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Kulturfenster Nr. 03|2018 - Juni 2018

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Im Gedenken<br />

Zum Tod von Prof. Alois Vierbach<br />

Echter Kamerad und Freund der Südtiroler Blasmusik<br />

Allzufrüh hat uns am 12.Mai <strong>2018</strong><br />

nach schwerer Krankheit unser Kollege<br />

und Freund Prof. Alois Vierbach<br />

aus Feldkirchen/Kärnten für immer<br />

verlassen.<br />

Alois Vierbach war langjähriger Kapellmeister<br />

der Stadtmusikkapelle Feldkirchen,<br />

mit der er große musikalische Erfolge feierte<br />

und sogar beim WMC in Kerkrade mitmachte.<br />

Seit 1992 war er Beirat des Kärntner<br />

Blasmusikverbandes und bekleidete<br />

von 1982-1992 die Funktion des Landesjugendreferenten,<br />

zuvor war er schon von<br />

1979-1982 Landesjugendreferent-Stellvertreter.<br />

Von 1989-2001 war Alois Vierbach<br />

Bundesjugendreferent des Österreichischen<br />

Blasmusikverbandes und wurde<br />

2001 zu dessen Ehrenmitglied ernannt.<br />

Wir verlieren mit ihm einen wertvollen<br />

Musikfreund, einen besonderen Menschen<br />

und einen aufgrund seiner großartigen Leistungen<br />

vielfach ausgezeichneten Funktionär<br />

und Blasmusikfachmann. Mit ihm<br />

geht aber auch ein echter Kamerad und<br />

Freund der Südtiroler Blasmusik. Vierbach<br />

war bei uns viele Jahre als Wertungsrichter<br />

bei Konzertwertungen tätig.<br />

Er zeigte sich über die Qualität und<br />

das Engagement der Südtiroler Kapellen<br />

stets sehr begeistert und lobte die<br />

vielen besonderen Initiativen landauf<br />

landab. In seiner Freizeit erklomm er<br />

als ausgezeichneter Bergsteiger viele<br />

schwierige Gipfel unserer Bergwelt und<br />

kam mit Freunden oft zu Schitouren in<br />

die Dolomiten.<br />

Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt<br />

seiner Gattin Renate, seinen Kindern<br />

Christine, Dieter und Andreas sowie<br />

der gesamten Trauerfamilie. In Dankbarkeit<br />

wollen wir unseren „Lois“ stets<br />

in Erinnerung behalten.<br />

Pepi Fauster,Verbandsobmann<br />

Neues<br />

„Ouvertüre für Harmoniemusik, op. 24“<br />

von Felix Mendelssohn Bartholdy<br />

Doberan und die Folgen<br />

Gottfried Veit zählt in seinem Konzertführer<br />

(siehe „KulturFenster“ <strong>Nr</strong>. 3 – <strong>Juni</strong> 2017,<br />

Seite 48) Felix Mendelssohn Bartholdys<br />

(1809-1847) „Ouvertüre für Harmoniemusik,<br />

op. 24“ zu den 100 Schlüsselwerken für<br />

Blasorchester und Bläserensembles. Dieses<br />

Werk geht zurück auf ein „Andante und Allegro“<br />

für Bläser (überliefert als „Nocturno“).<br />

Dazu angeregt wurde der Komponist 1824<br />

in Bad Doberan, wo er mit seinem Vater zur<br />

Kur weilte und nahezu täglich die großherzogliche<br />

„Harmonie“ hörte. Bis heute glaubt<br />

man deshalb, Mendelssohn habe sein Bläserstück<br />

in Doberan komponiert; tatsächlich<br />

schrieb er es jedoch zwei Jahre später<br />

für das dortige Bläserensemble. Direkt nach<br />

der Fertigstellung im <strong>Juni</strong> 1826 nahm seine<br />

Schwester Fanny die Noten mit nach Doberan.<br />

Damit begann eine spannende Geschichte<br />

um dieses frühe Bläserwerk Mendelssohns.<br />

Eine zeitgleiche Veröffentlichung mit der Ouvertüre<br />

op. 24 scheiterte 1839 daran, dass<br />

der Komponist die Noten nicht mehr finden<br />

konnte. Heute haben sich beide Fassungen<br />

als Bestandteil anspruchsvollen Bläser- und<br />

Blasmusikrepertoires etabliert.<br />

Achim Hofer (Jahrgang 1955), Professor<br />

für Musikwissenschaft und Musikpädagogik<br />

am Campus Landau der Universität Koblenz-<br />

Landau, beschäftigt sich in seiner Forschungsarbeit<br />

hauptsächlich mit der Harmoniemusik<br />

sowie der Blas-, Bläser- und Militärmusik. In<br />

seinem neuesten Buch „es möchten manche<br />

Leute Vergnügen daran haben“ widerlegt er<br />

den Mythos um die „Doberaner Bläsermusik“,<br />

verfolgt die Entstehungsgeschichte von<br />

Mendelssohns Ouvertüre op. 24 und skizziert<br />

darüber hinaus die Rezeption der verschiedenen<br />

Fassungen des Werkes vom 19. bis<br />

ins 21. Jahrhundert.<br />

Das Buch ist im Studio-Verlag erschienen<br />

– eine spannende Lektüre für Musikfreunde<br />

und Musikforscher, für Dirigenten<br />

und Blasmusiker, die sicherlich Vergnügen<br />

daran haben.<br />

Stephan Niederegger<br />

Das Buch von<br />

Achim Hofer<br />

zeichnet die<br />

spannende<br />

Geschichte<br />

eines frühen<br />

Bläserwerkes<br />

von Felix<br />

Mendelssohn<br />

Bartholdy<br />

nach.<br />

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KulturFenster

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