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möbel kultur 10/18

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ZKZ 4937<br />

<strong>10</strong> I 20<strong>18</strong><br />

MAGAZIN FÜR DAS MÖBEL-BUSINESS<br />

Aufholjagd<br />

Frische Ware für mehr<br />

Kaufanreize – der Handel hat auf<br />

den Herbstmessen geordert<br />

Totales<br />

Wohnen<br />

Foto: Koinor „Monroe“<br />

Die Küchenmeile propagierte<br />

ganzheitliche Sichtweisen<br />

OUTDOOR-MARKT<br />

STARKE TRENDS<br />

& KOCHDUELLE<br />

IFA: Noch mehr kluge Technik<br />

Kind + Jugend: Akzente setzen!<br />

Interliving: Sofa mit Co-Star<br />

„insights 20<strong>18</strong>“: 2. Event in Hamburg<br />

Villeroy & Boch: Erste Möbelkollektion<br />

Grüne-Erde-Welt: Ort der Ruhe und Kraft


TOP-THEMA / WESTFALEN-ANALYSE<br />

MCA ist weiter auf dem<br />

Vormarsch. Neben den etablierten<br />

montierten Wohnprogrammen<br />

haben die Ostwestfalen erstmalig<br />

auch zerlegte Ware auf den<br />

Markt gebracht.<br />

22 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>18</strong>


Der Strukturwandel<br />

zeigt Wirkung<br />

Zunächst die wichtigste Nachricht: Nach den ersten acht Monaten des<br />

Jahres drohten die Herbstmessen ein Debakel zu werden. Warum sollte<br />

der Handel Ware einkaufen, wenn die Läger noch bis obenhin voll sind?<br />

Es ist am Ende doch nicht so schlimm gekommen, denn der Handel war<br />

sich darüber im Klaren, dass er frische Ware benötigt, um den Kunden<br />

entsprechende Kaufimpulse geben zu können. Das ist erfreulich.<br />

Der Rahmen stimmte schon<br />

mal. Die 462 Aussteller aus<br />

36 Nationen hatten die voll<br />

belegte 85.000 qm große Ausstellungsfläche<br />

in Bad Salzuflen mit<br />

verkaufsstarken Sortimenten, aber<br />

auch mit Mut zur Innovation<br />

bespielt. Und was die Besucher<br />

anging, verzeichnete die M.O.W.<br />

20<strong>18</strong> ein leichtes Plus.<br />

Dennoch standen die Herbstmessen<br />

unter einer ganz besonderen<br />

Spannung, dafür ist in den<br />

Tagen und Wochen zuvor einfach<br />

zu vieles passiert. Die „<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“<br />

hat in den Gesprächen auf der<br />

M.O.W. sieben Themen ausgemacht,<br />

mit denen die Branche<br />

konfrontiert ist.<br />

Erstens: Konzentration gibt es<br />

zunehmend auf beiden Seiten. Die<br />

Konzentration im Handel ist<br />

bekannt. Dass sich nun aber auch<br />

auf Lieferantenseite mehr Schwergewichte<br />

formieren, ist die logische<br />

Folge davon. Denn die großen<br />

Handelskooperationen benötigen<br />

Volumina, die sich mit einer Vielzahl<br />

mittelgroßer Hersteller und<br />

Tom Tailor hat sein Sortiment<br />

weiter ausgebaut. Jetzt war<br />

Premiere für das Thema Dining.<br />

Fotos: M.O.W.<br />

<strong>10</strong>/20<strong>18</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 23


TOP-THEMA / MÖBEL KULTUR INSIGHTS<br />

Der Renditeund<br />

Kostendruck ist<br />

in der Möbelbranche<br />

enorm hoch.<br />

Sebastian Deppe, BBE Handelsberatung<br />

Wir Influencer<br />

sprechen eine ganz<br />

andere Zielgruppe an.<br />

Josephine Seidel-Leuteritz, Wohnklamotte<br />

Nicht der<br />

größte, sondern<br />

der engagierteste<br />

Kunde braucht<br />

die besten<br />

Konditionen.<br />

<br />

RA Markus Nessler<br />

Überforderung<br />

ist bei uns Alltag,<br />

weil wir uns täglich<br />

mit Losgröße 1<br />

beschäftigen.<br />

<br />

Nils Kuiper, Home Company<br />

Otto ist in der<br />

analogen Zeit<br />

gestartet und<br />

entwickelt sich jetzt<br />

zur Plattform.<br />

<br />

Thomas Staba, Otto<br />

Das Thema Influencer-<br />

Marketing eignet sich gut, um<br />

die Awareness zu erhöhen,<br />

die Sichtbarkeit der Marke<br />

zu stärken.<br />

<br />

Jana-Lena Wendt, Segmenta Communications<br />

<br />

Die Logistik ist<br />

ganz wichtig, damit<br />

das Geschäft nahzu<br />

perfekt werden kann.<br />

Christoph Ritschel, MöbelFirst<br />

Ohne Foodcourts<br />

läuft nichts mehr.<br />

Außerdem müssen Läden<br />

heute eine Gallery sein<br />

oder wie Kino unterhalten.<br />

Wolf Jochen Schulte-Hillen, SH Selection<br />

<br />

Über die<br />

Sprachassistenten<br />

wird Smart Home<br />

massentauglich.<br />

Sarah Kim, Tink


Links: Führte kompetent und launig durch das Programm:<br />

„<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“-Chefredakteur Sascha Tapken. Interessiert<br />

verfolgten die Gäste die Keynote-Speach.<br />

Event<br />

mit viel<br />

Inspiration<br />

Wir müssen Storys<br />

erzählen und wieder eine<br />

Geilheit im Produkt entdecken<br />

– und nicht über<br />

3 Cent hinter dem Komma<br />

reden. Florian Berger, Donkey Products<br />

Zum zweiten Mal fand in Hamburg Anfang September<br />

„<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> insights“ statt. Das Event des Ferdinand<br />

Holzmann Verlags fokussierte Best Practices rund um<br />

Möbelhandel und -industrie. Dabei ging es um Marketing-,<br />

Vertriebs- und Strategiethemen, um der Branche neue<br />

Impulse zu geben. Gesponsert wurde auch die zweite<br />

Veranstaltung vom Hermes Einrichtungs Service.<br />

Mein wichtigster<br />

Influencer ist der<br />

Endverbraucher.<br />

<br />

Benjamin Stewner, Tom Tailor Home<br />

Zur Einstimmung auf rasante<br />

Marktentwicklungen startete<br />

das Event am Vorabend in der<br />

„if design exhibition“ in der Hamburger<br />

Hafencity.<br />

Keynote-Speaker Wolf Jochen<br />

Schulte-Hillen, Gründer und<br />

Geschäftsführer SH Selection, lud<br />

die Zuhörer zu einem facettenreichen<br />

Ausflug in internationale<br />

Handelswelten ein. Von Hybriden<br />

Läden über Local Department- und<br />

Pop-up-Stores bis hin zu Geschäften,<br />

in denen die Kunden die Produkte<br />

selbst personalisieren. Schulte-Hillen<br />

meint: Ohne Foodcourts<br />

läuft heute nichts mehr und Shops<br />

„müssen Kino sein“. Ein Trend hin<br />

zu kleineren Innenstadtläden mit<br />

mehr Personal, die eine Multichannel-Strategie<br />

verfolgen, sei<br />

unverkennbar. Der stationäre Handel<br />

hat aus Sicht des Experten weiterhin<br />

gute Perspektiven – wenn er<br />

sich verändert.<br />

Am Freitagmorgen zeigte Florian<br />

Berger, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter von Donkey Products,<br />

in der ehemaligen Kaffeebörse<br />

voller Enthusiasmus auf,<br />

warum Mut zur Kreativität so<br />

wichtig ist. Seine Überzeugung:<br />

Wir brauchen Produkte, die eine<br />

Geschichte erzählen. Und: „Gebt<br />

euch Mühe, das Produkt ein bisschen<br />

besser zu machen, dann kann<br />

man auch eine höhere Marge<br />

erzielen.“<br />

<strong>10</strong>/20<strong>18</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 27


TOP-THEMA/BRANCHENWERKSTATT<br />

sehr hoch<br />

gering<br />

hoch<br />

mittel<br />

Szenario 1: Stationärer<br />

Möbelhandel sichert<br />

Wachstum in individualisiertem<br />

Umfeld.<br />

STRATEGISCHE GRUNDAUSRICHTUNG<br />

Szenario 2: Individueller<br />

und wertiger Onlinehandel<br />

als Wachstumstreiber.<br />

Szenario 3: Nationales<br />

Marktwachstum durch<br />

Lifestyle- und Serviceorientierung<br />

in einem<br />

digitalen Umfeld.<br />

Szenario 4: Neue<br />

Onlinewelten prägen<br />

lifestyleorientierten<br />

Möbelmarkt für<br />

die Digital Natives.<br />

Szenario 5: Möbel als<br />

Konsumgut werden auf<br />

E-Commerce-Plattformen<br />

gehandelt.<br />

Szenarien<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Indiv.<br />

Leistungsangebot<br />

Offline-<br />

Fokus<br />

Online-<br />

Fokus<br />

Standard.<br />

Leistungsangebot<br />

Preisorientierung<br />

Qualitäts-/<br />

Werteorientierung<br />

Szenario 6: Sinkendes<br />

Bedürfnis nach Möbeln<br />

setzt die negative<br />

Preisspirale in Gang.<br />

6<br />

7<br />

Szenario 7: Deutsche<br />

Möbelindustrie stellt sich<br />

dem Innovationswettbewerb<br />

mit Importeuren im<br />

wertigen Möbelmarkt.<br />

Jetzt die Kohlen aus<br />

dem Feuer holen<br />

Welche strategische Positionierung brauchen individuelle Unternehmen der Möbelindustrie und welches<br />

Know-how benötigen sie zur Steigerung ihrer Performance? Diese Fragen stellten sich Dr. Wieselhuber &<br />

Partner gemeinsam mit der ScMI AG im Hinblick auf sieben mögliche Zukunftsszenarien. Ihre Ergebnisse<br />

fassen sie in einer Strategie- und Kompetenz-Heatmap zusammen.<br />

30 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>18</strong>


Szenarien<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Marke/<br />

Marketing<br />

ERFORDERLICHE KOMPETENZEN ZUR<br />

STEIGERUNG DER PERFORMANCE<br />

Innovation<br />

Beratung/<br />

Service<br />

Export<br />

Digitale<br />

Kompetenzen<br />

Operations/<br />

Prozesse<br />

I<br />

n der September-Ausgabe der<br />

„<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“ gab die ScMI AG in<br />

einer sogenannten „Landkarte der<br />

Zukunft“ ihre Visionen über die<br />

Branchenentwicklung für die deutsche<br />

Möbelindustrie ab (S. 72). Im<br />

Rahmen dieser sieben potenziellen<br />

Szenarien (links) muss sich jedes<br />

Unternehmen anders positionieren<br />

und gegebenenfalls auch spezielles<br />

Know-how entwickeln, um sich<br />

künftig im internationalen Wettbewerb<br />

zu behaupten.<br />

In der Folge haben sich die<br />

Experten von Dr. Wieselhuber &<br />

Partner Gedanken darüber gemacht,<br />

welche individuellen Kompetenzfelder<br />

in welcher Stärke für einzelne<br />

Unternehmen relevant sind und wie<br />

sich diese Firmen am Markt strategisch<br />

differenzieren können.<br />

Die Erkenntnisse wurden in<br />

zwei Heatmaps zusammengefasst,<br />

bei denen die Intensität<br />

der „glühenden Kohlen“ die<br />

Relevanz für den Erfolg und<br />

gute Performance unterstreichen.<br />

„Bei der strategischen<br />

Positionierung stellt sich die<br />

Frage, wie individualisiert<br />

bzw. standardisiert sollte das<br />

Leistungsangebot im jeweiligen<br />

Zukunftsszenario sein, wie<br />

deutlich sollte der Fokus auf<br />

Online- oder Offlinekanäle<br />

gelegt und wie qualitäts- bzw.<br />

preisorientiert agiert werden?“, gibt<br />

Dr. Timo Renz, Managing Partner<br />

von Dr. Wieselhuber & Partner, zu<br />

bedenken. „Die beiden Heatmaps<br />

geben allerdings nur eine erste Orientierung,<br />

welche strategische Ausrichtung<br />

und welche Kompetenzfokussierung<br />

eines Unternehmens<br />

zu welchem Zukunftsszenario in der<br />

Möbelindustrie am besten passt.“<br />

Diese können nur als Normempfehlung<br />

begriffen werden, die individuell<br />

im unternehmerischen Kontext<br />

interpretiert werden müssen. „Denn<br />

eine Strategie von der Stange gibt es<br />

nicht.“<br />

RITA BREER<br />

SOFORT<br />

ANMELDEN!<br />

thum@wieselhuber.de<br />

NÄCHSTE BRANCHENWERKSTATT:<br />

8. NOVEMBER 20<strong>18</strong><br />

IM HETTICH FORUM IN KIRCHLENGERN<br />

Das Dossier mit<br />

allen Beiträgen zur<br />

Branchen werkstatt in<br />

den letzten Jahren<br />

gibt es per QR-Code.<br />

<strong>10</strong>/20<strong>18</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 31


KÜCHENMESSE OWL<br />

32 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>18</strong>


Wohnlichkeit – auch über die Küche hinaus –<br />

ist die Überschrift aller Neuheiten für 2019.<br />

Ob im Haus Beck als traditioneller Messeheimat<br />

der Baumann Group (l.) oder im umgebauten<br />

House4Kitchen, in dem eine Lounge mit<br />

hängenden Gärten die Welten von „Next125“,<br />

Gaggenau und Franke verbindet (r.).<br />

Aufbruch zum<br />

totalen<br />

Wohnen<br />

Warum nur Küchen verkaufen, wenn noch mehr geht? Die Idee, auch in<br />

andere Wohnbereiche hineinzuplanen, ist zwar nicht neu, wird aktuell aber<br />

mit aller Konsequenz zum globalen Eroberungszug ausgebaut. So werden<br />

neue Typen für Vitrinen, Sideboards und Speise-Arrangements kreiert – für<br />

noch mehr Öffnung in den Wohnraum. Aber nicht nur das: Auch Hauswirtschaft,<br />

Outdoor- und Bad<strong>möbel</strong> werden einbezogen. Dies zeigte die Messe<br />

rund um die westfälische Küchenmeile deutlich. Denn die Branche will wachsen,<br />

auch weil manche Exportmärkte längst ganzheitlich denken. Jetzt muss<br />

nur noch der deutsche Handel seine Umsatzchancen entdecken.<br />

Rechts: Komplette Esszimmer-Ensembles,<br />

vom Tisch bis zur Anrichte passend zur Küche,<br />

bietet Schüller. Unten rechts: Ein extravaganter<br />

Relaunch der Griffleiste mit optisch<br />

und haptisch perfektem Winkel sowie<br />

integrierter LED-Beleuchtung gelang SieMatic.<br />

Trotz Lieferproblemen und<br />

Sommerloch: Die deutsche<br />

Küchenbranche kommt weiter<br />

gut voran. Um rund 5,6 Prozent<br />

kletterte der Umsatz in den ersten<br />

sieben Monaten des Jahres, davon<br />

3,73 Prozent im Inland. Solange<br />

die Kassen voll sind, wird investiert<br />

wie nie, um weitere Kapazitäten<br />

aufzubauen. Nicht nur die Insolvenz<br />

der Alno AG mit der Preisgabe<br />

von 14 Prozent Marktanteilen gab<br />

den Impuls, sondern auch das<br />

enorme Wachstum im Export<br />

<strong>10</strong>/20<strong>18</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 33


KÜCHENMESSE OWL<br />

Meeting POINTS<br />

„Wo sollen all die Bestellungen<br />

herkommen?“, fragte Hans Strothoff (l.)<br />

auf dem MHK-Abend in Enger angesichts<br />

der gewaltigen Kapazitäten, die aktuell in<br />

der Küchenindustrie aufgebaut werden.<br />

Dinner-Speaker war diesmal Gerhard<br />

Blum (o.), der über den gelungenen<br />

Generationswechsel im eigenen<br />

Unternehmen berichtete – eine<br />

aus geklügelte Systematik, bei der<br />

sich private Interessen fast völlig<br />

dem nachhaltigen Weiterbestehen des<br />

Familienerbes und der erfolgreichen<br />

Unternehmens<strong>kultur</strong> unterordnen.<br />

Beeindruckend beispielhaft, was die<br />

wieder zahlreich vertretene Branche<br />

mit Standing Ovations honorierte.<br />

Einen ständigen Anlaufpunkt im Cube30 in Löhne fand das<br />

österreichische Unternehmen Walden. Die Verbindung<br />

schafft Uwe Steinhorst, wie bei Team 7 verantwortlich für<br />

den Küchenvertrieb.<br />

Einen Neustart von Gutmann aus der Planinsolvenz heraus, nach dem Rückkauf der<br />

Hauben-Manufaktur von Elica, versuchen Manuel Fernandez mit Frau Sonja und Sohn<br />

Francisco (v. l.). Qualität und Digitalisierung sind die wichtigsten Anknüpfungspunkte –<br />

mit Multisensorik und intelligenten Zusatzfunktionen für individuelle Kochgewohnheiten.<br />

Die Marktverteilung<br />

der<br />

Großen nach der<br />

Alno-Insolvenz<br />

wird eine<br />

„interessante<br />

Entwicklung“<br />

nach sich ziehen,<br />

ist Küchenring-GF<br />

Manfred<br />

Töpert überzeugt.<br />

Deshalb sei es<br />

Zeit für echte<br />

Partnerschaftskonzepte,<br />

um<br />

den Händlern<br />

Ankerpunkte zur<br />

Differenzierung<br />

zu geben.<br />

Handarbeit und<br />

Leidenschaft mit<br />

Hightech gemanagt:<br />

Das macht<br />

Sachsenküchen<br />

zur Manufaktur 4.0,<br />

wie GF Elko Beeg<br />

anhand des neuen<br />

Imagevideos<br />

erklärte.<br />

Freitag Premiere der Interliving-Küchen, Samstag das Kochduell zwischen Molekular-Koch Juan<br />

Amador und „Küchenrocker“ Timo Hinkelmann („The Taste“) mit Moderatorin Eva Brenner (v. l.),<br />

Dienstag die traditionelle Messeparty: Bei Nolte war immer was los.<br />

36 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>18</strong>


Alleinstellung für clever ausgestattete Hauswirtschaftsräume:<br />

Sonja Diermann, Marketingleiterin bei Nobilia (r.), hält den<br />

speziell entwickelten Beschlag in den Händen, mit dem die<br />

Waschmaschine rückenschonend und schleudersicher hoch<br />

eingebaut werden kann – TÜV-geprüft.<br />

Als Marketingleiter hat die Baumann Group Dennis Bischoff<br />

(2. Foto v. l.) seit 1. August engagiert – der 41-Jährige war fünf<br />

Jahre bei RWK Kuhlmann, aber schon früher bei Bauformat.<br />

Über stetiges Wachstum freut sich Sebastian Flint, Marketingleiter<br />

für KH System<strong>möbel</strong> (3. v. l.). Der Spezialist, der alles<br />

kann, beschäftigt jetzt rund <strong>10</strong>0 Mitarbeiter und stellt zum<br />

Jahreswechsel auf eine zweite Schicht um, damit die Aufträge<br />

bewältigt werden können. Nach der Piatti-Pleite kommt die<br />

Hälfte des KH-Umsatzes aus der Schweiz.<br />

Foto ganz rechts: Erst seit April 2017 am Markt, peilt das<br />

Hamburger Start-up Kitchenadvisor bis Jahresende 1.000<br />

Handelsadressen an – die Area30 bot dafür GF David Striegnitz<br />

(l.) Top-Kontakte. Überzeugen soll die Transparenz von Planung<br />

und Preisen bei der Vermittlung: „Wir sind die erste Plattform,<br />

die ernsthaft einen Küchenvergleich anbietet.“<br />

Carat-GF Gerhard Essig stellte auf Gut Böckel die neuesten<br />

Software-Features vor. Ebenso das E-Learning-Portal „Carat<br />

Academy“. Das Angebot umfasst, ergänzend zu den Seminaren<br />

in Dreieich und Salzburg, auch Video-Tutorials und Webinare.<br />

Fokus auf die Generation Y:<br />

Schwarz auf Weiß, passend<br />

zum Logo und neu<br />

inszenierten „+Segmento“,<br />

gestaltete Streetart-Künstler<br />

The Krank eine 15 Meter<br />

lange stoffbezogene Wand im<br />

Poggenpohl-Showroom.<br />

(Foto: Raffaela Bachmann)<br />

Jörg Lukaschick (l.) managt jetzt nach Andrea Heiner-Kruckas<br />

das Marketing von Küppersbusch. Stephan Gieseck (u. l.) trat<br />

nach sechs Wochen als GF Franke erstmals öffentlich auf.<br />

Sein Ziel: „Wir machen die DACH-Region zum Vorzeigemodell.“<br />

Frische Ideen für die Nische zeigte Jochen Linke (u.),<br />

Produktmanagement/Marketing bei Express Küchen,<br />

mit zwölf digital bedruckten Dekoren in variablen Breiten,<br />

appetitlich oder naturbezogen.<br />

Heinz-Jürgen Meyer und Andreas Wagner (r., v. l.),<br />

geschäftsführende Gesellschafter von Rotpunkt, sind stolz auf<br />

das neue, großzügig gestaltete Kompetenzcenter, das den<br />

Händlern veran schaulicht, wie sie auch ihren Kunden das<br />

Portfolio näherbringen können.<br />

Frisch ans Werk: Im Cube30 empfing die Neue Alno GmbH mit<br />

Chefdesigner Ulrich Dahm-Wachsmann, Thomas Kresser und<br />

Vertriebsleiter Olivers Demers die Besucher (v. l.).<br />

<strong>10</strong>/20<strong>18</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 37


KÜCHE<br />

54 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>18</strong>


IFA 20<strong>18</strong>: Noch mehr „Künstliche Intelligenz“ für den Hausgebrauch<br />

„Stress raus – Spaß rein“<br />

Kluge Technik, die mit Gesten oder Sprache gesteuert wird und nicht nur mit-, sondern möglichst vorausdenkt:<br />

Mit immer mehr Artificial Intelligence (AI) will die Geräteindustrie noch mehr Perfektion erzielen und den Komfort<br />

verbessern. Wohin die Innovationen gehen, zeigte die IFA vom 31. August bis 5. September. Wobei neben den<br />

europäischen verstärkt asiatische Wettbewerber um den globalen Siegeszug kämpfen.<br />

Als smarter Vorreiter sieht sich<br />

weiterhin Liebherr: 190 Kühlgeräte<br />

sind schon für die SmartDevice-Box<br />

vorbereitet. Sie hören nicht nur auf<br />

die Alexa-Sprachsteuerung, sondern<br />

folgen künftig auch automatisierten<br />

Szenarien nach dem IFTTT-Prinzip<br />

(„If this then that“).<br />

Bei 245.000 Besuchern, davon<br />

rund 150.000 Fachbesucher,<br />

zählte die IFA 20<strong>18</strong> zwar<br />

8.000 weniger als ein Jahr zuvor,<br />

doch bestätigen über 50 Prozent<br />

Auslandsanteil weiterhin die hohe<br />

Internationalität. Gleiches gilt für<br />

die Medien: Von den 6.000 Journalisten<br />

kamen diesmal 2.800 aus<br />

über 75 Ländern (2017: 70). Auch<br />

der Zeitpunkt war genau richtig,<br />

betonen die Berliner Messeveranstalter<br />

mit Blick auf das wichtige<br />

Jahresendgeschäft. So resümierte<br />

Dr. Reinhard Zinkann als Vorsitzender<br />

des ZVEI-Fachverbands Elektrohausgeräte:<br />

„Die IFA hat ihre<br />

Stellung als weltweit größte Messe<br />

auch für Home-Appliances in diesem<br />

Jahr ausgebaut. Wir sind mit<br />

den Ergebnissen im Jubiläumsjahr<br />

mit der zehnten Ausgabe von<br />

„Home Appliances@IFA“ sehr<br />

zufrieden. Die Hausgeräte-Branche<br />

nimmt die positiven Impulse der<br />

IFA mit in das wichtige Weihnachtsgeschäft.“<br />

Ähnlich betonte<br />

Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Gfu, die Rolle<br />

als Impulsgeber und stellte zugleich<br />

fest, dass das sehr hohe Ordervolumen<br />

auf dem Rekordniveau<br />

von 4,7 Mrd. Euro über alle Warengruppen<br />

hinweg stabilisiert werden<br />

konnte.<br />

Dabei liegt der Umsatz bei weißer<br />

Ware nicht unbedingt auf Topniveau<br />

und kann Impulse durchaus<br />

gebrauchen. Denn laut Home Electronics<br />

Market Index der GfK hat<br />

vor allem der Inlandsmarkt stagniert,<br />

sodass Hausgeräte bis Juni<br />

sogar 2 Prozent Umsatz verloren.<br />

Darüber hinaus zeichnet sich ein<br />

heißer Wettbewerb ab: Sowohl<br />

deutsche als auch türkische oder<br />

asiatische Marken steigen verstärkt<br />

in die Aufholjagd ein. Die Kampfansage<br />

von Haier, eine Milliarde<br />

Euro für die Marktdurchdringung<br />

in Europa zu investieren (noch<br />

ohne die Übernahme von Candy),<br />

ist nur das markanteste Beispiel. Ob<br />

Hisense, jetzt mit europäischer Verstärkung<br />

durch Gorenje, Samsung<br />

oder Vestel mit Sharp: Alle Global<br />

Player erhoffen sich mehr vom<br />

deutschen Kuchen zu ergattern, so<br />

schwer es angesichts der Dominanz<br />

der BSH erscheinen mag.<br />

Nicht zuletzt durch die Verfolger<br />

herrscht auch bei den Trends und<br />

Themen der Hausgerätenews weitgehend<br />

Einhelligkeit. Aus Flexwird<br />

nun Freeinduction, das<br />

Kochen mit Sensoren und intelligenten<br />

Assistenten zieht weitere<br />

Kreise, Muldenlüfter sind inzwischen<br />

ein Must-have für jeden<br />

Gerätehersteller und performen in<br />

unterschiedlichen Ausprägungen,<br />

genauso wie Frenchdoor-Kühl-/<br />

Gefriergeräte und andere Großraumkühlgeräte<br />

immer beliebter<br />

werden. Zusätzliche Umsatzbringer<br />

verspricht zudem das Thema Weinkühlung,<br />

das jetzt in verschiedenen<br />

Ausführungen in die Sortimente<br />

aufgenommen wird, sowie automatisch<br />

klimatisierte Indoor-Kräutergärten.<br />

Während die Connectivity<br />

in verschiedenen Use-Cases<br />

durchgespielt und über offene<br />

Plattformen zum großen Netzwerk<br />

ausgebaut wird – was insbesondere<br />

auch die Messespecials in der<br />

Smart-Home-Halle 6.2 und im<br />

Bereich „Next“ noch umfassender<br />

veranschaulichten.<br />

Natürlich gab es in Berlin auch<br />

wieder die Showeffekte fürs breite<br />

Publikum. Von Cornelia Poletto bei<br />

Miele, Ralf Zacherl und Mario<br />

Kotaska bei Bosch oder Nelson<br />

Müller: An vielen IFA-Ständen<br />

demonstrierten die Popstars der<br />

Kochszene live, was in der neuesten<br />

Technik steckt. Ganz nach dem<br />

Siemens-Motto „Stress raus – Spaß<br />

rein“.<br />

HEIKE LORENZ<br />

www.ifa-berlin.de<br />

<strong>10</strong>/20<strong>18</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 55


IDEEN ZUR<br />

LOOKINSPIRATION<br />

BLICKWINKEL<br />

/// Oft ist es die besondere Sicht auf die Dinge, die einen Raum, eine<br />

Inszenierung zu etwas ganz Speziellem machen. Auch Lichteffekte,<br />

Spiegelungen oder überraschende, ungewöhnliche Formen, Farben und<br />

Materialien, die eigentlich in einem anderen Kontext erwartet werden,<br />

können für eine inspirierende Spannung sorgen. Und dann wird es<br />

interessant.<br />

60 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>18</strong>


Zarte Glasblasen wie zufällig verstreut: Die elegante Installation „Spring“ im 4-Sterne-Resort<br />

Öschberghof im Schwarzwald lässt den Raum funkeln (Lasvit, Design: Petra Krausová).<br />

<strong>10</strong>/20<strong>18</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 61


VERBÄNDE<br />

Prominente Unterstützung für VME-Handelsmarke<br />

Perfekt an die<br />

Zielgruppe angepasst<br />

Am 14. September gab es gleich zwei große Premieren bei „Interliving“: Das<br />

erste Küchen sortiment und die neue Werbekampagne wurden vorgestellt.<br />

In vielen Wohnbereichen ist die Eigenmarke bereits Spitzenreiter in den<br />

Anschluss häusern des Einrichtungspartnerring VME. Dieser Vorsprung<br />

soll mit den hochwertigen Küchen und einer 360-Grad-Kampagne<br />

weiter ausgebaut werden. Testimonial der Werbeoffensive ist<br />

Filmstar und Frauenschwarm Gerard Butler.<br />

Foto: Africa Studio/Shutterstock.com<br />

Das Wesentliche sind – natürlich<br />

die Möbel! Auch in der<br />

neuen „Interliving“-Kampagne<br />

spielen wieder Sofas, Boxspringbetten,<br />

Schlaf- und Wohnzimmer<br />

die Hauptrollen. Mit -<br />

telpunkt der groß angelegten<br />

Werbe offensive zur Unternehmerund<br />

Warenmarke des Einrichtungspartnerring<br />

VME ist der TV-Spot.<br />

Für den Werbefilm, der seit dem<br />

25. September als 30-, 15- und<br />

<strong>10</strong>-Sekünder ausgestrahlt wird,<br />

konnte Hollywood-Star Gerard<br />

Butler (s. auch Info-Kasten auf der<br />

nächsten Doppelseite) als Testimonial<br />

gewonnen werden. Er soll für<br />

die nötige Aufmerksamkeit beim<br />

Publikum sorgen. Während aber<br />

bei anderen Kampagnen meist die<br />

Prominenten im Vordergrund stehen<br />

und das zu bewerbende Produkt<br />

in den Hintergrund gerät,<br />

werden bei „Interliving“ wieder<br />

ganz selbstbewusst die Möbel ins<br />

Zentrum gerückt. Dies funktionierte<br />

bereits sehr gut im ersten<br />

Werbefilm mit Bruce Darnell, der<br />

über 1.000 Mal gesendet und rund<br />

vier Millionen Mal auf Youtube<br />

angeklickt wurde. Mit Schauspieler<br />

Gerard Butler hat sich der Verband<br />

nun einen Filmstar ins Boot geholt,<br />

der perfekt zur Zielgruppe passt.<br />

Wie im ersten Teil der Kampagne<br />

setzt der Bielefelder Verband<br />

wieder auf Humor. Butler verwandelt<br />

das Sofa buchstäblich mit<br />

einem Fingerschnippen – seine<br />

Begleiterin funkt ihm jedoch<br />

dazwischen. Die Botschaft des<br />

Spots lautet: „Interliving“-Möbel<br />

lassen sich dank einer riesigen<br />

Typenvielfalt für jedes Bedürfnis<br />

und jeden Geschmack individualisieren.<br />

Es gibt sie in zahlreichen<br />

Größen und Sitzhöhen, mit unterschiedlichen<br />

Bezügen, Farben,<br />

Funktionen und Details.<br />

Der TV-Spot ist nur ein kleiner<br />

Teil der globalen 360-Grad-Kampagne,<br />

die am 25. September startete.<br />

Er wird wieder von zahlreichen<br />

weiteren Werbemaßnahmen<br />

flankiert – von Werbematerialien<br />

für die Anschluss häuser über Printanzeigen<br />

bis zu Beiträgen auf allen<br />

Social-Media-Kanälen, auf denen<br />

68 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>18</strong>


Abendstimmung in einem modernen Großstadt-<br />

Apartment: Der TV-Spot lebt von der urbanen<br />

Atmosphäre und einer großen Portion Humor.<br />

Schauspieler Gerard Butler entdeckt seine<br />

„magischen“ Fähigkeiten, das „Interliving“-<br />

Sofa der Serie „4050“ in unterschiedlichste<br />

Ausführungen zu verwandeln – bis ihm eine<br />

Frau dazwischenfunkt.<br />

<strong>10</strong>/20<strong>18</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 69


POLSTER<br />

Fliesenmotiv<br />

als Inspiration<br />

Premiere für eine besondere Kollektion: Vom 3. bis 5. September lüftete Villeroy & Boch<br />

am Firmenstandort das Geheimnis um sein Wohn<strong>möbel</strong>-Sortiment. Das mit Spannung<br />

erwartete Konzept umfasst Wohnen, Speisen und Schlafen und demonstriert, wie das<br />

Design der „Mettlacher Platte“ ans Möbel kommt.<br />

80 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>18</strong>


Links: Partner für die Villeroy & Boch-<br />

Möbelkollektion: Rolf Henrichsmeyer (Geha),<br />

Erik Stammberger (W. Schillig), Andreas<br />

Krämer (Fey), David Jakob (V&B) und Ralf<br />

Hentschel (Collection C) (v. l.). Die Mettlacher<br />

Platte (o.) diente als Vorbild für das Muster an<br />

Fronten und auf den Stoffen.<br />

Wer den Kölner Dom<br />

besucht, betritt sie im<br />

wahrsten Sinne des Wortes:<br />

die sogenannte „Mettlacher<br />

Platte“. Dahinter verbirgt sich das<br />

von Eugen Boch erfundene<br />

berühmte Bodenmosaik aus dem<br />

19. Jahrhundert, das mit dreidimensionaler<br />

Optik spielt. Auch auf<br />

der Titanic wurden die Fliesen<br />

mustergültig verbaut. An „Carré“<br />

lag es jedenfalls nicht, dass das<br />

legendäre Schiff gesunken ist. Und<br />

natürlich schmückt der geschichtsträchtige<br />

Bodenbelag auch die Alte<br />

Abtei in Mettlach.<br />

Die besondere Optik der faszinierenden<br />

Keramik diente nun als<br />

Vorbild für die Designelemente der<br />

ersten Möbelkollektion von Villeroy<br />

& Boch, die Anfang September<br />

Premiere im Gebäude Fabrik No. 9<br />

am Firmenstandort feierte. Diese<br />

Marken-DNA findet sich auf reliefartigen<br />

Fronten genauso wie als<br />

Dessin auf den Bezugsstoffen von<br />

Rohleder der Polster<strong>möbel</strong> und<br />

Bettenkopfteile wieder. Obwohl<br />

alle Möbel auch in der schlichten<br />

Version angeboten werden, setzen<br />

die Macher auf die Magie der<br />

Ornamentik.<br />

Als Partner der neuen Kollektion<br />

sind W. Schillig, Collection C,<br />

Geha und Fey mit im Boot, wobei<br />

die drei ersten Unternehmen allesamt<br />

bereits Erfahrungen mit dem<br />

Lizenzgeschäft sammeln konnten:<br />

W. Schillig bei „Schöner Wohnen“,<br />

Collection C bei „Leonardo Living“<br />

und „Schöner Wohnen“ und Geha<br />

bei „Leonardo Living“. „Qualitätsbewusstsein<br />

und ein besonderes<br />

Feingefühl, mit einer Marke um -<br />

zugehen, haben letztendlich den<br />

Ausschlag gegeben, dass wir uns<br />

für diese Hersteller entschieden<br />

haben“, erklärt David Jakob, verantwortlich<br />

für das Lizenzgeschäft<br />

bei V&B.<br />

Für Villeroy & Boch bedeutet<br />

das Sortiment eine logische<br />

Erweiterung der Themen Tisch<strong>kultur</strong><br />

sowie Wellness und Bad.<br />

„Die Wohnbereiche verschmelzen<br />

aktuell immer mehr. Zudem<br />

sind Markenkonzepte im Bereich<br />

<strong>10</strong>/20<strong>18</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 81


POLSTER<br />

Gerade noch rechtzeitig<br />

fertiggeworden: Der<br />

„Norway“, der seinen<br />

Komfort der Extraklasse<br />

einem neuen Beschlag<br />

verdankt, den sich<br />

W. Schillig exklusiv<br />

sicherte.<br />

Hausmessen Oberfranken: Unerwartet erfolgreich<br />

Aufholjagd hat begonnen<br />

Die Hausmessen Oberfranken waren – mal<br />

abgesehen vom bitteren Aus für Ewald Schillig –<br />

sehr erfolgreich. Trotzdem wird der „Sommer<br />

zum Vergessen“, wie ihn Thomas Machalke, TM<br />

Collections, nannte, noch nachwirken. Doch<br />

durch orderfreudige (Verbands-)Einkäufer, die<br />

sich vom überall prall gefüllten „Ideenkorb<br />

Oberfranken“, so Ralph Grabow, K+W Polster<strong>möbel</strong>,<br />

bedienten, gestaltet sich der Jahresabschluss<br />

vielfach versöhnlicher als befürchtet.<br />

Die Aufholjagd hat begonnen:<br />

Die (Verbands-)Einkäufer<br />

orderten in Oberfranken so<br />

umfangreich, dass für zahlreiche<br />

Hausmesseteilnehmer doch noch<br />

ein Jahresabschluss zumindest auf<br />

Vorjahresniveau erreichbar scheint.<br />

„Positiv überrascht“ war Thomas<br />

Jäger, Vertriebsleiter von K+W,<br />

„zufrieden“ Koinor-Geschäftsführer<br />

Rainer Thiele, und Daniel Dinkel,<br />

Vertriebsleiter Norddeutschland<br />

und Benelux bei W. Schillig,<br />

ist sicher, dass „wir gut aus dem<br />

Kalenderjahr rausgehen“.<br />

Der „Sommer zum Vergessen“,<br />

wie ihn Thomas Machalke, CEO<br />

von TM Collections, nannte, wird<br />

trotzdem in Erinnerung bleiben,<br />

denn er hat Spuren hinterlassen. So<br />

krass und so lange war der Polster<strong>möbel</strong>absatz<br />

jahrelang nicht zum<br />

Erliegen gekommen. Bis Ende Juli<br />

lag der Umsatz für Sofas, Sessel<br />

und Co. mit 545,41 Mio. Euro um<br />

5,91 Prozent unter Vorjahr, im<br />

Inland waren es bis Ende Juli<br />

7,22 Prozent und im Juli sogar<br />

minus 13,33 Prozent.<br />

Sicher ein Grund für das „Aus“<br />

von Ewald Schillig, das doch überraschend<br />

kam. Am Dienstagmorgen<br />

auf einer Betriebsversammlung verkündet,<br />

verbreitete sich die Nachricht<br />

wie ein Lauffeuer und war<br />

dann überall Gesprächsthema. Wieder<br />

ein Traditionspolsterer weniger,<br />

obwohl es nach Rettung aussah und<br />

die Belegschaft bis zuletzt alles Mögliche<br />

dafür getan hatte (siehe S. 95).<br />

Dieser Überlebenswille, die Leidenschaft,<br />

den „Ideenkorb Oberfranken“,<br />

wie K+W-Geschäftsführer<br />

Ralph Grabow sagte, mit<br />

besonderen Polster<strong>möbel</strong>n und<br />

POS-Konzepten zu füllen, zeichnet<br />

die Hausmesseteilnehmer aus. „Wir<br />

halten durch“, versicherte Sabine<br />

Faber, Geschäftsführerin von Ponsel.<br />

Das Familienunternehmen plant,<br />

seine Qualitäten unter seinem<br />

Namen künftig offensiver herauszustellen<br />

und bietet dem Handel<br />

Mobiles für den POS an.<br />

Highlights gab es viele: Über<br />

Exklusivitäten verfügen beispielsweise<br />

W. Schillig, die im „Norway“<br />

quasi die nächste Generation des<br />

Beschlages eines norwegischen Herstellers<br />

launchten. Ponsel stellte<br />

einen Beschlag vor, der beim Sofaumbau<br />

zum Bett das komplette Ausfahren<br />

einschließlich des Kopfteils<br />

ermöglicht.<br />

92 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>18</strong>


Seinem Ruf als Spezialist für<br />

besondere Leder wurde TM Collections<br />

einmal mehr gerecht. Etwas<br />

für Liebhaber ist ein komplett<br />

unbehandeltes Leder, das im Alltag<br />

schnell starke Gebrauchsspuren<br />

bekommt, und die raue „Wilderness“-Haut,<br />

die die normale<br />

Lederunterseite nach außen kehrt.<br />

Mit Reißverschlüssen als Dekoelement<br />

spielte Koinor, das für<br />

seine kommunikativen Free-Motion-Relax-Modelle<br />

jetzt Podeste in<br />

zusätzlichen Formen (gerundete<br />

Ecken, Nierenform) und Materialien<br />

(Glas, Lack) anbietet. Neu ist<br />

die Kooperation mit Hartmann<br />

Massivholz<strong>möbel</strong>. Kombiniert mit<br />

den Kasten<strong>möbel</strong>n wirken die<br />

Polster<strong>möbel</strong> noch wohnlicher<br />

und wertiger.<br />

Dass Stoffe von Rohleder für<br />

Qualität stehen, ist bekannt. Daher<br />

wurde die „Studioline“-Exklusivkollektion<br />

bei Koinor auf einer<br />

„Q2“-Kompetenzfläche herausgestellt.<br />

Die Partnerschaft mit Rohleder<br />

inszenierte W. Schillig ebenfalls<br />

gekonnt. Zur „Q2 Ocean“-<br />

Kollektion zeigten sie ein POS-<br />

Regal der „Rohleder Home Collection“.<br />

An anderer Stelle präsentierten<br />

sie prominent auch die<br />

„Pivot“-Stoffe von Gebr. Munzert.<br />

W. Schillig hatte mit dem 3D-<br />

Konfigurator aus IDM-Daten, der<br />

durch die fotorealistische Darstellung<br />

und Detailgenauigkeit beeindruckte,<br />

zudem etwas, das den Handel<br />

sehr interessierte (s. S. <strong>10</strong>1).<br />

„Wir sind sehr funktional<br />

geworden und trauen uns für Gruber-Verhältnisse<br />

moderne Farben,<br />

Rechts: „Mit der Resonanz bin ich zufrieden.“,<br />

erklärte Gruber- Geschäftsführer Dieter Wolf (r.)<br />

Christian Dahm (M.) und DGM-Geschäftsführer<br />

Jochen Winning (l.), beide Geschäftsführer des<br />

Verbandes der Holzwirtschaft und Kunststoffverarbeitung<br />

Bayern/Thüringen. Gemeinsam<br />

besuchten sie alle Teilnehmer der Hausmessen.<br />

Rechts: Optimistisch fürs Jubiläumsjahr 2019, in<br />

dem W. Schillig nicht in Köln, aber in Mailand<br />

ausstellen wird, sind Marketing leiterin Dagmar<br />

Treuner und Daniel Dinkel, Verkaufsleiter<br />

Norddeutschland und Benelux.<br />

das kam gut an“, so Vertriebsleiter<br />

Hans-Günter Siller. Natürlich auch<br />

die Fünf-Jahres-Garantie.<br />

Pastelltöne mischten die Polster<strong>möbel</strong><br />

auf, besonders en vogue:<br />

Rosa. Weiterhin angesagt bleibt<br />

Samt, der häufig auch gemustert<br />

(Hahnentritt) anzutreffen ist.<br />

Ein Top-Thema bleibt Dining.<br />

Erweiterte Programme, pfiffige<br />

Details oder Materialmix zeigten<br />

viele Hausmesseteilnehmer. Dazu<br />

zählte in diesem Jahr auch Sedda.<br />

Die Österreicher, bekannt für hochwertige<br />

Boxspringbetten und Funktionssofas,<br />

sind alle zwei Jahre bei<br />

Ponsel zu Gast. Für ihre einfach<br />

umbaubaren Bettsofas haben sie mit<br />

dem Hotelsektor einen lukrativen<br />

Absatzmarkt entdeckt. „Ein Riesenthema“,<br />

wie Verkaufsleiter Herbert<br />

Strassl erklärte, aber: „Ein Hotelier<br />

geht zum Einkaufen nicht ins<br />

Möbelhaus.“ Daher muss die Klientel<br />

gezielt angesprochen werden.<br />

Gedanken über das Objektgeschäft<br />

machen sich übrigens auch andere.<br />

SUSANNE KRAFT<br />

www.hausmessen-oberfranken.de<br />

„Unsere Strategie, auf<br />

Modelle mit eigener<br />

Handschrift zu<br />

vertrauen, hat sich als<br />

richtig erwiesen“,<br />

erklärte K+W-Vertriebsleiter<br />

Thomas Jäger (im<br />

Foto l.), und Ralph<br />

Grabow seit Kurzem<br />

Geschäftsführer,<br />

ergänzte: „Wir machen<br />

immer mehr Konzepte<br />

für den Handel“, und<br />

„wir haben überraschend<br />

gut verkauft“.<br />

Oben: Neu und einfach praktisch – die „mobile Rückenlehne“, an die Stefanie Geßlein,<br />

Assistentin der Ponsel-Geschäftsleitung, sich anlehnt. Unten: Koinor-Marketingleiterin<br />

Yvonne Bauer auf ihrem persönlichen Favoriten „Monroe“.<br />

Brühl eröffnete zur Hausmesse die Studio Gallery im<br />

ehemaligen Werksgebäude. Gegliedert durch Licht und speziell<br />

angefertigte Raumteiler bietet es auf 2.500 qm einen perfekten<br />

Rahmen für die gesamte Brühl-Kollektion – hier ein Ensemble<br />

aus dem Dreisitzer „Floret“ mit Sessel und Hocker sowie zwei<br />

Highback-Chairs „Libellule“.


GO GREEN<br />

Grüne-Erde-Welt: Mit der Natur verschmolzen<br />

Ort der Ruhe und Kraft<br />

Nach knapp zwei Jahren Umsetzungszeit hat Grüne Erde im österreichischen Almtal Ende<br />

September seine Grüne-Erde-Welt eröffnet – eine Einrichtung, die auf 9.000 qm Fertigung,<br />

Möbelausstellung, Store und Bistro unter einem Dach vereint. Inmitten einer unberührten<br />

Naturkulisse sollen Besucher Ruhe und Entschleunigung finden.<br />

Die Grüne-Erde-Welt symbolisiert<br />

alles, was uns wichtig<br />

ist – hier verbinden wir<br />

Mensch und Natur.“ Reinhard<br />

Kepplinger, Geschäftsführer von<br />

Grüne Erde, ist mit dem Ergebnis<br />

der Grüne-Erde-Welt mehr als<br />

zufrieden. Umgeben von der idyllischen<br />

Natur des österreichischen<br />

Almtals, zwischen Bergen, Wäldern<br />

und Streuobstwiesen, wurde das<br />

9.000 qm umfassende Gebäude<br />

nach ökologischen Grundsätzen<br />

aus natürlichen Materialien errichtet.<br />

Die Außenflächen erhielten mit<br />

450 Bäumen und 700 heimischen<br />

Sträuchern zusätzliche Bepflanzungen.<br />

Zwei Gewächshäuser sollen<br />

bald das Gemüse für das Bistro<br />

liefern. Und um die Natur auch ins<br />

Innere des Gebäudes zu transportieren,<br />

wurden 13 unterschiedlich<br />

bepflanzte und 20 bis 30 qm große<br />

Lichthöfe installiert.<br />

Im Eingangsbereich lädt der<br />

Sinne-Raum zum Erleben der<br />

Rohstoffe ein, die zur Fertigung<br />

der hauseigenen Produkte verwendet<br />

werden. Anschließend geht es<br />

in die Schaufertigung, die Einblicke<br />

in die ökologischen und gestal-<br />

terischen Entscheidungsprozesse<br />

des Unternehmens gibt. Die<br />

„reale“ Produktion kann im Rahmen<br />

von buchbaren Führungen in<br />

Augenschein genommen werden.<br />

In der Möbelausstellung spazieren<br />

die Besucher dann durch komplett<br />

von Grüne Erde eingerichtete<br />

Wohnräume. Deckenhohe Fenster<br />

zum Wald und die Lichthöfe sorgen<br />

dabei für ein besonders emotionales<br />

Erlebnis.<br />

Die ganze Bandbreite der Ma -<br />

tratzen wird in der japanisch inspirierten<br />

Schlafwelt vorgestellt, in<br />

der alle Produkte in Ruhe getestet<br />

werden können. Und auch der<br />

hauseigene Store verbreitet alles<br />

andere als die sonst so übliche<br />

Hektik am POS. Dort wird der<br />

Kunde fühlend, tastend und<br />

schnuppernd an das Sortiment<br />

herangeführt, bevor er im vegetarisch-biologischen<br />

Bistro zur Stärkung<br />

verweilen kann.<br />

Neben den Kunden hat Grüne<br />

Erde aber auch stets seine Mitarbeiter<br />

und seine soziale Verantwortung<br />

im Blick. Deshalb galt bei<br />

der Suche nach einem geeigneten<br />

Standort die Prämisse, Wertschöpfung<br />

und Arbeitsplätze in<br />

der Region im Almtal zu belassen.<br />

Insgesamt beschäftigt das Unternehmen<br />

in Produktion, Verkauf<br />

und Verwaltung rund 420 Menschen.<br />

Gut <strong>10</strong>0 von ihnen haben<br />

ihren Arbeitsplatz in der Grüne-<br />

Erde-Welt.<br />

Dass sich die nachhaltige Philosophie<br />

rechnet, zeigen die aktuellen<br />

Unternehmenszahlen. Denn<br />

im Geschäftsjahr 2017/<strong>18</strong> erzielte<br />

Grüne Erde erstmals seit seiner<br />

Gründung einen Umsatz von mehr<br />

als 50 Mio. Euro. Verglichen mit<br />

dem Vorjahr ist das ein Plus von<br />

zehn Prozent. Das Wachstum zieht<br />

sich durch alle Warengruppen,<br />

wobei der Kernbereich Schlafen<br />

sogar einen Anstieg von 12 Prozent<br />

verbuchen kann.<br />

Im Onlineshop wurden 14 Prozent<br />

mehr Waren verkauft. Dennoch<br />

bleiben die 14 Grüne-Erde-Stores<br />

in Deutschland und Österreich<br />

der wichtigste Vertriebsweg. Ihre<br />

Umsatzsteigerung betrug knapp<br />

elf, in Deutschland sogar zwölf<br />

Prozent.<br />

DORIS SCHMIDT<br />

www.grueneerde.com<br />

13 Lichthöfe kennzeichnen die<br />

Grüne-Erde-Welt. Jeder von<br />

ihnen wurde mit verschiedenen<br />

heimischen Gewächsen<br />

bepflanzt.<br />

<strong>10</strong>4 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>18</strong>


1 2<br />

3<br />

1 Durch die deckenhohen Fenster verschmelzen<br />

die komplett aus Grüne-Erde-Produkten<br />

inszenierten Wohnwelten mit der Natur. 2 Die<br />

Fassade besteht aus Holz sowie unterschiedlich<br />

geneigten Spiegelglastafeln und kreiert<br />

eine räumliche Tiefe. 3 Die Eigentümer<br />

Reinhard Kepplinger und Kuno Haas freuen<br />

sich über die gelungene Umsetzung der<br />

Grüne-Erde-Welt. 4 Nachhaltig produzierte<br />

Teppiche kreieren ein gemütliches Ambiente.<br />

5 In der Schlafwelt finden die Besucher<br />

ausreichend Ruhe und Entspannung. Beste<br />

Voraussetzungen, um die Matratzen des<br />

Herstellers ausgiebig zu testen. 6 Das Gebäude<br />

hält sich bewusst zurück. Kompakt, horizontal<br />

und nicht in die Höhe strebend, verfügt es über<br />

reduzierte Außenflächen und verbindet sich<br />

damit optimal mit der Natur. 7 Alle Sinne<br />

ansprechen: Kunden können die Rohstoffe der<br />

Produkte vor Ort erleben.<br />

4<br />

5 6 7<br />

<strong>10</strong>/20<strong>18</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>5


COOL KIDS<br />

Kind + Jugend: Erfolgreiche Bilanz<br />

Akzente setzen<br />

Die positiven Besucherzahlen der Kind + Jugend, die vom 20. bis 23. September<br />

in Köln über die Bühne ging, spiegeln eine rundum geglückte Messe wider.<br />

Neben den Big Playern der Babyausstattungsbranche ließen sich auch die<br />

kleineren Unternehmen nicht die Show stehlen.<br />

„Alma“ (o.), „Finca“ und<br />

„Marit“ heißen die<br />

Neuheiten bei Geuther, die<br />

unterschiedlicher nicht<br />

sein können. Bei „Alma“<br />

dominieren große Flächen<br />

in dunklem Grau die Optik.<br />

Holzakzente aus<br />

Sonoma-Eiche lockern<br />

das Gesamtbild auf.<br />

Sebra hat seinen<br />

Bett-Klassiker in drei<br />

neuen Farben mit nach<br />

Köln gebracht:<br />

„Puder-Beige“ (l.),<br />

„Mintgrün“ und<br />

„Forrestlake Blau“.<br />

Das war eine gelungene Veranstaltung.<br />

Die Kind + Jugend<br />

in den Kölner Messehallen<br />

war geprägt von tollen Innovationen,<br />

vollen Gängen und gelungenen<br />

Standinszenierungen. Die<br />

1.217 Aussteller – davon 174 aus<br />

Deutschland – haben sich in diesem<br />

Jahr einmal mehr ins Zeug<br />

gelegt, um ihre neuesten Kollektionen<br />

den 24.700 Besuchern aus<br />

123 Ländern (+<strong>10</strong> Prozent) zu<br />

präsentieren.<br />

Was ist 2019 Trend im Kinderzimmer?<br />

Möbel mit Stecksystem,<br />

die einen leichten Auf- und Umbau<br />

bieten, sind beliebt. Schiebetürenschränke<br />

und filigrane Fußkonstruktionen<br />

im typisch skandinavischen<br />

Look sind in den aktuellen<br />

Kollektionen nicht mehr wegzudenken.<br />

Helle Hölzer, Pastelltöne,<br />

Grau und Weiß, Rosa und Blau sind<br />

zu finden. Besonders eine Kombination<br />

von grauen Möbeln mit<br />

abgesetzten Holzelementen finden<br />

auffallend häufig bei den Kinderzimmer-Herstellern<br />

Eingang ins<br />

Portfolio. Darüber hinaus sind<br />

stilisierte Tiere auf Textilien und<br />

Accessoires ein großes Thema und<br />

sorgen für gute Laune.<br />

Neben seinem nordischen<br />

Highlight „Vincent“ (Seite 121)<br />

brachte Paidi unter anderem auch<br />

„Josie“ mit nach Köln. Das strahlende<br />

Kreideweiß der Möbelserie<br />

sorgt dabei für frische Leichtigkeit,<br />

Füße und Griffe in massiver Eiche<br />

und Deckplatten in einem natürlichen<br />

Eiche-Vincenza-Dekor unterstreichen<br />

die zeitlose Linienführung,<br />

die charakteristisch für den<br />

skandinavischen Stil ist.<br />

Schardt hat bei seinem Kinderzimmer<br />

„Miami“ die Trendfarbe<br />

Grau noch einmal aufgegriffen und<br />

die Möbel mit Buche-Akzenten<br />

lebhaft und modern abgesetzt. Die<br />

Möbel erhalten durch ihre leicht<br />

abgeschrägte Fußleiste im nordischen<br />

Look einen filigranen Charakter.<br />

Außerdem neu: „Coco“ in<br />

den drei Farbvarianten „Coconut“,<br />

„Cocowhite“ und „Coco grey“. Passende<br />

Textilien runden das Angebot<br />

gekonnt ab. Insgesamt hat das<br />

Unternehmen 40 Zimmer im Programm<br />

– alle „made in Germany“.<br />

Besonders angesagt sind aktuell<br />

Kleiderschränke mit Schiebetüren.<br />

Insgesamt 12 neue Babyzimmerprogramme<br />

hat Begabino<br />

im Sortiment. Drei davon hat<br />

die neue Bega-Tochter mit nach<br />

Köln gebracht. Mit dabei: „Jam“.<br />

Das Programm in „Frost White“<br />

besticht durch seine gebogenen<br />

Fronten und bringt ein wenig<br />

mehr Dynamik ins Kinderzimmer.<br />

Seit 1. September 2016 hat die<br />

dänische Kinder<strong>möbel</strong>- und Interior-Marke<br />

Sebra die Rechte an<br />

dem Designklassiker „Juno Bett“<br />

vom Architekten Viggo Einfeldt<br />

erworben. In diesem Jahr gibt es<br />

das „Sebra Bed Baby & Jr.“ jetzt<br />

auch in den Trendfarben „Puder-<br />

Beige“, „Mintgrün“ und „Forestlake<br />

Blau“. Ein massiver Mobile-Arm<br />

kann optional gewählt<br />

werden. Darüber hinaus stehen<br />

ein Schreibtisch mit abgerundeten<br />

Ecken, Stuhl und Tischleuchte neu<br />

zur Verfügung. Der passende Klei-<br />

1<strong>18</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>18</strong>


Dschungel-Feeling gab es bei<br />

Childhome (o.). Der Hersteller hat<br />

diesen aktuellen Trend nun auch<br />

fürs Kinderzimmer kreiert.<br />

Ebenfalls tierisch geht es bei Sitting<br />

Bull (u. l.) zu. Sitzsäcke als Wale,<br />

Löwen oder Elefanten sorgen im<br />

Kinderzimmer für jede Menge Spaß.<br />

Prominente Unterstützung hat sich<br />

iCandy in diesem Jahr geholt und<br />

Cathy Hummels (r.), Ehefrau von<br />

Bayern-Star Mats Hummels, zu<br />

einem Influencerevent am Stand<br />

eingeladen. Die Präsentation von<br />

Julius Zöllner (ganz u.) war modern<br />

und in Farbwelten aufgeteilt.<br />

<strong>10</strong>/20<strong>18</strong> <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> 119


OUTDOOR<br />

Fotos: Guido Schiefer und <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong><br />

Stefan Lohrberg, Director<br />

„spoga+gafa“, und Catja<br />

Caspary, Geschäftsbereichsleiterin<br />

Messemanagement,<br />

in der neuen<br />

„Trendshow Outdoor<br />

Furniture“ in Halle <strong>10</strong>.2.<br />

Mit dabei: die markante<br />

grüne Liege von Newcomer<br />

Tingo Living.<br />

spoga+gafa: Hotspot für die grüne Branche<br />

Starke Trends und<br />

lebendiger Austausch<br />

40.000 Fachbesucher aus 114 Ländern reisten vom 2. bis 4. September zur<br />

„spoga+gafa“ nach Köln. Auf der 230.000 qm großen Fläche gab es einiges zu<br />

entdecken: Hitzige Kochduelle in der „Outdoor Küchen Welt“ sowie moderne und<br />

zeitlose Klassiker aus der Geschichte der Garten<strong>möbel</strong> sind nur zwei Beispiele,<br />

wie die weltweit führende Outdoor-Messe für mehr Thementiefe gesorgt hat.<br />

122 <strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong> <strong>10</strong>/20<strong>18</strong>


3<br />

1<br />

2<br />

Frische Ideen für den POS: Die<br />

„Gestaltungsinseln“ (1) in der<br />

Passage 4/5 boten viel<br />

Inspiration zum Thema Pflanzen.<br />

Bei Schaffner (2) und Lafuma (3)<br />

ging es im Bereich der<br />

Outdoor-Stühle und -Sessel<br />

besonders farbenfroh zu.<br />

Der Rekordsommer hat Spuren<br />

hinterlassen – vor allem<br />

in der Möbelbranche. In den<br />

Einrichtungshäusern herrschte<br />

gähnende Leere. Doch die Garten<strong>möbel</strong>hersteller<br />

konnten von den<br />

heißen Temperaturen profitieren<br />

und freuen sich schon jetzt über<br />

ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr.<br />

Kein Wunder, dass auch auf<br />

der „spoga+gafa“, die vom 2. bis<br />

4. September in Köln über die<br />

Bühne ging, die Stimmung ausgesprochen<br />

gut war. Die Läger vieler<br />

Händler waren bereits zur Jahresmitte<br />

leergeräumt, deshalb wurde<br />

nachge ordert. Aber auch das<br />

umfangreiche Rahmenprogramm<br />

sowie zahlreiche Highlights, die<br />

die Messeveranstalter dieses Jahr<br />

erstmals inszenierten, sorgten<br />

dafür, dass der grüne Branchentreff<br />

ein voller Erfolg wurde. „Das gute<br />

Feedback, das uns erreicht, freut<br />

uns sehr. Bestwerte bei Besuchern<br />

und Ausstellern zeigen, dass die<br />

‚spoga+gafa‘ auf einem sehr guten<br />

Weg ist. Wir konnten 20<strong>18</strong> sehr<br />

erfolgreich auf den Punkt bringen,<br />

was wir im Vorfeld kommunizierten:<br />

Mehr Themen, mehr Tiefe,<br />

Mehrwerte“, resümierte „spoga+gafa“-Director<br />

Stefan Lohrberg.<br />

Insgesamt reisten 2.152 Aussteller<br />

aus 61 Ländern in die<br />

Rheinmetropole, um auf<br />

230.000 qm ihre Neuheiten für<br />

die Outdoor-Saison 2019/2020 zu<br />

präsentieren (Auslandsanteil: 85<br />

Prozent). Auch die Besucherzahl<br />

kletterte im Vergleich zum Vorjahr<br />

deutlich nach oben: Während<br />

2017 rund 39.000 Fachleute teilgenommen<br />

hatten, waren dieses<br />

Jahr knapp 40.000 Outdoor-Spezialisten<br />

aus 114 Ländern zur<br />

„spoga+gafa“ nach Köln gekommen.<br />

Laut Angaben der Veranstalter<br />

stammt das Wachstum überwiegend<br />

aus dem Ausland – unter<br />

anderem hatten sich 400 Fachbesucher<br />

aus Australien angemeldet.<br />

„Insgesamt legte der internationale<br />

Fachbesucheranteil noch einmal<br />

um vier Prozent auf 64 Prozent<br />

zu“, bilanzierte Katharina C.<br />

Hamma, Geschäftsführerin der<br />

Koelnmesse, zufrieden. Denn das<br />

Plus aus dem Ausland unterstreiche<br />

eindrucksvoll die weltweite Bedeutung<br />

der „spoga+gafa“. Egal, ob<br />

kleine Fachgeschäfte oder Großfläche,<br />

auf der Messe war die gesamte<br />

Bandbreite der grünen Branche<br />

vertreten, was das Outdoor-Event<br />

wieder einmal als weltweiten Hotspot<br />

für die Garten-Welt bestätigt.<br />

Das absolute Highlight im Garten<strong>möbel</strong>-Bereich<br />

war die „Trendshow<br />

Outdoor Furniture“ inklusive<br />

der Sonderschau „Icons of<br />

Outdoor Furniture“, die dieses<br />

Jahr im „garden unique“-Segment<br />

Premiere feierte. Außerdem starteten<br />

die Erlebniswelten „Smart Gardening“,<br />

„IVG Power Place Akku“<br />

und die „Outdoor Küchen Welt“ in<br />

die zweite Runde. Ziel der Strategie<br />

ist es, die verschiedenen Trends der<br />

grünen Branche konzeptionell zu<br />

bündeln und ansprechend zu präsentieren,<br />

was der „spoga+gafa“<br />

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lifestyle<br />

Schwarz setzt echte<br />

Statements. Zumindest gilt<br />

das für die Limited Edition<br />

„Black is Beautiful“ von<br />

LE CREUSET, mit der das<br />

französische Premium-Label<br />

von Oktober bis Dezember<br />

zeitlose Tisch<strong>kultur</strong> quer<br />

durch die Sortimente<br />

Gusseisen, Poterie, Aluminium-Antihaft<br />

und Accessoires<br />

zelebriert. In zeitlosem<br />

Schwarz können die<br />

Kochgeräte mit Zubehör zu<br />

jeglicher Farbe kombiniert<br />

werden. www.lecreuset.de<br />

Herbst-Kampagnen: Starke Konzepte<br />

Magneten für den<br />

Point of Sale<br />

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt! Zum Start ins Weihnachtsgeschäft unterstützen viele Hersteller<br />

aus dem GPK-Bereich ihre Handelspartner mit abverkaufsstarken POS-Kampagnen. Die<br />

„<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“ hat ausgewählte Werbe-Aktionen verschiedener Unternehmen zusammengefasst.<br />

Wie Händler in der Weihnachtszeit<br />

noch mehr Umsatz generieren, zeigen<br />

Big Player wie Le Creuset, Thermos,<br />

Fissler oder WMF. Zum Start<br />

in die Adventszeit lancieren sie abverkaufsstarke<br />

POS-Kampagnen, die mithilfe zahlreicher Werbemittel<br />

in Szene gesetzt werden. Im Fokus stehen<br />

Themen wie Geschenkideen, „Black is Beautiful“,<br />

Edelstahl oder auch Outdoor-Living. Beispielsweise<br />

erhalten die Partner von Fissler ein<br />

limitiertes Aktionsset, das die Kaufkraft der Endverbraucher<br />

mit einer Gratis-Zugabe anheizen<br />

soll. Dazu liefert der Kochgeschirr-Spezialist ein<br />

Keyvisual, das für extra viel Aufmerksamkeit sorgt.<br />

Leonardo greift, was die Werbekraft betrifft, besonders<br />

tief in die Trickkiste und bietet Banner,<br />

Tischaufsteller, Regalfahnen und XL-Ellipsen zum<br />

Motto „Presente“ für den POS. Dazu kommt eine<br />

deutschlandweite Plakat-Aktion. Bis einschließlich<br />

5. November werden die Motive hierzulande<br />

an Topstandorten als Großflächenplakate und<br />

Mega-Lights in Szene gesetzt. Während die meisten<br />

Materialien zu den Kampagnen, die die<br />

„<strong>möbel</strong> <strong>kultur</strong>“ hier vorstellt, mitgeliefert werden,<br />

bietet Städter ein komplettes Shop-in-Shop-<br />

Konzept an. Egal, ob einzelne Drehständer, Haken<br />

oder POS-Hilfen, die Optionen sind vielfältig.<br />

Mittelraumpräsenter, Displaysysteme sowie<br />

wandgebundene Ladenbau-Elemente können<br />

ebenfalls eingebaut werden. SARAH SCHÄDLER<br />

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Für starken Abverkauf<br />

zum Start in die Weihnachtszeit<br />

sorgt FISSLER<br />

mit einer gelungenen<br />

Sonderaktion: Vom<br />

1. November bis einschließlich<br />

31. Dezember<br />

können Endverbraucher<br />

ein 6-teiliges „Original-profi<br />

collection“-Topfset<br />

mit Glasdeckel kaufen<br />

und erhalten eine<br />

Stielkasserolle im Wert<br />

von 119 Euro als Gratis-Zugabe.<br />

Die Auflage<br />

des Aktionssets ist<br />

limitiert. Dazu liefert der<br />

Hersteller attraktive<br />

Werbemittel für den POS.<br />

www.fissler.de<br />

Naturfreunde sind auch im<br />

Winter gerne draußen.<br />

Deshalb setzt THERMOS mit<br />

einer X-Mas-Aktion auf<br />

Geschenkideen, die den<br />

aktiven Lifestyle fördern.<br />

„Mein Weihnachten. Mein<br />

Ding“ präsentiert Isolierflaschen<br />

und -becher, Speisegefäße<br />

der „Stainless King“-Serie<br />

und andere Artikel mithilfe von<br />

Deckenhängern, Ellipsenaufstellern,<br />

Deko-Würfeln & Co. in<br />

traumhafter Winter-Kulisse.<br />

www.thermos.eu<br />

Geht klar positioniert ins<br />

Weihnachtsgeschäft: 25<br />

Neuheiten hat WMF auf der<br />

IFA 20<strong>18</strong> vorgestellt. Ab<br />

Oktober werden diese<br />

Produkthighlights von den<br />

Handelspartnern aufmerksamkeitsstark<br />

am POS beworben.<br />

Für die beiden „Lumero“-<br />

Kaffeemaschinen, die<br />

„Küchen minis“-Color-Edition,<br />

den „Lono Sous Vide Garer<br />

Pro“ und den „Lono<br />

Vakuumierer“ stellt der<br />

Hersteller spezielle<br />

Einzel displays zur<br />

Verfügung. Für den<br />

„Lono Snack<br />

Master“ gibt es<br />

außerdem Karten<br />

mit süßen und herzhaften<br />

Rezeptideen in der schönsten Zeit<br />

des Jahres. www.wmf.de<br />

Für die bunte Welt des<br />

Backens stellt STÄDTER zum<br />

Jahresende ein neues<br />

Shop-in-Shop-Konzept vor,<br />

das individuell für jede<br />

Verkaufsfläche geplant werden<br />

kann. Interessierte Fachhandelspartner<br />

können entweder<br />

ihren zuständigen Außendienst<br />

kontaktieren oder sich direkt<br />

an den Städter-Verkauf unter<br />

+49 6407 4034-<strong>10</strong>00 sowie<br />

per E-Mail an info@staedter.de<br />

wenden.<br />

www.staedter.de<br />

Mit seiner breit<br />

aufgestellten<br />

Herbst-Kampagne<br />

unterstützt<br />

LEONARDO seine<br />

Handelspartner<br />

von September bis<br />

November. Unter<br />

dem Motto<br />

„Presente“ steht<br />

die Werbe-Offensive<br />

für besondere<br />

Geschenkideen,<br />

die das diesjährige<br />

Weihnachtsfest<br />

versüßen. Starke<br />

POS-Materialien<br />

wie Tischaufsteller<br />

und XL-Ellipsen<br />

sollen die<br />

Aufmerksamkeit<br />

der Kunden<br />

erregen. www.<br />

leonardo.de<br />

Bald ist es wieder Zeit, Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Zum Fest feiert<br />

ALFI den Werkstoff Edelstahl und ruft die „Wie edel ist das denn?“-Kampagne<br />

ins Leben. Als stylisches Statement werden beispielsweise die<br />

Isolierkannen „Juwel“, „Helena“ und „Gusto“ – in neuer Edelstahl-Haut –<br />

ab Oktober im Verkauf in Szene gesetzt. Passend zur Aktion bietet der<br />

Hersteller entsprechende Ellipsen- und Eckaufsteller. www.alfi.de<br />

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