Berliner Kurier 16.10.2018
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LEUTE<br />
BERLINER KURIER, Dienstag, 16. Oktober 2018<br />
Bushido<br />
Derfrühe<br />
Vogelkann<br />
Rapper Bushido (40)<br />
hat wohl keinen Bock,<br />
schon am frühen<br />
Morgen zu arbeiten<br />
und kündigte den<br />
Moderatoren-Job<br />
beim Radiosender<br />
Kiss-FM.<br />
michmal<br />
Rapper macht als<br />
Radio-Morgenmoderator<br />
nach zwei Sendungen<br />
schlapp. Erst krank,dann<br />
keinen Bock mehr<br />
Foto: imago<br />
Von<br />
NORBERT KOCH-KLAUCKE<br />
Man hatte es geahnt, dass<br />
Bushido (40) nicht durchhält.<br />
Der Rapper, der jeden Morgen<br />
aus dem Radio beim Sender<br />
98,8 Kiss-FM Berlin wecken<br />
wollte. Er hat den Moderatoren-Job<br />
geschmissen.<br />
Kein Bock drauf: Bushido<br />
pfeift aufs Frühaufstehen.<br />
Der <strong>Berliner</strong> Günter Pfitzmann<br />
Foto: imago<br />
Schöneberg –Erwar wohl einer<br />
der beliebteste Ärzte im<br />
Vorabendprogramm: An den<br />
Schauspieler und Kabarettisten<br />
Günter Pfitzmann („Praxis<br />
Bülowbogen“) erinnert jetzt eine<br />
Gedenktafel am Bülowbogen<br />
in Schöneberg. Kultursenator<br />
Klaus Lederer (Linke)<br />
enthüllte am Montag die Tafel<br />
in der Zietenstraße 22, wo in<br />
der ARD-Serie „Praxis Bülowbogen“<br />
einst Pfitzmann als Dr.<br />
Peter Brockmann seine Patienten<br />
behandelte. Von 1987 bis<br />
1996 liefen 107 Folgen. Doch<br />
nicht nur diese Rolle konnte<br />
„Pfitze“ gut: Ob als Otto Krüger<br />
in der Serie „Drei Damen vom<br />
Grill“ (1977–1985) und als Richard<br />
Kaiser in „Der Havelkaiser“<br />
(1997–2000) –Pfitzmann<br />
verkörperte stets den „<strong>Berliner</strong><br />
mit Schnauze und Herz.“ Der<br />
1924 in Berlin geborene Schauspieler<br />
starb 2003 mit 79 Jahren<br />
nach einem Herzinfarkt.<br />
In seinem Heimatortsteil Nikolassee<br />
wurde vor gut einem<br />
Jahr schon ein kleiner Platz<br />
nach ihm benannt. Jetzt<br />
kommt eine Tafel in Schöneberg<br />
hinzu.<br />
Dabei heißt es doch, der frühe<br />
Vogel fängt den Wurm. Nicht<br />
bei Bushido, dessen Traum es<br />
angeblich schon immer war, eine<br />
Radio-Show zu machen. Bei<br />
Kiss-FM bekam er die Chance,<br />
war dort vor einer Woche am<br />
Montag das erste Mal von 6bis<br />
10 Uhr in der Morgensendung<br />
zu hören. Auch den Folgetag<br />
schaffte der Rapper noch. Dann<br />
machte Bushido schlapp.<br />
Zunächst warf ihn eine Nasennebenhöhlen-Entzündung<br />
aus dem Rennen. Das kann man<br />
ja noch verstehen. Doch Bushido<br />
hätte nach der Genesung<br />
weitermachen können. Aber<br />
dann schickte er vergangenen<br />
Freitag noch vom Krankenbett<br />
aus dem Sender die Kündigung.<br />
„An dieser Stelle möchte ich<br />
euch leider mitteilen –ich bin<br />
raus“, teilte er per Sprachnachricht<br />
mit.<br />
Keine Hoffnungen, dass Bushido<br />
es sich anders überlegen<br />
würde. Gestern standen Kiss-<br />
FM-Morgenmoderatoren Nina<br />
und Big Joe ohne ihn am Mikro.<br />
Den Kollegen bescheinigte Bushido<br />
„fetten Respekt“, „dass ihr<br />
euch jeden Morgen so früh in<br />
den Sender begebt“.<br />
Damit machte er klar: Früh<br />
aufstehen, um sechs Uhr auf<br />
Sendung gehen, vier Stunden<br />
durchhalten, um 10 Uhr noch<br />
eine Redaktionskonferenz mitmachen<br />
–das ist nun gar nicht<br />
sein Ding. „Ich habe Bock auf<br />
Mucke machen, Songs aufnehmen“,<br />
gibt Nachtmensch Bushido<br />
zu.<br />
Trotz Enttäuschung zeigt<br />
Kiss-FM-Programmchef York<br />
Strempel auch Verständnis für<br />
den Rapper: „Ich verstehe, dass<br />
so eine frühe Uhrzeit nicht in<br />
seinen Lebensstil als fünffacher<br />
Vater, Label-Boss und Musiker<br />
passt. Voll schade!“<br />
„Pfitze“ (†2003) hat jetzt eine Gedenktafel am Bülowbogen<br />
Diese Porzellantafel erinnertan<br />
den beliebten Schauspieler.