19.10.2018 Aufrufe

2018/42 - Unternehmen Ausgabe 64

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das Wirtschaftsmagazin im Südwesten <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> | 3,00 €<br />

4 197821 303000 6 4<br />

Fest in<br />

Familienhand<br />

Das Geschäft brummt, die fünfte Generation startet in<br />

den Beruf: Gabi Schwarz über Wurzeln, Regeln und<br />

Zukunft der gleichnamigen <strong>Unternehmen</strong>sgruppe.<br />

Digital Wie Mittelständler ihre Daten in Umsatz verwandeln SEITE 22<br />

Energie Warum es sinnvoll ist, Mitarbeiter ins rechte Licht zu rücken SEITE 32<br />

Umfrage Führungskräfte und ihre Lieblingsbücher SEITE 54


DAS SCHNELLSTE<br />

BÜROGEBÄUDE<br />

OPTIMA1203<br />

FOTOS: ADK<br />

ZAHLREICHE VARIANTEN<br />

KOMPLETT GEPLANT<br />

KOMPLETT AUSGESTATTET<br />

KOMPLETT GELIEFERT<br />

Finden Sie Ihre schnelle, flexible und kostengünstige<br />

Lösung für den Bürobau, ohne dabei auf Qualität und<br />

Designansprüche zu verzichten. www.optima1203.de


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong><br />

[inhalt]<br />

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER,<br />

die im Frühjahr noch euphorischen Wirtschaftsforscher<br />

haben ihre Prognosen gesenkt.<br />

Da werden sich manche Berufspessimisten<br />

bestätigt fühlen. Doch das schwächere<br />

Wachstum ist kein Beinbruch. Zum einen<br />

herrschte unlängst noch die Sorge, die einheimische<br />

Wirtschaft würde heiß laufen. Zum<br />

anderen hat der Boom im neunten Jahr auch<br />

Schattenseiten: Viele Betriebe stoßen räumlich<br />

an ihre Grenzen, wie unser Titelinterview<br />

mit der Unternehmerin Gabi Schwarz<br />

aus Göppingen zeigt (S. 10). Vor lauter Aufträgen<br />

vergisst mancher Mittelständler, sich mit<br />

der Zukunft und digitalen Geschäftsmodellen<br />

zu beschäftigen (S. 22). Doch um das Gros der<br />

Betriebe im Süden der Republik muss einem<br />

nicht bange sein. Wie innovativ diese sind,<br />

zeigen unter anderem die Porträts des Bergsportspezialisten<br />

Edelrid (S. 52) und des Edelladens<br />

Music Station (S. 36).<br />

Ich wünsche Ihnen anregende Lektüre!<br />

Ihr Alexander Bögelein,<br />

Redaktionsleiter unternehmen [!]<br />

[spezial]<br />

6 Mehr Schutz, weniger Sorglosigkeit<br />

Der Schlüssel der Sicherheitstechnik<br />

38 Es wird eng und spannend Göppingen<br />

boomt – doch es fehlt der Platz<br />

[titelthema]<br />

10 Von ihr lernt man fürs Leben<br />

Gabriele Schwarz im Gespräch<br />

[digital]<br />

22 Mit Mut in die Datenflut Digitale<br />

Geschäftsmodelle für Mittelständler<br />

[verantworten]<br />

32 Wie Betrieben ein Licht aufgeht Wie<br />

man Energie spart und dabei Mitarbeiter<br />

motiviert<br />

[machen]<br />

36 Mekka für Gitarren-Fans Warum<br />

Sunrise Avenue nach Jettingen pilgert<br />

52 Keine Kompromisse im Klettersport<br />

Bergsportausstatter Edelrid aus Isny<br />

[finanzieren]<br />

44 Wie die Firma am Laufen bleibt Ist Ihr<br />

<strong>Unternehmen</strong> auf den Notfall<br />

vorbereitet?<br />

[gründen]<br />

48 Mit Sensoren gegen verspannte<br />

Nacken T-Shirts, die den Rücken stärken<br />

[wissen]<br />

50 Die Kunst des Schenkens Darauf<br />

müssen Betriebe bei Präsenten achten<br />

[leben]<br />

54 Eintauchen in eine andere Welt<br />

Umfrage zu Lese- und Schreibgewohnheiten<br />

von Führungskräften<br />

[namen & nachrichten]<br />

4 Wirtschaftsikone Hymer in US-Besitz<br />

4 Führungswechsel bei den IHK in Ulm<br />

und Weingarten<br />

5 Die Zukunft der Batterie kommt aus<br />

Ulm<br />

18 Destillate aus Lösemitteln<br />

57 Freiheit für Masthühner<br />

58 Großinvestition am Rostocker<br />

Seehafen<br />

58 Impressum<br />

48 52<br />

32<br />

36<br />

22<br />

3


[namen & nachrichten] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

Wirtschaftsikone Hymer in US-Besitz<br />

Die Mitarbeiter waren überrascht<br />

und auch sauer: Statt einem<br />

schwäbischen Familienunternehmen<br />

gehören sie nun einem<br />

börsennotierten US-Konzern.<br />

Denn die Familie des vor fünf Jahren<br />

verstorbenen Branchenpioniers<br />

Erwin Hymer trennt sich<br />

komplett von dem Freizeitfahrzeughersteller.<br />

Hymer (Bad Waldsee),<br />

mit 24 Marken und 25 Prozent<br />

Marktanteil führend in<br />

Europa, ist künftig Teil der US-<br />

Gruppe Thor. Die kommt in<br />

Nordamerika auf 48 Prozent<br />

Marktanteil. Thor und Hymer<br />

sind mit einem Umsatz von 9,9<br />

Milliarden Euro und 25.000 Mitarbeitern<br />

der weltgrößte Hersteller<br />

von Freizeitfahrzeugen. Hymer<br />

erwirtschaftete zuletzt mit<br />

7300 Mitarbeitern einen Umsatz<br />

von 2,5 Mrd. Euro<br />

Noch beim Caravan-Salon in<br />

Düsseldorf Ende August hatte<br />

Hymer-Chef Martin Brandt, angekündigt,<br />

die Familie suche einen<br />

Investor und sei bereit, die Mehrheit<br />

abzugeben. Vier Wochen<br />

später steht fest: Die Witwe von<br />

Erwin Hymer, Gerda, und die beiden<br />

Kinder Christian und Carolin,<br />

machen Kasse. Sie erhalten<br />

zwei Milliarden Euro in bar und<br />

200 Mikkionen Thor-Aktien. Beide<br />

Kinder hatten schon vor längerem<br />

erklärt, dass sie nicht im <strong>Unternehmen</strong><br />

tätig sein wollen.<br />

Es handle sich um eine freundliche<br />

Übernahme, betonten Brandt<br />

und Thor-Chef Bob Martin gegenüber<br />

dem „Handelsblatt“. Die<br />

Überschneidungen der <strong>Unternehmen</strong><br />

seien minimal. Das<br />

macht Stellenabbau wenig wahrscheinlich.<br />

Doch es wechselt eine<br />

deutsche Wirtschaftsikone in<br />

US-Besitz. Erwin Hymer hatte aus<br />

dem Handwerksbetrieb seines<br />

Vaters Alfons die Nummer 1 der<br />

deutschen Branche geformt und<br />

das Hymermobil zum Gattungsbegriff<br />

für Reisemobile gemacht.<br />

Vor allem aber bescherte Erwin<br />

Hymer den Menschen, eine neue<br />

Art zu reisen. [!]<br />

AMB<br />

Ein Vorarbeiter der Erwin Hymer Group kontrolliert am Stammsitz ein<br />

halbfertiges Reisemobil: Das Waldseer <strong>Unternehmen</strong> wird amerikanisch.<br />

Führungswechsel bei den IHK in Ulm und Weingarten<br />

Selten gibt es so viel Veränderungen<br />

an der Spitze der Industrieund<br />

Handelskammern zwischen<br />

Ulm und Bodensee: Im Sommer<br />

wurden die Peter Kulitz (Ulm)<br />

und und Heinrich Grieshaber<br />

(Weingarten-Bodensee) als Präsidenten<br />

verabschiedet. Gemeinsam<br />

kamen die beiden auf 25 Jahre<br />

Präsidentschaft. Grieshaber<br />

wie Kulitz wurden bei ihren Abschiedsfeiern<br />

mit stehendem Applaus<br />

gewürdigt.<br />

In Ulm hat nun die Ära von Stefan<br />

Roell (63, verheiratet, sechs<br />

Kinder) begonnen. Der frühere<br />

McKinsey-Berater ist unter anderem<br />

Vorsitzender der Hochschule<br />

Ulm und Aufsichtsrat der Uniklinik,<br />

von 2006 bis 2009 war er Verbandsvorsitzender<br />

von Südwestmetall.<br />

1985 trat er ins<br />

Familienunternehmen ein, seit<br />

1992 leitet der gebürtige Düsseldorfer<br />

Zwick als geschäftsführender<br />

Gesellschafter, seit 2001 ist er<br />

Neu im Amt der IHK-Präsidenten: Martin Buck (li.) und Stefan Roell.<br />

Vorstandschef der Zwick Roell<br />

AG, die zuletzt mit 1500 Mitarbeiter<br />

einen Umsatz von 226 Mio.<br />

Euro erwirtschaftete.<br />

Präsident der IHK Bodensee-<br />

Oberschwaben ist Martin Buck,<br />

Vorsitzender des Vorstands der<br />

IFM Stiftung & Co. KG. Der Sensorik-<br />

und Steuerungstechnikspezialist<br />

beschäftigt 6700 Mitarbeiter,<br />

davon 3300 am Bodensee.<br />

Nach Stationen bei Siemens und<br />

AMD war der Elektrotechnik-Ingenieur<br />

2001 ins Familienunternehmen<br />

eingestiegen<br />

In Ulm geht zudem IHK-Hauptgeschäftsführer<br />

Otto Sälzle (62)<br />

im Herbst 2019 früher als erwartet<br />

in Ruhestand. Er arbeitet seit<br />

23 Jahren für die IHK. [!] AMB<br />

4


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong><br />

[namen & nachrichten]<br />

Die Zukunft der Batterie kommt aus Ulm<br />

Mit etwa 70 neuen Stellen für<br />

Wissenschaftler rechnet Michael<br />

Weber, Präsident der Universität<br />

Ulm. Dazu kommt ein neues Forschungsgebäude<br />

unweit des<br />

Helmholtz-Instituts für elektrochemische<br />

Energiespeicherung<br />

(HIU). Der Grund: Bund und Länder<br />

fördern die Forschung rund<br />

um neue nachhaltige Speicherkonzepte<br />

jenseits von Lithium.<br />

Von Januar 2019 an gibt es zunächst<br />

für sieben Jahre bis zu<br />

zehn Millionen Euro jährlich.<br />

Die Entscheidung löste einen Riesenjubel<br />

an der Uni Ulm aus, die<br />

sich als Exzellenzcluster zusammen<br />

mit dem Karlsruher Institut<br />

für Technologie (KIT) den Zuschlag<br />

gesichert hat und so zur<br />

Weltspitze der Batterieforschung<br />

aufsteigt. In Ulm forscht man bereits<br />

an Ladungsträgern auf der<br />

Basis von Natrium, Magnesium,<br />

Aluminium oder Zink. Die Lithium-Vorräte<br />

sind endlich und eine<br />

Kapazitätssteigerung der Batterien<br />

mit großen technologischen<br />

Schwierigkeiten verbunden. Von<br />

zusätzlichen Millionen und der<br />

Vision der Exzellenz-Universtität<br />

Ulm musste sich Uni-Präsident<br />

Weber aber vorerst verabschieden.<br />

Denn der Antrag der Physiker<br />

um den Ulmer Quantenforscher<br />

Fedor Jelezko wurde von<br />

der Kommission aus den Forschungsministern<br />

von Bund und<br />

Ländern sowie einem Wissenschaftsgremium<br />

abgelehnt. Das<br />

wäre das dafür notwendige zweite<br />

Cluster gewesen.[!]CMY/PACA<br />

Spot an: Die Uni Ulm steigt in der Batterieforschung in die Weltspitze auf.<br />

Der Mittelstürmer der<br />

Wirtschaft ist 80<br />

Erfolgreicher Unternehmer, gewiefter<br />

Tarifpolitiker, langjähriger<br />

Arbeitgeberpräsident, Aufsichtsratschef<br />

des VfB Stuttgart<br />

– Dieter<br />

Hundt hatte<br />

im Lauf der<br />

Jahre viele<br />

Hüte auf, und<br />

meistens mit<br />

Dieter Hundt hält Erfolg. Nun<br />

sich mit Schwimmen<br />

fit.<br />

seigneur der<br />

ist der Grand-<br />

deutschen<br />

Wirtschaft 80 Jahre alt geworden.<br />

Er genießt immer noch die Auftritte<br />

auf dem Berliner Parkett.<br />

Als langjähriger Arbeitgeber-Präsident<br />

ist er weiterhin gern gesehen.<br />

Seinen Spitznamen „Mittelstürmer<br />

der Wirtschaft“ hat er<br />

seiner Leidenschaft für den VfB<br />

Stuttgart zu verdanken. Hundt ist<br />

seit 53 Jahren mit seiner Ehefrau<br />

Christina verheiratet.<br />

Mit klassischem Ruhestand hat<br />

sein Alltag wenig zu tun. Als Inhaber<br />

und Aufsichtsratschef von<br />

Allgaier kümmert sich der studierte<br />

Maschinenbauer um das<br />

China-Geschäft mit Werkzeugen<br />

und Maschinen genau so wie um<br />

die erfolgreiche Dependance des<br />

<strong>Unternehmen</strong>s in Mexiko.<br />

Den Autozulieferer hat Hundt 33<br />

Jahre lang geleitet, bevor er 2013<br />

in den Besitz der Familie übergegangen<br />

ist. Die beiden Kinder<br />

sind mit jeweils zirka 22 Prozent<br />

beteiligt. Seine persönliche Fitness<br />

ist ihm wichtig. Jeden Tag<br />

schwimmt er 20 Minuten und<br />

einmal in der Woche geht er ins<br />

Fitnessstudio. Der sechsfache<br />

Großvater ist ein begeisterter<br />

Segler mit eigenem Boot am Bodensee.<br />

Zum Wandern oder Skilaufen<br />

fährt er jedes Jahr zusammen<br />

mit seiner Frau vier Wochen<br />

in sein Ferienhaus nach Bad Ausee<br />

(Steiermark). [!] DIK/JOA<br />

Verpackungsspezialist<br />

Höhn beantragt Insolvenz<br />

Auf den Ulmer Verpackungsspezialist<br />

Höhn kommen Einschnitte<br />

zu. Laut dem zahlungsunfähigen<br />

<strong>Unternehmen</strong> sind<br />

Umsatzrückgänge in den vergangenen<br />

Monaten, aber auch notwendige<br />

Restrukturierungen<br />

Gründe für die Insolvenz. Als vorläufigen<br />

Sachwalter arbeitet<br />

Arndt Geiwitz. Zusammen mit<br />

dem Rechtsanwaltsbüro Pluta<br />

soll das <strong>Unternehmen</strong> mit einem<br />

tragfähigen Sanierungskonzept<br />

zukunftsfähig aufgestellt werden.<br />

Die Geschäftsführer Ingbert<br />

Schmitz und Sebastian Haug ziehen<br />

dafür einen strategischen<br />

Partner in Betracht. [!] KLI<br />

Noerpel-Gruppe kauft<br />

Spedition Lebert<br />

Die Ulmer Spedition Noerpel tätigt<br />

die größte Transaktion der<br />

Firmengeschichte und übernimmt<br />

zum 1. Januar 2019 die<br />

Spedition Lebert (Kempten). Firmenchef<br />

Stefan Noerpel-Schneider<br />

sagte, der Zusammenschluss<br />

sichere die personellen Ressourcen<br />

für die nächsten Jahre. Allein<br />

bei Noerpel seien etwa 80 Stellen<br />

offen. Daher seien auch alle Arbeitsplätze<br />

sicher. Synergien soll<br />

es durch die Bündelung von<br />

Transporten und optimale Auslastung<br />

der Frachtkapazitäten<br />

geben. Noerpel erzielt <strong>2018</strong> voraussichtlich<br />

Erlöse von 350 Millionen<br />

Euro mit 1800 Mitarbeitern,<br />

Lebert 135 Millionen Euro mit<br />

500 Beschäftigten. [!] KÖ<br />

5


[rubrik] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

Foto: Rainer Schimm/©MESSE ESSEN<br />

Dieser Schlüssel macht Kriminellen das Leben schwer: Die Sicherheitszähne sind hinter Leisten versteckt. Sie lassen sich weder fotografieren noch scannen.<br />

Mehr Schutz, weniger Sorglosigkeit<br />

<strong>Unternehmen</strong> machen es Einbrechern häufig viel zu einfach. Wie groß die Einfallstore, beispielsweise durch entwendete<br />

Schlüssel sind, unterschätzen viele Firmenchefs. Einfache Grundregeln und Sicherheitstechnik helfen.<br />

Viele <strong>Unternehmen</strong> sind erschreckend<br />

fahrlässig, sagt Bernd Heß. Vor allem<br />

im Ungang mit fremden Besuchern.<br />

„Selbst wenn an der Pforte ein Hausausweis<br />

ausgestellt wird: Wer prüft, ob die Angaben<br />

richtig sind?“, fragt sich der Experte des Referats<br />

Prävention der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle<br />

des Polizeipräsidiums Ulm. Oft<br />

werde nicht sichergestellt, ob sich hinter Lieferanten<br />

oder Paketdiensten „Fake-Personal“<br />

verberge, das in Wirklichkeit Diebstähle im<br />

Schilde führe und dazu erst mal Schlüssel<br />

„mitgehen“ lässt. Die liegen oder hängen laut<br />

Heß häufig offen zugänglich herum. Damit<br />

sei es ein leichtes, Schlüssel „mitgehen“ uzu<br />

lassen. Im digitalen Zeitalter ist dafür nicht<br />

einmal mehr ein Diebstahl nötig. Heutzutage<br />

geht das viel einfacher.<br />

„Es ist kinderleicht, in kürzester Zeit mit einem<br />

3D-Hobbydrucker ein Duplikat herzustellen“,<br />

sagt Henner Schöneborn von der<br />

Schweizer Firma Urban Alps. Ein mit dem<br />

Smartphone aufgenommenes Foto des<br />

Schlüssels reiche als Muster völlig aus. Den<br />

Rest erledige ein 3D-Hobbydrucker. Urban<br />

Alps präsentiert auf der Sicherheitsmesse „Security“<br />

in Essen einen Schlüssel mit eingebautem<br />

Kopierschutz. Der Clou: Was das Metallstück<br />

zu einem Schlüssel macht, ist nicht<br />

sichtbar. Unter zwei schmalen Leisten am<br />

Rand des Schafts ist der gesamte Bart des<br />

Schlüssels versteckt – unerreichbar für Kameras<br />

und Scanner.<br />

Der neuartige Schlüssel kommt aus einem<br />

3D-Metall-Drucker. Er ist aus bis zu 4000 mikro<br />

skopisch dünnen Schichten einer Stahllegierung<br />

aufgebaut, was das Nachmachen zusätzlich<br />

erschweren soll. Funktionieren soll er<br />

wie ein herkömmlicher Schlüssel – dazu ist<br />

aber ein entsprechender Schließzylinder nötig.<br />

Zum Einsatz kommt die Technik bereits<br />

beim US-Militär und anderen Nutzern mit ho-<br />

6


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong><br />

[spezial]<br />

selbst angebliche Sicherheitsbereiche begangen<br />

werden können, ohne dass Alarm geschlagen<br />

wird. Vielen Firmenchefs sei gar nicht<br />

bewusst, wie groß dieses Einfallstor sei.<br />

Heß ist nicht nur ein guter Beobachter und<br />

mit einigem rhetorischem Geschick ausgestattet,<br />

er verfügt auch über langjährige Berufserfahrung.<br />

Er ist oft „draußen vor Ort“, im<br />

privaten Bereich ebenso wie beim Handel und<br />

bei kleinen oder großen Betrieben. Bei den Beratungen<br />

sind Brandschutztüren immer ein<br />

Thema. Diese müssen sich immer von innen<br />

öffnen lassen.<br />

Doch das größte Sicherheitsrisiko von <strong>Unternehmen</strong><br />

sind die Mitarbeiter, in diesem Fall<br />

die Raucher unter ihnen. „Ist draußen eine<br />

Raucherecke, wird gerne mal ihr Einrasten<br />

vereitelt, etwa durch ein Taschentuch im<br />

Falz.“ Und wer kontrolliere dann nach Betriebsschluss,<br />

ob sie verschlossen sei? Einen<br />

Verantwortlichen benennen, der einen<br />

Schlussgang macht, lautet hier der dringende<br />

Ratschlag des Kriminalers.<br />

Polizeihauptmeister Bernd Heß zeigt Einbruchsschutz an Fenstern.<br />

hen Sicherheitsanforderungen, die eine Vielzahl<br />

von Schlüsseln an Mitarbeiter ausgeben<br />

müssten, sagt Schöneborn. Mit steigender<br />

Stückzahl soll er aber auch für Schließanlagen<br />

in Wohnhäusern erschwinglich werden.<br />

Foto: Oliver Schulz<br />

Für mittelständische Betriebe wie auch für<br />

Privatleute ist die Stealth-Technik noch Zukunftsmusik.<br />

Nach den Worten von Präventionsexperte<br />

Heß sollten sich Betriebe bewusst<br />

machen, dass mit nachgemachten Schlüsseln<br />

SCHWACHSTELLE MENSCH<br />

Heß kann viele solcher Beispiele nennen, die<br />

sämtlich unter dem Oberbegriff „Schwachstelle<br />

Mensch“ zusammen gefasst werden. Ist<br />

der Mensch im Sinne der Prävention<br />

„schwach“, haben es Einbrecher mitunter sehr<br />

einfach. Sonderlich hartnäckig sind die Täter<br />

selten. Die Faustformel lautet: „Die meisten<br />

Einbrecher geben nach etwa drei bis fünf Minuten<br />

auf, wenn sie es bis dahin nicht geschafft<br />

haben, ins Gebäude zu kommen.“ Dabei<br />

würden sie meistens mit einfachen<br />

Hilfsmitteln arbeiten wie Schraubenzieher,<br />

Keile und Zange. Der mechanische Grund-<br />

www.tuerck-ulm.de<br />

Anwesenheitssimulation durch<br />

Rollladen- & Lichtautomatik<br />

Security-Urlaubsschaltung<br />

Ruhiger schlafen!<br />

Mit automatischen Haustechniksystemen<br />

der Qualitätsmarke<br />

Zentraler Schließbefehl<br />

mit Rückmeldung<br />

Wir sind<br />

GmbH<br />

• rollladen<br />

• markisen<br />

• jalousien<br />

Experte!<br />

Erbacher Straße 5 | 89079 Ulm<br />

Telefon 07 31-38 40 77<br />

tuerck@tuerck-ulm.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo.- Fr.: 07.00 -17.30 Uhr<br />

Sa.: 10.00 -14.00 Uhr<br />

7


[spezial] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

Ob Kamera- und biometrische Zugangssysteme oder Spezialschlösser: Viele Betriebe schrecken vor teuren<br />

Sicherheitslösungen zurück, wie sie auf der Messe Security gezeigt wurden. Fotos: ©MESSE ESSEN<br />

Zahlen und<br />

Ansprechpartner<br />

Elektronische Sicherungstechnik ist<br />

stark gefragt. Der BHE Bundesverband<br />

Sicherheitstechnik e.V. erwartet für<br />

<strong>2018</strong> ein Umsatzwachstum von 5 Prozent<br />

auf 4,4 Milliarden Euro. Besonders<br />

hohe Zuwächse gibt es bei der Zutrittssteuerung<br />

(plus 6,7 Prozent) und der<br />

Video-Überwachungstechnik (6,0 Prozent).<br />

„Nicht zuletzt aufgrund ihrer<br />

vielfältigen Einsatzmöglichkeiten im<br />

privaten, industriellen sowie öffentlichen<br />

Bereich und aufgrund ihrer präventiven<br />

Wirkung wächst das Interesse<br />

an professioneller Video-Technik und<br />

Zutrittssteuerung“, sagt Norbert<br />

Schaaf, Vorstandsvorsitzender des<br />

BHE. Er erwartet, dass auch das Geschäft<br />

mit Brandmelde- und Einbruchmeldetechnik<br />

deutlich zulegt.<br />

Erstinformationen zu den Themen<br />

Einbruchsschutz und Sicherheitstechnik<br />

gibt es bei den Kriminalpolizeilichen<br />

Beratungsstellen. Ansprechpartner<br />

für den Raum Ulm sind Bernd Heß<br />

und Bernd Wieser, Telefon 0731/188-<br />

1444 oder -1445. Über diese Rufnummern<br />

ist auch die Kontaktaufnahme zu<br />

den Ansprechpartnern für die Regionen<br />

Biberach, Heidenheim und Göppingen<br />

möglich. In Neu-Ulm ist ihr Kollege<br />

Mark Schmid dafür zuständig,<br />

Telefon 0731/8013-289. <br />

THV<br />

schutz steht daher in den Beratungen ganz<br />

oben. Auf der Sicherheitsmesse in Essen wurde<br />

mit Blick auf die gängigen Einbruchsmethoden<br />

ein neuartiger Fenstergriff vorgestellt.<br />

Der soll weitgehenden Schutz vor Angriffen<br />

von außen bieten. Glasstechen, Rahmenbohren<br />

oder das gewaltsame Verschieben des Beschlags<br />

soll Einbrechern nichts mehr nützen,<br />

verspricht der Hersteller. Sogar bei gekippten<br />

Fenstern soll der Griff wirken.<br />

Neben dem mechanischen Schutz von Fenstern<br />

und Türen hat bei Heß auch die Überprüfung<br />

der innerbetrieblichen Abläufe und Verantwortlichkeiten<br />

in puncto Sicherheit<br />

Priorität. Drittes großes Thema sind elektronische,<br />

auf das jeweilige Objekt zugeschnittene<br />

Lösungen, sprich: Einbruchmeldeanlagen.<br />

Diese seien jedoch allenfalls als Ergänzung zu<br />

sehen. „Werden diese ausgelöst, sind die Einbrecher<br />

in der Regel ja schon drinnen“, gibt<br />

Heß zu bedenken: „Wer bemerkt dann den<br />

Alarm überhaupt?“ Die Lösung könnte sein,<br />

dass er bei einer ständig besetzten Stelle aufschlägt,<br />

voran bei einem Wach- und Sicherheitsdienst,<br />

„unter bestimmten Voraussetzungen<br />

auch bei uns, der Polizei“.<br />

ABHOLBEREITE TRESORE<br />

Gerade im gewerblichen Bereich gebe es keine<br />

„pauschalen Lösungen von der Stange“, sagt<br />

Heß. Bei größeren Betrieben könnte die Bildung<br />

von „Sicherheitsinseln“ angebracht sein.<br />

Und im Handel? „Kasse auch tagsüber abschöpfen,<br />

nach Geschäftsschluss sollte sie<br />

komplett leer sein“, rät Heß. Tresore an sich<br />

bedeuteten noch nicht, dass man sich auf der<br />

sicheren Seite befindet: „Ich habe auch schon<br />

entdeckt, dass ein Tresor auf einer Palette<br />

stand, wie abholbereit“, erzählt der Kriminaler.<br />

„Der Schlüssel sollte immer am Körper<br />

getragen werden, denn Einbrecher kennen die<br />

Muster bevorzugter Aufbewahrungsorte.“<br />

Diesen Alltagseinbrüchen stehen Diebstähle<br />

„auf Bestellung“ entgegen. Der leergeräumte<br />

Laden, das entwendete Diagnosegerät im Autohaus,<br />

die gezielt gestohlene Maschine eines<br />

Produktionsbetriebs. Hier sind laut Heß Profis<br />

am Werk. Um sich gegen diese zu schützen,<br />

sei eine maßgeschneiderte Lösung nötig, erläutert<br />

Heß und empfiehlt eine Beratung.<br />

UNGEWOLLTE HILFE FÜR DIEBE<br />

Doch neben den ausgetüftelten Sicherheitsund<br />

Alarmierungssystemen sollte immer<br />

auch der viel zitierte „gesunde Menschenverstand“<br />

eingeschaltet bleiben. Als Negativbeispiele<br />

nennt Heß den Webauftritt, der auf<br />

Diebe wie ein Katalog mitsamt „Gebrauchsanleitung“<br />

wirkt oder auf den Firmentransporter,<br />

in dem – praktisch für die Diebe – sogar<br />

der Schlüssel steckt, was ihnen den Abtransport<br />

der Beute schlussendlich um einiges erleichtert.<br />

[!] <br />

THOMAS VOGEL<br />

8


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong><br />

[rubrik]<br />

1<br />

<br />

THOMAS VOGEL<br />

seat.de/business<br />

Business Leasing für Siegertypen:<br />

schon ab 99 € mtl. 2 , ohne Sonderzahlung.<br />

SEAT Ateca.<br />

Der SEAT Ateca ist ausgezeichnet:<br />

als Firmenauto des Jahres <strong>2018</strong>. 1 Und damit<br />

ist er wie gemacht für Siegertypen. Außerdem<br />

überzeugt der SEAT Ateca als Firmenwagen<br />

mit vielen optionalen Ausstattungshighlights<br />

wie Top-View-Kamera 3 , Full Link-Technologie 4 ,<br />

Wireless Charger 3,5 u. v. m.<br />

SEAT FOR BUSINESS.<br />

Ihre Ziele sind unser Antrieb.<br />

Ab 0,99 € mtl. 6 sorgenfrei unterwegs mit Wartung & Verschleiß.<br />

Zuverlässige Mobilität zu gleichbleibend günstigen Raten.<br />

Kraftstoffverbrauch SEAT Ateca 1.6 TDI, 85 kW (115 PS): innerorts 5,2, außerorts 4,2, kombiniert 4,6 l/100 km; CO 2-Emissionen: kombiniert<br />

120 g/km. CO 2-Effizienzklasse: B.<br />

1<br />

Firmenauto des Jahres <strong>2018</strong> in der Kategorie „Importsieger Kompakte SUV“. Weitere Informationen finden Sie unter www.firmenauto.de/fadj. 2 SEAT Ateca Style 1.6 TDI, 85 kW (115 PS), auf Grundlage<br />

der unverbindlichen Preisempfehlung von 23.294,12 €, zzgl. Überführungskosten von 735,00 €: 99,00 € (zzgl. MwSt.) monatl. Leasingrate bei 24 Monaten Laufzeit und jährlicher Laufleistung von bis zu<br />

10.000 km. 0 € Sonderzahlung. Ein Angebot der SEAT Leasing, Zweigniederlassung der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Straße 57, 38112 Braunschweig. Dieses Angebot ist nur für gewerbliche<br />

Kunden ohne Großkundenvertrag und nur bis zum 31.12.<strong>2018</strong> gültig. Bei allen teilnehmenden SEAT Partnern in Verbindung mit einem neuen Leasingvertrag bei der SEAT Leasing. Die individuelle Höhe der<br />

Leasingrate kann abhängig von der Netto-UPE, Laufzeit und Laufleistung sowie vom Nachlass variieren. Bonität vorausgesetzt. 3 Optional ab Ausstattungsvariante Style. 4 Optional ab Ausstattungsvariante<br />

Reference. 5 Informationen über kompatible Mobiltelefone erhalten Sie bei Ihrem SEAT Partner oder unter www.seat.de. 6 Bei allen teilnehmenden SEAT Partnern in Verbindung mit einem neuen Leasingvertrag<br />

mit der SEAT Leasing, Zweigniederlassung der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Straße 57, 38112 Braunschweig. 0,99 € (zzgl. MwSt.) mtl. Servicerate für die Dienstleistung Wartung & Verschleiß<br />

bei einer Gesamtlaufleistung von bis zu 30.000 km für den SEAT Ateca. Bei einer Gesamtlaufleistung von bis zu 60.000 km beträgt die monatliche Rate 14 € (zzgl. MwSt.). Abweichende Staffelpreise bei<br />

höheren Gesamtlaufleistungen. Dieses Angebot ist nur bis zum 31.12.<strong>2018</strong> gültig und gilt nur für gewerbliche Kunden mit und ohne Großkundenvertrag. Ausgenommen sind Taxi-/Mietwagenunternehmen<br />

und Fahrschulen. Nähere Informationen bei uns. Abbildung zeigt Sonderausstattung.<br />

Autohaus Held & Ströhle GmbH & Co. KG<br />

Memmingerstr. 65–67, 89231 Neu-Ulm, T. 0731 8017-78,<br />

www.held-stroehle.de, info@held-stroehle.de<br />

9


10


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong><br />

[titelthema]<br />

Von ihr lernt<br />

man fürs Leben<br />

Ausbildung ist ihre Leidenschaft – und Fachkräftemangel bei der Göppinger<br />

Schwarz-Gruppe daher kein Thema. Gabriele Schwarz, Gesellschafterin und<br />

Prokuristin, über ihr Engagement für junge Leute, das Zusammenspiel im<br />

Familienunternehmen, Herausforderungen einer Spedition und Pflanzenkohle.<br />

Sie sind viel beschäftigt und nehmen sich dennoch<br />

die Zeit, Besuchern des Firmenmuseums von Friederike<br />

Wackler zu erzählen, warum?<br />

Das macht mir Spaß, weil ich generell ein geschichtsinteressierter<br />

Mensch bin. Ich führe regelmäßig Besuchergruppen<br />

durch unser Firmenmuseum und erzähle,<br />

wie Friederike gelebt hat.<br />

Was fasziniert Sie an Friederike besonders?<br />

Sie war eine starke Persönlichkeit, die eine Vorreiterrolle<br />

eingenommen hat. Als alleinerziehende Mutter von<br />

vier Kindern hat sie nach dem frühen Tod ihres Ehemanns<br />

Louis das Fuhrunternehmen geleitet. Im 19.<br />

Jahrhundert durften Frauen nichts ohne ihre Männer.<br />

Ohne eine Vollmacht ihres Ehemannes hätte Friederike<br />

das <strong>Unternehmen</strong> gar nicht leiten können.<br />

Sie zeigen die Historie des <strong>Unternehmen</strong>s in einem<br />

Museum. Ist das noch zeitgemäß?<br />

Auf jeden Fall. Wir sind stolz auf unsere Wurzeln und<br />

darauf, einer der ältesten Betriebe im Raum Göppingen<br />

zu sein. Zum 100-jährigen Jubiläum der Unternehmerfamilie<br />

Schwarz im Jahr 2012 haben wir unter tatkräftiger<br />

Hilfe meines Vaters das Buch „Schwarz auf Weiß“<br />

herausgegeben. Daraus entwickelte sich die Idee, unsere<br />

Firmenhistorie auch öffentlich zu zeigen. Wir haben<br />

das einzige private Speditionsmuseum in Deutschland.<br />

Sind Sie mit Friederike verwandt?<br />

Nein, mein Urgroßvater, dessen Bruder und der damalige<br />

Geschäftsführer haben 1912 das <strong>Unternehmen</strong> für<br />

250.000 Mark gekauft. Aus der Spedition Wackler hat<br />

sich die Schwarz-Gruppe entwickelt. Die ist heute die<br />

Dachgesellschaft für unsere zwei Säulen: Logistik und<br />

Entsorgung.<br />

Wie sind die Rollen der Hauptgesellschafter?<br />

Ich stehe als Prokuristin in der zweiten Reihe, bin für<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Bildung zuständig<br />

und spreche fürs <strong>Unternehmen</strong>, weil mir das leicht<br />

fällt. Mein Cousin Oliver und meine Schwester Beate,<br />

die die Geschäftsführung bilden, sind ganz froh, dass<br />

ich das mache.<br />

War diese Rollenverteilung so geplant?<br />

Nein, als ältere Schwester sollte ich in die Spedition<br />

einsteigen. Meine um ein Jahr jüngere Schwester und<br />

ich kamen 1995 zeitgleich ins <strong>Unternehmen</strong>, Beate im<br />

Entsorgungsbereich und ich in der Spedition. Nach<br />

meiner Heirat und der Geburt meiner Tochter habe ich<br />

entschieden, dass ich auch Zeit für die Familie haben<br />

will. So eine Entscheidung verträgt sich nicht mit der<br />

Geschäftsführung eines Speditionsunternehmens.<br />

Mein Vater hat das letztlich akzeptiert. Er ist 2004 aus<br />

dem operativen Geschäft ausgeschieden und hat zuvor<br />

Beate und Oliver auf deren Führungsaufgaben vorbereitet.<br />

Jetzt leiten wir die Firmengruppe zu dritt.<br />

Wie schwer ist es, mit der jüngeren Schwester in<br />

der Firmengruppe zu arbeiten?<br />

Familie und <strong>Unternehmen</strong> zu verbinden, ist nicht einfach.<br />

Das werden viele Familienunternehmer bestätigen<br />

können. Das geht mal besser und mal schlechter,<br />

weil jeder von uns unterschiedliche Rollen hat und<br />

sich diese manchmal auch überlagern.<br />

Was tun Sie dagegen?<br />

Es ist hilfreich, klar zu machen, in welcher Funktion<br />

man etwas sagt – als Schwester oder als Prokuristin.<br />

Wir sind gerade dabei, einen neuen Beirat zu konstituieren.<br />

Wir haben auch das Thema, wie wir die fünfte<br />

Zur Person<br />

Geerdet und bodenständig<br />

ist Gabriele<br />

Schwarz. 1965 in<br />

Göppingen geboren<br />

und aufgewachsen,<br />

absolvierte sie eine<br />

Lehre bei der Spedition<br />

Andreas Schmid in<br />

Augsburg, studierte<br />

anschließend Verkehrsbetriebswirtschaft<br />

in Heilbronn.<br />

Nach externen Stationen<br />

stieg sie 1995<br />

ins Familienunternehmen<br />

ein, bekleidete<br />

verschiedene Führungspositionen.<br />

Mit<br />

Blick auf ihre heute<br />

14jährige Tochter entschied<br />

sie sich gegen<br />

die Geschäftsführung<br />

und führt als Prokuristin<br />

das <strong>Unternehmen</strong><br />

mit ihrer<br />

Schwester und ihrem<br />

Cousin. Gabi Schwarz<br />

geht regelmäßig ins<br />

Fitnesstudio und ist<br />

ein musisch veranlagter<br />

Mensch. Sie singt,<br />

spielt Klavier – und<br />

nimmt einmal die Woche<br />

Unterricht.<br />

Die Ausbildung von Fachkräften ist ihr ein persönliches Anliegen: Gesellschafterin und Prokuristin Gabi Schwarz.<br />

11


[titelthema] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

„Wir wollen, dass das <strong>Unternehmen</strong><br />

in Familienhand<br />

bleibt“, sagt Gabi Schwarz.<br />

Die fünfte Generation ist auf<br />

dem Sprung in die Berufswelt.<br />

Generation der Familie Schwarz einbinden. Die ist zum<br />

Teil schon auf dem Weg in die Berufswelt. In diesem<br />

Zusammenhang wollen wir auch Regeln für die Kommunikation<br />

in den Gesellschafterfamilien aufstellen.<br />

Welche Erwartungen gibt es an Familiengesellschafter,<br />

die ins operative Geschäft einsteigen?<br />

Die gibt es schon lange, auch bei Beate, Oliver und mir:<br />

Man macht eine Ausbildung, aber nicht im eigenen Betrieb.<br />

Nach dem Studium sammelt man auswärts Erfahrungen,<br />

bevor man ins Familienunternehmen eintritt.<br />

Natürlich müssen sich die Familienmitglieder im<br />

<strong>Unternehmen</strong> über Jahre hinweg beweisen und der<br />

übertragenen Verantwortung gerecht werden.<br />

Heikel ist bei Familienunternehmen, dass mit jeder<br />

Generation die Zahl der Gesellschafter wächst.<br />

Bei uns ist das nicht so. Schon 1912 gab es drei Stämme,<br />

so wie heute. Der Großteil der Anteile liegt bei uns<br />

Dreien. Auch wir werden darauf achten, dass sich die<br />

Anteile nicht zersplittern. Das ist der Tod eines <strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Wir wollen, dass das <strong>Unternehmen</strong> in Familienhand<br />

bleibt und werden unseren Gesellschaftsvertrag<br />

entsprechend fortschreiben.<br />

Wie sind Sie bisher mit dem Thema umgegangen?<br />

Anteile am <strong>Unternehmen</strong> haben die Familienmitglieder,<br />

die operativ tätig sind. Die anderen erhalten einen<br />

Ausgleich. Die oberste Maxime ist allerdings, dass wir<br />

immer genügend Liquidität im <strong>Unternehmen</strong> haben.<br />

Momentan investieren wir mehr als 15 Millionen Euro<br />

in ein Gefahrgutlager an unserem Standort im sächsischen<br />

Wilsdruff. Dort sind wir mit einer eigenen Niederlassung<br />

seit 1991 tätig und haben dort inzwischen<br />

fast so viele Mitarbeiter wie in Göppingen. So etwas<br />

muss abgesichert sein. Die Firma geht immer vor.<br />

Welche Standbeine hat die Schwarz-Gruppe?<br />

Wir konzentrieren uns auf die Versorgung (Logistik)<br />

und Entsorgung. Die Wurzeln des <strong>Unternehmen</strong>s sind<br />

das Speditionsgeschäft. 1969 bekam mein Vater das Angebot,<br />

die Abfallentsorgung, die bis dahin städtisch organisiert<br />

war, zu übernehmen. Die beiden Bereiche<br />

waren bis 1983 unter einem Dach. Dann hat mein Vater<br />

Entsorgung und Transport GmbH (ETG) ins Leben gerufen,<br />

weil er die beiden Bereiche trennen wollte. Seit<br />

2007 haben wir unsere Entsorgungsaktivitäten unter<br />

dem Namen „DU – Willkommen in der Umwelt“ gebündelt.<br />

Dort arbeiten mittlerweile rund 200 der 800<br />

Mitarbeiter.<br />

Wie wichtig ist die klassische Hausmüllabfuhr noch<br />

für das <strong>Unternehmen</strong>?<br />

In der Wahrnehmung bei den Bürgern im Landkreis ist<br />

diese sehr wichtig, auch in Bezug auf die Arbeitsplätze.<br />

Zum Umsatz des Geschäftsbereiches Entsorgung trägt<br />

sie weniger als 10 Prozent bei. Die ETG hat sich über die<br />

Jahre hinweg am Standort Holzheim zu einem Komplettentsorger<br />

entwickelt, weil die Kunden Lösungen<br />

aus einer Hand bevorzugen. Schwerpunkt ist heute die<br />

Entsorgung von Industrie- und Gewerbeabfällen. Wir<br />

haben Beteiligungen und Tochtergesellschaften, die<br />

sich auf die Themen Schrott und Papier spezialisieren.<br />

Auch schreddern und waschen wir PET-Flaschen und<br />

führen diese in den Kreislauf zurück. Die recycelten<br />

Flakes landen wieder in einer neuen PET-Flasche, aber<br />

auch in Textilien und anderen Kunststoffprodukten.<br />

Verwerten Sie die Stoffe auch?<br />

Ja, bei der Herstellung von Pflanzenkohle aus organischer<br />

Biomasse sowie den PET-Flakes verwerten wir die<br />

Stoffe, ansonsten besteht unsere Dienstleistung aus<br />

Logistik, Beratung, Sammlung, Bündelung, eventuell<br />

12


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong><br />

[titelthema]<br />

Behandlung und Zuführung zu einer geordneten Verwertung<br />

oder Beseitigung.<br />

Es überrascht, dass Sie Pflanzenkohle herstellen.<br />

Wie kommt man als Entsorger auf diese Idee?<br />

„DU: Willkommen in der Umwelt“ wirtschaftet ressourcenschonend<br />

aus Überzeugung. Meine Schwester<br />

ist kreativ. Sie entwickelt immer wieder neue Ideen,<br />

um unsere Ökobilanz zu verbessern. Die Idee entstand<br />

aus der Absicht, die anfallenden Papieretiketten gemischt<br />

mit anderen organischen Abfällen zu verwerten<br />

und die dabei entstehende Energie im Recyclingprozess<br />

bei dem PET-Recycling zu nutzen. Die<br />

Verwertung der abgelösten Etiketten hat aber nicht wie<br />

gewünscht geklappt. Daraus hat sich heute das Produkt<br />

Pflanzenkohle entwickelt. Das wird nur noch aus<br />

rein organischen Abfällen hergestellt.<br />

Wie funktioniert das?<br />

Mittlerweile füttern wir die Pyrolyseanlage mit regionaler<br />

Biomasse – wie beispielsweise Getreidespelze.<br />

Unter großer Hitze mit wenig Sauerstoff entsteht so<br />

unsere Pflanzenkohle Moola. Sie steigert nicht nur die<br />

Effizienz von Dünger, sondern fördert unter anderem<br />

den Humusaufbau. Sie kommt deshalb im Garten- und<br />

Landschaftsbau und in der Landwirtschaft zum Einsatz<br />

– aber auch in der Tierhaltung und in Biogasanlagen.<br />

Die Nachfrage schwedischer Kommunen nach Moola<br />

für deren Grünanlagen ist so groß, dass wir zwei weitere<br />

Anlagen bauen. Mit der anfallenden Wärme heizen<br />

wir schon jetzt Teile der Firma.<br />

Pflanzenkohle aus Göppingen<br />

ist bei schwedischen Kommunen<br />

begehrt. „Wir bauen zwei<br />

weitere Anlagen“, sagt Gabi<br />

Schwarz.<br />

Make it yours !<br />

USM Kitos M – Ihr smarter Arbeitsplatz: sekundenschnell<br />

und intuitiv mechanisch höhenverstellbar. Für komfortables<br />

Arbeiten im Sitzen oder Stehen.<br />

buchbrunnenweg 16, 89081 ulm<br />

dreiköniggasse 20, 89073 ulm-innenstadt<br />

objekt@fey-ulm.de, www.fey-ulm.de


[titelthema] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

Das Führungstrio (von links): die Geschäftsführer Beate Schwarz, ihr Cousin Oliver Schwarz und ihre Schwester, Prokuristin Gabriele Schwarz.<br />

Seit 1912 in Hand der Familie Schwarz<br />

Sie bilden die vierte Generation des tet die Spedition. Sie ist Ursprung der<br />

Göppinger Familieunternehmens: die Schwarz-Gruppe. Inklusive aller Tochtergesellschaften<br />

erwirtschafteten in der<br />

Schwestern Beate (52) und Gabi (53) sowie<br />

ihr Cousin Oliver Schwarz (52). Allesamt<br />

haben eine Lehre und ein Studium einen Jahresumsatz von 105 Millionen Eu-<br />

Spedition Wackler 600 Mit ar beiter 2017<br />

absolviert und in anderen Firmen gearbeitet,<br />

bevor sie ins <strong>Unternehmen</strong> eingestieengang<br />

wie Oliver, zudem Umweltrecht<br />

ro. Beate absolvierte den gleichen Studigen<br />

sind. Oliver studierte Betriebswirtschaft<br />

in Geislingen mit dem Schwer punkt Geschäftsführerin der DU-Gruppe und lei-<br />

und Umweltökonomie in Lüneburg. Sie ist<br />

<strong>Unternehmen</strong>sführung und Logistik. Er leitet<br />

den Bereich Entsorgung. Hier arbeiten<br />

200 Beschäftigte. Der Jahresumsatz beträgt<br />

40 Millionen Euro. Mit 80 Lehrlingen<br />

kommt die Schwarz-Gruppe auf eine Ausbildungsquote<br />

von 10 Prozent. Die Wurzeln<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s reichen ins Jahr 1846<br />

zurück. 1912 kauften Johannes und Georg<br />

Schwarz sowie Carl Friedrich Jäger den<br />

Transportbetrieb von Friederike Wackler.<br />

Seitdem heißt das <strong>Unternehmen</strong> L. Wackler<br />

Wwe. Nachf. <br />

AMB<br />

Der größte Teil der Schwarz-Gruppe ist die Spedition.<br />

Wo liegt deren Schwerpunkt?<br />

Wir sind vor allem im Stückgut auf dem Landweg tätig<br />

– national und europaweit. Zudem bauen wir seit Jahren<br />

unsere Kontraktlogistik aus.<br />

Der Stückgut-Markt ist hart umkämpft, die Marge<br />

niedrig. Wie behaupten Sie sich?<br />

Guter Service und gute Laufzeiten<br />

sind wichtige Faktoren. Wir profitieren<br />

auch vom Mittelstandsnetzwerk<br />

„CargoLine“, das wir vor 25<br />

Jahren mitgegründet haben. Zu vielen<br />

Kunden haben wir einen langjährigen<br />

Kontakt. Aber das nimmt<br />

ab. Mittlerweile kommen viele Ausschreibungen<br />

übers Internet.<br />

Was verbirgt sich hinter dem Begriff<br />

Kontraktlogistik?<br />

Mit dem Thema beschäftigen wir uns schon lange. Wir<br />

helfen unseren Kunden dabei, dass sie sich auf ihre<br />

Kernkompetenzen konzentrieren können. Wir übernehmen<br />

beispielsweise die Wareneingangs- und die<br />

Wir sind<br />

gewachsen<br />

und brauchen<br />

dringend<br />

mehr Platz.<br />

Qualitätskontrolle oder holen teilweise Waren direkt<br />

aus der Produktion ab, packen sie bei Bedarf um, übernehmen<br />

Lagerhaltung und Verteilung.<br />

Welches Thema beschäftigt das <strong>Unternehmen</strong> am<br />

meisten?<br />

Wir sind stark gewachsen und bräuchten dringend<br />

mehr Platz, um uns weiterzuentwickeln. Aber Flächen<br />

für Gewerbebetriebe im Filstal<br />

sind Mangelware. Wir lagern daher<br />

verschiedene Tätigkeiten aus.<br />

Mit der Entsorgung sind wir nach<br />

Ebersbach, mit der Spedition sind<br />

wir groß in Uhingen vertreten.<br />

Dort haben wir Lagerflächen für<br />

unsere Kunden. Zudem haben wir<br />

an anderen Standorten Flächen angemietet.<br />

Insgesamt sind wir an<br />

fünf Standorten im Kreis Göppingen<br />

vertreten. Damit sind die Abläufe alles andere optimal.<br />

Wir würden gerne unsere Aktivitäten an einem<br />

Standort bündeln, aber dafür ist keine Lösung in Sicht.<br />

Wie beurteilen Sie die Verkehrssituation im Filstal?<br />

14


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong><br />

[titelthema]<br />

Das ist ein heikles Thema. Der Göppinger Stadtrat hat<br />

im Juni einen Lärmaktionsplan mitsamt nächtlichen<br />

Durchfahrtsverboten für Jebenhausen und Faurndau<br />

beschlossen, um Anwohner zu entlasten. Für Holzheim<br />

ist die Entscheidung zunächst vertagt, dort steht<br />

2019 eine Verkehrszählung an. Ein nächtliches Durchfahrverbot<br />

würde uns hart treffen.<br />

Was heißt „hart“?<br />

Die vorgeschlagene Umfahrung ist 16 Kilometer länger.<br />

Das würde den Verkehr lediglich verlagern. Wir<br />

haben das mal grob überschlagen: Aufs Jahr gesehen<br />

wären das zusätzliche Kosten von 500.000 Euro in der<br />

Gruppe – nur für unseren eigenen Fuhrpark.<br />

Das Thema scheint Ihren Adrenalinpegel zu heben.<br />

Diese vorgeschlagene Umfahrung ist für unsere <strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />

eine Zumutung. Aber wir sind ja nur<br />

einer der größten Arbeitgeber in der Region, sichern<br />

Arbeitsplätze und zahlen Gewerbesteuer.<br />

Ein großes Thema in der Logistik ist der Fachkräftemangel.<br />

Wie gehen Sie das Thema Mitarbeitergewinnung<br />

an?<br />

Sehr vielschichtig. Die eigene Ausbildung spielt für<br />

uns eine zentrale Rolle. Wir beschäftigen in der gesamten<br />

Gruppe rund 800 Mitarbeiter, davon sind 80 Auszubildende<br />

in sechs verschiedenen Berufsbildern. Wir<br />

haben fünf Bildungspartnerschaften mit Schulen, sind<br />

auf vielen Veranstaltungen, bespielen Social-Media-<br />

Kanäle und haben sehr engagierte Ausbildungsbotschafter.<br />

Wir haben beispielsweise mit dem regionalen<br />

Fernsehsender Filstalwelle einen neuen Imagefilm für<br />

die Spedition gedreht, der sehr gut ankommt.<br />

In Ulm und Stuttgart stöhnen die Logistiker, dass<br />

sie keine Lehrlinge bekommen.<br />

Wir haben erfreulicherweise bisher genügend Bewerbungen.<br />

Wir können alle Stellen besetzen – bis auf die<br />

der Berufskraftfahrer.<br />

Wie machen Sie das?<br />

Wir gehen nicht nur an die Schulen, sondern holen die<br />

Jugendlichen auch in den Betrieb. Aus den Bildungs-<br />

„Ausbildung spielt für uns eine<br />

zentrale Rolle“, sagt Gabi<br />

Schwarz. Die 80 Lehrlinge<br />

machen zehn Prozent der Belegschaft<br />

aus.<br />

15


[titelthema] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

Die Knackpunkte sind die Sprachkenntnisse und die<br />

Führerscheinprüfung. Letztere können sie zwar auf<br />

Türkisch, aber nicht auf Arabisch machen. Und in der<br />

Berufsschule, in der die Lehrer schwäbisch reden, tun<br />

sich die Geflüchteten angesichts der vielen Fachbegriffe<br />

auch schwer.<br />

Sie haben auch eine Teilzeit-Auszubildende.<br />

Das ist ein Projekt meiner Schwester. Ihr war es wichtig,<br />

auch einer Mutter eine Chance zu geben, die noch<br />

keine Berufsausbildung hat. Wir haben die Stelle zusätzlich<br />

geschaffen. Daher können wir auch gut damit<br />

leben, dass die junge Frau die Ausbildung in Teilzeit<br />

macht.<br />

Was war Ihnen dabei wichtig?<br />

Wir wollten jemand haben, der eine Erstausbildung<br />

macht. Da lag der Gedanke nahe, eine junge Mutter zu<br />

nehmen, die geflohen ist. Wir haben bei IHK und Bildungsträgern<br />

potenzielle Kandidatinnen angefragt<br />

und haben drei Frauen eingeladen.<br />

Was hat den Ausschlag gegeben?<br />

Wir haben uns für eine junge Frau aus Syrien entschieden.<br />

Sie hat das größte Potenzial und unserer Meinung<br />

nach die richtige Motivation. Anhand der Qualifikationen<br />

der geflohenen Frauen können wir nicht nachvollziehen,<br />

in welchem Umfang sie im Büro gearbeitet haben<br />

und welche Vorkenntnisse vorhanden sind. Für<br />

uns kommt es daher auf die Einstellung und die Leistungsbereitschaft<br />

der Bewerber an, das ist uns auch bei<br />

der Azubi-Auswahl wichtig.<br />

Gabi Schwarz setzt auf Projektarbeit,<br />

um die Selbstständigkeit<br />

der Auszubildenden<br />

zu fördern.<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTEN<br />

SUSANN SCHÖNFELDER-<br />

KUHN, WIRTSCHAFTSRE-<br />

DAKTEURIN BEI DER NEUEN<br />

WÜRTTEMBERGISCHEN ZEI-<br />

TUNG, UND ALEXANDER BÖ-<br />

GELEIN, REDAKTIONSLEITER<br />

UNTERNEHMEN [!].<br />

FOTOS: GIACINTO CARLUCCI<br />

partnerschaften heraus ergeben sich gute Kontakte.<br />

Manche Schulen haben eine Berufe-AG. Da schicken<br />

uns die Lehrer nur die jungen Leute, die wirklich Interesse<br />

haben. Davon profitieren alle.<br />

Stellen Sie auch Geflüchtete als<br />

Auszubildende ein?<br />

Wir kooperieren seit drei Jahren<br />

mit einem Bildungsträger und bieten<br />

sechswöchige Praktika an. In<br />

denen zeigen wir den jungen Menschen,<br />

was wir machen und wie wir<br />

arbeiten. In diesem Lehrjahr geben<br />

wir erstmals fünf Geflüchteten eine<br />

Chance, vier machen die Ausbildung<br />

zum Berufskraftfahrer, einer<br />

wird Fachkraft für Lagerlogistik. Dabei haben wir eng<br />

mit der Agentur für Arbeit und der IHK zusammengearbeitet.<br />

Wir sind uns bewusst, dass das für beide Seiten<br />

herausfordernd ist. Daher versuchen wir die jungen<br />

Männer bestmöglich zu unterstützen<br />

Was sind die größten Herausforderungen?<br />

Wir geben<br />

dieses Jahr<br />

erstmals fünf<br />

Geflüchteten<br />

eine Chance.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Bei uns bekommen auch junge Leute eine Chance,<br />

wenn deren Noten nicht so gut sind oder sie eine Lehre<br />

abgebrochen haben. Entscheidend ist ihre Einstellung.<br />

Man spürt im Gespräch, das kann<br />

etwas werden. Das sind häufig<br />

nicht die einfachsten Kandidaten,<br />

die muss man an die Hand nehmen.<br />

Aber das ist heute ein generelles<br />

Thema.<br />

Bei allen Azubis?<br />

Ich kümmere mich seit 20 Jahren<br />

bei uns im <strong>Unternehmen</strong> um die<br />

Ausbildung. Meiner Erfahrung<br />

nach fehlen heute den jungen Leuten<br />

Fähigkeiten wie Pünktlichkeit und Durchhaltevermögen,<br />

die sie von Zuhause nicht vermittelt bekommen.<br />

Das kann auch die Schule nicht auffangen. Bei<br />

uns ist beispielsweise Kniggetraining Bestandteil zu<br />

Beginn der Ausbildung. Um die Selbstständigkeit der<br />

jungen Leute zu fördern, setzen wir zudem auf Projektarbeit.<br />

16


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong><br />

[titelthema]<br />

Wie sieht die aus?<br />

Wir haben im April mit einer Kick-off-Veranstaltung<br />

das Thema Projektmanagement allen Azubis vorgestellt<br />

und sie dann in Projektgruppen eingeteilt. Für<br />

alle Gruppen wurden gemeinsam Spielregeln vereinbart.<br />

Eine Gruppe organisierte dann beispielsweise den<br />

Gesundheitstag. Für den Tag der Ausbildung überlegte<br />

eine weitere Gruppe, welche Inhalte den Schulklassen<br />

bei deren Besuch präsentiert werden und wie. Die dritte<br />

Gruppe überlegte sich Spiele für den Teamtag des<br />

Azubiseminars. Zudem erstellen die Azubis im Tandem<br />

Filme mit der Gopro-Kamera über ihren Beruf, die<br />

wir auf den sozialen Medien posten. Unterstützend zu<br />

den Gruppentreffen gab es regelmäßige Jour-fix-Termine<br />

mit der Ausbildungsleitung.<br />

Was ist Ihre Rolle dabei?<br />

Ich begleite den Prozess und lerne so die Auszubildenden<br />

besser kennen. Gleichzeitig bereitet die Teamarbeit<br />

die jungen Leute optimal auf ihre späteren Einsätze<br />

vor. Da geht es häufig um Projektarbeit mit<br />

Kunden. Die jungen Leute können sich persönlich entwickeln.<br />

Das ist ein spannender Prozess. Durch solche<br />

Projekte binden wir die Azubis ans <strong>Unternehmen</strong>, weil<br />

wir sie für gute Arbeit loben und ihnen Feedback geben,<br />

wenn etwas nicht so läuft. Sie erfahren Wertschätzung<br />

und haben Raum, sich zu entwickeln.<br />

Warum engagieren Sie sich so stark persönlich<br />

beim Thema Ausbildung?<br />

Gute junge Mitarbeiter sind unsere Zukunft. Wir können<br />

zwar nicht alle unsere Auszubildenden übernehmen.<br />

Gerade deshalb lautet mein Credo: Ich will den<br />

jungen Leuten etwas mitgeben, wovon sie auf ihrem<br />

späteren Lebensweg profitieren. Als Nebeneffekt nehme<br />

ich es gerne mit, dass unsere Auszubildenden die<br />

besten Werbebotschafter der Schwarz-Gruppe sind. [!]<br />

Im Gespräch (von rechts):<br />

Gabi Schwarz, Susann-<br />

Schönfelder-Kuhn, Wirtschaftsredakteurin<br />

bei der<br />

Neuen Württembergischen<br />

Zeitung (NWZ), und Alexander<br />

Bögelein, Redaktionsleiter<br />

„unternehmen [!]“.<br />

Manchmal verbündet sich<br />

kerngesund mit<br />

Kurs auf Erfolg<br />

2. Biberacher BGM-Gipfel<br />

8. November <strong>2018</strong> • 15:30 - 18:30<br />

Kreissparkasse Biberach, Zeppelinring 27–29<br />

88400 Biberach<br />

Melden Sie sich<br />

kostenfrei an<br />

Senden Sie uns Ihre Anmeldung bitte<br />

bis spätestens 31. Oktober <strong>2018</strong><br />

per Fax: 0731 173-5138<br />

per E-Mail: wirth@ulm.ihk.de<br />

online unter www.ulm.ihk24.de,<br />

Veranstaltungsnummer: 177101609<br />

Bei Fragen erreichen Sie uns<br />

telefonisch unter: 0731 173-138<br />

Einladung zum<br />

2. Biberacher BGM-Gipfel<br />

Gesunde Mitarbeiter –<br />

leistungsfähiges <strong>Unternehmen</strong><br />

Zunehmende Digitalisierung, alternde Belegschaften,<br />

längere Lebensarbeitszeiten, steigende psychosoziale<br />

Belastungen und wachsender Leistungsdruck:<br />

Betriebe und ihre Beschäftigten stehen vor großen<br />

Herausforderungen. Zugleich sind motivierte, arbeitsund<br />

innovationsfähige Mitarbeiter ein entscheidender<br />

Erfolgsfaktor, um langfristig die Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu sichern. Diese Ressource gilt es zu schützen.<br />

Auf dem 2. Biberacher BGM-Gipfel der BKK Verbund-<br />

Plus und der IHK Ulm berichten Experten kurzweilig<br />

und informativ aus der Praxis, wie auch Sie mittels<br />

individueller gesundheitsfördernder Maßnahmen<br />

Ihre Belegschaft gesünder und Ihr <strong>Unternehmen</strong><br />

leistungsfähiger machen.<br />

Die Vorträge beschäftigen sich unter anderem mit zukunftsfähiger<br />

Führung in der Wirtschaft 4.0 sowie der<br />

„Generation Y“, oder damit, wie Führungskräfte als Multiplikatoren<br />

für das BGM gewonnen werden können.<br />

17


[namen & nachrichten] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

Spedition setzt<br />

noch einen<br />

oben drauf<br />

Die Spedition Pfaff International<br />

GmbH aus Baienfurt bei Ravensburg<br />

hat nach zwei Jahren<br />

Planungs- und Bauzeit sein Büro<br />

um eine Etage erweitert und<br />

das bestehende Gebäude modernisiert.<br />

Die 2010 gegründete<br />

Spedition ist Schwesterfirma<br />

der seit 1945 bestehenden Pfaff<br />

GmbH. Kern-kompetenz sind<br />

Transporte mit außergewöhnlichen<br />

Anforderungen. Das <strong>Unternehmen</strong><br />

hat 53 Mitarbeiter,<br />

weitere Standorte in Lübeck<br />

und St. Petersburg und erwirtschaftete<br />

im vergangenen Jahr<br />

einen Umsatz von mehr als 25<br />

Millionen Euro.<br />

Vaude will<br />

Umweltziele<br />

einhalten<br />

Die Vaude Sport GmbH & Co.<br />

KG hat ein Bewertungssystem<br />

für umweltfreundliche Outdoor-Produkte<br />

namens „Green<br />

Shape“ entwickelt. Ab Sommer<br />

2019 erfüllen 98 Prozent der Bekleidung<br />

die Kriterien. Faire Arbeitsbedingungen<br />

und Umweltfreundlichkeit<br />

sind wichtige<br />

Ziele des Tettnanger Familienunternehmens<br />

mit 500 Mitarbeitern.<br />

Vaude hat außerdem<br />

ein umfassendes Lieferanten-<br />

Management für Geschäfts-<br />

Partner entwickelt und zählt zu<br />

den führenden Bergsportmarken<br />

in Europa.<br />

Neues Patent<br />

für günstigere<br />

Edelstahl-Fässer<br />

Ein Drittel der Schritte zur Herstellung<br />

eines Edelstahl-Fasses<br />

können in Zukunft eingespart<br />

werden – dank dem neuen<br />

„Best-Cost-Edelstahlfass“ der<br />

Bolz Intec GmbH aus Eisenharz<br />

Destillate aus Lösemitteln<br />

Der Recyclingsspezialist Richard Geiss aus Offingen bei Günzburg<br />

hat seine Lösemittel-Aufbereitung für 1,9 Millionen Euro<br />

erweitert. Dort werden aus Abfällen hochreine Destillate. Das<br />

<strong>Unternehmen</strong> gehört zu den europaweit führenden Spezialisten<br />

auf diesem Gebiet und beschäftigt 110 Mitarbeiter.<br />

bei Wangen im Allgäu. Gerade<br />

hat das <strong>Unternehmen</strong> mit 30<br />

Mitarbeitern und einem Jahresumsatz<br />

im einstelligen Millionenbereich<br />

ein Patent dafür erhalten.<br />

Genossenschaft<br />

plant essbare<br />

Dividende<br />

Die „Allgäuer Genussmanufaktur“<br />

in Urlau bei Leutkirch soll<br />

Ostern 2019 eröffnen. Dort<br />

sollen eine Brauerei, Brennerei,<br />

Bäckerei, Kaffeerösterei, ein<br />

Dorfladen und regionale Kunsthandwerker<br />

einen Platz finden.<br />

Hierfür wird das historische Gebäude<br />

der „Alten Brauerei“ für<br />

1,3 Mio. Euro umgebaut. Die<br />

Genossenschaft plant, eine Dividende<br />

in Form von Nahrungsmitteln<br />

auszuschütten.<br />

Tausende<br />

Mahlzeiten für<br />

Kinder<br />

5000 Mittagessen am Tag können<br />

in Zukunft in der neuen<br />

Großküche des Dornahofes in<br />

Altshausen produziert werden.<br />

Die Bauzeit betrug etwas mehr<br />

als ein Jahr, Spatenstich war im<br />

Juni 2017. Finanzierungspartner<br />

ist die Kreissparkasse Ravensburg.<br />

Das <strong>Unternehmen</strong><br />

beliefert unter anderem Schulmensen<br />

und Kindergärten. Im<br />

Einrichtungsverbund des Dornahofes<br />

arbeiten etwa 150<br />

hauptamtliche Fachkräfte und<br />

circa 230 Integrationsbeschäftigte.<br />

Träger ist der Diakonieverbund<br />

Dornahof & Erlacher<br />

Höhe e.V. mit Sitz in Stuttgart.<br />

Ravensbuch<br />

übernimmt<br />

Buchhandlung<br />

Viele Buchhändler geben auf,<br />

Ravensbuch hingegen stellt<br />

sich der Konkurrenz und<br />

wächst: Das Familienunternehmen<br />

übernimmt zum Jahreswechsel<br />

die 170 Quadratmeter<br />

große Buchhandlung Wälischmiller<br />

in Markdorf am Bodensee<br />

inklusive aller sechs Mitarbeiter.<br />

„Wir bieten ein<br />

Sortiment, das zum jeweiligen<br />

Ort passt und pflegen vor Ort<br />

Kontakte zu den Bewohnern, zu<br />

anderen Händlern, Kultureinrichtungen,<br />

Schulen, Firmen<br />

und der Stadt“, sagt Inhaber Michael<br />

Riethmüller. Weitere Filialen<br />

des Familienunternehmens<br />

befinden sich in<br />

Friedrichshafen und Tettnang.<br />

In Ravensburg umfasst die<br />

Buchhandlung rund 700 Quadratmeter.<br />

Kubanerinnen<br />

arbeiten an<br />

Bio-Spritzmitteln<br />

Zwei kubanische Doktorandinnen<br />

arbeiten am Kompetenzzentrum<br />

Obstbau-Bodensee<br />

(KOB) bis Dezember an biologischen<br />

Spritzmitteln, die gegen<br />

Pilzkrankheiten wie Schorf,<br />

Fäulnis und Feuerbrand helfen<br />

sollen. Das Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung fördert<br />

das Projekt mit rund 87.000<br />

Euro. Das KOB in Bavendorf ist<br />

eine privatrechtliche Stiftung<br />

zur Förderung des Obstanbaus<br />

in der Bodenseeregion. [!] RIZ<br />

18


Möbel Inhofer GmbH & Co. KG, Ulmer Str. 50, 89250 Senden<br />

LICHTGESTALT<br />

Sessel EGG CHAIR<br />

Design: Arne Jacobsen<br />

für Fritz Hansen<br />

Lampe MONKEYLAMP<br />

Design: Marcantonio Raimondi Malerba<br />

für Seletti<br />

Sideboard QUINTEN<br />

Design: Vincent van Duysen<br />

für Molteni&C<br />

Teppich MPANDO<br />

Design: Helmut Scheufele<br />

für Walter Knoll<br />

Möbel Inhofer GmbH & Co. KG,<br />

Ulmer Str. 50, 89250 Senden<br />

DESIGN FÜRS LEBEN<br />

www.interni.de • info@interni.de • Germanenstraße 2 • 89250 Senden/Iller<br />

Fon 07307/ 856000 • Fax 07307/ 856100 • offen: Mo - Sa 10 - 19 Uhr<br />

19


Sonderveröffentlichung<br />

Vom Handelsbetrieb zum weltweiten<br />

Systempartner<br />

Wer kennt ihn nicht, den Schriftzug Bantleon? Doch wer dabei ausschließlich an das Befüllen von Öltanks<br />

denkt, irrt. Längst hat sich Das <strong>Unternehmen</strong> in der Blaubeurer Straße als Entwickler, Hersteller und<br />

Systemberater für die effiziente Anwendung von Schmierstoffen einen Namen gemacht. Weltweit. In diesem<br />

Jahr wird der Ulmer Traditionsbetrieb 100 Jahre alt.<br />

Alles begann im Jahr 1918, als Hermann<br />

Bantleon und Richard Umbach für den Handel<br />

mit Huf- und Wagenfetten, Speiseölen<br />

und Waschpulver eine Firma gründeten. Als<br />

Umschlagplatz dieser Produkte diente der<br />

damalige Gasthof Rose. 1930, und damit in<br />

der Zeit, in der die Pferdekutschen immer<br />

häufiger durch Automobile verdrängt wurden,<br />

stieg der Betrieb in das Mineralölgeschäft<br />

ein. Mit wachsendem Erfolg. So wurde<br />

1961 unter anderem das bestehende Tankstellennetz<br />

erweitert, da Bantleon Kraftstoff<br />

in eigener Regie in ländlichen Regionen verkaufen<br />

wollte. Seit nun bald 50 Jahren ist der<br />

Name eng mit dem Standort Blaubeurer<br />

Straße verknüpft, wo das <strong>Unternehmen</strong> 1971<br />

seinen Hauptsitz eröffnete. 1990 wurde die<br />

erste Niederlassung im Osten Deutschlands<br />

eröffnet, mit Beginn der 2000er-Jahre folgten<br />

erste Partnerschaften in Europa, China<br />

und in den USA. 2014 war Bantleon bereits<br />

auf der ganzen Welt präsent.<br />

2006 wurde der Neubau des Logistikzentrums<br />

mit 2.900 Palettenstellplätzen im Ulmer<br />

Norden realisiert. Hier befindet sich seit<br />

2009 auch das Tanklager mit insgesamt 39<br />

Hochtanks und seit 2012 eine hochmoderne<br />

Kühlschmierstoff-Produktion. Weitere Investitionen<br />

werden folgen.<br />

SYSTEMATISCHE ANALYSE UND<br />

DOKUMENTATION<br />

Vor etwa 30 Jahren wurde der Fokus zunehmend<br />

auf Entwicklung, Produktion und Service<br />

gelegt. Diese grundlegende Neuorientierung<br />

steht bis heute für ein stetiges, gesundes<br />

Wachstum. So unterstützt das <strong>Unternehmen</strong>,<br />

das unter anderem in der Automobil-,<br />

Luftfahrt- und Bauindustrie sowie in der Getriebe-,<br />

Medizin und Lebensmitteltechnik tätig<br />

ist, die Kunden bei der Wartung und Pflege<br />

ihrer Maschinenparks und der im Prozess<br />

befindlichen Schmiermedien. Unter anderem<br />

trägt Bantleon weltweit dazu bei, dass<br />

Für weltweite <strong>Unternehmen</strong> entwickeln die<br />

Chemiker, Techniker und Ingenieure individuelle<br />

Lösungen. <br />

Foto: Bantleon<br />

20


Sonderveröffentlichung<br />

Das modern gestaltete Bantleon Forum für<br />

Wissen & Dialog. <br />

Foto: Bantleon<br />

die Richtlinien der Gesetzgebung eingehalten<br />

werden. Um effektive Arbeitsprozesse zu<br />

ermöglichen, setzt Bantleon schon seit Jahren<br />

auf systematische Analyse der individuellen<br />

Fertigungsprozesse und Dokumentation.<br />

Chemiker, Techniker und Ingenieure<br />

entwickeln individuelle Ideen, Systeme und<br />

Lösungen. Diese reichen von der Ölanalyse<br />

bis hin zur Produktneuentwicklung und beinhalten<br />

zudem Projekte für alternativen Rohstoffeinsatz<br />

und Versuche mit neuartigen,<br />

umweltschonenden Schmierstoffen. Zentrale<br />

Themen sind dabei immer Qualität, Langlebigkeit<br />

und der Einfluss auf Mensch und<br />

Umwelt. Die Verwendung nachwachsender<br />

Rohstoffe in Kraft- oder Schmierstoffen<br />

macht für die Bantleon-Experten nur Sinn,<br />

wenn sie keine wichtigen Lebensgrundlagen<br />

entziehen. Es gilt stets das große Ganze im<br />

Blick zu behalten. Die nachhaltigen Kühlschmierstoff-Servicekonzepte<br />

ermöglichen<br />

den Kunden Einsparpotenziale von bis zu 15<br />

Prozent, je nach Ausgangssituation. Zudem<br />

werden Entsorgungsmengen reduziert.<br />

Den Blick für’s Ganze wahren. Geschäftsführer Heribert Großmann (links) und Produktmanager<br />

Rainer Janz.<br />

Foto: Oliver Schulz<br />

Kunde alles aus einer Hand bekommen<br />

kann“, so Rainer Janz, der für das Produktund<br />

Qualitätsmanagement im Hause verantwortlich<br />

ist.<br />

Das Jubiläum ist für Bantleon Ansporn in die<br />

Zukunft zu blicken. So verleiht das <strong>Unternehmen</strong><br />

in Kooperation mit der Ulmer Stiftung<br />

Menschenrechtsbildung in diesem Jahr den<br />

nen und Schüler, die sich mit dem Themengebiet<br />

Menschenrechte auseinandersetzen.<br />

Auch diese Auszeichnung, die im modern<br />

gestalteten Bantleon Forum für Wissen &<br />

Dialog verliehen wird, ist ein weiterer Baustein,<br />

auf den das <strong>Unternehmen</strong> setzt, um<br />

erfolgreich in die nächsten 100 Jahre zu starten.<br />

1. Ulmer Menschenrechtspreis an Schülerin-<br />

<br />

STEFAN LOEFFLER<br />

Eigene Bienenvölker<br />

ALLES AUS EINER HAND<br />

Bereits 1999 spielte das <strong>Unternehmen</strong> eine<br />

Vorreiterrolle in der Branche, als es sich sein<br />

Umweltmanagement-System nach der<br />

Norm 14001 zertifizieren ließ. Die 9001-<br />

Zertifizierung erfolgte schon sechs Jahre früher,<br />

ebenfalls als erstes mittelständisches<br />

Mineralölunternehmen. Zudem schult das<br />

<strong>Unternehmen</strong> die Kunden auch im Rahmen<br />

relevanter Umwelt- und Arbeitsschutz-Maßnahmen,<br />

liefert die entsprechenden Techniken<br />

wie Absaugvorrichtungen und unterstützt<br />

die <strong>Unternehmen</strong> bei der fachgerechten<br />

Öllagerung oder Altölentsorgung. „Wir verstehen<br />

uns als Systempartner, bei dem der<br />

Die Gestaltung von „Blühflächen“ als Teil nachhaltiger Projekte. <br />

Foto: Bantleon<br />

Für die Bantleon GmbH bedeutet Nachhaltigkeit,<br />

alle Aktivitäten im Einklang mit<br />

dem ökologischen Gleichgewicht, ökonomischer<br />

Sicherheit und sozialethischer<br />

Gerechtigkeit zu leisten. Aus diesem<br />

Grund unterstützt das <strong>Unternehmen</strong> seit<br />

Jahren regionale und überregionale Hilfsprojekte<br />

und Einrichtungen, wie die Gustav-Werner-Schule<br />

oder den Förderkreis<br />

für tumor- und leukämiekranke Kinder<br />

e.V.. Bantleon setzt sich in einem aktuellen<br />

Projekt auch für die Artenvielfalt und<br />

Biodiversität der Natur ein, hält auf dem<br />

Areal des Ulmer Golfclubs in Illerrieden<br />

eigene Bienenvölker und ist beim Anbau<br />

und Erhalt von „Blühflächen“ aktiv.<br />

21


Foto: © Montri Nipitvittaya / shutterstock.com<br />

Hände aus den Hosentaschen und handeln: Die digitale Transformation kann gelingen, wenn die Chefetage hinter der Strategie steht.<br />

Mit Mut in die Datenflut<br />

Der Maschinenbauer Uhlmann Pac-Systeme zeigt, wie Firmen die Hürden hin zu digitalen Geschäftsmodellen nehmen<br />

können. Was Mittelständler sich von dem Laupheimer <strong>Unternehmen</strong> und seinem Testlabor abschauen können.<br />

Das rote Licht verheißt nichts Gutes:<br />

Fehlermeldung. Jetzt ist Tempo gefragt,<br />

die Produktion droht still zu stehen.<br />

Und es geht schneller als üblich. Der Service-<br />

Mitarbeiter eilt herbei. Auf dem Bildschirm<br />

seiner Mixed-Reality-Brille tauchen – digital<br />

aufbereitet – die Werte der Maschine in seinem<br />

Sichtfeld auf. Während der Wartung<br />

wird der Mitarbeiter mit Arbeitsanweisungen<br />

oder Videos, die im Sichtfeld der Brille eingeblendet<br />

werden, unterstützt.<br />

Das klingt ein bisschen nach Science-Fiction,<br />

doch beim Laupheimer Maschinenbauer Uhlmann<br />

Pac-Systeme ist das schon Realität. Der<br />

Spezialist für Verpackungsmaschinen für die<br />

Pharmaindustrie ist ein Beispiel dafür, wie<br />

Mittelständler klassische Geschäftsmodelle<br />

wie die Maschinenwartung digitalisieren und<br />

so ein Mehrwert schaffen können.<br />

„Wir haben uns dazu entschieden, nicht nur<br />

Maschinenbauer zu sein, um auch künftig am<br />

Markt zu bestehen“, erläutert Kathrin Günther.<br />

Sie leitet das Digital Lab des <strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Uhlmann arbeitet hier im Ehinger Busi-<br />

22


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong><br />

[digital]<br />

IT, die gelingt - Wie wir mit unserem Kunden<br />

Digitalisierung konkret umsetzen:<br />

Versuchslabor für Digitales<br />

Branche: Medizintechnik<br />

<strong>42</strong>0 Mitarbeiter international<br />

Drei Standorte weltweit<br />

Das Ziel:<br />

Im Projekt UDO (Ulrich Digital Office) sollen bis<br />

2020 alle Papierdokumente digitalisiert werden.<br />

Der Name ist eine Anlehnung an unsere<br />

DMS-Software ELO.<br />

Der Weg:<br />

Mitarbeiter mit Mixed-Reality-Brillen haben die wichtigen Daten auf dem Schirm und im Blick.<br />

Uhlmanns Digital Lab im Ehinger Businesspark<br />

besteht seit Anfang <strong>2018</strong> und<br />

soll ein geschützter Raum für neue digitale<br />

Ideen sein. Testen und Scheitern ist<br />

ausdrücklich erlaubt. Aktuell arbeiten<br />

dort zehn Personen. Darunter sind Datenanalysten,<br />

Softwareentwickler, Product<br />

Owner, System-Architekten (unter<br />

anderem für „Internet of Things“ zuständig),<br />

Spezialisten für digitale Geschäftsmodelle,<br />

UI/UX-Experten und Experten,<br />

die als Start-up-Betreuer agieren und die<br />

die Startup-Szene im Blick haben.<br />

Das Digital Lab kooperiert mit Partnern<br />

und Startups. Leuchtturm-Projekte sollen<br />

dort mit schnell sichtbaren Ergebnissen<br />

umgesetzt werden. Dafür verwendet<br />

das digitale Labor auch Innovationsmethoden<br />

wie Design Thinking, Lean Startup,<br />

Scrum und Human Centered Design.<br />

Erfolgreiche, digitale Projekte werden in<br />

die Kernorganisation des Maschinenbauers<br />

Uhlman überführt. Das Digital Lab<br />

soll auch eine Talentschmiede und eine<br />

Art Andock-Station für extern rekrutierte<br />

Digital-Talente sein.<br />

PACA<br />

Gestartet wurde 2015 mit einem groben Konstrukt.<br />

Von der Planung bis zur Finalisierung<br />

arbeiten ulrich medical und Gerling Consulting<br />

eng zusammen. Die Prozesse der einzelnen<br />

Abteilungen werden Step by Step umgesetzt.<br />

Ziel und Anforderung werden vom<br />

Kunden definiert, das technische Konzept<br />

liefern wir, die Umsetzung erfolgt zusammen.<br />

Aktenschränke wurden z. T. bereits 2016 abgeschafft.<br />

Die Finanzbuchhaltung kommt seither<br />

weitestgehend ohne Papier aus und Ende des<br />

Jahres wird die IT-Abteilung nachziehen. Den<br />

Löwenanteil stellt das Qualitäts- & Schulungsmanagement<br />

dar. Zum Jahreswechsel werden<br />

hier alle Formulare, Anweisungen sowie Schulungen<br />

inklusive Workflows digitalisiert sein.<br />

Essenzieller Erfolgsfaktor: Mustergültiges<br />

Projektmanagement<br />

nesspark beispielsweise mit der Universität<br />

Ulm an Lösungen wie „Kaluna“.<br />

Durch diese Software sollen Wartungen von<br />

Maschinen effizienter, einfacher und weniger<br />

fehleranfällig werden. Das Kramen in Ordnern<br />

voller Arbeitsanweisungen soll damit<br />

der Vergangenheit angehören. Uhlmann<br />

nutzt mit „Kaluna“ die Daten seiner Maschinen<br />

und vereinfacht damit beispielsweise das<br />

Einhalten der streng geregelten Standardvorgehensweisen<br />

in der Pharmabranche. Entlang<br />

digitaler Checklisten können Wartungsmitarbeiter<br />

die einzelnen Punkte Schritt für<br />

Schritt durchgehen.<br />

DAS GESCHÄFT MIT DATEN<br />

Die digitalen Lösungen bergen nach Günthers<br />

Worten weiteres Potenzial, beispielsweise<br />

bei Schulungen: Bislang mussten Kunden<br />

zu Uhlmann nach Laupheim reisen, um vor<br />

Ort mit der Technik und der Bedienung vertraut<br />

gemacht zu werden. Die Maschinen<br />

standen der Produktion<br />

nicht zur<br />

Verfügung, die Reisen<br />

kosten bares<br />

Geld. Mit Mixed-<br />

Reality-Brillen und<br />

der passenden<br />

Software kann der<br />

Maschinenbauer<br />

nun seine Kunden<br />

modern und<br />

kostengünstig an<br />

deren Maschinen<br />

Kathrin Günther, Leiterin<br />

des Digital Labs.<br />

schulen, in deren Fabrikhalle – gleichgültig<br />

wo sich diese auf der Welt befindet.<br />

Auf dem Weg zu neuen digitalen Geschäftsmodellen<br />

gibt es jedoch etliche Hürden.<br />

Wichtig sei der erste Schritt, betont Günther.<br />

Jedes <strong>Unternehmen</strong> muss vorab seine Prozesse<br />

prüfen und so seine Potenziale entdecken.<br />

Uhlmann sammelt die Daten, die an den Maschinen<br />

bei seinen Kunden anfallen, verwer-<br />

„Globalisierung und Vernetzung<br />

bedeuten nicht<br />

nur marktseitige Herausforderungen<br />

für Firmen<br />

im Außenverhältnis. Gleichermaßen<br />

haben sie<br />

firmenintern einschneidende<br />

Auswirkungen auf<br />

Prozesse und die Bereitstellung<br />

von Informationen<br />

– Stichwort: Digitalisierung.<br />

Mit Gerling<br />

Consulting als IT-Partner<br />

haben wir einen echten<br />

Digitalisierungsexperten<br />

an unserer Seite. “<br />

Die Zukunft:<br />

David Imad<br />

Abteilungsleitung<br />

Informations- &<br />

Datentechnologien<br />

ulrich medical<br />

Geplant sind die Digitalisierung der HR-Abteilung<br />

sowie die Steuerung der Artikelstammdaten-Neuanlage<br />

& -Pflege mittels ELO-Workflows.<br />

In 2019 soll zudem ELO mittels der<br />

Komponente Business Connect in Microsoft<br />

Dynamics NAV integriert werden.<br />

23<br />

www.gerlingconsulting.de


[digital] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

Ein künftiges Standbein für Mittelständler: Mit Maschinendaten ihrer Kunden Mehrwert schaffen.<br />

Er hat seine Geschäsprozesse<br />

erfolgreich digitalisiert!<br />

Sie auch?<br />

Jetzt Digitalisierer werden!<br />

AristaFlow GmbH Marlene-Dietrich-Str. 5<br />

89231 Neu-Ulm 0731 9 85 88-600<br />

info@aristaflow.com www.aristaflow.com<br />

Foto: © Sergey Nivens / shutterstock.com<br />

tet diese und bietet softwarebasierte Serviceund<br />

Wartungsangebote an.<br />

Experten mahnen daher gerade Mittelständler,<br />

den digitalen Wandel nicht zu verschlafen.<br />

Vielmehr sollten <strong>Unternehmen</strong> die digitale<br />

Transformation aktiv gestalten und ihre<br />

Ideen einem Soll-Ist-Vergleich unterziehen,<br />

meint Günther. Was habe ich, was will ich,<br />

wie komme ich dahin und was kostet es mich?<br />

So lauten die zentralen Fragen. „Wir testen<br />

neue Ideen frühzeitig und warten nicht auf<br />

die 1000-Prozent-Lösung“, sagt Digital-Lab-<br />

Leiterin Günther.<br />

Um bei der Digitalisierung von Prozessen erfolgreich<br />

zu sein, müssen nach ihren Worten<br />

alle Mitarbeiter mitgenommen und weitergebildet<br />

werden. Unternehmer und Führungskräfte<br />

sollten genau erklären, was warum gemacht<br />

wird und welche Vorteile das dem<br />

<strong>Unternehmen</strong> bringt. „Man kann gar nicht zu<br />

viel kommunizieren“, betont Günther. Da stecke<br />

auch Uhlmann in einem Lernprozess.<br />

ES GEHT UM DEN FORTBESTAND<br />

„Bei der digitalen Transformation geht es um<br />

den Fortbestand des <strong>Unternehmen</strong>s durch<br />

Schaffung innovativer digitaler Dienste, nicht<br />

nur um Rationalisierung“, erklärt Manfred<br />

Reichert, Direktor am Institut für Datenbanken<br />

und Informationssysteme an der Universität<br />

Ulm. Dafür sind nach seinen Worten Investitionen<br />

nötig. „Die Kosten dürfen nicht<br />

unterschätzt werden“, betont Reichert. Die<br />

<strong>Unternehmen</strong> benötigten Kompetenzen im<br />

Haus, müssten in Weiterbildung investieren<br />

und den Arbeitsmarkt von IT-Fachkräften im<br />

Blick haben. Dem<br />

Mangel an IT-Kräften<br />

in der Region<br />

will Uhlmann mit<br />

Kooperationen<br />

wie mit der Universität<br />

Ulm entgegenwirken.<br />

Ziel<br />

ist es, Doktoranden<br />

und Studenten<br />

schon früh<br />

vom Laupheimer Manfred Reichert,<br />

<strong>Unternehmen</strong> zu Universität Ulm<br />

überzeugen und<br />

sie zu binden. Denn die 22.000-Einwohner-<br />

Stadt vor den Toren Ulms gilt nicht als Magnet<br />

für junge Fachkräfte, die auch in Berlin, Hamburg<br />

oder München arbeiten können. Da<br />

muss man als Firma mit Inhalten und spannenden<br />

Projekten überzeugen.<br />

Voraussetzung für den Erfolg eines digitalen<br />

Geschäftsmodells ist freilich eine flächendeckende<br />

Versorgung mit schnellem Internet,<br />

sagt Wolfgang Grenke, Präsident des Industrie-<br />

und Handelskammertags Baden-Würt-<br />

Man kann<br />

Mitarbeiter<br />

nicht genug<br />

informieren.<br />

Kathrin Günther<br />

temberg (BWIHK). Für Echtzeitanwendungen<br />

sei ein schneller Ausbau des 5G-Standards<br />

nötig, ohne den beispielsweise autonomes<br />

Fahren nicht funktioniert.<br />

„Dann braucht es klare Konzepte und entsprechende<br />

Umsetzungsschritte, die zum <strong>Unternehmen</strong><br />

und Geschäftsmodell passen“, sagt<br />

Grenke mit Blick auf die <strong>Unternehmen</strong>. Es<br />

gelte zu prüfen: Wo stehe ich? Wohin möchte<br />

ich in einem, in drei, in fünf Jahren? Wo ist die<br />

Konkurrenz heute und wo wird der Wettbewerb<br />

perspektivisch stehen? Das müsse sorgfältig<br />

geplant werden, Sinn und Zweck müsse<br />

realistisch hinterfragt werden. Der Umsetzungswille<br />

und das Gefühl der Notwendigkeit<br />

24


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong><br />

zur Digitalisierung dürfen demgegenüber<br />

nicht in den Vordergrund geraten. Hauptsache<br />

digital kann es in jedem Fall nicht sein,<br />

meint Grenke. „Nicht jeder muss alles sofort<br />

haben oder anbieten“, sagt Grenke. Digitalisierung<br />

bedeute laufende<br />

Umstellungen<br />

für die<br />

Belegschaft, die<br />

sich den Prozessen<br />

öffnen und eigene<br />

Arbeitsinhalte<br />

überprüfen und<br />

Wolfgang Grenke,<br />

Präsident des BWIHK<br />

hinterfragen<br />

muss. „Das fällt<br />

nicht jedem leicht,<br />

weil über Jahre erfahrene<br />

Grenzen –<br />

das meine ich gerade<br />

im positiv empfundenen Sinne der<br />

Abgrenzung – sich damit auflösen und mehr<br />

Flexibilität vom Einzelnen einfordern“, erklärt<br />

der BWIHK-Präsident.<br />

Foto: © Sergey Nivens / shutterstock.com<br />

Nachdenken und entscheiden: Unternehmer sollten klären, wie sie ihre Ziele erreichen können.<br />

In Baden-Württemberg ist das Digitalisierungstempo<br />

überdurchschnittlich hoch,<br />

heißt es im Monitoring-Report Wirtschaftsindex<br />

Digital des Wirtschaftsministeriums. Vor<br />

diesem Hintergrund plädiert Grenke, dass der<br />

Mittelstand nicht durch unvermittelt hohe<br />

Investitionen in Technik belastet werden dürfe.<br />

Daher sollen nach seinen Worten Förderprogramme<br />

Investitionen ins Digitale erleichtern.<br />

Viele Fragen seien aber noch ungeklärt,<br />

Ihre zielsichere Mannschaft<br />

für Datenschutz und<br />

Informationssicherheit!<br />

EU-DSGVO<br />

Datenschutzgrundverordnung<br />

Schulungen<br />

DATA-S \ Ulm \ 0731 8023688 \ info@data-s.de<br />

25


[digital] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

Foto: © puhhha / shutterstock.com<br />

Der Fachkräftemangel in der IT-Branche ist akut. <strong>Unternehmen</strong> müssen mit ihren Angeboten und ihrem Standort überzeugen.<br />

daher würden sich viele Mittelständler bei der<br />

Entwicklung digitaler Dienstleistungen zurückhalten<br />

und Chancen damit ungenutzt<br />

lassen. Grenke fordert daher von der Politik<br />

eine dem technischen Fortschritt entsprechende<br />

digitale Infrastruktur – für ein digitales<br />

Europa. Doch etwas anderes macht er auch<br />

klar: „Ich kann als Unternehmer nicht erwarten,<br />

dass mir eine Rundum-Sorglos-Lösung<br />

quasi auf dem Silbertablett serviert wird.“<br />

VON ANDEREN LERNEN<br />

Und wenn es trotz guter Voraussetzungen<br />

und Infrastruktur stockt? Hilfe suchen <strong>Unternehmen</strong><br />

im Austausch miteinander, auch ein<br />

Branchenvergleich oder Best-Practice-Beispiele<br />

bieten Denkanstöße. Neben externen Beratungsfirmen<br />

können auch Technologietransfermanager<br />

der jeweiligen IHK Kontakte<br />

vermitteln. Eine Angebotsübersicht gibt es im<br />

„Spotlight Digital 2017“, zusammengestellt<br />

von der BWIHK. Die IHK bietet außerdem das<br />

Jeder muss<br />

für sich das<br />

Passende<br />

finden.<br />

Wolfgang Grenke<br />

Besuchsprogramm „<strong>Unternehmen</strong> von innen<br />

sehen“ an, bei dem Betriebe in ganz Baden-<br />

Württemberg ihre Pforten für interessierte<br />

Unternehmer öffnen, um sich zu zeigen und<br />

in der Gruppe auszutauschen.<br />

BWIHK-Chef Grenke empfiehlt auch die zehn<br />

digitalen Hubs des Wirtschaftsministeriums<br />

im Land. Das sind Experimentierräume, in denen<br />

digitale Innovationen vorangebracht<br />

werden sollen. Sein Wunsch: „Wir brauchen<br />

mehr Kooperationen, um Innovationen und<br />

Technologietransfer für alle möglich zu machen,<br />

also Verbindungen von kleinen und<br />

mittleren <strong>Unternehmen</strong> zur gemeinsamen<br />

Forschung, genauso wie zur Weiterentwicklung<br />

von Geschäftsmodellen.“<br />

Angebote gebe es viele, es müsse nur noch jeder<br />

das Passende für sich ermitteln, meint<br />

Grenke. Fatal ist laut Reichert stattdessen bewusst<br />

auf Altbewährtes zu setzen und abzuwarten,<br />

da man so schlussendlich den Anschluss<br />

verliere. „Digitale Transformation ist<br />

unvermeidlich“, meint Reichert. „Weil es der<br />

Kunde will.“ [!] PASCAL TONNEMACHER<br />

26


Anzeige<br />

Die steep GmbH - Ein erfolgreiches<br />

<strong>Unternehmen</strong> mit vielen Facetten<br />

Die steep GmbH ist ein international erfolgreicher<br />

technischer Dienstleister mit mehr<br />

als 30 Standorten und rund 750 Mitarbeitern<br />

in Deutschland und Europa. Seit mehr<br />

als 50 Jahren unterstützen wir sowohl industrielle<br />

als auch öffentliche Auftraggeber,<br />

unter anderem in den Bereichen Software<br />

Development, Compliance & Security sowie<br />

IT-Service Management.<br />

MASSGESCHNEIDERTE<br />

LÖSUNGEN AUS EINER HAND<br />

Unser Leistungsspektrum im Bereich IT-Services<br />

und Compliance bietet Ihnen ein umfassendes<br />

Angebot an Möglichkeiten, Ihre IT-<br />

Prozesse ganzheitlich von unserem Expertenteam<br />

betreuen zu lassen:<br />

Unsere Leistungen:<br />

Strategische Beratung und Konzeption<br />

Implementierung und Konfiguration<br />

der IT-Architektur<br />

Netzwerkmanagement und Betrieb<br />

Consulting im Bereich Datenschutz<br />

und IT-Sicherheit unter Einhaltung<br />

rechtlicher Vorgaben<br />

Von Beginn an stehen wir in engem Kontakt<br />

mit Ihnen, um uns mit den Zielen und Anforderungen<br />

des Projektes vertraut zu machen. Anschließend<br />

analysieren wir die kundenspezifischen<br />

Prozesse und Rahmenbedingungen.<br />

Auf Grundlage des Best of Breed Verfahrens<br />

und Best Practices entwickeln, empfehlen<br />

und bewerten wir die passenden Lösungsmöglichkeiten.<br />

Unsere Konzepte sind auf effiziente<br />

Gesamtlösungen ausgerichtet, die hohe<br />

Kostentransparenz und Investitionssicherheit<br />

sowie nachhaltige Einsatzmöglichkeiten<br />

bieten.<br />

Bei der Realisierung setzen wir auf bewährte<br />

IT-Technologien oder entwickeln individuelle<br />

Lösungen nach Bedarf der Branche und Organisationsform.<br />

Unsere Herstellerunabhängigkeit<br />

erzeugt dabei die nötige Freiheit, mit den<br />

für das jeweilige Projekt optimal passenden<br />

Partnern zusammenzuarbeiten.<br />

IT-SERVICE MANAGEMENT<br />

Gut geplante, zuverlässige Technologien<br />

schaffen Freiräume, Zeit und neue Möglichkeiten.<br />

Mit unterschiedlichen Maßnahmen<br />

und Methoden unterstützen wir eine Vielfalt<br />

an Geschäftsprozessen und bieten eine<br />

größtmögliche Serviceorientierung. Vom IT-<br />

Helpdesk über weitreichenden User/Client<br />

und Server Support bis hin zur Wartung geben<br />

Sie Ihre IT-Systeme bei uns in vertrauensvolle<br />

Hände.<br />

Unsere Leistungen:<br />

Dienstleistungen und Consulting<br />

Software und Systeme<br />

Hardware und Infrastruktur<br />

Netzwerk und Kommunikation<br />

DAS FÖRDERPROGRAMM<br />

„GO-DIGITAL“<br />

Die voranschreitende Digitalisierung stellt <strong>Unternehmen</strong><br />

vor immer neue Herausforderungen.<br />

Gerade für kleine bis mittelständische<br />

<strong>Unternehmen</strong> (KMUs) ist es schwierig, bei<br />

den sich ständig weiterentwickelnden technologischen<br />

Innovationen und den sich verändernden<br />

Sicherheitsbedingungen, Schritt zu<br />

halten.<br />

Das Förderprogramm „go-digital“ des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Energie<br />

(BMWi) fördert KMUs bei Beratungs- und<br />

Umsetzungsleistungen im Bereich der Digitalisierung.<br />

Die förderungsfähigen Leistungen<br />

umfassen die folgenden Module:<br />

Modul 1: Digitalisierte Geschäftsprozesse<br />

Modul 2: Digitale Markterschließung<br />

Modul 3: IT-Sicherheit<br />

Die steep GmbH ist ein autorisiertes Beratungsunternehmen<br />

des Förderprogrammes<br />

„go-digital“. Lernen Sie und unsere Kompetenz<br />

in einem unverbindlichen Erstgespräch<br />

kennen. Sind alle Voraussetzungen erfüllt,<br />

stellen wir für Sie den Förderantrag und stehen<br />

Ihnen bei der Digitalisierung Ihres <strong>Unternehmen</strong>s<br />

beratend zur Seite.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf<br />

go-digital.steep.de<br />

Kontakt:<br />

steep GmbH<br />

IT-Service Management<br />

Söflinger Strasse 100<br />

D-89077 Ulm<br />

steep@steep.de<br />

www.steep.de<br />

27


[spezial] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

Eine kleine Internetkunde<br />

Die Welt verändert sich rapide. Alles piept, alles ist smart, alles digital. Auf einmal werden Worte wie selbstverständlich<br />

herumgereicht, die kaum einer versteht. Wir schlagen eine Schneise durch den Dschungel des Digitaljargons und<br />

erklären wichtige Begriffe.<br />

Big Data. Menschen und<br />

<strong>Unternehmen</strong> verlagern<br />

immer mehr Aktivitäten<br />

ins Internet. Mit jedem Klick erzeugen<br />

sie Daten. Gleichzeitig<br />

sind immer mehr Geräte von der<br />

Kraftwerksturbine bis zum<br />

Kühlschrank vernetzt und immer<br />

mehr Sensoren beobachten<br />

die Arbeit der<br />

Geräte. So entsteht<br />

ein gigantischer<br />

Datenberg,<br />

Schätzungen zufolge<br />

werden<br />

jährlich mehrere<br />

Trilliarden Bytes an Daten<br />

weltweit gespeichert – Tendenz<br />

steigend. Auf iPads gespeichert<br />

ergäben zwei Trilliarden Bytes<br />

gestapelt eine 21 000 Kilometer<br />

lange Mauer. Informatiker träumen<br />

davon, diese Datenmengen<br />

mit klugen Algorithmen auf<br />

Muster abzuklopfen (Datamining).<br />

Tatsächlich wird die<br />

schiere Menge an Daten immer<br />

schwerer zu bewältigen. Google<br />

© Djem / shutterstock.com<br />

Blockchain. Die „Blockkette“<br />

ist eine Technik, mit<br />

der Datenbanken verschlüsselt<br />

gespeichert<br />

werden können. Das<br />

funktioniert so: Neue<br />

Informationen werden<br />

in Blöcken gebündelt<br />

und dann in chronologischer<br />

Reihenfolge<br />

mit älteren Datenblöcken<br />

verbunden. Die Datenblöcke<br />

sind dabei nicht, wie bei anderen<br />

Speicherungen üblich, an<br />

einem einzigen Ort gespeichert,<br />

sondern dezentral<br />

auf tausenden Computern<br />

weltweit.<br />

Das ist ungefähr<br />

so, wie wenn man<br />

aus einem Buch<br />

die einzelnen<br />

Kapitel herausreißen und dann<br />

jedes Kapitel in einer anderen Bibliothek<br />

ablegen würde. Das hat<br />

den Vorteil, dass die<br />

Datenbank unmöglich<br />

als Ganzes manipuliert<br />

werden kann. Blockchain<br />

soll so für mehr<br />

Sicherheit und Vertrauen<br />

im Internet sorgen.<br />

Honduras etwa<br />

will Grundbucheinträge per<br />

Blockchain speichern. Sie wären<br />

damit schwerer manipulierbar,<br />

was wiederum Korruption vorbeugen<br />

soll.<br />

Datamining. Durch die<br />

Analyse der Big Data lassen<br />

sich aus vorhandenen<br />

Informationen neue Erkenntnisse<br />

gewinnen. Diesen Prozess<br />

nennt man Datamining. Dem<br />

Handel beispielsweise<br />

eröffnet<br />

das die Möglichkeit,<br />

Kunden<br />

zielgerichteter<br />

anzusprechen.<br />

Ein US-<strong>Unternehmen</strong><br />

hat aus<br />

einer Analyse des Kaufverhaltens<br />

seiner Kunden herausgefunden,<br />

dass Windeln häufig gemeinsam<br />

mit Bier gekauft<br />

werden – ein Zusammenhang,<br />

der vorher nicht unbedingt auf<br />

der Hand lag. So kann Datamining<br />

auch einen guten Zweck<br />

haben: Unicef konnte durch<br />

die Methode sein Spendenaufkommen<br />

erhöhen. Das<br />

UN-Kinderhilfswerk hat durch<br />

Datamining herausgefunden,<br />

welche Menschen positiv auf<br />

welche Themen reagieren.<br />

Sensibel ist<br />

der Umgang mit personenbezogenen<br />

Daten. Hier<br />

schlagen Datenschützer<br />

vermehrt Alarm.<br />

zum Beispiel hat in der Vergangenheit<br />

versucht, aus Milliarden<br />

Suchbegriffen die Modetrends<br />

der nächsten Saison vorherzusagen.<br />

Der Erfolg hielt sich in<br />

Grenzen.<br />

Künstliche Intelligenz. Darunter<br />

versteht man Programme<br />

und Maschinen,<br />

die in bestimmten Bereichen so<br />

leistungs- und lernfähig sind wie<br />

Menschen – oder sogar noch<br />

leistungs- und lernfähiger.<br />

Anwendung finden<br />

sie schon heute, etwa<br />

beim Erkennen von Bildern<br />

und Sprache. Die<br />

Leistungsfähigkeit beruht dabei<br />

auf der Fähigkeit des Maschinellen<br />

Lernens. Im Alltag begegnet<br />

uns KI häufiger als viele vermuten:<br />

In Übersetzungsprogrammen<br />

etwa, oder in sogenannten<br />

Chatbots. Diese beantworten<br />

automatisiert Kundenanfragen<br />

auf Firmenwebseiten. Auch in<br />

der Industrie 4.0 können kluge<br />

Helferlein inzwischen voraussagen,<br />

wann eine Maschine auszufallen<br />

droht. Das klingt faszinierend,<br />

und das ist es auch. Der<br />

Hype um die Technologie hat jedoch<br />

vor allem finanzielle Gründe:<br />

Die <strong>Unternehmen</strong>sberatung<br />

McKinsey rechnete kürzlich vor,<br />

dass KI die weltweite Wirtschaftsleistung<br />

stärker ankurbeln<br />

werde als ihrerzeit die<br />

Dampfmaschine. [!] IGS<br />

28


Anzeige<br />

IHK Ulm mit speziellem Technologietransferangebot<br />

zur Digitalisierung<br />

Die Digitalisierung ist mit Schlagworten wie<br />

„Industrie 4.0“, „Big Data“, „KI“ und dem<br />

„Internet der Dinge“ allgegenwärtig. Die IHK<br />

Ulm hat hierzu ihr Angebot im Bereich Digitalisierung<br />

und Wirtschaft 4.0 deutlich ausgebaut.<br />

Im Fokus steht die konkrete Umsetzung von<br />

Digitalisierungsmaßnahmen in den <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Hierfür setzt die IHK Ulm mit Gernot<br />

Schnaubelt einen Technologietransfermanager<br />

speziell zum Thema Digitalisierung ein.<br />

Gernot Schnaubelts Aufgabe ist es, kleinen<br />

und mittleren <strong>Unternehmen</strong> bei Fragen rund<br />

um das Thema Digitalisierung unterstützend<br />

zur Seite zu stehen. Auch bietet der Technologietransfermanager<br />

Hilfe bei der Suche nach<br />

Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft.<br />

„Mit Angeboten zur Sensibilisierung, Aufklärung<br />

und Erstinformation geben wir uns somit<br />

nicht zufrieden, wir gehen einen Schritt weiter“,<br />

sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Otto<br />

Sälzle. „So wurde unser Angebot um Ansätze<br />

ergänzt, die aufzeigen, wie all die Möglichkeiten<br />

der Digitalisierung tatsächlich in der Praxis<br />

funktionieren und wie der Weg dorthin erfolgreich<br />

gestaltet werden kann.“<br />

Hier sei beispielsweise das von Gernot<br />

Schnaubelt initiierte Veranstaltungsformat<br />

„Digital hautnah“ genannt, bei dem <strong>Unternehmen</strong><br />

ihre Tür öffnen und bereits umgesetzte<br />

Digitalisierungsmaßnahmen vorstellen.<br />

Ab Anfang 2019 wird dieses Angebot zudem<br />

durch ein regionales Digitalisierungszentrum<br />

(Digital Hub) erweitert. Das Motto des Hubs<br />

Gernot Schnaubelt, Technologietransfermanager für Digitalisierung der IHK Ulm.<br />

lautet dabei: „43.000 <strong>Unternehmen</strong>. 500.000<br />

Einwohner – eine Anlaufstelle für Digitalisierungsfragen“.<br />

<strong>Unternehmen</strong> können sich an<br />

den geplanten Standorten Ulm, Ehingen, Riedlingen<br />

und Biberach zu Themen wie 3D Druck,<br />

Internet der Dinge, Virtual Reality, E-Business<br />

oder Building Information Modeling informieren<br />

und live ausprobieren. Gernot Schnaubelt<br />

stellt dann das Bindeglied zwischen Wirtschaft,<br />

Digital Hub und Wissenschaft dar.<br />

Unsere Mitgliedsunternehmen können sich<br />

gerne mit ihren Anliegen an unseren Technologietransfermanager<br />

für Digitalisierung, Gernot<br />

Schnaubelt, wenden. Die Kontaktdaten<br />

von Gernot Schnaubelt lauten: schnaubelt@<br />

ulm.ihk.de oder telefonisch: 0731 / 173 179.<br />

Das Technologietransferangebot der IHK Ulm<br />

ist Teil des „Programms Innovationen und<br />

Energiewende“ und wird durch das Ministerium<br />

für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau<br />

des Landes Baden-Württemberg aus Mitteln<br />

des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung<br />

(EFRE) unterstützt.<br />

Kontakt<br />

IHK Ulm<br />

Olgastraße 95-101<br />

89073 Ulm<br />

Tel.: 0731 / 173-179<br />

@ schnaubelt@ulm.ihk.de<br />

Foto: IHK Ulm<br />

29


Werbeagentur startet neu durch.<br />

Mit geballtem Marketing Know-how und einem starken Team positioniert Tanja Riemann die Agentur<br />

hej!ROCKIT neu am Markt. Markenentwicklung steht dabei ganz im Zentrum.<br />

Im Juli 2016 aus der Nachfolge heraus gekauft, hat die ehemalige<br />

Procter & Gamble Managerin die teamschostek Werbeagentur im Juni<br />

diesen Jahres umfirmiert. Mit einem fulminanten Launch-Event im<br />

Wiley Club hat das Agenturteam mit seinen Kunden und Lieferanten<br />

den neuen Namen gefeiert.<br />

Der Name verbindet das herzliche, offene und auch internationale<br />

„hej!“ mit der Kompetenz in Marketing und Markenentwicklung, die in<br />

„rockit“ stecken.<br />

Building emotional brands<br />

Das Herzstück der Agentur ist der Claim. „Building emotional brands<br />

drückt genau das aus, was wir machen, wofür wir stehen, warum es<br />

uns gibt“, so Tanja Riemann. „Bei Procter & Gamble habe ich den Wert<br />

einer Marke verstanden. Ohne Marke wäre Pampers nur eine Windel,<br />

Coca Cola nur eine Soda und Nike nur ein Sportschuh. Das möchten<br />

wir vermitteln, denn dann bringen wir als Agentur einen echten Mehrwert<br />

für den Erfolg unserer Kunden“.<br />

Dass echte Strategie- und Markenarbeit nachgefragt sind, zeigt der<br />

Bedarf an Workshops bei hej!ROCKIT. Hier hat man investiert und<br />

eigene Methoden entwickelt, um individuelle Kundenlösungen zu erarbeiten.<br />

„Je klarer die Strategie und Markenausrichtung, desto erfolgreicher<br />

kann das <strong>Unternehmen</strong> in der Zielgruppe agieren und eine<br />

klare Markenbotschaft entwickeln. Und für uns als Agentur ist es nicht<br />

anders: je klarer die Strategie und Ausrichtung, desto kreativer und<br />

besser wird auch die Umsetzung in verschiedenen Medien.“<br />

Sobald bei hej!ROCKIT Ziel und Strategie des Kunden feststehen, dürfen<br />

sich die Designer und Kreativen austoben - ob in den klassischen<br />

Design-Disziplinen wie Print, Publishing und Messe oder aber im Online-Marketing<br />

Bereich mit den aktuellen Schwerpunkten Leadgenerierung,<br />

Corporate Social Media, Web-Design und -Content. Dass ihr<br />

Lieblingsthema Movie/Clip/Film bei den regionalen <strong>Unternehmen</strong> immer<br />

wichtiger wird, hat Tanja Riemann erkannt.<br />

Von der P&G Managerin zur Ulmer Unternehmerin<br />

Von Genf, Frankfurt, Moskau und New York nach Ulm. „In 13 Jahren P&G<br />

habe ich viel erlebt und Marketing von der Pike auf gelernt. Der beste,<br />

aber auch anspruchsvollste Job, den ich je hatte, ist der jetzige:<br />

Ich habe ein fantastisches Team, erfahrene Mitarbeiter, junge Wilde,<br />

und lerne jeden Tag Neues, entweder von meinen Mitarbeitern oder<br />

unseren Kunden.“ Dass es auch Herausforderungen gibt, weiß Tanja


Anzeige<br />

brands.<br />

design.<br />

digital.<br />

movie.<br />

Kommen<br />

Sie an Bord!<br />

0731/715700<br />

Riemann. Das Thema Work-Life-Balance zum Beispiel ist ein in der<br />

Agenturbranche oft diskutiertes. „Mit 2 Kindern muss man sich gnadenlos<br />

organisieren. Das gehört dazu und ich glaube ich bin ein gutes<br />

Vorbild als „working mom“. Und dennoch gibt es Zeiten mit harten Kunden-Deadlines.<br />

Da muss man schauen, dass die Leistung stimmt. Ich<br />

erwarte von meinen Leuten vollen Einsatz, Leidenschaft, Eigeninitiative,<br />

die Extrameile. Aber irgendwann muss man dann auch nach Hause<br />

gehen, sonst leidet die Kreativleistung. Da legen wir Wert darauf.“<br />

Discover the<br />

unexpected.<br />

Brands. People. Passion<br />

hej!ROCKIT hat 3 Leitthemen festgelegt. Brands. People. Passion.<br />

Brands - Die Marke des Kunden im Zentrum der Arbeit bei hej!ROCKIT.<br />

People - Der Mix aus erfahrenen Mitarbeitern aus Industrie und Agentur<br />

und jungen Kreativen, die neue Wege gehen und neue Trends mitbringen.<br />

Passion - die Leidenschaft für die Kreativarbeit. „Man muss<br />

Agenturarbeit lieben, ein Gespür für Farben, Materialien und Design<br />

haben. Agentur ist laut, chaotisch, aber auch spannend und aufregend.“<br />

Es geht darum, dass unsere Mitarbeiter mit Leidenschaft und<br />

Freude bei der Sache sind, denn das spürt der Kunde. Und darum geht<br />

es: für spürbaren Erfolg unserer Kunden.“<br />

hej!ROCKIT GmbH & Co. KG<br />

Werbeagentur<br />

Turmstraße 43 | 89231 Neu-Ulm<br />

Fon: 0731. 715 70 - 0<br />

hej@hejrockit.com<br />

www.hejrockit.com<br />

www.facebook.com/hejROCKIT


[verantworten] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

Ein Mitarbeiter von Schwing Stetter montiert die Hydraulik eines Fahrbetonfahrmischers. Die <strong>Unternehmen</strong>sgruppe beschäftigt in Memmingen 330 ihrer<br />

Wie Betrieben ein Licht aufgeht<br />

Die Schwing-Stetter-Gruppe aus Memmingen hat in energieeffiziente Beleuchtung investiert. Das spart dem Spezialisten<br />

für Betonmischgeräte nicht nur Geld, sondern macht auch die Mitarbeiter zufriedener.<br />

Es ist grau und regnerisch. Viel Tageslicht<br />

kommt nicht durch die kleinen Fenster<br />

an der Seite der großen Fabrikhalle.<br />

Licht ist aber genau das, was die Mitarbeiter in<br />

der Lackiererei der Stetter GmbH benötigen.<br />

Sogar sehr viel Licht. Denn am Firmensitz in<br />

Memmingen werden nicht nur so genannte<br />

Betonfahrmischer produziert, hier bekommen<br />

sie auch einen neuen Anstrich. Und der<br />

muss perfekt sein, ohne Schrammen und<br />

Kleckse – und vor allem gleichmäßig.<br />

Jeden Morgen, wenn Torsten Grimberg, Meister<br />

in der Lackiererei, sein Reich betritt, ist er<br />

aufs Neue angetan. Die Halle hat sich binnen<br />

eines halben Jahres stark verändert. Seit Februar<br />

hängen dort – wie in 16 anderen Hallen<br />

der Firma – neue LED-Leuchten. Die graue<br />

Fabrikhalle ist passé. „Es ist verrückt, wie hell<br />

es hier plötzlich ist“, sagt Grimberg. So hell,<br />

dass auch die kleinsten Ritzen der wuchtigen<br />

Betonfahrmischer gut ausgeleuchtet sind. Für<br />

den Lackierermeister ist das ein riesiger<br />

Schritt in die richtige Richtung: „In Sachen<br />

Arbeitslicht hatten wir davor einige Defizite.<br />

Dabei ist das Licht bei unserer Arbeit entscheidend.<br />

Der Lackierer lebt von einer guten<br />

Sicht.“<br />

Gute Sicht ist wichtig, das war Gunther Abolins<br />

bewusst. Er ist zugleich Geschäftsführer<br />

der Stetter GmbH und der <strong>Unternehmen</strong>sgruppe<br />

Schwing-Stetter. Energiesparen wollte<br />

er auch. Deswegen beauftragte Abolins das<br />

Ulmer <strong>Unternehmen</strong> Wintermayr Energiekonzepte<br />

mit einer Mammutaufgabe. Die Aufgabe<br />

des Beleuchtungsexperten lautete: Die<br />

Lampen auf dem 30.000 Quadratmeter gro-<br />

32


Ihr Ansprechpartner für Energieeffizienz<br />

» kostenfreie » neutrale » individuelle<br />

Gebäude-/Energieberatung<br />

EINLADUNG<br />

zur kostenfreien Veranstaltung:<br />

Energieeffizienz durch Eigenstromnutzung<br />

am Donnerstag, 08.11.<strong>2018</strong>, um 16.30 Uhr, Ulm<br />

Erfahren Sie, wie Sie in Ihrem <strong>Unternehmen</strong><br />

selbst erzeugten Strom sinnvoll<br />

nutzen können.<br />

Anmeldung unter: Telefon 0731-173 273<br />

theresa.volk@keff-bw.de<br />

<strong>42</strong>60 Mitarbeiter und ist der weltweit führende Hersteller von Betonfahrmischern. Fotos: Dave Stonies<br />

ßen Gelände in<br />

Memmingen auf<br />

den neuesten<br />

Stand bringen –<br />

und dabei Energie<br />

sparen. „Eigentlich<br />

war die<br />

Beleuch tungs si tuation<br />

zufriedenstellend“,<br />

sagt<br />

Geschäftsführer<br />

Brendt Wintermayr,<br />

Gunther Abolins.<br />

Geschäfts-<br />

führer des Ulmer<br />

<strong>Unternehmen</strong>s. Der Standort in Memmingen<br />

ist über die Jahre gewachsen, die Beleuchtung<br />

in den alten Hallen wurde aber oft außer Acht<br />

gelassen. „In manchen Gebäuden haben wir<br />

sogar veraltete Leuchten gefunden, die schon<br />

verboten waren“, erzählt Alexander Wintermayr,<br />

ebenfalls Geschäftsführer in der Ulmer<br />

Firma.<br />

In 17 Hallen und im Außenbereich hat das <strong>Unternehmen</strong><br />

Wintermayr 1300 neue LED-<br />

Leuchten eingebaut – und das in nur einem<br />

halben Jahr. Das Ulmer Team hat sich vorgenommen,<br />

den Energiebedarf um mehr als 73<br />

Prozent zu senken. Das Ergebnis hat letztendlich<br />

alle Erwartungen übertroffen: Der Hersteller<br />

von Betonmischanlagen und Betontransportsystemen<br />

spart in Zukunft rund 83<br />

Prozent Beleuchtungsenergie und 540 Tonnen<br />

CO2 im Jahr und dabei sind die Lichtwerte<br />

um rund 60 Prozent besser als vor der Beleuchtungsumstellung.<br />

SPARPOTENZIAL: 75 PROZENT<br />

Wie wichtig energieeffiziente Beleuchtung in<br />

<strong>Unternehmen</strong> ist, ist nicht vielen Geschäftsführern<br />

bewusst. Das weiß Mustafa Süslü, Dozent<br />

für Energy Science and Technology an<br />

der Universität Ulm und Energieeffizienzmoderater<br />

bei der IHK Ulm. „Dabei lassen sich je<br />

nach <strong>Unternehmen</strong> 25 bis 75 Prozent an Energie<br />

durch eine effiziente Beleuchtung einsparen“,<br />

sagt er. In Eigenregie funktioniert das<br />

nach seinen Worten aber nicht. Profis sind<br />

gefragt, um einen solchen Wandel zu bewältigen.<br />

„Man braucht Experten, die sich mit einem<br />

Energiemanagementsystem einen Überblick<br />

über die Beleuchtungssituation im<br />

Was ist KEFF?<br />

Wir unterstützen <strong>Unternehmen</strong> bei der Suche<br />

nach Optimierungspotenzialen und der Umsetzung<br />

von Maßnahmen.<br />

Unsere Leistungen umfassen eine kostenfreie<br />

Vor-Ort-Begehung (KEFF-Check) in Ihrem <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Wir zeigen Ihnen die Einsparpotenziale<br />

rund um Gebäudehülle und -infrastruktur,<br />

technische Gebäudeausrüstung<br />

und Querschnittstechnologien<br />

auf. Außerdem erhalten<br />

Sie von uns Informationen<br />

zu Förderprogrammen<br />

und rechtlichen<br />

Regelungen.<br />

Jetzt<br />

kostenlosen<br />

KEFF-Check<br />

vereinbaren!<br />

33


[verantworten] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

<strong>Unternehmen</strong> verschaffen.<br />

Sie vermessen<br />

den Raum<br />

und schauen, welche<br />

Leuchten sich<br />

am besten eignen“,<br />

erklärt Süslü.<br />

Denn die Lichtverhältnisse<br />

müssen<br />

auf verschiedene<br />

Faktoren abgestimmt<br />

sein, unter<br />

anderem auf die<br />

verschiedenen Arbeitsbereiche.<br />

Mustafa Süslü, Dozent für<br />

Energy Science<br />

SENSOREN STEUERN LEUCHTEN<br />

Allgemein rät der IHK-Experte zu LED-Leuchten.<br />

Mit ihnen spare man am besten Energie.<br />

Auf Platz zwei landen für ihn Leuchtstoffröhren<br />

und auf dem dritten Platz Quecksilber-<br />

Leuchten. „LED haben aber einen Schwachpunkt:<br />

Sie sind temperatur- und<br />

druckempfindlich“, sagt Süslü. Dank moderner<br />

Technik gebe es aber auch schon spezielle<br />

Anbieter, die LED-Leuchten für Extremsituationen<br />

herstellen – also zum Beispiel für Hallen<br />

mit hohen Temperaturunterschieden.<br />

Mit einer neuen LED-Beleuchtung können<br />

<strong>Unternehmen</strong> nach seinen Worten bis zu 75<br />

Prozent an Energie sparen. Mit speziellen Sensoren,<br />

die zum Beispiel die Kraft des Tageslichtes<br />

miteinberechnen, sogar 85 Prozent.<br />

Solche Sensoren findet man auch in manchen<br />

Produktionshallen der Firma Stetter in Memmingen.<br />

Sie passen die Beleuchtung innerhalb<br />

der Halle an das natürliche Licht an, das<br />

durch die Fenster strahlt. Inwieweit solche<br />

Sensoren sinnvoll sind, muss jedes <strong>Unternehmen</strong><br />

für sich entscheiden, findet Süslü: „Das<br />

ist auch eine Frage des Geldes.“<br />

Dass man bei modernen Beleuchtungsmaßnahmen<br />

auch noch Energie spart, ist für Süslü<br />

aber nur ein positiver Nebeneffekt. Viel wichtiger<br />

findet er den Aspekt Arbeitsqualität. „In<br />

Zeiten des Fachkräftemangel müssen sich <strong>Unternehmen</strong><br />

auch um solche Dinge kümmern“,<br />

betont er.<br />

Um für ein gutes Arbeitsumfeld zu sorgen,<br />

sollte die Farbqualität des Lichts dem Tageslicht<br />

entsprechen. „Denn genau an diese Art<br />

von Beleuchtung ist der Mensch gewöhnt“,<br />

sagt Stephan Sandrock, Leiter des Fachberei-<br />

Unter Tageslicht-Bedingungen fällt vieles leichter,<br />

vom Lackieren über Arbeit in der Lehrwerkstatt<br />

bis hin zum Abtransport der Betonmischgeräte.<br />

34


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong><br />

[verantworten]<br />

Arbeitswissenschaftler<br />

Stephan Sandrock.<br />

ches Arbeits- und<br />

Leistungsfähigkeit<br />

am Institut für angewandte<br />

Arbeitswissenschaft<br />

in<br />

Düsseldorf. Mit<br />

Tageslicht komme<br />

der Mensch am<br />

besten zurecht,<br />

auch körperlich.<br />

Denn verschiedene<br />

Lichtverhältnisse<br />

wirken sich<br />

auch auf die Arbeitsqualität und das Befinden<br />

des Mitarbeiters aus.<br />

ANFÄNGLICHE SKEPSIS<br />

Süslü konnte sich bei seiner Arbeit als Energieeffizienzmoderator<br />

an der IHK Ulm davon<br />

selbst ein Bild machen. „Anfangs waren viele<br />

Mitarbeiter skeptisch, als die Beleuchtung<br />

umgestellt wurde. Als sich der Körper an die<br />

neuen Lichtverhältnisse gewöhnt hat, waren<br />

sie zufriedener.“ Ausnahmen bei der Lichtfarbe<br />

gibt es im Schichtbetrieb. „Bei Arbeiten im<br />

Nachtschichtbetrieb sollte der Blaulichtfaktor<br />

in der Beleuchtung höher sein als bei Arbeiten,<br />

die tagsüber stattfinden“, erklärt Arbeitswissenschaftler<br />

Sandrock.<br />

BLAUES LICHT HÄLT WACH<br />

Der Blaulichtfaktor wirkt auf das Hormon<br />

Melatonin, das den Schlaf-Wach-Rhythmus<br />

steuert. So bleibt der Schichtarbeiter wach<br />

und wird nicht so schnell müde. Doch der Experte<br />

warnt: Kritisch wird es dann, wenn das<br />

Blaulicht zu intensiv ist. Das kann den Rhythmus<br />

völlig durcheinander bringen. „Kommt<br />

der Arbeiter völlig übermüdet aus der Schicht,<br />

ist die Gefahr groß, dass er auf dem Heimweg<br />

einen Unfall baut“, erzählt Sandrock.<br />

Wenn Torsten Grimberg am Abend seinen Arbeitsplatz<br />

verlässt, ist es in der Halle der Lackiererei<br />

noch hell. So hell, dass man meinen<br />

könnte, es ist noch mitten am Tag. Doch ein<br />

Blick aus dem Fenster zeigt: Es ist Abend, Zeit<br />

Tipps zum Thema<br />

Licht in Arbeitsräumen<br />

Einen Handleitungsfaden für kleinere<br />

und mittelere <strong>Unternehmen</strong> hat die<br />

Deutsche Gesetzlichen Unfallversicherung<br />

herausgegeben. Die Publikation<br />

bietet unter anderem Informationen<br />

und Hilfestellung zur Planung der Beleuchtung<br />

von Arbeitstätten mit Tageslicht.<br />

Zudem gibt es Tipps, wie sich Tageslicht<br />

an Arbeitsplätzen nutzen lässt<br />

und <strong>Unternehmen</strong> somit für die Gesundheit<br />

und Leistungsfähigkeit ihrer<br />

Mitarbeiter sorgen können. Neben ausreichend<br />

Tageslicht verbessert eine<br />

gute Sicht nach draußen das Wohlbefinden.<br />

www.publikationen.dguv.de<br />

nach Hause zu gehen. Die LED-Leuchten erfüllen<br />

ihre Aufgabe: Sie imitieren das natürliche<br />

Tageslicht – und ganz nebenbei sparen sie<br />

auch noch Energie. [!] MELISSA SEITZ<br />

Hermann Bantleon GmbH<br />

Blaubeurer Straße 32 . 89077 Ulm/Donau<br />

Tel. 0731. 39 90-0 . Fax -10<br />

info@bantleon.de . www.bantleon.de<br />

Hochleistungs schmierstoffe<br />

Reinigungs- und<br />

Korrosionsschutzmedien<br />

Fluidmanagement, Industrieund<br />

Tank anlagen, Filtertechnik<br />

Laboranalysen und<br />

technische Beratung<br />

Energie / Heizen / Kraftstoffe<br />

35


[rubrik] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

Zwei von 3000 Gitarren im Reich von Hans-Peter Bentheimer (links) und Lothar Walter: Eine „Steelcaster deluxe“ (links) von James Trussart für 4900 Euro<br />

und eine „Music man“, ein sogenanntes Signatures-Modell des Toto-Gründungsmitgliedes Steve Lukather für 4600 Euro. <br />

Fotos: Dave Stonies<br />

Mekka für Gitarren-Fans<br />

Fernab der Musikmetropolen haben Hans-Peter Bentheimer und Lothar Walter ihren Edelladen Station Music etabliert.<br />

Und doch kommen Rockstars wie Sunrise Avenue vorbei, um Instrumente auszuprobieren und zu kaufen.<br />

Schmucklos ist ein freundlicher Begriff<br />

für dieses Gewerbegebiet in Jettingen-<br />

Scheppach (Kreis Günzburg). Das<br />

7000-Einwohner-Städtchen liegt in der<br />

schwäbisch-bayrischen Provinz – direkt an<br />

der A8. Und doch fahren hier bisweilen schicke<br />

Limousinen vor dem ehemaligen Aldi-<br />

Markt vor. Hier kann man die Band Sunrise<br />

Avenue antreffen. Auch die Bee Gees und die<br />

Söhne Mannheims sind schon in den Ort zwischen<br />

Ulm und Augsburg gekommen. Genau<br />

wie die Bassisten der Band von Otto Waalkes,<br />

von Herbert Grönemeyer und Howard Carpendale.<br />

Sie pilgern hierher, um sich bei Station<br />

Music mit neuen Gitarren, Bässen und<br />

Schlagzeugen einzudecken.<br />

VON GIBSON BIS ZU ALEMBIC<br />

Inhaber und Geschäftsführer des Musikhandels<br />

sind Hans-Peter Bentheimer (53) und Lothar<br />

Walter (56). Beide sind selbst leidenschaftliche<br />

Musiker und haben ihr Hobby<br />

zum Beruf gemacht. Ursprünglich studierte<br />

Walter Jura, Bentheimer arbeitete als Krankenpfleger.<br />

Nun verkaufen sie edle Bässe, Gitarren<br />

und Schlagzeuge an international bekannte<br />

Bands. Doch wie gewinnt man solche<br />

Musiker als Kunden? „Die VIPs kommen über<br />

das Produkt“, erzählt Walter. Denn Station<br />

Music hat nicht nur die großen Marken wie<br />

Fender und Gibson im Angebot, sondern auch<br />

kleine, exklusive Boutique-Hersteller. Etwa<br />

James Trussart, der E-Gitarren aus Stahl fertigt.<br />

Der Schauspieler und Musiker Jan Josef<br />

Liefers hat sich davon eine bestellt. Oder die<br />

Marke Alembic, die handgefertigte Bässe aus<br />

besonders gemusterten Hölzern herstellt. Das<br />

teuerste Modell davon im Laden kostet knapp<br />

19.000 Euro. „Wenn man selber Musiker ist,<br />

36


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong><br />

[machen]<br />

sucht man nach Qualität und ausgefallenen<br />

Dingen, die nicht an jeder Ecke hängen“, sagt<br />

Walter.<br />

Auch die große Auswahl bringt Kunden: Rund<br />

3000 Gitarren und 1200 Bässe reihen sich an<br />

den Wänden. 200 Schlagzeugsätze stehen auf<br />

rund 1000 Quadratmetern. Im Premium-Bereich<br />

sei es unabdingbar, das Instrument vor<br />

dem Kauf in die Hand zu nehmen und auszuprobieren,<br />

sagt Walter. „Aber dann muss der<br />

Laden die Auswahl auch da haben und nicht<br />

nur zwei Modelle von einem Hersteller.“<br />

Vor 30 Jahren gegründet<br />

Blick in die Werkstatt und über die Schulter eines „Gitarren-Doktoren“.<br />

MARKTFÜHRER BEI EDELBÄSSEN<br />

In der großen Halle stehen aber auch Einsteigergitarren<br />

für 200 Euro. Blockflöten sucht<br />

man vergeblich, denn das <strong>Unternehmen</strong> beschränkt<br />

sich auf Gitarren, Bässe, Schlagzeuge,<br />

Digital-Pianos und Beschallungsanlagen<br />

wie Verstärker. „Wir sind langhaarige Rockmusiker,<br />

da hat man natürlich seine Klientel,<br />

die man bedient“, erklärt Walter. Rock- und<br />

Bluesmusiker seien ihre Kunden, ebenso wie<br />

jung gebliebene Akademiker aus der<br />

Rock’n’Roll-Generation, die sich nun die Instru<br />

mente leisten können, von denen sie in<br />

ihrer Jugend noch geträumt haben. „Das sind<br />

die kaufkräftigsten Kunden bei uns.“<br />

Etwa die Hälfte seines Jahresumsatzes von<br />

rund 4 Millionen Euro im Jahr macht Station<br />

Music mit dem Online-Shop. Jedoch weniger<br />

im Bereich der High-End-Instrumente, denn<br />

dafür kommen die Kunden meist vorbei. „Je<br />

höherpreisiger, desto enger wird der Kontakt“,<br />

erzählt Walter. Manche Kunden rufen auch<br />

an, wenn sie einmal nicht persönlich einkaufen<br />

können, oder schreiben eine E-Mail, wollen<br />

eine Einschätzung vom Händler, bevor sie<br />

online bestellen.<br />

Gegen den Musikhandelsriesen Thomann,<br />

der 2016 mit Onlineverkäufen knapp 700 Millionen<br />

Euro Umsatz erwirtschaftete, kommt<br />

Station Music online nicht an. Doch Walter<br />

und Bentheimer pflegen ihren Online-Auftritt.<br />

Durch Verlinkungen als Händler auf Seiten<br />

der Boutique-Hersteller kann es neue Kunden<br />

für seine teuren Instrumente gewinnen.<br />

„Durch die Nische haben wir unsere Chance“,<br />

sagt Walter. Jedoch würden die großen Online-Händler<br />

teils ebenfalls in diese Nischen<br />

vorstoßen, wenn genügend Kunden nach bestimmten<br />

Modellen fragen. „Obwohl Läden<br />

wie wir die Marken eingeführt haben.“<br />

Für die Zukunft sieht Walter aber nicht<br />

schwarz, denn: „Regional sind wir gut aufgestellt.“<br />

Der Großteil der Kunden kommt aus<br />

dem süddeutschen Raum zwischen Stuttgart,<br />

München, Kempten und Würzburg. Konkurrenz<br />

gebe es hier in ihrer Nische keine. „Als<br />

Händler für Bässe mischen wir mit unserer<br />

großen Auswahl sogar in der Weltspitze mit“,<br />

Station Music ist vor 30 Jahren gegründet<br />

worden. Hans-Peter Bentheimer hat<br />

das <strong>Unternehmen</strong> einst in Offingen (Kreis<br />

Günzburg) gegründet und nebenberuflich<br />

geführt. 1996 stieg Lothar Walter mit<br />

ein. 2000 zog Station Music nach Jettingen<br />

um, zwei Jahre später ließen die Beiden<br />

eine weitere Lagerhalle anbauen.<br />

Station Music hat sieben Mitarbeiter, jeder<br />

betreut einen musikalischen Fachbereich.<br />

Das gilt auch für die Chefs: Walters<br />

Gebiet sind die Bässe und Acoustic-Gitarren,<br />

Bentheimers die Schlagzeuge, E-<br />

Gitarren und die Beschallung. REI<br />

erklärt Lothar Walter nicht ohne Stolz. Auch<br />

das Fachmagazin „Bass Professor“ betitelt das<br />

<strong>Unternehmen</strong> als europaweiten Marktführer<br />

im Edelbassbereich.<br />

In den vergangenen Jahren ist Station Music<br />

stetig gewachsen, jetzt ist Konsolidierung angesagt.<br />

„Uns reicht unsere Größe. Die zu stabilisieren<br />

ist in der heutigen Zeit viel Wert“,<br />

betont Bentheimer. Schließlich gebe es tendenziell<br />

immer weniger junge Menschen, die<br />

anfangen, ein Instrument zu spielen. So sieht<br />

es auch Lothar Walter. Zwar gebe es immer<br />

Wellen mit neuen Musikern: „Dann kommt<br />

wieder ein Ed Sheeran und alle wollen Gitarre<br />

spielen.“ Aber so ein Schub fehle gerade ein<br />

bisschen. [!] <br />

PIA REISER<br />

Harley Davidson in Schwäbisch Gmünd<br />

Werkstatt, Ausstellungs- und Bürogebäude<br />

konzipieren,<br />

umsetzen,<br />

betreuen<br />

Innovativ bauen für die Zukunft<br />

• Industrie- und Gewerbebau<br />

• Fachplanung Ingenieurholzbau<br />

• Sport- und Veranstaltungshallen<br />

• Reitsportanlagen<br />

• Wohngebäude<br />

SCHLOSSER®<br />

Industriestraße 17-23<br />

73489 Jagstzell<br />

Tel. +49 7967 90 90 - 0<br />

www.schlosser-projekt.de<br />

37


[spezial] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

Es wird eng und spannend<br />

Die Wirtschaft im Landkreis Göppingen boomt: Firmen wachsen, der Standort gedeiht. Doch es fehlt an Wohn- und<br />

Gewerbeflächen. Für die vielen Kfz-Zulieferer bringt das Zeitalter der E-Mobilität einen tiefgreifenden Wandel.<br />

Noch immer prägen industriell ausgerichtete<br />

Firmen, das Landschaftsbild<br />

in Göppinger Gewerbegebieten. Kfz-<br />

Zulieferer fertigen passgenaue Metall- und<br />

Elektrobauteile oder mischen per Maschinenbau<br />

und Mechatronik bei den baden-württembergischen<br />

Automobilherstellern mit.<br />

„Das wird sich so schnell nicht ändern“, sagt<br />

Peter Saile, Chef der IHK-Bezirkskammer<br />

Göppingen. Diese ist nach der Zahl der Gewerbetreibenden<br />

der kleinste der sechs Bezirke<br />

der IHK Region Stuttgart.<br />

Doch in der Region Göppingen habe sich bereits<br />

einiges verändert: „In den vergangenen<br />

Jahren haben sich vermehrt IT- und Dienstleistungsanbieter<br />

bei uns angesiedelt“, sagt<br />

Saile. Darunter etwa das Software-Startup<br />

Team Viewer, das 2014 für 1,1 Millionen von<br />

einem Londoner <strong>Unternehmen</strong> gekauft wurde,<br />

aber immer noch von Göppingen aus<br />

agiert. Mit der Software können PCs und Macs<br />

übers Internet ferngesteuert werden. Praktisch,<br />

etwa für benachbarte IT-Dienstleister.<br />

GEFAHREN IM BOOM<br />

Bei der IHK-Bezirkskammer<br />

sieht<br />

man die beginnende<br />

Diversifizierung<br />

gerne. Ausbalancierte<br />

Wirtschaftsstrukturen<br />

helfen im<br />

Zweifelsfall besser<br />

über Branchen-<br />

Krisen hinwegzukommen.<br />

„Herausforderungen<br />

gibt kammer Göppingen.<br />

Peter Saile, IHK-Bezirks-<br />

es derzeit mehr als<br />

genug“, sagt Saile. Eine der größten: Die von<br />

der Bundesregierung angestrebte Verkehrswende<br />

und der damit einhergehende Wandel<br />

Der Bahnhof Göppingen: Mit dem Zug und der<br />

Anbindung über die B10 ist Stuttgart nahe.<br />

38


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong><br />

Die Allgaier-Group stellt unter anderem Tanks für die Mercedes S-Klasse her. <br />

der Autoindustrie, weg vom Verbrennungsmotor<br />

hin zum E-Antrieb. „In welcher Form<br />

sich dieser Einschnitt auf die Göppinger Kfz-<br />

Zulieferer auswirkt, ist noch nicht abzusehen“,<br />

konstatiert Saile. Dass es Auswirkungen<br />

geben wird, dagegen schon. Zusätzlich mache<br />

die Digitalisierung vielen, vor allem kleinen<br />

und mittleren <strong>Unternehmen</strong> Sorgen. „Aufgrund<br />

der guten Konjunktur sind sie voll ausgelastet<br />

und haben kaum Zeit, sich mit neuen<br />

Themen auseinander zu setzen“, sagt Saile.<br />

Dabei laufen sie Gefahr, wichtige Entwicklungsschritte<br />

zu verpassen und so von der<br />

Konkurrenz abgehängt zu werden.<br />

Die IHK-Bezirkskammer versucht mit Veranstaltungs-<br />

und Qualifizierungsangeboten entgegenzuhalten.<br />

Eines dieser Projekte findet in<br />

Kooperation mit den Hochschulen Esslingen,<br />

Aalen und Reutlingen statt, es richtet sich speziell<br />

an kleinere und mittlere Firmen. Durch<br />

Projekte soll die „Transferplattform Industrie<br />

4.0“ <strong>Unternehmen</strong> helfen, Themen wie Maschinenvernetzung<br />

und intelligente Fertigung<br />

erleichtern. Dazu finden mehrmals im<br />

Monat Workshops, Vorträge und Konkretisierungstreffen<br />

statt.<br />

FOTOS: G. CARLUCCI<br />

BEINAHE ALLE FLÄCHEN BELEGT<br />

Und während sich die ansässigen Firmen mit<br />

ihren innerbetrieblichen Strukturen auseinandersetzen,<br />

bangen Saile und seine Kollegen<br />

um die äußeren Gegebenheiten. Der Platz<br />

geht aus. „Inzwischen sind beinahe alle Gewerbeflächen<br />

belegt“, erklärt der Wirtschaftsexperte.<br />

Selbst in Göppingens jüngstem Stadtteil<br />

– dem Stauferpark – wird es eng. Mehr als<br />

150 <strong>Unternehmen</strong> mit insgesamt 1200 Mitar-<br />

„Gemeinsam<br />

viel erreichen.“<br />

25.000 €<br />

für Ihre<br />

Projekte<br />

Regionales Engagement<br />

Crowdfunding<br />

Sie möchten ein Projekt für einen Verein oder eine gemeinnützige Einrichtung realisieren, aber Ihnen fehlen die Mittel?<br />

Auf unserer Crowdfunding-Plattform „Viele schaffen mehr“ finden Sie Unterstützer. Und das Beste daran:<br />

Die Volksbank Göppingen verdoppelt jede Spende!<br />

VIELE SCHAFFEN<br />

www.voba-gp.viele-schaffen-mehr.de<br />

39


[spezial] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

beitern haben sich inzwischen auf dem 34<br />

Hektar großen ehemaligen US-Militärgelände<br />

niedergelassen. Der größte Player ist die Firma<br />

Kleemann, die 2016 zusätzlich zum damaligen<br />

Neubau 5,5 Hektar Freifläche für die geplante<br />

Firmenerweiterung erworben hat. So<br />

bleiben nur noch 15.000 unbebaute Quadratmeter<br />

im Stauferpark übrig, von denen zwei<br />

Drittel bereits von Firmen reserviert sind.<br />

Mehr Platz muss her – etwa in den umliegenden<br />

Kommunen. Diese sind sich laut Sailer<br />

allerdings noch nicht einig über die Nutzungsideen<br />

brachliegender Flächen. Für die<br />

IHK-Bezirkskammer ist das aber kein Grund<br />

zum Lockerlassen: „In unserem Landkreis<br />

steckt großes Potenzial – gerade durch die Nähe<br />

zum sehr dicht bebauten Stuttgarter<br />

Raum.“ Wer schnell erweitern will, muss ausweichen:<br />

„Größere Flächen gibt es derzeit nur<br />

noch auf der Alb“, berichtet Saile. Dort sei es<br />

manchen Gründern aber zu ländlich.<br />

Oben: Das Firmenareal der Kleemann GmbH, Spezialist für Sieb- und Brechanlagen, im Stauferpark.<br />

Unten: Die IHK setzt sich für einen besseren ÖPNV vom Filstal in die Region Stuttgart ein.<br />

Es fehlt an Infrastruktur, insbesondere im<br />

Hinblick auf den öffentlichen Nahverkehr.<br />

Derzeit macht sich die IHK-Bezirkskammer<br />

für einen besseren Anschluss des Filstals und<br />

einen vollständigen Beitritt in den Stuttgarter<br />

Verkehrsverbund VVS stark. „Erst wenn Pendler<br />

aus Stuttgart und der Metropolregion mit<br />

regelmäßigen Fahrzeiten und einheitlichen<br />

Tarifen rechnen können, werden wir als Arbeitgeberstandort<br />

attraktiver“, sagt Saile, der<br />

sich darin auch eine mögliche Verbesserung<br />

der angespannten Fachkräftesituation erhofft.<br />

Bislang sei die Taktung von Bus und<br />

Bahn unregelmäßig und teilweise nicht nachvollziehbar.<br />

Von Januar 2019 an soll nun zumindest<br />

ein neuer Busfahrplan Abhilfe schaf-<br />

40


Anzeige<br />

Gute Beziehungen in der Region<br />

In Zeiten angespannter Immobilienmärkte helfen Beziehungen und off-market-Informationen.<br />

Stadt vermittelt. Verkäufer war die Stowe<br />

Woodward AG, die zum amerikanischen Konzern<br />

Xerium Technologies gehört.<br />

Die in Uhingen ansässigen Allgaier-Werke hat<br />

Objekta mit 14.000 m² an die A8 in das ehemalige<br />

Kodak-Werk nach Mühlhausen gebracht.<br />

In Göppingen entwickelte Objekta das 45.000<br />

m² große Areal der ehemaligen Württembergischen<br />

Filztuchfabrik Geschmay zu einem Industriepark<br />

und sorgte auch gleich für die entsprechende<br />

Vermietung dieser Flächen.<br />

„Kaum eine Gewerbefläche wird vermittelt wie<br />

sie steht und liegt - deshalb überlassen wir das<br />

Aufhängen riesiger Telefonnummern an Fassaden<br />

auch anderen. Unsere Kernkompetenz<br />

ist vielmehr, individuelle, zielgruppengerechte<br />

und erfolgversprechende Strategien und Konzepte<br />

für Eigentümer, Investoren und Endnutzer<br />

zu entwickeln und auch zu realisieren“,<br />

betont Michael Wägerle. „Hierzu gehört das<br />

Herausarbeiten der USPs der Immobilie bis<br />

hin zu einem Immobilienbranding durch unsere<br />

Marketingabteilung.“<br />

Die Objekta Real Estate Solutions, ausgewiesener<br />

Spezialist für Gewerbe- und Investmentimmobilien,<br />

richtet ihren Fokus noch<br />

stärker in die Region. Mit Büros in Göppingen,<br />

Ulm und auf den Fildern haben sich die<br />

Spezialisten seit <strong>Unternehmen</strong>sgründung<br />

2006 einen sehr guten Ruf erarbeitet. Daneben<br />

sind über lange Jahre gewachsene Beziehungen<br />

zu Immobilieneigentümern sowie<br />

Empfehlungen zufriedener Auftraggeber<br />

und Kunden die Basis des Erfolges.<br />

Rat und dann auch<br />

Tat der absolut unabhängigen<br />

Spezialisten<br />

der Objekta Real<br />

Estate Solutions sind<br />

mehr und mehr gefragt.<br />

Dies meist von<br />

Entscheidungsträger<br />

aus Wirtschaft, Handel und Industrie. „Unser<br />

Hauptgeschäft ist die Vermittlung von Produktions-<br />

und Logistikhallen sowie Büro- und Einzelhandelsstandorte,<br />

sowohl was einen Verkauf,<br />

wie auch eine Vermietung anbelangt“,<br />

sagt Michael Wägerle, Jurist und Geschäftsführer<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s mit insgesamt mehr<br />

als 27 Jahren Branchenerfahrung.<br />

In Sachen Gewerbe- und Investmentimmobilien<br />

geht seit über 12 Jahren in der Region<br />

kaum etwas an der Objekta Real Estate Solutions<br />

vorbei. Dabei hat das <strong>Unternehmen</strong> den<br />

Begriff „Region“ mit Büros in Göppingen, Ulm<br />

und auf den Fildern groß gefasst. „Unsere<br />

Stärke ist dieses Verständnis für die Gemeinsamkeiten,<br />

aber eben auch für die Unterschiede<br />

der jeweiligen Märkte von Stuttgart<br />

über Ulm bis Memmingen, genauso hoch<br />

nach Aalen wie runter zum Bodensee“, ergänzt<br />

Matthias Kralisch, Prokurist und Betriebswirt<br />

mit Fachgebiet Immobilienwirtschaft.<br />

Zudem arbeitet Objekta als Partner<br />

der NAI apollo group, dem führenden Netzwerk<br />

unabhängiger Immobilienunternehmen<br />

in Deutschland, nicht nur bundesweit mit<br />

diesen Partnern zusammen, sondern kann<br />

auch weltweit auf ca. 400 Büros mit über<br />

7.000 Immobilienspezialisten zugreifen und<br />

somit nahezu jede kundenspezifische Anforderung<br />

erfolgreich realisieren.<br />

Aber „all business is local“: Die „umgesetzten“<br />

Objekte sind zum Teil sehr bekannt und in ihrer<br />

Größe beeindruckend. Z. B. hat Objekta Real<br />

Estate Solutions in Heidenheim ein 10.000 m²<br />

großes, innerstädtische Industrieareal an die<br />

Dies schätzen nicht nur Anbieter, sondern<br />

auch Nachfrager: „Unsere Erwartungshaltung<br />

an einen neutralen und vor allem diskreten<br />

Vermittler ist bei der Anmietung der Büroflächen<br />

im Ulmer Science Park voll erfüllt worden“,<br />

sagt Larsen Mitschka, Facility Manager<br />

der Daimler TSS. Weitere Stimmen und Vorzeigeobjekte<br />

sind einfach zu finden auf<br />

www.objekta-realestate.de.<br />

41


[spezial] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

Prägt das Stadtbild und die Wirtschaftsregion: Schuler, Weltmarktführer für Umformtechnik, hat den „Innovation Tower“ im vergangenen Jahr bezogen.<br />

fen. Von Ende 2019 an soll ein S-Bahn<br />

ähn licher Metropolexpress halbstündlich<br />

zwischen der Landeshauptstadt und dem Filstal<br />

verkehren. Die IHK müht sich, die Bedingungen<br />

am Standort zu verbessern.<br />

Auch was die Linderung des Fachkräftemangels<br />

angeht. Denn einer Vielzahl offener Stellen<br />

steht nur eine schmale Gruppe Bewerber<br />

gegenüber. Zwar wurden 2017 mehr Ausbildungsverträge<br />

abgeschlossen als im Vorjahr,<br />

doch es reicht nicht. „Wir müssen aktiv für die<br />

duale Ausbildung werben“, findet Kammerchef<br />

Saile, „und bereits ausgebildete Fachkräfte<br />

zurückgewinnen.“ Mit Qualifizierungsmaßnahmen<br />

unterstützt die Bezirkskammer<br />

etwa Wiedereinsteiger, die mehrere Jahre<br />

nicht in ihren gelernten Beruf gearbeitet haben.<br />

Gleichzeitig sieht der Landkreis eine<br />

Chance im Flüchtlingszustrom. So engagieren<br />

sich mehrere IHK-Bezirkskammern im<br />

Großraum Stuttgart, darunter Göppingen,<br />

dafür, dass mehr junge Migranten eine Ausbildung<br />

beginnen können. „Allerdings kommt<br />

es immer wieder vor, dass Geflüchtete in Ausbildung<br />

doch abgeschoben werden“, berichtet<br />

Sailer. Daher reagierten manche Firmen eher<br />

zögerlich auf die Angebote.<br />

BUNDESWEIT PLATZ 80<br />

Trotz vieler Herausforderungen ist Sailer guter<br />

Dinge: „Der Standort Göppingen mag mit<br />

Stuttgart als Vorbild klein erscheinen, im bundesweiten<br />

Vergleich stehen wir aber ganz gut<br />

da“, sagt der IHK-Mann. Eine Umfrage des<br />

Wirtschaftsportals „Die deutsche Wirtschaft“<br />

gibt ihm Recht. Göppingen gehört auf Platz 80<br />

zu den 100 bedeutendsten deutschen Wirtschaftsstandorten.<br />

[!] RONJA GYSIN<br />

Ein Standort im<br />

Allzeithoch<br />

Zur Mitte des Jahres <strong>2018</strong> waren laut<br />

Daten der Stadt Göppingen 4556 Betriebe<br />

im Landkreis gemeldet. Der<br />

Stand ort boomt und trotzt damit der<br />

sich abschwächenden Weltwirtschaft.<br />

So bewerten <strong>64</strong> Prozent der <strong>Unternehmen</strong><br />

im Kreis ihre aktuelle Lage als gut.<br />

Nur zwei Prozent berichten über<br />

schlecht laufende Geschäfte. Gut die<br />

Hälfte der Betriebe melden einen steigenden<br />

Auftragseingang und jedes vierte<br />

Göppinger <strong>Unternehmen</strong> sieht positiv<br />

in die Zukunft. Überraschend: Trotz<br />

Brexit, Trump und Co. erwartet knapp<br />

die Hälfte der <strong>Unternehmen</strong> einen Zuwachs<br />

an Auslandsgeschäften. GYS<br />

<strong>42</strong>


SÜDWEST IMPULS <strong>2018</strong><br />

VORSPRUNG DURCH WISSEN<br />

EIN WEITERBILDUNGSFORMAT DER SÜDWEST PRESSE<br />

Mit dem neuen Angebot von acht Vortragsabenden lassen wir Sie erneut vom Wissen der Besten profitieren. Die SÜDWEST PRESSE<br />

präsentiert <strong>2018</strong> in Kooperation mit dem Stadthaus Ulm und in Zusammenarbeit mit der Veranstaltungsagentur SPRECHERHAUS®<br />

prominente Top-Referenten in Ulm.<br />

Veranstaltungsort:<br />

Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50, 89073 Ulm<br />

Jeweils donnerstags von 19.30 bis 21.00 Uhr (Einlass ab 19.00 Uhr).<br />

Preise: Einzelkarte 49,– €* | 59,– €<br />

Doppelkarte (2 Pers./Vortrag) 79,– €*<br />

*Vorteilspreis als Abonnent der SÜDWEST PRESSE „abomax“<br />

Sponsorpartner:<br />

Infos und Buchung bei der Veranstaltungsagentur:<br />

SPRECHERHAUS® | +49 (0) 2561 69 565 170 | www.sprecherhaus.de oder unter www.südwestimpuls.de<br />

Erleben Sie noch folgende drei Wissensabende zu den Themen:<br />

Vitalität & Körperbewusstsein | Zeitmanagement & Selbstorganisation | Resilienz & Starke Psyche<br />

6 11.10.<strong>2018</strong><br />

Meine Gesundheit – mein<br />

Kapital!<br />

Comedy mit Nährwert<br />

„ Nur wer gesund und fit ist,<br />

kann sein volles Potential<br />

abrufen.“<br />

© HealthMedia21<br />

7 15.11.<strong>2018</strong><br />

Immun gegen Zeiträuber<br />

Zeitmanagement für mehr<br />

Lebensqualität<br />

„ Mehr Lebensqualität trotz<br />

stressigem Alltag? Klar – denn<br />

es geht mehr, als wir immer<br />

denken!“<br />

8 13.12.<strong>2018</strong><br />

Resilienz<br />

Die unentdeckte Fähigkeit der<br />

wirklich Erfolgreichen<br />

„ Glauben Sie nicht alles, was<br />

Sie fühlen.“<br />

Patric Heizmann Cordula Nussbaum Dr. Denis Mourlane<br />

www.patric-heizmann.de www.kreative-chaoten.com www.mourlane.com<br />

2019 geht’s mit folgenden<br />

acht Top-Referenten und<br />

-Themen weiter:<br />

21.02.2019 | Markus Hofmann<br />

Gedächtnispower<br />

21.03.2019 | Sabine Hübner<br />

Servicekultur<br />

25.04.2019 | Leo Martin<br />

Vertrauen<br />

26.06.2019 | Philip Keil<br />

Handlungsfähigkeit<br />

26.09.2019 | Dr. Carl Naughton<br />

Veränderungsfähigkeit<br />

17.10.2019 | Dani Nieth<br />

Denkmuster<br />

21.11.2019 | Marc Gassert<br />

Selbstdisziplin<br />

12.12.2019 | Claudia Kleinert<br />

Charisma<br />

Vorteilspreise für abomax! 43


[finanzieren] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

Wie die Firma am Laufen bleibt<br />

Ein Unfall oder schwere Krankheit kann jeden treffen. Firmenchefs machen da keine Ausnahme. Wenn aber der<br />

Inhaber zweitweise ausfällt oder unerwartet verstirbt, kann der Betrieb schnell in Existenznöte kommen. Ein<br />

betrieblicher Notfallkoffer hilft, für diese Situation gewappnet zu sein.<br />

So richtig glauben, konnte man die Geschichte vom Tod Sergio<br />

Marchionnes nicht: Es hätte nur ein kleiner Eingriff an der<br />

Schulter sein sollen, doch es sei zu Komplikationen gekommen,<br />

hieß es im Juli. Wenige Tage später starb der Fiat-Chef<br />

im Alter von 66 Jahren. Marchionne galt als kaum zu ersetzender Visionär.<br />

Er hatte 2004 den darniederliegenden italienischen Autohersteller<br />

vor der Pleite gerettet, saniert und mit dem US-Konzern Chrysler zu<br />

einem profitablen Konzern geschmiedet. Die Fiat-Verantwortlichen<br />

mussten schnell handeln. Nach einem Bericht des Manager-Magazins<br />

wussten sie zu diesem Zeitpunkt nicht, dass Marchionne seine Lungenkrebs-Erkrankung<br />

verschwiegen hatte. Bereits am Tag, als Marchionnes<br />

Tod in der Öffentlichkeit bekannt wurde, präsentierte der Fiat-<br />

Verwaltungsrat Vorstandsmitglied Mike Manley als Nachfolger.<br />

Für große börsennotierte Konzerne mit einem mehrköpfigen Vorstand<br />

sind solche personellen Krisensituationen meist schnell zu<br />

stemmen. Schon von Gesetz her wird verlangt,<br />

dass es Verhinderungs- und Vertretungsregelungen<br />

gibt, durch die geregelt<br />

ist, wie die Mitglieder der <strong>Unternehmen</strong>sführung<br />

füreinander einspringen. Doch<br />

wie sieht das bei einem mittelständischen<br />

Betrieb aus, wenn etwa der geschäftsführende<br />

Alleininhaber in Folge eines Unfalls<br />

verstirbt oder zumindest zeitweise nicht<br />

entscheidungsfähig ist? „Kommt es zu einem<br />

solchen Problemfall, kann das für das<br />

<strong>Unternehmen</strong> schnell zu einer existenzbedrohenden<br />

Krise werden“, sagt Joachim<br />

IHK-Finanz-Experte<br />

Joachim Rupp.<br />

Rupp, Nachfolgeexperte bei der IHK Ulm. Er kennt aus seiner Berufspraxis<br />

einige Fälle, in denen die Inhaber von Mitgliedsunternehmen<br />

in der Freizeit unverschuldet und ohne Leichtsinn Opfer eines Unfalls<br />

wurden. Durch den Klinikaufenthalt fielen sie wochenlang aus oder<br />

verstarben, so dass ihre Firma vom einen auf den anderen Tag ohne<br />

Führung war. Ist für diesen Fall keine Vorsorge getroffen, droht schnell<br />

der finanzielle Kollaps. „Dann ist schon viel gewonnen, wenn wenigstens<br />

die Ehefrau über eine Bankvollmacht verfügt“, sagt Rupp.<br />

ENTLASTUNG AUCH IM TAGESGESCHÄFT<br />

Doch zumindest in dieser Hinsicht sind viele Firmen gut aufgestellt,<br />

beobachtet Mathias Schöferle, Prokurist und Direktor<br />

bei der Volksbank Ulm-Biberach. „Auch, weil dafür ein<br />

Problembewusstsein vorhanden ist“, weiß der Banker, der<br />

bei der Volksbank verantwortlich ist für Gewerbe-und<br />

Firmenkunden in der Region Ulm/Neu-Ulm. „Das Thema<br />

ist mit Vollmachten und Verfügungslimits gut zu<br />

managen. Häufig merken die Inhaber, dass sie damit<br />

einen Mehrwert auch im normalen Tagesgeschäft gewinnen,<br />

weil sie entlastet werden.“<br />

Doch in vielen Fällen wird Notfallmanagement erst<br />

zum Thema, wenn die Krisensituation eingetreten ist.<br />

Bankberater und <strong>Unternehmen</strong>sexperten sprechen Vorsorgeregelung<br />

zwar regelmäßig bei ihren Kontakten an.<br />

Doch ein konkretes Handlungsergebnis lässt mitunter auf<br />

sich warten. Wie die IHK in ihrem Nachfolgereport 2017<br />

schreibt, ist erstmals seit Beginn der entsprechenden IHK-<br />

Statistik die Zahl derjenigen Alt-Inhaber, die alle wichtigen Dokumente<br />

und Vollmachten übersichtlich für einen Nachfolger zusammengestellt<br />

haben – der sogenannte Notfallkoffer – auf mehr<br />

44<br />

Illustrationen: Getty Images


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> XY <strong>64</strong> | Monat Oktober JJJJ <strong>2018</strong><br />

[finanzieren] [rubrik]<br />

als ratur 30 aliquam, Prozent gestiegen. occus dolorempor Das heißt umgekehrt: sa se quae Sieben von zehn Unternehmern<br />

milluptatem haben nonserovid solche Vorkehrungen qui sum qui nicht ium getroffen. „Das hängt vielleicht<br />

facessit auch molupta mit der del Persönlichkeitsstruktur minimporro blatusc iis-zusammequi duntem que Rupp, essus „die eatis meisten es am sind cuptatati ausgesprochene Macher-Typen<br />

“, mutmaßt<br />

IHK-Experte<br />

Ende auch juristisch wasserdicht sein müssen, um<br />

im Krisenfall Bestand zu haben. „Jeder Unternehmer<br />

sollte daher eigentlich schon mit der Gründung einen<br />

betrieblichen Notfallkoffer packen“, empfiehlt Rupp.<br />

mit consenis einer Vielzahl sus. Tur von repeligni Plänen. im Den con Gedanken, nobis et sich mit der eigenen Endlichkeit<br />

opti qui und debis Sterblichkeit explameni zu qui beschäftigen, qui to et plate schieben viele beiseite“.<br />

Auch nonseca Mathias tiisqua Schöferle tiorit omnim und sein quid Team exeri sensibilisieren atur, ihre <strong>Unternehmen</strong>skunden<br />

omnimolorem regelmäßig aut quo dolupta für das Thema tiatectorit, Notfallvorsorge: „Wir können<br />

ipienescit jedoch ut nur exceat Impulse omnia geben, volupta externe sperum Berater und Experten nennen,<br />

die dolupta bei komplexen cus ande cum Fragestellungen reptat fuga. Ferrume helfen. Das Thema anzugehen<br />

DER KOFFER, DER EIN NOTFALL-ORDNER IST<br />

Dieser Notfallkoffer adressiert alle Ereignisse, die unerwartet stattfinden<br />

können und dabei den Fortbestand des <strong>Unternehmen</strong>s gefährden<br />

können. In der Praxis ist der Koffer dann mehr ein Notfall-Ordner, in<br />

dem alle wichtigen Punkte – sowohl aus dem privaten als auch unternehmerischen<br />

laccatem ulpa voluptat.<br />

ZWISCHENZEILE<br />

und Regelungen zu treffen, muss am Ende<br />

der Unternehmer selbst übernehmen.“<br />

Das eigentliche Problem neben dem reinen<br />

Bereich – zusammengefasst und für den Krisenfall ge-<br />

regelt werden, sollte der Unternehmer ganz oder zeitlich befristet<br />

ausfallen. Damit die Nachfolger jedoch mit diesem Instrument richtig<br />

Pidest, ini to officto totatis Anpacken mi, eatecae des labore Themas ist die Frage: Welchen<br />

arbeiten können, empfiehlt es sich, auf einige Dinge zu achten:<br />

fuga. Personen Itatiorro erscheinen dem Inhaber<br />

nitatinum del earum inctium<br />

mos et as nimus volore eserspe vertrauenswürdig rspellecum und kompetent genug, 1. Den Ernstfall proben<br />

arum re nat litiam eium volorum, das <strong>Unternehmen</strong> occus etur im Non Fall plit des officie Falles nimodigent, offiziell<br />

corehenis Was für Behörden, sinimos ere, Feuerwehrlöschteams alit re ini dolor millabo. und Itat et Polizeikommandos et ex eatur soluptatur fes-<br />

cipistota nach außen iun-<br />

hin zu vertreten? Und rero te vellam que reperch icitiis<br />

ter Bestandteil auf dem Dienstplan ist, sollten auch <strong>Unternehmen</strong><br />

tio. Sunt enias dolest pa sandiam, selbst, wenn seriam diese et Personen arum gefunden fugit, id molore sind: sed beherzigen: quam nimus, regelmäßige ut et borum Übungen. ini beris „Wir molorro empfehlen blaborum unseren esequam Firmenkunden<br />

ipidunt einen volorro Probenotfall oc-<br />

ea eossita zu durchzuführen“, turenis rectur? sagt Itiorrorae Schöferle non . „Dazu et ma-<br />

vitius volupta temporeste sandund Es braucht icimillest strukturiertes vernam Vorgehen, exceaque um lam hil<br />

pedi tes endi voluptur? Qui das odipsum Thema qui richtig nonem<br />

anzupacken. cus dolumquatem Schließ-<br />

am, volessus reicht es que bereits, pratibero dass sie xima einmal quuntiunto die Situation omnime geistig quiam, detailliert sandeli durch-<br />

as-<br />

Mathias el eos Schöferle, quatquo Volks-<br />

explaut lich pa gilt nonempero<br />

es Regelungen te für delit, teilweise si atur mod sehr quam, spielen.“ sam ut Wenn ut esequas die Vorstellungskraft perum ulluptis dafür resequos nicht reicht, et quianimos kann der aliqui Un-<br />

eleniam bank Ulm-Biberach. fuga. Tenditam, umfangreiche corporibus etur Bereiche volut zu finden, volorer die orundi am bere, ternehmer cus, unt quo einfach occa-<br />

mal eine beaque Woche con nonserunt. in Urlaub gehen [!] und den DER Betrieb AUTOR<br />

Arbeit? Arbeit! Heinkel Modulbau in<br />

Blaubeuren<br />

Anzeige<br />

Aus Blaubeuren in die Welt. Im eigenen Werk fertigt<br />

Heinkel Modulbau hochwertige Modul- und<br />

Containergebäude vom Bürogebäude bis zur<br />

medizinischen High-Tech-Einrichtung.<br />

Foto: Heinkel Modulbau GmbH<br />

Schnelligkeit, Flexibilität, Wirtschaftlichkeit<br />

und Nachhaltigkeit – das sind Argumente,<br />

die seit Jahrzehnten für die hochwertigen<br />

Modul- und Containergebäude von Heinkel<br />

Modulbau stehen.<br />

Die effizienten Lösungen sind mehr als reine<br />

Zweckgebäude – stattdessen konzipiert und<br />

realisiert Heinkel Modulbau zeitgemäße, individuell<br />

auf die Wünsche und Anforderungen der<br />

Bauherren abgestimmte Gebäude, die innen<br />

wie außen auch den anspruchsvollsten Anforderungen<br />

genügen.<br />

Qualität „Made in Baden-Württemberg“<br />

Egal ob Miete oder Kauf, die Modulgebäude<br />

von Heinkel Modulbau werden stets im unternehmenseigenen<br />

Werk in Blaubeuren und<br />

unter strengsten Qualitätskontrollen vorgefertigt.<br />

Dabei kann der Vorfertigungsgrad<br />

der Module je nach zukünftigem Einsatzbereich<br />

bis zu 90 % betragen. Erst dann wird<br />

das jeweilige Gebäude an seinen Bestimmungsort<br />

transportiert, wo es dann innerhalb<br />

kürzester Zeit montiert und fertiggestellt<br />

werden kann.<br />

Vom Kindergarten bis zum High-Tech-Labor<br />

Für so manche Branche ist diese schnelle<br />

Verfügbarkeit entscheidend. Insbesondere<br />

Kindergärten und Schulen sowie Krankenhäuser<br />

und medizinische Einrichtungen<br />

profitieren von dem Minimum an Lärmoder<br />

Schmutzemissionen, das der hohe<br />

Vorfertigungsgrad ermöglicht. Darüber hinaus<br />

reicht das Einsatzspektrum der Gebäude<br />

von Heinkel Modulbau über Bürogebäude,<br />

Verkaufsräume und Wohnunterkünfte<br />

bis hin zu hoch spezialisierten Laboren. Die<br />

Objekte werden dabei sowohl innen wie<br />

auch außen jedem Wunsch gerecht.<br />

Mitarbeiter gesucht!<br />

Die Modulbauweise boomt. Neue Arbeitsplätze<br />

entstehen und immer mehr Arbeitskraft<br />

wird benötigt, um auch für die Zukunft gerüstet<br />

zu sein. Heinkel Modulbau verstärkt daher<br />

nahezu alle Bereiche des <strong>Unternehmen</strong>s – gesucht<br />

werden vor allem Bauleiter und Architekten,<br />

Bautechniker, Bauzeichner sowie<br />

Monteure und Elektriker.<br />

Kontakt<br />

Heinkel Modulbau GmbH<br />

Helfensteinerstraße 28<br />

89143 Blaubeuren<br />

Telefon 07344 173-0<br />

www.heinkel-modulbau.de<br />

45 17


[finanzieren] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

offen lassen. Danach weiß er meist zuverlässig, wo es ohne<br />

ihn gut geht und welche Probleme aufgetaucht sind.<br />

2. Entscheidungen treffen<br />

Der Unternehmer muss im Notfallkoffer festlegen, wer welche Entscheidungsbefugnis<br />

hat und wer Verantwortung übernimmt. „Das<br />

sollte mit Bedacht gemacht werden, denn die Bevollmächtigten müssen<br />

im Ernstfall nicht nur zur Verfügung stehen – sie müssen auch<br />

Ahnung vom Betrieb haben und erfahren genug sein“, sagt IHK-Experte<br />

Rupp. „Ein wesentlicher Erfolgsfaktor des Notfallkoffers ist, die Dinge,<br />

die dort geregelt sind, bereits zuvor sauber in den Betriebsalltag zu<br />

integrieren und einzuspielen“, ergänzt Schöferle . So kann die Kompetenz<br />

der Beteiligten erprobt werden und sie haben Zeit, in ihre Aufgabe<br />

reinzuwachsen. „Ich habe den Fall erlebt, bei dem es zwar einen gut<br />

geregelten Notfallkoffer gab, aber die Personen, die darin als Verantwortliche<br />

benannt wurden, waren nicht oder nicht genug in das Alltagsgeschäft<br />

des <strong>Unternehmen</strong>s integriert“, erzählt Schöferle. „Daher<br />

hatten sie am Anfang – als es eigentlich darauf ankam – Schwierigkeiten,<br />

in ihre Rolle zu finden und Dinge zu entscheiden.“ Mindestens<br />

ebenso wichtig ist daher im Krisenfall die Kommunikation zwischen<br />

dem <strong>Unternehmen</strong> und der Hausbank. „So können sich beide Seiten<br />

eng abstimmen und ein Verständnis dafür entwickeln, was machbar<br />

ist und was nicht“, sagt Volksbank-Direktor Schöferle .<br />

3. Vollmachten erteilen<br />

Sind alle Absprachen getroffen und Entscheidungen gefällt, gilt es die<br />

notwendigen juristischen Schritte einzuleiten. Dazu gehört zum Beispiel,<br />

einen Nachlassverwalter zu bestellen und zu bestimmen, ob er<br />

entweder selbst die Geschäfte weiterführt oder einen Interims-Manager<br />

bestellt, bis er einen dauerhaften Nachfolger<br />

gefunden hat. Zu überlegen<br />

ist<br />

auch, welchen Personen Einzel-<br />

beziehungsweise Generalvollmachten<br />

erteilt werden<br />

Den Notfall richtig managen<br />

Viele Unternehmer wissen intuitiv, wie wichtig es ist, Vorkehrungen<br />

für den eigenen Ausfall zu treffen. Doch die Tatsache,<br />

dass sie nicht wissen, wo sie dabei anfangen sollen und welche<br />

Fragen beantwortet werden müssen, dämpft häufig die<br />

Bereitschaft, das Thema entschlossen anzupacken. Die zwölf<br />

IHK in Baden-Württemberg haben daher ein „Notfall-Handbuch“<br />

für <strong>Unternehmen</strong> erstellt, in dem alle wichtigen Punkte<br />

in diesem Zusammenhang auf fast 50 Seiten erläutert und<br />

dargestellt werden. Die Broschüre stellt die IHK Ulm im Internet<br />

zum Download bereit: www.ulm.ihk.de. TLU<br />

und bei welchen Punkten immer nur mehrere Personen gemeinsam<br />

entscheiden können.<br />

4. Regelmäßig überprüfen<br />

Ebenso wie sich die persönliche Lebenssituation im Zeitablauf ändern<br />

kann, verändern sich auch <strong>Unternehmen</strong>. Empfehlenswert ist es daher,<br />

dass der Unternehmer seine Notfallregelungen mindestens alle<br />

fünf, besser aber alle drei Jahre daraufhin überprüft. „Dazu kommt die<br />

Frage, ob sie auch juristisch gültig sind“, sagt Rupp. Die Firmenstruktur<br />

kann sich zum Beispiel geändert haben – etwa dadurch, dass Mitgesellschafter<br />

in der Zwischenzeit an Bord geholt wurden.<br />

5. Kein Rundum-Sorglos-Paket<br />

Der Notfallkoffer sollte im Idealfall nicht etwas sein, das erst im Krisenfall<br />

hervorgeholt wird. „Wichtig ist, dass der Inhaber ein Bewusstsein<br />

dafür entwickelt, dass das <strong>Unternehmen</strong> auch in normalen<br />

Zeiten auf mehreren Schultern getragen<br />

wird“, so Schöferle. „Dann ist der Notfall ein<br />

vergleichsweise kleiner Eskalationsschritt,<br />

weil die Strukturen bereits passend eingerichtet<br />

sind.“ [!] THOMAS LUTHER<br />

46


Anzeige<br />

Nummer eins in Deutschland:<br />

Aus zeichnung für Girokonto der<br />

Sparkasse Ulm<br />

Premium-Girokonto<br />

Getestet: 805 Banken<br />

Sparkasse Ulm<br />

giro.kompakt<br />

Verbraucherportal „biallo.de“ untersucht 1.330 Institute und<br />

zeichnet Sparkasse Ulm für das bundesweit attraktivste Premiumkonto aus<br />

Bundessieger dank Höchstbewertung: Das<br />

etablierte Finanzportal biallo.de hat im Rahmen<br />

einer Untersuchung bundesweit Premiumkonten<br />

miteinander verglichen.<br />

Für die aufwändigste Girokonten-Analyse, die<br />

es bisher in Deutschland gegeben hat, standen<br />

insgesamt 1.330 regionale und überregionale<br />

Banken und Sparkassen im Fokus, wovon<br />

schließlich 805 Banken mit tatsächlichen Premiumkonten<br />

in Betracht kamen. Die Sparkasse<br />

Ulm überzeugte dabei mit ihrem Pauschal-<br />

Girokonto „giro.kompakt“ und erzielte unter<br />

allen untersuchten Instituten die beste Bewertung.<br />

Laut der biallo.de-Auswertung bietet das<br />

größte Kreditinstitut in der Wirtschaftsregion<br />

Alb-Donau/Ulm mit einem Jahrespreis von<br />

102 Euro (inklusive Kreditkarte mit Versicherungsschutz)<br />

das bundesweit attraktivste Premiumkonto<br />

an.<br />

Dr. Stefan Bill, Horst Biallo und Wolfgang Hach bei der Preisverleihung.<br />

Foto: Sparkasse Ulm<br />

Sparkasse Ulm: Auszeichnung für die<br />

beste Privatkundenberatung in der Region<br />

Mit der Gesamtnote 1,44 Sieger unter 16 getesteten Banken in Ulm<br />

Beste Bank in Ulm: Die Sparkasse Ulm hat<br />

von unabhängigen Bankentestern des Internationalen<br />

Instituts für Bankentests beim<br />

Ranking von 16 Banken eine bemerkenswerte<br />

Gesamtnote von 1,44 erhalten.<br />

In Ulm wurden die vier Bereiche „Atmo sphäre/<br />

Freundlichkeit“, „Beratungsqualität“, „Angebote<br />

an Kunden“ und „Konditionen/Preise“<br />

untersucht. Die Sparkasse Ulm erreichte<br />

dabei vier Mal die Note Eins vor dem Komma.<br />

Dr. Stefan Bill, Vorsitzender des Vorstandes<br />

der Sparkasse Ulm, freut sich gemeinsam mit<br />

seinem Vorstandskollegen Wolfgang Hach<br />

über die Auszeichnung mit dem Qualitätssiegel<br />

der renommierten überregionalen Tageszeitung<br />

DIE WELT: „Damit wird der Sparkasse<br />

Ulm von unabhängiger Seite eine hohe<br />

Beratungsqualität bestätigt, auf die sich unsere<br />

Kunden verlassen können. Diese Qualität<br />

wollen und werden wir weiter ausbauen, indem<br />

wir moderne Lösungen anbieten und überall<br />

Wolfgang Hach und Dr. Stefan Bill präsentieren das Qualitätssiegel.<br />

Foto: Sparkasse Ulm<br />

dort präsent sind, wo unsere Kunden uns ter, die täglich mit Engagement, Kompetenz<br />

erwarten. Diese Auszeichnung ist insbesondere<br />

auch eine Bestätigung für unsere<br />

und Freundlichkeit für ihre Kunden da sind.“<br />

Mitarbei-<br />

47


Constantin Diesch (links) und Lukas Kühnbach machen T-Shirts mit Sensoren smart. <br />

Fotos: Matthias Kessler<br />

Mit Sensoren gegen verspannte Nacken<br />

Zwei Ulmer Tüftler machen mit ihrem Start-up Equil T-Shirts und Hemden smart: Constantin Diesch und Lukas<br />

Kühnbach schützen Schreibtisch-Arbeiter vor schlechter Körperhaltung und Schmerzen.<br />

Mit dem Gründen ist es so eine Sache.<br />

Zum einen macht es viel Spaß, vor<br />

allem ist es mit sehr viel Arbeit verbunden.<br />

Diesen Eindruck nimmt man von einem<br />

Besuch bei Equil mit. Dahinter stecken<br />

Constantin Diesch (29), gelernter Physiotherapeut<br />

mit abgeschlossenem Medizintechnik-<br />

Studium, und sein „Co“ Lukas Kühnbach (24),<br />

der an der Hochschule Ulm im fünften Semester<br />

Informatik studiert.<br />

Zwar gründet sich die Geschäftsidee auf Kleidung,<br />

genauer gesagt auf Hemden und T-<br />

Shirts. Doch die Produkte, die in absehbarer<br />

Zeit auf den Markt kommen, haben einen entscheidenden<br />

Zusatznutzen: Eingebaute Sensoren<br />

überwachen die Position der Schultern<br />

und melden dem Träger optisch, akustisch<br />

oder per Vibration, wenn die Muskulatur<br />

überlastet oder verkrampft ist.<br />

„Da es vielen Menschen an Körperwahrnehmung<br />

fehlt, merken die es häufig nicht, wenn<br />

sie vor dem Computer über Stunden die<br />

Schultern hoch ziehen“, erklärt Diesch.<br />

EPIDEMISCHES AUSMASS<br />

Angesichts der Tatsache, dass solche Verspannungen,<br />

die zu Schmerzen im Rücken-, Nacken-<br />

und Schulterbereich führen können,<br />

ein Phänomen mit epidemischen Ausmaßen<br />

sind, tut sich ein imposanter Markt auf. Mit<br />

einem Absatz im mittleren fünfstelligen<br />

Stück-Bereich kalkulieren die beiden Gründer<br />

in Phase eins nach dem Produktionsstart. Bis<br />

es so weit ist, müssen Diesch und Kühnbach<br />

jedoch noch einige Hürden überwinden. Zurzeit<br />

suchen die beiden Gründer intensiv nach<br />

Kapitalgebern. Wenigstens 150.000 Euro benötigen<br />

die beiden als Anschubfinanzierung.<br />

Dabei stellen sich die Gründer vor, dass der<br />

oder die Finanziers auch eigene Erfahrungen<br />

und Kontakte mitbringen, sich also keineswegs<br />

auf die Rolle „stiller Geber“ beschränken.<br />

Ein wenig Zeit bleibt noch, um fündig zu werden.<br />

Die Beiden rechnen fest damit, dass ihr<br />

Antrag auf ein Gründerstipendium des Bundes<br />

(„Exist“) positiv beschieden wird. Das<br />

würde ihr Gehalt für ein Jahr sichern sowie<br />

30.000 Euro für Sachaufwendungen. An der<br />

Hochschule Ulm dürfen sie ferner über eine<br />

Fördervereinbarung weiterhin ihr Start-up-<br />

Büro und das Biomechaniklabor nutzen. Zu-<br />

48


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong><br />

[gründen]<br />

dem können die Gründer auf fachliche Beratung<br />

zurückgreifen. Zuletzt steckten sie viel<br />

Arbeit in den Förderantrag, nun wollen sie<br />

sich verstärkt wieder der Entwicklungsarbeit<br />

widmen, um „Protect your neck“, so der Produktname,<br />

bis zur Marktreife voranzutreiben.<br />

Geschäftspartner auf Facebook gefunden<br />

Equil-Shirts haben eingenähte Sensoren, die die Muskelanspannung messen.<br />

Wie finden sich Leute mit zündenden<br />

Ideen, die ein <strong>Unternehmen</strong> gründen wollen?<br />

„Es gibt in Ulm wenig Möglichkeiten,<br />

um Gründungswillige kennenzulernen“,<br />

lautet Constantin Dieschs ernüchternde<br />

Erfahrung. „Ich habe mich da etwas gewundert.“<br />

Andererseits scheint es ja<br />

nicht unmöglich zu sein, wie das Beispiel<br />

seines <strong>Unternehmen</strong>s Equil unterstreicht.<br />

ENGER KONTAKT ZU PHYSIOS<br />

Etwas anderes, als die eigene Firma aufzubauen,<br />

können sich Diesch und Kühnbach schon<br />

lange nicht mehr vorstellen. Damit sind sie<br />

unter den Absolventen der Hochschule aber<br />

in der Minderheit. „Ich habe mich da auch erst<br />

mal gewundert“, sagt Diesch, um dann selbst<br />

eine Antwort darauf zu geben, warum „viele<br />

am liebsten gleich in den Job gehen, während<br />

uns unsere Arbeit erst einmal keine Kohle<br />

bringt“ – und die Freizeit raubt. Als Existenzgründer<br />

müsse man finanzielle Unsicherheit<br />

aushalten und Freude am Vorantasten auf unbekannten<br />

Fachgebieten haben. Als Beispiel<br />

nennt er die Notwendigkeit, sich betriebswirtschaftliches<br />

Know-how anzueignen. Als<br />

Gründer müsse man eben aus einem besonderen<br />

Holz geschnitzt sein und die Möglichkeit<br />

„zu selbstbestimmtem Arbeiten“ entsprechend<br />

höher gewichten, sagt Kühnbach.<br />

Dabei lastet schon jetzt nicht mehr alle Arbeit<br />

auf den Schultern der beiden. „Wir sind schon<br />

zu fünft“, sagt Diesch. Die personelle Verstärkung<br />

decke etwa die Bereiche Marketing und<br />

Betriebswirtschaft ab. Ebenfalls gefunden<br />

wurden ein Partner für die Produktion von<br />

Platine und Sensor in Kleinserie sowie Pilotkunden,<br />

auf deren Feedback die Equil-Gründer<br />

setzen. Schon jetzt bestünden enge Kontakte<br />

zu Physiotherapeuten. Denn die<br />

Fehlhaltungen müssen schließlich genau bestimmt<br />

und in Algorithmen dargestellt werden.<br />

Sind die aktuell anstehenden Hürden<br />

überwunden, soll es schnell aufwärts gehen.<br />

Das erhoffen sich zumindet die beiden Gründer.<br />

Sie setzen mit Blick auf die Konkurrenz,<br />

„die sicher nicht ausbleiben wird“, auf schnelles<br />

starkes Wachstum. Daher soll es nach den<br />

Worten Dieschs auch nicht bei Hemden und<br />

Diesch probierte es mit dem Smartphone,<br />

setzte einen Facebook-Tweet ab in der<br />

Informatiker-Community und stieß damit<br />

bei Lukas Kühnbach sogleich auf einen<br />

Interessenten. Trotz ihres Studiums an<br />

derselben Hochschule hatten sich die<br />

beiden vorher nie persönlich kennengelernt.<br />

Seit November des vergangenen<br />

Jahres sind sie Geschäftspartner. THV<br />

T-Shirts mit Warnfunktion vor Fehlhaltungen<br />

bleiben. „Uns schwebt eine ganze Produkt-Palette<br />

vor“, sagt der Gründer. „Bei smart<br />

assistants steckt Potenzial für noch viel mehr“.<br />

Mehr dazu verrät er nicht. Denn er will die<br />

Konkurrenz nicht auf diese Themen stoßen<br />

und weiterhin Spaß an Equil haben. [!]<br />

<br />

THOMAS VOGEL<br />

Referenzobjekt: Sparkassen BusinessClub, Voith Arena Heidenheim<br />

Foto: Klaus Walz<br />

GESTALTEN SIE IHRE ZUKUNFT. MODULAR!<br />

Werden Sie Teil des Teams und der Bauweise der Zukunft, als:<br />

MONTEUR m/w<br />

PROJEKTMITARBEITER m/w<br />

BAULEITER/PROJEKTLEITER m/w<br />

STAHLBAUKONSTRUKTEUR m/w<br />

FACHPLANER FÜR HAUSTECHNIK m/w<br />

FACHPLANER FÜR ELEKTROTECHNIK<br />

m/w<br />

ADK Modulraum GmbH<br />

Im Riegel 28<br />

73450 Neresheim<br />

TEL 07326 9<strong>64</strong>1 345<br />

www.adk.info<br />

Wir bieten: Interessante Aufgaben & Projekte I Moderne Büroräume & Werkzeuge I<br />

Attraktive Verdienstmöglichkeiten I Regelmäßige Weiterbildungsmöglichkeiten I<br />

Betriebl. Altersvorsorge I Betriebl. Gesundheitsmanagement I Flexible Arbeitszeiten<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung an bewerbung@adk.info<br />

49


Foto: © Sergey Nivens / shutterstock.com<br />

Nicht nur zur Weihnachtszeit: Wer anderen Präsente überreicht, sollte darauf achten, dass diese für die Beschenkten steuerfrei sind.<br />

Die Kunst des Schenkens<br />

Wer Geschäftspartnern oder Mitarbeitern eine Freude machen will, muss aufpassen. Bei Zuwendungen von<br />

<strong>Unternehmen</strong> gelten strenge Regeln. Wer gegen diese verstößt, bekommt Ärger.<br />

Nicht nur an Weihnachten, auch zu anderen<br />

Anlässen wie Geburtstagen trudeln<br />

Geschenke, Einladungen oder<br />

sonstige Zuwendungen von Geschäftsfreunden<br />

am Arbeitsplatz ein. Und auch umgekehrt<br />

stellt sich immer wieder die Frage, wie man<br />

einem langjährigen Partner eine Freude machen<br />

kann.<br />

Doch da ist Vorsicht geboten! Wer nicht aufpasst,<br />

bringt nicht nur sich selbst, sondern<br />

sogar sein <strong>Unternehmen</strong> in Gefahr. Das gilt<br />

sowohl für die Annahme, als auch für die<br />

Übergabe eines Geschenks. Übersteigt der<br />

Wert einen bestimmten Betrag, kann das für<br />

den Begünstigten im schlimmsten Fall zum<br />

Verlust des Jobs beziehungsweise zu Ermittlungen<br />

oder Anklagen wegen des Verstoßes<br />

gegen Compliance-Regeln führen.<br />

TRANSPARENZ IST PFLICHT<br />

Experten von den Industrie- und Handelskammern<br />

empfehlen ihren Mitgliedern, in<br />

den Arbeitsverträgen klar zu regeln, welche<br />

Geschenke von und an Lieferanten und Kunden<br />

akzeptiert beziehungsweise gemacht<br />

werden dürfen. Die meisten <strong>Unternehmen</strong><br />

haben dazu Richtlinien erarbeitet. Bei Daimler<br />

etwa gilt ein „Orientierungswert von 50<br />

Euro für die Annahme von Geschenken und<br />

ein Orientierungswert von 100 Euro für Einladungen“.<br />

Zuwendungen würden grundsätzlich<br />

transparent gemacht, sagt eine <strong>Unternehmen</strong>sprecherinder<br />

Daimler AG. Entscheidend<br />

bei der Annahme von Geschenken sei, dass<br />

Entscheidungen dadurch nicht beeinflusst<br />

werden oder der Eindruck einer Beeinflussung<br />

entstehen könnte. Aufgrund dieser<br />

Kriterien entscheide jeder Mitarbeiter eigenverantwortlich.<br />

Um Missverständnisse auszuräumen,<br />

empfiehlt es sich, im Vorfeld die Zustimmung<br />

des Vorgesetzten oder der<br />

Compliance-Abteilung einzuholen. Das gilt<br />

gerade für Einladungen, etwa zu Fußballspielen<br />

in die VIP Lounge. Solche Themen sollten<br />

im Arbeitsvertrag geregelt sein. Hier müssen<br />

auch steuerliche Aspekte berücksichtigt werden:<br />

Eingeladene sollte sich vom Einladenden<br />

bestätigen lassen, dass er die Versteuerung<br />

50


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong><br />

[wissen]<br />

übernimmt. Andernfalls muss der Begünstigte<br />

die Einladung beim Finanzamt angeben.<br />

VERTRIEB BESONDERS IM BLICK<br />

In der Regel akzeptieren<br />

<strong>Unternehmen</strong><br />

Geschenke<br />

bis zu einem Wert<br />

von 35 Euro – darüber<br />

hinaus greift<br />

der Fiskus zu. Unter<br />

einem Nettowert<br />

von 35 Euro<br />

können <strong>Unternehmen</strong><br />

die Kosten als<br />

Immo Dehnert, Pressesprecher<br />

W&W AG.<br />

absetzen. Beim Fi-<br />

Betriebsausgabe<br />

nanzkonzern<br />

Wüstenrot & Württembergische (W&W) gibt<br />

es seit 2009 einen Verhaltenskodex für alle<br />

Mitarbeiter. Ein Compliance-Beauftragter,<br />

dem für den Vertrieb noch ein eigener Beauftragter<br />

zur Seite stehe, überwache das Thema,<br />

sagt Pressesprecher Immo Dehnert. Bei der<br />

Annahme von Geschenken, deren Wert über<br />

35 Euro liegt, ist der Compliance-Manager zu<br />

informieren. Im Zweifel muss das Geschenk<br />

zurückgegeben werden.<br />

Beim Ventilatorenhersteller EBM Papst in Mulfingen<br />

ist es laut Pressesprecher Hauke Hannig<br />

„seit vielen Jahren guter Brauch, eintreffende<br />

Geschenke nicht zu behalten, sondern an unsere<br />

Weihnachtstombola weiterzuleiten“. Auszubildende<br />

verkauften<br />

dabei Lose<br />

für einen Mindestbeitrag<br />

von zwei<br />

Euro an die Mitarbeiter.<br />

Die gesammelte<br />

Summe werde<br />

von der<br />

Geschäftsführung<br />

verdoppelt. Dabei<br />

kämen in der Regel Hauke Hannig, Pressesprecher<br />

EBM Papst.<br />

mehr als 10.000<br />

Euro zusammen,<br />

„die wir gemeinnützigen Organisation und<br />

Vereinen wie beispielsweise Tafelläden unserer<br />

Region spenden“, sagt Hannig. Die Annahme<br />

von Geschenken, die Vergabe von Geschenken<br />

und sonstigen Zuwendungen habe<br />

man nach gesetzlichen Vorgaben sowie ethischen<br />

Standards ausgerichtet und „innerhalb<br />

unseres Verhaltenskodexes geregelt“. Im<br />

Zweifelsfall könnten sich die Mitarbeiter an<br />

ihre Vorgesetzten oder den Verantwortungsbereich<br />

„Compliance“ wenden.<br />

„FREUD-UND-LEID-KASSE“<br />

Deutlich strenger sind die Regeln für Amtsträger.<br />

Beamte und Angestellte in Ministerien<br />

dürfen keine Geschenke annehmen, die in<br />

Verbindung zu einer Amtshandlung gebracht<br />

werden können. Im Kultusministerium eingehende<br />

Geschenke etwa zum Weihnachtsfest<br />

werden nach Auskunft des Hauses vom<br />

Den Mitarbeitern<br />

etwas Gutes tun<br />

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft<br />

– auch die von Mitarbeitern. Dabei<br />

gilt: Geldgeschenke sind in vollem<br />

Umfang steuerpflichtig. Das gilt aber<br />

nicht für Sachzuwendungen. Für diese<br />

gibt es eine Freigrenze von monatlich<br />

44 Euro. Diese gelten beispielsweise für<br />

Benzin-, Prepaid oder Einkaufsgutscheine<br />

bei verschiedenen Vertragspartnern.<br />

Vor drei Jahren wurde in Berlin über eine<br />

Verschärfung der Gutscheinregeln<br />

nachgedacht, letztlich blieb alles beim<br />

Alten. Überschreitet die Sachzuwendung<br />

die Summe von 44 Euro, muss der<br />

gesamte Betrag versteuert werden. So<br />

genannte Aufmerksamkeiten sind bis<br />

60 Euro von der Steuer befreit. Voraussetzung<br />

hierfür ist ein persönliches Ereignis<br />

des Mitarbeiters, wie Geburtstag<br />

oder Hochzeit. <br />

AMB<br />

Personalrat bei einer Tombola auf der Weihnachtsfeier<br />

versteigert. Die Erlöse flössen in<br />

eine „Freud-und-Leid-Kasse“ des Personalrats.<br />

Was Geschenke anbetrifft, sollte man sich also<br />

an strenge Regeln halten – auch als Schenkender.<br />

Andernfalls können der Beschenkte<br />

und sein <strong>Unternehmen</strong> in eine unangenehme<br />

Situation geraten. Und das ist für das Fortbestehen<br />

einer Geschäftsbeziehung nicht unbedingt<br />

günstig. [!] GERHARD BLÄSKE<br />

GESUCHT.<br />

GEFUNDEN.<br />

Die Suche nach den passenden Mitarbeitern<br />

kann anstrengend und zeitaufwändig sein.<br />

Mit uns kommen Sie schneller an Ihr Ziel.<br />

Wir kümmern uns um Ihren Personalbedarf.<br />

Ulm | Kronengasse 14 | T 0731. 9 68 98 0<br />

Biberach | Gymnasiumstraße 12/1 | T 07351. 5 79 80 1<br />

team@massarbeit-ps.de Seit 1996.<br />

51


Das Familienunternehmen Edelrid aus Isny stellt seine Kletterseile seit dem Jahr 2009 ohne jede umweltbelastende Substanz her.<br />

Keine Kompromisse im Klettersport<br />

Der Bergsportausstatter Edelrid lebt seine Firmenphilosophie und stellt seine Produkte nach streng ökologischen<br />

Kriterien her. Die Leinen aus dem Allgäu sind auch in Cabrios und Feuerwehrfahrzeugen gefragt.<br />

Mitunter ist der Begriff Nachhaltigkeit<br />

zur Phrase verkommen, der Begriff<br />

wird inflationär benutzt. Für den<br />

Kletter- und Bergsportausstatter Edelrid aus<br />

lsny im Allgäu gehört Nachhaltigkeit zum<br />

Kern des <strong>Unternehmen</strong>s. „Wir sind uns unserer<br />

Verantwortung bewusst“, sagt Marketingleiter<br />

Andreas Linder. Respekt vor und ein<br />

nachhaltiger Umgang mit der Umwelt, den<br />

eigenen Mitarbeitern und den Kunden gehöre<br />

zu den tragenden Säulen des <strong>Unternehmen</strong>s.<br />

Das ist nach seinen Worten eine Philosophie,<br />

die tagtäglich in allen Bereichen der Firma gelebt<br />

wird: Beim Neubau der Verwaltungsräumen<br />

sind Passivhausstandard und Wärmepumpenheizung<br />

eine Selbstverständlichkeit;<br />

in der Produktion liegt der Fokus auf Langlebigkeit<br />

und Umweltverträglichkeit. „Was wir<br />

heute machen, ist der Anfang einer Reise“,<br />

sagt Linder: „Stillstand wäre Rückschritt.“<br />

SICHERHEIT AUS RESTGARNEN<br />

„Als deutscher Bergsportausstatter verkaufen<br />

wir Waren für den Gebrauch in der Natur. Es<br />

ist daher eine logische Konsequenz, dass uns<br />

der Erhalt der Natur besonders am Herzen<br />

liegt“, betonen auch Geschäftsführer Albrecht<br />

von Dewitz und Markus Wanner, Mitglied<br />

der Geschäftsleitung. Bereits im Jahr<br />

2010 veröffentlichte das <strong>Unternehmen</strong> daher<br />

seine seine erste Umwelterklärung, die auch<br />

Selbstverpflichtung ist. Seither wird das Dokument<br />

regelmäßig fortgeschrieben.<br />

Der Anspruch der Nachhaltigkeit zieht sich<br />

wie ein roter Faden durch das Produktportfolio.<br />

Seit 2009 produziert Edelrid seine Seile<br />

ausschließlich nach dem strengen Blue-Sign-<br />

Standard, der umweltbelastende Substanzen<br />

von Anfang an aus dem Fertigungsprozess<br />

ausschließt. 2016 brachten die lsnyer das erste<br />

Upcycling-Seil aus Restgarnen auf den Markt.<br />

Im Januar folgte das weltweit erste Seil, das<br />

52


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong><br />

[machen]<br />

trotz eines Verzichts<br />

auf klimagefährdende<br />

Perfluorcarbone<br />

in der<br />

Herstellung den<br />

UIAA-Standard für<br />

wasserabweisende<br />

Seile erfüllt. Und<br />

mehr noch: Nachhaltige<br />

Produktion<br />

bedeutet für<br />

Marketingleiter<br />

Andreas Linder.<br />

Edelrid wo immer<br />

möglich den Verzicht<br />

auf weite Transportwege. Rund 60 Prozent<br />

des Umsatzes wird mit Waren erwirtschaftet,<br />

die in lsny produziert wurden.<br />

Sämtliche Hartware wie Karabiner kommt<br />

aus Italien, die durchweg aus Bio-Baumwolle<br />

hergestellte Bekleidung stammt zu 100 Prozent<br />

aus Portugal.<br />

Führender Bergsportausstatter<br />

Vom Rohgarn bis zum fertigen Bergsportseil sind viele Arbeitsschritte nötig.<br />

Der Kaufmann und Alpinist Julius Edelmann<br />

und der Techniker Carl Ridder<br />

gründeten 1863 in lsny im Allgäu das <strong>Unternehmen</strong><br />

Edelrid. Heute gilt der Betrieb<br />

als Technologiespezialist in den Marktbereichen<br />

Sport, Sicherheit, Kletterparks<br />

und Industrie. Edelrid blickt auf eine lange<br />

und turbulente Geschichte zurück:<br />

Zwei Mal brannte die Firma im Laufe der<br />

Jahre nieder und wurde wieder aufgebaut.<br />

Mit Kordeln und Angelschnüren verdiente<br />

sich Edelrid in seiner Gründerzeit<br />

die Sporen, heute gilt die Firma als eines<br />

der modernsten Bergsportunternehmen<br />

weltweit. Seit 2006 gehört Edelrid zur<br />

Vaude-Gruppe. <br />

AGR<br />

DEN UMSATZ VERDREIFACHT<br />

Die in Klettergurten und Express-Sets verarbeiteten<br />

Textilien sowie Bänder und Schlingen<br />

bezieht Edelrid zum Großteil aus einer<br />

fair arbeitenden Fabrik seiner Dachorganisation<br />

Vaude im vietnamesischen Bim Son. Manche<br />

Gurte kommen bereits fertig aus Vietnam.<br />

Der Großteil wird in einer eigenen Näherei<br />

hierzulande produziert. „Das ermöglicht uns<br />

die nötige Flexibilität“, betont Linder. „Mit der<br />

Auszeichnung ‚Made in Germany‘ gehen wir<br />

sehr sorgfältig um.“ Der Fokus liege stets auf<br />

der Sicherheit. Denn Klettersport lasse keine<br />

Kompromisse zu, betont Linder.<br />

Bei den Kunden kommt das an. ln den vergangenen<br />

zehn Jahren konnte Edelrid den Umsatz<br />

auf mehr als 30 Millionen Euro verdreifachen,<br />

die Zahl seiner Mitarbeiter auf 160<br />

verdoppeln und auch die Menge der produzierten<br />

Meter Seil stieg stetig – von vier Millionen<br />

anno 2007 auf mehr als 8,5 Millionen in<br />

2017. Zunehmend schätzen nicht nur Bergsportler,<br />

sondern auch Entscheider aus der<br />

Industrie die verschleißarmen Produkte aus<br />

dem Allgäu: So öffnet und schließt sich das<br />

Verdeck der Cabrios eines namhaften Herstellers<br />

mit Seilzügen aus dem Hause Edelrid und<br />

an Bord zahlreicher Feuerwehrfahrzeuge des<br />

Ulmer Herstellers lveco Magirus sind standardmäßig<br />

Edelrid-Materialsets zur Sicherung<br />

gegen Absturz. Der Name Edelrid steht<br />

auch für Innovation. Die Erfindungen reichen<br />

vom Kernmantelseil im Jahre 1953 bis hin zur<br />

neuesten Errungenschaft „Ohm“. Der Vorschaltwiderstand<br />

erhöht im Falle eines Sturzes<br />

die Seilreibung und garantiert so eine<br />

wirksame Absturzsicherung — selbst bei einem<br />

großen Gewichtsunterschied zwischen<br />

Kletterer und Sicherer. Die Mitarbeiter von<br />

Edelrid sind alle selbst Bergsportler und<br />

höchst kritisch. „Nur das, was uns zu 100 Prozent<br />

überzeugt, schafft es auf den Markt“, sagt<br />

Linder. [!] <br />

AMREI GROSS<br />

Grundstücke<br />

gesucht<br />

Siedlungswerk – Ihr sicherer Partner.<br />

Wir kaufen Baugrundstücke – auch im<br />

Umlegungsverfahren – Abrissareale und<br />

Industriebrachen für Eigenheime und<br />

Wohnungen.<br />

bgsul@siedlungswerk.de<br />

|<br />

Siedlungswerk GmbH<br />

Geschäftsstelle Ulm<br />

www.siedlungswerk.de<br />

Telefon 0731 140509-10<br />

53


[leben] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

Eintauchen in eine andere Welt<br />

„Gisbert hört das Gras wachsen“, „Das Kind“, „Der Flüstermann“ oder „<strong>64</strong>“. Sechs „Wir lesen“-Paten der<br />

SÜDWEST PRESSE haben Stefan Loeffler in unserer Umfrage verraten, in welche Bücher sie gerade am liebsten<br />

ihre Nasen stecken und worüber sie selbst gerne mal schreiben würden.<br />

1) Hand aufs Herz: Sind Sie Sachbuch- oder Romantyp?<br />

2) Welches Genre mögen Sie am liebsten?<br />

3) Welches Buch lesen Sie im Moment und was gefällt<br />

Ihnen daran?<br />

4) Was ist Ihr Lieblingsbuch und weshalb?<br />

5) Zurück in die Vergangenheit: Schullektüre! Was<br />

haben Sie daran besonders geliebt oder gehasst?<br />

6) Worüber würden Sie selbst gerne ein Buch schreiben,<br />

wenn Sie die Gelegenheit hätten?<br />

Foto: © studiovin / shutterstock.com<br />

Prof. Jürgen Schreiber, Geschäftsführer<br />

der Ulmer Schreiber<br />

Ingenieure Gebäudetechnik<br />

GmbH, hat einige Originalschauplätze<br />

seines Favoritenbuches<br />

„Der Tod im Reisfeld“ persönlich<br />

besucht.<br />

1) Ganz klar: ein Sachbuchtyp.<br />

2) Wissenschaftliche Fachbücher, aber auch Krimis.<br />

3) Schon längere Zeit liegt bei mir die humorvolle Lektüre „Milchgeld<br />

– Kluftingers erster Fall“ am Bett und auch „100 Alpenpässe mit dem<br />

Rennrad“, das zur Inspiration und Vorfreude dient.<br />

4) Ein Lieblingsbuch ist „Der Tod im Reisfeld“ von Peter Scholl-Latour. Eine<br />

spannende Reportage über den Indochinakrieg. Vor einigen Jahren hatte<br />

ich die Gelegenheit, einige Schauplätze dort sehen zu können.<br />

5) Deutsch und andere Sprachen waren nicht unbedingt meine Lieblingsfächer<br />

und daher habe ich nur die Pflichtlektüren gelesen.<br />

6) Ich habe bereits mit zwei Kollegen das Fachbuch „Nachhaltige Gebäudetechnik“<br />

geschrieben. Dies war neben meinen beruflichen<br />

Tätigkeiten aber sehr zeitaufwändig und darum werde ich es vermutlich<br />

nicht mehr wiederholen.<br />

Jost Grimm würde gerne einen<br />

Kriminalroman über die US-Investmentbank<br />

Lehman Brothers<br />

schreiben. Der 52-Jährige ist<br />

im Vorstand der Donau-Iller<br />

Bank eG.<br />

1) Ich lese Romane.<br />

2) Krimi und Thriller.<br />

3) Es ist „Das Kind“ von Sebastian Fitzek. In dem toll geschriebenen<br />

Buch findet man unglaubliche Zusammenhänge, die sich spannend<br />

auflösen.<br />

4) Es ist auch von Sebastian Fitzek und heißt „AchtNacht“. Die theoretische<br />

Möglichkeit, dass sich über das Internet eine Jagd auf Menschen<br />

organisieren lässt macht Angst. Der Autor verpackt das in einen<br />

mitreißenden Thriller.<br />

5) Die gelben Reclam-Hefte mit Geschichten fand ich lästig.<br />

6) Einen Krimi über den Niedergang der Lehman Brothers in den USA.<br />

Es wäre eine unwahre Geschichte auf Basis wahrer Begebenheiten.<br />

54


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong><br />

[leben]<br />

WIR GESTALTEN<br />

MIT<br />

Johannes Bauernfeind,<br />

Geschäftsführer der<br />

AOK Neckar-Fils, stöbert am<br />

liebsten in Kochbüchern.<br />

CORPORATE DESIGN<br />

CORPORATE PUBLISHING<br />

WERBEKAMPAGNEN<br />

WEBSITES<br />

FOTOGRAFIE<br />

1) Ein Sachbuchtyp. Aktuell allerdings vor allem ein Kinderbuchtyp.<br />

2) Am liebsten Krimis, aber auch historische Sachbücher mit Schwerpunkt 20. Jahrhundert.<br />

3) „Gisbert hört das Gras wachsen“ und „Abenteuer mit Ungeheuer“. Es ist faszinierend, wie intensiv<br />

mein vierjähriger Sohn da zuhört.<br />

4) Am liebsten lese ich Kochbücher. Zuletzt eines über die bretonische Küche. Ich erfahre gerne<br />

Neues über verschiedene Regionen, über die Kultur, die hinter den landestypischen Gerichten<br />

steckt. Denn es ist Kultur, wenn es nicht nur ums Sattwerden, sondern auch um den Genuss<br />

geht.<br />

5) „Kabale und Liebe“ von Schiller fand ich fürchterlich. Fasziniert haben mich „Die neuen Leiden<br />

des jungen Werther“ von Plenzdorf und das Original von Goethe und – wie so viele Jugendliche<br />

– Hesses „Siddharta“ und „Steppenwolf“.<br />

6) Das überlasse ich lieber denjenigen, die das wirklich können.<br />

mediaservice ulm<br />

Frauenstraße 77<br />

89073 Ulm<br />

www.mediaservice-ulm.de<br />

GESCHENKIDEEN,<br />

DIE IMMER GEH‘N<br />

Foto: © Akugasahagy / shutterstock.com<br />

Karin Krings, die Geschäftsführerin<br />

des Ulmer Hotels Goldenes<br />

Rad, liest gerne Romane<br />

und hier ganz besonders „Hundert<br />

Jahre Einsamkeit“.<br />

1) Auf jeden Fall: Roman.<br />

2) Biographien, Geschichte.<br />

3) „Olga“ von Bernhard Schlink. Es handelt von einer tollen Frau, die mit Vorurteilen zu kämpfen<br />

hat und dennoch ihren Weg geht, von Menschen in der schwierigen Zeit vor und zwischen<br />

den beiden Weltkriegen.<br />

4) Das ist „Hundert Jahre Einsamkeit“ von Gabriel García Márquez, weil es eine große Familiensaga<br />

mit Aufstieg und Niedergang beschreibt und die Geschichte Lateinamerikas erzählt.<br />

5) Geliebt habe ich „Faust“ und „Macbeth“, gehasst jedoch „Homo Faber“.<br />

6) Das ist schwierig zu beantworten, da ich nicht weiß, ob ich es könnte. Am ehesten würde ich<br />

jedoch ein Buch über Vorkommnisse im Hotel schreiben.<br />

KAFFEEPÄUSLE HERBSTGOLD<br />

SCHWABENVESPER BUNTER<br />

ABEND WEIHNACHTSKISCHDLE<br />

und viele mehr...<br />

GUTES VON HIER<br />

Herrenkellergasse 9, 89073 Ulm<br />

Tel.: 0731 - 49 39 19 71<br />

www.gutesvonhier.de<br />

55


[leben] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

Foto: © studiovin / shutterstock.com<br />

Taucht mit Romanen gerne<br />

in eine andere Welt ein:<br />

Roy Hummel, Göppinger<br />

Regionalleiter der Vinzenz von<br />

Paul gGmbH.<br />

1) Beruflich bedingt lese ich meistens Sach- und Fachbücher. Eine Herzensangelegenheit<br />

sind jedoch Romane, da man beim Lesen in eine<br />

andere Welt eintauchen kann.<br />

2) Kriminalromane und Thriller, da mich der Wechsel zwischen aufbauender<br />

Spannung und Erleichterung fasziniert.<br />

3) Derzeit lese ich „Der Flüstermann“ von Catherine Shepherd.<br />

4) Beeindruckend finde ich die Biografie von Freddy Mercury, die Lesley-Ann<br />

Jones verfasst hat. Das Buch wirkt sehr authentisch und<br />

vermittelt eindrucksvoll das kontrastreiche Leben des Sängers, dessen<br />

Musik und Person mir bis heute imponieren.<br />

5) Schullektüre habe ich häufig als Last empfunden, vielleicht wegen<br />

der Inhalte, vielleicht lag es aber auch an der Vermittlung durch die<br />

Lehrer.<br />

6) Aus Mangel an Talent überlasse ich das lieber anderen. Das Lesen<br />

liegt mir mehr.<br />

Dagmar Ohlhauser, Fachärztin<br />

für Nuklearmedizin in Ulm und<br />

Teilhaberin im Radiologiezentrum<br />

Ulm ist so fasziniert vom<br />

Buch „Herr der Ringe“, dass sie<br />

es alle zehn Jahre wieder liest.<br />

1) Ich lese viel lieber Romane als Sachbücher, Ausnahme sind Reiseführer<br />

zur Urlaubsplanung.<br />

2) Am liebsten Krimis, Science Fiction und manchmal auch Fantasy-<br />

Bücher. Um beruflich auf dem Laufenden zu bleiben, lese ich regelmäßig<br />

Fachzeitschriften, zur Entspannung dann aber Romane.<br />

3) Im Moment lese ich „<strong>64</strong>“ von Hideo Yokoyama, ein Thriller. Vieles<br />

in dem Buch beschreibt sehr intensiv die für uns ungewohnte japanische<br />

Lebensart und die dortigen Konventionen.<br />

4) Mein Lieblingsbuch seit vielen Jahren ist „Der Herr der<br />

Ringe“ von J.R.R. Tolkien. Dieses Buch habe ich zum<br />

ersten Mal vor 40 Jahren gelesen und war völlig fasziniert.<br />

Alle zehn Jahre lese ich es erneut.<br />

5) In guter Erinnerung habe ich „Der Richter und sein<br />

Henker“ von Dürrenmatt, ein Buch mit kritischem<br />

Bezug zur Geschichte, das mir immer noch gut gefällt.<br />

Leider haben wir in der Schule in meinen Augen<br />

viele Texte oft zu lange und „zerlegt“ besprochen.<br />

6) Ein Buch zu schreiben ist nicht mein Ding, ich glaube<br />

das wird nie ein Projekt von mir.<br />

Foto: © seamind224 / shutterstock.com<br />

56


unternehmen [!] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong><br />

[aus den hochschulen]<br />

Medikamente in<br />

richtiger Dosis<br />

zur richtigen Zeit<br />

Zwei bis drei Medikamente<br />

nehmen über 60-Jährige täglich<br />

ein – nicht ohne Einnahmefehler.<br />

Die Universität Stuttgart<br />

forscht an einem IT-gestütztem<br />

Tabletteneinnahmesystem, das<br />

für mehr Sicherheit sorgen soll.<br />

„Tantum“ stellt die Medikamente<br />

zur vorgegebenen Zeit in der<br />

exakten Dosierung bereit, erinnert<br />

die Patienten an die Einnahme<br />

und informiert Angehörige,<br />

wenn der Patient die<br />

Tabletten nicht genommen hat.<br />

Zukünftig sollen auch die Apotheken<br />

eingebunden werden.<br />

Kontakt: Andrea Mayer-Grenu,<br />

andrea.mayer-grenu@hkom.unistuttgart.de<br />

Assistenten für<br />

Autofahrer auf<br />

dem Prüfstand<br />

Die Hochschule Kempten<br />

forscht mit Fahrerassistenzsystemen<br />

an einem 5er-BMW. „Im<br />

Rahmen von Fahrstudien werden<br />

wir damit wichtige Erkenntnisse<br />

im Umgang der<br />

Menschen mit Fahrerassistenzsysteme<br />

gewinnen“, sagt Prof.<br />

Bernhard Schick. Studien sollen<br />

vor allem in den Bereichen Entwicklung<br />

von Test- und Bewertungsmethoden,<br />

Kundenstudien<br />

zum Umgang mit neuer<br />

Technologie oder dem Fahrund<br />

Komforterlebnis der Zukunft<br />

gemacht werden.<br />

Kontakt: Eva Wüstum,<br />

eva.wuestum@hs-kempten.de<br />

Energie sparen<br />

mit Sonne, Regen<br />

und Abdeckung<br />

Energiekosten sind oftmals eine<br />

Belastung für den Freibadbetrieb.<br />

Mithilfe der HS Weingarten<br />

wollen die Stadtwerke<br />

Foto: Simone Dürmuth<br />

Freiheit für Masthühner<br />

Weingarten diese langfristig<br />

senken. „Wenn wir die Anlage<br />

virtuell nachgebaut haben, können<br />

wir alle Faktoren simulieren<br />

und genau berechnen, welchen<br />

Einfluss Sonne, Schatten,<br />

Regen oder die Abkühlung bei<br />

Nacht haben oder welche Energieeinsparung<br />

beispielsweise<br />

durch die Abdeckung des Beckens<br />

über Nacht möglich würde“,<br />

erklärt Energieexperte Gerd<br />

Thieleke.<br />

Kontakt: Christoph Oldenkotte,<br />

christoph.oldenkotte@hs-weingarten.de<br />

Mobil dank<br />

intelligentem<br />

Rollator<br />

Studierende der HS Weingarten<br />

arbeiten an einem Rollator, der<br />

Senioren mithilfe eines Elektromotors<br />

auf längeren Strecken<br />

unterstützt. Mit Infrarot-Sensoren<br />

stellt der Rollator fest, ob eine<br />

Person gebückt oder aufrecht<br />

geht. Er erkennt Personen am<br />

Gangmuster und merkt, wenn<br />

diese ermüden. Zusätzlich soll<br />

die Gehhilfe kurze Strecken autonom<br />

zurücklegen können.<br />

Kontakt: Katharina Koppenhöfer,<br />

katharina.koppenhoefer@hs-weingarten.de<br />

Kaum Frauen auf<br />

den Chefsesseln<br />

im Land<br />

Studierende der HfWU Nürtingen-Geislingen<br />

haben eine Lösung für eine wirtschaftliche<br />

und ökologische Hähnchen-Weidemast in kleinem<br />

Maßstab erarbeitet. Weidehaltung gibt es<br />

bisher vorwiegend für Legehennen. Das Ergebnis<br />

ist ein praxistaugliches, mobiles Haltungssystem,<br />

in welchem Masthühner dank elektronischer<br />

Schiebetür und Fütterung kostengünstig<br />

und artgerecht in Weidehaltung<br />

gehalten werden können.<br />

Laut einer Studie der Zeppelin<br />

Universität (ZU) in Friedrichshafen<br />

besetzen Frauen nur jede<br />

siebte Stelle im Top-Management.<br />

„Die Zahlen dokumentieren,<br />

dass in vielen Städten nach<br />

wie vor großer Handlungsbedarf<br />

in Bezug auf die Repräsentation<br />

von Frauen in Führungspositionen<br />

kommunaler<br />

<strong>Unternehmen</strong> besteht“, resümiert<br />

Ulf Papenfuß. Mehr unter<br />

puma.zu.de.<br />

Kontakt: Rainer Böhme,<br />

rainer.boehme@zu.de<br />

Projekt hilft<br />

Unternehmern<br />

beim Aufbruch<br />

Professoren der HS Neu-Ulm<br />

unterstützen <strong>Unternehmen</strong> mit<br />

dem Projekt „Klein- und mittelständische<br />

<strong>Unternehmen</strong> auf<br />

die digitale Transformation vorbereiten“.<br />

Dabei soll ein E-Learning-Angebot<br />

entstehen. Ziel ist<br />

es, den <strong>Unternehmen</strong> zu ermöglichen,<br />

vorhandene Prozesse zu<br />

digitalisieren, frei werdende<br />

Ressourcen zu nutzen und den<br />

ländlichen Standort als Wettbewerbsvorteil<br />

einzusetzen, neue<br />

digitale Geschäftsfelder zu erschließen<br />

und Digitalisierungspotenziale<br />

zu ermitteln. Mehr<br />

unter: www.idt-hnu.de. [!]<br />

57


[namen & nachrichten] <strong>Ausgabe</strong> <strong>64</strong> | Oktober <strong>2018</strong> unternehmen [!]<br />

Siglinde Nowack<br />

wird neue Chefin<br />

des Spielelands<br />

Siglinde Nowack<br />

wird Geschäftsführerin.<br />

Siglinde Nowack löst Carlo Horn<br />

als Geschäftsführer der Ravensburger<br />

Freizeit<br />

und Promotion<br />

GmbH ab.<br />

Die langjährige<br />

Managerin<br />

bei Ravensburger<br />

wird damit<br />

von 2019 an<br />

auch Chefin<br />

des Ravensburger<br />

Spielelands. Horn scheidet<br />

auf eigenen Wunsch aus. Er<br />

war 32 Jahre bei Ravensburger<br />

tätig und hat unter anderem das<br />

Spieleland mit aufgebaut.<br />

Gipfel zum Thema<br />

„Gesunde<br />

Mitarbeiter“<br />

Wie Mittelständler die Gesundheit<br />

ihrer Mitarbeiter fördern<br />

und das <strong>Unternehmen</strong> leistungsfähiger<br />

machen, ist das<br />

Thema des 2. Biberacher BGM-<br />

Gipfels. Diesen veranstaltet die<br />

BKK VerbundPlus gemeinsam<br />

mit der IHK Ulm am 8. November<br />

<strong>2018</strong>, ab 15 Uhr, in der<br />

Kreissparkasse am Zeppelinring.<br />

Der Eintritt ist frei. Die<br />

Anmeldung ist noch bis zum<br />

31. Oktober möglich, per E-Mail<br />

Großinvestition am Rostocker Seehafen<br />

an wirth@ulm.ihk.de. Weitere<br />

Informationen telefonisch unter<br />

0731/173-138.<br />

CHG-Meridian<br />

kauft in<br />

Australien zu<br />

Die CHG Meridian (Weingarten)<br />

hat die Equigroup (Sydney)<br />

und ihre 100 Mitarbeiter übernommen.<br />

Damit ist der Leasingexperte<br />

in 25 Ländern auf vier<br />

Kontinenten tätig. Nach der<br />

Übernahme peilt das <strong>Unternehmen</strong><br />

ein Neugeschäft im Volumen<br />

von 2 Milliarden Euro pro<br />

Jahr an. CHG Meridian hat sich<br />

auf Technologie-Management<br />

und Finanzierung spezialisiert<br />

und beschäftigt 900 Mitarbeiter.<br />

Ethik-Studie:<br />

Mehr Hilfe für<br />

Führungskräfte<br />

Der Ulmer Agrarhändler Beiselen hat mit drei<br />

norddeutschen Partnern 28 Millionen Euro in<br />

ein Getreideterminal im Rostocker Seehafen<br />

investiert. Die Küstenstadt spielt im Getreidehandel<br />

weltweit in der ersten Liga. In der Silound<br />

Verladeanlage können rund 160.000 Tonnen<br />

Getreide gelagert und 1200 Tonnen pro<br />

Stunde verladen werden. Hinter der GT Rostock<br />

stecken vier Familienbetriebe, die Beiselen<br />

GmbH hält 50 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen.<br />

In dem Terminal sind<br />

zunächst 14 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Mitarbeiter fühlen sich von<br />

ethischen Standards oft überfordert.<br />

Zu diesem Ergebnis<br />

kommt die europaweite Umfrage<br />

„Ethics at Work“ vom Londoner<br />

Institute of Business Ethics<br />

(IBE) und der Zeppelin Universität<br />

in Friedrichshafen.<br />

Anhand der Studie wird deutlich,<br />

wie wichtig die Rolle von<br />

Führungskräften für die <strong>Unternehmen</strong>skultur<br />

sind. „Die Menschen<br />

folgen ihren Vor ge setzten,<br />

Managern kommt daher<br />

eine Schlüsselrolle zu“, sagt IBE-<br />

Direktorin Philippa Foster Back.<br />

Daher müssten Firmen Manager<br />

im Hinblick auf ethische<br />

Entscheidungen unterstützen.<br />

[!]<br />

[impressum]<br />

Verlag/Herausgeber<br />

Neue Pressegesellschaft<br />

mbH & Co. KG<br />

Frauenstraße 77, 89073 Ulm<br />

Geschäftsführer:<br />

Thomas Brackvogel<br />

Redaktion<br />

Alexander Bögelein (verantw.)<br />

a.boegelein@swp.de<br />

Anschrift wie Verlag<br />

Anzeigen<br />

Stefan Schaumburg (verantw.)<br />

Anschrift wie Verlag<br />

Gestaltung<br />

Alen Pahic (Art Director)<br />

Bozena Demski (Bild)<br />

Fotos Giacinto Carlucci (Titel +<br />

Titelinterview), Werkfotos, Getty<br />

Images, PR, Archiv<br />

Druck<br />

Druck- und Verlagsgesellschaft<br />

Bietigheim mbH<br />

Kronenbergstraße 10<br />

74321 Bietigheim-Bissingen<br />

Auflage: 18.000 Exemplare<br />

Objektleitung<br />

Tobias Lehmann<br />

Telefon 0731 156-515<br />

t.lehmann@swp.de<br />

Mediaberatung<br />

Christine Blum<br />

Telefon 0731 156-500<br />

E-Mail c.blum@swp.de<br />

Vertriebsservice<br />

unternehmen.vertrieb@swp.de<br />

Den Datenschutzbeauftragten<br />

erreichen Sie unter<br />

datenschutz@swp.de<br />

Nächste <strong>Ausgabe</strong><br />

7. Dezember <strong>2018</strong><br />

Die Themen<br />

Dokumenten- und &<br />

Büromanagement<br />

Gesundheit für<br />

Führungskräfte & Mitarbeiter<br />

Flächenkonversion &<br />

Gewerbeimmobilien<br />

Brexit<br />

u. v. m.<br />

Anzeigenschluss<br />

13. November <strong>2018</strong><br />

www.swp.de/unternehmen<br />

58


MAURER<br />

Blaustein<br />

KONTAKT<br />

MAURER<br />

VERANSTALTUNGSTECHNIK GmbH<br />

T +49 (0)7304 4 36 30-0<br />

F +49 (0)7304 4 36 30-30<br />

@ mail@maurer.events<br />

I www.maurer.events<br />

2017<br />

SERVICE<br />

Das <strong>Unternehmen</strong> gehört bundesweit zu<br />

den führenden Anbietern von Planung,<br />

Konzeption, Technik und Service für Veranstaltungen<br />

im Premiumsegment.<br />

ANGEBOT<br />

Bei Firmenevents, Mitarbeiterevents,<br />

Fachmessen, Hausmessen, internationalen<br />

Kongressen oder öffentlichen<br />

Groß veranstaltungen, steht der Kunde,<br />

seine Marke und sein Produkt immer<br />

im Vor dergrund.<br />

LEISTUNG<br />

Veranstaltungsprofis mit unterschied -<br />

lichen Kompetenzen konzipieren und<br />

rea lisier en gemeinsam den perfekten<br />

Event. In enger Abstimmung mit den<br />

Wünschen und Bedürfnissen des Kun-<br />

den. Von der ersten bis zur letzten Mi-<br />

nute. Und das nachhaltig.<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

Seit 2017 entsprechend einer Richtlinie<br />

der EU (CSR Berichtspflicht) nachhaltig.<br />

www.maurer.green


Fortschritt<br />

ist einfach.<br />

Weil unsere Experten<br />

Ihr <strong>Unternehmen</strong> mit der<br />

richtigen Finanzierung<br />

voranbringen.<br />

sparkasse.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!