Der Gefängnisausbruch ist der Gruppe fast geglückt, aber nun steht ein
letztes Hindernis im Weg! Wie soll man bloß unversehrt die ganze Gruppe
über diesen Elektrozaun bekommen? Ein Klassiker unter den Kooperationsübungen,
der immer wieder spannend und aufregend ist.
Elektrozaun
Der Gefängnisausbruch ist der Gruppe fast geglückt, aber nun steht ein
letztes Hindernis im Weg! Wie soll man bloß unversehrt die ganze Gruppe
über diesen Elektrozaun bekommen? Ein Klassiker unter den Kooperationsübungen,
der immer wieder spannend und aufregend ist.
Ziele:
» Kooperation und Problemlösung
» Planung und Zielsetzung
Alter: 14+
Gruppengröße: 8 – 16
Dauer: 45 Minuten
Ort: Der Untergrund sollte eben und weich
sein (Gras oder Waldboden) und frei von
Holz, Wurzeln oder Steinen.
Ablauf: Das Seil wird auf Höhe der durchschnittlichen Hüfthöhe
der Gruppe zwischen den Bäumen aufgespannt. Das Seil stellt
einen elektrischen Zaun dar, dessen elektrisches Feld bis zum
Boden reicht. Alles, was den Zaun berührt, hat eine Spannung
von 100.000 Volt. Jede Person, die den Zaun berührt, bekommt
einen elektrischen Schlag. Ebenso diejenigen, die diese Person
berühren. Die Gruppe ist auf der Flucht aus dem Gefängnis und
muss das Gebiet so schnell wie möglich verlassen. Dabei gelten
folgende Regeln:
» Der einzige Weg auf die andere Seite führt
über den Elektrozaun. Darunter durchkriechen
oder Körperteile durchstrecken ist
verboten (Elektroschock).
» Die umliegenden Bäume und auch sonstige
Hilfsmittel dürfen nicht genutzt werden.
» Es darf nicht gesprungen werden! Abheben
und landen muss immer gesichert
erfolgen.
» Die Gruppe bekommt Zeit zum Planen und
gegebenenfalls ein Zeitlimit. Für den Fall,
dass jemand das Seil beziehungsweise das
elektrische Feld berührt (auch mit Kleidungsstücken),
ist die Person „tot“, muss
zurück und es noch einmal probieren.
Material:
Ihr benötigt ein Seil,
das ihr zwischen zwei
Bäumen mit mindestens
vier Metern
Abstand aufspannt.
Paketschnur geht
alternativ auch.
Varianten:
» Falls jemand das Seil berührt, bekommt
diese Person eine Augenbinde, darf nicht
mehr sprechen oder sich überhaupt nicht
mehr bewegen, muss aber noch mal von
der Gruppe rübergehoben werden.
» Falls jemand den Zaun berührt, muss die
gesamte Gruppe noch einmal neu beginnen.
Das ist am schwierigsten und motiviert
am meisten zu besserer Kooperation.
» Die gesamte Gruppe hält sich an den Händen
und muss den Zaun überqueren, ohne
ihn zu berühren. Bei Berührung müssen
alle nochmal von vorne beginnen.
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ELEKTROZAUN Seite 2 von 2
» Um das Spiel leichter zu machen, dürfen
zwei Personen auf die andere Seite, um den
ersten beiden Personen beim Ankommen
zu helfen.
» Die Planungszeit kann variiert werden. Am
Ende der Planung fragt ihr die Gruppe, wie
viel Zeit und wie viele Fehlversuche sie
wohl brauchen wird, um die Aufgabe zu
lösen. Nach der Durchführung vergleicht
ihr Erwartungen und Ergebnisse.
» Die am wenigsten aktive Person wird
ausgewählt, das Spiel zu leiten.
» Die Gruppe ist von drei Zäunen umgeben,
auf Knie-, Hüft- und Halshöhe. Die
Regeln sind dieselben. Hinzugefügt wird,
dass über das niedrigste Seil maximal drei
und über das höchste Seil mindestens drei
Personen klettern müssen.
Auswertungsfragen:
» Wie ging es euch während der Übung?
» Wie zufrieden seid ihr mit eurer Zusammenarbeit?
Wie zufrieden seid ihr mit eurer
eigenen Beteiligung?
» Was lief gut?
» Was hat gestört oder gefehlt? Was würdet
ihr anders machen?
» Wie lief eure Planungsphase? Wie habt
ihr Ideen gesammelt und Entscheidungen
getroffen? Wie habt ihr euch während der
Umsetzung koordiniert?
Gestestet von: Friedrich Köckert
(friedrich@iynf.org)
Quelle: Neumann, Jan (2004): Education
and Learning through outdoor activities,
Tschechische Republik
!
Hinweise: Alle spitzen oder harten
Gegenstände (Schlüssel, Mobiltelefone
et cetera) müssen aus den Taschen
entfernt werden. Uhren und Schmuck
müssen abgenommen werden.
Scherensprünge, Sprungrollen, Bocksprünge
und ähnliche sind untersagt! Absprünge
von „Plattformen“, die die Teilnehmer*innen
mit ihren Körpern bilden (zum Beispiel
Hände oder Oberschenkel), sollten langsam
und kontrolliert ablaufen. Menschen dürfen
nicht geworfen werden! Personen, die herübergehoben
werden, sind steif wie ein Brett
und werden mit den Füßen zuerst abgesetzt.
Auch die letzte Person kann mit Hilfe der
Gruppe auf der anderen Seite vorsichtig rübergehoben
werden.
Volle Konzentration aller Teilnehmer*innen
ist notwendig. Vorsicht, Genauigkeit und
Sicherheit sind wichtiger als Geschwindigkeit.
Falls nötig, sollte das Spiel abgebrochen
werden.
Beim Ertönen des Abbruchsignals (vor Beginn
vereinbaren) oder beim Verkünden einer
Seilberührung müssen die Getragenen zuerst
langsam heruntergelassen werden.
Angst vor Körperkontakt, Kontrollverlust,
Stürzen und Verletzungen kann bei dieser
Übung auftreten. Gleichzeitig bringt ein
„Nein“ die Angst mit sich, etwas zu verpassen.
Teilnehmer*innen sollten ermutigt werden,
mitzumachen. Gleichzeitig wird ein „Nein“
jung. bunt. aktiv.
www.naturfreundejugend.de
von allen akzeptiert. Alle
Teilnehmenden sollten jedoch
ihren Fähigkeiten
ent sprechend beim Tragen
mit helfen.