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Berliner Kurier 19.10.2018

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12 BERLIN BERLINER KURIER, Freitag, 19. Oktober 2018*<br />

Die Keiderursel ist mobil<br />

und holt die Kleidung auch<br />

bei den Müttern ab.<br />

Kleider-Ursel<br />

Jackewie Hose,<br />

allesumsonst<br />

Nancy Petsch hat aus ihrem Wohnzimmer eine Textilbörse gemacht<br />

Von<br />

KERSTIN HENSE<br />

Brandenburg – Kartons und<br />

Kleiderberge türmen sich<br />

auf 20 Quadratmetern. Das<br />

einst gemütliche Wohnzimmer<br />

von Nancy Petsch (39)<br />

hat sich in eine Kleiderkammer<br />

für bedürftige Frauen<br />

und zu einer Art Pilgerort<br />

verwandelt. Ihre eigenen<br />

vier Wände platzen aus allen<br />

Nähten.<br />

Nancy Petsch, auch Kleiderursel<br />

genannt, hat eine soziale<br />

Ader. Doch nun artet sie aus:<br />

„Ich habe ein riesiges Platzproblem<br />

und kann das von zu<br />

Hause nicht mehr leisten“, sagt<br />

sie. Seit Wochen sucht die alleinerziehende<br />

vierfache Mutter<br />

verzweifelt nach neuen<br />

Räumen für ihr Hilfsprojekt .<br />

Vor etwa einem Jahr gründete<br />

sie eine Kinderkleiderbörse<br />

für Bedürftige. Damals noch in<br />

Räumen des Verbandes der Alleinerziehenden,<br />

die sie Ende<br />

Juni räumen musste. Petsch zögerte<br />

nicht lange und bot vorübergehend<br />

ihre eigene Wohnung<br />

(80 Quadratmeter) an.<br />

Doch der Ansturm ist von zu<br />

Hause nicht mehr zu bewältigen.<br />

„An Spitzentagen stehen<br />

die Frauen bis ins Treppenhaus<br />

Schlange“, sagt sie. Ihre Gäste<br />

kommen aus dem ganzen <strong>Berliner</strong><br />

Speckgürtel. Petsch hat<br />

deshalb auch einen Konflikt<br />

mit ihren Nachbarn und der<br />

Hausverwaltung. „Ich muss bis<br />

zum 20. Dezember eine Lösung<br />

gefunden haben, sonst muss ich<br />

die Kleiderbörse für immer<br />

schließen“, so Petsch.<br />

Für die Frauen wäre das eine<br />

Katastrophe. Die Meisten bekommen<br />

Hartz IV oder stocken<br />

auf. weil das Gehalt nicht<br />

reicht, „Ohne die Kleiderursel<br />

wären meine Kinder und ich<br />

aufgeschmissen“, schreibt eine<br />

Mutter bei Facebook. Der Bedarf<br />

ist sehr groß, bestätigt<br />

Petsch. „Ich habe schon Kleidergäste<br />

gehabt, die haben erst<br />

gegen 23 Uhr meine Wohnung<br />

verlassen, weil sie so viel auf<br />

dem Herzen hatten“, erzählt<br />

sie. Die Frauen kommen nicht<br />

nur wegen der Kleidung, sondern<br />

auch zum Reden. Die Kleiderursel<br />

ist so etwas wie eine<br />

Sozialarbeiterin für sie, obwohl<br />

sie im wirklichen Leben Kauffrau<br />

ist. Petsch macht das in ihrer<br />

Freizeit und erhält für ihre<br />

Arbeit keinen Cent. „Bei mir<br />

wird man seine Sorgen los und<br />

weiß, dass sie gut aufgehoben<br />

sind“, erzählt sie und weiß, wovon<br />

sie spricht, denn sie sei<br />

ebenfalls auf staatliche Unterstützung<br />

angewiesen. Neulich<br />

habe wieder eine Frau bei ihr<br />

vor der Tür gestanden, die Ärger<br />

wegen des Unterhalts mit<br />

dem Vater ihres Kindes hatte<br />

und sie habe spontan geholfen.<br />

Nancy Petsch hat sich wegen<br />

ihrer Raumnot schon an Politiker<br />

und große Wohnungsunternehmen<br />

gewandt, und eine<br />

Online-Petition bei Facebook<br />

existiert auch schon. Aufgeben<br />

ist keine Option, findet sie und<br />

sagt: „Soziales Miteinander ist<br />

wichtig .Indiesen Zeiten müssen<br />

alle zusammenhalten.“<br />

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