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Berliner Kurier 25.10.2018

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16 BERLIN<br />

*<br />

BERLINER KURIER, Donnerstag, 25. Oktober 2018<br />

Die Feuerspur des<br />

Brandstifters hat ein<br />

Dutzend Keller zerstört.<br />

Hochhaus in Angst<br />

vordem Keller-Kokler<br />

Er zündete zwölf Verschläge an, dann<br />

beging er einen folgenschweren Fehler<br />

Fotos: Oberst,DidayMedia<br />

Von<br />

A. SCHMALZ<br />

und<br />

K. OBERST<br />

Hellersdorf–Nachts, als die<br />

Bewohner schliefen, schlug<br />

der Feuerteufel zu. Zwölf<br />

Kellerverschläge brannten.<br />

Giftiges Rauchgas zog durch<br />

das Treppenhaus. Beim Löschen<br />

der Flammen ergötzte<br />

sich der mutmaßliche<br />

Brandstifter (26) an seinem<br />

Hass-Werk.Festnahme!<br />

Seit Monaten fürchten die<br />

Anwohner der Hochhäuser<br />

an der Alten Hellersdorfer<br />

Straße den Kellerkokler. Immer<br />

wieder legte er nachts<br />

Feuer. Vergangene Woche<br />

wurde dann zufällig ein 26-<br />

Jähriger aus einem der Häuser<br />

dabei beobachtet,wie er<br />

Papier im Keller anzündete.<br />

In der Nacht zu Mittwoch<br />

soll er eine riesige Feuerspur<br />

in seinem Wohnhaus<br />

gelegt haben.<br />

Um 0.45 Uhr alarmierten<br />

gleich mehrere Anwohner<br />

die Feuerwehr, weil sie im<br />

Schlaf durch den Geruch<br />

vonRauchgas wach wurden.<br />

50 Brandbekämpfer rückten<br />

an, löschten die Flammen<br />

über zwei Stunden lang.<br />

Dabei wurde ein Retter verletzt<br />

.Bewohner hielten vorschriftsmäßig<br />

die Wohnungstüren<br />

geschlossen.<br />

Ein Mieter musste sich dann<br />

doch ins Freie retten, weil<br />

Roxana und ihreTochter Amy haben<br />

durch das Feuer Wertsachen und<br />

den Weihnachtsschmuck verloren.<br />

der giftige Qualm in seine<br />

Wohnung drang.<br />

Mitten im Einsatzgeschehen<br />

tauchte ein junger Mann<br />

auf. „Er fiel Polizisten durch<br />

sein nervöses Verhalten<br />

auf“, sagt eine Polizeisprecherin.<br />

Ein Zeuge erkannte<br />

den 26-Jährigen schließlich<br />

wieder. Erließ sich widerstandslos<br />

festnehmen. Viele<br />

Anwohner sind erleichtert,<br />

dass der Feuerteufel gefasst<br />

wurde. Nun können sie wieder<br />

ruhiger schlafen, hieß es.<br />

Allerdings wurde durch die<br />

Brände die Stromversorgung<br />

beschädigt. Einige<br />

Mieter mussten ihre Wohnungen<br />

verlassen. DerSchaden<br />

ist immens. Roxana<br />

Röbling (34) ist geschockt:<br />

„Unser ganzer Weihnachtsschmuck<br />

ist verbrannt.“<br />

Maggi Böhme (25)muss wegen<br />

des Rauches mit ihrem<br />

Kater zu den Eltern ziehen.<br />

Und Enrico Zantoch (29)<br />

weiß nicht, wann er zurück<br />

in seine vier Wände darf.<br />

Berlin kassiertzweiMillionen Euro mit Rotlicht-Blitzern<br />

In Berlin gibt<br />

es 17 Blitzer-<br />

Säulen, die es<br />

speziell auf<br />

rücksichtslose<br />

Rotlichtsünder<br />

abgesehen<br />

haben.<br />

Foto: Otto<br />

Mehr als 22000 Autofahrer mussten dieses Jahr schon ein Bußgeld bezahlen<br />

Berlin – Jeden Tag geraten<br />

rund 120 Autofahrer in eine der<br />

17 stationären Rotlichtfallen in<br />

Berlin. Die dafür verhängten<br />

Bußgelder bringen der Landeskasse<br />

viel Kohle ein: Allein im<br />

ersten Halbjahr 2018 wurden<br />

2,2 Millionen Euro einkassiert.<br />

Die Kreuzung mit den meisten<br />

Verstößen: Osloer Straße, Ecke<br />

Koloniestraße in Wedding. Im<br />

ersten Halbjahr 2018 traf es<br />

dort rund 4000 Rotlichtsünder.<br />

Erst mit etwas Abstand folgen<br />

die Blitzer-Standorte Reichpietschufer<br />

(2411 Verstöße),<br />

Ernst-Reuter-Platz (2234) und<br />

Siemensdamm (2086). Viele<br />

Rotlicht-Raser gibt es auch in<br />

Kreuzberg, wo die Flaniermeile<br />

Bergmannstraße vom Mehrigdamm<br />

abgeht. 2040 Autofahrer<br />

gingen dort in die Rotlichtfalle.<br />

Die stationären Blitzersäulen<br />

erwischten im ersten Halbjahr<br />

2018 insgesamt 22 090 Rotlichtsünder.<br />

Einzelne Autofahrer<br />

nehmen das offenbar persönlich:<br />

Zwischen Januar 2017<br />

und Juni 2018 gab es vier gewalttätige<br />

Angriffe auf Blitzersäulen.<br />

Das ist besonders ärgerlich,<br />

weil die Geräte viel Geld<br />

kosten. Die Installation der jetzigen<br />

Anlage am Ernst-Reuter-<br />

Platz schlug mit 107 000 Euro<br />

zu Buche. Sie brachte binnen<br />

drei Monaten aber auch über<br />

200 000 Euro Bußgelder ein.<br />

Der CDU-Abgeordnete Peter<br />

Trapp fordert, Blitzer-Standorte<br />

aber nicht allein vom Geldfluss<br />

abhängig zu machen. Sie<br />

sollten dort stehen, wo es viele<br />

Verkehrsunfälle gibt. MOW

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