03.11.2018 Aufrufe

Berliner Kurier 02.11.2018

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

30 PANORAMA BERLINER KURIER, Freitag, 2. November 2018*<br />

Horror-Tat<br />

Vermisster Jona(16) ist tot.<br />

Seit Dienstag wurde<br />

Jona K. vermisst.<br />

Nachbarn beschrieben<br />

ihn als wohlerzogenen<br />

jungen Mann.<br />

Fotos: dpa<br />

DasSchulzentrum<br />

in<br />

Wenden im<br />

Kreis Olpe.<br />

Foto: dpa<br />

Astro-Alexhat nur eine Woche Verspätung<br />

Koroljow – Eigentlich sollte tet bis zum nächsten Jahr. Das nun doch früher als gedachtstarten<br />

Alexander Gerst am13. Dezember<br />

zurück auf der Erde sein,<br />

doch weil vor drei Wochen eine<br />

teilte Sergej Krikaljow, Direktor<br />

der russischen Weltraumorganisation<br />

Roskosmos gestern mit.<br />

könnte, liegtauch daran, dass<br />

die russischeRaumfahrtbehörde<br />

die Ursache für den Fehlstartermittelt<br />

russische Trägerrakete beim Demnachsoll der erstebemannte<br />

hat: Beim Zusammenbau<br />

Start versagte, war klar,dass sich<br />

sein zweiter Aufenthalt auf der<br />

internationalen Raumstation ISS<br />

zunächst auf unbestimmte Zeit<br />

verlängern würde. Nun steht<br />

fest: Der deutsche Astronaut<br />

wirdnurrundeineWochelänger<br />

als geplantimAll bleiben müssen<br />

und nicht wie zunächstbefürch-<br />

Sojus-Flug nachdem Fehlstart<br />

im Oktober bereitsam3.Dezember<br />

starten.<br />

Um den 20. Dezember herum<br />

könnten Gerst und seine Crew<br />

dann wieder festenBoden unter<br />

denFüßen haben. Rechtzeitig zu<br />

Weihnachten.<br />

Dass der nächste Flug zur ISS<br />

am Weltraumbahnhof Baikonur<br />

sei ein Sensorstift verformt worden,<br />

teilte der Leiter der Untersuchungskommission,<br />

Oleg Skorobogatow,mit.<br />

Als Konsequenz sollen nun<br />

wiederholte Kontrollender Sensoren<br />

folgen und alle Sojus-Raketen<br />

generalüberholtwerden.<br />

Hartz-IV-Betrug Gangsterbande<br />

prellt Deutschland um 50 Mio.Euro<br />

Betrüger kassieren über Schein-Jobs die Aufstockungen und Wohngelder ab. Arbeitsamt: Kein Personal für bessereKontrollen<br />

Berlin –Wer keine Arbeit hat,<br />

erhält finanzielle Unterstützung.<br />

Dieses Prinzip ist ein elementarer<br />

Bestandteil des Sozialstaates.<br />

Doch immer wieder nutzen<br />

Kriminelle das aus. Nun<br />

kam heraus, dass Banden die<br />

Bundesrepublik im vergangenen<br />

Jahr bei Hartz-IV-Leistungen<br />

um 50 Millionen Euro geprellt<br />

haben. Das berichtete die<br />

„Rheinische Post“ am Donnerstag<br />

unter Berufung auf eine Antwort<br />

der Bundesregierung auf<br />

eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion.<br />

Die Banden hätten durch falsche<br />

Angaben bei den Jobcentern<br />

der Bundesagentur für Arbeit<br />

(BA) zu Unrecht in großem<br />

Umfang Hartz-IV-Leistungen<br />

bezogen.<br />

In insgesamt 4400 Fällen steht<br />

der Verdacht von bandenmäßigem<br />

Leistungsmissbrauch im<br />

Raum. Der Großteil davon konzentrierte<br />

sich auf Ballungsräume<br />

wie große Städte und das<br />

Ruhrgebiet.<br />

Die Gesamtzahl der festgestellten<br />

Missbrauchsfälle lag<br />

demnachmit 119 541 im vergangenen<br />

Jahr nur geringfügig<br />

unter dem Vorjahr. Den daraus<br />

entstandenen Schaden bezifferte<br />

die BA im vergangenen Jahr<br />

auf 54 Millionen. Einschließlich<br />

des Schadens aus bandenmäßigem<br />

Missbrauch lag der Gesamtschaden<br />

damit bei mehr als<br />

100 Millionen Euro.<br />

Doch warum wird nichts unternommen?<br />

Offenbar verfügen<br />

viele Jobcenter über zu wenig<br />

Personal, um Leistungsmissbräuche<br />

ausreichend aufzudecken,<br />

so die Bundesregierung in<br />

ihrer Antwort. „Das Vertrauen<br />

in die Handlungsfähigkeit des<br />

Rechtsstaates darf nicht durch<br />

Nachlässigkeit beim Kampf gegen<br />

den Leistungsmissbrauch<br />

gefährdet werden“, sagte der sozialpolitische<br />

Sprecher der<br />

FDP-Fraktion, Pascal Kober,<br />

der „Rheinischen Post“.<br />

BereitsimMärz zeigte sich die<br />

BA besorgt über den bandenmäßigen<br />

Betrug. Die Täter gehen<br />

dabei so vor, dass sie gezielt<br />

Menschen aus Osteuropa, vornehmlich<br />

Bulgarien und Rumänien,<br />

mit falschenVersprechungen<br />

nach Deutschland locken<br />

und dann ein Beschäftigungsverhältnis<br />

vortäuschen, um die<br />

unrechtmäßige Hartz-IV-Zahlungen<br />

über Aufstockungen<br />

oder Wohngeld zu erwirken.<br />

Den überwiegenden Teil behalten<br />

sie ein. Die am Betrugbeteiligten<br />

Osteuropäer bekommen<br />

wenig von der Beute.<br />

Neben dem bandenmäßigen<br />

Betrug dokumentiert die BA<br />

auch individuellen Leistungsmissbrauch.<br />

Darunter fallen<br />

Verstöße des Hartz-IV-Beziehers,<br />

wie nicht angezeigtes Einkommen<br />

oder Vermögen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!