O+P Fluidtechnik 11-12/2018

ES IST IN ZUKUNFT WICHTIG,
DIE BALANCE ZWISCHEN WERTEN
UND WANDEL ZU FINDEN
Michael und Bernhard Juchheim bilden die
Geschäftsleitung der JUMO GmbH & Co. KG, die
unter anderem Druckmessumformer herstellt.
Vater und Sohn sprechen auf unserer Couch über
die großen Vorteile eines familiengeführten
Unternehmens sowie die Herausforderungen
der nahen, aber auch fernen Zukunft.
Stellen Sie sich bitte vor.
Wie sind Sie zu Ihrer
Position gekommen?
Bernhard Juchheim: Ich habe Mitte der 60er Jahre eine Ausbildung zum technischen Zeichner
und zum Maschinenbau-Techniker gemacht und danach als Konstrukteur im elterlichen
Betrieb angefangen. Nach einigen Jahren habe ich dann noch ein Studium der Ingenieurwissenschaften
(Fachrichtung Maschinenbau) an der Gesamthochschule Kassel und der
TH Darmstadt absolviert. 1980 habe ich dann zuerst die Geschäftsführung der Juchheim-
Börner GmbH übernommen. Das ist ein Fensterwerk, das sich im Besitz unserer Familie
befindet. 1985 wurde ich Mitglied der Geschäftsführung der JUMO GmbH & Co. KG, nach
dem Tod des Vaters im Jahr 1996 Hauptgeschäftsführer der JUMO Unternehmensgruppe.
Michael Juchheim: Ich habe zuerst eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht und im
Anschluss Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bamberg studiert. Danach war ich einige
Jahre in verschiedenen Funktionen bei JUMO tätig, um das Unternehmen von Grund auf kennenzulernen.
2003 wurde ich dann zum geschäftsführenden Gesellschafter der JUMO GmbH &
Co. KG ernannt und führe seitdem die Unternehmensgruppe gemeinsam mit meinem Vater.
MENSCHEN UND MÄRKTE
Sie führen als Vater und
Sohn gemeinsam das
Unternehmen. Welche
besonderen Vor- (und Nach-)
teile ergeben sich aus dieser
Konstellation?
JUMO wird regelmäßig mit
Preisen für Innovation und
Exzellenz ausgezeichnet. Wie
halten Sie dieses Niveau?
Bernhard Juchheim: Ich halte das für eine sehr gute Kombination. Ich kann in die gemeinsame
Geschäftsführung meinen über 30-jährigen Erfahrungsschatz einbringen, während mein Sohn
für neue Akzente steht und seinen Blick in die nächsten Jahrzehnte der Unternehmensgruppe
richtet. Diese beiden Aspekte ergänzen sich wunderbar. Auf der anderen Seite müssen wir aber
auch darauf achten, dass wir beide auch ein privates Familienleben haben und es auch Zeiten
gibt, in denen JUMO nicht die Hauptrolle spielt.
Michael Juchheim: Ich kann meinem Vater da nur zustimmen. Von seinem immensen Wissen über
die Firmengeschichte profitiere ich bei vielen täglichen Fragen rund um unser Unternehmen. Darüber
hinaus pflegen wir als Vater und Sohn natürlich einen sehr offenen und vertrauensvollen Kommunikationsstil,
der vielleicht so nur in Familienunternehmen möglich ist. Das ermöglicht oftmals
schnelle und unbürokratische Entscheidungen. Als Herausforderung sehe ich es allerdings, ein
traditionelles Familienunternehmen fit für die digitale Zukunft zu machen. Wir müssen auch viele
Dinge, die sich in der Vergangenheit bewährt haben, immer wieder neu auf den Prüfstand stellen.
Bernhard Juchheim: Ich glaube, dazu tragen wesentlich die traditionellen Werte bei, die den
deutschen Mittelstand auszeichnen: Verlässlichkeit, Vertrauen und Ehrlichkeit. Uns ging es nie
um kurzfristigen Profit, sondern um die langfristige Absicherung der Unternehmenszukunft.
Deshalb legen wir beispielsweise schon immer sehr großen Wert darauf, unseren eigenen
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