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Neue Szene Augsburg 2018-11

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ZOOM<br />

29<br />

04. ZIMT<br />

„Du kannst so leben wie du willst”<br />

Tobi: Zimt ist für mich Pop in Reinform.<br />

Aber es ist für mich auch belangloser Sound<br />

und das meine ich jetzt nicht abwertend. Es ist<br />

eine sympathische Form von Musik und weil<br />

es jetzt nicht perfekt produziert ist, wirkt es<br />

ehrlich und direkt dran am Menschen.<br />

Michi: Bei dieser Band bin ich sehr zwiegespalten.<br />

Auf Platte hat ihre Musik durchaus<br />

eine Relevanz, aber ich habe die Band mal live<br />

im City Club gesehen... Ich bin mit Tocotronic<br />

groß geworden und die waren lange auch<br />

keine technischen Überflieger. Aber trotzdem<br />

kam da halt was von der Bühne an. Das hier ist<br />

kein bewusster Dilettantismus.<br />

05. MARKUS MEHR<br />

„Only For A While”<br />

Michi: Was ist denn das Geiles? Markus<br />

Mehr, oder? Ich musste im ersten Moment<br />

an das schottische Ambient-Electronica-Duo<br />

„Boards of Canada“ denken. Mauchi klingt auf<br />

jeder Platte anders, er produziert ja mit Vorliebe<br />

Konzept-Alben und ich stehe extrem auf<br />

seine Arbeit. Ich kenne ja noch sein früheres<br />

Projekt Aroma. Das war auch aus der Reihe<br />

„trivialer Pop“, was er jetzt macht, ist einfach<br />

top. Ich glaube, der sampelt sogar Festplattengeräusche<br />

und das sagt alles!<br />

Tobi: Ich kenne kaum einen Menschen, der<br />

so eine Liebe für außergewöhnliche Geräusche<br />

hat. Es passiert ja praktisch nichts, aber man<br />

ist trotzdem angerührt, das sind ewige Klänge.<br />

Der taucht ja auch gerne mal Mikros in Seen<br />

und nimmt die Unterwassergeräusche auf.<br />

06. FRIEDRICH SUNLIGHT<br />

„Nachtbus nach Wien”<br />

Tobi: Ich habe eine totale Schwäche für<br />

Songs mit Cembalo. Das ist ein supercooler<br />

Song, perfekt für ein Frühstück am Sonntag<br />

!<br />

Morgen, so ein bisschen wie Roger Cicero.<br />

Michi: Tolle Band, toller Sänger. Ich hab<br />

das Album mitproduziert und bin ein totaler<br />

Fan. Das ist fantastischer California-Sunshine-<br />

Pop wie aus den 60er-Jahren, da weht einem<br />

regelrecht der San Francisco-Spirit entgegen.<br />

Sie sind zwar nicht mehr die Jüngsten, aber ich<br />

finde, das hört man auch! Musik von echten<br />

Persönlichkeiten eben.<br />

»Oh mein Gott! Gibt es<br />

tatsächlich heute noch<br />

solche Musik?«<br />

07. BUDAPESTER PUPPENMUSEUM<br />

„The Dark Triangle”<br />

Tobi: In welcher Sprache singen die denn?<br />

Englisch? Das sind entweder Budapester Puppenmuseum...<br />

Oder Hank Davison.<br />

Michi: Sind das die, die sich immer so<br />

Army of Lovers mäßig verkleiden? Am Anfang<br />

dachte ich, das ist eine typische Proberaumnummer,<br />

aber wenn der Refrain kommt, dann<br />

erinnert mich das an die 80er-Jahre, so dunkler<br />

Metal made in England.<br />

08. THE HOWLIN´ MAX MESSER SHOW<br />

„Incubus”<br />

Michi: Ist das Max Messer? Der spielt ja<br />

auch bei Steve Train Kontrabass. Ich bin wirklich<br />

ein totaler Fan von diesem durchgeknallten<br />

Typen. Den habe ich mal erlebt, wie er<br />

sich mit verschmiertem Gesicht halbnackt auf<br />

dem Boden gewälzt und Voodoo Love gesungen<br />

hat. Völlig ausflippt! Der Kerl ist einfach<br />

authentisch, den musst du dir unbedingt mal<br />

anschauen.<br />

Tobi: Runde und gelungene 50s-Garage-<br />

Nummer, würde ich sagen. Ich mag das richtig<br />

gerne, wenn jemand mit verzerrter Stimme<br />

singt. Das haben The Strokes immer perfekt<br />

zelebriert. Wenn ich die Entscheidungsgewalt<br />

hätte, würde ich bei jeder meiner Bands den<br />

Gesang durch einen Peavey-Amp mit Gitarrenpedal-Verzerrer<br />

jagen.<br />

09. TROY OF PERSIA<br />

„On My Mind”<br />

Tobi: Schöne Sounds und klirrende Gitarren<br />

mit Hall. Klingt modern, zeitgemäßer US-<br />

Ostküsten-Indie. Das ist ein Song, den ich mir<br />

auch zuhause anhören würde.<br />

Michi: Da hat aber jemand ganz viele<br />

Akkorde… Kenn ich jetzt nicht, klingt aber<br />

unglaublich komplex. Ordnet sich bei mir<br />

musikalisch irgendwo zwischen Jamiroquai<br />

und Whitest Boy Alive ein.<br />

Anmerkung der Redaktion: Da spielt<br />

Girisha Fernando Bass.<br />

Michi: Der Giri? Das erklärt dann auch die<br />

vielen Akkorde (lacht).

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