db 4-2018 WEB
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durch<br />
blick<br />
Nr. 4/<strong>2018</strong><br />
Seit 1986<br />
kostenlos<br />
Autorenzeitschrift<br />
... nicht nur für Senioren<br />
MEINUNGEN<br />
INFORMATION<br />
PERSPEKTIVEN<br />
UNTERHALTUNG<br />
KULTUR<br />
Rock am Stock<br />
Kultparty<br />
Seite 19
Inhaltsübersicht<br />
Kurz berichtet6<br />
Aus den Seniorenbeiräten 15<br />
Rock am Stock 19<br />
Johannes Bonemichl 22<br />
Ein Unternehmen der<br />
Marien Gesellschaft Siegen<br />
Königs August 24<br />
Mundart 26<br />
Weihnachtliche Vorbereitungen 28<br />
Der Schöpfer 29<br />
Das strahlende Lächeln 30<br />
Gedanken zu Advent / Weihnachtssuche 31<br />
Weihnachtsplätzchen 33<br />
Portrait 34<br />
Mehr für<br />
Menschen.<br />
Rechtsanwaltskanzlei<br />
Dr. Buß & Coll.<br />
Dr. jur. Annette Buß<br />
Tätigkeitsschwerpunkt<br />
- Erbrecht<br />
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Patientenverfügungen<br />
Marienborner Str. 104 • 57074 Siegen • www.dr-buss.de<br />
0271 / 3 13 06 61 • 0271 / 3 13 06 62<br />
Etwas über den Einzug des Fussballsports im Siegerland 37<br />
Schnee im Sieger- und Sauerland 42<br />
Fotokünstler sucht neue Wirkungsstätte 44<br />
Armin-Mueller Stahl 46<br />
Besuch in der Stadtbibliothek 48<br />
Buchbesprechungen 49<br />
Wer hätte das gedacht 50<br />
Leben 4.0 - Alles smart gelöst 52<br />
Vorsicht Baustelle 53<br />
Kurgast 2.0 54<br />
Die Würde des Menschen 56<br />
Der Kommentar 61<br />
Lebendige Vergangenheit 62<br />
Von Liebe bis Laster 65<br />
Gedächtnistraining 66<br />
„Aktion vor Ort“ 68<br />
Unsere Leistungen<br />
Gehörtherapie/Aufbautraining<br />
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Gehörschutz<br />
Besser hören aus eigener Kraft -<br />
werden Sie selber aktiv:<br />
Für mehr Lebensqualität.<br />
Verlosung / Weihnachtsmärkte 70<br />
Veranstaltungen im Haus Herbstzeitlos71<br />
Wiederkehrende Termine 72<br />
Veranstaltungen in Siegen-Wittgenstein 74<br />
Leserbriefe 80<br />
Wer kennt sie nicht?81<br />
Es fiel uns auf / Lösungen 82<br />
Zu guter Letzt / Impressum 82<br />
Unsere Wohn- und Pflegeeinrichtungen<br />
möchten mit<br />
Ihnen in den nächsten aktiven<br />
Lebensabschnitt starten.<br />
Gerland & Panning terzo-Zentrum<br />
Sandstr. 5 | 57072 Siegen I Tel. 0271.30372800<br />
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Seit Anfang November finden Sie uns<br />
in der Sandstr. 5 im Siegener Zentrum.<br />
Vorher befand sich unser Fachgeschäft<br />
in der Bahnhofstraße.<br />
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• Wie gut höre ich?<br />
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• Was leistet die terzo ® Gehörtherapie?<br />
©Konstantin Yuganov-fotolia.com<br />
Aus der Redaktion<br />
Eine unliebsame Erfahrung über Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung musste<br />
der Autor der Bildseite „Rock am Stock“ machen. Zunächst wollte der Kollege diese<br />
Veranstaltung des Kreuztaler Seniorenbeirats nicht besuchen, weil er sich altersmäßig<br />
noch lange nicht dazugehörig fühlte. Bei der Zusammenstellung der Fotoseiten musste<br />
er kleinlaut zugeben, dass er optisch absolut nicht mehr zu den ganz Jungen zählte. Wir<br />
haben den Eindruck, dass er „angekommen“ ist. Der Seniorenrock hat ihm offensichtlich<br />
so gut gefallen, dass er die nächste Veranstaltung kaum abwarten kann.<br />
Der durchblick bedankt sich bei den Fotografen Thomas Grab (Titelbild) und Heinz<br />
Hänisch. Ihnen verdanken Sie die wunderbaren Fotos auf den Seiten 20 und 21.<br />
Dass für ein Foto schon mal Utensilien fehlen, das kommt öfter vor. Dass hierfür<br />
aber jemand das ganze Haus durchsucht und sich auch nicht scheut unters Sofa zu<br />
krabbeln um verschollene Legofiguren zu suchen, ist eher selten. „Unsere“ Eva-<br />
Maria Herrmann wurde bei ihrer Suche fündig, wie das Foto auf Seite 28 beweist.<br />
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünschen wir schöne Weihnachtstage und ein<br />
gutes neues Jahr. Nun aber erst mal viel Freude beim Lesen des neuen durchblick.<br />
• Marienheim, Weidenau<br />
• Haus St. Elisabeth, Netphen<br />
• Haus St. Raphael, Burbach<br />
• Haus St. Klara, Friesenhagen<br />
• Haus Mutter Teresa, Niederfischbach<br />
• Haus St. Anna, Netphen (Eröffnung<br />
Frühjahr 2019)<br />
Weitere Informationen<br />
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Telefon 0271 231 2106<br />
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2 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4/<strong>2018</strong> durchblick 3
– der besondere Wintermarkt<br />
bis zum 13. Januar<br />
Programm in der Vorweihnachtszeit<br />
Freitag, 23.11.<strong>2018</strong> 17.00 – 18.00 Uhr One-Man-Band Steve Karnath<br />
Samstag, 24.11.<strong>2018</strong> 16.00 – 17.00 Uhr Musikverein Eiserfeld<br />
Sonntag, 25.11.<strong>2018</strong> TOTENSONNTAG! Winterzauber geschlossen!!!<br />
Freitag, 30.11.<strong>2018</strong> 17.00 – 18.00 Uhr One-Man-Band Steve Karnath<br />
Samstag, 01.12.<strong>2018</strong> 16.00 – 17.00 Uhr Rothaarsteig-Alphornsolisten<br />
Sonntag, 02.12.<strong>2018</strong> 16.00 – 17.00 Uhr<br />
Freitag, 07.12.<strong>2018</strong> 17.00 – 18.00 Uhr One-Man-Band Steve Karnath<br />
Samstag, 08.12.<strong>2018</strong> 16.00 – 17.00 Uhr Schellengruppe Wilgersdorf<br />
Sonntag, 09.12.<strong>2018</strong> 16.00 – 17.00 Uhr Halbmond Bläsercorps<br />
Freitag, 14.12.<strong>2018</strong> 17.00 – 18.00 Uhr One-Man-Band Steve Karnath<br />
Samstag, 15.12.<strong>2018</strong> 16.00 – 17.00 Uhr next generation<br />
Sonntag, 16.12.<strong>2018</strong> 16.00 – 17.00 Uhr SoFa Vocal Performance<br />
Freitag, 21.12.<strong>2018</strong> 17.00 – 18.00 Uhr Happy hour – keine Musik<br />
Klein, aber fein.<br />
4/<strong>2018</strong> durchblick 5
Kurz berichtet<br />
Kantorei Siegen<br />
Neues Jahresprogramm vorgestellt<br />
„Von Bach bis Palmeri, von Händel bis Rutter, von Ost nach West und von New Orleans bis<br />
Jericho ist alles dabei und hat seinen guten Platz im Konzertreigen“, so KMD Ute Debus lks.<br />
und Vorstandssprecherin Andrea Müller bei der Vorstellung des Programms.<br />
Siegen. Die Kantorei Siegen startet in<br />
die neue Konzertsaison und wie immer<br />
gibt es einiges zu entdecken im druckfrischen<br />
Jahresprogramm des Chores.<br />
Besonders augenfällig treten im diesjährigen<br />
Programmheft die eindrucksvollen<br />
Bögen der Siegener Nikolaikirche<br />
hervor, dem Hauptaufführungsort.<br />
Es ist ein schönes Sinnbild für die musikalische<br />
Arbeit der Kantorei, die mit<br />
ihrem Konzertangebot zahlreiche musikalische<br />
Bögen spannt: Räumliche und<br />
zeitliche, stilistische und formatmäßige<br />
Vielfalt kennzeichnen das Angebot in<br />
der neuen Saison.<br />
Zu Weihnachten und zur Passionszeit,<br />
den traditionellen Hoch-Zeiten der Kirchenmusik,<br />
wartet die Kantorei mit<br />
wohlklingenden, aber auch schwergewichtigen<br />
Werken auf: Camille Saint-<br />
Saëns‘ „Oratorio de Noël“ steht im<br />
Zentrum des Weihnachtskonzertes am<br />
zweiten Advent, begleitet von Antonio<br />
Vivaldis „Gloria“ und einem „Magnificat“<br />
von John Rutter.<br />
<strong>db</strong><br />
DA STECKT MEHR<br />
FÜR SIE DRIN!<br />
UNSER KOMBI-PAKET<br />
GAS UND STROM.<br />
Hoch hinaus<br />
Jahner erklimmen Siegerlandhütte<br />
Auflösung<br />
im Dezember<br />
Siegen. Hoch hinaus ging es für den<br />
TV Jahn Siegen in diesem Jahr. Insgesamt<br />
28 Turnerinnen und Turner machten<br />
sich auf den Aufstieg zur 2.710 m<br />
hoch gelegene Siegerlandhütte bei Sölden<br />
im Öztal.<br />
Die von der Sektion Siegerland des<br />
Deutschen Alpenvereins betreute Hütte<br />
liegt versteckt im Talschluss des Windachtales<br />
am Fuße einiger Dreitausender<br />
der Stubaier Alpen. Natürlich ließen<br />
es sich die Jahner nicht nehmen, auf<br />
ihrer mehrtägigen Hüttenwanderung<br />
auch auf 3.000<br />
Meter hoch zu<br />
wandern. Das<br />
Besondere an<br />
dieser Urlaubs-<br />
Wandergruppe<br />
war, dass viele<br />
Abteilungen<br />
des Vereins<br />
vertreten waren.<br />
Fechter,<br />
Leichtathleten<br />
und Basketballer<br />
ebenso, wie<br />
die Ski-Gymnastik, die Fitnessgruppen<br />
oder auch der Reha-Sport.<br />
Ein gutes Signal für das Miteinander<br />
in Siegens größtem Turnverein. Für den<br />
Umbau der Jahnhalle, der derzeit im vollen<br />
Gang ist, wurde zum Abschluss auch<br />
noch spontan gesammelt. Mehr als 670<br />
Euro kamen als Spende zusammen, die<br />
in den Ausbau des neuen Fecht- und Fitnesssaals<br />
auf der ehemaligen Empore investiert<br />
werden. Bereits jetzt ist klar: im<br />
nächsten Jahr wird es erneut eine Wanderung<br />
des TV Jahn Siegen geben. <strong>db</strong><br />
Burbach. Das Presbyterium der Ev.<br />
Kirchengemeinde Niederdresselndorf<br />
beschloss die Auflösung der Kooperation<br />
mit dem DRK Kreisverband Siegen-<br />
Wittgenstein e.V. zum 31. 12.<strong>2018</strong>.<br />
Die gemeinsame Häusliche Pflegestation<br />
wurde 1996 gegründet. Sie<br />
setzte sich ursprünglich aus der kleinen<br />
Gemeindeschwesterstation aus<br />
dem Hickengrund und der DRK-Station<br />
Burbach zusammen. Das Presbyterium<br />
möchte nun Judith Luckgardt, derzeit in<br />
der Ausbildung, als Gemeindeschwester<br />
einstellen. Sie wird ihre Schwerpunkte<br />
in Besuchen und der seelsorgerischen<br />
Begleitung von älteren Gemeindemitgliedern<br />
legen. Des Weiteren wird sie<br />
die Tafel im Hickengrund unterstützen.<br />
Sie wird nicht im pflegerischen Bereich<br />
tätig sein. Um die notwendigen finanziellen<br />
Mittel freizuhalten, beschloss<br />
das Presbyterium, die Kooperation mit<br />
der DRK Häuslichen Pflege im Guten zu<br />
beenden. Die Evangelische Kirchengemeinde<br />
und der DRK Kreisverband werden<br />
sich weiterhin nach besten Möglichkeiten<br />
unterstützen.<br />
<strong>db</strong><br />
6 durchblick 4/<strong>2018</strong><br />
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Wir beraten Sie gerne – in unserem<br />
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oder im Internet auf www.svb-siegen.de.<br />
4//<strong>2018</strong> durchblick 7
Kurz berichtet<br />
Teilhabe-Beratung gestartet<br />
Kostenlos und bundesweit vernetzt<br />
Siegen. Im September <strong>2018</strong> wurde die<br />
Teilhabe-Beratung für Siegen-Wittgenstein<br />
in der Sandstraße 95 in Siegen eröffnet.<br />
Ab sofort können sich Menschen<br />
mit Beratungsbedarf, ihre Angehörigen,<br />
Fachkräfte und Interessierte mit allen<br />
Fragen rund um die Themen Behinderung,<br />
Rehabilitation, Selbstbestimmung<br />
und Inklusion an die Beratungsstelle<br />
wenden. Die Berater*innen Bianca<br />
Schneider und Jan-Frederik Wittchen<br />
bieten unabhängig von Trägern Orientierungshilfen<br />
im Vorfeld konkreter<br />
Leistungen. Dabei handelt es sich um<br />
eine kostenlose und bundesweit vernetzte<br />
Beratung, die die verschiedenen<br />
Angebote in Siegen-Wittgenstein<br />
ergänzt. In einer vertraulichen und<br />
entspannten Atmosphäre können die<br />
verschiedensten Anliegen offen besprochen<br />
werden. Die Berater*innen sind<br />
dabei ausschließlich den Ratsuchenden<br />
verpflichtet. Es gibt im Einzelfall auch<br />
eine aufsuchende Beratung, für diejenigen,<br />
die selbst nicht zur Teilhabe-Beratung<br />
kommen können. Die Räumlichkeiten<br />
sind barrierefrei zugänglich.<br />
Alle Menschen, ob mit oder ohne<br />
Behinderung, haben das Recht auf<br />
ein selbstbestimmtes Leben. Auch<br />
neun Jahre nach dem Inkrafttreten<br />
der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
ist dieses selbstbestimmte Leben für<br />
viele Menschen mit Behinderungen<br />
aber noch lange nicht Alltag. Als einen<br />
Schritt in diese Richtung fördert<br />
das Bundesministerium für Arbeit und<br />
Soziales (BMAS) seit Januar <strong>2018</strong> eine<br />
„Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung“<br />
(EUTB) nach eigenen Angaben<br />
mit ca. 58 Millionen Euro im Jahr. Im<br />
Kreis Siegen-Wittgenstein wurde am<br />
05. Oktober 2017 der gemeinnützige<br />
Verein „Ergänzende unabhängige<br />
Teilhabeberatung Siegen-Wittgenstein<br />
e.V.“ gegründet. Anbieter der Eingliederungs-<br />
und Wohnungslosenhilfe,<br />
Vertreter*innen der Selbsthilfe und<br />
Privatpersonen waren an der Gründung<br />
beteiligt. Sie haben damit gezeigt,<br />
dass sie gemeinsam eine Ergänzende<br />
unabhängige Teilhabe-Beratung<br />
für Siegen-Wittgenstein wollen. Dafür<br />
hat der Verein einen Förderantrag gestellt,<br />
um Fördermittel vom BMAS zu<br />
erhalten. Vorerst bis Dezember 2020<br />
bekommt der Verein nun ca. 450.000<br />
€, um die Teilhabe-Beratung im Kreis<br />
aufzubauen.<br />
Informationen erhalten Sie Telefonisch<br />
unter 0271/48536900, oder Sie<br />
kommen (ohne Termin) zu den offenen<br />
Sprechzeiten in die Teilhabe-Beratung.<br />
Dienstag von 10 bis 12 Uhr, Donnerstag<br />
von 16 bis 18 Uhr, jeden letzten Samstag<br />
im Monat von 10 bis 12 Uhr. <strong>db</strong><br />
Bianca Schneider und Jan-Frederik Wittchen sind in der Teilhabe-Beratung<br />
in der Siegener Sandstraße 95 die Ansprechpartner.<br />
Thomas Thiel<br />
kommt nach Siegen<br />
Siegen. Thomas Thiel wird ab April<br />
2019 neuer Direktor des Museums für<br />
Gegenwartskunst Siegen.<br />
Der 40jährige Ausstellungsmacher<br />
Thiel wird von Bielefeld nach Siegen<br />
wechseln. Seit 2008 leitet er erfolgreich<br />
den Bielefelder Kunstverein. Davor<br />
war er vier Jahre lang als Kurator<br />
und Leiter des Bereichs Ausstellungen<br />
am Zentrum für Kunst und Medien, in<br />
Karlsruhe tätig.<br />
Thiel tritt die Nachfolge von Dr. Eva<br />
Schmidt an, die seit 14 Jahren dem<br />
Museum für Gegenwartskunst Siegen<br />
als Künstlerische Leiterin vorsteht.<br />
Schmidt gibt auf eigenen Wunsch ihren<br />
Posten frei. Die 1957 in Hannover<br />
geborene Kunsthistorikerin möchte ihren<br />
Fokus verändern, sich von Verwaltungsaufgaben<br />
entlasten und zukünftig<br />
als freie Kuratorin und Kritikerin tätig<br />
bleiben.<br />
Winfried Schwarz, Vorstandsvorsitzender<br />
des Trägervereins des Siegener<br />
Museums betont, man setze auf die<br />
umfangreichen Erfahrungen Thiels als<br />
Ausstellungsmacher und als Künstlerischen<br />
Leiter.<br />
Als Kurator und Direktor werde Thiel<br />
das Museum für Gegenwartskunst Siegen<br />
sicherlich weiter in der Museumswelt<br />
etablieren und neue Akzente setzen.<br />
Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff,<br />
Präsident der Siegener Peter Paul Rubens-Stiftung,<br />
die das Museum finanziell<br />
ausstattet, ist überzeugt, dass mit<br />
dieser Personalentscheidung sowohl<br />
die Kontinuität in der Museumsarbeit<br />
gewahrt werde als auch neue Sichtweisen<br />
einer jüngeren Generation zur Geltung<br />
kommen würden.<br />
<strong>db</strong><br />
8 durchblick 4/<strong>2018</strong><br />
Kultur erleben und mit allen Sinnen genießen – Hilchenbach bietet dazu viele Gelegenheiten.<br />
In einer Zeit, in der von den Menschen immer größere Flexibilität und Leistungsfähigkeit verlangt wird, bietet ein erstklassiges Kulturangebot<br />
einen wertvollen Ausgleich für Geist und Seele. Theater, Konzerte und Kabarett vermitteln Kunst als ganz persönliches Erlebnis.<br />
So. 20. Jan. 17 Uhr<br />
Meisterliche Kammermusik.<br />
Ein Crossing-Borders-Konzert<br />
zwischen<br />
Klassik, Jazz, Gypsy und<br />
Pop. Mit Roglit Ishay<br />
Max Klaas und dem<br />
Ensemble Uwaga!<br />
Fürstlich fühlen<br />
im Oberen Schloss<br />
Einst war es die Residenz der Grafen<br />
und Fürsten von Nassau. Heute beherbergt<br />
das Obere Schloss mit dem<br />
Siegerlandmuseum eine bedeutende<br />
Sammlung zur Kunst– und Kulturgeschichte<br />
der Region.<br />
Auf www.siegerlandmuseum.de finden<br />
Sie Informationen zu Dauer- und<br />
Sonderausstellungen, Führungen und<br />
museumspädagogischen Angeboten.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Kontakt: Siegerlandmuseum<br />
Oberes Schloss 3 • 57072 Siegen<br />
Telefon (0271) 23041-0<br />
siegerlandmuseum@siegen.de<br />
www.siegerlandmuseum.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
dienstags bis sonntags, 10 bis 17 Uhr,<br />
Sonderöffnungszeiten an Feiertagen.<br />
Do. 7. Feb. 20 Uhr<br />
Als ob es regnen würde.<br />
Eine höchst amüsante<br />
und intelligente Komödie<br />
über Geld und Gier. Mit<br />
den Pubklikumslieblingen<br />
Nora von Collande<br />
und Herbert Herrmann.<br />
Do. 14. Feb. 20 Uhr<br />
Concerto Humoroso.<br />
„Herzlich Willkommen“ in der<br />
herrlich grotesken und umwerfend<br />
komischen Welt der<br />
Konzertakrobaten. „Gogol &<br />
Mäx“ zeigen ihr Können auch<br />
in Hilchenbach.<br />
Do. 21. März 20 Uhr<br />
Simone Solga – Das gibt<br />
Ärger. Die Kanzlersouffleuse<br />
rechnet ab: Jahrelang war<br />
Simone Solga als kabarettistische<br />
Geheimwaffe der<br />
Bundesregierung unterwegs.<br />
Jetzt packt sie aus.<br />
Gebrüder Busch-Theater, Bernhard-Weiss-Platz 6, Hilchenbach-Dahlbruch<br />
Karten erhältlich im Bürgerbüro Hilchenbach, Tel. 02733/288-134, Gebrüder-Busch-Kreis, Tel. 02733/53350<br />
Weitere Infos und Buchungsmöglichkeiten: www.gebrueder-busch-kreis.de und www.proticket.de
Kurz berichtet<br />
Kurz berichtet<br />
Hilfreiche Angebote<br />
zur Unterstützung pflegender Angehörigen<br />
Neunkirchen. Eine Interessengemeinschaft<br />
verschiedener Anbieter von<br />
Pflege- und Betreuungsleistungen wie<br />
z.B. die ambulante Hospizhilfe, die Senioren-<br />
und Plegeberatung des Kreises<br />
Siegen-Wittgenstein, die Seniorenberatungsstellen<br />
der Kommunen, die Alzheimergesellschaft<br />
sowie unterschiedliche<br />
Beratungsdienste, wie die P.A.u.s.e.<br />
(pflegende Angehörige von demenzerkrankten<br />
Menschen unterstützen, stärken<br />
und entlasten), richtete in Neunkirchen<br />
einen gemeinsamen Auftritt aus.<br />
Neben Informationsständen, die mit<br />
hilfreichem Material ausgestattet waren,<br />
wurden Vorträge zu Themen wie Demenz,<br />
Wohnberatung sowie Sterbebegleitung<br />
angeboten. Anlässlich des zehnjährigen<br />
Bestehens des „Runden Tisches Demenz“<br />
wurde eine Geburtstagstorte angeschnitten<br />
und das „Jubiläum“ gefeiert.<br />
Seniorenberaterin Bettina Großhaus-<br />
Lutz freute sich darüber, dass diese<br />
Möglichkeit bei einem Stück Kuchen<br />
und einer guten Tasse Kaffee so intensiv<br />
für Gespräche und Austausch genutzt<br />
wurde. Insgesamt waren Besucher und<br />
Aussteller sich einig, dass die Veranstaltung<br />
ein hilfreiches Angebot für pflegende<br />
Angehörige war. Nicht zuletzt erfuhr<br />
auch das Netzwerk der eingangs genannten<br />
Anbieter durch die Veranstaltung<br />
eine große Unterstützung. <strong>db</strong><br />
Bürgermeister Bernhard Baumann nutzte die Gelegenheit, sich bei Helga Hecken (rechts)<br />
und ihrem Team zu informieren.<br />
Gastredner Franz Müntefering<br />
Hilchenb.<br />
Franz Müntefering,<br />
ehemaliger<br />
SPD-<br />
Vorsitzender<br />
und Bundesarbeitsminister<br />
sowie<br />
seit dem<br />
Jahr 2015<br />
Vorsitzender<br />
der BAGSO<br />
(Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen)<br />
wird über gelingendes<br />
Älterwerden – selbstbestimmt,<br />
engagiert und aktiv – sprechen. <strong>db</strong><br />
Er wird Perspektiven für die Zukunft<br />
aufzeigen und die Potentiale der Region<br />
benennen. Weitere Mitwirkende werden<br />
die BaS (Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Seniorenbüros) sowie Vertreter des<br />
Kreises Siegen-Wittgenstein und der<br />
Städte Netphen und Hilchenbach sein.<br />
Organisatorinnen der Veranstaltung<br />
sind Eva Vitt und Gudrun Roth von<br />
den Senioren-Service-Stelle der Städte<br />
Netphen und Hilchenbach. <strong>db</strong><br />
Jetzt schon vormerken!<br />
Termin: Dienstag, 12. März 2019<br />
Beginn: 17 Uhr<br />
Ort: Gebrüder-Busch-Theater, Bernhard-Weiss-Platz<br />
1, Hilchenb.-Dahlbruch<br />
Info-Café<br />
zum Quartierprojekt<br />
Erndtebrück. Aufgrund der demographischen<br />
Entwicklung und den damit in<br />
Zusammenhang stehenden Herausforderungen<br />
wird der Zielgruppe „ältere<br />
Menschen“ in Erndtebrück mehr Beachtung<br />
geschenkt.<br />
Lebensqualität, Selbstbestimmung,<br />
Mobilität, Gesundheit und Selbstständigkeit<br />
sollen bis ins hohe Alter erhalten,<br />
die Entstehung von Krankheit und Pflegebedürftigkeit<br />
vermieden bzw. hinausgezögert<br />
werden. Im Rahmen des Quartiersprojekt<br />
„Zuhause im Quartier“ soll<br />
der Blick auf seniorengerechte Strukturen<br />
gerichtet werden. Quartiersmanagerin<br />
Theresa Jacob ist als Ansprechpartnerin<br />
sowohl für alle Senioren als<br />
auch Akteure in Erndtebrück zuständig.<br />
Die Auftaktveranstaltung fand im<br />
Oktober statt. Interessierte Personen<br />
und Akteure kamen zusammen um sich<br />
über die Projekte zu informieren. Das<br />
Info-Café bietet in Zusammenarbeit mit<br />
Akteuren die Möglichkeit sich rund um<br />
Themen wie Vorsorge, Sicherheit und<br />
Älter-werden im zweimonatigen Rhythmus<br />
zu informieren.<br />
Konakt: Theresa Jacob 0151-<br />
10870128. Weitere Info-Café-Nachmittage<br />
im AWO-Seniorenzentrum sind am<br />
10. Dezember <strong>2018</strong>, am 4. Februar 2019<br />
und am 1. April 2019.<br />
<strong>db</strong><br />
Goldener Herbst<br />
Siegen. Wie immer im Oktober eines<br />
Jahres lud die Verwaltung der Universitätsstadt<br />
Siegen zu ihrer traditionellen<br />
Seniorenveranstaltung „Der Goldene<br />
Herbst“ in die Bismarckhalle nach Siegen-Weidenau<br />
ein.<br />
Über 300 Besucher welche durch den<br />
stellv. Bürgermeister, Herrn Jens Kamieth,<br />
und den Vorsitzenden des Seniorenbeirates,<br />
Herrn Dr. Horst Bach, begrüßt<br />
wurden, erfreuten sich an einem<br />
bunten Programm.<br />
Neben einem gemeinsamen Kaffeetrinken<br />
wurde das Publikum bis zur<br />
letzten Minute mit Gesang, Tanz, Theater<br />
und Geschichten unterhalten. „Die<br />
Resonanz durch die hohe Besucherzahl<br />
und die vielen positiven Rückmeldungen<br />
haben uns mal wieder gezeigt,<br />
dass wir vieles richtig gemacht haben“,<br />
so der Seniorenbeauftragte der Stadt<br />
Siegen, Lars Dörr.<br />
<strong>db</strong><br />
Siegen. Digitalisierung, Datenschutz,<br />
Integration und Teilhabe: Diese großen<br />
politischen Themenfelder stellen<br />
seit 2017 die zentralen Herausforderungen<br />
für die Arbeit der Siegener<br />
Versorgungsbetriebe (SVB) dar. Gilt<br />
es doch zugleich Verständins bei den<br />
Kunden für die notwendigen und z.T.<br />
gesetzlich vorgeschriebenen Veränderungen<br />
zu gewinnen.<br />
IhreBegleitung<br />
Nicht mehr allein!<br />
Nicht mehr allein!<br />
Besser gemeinsam!<br />
Einkäufe · Arztbesuche · Ausflüge ·<br />
Spazieren · Behördengänge ·<br />
Korrespondenz · Entlastung pflegender<br />
Angehöriger · u. v. m.<br />
Die Leistungen sind als „zusätzliche<br />
Betreuungs- und Entlastungsleistungen“<br />
mit der Pflegekasse abrechenbar.<br />
Gerne informieren wir Sie persönlich.<br />
Seniorenbegleitung<br />
Claudia Hombach<br />
Telefon 02734 5505977<br />
www.ihrebegleitung.de<br />
Mit dem E-Bike sicher unterwegs<br />
Das Radeln im Straßenverkehr birgt viele Risiken<br />
Netphen. „Im Straßenverkehr<br />
ohne Angst bewegen“,<br />
„mehr Übung im Umgang<br />
mit dem Pedelec“, „nach<br />
einem Sturz wieder sicherer<br />
werden“ waren einige<br />
der Beweggründe der 20<br />
Teilnehmer des Kurses „Mit<br />
dem E-Bike sicher unterwegs“.<br />
Ausgerichtet wurde<br />
das Fahrsicherheitstraining<br />
von der Senioren-Service-<br />
Stelle der Stadt Netphen in<br />
Zusammenarbeit mit dem<br />
Kreis Siegen-Wittgenstein,<br />
der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein,<br />
des ADFC<br />
Siegen-Wittgenstein sowie<br />
der Verkehrswacht Siegerland-Wittgenstein.<br />
SVB kümmert sich um Verbraucher<br />
Die Beratungsstelle des regionalen<br />
Wasser-, Gas- und Stromversorgers<br />
setzte sich für die vielfältigen Anliegen<br />
ein. So war sie nicht nur Wegweiser zu<br />
Rat und Recht, sondern hat mit einer<br />
breiten Palette von Aktivitäten gezeigt,<br />
dass sie die Probleme der Menschen<br />
in die Hand nimmt und so einen wichtigen<br />
Baustein der kommunalen Daseinsvorsorge<br />
darstellt.<br />
Zunächst fand sich die Gruppe im großen<br />
Ratssaal zusammen, wo Holger Ippach<br />
von der Verkehrswacht anhand einer<br />
Präsentation Tipps zum Umgang mit<br />
dem Pedelec gab. In der Runde wurde<br />
deutlich, das E-Bike bietet vor allem neu<br />
gewonnene Mobilität. Jedoch birgt das<br />
Radeln auch Risiken, vor allem im öffentlichen<br />
Straßenverkehr. Hier können<br />
Reflektoren und helle Kleidung davor<br />
schützen, übersehen zu werden. Ausgestattet<br />
mit vielen nützlichen Tipps ging<br />
es zum praktischen Teil des Kurses. Auf<br />
dem Rathausplatz war ein Übungsparcour<br />
aufgebaut, auf dem die Teilnehmer<br />
Anfahren, Bremsen, Kurvenfahren und<br />
Ausweichen trainieren konnten.<br />
Am Ende bekamen alle Teilnehmer<br />
von der Seniorenbeauftragten Eva Vitt<br />
ein Teilnahmezertifikat überreicht. <strong>db</strong><br />
Im gesamten Einzugsgebiet bietet<br />
die SVB umfassende Information und<br />
Beratung an und agiert durch Bildungsarbeit<br />
und frühzeitige Warnung<br />
vor unseriösen Geschäftsgebaren sowie<br />
durch regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit<br />
stets auch präventiv. Darüber<br />
hinaus steht effiziente Netzwerk- und<br />
Multiplikatoren-Arbeit auf dem Programm<br />
der Versorgungsberatung. <strong>db</strong><br />
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Märchenhafter Tag<br />
Netphen. Einen märchenhaften Walderlebnistag<br />
unter dem Motto „Waldeslust<br />
– „Knusper, knusper, Knäuschen,<br />
wer knuspert an meinem Häuschen“<br />
konnten jetzt Menschen mit Demenz<br />
mit Angehörigen und Begleitern im<br />
Waldland Hohenroth erleben. Zu Beginn<br />
empfing Zitterspieler Walter<br />
Lepschi die zahlreich erschienenen<br />
Gäste. Dann wurde das offizielle Programm<br />
vom Netphener Gesangverein<br />
– Männerchor 1861 e.V. unter Leitung<br />
von Ute Lingerhand eröffnet.<br />
Das Highlight bot die Theatergruppe<br />
„Thetas`s“ aus Eschenbach mit<br />
dem Märchen „Hänsel und Gretel“. Leo<br />
Schmallenbach und Ida Heitze überzeugten<br />
in den Rollen der beiden Kinder<br />
und es fiel ihnen nicht schwer, die böse<br />
Hexe, gespielt von Maja Schmallenbach,<br />
zu überlisten. Unterstützt wurden sie<br />
Die Haar-Spezialisten<br />
bei allen<br />
Haarproblemen!<br />
Kurz berichtet<br />
von Joline Schmallenbach, die<br />
dem Schauspiel den erzählerischen<br />
Rahmen bot. Die böse<br />
Stiefmutter wurde von Anne<br />
Setzer gespielt und die Rolle des<br />
Vaters übernahm Patrick Wüst.<br />
Es war die erste Veranstaltung<br />
der Region im Rahmen des diesjährigen<br />
Welt-Alzheimertages.<br />
Knapp 80 Besucher waren der<br />
Einladung der Seniorenbeauftragten<br />
der Stadt Netphen und<br />
dem Verein VergissMeinNicht<br />
Netphen e.V. gefolgt. „Mit diesem<br />
ganz besonderen Angebot<br />
möchten wir die Menschen, die<br />
vergessen, nicht vergessen und<br />
sie in besonderer Weise am gesellschaftlichen<br />
Leben teilhaben<br />
lassen“, so Eva Vitt von der Senioren-Service-Stelle.<strong>db</strong><br />
Storys vom Jakobsweg<br />
Siegen. So gut besucht hatte man<br />
die Räumlichkeit in der spanischsprachigen<br />
Gemeinde Siegerland e.V. lange<br />
nicht mehr gesehen.<br />
Adrián Alonso Álvarez, freier Reporter<br />
bei Radio Siegen, hatte im Rahmen der<br />
Interkulturellen Tage zu dem Vortrag<br />
„Storys vom Jakobsweg“ eingeladen.Der<br />
24-Jährige war auf zwei verschiedenen<br />
Routen insgesamt 1700 Kilometer auf<br />
dem Jakobsweg unterwegs. Er erzählte<br />
aufregende Geschichten über skurrile<br />
Persönlichkeiten, die er unterwegs kennenlernte,<br />
über eine innige Sommerliebe<br />
und seiner Konfrontation mit bissigen<br />
Hunden. Sein schwarzer Humor<br />
begeisterte immer wieder das Publikum.<br />
Mit eigenen Texten, wie zum Beispiel<br />
dem Beitrag „5 Uhr nachts, die SPD<br />
und ZäRTL2ichkeit“, sorgte er für ein<br />
abwechslungsreiches Progamm.<br />
Der abschließende Text, der die Ankunft<br />
in Santiago de Compostela beschrieb,<br />
lies den jungen Vorleser melancholisch<br />
werden: „Gott hat nicht vor<br />
der Kathedrale auf uns gewartet und<br />
uns mit High-Fives gegrüßt … das ist<br />
kein typisches ‚Happy End‘ – nein, eigentlich<br />
überhaupt kein ‚End‘ – denn zu<br />
Hause muss es weitergehen.“<br />
Ein gelungener Abend über die persönlichen<br />
Erfahrungen auf dem Jakobsweg,<br />
die man in keinem Reiseführer<br />
finden kann.<br />
<strong>db</strong><br />
Leo Schmallenbach als Hänsel und Ida Heitze als<br />
Gretel, Anne Sentker als Stiefmutter.<br />
Neues Kochbuch<br />
Siegen. Spenden im Gesamtwert von<br />
7.500 Euro haben die Siegener Versorgungsbetriebe<br />
an drei Empfänger übergeben.<br />
Die Erlöse stammen aus dem neu<br />
aufgelegten Kochbuch „Omas Siegerländer<br />
Küche“. Es freuen sich das Dunkelcafé<br />
Siegen, der Verein VergissMeinNicht<br />
Netphen e.V. und die DLRG Ortsgruppe<br />
Siegen. Geschäftsführer Alfred Richter<br />
übergab die Spenden und sagte: „Wir<br />
waren von dem Erfolg positiv überrascht.<br />
Unser Kochbuch passt immer noch gut in<br />
die Zeit und so können wir uns gemeinsam<br />
mit den Spendenempfängern heute<br />
über den Erfolg dieses Heimatproduktes<br />
freuen.“ Das Buch ist für 10 Euro im Kundenzentrum<br />
Morleystraße erhältlich. <strong>db</strong><br />
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Öffnungszeiten: Mo.–Do. 7:30–19:30 Uhr • Fr. 7:30-13:30 Uhr<br />
Hausbesuche sind möglich<br />
Kurz berichtet<br />
Mit der AWO auf Reise<br />
Erholen – Erleben – Genießen<br />
Siegen. Der AWO-Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe<br />
organisiert seit<br />
vielen Jahren „Reisen mit Herz“, die besonders<br />
für Menschen in der zweiten Lebenshälfte<br />
geeignet sind.<br />
Die Ziele im Reisejahr 2019 sind: Die<br />
Inseln Norderney und Rügen, Bad Wörishofen<br />
im Allgäu, Bad Zwischenahn am<br />
Zwischenahner Meer, Bad Hofgastein im<br />
Salzburger Land in Österreich oder Bad<br />
Füssing über Weihnachten und Silvester.<br />
Alle Reisen und Tagesfahrten werden von<br />
Zehn Jahre Hundebesuchsdienst<br />
Beate Klaas unterwegs mit drei Vierbeinern<br />
Neunkirchen. Wenn Marcella, Quarzo<br />
und Milli die Kapelle des Seniorenheims<br />
„Stegelchen“ in Herdorf betreten, dann<br />
geht den Bewohnern das Herz auf. Gemeinsam<br />
mit ihrer Trainerin und Halterin<br />
Beate Klaas besuchen die drei<br />
Hunde regelmäßig die Einrichtung. Ihr<br />
Ziel sind vor allem demenzkranke Menschen.<br />
Auf Initiative der Senioren-Service-Stelle<br />
wurde der Hundebesuchsdienst<br />
2008 ins Leben gerufen.<br />
Beate Klaas war von Beginn an dabei,<br />
ihre Erfahrungen während der letzten<br />
zehn Jahren waren durchweg positiv.<br />
Der Kontakt zu den Tieren erfolgt behutsam.<br />
Nach dem Füttern packt Beate<br />
Klaas einen Würfel aus. Das ist gut<br />
für die Motorik der Hundefreunde, die<br />
fast alle auf Rollstuhl oder Rollator angewiesen<br />
sind. Sie werfen den Würfel<br />
ins Rund und lesen dann, welche Aufgabe<br />
der Hund erfüllen soll. Begeistert<br />
ehrenamtlichen Reisebegleitern betreut.<br />
Neue ehrenamtliche Reisebegleiter sind<br />
herzlich willkommen.<br />
Für die Fahrten können Reisegutscheine<br />
erworben werden. Sie sind individuell<br />
ausfüllbar und da der Betrag frei wählbar<br />
ist, sind sie das passende Geschenk<br />
für jede Gelegenheit. Der Reisekatalog<br />
kann angefordert werden beim AWO-<br />
Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe<br />
unter Tel.: 0271/3386 ‐ 167 oder per Mail:<br />
reisen@awo-siegen.de<strong>db</strong><br />
beobachten die Heimbewohner, welche<br />
Kunststückchen die Hunde gelernt haben.<br />
Die Hunde von Beate Klaas mussten<br />
einen Eignungstest als Besuchshund<br />
bestehen. Außerdem hat die<br />
Struthüttenerin mit ihnen erfolgreich<br />
die Prüfung als „Pädagoge auf vier Pfoten“<br />
absolviert.<br />
Klaas legt bei ihrer ehrenamtlichen<br />
Arbeit Wert auf eine angenehme und<br />
ruhige Atmosphäre. Die Zeit mit den<br />
Hunden soll als stressfrei und entschleunigend<br />
empfunden werden. Einer<br />
der schönsten Momente ist für viele<br />
Heimbewohner zweifellos, einen der<br />
Hunde auf dem Schoß halten und streicheln<br />
zu dürfen.<br />
Zehn Jahre Hundebesuchsdienst. Dieses<br />
Jubiläum war für die Seniorenberaterin<br />
Bettina Großhaus-Lutz ein schöner<br />
Anlass, um das langjährige Engagement<br />
von Beate Klaas zu würdigen. <strong>db</strong><br />
Gesund und beweglich bleiben<br />
Praxis für chinesische Medizin<br />
Dr. Hans-Joachim Kraemer<br />
Herborner Str. 2<br />
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allen Gelenken<br />
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Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />
Tagespflege Villa Bohn möchten, dass ihre<br />
Besucher freudig am Leben teilnehmen.<br />
Jeder Gast bekommt die Hilfe, die er - unter<br />
Einbeziehung der eigenen Fähigkeiten -<br />
benötigt.<br />
Dem Pflegepersonal ist wichtig, die ihnen<br />
anvertrauten Menschen als Einheit von<br />
Körper und Seele zu sehen.<br />
Nicht nur die körperliche Pflege, auch<br />
seelische und geistige Bedürfnisse werden<br />
in der Villa Bohn berücksichtigt und individuell<br />
gefördert.<br />
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12 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4/<strong>2018</strong> durchblick 13
Kurz berichtet<br />
Aus den Seniorenbeiräten im Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
Ausflug nach Malta<br />
Siegen. Chikaru Shiotas Installation<br />
war ein Höhepunkt der Kunstreise der<br />
Museumsfreunde zur Kulturhauptstadt<br />
Valetta. Eine Schiffsfahrt stand ebenso<br />
auf dem Programm wie viele touristische<br />
Erkundungen. In der alten Festung<br />
des St. James Centre for Creativity<br />
beeindruckte eine Dokumentation<br />
über die Flüchtlingsproblematik, mit<br />
der Malta als Aufnahme-Insel der in<br />
überfüllten Booten Geflüchteten sehr<br />
belastet ist. Freundschaftliches Beisammensein<br />
bei maltesischen Köstlichkeiten<br />
bildeten den Abschluss. <strong>db</strong><br />
Viel Freude beim Neunkirchener Rollatortag<br />
Neunkirchen. Hervorragende Stimmung<br />
herrschte beim dritten Rollatortag<br />
in Neunkirchen. Sowohl aus dem<br />
Tagespflegehaus St. Raphael in Burbach<br />
als auch aus der DRK-Stiftung<br />
waren interessierte Personen mit dem<br />
vom DRK zur Verfügung gestellten Bus<br />
angereist. Hinzu kamen Rollator-Nutzer<br />
aus Neunkirchen und Kirchen. Das Programm,<br />
das von der Senioren-Service-<br />
Stelle und einem örtlichen Sanitätshaus<br />
zusammengestellt worden war, beinhaltete<br />
zunächst die optimale Einstellung<br />
der Rollatoren. Dabei wurden die<br />
Bremsen im Zweifelsfall nachgezogen,<br />
Dr. Karin Lingl und Wolfgang Suttner<br />
die Griffhöhe auf den Nutzer eingestellt<br />
und Schrauben nachgezogen.<br />
Perfekt ausgerüstet konnten sich die<br />
Besucher des Rollatortags anschließend<br />
auf den Rollatorparcours begeben.<br />
Dort konnte das Fahren auf verschiedenen<br />
Untergründen getestet werden. Im<br />
Anschluss begab sich Annette Schmetz,<br />
Verkehrssicherheitsberaterin der Polizei,<br />
mit den Rollator-Nutzern „auf Wanderschaft“.<br />
Bei einem Rundgang durch<br />
die Ortsmitte zeigte die Polizeikommissarin,<br />
wie die Querungshilfe ordnungsgemäß<br />
passiert werden kann, wo im<br />
Straßenverkehr Tücken lauern und wie<br />
Wohin mit der Kunst?<br />
Siegen. „Wohin mit der Kunst, bevor ich<br />
nicht mehr da bin? Wohin mit der Kunst,<br />
die ich geerbt habe?“ Fragen, die sich<br />
stellen, wenn es um Vor- bzw. Nachlässe<br />
geht, Künstlername und –werk bekannt,<br />
aber nicht so bedeutend<br />
sind, dass beide zwangsläufig<br />
im Museum landen oder sich<br />
mit Leichtigkeit auf dem Kunstmarkt<br />
behaupten.<br />
Es geht also um den Raum<br />
zwischen Atelier und Museum.<br />
Zum Thema „Das letzte Hemd<br />
hat keine Taschen – Wohin<br />
mit den Künstlernachlässen?“<br />
sprach auf Einladung des Kunstvereins<br />
Siegen im Rahmen der<br />
Reihe ‚Abends in der Galerie’<br />
(Kooperation KulturSiegen &<br />
Kunstverein) Frau Dr. Karin Lingl<br />
vor ca. 50 Künstlern, Sammlern<br />
und Kunstinteressierten.<br />
Als Geschäftsführerin der Stiftung<br />
Kunstfonds zur Förderung der zeitgenössischen<br />
bildenden Kunst in Bonn leitet<br />
sie das Archiv für Künstlernachlässe im<br />
Kloster Brauweiler. Den regen Austausch<br />
Foto: Eike Jungheim<br />
man sich mit Rollator sicher an und auf<br />
der Straße verhält.<br />
Mit einem Imbiss gestärkt, ging‘s<br />
zur Rollatorgymnastik. Sabine Mondorf<br />
zeigte, wie der Rollator beim Aufstehen<br />
und Hinsetzen helfen kann. Außerdem<br />
wurden zur Musik zahlreiche<br />
Übungen gemacht. „Die Besucher des<br />
Rollatortags sind hochmotiviert zur Tat<br />
geschritten und hatten alle sehr viel<br />
Spaß“, resümierte Seniorenberaterin<br />
Bettina Großhaus-Lutz. Und ob der<br />
positiven Resonanz wird es in Neunkirchen<br />
2019 wohl die vierte Ausgabe der<br />
Veranstaltung geben.<br />
<strong>db</strong><br />
von Fragen und Antworten zur Auswahl,<br />
Aufbewahrung, Vernichtung, Ausleihe,<br />
Weiterverkauf, Besteuerung und mehr<br />
moderierte Wolfgang Suttner, Sprecher<br />
des Deutschen Kunstrats in Berlin.<br />
Die Vorstellung der hervorragenden<br />
Einrichtung des Archivs, die ständig<br />
wächst, aber dennoch nur begrenzt<br />
gestiftete Nachlässe aufnehmen kann,<br />
diente letztlich dazu, ein bestens funktionierendes<br />
Modell als Vorbild auch für<br />
eine regionale Lösung schmackhaft zu<br />
machen. Den Besuchern war nämlich<br />
schnell klar, dass die Chance für die Auswahl<br />
eines Nachlasses zur Aufnahme ins<br />
Archiv der Stiftung nur ganz gering sein<br />
kann. Es lag folgerichtig auf der Hand,<br />
dass die Forderung nach einer regionalen<br />
Lösung geäußert wurde. Möglicherweise<br />
wird der Informationsabend zum Anlass<br />
genommen werden, eine Initiative auf<br />
die politische Schiene zu bringen. <strong>db</strong><br />
14 durchblick 4/<strong>2018</strong><br />
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denberg.<br />
Viele Senioren<br />
haben<br />
den Führerschein<br />
schon in<br />
jungen<br />
Jahren<br />
erworben, wo Theorie- und Praxisprüfungen<br />
noch relativ einfach waren,<br />
und fast alle haben diese Hürden ohne<br />
Probleme im ersten Anlauf genommen.<br />
Danach hat sich vieles verändert<br />
bezüglich Führerscheinprüfung und<br />
den Anforderungen an den Autofahrer.<br />
Vor allem die zunehmende Anzahl der<br />
PKW und LKW und die damit verbundenen<br />
Dichte des Verkehrs hat sich<br />
deutlich gesteigert. Somit haben auch<br />
die Ansprüche an die Verkehrstüchtigkeit<br />
der Autofahrer zugenommen. Dagegen<br />
abgenommen haben bei den älteren<br />
Menschen wichtige Fähigkeiten<br />
Herrenkonfektion<br />
und Jeanswear<br />
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ältere Verkehrsteilnehmer in Deutschland<br />
im Gegensatz zu anderen Ländern<br />
nicht prüfen zu lassen. Freiwillig kann<br />
man beim ADAC seine Fahrfitness ohne<br />
Angst vor Konsequenzen testen lassen.<br />
Hinsichtlich der theoretischen Kenntnisse<br />
für die Teilnahme am Straßenverkehr<br />
sind seit der abgelegten<br />
Führerscheinprüfung eine Reihe von<br />
Veränderungen und zusätzliche Bestimmungen<br />
hinzugekommen. Auf Anfrage<br />
des<br />
Seniorenbeirats<br />
der Stadt<br />
Freudenberg<br />
hat<br />
eine örtliche<br />
Fahrschule<br />
eine entsprechende<br />
Veranstaltung im September<br />
durchgeführt. Für die zahlreichen<br />
Teilnehmer, war die Veranstaltung kostenlos.<br />
In einem interessanten Vortrag<br />
mit vielen Beispielen aus dem Alltag<br />
eines Fahrlehrers wurden auch kniffelige<br />
Verkehrssituationen besprochen.<br />
Für Fragen aus der Zuhörerschaft blieb<br />
ausreichend Zeit.<br />
Das Problem mit den Radwegen in<br />
Freudenberg wurde besonders intensiv<br />
diskutiert. Das Thema fand ein so großes<br />
Interesse, dass eine weitere Informationsveranstaltung<br />
dieser Art vorgesehen<br />
ist. <br />
<strong>db</strong><br />
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Betriebsferien 2019: Montag, 28. Januar bis Samstag, 9. März<br />
4/<strong>2018</strong> durchblick 15
Siegen. Auf der ersten Herbstsitzung<br />
des Siegener Seniorenbeirats standen<br />
Arne Fries, Leiter des Geschäftsbereichs<br />
2 (u.a. zuständig für Ordnung und Stadtreinigung),<br />
sowie Elmar Diehl vom Straßenreinigungsamt<br />
Rede und Antwort.<br />
Schwerpunkt war das Thema „Winterdienst<br />
in Siegen“. Elmar Diehl gab<br />
einen ausführlichen Einblick in die Aufgaben<br />
seines Arbeitsbereiches. „Letztlich<br />
sind wir das ganze Jahr mit Winterdienst<br />
beschäftigt“, stellte er heraus.<br />
Schließlich erfordert die abgelaufene<br />
Winterperiode bereits im Frühjahr erneute<br />
Planungen für die noch weit voraus<br />
liegende nächste kalte Jahreszeit.<br />
Vorrangige Schwerpunkte der Winterdienstarbeit<br />
sind Verkehrsdichte, Wichtigkeit<br />
und Sicherheit. Von besonderer<br />
Bedeutung für die Planungsarbeit ist<br />
die topographische Beschaffenheit der<br />
Hügelstadt. Schon weniger als hundert<br />
Meter Höhenunterschied können einen<br />
gezielten Einsatz erforderlich machen.<br />
Aus Siegener Beiräten<br />
Winterdienst der Stadtreinigung Siegen<br />
bürgernah und unbürokratisch<br />
Vor eine besondere Herausforderung<br />
sind die jeweiligen Einsatzleiter gestellt,<br />
welche bei erwarteter Glätte morgens<br />
um zwei Uhr entscheiden müssen, ob<br />
ein Einsatz notwendig ist.<br />
Für Eberhard Schäfer im Bezirk Siegen-Ost<br />
besteht besonderer Handlungsbedarf<br />
für die Bereiche Breitenbach,<br />
Volnsberg und Kornberg, letzterer der<br />
höchstgelegene Punkt der Krönchenstadt.<br />
Räumungspflichten für Anlieger<br />
wurden thematisiert und mögliche<br />
Konsequenzen bei deren Unterlassung<br />
aufgezeigt. In der anschließenden Aussprache<br />
konnte Diehl eine Reihe von<br />
praktischen Vorschlägen und Wünschen<br />
mitnehmen, so z.B. Sicherheit auf Verbindungs-<br />
und Radwegen, Freischneiden<br />
von Gebüsch sowie Beseitigung von<br />
Stolperfallen. Dringende Anliegen können<br />
wie bisher mit Erfolg auf dem „kleinen<br />
Dienstweg“ unbürokratisch erledigt<br />
werden. Noch anstehende Arbeiten<br />
sollen vor Winterbeginn abgeschlossen<br />
Elmar Diehl<br />
sein. Nach Aussage des Beigeordneten<br />
Arne Fries sollen Fuß- und Radwege in<br />
Zukunft mehr Gewicht erhalten. <strong>db</strong><br />
Winterdienst auf Gehwegen<br />
und Fahrbahnen<br />
Die Bürgersteige bzw. Fahrbahnränder<br />
bei fehlenden Gehwegen müssen in<br />
einer Breite von 80 Zentimetern entlang<br />
des Grundstückes freigehalten werden.<br />
An Bushaltestellen sind Zugänge zu den<br />
Ein- und Ausstiegen freizuhalten. An<br />
gekennzeichneten Fußgängerüberwegen<br />
muss ein gefahrloses Betreten der<br />
Fahrbahn möglich sein.<br />
Räum- und Streupflicht besteht in der Zeit<br />
von 7.00 Uhr (an Sonn- und Feiertagen<br />
von 8.00 Uhr) bis 19.30 Uhr, unverzüglich<br />
nach Beendigung des Schneefalls bzw.<br />
nach dem Entstehen der Glätte.<br />
Salz oder sonstige auftauende Stoffe sind<br />
grundsätzlich verboten, ausgenommen<br />
auf Treppen, Rampen, Brücken, starken<br />
Steigungsstrecken und ähnlichem. Beim<br />
Parken ist darauf zu achten, dass für<br />
Räumfahrzeuge mindestens drei Meter<br />
Durchfahrbreite frei gehalten werden.<br />
Universitätsstadt<br />
Siegen<br />
Die Stadtreinigung informiert<br />
Wofür die Winterdienstgebühr<br />
erhoben wird<br />
Die Winterdienstgebühr ist eine Gegenleistung<br />
für die Reinigung der Straße im<br />
Ganzen. Daher sind auch Grundstücke<br />
gebührenpflichtig, die nicht direkt an die<br />
Straße grenzen (sogenannte Hinterlieger).<br />
Die Gebühr fällt auch dann an, wenn<br />
unmittelbar vor dem Grundstück keine<br />
Leistung erbracht wird, z. B. weil dort ständig<br />
Autos parken.<br />
Für alle Fragen rund um den Winterdienst<br />
hält die Stadt Siegen ein Informationsblatt<br />
bereit, das in allen Bürgerbüros und bei der<br />
Stadtreinigung erhältlich ist.<br />
Sicheres Gehen und Fahren im Winter kann<br />
durch Ihre Mithilfe erreicht werden!<br />
BC_ Anz_186x130_Senioren_SI 20.11.2009 13:30 Uhr Seite 1<br />
Anliegerpflichten<br />
Laut städtischer Satzung ist die Winterwartung<br />
auf Gehwegen grundsätzlich auf<br />
die Anlieger übertragen. Sofern ein Anlieger<br />
der Räumpflicht nicht nachkommt, kann er<br />
im Schadensfall haftbar gemacht werden.<br />
Eine Räumpflicht besteht grundsätzlich<br />
immer, selbst wenn der Verantwortliche wegen<br />
Gebrechlichkeit, Urlaub oder aus sonstigen<br />
Gründen nicht dazu in der Lage ist.<br />
In diesen Fällen muss eventuell ein Dritter<br />
mit den Arbeiten beauftragt werden.<br />
Müllabfuhr 2019<br />
Der Terminplan für die<br />
Müllabfuhr wird vor<br />
Weihnachten an alle<br />
Haushalte verteilt und liegt<br />
in den Bürgerbüros aus.<br />
Die konkreten Termine<br />
für Ihre Straße finden Sie<br />
auch bequem auf der<br />
Internetseite der Stadt<br />
Siegen unter<br />
www.siegen.de<br />
im Abfallkalender.<br />
Agenda 2022<br />
Siegen. Auf<br />
seiner Oktobersitzung<br />
legte der Seniorenbeirat<br />
Arbeitsschwerpunkte<br />
für die<br />
bis 2022 dauernde<br />
Amtsperiode<br />
fest. Eine<br />
vorauf gegangene<br />
Klausurta-<br />
Dr. Horst Bach<br />
gung diente der<br />
Ideenfindung, Diskussion und Bewertung.<br />
Weiterführung bewährter Aktivitäten und<br />
Entwicklung neuer Konzepte sind die beiden<br />
Kernpunkte dieser Agenda, so der<br />
erste Vorsitzende Dr. Horst Bach.<br />
Eine zentrale Rolle zur Umsetzung<br />
spielen die vier Arbeitskreise des Seniorenbeirats.<br />
Folgende Schwerpunkte<br />
wurden neben anderen festgelegt: Barrierefreiheit<br />
und Sicherheit im öffentlichen<br />
Raum, Wohnen im Alter, Zusammenarbeit<br />
mit der jungen Generation,<br />
Seniorenausflüge, verstärkte Aktivitäten<br />
in den Stadtbezirken, Betreuung im<br />
Quartier, Ausweitung der Kontakte zu<br />
den Partnerstädten.<br />
<strong>db</strong><br />
3. Dezember ist Weltaktionstag<br />
für die Rechte von Menschen mit Behinderung<br />
Siegen. Aus diesem Anlass laden die<br />
Beauftragten für die Belange von Menschen<br />
mit Behinderung der Stadt Siegen<br />
zu einer Diskussionsveranstaltung<br />
in das KrönchenCenter in der Oberstadt<br />
ein: Frei nach dem Motto „Was<br />
können/sollen Behindertenbeauftragte<br />
bewegen?“ stellen Regina Weinert<br />
und Rainer Damerius vor, was zu ihrem<br />
Arbeitsalltag als Beauftragte für Menschen<br />
mit Behinderung gehört. Interessierte<br />
können erfahren:<br />
Wie werden Betroffene, Angehörige<br />
und andere Interessierte sozialpädagogisch<br />
umfassend beraten?<br />
Wie gestaltet sich die Beteiligung an<br />
Bauplanungsverfahren der Stadt?<br />
Wie werden Selbsthilfegruppen, Vereine<br />
und Verbände der örtlichen Behindertenarbeit<br />
in ihrer Informations- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit unterstützt?<br />
Wie fördern die Beauftragten die politische<br />
Teilhabe durch den Beirat der<br />
Menschen mit Behinderung?<br />
Diese Infos sollen aber nur den Einstieg<br />
in die Diskussion darüber erleichtern,<br />
was die hoffentlich zahlreich<br />
anwesenden Interessierten sich wünschen,<br />
wo sie mehr Hilfe benötigen oder<br />
womöglich fordern! Wodurch eventuell<br />
mehr politische Einflussnahme auf die<br />
Kommunalpolitik genommen werden<br />
könnte, kann dabei ebenso diskutiert<br />
werden wie Fragen zum Abbau alltäglicher<br />
Barrieren.<br />
Die Veranstaltung wird moderiert von<br />
Prof. Albrecht Rohrmann (Universität<br />
Siegen). Professor Rohrmann befasst<br />
sich seit langem damit, wie Menschen<br />
mit Behinderung in sozialen Gemeinschaften<br />
leben, wo Mängel bestehen<br />
und wie diese beseitigt werden könnten.<br />
Es verspricht also ein lebhafter und<br />
sicher für alle wichtiger Austausch zu<br />
werden. Regina Weinert: „Wir reden<br />
über Inklusion und leben sie! Zu der<br />
Veranstaltung, die um 18 Uhr im Vortragsraum<br />
des KrönchenCenters beginnt,<br />
laden wir herzlich ein. Die Redebeiträge<br />
der Veranstaltung werden in<br />
Deutsche Gebärdensprache übersetzt.<br />
Wir bemühen uns derzeit um eine mobile<br />
Induktionsanlage“.<br />
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16 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4/<strong>2018</strong> durchblick 17
Senioren- und<br />
Pflegeberatung<br />
Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
Wir möchten Sie gut informiert wissen<br />
Frühzeitige Information, noch bevor die Pflegebedürftigkeit eintritt, bringt Sicherheit.<br />
Haben Sie Fragen zu:<br />
- Angeboten in Ihrer Gemeinde oder Stadt (z.B. Sport,<br />
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Gemeinde Neunkirchen<br />
Bettina Großhaus-Lutz 02735/767-200<br />
Bahnhofstr. 3 57290 Neunkirchen<br />
b.grosshaus-lutz@neunkirchen-siegerland.de<br />
Stadt Netphen<br />
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Amtsstr. 6 57250 Netphen<br />
e.vitt@netphen.de<br />
Stadt Kreuztal<br />
N. N. 02732/51-0<br />
Siegener Str. 5 57223 Kreuztal<br />
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dann melden Sie sich bei uns als Angehöriger, Bezugsperson oder selbst Ratsuchender.<br />
Wir kommen zu Ihnen nach Hause und beraten Sie umfassend, in allen Regionen, kreisweit!<br />
Oder Sie kommen zu uns ins Büro. Die Gespräche sind kostenlos, vertraulich und anbieterneutral.<br />
Gemeinde Erndtebrück<br />
Tim Schaumann 02753/605-121<br />
Talstr. 27 57339 Erndtebrück<br />
t.schaumann@erndtebrueck.de<br />
Stadt Hilchenbach<br />
Gudrun Roth 02733/288-229<br />
Markt 13 57271 Hilchenbach<br />
g.roth@hilchenbach.de<br />
Stadt Freudenberg<br />
Heike Weigel 02734/43-174<br />
Mórer Platz 1 57258 Freudenberg<br />
h.weigel@freudenberg-stadt.de<br />
Gemeinde Wilnsdorf<br />
Jutta Schmidt 02739/802-129<br />
Marktplatz 1 57234 Wilnsdorf<br />
j.schmidt@wilnsdorf.de<br />
Foto: Kreis Siegen-Wittgenstein<br />
Zukunftsinitiative „Leben und Wohnen im Alter“ 57076 Siegen, Bismarckstraße 45<br />
E-Mail: pflegeberatung@siegen-wittgenstein.de<br />
Senioren-Service-Stellen im Kreis Siegen-Wittgenstein:<br />
Das<br />
Beratungsteam:<br />
Heike Dielmann<br />
0271/333-2728<br />
Gaby Cullmann<br />
0271/333-2722<br />
Susann Bender<br />
0271/333-2729<br />
Bad Berleburg<br />
Holger Homrighausen 02751/923-268<br />
Poststr. 42 57319 Bad Berleburg<br />
h.homrighausen@bad-berleburg.de<br />
Stadt Bad Laasphe<br />
Maike Thielmann 02752/909-153<br />
Mühlenstr. 20 57334 Bad Laasphe<br />
m.thielmann@bad-laasphe.de<br />
Gemeinde Burbach<br />
Birgit Meier-Braun 02736/45-56<br />
Eicher Weg 13 57299 Burbach<br />
b.meier-braun@burbach-siegerland.de<br />
Kurz berichtet<br />
Papierschneiderei im Bahnhof<br />
Angelika March-Rintelen<br />
im Kulturbahnhof Kreuztal<br />
Die Kreuztaler Seniorenbeauftragte Helga<br />
Rother (re.) informiert ihre Dezernentin<br />
Edelgard Blümel.<br />
Kreuztal. Der ungeschützte Begriff<br />
Rock am Stock wird mittlerweile in<br />
vielen Städten für Seniorentanzveranstaltungen<br />
genutzt, aber in Kreuztal<br />
ist dieses jährlich wiederkehrende<br />
Event Kult geworden. 2015 fand „Rock<br />
am Stock“ in Kreuztal zum ersten Mal<br />
Rock am Stock<br />
Kreuztal. Sie feierte den hundertsten<br />
Geburtstag ihrer Nähmaschine und<br />
hätte diese am liebsten für eine Vorführung<br />
ihres Tuns mitgebracht: in den<br />
Kreuztaler Kulturbahnhof, in dem zurzeit<br />
ihre Ausstellung „Treibhaus“ zu sehen<br />
ist.<br />
Angelika March-Rintelen arbeitet in<br />
Neuss und bezeichnet ihre Kunst selbst<br />
als Papierschneiderei, zunächst eine<br />
Technik des Schneidens und Schneiderns,<br />
die schließlich in einen skulpturalen<br />
Vorgang mündet. Ausgangspunkt<br />
sind Objekte aus der Natur, inspirieren<br />
lässt sie sich gern von Rundgängen im<br />
Botanischen Garten in Neuss. Sie präpariert<br />
Pflanzen und integriert diese in<br />
skulpturale Objekte.<br />
Filigrane Arbeiten sind die aus Papier<br />
oder Stanniol gefertigten Pflanzen und<br />
Lebewesen wie die Heuschrecke, die<br />
die Künstlerin im Kreuztaler Kulturbahnhof<br />
wie auf einer kleinen Schaukel<br />
präsentiert. Die Ausstellung von Angelika<br />
March-Rintelen, die bereits im Jahr<br />
1981 in Siegen in der Villa Waldrich<br />
ausgestellt hat, ist bis zum 5. Januar<br />
2019 in Kreuztal zu sehen.<br />
statt. Zunächst interessierten sich nur<br />
bescheidene 100 tanzhungrige Senioren<br />
für diesen nostalgischen Zeitvertreib,<br />
damals noch in der Otto-Flick-<br />
Halle. Dank des stetigen Einsatzes von<br />
DJ „Pinguin“ alias Karl-Hermann Böhm<br />
(Titelbild), der schon in den sechziger<br />
Jahren beliebter DJ im Eiserfelder Studio<br />
D war, wurde die Veranstaltung von<br />
Jahr zu Jahr beliebter.<br />
Die Rockband „The Beat Pack“ heizte<br />
auch diesmal so richtig ein und in den<br />
Pausen agierte „Pinguin“ in alt bewährter<br />
Weise als Animateur. Von 18 Uhr bis<br />
zum Ende um 24 Uhr war die Tanzfläche<br />
ohne Unterbrechung rappelvoll.<br />
Der Kreuztaler Seniorenbeirat erkannte<br />
bereits vor drei Jahren das Bedürfnis<br />
seiner Klientel nach altersgerechten<br />
Tanzveranstaltungen und fördert finanziell<br />
und personell „Rock am Stock“.<br />
Helga Rother, verantwortlich für Werbung,<br />
Organisation und Durchführung,<br />
hat erheblichen Anteil am Erfolg dieses<br />
Events. Die 400 Plätze in der Stadthalle<br />
waren schon vier Stunden nach Beginn<br />
des Vorverkaufs vergeben. <strong>db</strong><br />
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gegründet 1909<br />
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18 durchblick 4/<strong>2018</strong><br />
4/<strong>2018</strong> durchblick 19
Für sechs Stunden<br />
nochmal wie damals<br />
Oldies Quatschen<br />
Singen Schwofen<br />
Lachen Begegnungen<br />
Plaudern<br />
Feiern Gemütlichkeit<br />
Genuss <br />
Tanzen Verausgaben<br />
Trinken <br />
Frohsinn Gefühle<br />
Nostalgie
Im 15. Jahrhundert Weihbischof in Thüringen<br />
Johannes Bonemilch<br />
Ein Sohn aus Laasphe<br />
Ein kleiner Fußweg im Nahbereich der Ev. Kirche<br />
trägt seinen Namen: Bonemilchgässchen.<br />
Nur wenige Meter entfernt, ebenfalls in der alten<br />
Marktstraße, ist ein neues Gebäude mit einer Tafel<br />
versehen, auf der sich der Hinweis befindet, dass<br />
an gleicher Stelle das Geburtshaus von Johannes Bonemilch<br />
gestanden haben soll. Geburts- oder Taufregister<br />
sind im Kirchen- oder Stadtarchiv nicht mehr<br />
vorhanden. Die Angaben zu seinem Geburtsdatum<br />
schwanken zwischen 1430 und 1434. Klarer wird<br />
sein Weg mit der Aufnahme des Studiums in Erfurt.<br />
Am 29. September 1462 erfolgte seine Einschreibung,<br />
sieben Jahre später seine erste Examinierung als Magister.<br />
Es folgten seine Berufungen zum Dr. theol. und Dr. phil.<br />
Viele Male bekleidete er das Amt des Dekans und Rektors<br />
der Universität Erfurt. In jungen Jahren, noch vor seinem<br />
Studium, war er 10 Jahre (1454 bis 1464) Seelsorger in der<br />
Gemeinde Eckelshausen bei Biedenkopf (1) . Es bleibt offen,<br />
wer ihm die zur Ausübung dieser Tätigkeit erforderliche<br />
Grundausbildung vermittelt hat.<br />
Am 13.12.1497 wurde ihm das Amt des Weihbischofs<br />
von Erfurt übertragen. Mit dem Guss der größten Dom-<br />
Historisches<br />
glocke, der Gloriosa, war bereits im Juli des gleichen Jahres<br />
begonnen worden. Der beauftragte Glockengießer, Gerhard<br />
van Kampen, wohnte teilweise in seinem Haus (2) .<br />
Zwei Jahre nach Fertigstellung der Glocke wurde diese in<br />
den mittleren Turm des Doms verbracht und am 19. Mai 1499<br />
erstmals geläutet (3) . Ein urkundlicher Beweis, dass Bonemilch<br />
die Benediktion (Segnung) der Glocke vorgenommen<br />
hat, wurde bisher nicht gefunden. Es ist in höchstem Maße<br />
wahrscheinlich, dass dieser die Amtshandlung vollzog.<br />
Zwei Monate lang musste die „Ruhmreiche“ im Sommer<br />
des Jahres 2004 im bayrischen Nördlingen wegen der<br />
Reparatur eines 40 cm<br />
langen Risses verbringen.<br />
Am Donnerstag, dem<br />
16.09.2004, beförderte<br />
ein leistungsstarker Hebekran<br />
die Glocke an ihren<br />
Stammplatz im Hauptturm<br />
des Doms. Mehr als<br />
10.000 Menschen hatten<br />
sich zur Begrüßung am<br />
Domplatz versammelt.<br />
Die Gloriosa hat ein<br />
Gewicht von 11,5 Tonnen<br />
und zählte bis zum<br />
Guss der im Kölner Dom<br />
hängenden Petersglocke<br />
(1922) zu den größten<br />
Glocken Deutschlands.<br />
Glocken vertraut. Bezüglich des Tages seiner Priesterweihe<br />
und der Primiz (erster Gottesdienst unter seiner Leitung)<br />
divergieren bei den Luther-Biographen die Daten.<br />
Vermutlich ist Luther am 03. April 1507 durch Johannes<br />
Bonemilch geweiht worden. Als Primiz-Feier wird der 02.<br />
Mai des gleichen Jahres genannt (4) .<br />
Johannes Bonemilch war zu diesem Zeitpunkt ca. 70<br />
Jahre alt. Ein Jahr später verzichtete er auf alle Ämter. Er<br />
starb am 17. Oktober 1510 und wurde im Hauptschiff des<br />
Erfurter Doms, unter dem Marien-Patrozinium stehend,<br />
beigesetzt.<br />
Sieben Jahre später: Am 31.10.1517 veröffentlichte<br />
Martin Luther 95 Lehrsätze (Thesen), die zur Reformation<br />
der Kirche beitragen sollten. Sie lösten eine umfassende<br />
Diskussion im gesamten Europäischen Raum aus, die 1521<br />
zur Einberufung des Reichstags zu Worms führte. Kaiser<br />
Karl V. hatte diesen auf den 17./18. April angesetzt und das<br />
persönliche Erscheinen Martin Luthers angeordnet.<br />
Wilhelm der Reiche, Regent der Nassauischen Teilgrafschaft<br />
Dillenburg-Siegen, war einer der Kongressteilnehmer.<br />
Es kam zu einer persönlichen Begegnung mit<br />
Martin Luther. Ab 1530 führte er in seiner Grafschaft die<br />
Reformation ein. Es folgte, nahezu zeitgleich, in den beiden<br />
damals eigenständigen Grafschaften Wittgensteins die<br />
Zuwendung zur reformatorischen Bewegung. Johannes<br />
Bonemilch ist, obwohl seit seinem Tod mehr als 500 Jahre<br />
vergangen sind, in Laasphe nicht vergessen.<br />
Seine Heimatstadt entsandte im Oktober des Jahres<br />
2009 eine 40-köpfige Delegation nach Erfurt, um an der<br />
Wir bieten Ihnen Stationäre Pfl ege und Kurzzeitpfl ege.<br />
Dreifaltigkeitskapelle eine Bronze-Gedenktafel anzubringen,<br />
die an das Wirken von Johannes Bonemilch erinnert.<br />
Die Dreifaltigkeitskapelle trägt jetzt ergänzend den Namen<br />
„Laasphe-Kapelle“.<br />
In der Zeit seines Wirkens in Erfurt hat sich Johannes<br />
Bonemilch außerordentlich für die studentische Förderung<br />
des Wittgensteiner Landes eingesetzt. Die Immatrikulationslisten<br />
der Universität Erfurt geben noch heute davon<br />
Zeugnis, wie viele dem Ruf ins damals ferne Thüringen<br />
gefolgt sind.<br />
<br />
Heinz Stötzel<br />
Literaturverzeichnis: 1) Bauer, Gustav: Johannes Bonemilch von Laasphe in Heft 4, Seite 13,<br />
1921, Verein für Geschichte und Volkskunde. 2) wie 1) Seite 17. 3) Wikipedia mit der Angabe einzelner<br />
Literaturverzeichnisse. 4) Bode, Dr. Martin: Martin Luther, Neusalza 1895, Seite 35; Lilie,<br />
Dr. Hans: Luther, 1992, Seite 125; Schilling, Dr. Heinz: Martin Luther, München 2017, Seite 87.<br />
SICHER,<br />
GEBORGEN<br />
UND<br />
ZU HAUSE.<br />
Martin Luther war<br />
Student in Erfurt.<br />
Die Priesterweihe<br />
empfing er im Jahr 1507.<br />
Als Angehöriger des Augustiner-Klosters<br />
war er<br />
mit dem Dom und dessen<br />
Seniorenzentrum Erndtebrück<br />
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Mehr zu uns unter: www.awo-ww.de/Seniorenzentren<br />
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22 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4/<strong>2018</strong> durchblick 23
Königs August<br />
Der letzte Kuhjochschnitzer vom Ferndorftal<br />
August Menn, mit Hausname Königs<br />
Jahrtausende wird es wohl gedauert haben, bis der<br />
Mensch die Zugkraft des Rindes richtig zu nutzen<br />
wusste. Immerhin gehört das Rind nach dem Hund zu<br />
den ältesten Haustieren Europas. Man merkte schließlich,<br />
bedingt durch den Körperbau der Tiere, dass mit der Stirn<br />
die größte Kraft zu bewegen war. So wird man vor langer<br />
Zeit zu den Genickgeschirren und dann zu dem Vorkopfjoch,<br />
dem sogenannten Stirnjoch, gekommen sein. Das<br />
Joch, was unter anderem auch das Geschirr zum Anspannen<br />
der Zugtiere bedeutete, ist übrigens keine Erfindung der<br />
Neuzeit. Es war früher auch mal ein Feldmaß. Die Größe<br />
dieser Fläche war das, was ein Joch (Gespann) Ochsen am<br />
Tage umpflügen konnten, und dies war etwa 50a.<br />
Die sogenannten Genickgeschirre, allgemein auch<br />
schon Joche genannt, wurden in den vergangenen Jahrhunderten<br />
von sogenannten Jochmachern hergestellt. Da diese<br />
Aus der Heimat<br />
Geschirre für die Menschen von großer Wichtigkeit waren,<br />
ist der Jochmacher ein eigener anerkannter Berufszweig<br />
gewesen. Hinsichtlich des Zuges (Zugkraft) war kaum ein<br />
Unterschied bei den Geschirren, jedoch existierten verschiedene<br />
Ausführungen, die durch das Brauchtum in der<br />
Formgebung beeinflusst wurden.<br />
Von allen Zweigen der Viehzucht kam im Siegerland<br />
der Rindviehzucht die größte Bedeutung zu. Wenn es auch<br />
bei einer Viehzählung am 1. Dezember 1912 im Siegerland<br />
1268 Pferde gab, so war das Hauptzugtier des hiesigen<br />
Landmannes doch das Rind bzw. die Kuh. Der Rindviehbestand<br />
betrug bei dieser Zählung im Kreise 14 622<br />
Stück. Die Pferde waren hauptsächlich in der Industrie und<br />
im Handel anzutreffen, denn hier war für sie das ganze<br />
Jahr über Arbeit. Da es im Siegerland überwiegend Kleinbetriebe<br />
gab, waren die Fahrkühe in der Landwirtschaft<br />
und im Hauberg von großer Wichtigkeit und mit weitem<br />
Abstand am häufigsten anzutreffen. Wenn diese Fahrkühe<br />
auch längst nicht die Leistung von Zugpferden, Ackergäulen<br />
oder Ochsen erbrachten, so waren sie doch wegen ihrer<br />
Milch und dem Fleisch am wirtschaftlichsten für die meisten<br />
Bewohner. Es haben seinerzeit 85% der Siegerländer<br />
Kühe Spannarbeit leisten müssen.<br />
Da der Kopf und somit die Stirn bei dem weiblichen<br />
Rindvieh kleiner ist, wurde hierfür ein Kuhjoch angefertigt.<br />
Weil die meisten Kühe im hiesigen Raum Fahrkühe<br />
waren, benötigte man bei uns sehr viele Kuhjoche. So ist<br />
es auch nicht verwunderlich, dass es im Siegerland die sogenannten<br />
Kuhjochschnitzer gab.<br />
Der letzte dieser Kuhjochschnitzer vom Ferndorftal war<br />
der Hilchenbacher August Menn, mit Hausname Königs.<br />
Er hatte den Beruf des Stellmachers in Berleburg erlernt<br />
und übte diesen in seinem Elternhaus (mit Hausnamen<br />
Wänersch) in Helberhausen aus. Aber auch die Ausbildung<br />
als Jochmacher hatte er bei August Schäfer, der 1911 verstarb<br />
und ein bekannter Jochschnitzer war, in Niedernetphen<br />
war gemacht.<br />
Da ihm die Jochschnitzerei besonders lag, verkaufte er<br />
schon als 27jähriger 1899 sein erstes Joch. 1902 kaufte<br />
er sich in der heutigen Ferndorfstraße in Hilchenbach ein<br />
Haus, wo er sich selbstständig machte. Im Hause befand<br />
sich bis dahin noch eine alte Leimsiederei, deren letzter<br />
Meister König hieß. Da der Name Menn im oberen Ferndorftal<br />
sehr häufig war, nannte man ihn Königs August.<br />
Noch heute ist der Name Königs bei alten Hilchenbachern<br />
im Sprachgebrauch.<br />
Wenige Jahre später ging er nach der Firma Gebr. Klein<br />
in Dahlbruch und arbeitete dort als Modellschreiner. Wenn<br />
er nun nach Feierabend von Dahlbruch nach Hause kam,<br />
begann die Jochmacherei. Um seine Anwesenheit den<br />
Landwirten kundzutun, steckte er immer, wenn er zu Hause<br />
war, eine weiß beflaggte Bohnenstange zu seinem Haus.<br />
Die Joche, und bei ihm besonders Kuhjoche, wurden<br />
aus abgelagertem Birkenholz hergestellt, was der Hauberg<br />
lieferte. Zunächst wurde der Rohling mit der Axt bearbeitet.<br />
Danach bekam er mit dem Schnitzmesser seine eigentliche<br />
Form. Daher auch der Name Jochschnitzer. Der Landwirt<br />
musste nun in dieser Zeit das Zugtier vorführen, damit<br />
das Joch genau nach Stirn und Hörnerform angefertigt<br />
werden konnte, um dem Tier später unnötige Quälereien<br />
zu ersparen. August Menn verstand sein Handwerk, er war<br />
ein Meister seines Fachs, und so gingen seine Joche bis<br />
ins Sauerland. Den Jochbeschlag lieferte der Dorfschmied<br />
und der Sattler das Lederkissen mit Lederriemen zum<br />
Festschnallen. Wenn eine Fahrkuh den Besitzer wechselte,<br />
wurde meistens das zugehörige Joch mit verkauft, denn<br />
August hatte das Ding gut angepasst.<br />
War das Joch dem Zugtier zum Fahren angeschnallt,<br />
wurden die Arme der Gabeldeichsel durch die beiden äußeren,<br />
großen Ringe geschoben und mit Stroppnägeln befestigt.<br />
Die Nägel hatten verschiedene Formen und waren<br />
mit einer Kette am Joch befestigt. Bei dieser Bespannung<br />
war es dem Zugtier nicht möglich, den Kopf seitlich zu<br />
bewegen. Vielfach waren diese Vorkopfjoche auch mit Le-<br />
Ihr Profi für<br />
Komplettbad - Lösungen<br />
und regenerative Energien<br />
derkissen oder ähnlichen ausgepolstert. Hierdurch sollten<br />
die Auswirkungen der Deichselschläge auf den Kopf des<br />
Tieres vermindert werden. Dies war leider nicht immer so.<br />
Auch das Doppeljoch, was zwei Rindviehschädel beim<br />
Ziehen starr miteinander verband, war für die Tiere nicht<br />
angenehm. So bedeutete das Joch auch ,,Das Sinnbild der<br />
Knechtschaft“.<br />
Etwa um 1920 schaffte man diese Form der Joche ab,<br />
die häufig mit reichen Schnitzereien versehen und zum Teil<br />
auch farbig ausgestattet waren. Es wurden für die Tiere bequemere<br />
Joche, oft auch aus Leder, hergestellt. Die Tiere<br />
wurden nun im Zugschwengel mit Ketten angespannt und<br />
die Beweglichkeit des Kopfes war gegeben, aber auch die<br />
Deichselschläge gegen die Stirn des Tieres entfielen.<br />
Für seinen Freund Schrinnersch August aus Helberhausen,<br />
der mit einem Rind zur Ausstellung nach Wiesbaden<br />
wollte, hatte der letzte Kuhjochschnitzer einst ein ganz<br />
besonders schönes Joch mit Messingbeschlägen und viel<br />
Schnitzereien angefertigt. Als der Helberhäuser stolz mit<br />
dem ersten Ehrenpreis zurückkehrte, fragte ihn Königs<br />
August: ,,Sae moal, wie konnst du op dat schäppije Dier<br />
da en Ehrenpreis krijje?’’ Die Antwort war: ,, Enjoa dat es<br />
schwing verzaalt, die Preisrichter ha gar net ob dat Rind<br />
geguckt, die soue nur dat schürne bunde Kühjoch!’’<br />
Heinz Bensberg<br />
Zertifizierter Fachbetrieb<br />
für senioren- und<br />
behindertengerechte<br />
Installationen<br />
Genickgeschirr, sogenanntes Joch wurde vom Jochmacher hergestrellt.<br />
Kostenlose Beratung vor Ort - unverbindliche Angebotserstellung<br />
24 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4/<strong>2018</strong> durchblick 25
Mundart von Bruno Steuber aus Littfeld<br />
und Marlies Rademacher aus Eisern<br />
De verbrannde Gans<br />
Jeplant för Chresdaach: Gänsebroare, doch irjendwie hanech jepennt,<br />
se es mir leider net jeroare, min Frou kresch nur: die Küche brennt!<br />
Dat roch ech och , de Schdemmung em Eimer, dat schüerne Ässe esse – wat no?<br />
On alles wor so schüer jeplant, ech wor net wüerklech froh.<br />
Jesenkten Hauptes noam ech de Gans, on schlech mech zor Bio-Tonne,<br />
on bungerm Chresbaum sung min Frou: Oh Jesus meine Wonne....<br />
Dat fröhjer schdolze Fladderdier soaw no us wie’n Briketts,<br />
doch wenn’t öm Katastrophe giert, hanech jo min Jesetz:<br />
wenn werrer wat dernäwer giert, görret doch noch Plan B,<br />
dat Festdaachsässe redde ech, dat wonn mir doch moal seh!<br />
Ech si net domm on wur sofort tätich, doch vörher dronk ech en Punsch,<br />
et durt net lang, et häd jeklingelt, on schur erföllt sech min Wunsch:<br />
Dr Pizzadejst schdung vör dr Husdör, telefonisch grad erschd beschdallt,<br />
dä Jung sorjde bet sinner Pizza fört schüernsde Fest der Welt.<br />
Et dufded noa Oregano, noa Knofi , Käs on Fesch,<br />
ken Weihrauch on ken Dänneduft roch je so god on fresch.<br />
Manolo komm, setz Dech doazo, blief zor Bescherung doa,<br />
för Dech lejjt och wat ungerm Baum, dat wüerschd Du doch verschdoah’.<br />
Hä sädde leis nur: Grazie, ich hab noch andre Kunden,<br />
die essen italienisch heut, schön daß ich Euch gefunden,<br />
und wenn Ihr gleich Chianti trinkt, dann denkt mal an Manolo,<br />
der feiert Weihnachten allein; denn leider bin ich solo.<br />
Dt Johr giert ze Äng<br />
Endlech es Nöjjohr, mir ha drob jewaardet<br />
ab hö sall jo alles wer’ besser wern,<br />
mr sädde Prost Nöjjohr on goaw ser e Küssje<br />
verdrängde dn Alldaach, on hadde sech gern.<br />
Em ganze Dorf explodierde Rakete<br />
die schmöggde dr Hemmel rourt gäl on grö<br />
böerse Geisder verdrew mr bet donnernde Böller,<br />
doch ech ha noch nie so en Driewes jeseh.<br />
Falls einer no glaubt de Welt wüer sech ängern,<br />
däm pagge ech schdragg vör dn Kobb,<br />
dat nöjje Johr wüerd net veel angersch wiet Ahle,<br />
de Sorje die bliewe, verloaß dech drob.<br />
Dat ech trotzdäm dr Humor net verliern,<br />
dat es min grourßer Wonsch,<br />
on söll moal dat Johr mir min Bier nemmeh schmegge,<br />
da döret zor Nourt och’n Punsch.<br />
Das Siegerländer Jahr<br />
Em Janewar schlöaft deep dr Wald<br />
em Fewerwar es’t meisdens kalt,<br />
em März goa schur de Blömcher ob,<br />
Abrel, doa pifft dr Wend wat drob,<br />
em Mai, doa früst et e dr Nacht,<br />
em Juni würd dt Höjj jemacht,<br />
em Juli krijjt mer ’n Sonnebrand,<br />
Augustäbbel die si bekannt,<br />
Sebdember, Duffeln, fröh’ on rond,<br />
Ogdower färwt dt Laub schüer bond,<br />
Nowember, alles kömmt zor Rouh’,<br />
Dezemberschnee macht Kinger froh.<br />
On es Silvesder hell on klor,<br />
görret e goret nöjjet Johr.<br />
Und wer das nicht verstanden hat,<br />
der kriegt ’nen Kurs in „ Lettfer Platt“.<br />
Foto: Rita Petri<br />
Zom nöjje Johr<br />
God, dat dat ahle Johr verbi es,<br />
mir ha jo lang jenoocht jewaardet,<br />
doabet dat Nöjje besser wüerd,<br />
wur et bet veel Trara jeschdardet,<br />
Sekt jedronke, Bleij jegosse,<br />
Rakete eh de Loft jeschosse,<br />
vör Polverqualm konn mr nix seh’,<br />
dat Feuerwerk schdonk öm so meh,<br />
doch keiner glauwt em Ernst doadra,<br />
dat mr doadörch wat ängern ka.<br />
Dat nöjje Johr brängt nöjje Sorje,<br />
doch moß mr’t nämme wie et kömmt,<br />
doadröm sänech gä ou PROST NÖJJOHR,<br />
dat keiner dr Humor ou nömmt.<br />
Det Meddagässe<br />
Sonnawends gerret bie ous wie e ahle<br />
Ziere meistens Gemeng, emmer werrer<br />
watt annersch. A einem Sonnoawend<br />
worne de Enkelkenner bie ous und<br />
saoße gespannt am Desch. Eat goaw<br />
Lensesouppe. Det Kleißde guckde ganz<br />
enttäuscht onn säehde anz ahgeekelt:<br />
„Ich esse doch keine Käfer!“ Det<br />
Wirschtje onn det Broat häddet awer<br />
net verschmäht. Als d'r Nohdesch o<br />
d'r Desch koam, soaß d'r Groasse foar<br />
sinnem Schäälsche bett Äbbelkombott<br />
und sähde weinerlich: „Aber ich<br />
wollte doch Apfelmus ohne Äpfel“. De<br />
Omma waor ganz enttäuscht – sie hadde<br />
Äbbelsteckcher emm Kombott.<br />
So veel zom Thema „Enkelkinder am<br />
Mittagstisch“. De Kleije meende da:<br />
„Oma, das nächste Mal wollen wir<br />
aber Fritten oder Pizza, kannst due<br />
das auch?“ Die goawet da am Oahwend<br />
on so woard se da och bät d'm<br />
Ässe zufrere. So gerret heutzedach ner<br />
Omma, awer trotzdemm komme de Enkelkenner<br />
emmer werrer gern noh ous.<br />
Marlies Rademacher<br />
Chresdaach?<br />
Wisse Chresdaach? Dat wör herrlich,<br />
doch gladde Stroaße – zo jefährlech.<br />
Spaziergang dörch dn Wenderwald?<br />
De Ohrn, de Nas, de Fösse kalt.<br />
Jeschenke kaufe för de Lewe ?<br />
Wunschzerrel werrer net jeschrewe.<br />
Kling Glöckche klingeling?<br />
Bi Karstadt macht de Kasse bing.<br />
Bummeln öwert Chresdaachsmaart?<br />
Glöhwihkater, meddelstark?<br />
Lobjesang va Engelschören?<br />
Ob WDR 4 White Chrismas hörn.<br />
Chresdaachsleerer selwer singe?<br />
CD Pladde döt rauschfrejj klinge.<br />
Nordmanndänne bond jeschmöggt,<br />
för 50 Euro? Wourl verröggt.<br />
Bennwachskerze, Dänneduft?<br />
Brandjeröch lejjt eh dr Loft.<br />
Gänsebroare, macht ein’n froh?<br />
Bal giert de Botze nemmeh zo.<br />
Frere, Rouh’ on stelle Zitt?<br />
Hekdik, Stress on meisdens Stritt.<br />
Ihr meint, dat könn’ och angerschd si?<br />
Da loaßt moal hörn, ech si drbi.<br />
Ob dr Jacht noa de Jeschengke<br />
könn’st de och moal doadra denke,<br />
ken Firlefanz etz ehzekaufe,<br />
on och net stur verbizeloufe,<br />
wenn emet Dir e Lächeln schenkt,<br />
weil hä grad ah wat Schöenet denkt.<br />
Vam Kerchdorm hörscht Du Gloggeklang?<br />
Bliv doch moal stoah, et durt net lang,<br />
on hörscht Du Chresdaachsleerer klinge,<br />
wat hingert Dech dra betzesinge?<br />
Du drenkst dr Punsch net gern allääng?<br />
Dä Schrett noam Noachber es ganz klääng.<br />
Va Hekdik häst Du etz jenoocht?<br />
Da griff doch noa nem goore Booch.<br />
On könn em Wournzemmer eh Ägge<br />
e Staubkörnche mr noch entdegge,<br />
mach’t Lecht us on verloaß Dech drob:<br />
bi Kerzeschih fällt dat net ob!<br />
Kord: mach etz ob Din Herze witt,<br />
nömm Dir för Dech on Angern Zitt,<br />
da würd Dir, dat verspreche ech,<br />
och ennerlech ganz weihnachtlech.<br />
Übersetzt von Bruno Steuber<br />
Weihnachten<br />
Dr Chresbaumm, Lamedda, Blätzjer on Lechder,<br />
Dänneharzduft on frohe Jesechder,<br />
mir singe berenanger, de Herze wern witt,<br />
ech wönsche ou all‘n schüerne Chresdaachszitt.<br />
26 27
Weihnachtliche Vorbereitungen<br />
Advent, so sagen meine Enkel, ist die schönste Jahreszeit.<br />
Wenn es draußen kälter wird und man sich<br />
mit den geheimnisvollen Dingen des ach so entsetzlich<br />
langsam nahenden und mit Hochspannung erwarteten<br />
Weihnachtsfestes zu beschäftigen beginnt.<br />
Aber vorher kriegen auch viele Menschen noch die Grippe,<br />
was nicht so schön sei, sinnierte im letzten Jahr unser<br />
Fünfjähriger und grinste. Hatte er doch in den Wochen zuvor<br />
die Warnungen der Krankenkasse gehört und er amüsierte<br />
sich köstlich, als er die Worte aufschnappte. „Oma, haste<br />
gehört? Manche kriegen die mit dem Ringelschwänzchen<br />
und andere die von den Vögeln!“ Das fand er spaßig.<br />
Obwohl sein Schulbeginn noch etwas fern lag, erklärte<br />
er uns allen aber schon die Welt und hatte durch die<br />
fröhlichen Stunden im Kindergarten für alle Lebenslagen<br />
stets die logischen Schlussfolgerungen abrufbar parat. Mit<br />
einer ganz unfehlbaren Ernsthaftigkeit klärte er uns über<br />
die Dinge des täglichen Alltags auf.<br />
So kam er zu der Feststellung, dass wir ohne Husten-<br />
Schnupfen-Heiserkeit auch eine „Grippe“ haben. „Wie<br />
das?“, fragte ich vollkommen ahnungslos. „Na, Oma, wir<br />
haben doch sogar eine mit Beleuchtung. Ja, weißt du das<br />
schon nicht mehr?“ Er meinte unsere Weihnachtskrippe.<br />
Etwas lädiert war sie schon, hatte sie doch mittlerweile<br />
zwei Generationen überstanden. „Ist die wirklich schon so<br />
alt“ fragte er mehrmals nach, um dann in einem obligaten,<br />
langgezogenen „cool“ endlich den Wahrheitsgehalt zu akzeptieren.<br />
Etwas sehr originell und beherrscht von kindlicher Naivität<br />
verlief der Aufbau im letzten Jahr. Wir brauchten<br />
mehrere Tage, weil eigenartigerweise wie von Geisterhand<br />
ein paar Figuren verschwanden. So fehlte plötzlich<br />
der wichtige Josef. Tags zuvor hatte es eine kräftige Gemüsesuppe<br />
gegeben. Ganz unvermutet klebte etwas Verschmortes<br />
am Kochtopf. Es fiel erst auf, als der Topf ins<br />
Spülwasser sollte. „Was ist denn das?“, fragte ich entgeistert,<br />
„Oma, Oma, jetzt ist der Josef hin! Oh je! Ich hatte ihn<br />
gebadet und zum Trocknen auf den Herd gestellt. Er sollte<br />
doch zu Weihnachten sauber sein ....“<br />
Der arme Josef bot keinen schönen Anblick, er war angeschmort<br />
und regelrecht verschandelt. Opa schüttelte den<br />
Kopf, schimpfte und meinte, dass nicht einmal die Heiligen<br />
vor dem kindlichen Blödsinn sicher seien. „Und wo<br />
ist nun das Baby?“, fragte er ein paar Tage später. Der Futtertrog<br />
war nämlich leer. Nun war Maria ohne Mann, also<br />
ganz aktuell eine alleinerziehende Mutter und dann auch<br />
noch ohne Kind. Das ging nun gar nicht.<br />
Nackt wie es war, hatte unser Fünfjähriger auch das<br />
Christkind, einem Festtagsbad unterzogen und es zum<br />
Wohlfühlen auf die Heizung gelegt. Die ganze Familie<br />
suchte gründlich, das Christkind blieb verschwunden.<br />
„Wird wohl der Hund gefunden und gefressen haben“. Opa<br />
glaubte fest daran und stieß damit ein großes Bedauern,<br />
Jammern und Wehklagen los. Die Trauer wich dem Tatendrang,<br />
denn spontan wurde in der Spielkiste gekramt.<br />
So stand dann für ein paar Tage Donald Duck neben Maria<br />
und als Christkind lag ein etwas zu großer Asterix im<br />
Stroh. Unser Enkel meinte, es passe ja alles viel besser in<br />
den Stall und zur Familie, außerdem sei es nun nicht mehr<br />
so traurig, sondern fröhlicher und bunter. Opa meinte bei<br />
diesem Anblick, man könne nicht den Donald als Vater<br />
nehmen, dann sei ja der verkohlte und verschmorte Josef<br />
doch besser, er passt als schwarzer Vater auch in unsere<br />
Welt. Außerdem passe ein kleineres Wesen wesentlich besser<br />
in den Futtertrog als der gallische Asterix.<br />
Unser Enkel tendierte erst zu einem kleinen blau-zipfelmützigem<br />
Schlumpf, entschied sich aber dann für ein<br />
Mainzelmännchen, dem „schlauen Det“. Ein Nilpferd und<br />
einen Dinosaurier hatte er auch noch dazu gestellt. Den<br />
Dino, damit sich das Nilpferd nicht so einsam, traurig und<br />
allein fühlen sollte, schließlich stamme es aus Afrika und<br />
das sei ganz weit weg.<br />
Wie er es aus der Weihnachtsgeschichte kannte, gehörten<br />
neben den Stall noch die heiligen Könige. Einer war<br />
beim letzten Putzen runtergefallen und hin. Es gab also nur<br />
noch zwei. Kein Problem, als Ersatzmann übernahm diese<br />
Rolle nach einem Griff in die Spielzeugkiste ein kleiner<br />
„heiliger“ Batman. Er war wenigstens schon in einem königähnlichen<br />
Umhang und ließe sich auch vom Namen her<br />
besser integrieren, meinte Opa. Zuvor hatten die, einige<br />
Tage andauernden Streitgespräche nicht die rechte Klarheit<br />
darüber gebracht, wer denn jetzt Kaspar oder Balthasar<br />
sei? Nur bei Batman war es klar und eindeutig, er galt<br />
als der Melchior in der Truppe. Spiderman wurde nach all<br />
den Überlegungen anschließend dringlicher hinter dem<br />
Stall gebraucht, weil er auf die Schafe aufpassen musste.<br />
Normalerweise haben die Könige ja einen Haufen Geschenke<br />
und sonstiges Zeugs für das Christkind dabei, überlegten<br />
Enkel und Opa, nämlich Gold, Weihrauch und all so<br />
was. Bei uns bekam der eine König einige golden verpackte<br />
Gebäckkugeln aus Omas Süßigkeitenfach. Sie wirkten wie<br />
ganz besonders wertvolle Geschenke, obwohl Opa und Enkel<br />
vorsorglich aber schon das Gebäck entsorgt hatten, für<br />
das Christkind blieben die glänzenden Papierreste. Weil<br />
wir keinen Weihrauch hatten, bekam der andere König eine<br />
Weihnachtliches<br />
DER SCHÖPFER<br />
von Helga Düringer<br />
Der Schöpfer schenkte uns die Erde,<br />
Pflanzen - Bäume noch dazu.<br />
Kraft, damit sich alles mehre,<br />
doch der Mensch gibt keine Ruh!<br />
Der Schöpfer schenkte uns die Meere,<br />
Ebbe - Flut und Strand dazu,<br />
Sonne, Luft und Atmosphäre,<br />
doch der Mensch gibt keine Ruh!<br />
Der Schöpfer schenkte uns die Tage,<br />
Morgen - Abend, Nacht dazu,<br />
alles hält sich schön die Waage,<br />
doch der Mensch gibt keine Ruh!<br />
uralte, aus Opas Fundus stammende Marlboro in die Hand.<br />
Wir hätten ja im Herbst noch zum Chinesen essen gehen<br />
können, bedauerte der Knirps, aber dafür war es nun zu spät.<br />
Es fiel ihm ja auch erst kurz vor dem Fest auf. Beim Chinesen<br />
gibt es nämlich immer Räucherstäbchen, wusste er, und<br />
für die Krippe hätten wir sie mitbringen können. Aber die<br />
Marlboro, wenn man sie denn angezündet hätte, hätte sicher<br />
die gleiche Wirkung gebracht.<br />
Eine kleine Pistole hatte der heilige Batman dabei. Sie<br />
war aber nur als Symbol, gar nicht als Geschenk für das<br />
Christkind gedacht. Mit dieser Ausstattung konnte er in<br />
jedem Fall die heilige Familie und die Könige vor dem<br />
Dinosaurier retten und beschützen.<br />
Es fanden sich außerdem hinter den Heiligen noch ein<br />
rothäutiger Indianer als Zaungast und ein kleiner, vollkommen<br />
blasser Engel. Dem armen kleinen himmlischen Boten<br />
war der Fuß abgebrochen und er konnte wegen eines<br />
fehlenden Flügels nicht mehr fliegen. Für ihn wurde ein<br />
Playmobil-Motorrad aus der Spielkiste gesucht und genutzt,<br />
er durfte nun wenigstens fahren. Ach ja und ein kleines<br />
Playmobil-Männchen in der gelben ADAC-Kluft stand ihnen<br />
allen im gebührendem Abstand zur Sicherheit zur Seite.<br />
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Vorbereitungen zum<br />
Weihnachtsfest in diesem Jahr gestalten. Eins scheint aber<br />
jetzt schon festzustehen. Mit unseren „kreativen Enkeln“<br />
wird es in jedem Fall nicht langweilig.<br />
<br />
Eva-Maria Herrmann<br />
Der Schöpfer schenkte uns die Sterne,<br />
Wolken - Regen, Wind dazu,<br />
Nähe, Weite und die Ferne,<br />
doch der Mensch gibt keine Ruh!<br />
Der Schöpfer schenkte uns die Farben,<br />
schwarz und weiß, auch noch dazu,<br />
Tiere - Felder und die Gaben,<br />
doch der Mensch gibt keine Ruh!<br />
Der Schöpfer schenkte uns die Liebe,<br />
Treue, Güte und das Glück,<br />
immer wieder neue Triebe,<br />
doch was gibt der Mensch zurück?<br />
Foto: wikipedia commons<br />
28 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4//<strong>2018</strong> durchblick 29
G e da n k e n zum A dv e n t<br />
Das strahlende Lächeln<br />
Frierend klappte sie sich den Mantelkragen<br />
hoch und lief los. Sie hatte zwar einen Schirm<br />
dabei, wollte diesen jedoch den umlaufenden<br />
Winden nicht aussetzen. Da wurde sie lieber ein<br />
wenig nass. Schnell war sie im Eingang der Reha-<br />
Klinik und winkte dem freundlichen Pförtner zu, der<br />
sie ja schon kannte.<br />
Nur der große Adventskranz in der Eingangshalle<br />
deutete darauf hin, dass es so langsam auf Weihnachten<br />
zuging. Das Wetter mit Sturm und viel Regen<br />
passte besser zum Herbst.<br />
Als sie im vierten Stock aus dem Fahrstuhl stieg,<br />
wartete ihre Mutter schon sehnsüchtig auf die Ablösung.<br />
Sie kam jedes Wochenende und betreute ihren<br />
Vater, der dort nach einem Schlaganfall wieder gehen<br />
lernte. Dadurch hatte ihre Mutter dann ein paar<br />
Stunden Zeit für sich selber.<br />
Nach dem Mittagessen fuhren sie und ihr Vater<br />
mit dem Fahrstuhl in den zwölften Stock, um die<br />
Aussicht zu genießen und ein wenig Bewegung zu<br />
haben. Unten im Park war es für ihren Vater noch<br />
zu gefährlich, weil er sehr unsicher auf den Beinen<br />
war. Dieser kleine Ausflug spielte sich immer nach<br />
dem gleichen Muster ab. Zuerst gingen sie oben auf<br />
dem Flur – so gut es ihr Vater eben vermochte – in<br />
die eine Richtung und sahen aus dem Fenster auf die<br />
abgeernteten Felder und dann wieder zurück zum<br />
Fahrstuhl. Hier wurde immer auf einer Bank Pause<br />
gemacht. Danach brachen sie in die andere Richtung<br />
auf, um dort aus dem Fenster auf den Parkplatz zu<br />
schauen.<br />
Hintergrundfoto: Tessie Reeh<br />
Als sie an diesem Sontag auf der Bank saßen und<br />
sich gerade wieder in Bewegung setzen wollten, öffnete<br />
sich die Fahrstuhltüre und ein älterer Herr trat<br />
heraus. Er gab an, auch die „Höhenluft“ genießen zu<br />
wollen. Und so gingen alle drei als kleine Gruppe, die<br />
sich den schlurfenden Schritten ihres Vaters anpasste.<br />
Nach einigen netten Bemerkungen über das Wetter<br />
und andere Dinge verabschiedete sich der Herr und<br />
wünschte noch schöne Weihnachten. Als er sich bereits<br />
umdrehte, um seine Zimmertüre aufzuschließen,<br />
wandte er sich ihr noch einmal zu und sagte: „Ach für<br />
Sie habe ich noch einen besonderen Wunsch: Bewahren<br />
Sie sich ihr strahlendes Lächeln!“ Ihr wurde bei<br />
diesem so ernsthaft ausgesprochenen Wunsch ganz<br />
seltsam zumute. Es lag so etwas Eindringliches in<br />
dem Ton des Gesagten, dass sie schnell antwortete, sie<br />
habe dieses Lächeln bereits sehr abgenutzt. Mit Blick<br />
auf ihren Vater erwiderte der sympathische Herr: „Es<br />
ist doch noch alles da, nicht wahr! Sehen Sie mich an,<br />
bei mir wächst nichts mehr nach.“ Damit deutete er<br />
auf seine linke Körperhälfte, an der der Hemdsärmel<br />
lose herunterhing. „Den habe ich im Krieg gelassen.<br />
Granaten! Neben mir ging einer, dem ist ein Splitter<br />
direkt ins Herz gegangen. Wäre ich an seiner Stelle<br />
gegangen, hätten wir uns heute nicht kennengelernt.“<br />
Daraufhin fiel ihr, um der Verlegenheit zu entkommen,<br />
nur als Antwort ein: „Und Sie hätten mein strahlendes<br />
Lächeln nicht bemerkt. Auch Ihnen frohe Weihnachten.“<br />
Dann trennten sich ihre Wege und sie eilte<br />
dem Vater nach, der inzwischen schon fast am Ende<br />
des Ganges angelangt war. Ulla D’Amico<br />
Je älter ich werde, desto öfter denke ich an die Zeit<br />
meiner Kindheit zurück, besonders dann, wenn<br />
plötzlich wieder der Advent vor der Tür steht. Auch<br />
in diesem Jahr ist es so, ich habe mir fest vorgenommen,<br />
zu versuchen, die Vorweihnachtszeit meiner Kindheit<br />
noch einmal ein bisschen zurück zu holen.<br />
Bei uns zu Hause waren es in meiner Erinnerung<br />
wunderschöne, besinnliche Tage, die jedes Jahr wieder<br />
zunehmend vor meinem Auge erscheinen.<br />
Wir hatten ein kleines Adventshäuschen mit Weihnachtsmotiven<br />
aus Pappe, bei dem wir Kinder abwechselnd<br />
jeden Tag ein Türchen öffnen durften, natürlich<br />
war noch keine Schokolade darin. Wie viele Familien<br />
Anfang der fünfziger Jahre hatten auch wir nicht viel,<br />
aber unsere Mutter backte mit uns stets Spritzgebäck,<br />
dunkel und hell, nichts besonderes aber sie schmeckten<br />
einfach köstlich. Wenn sich dann noch am Abend an<br />
kalten hellen Tagen der Himmel flammend rot färbte,<br />
glaubten wir wirklich, dass das Christkind im Himmel<br />
auch Plätzchen backte. Bei Anbruch der Dunkelheit<br />
wurde eine rote Kerze angezündet, die mit einem klei-<br />
Weihnachtssuche<br />
von Joern Heller<br />
Alle Welt ist auf der Suche,<br />
jeder sucht nach etwas Licht,<br />
hofft darauf, dass wie im Stall<br />
der Himmel noch zur Erde spricht,<br />
sucht wie ein verlornes Schaf<br />
nach irgendeinem Hirtenfeld,<br />
hofft auf etwas Herzenswärme<br />
in der abgekühlten Welt,<br />
sucht nach Neugeburt im Alten,<br />
sucht nach Ruhe im Gedränge,<br />
hofft im Schalen und Banalen<br />
auf verborgne Engelsklänge,<br />
nen Tannenästchen und mit Gol<strong>db</strong>ronze angestrichener<br />
Pappe und Nussschalen dekoriert war. In unserer gemütlichen<br />
Küche saßen wir dann zusammen und sangen die<br />
alten Advents- und Weihnachtslieder. Im Wohnzimmer<br />
wurde ja erst zwei Tage vor Weihnachten Feuer gemacht,<br />
damit es warm in der guten Stube war, wenn endlich das<br />
Christkind kam. Die Wunschzettel mit unseren ziemlich<br />
bescheidenen Wünschen, bei mir waren es meist Bücher,<br />
legten wir am zweiten Adventsabend auf die Fensterbank,<br />
in der Hoffnung, dass das Christkind sie auch finden würde.<br />
So ging die Adventszeit immer im Nu vorbei.<br />
In diesem Jahr werde ich versuchen, noch einmal ein<br />
bisschen von der Adventsstimmung meiner Kindheit zu<br />
spüren und mich nicht immer von der allgemeinen Hektik<br />
anstecken lassen. Vielleicht schaffe ich es ja, noch<br />
einmal kleine Dinge zu basteln, Weihnachtsgeschichten<br />
zu lesen, liebe Weihnachtsgrüße zu versenden und mich<br />
wieder mehr auf die wirklichen Werte von Advent und<br />
Weihnachten zu besinnen. Es ist uns Menschen zu wünschen,<br />
dass wir uns wieder öfters hieran erinnern.<br />
<br />
Marlies Rademacher<br />
sucht den Himmel ab nach Sternen,<br />
sucht nach Helligkeit im Dunkeln,<br />
hofft, dass wie in Bethlehem<br />
im Finstern noch Planeten funkeln,<br />
wünscht sich, dass für Augenblicke<br />
auf die unheilvolle Welt<br />
von irgendwo ein kleiner Strahl<br />
von irgendetwas Großem fällt.<br />
Alle Welt ist auf der Suche,<br />
jeder sucht nach etwas Licht,<br />
wünscht sich still ein Krippenkind<br />
mit göttlich lächelndem Gesicht<br />
Foto:Rita Petri<br />
30 durchblick 3/<strong>2018</strong><br />
3/<strong>2018</strong> durchblick 31
Weihnachtliches<br />
Von wegen! Na ja – es waren meine Ersten und gerochen<br />
haben sie richtig gut. Auch ihr Aussehen hätte<br />
preisgekrönt werden können …. wenn, ja wenn.<br />
Also erst einmal der Reihe nach.<br />
Jung verheiratet, erste Wohnung, erste Weihnacht! Was<br />
lag da näher, als auch die ersten Plätzchen zum Fest zu machen.<br />
Meine kleine Küche wurde für das große Backfestival<br />
vorbereitet. Platz geschaffen für Schüsseln und Töpfe, Gläser<br />
und Näpfe. Dann ich mitten drin! Steif gestärktes Halbschürzchen,<br />
hoch roten Kopf voller Ideen, wie die süßen<br />
Leckereien dekoriert werden sollten. Backeuphorie pur!<br />
Also an die Arbeit. Wie war das doch noch? Ein Rührteig<br />
war flüssig, ein Plätzchenteig fest, sodass man ihn<br />
ausrollen konnte. Nun, das lag doch auf der Hand, Rührteig<br />
machen und dann soviel Mehl hinein, bis er fest war.<br />
Prima, es klappte wie am Schnürchen. Dann Teig ausrollen<br />
und nun kam das Schönste: Plätzchen ausstechen. Weil ich<br />
noch keinen Herd mit Backofen besaß, hatte ich mir vom<br />
nahen Bäcker ein großes – ein sehr großes – Blech geholt.<br />
Das fettete ich nun ein, und nach einigen Stunden harter,<br />
mehliger Arbeit lagen sie da, die prächtigsten Weihnachtsplätzchen,<br />
die ich je gesehen hatte! Ich strich mir das Mehl<br />
von der Stirn. Da sollten Sie nur alle staunen, alle die da<br />
glaubten, ich sei für so was nicht geeignet. Ihre Vorurteile<br />
müssten sie gründlich revidieren, wenn sie erst das hier<br />
gesehen und probiert hätten. Ich sah mich bereits, wie ich<br />
mit einem Michelin-Stern gekürt, nur noch mit den großen<br />
Köchen an den Herden der Welt stand.<br />
Zurück in meine Küche! Da lagen sie nun, die Kränzchen<br />
und Sternchen, die Zöpfe und Engel, die Tannenbäume<br />
und Nikoläuse, verziert mit Nüssen, braunem Zucker, Schokolade<br />
und Marzipan. Alle fein ausgerichtet, in Reih und<br />
Glied, alle im gleichen Abstand. Dieses Kuchenblech war<br />
ein Kunstobjekt. Es hätte in den Louvre gehört – oder noch<br />
besser – in das Museum of Modern Art. Stattdessen deckte<br />
Handarbeiten<br />
Weihnachtsplätzchen<br />
Knusprig – zart?<br />
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• Geschenkartikel<br />
• und vieles mehr!<br />
ich es fein säuberlich mit Handtüchern ab und schleppte (ja<br />
es war eben keine leichte Kunst), also ich schleppte es zum<br />
Bäcker, damit es dort im vorgeheizten Ofen zu dem unvergleichlichen<br />
Backwerk würde, wozu ich es auserkoren hatte.<br />
Zu Hause brachte ich dann meine Küche wieder in<br />
ihren ursprünglichen Zustand zurück. Wischte die Mehlspuren<br />
von den Stühlen, fegte den Zucker vom Tisch und<br />
kratzte rosa und weißes Marzipan von den Schranktüren<br />
ab. Die Schokoladen und Kakaoflecken auf dem Fußoden<br />
würden wohl mit Gottes Hilfe und Meister Proper mit der<br />
Zeit verschwinden.<br />
Dann kam das Größte. Ich holte meine Prachtstücke<br />
vom Bäcker ab. Ein Korb, ausgelegt mit frischen Handtüchern,<br />
sollte den Lohn der Arbeit aufnehmen. Mensch,<br />
war ich stolz, als der Bäckermeister vorsichtig, damit auch<br />
nicht eines der zauberhaften Dinger Schaden nahm, dieselben<br />
vom Blech in den Korb gleiten ließ.<br />
Im Laden bezahlte ich dreißig Pfennig Backlohn und<br />
ich wartete nur auf den Moment, indem es sich ergab, der<br />
Bäckersfrau großzügig und mit Gönnermiene anbot, doch<br />
ruhig mal eines meiner ersten Weihnachtsplätzchen zu<br />
probieren. Dankend und lachend nahm sie an, griff in den<br />
Korb und nahm einen mit rosa Marzipan verzierten Engel<br />
heraus. Sie biss zu und das Lachen erstarb ihr wortwörtlich<br />
auf den Lippen. Sie biss erneut, aber ihre Zähne<br />
klappten auf das Gebäck wie auf eine Betonplatte. Erneut<br />
griff sie in den Korb. Ein Kringel mit braunem Zucker aber<br />
bot denselben Widerstand wie der Engel. Erst jetzt begriff<br />
ich, was da passierte. Hastig griff ich in den Korb, aber<br />
auch meine Zähne erlagen dem Kampf mit einem niedlichen<br />
Weihnachtsbäumchen verziert mit silbernen Perlchen.<br />
Wie aus weiter Ferne hörte ich die Worte der Bäckersfrau:<br />
„Mein Gott, Frau Göbel, was ist denn da passiert?“ Ja, eher<br />
hätte ich eine Antwort auf die Frage gehabt, warum der Nil<br />
jedes Jahr Hochwasser führt. Hierzu wusste ich nichts zu<br />
sagen. Tränen rannen über meine Wangen und benetzten<br />
meine Betonplätzchen. „Haben Sie denn kein Kochbuch,<br />
oder warum haben Sie nicht mit ihrer Mutter über das Rezept<br />
gesprochen?“ wurde ich weiter gefragt. Meine Antwort<br />
war so simpel wie entwaffnend: „Ich dachte, so was<br />
könnte man doch einfach…... als Frau!“ Nun hatte auch<br />
die Bäckersfrau Tränen in den Augen, immerhin war ich<br />
erst 19! Sie gab mir noch eine große Blechdose und meinte,<br />
da drinnen würden die Plätzchen unter Umständen bis<br />
Weihnachten noch mürbe.<br />
Sie wurden nicht mürbe, nicht Weihnachten, nicht Ostern<br />
und als ich sie Pfingsten einer Nachbarin vermachte,<br />
die sich Hühner hielt, mussten sie noch im Mixer zerkleinert<br />
werden, um als Hühnerfutter endlich ein nahrhaftes<br />
Ende zu finden.<br />
Inge Göbel<br />
Der durchblick und alle, die sich für ihn<br />
engagiert haben, wünschen schöne<br />
Weihnachtstage und ein frohes neues Jahr<br />
Otto Abt, Anne Ahlhäuser, Hans Amely, Maria Anspach, Jamshid Assad, Dr. Horst Bach,<br />
Dr. Wolfgang Bauch, Marion Becker, Veronika Beckmann, Thomas Benauer, Heinz<br />
Bensberg, Gert Bombien, Gabi Bosch, Michael Brösel, Adele von Bünau, Edith Maria<br />
Bürger, Ulla D’Amico, Antionie Dell, Lars Dörr, Helmut Drabe, Ingrid Drabe, Anne<br />
Eickhoff, Friedhelm Eickhoff, Dr. Leif Arne Eickhoff, Julian Felgitsch, Fritz Fischer, Anja<br />
Freundt, Eberhardt Freund, Wilma Frohne, Nadine Gerhard, Dieter Gerst, Ernst Göckus,<br />
Thomas Greiner, Bettina Großhaus-Lutz, Maximillian Großhaus-Lutz, Fritz Großmann,<br />
Jörn Heller, Eva-Maria Hermann, Thomas Hinkel, Ulrich Hoffmann, Marianne Hoffmann,<br />
Erna Homolla, Klaus Hüner, Erich Kerkhoff, Wolfgang von Keutz, Andelheid Knabe,<br />
Kirstin Krässel, Michael Kringe, Jan-Sören Lagemann, Dr. Ingrid Leopold, Karl-Heinz Ley,<br />
Friedhelm Limburger, Horst Mahle, Wilhelm Mareski, Armin Maxeiner, Jörgen Meister,<br />
Dieter Moll, Monika Müller, Hanne Münch, Gudrun Neuser, Matthias Neuser, Wolfgang<br />
Neuser, Bettina Neuß, Rita Petri, Bernadette von Plettenberg, Marlies Rademacher, Klaus<br />
Rauer, Tessie Reeh, Hartmut Reeh, Jürgen Ritter, Gudrun Roth, Dunja Rupper, Gert<br />
Sautermann, Nicole Scherzberg, Andreas Schmidt, Hans-Rüdiger Schmidt, Christel<br />
Schmidt-Hufer, Marion Schneider, Otto Schneider, Eva Schumacher, Helga Siebel-<br />
Achenbach, Helmut Stähler, Bruno Steuber, Heinz Stötzel, Helga Sperling, Dieter Vetter,<br />
Eva Vitt, Dieter Wardenbach, Ulli Weber, Rüdiger Zimmermann<br />
Foto: Anne Eickhoff<br />
32 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4/<strong>2018</strong> durchblick 33
Portrait<br />
Portrait<br />
Lothar Klaes<br />
Gabriele Klaes-Rauch<br />
Jahrgang: 1951, geboren in Siegen, Studium der<br />
Volkswirtschaft und Soziologie in Münster und Köln,<br />
sein Lebensmittelpunkt ist Siegen<br />
Irgendwie kann ich mir den eleganten Herrn Klaes mit<br />
seinen gepflegten grauen Haaren, dem lässig umgelegten<br />
Schal und seiner ganzen Art gut in einem Wiener Kaffeehaus<br />
vorstellen, wo er andere Literaten trifft, mit denen er<br />
endlos diskutiert. Denn er spricht schnell und viel. Manchmal<br />
fällt es schwer, ihm zu folgen, wenn er von seinem großen ersten<br />
Werk „Das Geheimnis des Schweizers“, einem 500-Seiten-Roman<br />
spricht. Noch sucht der Autor einen Verleger für<br />
sein Buch. Schlagwörter wie Wahnwitz, skurriler Humor, Absurdität,<br />
Wortakrobatik stellt er in den Raum. Es geht um vier<br />
Männer, die sich regelmäßig in einem Kölner Brauhaus zu<br />
endlosen Gesprächen treffen. Die Vier haben gemeinsam studiert<br />
und erörtern weitschweifig alle möglichen, hauptsächlich<br />
auch wissenschaftliche Themen. „Alles klingt plausibel,<br />
aber nichts stimmt. Die Handlung ist das Gespräch“. Verwirrend<br />
für mich, das soll wohl auch so sein. Der Roman scheint<br />
eine satirische Gedankenreise ins Innere zu sein.<br />
Lothar Klaes (Dr.rer.pol.) hat sich nach seinem aktiven<br />
beruflichen Leben nach Siegen zurückgezogen. Bis 2014<br />
war er Leiter eines Instituts für Gesundheitsforschung in<br />
Bonn, das zahlreiche Studien erarbeitet hat, u.a. für das<br />
Bundesfamilienministerium zu den Altenhilfestrukturen<br />
der Zukunft und zur Weiterentwicklung der Pflegeberufe.<br />
Heute geht er jeden Morgen zum Frühstück in die Backstube<br />
Frank und zieht sich dann vollkommen allein in sein<br />
Dichterhaus zurück, um „sein Inneres zu durchwühlen“<br />
und seine Gedanken zu Papier zu bringen. Als literarische<br />
Vorbilder nennt Lothar Klaes die Autoren Robert Gernhardt<br />
und Eckard Henscheid. Von Selbstveröffentlichung<br />
über das Internet hält er gar nichts. Er möchte ein seriöses<br />
Verlagshaus finden, das ihn auch mit professionellem Lektorat,<br />
Buchgestaltung und Marketing unterstützt.<br />
Ein zweites Werk ist schon in Arbeit. Es geht um eine<br />
etwas skurrile Familiensaga in einem fiktiven Ort mit<br />
vier Ursprungslegenden. Die Geschichte wuchert um das<br />
Thema Kontingenz, das scheinbar erfolgreiche Geschäftsmodell<br />
der Familie wird. Seit über tausend Jahren werden<br />
alle zwölf Jahre Kontingenz-Kongresse ausgerichtet, auf<br />
denen regelrechte Kunstwerke des Andersseins inszeniert<br />
werden. Klaes spielt mit dem philosophischen und soziologischen<br />
Begriff der Kontingenz, der die prinzipielle Offenheit<br />
und Ungewissheit menschlicher Lebenserfahrungen<br />
bezeichnet. Der Buchtitel ist noch streng geheim!<br />
Schon als Kind war Lothar Klaes ein dankbarer Zuhörer<br />
seiner Mutter, die ihm vor allem endlose Familiengeschichten<br />
erzählte und sicher einiges dazu dichtete, um alles<br />
spannender zu machen. Seitdem steckt auch in ihm die<br />
„Lust am Fabulieren“, wozu er sich jetzt die Zeit nimmt<br />
und was ihn glücklich macht. Gabriele Klaes-Rauch freut<br />
sich auf die Besuche bei ihrem Mann im Dichterhaus in<br />
Siegen-Geisweid.<br />
Wir sollten realisieren, dass das Leben regelmäßig eine<br />
Verwandlung bedeutet, das ist das Spannende. Für<br />
manche von uns ist dies aber ein Problem, sagt Gabriele<br />
Klaes-Rauch, die seit 1993 in Köln als psychologische<br />
Psychotherapeutin (Dipl.Psych.) arbeitet. Seit ihrem Studium<br />
bei Prof. Salber beschäftigte sie sich intensiv mit Psychologie<br />
und Kunst sowie mit psychologischer Märchenanalyse.<br />
Die attraktive Lady mit dem freundlich offenen Blick<br />
und den auffallenden braunen, langen Locken versucht,<br />
Menschen in seelischen Krisen wieder ins Gleichgewicht zu<br />
bringen. Sie arbeitet gern mit dem Medium Märchen: den<br />
traditionellen der Gebrüder Grimm. Für fast jeden findet<br />
sich ein für ihn persönlich passendes, das seine seelischen<br />
Probleme widerspiegelt. Die oft grausamen Geschichten<br />
wurzeln in uralten Mythen der Menschheit. Zusammen geht<br />
sie mit ihren Patienten auf eine innere Reise und versucht so<br />
gemeinsam Ängste und Krisen zu bewältigen.<br />
Während ihres Studiums war Gabriele Klaes-Rauch<br />
auch mit Textilgestaltung beschäftigt. Ihre Vorfahren entstammten<br />
über viele Generationen dem Schneiderhandwerk.<br />
Kleider und Stoffe haben sie fasziniert. Schon früh war<br />
Gabriele in der Kölner Szene unterwegs und baute sich so<br />
ein Netzwerk in Künstlerkreisen auf. „Kunst-Stoff“ wurde<br />
über Jahre ihre Welt. Besser eigentlich „Stoff-Kunst“. Für<br />
etliche Künstler nähte sie bis 1993 nach deren Ideen und<br />
Phantasien. Für Namen wie Martin Kippenberger, Andreas<br />
Schulze oder Peter Adamski gestaltete sie nach deren Entwürfen<br />
Kunst. Sie bearbeitete Flokati-Teppiche, nähte textile<br />
Skulpturen oder Kunst-Stoffe aller Art. Für A.R.Penck<br />
gestaltete sie skurrile Filzskulpturen, die 2011 im Museum<br />
Ludwig ausgestellt wurden und 2012 in der Ausstellung<br />
„Kunst-Stoff“ in Karlsruhe. Rund ums Thema Kunst war sie<br />
quasi eine Allrounderin, auch als Organisatorin.<br />
Seit 2000 ist Gabriele Klaes-Rauch regelmäßig in Siegen,<br />
zusammen mit ihrem Mann Lothar Klaes. Beide verfolgen<br />
selbstverständlich die Siegener Kunstszene. Anders als in<br />
Köln, wo ein Galerie- oder Museums-Event das andere jagt,<br />
steht hier das Museum für Gegenwartskunst in ihrem Fokus.<br />
Sie besuchen natürlich alle Ausstellungseröffnungen und halten<br />
Kontakt zu den Museumsleuten. Als Mitglieder des Freundeskreises<br />
waren sie am Ankauf eines Werkes von Diango<br />
Hernández, Träger des Rubensförderpreises 2009, beteiligt.<br />
Ihr Tipp fürs „glückliche“ Älterwerden: „Kein Ruhestand,<br />
sondern alles in Bewegung halten – wie die Tänzerin<br />
Pina Bausch – kein Ruhen und Stehen, Neues probieren und<br />
lernen, Nähe zu anderen und neue Kontakte suchen!“ Ihr<br />
Leben nach dem Beruf kann noch warten. Sie selbst plant<br />
für die nächste Lebensphase Singen und Zeichnen zu lernen.<br />
Ihre Lieblingsfarbe ist grün, wie der Ring an ihrer Hand<br />
mit einem Turmalinstein, der hervorragend zu ihren braunen<br />
Haaren passt. Text: Tessie Reeh; Fotos: Rita Petri<br />
Jahrgang: 1960, geboren in Köln, seit 2000 regelmäßig<br />
in Siegen, Studium der Psychologie in Köln und dort seit<br />
1993 als Therapeutin niedergelassen.<br />
34 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4//<strong>2018</strong> durchblick 35
Sport<br />
Sport<br />
Etwas über den Einzug des Fußballsports im Siegerland<br />
Beim „Altmeister“ F.C. Jahn von 1899 Siegen rollte das runde Leder zuerst<br />
Es gab einmal eine Zeit, da legte man in den Fußballvereinen<br />
keinerlei Wert auf das Festhalten des<br />
Gewesenen in schriftlicher Form. Protokolle, Geschäftsberichte<br />
und Aufzeichnungen sonstiger Art schienen<br />
entbehrlich. Die Vereine waren jung, viele Spieler<br />
waren Jünglinge - manche gerade erst dem Schulalter<br />
entwachsen. Wer unter ihnen sollte auf den Gedanken<br />
kommen, dass in 75 oder 100 Jahren ihr Klub immer noch<br />
existieren würde?! Und dass dann ein Chronist zur Erstellung<br />
einer Festschrift den Werdegang ihrer kleinen Schar<br />
erkunden müsse?!<br />
Doch es gab Ausnahmen. Und einer der Vereine, in denen<br />
es anders gehandhabt wurde, ist der F.C. Germania 07 in<br />
Siegen. Anno 1913 bekam der Klub von einem Mitglied ein<br />
Protokollbuch geschenkt und es fand sich mit Werner Volland<br />
sogleich jemand, der die Eintragungen vornahm. Als erstes<br />
zeichnete er die verflossenen sechs Jahre seit der Vereinsgründung<br />
sowie die Jahre davor als Chronik auf. Danach wurden<br />
die Protokolle aller Versammlungen sowie die jährlichen<br />
Geschäftsberichte eingetragen. Der Klub F.C. Germania 07<br />
existiert heute noch – wenn auch nach diversen Namensänderungen<br />
und einer Fusion mit einem zweiten Siegener Verein<br />
unter einem gänzlich anderen Namen. Hierzu später mehr.<br />
Es ist ein wahrer Glücksfall, dass dank günstiger Umstände<br />
dieses Protokollbuch noch vorliegt. Die Anfänge<br />
Foto: Archiv Ulli Weber<br />
Eines der seltenen Mannschaftsfotos aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg; es zeigt die Elf des F.C. Viktoria Flammersbach.<br />
eines vor mehr als 100 Jahren entstandenen Vereins zu<br />
verfolgen, ist spannend und – wie im vorliegenden Fall -<br />
manchmal äußerst amüsant. Der damalige Chronist führt<br />
gleich zu Beginn zwei Gründe an, die ihn veranlasst haben,<br />
die Chronik zu schreiben. Zum einen nennt er „die<br />
Überzeugung, dass die Geschichte unseres Vereins wirklich<br />
hochinteressant ist, insofern es kaum einen Verein gibt,<br />
der mit so vielen inneren und äußeren Schwierigkeiten zu<br />
kämpfen gehabt hat wie der unsrige.“ Daneben hegt er<br />
aber auch den Wunsch, „dass unsere heutige Jugend einmal<br />
sieht, wie wir in ihrem Alter uns zu begeistern verstanden,<br />
wie wir zusammenhalten konnten, wenn es dem Wohl<br />
unseres Vereins galt.“<br />
Werfen wir an dieser Stelle einen Blick zurück auf die<br />
Zeit, als das Spiel, von der englischen Insel kommend, in<br />
Deutschland Fuß fasste. Nach vorherrschender Meinung<br />
war es der Braunschweiger Lehrer Konrad Koch, der 1874<br />
als erster seinen Schülern das Spiel mit dem runden Leder<br />
nahe brachte. Ein Jahr später veröffentlichte Koch auch<br />
ein Heft mit den ins Deutsche übersetzten Regeln. Von<br />
Braunschweig aus breitete sich der Fußballsport zuerst<br />
langsam, dann aber - immer mehr Fahrt aufnehmend - in<br />
ganz Deutschland aus.<br />
Verhältnismäßig früh erreichte das Spiel auch unseren<br />
Kreis. Anno 1889 fand in Hilchenbach das zweite Gau-Turnfest<br />
des drei Jahre zuvor von 14 Turnvereinen gegründeten<br />
Siegerland-Turngaus statt. In der Jubiläumsschrift zu dessen<br />
100-jährigem Bestehen findet man folgende Passage: „Dieses<br />
Hilchenbacher Gaufest ist insofern noch besonders hervorzuheben,<br />
weil der Turnverein „Jahn Siegen“ erstmals<br />
ein Fußballspiel vorführte, wodurch das Fußballzeitalter<br />
nicht nur im Siegerland, sondern auch in ganz Westfalen<br />
seinen Anfang genommen hat.“<br />
Der Fußballsport wurde in jenen Tagen von den Jüngern<br />
Jahns ganz offensichtlich noch nicht als ein Kontrahent in<br />
Sachen „Mitgliederfang“ angesehen. Und der Gedanke liegt<br />
nahe, dass die Turner dieses Hilchenbacher Spiel als Kuriosum<br />
oder als eine Art Marktplatz-Attraktion ins Programm<br />
auch der nachfolgenden Gaufeste nahmen. Keineswegs jedoch<br />
als eine nachahmenswerte Freizeitgestaltung. Heute<br />
ist man im Turnerlager freilich mit Recht stolz darauf, dass<br />
man einst in unseren Gefilden dem Spiel mit dem runden<br />
Leder zumindest ein wenig den Weg geebnet hat.<br />
Die im Buch „Siegerländer Sportgeschichten“ von<br />
Karl-Heinz Hof aufgestellte Behauptung, dass im Siegerland<br />
das erste Fußballspiel im Jahr 1889 auf dem Siegener<br />
Jahnplatz stattfand, wird alleine durch die Tatsache, dass<br />
der Jahnplatz erst acht Jahre später erstellt und eingeweiht<br />
wurde, unhaltbar. Ungeachtet dessen haben die beim Hilchenbacher<br />
Turnfest angetretenen Jahn-Fußballer zweifellos<br />
in den Monaten (oder Jahren) vor der genannten Begegnung<br />
auf irgendeiner Wiese schon gemeinsam trainiert,<br />
die Regeln kennen gelernt und möglicherweise auch schon<br />
gegen eine andere Mannschaft gespielt.<br />
Als zehn Jahre nach der genannten Premiere der „F.C.<br />
Jahn von 1899 Siegen“ gegründet wurde, war dies die<br />
wichtigste Vereinsgründung für die Entwicklung des Fußballsports<br />
in unserer Region. Die Jahn-Spiele wurden in<br />
Zeitungsanzeigen angekündigt, nicht selten gab es 3.000<br />
Zuseher. Beim Studium der Heimatzeitungen aus der Zeit<br />
Foto: Archiv Flender<br />
Stadtplatz in der Schemscheid anno 1935.<br />
vor dem ersten Weltkrieg fiel mir auf, dass ich nicht einen<br />
einzigen negativen Satz über das Spiel mit dem Fußball<br />
fand – im Gegenteil: die Redaktionen zeigten das weitestgehende<br />
Entgegenkommen. Jedenfalls dauerte es nicht lange,<br />
da ahmte zunächst die Siegener Jugend das nach, was<br />
man auf dem Jahnplatz gesehen hatte; es entstanden in allen<br />
Stadtteilen Straßenmannschaften.<br />
Und auch im Umland breitete sich der Fußballsport aus<br />
und zwar so, wie die Wellen ihre Kreise ziehen, wenn man<br />
einen Stein ins Wasser wirft. Die Vereinsgründungen erfolgten<br />
siegabwärts von Eiserfeld (1906) über Niederschelden<br />
(1908) bis nach Brachbach (1909); in der entgegengesetzten<br />
Richtung lief es von Weidenau und Klafeld (jeweils 1907),<br />
über Geisweid und Langenau bis nach Kreuztal (jeweils<br />
1908). Westwärts begann es mit dem Fußball in Trupbach,<br />
Niederndorf (jeweils 1909) und Freudenberg (1907); im<br />
Freien Grund ging es los in Salchendorf und Wahlbach (jeweils<br />
1907), es folgten Burbach und Altenseelbach (jeweils<br />
1910). In östlicher Richtung machten Kaan und Bürbach<br />
den Anfang (jeweils 1909), weiter ging es über Flammersbach<br />
und Salchendorf (jeweils 1910) bis nach Anzhausen,<br />
Netphen und Wilgersdorf (jeweils 1912). Die Aufzählung<br />
ist nicht vollzählig, aber die Tendenz ist erkennbar: Mit der<br />
einen oder anderen Ausnahme wiesen die Orte, die der Stadt<br />
am nächsten lagen, auch zuerst einen Fußballverein auf.<br />
Kommen wir zurück zur Germania-Chronik, in der Werner<br />
Volland, der in der Charlottenstraße daheim war, das Geschehen<br />
kurz nach der Jahrhundertwende in einer herrlichen<br />
und bilderreichen Sprache schildert:<br />
„Goldig leuchtet und funkelt Herbstes Sonne über den<br />
Bäumen und Rasenflächen der Eintracht und blickt mit<br />
Staunen herab auf eine Schar jugendlicher Gestalten, die<br />
sich unter Gejohle, Geschimpfe und herzhaftem Lachen<br />
auf einer der grünen Matten der Eintracht tummelt. Die<br />
Schar beschäftigt sich damit, mit einem winzig klei- <br />
Das Schemscheidgelände heute.<br />
Foto: Ulli Weber<br />
36 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4//<strong>2018</strong> durchblick 37
Sport<br />
Sport<br />
nen Ball – einem Gummiball – das löbliche Spiel des Fußballs<br />
zu betreiben und jede der beiden Parteien, aus sechs<br />
bis sieben Mann bestehend, strengt sich mindestens ebenso<br />
an, den Gegner zu schlagen wie etwa ‚Holstein Kiel‘<br />
und ‚F.V. Karlsruhe‘ im Kampf um die Deutsche Meisterschaft<br />
einander niederzuringen bestrebt sind.“<br />
Er schreibt weiter, dass sich die Schar „den stolzen Adelstitel<br />
‚F.C. Eintracht‘ zugelegt hatte“. Neben einigen guten<br />
Spielern, „die da Zentnerschläge nach Noten lieferten“, wird<br />
einer erwähnt, „der trotz allen Eifers nie eine Fußballgröße<br />
geworden ist, der aber trotzdem für die zukünftige ‚Germania‘<br />
von eminenter Bedeutung sein sollte, nämlich Paul Homrichhausen.<br />
Ihm nämlich verdanken wir es, man mag sagen was<br />
man will, dass unser Verein schneller als zu erwarten stand,<br />
sich zu einem kleinen Fußballklub entwickelte; denn er war<br />
es, der den ersten wirklichen Fußball auf eigene Kosten anschaffte.<br />
Denn als der Fußball da war, da erst strömte eine<br />
ganze Reihe unserer Fußballjünger heran zu ‚Eintrachts‘ Fahnen<br />
und bald war der alte Platz zu klein geworden.“<br />
Die Balltreter wichen aus auf die „Luykesche Wiese“ neben<br />
der Eintracht und fanden, nachdem der Eigentümer sie<br />
vertrieben hatte, auf der Radschläfe ein neues Domizil. Volland:<br />
„Hier, in der freien Natur, wo ein kühler Wind die von<br />
Eifer und Anstrengung erhitzten Schläfen der Spieler kühlte,<br />
sah man täglich, ja stündlich den einen oder anderen den Fußball<br />
treten. Sonntags wimmelte die ganze Wiese voll der herrlichsten<br />
Sportkleidungen und atemlos vor Spannung schauten<br />
die ganz Jungen dem Treiben der Älteren zu. Diese Jüngeren<br />
wollten alsbald auch Fußball spielen und so bildete sich eine<br />
ganze Reihe von Straßenklübchen, die untereinander bald um<br />
die Hegemonie im Fußball erbittert kämpften.<br />
Die beiden ältesten dieser Klubs waren der ‚F.C. Ziegeleistraße‘<br />
und der ‚F.C. Wiesenstraße‘. Mit welcher Energie<br />
und Raffinesse die Jugend sich<br />
Fußbälle zu beschaffen wusste,<br />
das ist kaum zu glauben. Alteisen,<br />
Kupfer, Messing und mehr<br />
dieser schönen Dinge wurden<br />
bei Lumpenhändlern versetzt,<br />
die in jenen herrlichen Zeiten<br />
sicher ihr Glück gemacht haben.<br />
Der Erlös floss in die Klubkasse<br />
und bald konnte man daran<br />
gehen, den ersten Fußball zu<br />
bestellen. Selbstverständlich trat<br />
man mit den ersten Firmen für<br />
Sportartikel in Deutschland in<br />
Verbindung. Man ließ sich von<br />
Steidl einen Katalog schicken<br />
und als man den in den Händen<br />
hatte, da ging`s mit vor Begeisterung<br />
glühenden Wangen an<br />
das Aussuchen eines Balles mit<br />
möglichst fremd und vornehm<br />
klingenden Namen.<br />
Als man einen solchen ausgesucht hatte, musste dieser<br />
auch bestellt werden. Das aber war keine Kleinigkeit. Ich beweise<br />
dies, indem ich als Beispiel den ‚F.C. Ziegeleistraße‘<br />
heranziehe. Der Vorstand desselben – selbstverständlich war<br />
ein Vorstand, bestehend aus fast allen Mitgliedern, da –, der<br />
Vorstand des ‚F.C. Ziegeleistraße‘ also, dem mehrere Herren<br />
angehörten, die noch heute Mitglieder unseres Vereins<br />
sind, so zum Beispiel E. Link, W. Stutte, B. Krüdelbach, H.<br />
Achenbach, K. Katz etc., findet sich zur feierlichen Sitzung<br />
zusammen. Tinte, Feder, Papier sind bald beschafft. Dann<br />
aber geht`s ans Schreiben. Geradezu titanische Anstrengungen<br />
werden gemacht, das behutsame Schriftstück abzufassen.<br />
Die Anrede ist bald gefunden. ‚Lieber Herr Steidl‘,<br />
schreibt einer der Helden und – der Federhalter fliegt in die<br />
Ecke. Ein anderer, kompetent wie er ist, macht die Fortsetzung:<br />
‚Schicken Sie uns bitte einen Fußball Match‘, dann<br />
weiter, wieder von anderer kraftvoller Hand, die Worte:<br />
‚aber möglichst schnell‘, und von einer vierten: ‚damit wir<br />
schon Sonntag damit in einem Wettspiel spielen können.‘<br />
Und schließlich schließt B. Krüdelbach mit den herrlichen<br />
Worten: ‚Hochachtungsvoll und mit Sportgruß B. Krüdelbach,<br />
Siegen, Ziegeleistraße.‘<br />
So! Die Arbeit wäre getan! Adresse, Frankieren und den<br />
Brief in den Briefkasten werfen geht etwas einfacher. Aber<br />
dann heißt es warten! Oh! Wie schwer das fällt! Samstagabend<br />
schon zieht die ganze Fußballgemeinde der Ziegeleistraße<br />
zur Post, zu sehen, ober der Ball noch nicht da ist.<br />
Vergebliches Hoffen! Eine teils schlaflose, teils mit Fußballträumen<br />
erfüllte Nacht folgt. Früh am Sonntagmorgen<br />
ist alles munter. Die Sportkleidung, kurze Hosen mit blaugelben<br />
Streifen, solide Schuhe werden mit Eifer in Stand<br />
gesetzt. Um elf Uhr zieht wieder alles, was Fußballbeine<br />
hat, zur Post. Eine geschlagene Stunde wird noch gewartet<br />
Titelseite Fußballregeln, Archiv: Stadtmarketing Braunschweig<br />
und endlich hält man den so heiß ersehnten Ball in den Händen.<br />
Schnell wird bezahlt und dann geht`s im Sturmschritt<br />
nach Hause. In einer Minute ist gegessen. Man nimmt noch<br />
das nötige Essigwasser mit und dann geht`s rauf zur Schläfe<br />
und hier wird gespielt, gespielt mit wilder, toller Jugendlust<br />
und Freude bis spät abends. Und so geht`s dann täglich! Ja!<br />
Das nannte man echte Begeisterung! Alles atmete Jugendfrische<br />
und hohe Freude.“<br />
Als das Jahr 1907 gekommen war, hatte sich der F.C.<br />
Eintracht zunehmend als der wichtigste Klub in Hammerhütte<br />
herauskristallisiert. Die Kicker aus der Wiesenstraße,<br />
der Ziegeleistraße und auch die aus dem zuletzt ins Leben<br />
gerufenen Straßenklübchen Charlottenstraße wechselten<br />
nach und nach zu den Eintrachtlern. Angesichts der Vielzahl<br />
an Mitgliedern war es schließlich an der Zeit, einen richtigen<br />
Verein zu gründen. Dies geschah am 12. Oktober 1907.<br />
Im Verlauf der Gründungsversammlung wurde bestimmt,<br />
dass an jedem Sonntagnachmittag von ein Uhr bis zum Dunkelwerden<br />
geübt werden sollte. Das zahlte sich aus. Volland:<br />
„Von jetzt an ist eine stetige Zunahme in der Technik und<br />
Taktik unserer Spieler zu verzeichnen. Eine ganze Reihe<br />
von hübschen Siegen wurde errungen, so gegen B.C. Siegen,<br />
Charlottental, ‚Tollkühn‘ Dielfen, Eiserfeld und ‚Auf<br />
den Hütten‘ Weidenau. Nur, und das war selbstverständlich<br />
für die damalige Zeit, den Altmeister ‚Jahn‘ vermochten wir<br />
noch nicht niederzuringen.“<br />
Beinahe unentwegt fanden Sammlungen statt. Einmal<br />
für einen neuen Ball, dessen Lieferung sich fast ein Vierteljahr<br />
hinauszögerte; dann für schwarz-weiße Trikots, die<br />
gleichfalls erst Monate später da waren, schließlich für die<br />
Pacht einer neuen Spielfläche und einen Drahtzaun, der diese<br />
umhegte. Volland: „Man mietet eine Wiese an der Rosterstraße,<br />
die an Schrägheit und Buckeligkeit nichts zu wünschen<br />
übrig ließ, ihrem Zweck aber längere Zeit vollständig<br />
Genüge leistete. Zwei wunderbar windschiefe Tore prangten<br />
auf derselben. Mancher Ball hat seinen Weg zwischen<br />
die herrlichen Pfosten gefunden.<br />
Am 8. Februar 1908 wurde der schon länger gehegte<br />
Wunsch, den Klub eintragen zu lassen, zum Entschluss, und<br />
zwar behielt man nicht den alten Namen ‚Eintracht‘ bei, sondern<br />
man nannte sich von Stund an ‚F.C. Germania 1907‘.<br />
Statuten wurden aufgesetzt und der Polizeibehörde zugeschickt.<br />
Damit war der erste große Schritt getan, durch den<br />
unser Klub die unterste Staffel seiner Ruhmesleiter betrat.“<br />
Als man ab Ende 1909 den neugeschaffenen Nordplatz<br />
benutzen durfte, wirkte sich dies in mehrfacher Hinsicht<br />
positiv aus. Zum einen fing man hier nämlich an, auch<br />
Leichtathletik zu betreiben. Zum anderen steigerte sich die<br />
Spielstärke. Volland: „Der neue Geist zeigt sich vor allem<br />
darin, dass man beschloss, dem ‚Westdeutschen Spielverband‘,<br />
dem ‚Deutschen Fußballbund‘ und der ‚Deutschen<br />
Sportbehörde für Athletik‘ beizutreten.<br />
Man nahm im Jahr 1910 an den Meisterschaftsspielen<br />
der B-Klasse des 8. Bezirks teil und – sie wurden gewonnen.<br />
Der stärkste Gegner, der ‚Siegener B.C.‘, niedergerun- <br />
<strong>2018</strong><br />
18.11.18 Frau Höpker bittet zum Gesang -<br />
das Mitsingkonzert<br />
01.+02.12.18 GRAND GALA<br />
„Festival der besten Akrobaten“<br />
02.12.18 Katrin Bauerfeind<br />
05.12.18 Martin Rütter - Freispruch<br />
10.12.18 The Scottish Music Parade<br />
18.12.18 HÖHNER<br />
21.12.18 1. Siegener Weihnachtssingen<br />
2019<br />
05.01.19 Kings Of Floyd<br />
06.01.19 Circus on Ice – „Triumph“<br />
18.01.19 Amazing Shadows<br />
19.01.19 The Voice of Germany<br />
19.01.19 ABBA - The Tribute Concert<br />
20.01.19 Klassisches Russisches<br />
Ballett - Schwanensee<br />
26.01.19 Thriller<br />
01.02.19 Alte Bekannte<br />
03.02.19 Das Phantom der Oper<br />
07.02.19 Magic of the Dance<br />
08.02.19 Helmut Lotti<br />
17.02.19 Nicolai Friedrich<br />
22.02.19 Herbert Knebels Affentheater<br />
02.06.19 Mary Roos<br />
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38 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4//<strong>2018</strong> durchblick 39
gen in heißem erbitterten Kampfe. Hier spannte jeder Spieler<br />
seine Kräfte aufs Äußerste an, das Beste wurde von Setz,<br />
Theis, Haas und Müller geleistet. Der Wille zum Sieg gab<br />
den Sieg. Der Entscheidungskampf gegen ‚Merkur Gießen‘<br />
sah uns mit 11:0 als überlegenen Sieger. Leider war es uns<br />
wegen der neuen schlechten Kreiseinteilung versagt, an den<br />
Meisterschaftsspielen der A-Klasse teilzunehmen.“<br />
Es blieb den Kickern auch in den Jahren danach trotz<br />
weiterer Meisterschaften versagt, in die A-Klasse aufzusteigen.<br />
Im Jahre 1913 – inzwischen trug der Klub seine<br />
Spiele auf dem Stadtplatz in der Schemscheid aus - schien<br />
es endlich so weit zu sein. Zwar legten mehrere Kölner<br />
Vereine Einspruch ein, weil sie die Fahrtkosten für eine<br />
weitere Fahrt nach Siegen – der F.C. Jahn spielte schon in<br />
dieser Klasse – nicht tragen könnten. Doch ein Protest der<br />
Hammerhütter hatte Erfolg. Sie durften aufsteigen und sich<br />
auf Spiele gegen Solingen,<br />
Remscheid, Preußisch Barmen<br />
und ähnlich entfernt<br />
beheimatete Vereine freuen.<br />
Die Kölner indes legten<br />
ihrerseits einen Gegenprotest<br />
ein mit dem Ergebnis,<br />
dass über den Aufstieg ein<br />
Entscheidungsspiel gegen<br />
den Kölner Turnverein den<br />
Ausschlag geben müsse.<br />
Diese Partie verlor man<br />
in Siegburg mit 0:3 und<br />
die Aufstiegsträume waren<br />
wieder einmal geplatzt.<br />
Nach dieser Pleite wollten<br />
einige der besten Kicker<br />
ihre Schuhe an den berühmten<br />
Nagel hängen. Auf der folgenden<br />
Jahreshauptversammlung<br />
wurde deshalb der Vorschlag gemacht,<br />
sich mit dem Fußballklub Jahn zu vereinigen.<br />
Hierzu steht im Protokoll: „Dieser Vorschlag<br />
wurde jedoch einstimmig abgelehnt. Es<br />
wäre ja auch eine Schande gewesen, wenn wir uns,<br />
sozusagen der stärkste Verein in Siegen, mit einem anderen<br />
hiesigen Verein und gerade mit Jahn, die uns noch<br />
bei fast jedem Spiele übers Ohr geschlagen haben, vereinigt<br />
hätten; und die Jahner hätten sich ein Fäustchen gelacht,<br />
wenn wir ihnen den schönen Kassenbestand, der gerade im<br />
letzten Jahr sehr gestiegen ist, vermacht hätten.“<br />
Im Kriegsjahr 1916 kam man dann aber tatsächlich<br />
einem Wunsch der Jahner nach, mit den besten Spielern<br />
der beiden Vereine gemeinsam gegen starke auswärtige<br />
Gegner anzutreten. Nach Kriegsende standen dank der<br />
heimkehrenden Soldaten hier wie dort wieder genügend<br />
Akteure zur Verfügung und jeder Verein spielte wieder für<br />
sich. Anno 1921 kam das Thema „Vereinigung“ erneut<br />
auf den Tisch. Auch die Jahn-Kicker stimmten für einen<br />
Sport<br />
Das von Alfred Sommer anno 1923 entworfene<br />
Vereinswappen der Sportfreunde Siegen von 1899.<br />
Zusammenschluss unter einem neuen Namen. Doch dem<br />
Hauptvorstand des Turnvereins Jahn gefiel das Ausscheren<br />
der Fußballer samt derer Mitgliederschar nicht und sie<br />
legten ein Veto ein.<br />
Unterdessen gehörte der Name „F.C. Germania 1907“<br />
der Vergangenheit an. Bereits im Januar 1913 wurde per<br />
Mehrheitsbeschluss festgelegt, dass man künftig als „Sportverein<br />
Germania 07“ antreten werde. Der diesbezügliche<br />
Antrag hatte vor allem bei den älteren „Germanen“ böses<br />
Blut erregt. Doch das Hauptargument für den Antrag zog.<br />
Neben dem Fußball hatte schließlich auch die Leichtathletik<br />
inzwischen einen hohen Stellenwert im Verein. Man<br />
war kein reiner Fußballklub mehr. Die Debatte war hitzig<br />
und die Abstimmung knapp. Die nächste Namensänderung<br />
wurde im Juli 1919 beschlossen. Das Wort „Germania“ entsprach<br />
laut Protokoll „nicht mehr den heutigen Zeitverhältnissen<br />
und heißt der Verein<br />
von heute ab ‚Siegener Sportverein<br />
07‘.“<br />
Zwei Jahre nach dem<br />
oben beschriebenen Veto<br />
musste der Hauptvorstand<br />
des TV Jahn eine Kehrtwendung<br />
vollführen und schweren<br />
Herzens seine Fußballer<br />
regelrecht rauswerfen.<br />
Die Schuld hieran trug die<br />
Deutsche Turnerschaft. Dieser<br />
Verband wollte eigene<br />
Meisterschaften im Fußball<br />
aufziehen und verbot gleichzeitig<br />
den Fußballabteilungen<br />
in den Turnvereinen<br />
eine Mitgliedschaft im DFB.<br />
Dem Fußballbund aber wollten<br />
die Jahn-Kicker die Treue halten. Da<br />
hieß es Abschied nehmen vom Jahnplatz.<br />
Der Sportverein 07 musste sich nach dem<br />
Krieg nicht mehr hinter dem „Altmeister“ verstecken.<br />
Ebenso wie die Jahner gehörten die Hammerhütter<br />
inzwischen der Gauliga Südwestfalen an. Das<br />
war damals die höchste Spielklasse. Hinsichtlich der Zahl<br />
der Mitglieder hatte man sogar schon seit längerem einiges<br />
mehr zu bieten. Darüber hinaus kickten inzwischen<br />
neun Mannschaften unter dem Namen SV 07. Zehn Jahre<br />
lang war ein Zusammenschluss der beiden Vereine immer<br />
wieder mal ein Thema gewesen. Nun zeigten sich auch die<br />
letzten Zweifler großzügig. Die Hammerhütter nahmen<br />
die vom Jahnplatz Vertriebenen auf. Ihre neue Heimstätte<br />
wurde der Stadtplatz. Im August 1923 vollzogen beide<br />
Klubs die Vereinigung. Der Name des neuen Vereins lautete<br />
„Sportfreunde Siegen von 1899“. Mit 1.200 Mitgliedern<br />
war die frischgebackene Gemeinschaft der drittgrößte Verein<br />
im Westdeutschen Spiel-Verband. Ulli Weber<br />
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40 durchblick 4/<strong>2018</strong>
Schnee im Sieger-<br />
und Sauerland<br />
Freizeit<br />
In Jagdhaus und Schanze gibt es Einkehrmöglichkeiten,<br />
urig sind auch die Hoheleyer Hütte direkt am Rothaarsteig<br />
oberhalb von Hoheley und die Skihütte bei Schanze. www.<br />
rothaarsteig.de/Gastgeber/Einkehren/3.-Etappe/Hoheleyer-<br />
Huette-in-Winterberg-Hoheleye. ● www.rothaarsteig.de/<br />
Gastgeber/Einkehren/3.-Etappe/Skihuette-in-Schanze Leider<br />
gibt es hier keine Ausleihmöglichkeiten für Ski + Schuhe.<br />
Ende des 19. Jahrhunderts starteten Bergbauern,<br />
Waldarbeiter oder Jäger des Rothaargebirges die<br />
ersten Versuche auf Skiern, 1896 ließ ein Pfarrer aus<br />
Altastenberg Ski aus dem Schwarzwald kommen und ein<br />
Winterberger Kaufmann importierte 1906 ganze fünf Paar<br />
Schwarzwaldski für seinen geplanten Skihandel, die Wintersportarena<br />
Sauerland war geboren. Mittlerweile laufen hier<br />
75 Lifte, hunderte Kilometer Loipen und Winterwanderwege<br />
werden regelmäßig gepflegt, allein Winterberg zählt mit seinen<br />
25 Liften und rund 150 Loipenkilometern zu den größten<br />
Wintersportgebieten Deutschlands nördlich der Alpen. Dieses<br />
attraktive Wintersportgebiet direkt vor der Haustür Siegens<br />
ist natürlich auch für uns Senioren interessant, zumal wir ja<br />
nicht auf die Wochenenden angewiesen sind und auch mal<br />
spontan bei guten Wetter- und Schneebedingungen die immer<br />
wieder beeindruckende Winterlandschaft genießen können.<br />
Und eine körperliche Betätigung im Winter draußen im<br />
Schnee hat neben dem hohen Erlebniswert auch vielfältigen<br />
gesundheitlichen Wert. Sicher, vor allem der alpine Skisport<br />
hat natürlich auch andererseits seine sportspezifischen Verletzungsrisiken,<br />
die sich allerdings durch eine gezielte körperliche<br />
Vorbereitung, seniorenspezifische Ausrüstung und<br />
auch eine eher defensive Fahrweise sehr wirksam reduzieren<br />
lassen; für entspanntes Gleiten und „Cruisen“ durch eine<br />
tief verschneite Winterlandschaft ist man nie zu alt! Die Uni<br />
Innsbruck fasst eine von ihr durchgeführte Studie in der Kurzformel<br />
zusammen: Skisport ist ein Jungbrunnen mit geringen<br />
und gut beherrschbaren sportartspezifischen Risiken.<br />
Skilanglauf im Sieger – und Sauerland<br />
Skilanglauf, da sind sich alle Sportmediziner einig,<br />
zählt zu den absolut gesündesten Sportarten, gerade auch<br />
für Ältere. Der Skilanglauf ist eine gleitende Bewegung,<br />
das ist bei Verschleißerscheinungen wie Arthrose, Knieoder<br />
Hüftbeschwerden sowie Rückenproblemen besonders<br />
günstig; der Bewegungsapparat wird geschont und gleichzeitig<br />
aber auch trainiert. Skilanglauf ist eine Ganzkörperbewegung,<br />
die Beanspruchung der Muskulatur ist sehr<br />
ein Paradies für Langläufer<br />
Foto: Anne Eickhoff<br />
hoch; der Rücken, die Oberarme und die Beine sind im<br />
Einsatz und das Herz-Kreislauf-System und die Atmung<br />
werden gefordert. Darüber hinaus ist diese rhythmische<br />
und gleitende Bewegung auch für unser Psyche ein Geschenk;<br />
„für den Geist ist es entspannend, durch eine weiße,<br />
verzauberte Natur zu gleiten. Das ist etwas Besonderes,<br />
da gibt es Glücksmomente“, so Peter Schlickenrieder, ehemaliger<br />
international erfolgreicher Langläufer. „Wenn man<br />
seinen gleitenden Laufrhythmus gefunden hat, kann man<br />
in der weißen Natur richtig in Trance kommen“.<br />
In unserer Region und für den nicht ganz so leistungsorientierten<br />
Skiläufer bieten sich die etwas breiteren Cruiser-Ski<br />
mit sogenannten Nowaxbereich an; diese Ski sind<br />
relativ kurz, lassen sich also leicht und gut steuern und sie<br />
haben im mittleren Bereich des Belags eine Struktur – die<br />
Nowaxzone, die für einen guten Abdruck im Schnee sorgt.<br />
Lützel, Oberndorfer Höhe und Zinse: Oberhalb der Ortschaft<br />
Lützel gibt es seit vielen Jahren ein feines Skilanglaufgebiet,<br />
das der Skiclub Lützel bei ausreichender Schneelage<br />
pflegt. Direkt am Parkplatz an der alten Liftschänke starten<br />
die als Rundkurse angelegten beschilderten Loipen. Immer<br />
wenn der Skilift läuft – bei ausreichender Schneelage am Wochenende<br />
plus eventuell Flutlicht in der Woche, hat auch die<br />
Liftschänke geöffnet, ansonsten ist das Gasthaus Ginsburger<br />
Heide nicht weit entfernt. Ski können leider nicht ausgeliehen<br />
werden. Aktuelle Infos: www.hilchenbach.de/Freizeit-Sport/<br />
Wintersport und facebook: Skiverein Lützel.<br />
Auf der Oberndorfer Höhe und in Zinse (Erndtebrück)<br />
werden auch regelmäßig Langlaufloipen gespurt, aktuelle<br />
Infos: www.erndtebrueck.de/Freizeit/Wintersporthttp<br />
Rhein-Weser-Turm, Rothaarloipe: Bei entsprechender<br />
Schneelage wird ab Parkplatz am Rhein-Weser-Turm eine<br />
schöne Loipe auf der Trasse des Rothaarsteigs über Jagdhaus<br />
bis Schanze oder Albrechtsplatz gespurt; bei stabilen Schneeverhältnissen<br />
kann man dann auch weiterlaufen bis Langewiese<br />
und Neuastenberg. Aktuelle Infos: www.sauerland.<br />
com/Media/Attraktionen/Langlaufgebiet-Rhein-Weser-Turm.<br />
Haincher Höhe: Start der Loipen ist der Parkplatz Haincher<br />
Höhe, von dort geht es Richtung Herrenberg und dann<br />
Jag<strong>db</strong>erg. Von hier ist dann noch Richtung Sohl gespurt, wo<br />
am Wochenende die Skihütte geöffnet ist Tel. 02774 800861<br />
oder https://lbc.webnode.com/about-us, das ist die Homepage<br />
des Langlauf- und Biathlonclubs Banfetal e.V., dem<br />
die Skihütte gehört. Von der Höhenloipe Haincher Höhe<br />
Richtung Jag<strong>db</strong>erg führt dann auch noch bei guter Schneelage<br />
eine Spur zum Gasthof Forsthaus Lahnquelle. Skiverleih<br />
oder Langlaufunterricht gibt es hier nicht, aktuelle<br />
Infos gibt es auch über den Skiclub oberes Johannland Tel.<br />
0273793535, http://www.sc-oberes-johannland.de<br />
Rückershausen: Hier betreibt der Ski Club Rückershausen<br />
ein schönes Loipensystem mit insgesamt drei Loipen<br />
unterschiedlicher Länge, alles gut ausgeschildert, klassisch<br />
wie auch für Skatingtechnik präpariert, und mit einer<br />
Skihütte am Parkplatz oberhalb von Rückershausen. Aktuelle<br />
Infos: http://www.scr-ski.de/, Tel. 02754/8151<br />
Girkhausen: Oberhalb von Girkhausen hat der Skiclub<br />
Girkhausen sein Skilanglaufgebiet „Auf der Steinert“; in einer<br />
Höhenlage zwischen 690 m und 740 m über Null wird<br />
ein schönes Loipennetz mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden<br />
sehr zuverlässig und professionell gepflegt, Girkhausen<br />
hat nicht ohne Grund die Auszeichnung „nordic aktiv<br />
zentrum“ des Deutschen Skiverbands. Eine Skihütte mit<br />
Skiverleih am Wochenenden vervollständigt das Angebot:<br />
Wer an der Skihütte parken, starten und vor der Heimfahrt<br />
eventuell noch einkehren möchte, fährt in Girkhausen der<br />
Ausschilderung nach hoch zum Steinert, man kann aber<br />
auch am Albrechtsplatz parken und auf der anderen Seite<br />
der Straße ins Loipensystem „Auf der Steinert“ einsteigen.<br />
Bei Bedarf ist in Girkhausen auch Skiunterricht möglich,<br />
hier direkt beim Verein oder in der Skihütte nachfragen.<br />
Aktuelle Infos: www.skiclub-girkhausen.de<br />
Wunderthausen: Das Skilanglaufzentrum „Pastorenwiese“<br />
liegt oberhalb von Wunderthausen auf einer Höhe von<br />
700 m, die Zufahrt ist von Bad Berleburg Wemlighausen<br />
kommend vor und auch nach Wunderthausen ausgeschildert.<br />
Die Loipen und Winterwanderwege starten und enden<br />
alle bei der Skihütte des SK Wunderthausen auf der<br />
„Pastorenwiese“, hier ist auch genügend Parkraum, die<br />
präparierten Loipen und Wege befinden sich alle auf einer<br />
Höhe von 650 m bis 816 m NN. Unser absoluter Favorit<br />
ist hier die 8,7 km lange Ziegenhelleloipe, die über die<br />
Foto: Karin Hüner<br />
816 m hohe Ziegenhelle oberhalb von Züschen führt. Der<br />
Ski-Klub Wunderthausen betreibt auf der Pastorenwiese<br />
eine schöne Skihütte, die, wenn die Loipen gespurt sind,<br />
Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet ist. Während<br />
der Öffnungszeiten der Hütte gibt es hier auch einen<br />
Skiverleih, und der Ski-Klub bietet auch Skilanglauf-Unterricht<br />
an, Anmeldungen unter 0 27 50 / 7 23 oder 769<br />
oder 02984/908266. Aktuelle Infos über Schneeverhältnisse<br />
und gespurte Loipen und geräumte Wanderwege:<br />
www.ski-klub-wunderthausen.de<br />
Altastenberg liegt für Skilangläufer, die gern eine längere<br />
Strecke zurücklegen, günstig. Vom Rimberg oder Schmallenberg-Bödefeld<br />
kommend, endet hier die Hunauspur, und<br />
in die andere Richtung läuft man bis Winterberg und kommt<br />
dann am Bremberg in das Winterberger Loipengebiet. Oder<br />
man biegt ab nach Lenneplätze und läuft dann weiter Richtung<br />
Albrechtplatz. Bei sicherer Schneelage wird die Loipe<br />
hergerichtet, denn hier verläuft der „Siuerlänner Skiloap“,<br />
ein Volkslauf von Rimberg bis Schanze oder bis zum Rhein-<br />
Weserturm- wenn überall Schnee liegt!<br />
Westfeld-Ohlenbach bietet mit dem Skistadion Westfeld<br />
ein interessante Alternative für Skilangläufer,wenn sonst<br />
nirgends ausreichend Schnee liegt, denn hier gibt es Kunstschnee.<br />
Im Stadion werden verschiedene Rundkurse – klassisch<br />
und für Skating gespurt, allerdings nur jeweils bis zu<br />
2,5 km lang. Die Anlage ist täglich von 9.30 bis 16.30 Uhr<br />
geöffnet, am Mittwoch und Freitag auch mit Flutlicht von<br />
18 bis 20 Uhr. Während in den anderen Loipengebieten um<br />
eine freiwillige Spende für die Loipenpflege gebeten wird,<br />
kostet hier im Skistadion der Eintritt fünf Euro, dafür gibt<br />
es dann aber Umkleide- und Duschmöglichkeiten, eine gemütliche<br />
Gaststätte/Skihütte, LL-Ausleih und Skilanglaufkurse<br />
für jede Könnensstufe, es gibt sogar Schnupperkurse<br />
für Biathlon. www.skilanglaufzentrum.de.<br />
Winterberg als Wintersportzentrum im Sauerland ist natürlich<br />
auch für Langläufer interessant, denn das Loipengebiet<br />
ist sehr weitläufig und professionell gespurt. Ein guter<br />
Einstieg ist der große Parkplatz „Am Bremberg“, hier<br />
gibt es auch ein Restaurant, Skiverleih und Skischule, und<br />
eine Übersichtstafel gibt Auskunft über die unterschiedlichen<br />
Rundstrecken, die sehr gut ausgeschildert sind. www.<br />
winterberg.de/Lifte-und-Loipen/Loipen-und-Langlauf<br />
oder www.wintersport-arena.de Klaus und Karin Hüner<br />
42 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4//<strong>2018</strong> durchblick 43
Fotokünstler sucht<br />
Kunst<br />
neue Wirkungsstätte<br />
Kellner-Ausstellung beendete den KunstSommer<br />
Die letzte Ausstellung des diesjährigen „Siegener<br />
KunstSommers“ fand im Oktober in der Friedrichstraße<br />
statt. Im Atelier von Thomas Kellner wurde<br />
an die Anfänge des dortigen Künstlerhauses erinnert. 1998<br />
gründetet Kellner gemeinsam mit drei anderen Siegener<br />
Künstlern (Dr. Jochen Dietrich, Xenia Frisan und Martin<br />
Steiner) auf zwei Etagen des ehemaligen Lagerhauses der<br />
Firma Elektro Sarx die Ateliergemeinschaft „Vier unter<br />
einem Dach.“ Mittlerweile ist Kellner zwar der einzige<br />
Nutzer, doch er hat seine früheren Mitstreiter nicht vergessen.<br />
Daher gab es unter dem Motto „20 Jahre Atelier<br />
Friedrichstraße“ nicht nur Werke des Hausherrn zu sehen,<br />
sondern es wurden auch Kunsterzeugnisse der ehemaligen<br />
Hausgefährten ausgestellt.<br />
Bei der Vernissage nahm das Grußwort von Steffen Mues,<br />
Bürgermeister der Universitätsstadt, einen breiten Raum ein.<br />
Der Stadtchef zeigte sich bestens informiert. So war es für<br />
einige unter den rund sechs Dutzend Teilnehmern aus der heimischen<br />
Kunstgemeinde neu, dass es der Gastgeber war, der<br />
den KunstSommer einst initiierte. Bei den ersten der mittlerweile<br />
20 Austragungen übernahm er auch die Organisation.<br />
Der 1966 in Bonn geborene Kellner wurde nach seinem<br />
Studium der Kunst- und Sozialwissenschaften auf dem<br />
Haardter Berg in Siegen heimisch. Frühzeitig war ihm klar<br />
geworden, dass er kein Lehramt übernehmen, sondern als<br />
freischaffender Künstler tätig sein möchte. In der Friedrichstraße<br />
vervollständigte er schließlich als Fotograf eine neue<br />
künstlerische Methode. Dabei werden viele Detailbilder eines<br />
Objekts in einer geplanten Reihenfolge aufgenommen<br />
und zu einem Gesamtbild montiert. Die einzelnen Bildausschnitte<br />
werden begrenzt durch die schwarzen Rahmen der<br />
Fotonegative. Das Titelbild der durchblick-Ausgabe 1/2016,<br />
in der wir unter der Überschrift „Genius loci“ über ein Kellner-Projekt<br />
in Jekaterinburg berichteten, zeigte die Nikolai-<br />
Kirche in dieser kunstsinnigen Bildsprache.<br />
Nach seinem Studium war es der Eifelturm, den er als<br />
erstes Objekt fotografierte und bearbeitete. Es folgten viele<br />
weltweit bekannte Bauwerke, angefangen von der Golden-Gate-Bridge<br />
und den mexikanischen Pyramiden bis<br />
zum Big Ben. Bei der Ausstellung stand ein Bild mit dem<br />
Titel „Grand Canyon“ im Mittelpunkt. Das vor vier Jahren<br />
entstandene und jetzt erstmals gezeigte Werk sprengt mit<br />
4,60 Meter Breite und etwa einem Meter Höhe in seinen<br />
Dimensionen alles, was Kellner bislang schuf. Somit passt<br />
es durchaus zu seinem Motiv, denn das Naturwunder in<br />
Colorado erstreckt sich über 460 Kilometer und ist damit<br />
ebenfalls einzigartig. 2.160 Aufnahmen hat der Fotokünstler<br />
an Ort und Stelle „geschossen“.<br />
Steffen Mues ließ bei der Vernissage keinen Zweifel daran,<br />
dass er die Fotokunst von Thomas Kellner persönlich<br />
sehr schätzt: „Sie ist einzigartig und ich finde die Kreativität,<br />
die in seinen Bildern zu finden ist, ausgesprochen spannend.“<br />
Hiervon konnte sich auch das Publikum bei Kellners<br />
weltweiten Ausstellungen überzeugen. Genannt seien dabei<br />
vor allem die vielfach besuchte USA und etliche Länder der<br />
EU, aber auch in Australien, China, Brasilien und Russland<br />
fanden seine Bilder große Beachtung. Zuletzt erhielt er bei<br />
einer Ausstellung in Shenyang (China) die Auszeichnung<br />
„Award of Excellence“ (Preis für Vortrefflichkeit).<br />
Zur Sprache brachte Mues aber auch die Zukunft Kellners<br />
in Siegen. Derzeit laufen Planungen der Universität,<br />
die in der Innenstadt weitere Bildungsstätten für 8.000 (!)<br />
Studierende schaffen möchte. Auch der Bereich Friedrichstraße<br />
wird dann für die Errichtung eines Campus benötigt.<br />
Zwar sind derzeit noch nicht alle Grundstücksgeschäfte getätigt,<br />
doch es ist davon auszugehen, dass sich Kellner eine<br />
neue Wirkungsstätte suchen muss. Mues: „Die Stadt selbst<br />
hat derzeit keine freien Immobilien, um Herrn Kellner eine<br />
Alternative anzubieten. Wir sind bei der Suche mit Rat und<br />
Tat behilflich und vermitteln für ihn interessante Objekte.“<br />
Der Künstler möchte sehr gerne weiter in Siegen tätig<br />
sein. Sein Traum ist, ein Gebäude käuflich zu erwerben und<br />
dieses zu einem Künstlerhaus mit Atelierräumen auch für<br />
andere Kunstschaffende auszubilden. Hinsichtlich der Art<br />
und Größe der Immobilie zeigt sich Kellner flexibel und<br />
offen für Angebote „charmanter Bauwerke“, welche sich<br />
für eine Umnutzung eignen: „Jedes Angebot ist interessant,<br />
egal, ob es sich um leer stehende Bürohäuser, Gewerbehallen,<br />
eine alte Werkstatt, eine Kirche oder eine historische<br />
Schmiede handelt“. Noch einmal Mues: „Wir werden alles<br />
daran setzen, um für Herrn Kellner eine Alternative zu<br />
finden, weil es natürlich für die Stadt wichtig ist, dass so<br />
renommierte und weit über die Grenzen der Republik bekannte<br />
Künstler dort ihrer Kunst nachgehen.“ Ulli Weber<br />
Fr., 23.11.18<br />
Amy - Love Is A Losing Game<br />
Sa., 15.12.18<br />
Alexander Osang<br />
Fr., 25.1.19<br />
Mundstuhl<br />
Fr., 1.2.19<br />
Zoë Beck<br />
Fr., 1.3.19<br />
Sydney Ellis<br />
Sa., 1.12.18<br />
B.E. & Fläshmob<br />
Sa., 12.1.19<br />
Django Asül<br />
Sa., 26.1.19<br />
UniZAZZity<br />
Sa., 2.2.19<br />
Paul Falk & Band<br />
Sa., 2.3.19<br />
Ilja Richter<br />
So., 2.12.18<br />
Reentko<br />
Fr., 18.1.19<br />
Science Busters<br />
NeuerTermin:<br />
Mi., 30.1.19<br />
Lisa Eckhart<br />
Fr., 22.2.19<br />
Tobias Mann<br />
Do., 7.3.19<br />
Anka Zink<br />
Fr., 8.3.19<br />
Sebastian Pufpaff<br />
Fr., 22.3.19<br />
Lioba Albus<br />
Fr., 29.3.19<br />
Klaus Hoffmann<br />
Sa., 30.3.19<br />
SI Kabarett Night<br />
Fr., 5.4.19<br />
Steve Fister Band<br />
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44 durchblick 4/<strong>2018</strong><br />
4//<strong>2018</strong> durchblick 45<br />
Durchblick 1118.indd 1 12.10.<strong>2018</strong> 1
„Ich bin nicht zur<br />
Kunst gekommen,<br />
die Kunst ist zu mir<br />
gekommen“<br />
Seinen Platz im Leben hat Armin Mueller-Stahl<br />
gleich mehrfach gefunden. Beruflich als Musiker,<br />
Schauspieler, als Schriftsteller und Maler. Räumlich<br />
in Berlin, an der Ostsee und im heiteren Kalifornien.<br />
Er ist ein Multitalent und hat fast alle Facetten der Kunst<br />
bespielt. Als Kind in Tilsit (geboren 1930) lernte er schnelles<br />
Zeichnen bei der Großmutter, später in Berlin entschied<br />
er sich für ein Musikstudium, wechselte dann das Fach und<br />
wurde lieber Schauspieler. Helene Weigel, die Gründerin<br />
und Intendantin des renommierten Theaters am Schiffbauerdamm,<br />
setzte auf den 22-Jährigen und er wurde Mitglied<br />
des Berliner Ensembles. Als Bühnenschauspieler brillierte er<br />
den verschiedensten Rollen, bis er sich dem Medium Film<br />
zuwandte. Hier wurde er auch international berühmt und<br />
brachte es sogar zu einer Oscar-Nominierung. In über 100<br />
Filmen spielte er die verschiedensten Charaktere. Unvergessen<br />
bleibt Mueller-Stahl beispielsweise in seiner Rolle 2001<br />
durch seine großartige Darstellung von Thomas Mann in<br />
dem TV Doku-Drama „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“<br />
unter der Regie von Heinrich Breloer in Erinnerung. Monica<br />
Bleibtreu als Frau Katia Mann und viele andere hochkarätige<br />
Schauspieler geben hier der spannenden Geschichte der<br />
Schriftstellerbrüder Thomas und Heinrich Mann und ihrer<br />
Familien neues Leben. Mueller Stahl portraitiert grandios<br />
den feinsinnigen Beobachter und charismatischen Schriftsteller<br />
Thomas Mann, den Gentleman. Doch eigentlich stand<br />
ihm dessen Bruder Heinrich Mann, der eher ein Querulant<br />
war und oft aneckte, näher. Immer arbeite Mueller-Stahl mit<br />
großer Disziplin und „preußischen Tugenden“.<br />
Nach der Flucht aus Ostpreußen war die Familie Mueller-Stahl<br />
in Ostberlin gestrandet und politisch war der<br />
Armin Mueller-Stahl<br />
junge Mann der sozialistischen Idee der DDR zugeneigt,<br />
wenn auch kritisch. Er bekam Staatspreise für seine Filmrollen<br />
und spielte in etlichen „linientreuen“ Filmen auch mit<br />
seinem Kollegen und Freund Manfred Krug. 1976 reichte<br />
ihm das sozialistische System der DDR, das den kritischen<br />
Geistern und Künstlern immer weniger Freiheiten gestattete,<br />
und er unterstützte den Protest gegen die Ausbürgerung von<br />
Wolf Biermann. Nur wenige Jahre später konnte Mueller-<br />
Stahl ausreisen und seine Filmkarriere fortführen. Im Westen<br />
arbeitete er mit Filmemachern wie Rainer Werner Fassbinder<br />
zusammen. 1981 spielte er die männliche Hauptrolle<br />
in „Lola“ neben Barbara Sukowa und Mario Adorf. Mainstream-Serien<br />
im Fernsehen interessierten ihn nicht. Er bevorzugte<br />
eher Rollen in anspruchsvollen Autorenfilmen der<br />
Regisseure Herbert Achternbusch oder Alexander Kluge.<br />
1990 ging er nach Amerika, wo er unweit von Hollywood<br />
in Pacific Palisades eine neue Heimat fand. Sein<br />
Haus steht ganz in der Nähe der Villa von Thomas Mann,<br />
der dort seine Zeit im Exil während des Hitler-Regimes<br />
verbracht hatte. Für Mueller -Stahl war dieser Wechsel ein<br />
mutiger Schritt, denn anfangs sprach er kaum ein Wort<br />
Englisch. Aber der Schauspieler war auch hier erfolgreich<br />
und seine Filmrolle in „Shine – der Weg ins Licht“<br />
brachte ihm 1997 eine Nominierung für einen Academy<br />
Award (Oscar) als bester Nebendarsteller ein. Noch heute<br />
lebt der Kosmopolit wahlweise in Berlin, in Sierksdorf<br />
an der Ostsee oder an der kalifornischen Küste. „Heimat<br />
ist ein fragiler Begriff“, sagte er in einem Interview „es<br />
ist mehr ein Gefühl als ein Ort.“ An Amerikanern schätzt<br />
er immer wieder deren Heiterkeit und Freundlichkeit. Im<br />
Phönix Interview (Juli <strong>2018</strong>) äußerte sich Mueller-Stahl<br />
auch zu aktuellen politischen Entwicklungen in Amerika<br />
und Deutschland. Es sei Zeit, Gefühle und Emotionen in<br />
den Griff zu bekommen und wieder Vernunft walten zu<br />
lassen. Er warnt vor der Lust, Macht auszuüben, weil sie<br />
schwache Charaktere zu Autokraten werden lässt. Dies gilt<br />
nicht nur für die Politik, auch Dirigenten oder Regisseure<br />
erliegen schneller als man denkt dieser Verführung. Aus<br />
heutiger Sicht wäre trotzdem sein Traumberuf Dirigent<br />
oder Komponist, denn Musik wird überall verstanden.<br />
Später wandte sich Mueller-Stahl der Schriftstellerei zu<br />
und veröffentlichte Erinnerungen, Tagebücher, Lyrik und<br />
Geschichten. Um 2000 startete er eine neue erfolgreiche<br />
Karriere als Maler und Zeichner. Sein Oeuvre ist umfangreich,<br />
denn meistens gehen ihm die Striche mit Pinsel oder<br />
Zeichenstift schnell von der Hand. Schon als Kind, das in<br />
einer kreativen Familie aufwuchs, kam er spielerisch mit<br />
Stift und Farben zum Malen. Diese Beschäftigung behielt er<br />
auch während seiner schauspielerischen Karriere bei: In den<br />
Theaterpausen oder am Filmset nutzte er die Wartezeit zum<br />
Zeichnen, hielt Kollegen, dramatische Emotionen, neue<br />
Eindrücke oder alte Erinnerungen auf dem Papier fest.<br />
Im Handumdrehen sind Leinwände bemalt und Grafikblätter<br />
fertig. Er schöpft aus seinem Leben auf der Bühne<br />
und vor der Kamera, vertieft in Portraits seine Bewunderung<br />
für Schriftsteller, Musiker, Politiker, die ihn bewegten.<br />
Auch zauberhafte Landschaftbilder runden sein Werk<br />
ab. In einem Interview bekennt er sich als Maler: „Es ist<br />
der einzige Job, in dem ich fliegen kann. Frei von allen<br />
Verabredungen, Partnern und schwierigen Regisseuren“.<br />
Ein Farbfeuerwerk umgab die Besucher der Ausstellung<br />
„Die Herrlichkeit der Welt“ in der Siegener Art-Galerie.<br />
Erst mit 70 Jahren, als es beruflich ruhiger wurde, nahm<br />
er diese Begabung ernsthaft wieder auf und schuf ein umfassendes<br />
Werk als Zeichner, Graphiker und Maler. 2000<br />
hatte er seine erste Ausstellung in Potsdam, der noch viele<br />
weitere im In- und Ausland folgen sollten. Bis hier nach<br />
Siegen, wo ein umfassender<br />
Einblick in sein graphisches<br />
Werk in der Art-<br />
Galerie zu sehen war. Die<br />
Farbradierung „Die Herrlichkeit<br />
der Welt“, 2017<br />
geschaffen, zeigt beim<br />
genaueren Hinsehen den<br />
Blick auf eine Theaterbühne,<br />
ein Durcheinander verschiedener<br />
Akteure in bunten<br />
Kostümen, Masken,<br />
hohen Hüten. Die scheinbar<br />
Mächtigen stehen im<br />
Mittelpunkt, das Fußvolk<br />
schaut zu. Ein geflügeltes<br />
Wesen entschwebt der<br />
Szene, die zusammengehalten<br />
wird vom übergreifenden,<br />
gezeichneten<br />
Portrait eines Clowns. Der<br />
hinterfragt das Agieren der<br />
Mächtigen. Viel Schau und wenig dahinter?? Man kann an<br />
die fragile Demokratie unserer Tage denken.<br />
Neben der Theaterwelt sind Landschaften, Tiere und<br />
immer wieder Portraits seine Inspiration. Die fein beobachteten<br />
Menschenbilder zeigen Kollegen, Schriftsteller<br />
auch der Vergangenheit, Musiker oder Wissenschaftler.<br />
Interessant ist beispielsweise sein Blick auf Mozart. Wie<br />
gehabt stellt er ihn im roten Frack und weißer Perücke dar.<br />
Aber den Kopf leicht in Denkerpose, eher melancholisch<br />
auf die Hand geneigt. Nicht der lustige, überdrehte Komponist<br />
wird gezeigt, sondern der kreative Kopf. Ebenso<br />
überzeugt eine Serie von schwarzen Federzeichnungen,<br />
die bekannte Köpfe wiedererkennbar zeigt. Jedoch versucht<br />
Mueller-Stahl mit seinen Portraits „das Fenster nach<br />
innen“ einer Person zu öffnen und ein wenig von seinem<br />
Geheimnis zu zeigen. Das alles mit nur wenigen Strichen.<br />
Als ehemaliger DDR-Bürger folgte er in seinem Malstil<br />
der dort üblichen gegenständlichen und figurativen Malerei.<br />
Im Gegensatz zur westdeutschen Kunst, die sich der<br />
Abstraktion verschrieben hatte.<br />
Die Siegener Ausstellung der Werke Mueller-Stahls<br />
war ihre erfolgreichste bisher, sagt die Galeristin Helga<br />
Kellner und weist darauf hin, dass Besucher auch später<br />
noch Werke des Künstlers in ihrem Haus sehen können.<br />
Seine glücklichste Zeit im Leben sei – wie er in einem<br />
Interview sagt – die Kindheit in Ostpreußen gewesen. Es sei<br />
ein Glück gewesen in einer musischen Familie aufzuwachsen,<br />
in der gezeichnet, musiziert und Sketche aufgeführt<br />
wurden. Sein Vater wollte eigentlich Schauspieler werden.<br />
Hier wurden spielerisch seine Talente gefördert, die ihm bis<br />
heute immer neue Wege und Erfolge gebracht haben.<br />
Tessie Reeh<br />
Meine Empfehlung: Phoenix persönlich – Armin Mueller-<br />
Stahl zu Gast bei Inga Kühn (13.07.<strong>2018</strong> You Tube). Über<br />
sein Leben erzählt Mueller-Stahl 2014 in seiner Autobiografie<br />
„Dreimal Deutschland und zurück“.<br />
46 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4//<strong>2018</strong> durchblick 47
Kultur<br />
Buchbesprechung<br />
Besuch in der Stadtbibliothek<br />
Die Bibliothek der Stadt Kreuztal stellt sich vor<br />
In angenehmer Atmosphäre<br />
mit freundlichem Personal<br />
können Sie hier entspannte<br />
Stunden verbringen.<br />
In allen Bibliotheken können<br />
Sie kostenlos vor Ort im Zeitschriftenangebot<br />
stöbern. Viele<br />
Abonnements und die Tageszeitungen<br />
stehen zur Verfügung.<br />
Dafür benötigen Sie keinen<br />
Bibliotheksausweis. Möchten<br />
Sie sich etwas ausleihen, informieren<br />
Sie sich bitte über die<br />
Ausleihbedingungen vor Ort.<br />
Meist gibt es eine preiswerte<br />
Jahresgebühr, mit der Sie dann<br />
innerhalb von 12 Monaten alle<br />
Medien ausleihen können. Die meisten öffentlichen Bibliotheken<br />
im Siegerland verfügen über einen Zugang zur<br />
„Onleihe“. Auf diesem Internet-Portal können Sie sich<br />
elektronische Bücher und andere Medien herunterladen.<br />
E-Books können insbesondere bei nachlassender Sehkraft<br />
eine interessante Alternative zum gedruckten Buch<br />
sein, da man sich die Schrift angenehm groß einstellen kann.<br />
Die Kreuztaler Stadtbibliothek unterstützt Sie gerne bei der<br />
Einrichtung Ihres e-Book-Readers. Auch die Internetnutzung<br />
ist in den meisten Bibliotheken oft kostenfrei möglich.<br />
Auch dabei unterstützt das Personal Sie nach Möglichkeit.<br />
Sie denken, Gaming ist nur etwas für junge Leute?<br />
Dann besuchen Sie doch einmal einen Gaming-Nachmittag<br />
der Stadtbibliothek Kreuztal für Seniorinnen und<br />
Senioren. Egal ob alt oder jung, männlich oder weiblich:<br />
Gaming hält den Kopf fit! Man muss nicht sportlich sein<br />
und kann trotzdem epische Abenteuer erleben, Rätsel<br />
und Aufgaben lösen, Simulationen durchspielen und bei<br />
Viele Bibliotheken freuen sich über Lesepatinnen und Lesepaten.<br />
Bibliotheken helfen sich zu vernetzen und unterstützen mit Buchtipps und Know-how.<br />
Im Bild: Lesepatin von AlterAKTIV Siegen-Wittgenstein e.V.<br />
Quizrunden und auf dem virtuellen Sportfeld das Beste<br />
geben. Die Stadtbibliothek bietet schöne Spiele zum gemeinsamen<br />
Wettkampf an, gibt eine Einführung, wie man<br />
die Konsolen bedient und unterstützt, wo es nötig ist. Für<br />
jede und jeden ist etwas dabei. Die Termine finden Sie auf<br />
der Homepage der Kreuztaler Stadtbibliothek www.stadtbibliothek-kreuztal.de<br />
Viele Bibliotheken verleihen auch Hörbücher und DVD.<br />
Ist man am Abend zu müde zum Lesen, kann das Hören eines<br />
vertonten Buches - mit professioneller Stimme gelesen<br />
- eine echte Alternative sein.<br />
Als Oma oder Opa steht man natürlich auch hoch im<br />
Kurs bei den Enkeln, wenn man tüchtig Bilderbücher zum<br />
Vorlesen entleiht. Hier ist in allen Bibliotheken eine große<br />
Auswahl vorhanden, so dass Sie für die Kleinen immer frische<br />
Bücher zu Hause haben.<br />
<br />
Kirstin Krässel<br />
Leitung Stadtbibliothek Kreuztal<br />
ICH SCHREIBE GESCHICHTE!<br />
FÜR SIE.<br />
Damit sich Tradition entfalten kann.<br />
Damit Erlebtes Ordnung gewinnt.<br />
Damit Sinn wächst.<br />
Biografie • Portrait<br />
Firmengeschichte<br />
Adele von Bünau<br />
Redakteurin und Biografin<br />
www.ihre-autobiografie.de<br />
Telefon: 02 71-67 34 67 06<br />
Ein Okapi im Westerwald<br />
Zugegeben, ein Okapi hätte ich niemals mit dem Westerwald<br />
in Verbindung gebracht. Ein solches Tier, auch<br />
Waldgiraffe genannt, spielt allerdings eine gewisse<br />
Rolle im Buch von Mariana Lekys Roman „Was man von hier<br />
aus sehen kann“. Jedes Mal, wenn Selma, einer der Hauptfiguren<br />
des Buches, im Traum ein Okapi erscheint, wird in den<br />
folgenden 24 Stunden im Dorf jemand zu Tode kommen.<br />
In diesem Dorf begegnen die Leser einigen skurillen Figuren:<br />
jener Selma, deren Wort bei den Einwohnern Gewicht<br />
hat und die die Großmutter der Ich-Erzählerin Luise ist. Elsbeth,<br />
die stets irgendwelche Ratschläge und Verhaltensregeln<br />
von sich gibt, die ihrem Aberglauben entspringen, die ewig<br />
schlecht gelaunte Marlies, in deren Wohnung es nach „vor<br />
Jahrzehnten abgelaufener Heiterkeit riecht“, der Optiker, der<br />
seit langem in Selma verliebt ist, es ihr aber nicht offenbaren<br />
kann und ständig mit seinen inneren Stimmen zu kämpfen<br />
hat, sodass es „in ihm zu Ausschreitungen kam“.<br />
Dann gibt es noch den Jäger Palm, einen grantigen<br />
Säufer, der mit der Dorfgemeinschaft nichts zu tun haben<br />
will, Luises Vater, einen Arzt, der plötzlich zu einer Weltreise<br />
aufbricht und den Zurückbleibenden rät, doch „endlich<br />
einmal die Welt in<br />
sich hineinzulassen“. Und<br />
dann taucht unvermittelt<br />
ein junger buddhistischer<br />
Mönch im Westerwalddorf<br />
auf und für Luise entwickelt<br />
sich eine Liebesgeschichte.<br />
Der Roman ist eine vergnügliche<br />
Geschichte mit<br />
schrägen Figuren, erzählt<br />
aber mitunter nachdenklich<br />
stimmend von Leben und<br />
Tod, Liebe und Freundschaft,<br />
Festhalten und Loslassen,<br />
Redseligkeit und<br />
Sprachlosigkeit.<br />
DuMont Verlag 320 Seiten<br />
ISBN: 978-3832198398<br />
Ein Liebesroman, in gewisser Hinsicht auch ein Provinzroman,<br />
in dem das pure Lesevergnügen auch dank der<br />
Sprachkunst von Mariana Leky nicht zu kurz kommt.<br />
Uli Hoffmann<br />
Lebensgeschichten<br />
Die Autorin des Buches „Ortswechsel“ ist in Duisburg<br />
aufgewachsen und hat dort auch bis zu ihrer<br />
Pensionierung gelebt. 2013 ist sie dann nach Siegen<br />
gezogen und hat sich hier nach anfänglichen Schwierigkeiten<br />
mit der Reserviertheit der SiegerländerInnen inzwischen<br />
gut eingelebt und ist vielfältig vernetzt. Die drei<br />
Erzählungen des Buches sind entstanden – wie sie selbst<br />
mitteilt – weil sie es als Privileg empfindet, in Frieden<br />
und Wohlstand aufgewachsen zu sein und nun selbst noch<br />
einiges für eine vielfältige, tolerante Welt beisteuern zu<br />
können. „Auf Menschen zuzugehen, Vorurteile abzubauen,<br />
zu schauen, wo Veränderungen möglich sind und wo es<br />
Grenzen gibt“ sind ihre Lebensthemen als Neuling fortgeschrittenen<br />
Alters in dieser Region.<br />
In der ersten Erzählung „Kindergeburtstag“ geht es um<br />
Leon, der seine Familie und Umwelt sehr fein beobachtet<br />
und oft Schwierigkeiten im Umgang mit den Gleichaltrigen<br />
und den Erwachsenen hat.<br />
In der zweiten Erzählung „Blaues Licht“ geht es um<br />
den Lehrer Jochen und seine Mutter, die ihrem Sohn nach<br />
dem Tod des Vaters eröffnet, dass sie nun viel reisen werde<br />
– ausgerechnet mit der bis dahin verhassten Nachbarin.<br />
Nach anfänglichen Reisen in die nähere Umgebung wolle<br />
sie dann auch Fernreisen<br />
machen zu Ländern, wo<br />
das blaue Licht zu sehen<br />
wäre. Es dauert einige Zeit,<br />
bis Jochen und seine Familie<br />
herausfinden, dass<br />
das alles nur Träume sind<br />
und die Mutter an Alzheimer<br />
leidet.<br />
Die dritte Erzählung<br />
„Die Insel“ schildert das<br />
Leben auf einer Nordseeinsel.<br />
Dabei lernt man<br />
besonders die Apothekerin<br />
Moni Krüger mit ihrer<br />
Familie, den wunderlichen<br />
Hannes und manche anderen Insulaner kennen.<br />
Books on Demand Verlag<br />
ISBN: 978-37528344390<br />
Die Stärke des Buches liegt in der genauen Beschreibung<br />
der Personen und ihrer vielfältigen Beziehungen. Dabei<br />
geht es auch oft um die Schwierigkeiten, die diese im<br />
Umgang miteinander haben. So wird man als Leser neugierig,<br />
wie die Geschichte weitergeht und wie die „Helden“<br />
sich verhalten.<br />
Horst Mahle<br />
48 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4//<strong>2018</strong> durchblick 49
Wer hätte das gedacht<br />
Da denkst du, dass dein Leben ja bis hierher ganz gut<br />
verlaufen ist und du das Gröbste hinter dir hast, was<br />
soll da noch Aufregendes passieren? Jetzt kannst<br />
du dich getrost auf dich selbst besinnen und schauen, wie du<br />
die letzte Etappe noch einigermaßen gut bewältigst. Aber da<br />
hast du deine Rechnung ohne die nachfolgende Generation<br />
gemacht, die ist für Überraschungen immer gut.<br />
Ich werde gerade mal wieder ein Jahr älter, will nichts<br />
ahnend mit der Familie und den FreundInnen meinen Geburtstag<br />
feiern, da fragt mich etwas verunsichert die Liebste<br />
meines Sohnes, ob ich wohl Essiggurken im Haus habe?!<br />
Na, Alles klar! „Bist du schwanger?!?“ Eigentlich wollten<br />
Unterhaltung<br />
sie es mir erst später sagen, aber das war<br />
jetzt überflüssig. Und natürlich brauchten<br />
auch meine Freundinnen keinen besonderen<br />
Hinweis beim Anblick der jungen<br />
Frau mit Kochschinken und Essiggurken<br />
am Kuchen gedeckten Kaffeetisch: Hej,<br />
da ist was unterwegs! Das Geburtstagskind<br />
wird Oma! Glückwünsche und Gelächter,<br />
na, super, wer hätte das gedacht?<br />
Nein, damit hatte ich wirklich nicht<br />
gerechnet. Schließlich ist der werdende<br />
Papa schon in einem Alter, wo man normalerweise<br />
Großvater wird, und die etwas<br />
jüngere Mama ist eigentlich gerade dabei,<br />
an ihrer beruflichen Karriere zu stricken.<br />
Aber wie das Leben so spielt, da hat sicher<br />
auch ein ganz heimlicher Wunsch eine<br />
Rolle gespielt, oder? Die Überraschung<br />
ist auf jeden Fall gelungen!<br />
Und jetzt? Alle müssen erst einmal<br />
mit dieser neuen Situation umgehen: die<br />
werdenden Eltern und auch die werdende<br />
Oma. Ich kann mir den Kommentar nicht<br />
verkneifen: „Zwanzig Jahre eher wäre es<br />
für mich auch einfacher gewesen, euch<br />
als Oma eine brauchbare Hilfe zu sein“.<br />
„Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben!“,<br />
kontert mein Herr Sohn - Gut, den<br />
Spruch merke ich mir, auch und besonders<br />
für euch, ihr beiden Ahnungslosen.<br />
Denn während der Schwangerschaft<br />
mit all ihren beschwerlichen Nebenwirkungen<br />
für die werdende Mama müssen<br />
die Beiden mit einem kompletten Wechsel<br />
ihrer Lebensverhältnisse zurechtkommen:<br />
mit Stellenwechsel, Wohnungssuche, Umzügen,<br />
Behördengänge und vielem mehr<br />
und das in einem sehr engen Zeitrahmen.<br />
Aber dann hat doch alles geklappt.<br />
Doch den werdenden Eltern blieb kaum Zeit zum Luftholen,<br />
da war er auch schon da, mein erster Enkelsohn! Früher als<br />
geplant, aber dann sind alle glücklich und zufrieden, dass<br />
alles gut gegangen ist. Was für eine merkwürdige Mischung<br />
starker Gefühle! Da ist dieses kleine und hilflose Wesen auf<br />
einmal wirklich greifbar und auch hörbar da, ein Wunder<br />
der Natur und des Lebens, das uns alle zutiefst berührt.<br />
In den ersten Tagen ist der kleine Mann leider noch namenlos,<br />
ein für mich unsäglicher Zustand. Natürlich gab es<br />
schon lange vor seiner Geburt eine Namensliste, aber keine<br />
Entscheidung. Da war es schon sinnvoll zu warten, bis der<br />
kleine Prinz sich zeigt um zu schauen, welcher Name denn<br />
50 durchblick 4/<strong>2018</strong><br />
Unterhaltung<br />
zu ihm passt. Ich hatte ihn für mich schon Moritz genannt,<br />
aber er sieht wohl nicht aus wie ein Moritz. Dann endlich,<br />
auf den letzten Drücker, bekommt dieses Kind auch einen<br />
Namen und ist endlich „wer“, eine Person: Jonas! Dieser<br />
Name war nie im Gespräch, aber er war plötzlich da und<br />
schien zu passen. Jetzt muss ich mich mächtig umgewöhnen.<br />
Dummerweise verdrehe ich den Namen immer, dann<br />
wird aus Jonas Janosch. Finde ich auch gut, aber so heißt er<br />
nun mal nicht. Wird schon werden.<br />
Jetzt muss noch so einiges werden, das ist eine große<br />
Umstellung im Leben der Eltern. Mit Jonas werden wir<br />
alle gefordert in unseren neuen Rollen zu wachsen, als Eltern<br />
und als Großeltern.<br />
Sobald sie aus der Klinik zu Hause sind, fahre ich hin und<br />
besuche meinen Enkel und die jungen Eltern. Ich bin selbst<br />
sehr gespannt, wie ich wohl reagieren werde, so ganz tief innen?<br />
Dann bin ich da, ich sehe ihn schlafend in seinem Bettchen<br />
liegen und bin einfach nur hin und weg, ich bin verliebt!<br />
Und da ist auch die ukrainische Großmutter, die Mama<br />
der jungen Mutter, Jonas‘ Babuschka. Sie ist schon vor der<br />
Geburt angereist, um ihre Tochter zu unterstützen. Wie<br />
werden wir uns verständigen? Sie spricht kein Deutsch.<br />
Nun, mit etwas Mimik und Gestik und einzelnen Brocken<br />
wird das schon. Sie bringt ihre ganze warme russische<br />
Fürsorge fürs Baby mit und ihre Tradition, die leider<br />
hier bei uns nicht immer umsetzbar ist. Stolz zeigt sie mir<br />
das mitgebrachte weiße Steckkissen aus brokatähnlichem<br />
Stoff, umsäumt mit weißer Spitze. In solchen Steckkissen,<br />
durchaus auch in modernem Design, werden in Russland<br />
die Babys aus der Klinik nach Hause geholt. Leider geht<br />
das bei uns so nicht, wir haben auch für Babys eine Anschnallpflicht.<br />
Ich war nicht dabei, aber ich kann mir denken,<br />
dass das für Babuschka eine große Enttäuschung war.<br />
So haben wir jetzt nicht nur ein Baby bekommen, auf das<br />
wir uns einstellen müssen, sondern auch einen ganz speziellen<br />
interkulturellen Austausch zur gegenseitigen Verständigung,<br />
wer hätte das gedacht?<br />
Doch dann kommt es bei meinem ersten Kurzbesuch<br />
zu einer sehr besonderen Begegnung zwischen uns beiden,<br />
meinem Enkel und mir. Der Kleine liegt in seinem Bettchen,<br />
wird unruhig und weint. Es ist aber noch nicht die Zeit, ihn<br />
wieder zu stillen. Mama ist noch nicht so weit. Ich lege meine<br />
Zurückhaltung ab, gehe mutig zum Bettchen und nehme<br />
ihn einfach auf, während der Papa und die Babuschka nur<br />
so danebenstehen. Ich halte ihn auf meinen Armen an mich<br />
gedrückt, gehe ins nächste Zimmer und singe ihm. Ich singe<br />
ihm Kinderlieder, Abendlieder, Weihnachtslieder und spüre<br />
selbst, wie die Schwingungen beim Singen auf ihn übergehen.<br />
Er wird ganz ruhig und schläft nach einer Weile ein.<br />
So laufe ich die ganze Zeit langsam auf und ab und singe<br />
leise vor mich hin, dieses kleine Bündel Mensch haltend, bis<br />
meine Arme auch einschlafen. Ich kann es nicht beschreiben,<br />
mein Gefühl, singend das friedlich schlafende Kind auf<br />
meinem Arm zu tragen. Wer hätte das gedacht? So ein großes<br />
Glück!<br />
Anne Alhäuser<br />
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Brett vorm Kopf statt in der Hand: Die Zukunft ist virtuell.<br />
Weihnachten steht vor der Tür, und wieder wird<br />
das Leben digitaler, indirekter und bequemer.<br />
Immer häufiger putzen Roboter die Fenster,<br />
saugen Staub und mähen Rasen, ohne dass man noch einen<br />
Gedanken darauf verschwenden muss. „Das Internet<br />
der Dinge verbessert nicht nur Produktionsprozesse und<br />
Produkte, es verändert auch das Leben aller Beteiligten“,<br />
schreibt der BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie)<br />
im Netz: „Komplexe Produktionsprozesse und kleine<br />
Alltagsverrichtungen zwischen Dingen, Dienstleistungen<br />
und Menschen sind heute digital vernetzt.“ Das schaffe<br />
neue Dynamiken bis hinein in unser aller Leben.<br />
Und dynamisch wollen wir doch sein! Im Leben 4.0 ist<br />
alles smart gelöst: Die Facebook-Timeline mit Bildern, Statusbeschreibungen<br />
und Kommentaren ersetzt das verstaubte<br />
Tagebuch, den Lebenslauf gibt’s jetzt als öffentliches<br />
Profil, Briefe werden per WhatsApp geschrieben und Gefühle<br />
drücken wir per Emoji aus. Warum ganze Bücher mit<br />
Memoiren füllen? „Bei Twitter verrät die in 160 Zeichen<br />
verpackte Kurzbiografie, welche Person und Interessen sich<br />
hinter einem Account verbergen“, schreibt die Socialmedia-<br />
Beraterin Tina Galliarno im Netz und gibt Tipps, wie sich<br />
die eigene Twitter-Biografie „aufpimpen“<br />
lasse. Freundschaftspflege läuft heute über<br />
„Stayfriends“, statt sich zu besuchen wird<br />
geskypet. „Geht gefälligst online, wenn<br />
ihr streiten wollt!“, so schimpft die Mutter.<br />
Das Gedächtnis haben wir bei Google<br />
abgegeben, und die Erinnerungen hängen<br />
in der Cloud. Wer braucht den Stammtisch,<br />
wenn er sich am „Shitstorm“ bequem<br />
vom Sofa aus beteiligen kann, und wer<br />
das Kaffeekränzchen, wenn es Chatrooms<br />
gibt? Statt eines Haustiers pflegt man einen<br />
Tamagotchi, und gestreichelt wird nur noch<br />
das Smartphone, das hat Touch. Schöne<br />
neue Welt? Das einzige, was uns noch wirklich<br />
treffen kann, ist Stromausfall!<br />
Aber wer sich noch an das Leben vor der<br />
Digitalisierung erinnern kann, mag sich in<br />
romantischem Trotz an der Sinnlichkeit der<br />
Echt-Erfahrungen festhalten wollen: Es ist<br />
vielleicht unhygienischer, aber ich ziehe es<br />
vor, einem echten Hund durchs Nackenfell<br />
zu wuscheln, zu hören, wie sein Schwanz<br />
über das Parkett fegt, wenn er vor mir sitzt<br />
und zu spüren, wie er liebevoll meine nackten<br />
Füße leckt. Ich genieße es auch, mit<br />
echten Menschen zusammenzutreffen, die<br />
Wärme eines Händedrucks und die Nähe<br />
einer Umarmung zu spüren. Ich lasse mich<br />
gerne von dem Gefühl der Verbundenheit einhüllen und<br />
finde, dass ein Mensch mehr ausstrahlen kann als den<br />
Elektrosmog seiner Simulation auf dem Bildschirm.<br />
Frühgeborenen im Brutkasten gesteht man inzwischen<br />
zu, dass sie den direkten Hautkontakt mit der Mutter brauchen,<br />
weil man weiß, wie wichtig für ihre Entwicklung auf<br />
allen Ebenen diese echte menschliche Berührung ist. Erst<br />
später gibt es den Vorschul-Computer zum Spielen, dann<br />
das Smartboard in der Schule zum virtuellen Schreiben,<br />
dann schließlich die VR-Brille (siehe Bild) zum virtuellen<br />
Gucken und Leben im vollkommen abgesicherten Modus.<br />
Das Leben 4.0 macht alles einfacher und schneller,<br />
und trotzdem bringt es Rückenschmerzen, Bluthochdruck,<br />
Stress und Depressionen mit sich. Körperbedürfnisse und<br />
ihre virtuellen Befriedigungen passen eben noch nicht in<br />
jedem Fall gut zueinander: Virtuelles Bewegen reicht für<br />
das reale Wohlbefinden nicht, während virtuelle Pommes<br />
besser vertragen werden als die echten. Aber die Entwicklung<br />
geht immer weiter, und irgendwann wird es uns, so<br />
hoffen wir, gelingen, die verschiedenen Realitäten in unserem<br />
Leben wieder in Einklang zu bringen.<br />
Adele von Bünau<br />
Foto: wikipedia commons<br />
Nach längerer Zeit traf ich meinen Freund Henner wieder.<br />
Wir hatten uns, wie man so sagt, ein wenig aus<br />
den Augen verloren, und ich sah ihn zufällig vor dem<br />
Kino an Reichwalds-Ecke, als er die Filmplakate studierte. Wir<br />
begrüßten uns herzlich und ich schloss sofort die Frage an,<br />
welchen Film er sich anzuschauen gedenke. Er schüttelte den<br />
Kopf und erwiderte: „Nein, ich habe nichts Konkretes im Sinn.<br />
Außerdem haben wir in unserer Stadt jeden Tag großes Kino.“<br />
Bevor ich nachfragen konnte, was er damit meinte, zeigte er<br />
auf den Hübbelbummler, der gerade an uns vorbeifuhr. Anscheinend<br />
musste ich wohl vor Erstaunen den Mund weit aufgerissen<br />
haben, denn Henner sagte: „Ja ja, da guckst du, was?“<br />
Der Grund für meine Verblüffung war nicht der Bus an<br />
sich, denn der gehörte ja mittlerweile zum Siegener Stadtbild,<br />
sondern die Passagiere, die aus den Fenstern und vom<br />
Oberdeck blickten: Der Hübbelbummler war voll besetzt mit<br />
Leuten, die allesamt rote Bauhelme trugen. Fasziniert von<br />
dieser illustren Reisegesellschaft rief ich aus: „Was war das<br />
denn?“ An Henners verschmitztem Gesicht konnte ich erahnen,<br />
dass er dafür eine Erklärung liefern konnte. „Das war<br />
die neueste Siegener Stadtrundfahrt, „Der Baustellenbus“ genannt.<br />
Er fährt gerade zum Bahnhof. Dort gehen die Fahrgäste<br />
zum Mittelbahnsteig bis zur Absperrung und begutachten<br />
den Baufortschritt. Außerdem geben die Leute mit den roten<br />
Helmen den Menschen auf dem Bahnhof das Gefühl, dass es<br />
überhaupt weitergeht, denn richtige Bauarbeiter habe ich dort<br />
schon lange nicht mehr gesehen. „Und das ist alles“, wollte<br />
ich wissen. „Keineswegs“, entgegnete Henner. Dann geht’s<br />
zurück in den Bus und zur zweiten Etappe: Geisweid. Dort<br />
wartet man schon ein paar Jahre auf den Neubau eines Supermarktes.<br />
Die Passagiere, übrigens meistens Stammgäste,<br />
haben untereinander bereits Wetten abgeschlossen, wann die<br />
ultimativen Bautätigkeiten mit bloßem Auge zu erkennen<br />
sein werden. Schon mal in Geisweid, bietet der Busfahrer<br />
am Schluss noch ein kleines Extra an: Er fährt über die Otto-<br />
Brenner-Straße, sozusagen als kleine Phantasiereise, welche<br />
Baumaßnahmen als nächste sinnvoll sein könnten.“<br />
„Du sagtest, mit dem Baustellenbus führen mehrheitlich<br />
Stammgäste?“ „Absolut. Es hat sich eine richtige Gemeinschaft<br />
der Siegener Baustellentouristen entwickelt. Es soll sogar<br />
schon eine erste Ehe geschlossen worden sein. Du siehst,<br />
wie der Baustellenbus für Zusammenhalt in der Siegener Bevölkerung<br />
sorgt. Und bald steht das Highlight des Jahres an.“<br />
„Jetzt bin ich aber gespannt“, sagte ich neugierig.<br />
„Demnächst findet wieder die Jahresabschlussfahrt nach<br />
Berlin an, um zu sehen, wie der Flughafen BER gedeiht. Und<br />
danach kann man sein Votum für die interne Wette abgeben.“<br />
„Wette?“ „Klar, man setzt darauf, welche Baustelle zuerst<br />
abgeschlossen sein wird: Siegener Bahnhof, Geisweider Einkaufszentrum<br />
oder der Haupstadtflughafen. Der Stand der<br />
Wette wird dann traditionell auf dem Jahresabschlussabend<br />
der Gruppe im Geisweider Bürgerhaus eifrig diskutiert.“<br />
<br />
Uli Hoffmann<br />
52 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4//<strong>2018</strong> durchblick 53
Reisen<br />
Reisen<br />
Kurgast 2.0<br />
oder „Müßiggang ist aller Psychologie Anfang“ (1)<br />
Skulptur „Der Zeitungsleser“ (Christel Lechner)<br />
in Bad Westernkotten<br />
Ein Kuraufenthalt kann ein ziemlich interessantes,<br />
wenn nicht gar aufregendes Erlebnis sein, früher<br />
wie heute. Wer sich an den Erlebnissen eines Kurgastes<br />
zu Beginn des vorigen Jahrhunderts erfreuen möchte,<br />
sollte zu dem Bändchen mit der Erzählung „Kurgast“<br />
(1925) von Hermann Hesse greifen. Der Dichter und Nobelpreisträger<br />
beschreibt in humorvoller und ironischer<br />
Weise das Kurleben im schweizerischen Ort Baden. Die<br />
Lektüre könnte heute zur Einstimmung auf den eigenen<br />
Kur- oder Reha-Aufenthalt dienen, reizvoll ist auch der<br />
Vergleich von Hesses „Kurbetrieb“ mit dem heutigen vor<br />
Ort, also in einem modernen Heilbad.<br />
Eine zeitgenössische Skulptur eines Kurgastes steht am<br />
Rande eines Kurparkes irgendwo im Westfälischen. Vielleicht<br />
ist der Herr erst vor kurzem mit dem Zug in diesem Kurstädtchen<br />
angekommen, wie Hesse in Baden im Jahre 1923.<br />
Der Reisende hatte nicht den Anspruch, den Zug als<br />
Kurgast zu verlassen, nein, dieser Begriff hatte den Klang<br />
von längst Vergangenem und erinnerte an die Zeit, als dem<br />
Aufenthalt in einem Badeort etwas Erhabenes, fast Vornehmes<br />
oder gar Romantisches zugeschrieben werden konnte.<br />
Weit entfernt von Erhabenheit war die Art und Weise, wie<br />
der Ankommende dem Eisenbahnwagen entstiegen war, indem<br />
er mithilfe von Haltegriff und einer Unterarmstütze den<br />
Schritt auf den Bahnsteig vollzogen hatte. Nein, sein geplanter<br />
Aufenthalt in diesem Kurort soll allein dem lapidaren<br />
Zweck dienen, sich von den Folgen seiner Knieoperation zu<br />
erholen und seine nicht gänzlich vorhandene Gehfähigkeit<br />
wiederherzustellen. Insofern fühlt er sich nicht als Kurgast,<br />
sondern eher als Rekonvaleszent, der sich der modernen<br />
Therapiemöglichkeiten der Rehabilitation bedient, für die<br />
dieser Ort sich einen Ruf erworbenen hatte.<br />
Er trägt eine Zeitung unter dem Arm. Auf deren tägliche<br />
Lektüre will er auch in Zeiten von medizinisch bedingter<br />
Wellnessanwendungen nicht verzichten. Nicht auszudenken,<br />
wenn er nach mehrwöchiger Abstinenz vom Alltagsleben<br />
dessen mittlerweile erfolgte Entwicklung zum Beispiel<br />
im politischen Bereich nicht mehr in sein Weltbild<br />
einzuordnen wüsste.<br />
In den ersten Tagen nach seiner Ankunft hatte er versucht,<br />
sich auf eine Krücke stützend, ein zwangsläufig<br />
eingeschränktes, jedoch halbwegs passables Bild von<br />
Gehmotorik abzugeben. Seine anfängliche Sorge, etwa<br />
mitleidsvolle Blicke zu provozieren, erwies sich als unbegründet,<br />
da er auf seinem Weg bereits zahlreiche Mitstreiter<br />
im Kampf um Beweglichkeit ausmachen konnte, wie<br />
Hesses „Kurgast“, der sich „als verhältnismäßig jung und<br />
rüstig, als hoffnungsvollen Leichtkranken“ empfand.<br />
Nach der Anmeldung in der Klinik hatte ihn eine junge<br />
Dame zu seinem Zimmer geführt, das er als zweckmäßig<br />
und sogar ein Stück weit als gemütlich empfand. Er hatte<br />
Hesses Erzählung auf den Nachttisch gelegt und beschlossen,<br />
sich in seiner therapiefreien Zeit auf Spurensuche zu<br />
begeben, ob er Parallelen zu Hesses Kurgast im modernen<br />
Rehabetrieb entdecken würde.<br />
Der erste Tag verging schnell mit Untersuchungen und<br />
Besprechung seines Therapieplanes, sodass er für den Nachmittag<br />
des zweiten Tages einen ausgedehnten Spaziergang<br />
durch den Kurort einplante, um das Freizeitverhalten seiner<br />
Mitpatienten zu erkunden. Bewegung in der frischen Luft<br />
würde ihm nach dem Mittagessen guttun, welches er am ersten<br />
Tag als gut und reichlich kennengelernt hatte.<br />
So macht sich der Mann auf den Weg, sozusagen auf<br />
den Spuren des Hesse’schen Kurgastes und landet in einen<br />
schönen Kurpark, wo die fürsorgliche Kurverwaltung<br />
eine ordentliche Anzahl von Ruhebänken aufgestellt hat,<br />
die, der medizinischen Diagnose der meisten Gäste entsprechend,<br />
die „oft motorisch nicht ganz Sicheren zum<br />
Absitzen“ einladen. Der Mann nimmt ebenfalls das Angebot<br />
dankend an und lässt sich nieder. Diese Entscheidung<br />
entpuppt sich für ihn allerdings nach kurzer Zeit als<br />
Nachteil insofern, dass, wie bei Hesse, ein „gelangweilter<br />
Kurgast, der sich mit mir zu unterhalten wünscht“, neben<br />
dem Ruhesuchenden Platz nimmt. Es entwickelt sich, wie<br />
in vermutlich allen Kurparks dieser Welt, die obligatorische<br />
Plauderei über das jeweilige Befinden, die Errungenschaften<br />
der modernen Rehamedizin und die allgemeinen<br />
Vor- und Nachteile der Unterbringung in gerade diesem<br />
Badeort. „Wir Gäste kontrollieren einander und verfolgen<br />
das Befinden“.<br />
Von der benachbarten Bank hört man ein angeregtes<br />
Gespräch zweier Männer über die Vor- und Nachteile der<br />
gängigen Rollatormodelle. Eine Dame spricht in einen<br />
Moment der Stille an diesem Septembernachmittag hinein:<br />
„Die Schatten werden länger!“ Woran sie wohl bei<br />
dem Wort Schatten in diesem Kurbetrieb denkt? Ob es dessen<br />
übertragene Bedeutung heute noch immer gibt? Unser<br />
Kurgast findet, dazu sollte jemand mal eine Befragung<br />
durchführen.<br />
Um nicht unhöflich zu wirken, lässt sich der Mann für<br />
eine Weile auf die Unterhaltung mit dem Sitznachbarn ein,<br />
erhebt sich dann mit der Entschuldigung, das nun beginnende<br />
Kurkonzert besuchen zu wollen, von der Bank und<br />
wünscht seinem Mitpatienten noch einen schönen Tag.<br />
Er hält auf die Konzertmuschel zu, vor der sich bereits<br />
eine zahlreiche Kulturgemeinde eingefunden hat, um sich<br />
dem folgenden musikalischen Genuss hinzugeben. Der<br />
Mann liebt Musik, allerdings nicht unbedingt von dem<br />
Genre, das ihm hier bevorsteht, aber er hat vorhin das Kurkonzert<br />
als willkommene Ausrede benutzt, um der Krankheitsgeschichtenbank<br />
zu entkommen. Im Gegenteil, Kurkonzerte<br />
sieht er, wie der „Kurgast“ als „Zerstreuung“, als<br />
Zeit, „von der wir Kurgäste so viel übrighaben, um den<br />
Nachmittag rumzubringen“. Er hat jetzt durchaus die Absicht,<br />
sich mit den übrigen Gästen darauf einzulassen. Das<br />
kleine Kurorchester gibt sich redliche Mühe, spielt eingängige<br />
Melodien und natürlich die obligatorischen Gassenhauer,<br />
was zur Folge hat, dass sich der Mann zunehmend<br />
unwohl fühlt. „Ich habe mich jetzt dem durchschnittlichen<br />
Niveau des Kurgastes soweit genähert. Es wird nicht mehr<br />
lange dauern, so werde ich auch noch die Kurliste lesen“,<br />
sofern es dergleichen in Zeiten des Datenschutzes überhaupt<br />
noch gibt.<br />
„Es ist zum Weglaufen“, aber wie denn mit diesem orthopädischen<br />
Befund! Stattdessen fasst er den Entschluss,<br />
sich in eines der gemütlichen Cafés zu begeben und das<br />
eher unfreiwillige Kurleben (... wo ich tatsächlich dieser<br />
normierten Alltagswelt angehöre) mehr und mehr an sich<br />
herankommen zu lassen. Später wird er die Buchhandlung<br />
aufsuchen und schauen, ob er nach Hesses Buch etwas<br />
Passendes für die verbleibende Zeit als „Kurgast 2.0“ findet.<br />
Vielleicht sogar Nietzsche.<br />
Uli Hoffmann<br />
Quellen: 1 Nietzsche. Die kursiven Textteile stammen aus Hermann Hesse: Kurgast (Frankfurt 1953).<br />
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Essay<br />
Die Würde des<br />
Menschen<br />
Was wir verlieren,<br />
wenn sie verloren geht 1)<br />
Nichts mehr davon, ich bitt euch.<br />
Zu essen gebt ihm zu wohnen.<br />
Habt ihr die Blöße bedeckt,<br />
gibt sich die Würde von selbst<br />
Friedrich Schiller<br />
Manch langjähriger durchblick-Leser erinnert sich<br />
vielleicht. In der Ausgabe 3/2010 bin ich der Frage<br />
„Menschenwürde was ist das?“ in einem ausführlichen<br />
Beitrag schon einmal nachgegangen. (Nachzulesen<br />
unter www.durchblick-Siegen.de/Archiv/Ausgabe 3/2010.)<br />
Heute, nach genau acht Jahren, stelle ich mir die Frage<br />
erneut. Warum? Weil ich befürchte, dass die Würde, als ein<br />
zentraler Orientierungspunkt und Wert bei der Gestaltung<br />
des Lebens, zunehmend auf eine schiefe Ebene ins Rutschen<br />
geraten ist und droht verloren zu gehen. Und in dem<br />
gleichen Umfang, in der die Würde an Wert und Bedeutung<br />
verliert, nimmt die Würdelosigkeit, sprich würdeloses Verhalten<br />
zu. Unserer Gesellschaft ist die Sensibilität für Würde<br />
als ein innerer Wert des Menschen in vielfacher Hinsicht<br />
verlorengegangen. Einen großen Anteil an dieser Entwicklung<br />
tragen die Medien. Dazu schreibt der Journalist Mathias<br />
Schreiber in seinem 2013 erschienenen Buch „Würde“:<br />
„Die moderne Medienwelt ist das dornenreiche Feld, über<br />
das die Würde zu schreiten versuchen muss“. Medien wollen<br />
an dem jeweiligen Geschehen und seinen Akteuren nah<br />
dran sein und verlieren dabei oftmals das für einen guten<br />
Journalismus so wichtige Gespür für Nähe und Distanz.<br />
Alle Personen: wikimedia Commons<br />
Hintergrund:„Unsere gemeinsame Erde“<br />
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt Köln)<br />
Aber nicht nur in der Berichterstattung finden wir<br />
„Würde-Verletzungen“, sondern auch in den wöchentlichen<br />
Talk-Shows, Rate- und Quiz-Sendungen und den<br />
sogenannten Reality-Shows wie Dschungel-Camp. Dort<br />
finden wir Menschen, Opfer des Zeitgeistes, die sich „instrumentalisieren“<br />
lassen und nur für den kurzen Augenblick<br />
medialer Bekanntheit bereit sind, sich zu blamieren,<br />
ihr „Inneres nach außen kehren“ und durch ihre unwürdige<br />
Medien-Ruhmessucht, ihre eigene Würde selbst verletzen.<br />
Ihnen sei von Immanuel Kant (1724-1804) zuge-<br />
1) entnommen dem Buchtitel: WÜRDE von Mathias Schreiber.<br />
56 durchblick 4/<strong>2018</strong><br />
4//<strong>2018</strong> durchblick 57
Essay<br />
Essay<br />
In Stein gemeißelt: Der Paragraph 1<br />
des Grundgesetzetzes der Bundesrepublik Deutschland.<br />
Fassade des Landgerichts Frankfurt am Main<br />
rufen: „Wer sich zum Wurme macht, darf nicht darüber<br />
klagen, mit Füßen getreten zu werden“. Das Tragische<br />
dabei ist, dass von den Akteuren selbst, ihr würdeloses<br />
Verhalten nicht so empfunden wird.<br />
Für mich ein Zeichen eines Würde-Verlustes in unserer<br />
Gesellschaft. Deshalb noch einmal die Frage: Welchen<br />
Stellenwert hat die Würde heutzutage noch in unserer Gesellschaft?<br />
Ist sie nach wie vor ein fester und unumstößlicher<br />
(unantastbarer) Wert im Leben eines jeden Menschen,<br />
oder läuft sie Gefahr, wie vor acht Jahren bereits zu erkennen<br />
war, als eine lebensdienliche Illusion zu einer inflationären<br />
und beliebigen Leerformel zu verkommen? Ist sie,<br />
wie von den Vätern des Grundgesetzes vorgesehen, immer<br />
noch die anerkannte letzte und höchste Entscheidungsautorität<br />
bei Wertekonflikten, oder läuft sie Gefahr, der Beliebigkeit<br />
ihrer Verwendung ausgeliefert zu sein?<br />
Bei der Suche nach einer Antwort ist ein Blick über<br />
die nationalen Grenzen hinweg erforderlich, denn die<br />
Frage nach der Menschenwürde ist nicht nur eine innerdeutsche<br />
Angelegenheit, sondern auch eine Frage an die<br />
Weltgemeinschaft. Wie ist es rund um den Globus um die<br />
Menschenwürde in Verbindung mit den Menschenrechten<br />
bestellt? Wie in meinem ersten Beitrag 2010 bereits<br />
erwähnt, ist der Begriff der Menschenwürde ein abstrakter<br />
Begriff, der – gestern wie heute – durchaus konfliktbeladen<br />
und streitbar ist. Die Diskussion über ihren Wert<br />
und ihre weltweite Verwendung sind bis heute nicht verklungen.<br />
Ganz im Gegenteil.<br />
In einer Zeit, in der die Weltbevölkerung weiter<br />
wächst (aktuell 7,6 Milliarden, das sind sage und schreibe<br />
700 Millionen mehr als bei meinem ersten Artikel 2010),<br />
die Menschen und ihre unterschiedlichen Kulturen und<br />
Wertevorstellungen rund um den Globus immer enger zusammenrücken<br />
(müssen); in einer Zeit, in der sich die Welt<br />
dank der rasanten technologischen Entwicklung auf vielen<br />
Gebieten unseres täglichen Lebens immer schneller dreht,<br />
so schnell, dass einem alten Senior wie mir ganz schwindelig<br />
wird, (Stichworte: Smartphone, künstliche Intelligenz,<br />
Internet, Facebook, Digitalisierung, Roboter-Engineering<br />
etc.); in einer Zeit eines bereits in unseren Breitengraden<br />
Foto: wikipedia commons<br />
spürbaren epochalen Klimawandels und eines international<br />
agierenden Terrorismus mit tausenden von Opfern; in<br />
einer Zeit weltweiter, nie enden wollender Flüchtlingsströ<br />
me und Wanderungsbewegungen von Millionen heimatlos<br />
gewordener Menschen, (lt. UNHCR 2017= 68,5 Millionen<br />
Männer, Frauen und Kinder); durch all diese, für das Leben<br />
auf dieser Erde so folgenschwere Veränderungen, treten<br />
vielfältige, risikoreiche Spannungsfelder auf, die auch<br />
die Frage nach der Verletzung der Menschenwürde und mit<br />
ihr die Einhaltung der Menschenrechte immer wieder neu<br />
aufwerfen. Sie rund um den Globus zu schützen und zu bewahren<br />
ist eine riesige humanitäre Herausforderung. Oder,<br />
so sei provokativ gefragt, lassen die oft unerträglichen Bilder<br />
in den Medien aus völlig überfüllten Flüchtlingslagern,<br />
tödlichen Kriegsgebieten und erbärmlichen Elendsvierteln,<br />
in denen Hunger, Krankheit, Not, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit<br />
zuhause sind, ein Nährboden für Kriminalität<br />
und Gewalt, die schon fast ironisch klingende Frage aufkommen:<br />
Ist das von uns Menschen selbst zugeschriebene<br />
Werteattribut „Würde“ allein beim Anblick solcher Bilder<br />
in Wahrheit nur ein Phantom, um mit Friedrich Nietzsche<br />
(1844-1900) zu sprechen: eine lebensdienliche Illusion? Für<br />
Arthur Schopenhauer (1788-1860) scheint der Begriff der<br />
Würde auf ein an Willen so schwaches, am Geiste so beschränktes,<br />
am Körper so verletzbares und hinfälliges Wesen<br />
wie der Mensch, nur ironisch anwen<strong>db</strong>ar zu sein.<br />
In der einschlägigen Literatur über Menschenwürde findet<br />
man eine Reihe von Stimmen berühmter Dichter und<br />
Denker der Vergangenheit, sowie namhafter Fachleute der<br />
Gegenwart aus ganz unterschiedlichen Disziplinen, die der<br />
zugewiesenen Bedeutung und Sinnhaftigkeit der Menschenwürde<br />
kritisch bis ablehnend gegenüber stehen. Dazu zählt<br />
auch die zentrale Frage: Handelt es sich bei der im Paragraph<br />
1 und an so exponierter Stelle unseres Grundgesetzes<br />
genannte Menschenwürde, bei kritischer Betrachtung, nur<br />
um eine bloße Idee, eine inhaltslose inflationär gefährdete<br />
Leerformel? Schützt das Grundgesetz einen nicht eindeutig<br />
zu bestimmenden Begriff, obwohl Gesetzestexte aufgrund<br />
ihrer Bedeutsamkeit immer eindeutig und klar sein sollen?<br />
Um die Frage noch einmal zu wiederholen: Was ist unter<br />
Menschenwürde zu verstehen und wieso ist sie unantastbar,<br />
wenn sie doch, sichtbar in und durch die Medien, Tag für<br />
Tag verletzt, um nicht zu sagen mit Füßen getreten wird.<br />
Menschenbild – Menschenwürde<br />
Ein ganz entscheidender und zentraler Punkt bei der<br />
Beurteilung und dem Wert den man der Menschenwürde<br />
zuspricht, ist das Menschenbild. Was für ein Bild vom<br />
Menschen liegt der Menschenwürde zu Grunde? Was ist<br />
der Mensch? Ein Blick in die Vergangenheit zeigt uns den<br />
historischen Wandel, der sich vollzogen hat, sowohl im<br />
Menschenbild als auch zwangsläufig in der Beurteilung der<br />
Menschenwürde. Heute ist die Bedeutung der Menschenwürde<br />
vorwiegend geprägt durch drei unterschiedliche<br />
Menschenbilder: das religiös-christliche, das vernunft-philosophische<br />
und das säkular-ethische. Es ist naheliegend,<br />
dass diese divergierenden Positionen über das Sein und<br />
den Wert des Menschen immer wieder zu Spannungen<br />
geführt haben, die bis in die Gegenwart hinein vorhanden<br />
sind. Dabei stehen sich zwei unterschiedliche Grundpositionen<br />
gegenüber. Ist die Menschenwürde eine Eigenschaft,<br />
die dem Menschen bereits kraft seines Menschseins zukommt,<br />
also ein angeborenes „Wesensmerkmal“, oder ist<br />
sie ein „Gestaltungsauftrag“, demzufolge abhängig vom<br />
Verhalten des Menschen in der Gesellschaft in der er lebt?<br />
Auf der einen Seite eine ganz individuelle Eigenschaft, auf<br />
der anderen Seite eine gesellschaftliche Leistung.<br />
In der abendländischen Geschichte wurden beide Bestimmungen<br />
fast immer miteinander verknüpft. Damit war<br />
der Auftrag verbunden, man solle sich der Würde, die man<br />
besitzt, auch als würdig erweisen. Dabei variieren allerdings<br />
bis heute die Vorstellungen darüber, was unter menschenwürdigem<br />
Verhalten verstanden wird. Der Grund<br />
hierfür liegt in dem bereits erwähnten veränderten Menschenbild<br />
von heute. Mitverantwortlich für diese Veränderung<br />
ist die Entwicklung in der Biomedizin.<br />
Die Grenze des Wissens über die Entstehung menschlichen<br />
Lebens haben sich weit nach hinten d.h. zum Anfang<br />
hin verschoben. Damit hat die Biomedizin einen problematischen<br />
Rand des heutigen Menschenbildes erreicht<br />
und neue Fragen in Verbindung mit der Menschenwürde-<br />
Garantie aufgeworfen, wie z.B.: Wann beginnt menschliches<br />
Leben? Hat die Zygote schon den gleichen Würde-<br />
Schutz wie der ungeborene Embryo und besitzt dieser die<br />
gleiche Würdeschutz-Garantie wie das Neugeborene, bei<br />
dem Vernunft, Selbstbestimmung und Willensfreiheit noch<br />
nicht aktuell, sondern lediglich potenziell vorhanden sind?<br />
Diese und weitere Fragen sind in den aktuellen Debatten<br />
der Bio- und Medizinethik nach wie vor von zentraler Bedeutung.<br />
Aber nicht nur am Anfang des Lebens, auch am<br />
Lebensende gibt es kontroverse Ansichten über die Menschenwürde.<br />
Dazu ein Beispiel: Worin liegt die Menschenwürde<br />
mehr begründet, in einer freiheitlichen Entscheidung,<br />
seinem unerträglich gewordenen Leben selbst ein<br />
Ende zu setzen und es aus christlicher Sicht in die Hände<br />
Gottes zurückzugeben, oder in der Ausschöpfung aller medizinischen<br />
Möglichkeiten zur Lebensverlängerung, d.h.<br />
das qualvolle Leiden und Sterben bis zur bitteren Neige<br />
und einem natürlichen Ende in Würde auszuhalten?<br />
Ein weiterer schwieriger Punkt bei der Frage nach der<br />
Menschenwürde ist die Organtransplantation. Auch hier<br />
ist die Menschenwürde gefährdet, denn der Organspender<br />
wird am Ende seines Lebens sozusagen als Ersatzteillieferant<br />
für menschliche Organe „instrumentalisiert“, ein Mittel,<br />
das der Menschenwürde grundsätzlich widerspricht.<br />
Auch ein Leichnam besitzt noch Würde.<br />
Foto: wikipedia commons<br />
Rohlfs 1916: „Der Geist Gottes über den Wassern“,<br />
aus der Schöpfungsgeschichte<br />
Der Mensch, ein ambivalentes Wesen<br />
( Erklärungsversuch )<br />
Das Bestreben von uns Menschen, Ansehen = Würde zu<br />
besitzen, ist nicht zuletzt der geistigen Fähigkeit geschuldet,<br />
uns selbst als ein ICH zu erkennen und unser Dasein in dieser<br />
Welt zum Gegenstand unserer eigenen Betrachtung zu<br />
machen. Wie heißt es schon im Orakel von Delphi bei den<br />
Alten Griechen: „Erkenne dich selbst“. Diese geistige Hochleistung<br />
unseres Gehirns zur Selbstreflexion und autonomen<br />
Selbstbestimmung lässt unser Leben, unser „Sosein“ in dieser<br />
Welt, trotz aller naturwissenschaftlichen Erkenntnisse,<br />
technologischen Errungenschaften, insbesondere den Fortschritten<br />
auf dem Gebiet der Medizin (Stichwort: (steigende<br />
Lebenserwartung), immer wieder auch als ein aus dem<br />
Tierreich und dem Evolutionsprozess hervorgegangenes,<br />
vergängliches, hinfälliges und schwaches Wesen erkennen.<br />
Wir Menschen denken, fühlen und handeln oft ambivalent,<br />
mal halten wir uns religiös betrachtet für die Krönung der<br />
Schöpfung bzw. philosophisch-ethisch für den „Übermenschen“,<br />
mal für ein verderbliches, von der Natur abhängiges<br />
und triebgesteuertes Mängelwesen.<br />
Auch ein Blick in den nächtlichen Sternenhimmel und in<br />
die unendliche Tiefen des Weltalls ist ambivalent. Auf der einen<br />
Seite erkennen wir, wie winzig und bedeutungslos, einem<br />
Staubkorn gleich, unsere Existenz ist, wir erkennen unsere eigene<br />
Ohnmacht und Hilflosigkeit und fühlen uns verlassen<br />
und verloren in den unendlichen Weiten des Universums. Auf<br />
der anderen Seite spüren wir so ein würdevolles Gefühl von<br />
Ehrfurcht und Erhabenheit. Eine innere Ruhe und friedvolle<br />
Stimmung stellt sich ein, verbunden mit ganz tief in uns verborgenen,<br />
hoffnungsvollen Gedanken, die aber nicht zu vermitteln<br />
und von daher unbeschreiblich sind. So hat der Physiker<br />
und ehemalige Astronaut Ulrich Walter in einer Talkrunde<br />
im Fernsehen auf seine im wörtlichen Sinne „unbeschreibli-<br />
2) Reclam Heft: Texte zur Menschenwürde zwei Zitate von Friedrich Schiller.<br />
58 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4//<strong>2018</strong> durchblick 59
Essay<br />
Der Kommentar<br />
chen“ Gedanken und Gefühle hingewiesen, die er beim Blick<br />
aus der ISS auf die Erde hatte. Eindrücke, wie er meint, die<br />
nur der verstehen kann, der auch schon diesen Blick auf die<br />
Erde erfahren durfte. Ich denke, tief in unserer Seele spüren<br />
und hoffen wir alle, dass jeder Einzelne von uns mehr ist als<br />
ein biologisch vergängliches Naturwesen.<br />
Die Menschenwürde ist ein sichtbares Zeichen für diese<br />
Hoffnung, die auch von der modernen Naturwissenschaft<br />
weder erklärt noch zerstört werden kann. Sie lässt bis heute,<br />
unabhängig von jeglichen religiösen Glaubensfragen, eine<br />
ganz entscheidende Frage unbeantwortet: Wie ist Leben<br />
in die Materie gekommen? Die sonst alles erklärende Naturwissenschaft<br />
hat das große Geheimnis und damit auch<br />
den wahren Wert des Lebens bis heute nicht lüften können.<br />
Schon Martin Heidegger (Philosoph 1889-1976) stellte die<br />
allseits bekannte metaphysische Frage an die Naturwissenschaft:<br />
Warum ist überhaupt Seiendes und nicht vielmehr<br />
Nichts?“ Auch die Urknall-Theorie lässt eine laienhafte,<br />
aber wie ich finde entscheidende Frage offen: Was war vor<br />
dem Urknall? Es muss ja schon irgend etwas dagewesen<br />
sein, das knallen konnte, oder?<br />
Vielleicht hilft ja ein Blick in die Bibel weiter. Dort<br />
steht im Alten Testament die metaphysische und interpretationsreiche<br />
Aussage: „...und der Geist Gottes schwebte<br />
über dem Wasser“ (1.Moses 1,1-2,4). Es gibt auch heute<br />
noch Dinge zwischen Himmel Erde, die von der Naturwissenshaft<br />
nicht erklärt werden können.<br />
Der Mensch, mehr als ein Naturwesen ?<br />
Aber ungeachtet, ob Mängelwesen, Übermensch oder<br />
Himmelsstürmer, wir Menschen suchen einen, unserem Leben<br />
sinngebenden Wert, der uns mehr sein lässt als ein Zufallsprodukt<br />
der Evolution. Und mit Wert ist hier kein materieller<br />
Wert in irgendeiner Form gemeint, sondern ein Wert für<br />
das SEIN selbst. Wie heißt es bei William Shakespeare in seiner<br />
Tragikomödie Hamlet so treffend: „Sein oder Nichtsein,<br />
das ist hier die Frage“. Unser MenschSein selbst hat schon<br />
einen Wert an sich, einen, in der Begrenztheit unserer erdgebundenen<br />
Existenz, „metaphysischen Daseins-Wert“. Dieser<br />
Daseinswert findet seinen Ausdruck in der Menschenwürde<br />
und befähigt uns Menschen auf dieser Erde einen Rang<br />
einzunehmen, der uns aus der Natur hervorhebt und uns von<br />
einem reinen Naturwesen zu einer autonomen, freiheitlichen<br />
und vernunftbegabten Person formt, einem mit Bewusstsein<br />
ausgestattetes, denkendes, erkennendes, handelndes Subjekt<br />
das fähig ist, Mitgefühl und Nächstenliebe zu entwickeln?<br />
Die Natur in ihrer zwanghaften Gesetzmäßigkeit der Arterhaltung<br />
und des Fressen und Gefressen werden, kennt weder<br />
Persönlichkeit noch Mitgefühl, zwei unabdingbare Voraussetzungen<br />
für das Sichtbarwerden und die Gestaltung von<br />
Würde, denn Würde haben heißt Persönlichkeit sein. Dazu<br />
schreibt der Staatsrechtsprofessor Günter Dürig (1920-1996):<br />
„Der Mensch > ist < Person (Individuum) kraft seines Geistes,<br />
der ihn abhebt von der unpersönlichen Natur und ihn aus<br />
eigener Entscheidung dazu befähigt, sich selbst bewusst zu<br />
werden, sich selbst zu bestimmen und sich selbst zu gestalten.<br />
... Im Dialog mit dem ewigen DU Gottes, dem DU des Mitmenschen<br />
und dem WIR der Gemeinschaft, in deren Koexistenz<br />
die Person nur existiert, erkennt sie erst, dass sie Person<br />
ist. Bejaht die Person aus innerer Freiheit diese Werte und<br />
dient sie ihnen, dann reift die Person zur Persönlichkeit“. 2)<br />
Die Einzigartigkeit und Einmaligkeit eines jeden Menschen<br />
drückt sich in seiner Personalität und Würde aus.<br />
Was wir verlieren, wenn sie verloren geht?<br />
Das höchste Gut und der kostbarste Besitz eines Menschen<br />
ist seine Würde. Sie ist so etwas wie ein innerer Schutzmantel<br />
für die vielfältigen Stürme und Anfechtungen des Lebens.<br />
Nicht ohne Grund haben die Väter des Grundgesetzes<br />
1948 die Unantastbarkeit der Würde ganz an den Anfang des<br />
Grundgesetzes in Artikel 1 festgeschrieben, sicherlich noch<br />
unter dem Eindruck der grauenvollen und Menschen verachteten<br />
Naziherrschaft von 1933-1945. Heute leben wir in einer<br />
schnelllebigen, zunehmend hektischer und immer komplexer<br />
werdenden Welt, in der Tag für Tag eine Informationsüberflutung<br />
stattfindet, die für den „normalen“ Menschen<br />
nicht mehr zu verarbeiten ist. In dieser völligen Reizüberflutung<br />
durch Berichterstattungen über weltweite Ereignisse<br />
in Politik, Wirtschaft und Sport, desaströse Unfälle, verheerende<br />
Naturkatastrophen sowie triviale Unterhaltungssendungen,<br />
verblasst die Menschenwürde mehr und mehr und<br />
läuft Gefahr, ein Opfer des Zeitgeistes zu werden. Die allseits<br />
grassierende „Smartphonesucht“, die sich täglich überschlagenden<br />
Ereignisse, sowie das reichhaltige Unterhaltungsangebot<br />
der Medien, lassen keine Zeit mehr, sich mit<br />
einem so sensiblen inneren Wert wie die Menschenwürde<br />
auseinanderzusetzen. Wenn wir die Menschenwürde nicht<br />
hochhalten, halten wir es auch nicht mehr für erforderlich,<br />
jeden anderen Menschen zu respektieren.<br />
Mit welchen Folgen wir rechnen müssen, wenn wir<br />
der Menschenwürde nicht die Bedeutung beimessen, die<br />
ihr als ein zentraler Orientierungspunkt im gesellschaftlichen<br />
Miteinander zukommt, lesen wir auf den ausländerfeindlichen<br />
Plakat-Parolen rechtsradikaler Demonstranten.<br />
Da kann ich nur warnen: Wehret den Anfängen!<br />
Was wir verlieren, wenn die Würde verloren geht, ist eine<br />
gelebte Humanität aus einer inneren Freiheit heraus, verbunden<br />
mit praktizierender sozialer Empathie.<br />
Eberhard Freundt<br />
Der Menschheit Würde<br />
ist in eure Hand gegeben,<br />
Bewahret sie!<br />
Sie sinkt mit euch!<br />
Mit euch wird sie sich heben!<br />
Friedrich Schiller<br />
Er schreit aus voller Kehle seinen Schmerz heraus,<br />
der alte, ausgemergelte Mann, allein, aus vollem<br />
Halse, niemand ist da, auf dem langen Flur, niemand<br />
hört ihn, es ist da keine Hoffnung.<br />
Genau diese Szene spielt sich gerade auch noch heute<br />
in unseren modernen Krankenhäusern ab. Der kranke, ausgemergelte<br />
Mann, ausgetrocknet, läuft barfüßig in seinem<br />
Flügelhemd allein über den schlecht beleuchteten Flur und<br />
schreit, heiser und verzweifelt mitten in der Nacht, ruft<br />
nach Hilfe, und niemand hört es. Er weiß nicht, wo er ist<br />
und was um ihn herum geschieht. Alles ist leer und dunkel.<br />
Die Nachtschwester, allein, ist nicht da, sie muss zwei<br />
Stationen betreuen; und krank sind sie schließlich alle hier.<br />
Und der alte Mann? Niemand kann sich in ihn hineinversetzen,<br />
was er denkt, wie er empfindet, was er braucht.<br />
Seine Not, seine Hilflosigkeit, sein Lebensschmerz. Wahrscheinlich<br />
braucht er nur eine warme Hand, eine beruhigende<br />
Stimme oder jemanden, der nur mal sanft seinen Arm um seine<br />
Schultern legt und ihm das Gefühl der Einsamkeit nimmt.<br />
So ist der Normalfall, wenn ein demenzkranker Mensch<br />
in ein Krankenhaus eingewiesen wird, in eine fremde, ungewohnte<br />
Umgebung, in einen anderen Tagesrhythmus versetzt<br />
wird. Um ihn herum laufen lauter fremde Menschen,<br />
die irgendetwas von ihm wollen, ihn irgendwohin führen, zu<br />
wieder anderen Menschen, die er noch nie gesehen hat und<br />
die wieder etwas von ihm verlangen.<br />
In unserer heutigen Zeit haben die Krankenhäuser ihre<br />
soziale Funktion verloren. Sie sind zu Wirtschaftsunternehmen<br />
konvertiert und dürfen als solche keine Verluste einfahren.<br />
Aber wie erreichen sie diese Vorgabe? Sie müssen<br />
einfach „wirtschaften“, effektiv arbeiten und wenig Kosten<br />
verursachen. Und die Pflegekräfte? Und die Patienten?<br />
Die Patienten werden nicht als geheilt entlassen, sondern<br />
irgendwo auf dem Weg dorthin. Die weitere Behandlung<br />
oder Betreuung erfolgt dann draußen ohne jegliche Kontrolle.<br />
Effektiv arbeiten heißt aber auch viel Leistung mit<br />
möglichst wenig Personal erbringen. Die Angebote werden<br />
immer großartiger, die Technik ist ja wunderbar!<br />
Die Menschen in diesem System sind<br />
die Schwachstellen, die wenigen Schwestern<br />
und Pfleger und die armen Kranken, die<br />
meistens schon etwas älter sind, mehr Hilfe<br />
benötigen und oft genug nicht wissen, was<br />
um sie herum geschieht. Der Personalschlüssel<br />
bei den Schwestern in den deutschen<br />
Krankenhäusern liegt im europäischen Vergleich<br />
zu den anderen Ländern in Europa fast<br />
ganz hinten. Beschämend! Die Anforderungen<br />
werden immer höher, die Technik greift<br />
Raum, nicht jeder kommt da mit. Und der<br />
Pflegeberuf ist nicht mehr so attraktiv wie in<br />
Der Schrei<br />
früheren Jahren. Da sind<br />
der Einsatz von Halbtagsund<br />
angelernten Kräften,<br />
Schichtarbeit, geteilte<br />
Dienste, Wochenendarbeit<br />
und Arbeit an eigentlich<br />
freien Tagen die<br />
Regel. Und dann noch<br />
der Arbeitsdruck. Aber<br />
eigentlich sind diese<br />
Menschen unbezahlbar!<br />
Herr Spahn will<br />
Pflegekräfte aus dem<br />
Ausland holen. Er weiß<br />
als Fachminister nur<br />
noch nicht, dass Pflegen<br />
Dr. med. Wolfgang Bauch<br />
mindestens zur Hälfte aus „Sprechen“ besteht, aus Einfühlungsvermögen<br />
in die Situation des Kranken, aus Denken<br />
in der Art des Kranken, als die gleichen Werte haben. Pflegen<br />
heißt nicht nur einen Verband korrekt erneuern, Pflegen<br />
heisst einfach die Sorgen des anderen verstehen und<br />
nicht nur die Worte.<br />
Es gibt in Deutschland Krankenhäuser, in denen die<br />
Demenzkranken auf einer gesonderten Station von entsprechenden<br />
Fachkräften gemeinsam betreut werden. Das verursacht<br />
natürlich mehr Kosten. Hier sind dann die Altenpflegerinnen<br />
gefragt. Das bedeutet also mehr Personal, aber<br />
weniger Komplikationen, wie z.B. ein Delir, das tödlich<br />
ausgehen kann. Also: mehr Einsatz, mehr Personal für diese<br />
armen Menschen, die es verdient haben. Man kann nicht<br />
einfach diese kranken, hilfsbedürftigen Menschen, denen<br />
wir so vieles zu verdanken haben, nach Belieben mit Medikamenten<br />
ruhigstellen, damit dann der komplizierte Eingriff<br />
durchgeführt werden kann. Denn auch ein Demenzkranker<br />
hat unsere hochkomplizierte mit allen Techniken ausgestattete<br />
Medizin verdient, und nicht zuletzt gilt auch für ihn:<br />
Die Würde des Menschen ist unantastbar. Wolfgang Bauch<br />
Ihre Lebenserinnerungen festhalten<br />
... und weitergeben!<br />
Ich befrage Sie über Ihr Leben.<br />
Was aufgeschrieben wird, bestimmen Sie.<br />
Sie erhalten das Interview, das Manuskript<br />
mit Fotos oder ein fertiges Buch mit Ihren<br />
Lebenserinnerungen.<br />
Das erste Gespräch ist kostenfrei.<br />
Referenzen vorhanden.<br />
Winfried Hofmann ● 0177 250 75 70 ● lebenserinnerungen@aol.com<br />
60 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4//<strong>2018</strong> durchblick 61
Zeitzeugen<br />
Zeitzeugen<br />
Lebendige Vergangenheit<br />
Mitglieder des Seniorenbeirats als Zeitzeugen<br />
Gespannt verfolgen die Schülerinnen und Schüler den Zeitzeugenberichten<br />
von Mitgliedern des Seniorenbeirats der Stadt Siegen.<br />
Lebendige Vergangenheit, dies stand wieder einmal<br />
auf dem schulinternen Lehrplan der Siegener Realschule<br />
am Oberen Schloss im Fach Geschichte.<br />
Vier Mitglieder des Seniorenbeirates brachten jüngste Geschichte<br />
im Sinne originaler Begegnung anschaulich in den<br />
Fragehorizont der Schüler. Die Schüler der vierzügigen<br />
Jahrgangsstufe 10 konnten zwischen zwei Schwerpunkten<br />
wählen – Flüchtlingselend sowie Leben in der damaligen<br />
DDR für die eine Gruppe. Wiederaufbau, Kalter Krieg sowie<br />
erste ausländische Arbeitnehmer in Deutschland waren<br />
Thema in der Gruppe zwei. Die Lehrkräfte Kalliopi Pelteki<br />
sowie Doreen Adler und Stephanie Christ hatten einen gezielten<br />
Fragenkatalog vorab im Unterricht zu sämtlichen<br />
Themen erarbeitet und den Mitgliedern des Seniorenbeirates<br />
zur Vorbereitung übermittelt. Beide Gruppen waren<br />
zahlenmäßig etwa gleich stark.<br />
Flucht und Vertreibung<br />
Diese schmerzhaften Erfahrungen ließ Frau Dr. Maria<br />
Czell die Schüler hautnah erleben. Im September 1944 ist<br />
die Zeitzeugin mit ihrer Familie aus Siebenbürgen bis nach<br />
Oberösterreich geflohen. „Wir mussten unser Zuhause von<br />
jetzt auf gleich verlassen und konnten nur das Nötigste mitnehmen.“<br />
Der NS-Propaganda über Frontbegradigung und<br />
raschen Gegenschlag glaubte bald niemand mehr. In eindrucksvoller<br />
und authentischer Form berichtet die Zeitzeugin<br />
von ihren Erlebnissen und hebt hierbei immer wieder<br />
den aktuellen Bezug zur Gegenwart hervor.<br />
„Es ist verblüffend, wie viele Parallelen es dabei zu<br />
den Erfahrungen derjenigen Menschen gibt, die heute als<br />
Foto Heinz Amelie<br />
Flüchtlinge zu uns kommen“,<br />
betont Maria Czell.<br />
„Nämlich die Angst vor<br />
der lebensbedrohenden<br />
Grausamkeit des Feindes,<br />
quälende Furcht vor dem<br />
Ungewissen, die Entbehrungen<br />
durch Hunger<br />
und mangelnde Hygiene.“<br />
Unzureichende Bekleidung<br />
sowie primitivste<br />
Schlafgelegenheiten<br />
unterwegs haben sich bei<br />
der Zeitzeugin nachhaltig<br />
eingeprägt. Die große<br />
Trauer um den Verlust<br />
aller Habe und auch von<br />
Menschen kamen verstärkend<br />
hinzu. „Zum<br />
Glück gab es auch Menschen,<br />
die uns auf unserer Fluchtstrecke hilfreich unterstützten.“<br />
So erhielten die Kinder gelegentlich ein Glas Milch mit<br />
Honig, konnten eine Badewanne benutzen und sogar wieder<br />
in einem richtigen Bett schlafen. „Das war für mich das Himmelreich“,<br />
weiß sich die Zeitzeugin dankbar zu erinnern.<br />
„Die Aufnahme in Oberösterreich war zunächst alles<br />
andere als freundlich. Die Zuweisung in Wohnquartiere<br />
erfolgte nicht selten unter Polizeischutz, da sich die betroffenen<br />
umliegenden Bauern oft weigerten, Räumlichkeiten<br />
zur Verfügung zu stellen. Die geringsten Berührungsängste<br />
hatten immer noch die Kinder untereinander. Aus Anfeindung<br />
und Misstrauen entwickelte sich erst allmählich<br />
Duldung und Entgegenkommen.“<br />
Die Schüler lauschten ganz gespannt und hatten danach<br />
viele Fragen an die Zeitzeugin. Deren Ziel war es, die jungen<br />
Menschen für das Flüchtlingsschicksal zu sensibilisieren,<br />
unmittelbare Betroffenheit zu erzielen und zum Nachdenken<br />
anzuregen.<br />
Über das Leben in der DDR<br />
Dr. Jochen W. Münch, 1937 in Dresden geboren, erinnerte<br />
sich: „Die Unsicherheit nach Kriegsende war groß, Menschen<br />
wurden ohne ersichtlichen Grund abgeholt, entweder erschossen<br />
oder zwangsdeportiert. Aufgrund schlechter Erfahrungen<br />
ging man als Kind den russischen Soldaten möglichst aus dem<br />
Weg. Privateigentum wurde nach Willkür konfisziert. Auch<br />
kleinere Betriebe mussten einen Teil ihrer Ernte an staatliche<br />
Läden abliefern.“ So etwa der Großvater des Zeitzeugen, der<br />
einen Obst- und Gemüsegarten von gerade einmal 1800 qm<br />
hatte. Ein Onkel des Zeitzeugen weigerte sich als Bahnhofs-<br />
vorsteher für die Sowjetunion bestimmte Industriegüter auf<br />
einem maroden Gleis fahren zu lassen. „Die Russen hielten<br />
dies für Sabotage und warfen ihn für 14 Tage ins Gefängnis<br />
und folterten ihn.“ Anschließend sprang der Zug auf besagtem<br />
Gleis von den Schienen.<br />
Der erzwungene Zusammenschluss von SPD und KPD<br />
zur SED führte dazu, dass diese die beherrschende Partei<br />
bis zum Mauerfall war. „Bürger wurden intensiv darauf<br />
hingewiesen doch frei zu wählen, d.h. ihre Wahlzettel außerhalb<br />
der Wahlkabine frei zu markieren.“ Später stellten<br />
sich eine Reihe der Wahlergebnisse von über 90 % Zustimmung<br />
für die SED als Fälschung heraus.<br />
Drei Jahre nach ihrer Flucht konnte die Familie des Zeitzeugen<br />
wieder zu Besuchen in die DDR einreisen. Dies war<br />
stets mit einem hohen Aufwand an Bürokratie, Kontrollen sowie<br />
gelegentlichen Schikanen verbunden. „Eine meiner Cousinen<br />
bat mich, sie nicht zu besuchen, da sie bei Westbesuch<br />
Probleme mit der SED-Politführung bekäme.“ Dr. Münch<br />
schildert zahlreiche Beispiele für Mangelwirtschaft in der<br />
DDR. „Oft war nur wenig oder keine Ware vorrätig. Wo sich<br />
eine Schlange vor einem Geschäft bildete, stellte man sich<br />
an ohne zu wissen, was es zu kaufen gab. Es könnte ja nützlich<br />
sein.“ Westliche Besucher, welche die vorgeschriebenen<br />
Zwangsumtauschbeträge ausgeben wollten, fanden praktisch<br />
nichts, was von Wert war. Hochwertige Güter gab es lediglich<br />
im Intershop gegen Devisen, vor allem gegen Westmark zu<br />
kaufen. „Mit der DM konnte man unter der Hand Reparaturleistungen<br />
und Material, welches es angeblich nicht gab, erhalten.“<br />
Freie Studien- und Berufswahl blieben nicht selten<br />
auf der Strecke und führten dazu, dass sich die betreffenden<br />
Personen in ihrem späteren Beruf unglücklich fühlten.<br />
„Ihr seid die künftigen Staats- und Verantwortungsträger“,<br />
appellierte Dr. Münch an die Schüler. „Engagiert<br />
euch und habt Mut zur Verantwortung.“<br />
Wiederaufbau und Ost-West-Konflikt<br />
Hierüber berichtete Ernst Göckus aus eigenen Erfahrungen.<br />
Seine Familie hatte es Anfang 1945 aufs Land gezogen, noch<br />
bevor die Weidenauer Wohnung kurz vor Kriegsende durch<br />
eine alliierte Luftmine dem Er<strong>db</strong>oden gleich gemacht wurde<br />
„Besonders bedrückend war die Wohnungsnot in den ersten<br />
Nachkriegsjahren. Viele Ausgebombte, Flüchtlinge und<br />
Vertriebene hausten in einem Zimmer, in dem sich das ganze<br />
tägliche Leben abspielte. Zwei Zimmer auf dem Bauernhof<br />
meiner Großeltern waren schon etwas Besonderes“.<br />
Samstags ging es in die Zinkbadewanne, gleiches Wasser<br />
für mehrere Kinder nacheinander. Tauschgeschäfte jeglicher<br />
Art blühten, da die alte Reichsmark nur noch einen äußerst<br />
geringen Wert hatte. Nebenwährung waren amerikanische Zigaretten,<br />
für die man vieles bekommen konnte. „Als Kinder<br />
begaben wir uns häufig auf die Suche nach Altmetallen, besonders<br />
beliebt waren Kupfer, Zink und Blei.“<br />
Erwachsene wie Kinder konnten sich nicht satt sehen,<br />
als sich unmittelbar nach der Währungsreform die Schaufenster<br />
schlagartig füllten. Ganz hoch im Kurs stand die<br />
elektrische Eisenbahn. Vor Weihnachten drückten sich<br />
viele Kinder die Nasen an den Schaufenstern eines Spielwarengeschäftes<br />
platt, als die Züge ihre Runden machten.<br />
„Da habe ich doch tatsächlich mehrere Loks meiner<br />
elektrischen Eisenbahn gegen Zigaretten eingetauscht,<br />
was wären diese Maschinen wohl jetzt nach der Währungsreform<br />
wert?“, so erinnert sich ein junger Familienvater<br />
mit Wehmut. Dies war bestimmt kein Einzelfall.<br />
Ein Facharbeiter verdiente kurz nach der Währungsreform<br />
etwa 250 DM im Monat. Das damals teuerste deutsche<br />
Auto, ein Opel Kapitän, kostete rund 9800 DM, verfügte über<br />
55 PS und war 126 km/h schnell. Die wöchentliche Arbeitszeit<br />
lag noch bei 48 Stunden. Die Löhne stiegen langsam<br />
an. Rund 80 % der Kinder besuchten damals die achtjährige<br />
Volksschule. Auf dem Land waren sämtliche Jahrgänge in einem<br />
Raum zusammengefasst, rund 60 Schüler wurden von<br />
einem Lehrer unterrichtet. Diese Pädagogen hatten in der Tat<br />
die Bezeichnung „Schulmeister“ verdient. Es war Tradition,<br />
dass der Lehrer von der jeweiligen Hausschlachtung einen<br />
Teil abbekam. Der Zugang zum Gymnasium führte über eine<br />
dreitägige Aufnahmeprüfung, das Schulgeld lag bei 20 DM<br />
monatlich, hinzu kamen beträchtliche Beträge für Schulbücher.<br />
Klassenstärken bis zu 50 Schülern waren keine Seltenheit.<br />
Heimatfilme für die Älteren und Wild-Westfilme für die<br />
jüngere Generation standen an Wochenenden hoch im Kurs.<br />
Sonntags zog es auf die Fußballplätze, bei Spitzenspielen im<br />
Siegerland kamen bis zu 8.000 Zuschauer. Der unvergessliche<br />
Höhepunkt war die Fußball-Weltmeisterschaft 1954.<br />
Weiter entfernte Reiseziele entwickelten sich mit steigender<br />
Kaufkraft nach und nach. Ein Plakat zur Bundestagswahl<br />
1957 zierte der Kopf des damaligen Bundeskanzlers mit<br />
dem Titel „Keine Experimente“.<br />
Zur gleichen Zeit war der Ost-West-Konflikt in vollem<br />
Gange. Der Arbeiteraufstand am 17. Juni 1953 in<br />
der damaligen DDR wurde durch sowjetische Panzer<br />
brutal niedergeschlagen. In DDR Schulbüchern wurde<br />
die Sowjetunion für „brüderliche Hilfe“ gegen westliche<br />
Faschisten gelobt. Vor dem Hintergrund wachsender Bedrohungsgefühle<br />
wurde die Diskussion um eine deutsche<br />
Wiederbewaffnung leidenschaftlich geführt, dies auch bis<br />
in die Wohnzimmer hinein.<br />
Durch den Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961<br />
verstärkten sich bei vielen Menschen Angst und Unsicherheit.<br />
„Alle Achtung, dass Sie sich heute noch einen wissenschaftlichen<br />
Vortrag anhören wollen“ bemerkte ein Naturwissenschaftler<br />
am 26. Oktober 1962 abends zu uns als Schülergruppe<br />
auf dem Höhepunkt der Kuba-Krise. Am nächsten<br />
Tag war noch eine Klassenarbeit in einem Hauptfach fällig.<br />
„Bekommen wir die wohl noch zurück?“ fragte ein Mitschüler.<br />
Ein gewisses Verlegenheitslachen war die Antwort.<br />
„Erst später wurde uns allen deutlich, wie nahe wir<br />
wirklich am Abgrund gestanden hatten. Die paradoxe<br />
weltpolitische Situation wurde uns allen bewusst. Es war<br />
die Atombombe selbst, welche die Großmächte davon abhielt,<br />
einen Dritten Weltkrieg zu riskieren.“ <br />
62 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4//<strong>2018</strong> durchblick 63
Zeitzeugen<br />
Kultur<br />
Die Sinnlosigkeit jeder Art von kriegerischer Auseinandersetzung<br />
zeigte sich nochmals nachhaltig am Beispiel<br />
des Vietnamkrieges. Diese Einsicht verstärkte sich vor<br />
dem Hintergrund gegenwärtiger wahnsinniger kriegerischer<br />
Auseinandersetzungen.<br />
Von Bilbao nach Siegen<br />
Alfonso Lopez Garcia kam 1963 ins Siegerland. Als Kind<br />
hatte er eine Dorfschule für Jungen besucht, in welcher<br />
von der ersten bis zur achten Klasse in einem Raum unterrichtet<br />
wurde. Mit diesem Zeitzeugen stand ein Mann der<br />
ersten Stunde Rede und Antwort. Aus seiner Sicht wurden<br />
die ersten Migranten unterschiedlich in Deutschland<br />
aufgenommen. So waren die ersten Jahre in Deutschland<br />
nicht frei von Ressentiments und Intoleranz. „Ausländische<br />
Gäste nicht erwünscht“, an diese Restriktion kann<br />
er sich noch gut erinnern. „Wirtschaft und Politik mussten<br />
erkennen, dass sie Arbeitskräfte geholt hatten, aber<br />
Menschen gekommen waren.“ Die Verständigung erfolgte<br />
zunächst lediglich durch Mimik und Gestik. „Anfangs<br />
wohnte ich in einer Arbeiterbaracke zusammen mit einem<br />
Italiener. In einem Raum haben wir gekocht, gewohnt und<br />
geschlafen.“ In guter Erinnerung hat Alfonso Lopez Garcia<br />
auch positive Beispiele. „Nach einem Gottesdienst<br />
sprachen mich zwei junge Männer an und luden mich zu<br />
Aktivitäten des CAJ (Christliche Arbeiterjugend) ein. Das<br />
war für mich belebend und schön. Diese Freundschaft<br />
besteht auch heute noch.“<br />
Zunächst fanden sich nur Gelegenheitsarbeiten, schließlich<br />
aber auch feste Anstellungen. In einem berufsbegleitenden<br />
Studium qualifizierte sich Alfonso Lopez Garcia<br />
zum Diplom-Sozialarbeiter und fand eine Anstellung im<br />
Siegener Caritasverband. Mit Dankbarkeit und Stolz blickt<br />
er auf die Möglichkeiten beruflichen Fortkommens zurück,<br />
welche ihm in Siegen geboten worden waren. „Macht was<br />
aus euch“ riet er den Schülern der Jahrgangsstufe 10 eindringlich.<br />
Alfonso Lopez Garcia, mit einer Spanierin verheiratet,<br />
und inzwischen vierfacher Großvater besitzt beide<br />
Staatsangehörigkeiten. „Mein Mutterland ist Spanien,<br />
mein Vaterland ist Deutschland.“ Gegenseitiges Verständnis<br />
und gegenseitige Wertschätzung sind ihm ein zentrales<br />
Anliegen. „Die Bevölkerung muss das Anderssein der Einwanderer<br />
als Selbstverständlichkeit akzeptieren und auch<br />
schützen.“ Zugleich hofft er „dass die Einwanderer selbst<br />
diese Akzeptanz fördern und sich an diesem Prozess aktiv<br />
beteiligen“. Diesen Appell untermauert er abschließend<br />
stimmgewaltig mit der spanischen Version von Schillers<br />
Hymne „An die Freude“.<br />
Die durchgehend gespannte Aufmerksamkeit, die vielfältigen<br />
Fragen und positiven Rückmeldungen der Schüler und<br />
Lehrer ermutigen zur Fortsetzung, Erweiterung und Vertiefung<br />
derartiger Zeitzeugenprojekte. In diesen Veranstaltungen<br />
konkretisiert sich ein zentrales Anliegen des Siegener<br />
Seniorenbeirates, nämlich Alt und Jung in einem förderlichen<br />
Sinne zusammen zu bringen. Nähere Auskünfte erteilt die Regiestelle<br />
Leben im Alter, im Rathaus Siegen-Weidenau. <strong>db</strong><br />
Von Liebe bis Laster<br />
Der Winter im Lÿz<br />
FACHBERATER<br />
für Testamentsvollstreckung<br />
und Nachlassverwaltung<br />
(DStV. e.V.)<br />
Vorsorgevollmacht,<br />
Patientenverfügung,<br />
Testament<br />
„Möchten Sie auf diesen<br />
Gebieten beraten werden und<br />
brauchen Unterstützung, um<br />
die Dinge zu regeln, die Ihren<br />
Nachlass betreffen? Sollte es<br />
Ihnen schwerfallen, mich aufzusuchen,<br />
komme ich auch<br />
gerne zu Ihnen und berate Sie<br />
in Ihrer vertrauten Umgebung<br />
oder in einem Heim. Bei Bedarf<br />
melden Sie sich bitte.“<br />
Klaus Ißling<br />
c/o Advisio Im Elzgarten (früher: Ißling 10 ·57234 &Partner Wilnsdorf Steuerberater)<br />
Telefon 02739-470884·Mobil An der Alche 15, 57072 Siegen 0171-2166475<br />
Telefon: E-Mail: 02 71 /23657-81, klaus.issling@web.de<br />
Mobil 01 71-2 16 64 75<br />
Termine bitte E-Mail: vorher klaus.issling@web.de<br />
telefonisch vereinbaren!<br />
Amy – Love is a losing game<br />
Draußen wird es kalt und ungemütlich, für Kleinkunstfreunde<br />
also die beste Zeit, sich im Siegener<br />
Kulturhaus Lÿz den Wind der großen weiten (Bühnen)<br />
Welt um die Nase wehen zu lassen. Hier lädt z.B. die<br />
musikalische Hommage „Amy – Love Is A Losing Game“<br />
(23.11.) dazu ein, die Ausnahmesängerin Amy Winehouse<br />
besser kennenzulernen. Winehouse zählt zu den erstaunlichsten<br />
Musik-Stars des letzten Jahrzehnts und katapultierte<br />
sich durch eine Überdosis Alkohol in den Club der 27 – jenen<br />
Größen, die früh starben, aber ein solch fulminantes Werk<br />
hinterließen, dass sie unvergesslich wurden. Oder aber man<br />
macht bei Paul Falk & Band (2.2.19) die Bekanntschaft mit<br />
dem Pop-Multitalent Paul Falk, der – zwar erst 20 Jahre<br />
jung – heute schon vom ersten Moment mit seiner Stimme<br />
elektrisiert. Neben vielen weiteren Konzerten und jeder<br />
Menge Musik kommen auch die Literaturfreunde wieder<br />
auf ihre Kosten. So präsentiert im Dezember der mehrfach<br />
ausgezeichnete Journalist Alexander Osang (15.12.18) sein<br />
Buch „Winterschwimmer – Lakonische Weihnachtsgeschichten“<br />
und vereint erstmals seine lustigsten, tragischsten<br />
und überraschendsten Erzählungen. Krimipreisträgerin Zoë<br />
Die Vorteile des Lasters<br />
Beck (1.2.19) sorgt dann im Februar mit ihrem Post-Brexit-<br />
Thriller „Die Lieferantin“ für atemlose Spannung, wenn sie<br />
ein London in nicht allzu ferner Zukunft beschreibt. Last<br />
not least gibt sich darüber hinaus auch die ein oder andere<br />
Kabarettgröße ein Stelldichein in der St.-Johann-Straße.<br />
Der türkische Niederbayer und Wortakrobat Django Asül<br />
(12.1.19) blickt tief in seinen satirischen Jahres-Rückspiegel<br />
und liefert Erinnerungskultur für alle, die zwischen den<br />
Fake-News noch die Fakten erkennen wollen. Zwei Wochen<br />
später erläutert dann die vielfach preisgekrönte Lisa Eckhart<br />
(30.1.19) „Die Vorteile des Lasters“. Bekannt für große Gesten<br />
mit Minimalmimik und für ausgefeilt-gnadenlose Texte,<br />
brachten ihre schlitzohrige Boshaftigkeit und pointierte Provokation<br />
sie nicht nur ins TV, sondern sorgten auch dafür,<br />
dass der Deutsche Kleinkunstpreis, Deutsche Kabarett-Preis,<br />
Prix Pantheon, Österreichische Kabarettpreis und der Österreichische<br />
PoetrySlam Meistertitel ihre Trophäensammlung<br />
zieren. Natürlich gibt es auch darüber hinaus noch jede<br />
Menge zu entdecken, was den Winter wohlig unterhaltsam<br />
macht. Karten und Infos zu allen Veranstaltungen im Lÿz:<br />
www.Lyz.de oder Tel. 0271/333-2448. <br />
<strong>db</strong><br />
64 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4//<strong>2018</strong> durchblick 65
Gedächtnistrai ning<br />
Die 50er<br />
und 60er<br />
Streichen Sie einen Begriff<br />
weg, der nicht zu den anderen<br />
passt..<br />
a) Isetta<br />
Goggomobil<br />
Kabinenroller<br />
Borgward<br />
b) Fred Bertelmann<br />
Rudi Schuricke<br />
Theo Lingen<br />
Ralf Bendix<br />
c) Hauptmann von Köpenick<br />
Charlys Tante<br />
Quax, der Bruchpilot<br />
Jenseits von Eden<br />
d) Flower Power<br />
Punker<br />
Rocker<br />
Hippies<br />
e) Elbeflut<br />
Wunder von Bern<br />
Woodstock Festival<br />
Ölkrise<br />
f) Beatles<br />
Rolling Stones<br />
ABBA<br />
Sprichwörter geschüttelt<br />
Die Sprichwörter sind durcheinander geraten. Versuchen Sie sie zu<br />
ordnen, dass sie einen Sinn ergeben!.<br />
1. Beste Das Teuerste das nicht ist immer.<br />
<br />
Deutsche Spruchweisheit<br />
2. Herzen Was kommt von, zu Herzen das geht.<br />
<br />
Deutsches Sprichwort<br />
3. jeder Erfahrungen sich nicht vererben – sie allein machen muss.<br />
Kurt Tucholsky (1890 – 1935)<br />
4. Humor ist der verhindert, der Knopf, Kragen platzt dass der einem.<br />
Joachim Ringelnatz (1883 – 1934)<br />
5. Faule ist immer der Morgen, an dem der Tag am meisten hat zu tun.<br />
<br />
Norwegisches Sprichwort<br />
Trainingsziel: Assoziatives Denken<br />
Acht mal acht -<br />
Rechnen einmal anders<br />
Bilden Sie durch Voranstellen eines Zahlwortes aus den<br />
vorgegebenen Wortteilen sinnvolle Wörter. Die kleinen Rechenaufgaben<br />
haben in jeder Zeile einen Begriff, der mit dem<br />
Zahlwort „acht“ beginnt.<br />
Beispiel: Neunkirchen – Einstein = Achtuhrzug<br />
1. …....rad + ..........uhrtee = ............erbahn<br />
2. ........stundentag - .........chulung = ............meilenstiefel<br />
3. ........tagerennen + ..........brücken = ............zylinder<br />
4. ........ung - ...........beiner = ............waldstätter See<br />
5. ........icht + ..........tonner = ............malklug<br />
6. ........undsechziger + ..........teljahr = ............fingerdarm<br />
7. ........enreigen - ...........käsehoch = ............erdeck<br />
8. ........schläfer + ..........tand = ............losigkeit<br />
Trainingsziel: Konzentration, Langzeitgedächtnis<br />
Lösungen Seite 82<br />
Schlagertexte<br />
Wie beginnen diese Schlager?<br />
1. _______________________ so stand sie vor mir.<br />
2. __________, schade um die Tränen in der Nacht.<br />
3. _______________________.Was kann ich dafür?<br />
4. ________________ Bis hier hör' ich die Motoren.<br />
5. ____________sagen dir: komm recht bald wieder.<br />
6. _____________________ bald wieder nach Haus.<br />
7. _ Bauchtanztruppe, von der ganz Marokko spricht?<br />
8. ________________ denn zum Küssen sind sie da.<br />
9. __________________ wie mein Name an der Tür,<br />
10. ___ Sie fährt allein' und sie scheint hübsch zu sein.<br />
11. __ so siehst du in meinen schönsten Träumen aus.<br />
12. _________________, tanze mit mir in das Glück.<br />
13. _________________, keine Rose blüht so wie sie.<br />
14. ________________, da wachsen noch alle Bäume<br />
15. ______, wild ist der Westen, schwer ist der Beruf.<br />
Trainingsziel: Denkflexibilität<br />
Wer bin ich?<br />
Für eine individuelle<br />
Versorgung mit Hör- und<br />
Verstehsystemen bieten<br />
wir Ihnen bei der Auswahl<br />
und Anpassung dieser<br />
Geräte mit unserem stets<br />
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unser Können an. In unserem<br />
Meisterbetrieb geben<br />
wir Ihnen die Möglichkeit,<br />
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Umfeld zu testen. Unsere<br />
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von Cochlea Implantaten<br />
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Ihre individuelle Versorgung<br />
zugute.<br />
Wir freuen uns<br />
auf Ihren Besuch!<br />
Freuen Sie sich<br />
auf Ihre verbesserte<br />
Lebensqualität!<br />
Elvis Presley<br />
Die Übungen wurden zusammengestellt von:<br />
Trainingsziel:<br />
Urteilsfähigkeit<br />
Gedächtnistrainerin<br />
Bernadette von Plettenberg<br />
Mitglied im Bundesverband Gedächtnistraining e.V.<br />
CI-Akustiker<br />
Pädakustiker<br />
Hörakustikmeister<br />
Foto: Rita Petri<br />
02732-590420 bernadette@plettenberg-struwe.de<br />
Gedächtnistrainingskurse auf Anfrage<br />
57072 Siegen, Hammerhütter Weg 11<br />
Tel. 0271-238 26 36 www.hoeren-verstehen.de<br />
66 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4/<strong>2018</strong> durchblick 67
KREUZTAL OLPE SIEGEN LIMBURG<br />
Gesellschaft<br />
Gesellschaft<br />
„Aktion vor Ort“<br />
Vizepräsidentin des Landtags von NRW besucht Senec@fé<br />
Im Rahmen des Tags der Medienkompetenz des Landtags<br />
Nordrhein-Westfalen besuchte die Abgeordnete<br />
Frau Angela Freimuth, MdL, Vizepräsidentin des Landtags<br />
Nordrhein-Westfalen am Mittwoch, dem 26. September<br />
<strong>2018</strong>, das „Senec@fé Treffpunkt Neue Medien“ im<br />
städtischen Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos in Siegen.<br />
Präsentiert und diskutiert wurde ein Thema, das vielen<br />
unter den Nägeln brennt: Die massive Verbreitung von<br />
FAKE-News im Netz sowie die Filterblasen, die durch die<br />
Algorithmen der sozialen Netzwerke gebildet werden und<br />
die Menschen einseitig oder falsch informieren. Die Veranstaltung<br />
begann mit einem Video, das die Vorgänge im Netz<br />
sehr gut verdeutlichte. (https://youtu.be/i98iL8Hcjlk)<br />
Die Mitarbeiter*innen des Senec@fés berichteten von<br />
ihren Beobachtungen und Erfahrungen in den sozialen<br />
Netzwerken. Es wurde darüber diskutiert, ob man die Flut<br />
von Fake News eindämmen könnte. Facebook versucht auf<br />
Drängen der Nutzer und der Politik schon einiges, aber es<br />
funktioniert bisher nur sehr eingeschränkt. Frau Freimuth<br />
diskutierte sehr offen und sachkundig mit den Besuchern<br />
und ging ausführlich auf Fragen ein, stellte auch ihre Sicht<br />
und Erfahrungen zu den Themen dar. Viele Nutzer bewegen<br />
sich in einer sogenannten „Filterblase“, in der nur Meinungen<br />
vertreten werden, die sie selber auch haben und lassen<br />
gar keine anderen Eindrücke mehr an sich heran. Das führt<br />
zu einer starken Aggressivität gegenüber anderen Meinungen,<br />
die man gar nicht mehr zulässt, sondern diese mit Beschimpfungen<br />
und Drohungen zu unterdrücken sucht. Das<br />
nutzen populistische Strömungen sehr stark für ihre eigenen<br />
Ziele und Propaganda aus, um die Menschen zu beeinflussen<br />
und auf ihre Seite zu ziehen. Dafür ist ihnen jedes Mittel<br />
recht, auch die Verbreitung von gefälschten Nachrichten.<br />
Diese werden so gestaltet, dass der Leser alles, was nicht<br />
dazu passt, als Lüge empfindet und die dargestellten Szenarien<br />
als Bedrohung empfindet. „Wer wissen möchte, wie<br />
man solche ‚Fake News‘ entlarven kann, sollte sich im Netz<br />
informieren. Unter dem Suchbegriff ‚Fake News erkennen‘<br />
findet man viele Darstellungen und Video-Tutorials, die<br />
Aufschluss geben. Auch www.klicksafe.de bietet ausführliche<br />
Informationen in einer Broschüre. Hier kann man sich<br />
übrigens zu vielen Themen des Internets schlau machen.<br />
Die Website www.mimikama.at deckt ‚Fake News‘ auf, indem<br />
sie die Quellen recherchiert und darstellt, wie diese zustande<br />
gekommen sind. Man kann dort auch seltsame News<br />
melden, damit man Klarheit erhält“, so Angela Freimuth.<br />
Was viele nicht wissen: Man kann auf einfache Weise<br />
Beiträge fälschen. Ursprünglich waren solche Angebote im<br />
Netz für Witz-Beiträge gedacht. Man kann Bilder und Texte<br />
zusammenstellen und veröffentlichen. Hier ist natürlich jede<br />
Menge Potential für Fälschungen vorhanden. Auch bestehende<br />
seriöse Meldungen lassen sich verfälschen und neu veröffentlichen<br />
unter einer gefälschten fast identischen Internetadresse.<br />
Deshalb Augen auf, was in der Browserzeile steht!<br />
Bevor man deshalb Beiträge in Facebook oder Twitter<br />
„liked“ oder teilt, von denen man nicht weiß, ob das wirklich<br />
stimmt, sollte man das Profil und u.U. auch das Impressum<br />
prüfen, um zu erkennen, wer die Nachrichten verbreitet hat<br />
und in welchem Umfeld sich der Verbreiter aufhält. Bilder,<br />
die einem verdächtig vorkommen, kann man speichern und<br />
in der Google-Bildersuche hochladen, um zu prüfen, wo<br />
diese wirklich herstammen. Oft stellt sich dann heraus, dass<br />
sie in einem ganz anderen Zusammenhang und in der Vergangenheit<br />
schon öfter verbreitet wurden. Man muss die<br />
Hintergründe kennt. um prüfen zu können, ob Nachrichten<br />
stimmen oder nicht.<br />
Natürlich tragen auch die öffentlichen Medien zur Verunsicherung<br />
bei. Manche beteiligen sich an Spekulationen,<br />
um so durch mehr Aufmerksamkeit die Auflage zu erhöhen.<br />
Im Rahmen der Medienkompetenz-Tage appellieren<br />
die Mitarbeiter*innen vom „Senec@fé Treffpunkt<br />
Neue Medien“ an alle Beteiligten – Medien, Parteien,<br />
Politiker und auch Nutzer der sozialen Netzwerke:<br />
Haltet euch zurück und bleibt auf den Boden der Tatsachen!<br />
Nur so können wir verhindern, dass immer noch<br />
tiefere Gräben in unserer Gesellschaft gezogen werden!<br />
Als wir anfingen das Internet zu nutzen, haben wir es wunderbar<br />
gefunden, zu experimentieren und frei und ungezwungen<br />
zu lernen. Dann wurde immer mehr kommerzialisiert<br />
und auch die Meinungsvielfalt zurückgedrängt. Wir<br />
Internetnutzer der ersten Stunden finden das nur traurig<br />
und schlimm, wenn wir auch begrüßen, dass wir heute<br />
durch die schnellen Verbindungen auch viel mehr Möglichkeiten<br />
haben. Die Internet-Welt würde uns zum Austausch<br />
und zum unbegrenzten Lernen zur Verfügung stehen, wären<br />
diese Auswüchse nicht inzwischen so massiv.<br />
Dass das Internet bei allen positiven Aspekten, die sich<br />
daraus ergeben, auch ein Tummelplatz für Lügner und Betrüger<br />
ist, darüber muss man sich klar sein. Wir sollten also<br />
nicht alles glauben, was wir lesen und sehen und angeboten<br />
bekommen. Der eigene Verstand ist immer noch der beste<br />
Schutz. Was mir im wirklichen Leben seltsam vorkommt,<br />
das sollte mich vorsichtig werden lassen. Im Internet ist das<br />
noch in einem viel bedeutsamer.<br />
Wir sollten also die guten Dinge nutzen, um uns das Leben<br />
lebenswert zu gestalten und manches eben ignorieren,<br />
das uns aufregt und<br />
das Leben vergellt.<br />
Und vor allen Dingen<br />
nicht auf jeden<br />
Hype aufspringen<br />
und diesen damit<br />
noch verstärken.<br />
Was wir in unserer<br />
Einrichtung an Aufklärung<br />
dazu leisten<br />
können, wollen<br />
wir gerne tun.<br />
Schon einmal im<br />
Haus Herbstzeitlos,<br />
dem Begegnungszentrum<br />
für Senioren<br />
der Krönchenstadt,<br />
ließ es sich Angela Freimut nicht nehmen, auch die<br />
Redaktion des durchblick zu besuchen.<br />
Mit großem Interesse ließ sie sich von den Redakteuren<br />
über die Entsehungsgeschichte und Entwicklung wie auch<br />
über ihre aktuelle Arbeit an der städtischen Seniorenzeitschrift<br />
berichten. <br />
Antonie Dell<br />
(Anmerkung der Redaktion: Frau Dell ist Leiterin der Einrichtung<br />
„Scenecafé Neue Medien“)<br />
Stadt Kreuztal • Kulturamt<br />
Siegener Str. 18 | 57223 Kreuztal<br />
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UND UNTER TEL.: 02732 - 5 13 24<br />
68 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4//<strong>2018</strong> durchblick 69
Weihnachtsmärkte<br />
in der Region<br />
bis 13.01.2019 Winterzauber täglich,<br />
12-21, So. ab 14 Uhr, im Innenhof der<br />
Sparkasse Siegen, Morleystr.<br />
bis 23.12. täglich, in Siegen, Weihnachtsmeile<br />
von der Unter- bis zur<br />
Oberstadt. Mo. bis Do. 11-21, Fr.-Sa.<br />
11-22, So. 11-21 Uhr<br />
bis 23.12. Weihnachtsmarkt in Siegen-<br />
Weidenau, Siegerlandzentrum Mo. bis Fr.<br />
11-21, Sa. ab 10, So. ab 11 Uhr<br />
bis 30.12. Herborner ind er historischen<br />
Altstadt Weihnachtsmarkt, täglich,<br />
Mo.-Sa.11–20 Uhr, So. ab 13 Uhr,<br />
Weihnachten geschlossen<br />
Do. 29. 11. bis 2.12. Olpe, historischer<br />
Weihnachtsmarkt Marktplatz, Do. und<br />
Fr. 14–22, Sa. 11–22, So. 11–19 Uhr<br />
Dezember<br />
Fr. 30.11. bis So. 2.12. Freudenberg,<br />
Fr. 18–21, Sa. 14–18, So. 13–18 Uhr<br />
Sa. 1. Bad Laasphe, Wilhelmsplatz,<br />
13–21 Uhr auch So. 11–18 Uhr<br />
Sa. 1. Adventsmarkt „Auf der Burg“ Si.-<br />
Niederschelden, Bürgerhaus12-20 Uhr<br />
Sa. 1. Weihnachtsmarkt Wilgersdorf,<br />
Brunnenstr./Buswende 13 -20 Uhr<br />
Sa. 1. und 2. Burgweihnacht in Reichshof-Denklingen<br />
an der Burg Sa.13 - 20,<br />
So.11 - 19 Uhr<br />
Sa. 1. und So. 2. Weihnachts-Werkstatt<br />
im Technikmuseum Freudenberg Olper<br />
Straße Sa., 14–18 Uhr, So.13–18 Uhr<br />
Sa. 1. und So. 2. Weihnachts-Kunstund<br />
Handwerkermarkt mit Lichtinstallationen<br />
im Park Villla Bubenzer Freudenberg<br />
Sa., 15–18.30 Uhr, So.12–18 Uhr<br />
Foto: Ingrid Drabe<br />
Sa. 1. und So. 2. WeihnachtsSchmiede<br />
im KulturFlecken Silberstern Freudenberg<br />
Sa., 14–18 Uhr, So.13–18 Uhr<br />
Sa. 1. und So. 2. Crombacher Weihnachtsmarkt,<br />
Krombacher Halle, 14–19.30<br />
So. 2. Adventmarkt Burbach- Niederdresselndorf,<br />
Im alten Dorf, ab 11 Uhr<br />
Do. 6. bis So. 9. Kreuztal, Lichterglanz<br />
im Park, Dreslers Park, Do. 16–22, Fr.<br />
14–22, Sa 11–22, So. 11–19 Uhr<br />
Do. 6. bis 9. Olpe, historischer Weihnachtsmarkt<br />
Marktplatz, Do. und Fr.<br />
14–22, Sa. 11–22, So. 11–19 Uhr<br />
Fr. 7. Weihnacht in Attendorn, Alter<br />
Markt ab 18 Uhr<br />
Sa. 8. Märchenhafter Weihnachtsmarkt<br />
Bad-Berleburg-Arfeld, ab 11 Uhr<br />
Sa. 8. und So. 9. Erndtebrücker Adventmarkt<br />
evangelischen Kirche Sa. 15-<br />
21, So. 14-19 Uhr<br />
Sa. 8. und So. 9. Burbacher Lichterzauber,<br />
Jägerstr./ Römer ab 15 Uhr<br />
So. 9. Adventmarkt Neunkirchen-Wiederstein<br />
Alte Kapellenschule, So. 12-18<br />
Fr. 14. bis So. 16. Adventsmärktchen<br />
Kreuztal-Littfeld, Dorfplatz Kapellenschule,<br />
Fr.-Sa. 16-21, So.10.30-17.30<br />
Fr. 14. bis So. 16. Adventmarkt Neunkirchen,<br />
Christuskirche, Fr. 14-22, Sa.<br />
15-22 Uhr, So. 12-18 Uhr<br />
Sa. 15. bis So. 16. Chresdachsmärtche,<br />
Hilchenbach Marktplatz Sa. 14-22 Uhr,<br />
So. 11-19 Uhr<br />
SeniorenServiceStellen<br />
Universitätsstadt<br />
Siegen<br />
Siegen–Geisweid<br />
Am Klafelder Markt 20<br />
Mi. 11 - 12 Uhr 0271/372199-05<br />
Siegen–Weidenau, Rathaus<br />
Weidenauer Straße 211-213<br />
Mo - Fr. 10 - 12 Uhr 0271/404-2200<br />
Siegen -Ost, Haus Herbstzeitlos<br />
Marienborner Straße 151<br />
Mo + Mi. 10 - 12 Uhr 0271/3878616-2<br />
Seniorenbegegnungszentrum der Stadt Siegen<br />
Seniorenhilfe Siegen e.V.<br />
Geschäftsstelle 0271 / 6 61 03 35<br />
durchblick - siegen e.V.<br />
Geschäftsstelle 0271/ 6 16 47<br />
Redaktion 0171 / 6 20 64 13<br />
ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein e.V.<br />
Lesepaten 02739 / 22 90<br />
Senec@fé 0271 / 2 50 32 39<br />
Seniorenbeirat 0271 / 404-22 02<br />
SeniorenServiceStelle 0271 / 38 78 61 62<br />
montags<br />
10.00 - 12.00 Sprechstunde der<br />
Seniorenhilfe Siegen<br />
10.00 - 12.00 SeniorenServiceStelle<br />
geöffnet<br />
10.00 - 12.00 Werkstatt geöffnet<br />
14.00 - 18.00 ALTERAktiv-Senec@fé<br />
Computertreff<br />
dienstags<br />
09.00 - 12.00 ALTERAktiv-Senec@fé,<br />
Computertreff<br />
10.00 - 12.00 Redaktionsbüro des<br />
durchblick geöffnet<br />
10.00 - 12.00 Malgruppe (außer jeden<br />
1. Dienstag im Monat)<br />
Das Haus Herbstzeitlos befindet sich hinter der alten „Hainer Schule“, Ecke Marienborner<br />
Str. / Blumenstr. Anfahrt: Ab ZOB Bussteig B 1-2: Linien R 12, R 13, R 17, L 109<br />
(Bushaltest, Blumenstraße). Parkplatz: Kostenlos am Haus<br />
Nicola Veit<br />
Rechtsanwältin und Notarin<br />
Rathausstraße 1<br />
57234 Wilnsdorf<br />
02739-1049<br />
info@rechtsanwaeltin-veit.de<br />
www.rechtsanwaeltin-veit.de<br />
Haus<br />
Herbstzeitlos<br />
57074 Siegen<br />
Marienborner<br />
Straße 151<br />
Telefon:<br />
0271/404-2434<br />
www.unser-quartier.de/<br />
haus-herbstzeitlos-siegen<br />
mittwochs<br />
09.00 - 12.00 ALTERAktiv-Senec@fé<br />
Computertreff<br />
09.30 - 11.00 Englischkurs auf Anfrage<br />
0271 / 404-2200<br />
10.00 - 12.00 SeniorenServiceStelle<br />
geöffnet<br />
10.00 - 12.00 Redaktionsbüro des<br />
durchblick geöffnet<br />
11.00 - 12.30 Englischkurs auf Anfrage<br />
14.00 - 18.00 ALTERAktiv-Senec@fé<br />
Computertreff<br />
14.30 - 16.30 Handarbeiten mit der<br />
Seniorenhilfe Siegen<br />
14.30 - 16.30 Werkstatt geöffnet<br />
15.00 - 17.00 Singen mit der<br />
Seniorenhilfe Siegen<br />
Gruppen<br />
Trauercafé0271 / 23 602-67<br />
Film- und Video-Club 02732 /1 24 60<br />
SHG Sauerst. Therapie 0271 / 37 03 54<br />
Gedächtnistraining 0271 / 8 49 99<br />
Malgruppe 0271 / 3 73 87<br />
Selbstverteidigung 0160 / 830 18 67<br />
Werkstatt0271 / 6 27 76<br />
Englischkurse 0271 / 404-2200<br />
19.00 - 22.30 Film und Videoclub<br />
19.00 - 21.00 Regenbogentreff<br />
Spielen und Klönen<br />
donnerstags<br />
09.30 - 10.30 Selbstverteidigung<br />
10.00 - 12.00 Sprechstunde der<br />
Seniorenhilfe Siegen<br />
10.00 - 12.00 Redaktionsbüro des<br />
durchblick geöffnet<br />
11.30 - 12.30 Yoga unter Anleitung<br />
freitags<br />
11.00 - 14.00 Englischkurse (2)<br />
0271 / 404-2200<br />
samstags<br />
09.00 - 12.00 Wandergruppe der<br />
Seniorenhilfe Siegen<br />
Termine auf Anfrage<br />
Tätigkeitsschwerpunkte:<br />
Grundstücksrecht<br />
Verkehrsrecht<br />
Erb- und Familienrecht<br />
HonorarAnwältin<br />
Mitglied im<br />
AnwaltVerein<br />
VertrauensAnwalt<br />
VdK Soziale Sicherheit in einer<br />
großen Gemeinschaft<br />
Kreisverband<br />
Siegen-Olpe-Wittgenstein<br />
57072 Siegen Morleystr.15-17<br />
Tel.: 02 71 / 30 38 29-0<br />
Fax: 02 71 / 30 38 29-18<br />
e-mail: kv-siegen@vdk.de<br />
www.vdk.de/kv-siegen-olpe-wittgenstein<br />
Falls Sie mehr über den VdK wissen möchten,<br />
wenden Sie sich an den Kreisverband oder direkt<br />
an den für Sie zuständigen Ortsverband<br />
durchblick verlost<br />
Freikarten<br />
Wie im Himmel<br />
Wie im Himmel ist ein schwedisches Musikfilm-Drama aus<br />
dem Jahr 2004 vom Regisseur Kay Pollak. Nicht nur seine<br />
unkonventionellen Methoden erregen Misstrauen, auch der<br />
Enthusiasmus und das neu erwachte Selbstbewusstsein seiner<br />
Sänger passen nicht jedem.<br />
Der Regisseur Axel Schneider hat eine Theaterinzenierung<br />
unter anderem mit dem Schauspieler Georg Münzel und der<br />
Schauspielerin Franziska Herrmann und mit einem Chor besetzt.<br />
Die romantische Liebestragödie war 2005 als „Bester<br />
nicht-englischsprachiger Film“ für den Oscar nominiert und<br />
wurde von Publikum und Kritikern gleichermaßen gefeiert.<br />
Das Theaterstück mit Musik wird am Montag, 14. Januar<br />
um 20 Uhr im Gebrüder-Busch-Theater in Hilchenbach-Dahlbruch,<br />
Bernhard-Weiss-Platz 1, aufgeführt.<br />
Gewinnen können Sie<br />
3 x 2 Eintrittskarten,<br />
wenn Sie bis 30. Dezember eine<br />
Nachricht mit Namen, Telefonnummer<br />
und dem Vermerk Freikarten an uns<br />
senden:<br />
Redaktion durchblick<br />
Marienborner Str. 151<br />
57074 Siegen<br />
oder:<br />
gewinnspiel@durchblick-siegen.de<br />
Die Gewinner werden telefonisch<br />
benachrichtigt.<br />
Die Tickets werden auf Ihren Namen<br />
an der Abendkasse hinterlegt.<br />
Die Gewinner der letzten Verlosung:<br />
Je zwei Karten für „Rock am Stock"<br />
erhielten: Bettina Großhaus-Lutz Neunkirchen<br />
• Gabriele Deller Siegen •<br />
Brigitte Kronenberg Hilchenbach<br />
70 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4/<strong>2018</strong> durchblick 71
Wiederkehrende Termine<br />
montags:<br />
10.00 Seniorengymnastik mit Anne<br />
Freudenberger, im Gemeinschaftsraum<br />
Dr. Ernst-Schuppener-Haus, Stadtteilbüro<br />
Heidenberg, 0271/23418872<br />
13.30 Handarbeitstreff: „Regiestelle<br />
Leben im Alter“ Rathaus Weidenauer<br />
Straße 215, 0271/404-2200<br />
14.00 Montagscafé des DRK Ortsverein<br />
Siegen Nord e.V., Schneppenkauten<br />
1, 57076 Siegen-Weidenau<br />
0271-76585<br />
16.30 und 17.00 Aquafitness,<br />
Hans-Reinhardt-Schule Siegen, Rosterstr.<br />
198 Anm. 0271/3300045<br />
20.30 Tangosalon: Milonga, Tango<br />
Argentiono - Gefühle tanzen, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
Jeden 1. Montag im Monat<br />
14.30 Singen AWO-OV Siegen, Rosterstr.<br />
186, 0271/53383<br />
19.00 Trauergruppe der Ambulanten<br />
Hozpizhilfe, Stiftung Diakoniestation<br />
Kreuztal, Ernsdorfstr. 3, 02732/1028<br />
20.00 Tango Schnupperkurs (bis 21<br />
Uhr), anschließend Tangosalon, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.18<br />
Jeden 2. Montag im Monat<br />
10.00 Trauercafé der Ambulanten<br />
ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V.;<br />
Haus Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />
Str. 0271/23602-67<br />
15.15 Montagsgespräch des „Bund<br />
der Vertriebenen“ – Diskurs zum<br />
aktuellen gesellschaftspolitschen<br />
Zeitgeschehen Geschäftsstelle Siegen,<br />
Seilereiweg 6 0271/82838<br />
Geöffnet:<br />
jeden 3. Samstag im Monat<br />
von 13-16.30 Uhr<br />
18.30 „Anders Altern“ Gruppe für<br />
gleichgeschlechtliche Lebende und<br />
Liebende, Haus Herbstzeitlos Siegen<br />
Jeden 3. Montag im Monat<br />
15.00 ALTERAktiv, Lesepaten, Haus<br />
Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />
Straße 151 02739/2290<br />
18.30 Treffen Selbsthilfegruppe:<br />
Sauerstoff-Langzeit-Therapie „Haus<br />
Herbstzeitlos Siegen“ 370354<br />
Jeden 4. Montag im Monat<br />
14.30 Kaffeekränzchen: AWO-<br />
Ortsverein Siegen, in der Begegnungsstätte<br />
Rosterstr. 186<br />
Letzter Montag im Monat<br />
19.00 Selbsthilfegruppe Asthma und<br />
Bronchitis städtisches Begegnungszentrum<br />
Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />
Marienborner Straße 151<br />
02737/3308<br />
dienstags:<br />
9.30 Malgruppe freies Malen, (außer<br />
1. Di. im Monat) Begegnungszentrum<br />
Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />
Marienborner Str.151 0271/37387<br />
17.00 Interkultureller Chor Siegerland<br />
Span. Zentrum Siegen, St.-Michael-Straße<br />
3<br />
Jeden 1. Dienstag im Monat<br />
9.00 Die Creativen Siegen, Haus<br />
Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />
Ste.151 02737/3455<br />
15.00 ALTERAktiv Lesepaten, Begegnungszentrum<br />
„Haus Herbstzeitlos“<br />
Siegen, 02739/2290<br />
Jeden 2. Dienstag im Monat<br />
19.00 Vorwärts-Chor, städtisches Begegnungszentrum<br />
„Haus Herbstzeitlos“,<br />
Siegen, Marienborner Str.151<br />
Jeden 3. Dienstag im Monat<br />
15-17 Treffen der Heinzelwerker, Begegnungszentrum<br />
„Haus Herbstzeitlos“,<br />
Siegen, Marienborner Str. 151<br />
Jeden 4. Dienstag im Monat<br />
20.00 Vorwärts-Chor, städtisches Begegnungszentrum<br />
„Haus Herbstzeitlos“,<br />
Siegen, Marienborner Straße 151<br />
mittwochs:<br />
9.00 Wandern, Nordic Walking, ab<br />
Wanderparkpl. Rosterberg, Siegen, Rosterstraße<br />
Günter Dickel 0271/334566<br />
10.00-12.00 Heinzelwerker Sprechstunde,<br />
„Regiestelle Leben im Alter“,<br />
Rathaus Si.-Weidenau 404-2200<br />
10.00 Spaziergang: 3000 Schritte,<br />
Tempo und Strecke sind angepasst, ab<br />
Rathaus Si.-Weidenau 404-2200<br />
10.00-11.00 Sprechstunde des Seniorenbeirats,<br />
SeniorenServiceStelle<br />
Siegen-Geisweid, Am Klafelder Markt<br />
20 0271/372199-05<br />
14.00-16.00 Diakonischer Freundeskreis<br />
Siegen-Süd, Hilfen für zu Hause,<br />
Diakonie Eiserfeld, Mühlenstr. 7<br />
14.30-17.30 Taschengel<strong>db</strong>örse Siegen,<br />
MGZ St.-Johannstr. 7<br />
0271/2346066<br />
Jeden 1. Mittwoch im Monat<br />
10.00 Trauercafé Regenbogen Ambul.<br />
Hozpizhilfe, Diakonistation Kreuztal,<br />
Ernsdorfstraße 3 02732/1028<br />
Repair Café Siegen<br />
Eine Idee macht Schule<br />
Was macht man mit einem Toaster,<br />
der defekt ist, mit einer Kaffeemaschine<br />
oder dem Mixer, der<br />
nicht mehr funktioniert? Einem<br />
kaputten CD-Player oder, wenn<br />
der Saum lose ist, eine Naht offen<br />
oder ein Knopf fehlt? Wenn etwas<br />
Hölzernes aus dem Leim gegangen<br />
oder beschädigt ist?<br />
Kommen Sie zu uns!<br />
Wir haben die passenden Veranstaltungen für Sie:<br />
• Sprachen (von Arabisch bis Türkisch)<br />
• Computerkurse (Grundlagen, Internet, Office u. a.)<br />
• Vorträge | Café-Zeit im KrönchenCenter<br />
• Gesundheitsangebote und vieles Andere mehr.<br />
VHS Siegen, KrönchenCenter, Markt 25, 57072 Siegen<br />
Internet: www.vhs-siegen.de; E-Mail: vhs@siegen.de<br />
Telefon: 0271 404-3000<br />
Unsere ehrenamtlichen Experten<br />
freuen sich auf Sie. Während Sie im<br />
Bistro bei Kaffee und Kuchen warten<br />
gelingt die Reparatur meistens.<br />
Ein Projekt von<br />
ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein e.V.<br />
und der ev. Martintigemeinde Siegen<br />
im Mehrgenerationenzentrum<br />
St. Johann-Str. 8 • 57074 Siegen<br />
Internet: https://alteraktiv-siegen.de<br />
14.30-16.30 Museums-Momente<br />
Führung für Menschen mit Demenz und ihre Begleitung,<br />
Museum für Gegenwartskunst Siegen,<br />
Unteres Schloss. Anmeldung 0271-4057710<br />
15.00 Frauenzimmer, Frauencafé des DRK-Niederschelden,<br />
Burgschule Si.-Niederschelden 0271/33716-0<br />
19.30 Heimatfreundtreffen, Kapellenschule Si.-Trupbach<br />
Jeden 3. Mittwoch im Monat<br />
14.30 VDK-Siegen-Treff; Frohe Runde, Christofferhaus<br />
Siegen, Friedrich-Wilhelm-Str. 118<br />
14.30 Wir tanzen wieder! Für Menschen mit und ohne<br />
Demenz, Tanzschule „Im Takt“, Netphen-Dreistiefenbach,<br />
Dreisbachstr. 24. Anmeldung 0271/234178-17<br />
Letzter Mittwoch im Monat<br />
15.00-16.30 Selbsthilfegruppe Frontotemporale Demenz<br />
im Café Auszeit Kreuztal, Ernsdorfstr. 5<br />
donnerstags:<br />
10.00 Seniorenwerkstatt, der „Interkulturellen Gemeinschaft“,<br />
katholisches Gemeindehaus Siegen, St.-Michaelstr.<br />
10.00-12.00 Diakonischer Freundeskreis Siegen-Süd,<br />
Hilfen für zu Hause, Diakonie Eiserfeld, Mühlenstr. 7<br />
Jeden 1. Donnerstag im Monat<br />
19.00 Treffen der Selbsthilfegruppe für Hörgeschädigte<br />
Siegen, in der Diakonie Sandstr. 26<br />
Jeden 2. Donnerstag im Monat<br />
15.00-17.00 Selbsthilfegruppe Mitten im Leben für<br />
Menschen mit Gedächtnisproblemen KSG-Senioren-<br />
Wohnanlage Weidenau Weidenauer Str. 202<br />
Jeden 4. Donnerstag im Monat<br />
15.00 Trauercafé der Ambulanten ökum. Hospizhilfe Siegen<br />
e.V.; städtisches Begegnungszentrum „Haus Herbstzeitlos“<br />
Siegen, Marienborner Str. 151 0271/23602-67<br />
freitags:<br />
17.00 Tanzen ab der Lebensmitte mit und ohne<br />
Partner, TanzZentrum AGNE-PRESCHER Siegen-<br />
Geisweid, 0271/84999<br />
18.00 Wochenschlussandacht, Autobahnkirche Siegerland,<br />
Rasthof Wilnsdorf<br />
21.00 Tango Milonga, Café Basico Kreuztal, Hüttenstr. 30<br />
mit wechseln den DJ's<br />
Jeden 2. Freitag im Monat<br />
15.00 Wochenausklang der Seniorenhilfe Siegen e.V.<br />
Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />
Marienborner Str. 151 0271/6610335<br />
samstags:<br />
Jeden 3. Samstag im Monat<br />
13.00 ALTERAktiv Repaircafé, Mehrgenerationenzentrum<br />
der Martinigemeinde Siegen, St. Johann-Str. 7<br />
Jeden 4. Samstag im Monat<br />
13.00 Klimawelten Repaircafé, Florenburg Hilchenbach,<br />
Kirchweg 17 02733/2366 (Ingrid Lagemann)<br />
sonntags:<br />
20.00 Salsa Fiesta, Café Basico Kreuztal, Hüttenstr. 30<br />
mit wechselnden DJ's<br />
Jeden 1. Sonntag im Monat<br />
15.00 Trauercafé der Ambulanten ökum. Hospizhilfe<br />
Siegen e.V. im Pfarrheim Heilig Kreuz Siegen, Im Kalten<br />
Born Siegen, 0271/23602-67<br />
Jeden 2. Sonntag im Monat<br />
14.30 Sonntagscafé in der Alten Linde Wilnsdorf-<br />
Niederdielfen, Weißtalstraße 2<br />
15.00 Sonntagscafe im Bürgerhaus Siegen-Niederschelden,<br />
Auf der Burg 15 0271/3370122<br />
Rund um die Uhr für Sie da<br />
- ein Anruf genügt!<br />
Siegen<br />
Alte Poststraße 21<br />
Tel.: 0271 / 52 00 9<br />
Wilnsdorf<br />
Rathausstraße 5<br />
Tel.: 02739 / 47 72 07<br />
Vorsorge -<br />
Absicherung für den letzten Weg.<br />
Das Notwendige nach eigenen Wünschen<br />
selbst bestimmen und vorsorgend regeln<br />
Die Angehörigen finanziell absichern<br />
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72 durchblick 4/<strong>2018</strong> 4/<strong>2018</strong> durchblick 73
1. Samstag<br />
14.00 Weihnachtswerkstatt im<br />
Technikmuseum Freudenberg, Olper<br />
Str. 5 (am 2. 12. ab 10 Uhr)<br />
15.00 Welt der Puppen, Weihnachtsgeschichte<br />
im Apollo-Theater<br />
Siegen (auch 17.30) und am 2.12.<br />
15.00 kreuztalkultur, Familienmusical,<br />
Hugo, der Wassergeist und der<br />
dunkle Taucher, Stadthalle Kreuztal<br />
(auch am 02.12.)<br />
17.00 Adventskonzert, WindWood<br />
& Co., Ev. Kirche Blb.-Wingeshausen<br />
18.00 Kerzenschein, Offenes Singen<br />
zum Advent, Nikolaikirche Sg.<br />
19.00 Grand Gala Festival der Akrobaten,<br />
Siegerlandhalle Siegen<br />
19.00 Die Katze lässt das Mausen<br />
nicht, Lustspiel Apollo-Theater Sg.<br />
20.00 B.E. & Fläshmob, CD-Release:<br />
Maschine der Junge, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
20.00 kreuztalkultur, Nils Landgren,<br />
Christmas with my Friends, Ev.<br />
Kirche Hilchenbach, Kirchplatz 4<br />
20.00 Comedy, Simon Pearce,<br />
Pea(r)ce on Earth, Heimhof-Theater<br />
Burbach, Heimhofstr.7a<br />
Die Behindertenbeauftragten<br />
der Stadt Siegen sind f ür Sie da!<br />
Behindertenausweis<br />
• umfassende<br />
Information<br />
• unabhängige<br />
Beratung<br />
Barrierefreies Bauen<br />
UN-BRK<br />
Barrierefreie Verwaltung<br />
• parteiliche<br />
Unterstützung<br />
Gebärdensprache<br />
Selbsthilfe Inklusion<br />
Teilhabe<br />
Arbeit & Behinderung<br />
leichte Sprache Hilfsmittel<br />
selbstbestimmt Leben<br />
Beirat der Menschen mit Behinderung<br />
AG-Begegnung AK-Bauen<br />
Blinden- &<br />
Mobilität Gehörlosengeld<br />
Veranstaltungen Projekte<br />
Kooperationen<br />
PflegegeldUVM.<br />
Dezember<br />
Festival der Akrobaten, am 1. und 2. Dezember in der Siegerlandhalle Siegen<br />
21.00 Wavekommando, Vortex<br />
Surfer Musik Club, Auf den Hütten 4,<br />
Siegen-Weidenau<br />
2. Sonntag<br />
13.00 WeihnachtsSchmiede und<br />
Kunstausstellung, KulturFlecken Fr<strong>db</strong>,<br />
Am Silberstern 4<br />
15.00 Exklusive Zeitreise durch<br />
das barocke Schloss Berleburg, Goetheplatz<br />
16.00 Grand Gala Festival der Akrobaten,<br />
Familienshow, Siegerlandhalle<br />
Siegen<br />
16.00 musikalische Atempause<br />
mit Kerstin Stahl, Klosterkirche Eremitage,<br />
Wilnsdorf-Rödgen.<br />
17.00 Adventssingen auf dem<br />
Dorfplatz, Burbach-Gilsbach<br />
18.00 Reentko, ein Abend mit dem<br />
Grimme-Preis nominierten Gitarristen,<br />
Kulturhaus Lÿz Siegen<br />
18.00 Orgelkonzert zum Advent,<br />
„Nun komm, der Heiden Heiland“,<br />
Martinikirche Siegen.<br />
18.00 Filmpalast Die Feuerzangenbowle,<br />
Heimhof-Theater, Burbach<br />
19.00 Das ANDERE Adventskonzert,<br />
Klassik, Soul und Gospel, ev.<br />
Kirche Freudenberg<br />
3. Montag<br />
18.00 Diskussionsveranstaltung<br />
am Weltaktionstag für die Rechte<br />
von Menschen mit Behinderung,<br />
Siegen, KrönchenCenter<br />
20.00 Heinz Erhardt Abend, Siegen-Weidenau,<br />
Bismarckhalle<br />
4. Dienstag<br />
19.00 Filmklub Kurbelkiste, System<br />
Error, Kulturhaus Lÿz Siegen<br />
5. Mittwoch<br />
10.00 Computerspiele für Seniorinnen<br />
und Senioren, Stadtbibliothek<br />
Kreuztal<br />
15.00 Senioren-Nachmittag Alte<br />
Schule Burb.-Niederdresselndorf<br />
18.00 VHS-Siegen, Zwischen digitaler<br />
Demenz und digitaler Intelligenz:<br />
Lernen wir besser digital?<br />
KrönchenCenter Siegen, Markt 25<br />
20.00 Dahin, wo es wehtut, Zeiglers<br />
wunderbare Welt des Fußballs-live,<br />
Gebr.-Busch-Theater, H.-<br />
Dahlbruch<br />
20.00 Live-Show „FREISPRUCH!“<br />
von und mit Martin Rütter, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
6. Donnerstag<br />
15.30 VHS-Siegen, Elisabeth Goethe,<br />
geb. Textor. Die Mutter von Joh.<br />
W. v. Goethe, KrönchenCenter Sg<br />
18.30 Forum junger Instrumentalisten<br />
der Fritz-Busch-Musikschule,<br />
Rath. Neunk., Ratsaal<br />
19.00 Vortrag, Wittgensteiner<br />
Dorfleben im 16./17. Jahrhundert,<br />
Heimatmuseum Feudingen<br />
20.00 Jochen Malmsheimer und<br />
das Tiffany-Ensemble, Jauchzet<br />
frohlocket! Siegen, Kulturh. Lÿz,<br />
7. Freitag<br />
15.00 JungeKunstSchmiede, Let's<br />
Druck It!, Alte Schmiede, Freudenberg,<br />
Am Silberstern 4<br />
19.00 Genesis Brass-Konzert, Niemals<br />
war die Nacht so klar II, Ev.<br />
Kirche Burbach, Römer 11<br />
20.00 Lustspiel, Die Katze lässt<br />
das Mausen nicht, Ohnsorg-Theaters,<br />
Wilnsdorf, Aula Gymnasium<br />
19.00 Die Einführung des Frauenwahlrechts<br />
in Deutschland vor 100<br />
Jahren, Haus des Gastes Bad Laasphe<br />
20.00 Weihnachtskonzert Philharmonie<br />
Südwestfalen, Apollo-Theater<br />
Siegen(auch 8.12./19.00 Uhr)<br />
20.00 Christoph Spendels Christmas<br />
Jazz Trio, Lÿz Siegen<br />
8. Samstag<br />
20.00 Accuser + Decision To Hate +<br />
Dead Sun Halo, Vortex Surfer Musik<br />
Club, Auf den Hütten 4, Si-Wdn.<br />
9. Sonnt.<br />
13.00 St. Nikolaus<br />
am<br />
Forsthaus Hohenroth,<br />
Netphen,<br />
An der<br />
Eisenstraße<br />
15.00 Kindertheater,<br />
Der kleine<br />
Rabe Socke<br />
feiert<br />
Weihnachten,<br />
Heimhof-Theater<br />
Burbach<br />
17.00 Weihnachtskonzert<br />
- Überraschungsprogramm<br />
- Martinikirche<br />
Siegen, Grabenstr.<br />
27<br />
19.00 Jon<br />
Fleming Olsen,<br />
Kultur-<br />
Flecken Freudenberg,<br />
Am<br />
Silberstern<br />
10. Montag<br />
15.30 Quartiersbüro Erndtebrück geöffnet,<br />
AWO-Seniorenzentrum Struthstr.<br />
4 (Theresa Jacob 0151-10870128)<br />
20.00 The Scottish Music Parade,<br />
Siegerlandhalle Siegen<br />
20.00 Kammermusik „Best of<br />
NRW", Judith Stapf (Violine), Yuhao<br />
Guo (Klavier), Apollo-Theater Siegen<br />
11. Dienstag<br />
19.00 Filmklub Kurbelkiste, Letztendlich<br />
sind wir dem Universum egal,<br />
Kulturhaus Lÿz Siegen<br />
12. Mittwoch<br />
15.00 Geschichten im Salon, Kulturgut<br />
Schrabben Hof Kirchhundem<br />
13. Donnerstag<br />
15.00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />
Haus Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />
Str. 151<br />
18.30 Forum junger Instrumentalisten<br />
der Fritz-Busch-Musikschule,<br />
Ratssaal im Rathaus Siegen, Markt 2<br />
20.00 LÿzMixVarieté – Kulturhaus<br />
Lÿz, St.-Johann-Str. 18<br />
20.00 Tragödie von Sophokles, Antigone,<br />
Gebr.-Busch-Theater, Hi.-<br />
Dahlbruch, Bernhard-Weiss-Platz<br />
14. Freitag<br />
19.30 Eröffnungskonzert der 13.<br />
WeihnachtsZeitreise, Stadtkirche<br />
Bad Berleburg<br />
20.00 kreuztalkultur, 3. vorweihnachtliche<br />
Benefiz-Rudelsingen, Eichener<br />
Hamer, Kreuztal<br />
15. Samstag<br />
19.30 Autumn Street live, Siegen,<br />
Löhrstr., frei: Raum<br />
20.00 New York Gospel Stars,<br />
Haus des Gastes Bad Laasphe<br />
20.00 kreuztalkultur, Kabarett, Wilfried<br />
Schmickler, Kein Zurück,<br />
Deutschland im Aufbruch! Stadthalle<br />
Kreuztal, Zum Erbstollen 7<br />
20.00 Alexander Osang, Winterschwimmer<br />
- Lakonische Weihnachtsgeschichten,<br />
Kulturhaus Lÿz, Siegen<br />
16. Sonntag<br />
19.00 Chorkonzert Philharmonie<br />
Südwestfalen, Ev. Kirchenchor Hilchenbach,<br />
Ev. Kirche Hilchenbach.<br />
20.00 Bach ‐ Weihnachts-Oratorium,<br />
Martinikirche Siegen, Grabenstr.<br />
20.00 Lesung, Mehmet Daimagüler,<br />
Jetzt sind wir dran, Apollo-Theater<br />
Siegen, Morleystr. 1<br />
18. Dienstag<br />
19.30 Konzert, Höhner Weihnacht,<br />
Siegerlandhalle Siegen<br />
20. Donnerstag<br />
20.00 Konzert, Weihnacht a cappella<br />
mit Piccanto, Apollo-Theater S.<br />
21. Freitag<br />
19.00 1. Siegener Mitsing-Konzert<br />
zum Weihnachtsfest, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
20.00 Space Chaser + tb, Vortex<br />
Surfer Musik Club, Auf den Hütten 4,<br />
Siegen-Weidenau<br />
20.00 Weihnachtsprogramm mit<br />
Pe Werner, Ne Prise Zimt, Heimhof-<br />
Theater Burbach, Heimhofstr. 7a<br />
SERVICE-CENTER<br />
D-M Kfz.-Technik<br />
Dennis Michel<br />
Fahrzeug-Umbau<br />
für Behinderte<br />
57078 Siegen<br />
Telefon: 02 71 /3 03 98 09<br />
Fax: 02 71 /3 03 98 11<br />
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74 durchblick 4/<strong>2018</strong><br />
4/<strong>2018</strong> durchblick 75
1. Dienstag<br />
20.00 test, test, test „AliBaba“ Siegen,<br />
Kaan-Marienborn, Hauptstr. 34<br />
3. Donnerstag<br />
20.00 Kabarett, Weigand & Genähr,<br />
Glück, Kulturhaus Lÿz Siegen, St.-<br />
Johann-Str. 18 (auch 4.1.)<br />
20.00 Die Katze lässt das Mausen<br />
nicht, Lustspiel von Johnnie Mortimer<br />
& Brian Cooke, Apollo-Theater<br />
Siegen, Morleystr. 1 (auch 4.1.)<br />
4. Freitag<br />
15.00 Musical für die ganze Familie:<br />
Yakari 2 - Geheimnis des Lebens, Siegerlandhalle<br />
Siegen<br />
19.30 Neujahrskonzert, Philharmonie<br />
Südwestfalen mit einem bunten<br />
Melodienstrauß, Kulturhalle Bad<br />
Berleburg-Dotzlar<br />
5. Samstag<br />
10.00 Workshop, Jonglage- & Diabolo-Workshops<br />
mit Mo de Bleu, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.<br />
Dezember<br />
20.00 Der kleine Prinz nach Antoine<br />
de Saint-Exupéry, Apollo Siegen<br />
22. Samstag<br />
19.00 Choral Evensong zu Weihnachten,<br />
Leitung: Ulrich Stötzel,<br />
Martinikirche Siegen, Grabenstr. 27<br />
19.00 Weihnachten mit Guildo,<br />
& Die Orthopädischen Strümpfe,<br />
Apollo-Theater Siegen, Morleystr. 1<br />
23. Sonntag<br />
19.30 Siegener Christmas Comedy,<br />
Kartoffelfreuden XV, Lÿz, Siegen<br />
21.00 Unterm Tannenbaum, StereoKlub<br />
trifft Drunken Kitten Club,<br />
Vortex Surfer Musik Club, Si.-Wdn.<br />
24. Montag<br />
11.00 Figurentheater Petra<br />
Schuff & Theaterhaus Alpenrod,<br />
Kulturhaus Lÿz, Siegen<br />
Januar<br />
19.00 Neujahrskonzert, Philharmonie<br />
Südwestfalen, Festhalle Wilnsdorf,<br />
Rathausstraße<br />
20.00 Kings Of Floyd, Live-Inszenierung,<br />
Siegerlandhalle Siegen, Koblenzer<br />
Str. 151<br />
6. Sonntag<br />
17.00 kreuztalkultur, Neujahrskonzert,<br />
Philharmonie Südwestfalen,<br />
Stadthalle Kreuztal, Am Erbstollen 7<br />
8. Dienstag<br />
20.00 ProjektTheater der Universität<br />
Siegen, Füchse lügen nicht, Kulturhaus<br />
Lÿz, St.-Johann-Str. 18, Siegen<br />
(bis 10.01.)<br />
9. Mittwoch<br />
10.00 Computerspiele für Senioren,<br />
Stadtbibliothek Kreuztal<br />
10. Donnerstag<br />
15.00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />
Begegnungszentrum Haus<br />
Herbstzeitlos Si., Marienborner Str.<br />
23.00 Christmette, Kantorei Siegen<br />
und Blechbläserensemble pro musica<br />
sacra, Nikolaikirche Siegen, Krämergasse<br />
2<br />
25. Dienstag<br />
22.00 soun<strong>db</strong>ombing, the x-mas<br />
version, Vortex Surfer Musik Club, Auf<br />
den Hütten 4, Siegen-Weidenau<br />
31. Montag<br />
17.00 Kantaten-Gottesdienst mit<br />
dem Bach-Chor Siegen, Martinikirche<br />
Siegen, Grabenstr. 27<br />
19.00 Beat-Club ein Abend voller<br />
Hits und Erinnerungen, anschl. Silvesterparty,<br />
Apollo-Theater Siegen, Morleystr.<br />
1 (+22 Uhr)<br />
19.30 Barockkonzert zur 'Silversternacht<br />
festlich sprühendes Barock,<br />
333 Jahre Bach und Händel, Ev.<br />
Kirche Hilchenbach, Kirchplatz 4<br />
20.00 kreuztalkultur, Konzert,<br />
Echoes - Barefoot To The Moon,<br />
Stadthalle Kreuztal, Zum Erbstollen<br />
11. Freitag<br />
20.00 Konzert, GoodStuff Bluesrockband,<br />
Kulturhaus Lÿz, St.-Johann-Str.<br />
18, Siegen<br />
12. Samstag<br />
20.00 Kabarett, Matthias Brodowy,<br />
Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haltung, Heimhof-Theater Burbach,<br />
Heimhofstr. 7a<br />
20.00 Kabarett, Django Asül, Ein<br />
satirischer Jahresrückblick <strong>2018</strong>, Kulturhaus<br />
Lÿz, St.-Johann-Str. 18<br />
20.00 kreuztalkultur, Poetry Slam-<br />
Gala, Kennste einen, kennste alle,<br />
Stadthalle Kreuztal, Zum Erbstollen<br />
20.00 Comedy, Liza Kos, Was glaub'<br />
ich, wer ich bin?! Altes Feuerwehrhaus,<br />
Netphen, St. Petersplatz<br />
13. Sonntag<br />
18.00 Filmpalast im Heimhof-Theater,<br />
Es war einmal in Amerika,<br />
Burbach, Heimhofstr. 7a<br />
14. Montag<br />
20.00 Schauspiel mit Musik von<br />
Kay Pollak, Wie im Himmel, Gebr.-<br />
Busch-Theater, Hi.-Dahlbruch<br />
15. Dienstag<br />
19.00 Filmklub Kurbelkiste, The<br />
Happytime Murders, Kulturhaus Lÿz<br />
Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
16. Mittwoch<br />
19.30 Moderne Science-Fiction- und<br />
Fantasy-Literatur, Der Sandmann,<br />
Aula des Johannes-Althusius-Gymnasiums,<br />
Bad Berleburg<br />
17. Donnerstag<br />
19.00 Patientenverfügung - Vorsorgevollmacht<br />
- Betreuungsverfügung,<br />
Rathaus der Gemeinde Netphen,<br />
Amtsstr. 6<br />
20.00 Kabarett, Lisa Eckhart, Die<br />
Vorteile des Lasters, Kulturhaus Lÿz,<br />
St.-Johann-Str. 18, Siegen<br />
18. Freitag<br />
19.00 VHS-Siegen, Filmabend, Historisches<br />
Siegerland Teil 1 - Eisenwald<br />
/ Wittgenstein - Weiße Flecken<br />
auf der Landkarte, Siegen, Krönchen-<br />
Center<br />
20.00 Lesung, Science Busters,<br />
Winter is coming – die Wissenschaft<br />
von Game of Thrones, Kulturhaus Lÿz<br />
Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
20.00 Ohrenfeindt + Support, Vortex<br />
Surfer Musik Club, Auf den Hütten<br />
4, Siegen-Weidenau<br />
20.00 Shadow Theatre Delight,<br />
„Amazing Shadows“, Siegerlandhalle<br />
19. Samstag<br />
19.00 Vortrag, Patientenverfügung<br />
- Vorsorgevollmacht - Betreuungsverfügung,<br />
Rathaus der<br />
Gemeinde Netphen<br />
20.00 Vocapella, ON AIR - Vocapella<br />
geht auf Sendung, Kulturhaus Lÿz,<br />
St.-Johann-Str. 18, Siegen<br />
20.00 ABBA - The Tribute Concert,<br />
Performed by ABBAMUSIC, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
20. Sonntag<br />
14.00 VHS-Siegen, Tellington<br />
TTouch® Methode für Hunde, Katzen<br />
& Kleintiere, Siegen Krönchen-<br />
Center<br />
15.30 VHS-Siegen, Dia-Vortrag,<br />
Salzburg und das Salzkammergut,<br />
Siegen, KrönchenCenter<br />
16.30 Dia-Panorama-Show, Dieter<br />
Freigang, Gardasee und Brenta,<br />
Heimhof-Theater B.-Würgendorf<br />
17.00 Kammermusik, Mozartovic –<br />
Amadeus goes Balkan Groove, Gebr.-<br />
Busch-Theater, Hi.-Dahlbruch<br />
17.00 kreuztalkultur, Nord-Licht zu<br />
Hause in Lappland, Klaus-Peter<br />
Kappest, Stadthalle Kreuztal<br />
23. Mittwoch<br />
19.30 Schlosskonzert junger<br />
Künstler, Trio Adorno, Schloss Bad<br />
Berleburg<br />
24. Donnerstag<br />
15.00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />
Begegnungszentrum Haus<br />
Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />
Straße 151<br />
15.30 VHS-Siegen, Maximiliane<br />
Brentano, geb. La Roche, Sophie La<br />
Roche, Die Mütter der Bettine von Arnim,<br />
Siegen, KrönchenCenter<br />
16.00 Musikalische Weltreise,<br />
von und mit Uli Bär, Sporthalle des<br />
JAG, Bad Berleburg<br />
20.00 Kabarett, Erwin Grosche,<br />
Warmduscherreport Vol 3, Gebr.-<br />
Busch-Theater, Hi.-Dahlbruch, Bernhard-Weiss-Platz<br />
1<br />
20.00 LÿzMixVarieté - Kabarett,<br />
Musik, Akrobatik und Zauberei, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.<br />
25. Freitag<br />
19.00 VHS-Siegen, Filmabend, Historisches<br />
Siegerland Teil 2 - Heimatabend,<br />
Siegen, KrönchenCenter<br />
19.00 Dinnertheater „Dinner for<br />
One“, Hotel Ginsberger Heide bei Hilchenbach-Lützel,<br />
Hof Ginsberg 2<br />
20.00 Comedy, Mundstuhl mit dem<br />
Programm Flamongos, Kulturhaus<br />
Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
20.00 kreuztalkultur, Kurzkrimi mit<br />
Musik, Arte Criminale, Love, Peace<br />
& Murder, Stadthalle Kreuztal, Zum<br />
Erbstollen 7<br />
26. Samstag<br />
20.00 Beziehungskomödie von<br />
Yasmina Reza, Bella Figura, Stadthalle<br />
Haiger, Goethestraße 12<br />
20.00 UniJAZZity, Jugend-Jazz-Orchester<br />
Westfalen – WDR Jazzpreis-<br />
Träger 2016, Kulturhaus Lÿz Siegen,<br />
St.-Johann-Str. 18<br />
20.00 Thriller – Live, Vermächtnis<br />
des King of Pop, Siegerlandhalle<br />
Nutzen Sie die Möglichkeit, unabhängig von der Wetterlage und<br />
ganzjährig, komplett gestaltete Grabanlagen zu beichtigen.<br />
Auf über 500 m 2 zeigen wir Ihnen vom klassischen Denkmal bis zur<br />
modernen Grabgestaltung eine Vielfalt von Materiealien, Formen<br />
und Ausführungen.<br />
11. Januar: GoodStuff im Lyz<br />
18. Januar: Shadow Theatre Delight, „Amazing Shadows“, Siegerlandhalle 25. Januar: Mundstuhl im Lyz<br />
76 durchblick 4/<strong>2018</strong><br />
4/<strong>2018</strong> durchblick 77
27. Sonntag<br />
11.00 Sinfoniekonzert, Collegium<br />
Musicum Siegen, Festsaal der Rudolf<br />
Steiner Schule, Siegen, Kolpingstr.3<br />
11.00 Jazz Frühschoppen mit den<br />
Smooth Talks, Alte Linde, Wilnsdorf-<br />
Niederdielfen, Weißtalstraße 2<br />
16.30 Dia-Panorma-Show Gardasee<br />
und Brenta, von und mit Dieter<br />
Freigang, Heimhof-Theater Burbach-<br />
Würgendorf, Heimhofstr. 7a<br />
19.00 Konzert, Julia Neigel, Samt<br />
& Seide, Heimhof-Theater Burbach-<br />
Würgendorf, Heimhofstr. 7a<br />
Januar<br />
Februar<br />
29. Dienstag<br />
19.00 Filmklub Kurbelkiste, Roadmovie,<br />
D <strong>2018</strong>, Kulturhaus Lÿz Siegen,<br />
St.-Johann-Str. 18<br />
30. Mittwoch<br />
19.00 VHS-Siegen, Projektplanung,<br />
KrönchenCenter, Siegen, Markt 25<br />
20.00 Lisa Eckhart, Die Vorteile des<br />
Lasters, Kulturhaus Lÿz Siegen<br />
31. Donnerstag<br />
20.00 Kammermusik, Hommage<br />
an Adolf Busch, Busch Trio, Gebr.-<br />
Busch-Theater, Hilchenb.-Dahlbruch<br />
14. Donnerstag<br />
20.00 Heiterkeit mit den Konzertakrobaten<br />
Gogol und Mäx, Gebr.-Busch-<br />
Theater, Hilchenbach-Dahlbruch<br />
15. Freitag<br />
20.00 Klaus Lage, Solo-Tour <strong>2018</strong>,<br />
Rock- und Popmusik, Heimhof-Theater<br />
Burbach, Heimhofstr. 7a<br />
17. Sonntag<br />
11.00 Kunst- & Handwerkermarkt<br />
in der Siegerlandhalle Siegen,<br />
Koblenzer Str. 151<br />
15.30 VHS-Siegen, Dia-Vortrag, Alpenstraße<br />
– Von Lindau nach Berchtesgarden,<br />
KrönchenCenter Siegen, Markt<br />
17.00 kreuztalkultur, Immer wieder<br />
Russland, Holger Fritzsche,<br />
Turn- und Festhalle K.-Buschhütten<br />
18.00 Nicolai Friedrich, Magie –<br />
mit Stil, Charme und Methode, Siegerlandhalle<br />
Siegen<br />
1. Freitag<br />
15.00 JungeKunstSchmiede, Kunst<br />
aus und mit Büchern, Alte Schmiede,<br />
Freudenberg, Am Silberstern 4<br />
20.00 kreuztalkultur, Spanish Harlem<br />
The Soul of New Yorks, Stadthalle<br />
Kreuztal, Am Erbstollen 7<br />
20.00 Zoë Beck, Die Lieferantin –<br />
Post-Brexit-Thriller, Kulturhaus<br />
Lÿz, St.-Johann-Str. 18, Siegen<br />
2. Samstag<br />
10.00 Jonglage- & Diabolo-Workshop<br />
mit Mo de Bleu, Kulturhaus Lÿz<br />
Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
19.30 Leipziger Vokalensemble<br />
Nobiles, vom Lied zum Song, Ev.<br />
Gemeindehaus Burbach-Holzhausen<br />
20.00 Konzert, Paul Falk &<br />
Band, Kulturhaus Lÿz, Siegen St.-<br />
Johannstraße 18<br />
3. Sonntag<br />
15.00 Buchfink-Theater, Kati, Ole<br />
und der Wunderbalkon, Kulturhaus<br />
Lÿz, St.-Johann-Str. 18, Siegen<br />
18.00 Comedy, René Steinberg,<br />
Irres ist menschlich, die Veranstaltung<br />
findet im Besucherzentrum der<br />
Krombacher-Brauerei statt. Kreuztal,<br />
Hagener Str. 261<br />
19.00 Das Phantom der Oper, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Straße<br />
151<br />
4. Montag<br />
15.30 Quartiersbüro Erndtebrück geöffnet,<br />
AWO-Seniorenzentrum Struthstr.<br />
4 (Theresa Jacob 0151-10870128)<br />
5. Dienstag<br />
15.00 Filmklub Kurbelkiste, Transit,<br />
Kulturhaus Lÿz Siegen<br />
1. Februar Spanish Harlem The Soul of New Yorks, ab 20 Uhr in der Stadthalle Kreuztal,<br />
6. Mittwoch<br />
10.00 Computerspiele für Seniorinnen<br />
und Senioren, Stadtbibliothek<br />
Kreuztal<br />
7. Donnerstag<br />
15.00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />
Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos,<br />
Siegen, Marienborner Str.<br />
17.00 Familienshow, Feuerwehrmann<br />
SAM rettet den Zirkus! - LIVE!<br />
Siegerlandhalle Siegen<br />
20.00 Magic of the Dance, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
20.00 Komödie, Als ob es regnen<br />
würde, von Sébastien Thiéry, Gebr.-<br />
Busch-Theater, Hilchenbach-Dahlbruch,<br />
Bernhard-Weiß-Platz<br />
8. Freitag<br />
20.00 Kleine Bühne Seelbach, Der<br />
Pantoffel-Panther, Kulturhaus Lÿz<br />
Siegen (auch 9./15./16. und 10./17.<br />
um 17Uhr)<br />
20.00 Helmut Lotti & The Golden<br />
Symphonic Orchestra, Siegerlandhalle<br />
Siegen, Koblenzer Str. 151<br />
9. Samstag<br />
20.00 kreuztalkultur, Kabarett, Andreas<br />
Rebers, „Amen“, Eichener Hamer<br />
Kreuztal, Am Parkplatz 2<br />
20.00 Romantische Komödie, Noch<br />
einmal verliebt, Wilnsdorf-Aula<br />
Gymnasium, Hoheroth 94<br />
10. Sonntag<br />
16.00 Villa Musica - Lucie Licht,<br />
Freudenberg, Villa-Bubenzer-Weg 7<br />
17.00 Neujahrskonzert, Kammermusik<br />
mit Musikern der Philharmonie<br />
Südwestfalen, Ev. Kirche Erndtebrück<br />
17.00 Dieter Freigang, Panorama-<br />
Vision, Die Provence - zwischen Alpen<br />
und Meer, Aula Gymnasium Netphen,<br />
Haardtstr. 35<br />
18.00 Filmpalast im Heimhof-Theater,<br />
Miss Marple - „Der Wachsblumenstrauß“,<br />
Burbach, Heimhofstr. 7a<br />
18.Montag<br />
9.30 Schulkonzert Philharmonie<br />
Südwestfalen, Die Moldau, Gebr.-<br />
Busch-Theater, Hilchenbach-Dahlbruch,<br />
Bernhard-Weiß-Platz 1<br />
20. Mittwoch<br />
19.00 VHS-Siegen, Multivisionsshow<br />
Normandie, KrönchenCenter<br />
Siegen, Markt 25<br />
20.00 Komödie, Indien- eine Schnitzeljagd<br />
durch die deutsche Provinz,<br />
Stadthalle Haiger, Goethestraße 12,<br />
21. Donnerstag<br />
15.30 VHS-Siegen, Elisabetha Dorothea<br />
Schiller, geborene Kodweiß.<br />
21. Februar: Jazzkonzert mit den TRIOSEN-<br />
CET, Weiße Villa, Dreslers Park, Kreuztal,<br />
21. Februar: On the Dancefloor, mit SPARK Gebr.-Busch-Theater, Hilchenbach-Dahlbruch<br />
Die Mutter von Friedrich Schiller,<br />
KrönchenCenter Siegen<br />
20.00 kreuztalkultur, Jazzkonzert<br />
mit den TRIOSENCET, Weiße Villa,<br />
Dreslers Park, Kreuztal, Hagener Str.<br />
15.00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />
städtisches Begegnungszentrum<br />
Haus Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />
Str. 151<br />
20.00 Kabarett, Musik, Akrobatik<br />
und Zauberei, LÿzMixVarieté, Kulturhaus<br />
Lÿz, Siegen<br />
20.00 On the Dancefloor, SPARK<br />
– die klassische Band, Gebr.-Busch-<br />
Theater, Hilchenbach-Dahlbruch,<br />
Bernhard-Weiß-Platz 1<br />
Zuhause bei der WGh<br />
22. Freitag<br />
20.30 Dämmerschoppen, Satin<br />
Blue, KulturFlecken Silberstern Freudenberg,<br />
Am Silberstern 4<br />
20.00 Kabarett, Tobias Mann mit<br />
Chaos, Kulturhaus Lÿz, Siegen,St.-<br />
Johann-Str. 18<br />
20.00 Aus dem Ruhrgebiet: Herbert<br />
Knebels Affentheater, „Außer Rand<br />
und Band“, Siegerlandhalle Siegen<br />
23. Samstag<br />
10.00 Theater-Workshop, „Frosch<br />
im Hals!?“, Kulturhaus Lÿz, Siegen,<br />
St.-Johann-Str. 18<br />
WGh - Wohnungsgenossenschaft hüttental eG<br />
Jahnstraße 45 · 57076 Siegen<br />
Telefon 0271 48951-0 · Fax 0271 48951-51<br />
info@wgh-siegen.de · www.wgh-siegen.de<br />
78 durchblick 4/<strong>2018</strong><br />
4/<strong>2018</strong> durchblick 79
Februar<br />
19.30 Konzerte junger Künstler,<br />
Trio Adorno, Schloss Berleburg<br />
20.00 Christian Frentzen Quartett,<br />
Kulturhaus Lÿz, Siegen St.-Johann-Str.<br />
18<br />
24. Sonntag<br />
20.00 Daubs Melanie,<br />
Silber(Rück)Blick, Kulturhaus Lÿz,<br />
Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
16.30 Dia-Panorama-Show, Dieter<br />
Freigang, Auf ins Allgäu – Berge,<br />
Hütten, Höhenwege, Heimhof-Theater<br />
Burbach<br />
26. Dienstag<br />
19.00 Filmklub Kurbelkiste, der<br />
Titel des Filmes stand bei Redaktionsschluss<br />
nicht fest, Kulturhaus Lÿz,<br />
Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />
Wer kennt sie nicht?<br />
Die Siegener HeinzelwerkerInnen<br />
<strong>db</strong> 3-<strong>2018</strong> Mit leichter Hand. Zu<br />
dem recht informativen Artikel der Frau<br />
Dr. Ingrid Leopold über den Weidenauer<br />
Kunstlehrer Martin Schulz, möchte<br />
ich Ihnen doch noch folgende Hinweise<br />
Leserbriefe<br />
geben, da die Gefahr besteht, dass ihre<br />
Hinweise den nachfolgenden Generationen<br />
als „unumstößlich akademische<br />
Weisheiten“ weitergegeben wird.<br />
Das Bild auf Seite 28 ist sicher nicht<br />
die Ansicht des<br />
Rödgen bei Wilnsdorf.<br />
Martin Schulz<br />
hat seine Aquarelle<br />
immer sehr genau<br />
ausgeführt. Die Silhouette<br />
der Kapelle<br />
auf der Bergkuppe<br />
hätte er dann<br />
als Doppelkirche<br />
genau erkennbar<br />
wiedergegeben.<br />
Die Ansicht zeigt<br />
dagegen die Kreuzkapelle<br />
in Netphen<br />
mit Blick nach Süd.<br />
Die fotografieähnliche<br />
Ansicht auf<br />
Seite 29 unten, die<br />
mit „Blick auf einen<br />
Bergsee“ von der<br />
Autorin bezeichnet<br />
wird, ist ganz unzweifelhaft<br />
ein Blick<br />
vom Pfänder auf<br />
den Bodensee mit<br />
der Insel Lindau.<br />
Dick, St. Augustin<br />
<strong>db</strong> 3-<strong>2018</strong> Etwas<br />
über die Anfänge<br />
... Mit großem<br />
Interesse habe ich<br />
u.a. den obigen Artikel gelesen. Ganz<br />
besondere Aufmerksamkeit erzeugte der<br />
Name Herbert Böcher, als herausragender<br />
Sportlerund Olympionike. Ich habe<br />
Herbert Böcher persönlich in den 50er<br />
Jahren kennengelernt. Ich spielte damals<br />
in den Reihen der Sportfreunde Siegen<br />
Fußball.Herbert Böcher lebte zu dieser<br />
Zeit in Siegen und besuchte uns nach<br />
den Spielen regelmäßig in unserem Vereinslokal<br />
„Gasthof Meier“. In den geführten<br />
Gesprächen, sprachen wir oft über<br />
die Vergangenheit, sowie auch über den<br />
Ablauf unserer Spiele auf dem Stadtplatz<br />
oder im Stadion. Herbert Böcher hatte<br />
an der Ecke Kölner Tor – Friedrichstr.<br />
(jetzt H & M) einen Kiosk erstellt und<br />
verkaufte dort Zeitschriften. Ich habe mir<br />
dort häufig die damals von der Siegener<br />
Zeitung herausgegebene Zeitschrift<br />
„Sportwoche“ gekauft. Die Zeitschrift kam<br />
Montag morgens in den Handel und berichtet<br />
über allgemeine Sportergebnisse<br />
im Siegerland, u.a. auch ausführlich über<br />
unsere Spiele der Sportfreunde Siegen.<br />
Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass<br />
unser Verein Sportfreunde Siegen, in der<br />
zurückliegenden Zeit weitere Sportabteilungen<br />
führte. So z.B. eine Boxabteilung,<br />
eine Gymnastikgruppe für Damen, eine<br />
Han<strong>db</strong>all-, sowie eine Tischtennisgruppe.<br />
Alle Abteilungen mit großen Erfolgen.<br />
Der Verein Sportfreunde Siegen, hat<br />
den Namen der Stadt Siegen, weit über<br />
die Grenzen desSiegerlandesbekannt<br />
gemacht; auch Dank eines so hervorragenden<br />
Sportlers wie „Herbert Böcher“<br />
Klaus Müller<br />
Siegen. Ein Regal muss angedübelt<br />
oder die Glühbirne gewechselt<br />
werden. Wer das aus erklärbaren<br />
Gründen nicht schafft, kann in Siegen<br />
auf die ehrenamtliche Hilfe der<br />
Heinzelwerker zählen.<br />
Die Idee<br />
Als Astrid E. Schneider, die damalige<br />
Leiterin der siegener „Regiestelle<br />
Leben im Alter“ von dem in Mülheim<br />
gegründeten Heinzelwerk hörte, war<br />
sie begeistert und wollte die Idee auch<br />
nach Siegen bringen.<br />
In ersten Gesprächen mit Karl-Adolf<br />
(Kalli) Fries und weiteren Interessierten<br />
sowie mit Verantwortlichen der<br />
Stadt Siegen, wurden im Juni 2012 die<br />
Grundsteine zu dieser Art der Nachbarschaftshilfe<br />
gelegt. Die Räumlichkeiten<br />
im „Haus Herbstzeitlos“ waren ideal.<br />
Erste HeinzelwerkerInnen wurden gefunden<br />
und mit einer kleinen Gruppe<br />
konnte das Unternehmen „Heinzelwerk<br />
Siegen“ starten.<br />
Das Konzept<br />
Die ehrenamtlich engagierten HeinzelwerkerInnen<br />
erledigen einfache<br />
handwerkliche Arbeiten für Jung und<br />
Alt. Für Menschen, die aufgrund ihres<br />
Alters, Behinderung, Erkrankung oder<br />
ihrer wirtschaftlicher Situation nicht<br />
dazu in der Lage sind. „Wir wollen den<br />
örtlichen Handwerkern keine Aufträge<br />
wegnehmen“, erklärt Kalli Fries. Es<br />
gehe vielmehr um kleinere Reparaturen,<br />
für die ein Handwerker nur schwer<br />
zu bekommen ist, weil es sich nicht<br />
lohnt dafür in die Wohnung oder in das<br />
Haus zu kommen.<br />
Die Aufträge<br />
Nach eigenen Angaben hat der Verein<br />
bisher über 1.500 Aufträge erledigt,<br />
Aufträge wie Scharniere ölen, Möbelund<br />
Möbelteile kleben bzw. richten, Bilder<br />
aufhängen, Wasserhahn reparieren,<br />
Lampen anschließen, Glühlampen auswechseln,<br />
Batterien in Rauchmeldern<br />
wechseln, Regale befestigen, Schriftwechsel<br />
führen, Rat und Hilfe bei technischen<br />
Geräten, wie z.B. Fernsehern,<br />
Computern und Handys. Begleitung zu<br />
Terminen, z.B. Behörden, Ärzte, Apotheken,<br />
etc..<br />
Nicht übernommen werden wiederkehrende<br />
Arbeiten wie Gartenarbeiten<br />
(Hecke und Bäume schneiden), Fenster<br />
putzen, Schnee fegen, Haushaltsauflösungen<br />
und Entrümpelungen. Auch<br />
Umzüge, größere Tätigkeiten an Küchen<br />
und Möbeln, Malerarbeiten und<br />
Arbeiten an fest installierten Leitungen.<br />
„Ausnahmen bestätigen die Regel“<br />
sagt Heinzelwerker Wilhelm Mareski,<br />
„einmal im Monat unterstützen wir<br />
den Fahrdienst der Regiestelle Leben<br />
im Alter, der Stadt Siegen zum Viktoria<br />
Filmtheater Dahlbruch „ohne ALTERSbeschränkung“<br />
in Hilchenbach“.<br />
So funktioniert‘s<br />
„Im Rathaus Weidenau wird eine Internetseite<br />
gepflegt, auf die alle HeinzelwerkerInnen<br />
Zugriff haben“, so Kalli<br />
Fries. „Wer eine Aufgabe sieht, die er<br />
übernehmen kann, trägt sich für diesen<br />
Auftrag ein“. Um einen Termin zu vereinbaren,<br />
wird ein telefonischer Kontakt<br />
zu dem „Auftraggeber“ hergestellt.<br />
Das ist auch deshalb so wichtig, damit<br />
nicht plötzlich irgendwer vor der Tür<br />
steht und sich als Heinzelwerker ausgibt.<br />
„Bei dieser Gelegenheit kann abgesprochen<br />
werden, welches Werkzeug<br />
oder welche Materialien für den Auftrag<br />
benötigt werden“, ergänzt Kalli Fries.<br />
Die Kosten<br />
Die Siegener Heinzelwerker arbeiten<br />
ehrenamtlich. Falls Materialkosten<br />
anfallen, werden diese vom Auftraggeber<br />
übernommen. „Wenn es um eine<br />
Schraube geht, die wir im Keller haben,<br />
bringen wir die natürlich einfach<br />
so mit“, ergänzt Peter Semder lachend,<br />
Er ist Heinzelwerker der ersten Stunde<br />
und hatte bereits viele Kundenkontakte.<br />
Dank der Zusammenarbeit mit der<br />
Stadt kann das Heinzelwerk Siegen<br />
auch gegen eine Bescheinigung Spenden<br />
entgegennehmen. Sponsoren sind<br />
sehr willkommen. Von den Einnahmen<br />
wird z. B. Werkzeug erneuert und ergänzt.<br />
Das Team<br />
Derzeit besteht das Team aus 18<br />
Aktiven, weitere Helfer sind sehr willkommen.<br />
„Je mehr Mitstreiter, umso<br />
mehr Fähigkeiten – und desto weniger<br />
werden Einzelne zu stark beansprucht“<br />
sagt Heinzelwerker Armin Maxeiner.<br />
Ansprechpartner<br />
für alle Belange der Heinzelwerker<br />
ist die „Regiestelle Leben im Alter“<br />
der Stadt Siegen, Telefon 404-2239<br />
oder persönlich sind die Heinzelwerker<br />
jeden Mittwoch von 10 – 12 Uhr im Rathaus<br />
Weidenau erreichbar.<br />
Infos auch im Internet unter:<br />
www.heinzelwerk-si.de<br />
80 durchblick 4/<strong>2018</strong><br />
4/<strong>2018</strong> durchblick 81
Unterhaltung / Impressum<br />
Es fiel uns auf, …<br />
…dass die Lebenszufriedenheit mit dem Alter steigt.<br />
Bei einer Langzeituntersuchung mit 2500 Deutschen kam<br />
heraus: Je älter Menschen werden, desto zufriedener sind<br />
sie. Im letzten Lebensabschnitt ist man deutlich entspannter<br />
und glücklicher. Zwar sind die sozialen Netzwerke kleiner,<br />
dafür aber dichter geknüpft.<br />
…dass Äpfel so gut wie Kopfschmerztabletten sind.<br />
Das liebste Obst der Deutschen ist bekanntlich lecker und<br />
gesund. Sogar gegen Kopfschmerzen hilft es, quasi wie eine<br />
natürliche Schmerztablette. Da ist es ja mal gut, dass die Apfelernte<br />
in diesem Jahr so üppig ausgefallen ist. homa<br />
Gedächtnistraining – Lösungen<br />
Wer bin ich: Nena. Acht mal acht: 1. Dreirad + Fünfuhrtee = Achtererbahn.<br />
2. Achtstundentag - Einschulung = Siebenmeilenstiefel. 3.<br />
Sechstagerennen + Zweibrücken = Achtzylinder. 4. Achtung - Vierbeiner<br />
= Vierwaldstätter See. 5. Einsicht + Achttonner = Neunmalklug.<br />
6. Achtundsechziger + Vierteljahr = Zwölffingerdarm. 7. Elfenreigen<br />
- Dreikäsehoch = Achterdeck. 6. Siebenschläfer + Einstand<br />
= Achtlosigkeit. Schlagertexte: 1. 17 Jahr, blondes Haar, so stand sie<br />
vor mir. 2. Oh, Liebeskummer lohnt sich nicht, my Darling. Schade<br />
um die Tränen in der Nacht. 3. Schuld war nur der Bossa Nova. Was<br />
kann ich dafür? 4. Wind Nord/Ost, Startbahn null-drei. Bis hier hör'<br />
ich die Motoren. 5. Weiße Rosen aus Athen. Sagen dir: komm recht<br />
bald wieder. 6. Junge, komm bald wieder, bald wieder nach Haus. 7.<br />
Kennt ihr die Zuckerpuppe aus der Bauchtanztruppe, von der ganz<br />
Marokko spricht? 8. Rote Lippen soll man küssen, denn zum Küssen<br />
sind sie da. 9. Er gehört zu mir, wie mein Name an der Tür. 10.<br />
Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen. Sie fährt allein' und sie<br />
scheint hübsch zu sein. 11. Ganz in weiß, mit einem Blumenstrauß,<br />
so siehst du in meinen schönsten Träumen aus. 12. Tanze mit mir in<br />
den Morgen, tanze mit mir in das Glück. 13. Schwarze Rose, Rosemarie,<br />
keine Rose blüht so wie sie. 14. Mit 17 hat man noch Träume,<br />
da wachsen noch alle Bäume. 15. Da sprach der alte Häuptling der<br />
Indianer, wild ist der Westen, schwer ist der Beruf. Sprichwörter: 1.<br />
Das Teuerste ist nicht immer das Beste. 2. Was von Herzen kommt,<br />
das geht zu Herzen. 3. Erfahrungen vererben sich nicht – jeder muss<br />
sie allein machen. 4. Humor ist der Knopf, der verhindert, dass einem<br />
der Kragen platzt. 5. Morgen ist immer der Tag, an dem der Faule<br />
am meisten zu tun hat. Die 50er und 60er: a) Kabinenroller. b) Theo<br />
Lingen. c. Jenseits von Eden. d) Punker. e) Ölkrise. f) ABBA.<br />
Zu guter Letzt:<br />
Vermutlich der jüngste durchblick-Fan<br />
Foto: Evi Herrmann<br />
durch<br />
blick<br />
Gemeinnützige Seniorenzeitschrift<br />
für Siegen und Siegen-Wittgenstein<br />
Herausgeber:<br />
durchblick-siegen Information und Medien e.V.<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
„Haus Herbstzeitlos“, Marienborner Str. 151, 57074 Siegen<br />
Telefon 0271 / 6 16 47, Mobil: 0171 / 6 20 64 13<br />
E-Mail: redaktion@durchblick-siegen.de<br />
Internet: www.durchblick-siegen.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
dienstags bis donnerstags von 10.00 bis 12.00 Uhr<br />
1. und 3. Dienstag im Monat auch von 15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Redaktion:<br />
Anne Alhäuser; Hans Amely; Maria Anspach; Ulla D'Amico; Ingrid<br />
Drabe (Veranstaltungen); Friedhelm Eickhoff (ViSdP); Fritz Fischer;<br />
Eberhard Freundt; Eva-Maria Herrmann (stellv. Redaktionsleiterin);<br />
Ulrich Hoffmann (stellv. Redaktionsleiter); Erna Homolla; Erich Kerkhoff;<br />
Horst Mahle; Rita Petri (Nachrichten); Helga Siebel-Achenbach;<br />
Tessie Reeh; Ulli Weber<br />
Bildredaktion:<br />
Thomas Benauer; Rita Petri (Leitung); Tessie Reeh; Nicole Scherzberg<br />
Bildnachweise: Sofern nicht am jeweiligen Objekt angegeben, stammen die<br />
veröffentlichten Bilder von den Autoren, bzw. den Veranstaltern.<br />
Internet:<br />
Thomas Benauer; Thomas Greiner<br />
An dieser Ausgabe haben ferner mitgewirkt:<br />
Bernadette von Plettenberg; Bruno Steuber; Ernst Göckus;<br />
Heinz Stötzel; Jörn Heller; Andreas Schmidt; Hartmut Reeh; Eva<br />
Vitt; Bettina Großhaus-Lutz; Heinz Bensberg; Eva Schumacher;<br />
Marlis Rademacher; Adele von Bünau; Theresa Jacob; Edith<br />
Holzapfel; Anne Margret Eickhoff; Nachlass Inge Göbel; Klaus<br />
Hüner; Karin Hüner; Kirstin Krässel; Dr. Wolfgang Bauch; Antonie<br />
Dell; Wilhelm Mareski<br />
Gestaltung und Herstellung:<br />
Michael Brösel; Friedhelm Eickhoff; Uli Hoffmann; Rita Petri<br />
Anzeigenanfrage:<br />
durchblick-siegen e.V. Telefon 0171 / 6 20 64 13 oder 0271 / 6 16 47<br />
E-Mail: anzeigen@durchblick-siegen.de<br />
Es gilt die Preisliste 12/2015 (www.durchblick-siegen.de/Mediadaten)<br />
Diese Auflage beträgt cirka 23.000 Exemplare<br />
Druck:<br />
Vorländer, Obergraben 39, 57072 Siegen<br />
Erscheinungsweise:<br />
März, Juni, September, Dezember<br />
Verteilung:<br />
Nadine Dören (Ltg.); Wolfgang von Keutz; Christel Schmidt-Hufer;<br />
Jörgen Meister; Hannelore Münch; Maximilian Großhaus-Lutz;<br />
Rüdiger Zimmermann; Dr. Horst Bach; Gerd Bombien; Marianne<br />
Hoffmann; Monika Müller; Klaus Rauer; Hans-Rüdiger Schmidt;<br />
Dieter Vetter und alle Redakteure<br />
Der durchblick liegt im gesamten Kreisgebiet kostenlos aus: in<br />
Sparkassen, Apotheken, Arztpraxen und Zeitungsverlagen, in der City-<br />
Galerie, in den Geschäften des Siegerlandzentrums und bei unseren<br />
Inserationskunden, in öffentlichen Gebäuden und vielen sozialen Einrichtungen<br />
der Wohlfahrtsverbände und Kirchen, in allen Rathäusern<br />
und Senioren-Sercicestellen des Kreises Siegen-Wittgenstein.<br />
Der durchblick ist kostenlos. Für die Postzustellung werden für vier Ausgaben<br />
jährlich 8,00 € ins Inland bzw. 16,00 € ins Ausland berechnet.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung<br />
der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte<br />
Beiträge und Leserbriefe zu kürzen. Unverlangte Beiträge werden nicht<br />
zurückgeschickt. Der Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
des Herausgebers gestattet.<br />
Gefördert durch<br />
die Universitätsstadt Siegen<br />
und den Kreis<br />
Siegen-Wittgenstein<br />
In einem der modernsten Krematorien Europas begleiten wir den Weg der Feuerbestattung eines<br />
Verstorbenen ganz bewusst. Als einziges Krematorium in Deutschland haben wir daher eine eigene<br />
Zeremonie der Feuerbestattung entwickelt.<br />
Auf Wunsch können Sie an der Feuerbestattung Ihres Angehörigen teilnehmen und Ihre eigenen<br />
individuellen Wünsche und Vorstellungen mit in die Zeremonie einbringen. Hierzu beraten wir Sie gerne.<br />
Unsere Zeremonie, die verwendeten Symbole, unser Haus u.v.m. zeigen wir Ihnen nach Terminabsprache<br />
unentgeltlich und freuen uns auf ihren Besuch.<br />
Im Rahmen unseres Trauerforums werden in regelmäßigen Abständen Vorträge zu Themen wie Trauer,<br />
Tod und Abschied gehalten, zu denen jeder herzlich eingeladen ist. Termine, sowie weitere Informationen<br />
erhalten Sie auf unserer Internetseite oder persönlich am Telefon.<br />
KREMATORIUM SIEGEN<br />
Frankfurter Straße 201 57074 Siegen<br />
Tel.: 0271/2502882<br />
www.krematorium-siegen.de<br />
info@krematorium-siegen.de<br />
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Vertrauen<br />
ist einfach.<br />
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