12.11.2018 Aufrufe

Eternity 22

Eternity - Metal underground Fanzine (eternitymagazin.de)

Eternity - Metal underground Fanzine (eternitymagazin.de)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

... Im Plattenladen<br />

Declamatory 4/6<br />

Nevolution<br />

Eigenproduktion<br />

DECLAMATORY konnte ich zuletzt auf<br />

einem Bands Battle hier in Berlin bewundern,<br />

wo sie eine mitreißende Performance<br />

und schöne Songs boten.<br />

Jetzt bekomme ich also endlich `ne<br />

Aufnahme des Quartetts zum rezensieren<br />

in die Finger. Dann woll’m wa mal,<br />

wa? Zu hören gibt’s vier Songs, die<br />

gekonnt traditionellen Heavy Metal mit<br />

dezenten modernen Einflüssen verbinden.<br />

Klassisches Headbanger-Futter<br />

wird mit etwas zeitgemäßer Würze verfeinert,<br />

mit hörbar guten Ergebnissen.<br />

Ich würde den Stil grob als Heavy Metal<br />

mit ganz leichter moderner Schlagseite<br />

bezeichnen. Der Rohbau besteht aus<br />

Einflüssen von Bands wie den frühen<br />

Metallica, angereichert mit `ner Prise<br />

Nevermore/ Sanctuary. Soundtechnisch<br />

geht „Nevolution“ in Ordnung. Sicherlich<br />

keine Wunderproduktion, aber für eine<br />

Eigenpressung mehr als ok. Die größte<br />

Stärke der Band liegt eindeutig in ihrem<br />

Gespür für Ohrwürmer. Hier stechen besonders<br />

der Opener „Subconscious Mind<br />

Destruction“ und der Titeltrack „Nevolution“<br />

heraus. Diese Songs sind wirklich<br />

hammermäßig!! Das folgende „Desire/<br />

Despair“ ist ganz nett, haut mich aber<br />

nicht wirklich um. Besonders den Gesang<br />

finde ich hier etwas zu hölzern.<br />

Ist aber sicher Geschmackssache. Das<br />

abschließende „Predator’s Prey“ ist recht<br />

cool, kann in meinen Augen aber nicht<br />

ganz das Niveau des Eröffnungsdoppels<br />

halten. Lange Rede, kurzer Sinn: Wer’s<br />

traditionell, aber frisch braucht, liegt<br />

hier richtig! Die CD kann für lumpige<br />

vier Euronen über www. Declamatory.de<br />

bezogen werden. Check It Out!! www.<br />

declamatory.de Philip Schnitker<br />

Depredation 4/6<br />

Ruhrpottmetal<br />

Eigenproduktion<br />

Wenn ein Album „Ruhrpottmetal“ benannt<br />

ist kann natürlich nur eines drin<br />

stecken, na klar, Thrash Metal der alten<br />

Schule a la Sodom und Kreator. Depredation<br />

prügeln sich auf ihrer inzwischen<br />

zweiten Demo CD in wenig mehr als<br />

einer halben Stunde durch zehn Thrash<br />

Granaten. Sicher, der der Thrash Metal<br />

wird von ihnen hier nicht neu erfunden<br />

und es ist ganz sicher nicht unbeabsichtigt,<br />

dass man sich beinahe in die achtziger<br />

Jahre versetzt fühlt. Die Songs treten<br />

gut Arsch, ohne dass es in sinnloses<br />

Gehacke ausartet, und machen einfach<br />

Laune. Ein paar atmosphärische Samples<br />

und zwei gute Instrumentals bereichern<br />

die Scheibe zusätzlich. Gut gefällt<br />

mir auch der manchmal mehrstimmige<br />

und durchaus variable Gesang, der die<br />

zumeist gesellschaftskritischen Texte<br />

gut verstehen lässt. Meine Anspieltipps<br />

sind der gut nach vorne gehende erste<br />

Track „Voyeurs of Disaster“ (auch auf<br />

unserer CD) und der letzte Track „Metal<br />

Maniax“, eine echte Hymne, die live sicher<br />

richtig geil rüberkommt. Cool finde<br />

ich auch, dass die Jungs ganz offensichtlich<br />

stolz auf ihre Herkunft sind. Nicht<br />

irgendwelche albernen Runen zieren das<br />

Bandlogo sondern ein Förderturm und<br />

das Cover zeigt rauchende Schlote über<br />

den Dächern des Ruhrpotts. Selbst das<br />

Bandinfo zeugt von richtiger Metal Attitüde.<br />

Kein grosses Geseiere, wir sind<br />

Depradation, hier ist unsere CD, und<br />

man lässt die Musik für sich sprechen.<br />

Und das tut sie. www.ruhrpottmetal.de<br />

Mirco Strissel<br />

Detonation 4/6<br />

Portals To Uphobia<br />

Osmose Productions<br />

Die Band DETONATION kannte ich bis vor<br />

ein paar Wochen nur vom Namen her.<br />

Ich hatte irgendwo gelesen, dass dieses<br />

in den Niederlanden ansässige Quartett<br />

recht gewöhnlich klingenden Melodic<br />

Death nach Schwedenart spielt, deshalb<br />

war mein Interesse an dieser Band auch<br />

entsprechend gering. Dann aber sah ich<br />

DETONATION im K17 als Aufwärmtruppe<br />

für Decapitated und Gorerotted...Und<br />

war begeistert!! Okay, die Jungs spielen<br />

wirklich eine ziemlich unoriginelle Mischung<br />

aus Dark Tranquillity und Arch<br />

Enemy, aber ihre Songs haben trotzdem<br />

das gewisse etwas, dass sie aus der<br />

stumpfen Masse der 08/15-Schwedentod-Imitatoren<br />

herausragen lässt. Die<br />

Melodien kommen einem zwar allesamt<br />

bekannt vor, aber trotzdem möchte man<br />

DETONATION keinen Ideenklau mangels<br />

eigener Ideen vorwerfen, da die Stücke<br />

einfach erfrischend, kraftvoll und sympathisch<br />

rüberkommen. Bei genauerem<br />

Hinhören bietet „Portals To Uphobia“<br />

auch noch genug eigene Einfälle, um<br />

sich ein gewisses Maß an Eigenständigkeit<br />

zu sichern. Lustigerweise entpuppt<br />

sich das Instrumental „Lost Euphoria<br />

Part III“ als das absolute Highlight der<br />

Scheibe. Dieses Stück geht wirklich tiiief<br />

unter die Haut. Weitere Anspieltips sind<br />

der krachende Opener „Into Sulphur<br />

I Descend“, das Titelstück „Portals To<br />

Uphobia“ und der Rausschmeißer „The<br />

Scouce To Delve“. Wer auf melodischen<br />

Schwedentod abfährt, wird „Portals To<br />

Uphobia“ mit Sicherheit lieben. Alle anderen<br />

sollten zumindest mal reinhören,<br />

denn das Album ist einfach sehr gut!!<br />

Ich gebe hiermit eine klare Kaufempfehlung!!<br />

detonation.wingsofdeath.nu<br />

Philip Schnitker<br />

Dew Scented 4/6<br />

Issue VI<br />

Nuclear Blast<br />

Mit “Issue VI“ bringen Dew Scented ihr<br />

neuestes Album auf den Markt und sind<br />

dabei ihrer Linie treu geblieben. Keine<br />

Spielereien oder wunderliche Versuche<br />

sondern durchgehender Oldschool-Metal-Mosh.<br />

Auf dem Silberling haben 12<br />

Songs ihren Platz gefunden und es wird<br />

gleich vom Anfang bis zum Ende rein<br />

gehauen. Zwar bestehen die Vocals aus<br />

heiseren Shouts, jedoch passen sie bestens<br />

zu dem Oldschool gespielten der<br />

Gitarren und dem Schlagzeug, welches<br />

den bekannten treibenden Umpa-Sound<br />

verbreitet und mit der Doublebase alles<br />

ordentlich vorantreibt. Die Gitarren verzichten<br />

auf unnötiges Zeugs und können<br />

auf ganzer Linie überzeugen. „Isssue VI“<br />

ist ein gelungenes Oldschoolalbum in<br />

welches man unbesorgt reinhören kann.<br />

www.dew-scented.net<br />

Manuel Feichtinger<br />

Dornenreich 6/6<br />

Hexenwind<br />

Prophecy<br />

Der neueste Erguß aus dem Hause Dornenreich<br />

dürfte für einige Kontroversen<br />

unter bisherigen Fans sorgen. Wer die<br />

Tiefe, die Intensität der Emotionen früherer<br />

Dornenreich – Veröffentlichungen,<br />

und speziell des letzten Albums „Her von<br />

welken Nächten“ schätzte, wird auch an<br />

diesem Juwel seine Seele weiden können.<br />

Hörer, welche Dornenreich vor<br />

allem wegen der musikalisch schwarzmetallischen<br />

Grundausrichtung ihre Aufmerksamkeit<br />

schenkten, werden wohl<br />

enttäuscht sein. „Hexenwind“ hat gar<br />

nichts mehr von stürmerischem Drang<br />

nach vorne, von verzweifelt – aggressiver<br />

Ekstase. Das Album ist vielmehr<br />

innere Emigration, Meditation fernab<br />

jeglicher Esoterik, doch verbunden mit<br />

viel (Natur-) Mystik. Dornenreich suchen<br />

den Zugang zum gefühlten Traum, um<br />

ihn im Moment zum Leben zu erwecken,<br />

einen Augenblick innezuhalten und das<br />

eigene Ich zu spüren. Dornenreich sind<br />

trotz aller musikalischen Veränderungen<br />

gewohnt intensiv und gefühlsmächtig.<br />

Bedenkt man die Zeit, die zwischen „Her<br />

von welken Nächten“ und „Hexenwind“<br />

liegt, und betrachtet man den musikalischen<br />

Werdegang der Band von den<br />

ersten (grandiosen) Gehversuchen auf<br />

ihrer Demokassette „Mein Flügelschlag“<br />

über „Nicht um zu sterben“ und „Bitter<br />

ist’s dem Tod zu dienen“ bis zum heutigen<br />

Standpunkt, so ist sogar eine gewisse<br />

„Logik“, eine gewisse Konsequenz<br />

im Fortschritt des Ausdruckes erkennbar.<br />

Dornenreich sind auch anno 2005<br />

definitiv immer noch Dornenreich, vollziehen<br />

trotz aller Veränderung keinen<br />

Bruch, und finden sogar Anknüpfungspunkte<br />

in ihrer eigenen Vergangenheit,<br />

sind doch bereits auf dem Vorgänger<br />

ruhigere Akustikstücke vertreten. Hinzu<br />

mengen sich Parallelen mit beispielsweise<br />

Empyrium, auch leichte Einflüsse von<br />

Katatonias „discouraged ones“ meine<br />

ich vernommen zu haben. Akustikgitarren<br />

und „weich – verzerrte“ semiakustische<br />

Sechssaiter (ebenfalls eine<br />

Parallele zu Katatonia) dominieren den<br />

neuen Sound, hier und dort hat sich gar<br />

ein Black Metal Riff eingeschlichen, was<br />

im neuen (teilweise recht „rockig“ geratenen)<br />

Gesamtsound recht befremdlich<br />

klingt. Ansonsten fällt es schwer „Hexenwind“<br />

angemessen zu beschreiben, man<br />

muß sich einfach von der Stimmung einfangen<br />

und treiben lassen, das Experiment<br />

wagen. Dornenreich beweisen mit<br />

„Hexenwind“ eindeutig, daß sie fernab<br />

fest gefügter Genres agieren, daß gute<br />

Musik sich nicht an Klischees zu klammern<br />

braucht, und daß ihre Kreativität<br />

ein fortwährender Schaffensprozeß ohne<br />

Stagnation ist. Sie bewahrheiten damit<br />

ihren Ausspruch „Dornenreich ist nicht,<br />

Dornenreich wird.“, und man darf gespannt<br />

sein, welche Wege die Österreicher<br />

noch beschreiten werden auf ihrer<br />

Reise durch Träume und Phantasie. „Zu<br />

ETERNITY 49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!