13.11.2018 Aufrufe

Beschaffung Aktuell 04.2018

Themen Antriebs- und Fluidtechnik, Automatisierung, C-Teile- und C-Teile-Management, Intralogistik, Management und Einkauf

Themen Antriebs- und Fluidtechnik, Automatisierung, C-Teile- und C-Teile-Management, Intralogistik, Management und Einkauf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

www.beschaffung-aktuell.de<br />

Das Magazin für Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik<br />

2018 04<br />

Die gesamte Flotte des Auto -<br />

zulieferers SMP ist mit dem<br />

Flottenmanagement-System<br />

Linde connect ausgestattet.<br />

Das Unternehmen profitiert von<br />

der reduzierten Schadens quote<br />

sowie der höheren Verfügbarkeit<br />

der Flurförderzeuge .<br />

Flottenmanagement-System<br />

Höhere Auslastung und<br />

weniger Gewaltschäden Seite 48<br />

Einkauf 4.0<br />

Einkaufsmarktforschung von morgen Seite 12<br />

Automatisierung<br />

Digitalisierung verkürzt Innovationszyklen Seite 40<br />

Logistik<br />

Der beste Weg ist das Ziel Seite 52


2 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


EDITORIAL<br />

Nichts im Leben ist beständiger<br />

als der Wandel<br />

Bereits Charles Darwin wusste, dass Veränderungen Teil des Lebens<br />

sind. Wie es aufgrund des technischen Fortschritts in der Industrie<br />

ständig Neuerungen gibt, geschieht dies auch hin und wieder in einer<br />

Redaktion. Einige von Ihnen haben sich sicherlich schon gewundert,<br />

warum ein neuer Name auf der Redaktionsseite erschienen ist und eine<br />

altbekannte Mailadresse nicht mehr aktiv ist.<br />

Der Grund: Seit Anfang März bin ich das neue Gesicht im Team der <strong>Beschaffung</strong><br />

aktuell . Mein Vorgänger Alexander Gölz widmet sich nach<br />

mehrjähriger Tätigkeit bei unserem Fachmagazin nun neuen Herausforderungen.<br />

Für die <strong>Beschaffung</strong> aktuell werde ich die Themen Arbeitsschutz,<br />

Betrieb , Energieeinkauf, Facility Management, Fuhrpark-/Flottenmanagement,<br />

Materialfluss/Logistik/Intralogistik und Verpackungstechnik<br />

betreuen. Das Ziel ist auch weiterhin die interessantesten Themen<br />

und neuesten Entwicklungen für Sie aufzubereiten und dabei nicht<br />

nur Einkauf 4.0, sondern auch Redaktion 4.0 zu leben.<br />

Ich freue mich nicht nur auf die Mitarbeit in einem familiengeführten<br />

Verlagshaus und kompetenten Team, neue Horizonte und die fachliche<br />

Weiterbildung, sondern auch ganz besonders auf spannende Artikel,<br />

technische Innovationen und lehrreiche Veranstaltungen.<br />

Darüber hinaus freue ich mich natürlich auch auf Sie als interessante<br />

Gesprächspartner/innen und fleißige Leser sowie Leserinnen. Deshalb<br />

sind Sie hiermit herzlich eingeladen, mich kennenzulernen. Gerne<br />

können Sie mich telefonisch oder per Mail kontaktieren. Ansonsten<br />

sehen wir uns sicherlich auf einer der nächsten Veranstaltungen.<br />

Da die vorliegende Ausgabe die erste ist, an der ich mitgearbeitet habe,<br />

ist sie für mich natürlich von besonderer Bedeutung und für Sie als<br />

Leser gefüllt mit spannenden Artikel zu Themen wie etwa Einkauf 2025,<br />

Automatisierung, Intralogistik und C-Teile-Management.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Durchblättern und Lesen.<br />

Laura Cyprian<br />

Redakteurin <strong>Beschaffung</strong> aktuell<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 3


INHALT<br />

MAGAZIN<br />

6 E-Lösungstage<br />

Realer Marktplatz für digitale Lösungen<br />

8 Wirtschaftsindizes<br />

10 Messekalender<br />

MANAGEMENT<br />

12 Digitale Supply Market Intelligence<br />

Einkaufsmarktforschung von morgen<br />

16 Einkauf 2025<br />

Rein in die schöne neue Digitalwelt<br />

20 Die europäische Datenschutzverordnung<br />

Datenschutz als Chance nutzen<br />

22 Die zukünftige Rolle der Blockchain<br />

Eine Verkettung glücklicher Umstände<br />

24 Digitalisierung interner Prozesse<br />

Die Must-haves im Vertragsmanagement<br />

26 Einkauf 4.0<br />

Big Data verstehen und Potenziale nutzen<br />

28 Effizientes Verpackungsmanagement<br />

Wir packen das<br />

30 E-Procurement<br />

So gelingt die Einbindung von Lieferanten<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

32 Kunststoffkomponenten<br />

Sonderteilefertigung legt den Turbo ein<br />

34 Dichtsystem für Prüfzylinder<br />

Kleiner Rückhaltering mit großer Wirkung<br />

35 Produktneuheiten<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

40 Dr. Jochen Köckler, Deutsche Messe<br />

Digitalisierung verkürzt Innovationszyklen<br />

43 Produktneuheiten<br />

46 Hybridleitungen<br />

Ein Kabel mit vielen Funktionen<br />

INTRALOGISTIK<br />

Titel<br />

48 Flottenmanagement-System<br />

Höhere Auslastung und weniger Schäden<br />

52 Transport von Bauwerken und Anlagen<br />

Der beste Weg ist das Ziel<br />

54 Lagerbewirtschaftung<br />

Lagern für Lufthansa<br />

58 Sensoren zur optischen Spurführung<br />

Immer auf Spur<br />

60 Augmented-Reality-Anwendung<br />

Die Zeit ist reif<br />

61 Handheld-Terminal<br />

Lagerverwaltung auf Effizienz getrimmt<br />

Titelthema<br />

Flottenmanagement<br />

Die gesamte Flotte des Automobilzulieferers<br />

SMP ist mit dem Flottenmanagement-<br />

System Linde connect ausgestattet.<br />

Seite 48<br />

Einkaufsmarktforschung<br />

Ein systematischer Aufbau von Supply Market Intelligence<br />

ist unumgänglich. Dr. Mirko Bayer erklärt, wie<br />

das funktioniert und Sie dabei die Möglichkeiten der<br />

Digitalisierung nutzen. Seite 12<br />

Logistik<br />

Wenn es darum geht, ganze Bauwerke oder<br />

Industrieanlagen in einen anderen Teil der<br />

Welt zu liefern, sind Erfahrung und vor allem<br />

präzise Planung unerlässlich. Seite 52<br />

4 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


65. JAHRGANG<br />

2018 04<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

62 Order Management<br />

Das System gegen den Materialengpass<br />

64 Technologien im Handel<br />

Digitalisierung senkt Prozesskosten<br />

66 MRO-Plattform für digitale Instandhaltung<br />

Alle Daten der Flotte im Blick<br />

BME<br />

Die <strong>Beschaffung</strong>splattform<br />

für C-Teile<br />

72 Tag der öffentlichen Auftraggeber<br />

Innovative <strong>Beschaffung</strong>skonzepte der<br />

Berliner Stadtreinigung prämiert<br />

KARRIERE<br />

78 Führungskompetenz steigern<br />

Sozialkompetenz – der unterschätzte<br />

Leistungs treibstoff<br />

80 Buchrezension<br />

Die Realwirtschaft im Würgegriff<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

67 Inserentenverzeichnis<br />

68 Partner des Einkaufs<br />

79 Firmenregister<br />

82 Impressum und Vorschau<br />

Für Sie stehen wir<br />

auf der kurzen Leitung:<br />

0800-0005835<br />

Automatisierung<br />

Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender<br />

der Deutschen Messe AG,<br />

über das Messedoppel Hannover<br />

Messe und Cemat. Seite 40<br />

C-Teile-Management<br />

Mit Aviatar hat Lufthansa Technik eine<br />

OEM-übergreifende, offene<br />

IT-Plattform mit zahlreichen Apps<br />

geschaffen . Seite 66<br />

Jetzt informieren:<br />

simplesystem.com<br />

+49 (0)8 00/ 0 00 58 35<br />

simple system GmbH & Co. KG<br />

Haberlandstraße 55, D-81241 München<br />

Fax: +49 (0)8 00/ 0 00 58 37<br />

info@simplesystem.com<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 5


MAGAZIN<br />

E-Lösungstage in Düsseldorf<br />

Der reale Marktplatz für digitale <strong>Beschaffung</strong>slösungen<br />

Bei den E-Lösungstagen diskutierten rund 1300 Einkaufsmanager über<br />

Strategien hin zu einem zukunftsfähigen Einkauf. Als wegweisendes Projekt im<br />

Bereich Digitalisierung wurde die ZF Friedrichhafen AG ausgezeichnet.<br />

Übergabe des BME-Preis „Excellence in eSolutions“: die Gewinner John Sobeck, Vice President<br />

Materials Management Services der ZF Friedrichshafen AG (2. v. l.), Mischa Miller, Senior Manager<br />

Datenmanagement, Prozesse und Systeme der ZF Friedrichshafen AG (Mitte), und Marco Raufeisen,<br />

Projektleiter Prozessstandardisierung & Optimierung der ZF Friedrichshafen AG (2. v. r.) mit<br />

BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Silvius Grobosch (1. v. r.) und Gunnar Schmidt, Mitglied des<br />

BME-Bundesvorstandes (1. v. l.). Bild: Anne Wirtz/BME<br />

Rund 1300 Einkaufsmanager – und damit so<br />

viele wie nie zuvor seit dem Start der Veranstaltung<br />

– diskutierten die aktuellen Trends<br />

zur digitalen Transformation im Einkauf. Die<br />

Bandbreite war groß: vom mittelständischen<br />

Handelsunternehmen, wo noch alle Daten<br />

händisch erfasst werden, bis hin zum globalen<br />

Konzern, wo bereits mit Social-Media-<br />

Montorings Liefernetze kontrolliert werden,<br />

waren alle Erfahrungsbereiche vor Ort. Bemerkenswert<br />

auch die Offenheit, mit der die<br />

Teilnehmer Probleme und Hindernisse bei der<br />

Einführung bzw. dem Ausbau digitaler Lösungen<br />

besprachen. In seiner Eröffnungsrede<br />

wies Dr. Silvius Grobosch, Hauptgeschäftsführer<br />

des BME daraufhin, dass „es neben der<br />

Automatisierung der Geschäftsprozesse vor<br />

allem um neue Betriebsmodelle gehe“. Im Fokus<br />

stünden smarte, intelligente und end-toend-integrierte<br />

Prozesse, die die Supply-<br />

Chain-Manager in die Lage versetzen, Marktchancen<br />

agil zu nutzen und Risiken zu beherrschen.<br />

Dr. Klaus Staubitzer, Chief Procurement<br />

Officer der Siemens AG, beschäftigte<br />

Dr. Klaus Staubitzer, Chief Procurement Officer<br />

der Siemens AG, erläuterte die Entwicklung des<br />

Siemens-Einkaufs. Bild: Anne Wirts/BME<br />

sich in seiner Keynote mit der Zukunft des<br />

Einkaufs. Bis vor ein paar Jahren sei auch bei<br />

Siemens die Einsparung von Material das<br />

Hauptthema im Einkauf gewesen. Heute beschäftige<br />

sich das Siemens-Procurement mit<br />

der Frage, wie viel es für die zur Fertigung benötigten<br />

Ressourcen ausgebe und was dabei<br />

herauskomme. Der Konzerneinkauf habe sich<br />

vom reinen Cost Cutter zum Projektentwickler<br />

entwickelt, erläuterte Staubitzer. Die Digitalisierung<br />

werde seiner Prognose nach „zu<br />

einem Kampf um die besten Talente führen“.<br />

Die digitale Transformation aller Glieder der<br />

Lieferkette funktioniere nur, „wenn wir unsere<br />

Mitarbeiter motivieren“, fügte der CPO hinzu.<br />

Award-Gewinner: ZF Friedrichshafen<br />

Höhepunkt der Eröffnungsveranstaltung war<br />

die Verleihung des BME-Awards „Excellence<br />

in eSolutions“. Dieses Jahr wurde die ZF Friedrichshafen<br />

AG für ihre innovative Leistung im<br />

Bereich der elektronischen <strong>Beschaffung</strong> ausgezeichnet.<br />

Dr. Silvius Grobosch begründet<br />

die Entscheidung der Jury: „Die ZF Friedrichshafen<br />

AG hat mit der weltweiten Standardisierung<br />

und Digitalisierung ihrer <strong>Beschaffung</strong>sprozesse<br />

ein wegweisendes Projekt umgesetzt,<br />

das Vorbildcharakter für andere Unternehmen<br />

besitzt. Die prämierte Lösung –<br />

eine Eigenentwicklung des Konzerns – ist in<br />

dieser Form neu. Hervorzuheben ist ferner die<br />

vollständige Vernetzung auf einer zentralen<br />

Plattform mit weltweiter Verfügbarkeit. Die<br />

Durchführung des Projekts erfolgte durch<br />

cross-funktionale Teams.“<br />

ZF hat Mitte 2015 den amerikanischen Automobilzulieferer<br />

TRW übernommen. Im Zuge<br />

der Integration der zwei Unternehmen erfolgte<br />

eine Neustrukturierung der Einkaufsorganisation<br />

zu einer global verantwortlichen,<br />

divisionsübergreifenden Zentralorganisation.<br />

Diese Einkaufsorganisation erfordert im<br />

Rahmen des Sourcing-Prozesses global einheitliche,<br />

digitalisierte Prozesse und Systeme,<br />

insbesondere für die Vergabefallabwicklung,<br />

Lieferantenauswahl und Auftragsvergabe. Im<br />

integrierten, neuen ZF-Konzern stand dem<br />

jedoch eine gewachsene Zahl an lokal ausgeprägten,<br />

heterogenen Prozessen, Dokumenten<br />

und Systemen entgegen. Deshalb hat das<br />

Industrieunternehmen innerhalb eines Dreivierteljahres<br />

einen neuen <strong>Beschaffung</strong>sprozess<br />

entwickelt und auf einem global führenden<br />

System namens „SWAT“ digitalisiert.<br />

SWAT zeigt alle Auftragsvergaben der Vergangenheit<br />

und alle laufenden sowie geplanten<br />

Vergabeaktivitäten an. Es ermöglicht das<br />

Bündeln von Vergabefällen und das digitalautomatisierte<br />

Erstellen benötigter Dokumente<br />

für Vergabeentscheidungen. (sas)<br />

6 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


HIGH POTENTIALS<br />

MIT PREMIUM<br />

AUSSTATTUNG.<br />

Ihr Preisvorteil:<br />

2.720,– € 1<br />

bis zu<br />

Neue Talente für Ihren Fuhrpark: die ŠKODA SUPERB PREMIUM EDITION.<br />

<br />

und beheizter Vordersitze sowie der Massagefunktion des Fahrersitzes erreichen Sie selbst nach langen Geschäftsreisen entspannt<br />

Ihr Ziel. In Kombination mit unseren Businesspaketen kommen besonders Vielfahrer voll auf ihre Kosten. Die Einstiegsvariante<br />

des ŠKODA SUPERB erhalten Sie im Leasing sogar schon ab 189,– € monatlich. Jetzt Probefahrt vereinbaren oder direkt ein<br />

persönliches Angebot anfordern über unsere Business-Hotline (08 00) 2 58 58 55.<br />

Kraftstoffverbrauch für alle verfügbaren Motoren des Sondermodells ŠKODA SUPERB PREMIUM EDITION in l/100 km, innerorts:<br />

6,1–5,0; außerorts: 4,7–3,7; kombiniert: 5,2–4,2. CO 2 -Emission kombiniert: 137–109 g/km (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007). Kraftstoffverbrauch<br />

für Leasingangebot SUPERB ACTIVE 1,4 l TSI (92 kW) in l/100 km, innerorts: 7,2; außerorts: 4,8; kombiniert: 5,7.<br />

CO 2 -Emission kombiniert: 131 g/km (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007).<br />

1<br />

Preisvorteil des ŠKODA SUPERB PREMIUM EDITION bei Erwerb des optionalen Ausstattungspakets Business Columbus gegenüber der unverbindlichen<br />

Preisempfehlung der ŠKODA AUTO Deutschland GmbH für vergleichbar ausgestattete Serienmodelle der Ausstattungslinie Style. 2 Berechnung des Ratenbeispiels:<br />

ŠKODA SUPERB ACTIVE 1,4 l TSI (92 kW), unverbindliche Preisempfehlung 22.142,86 € zzgl. MwSt., exkl. Überführungskosten. Laufzeit 48 Monate und<br />

jährliche Laufleistung 20.000 km. Ein Angebot der ŠKODA Leasing, Zweigniederlassung der Volkswagen Leasing GmbH, Gifhorner Str. 57, 38112 Braunschweig.<br />

Nur gültig für gewerbliche Kunden und bei Bestellung bis zum 30.06.2018 bei teilnehmenden Händlern. Bonität vorausgesetzt.<br />

Abbildung enthält Sonderausstattung. Mehr Informationen zum Angebot und zum SCR-Katalysatorsystem unter skoda.de/superbpremiumedition<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 7


MAGAZIN<br />

Der EMI im Februar<br />

Lieferengpässe bremsen Aufschwung<br />

Das Wachstum der deutschen Industrie hat sich im Monat Februar<br />

leicht verlangsamt. Lieferschwierigkeiten führten zu einem anhaltend<br />

starken Preisaufrieb und gleichzeitig stiegen die Verkaufspreise<br />

ein weiteres Mal kräftig an. Das signalisiert der saisonbereinigte<br />

EMI, der im Berichtsmonat innerhalb von vier Wochen um<br />

0,5 Punkte auf 60,6 fiel und damit wieder den Stand von Oktober<br />

2017 erreichte. Trotzdem signalisiert er noch immer ein ausgesprochen<br />

kräftiges Wachstum. Im Dezember 2017 hatte der Index<br />

ein neues Allzeithoch erreicht. (lc)<br />

Energie- und Rohstoffe<br />

HWWI-Rohstoffpreisindex sinkt zum ersten Mal seit Juli 2017<br />

Der HWWI-Rohstoffpreisindex fällt im Februar<br />

erstmals seit Juli 2017. Der HWWI-Gesamtindex<br />

fällt um 5,8 % (US-Dollarbasis).<br />

Der Index für Nahrungs- und Genussmittel<br />

ist um 3,3 % und der für Industrierohstoffe<br />

um 0,4 % gestiegen. Der Preisverfall bei den<br />

– Anzeige –<br />

16. März: Stuttgart<br />

13. April: Köln<br />

18. April: Berlin<br />

27. April: München<br />

04. Mai: Hamburg<br />

Energierohstoffen ist daher der alleinige<br />

Grund für den Rückgang des Gesamtindex.<br />

Hohe Fördermengen, Meldungen über volle<br />

Rohöllager und die erneute Inbetriebnahme<br />

des Forties-Pipeline-Netzwerks in der Nordsee<br />

ließen die Preise für Rohöl aufgrund der<br />

guten Angebots -<br />

situation sinken. Die<br />

Preise für Rohöl aus<br />

dem Nahen Osten<br />

fielen um 5,4 % (in<br />

Euro: -6,5 %). Brent<br />

verbilligte sich um<br />

Papierlose<br />

Einkaufsprozesse<br />

in SAP<br />

www.afi-solutions.com/time4procurement<br />

5,0 % (in Euro: -6,2<br />

%). Am geringsten<br />

war die US-amerika-<br />

nische Rohölsorte West Texas Intermediate<br />

(WTI) betroffen, da der Preis um 2,4 % (in<br />

Euro: -3,6 %) gefallen ist.<br />

Der Durchschnittspreis für Erdgas ist innerhalb<br />

des Februars um 19,8 % (in Euro: -20,8<br />

%) gefallen. Der US-amerikanische Preis fiel<br />

um 30,8 % (in Euro: -31,7 %) und nähert sich<br />

damit wieder einem normalen Niveau, nachdem<br />

ihn ein Kälteeinbruch in den USA zu<br />

Jahresbeginn steigen ließ. Der Preis für europäisches<br />

Erdgas fiel im Februar erneut um<br />

5,6 % (in Euro: -6,7 %), nachdem er zuletzt<br />

deutlich gestiegen war. Auch der durchschnittliche<br />

Kohlepreis fiel um 2,3 % (in Euro:<br />

-3,5 %). Zusammenfassend fiel der Index für<br />

Energierohstoffe um 6,8 % (Euro: -7,9 %). (lc)<br />

Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ)<br />

Phase der Normalisierung<br />

Das Geschäftsklima der deutschen Zulieferindustrie hat eine Phase<br />

der Normalisierung erreicht. Im Einklang mit den Einschätzungen des<br />

Verarbeitenden Gewerbes insgesamt ist sowohl bei der Bewertung<br />

der aktuellen Geschäftslage als auch bei den Erwartungen auf Sicht<br />

von drei Monaten ein leichter Rückgang erkennbar. Der durch Realdaten<br />

getriebene leichte Druck auf das „Stimmungsbremspedal“ zeigt<br />

Wirkung. Damit wird lediglich die überschießende Euphorie der gesamten<br />

Industrie von den letzten Monaten auf ein den Marktdaten<br />

entsprechendes Maß zurechtgerückt. Die Industrie befindet sich dennoch<br />

weiterhin in der reifen Phase der Hochkonjunktur. Hier ist das<br />

Erreichen von weiterem Wachstum nur schwer möglich und würde<br />

Überhitzung signalisieren.<br />

Der Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie wird von der Arbeitsgemeinschaft<br />

Zulieferindustrie ArGeZ in Zusammenarbeit mit dem Ifo-<br />

Institut, München, ermittelt. Er beruht auf der Befragung von etwa<br />

600 Unternehmen und deckt die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />

zusammengeschlossenen Branchen ab. (lc)<br />

8 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


ECOSIT ® RFID<br />

So sieht die <strong>Beschaffung</strong> der Zukunft aus<br />

ECOSIT ® setzt neue Maßstäbe im <strong>Beschaffung</strong>sprozess<br />

Die RFID Box wird vom reinen Auslöser der Bestellung zur Informationszentrale.<br />

Das 15"-Touchdisplay ermöglicht den Zugriff auf die zentrale Datenbank und die<br />

Kontaktaufnahme zu Böllhoff über eine direkte Videohotline.<br />

So können Fragen schnellstmöglich geklärt werden, ohne den Arbeitsplatz<br />

zu verlassen.<br />

Begeisterung für erfolgreiche Verbindungen.<br />

Tel. +49 521 4482-03<br />

dienstleister@boellhoff.com<br />

www.boellhoff.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 9


MAGAZIN<br />

Messekalender 2017<br />

April<br />

23.–27.4.2018, Hannover<br />

Hannover Messe – Internationale Industriemesse<br />

www.hannovermesse.de<br />

23.–27.4.2018, Hannover<br />

Cemat – Leitmesse für Intralogistik<br />

www.cemat.de<br />

24.–27.4.2018, Stuttgart<br />

Control – Internationale Messe für Qualitätssicherung<br />

www.control-messe.de<br />

Juni<br />

5.–7.6.2018, Stuttgart<br />

Lasys – Fachmesse für Laser-Materialbearbeitung<br />

www.messe-stuttgart.de/lasys<br />

Control<br />

Alles rund um das Thema Qualitätssicherung<br />

Die 32. internationale Fachmesse für<br />

Qualitätssicherung startet dieses Jahr<br />

am 24. April in sechs Hallen auf dem<br />

Stuttgarter Messegelände. Die über<br />

900 Hersteller und Anbieter präsentieren<br />

sich, ihre Produkte und Services bis<br />

zum 27.4. und widmen sich unter anderem<br />

den steigenden Qualitätsansprüchen,<br />

die an industrielle Produkte<br />

gestellt werden. Individualität und<br />

Qualität sollen dabei auch dem steigenden<br />

Preisdruck Stand halten. Das<br />

ermöglichen Messtechnikoptimierungen<br />

und neue Bildverarbeitungstechnologien.<br />

Vorgestellt werden daher auf<br />

der Control unter anderem die Bereiche<br />

Messtechnik, Werkstoffprüfung,<br />

Analysegeräte, Optoelektronik und QS-<br />

Systeme sowie -Services.<br />

Die Kooperationspartner sind auch dieses<br />

Jahr wieder die Fraunhofer-Allianz<br />

Vision und das Fraunhofer IPA (Institut<br />

für Produktionstechnik und Automatisierung).<br />

Letzteres lädt zum elften Mal<br />

zum Eventforum ein, was dieses Jahr<br />

mit dem Themenschwerpunkt „Nachhaltigkeit<br />

durch Smarte Qualitätskontrolle<br />

– vom Produktdesign bis zum Recycling“<br />

veranstaltet wird. Für die Besucher<br />

gibt es eine Vortragsreihe und<br />

am Eventforum-Stand können diverse<br />

Exponate angeschaut werden, womit<br />

versucht wird, Theorie und Praxis direkt<br />

zu verbinden. (lc)<br />

5.–7.6.2018, Stuttgart<br />

Surface Technology – Fachmesse der Oberflächen -<br />

industrie<br />

www.surface-technology-germany.de<br />

5.–7.6.2018, Erfurt<br />

Rapid.tech – Fachmesse für Fertigungstechnologien<br />

www.rapidtech.de<br />

11.–15.6.2018, Frankfurt am Main<br />

Achema – Fachmesse der Prozessindustrie<br />

www.achema.de<br />

11.–15.6.2018, Hannover<br />

Cebit – Fachmesse für Digitalisierung<br />

www.cebit.de<br />

19.–22.6.2018, München<br />

Automatica – Fachmesse für intelligente Automation<br />

und Robotik<br />

www.automatica-munich.com<br />

19.–22.6.2018, München<br />

IT2Industry@automatica – Fachmesse für IT-Lösungen<br />

im Bereich Industrie 4.0<br />

www.automatica-munich.com<br />

20.–22.6.2018, München<br />

Intersolar Europe – Fachmesse für Solarwirtschaft<br />

www.intersolar.de<br />

26.–28.6.2018, Nürnberg<br />

Sensor+Test – Fachmesse für Messtechnik<br />

www.sensor-test.de<br />

(Alle Angaben ohne Gewähr)<br />

Vom 24. bis 27.4.2018 findet die Control in Stuttgart statt. Bild: Control<br />

Automatica<br />

Automation und Robotik für die Industrie<br />

von morgen<br />

Vom 19. bis 22.6 werden in München wieder Lösungen für alle Industriebranchen<br />

vorgestellt. Dabei stehen Innovationen im Bereich intelligente<br />

Automation und Robotik im Vordergrund, die Produktionsabläufe<br />

effizienter gestalten sollen. Für Cobots, digitale Assistenzsysteme<br />

und Transportdrohnen werden aber auch die passende Hard- und<br />

Software sowie fachliches Know-how benötigt. Oft machen bereits<br />

kleine Komponenten wie intelligente Sensoren oder Microcontroller<br />

den Unterschied. Dementsprechend entstammen die Aussteller der<br />

Automatica aus verschiedenen Branchen: von Antriebstechnik und<br />

industrieller Bilderverarbeitung bis hin zu Sensorik und Versorgungstechnik.<br />

Die Trendthemen sind Digitalisierung, Mensch-Roboter-Kolloboration,<br />

Arbeit 4.0 und Servicerobotik. Der Hauptanwender von<br />

Robotik- und Automatisierungssystemen ist laut Veranstalter die Automobilbranche,<br />

die in diesem Bereich auch den größten Fortschritt<br />

verbuchen könne. Die Automatisierung werde aber auch in den Branchen<br />

Kunststoff, Verpackung und Lebensmittel immer stärker genutzt.<br />

Auch 2018 ist der Themenbereich IT2Industry wieder Teil der<br />

Messe und präsentiert IT-Lösungen für die Industrie 4.0 und die ITK-<br />

Community. Dabei werden Smart Factory, Cloud Computing, Big Data<br />

und Industrial IT-Security thematisiert. (lc)<br />

10 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


MAGAZIN<br />

Digitale Vernetzung in der Praxis<br />

Cemat zeigt aktuelle Intralogistik-Trends<br />

Bild: Cemat<br />

Dieses Jahr steht die Cemat, Fachmesse für<br />

Intralogistik und Supply Chain Management,<br />

im Zeichen von digitaler Vernetzung und Industrie<br />

4.0. Damit sollen in Produktion und<br />

Logistik unter anderem zeiteffizientes Arbeiten,<br />

maximale Flexibilität und die Realisierung<br />

von Industrie 4.0 erreicht werden.<br />

Da diese Bereiche laut Veranstalter eine rasante<br />

und branchenübergreifende Entwicklung<br />

erleben, kann die Messe als zukunftsweisend<br />

für die Branche angesehen werden.<br />

Sie ermöglicht einen umfassenden Überblick<br />

über aktuelle Entwicklungen und das Spektrum<br />

der Intralogistik, indem Digitalisierung<br />

und Vernetzung der Bereiche Industrie, Logistik<br />

und Produktion durch etwa 1000 Aussteller<br />

vorgestellt werden.<br />

Auch dieses Jahr präsentieren sich auf der<br />

Cemat wieder alle wichtigen Bereiche der<br />

Branche: von innovativen Gabelstaplern und<br />

Flurförderzeugen, über vollautomatisierte<br />

Förderanlagen, Krane und andere Hebezeuge<br />

bis hin zu Lagersystemen oder neuesten IT-<br />

Systemsteuerungen.<br />

Auf der Messe wird gezeigt, welche Logistik-4.0-Konzepte<br />

und Best-Practice-Lösungen<br />

es bereits gibt. Aufgrund des Digitalisierungstrends<br />

können sich Besucher darüber<br />

hinaus auch über die Themengebiete Virtual<br />

Reality, Mensch-Roboter-Interaktion, Machine<br />

Learning und Automatisierungstechnik<br />

sowie deren Anwendung in Produktion und<br />

Logistik informieren.<br />

Die Intralogistikschau findet vom 23. bis 27.<br />

April, täglich von 09:00 bis 18:00 Uhr, auf<br />

dem Messegelände in Hannover statt und<br />

präsentiert sich erstmals gemeinsam mit der<br />

Hannover Messe, deren Leitthema 2018 „Integrated<br />

Industry – Connect & Collaborate“<br />

ist. Letztere vereint fünf Messen an einem<br />

Ort: Industrial Automation, Motion & Drives<br />

(IAMD), Digital Factory, Energy, Industrial<br />

Supply und Research & Technology. (lc)<br />

pfenning logistics ist der größte Logistik-<br />

Flächen-Inhaber in der Region Rhein-Neckar.<br />

Zusätzlich sind die multicubes herausragende<br />

Multi-User-Logistikzentren, die von nur einem<br />

Dienstleister betrieben werden. Planung,<br />

Organisation und Vermarktung der multicubes<br />

werden ausschließlich von pfenning logistics<br />

durchgeführt. Das bedeutet für Sie, dass Sie nur<br />

einen Ansprechpartner haben: Für besonders<br />

kurze Wege und eine direkte Kommunikation.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 11


Bild: Elnur/Fotolia<br />

Digitale Supply Market Intelligence<br />

Einkaufsmarktforschung von morgen<br />

Alle potenziellen Einkaufsmärkte tagesaktuell im Auge zu behalten und so keine Entwicklungen der<br />

Branche zu verpassen, wird zunehmend wichtiger. Um Wettbewerbsnachteile zu verhindern, ist ein<br />

systematischer Aufbau von Supply Market Intelligence unumgänglich. Wie das funktioniert und Sie dabei<br />

die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen, erfahren Sie in diesem Artikel.<br />

Einkaufsabteilungen sehen sich vor die<br />

Herausforderung gestellt, gleichzeitig<br />

auf verschiedenen Einkaufsmärkten<br />

mit unterschiedlichen Bedingungen aktiv zu<br />

sein, um alle benötigten Warengruppen zu<br />

beschaffen. Trends und Besonderheiten der<br />

einzelnen Einkaufsmärkte müssen jederzeit<br />

bekannt sein und in die Einkaufspolitik des<br />

Unternehmens einbezogen werden. Zudem<br />

muss der Einkauf nicht nur Kenntnisse über<br />

bereits existierende Einkaufsmärkte haben,<br />

sondern auch die stark wachsenden Märkte<br />

und ihr zukünftiges Potenzial kontinuierlich<br />

im Auge behalten. Weiter verschärft wird diese<br />

Problematik durch eine weiter fortschreitende<br />

Globalisierung, die neue Absatz- und<br />

Einkaufsmärkte auf der ganzen Welt entstehen<br />

lässt, die immer wieder neu identifiziert,<br />

analysiert und bewertet werden müssen. Die<br />

wenigsten Einkäufer sind entsprechend darin<br />

ausgebildet, eine systematische und professionelle<br />

Einkaufsmarktforschung durchzuführen.<br />

Für Unternehmen steigt also die Gefahr,<br />

Trends nicht frühzeitig zu erkennen und<br />

Potenziale für Kosteneinsparungen nicht zu<br />

realisieren. Da der strategische Einkaufsprozess<br />

mit seinen wachsenden Herausforderungen<br />

von operativen Einkäufern ohne entsprechende<br />

Ausbildung kaum noch zu bewältigen<br />

ist und Wettbewerbsnachteile für das<br />

Unternehmen drohen, ist eine Spezialisierung<br />

der Einkäufer mit passender Weiterbildung<br />

unumgänglich.<br />

Durch die Etablierung einer industrialisierten<br />

und digitalisierten Einkaufsabteilung können<br />

Unternehmen diese Herausforderung angehen.<br />

Teil davon ist unter anderem die Einführung<br />

von Supply Market Analysten. Diese spezialisierten<br />

Mitarbeiter sind dafür zuständig,<br />

über alle Warengruppen hinweg die potenziellen<br />

Einkaufsmärkte systematisch zu analysieren<br />

und optimale Grundlagen für eine erfolgreiche<br />

Einkaufsabteilung zu schaffen.<br />

Dies geschieht durch die konsequente Anwendung<br />

eines Supply Market Intelligence<br />

(SMI) Prozesses.<br />

Herausforderungen annehmen<br />

Digitale SMI begegnet der Problematik einer<br />

zunehmenden Komplexität der Einkaufsmärkte<br />

durch einen geordneten Prozess, der<br />

schrittweise die notwendigen Informationen<br />

sammelt und verwertet. Innerhalb des strategischen<br />

Einkaufsprozesses ist SMI die Weiterentwicklung<br />

der klassischen Einkaufsmarktanalyse<br />

und greift die Daten aus der vorgelagerten<br />

Bedarfsanalyse auf. Daher ist es wich-<br />

12 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


MANAGEMENT<br />

tig, dass Analysten diese bereits mit der SMI-<br />

Analyse im Hinterkopf erheben und verarbeiten,<br />

um Kompatibilität zu garantieren.<br />

Wenn in der Bedarfsanalyse bereits die Entwicklung<br />

der Kundennachfrage geschätzt<br />

wurde, lassen sich daraus die Anforderungen<br />

an die Supply Chain ableiten. Dies muss in einem<br />

systematischen Prozess geschehen, der<br />

zahlreiche Aktivitäten der Reihe nach abarbeitet.<br />

Dieser Prozess kann durch eine integrierte<br />

Digitalisierung signifikant beschleunigt<br />

werden und qualitativ hochwertigere Ergebnisse<br />

liefern.<br />

Das Ziel der SMI ist die Identifikation potenzieller<br />

Lieferanten in den zuvor identifizierten<br />

optimalen Einkaufsmärkten und -regionen.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, wird in zwei Phasen<br />

vorgegangen.<br />

„Eine universelle Zauberformel<br />

für die ideale Einkaufsmarktforschung<br />

gibt es leider nicht. Die<br />

Möglichkeiten der Software<br />

sind so vielfältig wie die Unternehmen<br />

selbst und müssen<br />

genau auf die Ansprüche der<br />

Unternehmen ausgerichtet<br />

sein.“<br />

Dr. Mirko Bayer<br />

Phase 1 zur Identifizierung der Lieferanten<br />

Zunächst werden Einkaufsmärkte und -regionen<br />

identifiziert und priorisiert. Es findet eine<br />

Makroanalyse statt, bei der es vor allem um<br />

das Verständnis und die Analyse der Einkaufsmärkte<br />

geht.<br />

Der dreistufige Prozess der ersten SMI-Phase<br />

beginnt mit der Analyse der Warengruppe<br />

und der jeweiligen Branche. Es gilt, eine<br />

transparente Faktenbasis mit internen und<br />

externen Daten zu schaffen. Wichtig ist, ein<br />

tiefes Verständnis für die Branche der Warengruppe<br />

aufzubauen. Eine Kostenstrukturanalyse<br />

hilft dabei, die primären Kostentreiber<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell: Inwiefern ist das beschriebene<br />

SMI Zukunftsmusik?<br />

Dr. Mirko Bayer: Für die digitale Einkaufsmarktforschung<br />

sind alle technischen Voraussetzungen<br />

vorhanden. Es gibt beispielsweise etablierte<br />

Technologien, um den Einkaufsmarkt systematisch<br />

und strukturiert zu analysieren. Das können<br />

Sie sich vorstellen wie eine Suchmaschine,<br />

die alle relevanten Informationen sammelt,<br />

strukturiert und analysiert an die Einkaufsabteilung<br />

übermittelt. So können Sie künstliche Intelligenz<br />

zum Vorteil der Einkaufsabteilungen einsetzen.<br />

Für den kleinen Mittelstand ist es allerdings<br />

häufig noch schwierig, diese Systeme kurzfristig<br />

zu implementieren, da das mit hohem<br />

technischen Aufwand verbunden ist.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell: Gibt es Ihres Wissens dazu<br />

bereits (Software-)Produkte? Welche?<br />

Bayer: Die gibt es – sogenannte Webcrawler wie<br />

beispielsweise Nutch oder Scrapy. Diese Softwareprodukte<br />

sind darauf programmiert, alle<br />

relevanten Datenquellen aufzuspüren und anzuzapfen.<br />

Die riesige Datensammlung strukturieren<br />

und analysieren anschließend Softwareprodukte<br />

wie Hadoop oder Spark. Internet such -<br />

maschinen arbeiten mit einer ähnlichen Logik.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell: Kennen Sie ein Unternehmen,<br />

bei dem diese digitalen Prozesse im<br />

Kontext des Einkaufs bereits durchgeführt werden?<br />

Bayer: Im Bereich der Online-Hotelsuch -<br />

maschinen finden sich Beispiele für die erfolgreiche<br />

Nutzung digitaler Einkaufsmarktanalyse.<br />

Große Hotelportale arbeiten bereits mit solchen<br />

Systemen, um den Lieferantenmarkt für Hotels<br />

dauerhaft und systematisch zu überwachen –<br />

der Branche zu identifizieren. Ebenso wichtig<br />

ist es, die Wertschöpfungs- und Fertigungsprozesse<br />

zu verstehen.<br />

In der Branchenanalyse gibt es viele Möglichkeiten,<br />

durch digitalisierte Prozesse bessere<br />

Ergebnisse zu erzielen. Unter dem Stichwort<br />

Hintergrund<br />

aber auch jeder andere Kontext ist für diese Systeme<br />

denkbar.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell: Wo kann man/Einkäufer<br />

lernen/erfahren, sich auf eine systematische<br />

und professionelle Einkaufsmarktforschung einzustellen?<br />

Bayer: Eine universelle Zauberformel für die<br />

ideale Einkaufsmarktforschung gibt es leider<br />

nicht. Die Möglichkeiten der Software sind so<br />

vielfältig wie die Unternehmen selbst und müssen<br />

genau auf die Ansprüche der Unternehmen<br />

ausgerichtet sein. Deshalb empfehlen wir für<br />

Unternehmen, die nicht wie Google oder Facebook<br />

in der Hightech-Sparte ihr Kerngeschäft<br />

haben, dass der Einkauf auf die Unterstützung<br />

spezialisierter Dienstleister vertraut. Wir entwickeln<br />

beispielsweise gemeinsam mit unseren<br />

Kunden individuell zugeschnittene Methoden,<br />

Logiken und Algorithmen, die wir als Lastenheft<br />

an einen IT-Dienstleister übergeben. Damit stellen<br />

wir sicher, dass unsere Kunden die einkaufsrelevanten<br />

Fragestellungen (wie z. B. „Kaufe ich<br />

zu teuer ein? Und wenn ja, wo kann ich günstiger<br />

einkaufen?“) auf den Punkt genau mit maximaler<br />

Effizienz beantwortet bekommen.<br />

Predictive Analytics können mithilfe von Algorithmen<br />

Informationen aus Datenbanken,<br />

Suchmaschinen, Online-Portalen etc. zusammengetragen,<br />

geordnet und analysiert werden,<br />

um so Entwicklungen unterschiedlichster<br />

Art automatisch und nahezu in Echtzeit<br />

Vorgehensweise von SMI. Quelle: Höveler Holzmann<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 13


MANAGEMENT<br />

Fünf Schritte zur Anwendung<br />

von RPA und Map Reduce.<br />

Quelle: Höveler Holzmann<br />

identifizieren zu können. Für die<br />

SMI-Analyse lassen sich frühzeitig<br />

Branchentrends erkennen,<br />

wie beispielsweise die startende<br />

Implementierung schnellerer Produktionsverfahren<br />

oder die Reaktionen<br />

innerhalb der Branche auf sich verändernde<br />

Rohstoffpreise. Die rasche Identifikation<br />

solcher Branchentrends kann gegenüber<br />

Wettbewerbern ein entscheidender<br />

Vorteil sein.<br />

Aufbauend auf der geschaffenen Faktenbasis<br />

und den festgestellten Entwicklungen können<br />

im nächsten Schritt potenzielle Einkaufsmärkte<br />

identifiziert werden. An dieser Stelle ist<br />

nicht nur relevant, ob die Warengruppe in den<br />

entsprechenden Regionen in zufriedenstellender<br />

Qualität hergestellt werden kann. Ein<br />

wichtiger Faktor ist auch die Verfügbarkeit des<br />

<strong>Beschaffung</strong>sobjekts. Eine Analyse des Importvolumens<br />

legt offen, ob auch der verlässliche<br />

Import in das Zielland möglich ist.<br />

Auch bei der Einschätzung der Entwicklung in<br />

den Wachstumsmärkten kann Predictive<br />

Analytics dazu beitragen, die Prognosegüte<br />

zu erhöhen. Durch Einbeziehen von großen<br />

Datenmengen kann so eine genauere Entwicklung<br />

der einzelnen Märkte vorhergesagt<br />

werden.<br />

Im dritten und letzten Schritt der ersten SMI-<br />

Phase werden die identifizierten Einkaufsmärkte<br />

weiter gefiltert und, sofern sinnvoll,<br />

zu Regionen zusammengefasst. Die Dimensionen<br />

können warengruppenspezifisch gewichtet<br />

und bewertet werden, sodass ein<br />

Ranking der potenziellen Einkaufsmärkte erstellt<br />

werden kann. Ebenso wie in den Schritten<br />

zuvor kann eine digitale Auswertung der<br />

entsprechenden Datenbanken und Quellen<br />

nicht nur genauere Einschätzungen und Entwicklungsprognosen<br />

treffen, sondern diese<br />

auch deutlich schneller anbieten.<br />

Phase 2 zur Identifizierung der Lieferanten<br />

In der zweiten SMI-Phase findet der insgesamt<br />

vierte und letzte Prozessschritt statt. Es<br />

wird eine Mikroanalyse auf Lieferantenebene<br />

durchgeführt, um eine Auswahl für einen optimalen<br />

Lieferantenkreis zu treffen. Zu diesem<br />

Zweck wird in den als relevant identifizierten<br />

Einkaufsmärkten eine gezielte Lieferantenrecherche<br />

betrieben. Durch schrittweise<br />

Telefoninterviews, Lieferantenselbstauskünfte<br />

und Lieferantenbesuche kann die Anzahl<br />

der potenziellen Lieferanten nach und<br />

nach verringert werden. Eine finale Auswahl<br />

an Lieferanten steht dann für ein mögliches<br />

Preisbenchmarking und/oder Testing zur Verfügung.<br />

Durch digitale Integration der potenziellen<br />

Lieferanten kann auch hier der Informationsfluss<br />

deutlich beschleunigt werden. Das kann<br />

beispielsweise über ein sogenanntes Ticket-<br />

Tool-System geschehen. In diesen Tools werden<br />

die Prozessschritte sowie die beteiligten<br />

Funktionen im Vorhinein genau definiert. Sobald<br />

ein Mitarbeiter mit seiner Arbeit fertig<br />

ist und seinen Arbeitsschritt abgeschlossen<br />

hat, erkennt das Ticket-System, welche Funktion<br />

nun das Ticket bearbeiten muss und welcher<br />

Mitarbeiter diese Funktion aufgrund<br />

freier Kapazität und passender Kompetenzen<br />

ausüben kann. Im Fall der Lieferantenauswahl<br />

erfolgt beispielsweise das Lieferanten -<br />

audit elektronisch. Durch einen Knopfdruck<br />

übermittelt der Einkäufer an den Lieferanten<br />

eine von der Qualitätssicherung vorgegebene<br />

Checkliste. Die Checkliste gibt dem Lieferanten<br />

eine Übersicht, welche Dokumente (z. B.<br />

Zertifikate) in welchem Format benötigt werden.<br />

Sobald der Lieferant die erforderlichen<br />

Dokumente zurückschickt, hängt das System<br />

diese an das Ticket an und leitet es an den zuständigen<br />

Kollegen in der Qualitätskontrolle<br />

weiter. Sobald die Lieferantenfreigabe durch<br />

die Qualitätskontrolle erfolgt ist, erscheint<br />

der Lieferant als qualifiziert im Ticket des<br />

strategischen Einkäufers und kann nun als<br />

potenzieller Lieferant in Betracht gezogen<br />

werden.<br />

Wie jedoch sieht die technische Umsetzung<br />

aus und was müssen Nutzer beachten, damit<br />

die Anwendungen auch die gewünschten Ergebnisse<br />

erzielen?<br />

Auswertung aller Marktinformationen<br />

Die Herausforderung bei der SMI-Analyse sowie<br />

bei vielen ähnlichen Konzepten ist, dass<br />

die benötigten Daten im Internet weit verstreut<br />

sind und ungeordnet in unterschiedlichen<br />

Formaten und Qualitäten vorliegen.<br />

Mithilfe zweier Anwendungen lässt sich dieses<br />

Problem effektiv lösen. Robotic Process<br />

Automation (RPA) kann die Recherche der Daten<br />

schnell erledigen, während ein Map<br />

Reduce Algorithmus die vorhandenen Daten<br />

ordnen und auswerten kann. Die Nutzung<br />

dieser beiden Anwendungen geschieht in<br />

fünf Schritten, wovon nur der erste Schritt eine<br />

aktive Beteiligung der Nutzer erfordert.<br />

1. Zunächst definieren die Nutzer Suchmuster<br />

und -begriffe, die den weiteren Prozess<br />

bestimmen. Im Fall einer SMI-Analyse geeignete<br />

Suchbegriffe sind beispielsweise der<br />

Branchenname oder der zu untersuchende<br />

Einkaufsmarkt. Informationen aus der Bedarfsanalyse<br />

können hier miteinbezogen<br />

werden, um die Suchergebnisse zu verbessern.<br />

2. Im zweiten Schritt durchkämmen sogenannte<br />

Webcrawler das Internet nach relevanten<br />

Inhalten. Diese digitalen Roboter nutzen<br />

die definierten Suchbegriffe, um eine<br />

enorme Anzahl an Internetseiten nacheinander<br />

abzusuchen. Mit dieser Logik arbeitet<br />

auch der Suchmaschinen-Gigant Google.<br />

3. Wenn das System relevante Ergebnisse findet,<br />

werden diese zunächst unstrukturiert<br />

gesammelt. Hier können sich in kurzer Zeit<br />

große Datenmengen anhäufen.<br />

4. Der Map Reduce Algorithmus zerlegt die<br />

gesammelten Daten zunächst in einzelne Datensätze,<br />

um sie danach neu zu ordnen. Hierdurch<br />

lassen sich die Daten später einfacher<br />

auswerten. Ziel dieses Schrittes ist es, eine<br />

strukturierte Datenbank zu erstellen, die für<br />

weitere Auswertungen zur Verfügung steht.<br />

5. Die so entstandene Datenbank umfasst alle<br />

relevanten Informationen zum gesuchten<br />

Thema. Bei der Auswertung wird nun das eingangs<br />

definierte Suchmuster genutzt. So<br />

kann dieses beispielsweise vorgeben, wie die<br />

gefundenen Daten mit einer Benchmark verglichen<br />

werden sollen und welche Ergebnisse<br />

als relevant eingestuft werden. Die Auswer-<br />

14 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


MANAGEMENT<br />

tung wird den Nutzern fertig präsentiert, die<br />

aufgrund der Erkenntnisse nun Entscheidungen<br />

bezüglich der Einkaufsmärkte treffen<br />

können. Beispielsweise können aktuelle warengruppenspezifische<br />

Lieferanten- und<br />

Preisdaten die Entscheidungsfindung erleichtern.<br />

Entscheidend im ersten Schritt ist, dass die<br />

Nutzer die Suchbegriffe und -muster strategisch<br />

sinnvoll auswählen, um optimale Ergebnisse<br />

zu erzielen. Die weiteren Schritte,<br />

welche ohne direkte Beteiligung oder Einsicht<br />

durch Nutzer geschehen, sind operativ<br />

zu betrachten.<br />

Auf der einen Seite kann dieser Prozess, wie<br />

oben dargestellt, schnell größte Mengen an<br />

Daten verarbeiten und diese ausgewertet<br />

den Entscheidern im Unternehmen zur Verfügung<br />

stellen. Zu beachten ist jedoch, dass<br />

für die Verarbeitung der Prozesse große Serverkapazitäten<br />

benötigt werden, was unter<br />

Umständen mit Zusatzkosten verbunden ist.<br />

Es muss also abgewogen werden, was es dem<br />

Unternehmen wert ist, früher über aktuelle<br />

Entwicklungen auf den Einkaufsmärkten informiert<br />

zu sein als die Wettbewerber.<br />

Fazit<br />

Das Identifizieren und Implementieren von<br />

neuen Einkaufsmärkten kann nicht länger<br />

dem Zufall überlassen werden, sondern will<br />

gut geplant sein. Denn in der digitalisierten<br />

Welt wird es wichtiger denn je, seinen Wettbewerbern<br />

einen Schritt voraus zu sein. Mit<br />

einer industrialisierten und digitalisierten<br />

Einkaufsabteilung können Sie hierfür die<br />

Grundsteine legen. Durch die Einführung der<br />

Stelle des Supply-Market-Analysten und den<br />

entsprechenden Prozess der Supply Market<br />

Intelligence können weltweit Potenziale in<br />

Einkaufsmärkten schnell erkannt und aufgegriffen<br />

werden, sodass die eigene Supply<br />

Chain immer am Puls der Zeit ist. Eine umfassende<br />

Digitalisierung kann dabei garantieren,<br />

dass alle notwendigen Daten tagesaktuell<br />

gefunden und ausgewertet werden.<br />

Die Autoren<br />

Dr. Bernhard Höveler,<br />

geschäftsführender Gesellschafter der<br />

Höveler Holzmann Consulting GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

www.hoeveler-holzmann.com<br />

Stefan Faßbinder,<br />

Consultant,<br />

Höveler Holzmann Consulting<br />

Dr. Mirko Bayer,<br />

Manager Data Analysis,<br />

Höveler Holzmann Consulting<br />

REDEN WIR MAL ÜBER<br />

ELEKTROSTATISCHE AUFLADUNG.<br />

Sie haben ein Problem mit elektrostatischer Aufladung?<br />

Sie haben noch keine perfekte und zugleich kostengünstige Lösung gefunden?<br />

Wir helfen Ihnen dabei!<br />

Mink Antistatikbürsten schützen Mensch und Produkt.<br />

Feinste Fasern nehmen berührungslos die störende Aufladung auf und geben<br />

diese über den Aluminiumkörper kontrolliert an die Erdung ab.<br />

Ihre Vorteile:<br />

- Elektrostatische Aufladung wird sicher am Entstehungsort beseitigt<br />

- Zuverlässiger Abbau hoher Spannung und kontrollierte Entladung<br />

- Vermeidung von Produktionsstörungen<br />

- Höchste Qualität und optimale Beratung<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

Think Mink! ®<br />

August Mink KG, D-73035 Göppingen<br />

Tel.: +49 (0)71 61 40 31-0 | info@mink-buersten.de<br />

www.mink-buersten.com/ableiten<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 15


Der Weg zur digitalen Einkaufsorganisation ist nicht mit einem Klick getan. Bild: momius/Fotolia<br />

Einkauf 2025<br />

Menschen, Methoden, Money: Raus aus den<br />

Silos, rein in die schöne neue Digitalwelt<br />

Der Weg zur digitalen Einkaufsorganisation ist steinig. Wer Wandel gestalten will, muss sich zum Prozessführer<br />

aufschwingen. Revolutionäre Technologie- und Prozessinnovationen versprechen Transparenz, Effizienz und<br />

beträchtliche monetäre Vorteile, stehen aber vielerorts dem Beharrungsvermögen von Bremsern gegenüber.<br />

Der BME ließ in Wiesbaden Unternehmensvertreter zu Wort kommen, die den Marathon mit Ziel Einkauf 2025<br />

gestartet haben. Motto: Nicht abwarten, sondern das Heft selbst in die Hand nehmen.<br />

Reaktive manuelle Aktionen auf analoger<br />

Basis, der Kampf mit dezentral „gepflegten“<br />

Excel-Sheets, mit Verträgen<br />

in Word und mit inkonsistenten Stammdaten:<br />

Das ist die Realität in vielen Einkaufsabteilungen.<br />

Der Weg von Automatisierung über Digitalisierung<br />

bis hin zum Treiben von Prozessen<br />

in echter interner und externer 4.0-Unternehmensumgebung<br />

ist ein beschwerlicher, wie<br />

auch Vortragende aus Best-Practice-Unternehmen<br />

auf dem BME-Managementforum<br />

„Der Einkauf 2025“ in Wiesbaden einräumten.<br />

Rund 90 Teilnehmer nahmen als allgemeine<br />

Empfehlung mit: Wer in Silos verharrt und<br />

sich nicht zu häuten versteht, geht ebenso<br />

fahrlässig vor, wie diejenigen, die den Blickwinkel<br />

zu eng fassen und allzu IT-getrieben<br />

voranstürmen. Im Sog von Schnelligkeit und<br />

Transparenz wird dem „Faktor Mensch“ im<br />

harten Wettbewerb um beste Prozesse und<br />

Talente entscheidende Bedeutung zukommen.<br />

IT-Systeme, Tools und Aufgaben gilt es,<br />

als Dirigent zu orchestrieren. „Aber warten Sie<br />

nicht, bis Ihnen Wege vorgebeben werden.<br />

Handeln Sie vorher“, riet mit Nachdruck<br />

Michael Stietz, bei der Körber AG (Hamburg)<br />

Verantwortlicher für Prozesse, Methoden,<br />

Controlling und Corporate Purchasing.<br />

Balluff: Scouten von Trends<br />

Die digitale Vernetzung zwischen Unternehmen<br />

wird die Komplexität in den Einkauf und<br />

die Innovationskraft in ein Netzwerk aus<br />

strategischen Partnern verlagern; der strategische<br />

Einkauf muss diese Netzwerke schaffen<br />

und nach außen eine Scouting-Funktion<br />

für Innovationen, Trends und Szenarien einnehmen,<br />

heißt es bei der Balluff GmbH (Neuhausen<br />

auf den Fildern). Dazu gehören aktives<br />

Bedarfsmanagement, vorausschauende<br />

<strong>Beschaffung</strong>smarktanalysen mit strategischen<br />

Anpassungen in Echtzeit auf Basis<br />

kognitiver Daten (Big Data), Szenarios und<br />

selbstentwickelte Analyse-Algorithmen als<br />

Grundlage für Strategien. Einkauf 4.0 im Jahr<br />

2020 bedeutet für Balluff digitale Transformation<br />

mit mobilen Technologien, Cloud Services,<br />

Big Data und Internet of Things (IoT).<br />

Für 2030 wird der Umgang mit Procurement<br />

Cogs (Costs of goods sold; Kosten verkaufter<br />

Waren), Augmented Reality und virtuellen<br />

Audits prognostiziert. Stichworte hierbei:<br />

Resilienz, Agilität, Flexibilität. Balluff schreibt<br />

das Scouten von Trends im Einkauf, die Digi-<br />

16 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


MANAGEMENT<br />

talisierungs-Roadmap und den Mitarbeiterkompetenzaufbau<br />

fort.<br />

Bei der Leifheit AG (Nassau) machen sich derzeit<br />

Einkaufsleiter Xiadong Wang und Jens<br />

Schumacher als Leiter des operativen Einkaufs<br />

mithilfe innovativer App-Technologie<br />

auf Basis der Lösung von Netfira „4.0-tauglich“.<br />

Bisher fehlten viele Daten, andere konnten<br />

erst verspätet verfügbar gemacht werden.<br />

Die Integration kleinerer Lieferanten war<br />

zu aufwendig.<br />

Leifheit AG: Digitalisierung des Operativen<br />

schafft Raum für Strategen<br />

Der Alltag: fehlerbehaftete manuelle Prozesse,<br />

Bindung von Ressourcen, lange Reaktionszeiten,<br />

zu wenig Zeit für strategische Aufgaben.<br />

Wang und Schumacher wussten in<br />

Wiesbaden von einer Effizienzsteigerung in<br />

der Disposition bis zu 25 Prozent nach Systemimplementierung<br />

zu berichten. Leifheit<br />

verfügt nun über eine zentrale Schnittstelle<br />

für alle Transaktionen zwischen Einkauf und<br />

den Lieferanten und tauscht in Echtzeit bidirektional<br />

Daten und Belege mit dem ERP sowie<br />

mit allen Lieferanten aus. Die Anbindung<br />

aller Lieferanten ist wahlweise über Mail<br />

(Mail Connect) und Apps (Supplier App) möglich,<br />

ohne dass die Partner ins fremde Kundensystem<br />

aufspringen müssen. Ziele bei<br />

Leifheit: Ausbau des Systems zur Verarbeitung<br />

von Lieferavisen und Rechnungen, Reporting-Funktion<br />

des Buyer-Portals zur Auswertung<br />

der Transaktionen und zur Lieferantenbewertung<br />

sowie Nutzung des Systems<br />

auch für nicht-einkaufsspezifische Transaktionen<br />

wie Kundenaufträge und Produktionsdaten.<br />

„Leifheit schafft über die Professionalisierung<br />

des operativen Einkaufs einen intelligenten<br />

Einstieg in die Digitalisierung“, sagte<br />

Urgency – Gefühl der Dringlichkeit vermitteln<br />

• Mit sichtbaren Veränderungen befassen:<br />

Problem und Lösung<br />

• Wichtige Entscheider müssen vom Change<br />

überzeugt sein<br />

• Entwicklungen am Markt, Wettbewerber,<br />

Kundenzufriedenheit, Stärken/Schwächen<br />

des Unternehmens<br />

Guiding Coalition – Verbündete suchen<br />

• Change Manager müssen eine Koalition<br />

aufbauen<br />

• Fachliches Know-how und Führungsqualitäten<br />

sind entscheidend.<br />

• Je größer der Change, desto eher sollte ein<br />

Externer das Team leiten<br />

Vision & Strategy – gemeinsame<br />

Aus fo rmul i eren<br />

• Erste Aufgabe der Führungskoalition<br />

• Ziel, Meilensteinplanung, Ergebnis, Risiken,<br />

Budget<br />

• Eigene, auf das Projekt abgestimmte Kommunikationsstrategie<br />

(Shareholder-/Stakeholder-Informationen,<br />

wer kommuniziert wann und wo, wann ist<br />

die Kommunikationsstrategie zu überdenken)<br />

Communication – eindeutig kommunizieren<br />

• Geplant, angemessen und vor allem in zwei<br />

Richtungen<br />

• Bei Missverständnisse und Gerüchten fehlt<br />

schnell der Rückhalt der Belegschaft<br />

(Scheitern vorprogrammiert)<br />

•Ausreichend Vorlaufzeit einplanen, kein<br />

Hauruck-Verfahren<br />

Change Roadmap<br />

Empowerment – Hindernisse aus dem Weg<br />

räumen<br />

• Phasen erkennen: Schock, Ablehnung,<br />

rationale Einsicht, emotionale Akzeptanz,<br />

Lernen, Erkenntnis, Integration<br />

• Verständnis für Ängste zeigen<br />

• Unterscheiden zwischen Vorwänden und<br />

tatsächlichen Hindernissen<br />

• Aus- und Weiterbildung als maßgeblicher<br />

Baustein<br />

Quick wins – kurzfristige Erfolge sichtbar<br />

machen<br />

• Erreichbare Ziele definieren<br />

• Mitarbeiter für Quick wins belohnen<br />

• Erfolge feiern<br />

Consolidation – Veränderungen weiter<br />

antreiben und nicht nachlassen<br />

• Beobachten: Wie kommt die Kommunikation<br />

bei Stakeholdern/Shareholdern an?<br />

(Skeptiker, Widerständler, Bremser,<br />

Promo toren)<br />

• Beharrlich bleiben, nicht vom Ziel abbringen<br />

lassen<br />

(Lessons learned, Interviews, Change-<br />

Barometer)<br />

Anchorage – Veränderungen in der<br />

Unternehmenskultur verankern<br />

• Erst wenn der Change fest in die neuen<br />

Abläufe integriert ist, kann man von erfolg -<br />

reichem Change sprechen<br />

• Ideal: Mitarbeiter empfinden das Erreichte als<br />

positiv und möchten nicht mehr zurück<br />

Quelle: Axel Butterweck, nach J.P. Kotter (Vahlen<br />

2011)<br />

Geschützt gegen<br />

Nässe und Schmutz<br />

Abgedichtete und rostfreie<br />

Sicherheitskupplungen für die<br />

Lebensmittelindustrie<br />

www.mayr.com<br />

Besuchen Sie uns auf der Hannover Messe, Halle 22 Stand A44<br />

Ihr zuverlässiger Partner<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 17


MANAGEMENT<br />

Eigentliche Herausforderung: Praxistransfer<br />

Wie gelingt es, Mitarbeiter von vermeintlichen<br />

und auf der Hand liegenden Vorzügen<br />

der „schönen neuen Welt“ zu überzeugen?<br />

Menschen auf steinigen Wegen mitzunehmen<br />

und Unternehmenskultur in eine anerkannt<br />

wertschätzende zu wandeln, ist ein<br />

schwieriger Prozess, auf den es besonderes<br />

Augenmerk zu legen gilt, wie Veranstaltungsmoderator<br />

Hans Krug (Miele & Cie. KG, Gütersloh)<br />

in Wiesbaden betonte. Die Referenten<br />

machten an beiden Tagen unisono deutlich:<br />

Qualifikation, eindeutige Karrierewege,<br />

Vertrauen und Verlässlichkeit sind Kriterien,<br />

die sich die derzeit Beschäftigten ebenso<br />

erhoffen wie potenzielle neue Mitarbeiter.<br />

Die eigentliche Herausforderung ist der<br />

Transfer. Denn was bei vielen Unternehmen<br />

auf Papier beschrieben und in Personalgesprächen<br />

propagiert wird, verpufft oftmals in<br />

der Praxis. Die Folgen: Silodenken, Kooperationsunwille,<br />

Angst vor Fehlern, Verantwortungsverweigerung,<br />

Blockaden, innere Kündigung.<br />

Keine gute Basis für die umwälzenden<br />

Veränderungen, denen sich Unternehmen<br />

und mithin Einkäufer stellen müssen.<br />

Berichteten aus ihren Unternehmen und moderierten Round Tables (v. l.): Axel Butterweck<br />

(Schweizerische Post) und Michael Stietz (Körber). Bild: Sabine Ursel<br />

Netfira- Geschäftsführer Reinald Schneller.<br />

Damit stünden nun erheblich mehr Ressourcen<br />

für strategische Aufgaben zur Verfügung.<br />

Körber AG: Future Purchasing Landscape<br />

Bei der Körber AG entwickelt Michael Stietz<br />

laufend eine tiefgreifende Ideenlandschaft<br />

(„Future Purchasing Landscape“) weiter –<br />

funktionsübergreifend in vielen kleinen<br />

Schritten und mit wechselnden Stakeholdern<br />

aus dem Unternehmen, die sich temporär für<br />

Pilotprojekte zusammenfinden. „Wir denken<br />

visionär, wollen aber nur das vorantreiben,<br />

was im Alltag auch umsetzbar ist und Nutzwert<br />

stiftet“, berichtete Stietz. Die Fortentwicklung<br />

von Prozessen, Systemen, Methoden<br />

und Rollen basiert auf Hypothesen und<br />

einer klaren Strategie: Wie könnte der Einkauf<br />

2040 aussehen? Ein Zukunftsszenario bei<br />

Körber: In einer Schwarmorganisation ohne<br />

tradierte Hierarchien und mit flexiblen Teams<br />

auf Zeit fungiert der Einkauf als Moderator<br />

von Innovationsnetzwerken aus internen und<br />

externen Partnern. Materialgruppenmanager<br />

werden Lösungsmanager. Ihr Fokus liegt<br />

dann vornehmlich auf einem komplexen Leistungsgebilde<br />

aus physischem Gut, Betrieb<br />

und Service. Der operationale Einkauf wird<br />

durch Algorithmen und künstliche Intelligenz<br />

weitgehend gesteuert; „ein Mensch“ hat an<br />

dieser Stelle nur noch eine Überwachungsfunktion.<br />

Digitale Systeme generieren auf<br />

Knopfdruck verlässliche Reports und Ad-hoc-<br />

Analysen, machen Preise in Echtzeit transparent,<br />

stoßen selbstständig Aktionen an und<br />

schlagen jeweiligen Nutzerteams adäquate<br />

Lösungswege vor. Szenarien, deren Ausprägungen,<br />

Auswirkungen und Anforderungen<br />

es mit Bedacht, aber konsequent in Organisation<br />

und Öffentlichkeit zu tragen gilt. Michael<br />

Stietz: „User Experience, also die konkrete<br />

Anwendererfahrung von Nutzen und Sinnhaftigkeit<br />

von Aktionen, ist das A und O bei<br />

einem so umwälzenden Change-Projekt.“<br />

„Die Generation Y nimmt potenzielle<br />

Arbeitgeber genau unter<br />

die Lupe, sie erwartet gutes<br />

Arbeitsklima, gesellschaftliche<br />

Sinnhaftigkeit der Arbeit, Feedback-Kultur,<br />

flache Strukturen,<br />

flexible Arbeitszeitmodelle und<br />

Work-Live Balance.“<br />

Frederic Geiger<br />

Einkauf muss sich besser vermarkten<br />

Frederic Geiger, Masterstudent Supply Chain<br />

Management an der HTW des Saarlandes,<br />

verwies auf das noch immer „schlechte<br />

Image“ des Einkaufs, auf „schlechte Kommunikation<br />

des Berufsfeldes“ und auf die wenigen<br />

Einkaufsschwerpunkte an Hochschulen.<br />

„Die Generation Y nimmt potenzielle Arbeitgeber<br />

genau unter die Lupe, sie erwartet<br />

gutes Arbeitsklima, gesellschaftliche Sinnhaftigkeit<br />

der Arbeit, Feedback-Kultur, flache<br />

Strukturen, flexible Arbeitszeitmodelle und<br />

Work-Live Balance“, betonte Geiger. Aufgabe<br />

der Unternehmen sei nun, auch intern eindeutig<br />

herauszuarbeiten, was den Einkauf<br />

attraktiv mache: etwa als eigene wertschöpfende<br />

Abteilung mit großer Hebelwirkung<br />

und ständig wechselnden Herausforderungen,<br />

mit Schnittstellenmanagement, Arbeiten<br />

in cross-funktionalen Teams und einem<br />

wachsenden IT-Anteil. Der Student empfahl<br />

Unternehmen einen Mix aus diversen<br />

Akquise- Kanälen – von Praktika, Werk -<br />

studentenstellen und Trainee-Programmen<br />

über Absolventen- bzw. Jobmessen und Artikeln<br />

in Karrierezeitschriften bis zu enger Zusammenarbeit<br />

mit Hochschulen und Verbänden.<br />

Geiger: „Auch in Stellenanzeigen muss<br />

die Vielseitigkeit des Einkaufs hervorgehoben<br />

werden: Einkauf als wertschöpfende Einheit,<br />

nicht als Dienstleister für Fachabteilungen.“<br />

„Faktor Mensch“ bei Körber: Versprechen<br />

einhalten<br />

Die Körber AG befasst sich im Rahmen ihrer<br />

Digitalisierungsstrategie intensiv mit dem<br />

Bereich Human Resources. Gefragt wurde zu<br />

Beginn etwa: Welcher der weltweiten Einkäu-<br />

18 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


MANAGEMENT<br />

fer erledigt welche Aufgaben und welche<br />

Netzwerke gibt es? Nun werden im Einkauf<br />

Rollen, Aufgaben und Ziele eindeutig beschrieben.<br />

Es bestehen Einstiegsprogramme,<br />

definierte Karrierewege und Nachfolgeregelungen,<br />

die auch ad hoc beim Ausfall eines<br />

Mitarbeiters greifen. „Wichtig ist der intensive<br />

Austausch mit HR und anderen Fachbereichen.<br />

Und es gilt, Aussagen bzw. Versprechen<br />

gegenüber Mitarbeitern auch einzuhalten“,<br />

betonte Michael Stietz.<br />

Verständnis für Ängste, gehen Sie darauf ein<br />

und lernen Sie, zwischen Vorwänden und tatsächlichen<br />

Hindernissen zu unterscheiden.“<br />

Parallel zu den Maßnahmen sei laufend zu<br />

beobachten, wie Stakeholder und Shareholder<br />

reagierten und wie über die Maßnahmen<br />

generell im Unternehmen kommuniziert<br />

werde. Dabei könne ein Change-Barometer<br />

helfen. Butterweck riet dazu, die Führungsriege<br />

in Sachen Veränderung beständig zu erweitern,<br />

um so zunehmend mehr Betroffene<br />

zu Beteiligten zu machen. Er warnte zugleich<br />

davor, zu Beginn schon nach den Sternen<br />

greifen zu wollen. „Wichtig ist vielmehr, sich<br />

mit Mitarbeitern auf erreichbare Ziele zu verständigen<br />

und sichtbare Ergebnisse auch zu<br />

belohnen. Feiern Sie Erfolge!“<br />

Die Autorin<br />

Sabine Ursel, Journalistin<br />

Wiesbaden<br />

Schweizerische Post: Erfolge gilt<br />

es zu feiern!<br />

Axel Butterweck, Programmleiter<br />

bei der Schweizerischen Post (Die<br />

Post, Bern), beschrieb, was den<br />

Einkauf zum Change Leader machen<br />

könnte: Dieser kennt seine<br />

Firma und ihre notwendigen Bedürfnisse<br />

ebenso wie die verschiedenen<br />

Märkte. Er kennt die<br />

Innovationen der Lieferanten. Er<br />

ist der Enabler zwischen Lieferanten<br />

und der eigenen Firma. Er<br />

kennt die Chancen und Risiken,<br />

die sich am Markt ergeben. Butterweck<br />

hat in seiner Laufbahn<br />

(zuletzt als Post-CPO) auch erfahren,<br />

dass sich gemeinhin nur wenige<br />

Mitarbeiter emotional an ihren<br />

Arbeitgeber gebunden fühlen.<br />

Die überwiegende Mehrheit ist<br />

schwer für Veränderungen zu begeistern.<br />

Butterweck riet darum,<br />

Change mit Unterstützung des<br />

Top-Managements transparent in<br />

der Unternehmenskultur zu verankern<br />

und Maßnahmenpakete<br />

stringent umzusetzen. Beispiele:<br />

Faktor „Dringlichkeit“ („Adressieren<br />

Sie Problem und Lösung, Stärken<br />

und Schwächen, Zahlen, Fakten,<br />

Chancen“), Faktor „Verbündete“<br />

(„Change Manager sollten<br />

koalieren“; „Je größer der Change,<br />

desto besser ist ein Externer als<br />

Teamleiter“), Faktor „adäquates<br />

Kommunizieren von Visionen und<br />

Strategien“ („Ziele, Meilensteinplanung,<br />

Ergebnis, Risiken und<br />

Budget müssen aus einem Guss<br />

kommen“).<br />

Die Verantwortlichen für einen<br />

Change-Prozess dürften sich<br />

nicht durch zu erwartende Blockaden<br />

aufhalten lassen, betonte<br />

der Programmleiter. „Zeigen Sie<br />

SIE LEBEN<br />

FÜR PRÄZISION.<br />

WIR HABEN DAS ZEUG DAZU.<br />

Sie brauchen mehr als Hammer, Zange oder<br />

Schraubendreher. Wir bieten das volle Programm.<br />

Über 60.000 Werkzeuge für höchste Anforderungen.<br />

24. - 27. APRIL 2018<br />

LANDESMESSE STUTTGART<br />

HALLE 5, STAND 5305<br />

Heute bestellt, morgen geliefert.<br />

www.hahn-kolb.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 19


Die europäische Datenschutzgrundverordnung<br />

(EU-DSGVO) tritt am 25. Mai 2018 in Kraft. Da<br />

zahlreiche technische, organisatorische und<br />

juristische Fragen zu klären sind, sollten Unternehmen<br />

jetzt mit den Vorbereitungen beginnen.<br />

Bild: Bluedesign/Fotolia<br />

Die europäische Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO)<br />

Datenschutz als Chance<br />

nutzen<br />

Die europäische Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) tritt am 25. Mai 2018<br />

in Kraft. Während der Stichtag immer näher rückt, müssen sich die Verantwort -<br />

lichen durch eine Flut an Informationen kämpfen. Zusammen mit den Auflagen<br />

und Bußgeldern schüren die kursierenden Informationen oftmals Angst vor den<br />

bevorstehenden Änderungen. Dabei birgt die DSGVO große Chancen.<br />

Der Autor<br />

Helko Kögel, Director Consulting von<br />

Rohde & Schwarz Cybersecurity<br />

Die Verordnung ist eine Modernisierung<br />

für wirksamen und konkreten<br />

Schutz personenbezogener Daten in<br />

Europa. Unternehmen haben die Chance, ihr<br />

Vertrauensverhältnis gegenüber Kunden, Partnern<br />

und Mitarbeitern zu untermauern, wenn<br />

sie die Richtlinie umsetzen. Im Zeitalter rasanter<br />

Digitalisierung und datengetriebener Wirtschaft<br />

ist ein gewissenhafter und integrer Umgang<br />

mit Informationen unabdingbar –<br />

Geschäfte und Prozesse im Einklang mit der<br />

EU-DSGVO belegen eine solche Handhabung.<br />

Ein weiterer Vorteil: Um nachweisen zu können,<br />

dass ein Unternehmen datenschutzrechtliche<br />

Vorgaben einhält, muss es ein<br />

Datenschutzmanagementsystem einführen.<br />

Diese notwendige Bedingung der Verordnung,<br />

stellt einen hohen Nutzen für das Unternehmen<br />

dar. Der Datenschutzbeauftragte<br />

erhält über ein risikobasiertes Managementsystem<br />

schnell eine Übersicht über die laufende<br />

Verarbeitung von personenbezogenen<br />

Daten und kann darauf seine datenschutzrechtliche<br />

Prüfung aufbauen. Zudem ist im<br />

Falle einer Prüfung durch die zuständige Aufsichtsbehörde<br />

für Datenschutz die Vorlage<br />

des Verfahrensverzeichnisses jederzeit möglich.<br />

Darüber hinaus gewährleistet ein solches<br />

Verzeichnis Transparenz und Qualität –<br />

auch gegenüber Dritten. Hinzu kommt: Die<br />

EU-DSGVO schließt Backdoor-Lösungen rigoros<br />

aus. Damit verschafft sie europäischen<br />

Unternehmen einen Vorteil gegenüber dem<br />

globalen Wettbewerb.<br />

Grundsätze der Datenverordnung<br />

Konkret wird die Modernisierung des Datenschutzes<br />

durch mehrere Grundsätze gewährleistet,<br />

die in Art. 5 der EU-DSGVO festgelegt<br />

sind. Die zentralen Prinzipien der neuen Verordnung<br />

lauten:<br />

• Rechtmäßigkeit und Transparenz: Ohne<br />

eine Ermächtigungs- bzw. Rechtsgrundlage<br />

dürfen keine personenbezogenen Daten<br />

erhoben und benutzt werden.<br />

• Zweckbindung: Die personenbezogenen<br />

Daten, für die eine Ermächtigungsgrund -<br />

lage vorhanden ist, dürfen nur zu dem<br />

Zweck verwendet werden, für den ebendiese<br />

Ermächtigung erteilt wurde.<br />

• Datenminimierung: Die Datenverarbeitung<br />

muss auf das notwendigste Maß<br />

beschränkt werden.<br />

• Richtigkeit von Daten: Bei falschen und<br />

unsachlichen Daten hat das Datensubjekt<br />

sofortigen Anspruch auf Berichtigung bzw.<br />

Löschung.<br />

•Speicherbegrenzung: Die neue Verordnung<br />

besagt, dass die Datenspeicherung<br />

auf den Zeitraum der Verarbeitung<br />

beschränkt ist und unbegrenzte Datenspeicherung<br />

vermieden werden muss.<br />

• Integrität und Vertraulichkeit: Die personenbezogenen<br />

Daten müssen angemessen<br />

gesichert werden vor Manipulation<br />

oder Fälschung. Vor dem Hintergrund, dass<br />

die Zahl der Cyberangriffe auf Datenbanken<br />

und Zugangsberechtigungen stetig<br />

steigt, hat dieses Prinzip in der EU-Verordnung<br />

einen neuen Stellenwert.<br />

•Rechenschaftspflicht: Die Einhaltung<br />

dieser Grundsätze muss nachgewiesen<br />

werden.<br />

Sicherheit der Datenverarbeitung<br />

Ein wesentlicher Aspekt der EU-DSGVO ist die<br />

Sicherheit der Datenverarbeitung. Um Integrität<br />

und Vertraulichkeit zu gewährleisten,<br />

müssen Unternehmen bei der Verarbeitung<br />

personenbezogener Daten technische und<br />

organisatorische Maßnahmen ergreifen, die<br />

einen Schutz vor unbefugter oder unrechtmäßiger<br />

Verarbeitung der Daten, ihren Verlust<br />

sowie ihre unbeabsichtigte Zerstörung<br />

oder Schädigung sicherstellen. Die Wahl der<br />

konkreten Technologien und Maßnahmen<br />

soll dabei gemäß der Wahrscheinlichkeit und<br />

20 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


MANAGEMENT<br />

Das Unternehmen<br />

Rohde & Schwarz<br />

Der Technologiekonzern Rohde & Schwarz entwickelt,<br />

produziert und vermarktet innovative<br />

Produkte der Mess-, Informations- und Kommunikationstechnik<br />

für professionelle Nutzer.<br />

Mit den Arbeitsgebieten Messtechnik, Broadcast-<br />

und Medientechnik, Cybersicherheit,<br />

Sicher e Kommunikation sowie Monitoring und<br />

Network Testing adressiert Rohde & Schwarz<br />

eine Reihe von Marktsegmenten in der<br />

Wirtschaf t und im hoheitlichen Sektor.<br />

nen zusammenarbeiten und ineinandergreifen.<br />

Dazu gehört das Einrichten sicherer<br />

Netzwerke, des Monitorings, der Endpoints,<br />

Applikationen und Clouds. Verantwortlich für<br />

die Initiierung und Umsetzung der oben<br />

genannten Maßnahmen ist immer der Datenschutzbeauftragte<br />

und teilweise der IT-<br />

Sicherheitsbeauftragte.<br />

Unternehmen bietet die EU-DSGVO viele<br />

Chancen: Das Vertrauen seitens der Lieferanten<br />

kann gestärkt und die nötige Transparenz<br />

gegenüber Dritten untermauert werden. Um<br />

sich den konkreten Herausforderungen der<br />

EU-DSGVO erfolgreich zu stellen, empfiehlt<br />

sich ein Ansatz, der Datenschutz und Informationssicherheit<br />

gleichermaßen betrachtet.<br />

Ein breit aufgestelltes, auf allen Ebenen nahtlos<br />

zusammenarbeitendes Lösungsportfolio,<br />

bestehend aus sicheren Netzwerken, Monitoring,<br />

Endpoints, Applikationen und Clouds, ist<br />

dabei unabdingbar.<br />

Schwere des Risikos für die Rechte<br />

der Betroffenen abgewogen<br />

werden.<br />

Die neuen Prinzipien stellen Unternehmen<br />

vor konkrete Herausforderungen.<br />

Sie müssen Maßnahmen<br />

ergreifen, die die Vertraulichkeit,<br />

Integrität und Belastbarkeit<br />

der Systeme und<br />

Dienste sicherstellen und die Verfügbarkeit<br />

der personenbezogenen<br />

Daten gewährleisten sowie<br />

eine Wiederherstellung der Daten<br />

ermöglichen. Vor allem die<br />

Abschätzung des Risikos nach einer<br />

festgelegten Methodik – das<br />

Fachwort lautet: Datenschutzfolgenabschätzungen<br />

– stellt eine<br />

erhöhte Anforderung an Unternehmen<br />

dar. Eine weitere Herausforderung<br />

sind die erweiterten<br />

Informations- und Auskunftspflichten<br />

gegenüber Betroffenen<br />

sowie eine generelle Ausweitung<br />

der Betroffenenrechte.<br />

Ein konzeptioneller Ansatz<br />

schafft Abhilfe<br />

Um sich diesen Herausforderungen<br />

zu stellen, empfiehlt sich die<br />

Einführung eines sogenannten<br />

Informationssicherheitsmanagementsystems<br />

(ISMS). Darin werden<br />

Verfahren und Regeln aufgestellt,<br />

die dafür sorgen, dass die<br />

benötigte Informationssicherheit<br />

im Unternehmen zunächst<br />

definiert, dann umgesetzt und<br />

kontinuierlich verbessert wird.<br />

Um dem erhöhten Anspruch der<br />

EU-DSGVO gerecht zu werden,<br />

bedarf es zudem eines breit aufgestellten<br />

Portfolios an IT-Sicherheitslösungen,<br />

die auf allen Ebe-<br />

»QUALITÄT, ZUVERLÄSSIGKEIT UND<br />

FAIRNESS – DAMIT PUNKTEN WIR.«<br />

WIR VERBINDEN MENSCHEN UND TECHNIK.<br />

Die STEMA GmbH ist einer der führenden deutschen<br />

Hersteller für universelle PKW-Anhänger und Fahrzeugtransport<br />

lösungen. Seit 1969 haben wir gut 1,3 Millionen<br />

Anhänger gebaut, rund 50.000 kommen jedes Jahr dazu. Egal<br />

ob Home- oder Profi-Transporter – STEMA steht für kürzeste<br />

Lieferzeiten in ganz Deutschland. Daran hat Ferdinand Gross<br />

einen entscheidenden Anteil: Seit Ende 2009 betreut der<br />

Spezialist für Verbindungsteile unsere beiden Kanbanlager und<br />

stellt uns eigene Logistiker zur Verfügung, die den Service bis<br />

zum Montageband garantieren. Durch sie erhält jeder Montageplatz<br />

die benötigten Normteile in der genau definierten Menge.<br />

Der Monteur kann deshalb durchgängig montieren, die Taktzeit<br />

für einen Hänger beträgt nur noch knapp acht Minuten.<br />

Zudem setzt Ferdinand Gross – ebenso wie STEMA – auf eine<br />

vertrauensvolle und faire Zusammenarbeit, die eine langfristige<br />

Partnerschaft erst möglich macht.<br />

Michael Jursch | Geschäftsführer | STEMA Metallleichtbau GmbH<br />

SIE SIND NEUGIERIG GEWORDEN? SO ERREICHEN SIE UNS:<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co. KG | Daimlerstraße 8 | 70771 Leinfelden-Echterdingen | 0711 / 1604-1653 | info@schrauben-gross.de | www.schrauben-gross.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 21


Die disruptive Technologie der Blockchain hat das Potenzial, den gesamten Workflow zu revolutionieren. Bild: vege/Fotolia<br />

Die zukünftige Rolle der Blockchain in der <strong>Beschaffung</strong>slogistik<br />

Eine Verkettung glücklicher Umstände<br />

Kleinere Losgrößen, höherer Individualisierungsgrad, schnellere Lieferzeiten: Die <strong>Beschaffung</strong>slogistik<br />

steht vor komplexen Herausforderungen. Dabei sind die beteiligten Partner, Kunden und Lieferanten<br />

meist nicht in die eigenen Prozesse integriert. Das kostet Zeit, Geld und ist eine nie versiegende Fehlerquelle.<br />

Durch den Einsatz von Blockchains kann sich das einfach ändern.<br />

Was ist eine Blockchain? Es gibt<br />

viele Erklärungsversuche, meist<br />

von Technikern für Techniker geschrieben.<br />

Hier eine Definition für alle anderen:<br />

Eine Blockchain ist ein IT-basierendes Verfahren,<br />

mit dem Informationen fälschungs -<br />

sicher dokumentiert und an alle Beteiligten in<br />

Echtzeit verteilt werden kann. Das funktioniert<br />

bei digitalen Währungen wie dem Bitcoin<br />

ebenso wie bei der Nachverfolgung einer<br />

Lieferkette. Das Grundprinzip: Wenn ich Informationen<br />

schützen möchte, habe ich zwei<br />

Möglichkeiten. Entweder lege ich das entsprechende<br />

Dokument in einen Tresor und hoffe,<br />

dass der nicht eines Nachts geknackt wird. In<br />

diesem Fall muss ich jede Änderung manuell<br />

eintragen, was Fehler oder Manipulationen<br />

erlaubt. In der digitalen Welt entspräche der<br />

Tresor dem Einsatz von Firewalls und Zugangsbeschränkungen.<br />

Die zweite Möglichkeit:<br />

Ich verteile die Informationen in meinem<br />

gesamten Umfeld und sorge dafür, dass jeder<br />

über alle Änderungen sofort Bescheid weiß<br />

und diese auch überprüfen kann. Wer jetzt<br />

manipulieren möchte, müsste dies gleichzeitig<br />

bei allen Mitgliedern in der Community<br />

tun. Und das ist unmöglich.<br />

Im Fall eines <strong>Beschaffung</strong>svertrages funktioniert<br />

das so: Jede Transaktion erzeugt einen<br />

Informationsblock – ein Datenpaket. Unter<br />

Transaktionen können Dokumente, Vereinbarungen,<br />

Tabellen oder auch Bedingungen gemeint<br />

sein. Diese werden einzeln digital gespeichert<br />

und jeweils mit einer Prüfsumme<br />

versehen. Diese Prüfsumme wird in das nächste<br />

Datenpaket übernommen. Und dessen<br />

Prüfsumme in das folgende – so entsteht eine<br />

Datenkette, mit anderen Worten: eine Blockchain.<br />

Nachträgliche Änderungen fallen sofort<br />

auf, weil zum Beispiel die Änderung eines Dokumentes<br />

eine andere Prüfsumme zur Folge<br />

hätte und das gefälschte Dokument beziehungsweise<br />

Datenpaket damit nicht mehr in<br />

die Reihe passt. Diese wachsende Blockchain<br />

ist bei allen Beteiligten präsent. Die aktuelle<br />

Blockchain der Kryptowährung Botcoin ist beispielsweise<br />

156 GB groß – kein Wunder bei<br />

der Vielzahl der Transaktionen. <strong>Beschaffung</strong>s-<br />

Blockchains sind dagegen deutlich kompakter.<br />

Eine für alles<br />

Momentan löst sich die Blockchain von ihrem<br />

ursprünglichen Anwendungsfall Kryptowährung<br />

und entwickelt sich zu einer techni-<br />

22 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


MANAGEMENT<br />

60 % der B2B-Transaktionen werden heute noch auf Papier abgerechnet.<br />

Bild: Freedomz/Fotolia<br />

„Der Papierkram verursacht in<br />

manchen Fällen mehr Kosten<br />

als die eigentliche Waren -<br />

lieferung.“<br />

Prof. Dr. Gilbert Fridgen, Fraunhofer-<br />

Institut für Angewandte Informationstechnik<br />

FIT<br />

schen Lösung für transaktionsbasierende<br />

Prozesse. Der Vorteil: Mit einer Blockchain<br />

lassen sich zu jedem Zeitpunkt ein nachvollziehbarer,<br />

überprüfter und ganzheitlicher<br />

Systemzustand belegen. Es kann lückenlos<br />

festgehalten werden, welches Dokument zu<br />

welchem Zeitpunkt mit welchem Inhalt wem<br />

vorlag. Damit werden eine Vielzahl neuer Einsatzgebiete<br />

denkbar: vom Monitoring einer<br />

Kühlkette über die Fälschungssicherheit von<br />

Ersatzteilen bis hin zum industriellen Supply<br />

Chain Management.<br />

Ein Blockchain kann aber mehr als „nur“<br />

einen Systemzustand fälschungssicher zu<br />

belegen. Es können Bedingungen in die Chain<br />

geschrieben werden. Zum Beispiel: Hat der<br />

Lieferant just-in-time übergeben, erfolgt<br />

automatisiert eine Zahlung. Oder anders -<br />

herum: Bei Verzug unterbleibt die Zahlung,<br />

beziehungsweise werden automatisch vorher<br />

vereinbarte Rabatte abgezogen. Bei Mängeln<br />

kann die Chain sofort eine Ersatzlieferung<br />

beantragen. In diesem Fall spricht man<br />

von Smart Contracts. Auch das Rollen- und<br />

Rechtemanagement in der realen wie auch in<br />

der digitalen Welt lässt sich mit dem Verfahren<br />

in Echtzeit managen. Wird ein Recht entzogen,<br />

wird dies in der aktuellen Chain vermerkt<br />

und ab sofort nicht mehr berücksichtigt.<br />

So lassen sich auch unternehmensübergreifend<br />

Rechte managen. Es gibt bereits realisierte<br />

Einsatzbeispiele für solche Smart<br />

Contracts. So kann die Blockchain bei ausbleibenden<br />

Zahlungen zuerst die Motorleistung<br />

eines geleasten Lkws reduzieren. Bleiben die<br />

Raten weiterhin aus, kann sogar der elektronische<br />

Autoschlüssel vollautomatisch gesperrt<br />

werden.<br />

Jeder weiß alles. Sofort.<br />

Die überwiegende Anzahl der unternehmensübergreifenden<br />

Prozesse sind bisher<br />

nicht standardisiert digitalisiert. Eine Ausnahme<br />

bilden die marktbeherrschenden<br />

Logistik-Unternehmen wie DHL oder UPS.<br />

Anders sieht die Lage bei den KMUs aus: Der<br />

Branchenverband Bitkom schätzt, dass über<br />

95 % aller unternehmensübergreifenden Prozesse<br />

nicht oder nur punktuell digitalisiert<br />

sind. Mit anderen Worten: Auftragsvergabe,<br />

Vertragsvereinbarungen und Statusüberwachungen<br />

werden über kostenintensive und<br />

fehleranfällige Kommunikationsmedien wie<br />

Fax, Telefon oder E-Mail abgewickelt. Um<br />

trotzdem immer kürzere Lieferzeiten zu<br />

garantieren, werden höhere Lagerkapazitäten<br />

vorgehalten. Mittelständische Einzel- und<br />

Kleinserienfertiger lagern mittlerweile durchschnittlich<br />

20 % ihres Umsatzes in Warenbeständen<br />

als Reserve.<br />

Vor allem aber sind die meisten bisherigen<br />

Stationen eines <strong>Beschaffung</strong>sprozesses nicht<br />

automatisiert, sondern werden manuell von<br />

Menschen angestoßen. Das bietet Raum für<br />

Flexibilität, kostet aber Ressourcen und Zeit.<br />

Darüber hinaus sind die Finanzprozesse in der<br />

Supply Chain meist vom eigentlichen Workflow<br />

entkoppelt. Heute werden immer noch<br />

mehr als 60 % der B2B-Transaktionen auf Papierrechnungen<br />

abgewickelt. Der Einsatz von<br />

Blockchains könnte dies ändern und zudem<br />

die verschiedenen Supply-Chain-Partner wie<br />

zum Beispiel Lieferanten, Hersteller, Händler,<br />

Logistik- und Finanzdienstleister integrieren.<br />

Der Mehrwert liegt neben der Sicherheit auch<br />

in der Automatisierung. Dezentrale Steuereinheiten<br />

können via Blockchain autonome<br />

Dispositionsentscheidungen im Supply-<br />

Chain-Netzwerk treffen. Das bietet ein großes<br />

Potenzial zur Effizienzsteigerung vor allem im<br />

operativen und strategischen Einkauf. Auf<br />

diese Weise können im Lieferantennetzwerk<br />

Wertschöpfungsstammbäume über mehrere<br />

Stufen angelegt werden. Der Transparenzgewinn<br />

wäre für alle Beteiligten enorm.<br />

Die Widerstände<br />

Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter<br />

Weg. Nach einer weiteren Bitkom-Umfrage<br />

aus dem Herbst 2017 hat bis zu diesem Zeitpunkt<br />

gerade einmal ein Drittel der Automobilhersteller<br />

und -zulieferer (34 %) von der<br />

Blockchain als Technologie für den Unternehmenseinsatz<br />

gehört. Bei anderen aktuellen<br />

technologischen Trends sieht es besser aus:<br />

Big Data (96 %), 3D-Druck (92 %) oder Internet<br />

of Things (73 %) sind besser bekannt. Das<br />

ist das Ergebnis einer Umfrage unter 177 Vorständen<br />

und Geschäftsführern aus der Automobilindustrie<br />

mit 20 und mehr Mitarbeitern<br />

in Deutschland. Größter Hinderungsgrund<br />

für eine Einführung im eigenen Unternehmen<br />

sind die Kosten (60 %), die unklare rechtliche<br />

Situation (43 %) sowie das fehlende<br />

Know-how im Unternehmen (29 %). Gut jedes<br />

vierte Unternehmen (27 %) sieht bislang<br />

auch keine Notwendigkeit, die Technik zu<br />

nutzen. Das wird sich in absehbarer Zeit ändern.<br />

Vor allem dann, wenn die Global Players<br />

von ihren kleineren Lieferanten die Einführung<br />

von unternehmensübergreifenden digitalen<br />

Prozessen fordern.<br />

Der Autor<br />

Michael Grupp,<br />

freier Fachredakteur, Stuttgart<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 23


MANAGEMENT<br />

Bild: forcont<br />

Digitalisierung interner Unternehmensprozesse<br />

Die Must-haves im Vertragsmanagement –<br />

aktiv gestalten statt nur verwalten<br />

In vielen Unternehmen sind Verträge über verschiedene Abteilungen hinweg verstreut – vom Einkauf<br />

über die Rechtsabteilung bis hin zu verschiedenen Fachabteilungen. So ist es beinahe unmöglich, den<br />

Überblick zu behalten. Die Konsequenz: verpasste Fristen oder unvollständige Unterlagen. Mit einer<br />

Vertragsmanagement-Software wird es Mitarbeitern möglich, Verträge zentral, transparent und revisions -<br />

sicher zu speichern. Lernen Sie die sieben wichtigsten Funktionen einer Vertragsverwaltung kennen.<br />

Ein elektronisches Vertragsmanagement<br />

hilft Unternehmen, die zahlreichen<br />

Verträge mit Lieferanten und Kunden<br />

ordnungsgemäß zu handhaben. Die folgenden<br />

sieben Funktionen sind für jede Lösung<br />

zur Vertragsverwaltung ein Must-have,<br />

damit ein Unternehmen seine internen Prozesse<br />

nachhaltig optimieren und eine Compliance-konforme<br />

Verwaltung garantieren kann:<br />

1. Fristenmanagement: Ein effizientes Vertragsmanagement<br />

beruht zu einem großen<br />

Teil auf einer zuverlässigen Fristenkontrolle<br />

und Terminverwaltung. Gerade bei jahrelang<br />

laufenden Verträgen stellt das Sachbearbeiter<br />

vor große Herausforderungen. Eine digitale<br />

Vertragsverwaltung bietet hier eine unkomplizierte<br />

Lösung: Hat ein Vertrag beispielsweise<br />

eine Mindestlaufzeit von einem<br />

Jahr, wird der verantwortliche Mitarbeiter<br />

mithilfe einer digitalen Vertragslösung automatisch<br />

erinnert. Dann bekommt er beispielsweise<br />

30 Tage vor Ablauf des Vertrags<br />

eine E-Mail zu den Vertragskonditionen und<br />

kann entweder kündigen oder den Vertrag<br />

verlängern. Entscheidet der verantwortliche<br />

Mitarbeiter sich nicht innerhalb einer bestimmten<br />

Frist, wird die Entscheidung automatisch<br />

an den Nebenverantwortlichen weitergeleitet.<br />

So kann keine Frist mehr ungesehen<br />

verstreichen, und die Verantwortlichkeiten<br />

sind eindeutig verteilt.<br />

2. Schnittstellen: Unternehmen nutzen Informationsmanagement-Systeme<br />

zur Verwaltung<br />

ihrer Lieferanten- und Kundendaten.<br />

Um beim Einsatz einer digitalen Vertragslösung<br />

diese Daten nicht doppelt zu erfassen,<br />

sollten sich Drittsysteme über Schnittstellen<br />

24 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


MANAGEMENT<br />

Whitepaper<br />

Diese sieben Punkte sind ein Auszug aus dem<br />

Whitepaper „Aktiv Gestalten statt nur<br />

Verwalten : Wie ein digitales Vertragsmanagement<br />

Ihre internen Prozesse verschlanken<br />

kann“. Das Whitepaper steht hier zum kostenlosen<br />

Download bereit. www.forcont.de.<br />

integrieren lassen. Somit sind die Daten im<br />

Vertragssystem jederzeit auf dem neuesten<br />

Stand. Auch Dokumente aus den Abrechnungssystemen<br />

sollten sich über entsprechende<br />

Schnittstellen direkt und automatisiert<br />

übernehmen lassen.<br />

3. Volltextsuche: Einer der großen Vorteile<br />

von digitalen Verträgen ist die einfache<br />

Durchsuchbarkeit. Eine OCR-Texterkennungs-<br />

Software macht als PDF eingescannte und<br />

abgespeicherte Dokumente voll durchsuchbar<br />

– sowohl nach Schlagworten als auch<br />

ganzen Sätzen. Mitarbeiter, die keine Leseberechtigung<br />

für ein Dokument haben, dürfen<br />

dieses natürlich auch bei der Volltextsuche<br />

nicht angezeigt bekommen.<br />

4. Dokumenterstellung: Eine papierbasierte<br />

Vertragsverwaltung bedeutet meist auch einen<br />

Medienbruch: Zusätzliche Dokumente,<br />

wie etwa Kündigungsschreiben, werden am<br />

PC erstellt, bearbeitet und schließlich ausgedruckt,<br />

mit den entsprechenden Unterschriften<br />

versehen und versendet oder in der Akte<br />

abgelegt. Doch auch viele digitale Lösungen<br />

verlangen einen solchen Schritt: Der Mitarbeiter<br />

erstellt ein Dokument in Word, druckt<br />

es aus, lässt es unterschreiben, scannt es, lädt<br />

es wieder in das System hoch und legt es<br />

beim entsprechenden Vertrag ab. Dabei lässt<br />

sich dieser Prozess durch eine integrierte Dokumenterstellung<br />

bedeutend einfacher gestalten:<br />

Diese ermöglicht das Verfassen von<br />

Unterlagen direkt in der Akte, in der das Dokument<br />

auch abgelegt wird und aus der sich<br />

zudem die notwendigen Vertragsdaten unkompliziert<br />

übernehmen lassen. Der Mitarbeiter<br />

kann das neu erstellte Dokument dann<br />

direkt aus dem System per E-Mail versenden.<br />

5. Versionierung: Strenge Compliance-Vorgaben<br />

verlangen oft, dass Entwürfe und nachträgliche<br />

Veränderungen von Verträgen sowie<br />

der dazugehörige Bearbeiter vollständig<br />

dokumentiert und nachvollziehbar sind. Die<br />

Versionierung von Dokumenten bietet dafür<br />

die notwendige Grundlage. Frühere Versionen<br />

werden inklusive aller Meta-Daten in der<br />

Dokumenthistorie gespeichert – von der Bearbeitungszeit<br />

über den ausführenden Mitarbeiter<br />

bis hin zu den eigentlichen Änderungen.<br />

Handelt ein Mitarbeiter beispielsweise<br />

neue Vertragsbedingungen aus, dann kann<br />

das geänderte Vertragsdokument als neue<br />

Version des Vertrags abgelegt werden.<br />

6. Zugriffssteuerung: Ein Berechtigungssystem<br />

regelt den Zugriff auf Vertragsdaten sehr<br />

genau. So können auch Mitarbeitern fremder<br />

Abteilungen oder Externen Leserechte eingeräumt<br />

werden. Denn geschäftskritische Daten<br />

in einem Vertrag dürfen unter Umständen<br />

nur einem sehr eingeschränkten Kreis<br />

von relevanten Mitarbeitern zugänglich sein.<br />

Gleichzeitig ist es aber durchaus sinnvoll,<br />

dass beispielsweise ein Controlling-Mitarbeiter<br />

Verträge zu Reportingzwecken einsehen<br />

kann, aber keine Schreibberechtigung für Akten<br />

hat. Ein digitales Vertragsmanagement<br />

sollte diese eingeschränkten Zugriffe durch<br />

ein anpassbares Berechtigungssystem zuverlässig<br />

abbilden. Zudem müssen Mitarbeiter<br />

ganze Akten, aber vor allem auch Teile davon,<br />

für relevante Mitarbeiter oder Externe über<br />

einen bestimmten Zeitraum hinweg freigeben<br />

können, zum Beispiel für einen externen<br />

Audit.<br />

7. Mobilität: Auch unterwegs benötigen Mitarbeiter<br />

einen vollständigen Zugriff auf alle<br />

Verträge, beispielsweise wenn sie Vertragsverhandlungen<br />

vor Ort bei Kunden oder Lieferanten<br />

führen. Mit einer entsprechenden<br />

Software-as-a-Service-Lösung sind sie über<br />

alle Vertragsdaten informiert und können jederzeit<br />

und von jedem Ort aus darauf zugreifen.<br />

Bei der Auswahl einer solchen Lösung<br />

sollte man darauf achten, dass der Anbieter<br />

den deutschen Datenschutzrichtlinien verpflichtet<br />

ist und eine Weitergabe von sensiblen<br />

Daten somit ausgeschlossen ist. Hilfreich<br />

sind Auszeichnungen wie etwa die „German<br />

Cloud“-Zertifizierung, die ein besonders<br />

hohes Datenschutz-Niveau belegen.<br />

Der Autor<br />

Gunther Ebert, Product Manager,<br />

Forcont Business Technology GmbH,<br />

www.forcont.de<br />

VERBINDUNGSELEMENTE<br />

& BEFESTIGUNGSTECHNIK<br />

Mit 130 Jahren<br />

Erfahrung zählt REYHER<br />

zu den führenden<br />

Handelsunternehmen für<br />

Verbindungselemente<br />

und Befestigungstechnik<br />

in Europa und beliefert<br />

Kunden weltweit.<br />

Halle 3, Stand J32<br />

Sichere<br />

Materialversorgung<br />

Zuverlässiges<br />

C-Teile-Management<br />

Automatisierte<br />

Kanban-Prozesse<br />

Innovativer Behälter<br />

ROM | LTB<br />

Hannover Messe<br />

23.–27. April<br />

F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />

Haferweg 1 · 22769 Hamburg<br />

Telefon 040 85363-0<br />

kontakt@reyher.de<br />

www.reyher.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 25


MANAGEMENT<br />

Einkauf 4.0<br />

Big Data verstehen und<br />

Potenziale nutzen<br />

Noch vor Kurzem war Einkauf 4.0 für viele nur eine Worthülse. Doch mit der<br />

zunehmenden Etablierung des Gesamtkonzeptes richtet sich der Fokus nun<br />

immer stärker auf einzelne Anwendungsfelder. Big Data ist dabei ein Schlüsselwort.<br />

Dieser Beitrag systematisiert den Ansatz und zeigt Anwendungsmöglichkeiten<br />

im modernen Einkauf.<br />

Kaum über zwei Jahre ist es her, dass<br />

Industrie 4.0 und deren Auswirkung<br />

als „Totgeburt“ oder kaum charmanter,<br />

als „Hype“ abgetan wurden. Doch mittlerweile<br />

verbreitet sich die Überzeugung, dass<br />

die digitalen Technologien tatsächlich Revolutionäres<br />

mit sich bringen könnten. Was vor<br />

nicht allzu langer Zeit noch Vision war, füllt<br />

sich immer schneller mit Leben und realen<br />

Anwendungsfällen. Was dabei im operativen<br />

Einkauf die „Robotics Process Automation“<br />

(RPA), also autonome Bestellprozesse sind, ist<br />

im strategisch-taktischen Bereich das Thema<br />

„Big Data“. Die Fähigkeit, auf Basis großer Datenmengen<br />

Bedarfe, Märkte und Lieferanten<br />

professionell analysieren und in der Folge<br />

besser steuern zu können, wird daher eine<br />

Kernkompetenz des Einkaufs. Dieser Beitrag<br />

entwickelt daher eine Konzeption zur Nutzung<br />

der vielfältigen Potenziale von Big Data<br />

in <strong>Beschaffung</strong>saktivitäten.<br />

Ausgangspunkt für die Notwendigkeit von<br />

Big Data sind die Defizite bestehender IT-Lösungen<br />

im Einkauf. Diese unterstützen aufgrund<br />

Begrenzungen ihrer Rechenkapazität,<br />

ihres Vernetzungsgrades oder ihrer Logik nur<br />

bestimmte, klare vorgegebene Aufgaben. Moderne,<br />

intelligente und vernetzte Systeme als<br />

Grundgedanke des „Einkauf 4.0“ sind in der<br />

Lage, beliebig viele historische und zukunfts-<br />

orientierte Daten zu strukturieren und gezielt<br />

auszuwerten (Big Data). Dies ist insbesondere<br />

deshalb wichtig, da durch die erwartete Vernetzung<br />

sämtlicher Produkte, Prozesse und<br />

Systeme die Menge an verfügbaren Daten<br />

exponentiell ansteigen wird (=„Big Data“).<br />

Konzeption „Big Data“ im Einkauf 4.0<br />

Allerdings sind große Datenmengen per se<br />

kein Erfolgsfaktor. Dieser liegt – Google, Facebook<br />

& Co. Lassen grüßen – in der Nutzung der<br />

Daten (=“Analytic“. Die konkrete Rolle von „Big<br />

Data Analytics“ im Einkauf bleibt jedoch oft<br />

unklar. Nicht jede Systemauswertung ist<br />

gleichzeitig Big Data, nicht jede datengetriebene<br />

Erkenntnis ist Ergebnis von „Analytics“ – so<br />

stellt sich zunächst die Frage nach den konzeptionellen<br />

Grundlagen. Gängige Charakteristika<br />

zur Definition von „Big Data Analytics“<br />

sind dabei Volume (Datenmenge), Variety (Heterogenität),<br />

Velocity (Verarbeitungsgeschwindigkeit)<br />

und Veracity (Richtigkeit), die nachfolgend<br />

für den Einkauf ausgelegt werden.<br />

Volume – Einkaufsdaten in „rauen Mengen“<br />

Die durch die vorab skizzierte Vernetzung<br />

potenz iell entstehende Datenmenge wird in<br />

einer digitalisierten Wirtschaft massiv zunehmen.<br />

Ein zentrales, verbindendes Element<br />

hierbei ist der Einkauf in seiner Schnittstellenfunktion<br />

zu den <strong>Beschaffung</strong>smärkten –<br />

und damit für die Vernetzung mit den Lieferanten.<br />

Bild: alswart/Fotolia<br />

26 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


MANAGEMENT<br />

Hieraus ergeben sich Fragen danach, welche<br />

Daten überhaupt erhoben und ggf.<br />

ausgetauscht werden sollen. Die über<br />

moderne Sensorik erhebbaren Daten<br />

können dabei sogar Aufschluss über die<br />

Nutzung bzw. Verbrauch einzelner Produkte<br />

geben. Da dies auch ökonomisch<br />

verwertbare Informationen ermöglicht<br />

(z. B. Produktdesign), sind Daten bzw.<br />

Zugriff darauf in Zukunft auch „Verhandlungsmasse“<br />

zwischen Einkäufer<br />

und Lieferant. Doch auch einkaufsinterne<br />

Anwendungsbereiche sind denkbar,<br />

z. B. Zuverlässigkeit von Lieferanten viel<br />

umfassender prüfen und steuern zu<br />

können – und zwar nicht mehr nur auf<br />

aggregierter Ebene.<br />

Variety – Datenvielfalt managen<br />

Durch die Vernetzung werden zukünftig zahllose<br />

Supply-Chain-Beteiligte ihren Beitrag zu<br />

einem Datenpool leisten, was zu entsprechender<br />

Heterogenität führt. Intelligenten<br />

„Big Data“-Systemen wird daher abverlangt,<br />

zahlreiche Datenformate verarbeiten zu können,<br />

ohne dass es zu Datenbrüchen kommt.<br />

Der Einkauf kann hier auf mehreren Dimensionen<br />

wirken. So z. B., indem er seinen Lieferanten<br />

Vorgaben zu Datenformaten macht.<br />

Da jedoch Lieferanten zumeist mehrere Kunden<br />

haben, kommt es hier wahrscheinlich zu<br />

einer Vervielfältigung von Datenstandards.<br />

Da eine Konzentration auf zentrale Plattform-<br />

Standards (wie z. B. bei Smartphones mit iOS<br />

und Android oder die weltweit einheitlichen<br />

E-Mail-Protokolle) derzeit nicht absehbar ist,<br />

sollte daher die Entwicklung solcher Standards<br />

aufmerksam beobachtet und auf eine<br />

Vereinheitlichung seitens der Lieferanten<br />

hingewirkt werden.<br />

Velocity – Wettbewerbsvorteil Schnelligkeit<br />

Der Aspekt der Daten-„Geschwindigkeit“ betrifft<br />

Big Data auf einer Vielzahl von Ebenen.<br />

Zunächst einmal geht es dabei bereits um infrastrukturelle<br />

Fragen, nämlich wie schnell<br />

Daten in einer vernetzten Wirtschaft übertragen<br />

werden, gerade bei internationalen Lieferanten<br />

ein nicht zu unterschätzendes Problem.<br />

Die verstärkte Nutzung sogenannter<br />

„Cloud“-Lösungen erhöht die Erfordenis für<br />

ein „schnelles Internet“ noch einmal. Entsprechende<br />

Initiativen kann und sollte der<br />

Einkauf unterstützen, z. B. als zusätzliche<br />

Erwä gung in der Lieferantenauswahl.<br />

Daneben ist auch die Frage nach der Nutzung<br />

von Erkenntnissen der Big-Data-Analyse für<br />

den Einkauf relevant, also inwieweit durch<br />

Big Data im Einkauf 4.0. Quelle: Kleemann<br />

schnelle Datenverarbeitung <strong>Beschaffung</strong>sentscheidungen<br />

unterstützt werden können.<br />

Algorithmen zur Mustererkennung erleichtern<br />

schnelle Bedarfsprognosen, Lieferantensuchen<br />

werden breiter angelegt und dennoch<br />

schneller durchgeführt; selbst Aussagen<br />

in Verhandlungen ließen sich in Echtzeit<br />

prüfen und simulieren. Der Einkauf sollte sich<br />

dieser Möglichkeiten bewusst werden und<br />

unter stetiger Kosten-Nutzen-Abwägung<br />

sukzessive einsetzen.<br />

Veracity – Allheilmittel Blockchain?<br />

Die Verlässlichkeit und Sicherheit der erhobenen<br />

Daten gilt auch im Einkauf als einer der<br />

größten Vorbehalte gegenüber der Digitalisierung.<br />

Darauf eingehend häufen sich die<br />

Vorschläge, die Konsistenz von Daten mittels<br />

„Blockhain“-Verfahren zu sichern. Hierbei<br />

handelt es sich um ein Kryptoverfahren, das<br />

Die Autoren<br />

Prof. Dr. Florian C. Kleemann ist Professor<br />

für Supply Chain Management an der<br />

Hochschule München. Zusätzlich forscht er<br />

und berät Unternehmen im Themengebiet<br />

„Digitalisierung“.<br />

Dr. Andreas H. Glas arbeitet als wissenschaft -<br />

licher Mitarbeiter an der Universität der Bundeswehr<br />

München, Fachgebiet <strong>Beschaffung</strong>,<br />

Supply Management und Performance Based<br />

Contracting.<br />

Gemeinsam haben die beiden das Kompaktbuch<br />

„Einkauf 4.0“ verfasst, das 2017 im<br />

Springer Verlag erschienen ist.<br />

eine durchgängige dezentrale Buchführung<br />

aller Transaktionen ermöglicht, also<br />

eine lückenlose Transparenz. Schon heute<br />

werden Blockchains eingesetzt, um<br />

Währungs- oder Warenflüsse nachvollziehen<br />

zu können. Ob und inwieweit das<br />

<strong>Beschaffung</strong>scontrolling Blockchain nutzen<br />

soll, ist eine Entscheidung, die auch<br />

davon abhängt, inwieweit neben der<br />

operativen Liefertreue auch die „Datentreue“<br />

ein Aspekt der Leistungsbewertung<br />

eines Lieferanten ist, also wie verlässlich<br />

die bereitgestellten Informationen<br />

sind.<br />

Big Data verändert den Einkauf<br />

Die zusammenfassende Betrachtung<br />

zeigt, dass Big Data auf konzeptioneller<br />

Ebene eine hohe Überschneidung zum Einkauf<br />

aufweist, Big Data somit ein essentieller<br />

Bestandteil des Einkauf 4.0 ist. Die zentrale<br />

Chance liegt dabei natürlich nicht darin, große<br />

Datenmengen anzuhäufen, sondern diese<br />

auch zielgerichtet einzusetzen. Intelligente<br />

Analytics-Lösungen erlauben es dem Einkauf<br />

schon heute, Einkaufsentscheidungen fundierter<br />

zu treffen – und vielleicht sogar Fragen<br />

beantwortet zu bekommen, die man bisher<br />

gar nicht gestellt hat. Dass hierbei noch nicht<br />

alle Herausforderungen (z. B. Standardisierung<br />

oder Sicherheiten der Daten) gelöst sind,<br />

sollte Einkäufer nicht abhalten, die Thematik<br />

anzugehen. Die Veränderungsgeschwindigkeit<br />

im Zeitalter der Digitalisierung lässt Ideen,<br />

die noch vor wenigen Jahren als pure Vision<br />

erschienen, innerhalb kurzer Zeit Realität<br />

werden. Einkaufsorganisationen, die Big Data<br />

gezielt einsetzen, werden hiervon überproportional<br />

profitieren und so auch ihren strategischen<br />

Mehrwert im Unternehmen spürbar<br />

erhöhen.<br />

Die Autoren<br />

Prof. Dr. Florian C. Kleemann,<br />

Professor für Supply Chain<br />

Managemen t, Hochschule München<br />

Dr. Andreas H. Glas,<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter an der<br />

Universität der Bundeswehr München<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 27


MANAGEMENT<br />

Effizientes Verpackungsmanagement<br />

Wir packen das<br />

Die <strong>Beschaffung</strong>skosten für<br />

Verpackungs materialien stehen<br />

oft in keinem adäquaten Verhältnis<br />

zum Wert der Produkte. Welches<br />

Optimierungs - und damit Einspar -<br />

potenzial beim Einkauf von C-Teilen<br />

ausgeschöpft werden kann, hängt<br />

vom Automatisierungsgrad und der<br />

Einhaltung von Standards ab.<br />

In vielen Unternehmen laufen Bestellprozesse<br />

nicht automatisiert ab, der administrative<br />

Aufwand ist entsprechend hoch.<br />

Zwar ist die Verringerung der Lieferantenzahl<br />

ein probates Mittel, dann aber steigen analog<br />

dazu die <strong>Beschaffung</strong>spositionen und auch<br />

die Komplexität der Bestellungen beim jeweiligen<br />

Lieferanten. Dabei sind eine Verkürzung<br />

der Reaktionszeiten wie auch eine größtmögliche<br />

Transparenz in der Lieferkette heute<br />

ebenso wichtig wie die individuelle Kundenbetreuung.<br />

Dazu gehören Supply Chain Management,<br />

Just-in-time-Belieferung und ein<br />

standardisierter elektronischer Artikelkatalog.<br />

Kurzum: Der <strong>Beschaffung</strong>sprozess wirkt<br />

sich nachhaltig auf die internen und externen<br />

Material- sowie die dazugehörigen Informationsflüsse<br />

und nicht zuletzt auch auf die<br />

Kostensituation aus.<br />

E-Procurement geht nur mit Standards<br />

Die Umstellung auf IT-gestützte, integrierte<br />

und vor allem standardisierte Prozesse sowohl<br />

im eigenen Unternehmen als auch<br />

beim Lieferanten kann daher nicht nur Aufwand,<br />

Zeit und Kosten sparen, sondern auch<br />

entscheidende Wettbewerbsvorteile bringen.<br />

Für die Entwicklung einer kundenspezifischen<br />

Verpackungsstrategie ist allerdings die<br />

umfassende Analyse der verpackungs- und<br />

versandrelevanten Abläufe sinnvoll. Auch<br />

muss die Klassifizierung der verwendeten<br />

Produkte stimmen. Korrekte Stammdaten<br />

sind wichtig für die Nutzung der zahlreichen<br />

elektronischen Möglichkeiten und für den<br />

reibungslosen Informationsaustausch. Zentrales<br />

Element einer solchen Strategie ist der<br />

Bei der TP-Ban-Lösung werden die Barcodes per Scanner erfasst. Bild: Transpak<br />

elektronische Artikelkatalog. Für elektronische<br />

<strong>Beschaffung</strong>ssysteme im Segment der<br />

C-Teile hat sich weitgehend BMEcat als eigenständiges<br />

XML-basiertes Katalogaustauschformat<br />

für komplexe bzw. konfigurierbare<br />

Produkte und für multimediale Produktkataloge<br />

durchgesetzt. Dieses Format präsentiert<br />

die gewünschten Artikel bedarfsgerecht mit<br />

allen erforderlichen Daten wie z. B. Preise,<br />

Produktmerkmale und Klassifikationen.<br />

Systematisierte Prozesse<br />

TransPak, ein Systemanbieter für bedarfsgerechte<br />

Verpackungs- und Versandkonzepte in<br />

unterschiedlichen Branchen, arbeitet darüber<br />

hinaus auch mit Einkaufsdienstleistern und<br />

<strong>Beschaffung</strong>splattformen im Internet zusammen<br />

– beispielsweise mit Simple Systems,<br />

Wallmedien und anderen. „Große Firmen und<br />

Konzerne nutzen heute in der Regel individuelle<br />

Lieferantenportale für die systematisierte<br />

Abbildung eigener Prozesse. Darauf stellen<br />

wir uns als Servicepartner ein“, erläutert Tobias<br />

Wenninger, Vorstand Vertrieb & Marketing<br />

bei der TransPak AG. Das Procedere ist komfortabel,<br />

weil der komplette kundenspezifische<br />

Katalog in einem passenden Format in<br />

dem Portal ablegt wird, zu dem der Kunde<br />

durch seine persönlichen Login-Daten individuell<br />

Zugriff hat. Bestellt wird direkt auf der<br />

Plattform, die Daten müssen nicht in das eigene<br />

ERP-System eingelesen werden.<br />

Noch einfacher gelingt der elektronische Datenaustausch<br />

mit Schnittstellen wie OCI für<br />

SAP. Sie stellen eine direkte Verbindung zwischen<br />

dem Warenwirtschaftssystem des<br />

Kunden und einer Bestellplattform oder einem<br />

Webshop her. Der TransPak-Webshop<br />

bietet zum Beispiel mit rund 5000 Standard-<br />

Verpackungsmitteln von Kartonagen über<br />

Klebe- und Packbänder, Füll- und Polstermaterialien<br />

bis hin zu Versandverpackungen ein<br />

breites Sortiment, in dem sich der Kunde seinen<br />

Warenkorb einfach selbst zusammenstellen<br />

kann. Dieser Warenkorb wird dann<br />

komplett in das Warenwirtschaftssystem eingespielt<br />

und der Bestellvorgang ausgelöst.<br />

Weitere Effekte …<br />

Das Potenzial von E-Business ist damit noch<br />

nicht ausgeschöpft: Konsequent weitergedacht,<br />

lassen sich die Lieferanten beinahe<br />

vollständig in die Bestell- und Logistikprozesse<br />

einbinden. Denn nach der Übermittlung<br />

von Katalogdaten folgt der elektronische Austausch<br />

von Bewegungsdaten wie Bestellformularen,<br />

Auftragsbestätigungen, Lieferscheinen<br />

und Rechnungen. Unterstützt wird die<br />

28 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


MANAGEMENT<br />

Abwicklung von Transaktionsstandards wie<br />

EDI und XML. Wichtigste Voraussetzung: Eine<br />

EDI-Schnittstelle, welche die Übermittlung<br />

der Daten im passenden Format an das EDI-<br />

System des Lieferanten unterstützt. Dabei ist<br />

im Vorfeld abzuklären, welche Informationen<br />

von welchen Seiten gesendet und welche jeweils<br />

bereitgestellt werden müssen.<br />

Scannergestützte Bestellsysteme<br />

Für Kunden, die wiederholt bestimmte Artikel<br />

ordern und bei denen Abruf-, Jahres- oder<br />

auch Mindestmengen im Vorfeld festgelegt<br />

wurden, bietet TransPak ein modernes Bestellsystem,<br />

mit dem sich die Prozesse zusätzlich<br />

vereinfachen und beschleunigen lassen.<br />

Unter Berücksichtigung der jeweiligen Rahmenvereinbarungen<br />

werden alle Produkte<br />

oder Verpackungseinheiten mit entsprechenden<br />

1– oder 2D-Codes gekennzeichnet, sodass<br />

sie bequem mit Scannern oder Smart -<br />

phones erfasst werden können. Die bereits<br />

hinterlegten Bestellmengen lassen sich dem<br />

aktuellen Bedarf anpassen und kontrollieren,<br />

ehe das Formular durch einfachen Mausklick<br />

per E-Mail versendet und automatisch gespeichert<br />

wird. Bei Verwendung eines<br />

Smartphones werden nach dem Scannen mit<br />

einer vorformatierten E-Mail automatisch alle<br />

notwendigen Informationen wie Kundenund<br />

Artikelnummer, Empfänger sowie Mengenangaben<br />

an den nächstgelegenen Trans-<br />

Pak-Standort überspielt, wobei die Bestellmenge<br />

in dem digitalisierten Bestellformular<br />

noch korrigiert werden kann.<br />

Starke Synergien dank effizienter Logistik<br />

Tobias Wenninger sieht darüber hinaus „zusätzliche<br />

Effekte für dezentral aufgestellte<br />

Unternehmen, wenn sie von einheitlichen<br />

Lieferanten und Datenformaten für alle<br />

Zweigstellen bzw. Niederlassungen profitieren<br />

können. Was dann folgt, ist reine Logistik<br />

– auch dafür sind wir Experten.“ Denn die dezentral<br />

organisierte Unternehmensgruppe ist<br />

jederzeit in der Lage, termin- und bedarfsgerecht<br />

die benötigte Ware anzuliefern. Dafür<br />

sorgen bundesweit 14 Standorte mit eigenen<br />

Lägern, rund 40 eigene Lkw und über 320<br />

qualifizierte Mitarbeiter. Mehr als 40.000 Palettenstellplätze<br />

stehen zur Verfügung, um<br />

das Verpackungsmaterial zu bevorraten – ein<br />

wichtiger Beitrag zu mehr Effizienz und Wirtschaftlichkeit.<br />

Denn damit reduzieren sich<br />

die Lagerkapazitäten beim Kunden, ohne<br />

dass Versorgungsengpässe entstehen.<br />

Nachhaltige Synergieeffekte können also<br />

nicht nur durch die Integration von Systemanbietern<br />

wie TransPak in die <strong>Beschaffung</strong>svorgänge<br />

eines Unternehmens entstehen<br />

– sie lassen sich noch steigern, indem die<br />

Distributionslogistik der Lieferanten Teil der<br />

<strong>Beschaffung</strong>slogistik beim Kunden wird.<br />

Der Autor<br />

Tobias Wenninger,<br />

Vorstand Vertrieb & Marketing bei der<br />

TransPak AG<br />

Nicht alle Federn sind gleich...<br />

50%<br />

MEHR<br />

PLATZ<br />

Reduzierter Bauraum bis zu 50%<br />

gegenüber einer herkömmlichen<br />

Runddrahtfeder, bei gleicher Kraft und<br />

Durchbiegung. Standardteile sind in<br />

Edelstahl und Kohlenstoffstahl<br />

erhältlich. Sonderanfertigungen<br />

möglich.<br />

Wir liefern Ihnen die richtige Feder für<br />

Ihre Anwendung im richtigen Material.<br />

HERKÖMMLICHE FEDER<br />

SMALLEY ® WELLENFEDER<br />

Rufen Sie uns an unter:<br />

+49 (0)234 923610<br />

www.tfc-de.com<br />

Besuchen Sie uns auf der Hannover Messe 2018. Halle 4, Stand A24<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 29


Elektronische <strong>Beschaffung</strong> ist kein Allheilmittel – aber ein wirksames Instrument für mehr Wirtschaftlichkeit im Einkauf. Bild: nonnie192/Fotolia<br />

Elektronische <strong>Beschaffung</strong><br />

So gelingt die Einbindung von Lieferanten<br />

Viele Unternehmen möchten ein elektronisches <strong>Beschaffung</strong>ssystem einführen. Doch wie lässt sich<br />

eine hohe Akzeptanz der Lieferanten erreichen und das Projekt effizient durchführen? Dazu dienen<br />

einige Best und Worst Practices als Orientierungshilfe.<br />

Effizientere Prozesse, weniger Fehler,<br />

schnellere Auftragserfüllung: Die Vorteile<br />

von E-Procurement sind weitgehend<br />

bekannt. Doch bei der Umsetzung hakt<br />

es häufig aufgrund unzureichender Planung,<br />

schlechter Kommunikation und unklarer Zielsetzung.<br />

So gibt es einige Best und Worst<br />

Practices bei der Einführung von E-Procurement-Lösungen<br />

und der Einbindung der<br />

Lieferan ten zu beachten.<br />

Vorbereitung – Veränderungen werden meist<br />

skeptisch betrachtet, auch wenn sie als notwendig<br />

akzeptiert werden. Daher sollten Einkäufer<br />

bei der Einführung von E- Procurement<br />

auf Widerstände vorbereitet sein und einen<br />

Plan zu deren Überwindung haben.<br />

Große Kunden wie Automobilhersteller können<br />

aufgrund ihrer Marktmacht technische<br />

Veränderungen bei ihren Lieferanten einfach<br />

erzwingen. Doch kleinere oder mittelständische<br />

Kunden müssen hier Fingerspitzengefühl<br />

beweisen.<br />

Neben den Vorteilen wie Transparenz und<br />

Fehlervermeidung können sie zum Beispiel<br />

mit schnellerer Bezahlung, Vorzugspreisen<br />

oder finanzieller Unterstützung werben. Die<br />

elektronische <strong>Beschaffung</strong> sollte dabei nicht<br />

als Allheilmittel angepriesen werden. Den Zulieferern<br />

ist von Anfang an klar zu kommunizieren,<br />

dass die Einführung auch einen gewissen<br />

Aufwand erfordert und was sie wann<br />

umsetzen müssen. Dabei sollte der Zeitplan<br />

auch die Bedürfnisse der Lieferanten berücksichtigen,<br />

wie Spitzenzeiten oder große Umstellungen,<br />

bei denen keine Zeit für Systemeinführungen<br />

bleibt. Zudem ist ein gewisser<br />

Puffer für unvorhersehbare Ereignisse<br />

wichtig .<br />

Das ist bei der Vorbereitung sinnvoll: Input<br />

von wichtigen Lieferanten einholen, Ziele besprechen<br />

und gemeinsam einen Plan entwerfen.<br />

Vereinbaren, wer wann was mit welchen<br />

Ergebnissen erledigen soll, Pilotprojekte mit<br />

einem oder mehreren Lieferanten durchführen,<br />

Anforderungen vorausschauend für<br />

Rechnungsvolumina und Lieferantenaktivität<br />

festlegen.<br />

So geht es nicht in Sachen Vorbereitung: keine<br />

Planung, sondern einfach starten und auf<br />

ein gutes Ergebnis hoffen.<br />

Umsetzung – Selbst wenn die Ressourcen,<br />

Verantwortlichkeiten und Leistungskennzahlen<br />

genau festgelegt wurden, halten sich die<br />

Lieferanten nicht immer daran. Vor allem kleinere<br />

Unternehmen besitzen keine großen IT-<br />

Abteilungen, die das Projekt perfekt umsetzen<br />

können. Zudem kann es technische Einschränkungen<br />

geben. Hier sollten Lieferanten<br />

bei Bedarf Unterstützung vom Einkäufer erhalten.<br />

„Fangen Sie nicht mit den<br />

Freunden des Geschäftsführers<br />

an.“<br />

Neil Penny<br />

Das ist sinnvoll: Rollen und Verantwortlichkeiten<br />

klar festlegen, Unterstützung durch IT-<br />

Abteilung und Projektmanagement sichern,<br />

Verfügbarkeit der Mitarbeiter prüfen, Lösungswege<br />

bei Problemen entwickeln.<br />

So geht es nicht: Größe und Umfang des Projekts<br />

unterschätzen, Erwarten, dass die IT-Abteilung<br />

Veränderungen alleine durchführt.<br />

Nicht prüfen, ob und wann wichtige Mitarbeiter<br />

verfügbar sind.<br />

Schulungen – Nicht jeder Lieferant ist mit<br />

E-Procurement vertraut, sodass eventuell<br />

Schulungen nötig sind. Zudem sollten seine<br />

Fragen und Wünsche persönlich besprochen<br />

werden.<br />

Das ist sinnvoll: Lieferanten mit den richtigen<br />

Informationen zur richtigen Zeit versorgen,<br />

den Prozess und seine Vorteile erklären, zusätzlich<br />

Checklisten, Leitfäden, Projektpläne<br />

erstellen und Schulungen durchführen.<br />

30 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


MANAGEMENT<br />

So geht es nicht: Lückenhafte Informationen<br />

bereitstellen, die ständig überarbeitet<br />

werden , Fragen und Vorschläge einfach ignorieren.<br />

Kommunikation – Während des gesamten<br />

Projekts ist eine genaue, klare Kommunikation<br />

wichtig. Dabei sollte berücksichtigt werden,<br />

dass Ansprechpartner nicht immer sofort<br />

antworten – etwa, weil sie viel Arbeit haben<br />

oder im Urlaub sind. Daher sollten moderne<br />

Kommunikationsmittel mit Präsenzinformationen<br />

zum Einsatz kommen. Heute<br />

stehen für jeden Zweck geeignete Kanäle zur<br />

Verfügung – ob Brief, E-Mail, Meeting, Telefonkonferenz,<br />

Webinar, Portal oder Social Media.<br />

Dabei muss aber auch der Lieferant mit<br />

der Methode umgehen können.<br />

Das ist sinnvoll: Kommunikationstyp und -stil<br />

an jeden Lieferanten anpassen, Zielsetzungen<br />

präzise und klar formulieren sowie bei<br />

Bedarf nachhaken.<br />

So geht es nicht: Eine Kommunikation für alle<br />

Lieferanten, auf Follow- ups verzichten.<br />

Zeitplanung – Auf Basis einer guten Planung<br />

sind realistische Erwartungen an die Lieferkette<br />

zu stellen. Dazu dienen Meilensteine,<br />

um konkrete Fortschritte zu erzielen. Werden<br />

sie nicht erreicht, sind Änderungen an der<br />

Zeitplanung klar zu kommunizieren.<br />

Das ist sinnvoll: Verzögerungen durch Unwägbarkeiten<br />

zulassen, interne und externe<br />

Teams nicht zu stark unter Druck setzen.<br />

So geht es nicht: Termine ohne Rücksicht auf<br />

die Lieferkette durchdrücken sowie den Aufwand<br />

für die Lieferanten unterschätzen.<br />

Prioritäten – Eine fundierte Priorisierung ist<br />

entscheidend, um Projektzeiträume und Budgets<br />

nicht zu überschreiten. So sollte die Einführung<br />

mit großen Lieferanten begonnen<br />

werden, um einen schnellen Return on Investment<br />

zu erzielen. Auch wer bereits auf<br />

die elektronische Rechnungsstellung vorbereitet<br />

ist, sollte vorgezogen werden.<br />

Das ist sinnvoll: Vorab prüfen, wer die meisten<br />

Rechnungen nach Volumen oder Preis erstellt.<br />

Dann festlegen, welche Lieferanten in<br />

welcher Reihenfolge angesprochen werden.<br />

So geht es nicht: Alle Lieferanten gleich behandeln.<br />

Mit den Freunden des Geschäftsführers<br />

oder mit kleinen Lieferanten anfangen,<br />

die wenig strategischen oder operativen<br />

Gewinn bringen.<br />

Kosten – Alle beteiligten Partner müssen in<br />

das Projekt investieren. Doch bei kleinen Lieferanten<br />

kann dies zu einem Kostendruck<br />

führen, der sie eventuell überfordert. Daher<br />

sollten die Anforderungen an die Anzahl der<br />

Aufträge, Lieferzeiträume und Systeme angepasst<br />

werden. Zudem sollten Einkäufer auch<br />

Zusatzkosten wie die Bereitstellung eines<br />

Support-Teams oder die Erstellung von Schulungsunterlagen<br />

einkalkulieren.<br />

Das ist sinnvoll: Voraussichtliche finanzielle<br />

Auswirkungen für jeden Lieferanten berücksichtigen.<br />

Bei Budgetproblemen pragmatische<br />

Lösungen entwickeln.<br />

So geht es nicht: Nur wenige Funktionen zu<br />

hohen Investitionskosten bereitstellen. Gebühren<br />

an Lieferanten für die Einreichung<br />

von Rechnungen oder für Fehler stellen.<br />

Technologie – Die gewählte Technologie sollte<br />

zahlreiche Möglichkeiten für die Lieferanten<br />

bieten. So verfügen einige Unternehmen<br />

bereits über eine Form von EDI, um E-Procurement<br />

zu unterstützen. Das ist sinnvoll: Lieferanten<br />

dürfen eigene Technologie wählen,<br />

um Anforderungen zu erfüllen. Die Nutzungsmöglichkeiten<br />

sollten so einfach wie<br />

möglich sein. So geht es nicht: Ein System<br />

einsetzen, dass sich nicht anpassen lässt, nur<br />

wenige Nutzungsmöglichkeiten zur Verfügung<br />

stellen oder einen Technologieanbieter<br />

für alle Lieferanten vorschreiben.<br />

Realistische Ziele setzen – Das ist sinnvoll:<br />

Entscheidungen treffen, die auf realen Daten<br />

basieren und umsetzbar sind. Fakten sind relevanter<br />

als das „Bauchgefühl“!<br />

Der Autor<br />

Neil Penny, Produktmanager bei<br />

Data Interchange<br />

Kein Marketing-Gebrülle!<br />

Wir sprechen Klartext!<br />

---------------------------------------<br />

Ein Proof-of-Concept mit eigenen Daten für ein Einkaufscontrolling-Projekt<br />

dauert länger als drei Tage?<br />

WIR BEWEISEN DAS GEGENTEIL. SEIT MEHR ALS 20 JAHREN.<br />

SOFTCONCIS<br />

Einkaufscontrolling mit System<br />

Mobiles Einkaufscontrolling auf Smartphone und Tablet<br />

funktioniert nicht?<br />

GEHT BEI UNS IM STANDARD.<br />

Sie können mit Fachgesprächen mehr anfangen als mit<br />

<br />

REDEN SIE MIT UNS! WIR HELFEN IHNEN WIRKLICH WEITER!<br />

---------------------------------------<br />

Treffen Sie uns auf dem 13. BME-Forum Controlling und<br />

Reporting im Einkauf - 16. – 17. Mai 2018 in Düsseldorf<br />

www.softconcis.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 31


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Ob für Prototypen oder<br />

Kleinserien – alle Fertigungsmethoden<br />

des<br />

Speedigus-Programms<br />

sorgen dafür, dass Sonderteile<br />

und Komponenten<br />

schnell und kosteneffizient<br />

geliefert werden.<br />

Bilder: Igus<br />

Kunststoffkomponenten jenseits des Katalogs<br />

Sonderteilefertigung legt den Turbo ein<br />

Über 12 000 unterschiedliche Iglidur Gleitlager-Typen aus Hochleistungskunststoffen hält Igus auf<br />

Lager. Dadurch kann der Hersteller alle Teile und Systeme schnell montieren und liefern. Indes fragen<br />

Kunden auch Kunststoffkomponenten jenseits des Katalogs nach. Hierfür fertigt Igus mit verschiedenen<br />

Methoden kundenindividuelle Teile.<br />

Die Art der Produktion von kunden -<br />

individuellen Teilen richtet sich beim<br />

Motion Plastics-Spezialisten Igus<br />

nach den geforderten Stückzahlen: Für Großserien<br />

ab 500 Stück konstruieren die haus -<br />

eigenen Werkzeughersteller anwendungs -<br />

bezogene Formen aus Stahl, mit denen die<br />

Spritzgießmaschinen anschließend bestückt<br />

werden. Für Kleinserien bis 500 Stück oder<br />

Prototypen bietet Igus mit dem Fertigungsservice<br />

Speedigus eine weitere Lösung für<br />

verschleißfeste Sonderteile. Die Speedigus-<br />

Leistungen teilen sich in die Sparten Speedimold,<br />

Speedicut und Speedifit – je nachdem,<br />

welches Verfahren für die jeweilige Anwendung<br />

am besten geeignet ist.<br />

Individuelle Maschinenteile mit Speedimold<br />

Neben dem Einsatz von Metallwerkzeugen<br />

umfasst auch das Speedimold-Verfahren die<br />

Fertigung kundenspezifischer Teile mit der<br />

Spritzgusstechnik. Der Hersteller unterscheidet<br />

dabei zwischen zwei Verfahren: Zum einen<br />

lassen sich maßgefertigte Kunststoff-Gleit -<br />

lager mit 3D-gedruckten Spritzgussformen<br />

(Print2mold) herstellen, zum anderen mithilfe<br />

von gespanten Werkzeugen aus Aluminium.<br />

Das verwendete Spritzgussverfahren gibt<br />

Kunden die Möglichkeit, für Testzwecke – wie<br />

etwa Lebensdauertests – serienreife Produkte<br />

zu erhalten. Dabei können Anwender beim<br />

Print2mold- Prozess aus über 50 verschiedenen,<br />

tribologisch – auf Reibung und Verschleiß<br />

– optimierten Iglidur- Werkstoffen für<br />

ihr Sonderteil wählen. Anschließend wird der<br />

Werkstoff für die zu druckende Form an das<br />

vom Kunden gewählte Material angepasst.<br />

Abhängig vom Material wird im nächsten<br />

Schritt das Werkzeug für den Spritzguss mit<br />

dem geeigneten 3D-Druckverfahren her -<br />

gestellt und in die Spritzgießmaschine ein -<br />

gesetzt. Das Material der gedruckten Spritzgussform<br />

ist so zusammengesetzt, dass es<br />

den hohen Temperaturen und dem Druck<br />

beim Spritzgießen standhält. Ab Losgröße<br />

eins können so bis zu 500 Teile, Prototypen<br />

und Kleinserien aus einem 3D-Spritzgusswerkzeug<br />

produziert werden. Auf diese Weise<br />

lassen sich bei geringen Stückzahlen mithilfe<br />

des additiven Fertigungsverfahrens die Kosten<br />

gegenüber Spritzgussformen aus Stahl<br />

laut Angaben bis zu 80 Prozent senken. Da<br />

3D-gedruckte Formen schneller als Werkzeuge<br />

aus Stahl hergestellt werden können,<br />

spart der Anwender zusätzlich Zeit. 3D-gedruckte<br />

Werkzeuge werden häufig für Bemusterungen<br />

und Testserien aus dem Originalwerkstoff<br />

eingesetzt.<br />

Werkzeugformen aus Aluminium<br />

Für Serien zwischen 200 und 2000 Stück kann<br />

das Spritzgussteil auch mit einem Alumi -<br />

niumwerkzeug hergestellt werden. Durch die<br />

schlanke Fertigungsmethode spart der Anwender<br />

in diesem Fall ebenfalls Zeit und<br />

Geld: Auch Aluminiumwerkzeuge sind güns-<br />

32 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Nächste Messen:<br />

25.09.-27.09.2018 FachPack<br />

Mit 3D-gedruckten Spritzgussformen erhalten Kunden ihre individuellen Sonderteile<br />

innerhalb von zwei bis fünf Tagen.<br />

Das<br />

nach da?<br />

Läuft.<br />

tiger und schneller in der Produktion als<br />

Stahlformen, da auf langwieriges Härten verzichtet<br />

wird. Ihre Kosten starten bei 1000<br />

Euro. Darüber hinaus lassen sich mit Alumi -<br />

nium exaktere Geometrien erzeugen. Aus<br />

diesen Gründen werden mit den Aluminiumformen<br />

hauptsächlich Standard- und Spezialteile<br />

in kleinen Serien gespritzt. Je nach Komplexität<br />

fertigt und liefert Igus das Wunschteil<br />

innerhalb von drei bis maximal 21 Tagen.<br />

Maßgefertigte Sonderteile mit Speedicut<br />

Noch schneller lassen sich präzise Sonderteile<br />

kostengünstig aus Iglidur-Halbzeugen mit<br />

Speedicut realisieren. Dabei werden die Bauteile<br />

durch die spanabhebende Bearbeitung<br />

der Halbzeuge gefertigt. Diese ist für ein -<br />

fache Bauteile die schnellste und wirtschaftlichste<br />

Methode zur Fertigung von Einzelteilen<br />

bei kleinen und mittleren Serien, denn der<br />

Verzicht auf Werkzeuge spart Zeit und Rüstkosten.<br />

Darüber hinaus bleibt die Flexibilität<br />

erhalten, da Änderungen an Bauteilen<br />

schnell und einfach umgesetzt werden können,<br />

ohne aufwendige Anpassungen der<br />

Werkzeuge vorzunehmen zu müssen. Die Zerspanung<br />

ermöglicht außerdem die Fertigung<br />

von Präzisionsteilen mit engsten Toleranzen.<br />

Rund die Hälfte der Iglidur-Werkstoffe ist als<br />

Halbzeug in Form von Rundstäben, Platten<br />

und Rohren unterschiedlichster Abmessungen<br />

ab Lager verfügbar. Um möglichst alle<br />

Größen und Werkstoffe anbieten zu können,<br />

wird das Produktprogramm kontinuierlich<br />

ausgebaut und erweitert.<br />

Für den Anwender ist der Speedicut-Prozess<br />

unkompliziert: Er sendet ein 3D-Modell oder<br />

eine 2D-Zeichnung mit der Angabe des gewünschten<br />

Werkstoffs und der Stückzahl<br />

online per Upload an Igus. Daraufhin erhält er<br />

innerhalb eines Werktages ein Angebot, auf<br />

dessen Basis er eine Bestellung auslösen<br />

kann. Die Speedicut-Teile werden im günstigsten<br />

Falle innerhalb eines Tages, bei bis<br />

zu 100 Teilen spätestens innerhalb von zehn<br />

Tagen gefertigt und versandt.<br />

Einbaufertige Baugruppen mit Speedifit<br />

Mit dem Service Speedifit montiert Igus ganze<br />

Baugruppen und liefert diese einbaufertig als<br />

Komponente. Dabei gibt es keine Mindest -<br />

bestellmenge. Es können sowohl Standard- als<br />

auch maßgefertigte Iglidur-Gleitlager in ein<br />

nach Kundenanforderungen gefertigtes Gehäuse<br />

montiert werden, nach Wunsch auch<br />

mit dazugehöriger Welle. Gehäuse oder Baugruppen<br />

können aus jedem Material bestehen.<br />

Die gängigsten Werkstoffe für Speedifit sind<br />

Aluminium, anodisiertes Aluminium, Bau- und<br />

Edelstahl sowie Industriekunststoffe. Generell<br />

wird mit der Lieferung einer einbaufertigen<br />

Baugruppe wertvolle Fertigungs- und Logistikzeit<br />

gewonnen, denn es muss nur eine Bestellung<br />

ausgelöst werden: Der Kunde hat nur<br />

eine Teilenummer, einen Ansprechpartner und<br />

einen Preis. Der vereinfachte <strong>Beschaffung</strong>sprozess<br />

steigert die Produktivität und verringert<br />

die Kosten. Kurze Liefer- und Montagezeiten<br />

bedeuten geringere Projekt- und Prozesskosten<br />

und letztlich einen erhöhten Cashflow.(dk)<br />

Unsere Förderanlagen.<br />

Automatisch, innovativ,<br />

<br />

<br />

www.haro-gruppe.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 33


Neue Dichtung mit Einsatz<br />

eines Rückhalterings aus<br />

Carbon. Bilder: Hänchen<br />

Dichtsystem für Prüfzylinder<br />

Kleiner Rückhaltering mit großer Wirkung<br />

Dank seiner Carbon-Kompetenz hat der Hydraulikzylinderspezialist Hänchen die nahezu<br />

verschleißfreie Dichtung Servoseal für Kolben und Stangen entwickelt, die Funktionsöl<br />

im Hydraulikzylinder zurückhält. Da oft ein kleineres Regelventil eingesetzt werden<br />

kann, spart dies Prüfanwendern erheblich Kosten ein.<br />

Der Hydraulikspezialist Hänchen stellt<br />

vornehmlich runde Bauteile her. Das<br />

hat einen entscheidenden Vorteil:<br />

Alle Mitarbeiter, vom Entwickler bis zum Verkäufer,<br />

haben einen klaren Fokus darauf und<br />

wissen, welche Fragen die Kunden umtreiben.<br />

Und so konnte erneut ein Produkt entstehen,<br />

das gleich mehrere Probleme löst: die fast<br />

unscheinbare, gleichwohl smarte Dichtung<br />

namens Servoseal.<br />

Genau genommen ist Servoseal ein Dichtungssystem,<br />

das für viele Anwendungen wie<br />

etwa in Prüfzylindern mit kurzen Verfahr -<br />

wegen die Vorteile von Drosselspaltdichtungen<br />

und berührenden Dichtungen kombiniert<br />

und zugleich deren Nachteile eliminiert.<br />

Die Innovation ist fast völlig frei von Verschleiß<br />

und weist so gut wie keinen Energieverlust<br />

durch Funktionsöl auf. Das sind die<br />

größten Schwächen konventioneller Dichtungen.<br />

Wo diese oft literweise Verlustleistung<br />

aufweisen, „kann man bei Servoseal die Tropfen<br />

höchstens noch einzeln zählen“, weiß<br />

Entwicklungsleiter Klaus G. Wagner. Selbst<br />

bei 15 Mio. gefahrenen Lastwechseln sei kein<br />

Öl ausgelaufen, schildert der Hänchen-Ingenieur<br />

das Ergebnis ausgiebiger Tests.<br />

Entscheidend dafür ist ein Carbonkomponentenfaden,<br />

der in die Nut der Kolben- oder der<br />

Stangendichtung eingebracht wird. Das ringförmig<br />

gelegte Material ist derart steif, dass es<br />

sich trotz hohem Druck im Zylinder nicht ausdehnt.<br />

Dadurch verbleibt der Rückhaltering<br />

exakt an der ihm zugewiesenen Stelle und verschleißt<br />

nicht, was wiederum die hydraulische<br />

Anpressung auf die Dichtfläche reduziert.<br />

Verbundwerkstoff aus H-CFK<br />

Ihre Innovation haben die Schwaben seit<br />

einem Jahr ausgiebig im Feld getestet. „Die<br />

Kunden sind begeistert“, sieht Geschäftsführerin<br />

Tanja Hänchen den Weg bestätigt, den<br />

die schwäbischen Maschinenbauer vor zwei<br />

Jahren mit der Produktion eines Verbundwerkstoffs,<br />

von Hänchen H-CFK getauft, eingeschlagen<br />

haben. Das hochleistungsfähige<br />

Material wird am Firmensitz in Ostfildern nahe<br />

Stuttgart auf selbstgebauten Wickelmaschinen<br />

hergestellt und bearbeitet, bislang<br />

vornehmlich für Filiament-Winding oder die<br />

Oberflächenbeschichtung von Kolben. Heute<br />

ist der Hydraulikspezialist so weit, „dass wir<br />

in diesem neuen Werkstoff ,denken‘ können“,<br />

definiert Tanja Hänchen den Status ihres Unternehmens<br />

in puncto Carbontechnologie.<br />

Kompetenzaufbau trägt Früchte<br />

Doch das ist erst der Anfang. „Hier können<br />

völlig neue Lösungen auf den Markt kommen“,<br />

sieht Marketingleiterin Sarah Bässler<br />

Wettbewerbsvorteile durch die superharte<br />

Hightech-Faser. Schließlich werde die Servoseal-Dichtung<br />

„unseren Hydraulikzylindern<br />

einen echten Push verleihen“, ist Geschäftsführerin<br />

Tanja Hänchen vom Erfolg überzeugt.<br />

Anfang Februar startete offiziell der<br />

Verkauf der Dichtungsneuheit. Vorerst sollen<br />

Anwendungen im Prüfbereich profitieren.<br />

Eingesetzt sind dort häufig Hydraulikzylinder,<br />

die in extrem kurzhubigen, dynamischen Prüfungszyklen<br />

ihr Werk verrichten. Automobile<br />

Komponenenten wie Achsen oder Getriebe,<br />

aber auch Gummipuffer oder Fahrersitze<br />

werden durch einen oder mehrere Zylinder<br />

einer Dauerbelastung ausgesetzt – mit hoher<br />

34 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Immer die beste Wahl.<br />

Logistiklösungen von Hellmann.<br />

Hellmann Worldwide Logistics<br />

bietet erstklassige Lösungen im<br />

Bereich Air & Sea, Road & Rail<br />

und Contract Logistics.<br />

Unser Versprechen: innovative<br />

Logistikdienstleistungen zu Topqualität.<br />

Weltweit, rund um die<br />

Uhr. Verlassen Sie sich drauf!<br />

Erfahren Sie mehr unter:<br />

www.hellmann.com<br />

„Wir sind heute so weit, dass wir in diesem neuen Werkstoff<br />

,denken‘ können“, definiert Geschäftsführerin Tanja Hänchen<br />

den Status ihres Unternehmens bei Carbontechnologie.<br />

Frequenz, kleinen Amplituden und enormen<br />

Beschleunigungen.<br />

Grundsätzlich gilt: Je langsamer und lang -<br />

hubiger die Zylinderstange verfährt, desto<br />

besser die Schmierung. Prinzipiell sorgt die<br />

Kolbendichtung dafür, dass hierbei kein Öl<br />

zwischen den beiden Druckräumen im Zylinder<br />

übertritt – also von der stangenseitigen<br />

Kammer in die kolbenseitige und umgekehrt.<br />

Problemtisch wird es erst, wenn der Verfahrweg<br />

sehr kurz ist. Vor allem, wenn Zylinder<br />

mit konventionell berührenden Dichtungssystemen<br />

ausgestattet sind, kann bei Dauerbelastung<br />

und hochfrequenten Bewegungen<br />

eine Mangelschmierung entstehen. Mögliche<br />

Folge: Die entstehende Reibung erwärmt das<br />

Material, wodurch die Dichtung verschleißen,<br />

sich in die Lauffläche eingraben und dabei<br />

metallische Bauteile beschädigen kann.<br />

Ventile können teuer werden<br />

Die alternative Drosselspaltdichtung vermeidet<br />

zwar diesen Verschleiß, indem sie reibungsfrei<br />

über einen engen Spalt zwischen<br />

den bewegten Teilen abdichtet. Jedoch kann<br />

IN PERFEKTER<br />

HARMONIE<br />

FLUIDTECHNIK-KOMPONENTEN,<br />

SYSTEME UND DIENSTLEISTUNGEN<br />

AUS EINER HAND<br />

Jetzt erleben:<br />

www.perfekte-harmonie.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 35


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Zylinder für hochdynamische Anwendungen. Der Einsatz der neuen Servoseal-Dichtung<br />

verhindert vor allem Leckagen über den Kolben.<br />

Technologische Vielfalt<br />

Der Lieferant<br />

Seit Jahrzehnten deckt der Hydraulikspezialist<br />

Herbert Hänchen GmbH & Co. KG aus Ostfildern<br />

nahe Stuttgart die Wertschöpfungskette<br />

für hochwertige Antriebe und ihre Anwendungen<br />

ab und baut systematisch Kompetenzen<br />

auf. So sind die Ratio-Drive-Antriebssysteme<br />

eine konsequente Weiterentwicklung aus der<br />

Welt der hydraulischen Antriebe. Dies gilt<br />

auch für den neuen Verbundwerkstoff H-CFK,<br />

für Sonderprüfmaschinen, Maschinenelemente,<br />

Sicherheitskonzepte und Software für<br />

Antriebe. Zum Spektrum des mittelständischen<br />

Unternehmens gehören auch die Ratio-<br />

Clamp-Klemmung, Schwingungs- und Körperschalldämpfer<br />

sowie Druckübersetzer.<br />

Mit rund 200 Mitarbeitern entwickelt und produziert<br />

Hänchen Einzelkomponenten bis hin<br />

zum System und bietet den passenden Service<br />

an. Auch ein neues Verständnis von Serien, die<br />

für kundenspezifische Anwendungen gedacht<br />

sind, trägt den Erfolg. Wo der Kunde mittel -<br />

fristig mehr als 30 Hydraulikzylinder benötigt,<br />

lassen sich im Rahmen der Lean-Fertigung<br />

günstige, ganz individuelle Lösungen ohne<br />

Prototypenrisiko entwerfen und produzieren.<br />

Im wachsenden Bereich der unvollständigen<br />

oder vollständigen Maschinen reicht das Produktspektrum<br />

bis zu einem Antriebsmodul<br />

für einen Turbinenprüfstand. Für die Zukunft<br />

wünscht sich Geschäftsführerin Tanja<br />

Hänchen, „dass unser Unternehmen nicht nur<br />

als reiner Lieferant von Hydraulikzylindern<br />

wahrgenommen wird, sondern mit all den<br />

Kompetenzen, die wir im Hause haben“.<br />

das für den Betrieb des Zylinders nötige Funktionsöl<br />

verlustig gehen. Diese hydraulische<br />

Verlustleistung steigt, je schneller und dynamischer<br />

die Prüfaufgabe gefahren wird. Dieses<br />

Funktionsöl muss bei der Auslegung der<br />

Ventilgröße beachtet werden. Braucht ein<br />

Zylinder beispielsweise 30 l/min bei einer<br />

Leckage von 12 l/min, benötigt er 42 l/min für<br />

den Betrieb. Dieser Volumenstrom geht vorher<br />

über das Ventil mit seiner Leckage. Berücksichtigt<br />

man Sicherheitsreserven, fällt die<br />

Wahl auf ein Ventil mit 50 l/min. Bereits ab<br />

40 l/min sind aber diese hydraulischen Bauteile<br />

sehr teuer. Laut Sarah Bässler ist dann<br />

„die magische Grenze bei Ventilen überschritten“.<br />

Nicht nur die Peripherie werde dadurch<br />

sehr viel teurer, auch bestimmte Frequenz -<br />

bereiche wären für Prüfungen dann tabu.<br />

Hydraulikzylinder in der Wertanalyse<br />

Die Hänchen-Ingenieure gingen das Problem<br />

zielgerichtet an. Sie unterzogen den Hydraulikzylinder<br />

einer Wertanalyse. Dabei klopften<br />

sie seine Funktionen auf Stimmigkeit nach<br />

allen Seiten ab und spiegelten das Ergebnis<br />

an den Bedürfnissen des Kunden. Hieraus<br />

entsprangen „viele tolle Erkenntnisse, was<br />

wiederum in einzelne Investitionen mündete“,<br />

blickt Tanja Hänchen zurück. Die Kreativitätsmission<br />

hat Prozesse, Strukturen und Abläufe<br />

im Unternehmen ebenso verändert wie<br />

die Herangehensweise an Märkte. Zugleich<br />

wurde erkannt, welches Potenzial im sogenannten<br />

Rightsizing steckt. „Ein Bauteil wird<br />

so weit optimiert, bis der Kunde genau das<br />

bekommt, was er benötigt“, betont die<br />

Chefin mit Blick auf die vielfältigen, hochwertigen<br />

Hydraulikzylinder, die Hänchen in<br />

Serien- wie auch Sonderfertigung produziert.<br />

Mehr noch: Hat ein Kunde eine Prüfaufgabe<br />

zu meistern, designen die Hänchen-Konstrukteure<br />

die passende Maschine und bauen sie.<br />

Für Prüfaufgaben mit kleinen Amplituden<br />

kann jetzt das neue Dichtsystem Servoseal<br />

zum Zuge kommen. Es ist geradezu ein Paradebeispiel<br />

für Rightsizing zwischen konventionellen<br />

Dichtsystemen und Drosselspaltdichtungen.<br />

Denn Servoseal weist weder Reibung<br />

noch Verschleiß auf und benötigt keinen<br />

Funktionsölstrom. Der Kolbendichtung<br />

nach diesem Schema soll schon bald das Pendant<br />

auf Seiten der Kolbenstange folgen:<br />

die Stangendichtung, die den Zylinder nach<br />

außen abdichtet.<br />

Der dabei verwendete H-CFK-Rückhaltring<br />

trotzt Temperaturen bis 80 °C, folglich lässt<br />

sich damit ein weiter Einsatzbereich abdecken.<br />

Dadurch kann die Servoseal-Dichtung<br />

in den Zylinderstandard-Baureihen 120 und<br />

300 ebenso eingesetzt werden wie in der<br />

Prüfzylinder-Baureihe 320. Anwender können<br />

dadurch bei leichten Prüfaufgaben auch trotz<br />

kleiner Amplituden bei Frequenzen bis 25 Hz<br />

und hohen Beschleunigungen auf die kostengünstigere<br />

Baureihe 300 umsteigen. Selbst<br />

die typischen Prüfzylinder der Baureihe 320<br />

für hochdynamische Bewegungen und hohe<br />

Seitenkräfte lassen sich jetzt mit dem Servoseal<br />

ausstatten und erzielen damit einen besseren<br />

hydraulischen Wirkungsgrad.<br />

Oft kann zudem ein kleineres Regelventil verbaut<br />

werden, was ebenfalls die Kosten reduziert.<br />

Je nach Größe lassen sich laut Sarah<br />

Bässler rund 40 % einsparen. Die Ersparnis bei<br />

einem 40er-Stangendurchmesser taxiert sie<br />

auf rund 2500 Euro. Für Kunden würden sich<br />

ganz neue Möglichkeiten eröffnen, sagt die<br />

Marketingleiterin. Ein Kannibalisieren des<br />

eigenen Marktes schreckt sie nicht. Kunden<br />

könnten wegen der besonderen technischen<br />

Eigenschaften schlankere und leichtere Zylinder<br />

einsetzen. Das, so Bässler, „gleicht den<br />

Verlust mehr als aus“.<br />

Der Autor<br />

Dietmar Kieser, Redakteur<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell<br />

36 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Hydraulik<br />

Analogschnittstelle über IO-Link digitalisiert<br />

Auch für hydraulische Aktoren und Sensoren<br />

erschließt Bosch Rexroth die Vorteile des offenen<br />

Standards IO-Link. Dies soll Anschlusskosten<br />

senken und die Verfügbarkeit steigern.<br />

Ab sofort stehen Proportionalregel-Ventile<br />

vom Typ 4WRPEH und Druckschalter HEDE10<br />

mit IO-Link-Schnittstelle bereit. Der etablierte<br />

offene Standard übernimmt die digitale Kommunikation<br />

von Peripheriegeräten mit der<br />

Geringe Anschlusskosten<br />

für Komponenten<br />

durch M12-Stecker<br />

und elektronisches<br />

Typenschild.<br />

Bild: Bosch Rexroth<br />

Steuerung parallel zu den verbreiteten Feldbussen.<br />

Die Anbindung erfolgt über den<br />

dezentralen, schnellen IO-Link-Master IP67<br />

E/A System S67E. Anwender haben damit<br />

parallel zum Feldbus direkten Zugriff auf alle<br />

im Aktor oder Sensor bereitgehaltenen<br />

Daten. IO-Link vereinheitlicht und vereinfacht<br />

die Verkabelung durch den Standardstecker<br />

M12 mit ungeschirmten 3-Leiter-/5-Leiter-<br />

Kabeln. Damit entfallen zahlreiche zeit- und<br />

fehlerintensive Einzelverdrahtungen per<br />

Hand.<br />

Das genormte elektronische Typenschild der<br />

Plug-and-play-Geräte von Rexroth reduziert<br />

die Stillstandszeiten von Maschinen und Anlagen.<br />

Über die Steuerung mit einem autorisierten<br />

Fernzugriff können Instandhalter<br />

während der laufenden Produktion die<br />

Betriebszustände wie Temperatur, Betriebsstunden<br />

und Fehlerstatus für vorausschauende<br />

Wartungskonzepte aufrufen und auswerten.<br />

So erkennen sie Verschleiß sowie Fehler<br />

im System, bevor es zu einem Ausfall kommt.<br />

Die Geräte mit Instandhaltungsbedarf werden<br />

lokalisiert und angezeigt. Durch IO-Link<br />

können auch nicht speziell geschulte Mitarbeiter<br />

Geräte tauschen. (dk)<br />

Feldverteiler<br />

Vernetzte Antriebe für die digitale Fabrik<br />

Die Feldverteilerbaureihe Nordac Link wurde<br />

für Anwendungen in modernen, vernetzten<br />

Intralogistikanlagen konzipiert. Erhältlich ist<br />

die Antriebssteuerung für die flexible, motornahe<br />

Installation als Frequenzumrichter (bis<br />

7,5 kW) sowie als Motorstarter (bis 3 kW).<br />

Laut Anbieter Nord Drivesystems lässt sich<br />

die Baureihe schnell in Betrieb nehmen sowie<br />

einfach bedienen und warten. Der Feldverteiler<br />

ist frei konfigurierbar und dank integrierter<br />

PLC sowie Kompatibilität mit allen marktüblichen<br />

Bussystemen einfach in alle modernen<br />

Systeme integrierbar. Die vernetzten Antriebe<br />

des Herstellers können ihre Zustandsdaten<br />

über die Steuerung oder direkt in eine<br />

sichere Cloud kommunizieren. Das ermöglicht<br />

auch eine vorausschauende Wartung<br />

vom Förderantrieb bis hin zum Industriegetriebe.<br />

Die Erfassung der Leistungsdaten<br />

sorgt zudem für eine optimierte Anlagen -<br />

dimensionierung sowie eine kontinuierliche<br />

Zustandsüberwachung der Antriebe. (dk)<br />

Feldverteiler-Baureihe Nordac Link als Frequenz -<br />

umrichter oder Motorstarter für die flexible,<br />

motornahe Installation. Bild: Nord Drivesystems<br />

igus ® dry-tech ® ... schmierfrei Lagern leicht gemacht ...<br />

Wechseln Sie jetzt das Lager<br />

Hochleistungskunststoff-Gleitlager mit berechenbarer Lebensdauer<br />

Online passendes Gleitlager finden und berechnen: igus.de/iglidur-Experte<br />

und sparen Sie 40% Kosten<br />

Ob Bronze- oder Sinterlager, beschichtete Metallbuchsen oder Nadellager: mit iglidur ®<br />

Polymer- Gleitlagern Kosten reduzieren und die Technik verbessern. Schmiermittelfrei,<br />

leicht und verschleißfest für Ihre bewegte Anwendung.<br />

Video "Erfolg mit iglidur – 20 Beispiele unserer Kunden" unter igus.de/lagerwechsel<br />

®<br />

plastics for longer life ®<br />

igus ®<br />

GmbH Tel. 02203-9649-145 info@igus.de<br />

Besuchen Sie uns: CeMAT – Halle 21 Stand D34 | Hannover Messe – Halle 17 Stand H04<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 37


ANTRIEBSTECHNIK<br />

Antriebskomponenten<br />

Im Standard wie auch kundenspezifisch ausgeführt<br />

Auch maßgeschneiderte<br />

Kugelgewindetriebe<br />

für spezielle<br />

Anwendungen sind<br />

möglich.<br />

Bild: Rodriguez<br />

Für nahezu jede Bewegungsaufgabe die passende<br />

Lineartechnik: Im umfangreichen Sortiment<br />

von Rodriguez finden sich neben komplett<br />

bearbeiteten Führungswellen inklusive<br />

Zubehör beispielsweise auch Kugelumlaufführungen<br />

und Kugel- sowie Trapezgewindetriebe.<br />

Geboten werden beide Arten der Gewindespindeln<br />

sowohl in metrischen als auch<br />

in zölligen Abmessungen in allen gängigen<br />

Industrienormen. Kugel- und Trapezgewindetriebe<br />

werden quer durch alle industriellen<br />

Branchen eingesetzt – zum Beispiel in Verstell-,<br />

Verfahr- und Klemmeinrichtungen für<br />

Produktions- und Werkzeugmaschinen, aber<br />

auch in Roboteranwendungen, der Medizintechnik<br />

oder der Halbleiterproduktion. Auch<br />

maßgeschneiderte Ausführungen für spezielle<br />

Anwendungen sind laut Hersteller möglich.<br />

Generell liegt der Fokus von Rodriguez<br />

schon seit jeher darauf, Kundenwünsche<br />

bestmöglich umzusetzen. Lineartechnische<br />

Baugruppen und Linearsysteme entwickelt<br />

der Anbieter im Rahmen seiner Value Added<br />

Products (VAP). (dk)<br />

Ventilsystem<br />

Für jede Einbausituation<br />

optimiert<br />

Von Beginn an war die einfache Handhabung<br />

eines der wichtigsten Merkmale der Ventilsystem-Serie<br />

AV (Advanced Valves). Der Pneumatikspezialist<br />

Aventics hat diesen Ansatz<br />

weitergedacht und präsentiert zur Hannover<br />

Messe eine neue Lösung. Das System AV-BP<br />

(Bottom Ported) mit bodenseitigen Abgängen<br />

ist für den Einbau in Schaltschränken<br />

optimiert. Wollen Kunden es nun im Schaltschrank<br />

nutzen, müssen die Schläuche nicht<br />

mehr einzeln aus dem Schrank herausgeführt<br />

werden. Dies reduziert den Montageaufwand<br />

erheblich. Beide Baugrößen, AV03<br />

und AV05, verfügen über Anschlüsse nach<br />

unten; damit kann das Ventilsystem mit bis<br />

zu 32 Ventilen direkt an der Wand des Schaltschranks<br />

montiert werden. Eine Moosgummidichtung<br />

dichtet das System ab. Alternativ<br />

lässt sich eine Metall-Adapterplatte nutzen.<br />

Linearführung<br />

Automatische Nachschmierung verlängert<br />

das Maschinenleben<br />

Schaeffler integriert Sensorik und Schwingungsanalyse in Linearführungen<br />

und bietet mit diesen Mechatronikkomponenten eine automatisierte<br />

Nachschmierung. Die im Vorjahr schon für Rollenumlaufeinheiten<br />

realisierte, Durasense genannte Funktion ist nun auch für<br />

Kugelumlaufführungen erhältlich. Die Möglichkeit, die Schmierung<br />

und Überwachung des Schmierzustandes von Profilschienenführungen<br />

komplett automatisieren zu können, bedeutet für Betreiber und<br />

Hersteller von Produktionsmaschinen einen großen Fortschritt. Für<br />

Betreiber entfallen damit eventuell noch manuell durchgeführte<br />

Schmierarbeiten, Maschinenhersteller sind nicht mehr von den<br />

manchmal eingeschränkten Steuerungsmöglichkeiten einer Zentralschmieranlage<br />

abhängig.<br />

Die Familie des AV-Ventilsystems bekommt<br />

Zuwachs. Bild: Aventics<br />

Diese dient dann als pneumatischer Multipol<br />

– für die schnelle Installation und Deinstallation<br />

des Ventilsystems müssen nicht unzäh -<br />

lige Verschraubungen demontiert und montiert<br />

werden, sondern das System kann einfach<br />

von der Adapterplatte gelöst und komplett<br />

ersetzt werden. Die Lösung ist modular<br />

aufgebaut und kombiniert auf einem flexibel<br />

erweiterbaren Trägersystem bis zu 64 Ventile<br />

mit bis zu 128 Spulen. Die AES-Ventilelektronik<br />

bindet das AV-System an alle relevanten<br />

Steuerungen an. (dk)<br />

Die belastungs- und bedarfsgerechte<br />

automatische<br />

Nachschmierung<br />

Durasense ist nun auch<br />

für Kugelumlaufeinheiten<br />

erhältlich.<br />

Bild: Schaeffler<br />

Mit Durasense erfolgt die Nachschmierung für jede einzelne Linearachse<br />

belastungs- und bedarfsgerecht. Die Auswerteelektronik er -<br />

möglicht die Überwachung von bis zu sechs Laufwagen pro Achse.<br />

Sowohl bei den sechs- und vierreihigen Kugelumlaufführungen Kuse<br />

und Kuve als auch bei den Rollenumlaufführungen RUE kann die Posi-<br />

tion des Sensors am Laufwagen frei gewählt werden: links oder rechts<br />

am Laufwagen beziehungsweise links oder rechts vom Kopfstück.<br />

Sowohl Mangelschmierung als auch Überfettung werden mit der<br />

Neuerung zuverlässig vermieden, Maschinenlaufzeiten verlängert<br />

und die Ausfallrate reduziert. Falls die Nachschmierung versagen sollte,<br />

etwa aufgrund eines defekten Schmieraggregates, undichter<br />

Schläuche oder verstopfter Schmiernippel, erkennt Durasense dies<br />

laut Angaben zuverlässig. Eine aufwendige Überwachung mittels<br />

Drucksensoren, wie sie bei Zentralschmieranlagen eingesetzt wird, sei<br />

nicht notwendig, betont der Anbieter. (dk)<br />

38 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


Jetzt <strong>Beschaffung</strong> aktuell abonnieren.<br />

Es lohnt sich!<br />

www.beschaffung-aktuell.de<br />

Das Magazin für Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik<br />

2018 03<br />

Bei Containerkränen an Hafenterminals<br />

bewährt sich die<br />

Lastpendeldämpfung seit Langem.<br />

In der Montagehalle eines<br />

Maschinenbauers müssen Lasten<br />

auf den Millimeter genau<br />

positioniert werden. Auch hier<br />

hilft die Lastpendeldämpfung,<br />

da die Last nicht aufschaukelt.<br />

Krantechnik<br />

Lastpendeldämpfung im Kran<br />

erhöht die Effizienz Seite 42<br />

Einkauf von Logistikdienstleistungen<br />

Kompetenz des Einkäufers entscheidet Seite 22<br />

Energieeinkauf<br />

<strong>Beschaffung</strong>sstrategien im Energiemarkt Seite 14<br />

Intralogistik<br />

Kommissionierverfahren im Überblick Seite 48<br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

(Doppelausgaben 1-2, 7-8)<br />

+<br />

20,– € in bar<br />

Ihr<br />

Geschenk!<br />

20,– € für Sie und wofür Sie wollen. Genau das Richtige,<br />

um sich zwischendurch etwas zu gönnen.<br />

Jetzt bestellen!<br />

Vorname, Name<br />

Firma, Funktion<br />

Straße, Nr.<br />

PLZ, Ort<br />

Phone, Fax<br />

E-Mail<br />

Durch Angabe Ihrer Telefonnummer und E-Mail-Adresse erklären Sie sich einverstanden, dass Ihre Daten<br />

gespeichert und zu Werbezwecken durch uns oder befreundete Dritte genutzt werden. Sollten Sie künftig<br />

keine Informationen und Angebote mehr erhalten wollen, können Sie jederzeit der Verwendung Ihrer Daten<br />

durch uns oder Dritte für Werbezwecke widersprechen.<br />

Ja, <strong>Beschaffung</strong> aktuell hat mich überzeugt.<br />

Ich abonniere für 1 Jahr (10 Ausgaben) zum Jahrespreis von 143,– €<br />

(Ausland 148,– €/CHF 209,50). Preise inkl. MwSt. und Versand.<br />

GRATIS dazu erhalte ich 20,– € in bar, welche mir nach Bezahlung der Aborechnung<br />

umgehend überwiesen werden. Kündigungsfrist: erstmals 4 Wochen zum Ende des<br />

ersten Bezugsjahres, danach jeweils 4 Wochen zum Quartalsende.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell Leserservice<br />

Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Phone: +49 711 75 94-5850<br />

Fax: +49 711 75 94-1412<br />

Online bestellen:<br />

www.direktabo.de<br />

Geburtsdatum<br />

Beruf, Branche<br />

✗<br />

Datum, Unterschrift<br />

91274AJ<br />

Sie haben das Recht, binnen vierzehn Tagen ohne Angabe von Gründen diesen Vertrag zu widerrufen.<br />

Die Widerrufsfrist beträgt vierzehn Tage ab dem Tag, an dem Sie oder ein von Ihnen benannter Dritter, der nicht der<br />

Beförderer ist, die erste Ware in Besitz genommen haben bzw. hat. Um Ihr Widerrufsrecht auszuüben, müssen Sie uns<br />

(Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH, Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Tel. 0711/ 75 94 5850,<br />

leserservice@konradin.de) mittels einer eindeutigen Erklärung über Ihren Entschluss, diesen Vertrag zu widerrufen,<br />

informieren. Sie können ein Muster-Widerrufsformular oder eine andere eindeutige Erklärung auch auf unserer<br />

Webseite unter www.direktabo.de/widerrufsformular elektronisch ausfüllen und übermitteln. Machen Sie von dieser<br />

Möglichkeit Gebrauch, so werden wir Ihnen unverzüglich (z. B. per E-Mail) eine Bestätigung über den Eingang eines<br />

solchen Widerrufs übermitteln. Zur Wahrung der Widerrufsfrist reicht es aus, dass Sie die Mitteilung über die Ausübung<br />

des Widerrufsrechts vor Ablauf der Widerrufsfrist absenden.<br />

Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH, Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />

Geschäftsführer Peter Dilger, Amtsgericht Stuttgart HRB 220398<br />

Neu<br />

Jetzt auch als DIGITALABO<br />

Für nur 114,50 € statt 143,– €<br />

Top-Angebote auf direktabo.de<br />

jetzt<br />

bestellen<br />

@<br />

… per E-Mail die<br />

Zugansdaten erhalten …<br />

Zugangsdaten<br />

@<br />

BA als pdf<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 39<br />

herunterladen


AUTOMATISIERUNG<br />

Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender Deutsche Messe<br />

Digitalisierung verkürzt Innovationszyklen<br />

Dr. Jochen Köckler, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Messe AG, über das erstmals<br />

stattfindende Messedoppel Hannover Messe und Cemat. Die Leistungsschau in Hannover hat<br />

sich als die Innovationsplattform für das Zukunftsthema Industrie 4.0 positioniert. Vernetzung<br />

und Zusammen arbeit sind in diesem Jahr das bestimmende Thema.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell: Sehen Sie mit der Hinzunahme<br />

der Cemat eine dringende Mission<br />

erfüllt, das Hannover-Messe-Areal auch in<br />

den geraden Jahren komplett zu belegen?<br />

Dr. Jochen Köckler: Oberste Maxime ist es, die<br />

Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen.<br />

Dies geschah auch vor 14 Jahren, als die Intralogistikbranche<br />

entschieden hat, mit der<br />

Cemat eine von der Hannover Messe eigenständige<br />

Messe zu veranstalten. Seit sich die<br />

Märkte derart schnell verändern und Branchengrenzen<br />

verschwinden, war es aus unserer<br />

Sicht jetzt ein Glück, für die Cemat ein freies<br />

Areal zu haben. In direkter Nähe zur Hannover<br />

Messe ergänzen sich beide Bereiche<br />

jetzt aber hervorragend, zumal das Zusammenspiel<br />

die Position stärkt.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell: Bedeutet ein volles<br />

Areal zur Hannover Messe in den geraden<br />

Jahren auch das Ende der Zyklizität, der Messegesellschaften<br />

ausgeliefert sind?<br />

Dr. Köckler: Dem Gesamtunternehmen bleiben<br />

die Schwankungen sicher erhalten, weil<br />

wir auch Großereignisse wie die Werkzeugmaschinenmesse<br />

EMO nur zweimal in sechs<br />

Jahren hier haben. Aber wir arbeiten mit<br />

voller Kraft daran, in geraden Jahren keine<br />

Verluste mehr zu schreiben. Deshalb streben<br />

wir für 2018 auch die schwarze Null an. Da ist<br />

es hilfreich, in jedem Jahr eine starke Hannover<br />

Messe zu veranstalten.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell: Die vormals eigenständigen<br />

Fachmessen Motion Drive & Automa -<br />

tion und die Industrial Automation sind jetzt<br />

unter dem Namen IAMD fusioniert. Sind alle<br />

Beteiligten damit zufrieden?<br />

Dr. Köckler: Das läuft sehr gut an. Ganz pragmatisch<br />

werden die neuen jährlichen Aussteller<br />

in der Doppelhalle 22/23 vertreten<br />

sein. Dieser inzwischen ausgebuchte Hallenkomplex<br />

hat die Funktion, beide Themen<br />

jedes Jahr zu verbinden. Gleichwohl erlaubt<br />

Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Messe, Dr. Jochen Köckler, verantwortet<br />

auch die Themen Industrie, Energie, Logistik und Digitalisierung.<br />

Bilder: Deutsche Messe<br />

es die Hallenbelegung, dass die IAMD ein<br />

Stück weit atmen kann. Unternehmen wie<br />

etwa Schaeffler präsentieren dort im geraden<br />

Jahr ihre neuen Technologien für Industrie<br />

4.0, während sie im ungeraden Jahr mit<br />

einem umfassenden Angebot aufwarten.<br />

Gerade die führenden Technologieunternehmen<br />

wollen sich tendenziell jährlich auf der<br />

Hannover Messe präsentieren. So wird Bosch<br />

in diesem Jahr erstmals mit einem Konzernstand<br />

vertreten sein. Da die Digitalisierung<br />

die Innovationszyklen zunehmend verkürzt,<br />

wollen die Unternehmen ihre Innovationen<br />

in kürzeren Abständen zeigen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell: Stellen in den Hallen<br />

22/23 nur Firmen der vormaligen MDA aus?<br />

Dr. Köckler: Dort sind Aussteller aus dem bislang<br />

zweijährlichen Antriebs- und Fluidbereich<br />

präsent, die nun in der IAMD auch vernetzte<br />

Produkte zeigen. Hier liegen wir bei<br />

der Ausstellungsfläche deutlich über den<br />

Erwartungen. Aber immer gilt, dass wir uns<br />

als Veranstalter mit den Branchen und Themen<br />

bewegen. Grundsätzlich sollte man hinsichtlich<br />

der Hallenkonstellationen immer in<br />

Themen denken. Nachbarschaften sind zwar<br />

wichtig, dennoch müssen wir wegen der<br />

dynamischen Marktentwicklung die Hallenstruktur<br />

flexibel halten.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell: Es wird also dieses Jahr<br />

eine eher kleinere IAMD stattfinden und<br />

2019 eine größere?<br />

Dr. Köckler: Ja, wie gesagt, wird die IAMD<br />

atmen. Aber auch der bisherige Industrial-<br />

Automation-Bereich kann erfreuliche Zuwächse<br />

verzeichnen, zum Beispiel mit Yaska-<br />

40 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


AUTOMATISIERUNG<br />

wa, Kuka oder Schunk, die traditionell nur in<br />

den ungeraden Jahren auf der Hannover<br />

Messe vertreten waren. Vor fünf Jahren konnten<br />

wir davon nur träumen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell: Ist das Gelände in diesem<br />

Jahr komplett gefüllt, oder gibt es noch<br />

freie Flächen?<br />

Dr. Köckler: Von den insgesamt 25 Hallen unseres<br />

Messegeländes ist genau Halle 25 nicht<br />

belegt. Da jedoch besonders die Digital Factory<br />

und IAMD Zuwächse bei den Ausstellern<br />

verzeichnen, wird die klassische Hannover<br />

Messe 2018 größer sein als die sehr erfolgreiche<br />

Messe vor zwei Jahren.<br />

„Eine Hannover Messe zeichnet<br />

sich aus durch den Dreiklang<br />

von Innovation, Internationa -<br />

lität, Business auf der einen<br />

Seite sowie Industrie, Energie<br />

und Logistik auf der anderen.<br />

Das ist unser Angebot, das Besucher<br />

aus aller Welt nutzen.“<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell: Das diesjährige Leit -<br />

thema lautet „Integrated Industry – Connect<br />

& Collaborate“. Können Sie uns den Slogen<br />

näher erläutern?<br />

Dr. Köckler: Vernetzung und Zusammen -<br />

arbeit werden das bestimmende Thema der<br />

Hannover Messe 2018 sein. Deshalb haben<br />

wir dieses Leitthema gewählt. Die Vernetzung<br />

hebt Industrie 4.0 auf die nächste Stufe<br />

und schafft neue Formen des Wirtschaftens<br />

und der Kommunikation. Auch die führenden<br />

Aussteller legen ihren Hauptfokus darauf, die<br />

Vernetzung der Disziplinen weiter voran -<br />

zutreiben. Diese Chance nutzen sie auf der<br />

Hannover Messe.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell: Es heißt, die digitale<br />

Transformation sei nicht mit Technologien zu<br />

gewinnen, sondern nur, wenn man seine<br />

Geschäftsmodelle versteht. Messen zeigen<br />

aber in erster Linie Produkte. Muss sich deshalb<br />

nicht auch die Messe darauf einstellen?<br />

Dr. Köckler: Es ist die Aufgabe der Aussteller,<br />

das möglichst pfiffig darzustellen. Der Stand<br />

von Siemens etwa wird eine Cloud in Form<br />

der Industrie-4.0-Plattform MindSphere zeigen<br />

und der Auftritt von SEW-Eurodrive eine<br />

reale moderne Fabrikszene abbilden. Hier<br />

wird die Veränderung weiter fortschreiten.<br />

Eine Hannover Messe zeichnet sich aus durch<br />

den Dreiklang von Innovation, Internationa -<br />

lität, Business auf der einen Seite sowie<br />

Industrie, Energie und Logistik auf der anderen.<br />

Das ist unser Angebot, das Besucher aus<br />

aller Welt nutzen. Menschen werden weiterhin<br />

auf Messen gehen, obwohl sie sich zuvor<br />

auf YouTube, Hersteller-Websites oder in<br />

sozialen Kanälen informiert haben. Unsere<br />

Aufgabe wird es sein, den Marktplatz so zu<br />

kreieren, um die auf Beton gründende physische<br />

Reichweite nachhaltig mit einer digitalen<br />

Reichweite zu verlängern. Hier wird mit<br />

Sicherheit noch viel Bewegung sein.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell: Was macht das Transformationsthema<br />

mit der Messe selbst?<br />

Dr. Köckler: Die Messe ist eine Lösungsmesse.<br />

Gerade bei einer Hannover Messe wird sich<br />

die Verweildauer auf den Ständen eher noch<br />

erhöhen. Ein internationaler Besucher, der<br />

ohnehin drei Tage bleiben dürfte, wird auf<br />

einer ausgebuchten Großmesse viele spannende<br />

Themen entdecken. Wir müssen aber<br />

darauf achten, dass sich auch der Tagesbesucher<br />

gut zurechtfindet. Aber wie die Fabrik<br />

digitaler wird, wird sich auch die Messe digitalisieren:<br />

im Vorfeld der Kommunikation,<br />

während des Messebesuchs und auch in der<br />

Nachverwertung, um mit potenziellen Kunden<br />

in Kontakt zu bleiben. Deshalb investieren<br />

wir auch viel in WLAN-Strukturen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell: Wie viele Aussteller geben<br />

Industrie 4.0 als Nomenklatur-Begriff an?<br />

Dr. Köckler: Gibt man auf unserer Homepage<br />

unter Produkte den Begriff Industrie 4.0 ein,<br />

weist die Suchmaschine mehr als 9000 Treffer<br />

aus, die im Zusammenhang mit dem Thema<br />

stehen. In diesem Jahr wird es mehr als<br />

Dr. Jochen Köckler<br />

Der Mann<br />

Dr. Jochen Köckler ist Vorsitzender des Vorstandes<br />

der Deutschen Messe AG in Hannover. Der<br />

48-Jährige wurde 2012 in den Vorstand des<br />

Unternehmens berufen und übernahm den<br />

Vorsitz zum 1. Juli 2017. Sein Ressort umfasst<br />

die zwei Bereiche „Industry, Energy, Logistics“<br />

mit den entsprechenden Messen darin, „Digital<br />

Business & Transformation“ sowie die<br />

Stabsabteilungen Gastmessen, Gast-Events &<br />

Neue Messen, Personal, Revision, Protokoll und<br />

das Strategische Programm-Management.<br />

Köckler verantwortet darüber hinaus die Unternehmenstöchter<br />

Deutsche Messe Interactive<br />

(DMI), Event it, Elektro Messehaus<br />

Hannover GmbH, die Messe Energie GmbH,<br />

die Deutsche Messe Technology Academy<br />

GmbH und die Deutsche Messe Beteiligungsgesellschaft<br />

(DMB).<br />

Von Mitte der 90er-Jahre war Dr. Jochen<br />

Köckler Mitarbeiter am Institut für Agrarpolitik<br />

und Volkswirtschaftslehre der Universität<br />

Bonn, wo er auch promovierte.<br />

500 Anwendungsbeispiele zu diesem Thema<br />

geben. Überdies werden mehr als 30 internationale<br />

Veranstaltungen stattfinden.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell: Welche Möglichkeiten<br />

haben Besucher, sich gezielt über Industrie-4.0-Lösungen<br />

zu informieren?<br />

Dr. Köckler: Eine grundsätzliche Orientierung<br />

verschafft unser Industrie-4.0-Online-Guide,<br />

der die relevanten Lösungen, die sich auf dem<br />

gesamten Messegelände befinden, im Überblick<br />

versammelt. Für die Themen Automa -<br />

tion und IT rollen wir wieder den roten Teppich<br />

aus. Die Red Carpet Roud bietet den<br />

Auf der Hannover<br />

Messe erleben die<br />

Besucher, wie die Vernetzung<br />

der Industrie<br />

ganz neue Formen des<br />

Arbeitens und der<br />

Kollaboration schafft.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 41


AUTOMATISIERUNG<br />

„Da die Digitalisierung die Innovationszyklen<br />

zunehmend verkürzt, wollen die Unternehmen<br />

ihre Innovationen in kürzeren Abständen zeigen“,<br />

formuliert der Messechef den Trend.<br />

Besuchern eine optimale Tour durch die Hallen<br />

sechs bis zwölf sowie 14 bis 17 zu Innovationen<br />

aus IAMD und Digital Factory.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell: Mexiko ist das diesjährige<br />

Partnerland der Hannover Messe. Sind Sie<br />

als Veranstalter auch dort präsent?<br />

„Das diesjährige Partnerland<br />

Mexiko hat viele Inno vationen<br />

für die Industrie 4.0 zu bieten<br />

und wird konkrete Lösungen<br />

in den Bereichen Automatisierungs-,<br />

Energie- und Umwelttechniken<br />

zeigen.“<br />

Dr. Köckler: Seit drei Jahren haben wir in<br />

Mexiko eine Tochtergesellschaft, die zwei<br />

Messen im Holzbearbeitungsbereich und der<br />

Möbelproduktion veranstaltet. Mexiko selbst<br />

hat früh erkannt, die Hannover Messe als<br />

Plattform zu nutzen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell: Wodurch wird sich das<br />

Partnerland auf der Hannover Messe hervorheben?<br />

Dr. Köckler: Mexiko ist größter deutscher<br />

Handelspartner in Lateinamerika und mit<br />

über 100 Millionen Einwohnern sehr relevant.<br />

Spannend ist auch die Tatsache, dass<br />

die weltweit größte Volkswirtschaft der nördliche<br />

Nachbar ist. Mexiko war viele Jahre dessen<br />

verlängerte Werkbank. Durch die veränderte<br />

Grundstimmung in den USA hat Mexiko<br />

mehr denn je den Bedarf, sich auf einer<br />

Weltbühne zu platzieren. Auf der Hannover<br />

Messe wird das Land verstärkt um Investi -<br />

tionen in Mexiko werben. Das Partnerland<br />

hat zudem viele Innovationen für die Industrie<br />

4.0 zu bieten und wird konkrete Lösungen<br />

in den Bereichen Automatisierungs-, Energieund<br />

Umwelttechniken zeigen. Der Zentralstand<br />

befindet sich in Halle 27, zahlreiche Pavillons<br />

in den einzelnen Fachmessen. Mexiko<br />

schlägt klar mit Spitzentechnologie hier auf.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell: Vielen Dank für das<br />

Interview, Herr Dr. Köckler.<br />

Das Gespräch führte Dietmar Kieser,<br />

Redakteur <strong>Beschaffung</strong> aktuell<br />

Messedoppel Hannover Messe und Cemat<br />

Von Automation bis Zulieferlösungen<br />

Gemeinsam mit der Logistikmesse Cemat erhebt die Hannover Messe den Anspruch,<br />

den kompletten Querschnitt technischer Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

zu bieten – von A wie Automation bis Z wie Zulieferlösungen.<br />

Die Fabrik- und Energietechnik wird immer<br />

leistungsfähiger, die Möglichkeiten zur Datenauswertung<br />

auch, industrielle IT-Plattformen<br />

drängen auf den Markt. Hinzu kommen<br />

künstliche Intelligenz und Machine Learning,<br />

die Maschinen in die Lage versetzen, Entscheidungen<br />

zu treffen. Produktionsketten<br />

lassen sich digital simulieren, vorausschauende<br />

Wartung wird zum Standard, innovative<br />

Geschäftsmodelle entstehen, neue Player<br />

tauchen an den Märkten auf und Branchengrenzen<br />

verschwimmen zusehends.<br />

Diese rasante Entwicklung der Digitalisierung<br />

greift die Hannover Messe vom 23. bis<br />

27. April unter dem Leitbild „Integrated<br />

Industry – Connect & Collaborate“ auf. Viele<br />

der mehr als 6000 Aussteller werden die<br />

digitale Transformation für alle industriellen<br />

Branchen sichtbar machen. Auch Produk -<br />

tions- und Logistikprozesse werden immer<br />

enger digital verknüpft. Auf der zeitgleich veranstalteten<br />

Intralogistikmesse Cemat (siehe<br />

Seite 11) lässt sich die Verschmelzung der<br />

Prozesse direkt erleben.<br />

Im geraden Messejahr vereint die Hannover<br />

Messe fünf Leitmessen an einem Ort:<br />

• Industrial Automation, Motion & Drives –<br />

mehr als 2000 Aussteller präsentieren<br />

rund 5700 Produkte der integrierten Automation,<br />

Industrial IT sowie Antriebs- und<br />

Fluidtechnik.<br />

• Digital Factory – rund 590 Aussteller zeigen<br />

anhand von 1600 Produkten integrierte<br />

Prozesse und IT-Lösungen.<br />

• Energy – mehr als 1800 Aussteller präsentieren<br />

rund 6400 Produkte im Bereich integrierter<br />

Energiesysteme und Mobilität.<br />

• Industrial Supply – die rund 1800 Aussteller<br />

sind mit mehr als 5700 Produkten und<br />

Zulieferlösungen, darunter dem Leichtbau,<br />

vertreten.<br />

• Research & Technology – etwa 700 Aussteller<br />

und circa 1500 Produkte repräsentieren<br />

den Bereich der Forschung, Entwicklung<br />

und des Technologietransfers. (dk)<br />

Die Hannover Messe<br />

will Digitalisierung<br />

und Vernetzung von<br />

Industrie, Energie und<br />

Logistik umfassend<br />

darstellen.<br />

Bild: Deutsche Messe<br />

42 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


AUTOMATISIERUNG<br />

Wärmebildkamera<br />

Temperaturüberwachung in der Metallindustrie<br />

Die Wärmebildkamera Thermo Imager Tim<br />

M1 von Micro-Epsilon ist zur Temperatur -<br />

über wachung in der metallverarbeitenden<br />

Industrie konzipiert. Eine Besonderheit: Die<br />

berührungslose Messung wirkt laut Anbieter<br />

nicht auf das Mess objekt ein. Aufgrund ihres<br />

kurzwelligen Spektralbereichs von 1 μm eignet<br />

sich die Kamera für Messungen an<br />

Metallen, deren Ober flächen bei kurzen<br />

Messwellenlängen eine höhere Strahlungsintensität<br />

und einen höheren Emissionsgrad<br />

besitzen. Für Laserschweißanwendungen ist<br />

eine Erweiterung durch Lasersperrfilter notwendig,<br />

welche die Laser-Wellenlänge ausblenden.<br />

Tim M1-N1064 besitzt einen Notch-<br />

Filter bei 1064 nm mit einer Bandbreite von<br />

44 nm. Tim M1-B880 verwendet einen Bandpass-Filter,<br />

der nur Licht mit einer Wellenlänge<br />

von 880 nm bei einer Bandbreite von<br />

70 nm durchlässt. Eingesetzt wird dieser<br />

Filter vor allem bei der Laserbearbeitung,<br />

beim Schweißen mit Wellenlängen von 950<br />

nm oder auch bei Dioden- und Faserlaseranwendungen.<br />

(dk)<br />

Durch berührungslose<br />

Messung lassen sich<br />

Temperaturen ohne<br />

Einwirkung auf das<br />

Objekt überwachen.<br />

Bild: Micro-Epsilon<br />

Steckverbinder<br />

Gut gewappnet gegen Schock und Vibrationen<br />

TE Connectivity arbeitet daran, die<br />

Mini-I/O-Produktfamilie um einen<br />

Cat-6A-Kabelsteckverbinder zu erweitern,<br />

der eine kompakte Bauform mit<br />

hoher Übertragungsgeschwindigkeit<br />

kombiniert. Er wird in einer feldkonfektionierbaren<br />

Version und einer<br />

Version für die Serienfertigung von<br />

Kabelkonfektionen erhältlich sein. Der<br />

Steckverbinder ergänzt die Familie der<br />

industriellen Mini-I/O-Steckverbinder,<br />

die sowohl die serielle als auch die<br />

Feldbus- und Ethernet-Kommunikation<br />

mit Datenraten bis 10 Gbit/s (Cat 6A) unterstützen.<br />

Zudem gewährleistet die Mini-I/O-Familie eine wesentlich<br />

bessere Schirmung gegen elektromagnetische Störungen<br />

(EMI) und bietet im Vergleich zu klassischen<br />

Lösungen eine höhere Schock- und Vibrationsfestigkeit<br />

sowie stabilere Verbindungen. (dk)<br />

In 12.603<br />

Baugrössen aus<br />

dem Shop<br />

www.federnshop.com<br />

(+49) 07123 960-192<br />

federnshop.com<br />

Info<br />

Katalog Berechnung Anfrage Blog<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 43


AUTOMATISIERUNG<br />

Motorsteuergeräte<br />

Direktes Aufstecken aufs<br />

Board spart Verdrahtung<br />

Kleine Antriebe für Maschinen und Anlagen<br />

liegen oft im Bereich bis 9,0 A und werden<br />

von konventionellen Motorschutzschaltern<br />

abgesichert. Bei beengten Platzverhältnissen<br />

im Schaltschrank ist es jedoch erschwert, viele<br />

Schutzorgane unterzubringen. Mit neuen<br />

Motorsteuergeräten für das Stromverteilungssystem<br />

Riline Compact bietet Rittal nun<br />

eine schmale Lösung mit neuer Technologie:<br />

Mit der Erweiterung lassen sich die Motorsteuergeräte<br />

direkt auf das Board aufstecken<br />

und erhalten in einem Montageschritt ihre<br />

mechanische und elektrische Verbindung.<br />

Dadurch minimiert sich der Verdrahtungsaufwand.<br />

Die Geräte sind für drei gestaffelte<br />

Strombereiche erhältlich: 0,6/2,4/9,0 A. Sie<br />

erfüllen die Funktionen des Direkt- und des<br />

Bremsentechnologie<br />

Gerüstet für die<br />

Industrie 4.0<br />

Sanftstarter<br />

Damit der Motor schonend<br />

anläuft<br />

Eine neue Sanftstarter-Generation für ein -<br />

fache bis anspruchsvolle Antriebsanforderungen<br />

bringt Siemens unter der Bezeichnung<br />

Sirius 3RW5 auf den Markt. Mit dem<br />

Gerätespektrum für den schonenden Anlauf<br />

von Drehstromasynchronmotoren von 5,5 bis<br />

1200 kW lassen sich laut Angaben zukunftssichere<br />

Maschinenkonzepte einfach und<br />

wirtschaftlich effizient umsetzen. Die neuen<br />

Sanftstarter sollen zu jedem Antrieb passen,<br />

werden einfach in die Automatisierung eingebunden<br />

und liefern Daten bis in die<br />

Mindsphere, das Cloud-basierte, offene IoT-<br />

Betriebssystem von Siemens. Praxisnahe<br />

Funktionen wie Autoparametrierung bei sich<br />

änderndem Anlaufverhalten und integrierte<br />

Eigenschaften wie elektrische Robustheit bei<br />

Neue Motorsteuergeräte für das Sammel -<br />

schienensystem Riline Compact. Bild: Rittal<br />

Die Bremsentechnologie 4.0 des Anbieters<br />

steht für Überwachungsmodule der neuesten<br />

Generation . Bild: Mayr<br />

Der Sanftstarter Sirius 3RW5 lässt sich mit<br />

Bedienbausteinen mit und ohne Display<br />

erweitern . Bild: Siemens<br />

Wendestarters in einem Gerät. Dabei bestechen<br />

sie durch die schmale Bauform mit<br />

22,5 mm Breite. Damit brauchen sie nur die<br />

Hälfte an Platz im Vergleich zu 45-mm-Standardschaltgeräten<br />

in diesem Strombereich<br />

und bieten sogar 75 Prozent Platzeinsparung<br />

gegenüber den 90 mm breiten Wendekombinationen,<br />

teilt der Hersteller mit. (dk)<br />

Zuverlässige Sicherheitsbremsen, die gerüstet<br />

sind für die Herausforderungen der vierten<br />

industriellen Revolution, bietet Mayr heute<br />

schon, unter anderem in Form intelligenter<br />

Überwachungsmodule. Mit Roba-brake-Checker<br />

und Roba-torqcontrol lassen sich Sicherheitsbremsen<br />

einfach und schnell überwachen<br />

sowie Maschinen und Geräte gleichmäßig<br />

und sanft verzögern. Dabei arbeitet Robabrake-Checker<br />

ohne Sensoren. Stattdessen<br />

erkennt das Modul durch die Analyse von<br />

Strom und Spannung die Bewegung der Ankerscheibe<br />

und weiß, in welchem Zustand<br />

sich die Bremse befindet. Neben dem Schaltzustand<br />

kann das Modul auch rückschließen<br />

auf Temperatur, Verschleiß und Zugweg- oder<br />

Zugkraftreserve. Damit werden bei der Überwachung<br />

der Sicherheitsbremsen also deutlich<br />

mehr Prozesse als bislang abgebildet. Für<br />

Anwendungen, die zusätzlich zur Zustandsüberwachung<br />

auch eine Bremsmomentregelung<br />

erfordern, bietet Mayr das Modul Robatorqcontrol.<br />

Es teilt die Eigenschaften des Roba-brake-Checkers<br />

und kann darüber hinaus<br />

durch gezielte Beeinflussung von Strom und<br />

Spannung die Höhe des Bremsmoments im<br />

Betrieb verändern. Maschinen lassen sich so<br />

gleichmäßig und sanft verzögern. Roba-torqcontrol<br />

ermöglicht es, Regelkreise aufzubauen<br />

und Bewegungen intelligent zu bremsen –<br />

ideale Grundlagen also für den Einsatz in der<br />

smarten, vernetzten Maschine. (dk)<br />

schwankenden Netzspannungen unterstützen<br />

den reibungslosen Betrieb in vielfältigen<br />

Applikationen – vom Pumpen, Lüften, Verdichten<br />

und Bewegen bis zum Verarbeiten.<br />

Die Sirius-3RW5-Generation lässt sich auch<br />

individuell erweitern, etwa mit Bedienbausteinen<br />

mit und ohne Display (HMIs) oder<br />

Kommunikation per Profinet/Profibus und<br />

Modbus. Durch zahlreiche Zertifikate und<br />

Zulassungen wie IEC, UL und CSA sind die<br />

Geräte weltweit einsetzbar. (dk)<br />

44 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


AUTOMATISIERUNG<br />

Kabeleinführung<br />

Ruckzuck ohne Werkzeug und Schrauben montiert<br />

Die Baureihe KEL-Quick-E seiner<br />

teilbaren Kabeleinführungsleiste<br />

hat Icotek jetzt um eine einrei -<br />

hige Version erweitert. KEL-Quick<br />

ist ein kompaktes Kabelmanagementsystem,<br />

mit dem sich bis zu<br />

20 Leitungen mit Stecker, aber<br />

auch Schläuche und Pneumatik -<br />

leitungen, schnell und werkzeuglos<br />

einführen und abdichten lassen.<br />

Ideal einsetzen lässt sich die<br />

einreihige KEL-Quick-E-Baureihe<br />

unter beengten Platzverhältnissen.<br />

Die Aufbau höhe beträgt<br />

nicht mehr als 17 mm und es<br />

kommen geschlitzte Tüllen der<br />

QT-Serie des Herstellers zum Einsatz.<br />

Die neue Kabel einführung<br />

ist in vier Baugrößen erhältlich.<br />

Neben einer Vielzahl an Zulassungen<br />

und Zertifikaten ist auch<br />

die KEL-Quick-E nach IP54 und<br />

UL geprüft. Laut Anbieter lassen<br />

sich spätere Nachrüstungen und<br />

Servicearbeiten bequem durchführen.<br />

Die Garantie konfektionierter<br />

Leitungen bleibt erhalten,<br />

heißt es. Eine Flachdichtung für<br />

die Wandmontage ist im Lieferumfang<br />

enthalten. (dk)<br />

Teilbare Kabel -<br />

einführung für<br />

die werkzeuglose<br />

Montage.<br />

Bild: Icotek<br />

Überstromschutz<br />

Ethercat-Klemmen<br />

senken Kosten<br />

Mit der Ethercat-Klemmen-Serie<br />

EL922x hat Beckhoff einen elektronischen<br />

Überstromschutz zur<br />

Absicherung von 24-VDC-Anlagenteilen<br />

hochkompakt und direkt<br />

in das Ethercat-System integriert.<br />

Damit reduzieren sich gegenüber<br />

derzeitigen Absicherungsprodukten<br />

die Kosten und<br />

der Platzbedarf im Schaltschrank,<br />

ohne dass eine konventionelle<br />

elektronische Lösung als unflexibles<br />

Stand-alone-System eingesetzt<br />

werden muss, heißt es. Die<br />

Klemmen des Typs EL9227 erfüllen<br />

zudem durch viele Einstellmöglichkeiten<br />

und Prozessdaten<br />

vielfältige Anforderungen und<br />

ermöglichen eine transparente<br />

Anlagenüberwachung. Die Serie<br />

umfasst 19 verschiedene Ethercat-Klemmen.<br />

Es sind ein- und<br />

zweikanalige Ausführungen für<br />

verschiedene Strombelastungen<br />

bis maximal 10 A verfügbar. (dk)<br />

Leidenschaft<br />

für Technik<br />

1998–2018<br />

<br />

<br />

conrad.biz/jubilaeum<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 45


AUTOMATISIERUNG<br />

Hybridleitungen<br />

Ein Kabel mit vielen Funktionen<br />

Servoantriebe sind die Arbeitspferde in Fabriken. Sie bewegen<br />

Lasten und kommunizieren mit der Steuerung. Dazu sind innovative<br />

Schnittstellen-Lösungen nötig. Besonders im Trend: Hybridkabel,<br />

die alle Funktionen in einem Mantel vereinen.<br />

Bei zentralen Antriebslösungen geht der Trend<br />

zu Ein-Kabel-Lösungen, die sowohl Leistung als<br />

auch Daten über die Position und Drehzahl des<br />

Motors übertragen. Bilder: Lapp<br />

Servoantriebe sind unentbehrlich in<br />

vernetzten und flexiblen Produktionsumgebungen.<br />

Der Kommunikation<br />

kommt dabei eine große Bedeutung zu. Über<br />

digitale Schnittstellen für die Motor-Regler-<br />

Kommunikation werden wichtige Kenngrößen<br />

wie Position, Geschwindigkeit, Vibration<br />

oder Temperatur übertragen. Neben einer<br />

guten Kontrolle ihrer Prozesse sind für die<br />

Anwender geringe Kosten, weniger Platzbedarf,<br />

einfache Implementierung und höchste<br />

Performance wichtig.<br />

Für die Ansteuerung von Servoantrieben bietet<br />

Hengstler, Hersteller industrieller Zählund<br />

Steuerungskomponenten, mit seiner<br />

Single Cable Solution eine interessante<br />

Lösung. Es handelt sich um eine innovative<br />

Kombination des leistungsfähigen Acuro-<br />

AD37-Drehgebers und der offenen Schnittstelle<br />

SCS open link, die auf Acuro link basiert.<br />

Laut Hengstler bringt das eine Einsparung<br />

des Steckplatzes von mindestens 50 Prozent,<br />

es verringert die Rüstkosten und garantiert<br />

eine sehr hohe Maschinensicherheit.<br />

Eine Leitung für Leistung und Daten<br />

Die gesamte Motor-Feedback-Kommunika -<br />

tion läuft über zwei speziell von der Lapp<br />

Gruppe entwickelte Hybridkabel, die auf die<br />

digitale Schnittstelle Acuro link abgestimmt<br />

sind. Es handelt sich um die Hybridleitungen<br />

Ölflex Servo FD 7DSL und Ölflex Servo 7DSL,<br />

über die sowohl Leistung als auch Daten<br />

übertragen werden. Dies gilt auch für die Signale<br />

weiterer Sensoren, etwa des Temperaturfühlers,<br />

die in das digitale Motor-Feedback-Protokoll<br />

integriert sind.<br />

Die beiden Varianten unterscheiden sich<br />

beim Mantelmaterial. Die FD-Variante besitzt<br />

einen hochstrapazierfähigen PUR-Mantel<br />

und ist somit bestens für den Einsatz in Führungsketten<br />

geeignet. Wer hingegen die<br />

Leitung fest verlegen möchte, kann auf die<br />

kostengünstigere PVC-Version zurückgreifen.<br />

Bei beiden dient PP (Polypropylen) als Isolationsmaterial<br />

der Leiter. Das ermöglicht kapazitäts-<br />

beziehungsweise dämpfungsarme<br />

Leitungen und minimiert störende Ableitströme<br />

auf dem Schirmgeflecht. Zudem sind<br />

mit PP geringere Wandstärken realisierbar als<br />

mit PVC, woraus sich ein bis zu 20 Prozent<br />

geringerer Außendurchmesser ergibt. Für das<br />

Datenpaar werden derzeit üblicherweise<br />

7- oder 19-drähtige verzinnte Kupferleiter<br />

verwendet. Die Verzinnung dient als Schutz<br />

des Isolationsmaterials vor direktem Kontakt<br />

mit Kupfer (Wärmealterung) und als Oxida -<br />

tionsschutz (Basis für Langlebigkeit).<br />

Elektrische Eigenschaften optimiert<br />

Neben Leistung und Steuersignalen werden<br />

bei Hybridleitungen auch Daten übertragen.<br />

Deshalb sind elektrische Parameter wie der<br />

charakteristische Wellenwiderstand, Dämpfungswerte,<br />

aber auch Kapazitäts-, Induktivitäts-<br />

und Widerstandsbeläge sowie Lauf -<br />

zeiten und Wellenimpedanzen im definierten<br />

Frequenzbereich von großer Bedeutung. Bei<br />

SCS open link beträgt der Wellenwiderstand<br />

110 ± 10 Ω. Der verringerte Verkabelungsaufwand<br />

bringt deutliche Kostenvorteile. Schon<br />

der Wegfall der Drehgeberleitung führt zu<br />

Die Servo-Motor-Feedback-Drehgeber-Serie von Hengstler ist konzipiert für anspruchsvollste<br />

Anwendungen. Bild: Hengstler<br />

46 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


AUTOMATISIERUNG<br />

Multinormprodukte<br />

Ein Produkt, viele Normen<br />

Andere Länder, andere Normen: Maschinenund<br />

Anlagenbauer, die ihre Produkte in verschiedene<br />

Regionen der Erde liefern wollen,<br />

sehen sich oft mit einer völlig anderen Normenlandschaft<br />

konfrontiert. Die Unternehmen<br />

sind dann gezwungen, für ein und dieselbe<br />

Funktion in der Maschine unterschied -<br />

liche Teile einzubauen und auf Lager zu halten.<br />

Weil das Kosten verursacht, fordern die<br />

Unternehmen von ihren Zulieferern verstärkt<br />

Produkte, die möglichst alle weltweit relevanten<br />

Normen abdecken. In der Maschine<br />

steckt dann immer das gleiche Teil, egal ob<br />

sie in Europa verkauft oder in die USA verschifft<br />

wird.<br />

Die Lapp Gruppe hat den Trend früh erkannt,<br />

die Produktpalette umfasst immer mehr solcher<br />

Multinormprodukte. Ein Beispiel ist die<br />

neue Anschluss- und Steuerleitung Ölflex<br />

Chain TM. Sie ist in Europa zugelassen, durch<br />

mehrfache Zertifizierungen gemäß NEC und<br />

NFPA, aber auch in Nordamerika für die breite<br />

Verwendung geeignet. Besonders die beiden<br />

UL Listings MTW (Machine Tool Wire)<br />

und TC-ER (Tray Cable-Exposed Run) erlauben<br />

die flexible Verwendung in der Industriemaschine<br />

sowie die feste Verlegung in der offenen<br />

Kabelpritsche mit ein und derselben<br />

Leitung. Ölflex Chain TM und Ölflex Chain<br />

TM CY sind ausgelegt für nordamerikanische<br />

Betriebsspannungen von 600 Volt oder<br />

1000 Volt (WTTC).<br />

Anwender müssen sich damit über komplexe<br />

und zeitraubende Zulassungsprozeduren in<br />

Übersee weniger den Kopf zerbrechen und<br />

brauchen nur eine Multinorm-Leitungstype<br />

auf Lager – ein klarer Vorteil besonders für<br />

exportorientierte Unternehmen.<br />

Kostenersparnissen von rund 10 Prozent, hinzukommen<br />

verringerte Montage- und Instandhaltungszeiten.<br />

Gerade bei kleineren<br />

Antrieben sind die Einsparpotenziale für eine<br />

Feedbackleitung und einen M23- Steckverbinder<br />

nicht zu unterschätzen.<br />

Acuro link unterstützt High-performance-<br />

Bewegungssteuerung mit einer hohen Übertragungsrate<br />

bis zu 10 MBaud und bis zu<br />

32 KHz, zudem zeichnet es sich durch eine<br />

hohe elektromagnetische Verträglichkeit aus.<br />

Diese Eigenschaften sind einzigartig am<br />

Markt. Es besteht die Möglichkeit, bis zu 100<br />

Meter lange Motorleitungen zu integrieren.<br />

Drehgeber mit Datenspeicher<br />

Der Drehgeber von Hengstler enthält einen<br />

internen Temperatursensor sowie einen<br />

separaten Anschluss für den Wicklungstemperatursensor<br />

des Motors und ermöglicht es,<br />

diese Informationen direkt im Drehgeber zu<br />

erfassen. Ein standardisiertes „Electronic<br />

Data Sheet“ im Drehgeber speichert die<br />

Geberdaten, die sich jederzeit abrufen lassen.<br />

Im Encoder selbst können Motor- und Antriebsdaten<br />

in einem internen OEM-Speicher<br />

hinterlegt werden.<br />

Diese Monitorfunktionen zur Erfassung von<br />

Betriebsdaten tragen dazu bei, Industrie-<br />

4.0-Szenarien zu realisieren. Vor allem bei<br />

kompakten Servomotoren spielt Acuro link<br />

seine Vorteile aus. Die Bereitstellung der Motorleistung<br />

und der Motor-Feedback-Signale<br />

über eine Ein-Kabel-Lösung erhöht die Effizienz<br />

deutlich. Insbesondere bei größeren Anlagen<br />

spürt man einen bedeutenden Raumgewinn<br />

und eine Gewichtseinsparung.<br />

Laut Lapp sind auch alternative Hybridlösungen<br />

mit Industrial Ethernet oder optischen<br />

Datenübertragungssystemen wie POF (optische<br />

Polymerfaser) oder PCF (kunststoffummantelte<br />

Glasfaser) möglich. Gerade im Hinblick<br />

auf die elektromagnetische Verträglichkeit<br />

ist die Verwendung von optischen Datenübertragungssystemen<br />

eine Überlegung<br />

wert, zumal die Gefahr von Störungen oder<br />

Ausfällen elektrischer Systeme, die auf elektromagnetische<br />

Ursachen zurückzuführen<br />

sind, stark zugenommen hat.<br />

Der Autor<br />

Typischer Leitungsaufbau:<br />

Drei schwarze<br />

Leistungsadern, GN/<br />

GE-Schutzleiter, optionales<br />

Steuerpaar<br />

mit Abschirmgeflecht<br />

(schwarz),<br />

Signal paar mit<br />

alu kaschierter Folie<br />

und Abschirmgeflecht<br />

(weiß/blau).<br />

Lucas Kehl,<br />

Leiter Produktmanagement Kabel, U.I. Lapp GmbH<br />

Magnetsysteme ı Magnetgummi ı Magnetfolie ı Bedruckte Magnete ı Magnethaftflächen<br />

Tel +49 9367 / 98977-0 ı Mail info@schallenkammer.de ı Web www.schallenkammer.de<br />

ntdecken Sie unsere<br />

neue <strong>Beschaffung</strong> Homepage! aktuell 2018 04 47


48 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04<br />

Vor allem die Transparenz durch<br />

Linde connect überzeugt: Alle Fahrer<br />

führen die Fahrzeuge jetzt mit<br />

größerem Verantwortungs- und<br />

Zuständigkeitsbewusstsein. Die<br />

monatliche Schadens summe an den<br />

Flurförderzeugen ist um rund 60 %<br />

gesunken. Bilder: Linde


INTRALOGISTIK I TITEL<br />

Flottenmanagement-System von Linde optimiert die Effizienz im Lager<br />

Automobilzulieferer SMP steuert seine<br />

Fahrzeugflotte mit Linde connect<br />

Sauberkeit, Ordnung und Sicherheit werden beim Automobilzulieferer Samvardhana Motherson Peguform (SMP) großgeschrieben.<br />

Am Hauptsitz produziert das Tochterunternehmen der indischen Samvardhana Motherson Group hochwertige<br />

Interieur- und Exterieur-Module für alle führenden Automobilhersteller. Einen entscheidenden Beitrag zur Ordnung und<br />

Sicherheit im Lager leistet das Flottenmanagement-System Linde connect. Linde Material Handling hat die gesamte Flotte<br />

mit der intelligenten Lösung ausgestattet. Im Ergebnis profitiert das Unternehmen von maximaler Transparenz, einer deutlich<br />

reduzierten Schadensquote sowie von einer verbesserten Auslastung und höheren Verfügbarkeit der Flurförderzeuge.<br />

SMP, der Spezialist für Cockpits, Türinnenverkleidungen, Stoßfängermodule<br />

und innovative Karosserieteile aus Kunststoff<br />

(mehr Infos s. Kasten), produziert in Bötzingen auf einem<br />

132 000 m² großen Areal. Auf dem Werksgelände verkehren insgesamt<br />

71 Fahrzeuge von Linde, der Großteil davon sind Fronstapler (39)<br />

und Lagertechnikgeräte (22). Darüber hinaus sind bei SMP unter anderem<br />

drei Schubmaststapler, zwei Schmalgangregalfahrzeuge, sowie<br />

drei Schlepper im Einsatz. Sie transportieren im Drei-Schicht-Betrieb<br />

Materialien für die Produktion sowie fertige Komponenten in<br />

Spezialgestellen. Mit weiteren Linde-Fahrzeugen werden auch tonnenschwere<br />

Werkzeuge für den Kunststoffspritzguss von und zu ihrem<br />

Einsatzort gebracht. SMP setzt bereits seit sechs Jahren auf Flurförderzeuge<br />

des Warenumschlagsspezialisten Linde. Als Flottenmanagement<br />

nutzte das Unternehmen bisher ein nachträglich zugekauftes<br />

System mit geringem Leistungsumfang. „Das alte System<br />

musste bei unseren Fahrzeugen zunächst aufwändig nachgerüstet<br />

werden. Wir konnten in der Software nur die Mitarbeiterzuordnung<br />

zu den Staplern vornehmen, hatten aber insgesamt wenig Transparenz<br />

und Kontrolle“, erklärt Marie-Luise Wolf, stellvertretende Leiterin<br />

Materialwirtschaft & Logistik sowie Gruppenleiterin Versand bei SMP.<br />

Bei Problemen mit dem System war das Unternehmen immer auf die<br />

Hilfe des externen Softwarelieferanten angewiesen, der jedoch keinen<br />

flächendeckenden Support für die Software leisten konnte.<br />

Flottenmanagement on Board<br />

SMP machte sich deshalb auf die Suche nach einer zeitgemäßen Lösung<br />

mit einem deutlich größeren Funktionsumfang. „Wir wollten ein<br />

System mit besonders hoher Transparenz in den Abläufen. Und Linde<br />

hat mit connect genau diese Lösung vorgestellt“, sagt Marie-Luise<br />

Wolf. „Wir konnten sofort starten, da Linde connect direkt ab Werk in<br />

den Fahrzeugen verbaut ist.“ Mittlerweile ist die gesamte Fahrzeugflotte<br />

in das Linde-Flottenmanagementsystem integriert. „Der große<br />

Michael Hoffmeister (r.), stellvertretender<br />

Gruppenleiter Versand bei SMP, vor Schichtbeginn<br />

im Gespräch mit einem Staplerfahrer.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 49


TITEL I INTRALOGISTIK<br />

Das Unternehmen<br />

SMP<br />

Marie-Luise Wolf, stellvertretende Leiterin Materialwirtschaft & Logistik sowie Gruppenleiterin<br />

Versand bei SMP und Michael Hoffmeister, stellvertretender Gruppenleiter<br />

Versand und Schichtführer Lager & Transport bei SMP überwachen, analysieren und<br />

optimieren die gesamte Flotte mit dem Flottenmanagement Linde connect.<br />

Funktionsumfang von Linde connect erhöht<br />

die Sicherheit auf unserem Gelände und verschafft<br />

uns deutlich mehr Möglichkeiten, um<br />

eine optimale Auslastung und Verfügbarkeit<br />

unserer Flotte zu erreichen“, erklärt Michael<br />

Hoffmeister, stellvertretender Gruppenleiter<br />

Versand und Schichtführer Lager & Transport<br />

bei SMP.<br />

Nutzerbezogen und übersichtlich<br />

Die in den Staplern und Lagertechnikgeräten<br />

des Automobilzulieferers verbaute Hardware<br />

sammelt über Sensoren und die Steuerung<br />

Nutzungsdaten und leitet sie per WLAN an<br />

die Software connect:desk weiter. In diesem<br />

Datencockpit laufen alle von der Hardware<br />

erfassten Daten zusammen und werden<br />

übersichtlich angezeigt. Marie-Luise Wolf<br />

und Michael Hoffmeister überwachen, analysieren<br />

und optimieren so die gesamte Flotte.<br />

Das Besondere dabei: Jeder Flottenverantwortliche<br />

kann sich seine persönliche Dash -<br />

board-Oberfläche individuell zusammenstellen.<br />

Gleichzeitig bekommt er nur die Informationen<br />

angezeigt, für die er berechtigt ist und<br />

die für seine tägliche Arbeit relevant sind.<br />

Pre-Operational Check mit dem Smartphone<br />

Mit der Funktionsgruppe connect:ac (access<br />

control) wird der Zugang zur Fahrzeugflotte<br />

gesteuert. Die Fahrer von SMP melden sich<br />

mit ihrer RFID-Werkskarte direkt am Stapler<br />

an. Der Zugang ist je nach Person, Fahrberechtigung<br />

und Fahrzeug steuerbar. Für jeden Fahrer<br />

sind z. B. Staplerschein und die gesetzlich<br />

vorgeschriebene jährliche Sicherheitsunterweisung<br />

digital hinterlegt. Fehlt einer dieser<br />

Nachweise oder liegt keine Gültigkeit mehr<br />

vor, kann der betroffene Fahrer das Fahrzeug<br />

nicht in Betrieb nehmen. Die Software übernimmt<br />

dabei die Kontrolle der Termine und<br />

warnt über das Dashboard und alternativ<br />

auch per E-Mail aktiv, bevor beispielsweise<br />

gültige Fahrberechtigungen ablaufen.<br />

Um der vor jedem Fahrantritt vorgeschriebenen<br />

Fahrzeugsichtprüfung zu entsprechen,<br />

setzt SMP die App „pre-op check“ ein. Die in<br />

den Richtlinien der Deutschen Gesetzlichen<br />

Unfallversicherung (DGUV) geforderte Dokumentation<br />

des Sicherheitschecks erfolgt damit<br />

papierlos auf einem handelsüblichen<br />

Smartphone. Gegenstand der Fragen, die der<br />

Mitarbeiter mit Ja oder Nein zu beantworten<br />

hat, sind beispielsweise Reifendruck und Reifenprofil,<br />

Betriebsflüssigkeiten, Batteriestand<br />

sowie Hinweise auf äußere Schäden. Sichtbare<br />

Mängel kann der Fahrer sofort per Foto festhalten.<br />

Durch die digitale Abfrage stellt das<br />

Unternehmen sicher, dass sich die Fahrzeuge<br />

nur dann starten lassen, wenn der „Pre-Operational<br />

Check“ erfolgreich durchgeführt wurde<br />

und dabei kein von SMP als „kritisch“ betrachteten<br />

Sicherheitsmangel festgestellt wurde.<br />

Individuelle Einstellungen<br />

SMP regelt mit connect:ac auch fahrerspezifische<br />

Einstellungen, wie etwa die maximal<br />

mögliche Fahrgeschwindigkeit, und erhöht<br />

Im Weinort Bötzingen am Kaiserstuhl sitzt mit<br />

SMP ein führender Experte für hochwertige Interieur-<br />

und Exterieur-Module in der Automobilindustrie.<br />

Zahlreiche namhafte Hersteller<br />

vertrauen auf die Arbeit von SMP. Das 1959<br />

unter dem Namen Badische Plastikwerke gegründete<br />

Unternehmen beschäftigte sich zunächst<br />

mit der Entwicklung und Fertigung von<br />

Kunststoffprodukten für den Haushalt, wie<br />

beispielsweise Kunststofffässer und -boxen sowie<br />

Getränkekisten. In den 1970er Jahren ließ<br />

Opel die ersten lackierten Stoßstangen des legendären<br />

Mantas in Bötzingen fertigen – und<br />

legte damit den Grundstein für die weitere<br />

Entwicklung des heute weltweit tätigen Automobilzulieferers.<br />

Das Unternehmen konzentrierte<br />

sich fortan unter dem Namen Peguform<br />

auf die Herstellung und Entwicklung von<br />

Kunststoffteilen für den Automobilmarkt.<br />

2011 wurde Peguform in die indische Samvardhana<br />

Mother son Group integriert. Mit einem<br />

Jahresumsatz von 9,1 Milliarden US-Dollar<br />

zählt die Gruppe zu den 26 größten Zulieferern<br />

der Welt. Außer in Bötzingen produziert<br />

SMP in Deutschland an fünf weiteren Standorten.<br />

Sie alle befinden sich in unmittelbarer Nähe<br />

zu Produktionsstandorten von Automobilherstellern<br />

– genauso wie die internationalen<br />

Werke in China, Indien, Mexiko, Brasilien und<br />

in den USA. Insgesamt beschäftigt SMP 14 000<br />

Mitarbeiter, davon 1600 am Hauptsitz.<br />

Linde Material Handling<br />

Der Anbieter<br />

Die Linde Material Handling GmbH, ein Unternehmen<br />

der KION Group, ist ein weltweit führender<br />

Hersteller von Gabelstaplern und Lagertechnikgeräten<br />

sowie Anbieter von Dienstleistungen<br />

und Lösungen für die Intralogistik. Mit<br />

einem Vertriebs- und Servicenetzwerk in mehr<br />

als 100 Ländern ist das Unternehmen in allen<br />

wichtigen Regionen der Welt vertreten. Im Geschäftsjahr<br />

2016 erzielte die Operating Unit<br />

Linde MH EMEA (Europa, Nahost, Afrika) einen<br />

Umsatz von rund 2,9 Mrd. Euro und beschäftigte<br />

rund 10 500 Mitarbeiter. Weltweit wurden<br />

2016 mehr als 109 000 Fahrzeuge der<br />

Marke Linde verkauft.<br />

50 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


.......................................<br />

Kostengünstige und<br />

wartungsfreie Welle-<br />

Nabe-Verbindungen<br />

gesucht?<br />

Toleranzhülsen<br />

von Dr. TRETTER<br />

Um der vor jedem Fahrantritt vorgeschriebenen Fahrzeugsichtprüfung zu<br />

entsprechen , setzt SMP die App „pre-op check“ ein. Die Dokumentation des<br />

Sicherheits checks erfolgt damit papierlos auf einem handelsüblichen<br />

Smartphone.<br />

• Höhere zulässige Toleranzen<br />

z.B. bei Lüfterflügel/<br />

Pumpenräder<br />

• Temperaturausgleich<br />

z.B. bei Motorengehäusen<br />

• Fehlerausgleich bei Winkel,<br />

Zentrierung und Fluchtung<br />

• Überlastsicherung<br />

z.B. bei Elektromotoren/<br />

Pumpen<br />

auf diese Weise die Sicherheit in den Produktions-<br />

und Logistikanlagen. „Wir lassen unsere<br />

Auszubildenden beispielsweise nur mit<br />

gedrosselter Geschwindigkeit fahren“, berichtet<br />

Marie-Luise Wolf. „Außerdem ist auch<br />

eine fahrzeugbezogene Drosselung möglich.“<br />

Diese gibt es unter anderem beim<br />

Transport der bis zu 40 t schweren Kunststoffspritzgusswerkzeuge.<br />

Das geringere<br />

Tempo stellt sicher, dass die Last auf den Anhängern<br />

auf keinen Fall ins Rutschen kommt.<br />

„Wir haben auf unserem Gelände einige<br />

Schwellen und Unebenheiten“, erklärt Michael<br />

Hoffmeister. „Da ist es besonders wichtig,<br />

nicht zu schnell zu fahren, damit Material<br />

und Waren beschädigungsfrei an ihrem Ziel<br />

ankommen.“<br />

Vor allem die Transparenz überzeugt die Verantwortlichen<br />

bei SMP. Alle Fahrer führen die<br />

Fahrzeuge jetzt mit größerem Verantwortungs-<br />

und Zuständigkeitsbewusstsein. Die<br />

monatliche Schadenssumme an den Flurförderzeugen<br />

ist um rund 60 % gesunken. Dass<br />

Kollisionen und Gewaltschäden bei SMP heute<br />

nur noch sehr selten auftreten, ist ein Verdienst<br />

der integrierten Schockerfassungs-<br />

Funktion connect:dt (Crash Detection). Erfasst<br />

werden u. a. der Zeitpunkt und die Stärke<br />

von Erschütterungen, die zu Schäden am<br />

Fahrzeug führen können. Wirken zu starke<br />

Kräfte auf den Stapler, wird er in eine von SMP<br />

einstellbare Schleichfahrt versetzt. Gleichzeitig<br />

steht mit dem Modul connect:dt ein digitales<br />

Fahrtenbuch zur Verfügung, in dem alle<br />

Betriebsstunden der Fahrzeuge des Automobilzulieferers<br />

erfasst und Wartungen automatisch<br />

angestoßen werden.<br />

Optimierungspotenziale sofort ersichtlich<br />

Das klassische Management der Flotte erfolgt<br />

bei SMP mit der Funktionsgruppe Nutzungsanalyse<br />

connect:an. Marie-Luise Wolf<br />

und Michael Hoffmeister haben jederzeit die<br />

Verfügbarkeit und die Auslastung ihrer Fahrzeuge<br />

im Blick. Optimierungspotenziale hinsichtlich<br />

der Fahrzeugnutzung sind unter<br />

anderem über Diagramme ersichtlich. Die<br />

Basis bilden auch hier wieder die automatisch<br />

übertragenen Fahrzeugdaten, wie beispielsweise<br />

Fahr- und Hubanteile im täglichen<br />

Betrieb.<br />

Fazit<br />

Die Verantwortlichen bei SMP sind mit dem<br />

neuen Flottenmanagement-System Linde<br />

connect vollends zufrieden. „Besonders gelungen<br />

ist das intuitive Handling der Software<br />

vom Einpflegen neuer Mitarbeiter bis<br />

zur Überwachung der Flotte“, erklärt Marie-<br />

Luise Wolf. „Zudem benötigen unsere Fahrer<br />

nur sehr kurze Einarbeitungsphasen im Umgang<br />

mit dem System.“ In Zukunft möchte<br />

SMP verstärkt mobile Endgeräte einsetzen,<br />

um den Status der Flotte auch unterwegs jederzeit<br />

abrufen zu können. (sas)<br />

73098 Rechberghausen<br />

T +49 7161 95334-0<br />

F +49 7161 51096<br />

www.tretter.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 51


Vorholung: Für die erste Etappe werden die Module auf Schwerlasttransporte gehoben.<br />

Bilder: Hermes<br />

Thomas Tesfaldet, Projektleiter bei der Hermes<br />

Germany SCS und zuständig für dieses<br />

Großprojekt.<br />

Projektlogistik für den Transport von Bauwerken und Anlagen<br />

Der beste Weg ist das Ziel<br />

Bauwerke und sogar ganze Industrieanlagen entstehen heute oft aus vorgefertigten Raumzellen in<br />

Modulba uweise – in kurzer Bauzeit, zum Fixpreis und zum festgelegten Termin. Für ein chinesisches<br />

Forschungs labor hat der Logistikspezialist Hermes Germany im Auftrag der M+W Central Europe<br />

77 vorgefertigte Bau-Module aus dem schwäbischen Neresheim in die Region Shanghai transportiert.<br />

Raumzellen sind quasi die moderne Art<br />

des Fertigbaus und nicht zuletzt aufgrund<br />

der Planungs- und Investitionssicherheit,<br />

einer vergleichsweise schnellen<br />

Umsetzung sowie Vorteilen für die Umwelt<br />

weltweit gefragt. Voraussetzung ist allerdings<br />

eine effektive Lieferkette, denn die Module<br />

besitzen eine beachtliche Größe und<br />

müssen zum Teil über Kontinente transportiert<br />

werden. Dabei kommen wahlweise Lkw,<br />

Bahn oder Schiff zum Einsatz.<br />

Für das von der M+W beauftragte Unternehmen,<br />

die ADK Modulraum GmbH aus dem<br />

schwäbischen Neresheim, gehören globale<br />

Transportaufgaben zum Tagesgeschäft. ADK<br />

Modulraum fertigte unter anderem bereits<br />

Module für ein Dopinglabor in der russischen<br />

Olympiastadt Sotschi und die deutsche Botschaft<br />

in Kabul. <strong>Aktuell</strong> arbeiten die Neresheimer<br />

an einem Biotechnologie-Zentrum inklusive<br />

medizinischem Labor für China. Basis<br />

sind die von ADK Modulraum vorgefertigten<br />

Bauelemente. Böden, Fenster, Elektrik und<br />

technisches Equipment sind bereits installiert,<br />

wenn sie auf die Baustelle geliefert werden.<br />

Rund 90 % der Technologien, die in jedem<br />

einzelnen Modul stecken, werden dann<br />

vor Ort von M+W Ingenieuren eingebaut. Die<br />

Herausforderung beim Transport der fertigen<br />

Module besteht in deren Größe: Sie können<br />

bis zu 10 Meter lang und 4,5 Meter breit sein.<br />

Für den Transport haben sich die Projektpartner<br />

für die Hermes Germany entschieden.<br />

Erste Etappe<br />

An drei aufeinander folgenden Tagen brachte<br />

Hermes je acht Module mit 20 Meter langen<br />

Schwertransportern von Neresheim nach<br />

Mannheim. Aufgrund der Übergröße war dies<br />

nur nachts und mithilfe von Polizeieskorten<br />

möglich, um andere Verkehrsteilnehmer so<br />

wenig wie möglich zu stören. Auch galt es,<br />

mögliche Komplikationen auszuschließen:<br />

Passen die Transporter mit ihrer überdimensionalen<br />

Fracht unter allen Brücken und<br />

durch alle Tunnel hindurch? Welche Engpässe<br />

auf Autobahnen, Landstraßen oder in Ortsdurchfahrten<br />

könnten zum Problem werden?<br />

Die Experten überprüften im Vorfeld sämtliche<br />

Gegebenheiten entlang der Strecke, um<br />

die Transporte reibungslos und pünktlich abwickeln<br />

zu können. Doch selbst akribische<br />

Planung kommt ins Wanken, wenn die verkehrslenkenden<br />

Maßnahmen nicht wie geplant<br />

eingeleitet werden. Wegen einer außerplanmäßigen<br />

Reparatur eines Autobahntunnels<br />

mussten die Verantwortlichen von Hermes<br />

Germany kurzfristig reagieren: Sie ließen<br />

die Gegenspur der Autobahn sperren, sodass<br />

die Module den Tunnel auf der Gegenfahrbahn<br />

passieren konnten. Nachdem die erste<br />

Etappe gemeistert war, ging es vom Asphalt<br />

aufs Wasser: In Mannheim wurden die Module<br />

auf ein gechartertes Binnenschiff Richtung<br />

Antwerpen geladen.<br />

Überfahrt nach Shanghai<br />

Die Planung gab den Logistikexperten nach<br />

der Ankunft in Antwerpen 72 Stunden, um<br />

die Module auf die große Überfahrt vorzubereiten.<br />

Zum Schutz vor Seewetter und Klimazonen<br />

wurden sie sicher verpackt und dann<br />

auf die dafür vorgesehenen Reederei-Plattformen,<br />

sogenannte Flatracks für übergroße Waren,<br />

geladen. Auch der Seeweg stellte besondere<br />

Anforderungen an die Logistikpartner:<br />

Die Module mussten fest auf den Flatracks<br />

verankert werden, damit sie während der lan-<br />

52 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


Ankunft in Antwerpen: Im Morgengrauen werden die Module an Land<br />

gebracht und für die Überfahrt nach Shanghai vorbereitet.<br />

Fest mit oranger Folie verkleidet, trotzen die Module nun auch Klimazonen<br />

und Seewetter, welchen sie auf ihrer mehrwöchigen Überfahrt ausgesetzt<br />

sein werden.<br />

gen Überfahrt sicher und stabil stehen. Darüber<br />

hinaus kam für die empfindliche Fracht<br />

nur der Transport unter Deck in Frage, um die<br />

Innenräume des Forschungslabors bestmöglich<br />

zu schützen. Aufgrund der Größe der Ladung<br />

– ein Modul auf einem Flatrack nimmt<br />

den Platz für zehn Container ein – und der<br />

stark variierenden Lastverteilung während<br />

der Überfahrt musste zudem eine genaue<br />

Kennzeichnung der Module erfolgen. So ließ<br />

sich auch die Qualitätskontrolle effizient<br />

transparent gestalten. Nach jedem Transportabschnitt<br />

untersuchte Hermes Germany die<br />

Fracht auf mögliche Schäden und behob<br />

diese bei Bedarf zusammen mit lokalen<br />

Handwerkspartnern. Von Hermes Germany<br />

war jeweils ein externer, unabhängiger Gutachter<br />

vor Ort, der sowohl die Be- und Entladungen<br />

der Module überwachte als auch<br />

Qualität und Beschaffenheit analysierte. Der<br />

Gutachter dokumentierte permanent jede<br />

Bewegung der Module und verfügte über alle<br />

sicherheitsrelevanten Ausweise, um sich auf<br />

dem Terminalgelände der Reedereien frei<br />

bewegen zu können. Die Zusammenarbeit<br />

mit zuverlässigen Partnern vor Ort stellte ein<br />

wesentliches Erfolgskriterium dar.<br />

Dummies für maximale Sicherheit<br />

Während die Module Kurs auf den Hafen von<br />

Shanghai ansteuerten, liefen die Vorbereitungen<br />

für den Nachlauf – die letzte Meile bis<br />

zur Baustelle – auf Hochtouren. Um die Module<br />

sicher an ihren Zielort zu bringen, entschieden<br />

sich die Verantwortlichen für den<br />

Einsatz eines Dummies. Das größte Modul<br />

wurde nachgebaut, auf einen Flatrack geladen<br />

und die vorab gewählte Strecke abgefahren.<br />

So konnten kritische Streckenabschnitte<br />

sicher identifiziert und eventuell auftretende<br />

Probleme frühzeitig gelöst werden. Dies ist<br />

auch wichtig in Bezug auf das Ankunftsland<br />

China. Thomas Tesfaldet, Projektleiter der<br />

Hermes Germany SCS meint dazu: „Dort ticken<br />

die Uhren etwas anders und auch die<br />

Mentalität ist eine andere: An den Mautstationen<br />

hatten wir rechts und links teilweise<br />

nur zwei Zentimeter Luft. Für die optimale<br />

Zeitplanung waren das wichtige Informationen.“<br />

Per Eskorte erreichten die Module<br />

schließlich ihr Endziel: die Baustelle des Forschungszentrums<br />

in der rund 200 Kilometer<br />

südwestlich von Shanghai gelegenen Stadt<br />

Hangzhou. Etwas mehr als sechs Monate hat<br />

der gesamte Lieferprozess gedauert. Der Bau<br />

des Biotechnologie-Zentrums konnte termingerecht<br />

abgeschlossen werden. Die Vorbereitungen<br />

von der Ausschreibung durch die<br />

M+W Group bis zur Anlieferung der Module<br />

am Bestimmungsort nahmen insgesamt ein<br />

ganzes Jahr in Anspruch.<br />

Von der Projektplanung über Verlade- und<br />

Kranarbeiten bis hin zur Transportabwicklung<br />

rund um den Globus inklusive aller Zollformalitäten<br />

– zum Ziel kommt nur, wer die klassischen<br />

Aufgaben der Projektlogistik souverän<br />

beherrscht. Minutiöse Planung und ein erfahrenes<br />

Team sind die wichtigsten Voraussetzungen.<br />

(mg)<br />

Umformtechnik<br />

auf höchstem Niveau<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001<br />

Carl-Goerdeler-Allee 6 | 56470 Bad Marienberg<br />

Tel. 0049 (0)2661 9851-0 | Fax 0049 (0)2661 985151<br />

E-Mail info@helmut-ruebsamen.de | www.helmut-ruebsamen.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 53


INTRALOGISTIK<br />

Zentralisierung der operativen Lagerbewirtschaftung<br />

Lagern für Lufthansa<br />

Die Erweiterung des Ersatzteillagers war eine Voraussetzung zur geplanten Stationierung<br />

weiterer Airbus A350 am Münchner Flughafen. Durch die Zentralisierung der operativen<br />

Lagerbewirtschaftung konnte die Lufthansa Technik Logistik Services (LTLS) dezentrale<br />

Lagerflächen am Flughafen auflösen und damit Kosten einsparen.<br />

Die LTLS ist ein hundertprozentiges<br />

Tochterunternehmen des Lufthansa<br />

Technik Konzerns (LHT) und zählt zu<br />

den führenden Anbietern von Logistiklösungen<br />

für die Luftfahrtbranche. Die Bandbreite<br />

an Dienstleistungen erstreckt sich von der Lagerverwaltung<br />

bis hin zum Transportmanagement,<br />

einschließlich Triebwerks- und Aircraft-On-Ground-Transporte.<br />

Das Unternehmen<br />

beschäftigt circa 1300 Mitarbeiter.<br />

Unter dem Strich konnte die LTLS durch die<br />

Erweiterung die innerbetrieblichen Materialflüsse<br />

optimieren und gleichzeitig Transportwege<br />

und Mietkosten reduzieren. Mit der<br />

Ausstattung der Lagertechnik für große Flugzeug-Komponenten<br />

wurde der Intralogistik<br />

Spezialist Still zusammen mit dem Regalbauer<br />

SRZ Systeme beauftragt. Ein automatisches<br />

Blocklager für Kleinteile ergänzt die Lagertechnik.<br />

Die Lufthansa hat bereits drei Airbus<br />

A350 Langstreckenjets am Standort<br />

München stationiert – zwölf weitere sollen<br />

folgen. „Unser ehemaliges Ersatzteillager<br />

platzte aus allen Nähten. Mit den neuen Kapazitäten<br />

wird die zuverlässige Materialversorgung<br />

sowie die pünktliche Bereitstellung<br />

von cirka 700 Flugzeugkomponenten für den<br />

neuen Airbus A350 sichergestellt“, erläutert<br />

Oliver Hartung-Senger, Leiter Zentralaufgaben<br />

und Projekte. Die Projektleiterin Anna<br />

Henrichmann ergänzt: „Die neuen Lagerkapazitäten<br />

schaffen die Voraussetzung für<br />

neues Wachstum. Neben den Komponenten<br />

Neue Kapazitäten für 700 Flugzeugkomponenten für den neuen Airbus A350. Bilder: Gerd Knehr<br />

54 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


INTRALOGISTIK<br />

Das Zusammenspiel diverser Lagertechnologien sichert die pünktliche<br />

Bereitstellung von Flugzeug-Komponenten.<br />

Die Schwenkschubgabel des MX-X erlaubt geringere Gangbreiten.<br />

des Airbus A350 sind auch Bauteile für 15<br />

weitere Flugzeugmuster im Ersatzteillager<br />

eingelagert.“<br />

Die verfügbare Grundfläche des neuen Gebäudes<br />

beträgt 3200 qm. Um den vorhandenen<br />

Platz optimal zu nutzen, wurde die Gebäude-<br />

und Lagertechnik aufeinander abgestimmt.<br />

Das automatische Blocklager für die<br />

kleinen Bauteile ist im Obergeschoss der neuen<br />

Halle installiert. Ein- und Auslagerungen<br />

der Behälter werden an sechs Liftports im<br />

Erdgeschoss durchgeführt. Das Kleinteilelager<br />

optimiert sich dabei selbst. Zur Umstapelung<br />

und zum Transport der Behälter sind<br />

zehn gesteuerte Roboter auf das Raster der<br />

Lagerblöcke gesetzt, sodass Schnelldreher<br />

immer oben liegen. Das Sortiment im neuen<br />

Ersatzteillager umfasst rund 50 000 Artikel<br />

auf 80 000 Lagerpositionen. Die Lagersysteme<br />

wurden nach der Größe der Flugzeug-<br />

Komponenten gegliedert. So führte Still als<br />

verantwortlicher Generalunternehmer für die<br />

größeren Bauteile zuerst eine Materialflussund<br />

Fahrzeugeinsatz-Analyse durch. Bei der<br />

Planung und Konzeption wurden verschiedene<br />

Regalanlagen inklusive Personenschutzanlagen<br />

visualisiert, geprüft und bewertet.<br />

„Wir erreichen im Dreischicht -<br />

betrieb täglich etwa<br />

700 Lagerbewegungen.“<br />

Oliver Hartung-Senger, Leiter Zentralaufgaben<br />

und Projekte, LTLS<br />

Nach der Analyse wurden die Hochregalsysteme<br />

für 250 Räderpaletten und 1300 Paletten<br />

konzipiert. Den Anforderungen entsprechend<br />

lassen sich die Regalzeilen mit Gitterböden<br />

variabel anpassen. Damit finden nicht<br />

nur die Räderpaletten, sondern auch unpalettierte<br />

Komponenten wie einzelne Profile und<br />

Stangen ihren Lagerplatz im Hochregal.<br />

Zwei MX-X Schmalgangstapler von Still bedienen<br />

die Regalzeilen. Durch die Schwenkschubgabel<br />

lassen sich geringere Gangbreiten<br />

beziehungsweise mit dem integrierten<br />

Überschub auch größere Sicherheitsabstände<br />

realisieren. Im Gegensatz zu einem fest installierten<br />

Regalbediengerät kann der MX-X<br />

nach Bedarf die Gasse wechseln. Dies unterstützt<br />

nicht nur eine variable Lagerbewirtschaftung,<br />

sondern bietet auch mehr Flexibilität<br />

im Palettenlager.<br />

Kragarmregale für sperrige Güter<br />

Für lange und sperrige Bauteile wurden zwei<br />

Kragarmregale mit etwa 100 Kragarmen errichtet.<br />

Mit dem wendigen Vier-Wege Schubmaststapler<br />

FM-4W von Still lassen sich die<br />

Lasten einfach kommissionieren sowie vorwärts,<br />

rückwärts und seitwärts transportieren.<br />

Die intelligente Vier-Wege-Konstruktion<br />

SMART IST, WENN IHRE NEUE DATEN-<br />

LICHTSCHRANKE DDLS 500 AUCH AUS DER<br />

FERNE DIAGNOSEDATEN LIEFERT.<br />

www.leuze.de<br />

easy handling.<br />

Hannover Messe, Halle 9, Stand F68<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 55


INTRALOGISTIK<br />

Der Vier-Wege Schubmaststapler<br />

FM-4W<br />

von Still für die<br />

Kommissionierung<br />

auf engem Raum.<br />

Im Erdgeschoss der<br />

Bühnenanlage lagern<br />

unter anderem elektronische<br />

Komponenten<br />

für Bord computer.<br />

Mit der zweigeschossigen Bühnenanlage<br />

lässt sich der Lagerraum wirtschaftlich und<br />

individuell bis zur Hallendecke nutzen. Für<br />

unpalettiertes Lagergut wurden verschiedene<br />

Fachbodenregale in den Ebenen installiert.<br />

So werden im Erdgeschoss Batterien frisch<br />

gehalten. Dort sind auch elektronische Komponenten<br />

für Bordcomputer, Spiegel, lange<br />

und plattenförmige Sondergrößen sicher und<br />

geschützt eingelagert. Hängende Kompoermöglicht<br />

darüber hinaus eine wirtschaftliche<br />

Nutzung der Lagerflächen, da sich der<br />

Schubmaststapler sicher und zügig selbst<br />

durch schmale Arbeitsgänge manövrieren<br />

lässt. Die integrierte Gewichts- und Höhenanzeige<br />

sowie der neigbare Komfortsitz erleichtern<br />

das Lasthandling, während der Fahrer<br />

das Transportgut dank sichtoptimiertem<br />

Hubgerüst, Kamera und Fahrerschutzdach im<br />

Blick hat.<br />

nenten befinden sich in den Regalen der beiden<br />

oberen Geschosse.<br />

Das Zusammenspiel moderner und effizienter<br />

Lagertechnologien garantiert die zuverlässige<br />

Materialversorgung und pünktliche<br />

Bereitstellung der Flugzeug-Komponenten.<br />

„Mit dem neuen Ersatzteillager können wir<br />

flexibel auf unterschiedliche Auftragslasten<br />

reagieren. Derzeit erreichen wir täglich bereits<br />

etwa 700 Lagerbewegungen im Drei-<br />

Schicht Betrieb an sieben Tagen in der Woche“,<br />

resümiert Oliver Hartung-Senger.<br />

Der Autor<br />

Gerd Knehr,<br />

Fachjournalist aus Reutlingen<br />

56 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


Industrie<br />

fachjobs24.de – hier finden Arbeitgeber<br />

qualifizierte Fach- und<br />

Führungskräfte<br />

Sprechen Sie Nutzer von Branchen-Fachmedien an:<br />

die Interessierten und Engagierten ihres Fachs<br />

Erreichen Sie die Wechselwilligen, schon bevor<br />

sie zu aktiven Suchern werden<br />

Für optimales Personalmarketing: Präsentieren Sie<br />

sich als attraktiver Arbeitgeber der Branche<br />

EINFACH,<br />

SCHNELL UND<br />

FÜR NUR<br />

199€<br />

Preis zzgl. MwSt<br />

Einzigartiges Netzwerk zielgruppenspezifischer Branchen-Channels<br />

Arbeitswelt<br />

Augenoptik<br />

Architektur<br />

Handwerk<br />

Wissen<br />

33 Online-Partner<br />

27 Print-Partner<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 57


Mit zunehmender<br />

Prozessautomatisierung<br />

spielt auch die kostengünstige<br />

Automatisierung<br />

von Fahrzeugen<br />

eine immer bedeutendere<br />

Rolle. Bild: Alex<br />

Marakhovets/Fotolia<br />

Sensoren zur optischen Spurführung<br />

Immer auf Spur<br />

Fahrerlose Transportfahrzeuge sind in weitläufigen Lager- und Kommis -<br />

sionierbereichen wie auch in Fertigungsstätten anzutreffen. Jedes dieser<br />

Fahrzeuge muss seinen Weg und seine exakte Position im Prozess finden –<br />

und das automatisch. Schon seit einiger Zeit sind dazu unterschiedliche<br />

Technologien mit spezifischen Eigenschaften im Test und auch im konkre ten<br />

Einsatz – und mit jeder Weiterentwicklung, zum Beispiel in der Sensortechnologie,<br />

ergeben sich neue Möglichkeiten.<br />

Die Vielfalt an Technologien bietet<br />

heute zahlreiche Varianten und Leistungsklassen:<br />

von Systemen, die<br />

einer Leitung oder einem Band folgen bis hin<br />

zur Laserpositionierung oder Funklösung. Bei<br />

der Neukonzeption einer Anwendung stehen<br />

alle Varianten gleichwertig zur Verfügung<br />

und auf dem Prüfstand. Angestrebt wird häufig<br />

eine Kombination zwischen Positionieroder<br />

Navigations- und Sicherheitslösung.<br />

Allerdings lohnt es sich, die verschiedenen<br />

Technologien genau zu betrachten und zu vergleichen,<br />

denn nicht jede Technologie ist für<br />

jede Anwendung gleichermaßen geeignet. So<br />

stellen einfache und kleinere Anwendungen<br />

häufig ganz andere Anforderungen als größere.<br />

Grundsätzlich sollten jedoch immer zwei<br />

Themen gemeinsam betrachtet werden: die<br />

Arbeitssicherheit und die Navigation.<br />

Hinsichtlich Arbeitssicherheit können beispielsweise<br />

Sicherheits-Flächenscanner infrage<br />

kommen, die eine Kollision der Fahr zeuge<br />

mit Personen und Gegenständen verhindern.<br />

Im Hinblick auf die Navigation sollte untersucht<br />

werden, ob ein weiteres Scannersystem<br />

oder eine andere Technologie genutzt wird,<br />

um das Fahrzeug sicher zu navigieren. Bei den<br />

Scannern kommen die Daten üblicherweise<br />

als Bitstrom pro Strahl mit Winkel und Distanz<br />

zum Objekt. Für die Auswertung der Navigationsdaten<br />

des Fahrzeugs ist eine Software mit<br />

geeigneter Hardwareperformance erforderlich.<br />

Gleichermaßen ist ein Stillsetzen durch<br />

die Sicherheitsfunktion zu beachten.<br />

<strong>Aktuell</strong>e Weiterentwicklungen und Leistungssteigerungen<br />

der Sicherheits-Laserscanner<br />

werden die Ausgabe von Navigationsdaten<br />

über bekannte und standardisierte Busschnittstellen<br />

künftig zulassen, und damit<br />

beide Funktionen in einem Gerät zusammenfassen.<br />

Dies vereinfacht die Systemintegration<br />

und reduziert den Installations- und<br />

Schnittstellenaufwand bedeutend.<br />

Sicherheits-Laserscanner als Kombilösung<br />

Ein Vertreter dieser kombinierten Lösung ist<br />

der Sicherheits-Laserscanner RSL 400 mit<br />

Profinet von Leuze Electronic. Die Sicherheits-<br />

Sensor OGS 600 für eine flexible,<br />

optische Spurführung.<br />

Laserscanner werden gerne auch in<br />

Kombination mit Systemen genutzt,<br />

die Referenzpositionen mittels Transponder<br />

oder Codelesung beinhalten.<br />

Besonders ist dies der Fall in Bereichen<br />

mit Überlappung von automatischen<br />

fahrerlosen Transportsystemen (AGV)<br />

und bemannten Fahrzeugen zur Unterstützung<br />

von Pick-Assistenz-Systemen, etwa<br />

bei der Warenannahme, im Versand und bei<br />

der Kommissionierung. In diesen Fällen fährt<br />

ein entsprechendes Lesegerät im Fahrzeug<br />

mit. Auf dem Boden oder an der Decke werden<br />

an Kreuzungen oder Referenzpositionen<br />

Transponder oder Codes angebracht, die unter<br />

anderem für weitere Informationen an Assistenzsysteme<br />

gekoppelt sind. Auch in diesen<br />

Anwendungen sind die Fahrzeuge technisch<br />

entsprechend hochwertig ausgerüstet.<br />

Anlagen, die mit Referenzpositionen oder<br />

Navigationsscannern arbeiten, sind meist<br />

flexibel hinsichtlich Veränderungen. Oft erfolgt<br />

eine Anpassung an die neue Situation<br />

lediglich durch Einlernen oder grafisches Einzeichnen<br />

der neuen Referenzpunkte. Diese<br />

Flexibilität hat viele Vorteile und damit zu<br />

Recht ihren Preis. Im Einsatzfall sollte aber<br />

jeweils eine kritische Prüfung erfolgen, da<br />

diese Flexibilität nicht grundsätzlich immer<br />

erforderlich ist.<br />

In abgeschlossenen Bereichen nahezu ohne<br />

Personenverkehr ist eine einfachere Art<br />

sehr verbreitet: die Spurführung mit Induk-<br />

58 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


Industrie<br />

INTRALOGISTIK<br />

Werkstücktransport in der Produktion.<br />

Materialzuführung im Lager. Bilder: Leuze Electronic<br />

tionsleitung oder Magnetband. Hierbei<br />

folgt das Fahrzeug strikt der Leitung beziehungsweise<br />

dem Band am Boden. Auf dem<br />

Fahrzeug selbst ist nur eine relativ einfache<br />

Steuerungsmimik erforderlich. Damit eignet<br />

sich diese Lösung auch für simplere<br />

AGVs. Die Leitung selbst ist robust und<br />

langlebig, jedoch nicht flexibel, da sie in<br />

den Estrich eingebracht werden muss. Etwas<br />

mehr Flexibilität bringt das Magnetband.<br />

Allerdings muss hierbei der Bodenaufbau<br />

beachtet werden.<br />

Optische Systeme als gute Alternative<br />

In zahlreichen Lagern und Verteilzentren,<br />

aber auch in vielen Produktionsumgebungen,<br />

ist Verschmutzung kein echtes Problem<br />

mehr, sodass optische Systeme durchaus<br />

gute Alternativen darstellen. Diese sind häufig<br />

deutlich einfacher aufzubauen oder<br />

anzupassen. Optische Varianten, die einer<br />

Linie folgen, sind in dieser Leistungsklasse<br />

besonders flexibel, da die Linie leicht auf -<br />

gebracht oder auch verändert werden kann –<br />

im Besonderen, wenn sie als Klebeband gestaltet<br />

ist. Verbreitet zur optischen Erkennung<br />

und Verfolgung der Linie sind Kameras<br />

oder Sensoren. Je nach Umfeld sind enge<br />

Kurven und Fremdlicht bei Kameras kritischer<br />

als bei Sensoren.<br />

Erfassungsbreite von 140 bis<br />

280 mm auf einem belichteten<br />

Klebeband mit Linie und<br />

Kontrastspur. Mit den üblichen<br />

einfachen Fahrzeug-<br />

Schnittstellen eignet er sich<br />

für den Einsatz in AGVs aller<br />

Größen. In der Vielfalt der<br />

AGV-Anwendungen in den unterschiedlichen<br />

Bereichen und<br />

Branchen zeigt sich, wie häufig<br />

die Notwendigkeit einer<br />

breiten Auswahl an Technologien<br />

und technischen Möglichkeiten<br />

ist. Nur so kann eine<br />

jeweils auf die Applikation zugeschnittene<br />

Lösung zu einem<br />

guten Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

realisiert werden. Viele Anbieter<br />

von AGVs sowie Sensorhersteller<br />

offerieren deshalb<br />

verschiedene Technologien.<br />

Mit dem OGS 600 stellt Leuze Electronic<br />

einen neuen Sensor vor, der eine kostengünstige<br />

Automatisierung von Fahrzeugen für<br />

den Material- und Warentransport im<br />

Produk tions- und Lagerbereich ermöglicht.<br />

Durch seine Kantendetektion und das Senden<br />

von Steuerungssignalen an den Lenk -<br />

motor kann die Spur optisch geführt werden,<br />

sodass sich das Fahren auf einfache Weise<br />

automatisieren lässt. Die Routen der fahrerlosen<br />

Transportsysteme können flexibel angepasst<br />

werden.<br />

Die kompakte Bauweise des OGS 600 und<br />

sein geringer Mindestabstand vom Boden<br />

von nur 10 mm ermöglichen seine Integra -<br />

tion selbst in flache Fahrzeuge. Varianten mit<br />

unterschiedlichen Erfassungsbreiten und<br />

An sprechzeiten bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten,<br />

auch bei engen Kurven und<br />

hohen Fahrgeschwindigkeiten. Die Para me -<br />

trierung und Schnittstellenintegration er -<br />

folgt über die Software SensorStudio. Ein<br />

Assistent analysiert den Kontrast von Boden<br />

und Spur individuell und empfiehlt die bestmögliche<br />

Spurfarbe. Eine hohe Funktionsund<br />

Fremdlichtsicherheit sind dabei gegeben,<br />

ebenso eine schnelle Inbetriebnahme durch<br />

eine einfache Adresseinstellung.<br />

Das führende<br />

Fachmagazin für den<br />

strategischen Einkauf<br />

Kompetent – glaubwürdig – praxisnah<br />

das<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

www.beschaffungaktuell.de<br />

Neuer Sensor zur optischen Spurführung<br />

Eine neue Technologie, die auf Kontrasterkennung<br />

basiert, stellt der neue Sensor zur optischen<br />

Spurführung OGS 600 von Leuze Electronic<br />

dar. Dieser Sensor ermöglicht eine<br />

Der Autor<br />

Dieter Eßlinger,<br />

Product Marketing Manager, Leuze Electronic<br />

Die passenden Medien<br />

für Sie und Ihre Branche:<br />

konradin.de/industrie<br />

media.industrie.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 59


INTRALOGISTIK<br />

Augmented-Reality-Anwendungen gewinnen an Bedeutung für die Industrie<br />

Die Zeit ist reif für AR in Unternehmen<br />

Mit der Präsentation und Verfügbarkeit des Apple-Betriebssystems iOS 11 hat der<br />

Hype um Augmented und Virtual Reality neue Nahrung bekommen. In der<br />

Vergangenheit gab es immer wieder Anläufe, diese Technologien im Markt zu<br />

etablieren. Der große Durchbruch blieb aber aus. Das scheint sich jetzt zu ändern.<br />

Vor allem für Unternehmen entstehen immer neue Anwendungsszenarien.<br />

Eine Augmented-Reality-Funktion kann physische Waren mit zusätzlichen Informationen wie<br />

Produktbildern anreichern. Bild: Scandit<br />

Virtual Reality (VR) und Augmented<br />

Reality (AR) werden häufig vor allem<br />

mit interaktiven Spielen und Entertainment<br />

verbunden. Aber dieses Eintauchen<br />

in die künstliche Welt (Immersion) und die<br />

„erweiterte Realität“ auf Spiele zu beschränken,<br />

greift zu kurz. Auch Reise- und Freizeiterlebnisse,<br />

Immobilienbesichtigungen, Ausund<br />

Weiterbildung und vor allem viele Aktivitäten<br />

im Geschäftsleben können durch AR<br />

und VR profitieren. BMW etwa nutzt Google<br />

Glass zur Analyse von Testreihen an Vorserienfahrzeugen.<br />

Zudem haben Virtual-Reality-<br />

Systeme wie Oculus Rift, HTC Vive und Microsoft<br />

HoloLens für neuen Schwung gesorgt.<br />

Auf der letztjährigen Internationalen Automobil-Ausstellung<br />

(IAA) in Frankfurt konnten<br />

sich Besucher an den Messeständen von<br />

mehreren Automobilherstellern mit einer VR-<br />

Brille einen Eindruck von automatisiertem<br />

Fahren verschaffen.<br />

Fertigung und Logistik<br />

Der gesamte Warenfluss und die Abläufe in<br />

der Supply Chain sind ebenfalls ein perfektes<br />

Einsatzgebiet für AR und VR. Das beginnt<br />

bereits beim Wareneingang, wenn die eingescannten<br />

Produkte mit zusätzlichen Informationen<br />

angereichert werden. Damit ist es im<br />

weiteren Verlauf eines Fertigungsprozesses<br />

einfacher, Kartons oder Paletten zu finden, zu<br />

identifizieren und an den Ort zu bringen, an<br />

dem sie aktuell benötigt werden.<br />

Augmented-Reality-Brillen und -Headsets<br />

unterstützen im Zusammenspiel mit Bar -<br />

code-Scannern Mitarbeiter dabei, den Zustand<br />

von Artikeln auf dem Fließband und in<br />

späteren Arbeitsschritten zu erkennen. Allerdings<br />

muss man darauf hinweisen, dass sich<br />

solche Lösungen aktuell nur für einen zeitlich<br />

befristeten Einsatz eignen – Mitarbeiter können<br />

sie nicht über den gesamten Verlauf einer<br />

Acht-Stunden-Schicht tragen. <strong>Aktuell</strong>e<br />

Smartphones und Tablets dagegen, die AR-<br />

Funktionalitäten unterstützen, sind durchaus<br />

für einen längeren Einsatz geeignet.<br />

Mitarbeiter am Warenausgang können diese<br />

beispielsweise verwenden, um physische<br />

Waren mit zusätzlichen Informationen und<br />

Produktbildern anzureichern. Das ermöglicht<br />

die Funktion MatrixScan, die mit dem Bar -<br />

code-Scanner SDK von Scandit zur Verfügung<br />

steht. MatrixScan ist in der Lage, ein ganzes<br />

Set von Barcodes in einer einzigen Scan-<br />

Sequenz einzulesen und Produktinformationen<br />

per Augmented Reality bereitzustellen.<br />

Die skizzierten Anwendungsszenarien lassen<br />

sich schon mit den heute verfügbaren Technologien<br />

problemlos implementieren. Da sich<br />

auf der einen Seite der Markt für AR- und VR-<br />

Headsets immer weiterentwickelt und<br />

gleichzeitig die dazu passende Software –<br />

einschließlich Barcodescanning – immer leistungsfähiger<br />

wird, entstehen in den Unternehmen<br />

auch immer neue Anwendungsszenarien<br />

für Augmented und Virtual Reality.<br />

Aber auch Verbraucher können interessante<br />

Anregungen mit dem iPhone 8 sammeln.<br />

Zum Beispiel mit der Ikea-Places-App, mit der<br />

in der eigenen Wohnung Möbel virtuell zur<br />

Probe aufgestellt werden können. Weitere<br />

Anwendungsszenarien sind Apps für Verbraucher,<br />

die Artikel scannen, um sich Produktempfehlungen<br />

und Inhaltsstoffe anzeigen<br />

zu lassen oder sich in einem Supermarkt<br />

gezielt den Weg zu den Regalen mit veganen<br />

Produkten zeigen zu lassen. Dort angekommen,<br />

werden weitere Zusatzinformationen<br />

sichtbar.<br />

Der Autor<br />

Dr. Samuel Müller,<br />

CEO und Mitbegründer von<br />

Scandit in Zürich<br />

60 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


INTRALOGISTIK<br />

Handheld-Terminal<br />

Lagerverwaltung mit schnellen<br />

Scans auf Effizienz getrimmt<br />

In der Lagerverwaltung des slowenischen Automobilzulieferers Adel sollte die<br />

mobile Datenerfassung eine große Rolle spielen. Bei der Auswahl des Lieferanten<br />

von robusten , gleichwohl ergonomisch geformten Handheld-Terminals für<br />

schnelle Scanvorgänge fiel die Wahl auf Denso.<br />

Das BHT-1100 ist ein robustes Handheld für die<br />

mobile Datenerfassung. Bild: Denso<br />

Die Adel d.o.o. ist mit ihrer Marke Anet Car<br />

Parts einer der größten Händler für hochwertige<br />

Originalteile und gleichwertige Ersatzteile<br />

in Slowenien. Zu den Lieferanten zählen die<br />

weltweit größten Hersteller von Autoteilen,<br />

die in vielen Original-Konfigurationen von<br />

Fahrzeugen verbaut sind. Sie garantieren<br />

zahlreichen Autoherstellern Premium-Qualitätsteile<br />

und Service bei Instandhaltung und<br />

Wartung. Adel d.o.o. betreibt mehrere Filialen<br />

in ganz Slowenien und wächst weiter in Richtung<br />

einer vollständigen Marktabdeckung.<br />

Um in der Lagerverwaltung Zeit zu sparen und<br />

Kosten zu senken, machte sich der Automobilzulieferer<br />

auf die Suche nach einer effektiven<br />

Lösung, bei der die mobile Datenerfassung eine<br />

große Rolle spielen sollte. Die Wahl fiel auf<br />

das robuste Handheld-Terminal BHT-1100 von<br />

Denso. Der Anbieter ist Teil der Toyota-Gruppe<br />

und hat sich auch als Erfinder des QR-Codes<br />

einen Namen gemacht. Projektiert hat die Einführung<br />

des Handheld-Terminals das slowenische<br />

IT-Unternehmen Comtron d.o.o., das seit<br />

längerem Partner von Denso ist.<br />

Während der Testphase erwies sich das robuste<br />

Datenerfassungs-Handheld im Zentrallager<br />

des Automobilzulieferers in Ljubljana<br />

den Angaben zufolge als äußerst effektiv in<br />

der Anwendung. In den darauffolgenden Jahren<br />

orderte Adel daher eine größere Zahl an<br />

BHT-1100-Handhelds und setzt sie an sämtlichen<br />

Standorten in ganz Slowenien ein.<br />

Scanvorgänge auch aus großer Entfernung<br />

Entscheidend bei der Wahl waren das Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis und die auf drei Jahre<br />

verlängerte Garantiephase, die Denso seinen<br />

Logistik- und Retail-Kunden kostenfrei anbietet.<br />

Marijo Jularič, IT-Manager bei Adel, ist<br />

überzeugt von der Lösung, da die BHT-1100<br />

„sehr schnell, robust, zuverlässig und einfach<br />

zu bedienen sind“, wie er sagt. Seither verzeichnet<br />

der Zulieferer in seiner Lagerverwaltung<br />

eine deutliche Effizienzsteigerung.<br />

„Durch den Einsatz der Denso-Handheld<br />

konnten wir unsere Produktivität deutlich<br />

steigern, Kosten reduzieren und die Mitarbeiterzufriedenheit<br />

erhöhen“, erklärt Jularič, der<br />

insbesondere die Schnelligkeit des BHT-1100<br />

hervorhebt. Das System kann Scanvorgänge<br />

auch aus besonders großer Entfernung vornehmen,<br />

was die Scan geschwindigkeit in<br />

Lager und Logistik bei Adel spürbar verbessert<br />

hat. Zudem ist ein besonders einfaches<br />

und ergonomisches Scannen möglich, da der<br />

Kopf des Handhelds abgewinkelt ist.<br />

Besonders mit der einfachen Handhabung<br />

zeigten sich die Adel-Mitarbeiter zufrieden.<br />

Durch das schmale Design können auch Anwender<br />

mit kleineren Händen das Gerät bedienen,<br />

und selbst einhändig ist dies möglich.<br />

Gleichzeitig wurden häufig genutzte<br />

Tasten am Handheld so angebracht, dass sie<br />

einfach mit dem Daumen erreicht werden<br />

können und groß genug sind, um auch Anwendern,<br />

die größere Hände haben oder<br />

Handschuhe tragen, eine komfortable Bedienung<br />

zu ermöglichen. Zusätzlich wurde das<br />

BHT-1100 mit einem besonders hellen und<br />

großflächigen 3,2-Zoll-Bildschirm ausgestattet,<br />

der das unkomplizierte Ablesen der Informationen<br />

selbst bei starker Sonneneinstrahlung<br />

oder in dunkleren Räumen ermöglicht,<br />

ohne dabei die Augen stark zu beanspruchen.<br />

Für Adel hat sich das robuste Handheld somit<br />

als ein ebenso zuverlässiger wie nutzerfreundlicher<br />

Scanner für mobile Datenerfassung<br />

erwiesen. (dk)<br />

Einkaufen per Klick<br />

Reichelt Chemietechnik<br />

www.rct-online.de<br />

Schneller Zugriff auf 80.000 Artikel<br />

Produktgruppe THOMAFLUID ®<br />

Schläuche, Fittings, Hähne, Magnetventile, Pumpen<br />

Produktgruppe THOMAPLAST ®<br />

Laborplastik, Halbzeuge, Schrauben, Muttern,<br />

Distanzhülsen und O-Ringe<br />

Produktgruppe THOMADRIVE ®<br />

Antriebstechnik mit Rollenketten, Kettenrädern,<br />

Zahnriemen<br />

Reichelt<br />

Chemietechnik<br />

GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18<br />

D-69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21 31 25-0<br />

Fax 0 62 21 31 25-10<br />

rct@rct-online.de<br />

0001585391_000001.indd 1 05.02.15 13:28<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 61


Der neue Kanban-Behälter ROM LTB ist für Schräg- und Fachbodenregale<br />

gleichermaßen geeignet.<br />

ROM Box ID: Der Anwender wirft das RFID-Etikett zur Bestellauslösung<br />

einfach in den Briefkastenschlitz. Bilder: Reyher<br />

Order Management stellt zuverlässige C-Teile-Versorgung sicher<br />

Das System gegen den Materialengpass<br />

Ein Produktionsstillstand wegen eines Materialengpasses gehört zu den Albtraumszenarien für jedes<br />

produzierende Unternehmen. Er verursacht oft hohe Kosten durch Lieferverzug, entgangene Umsätze<br />

und unproduktiven Betrieb. Das ROM-Reyher Order Management sichert die Materialversorgung<br />

just-in-time auf Basis des Kanban-Prinzips.<br />

Das System ist modular aufgebaut<br />

und wird individuell auf die betrieblichen<br />

Gegebenheiten der Kunden<br />

abgestimmt. Die Module ROM K und ROM E<br />

decken alle Bedarfsstrukturen im C-Teile-Management<br />

ab und berücksichtigen auch logistische<br />

Serviceparameter und die Anforderungen<br />

an elektronische Geschäftsprozesse. Unterschiedliche<br />

Komponenten, wie Regal- und<br />

Behältersysteme sowie eine individuelle<br />

Etikettierung, sind kombinierbar.<br />

Die Regale sind vorder- und rückseitig mit<br />

Etiketten-Halteschienen aus transparentem<br />

Kunststoff bestückt. Optional kann an den<br />

Stirnseiten eine Informationstafel mit Alu-<br />

Klapprahmen angebracht werden. Weitere<br />

Elemente zur Kennzeichnung der Regale werden<br />

individuell nach Kundenbedarf angefertigt.<br />

Sind bereits Kanban-Regale mit der erforderlichen<br />

Fachbodentiefe von mindestens<br />

600 mm und geeigneter Traglast von circa<br />

200 kg vorhanden, lassen sich diese grundsätzlich<br />

auch für das ROM-System nutzen.<br />

Das gilt sowohl für Fachboden-und Schrägbodenregale,<br />

als auch für rollengeführte Bereitstellungsregale<br />

oder Regalsysteme.<br />

Ein Kanban-Behälter voll Innovationen<br />

In Kooperation mit SSI Schäfer hat Reyher nun<br />

einen Kanban-Behälter entwickelt, der in Produktion<br />

und Logistik neue Vorteile bietet: Der<br />

ROM LTB ist mit einem vielseitigen Schiebemechanismus<br />

ausgestattet und lässt sich mit<br />

einem Handgriff von einem offenen Sichtlagerbehälter<br />

zum Transportbehälter verwandeln.<br />

„Für den Transport der Schrauben, Muttern<br />

oder sonstigen Verbindungselementen<br />

zieht der Anwender das Schiebeelement einfach<br />

nach oben. Dabei ist weder eine zusätzliche<br />

Ladungssicherung mit Steck- oder Klappelementen,<br />

noch ein weiterer Etikettenhalter<br />

notwendig. Das spart Zeit und gleichzeitig<br />

Umweltressourcen“, erklärt Helge Barchanski,<br />

Abteilungsleiter Marktlösungen bei Reyher.<br />

Für den aktiven Einsatz wird der Schiebemechanismus<br />

in die untere Position gebracht,<br />

wodurch eine großzügige Öffnung zur Entnahme<br />

des Materials im Behälter freigege-<br />

Mit dem Schiebe -<br />

mechanismus läßt<br />

sich der Behälter vom<br />

Transport- in einen<br />

Sichtlagerbehälter<br />

verwandeln.<br />

ROM Case ID: Ein Gehäuse erkennt<br />

den leeren Kanban-Behälter und<br />

löst automatisch den entsprechenden<br />

Bestellprozess aus.<br />

62 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


C-TEILE-MANAGEMENT<br />

ben wird. Je nach Artikel bietet der Behälter<br />

bis zu 28 % mehr Füllvolumen im Vergleich zu<br />

konventionellen Lösungen. Darüber hinaus<br />

lässt sich der Kanban-Behälter mit allen gängigen<br />

Schräg- oder Fachbodenregalen kombinieren<br />

und nutzt die vorhandenen Stellflächen<br />

im Regal optimal aus.<br />

Der transparente Etiketteneinschub des<br />

ROM-LTB schützt das Etikett vor Verschmutzung,<br />

Beschädigung oder Herausfallen. An<br />

der Seitenwand befindet sich ein spezieller<br />

Einschub für Etiketten nach VDA-Standard.<br />

Die abgerundeten Ecken am Innenboden des<br />

Behälters erleichtern die Entnahme von<br />

Kleinteilen mit Arbeitshandschuhen. Eine<br />

verstärkte Rippenstruktur am Behälter boden<br />

sorgt für eine gute Lastaufnahme und mehr<br />

Stabilität. Am oberen Rand des Behälters<br />

befinden sich Öffnungen für das automatische<br />

Greifen durch autonome Roboter oder<br />

Handling-Systeme.<br />

Automatisierte Datenerfassung und<br />

Bestellauslösung<br />

Reyher bietet drei verschiedene eigenent -<br />

wickelte RFID-Lösungen an, die in bereits vorhandene<br />

Kanban-Systeme integrierbar und<br />

mit optionaler Artikel-Mehrfachbestellung<br />

ausgestattet sind:<br />

ROM Box ID: Bei dieser „Briefkasten-Lösung“<br />

entnimmt der Anwender im Bedarfsfall das<br />

RFID-Etikett aus dem Etikettenhalter des<br />

Kanban-Behälters und steckt es in den mechanischen<br />

Etiketteneinzug. Bei diesem Vorgang<br />

wird zeitgleich der RFID-Chip gelesen<br />

und anschließend eine Bestellung per Funksignal<br />

ausgelöst.<br />

ROM Rack ID: Hierbei sorgt eine intelligente<br />

Matte auf dem Kanban-Regal für die Erfassung<br />

des entsprechenden Materialbedarfs: Ist<br />

ein Kanban-Behälter leer, wird er einfach auf<br />

den Regalboden gestellt. Über ROM Rack ID<br />

löst dies automatisch den Bestellprozess aus.<br />

ROM Floor ID / Case ID: Diese Systeme vereinen<br />

zwei Prozessschritte in einem: die Sammlung<br />

der leeren Kanban-Behälter mit gleichzeitiger<br />

Bestellauslösung. Wird der leere Behälter<br />

in die Palette gelegt, erkennt das System automatisch<br />

den Materialbedarf und löst per Funksignal<br />

die Bestellung aus. Die Palette mit leeren<br />

Behältern wird am nächsten Anliefertag<br />

abgeholt und durch eine leere Palette ersetzt –<br />

das zeitraubende Umpacken der Behälter entfällt.<br />

Bei ROM Case ID erfolgt die Erfassung<br />

über ein Gehäuse mit RFID-Technik. Die Floor-<br />

ID-Lösung kommt ohne Gehäuse aus; stattdessen<br />

befindet sich unter der Europalette<br />

eine Matte mit integrierter RFID-Sensorik.<br />

MDE-Terminal: Eine Alternative zur Bestellauslösung<br />

mittels RFID ist das von Reyher<br />

konzipierte mobile Datenerfassungsterminal,<br />

kurz MDE-Terminal. Es besteht aus einem<br />

Handscanner mit integriertem Mobilfunkmodem,<br />

Lade- und Übertragungsstation sowie<br />

Akku und Netzteil. Da keine PC-Anbindung erforderlich<br />

ist, ist es für alle Module des ROM-<br />

Reyher Order Management einsetzbar. Helge<br />

Barchanski erläutert: „Der Handscanner liest<br />

die Barcodes der zu bestellenden Artikel auf<br />

den Etiketten oder im Barcode-Katalog ein.<br />

Bei zusätzlichem Bedarf lassen sich auch<br />

mehrere Bestellimpulse für einen Artikel auslösen.<br />

Anschließend wird die Bestellung per<br />

Funkverbindung übertragen und die erfolgreiche<br />

Übermittlung mit einem Sendeprotokoll<br />

via EDI, E-Mail oder Fax bestätigt.“<br />

Die nächste Stufe zur Steuerung der<br />

Material versorgung bildet die Anbindung der<br />

Warenwirtschafts- oder ERP-Systeme des<br />

Kunden an das Reyher-SAP-System. Der Geschäftsdatenaustausch<br />

für den Kanban-Prozess<br />

erfolgt dabei automatisiert. Auch dazu<br />

bietet Reyher maßgeschneiderte Lösungen<br />

an, beispielsweise auf Basis der EDI-Nachrichtenstandards<br />

EDIFACT, openTrans XML,<br />

iDoc-XML oder VDA 49xx.<br />

Effiziente Disposition und <strong>Beschaffung</strong><br />

Eine wesentliche Dienstleistung beim ROM-<br />

ReyherOrder Management ist die Übernahme<br />

der Disposition und die <strong>Beschaffung</strong> von<br />

C-Teilen. Kunden können auf diese Weise administrative<br />

Tätigkeiten auf ein Minimum reduzieren<br />

und Reyher stellt die Materialversorgung<br />

mit C-Teilen sicher. Damit ist das Dispositionssystem<br />

sowohl auf saisonale Schwankungen<br />

bei Materialbedarfen als auch auf<br />

sporadische Entnahmen oder Projektbedarfe<br />

ausgerichtet.<br />

Der Autor<br />

Axel Hahne, Marketing/Kommunikation<br />

Reyher Hamburg<br />

<br />

EJOT ieio<br />

Unsere weltweit tätigen Anwendungsingenieure suchen gemeinsam<br />

mit Ihnen nach individuellen verbindungstechnischen Lösungen.<br />

Dabei orientieren wir uns konsequent an den globalen<br />

Anforderungen unserer Kunden. In den Wachstumsmärkten der<br />

Welt produzieren wir direkt vor Ort. Globale Allianzen sichern die<br />

weltweite Verfügbarkeit der Produkte, bei gleichbleibend hoher<br />

Qualität. <br />

®<br />

Industrial Division<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 63


C-TEILE-MANAGEMENT<br />

Technologien im Handel<br />

Digitalisierung senkt Prozesskosten<br />

Der digitale Wandel verändert Einkauf und <strong>Beschaffung</strong> gravierend und trägt nachhaltig zu einer<br />

Kosten senkung bei. Wer sich konsequent selbst digitalisiert, kann deutliche Effizienzsteigerungen<br />

erzielen . Ein Schlüssel sind auch durchgängige, smarte E-Logistiklösungen für eine dezentrale<br />

<strong>Beschaffung</strong> mit kurzen Wegen über ein Procurement Network aus der Cloud.<br />

Intelligente Systeme optimieren die Warenverwaltung,<br />

Warenvereinnahmung und -ausgabe.<br />

Ob gewöhnliche C-Teile, moderne<br />

Elektronikbauteile oder Zubehör für<br />

Robotik: technische Händler decken<br />

ein breites Spektrum ab. Wie aber kommt<br />

Wertschöpfung in das C- oder MRO-Teil?<br />

„Einen Arbeitsschuh oder ein Standardwerkzeug<br />

liefern können viele, aber die Wertschöpfung<br />

um den Schuh herum, die schlanke<br />

<strong>Beschaffung</strong> ohne hohe Lagerbestände,<br />

die dezentrale Ausgabe am Verbrauchsort<br />

mit smarten E-Logistiklösungen ist wertschöpfend“,<br />

erklärt Frank Düringer, Leiter Materialwirtschaft<br />

& Industrieservice bei E/D/E.<br />

E-Logistiksysteme für Rundum-Versorgung<br />

Die E/D/E-Gruppe ist ein klassischer Verbund,<br />

der Fachhändler und ihre Kunden auch dabei<br />

unterstützt, dass C- und MRO-Teile automa -<br />

tisiert dorthin gelangen, wo sie auch benötigt<br />

werden. Frank Düringer: „Im Mittelpunkt<br />

steht für uns die Wertschöpfung. E-Procurement<br />

kann diese durch die Digitalisierung der<br />

Prozesse auf ein anderes Level heben. Unser<br />

Ansatz ist dabei eine effiziente 360-Grad-Vollversorgung.<br />

Die <strong>Beschaffung</strong> von C-Teilen soll<br />

möglichst vollautomatisiert ablaufen, sodass<br />

der Einkauf entlastet wird und mehr Zeit für<br />

die strategische <strong>Beschaffung</strong> bleibt.“<br />

Die operativen Tätigkeiten in der <strong>Beschaffung</strong><br />

werden also auf ein Minimum reduziert. Die<br />

Mitarbeiter, die heute nur Arbeitskleidung<br />

und C-Teile beschaffen und relativ wenig Einspareffekte<br />

damit erzielen, können sich auf<br />

den strategischen Einkauf konzentrieren. „Für<br />

den Einkauf muss heute die <strong>Beschaffung</strong> der<br />

Werttreiber im Mittelpunkt stehen. Neueste<br />

Kriterien und Benchmarks bieten hier ein<br />

breites Betätigungsfeld. Für die Automation<br />

der <strong>Beschaffung</strong> von Standardprodukten<br />

haben unsere Händler die passenden Lösungen“,<br />

sagt Düringer.<br />

Augenmerk auf Prozessvereinfachung<br />

„Die Gesamtkosten eines <strong>Beschaffung</strong>sobjektes<br />

resultieren einerseits aus den Objekt -<br />

kosten und andererseits aus den Bestell- und<br />

sonstigen Abwicklungskosten“, erklärt Prof.<br />

Dr. Willi Muschinski, der an der Hochschule<br />

Niederrhein Strategisches <strong>Beschaffung</strong>s -<br />

management lehrt. „Insbesondere bei C-<br />

Materialien übersteigen in der Regel die<br />

Transaktionskosten für die <strong>Beschaffung</strong> die<br />

Objektkosten oft um ein Vielfaches. Das<br />

Augenmerk in der Kostensenkung muss deshalb<br />

auf der Vereinfachung der Prozesse liegen.<br />

Hierbei ist es wichtig, die Prozesskosten<br />

durch Digitalisierung nachhaltig zu senken.“<br />

Zu einer nachhaltigen Prozesskostensenkung<br />

kann eine dezentrale Warenausgabe bei -<br />

tragen. Bei E/D/E kommen unterschiedliche<br />

E-Technologien zum Tragen. Dabei nimmt das<br />

E/D/E gemeinsam mit seinen Fachhändlern<br />

nicht nur den Einkauf per se unter die Lupe,<br />

sondern schaut ebenso ins Lager und auf die<br />

<strong>Beschaffung</strong>slogistik bei den Kunden. Die Frage<br />

lautet: Wie können intelligente Systeme<br />

dazu beitragen, die Warenverwaltung,<br />

Warenvereinnahmung und -ausgabe zu optimieren.<br />

„Wir implementieren neue Technologien,<br />

wir nennen das intelligente Warenausgabesysteme<br />

oder E-Logistiksysteme“, so<br />

Frank Düringer. Die E-Logistiksysteme sind an<br />

das Onventis Procurement Network gekoppelt,<br />

das sich komplett in der Cloud befindet,<br />

wodurch der Industrie-4.0-Ansatz von E/D/E<br />

unterstützt wird.<br />

Beispielsweise wird mittels flexibler Warenausgabeautomaten<br />

(ETT-Electronic Tool Terminals)<br />

sichergestellt, dass Betriebsmittel<br />

dezentral und versorgungssicher ausgegeben<br />

werden. Diese Vendingautomaten stehen in<br />

der Fertigung, um Betriebs- und Hilfsmittel<br />

wie Arbeitsschuhe, Handschuhe oder Werkzeuge<br />

produktionsnah und dezentral am Verbrauchsort<br />

zu bevorraten. Der Vorteil: Die<br />

Wege innerhalb des Fertigungsbetriebs zu<br />

den zentralen Ausgabestellen entfallen, Zeit<br />

und Kosten werden gespart.<br />

„Die Wegezeit fällt weg und die Mitarbeiter<br />

sind länger an ihrem Arbeitsplatz und produktiver“,<br />

weiß Frank Düringer aus über 250<br />

Installationen solcher E-Logistiksysteme. Ein<br />

weiterer Vorteil ist die gleichzeitige Zuordnung<br />

zu einem Auftrag und zur Kostenstelle,<br />

wenn ein Mitarbeiter mit seinem Betriebsausweis<br />

etwas aus dem ETT-Automaten entnimmt.<br />

Einerseits werden nur die Arbeitsmittel<br />

„ausgeworfen“, die zum jeweiligen Auftrag<br />

gehören, andererseits wird verhindert,<br />

dass falsche Hilfsmittel verwendet werden,<br />

etwa Sicherheitshandschuhe, die gar nicht<br />

für die vorgesehene Aufgabe geeignet sind.<br />

Mit RFID-Chip Prozesskosten senken<br />

Ein weiteres Systemmodul ist die RFID-Technologie.<br />

Anhand einfacher Karten, die mit<br />

einem Chip verheiratet sind, wird die Produktbeschaffung<br />

gesteuert: Bei Bedarf wirft der<br />

Mitarbeiter die Karte in einen „Briefkasten“<br />

64 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


E-Procurement-Plattform von Onventis in<br />

der Cloud.<br />

ETT-Ausgabeautomat für die 360°-Vollversorgung<br />

mit Arbeits- und Betriebsmitteln.<br />

Bilder: Onventis<br />

oder steckt sie in ein Bestellbord mit eingebautem<br />

RFID-Lesegerät und Antenne. Bei Einwurf<br />

der Karte wird automatisch ein Auftrag<br />

im E-Procurement ausgelöst. „Der Mitarbeiter<br />

löst so die Bestellung neuer Arbeitsschuhe<br />

oder eines Kanbanbehälters mit Schrauben<br />

aus – die Einkaufsabteilung muss den Prozess<br />

nur noch per Klick genehmigen“, erläutert<br />

Düringer. „Aber auch dieser Schritt ist überflüssig,<br />

wenn diese Art des E-Procurement im<br />

Betrieb eine Selbstverständlichkeit ist. Die<br />

Verantwortung geht so ein Stück weit auf die<br />

Mitarbeiter über, die auch Anwender sind.“<br />

Das dritte E-Logistiksystem funktioniert ähnlich<br />

dem von Amazon bekannten Dash Button.<br />

Hinter jedem Dash Button steht immer<br />

ein bestimmtes Produkt, dessen Bestellung<br />

auf Knopfdruck beim Fachhändler ausgelöst<br />

und das innerhalb einer vordefinierten Lieferzeit<br />

bis an den Arbeitsplatz geliefert wird.<br />

„Früher haben diese innerbetriebliche Bereitstellung<br />

von Betriebs- und Hilfsmitteln oft<br />

externe Wartungsdienstleister ohne Versorgungsexpertise<br />

mit viel Manpower-Einsatz<br />

übernommen“, weiß der <strong>Beschaffung</strong>sexperte.<br />

„Das hat gedauert und war ineffizient.“<br />

Digitalisierung der <strong>Beschaffung</strong><br />

Um mit den smarten <strong>Beschaffung</strong>slösungen<br />

eine hohe Verfügbarkeit zu erreichen, werden<br />

Anwender, Einkauf und Zulieferer, also der<br />

Fachhändler, über das E-Procurement digital<br />

vernetzt. Frank Düringer: „Der große Vorteil<br />

der Lösung von Onventis ist, dass sie in der<br />

Cloud verfügbar ist. Dadurch wird der gesamte<br />

Prozess extrem flexibel, übersichtlich und<br />

planbar.“ Aufgrund der direkten Anbindung<br />

lassen sich etwa die Verbräuche ermitteln<br />

und analysieren, beispielsweise um festzustellen,<br />

wie hoch die Umschlagshäufigkeit<br />

einzelner Artikel ist.<br />

„Als Einkaufsverbund arbeiten wir mit Zulieferern<br />

von MRO-Teilen, von Werkzeugen,<br />

Arbeitsschutz, Betriebseinrichtungen und<br />

Befestigungstechnik europaweit sehr eng<br />

zusammen“, sagt Düringer. Im Zentrallager in<br />

Wuppertal bevorratet das E/D/E für seine<br />

Mitglieder über 100 000 Artikel. „Genauso<br />

vielfältig wie das Produktportfolio unserer<br />

Fachhändler müssen die Schnittstellenoptionen<br />

in modernen E-Procurement-Lösungen<br />

sein. Die Kommunikation mit vor- und nachgelagerten<br />

Systemen wie E-Shops im Industrieumfeld,<br />

mit anderen Warenausgabe -<br />

lösungen, Paternosterschränken, mit ERP-Systemen<br />

und ganz wichtig mit Supply-Chain-<br />

Lösungen, muss einfach und komfortabel<br />

funktionieren. Das ist unser Credo, denn die<br />

Digitalisierung soll ja nichts komplexer machen,<br />

ganz im Gegenteil“, meint Düringer.<br />

Analysieren, was geht<br />

Sind die Bestell- und <strong>Beschaffung</strong>sprozesse<br />

durchgängig digitalisiert, lassen sie sich mittels<br />

Big Data auswerten, um beispielsweise<br />

das eigene Bestellverhalten zu analysieren.<br />

Ein Beispiel aus der Praxis nennt Prof.<br />

Muschinski: „Ein Unternehmen fertigt an verschiedenen<br />

Standorten und bezieht C-Materialien<br />

von einem Händler. Wenn nun jedes<br />

Werk autonom bestellt, kann dieses unkoordinierte<br />

Abrufverhalten dazu führen, dass<br />

höhere Kosten entstehen. Durch Digitalisierung<br />

und die daraus resultierende hohe<br />

Datentransparenz wird nun das Bestellverhalten<br />

in den einzelnen Werken offengelegt.<br />

Mittels Algorithmen lassen sich die Bestellungen<br />

so koordinieren, dass bei dem Händler<br />

weniger Abrufe entstehen und infolge<br />

dessen bessere Abrufrabatte erzielt werden<br />

können bei gleichzeitiger Reduzierung der<br />

Logistikkosten. Und auch der Händler senkt<br />

dadurch seine Transaktionskosten nachhaltig<br />

– eine typische Win-win-Situation.“<br />

Der Autor<br />

Ralf M. Haaßengier,<br />

Fachjournalist in Stuttgart<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 65


C-TEILE-MANAGEMENT<br />

Offene MRO-Plattform für digitale Instandhaltung<br />

Alle Daten der Flotte im Blick<br />

Mit Aviatar hat Lufthansa Technik eine OEM-übergreifende, offene IT-Plattform<br />

geschaffen, auf der über zahlreiche Apps eine Vielzahl digitaler MRO-Produkte<br />

und -Dienstleistungen angeboten wird – Internet-basiert und auf einen Blick.<br />

Voraussichtlich mehr als 38 000 Flugzeuge<br />

werden im Jahr 2025 weltweit<br />

in Betrieb sein. Insgesamt werden<br />

laut der Lufthansa Technik AG neue Flugzeugtypen<br />

das 50-fache heutiger Datenmengen<br />

produzieren. Mehr als die Hälfte aller Gesamtbetriebskosten<br />

für Airlines steht direkt<br />

oder indirekt im Zusammenhang mit Dienstleistungen<br />

für MRO (Maintenance, Repair<br />

and Overhaul), also Instandhaltung und Wartung.<br />

Für die Luftfahrt, und besonders für<br />

MRO-Dienstleister, bedeutet dies ein wachsendes<br />

Datenvolumen zusätzlich zu immer<br />

komplexeren Betriebsvorgängen. Die verfügbaren<br />

Datenmengen müssen nicht nur gesammelt,<br />

sondern auch klassifiziert, analysiert,<br />

ausgewertet und in sinnvolle MRO-<br />

Maßnahmen integriert werden.<br />

„Digitale Transformation bedeutet einschneidende<br />

Veränderungen für Ökonomie und<br />

Industrie – und es gibt keinen Sektor, der davon<br />

nicht betroffen wäre. Neue Technologien<br />

kommen auf und lösen altbewährte Standards<br />

ab. Prozesse verändern sich grund -<br />

legend und sogar erprobte und erfolgreiche<br />

Geschäftsmodelle gelten plötzlich als überholt.<br />

Diese Entwicklung hat auch entscheidenden<br />

Einfluss auf die MRO-Industrie“, sagt<br />

Dr. Johannes Bußmann, Vorstandsvorsitzender<br />

der Lufthansa Technik. Jetzt will das<br />

Unternehmen „die digitale Transformation<br />

der Luftfahrtindustrie auf das nächste Level<br />

bringen“, sagt Bußmann, und bietet eine digitale<br />

MRO-Lösung „nicht nur für, sondern mit<br />

unseren Kunden“ an.<br />

Datenplattform für verschiedene Akteure<br />

Entwickelt hat die Aviatar genannte Lösung<br />

der Geschäftsbereich Digital Fleet Solutions<br />

von Lufthansa Technik. Der Bereich treibt<br />

unternehmensintern die digitale Transformation<br />

voran und soll gleichzeitig Synergien<br />

schaffen und die Effizienz steigern. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt besteht darin, für beziehungsweise<br />

in Zusammenarbeit mit Kunden<br />

Zusatzwert und Vorteile zu generieren, indem<br />

neue digitale Produkte und Dienstleistungen<br />

integriert und miteinander verknüpft werden.<br />

Aus dieser Aufgabenstellung heraus ist auch<br />

Aviatar entstanden als eine ganzheitliche<br />

Lösung und innovative Plattform, auf der<br />

über zahlreiche Apps eine Vielzahl digitaler<br />

MRO-Produkte und -Dienstleistungen angeboten<br />

werden – Internet-basiert und auf<br />

einen Blick. Aviatar unterstützt Kunden in<br />

Echtzeit beim Management des komplexen<br />

Flottenbetriebs und hilft bei der Fehlerprognose<br />

für Einzelkomponenten. Es ermöglicht<br />

dabei den schnittstellenübergreifenden Informationsaustausch.<br />

Informationen werden an<br />

zentraler Stelle gebündelt und zusammengefasst.<br />

Mithilfe von Analysemodellen werden<br />

neue Einblicke, Empfehlungen und Meldungen<br />

erarbeitet, damit Kunden die nötigen<br />

Entscheidungen schneller und fundierter<br />

treffen können. Die Anwender profitieren laut<br />

Angaben von optimierten Betriebszeiten, verminderten<br />

Folgekosten sowie sichererem und<br />

zuverlässigerem Flotten betrieb, zum Nutzen<br />

von Fluggästen auf der ganzen Welt.<br />

„Lufthansa Technik vereint profundes Ingenieurwissen<br />

sowie große Sammlungen und<br />

Erfahrung im Umgang mit MRO-Verlaufs -<br />

daten, mit ausgeprägter Analysekompetenz“,<br />

ergänzt Dr. Christian Langer, Leiter von Digital<br />

Fleet Solutions bei Lufthansa Technik. „Mit<br />

dieser Kombination aus Qualifikationen und<br />

unseren neuen digitalen Impulsgebern tun<br />

wir immer noch das, was wir schon immer<br />

am besten können: Produkte und Dienstleistungen<br />

anbieten und optimieren, um unsere<br />

Kunden zu beflügeln, Betriebszeiten zu verlängern,<br />

Fehlerquoten zu senken und die Effizienz<br />

zu erhöhen.“ Aviatar verknüpfe die Digi-<br />

Moderne Flugzeuge können ihre Daten digital übermitteln. Die Nutzer der<br />

Plattform Aviatar haben dadurch alle Daten ihrer Flotte im Blick.<br />

Bilder: Lufthansa Technik/ Jürgen Mai<br />

Die Apps in Aviatar übermitteln selbst Warnsignale, wenn beispielsweise<br />

Bau teile schneller als vorgesehen verschleißen und Wartungen deshalb<br />

vorgezogen werden sollten.<br />

66 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


talisierung mit den größten Stärken von Lufthansa<br />

Technik, sagt Langer.<br />

Grundsätzlich handelt es sich um eine offene<br />

MRO-IT-Plattform für Geschäftspartner, Kunden<br />

und Entwickler, die die Zukunft der Luftfahrt<br />

mitgestalten möchten oder eigene<br />

Apps mit Aviatar verknüpfen wollen. Die erste<br />

integrierte externe App stammt von Fly-Docs,<br />

einem Partner von Lufthansa Technik.<br />

Die Merkmale von Aviatar<br />

Zugleich profitieren Nutzer wie Airlines,<br />

MROs, OEMs oder Leasinggeber vom modularen<br />

Ansatz der Plattform. Diese ist Hauptknotenpunkt<br />

und Drehscheibe für Apps, die<br />

digitale Produkte und Services für die<br />

Luftfahrt industrie anbieten. Dabei ist sind<br />

die Apps auf Aviatar nicht einfach starr vorgegeben.<br />

Vielmehr können Kunden aus allen<br />

Apps ihre Favoriten auswählen. Zugleich<br />

kann jede App auch als unabhängiges Produkt<br />

verwendet werden.<br />

Aviatar ist aber auch eine unabhängige Plattform,<br />

die sich an die jeweiligen technischen<br />

Anforderungen der Kunden anpasst – OEMübergreifend<br />

und unabhängig von Lufthansa<br />

Technik oder MRO-Dienstleistungsverträgen.<br />

Sieben Apps für die Grundbedürfnisse<br />

Gestartet ist die IT-Plattform mit sieben Apps,<br />

die den Angaben zufolge die Grundbedürfnisse<br />

der Nutzer erfüllen: „Fleet Management“<br />

und „Performance Metrics“ bieten Basisfunktionen<br />

in den Bereichen Flottenmanagement<br />

und Leistungsüberwachung in Echtzeit.<br />

Mit der Kombination aus „Condition<br />

Analytics“, „Fault Analytics“ und „Predictor<br />

Plugins“ können Kunden ihre Flotte überwachen,<br />

deren Daten analysieren und Wartungsprognosen<br />

im Voraus erstellen.<br />

„Record Status“ vom Partner Fly-Docs, die<br />

erste externe App auf Aviatar, fasst die komplette<br />

Datenaufzeichnung für den Kunden<br />

zusammen und ermittelt außerdem die Funktionsfähigkeit<br />

von App-Integrationen auf der<br />

Plattform. Zusätzlich profitiert die Plattform<br />

vom kontinuierlichen Zuwachs an Nutzern.<br />

Ein Beispiel ist die App „Reliability Benchmarking“.<br />

Diese soll es Betreibern ermöglichen,<br />

das Maß ihrer technischen Zuverlässigkeit<br />

anonym mit den weltweit führenden Airlines<br />

zu vergleichen.<br />

Die Vielfalt der Apps bildet die Vielzahl der unterschiedlichen<br />

Kunden von Lufthansa Technik<br />

ab. Jeder Kunde könne die für ihn beste<br />

Kombination individuell auswählen, betont<br />

der Anbieter. (dk)<br />

• AFI Solutions GmbH, Stuttgart 8<br />

Böllhoff Produktion GmbH, Bielefeld 9<br />

Bohnert GmbH, Hardt 71<br />

• Bornemann + Haller KG<br />

Industrievertretungen CDH, Stuttgart 70<br />

• Bossard Deutschland GmbH, Illerrieden 69<br />

• Chr. Mayr GmbH + Co. KG<br />

Antriebstechnik, Mauerstetten 17<br />

• Conrad Electronic SE, Hirschau 45<br />

• Deutscher Sparkassen-u. Giroverband e.V.,<br />

Berlin 2<br />

• Joseph Dresselhaus GmbH & Co.KG,<br />

Herford 69<br />

• EJOT GmbH & Co.KG Geschäftsbereich<br />

Verbindungstechnik, Bad Berleburg 63<br />

• Ferdinand Gross GmbH & Co KG,<br />

Leinfelden-Echterdingen 21, 69<br />

• Gutekunst + Co. KG, Metzingen 43<br />

• HAHN+KOLB Werkzeuge GmbH,<br />

Ludwigsburg 19<br />

• HaRo Anlagentechnik GmbH,<br />

Rüthen 33<br />

• Hellmann<br />

Worldwide Logistics SE & Co. KG,<br />

Osnabrück 35<br />

Igus GmbH, Köln 37<br />

• IMS<br />

Verbindungstechnik GmbH & Co.KG,<br />

Neuenstein 69<br />

• IP Gansow GmbH, Unna 71<br />

• Kunststofftechnik Jantsch GmbH,<br />

Nürnberg 71<br />

• Schrauben Jäger AG, Karlsruhe 70<br />

• Keller & Kalmbach GmbH,<br />

Unterschleißheim 69, 84<br />

• KULLEN-KOTI GmbH, Reutlingen 69, 83<br />

Lederer GmbH, Ennepetal 65, 69<br />

• Leuze electronic GmbH + Co. KG,<br />

Owen 55<br />

• LICEFA<br />

Kunststoffverarbeitung GmbH & Co.KG,<br />

Bad Salzuflen 71<br />

• August Mink KG, Göppingen 15<br />

• Otto Roth GmbH & Co. KG, Stuttgart 3<br />

pfenning logistics GmbH, Heddesheim 11<br />

• JAGGAER Austria GmbH, AT-Wien 69<br />

Rala GmbH & Co. KG, Ludwigshafen 70<br />

• RCT Reichelt<br />

Chemietechnik GmbH + Co.,<br />

Heidelberg 61, 71<br />

• Reiff Technische Produkte GmbH,<br />

Reutlingen 70<br />

• F. Reyher Nchfg. GmbH & Co.,<br />

Hamburg 25, 7<br />

• Helmut Rübsamen GmbH & Co.KG,<br />

Bad Marienberg 53<br />

• Schallenkammer<br />

Magnetsysteme GmbH,<br />

Kürnach 47<br />

Schweizer GmbH & Co.KG, Reutlingen 71<br />

• simple system GmbH & Co. KG,<br />

München 5, 7<br />

• SKODA AUTO Deutschland GmbH,<br />

Weiterstadt 7<br />

• SoftconCIS GmbH, Oberhaching 31, 7<br />

• Technische Akademie Wuppertal e.V.,<br />

Wuppertal 71<br />

TFC Niederlassung Bochum, Bochum 29<br />

• Dr. Erich Tretter GmbH & Co.<br />

Maschinen elemente,<br />

Rechberghausen 51<br />

• veenion GmbH, Kaiserslautern 70<br />

• Verbindungselemente Engel GmbH,<br />

Weingarten 69<br />

• Walter Stauffenberg GmbH & Co. KG,<br />

Werdohl 35<br />

• Würth<br />

Industrie Service GmbH & Co. KG,<br />

Bad Mergentheim 70<br />

Beilagenhinweis<br />

Inserentenverzeichnis<br />

Einer Teilauflage dieser Ausgabe liegt ein<br />

Prospekt folgender Firma bei:<br />

Christian Maier GmbH & Co. KG, Heidenheim<br />

Wir bitten unsere Leser um freundliche<br />

Beachtung.<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 67


<strong>Beschaffung</strong> aktuell präsentiert<br />

Ihnen Partner des Einkaufs.<br />

Finden Sie leistungsstarke Lieferanten und Dienstleister für Ihre <strong>Beschaffung</strong>s bedarfe<br />

und kompetente Lösungspartner.<br />

SCM Weiterbildung Druck<br />

Beratung Betriebsbedarf<br />

Entwicklung + Fertigung<br />

Medienbeschaffung<br />

C-Teile-Management<br />

Logistik<br />

Fuhrpark<br />

Logistik<br />

Fuhrpark<br />

Energie<br />

Recruiting<br />

SRM<br />

Komponenten + Systeme<br />

Business Travel<br />

SCM Weiterbildung Druck<br />

Beratung Betriebsbedarf<br />

Entwicklung + Fertigung<br />

Medienbeschaffung<br />

C-Teile-Management<br />

Energie<br />

Recruiting<br />

SRM<br />

Komponenten + Systeme<br />

Business Travel<br />

SCM Weiterbildung<br />

Druck<br />

Beratung Betriebsbedarf<br />

Entwicklung + Fertigung Energie<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zu Angebots- und Leistungsspektrum finden<br />

Sie im Firmenverzeichnis auf beschaffung-aktuell.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

68 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04<br />

Bookmark!<br />

www.beschaffung-aktuell.de/firmenverzeichnis


PARTNER DES EINKAUFS<br />

ALL-IN-ONE EINKAUFSLÖSUNG<br />

BÜRSTEN<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

JAGGAER<br />

www.jaggaer.com<br />

JAGGAER bietet die umfangreichste Spend Management-Lösung<br />

für den direkten und indirekten Einkauf.<br />

Internationale Größen aus den Branchen Manufacturing,<br />

Automotive, Life Sciences, Medizintechnik und<br />

dem Hochschul-Sektor vertrauen auf die ausgereifte<br />

Lösung. JAGGAER bietet ein globales Netzwerk mit<br />

über 900 Kunden und 2,5 Millionen angebundenen<br />

Lieferanten. Die SaaS-basierten Source-to-Pay-Lösungen<br />

(S2P) decken alle relevanten Einkaufsprozesse –<br />

von Sourcing über Supply Chain Management (SCM)<br />

bis zu Lieferantenmanagement (SRM) – digital ab. Im<br />

Jahr 2017 fusionierte JAGGAER mit POOL4TOOL, dem<br />

führenden Spezialisten für Direct Procurement.<br />

KULLEN-KOTI GmbH<br />

www.kullen.de<br />

Technische Bürsten, die perfekt passen – Kullen-Koti<br />

ist der innovative Lösungspartner weltweit. Seit über<br />

100 Jahren.<br />

Für kundenspezifische industrielle Anwendungen in<br />

jeder Branche bietet Kullen-Koti genau die richtige<br />

Bürste – bis hin zu individuellen Sonderlösungen.<br />

Kullen-Koti macht die Auswahl und Realisierung der<br />

besseren Lösung einfacher, schneller und sicherer –<br />

durch Expertenkompetenz und eines der größten Produktprogramme<br />

der Welt.<br />

Bürstentechnologie von Kullen-Koti – für mehr Produktivität,<br />

Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in vielen<br />

Prozessen und für hocheffiziente Anwendungslösungen<br />

der Zukunft.<br />

Bossard Deutschland GmbH<br />

www.bossard.com/de<br />

Hannover Messe: Industrie 4.0 - der letzte Run!<br />

Durchgängig digitalisiert: „Last Mile Management“<br />

optimiert die Kommissionierung der Routenzüge für<br />

die Kleinteileversorgung vom Lagerort bis zur Fertigung<br />

und bildet sie in einer App durchgängig digital ab<br />

(Swiss Pavilion, Halle 6/G22).<br />

Die Bossard Gruppe ist ein weltweit führender Anbieter<br />

von Produktlösungen und Dienstleistungen in der<br />

industriellen Verbindungs- und Montagetechnik. Mit<br />

einem über 1.000.000 Artikel umfassenden Produktsortiment,<br />

der technischen Beratung (Engineering)<br />

und der Lagerbewirtschaftung (Smart Factory Logistics),<br />

hat sich Bossard als Komplettanbieter und Partner<br />

der Industrie positioniert.<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

Joseph Dresselhaus GmbH & Co. KG<br />

www.dresselhaus.de<br />

Dresselhaus versteht sich als ein traditionsbewusstes<br />

Familienunternehmen mit Wurzeln in Ostwestfalen.<br />

Die hohe Qualität der Produkte, das breite Sortiment<br />

und das große Know-how der Mitarbeiter haben Dresselhaus<br />

zu dem gemacht, was es heute ist: ein bedeutender<br />

Anbieter von Verbindungselementen sowie<br />

Befestigungs-, Möbel- und Beschlagtechnik in Europa.<br />

Dresselhaus versorgt Kunden aus den verschiedensten<br />

Branchen, z. B. Möbelproduzenten, Automobilzulieferindustrie<br />

und Landmaschinenhersteller sowie die<br />

holz- und metallverarbeitende Industrie. Darüber hinaus<br />

beliefert Dresselhaus den Eisenwaren-Fachhandel,<br />

Baumärkte & Baustoffhändler sowie den KFZ-Teileund<br />

Elektroinstallationsgroßhandel.<br />

ENGEL Verbindungselemente GmbH<br />

www.schrauben-engel.de<br />

KANBAN Systeme sind vergleichbar, der Unterschied<br />

liegt im dazugehörigen Service. Achten Sie also auf<br />

den unvergleichbaren KANBAN-Service von ENGEL mit<br />

dem großen „E“, wie E-Classic (Zwei-/Mehrbehälter-<br />

KANBAN), E-Box (RFID/Scan), E-Mat (RFID), E-Mobile<br />

und E-Scan. Wir finden Ihr System und versorgen<br />

Sie individuell aus unserem Vollsortiment der Verbindungstechnik<br />

ENGEL ist Spezialist, wenn es um Sonderwünsche<br />

geht. Von kompetenter Unterstützung während der<br />

Entwicklungsarbeit bis zur Auslieferung stehen wir<br />

Ihnen engagiert zur Seite und lassen bei zuverlässigen<br />

Partnern im In- und Ausland Stanz-, Zieh- und Biegeteile<br />

sowie Press-, Dreh- und Frästeile produzieren.<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />

www.schrauben-gross.de<br />

Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />

und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />

Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />

Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />

über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />

Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />

107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />

bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />

zur Senkung Ihrer <strong>Beschaffung</strong>s kosten um bis zu 70 %.<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

IMS Verbindungstechnik GmbH & Co. KG<br />

www.ims-verbindungstechnik.com<br />

Als Spezialist für Befestigungen aus Kunststoff, Metall<br />

und Federstahl beliefern wir weltweit Industrie,<br />

Großhandel und Zulieferer. Längst haben wir uns<br />

dabei zum ausgewiesenen Spezialisten für Clips und<br />

Klammern aller Art entwickelt.<br />

Aufgrund unserer innovativen Entwicklungsabteilung<br />

können wir individuelle Lösungen bieten, die Ihnen<br />

als Kunde einen Mehrwert schaffen.<br />

Mit jahrzehntelanger Erfahrung, weit überdurchschnittlichem<br />

Know-how und höchstem Qualitätsstandard<br />

präsentieren wir uns als zuverlässiger und<br />

kompetenter Partner rund um die Befestigungstechnik.<br />

Keller & Kalmbach GmbH<br />

www.keller-kalmbach.com<br />

Breite Produktpalette für Produktion & Instandhaltung:<br />

Schrauben, Dübel, Hand-/Elektrowerkzeuge, Hebetechnik,<br />

Arbeitsschutz, Betriebseinrichtungen, Chemische<br />

Produkte, Sonder- und Zeichnungsteile und<br />

Industrieteile.<br />

Produkte & Lösungen aus einer Hand:<br />

Maßgeschneiderte Logistiksysteme, individuelle<br />

E-Business-Lösungen, anwendungstechnische Beratung,<br />

umfassende Qualitätssicherung.<br />

Zuverlässig seit 1878.<br />

Lederer GmbH<br />

www.c-teile-management.info<br />

Wenn es um C-Teile-Management geht, Kanban, Konsignation<br />

& Co., ist Lederer Ihr Partner: Norm- und Standardteile,<br />

Sonder- und Zeichnungsteile, Verbindungselemente<br />

u.v.m. auf Basis aller logistischen Lösungen<br />

und Systeme (eBusiness, RFID, Ein- und Mehr-Behälter-<br />

Kanban etc.). Lederer übernimmt für Sie die Lieferantensuche,<br />

Bestellung und <strong>Beschaffung</strong>, Bevorratung<br />

und Bereitstellung, Lagerbewirtschaftung und Qualitäts<br />

sicherung, Systempflege und Prozessverbesserung.<br />

– Verbindungselemente<br />

– Norm- und Standardartikel<br />

– Sonder- und Zeichnungsteile<br />

– C-Teile-Management<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 69


PARTNER DES EINKAUFS<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

Rala GmbH & CO. KG<br />

www.rala.de<br />

Seit mehr als 125 Jahren begleitet Rala die Entwicklung<br />

der Industrialisierung in Deutschland, durch Innovationen<br />

in den <strong>Beschaffung</strong>sprozessen der Großindustrie<br />

und gilt als Vorreiter bei C-Teile Management,<br />

System belieferung und E-Business. Hohe Kompetenz<br />

in Schläuchen, Armaturen, Dichtungen,<br />

Antrieb, Transportband, Kunststoff, Chem.-techn.<br />

Prod., Betriebsstoffen, Klebetechnik sowie Arbeitsschutz<br />

garantiert alle kundenspezifischen Anforderungen.<br />

Für die Erstausrüstung fertigen wir in eigenen<br />

Werkstätten Schlauchleitungen, Dichtungen und<br />

Isolationen.<br />

REIFF Technische Produkte GmbH<br />

www.reiff-tp.de, www.reiff-tpshop.de<br />

REIFF Technische Produkte – kompetenter Partner der<br />

Industrie mit Schwerpunkt in der Erstausrüstung. Als<br />

Vollsortimenter verfügt REIFF über mehr als 140 000<br />

Produkte aus den Bereichen Antriebstechnik, Dichtungstechnik,<br />

Klebetechnik, Kunststofftechnik, Profiltechnik,<br />

Schlauchtechnik und Schwingungsdämpfung.<br />

Enge Partnerschaften zu namhaften Herstellern, eigene<br />

Produktionsstätten zur Be- und Verarbeitung und<br />

umfassende E-Business-Lösungen zeichnen REIFF aus.<br />

Ergänzt durch Vertriebstechniker, die beraten und entwickeln,<br />

wird REIFF zum verlässlichen Partner, dessen<br />

Leistungen weit über den Begriff Handel hinausgehen.<br />

F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />

www.reyher.de<br />

E-Business-Lösungen, Kanban-Versorgungssysteme,<br />

Bausätze, Konfektionierungen, Sonderteile – wenn<br />

es um Verbindungselemente und Befestigungs technik<br />

geht, ist REYHER Ihr kompetenter Partner. Hohes<br />

Qualitätsbewusstsein und ausgeprägte tech nische<br />

Kompetenz haben eine lange Unternehmens tradition.<br />

Über 130 000 verschiedene Artikel stehen bei einer<br />

Lieferbereitschaft von 99 % branchenübergreifend<br />

bereit. Kunden aus Industrie und Handel werden<br />

weltweit aus einem der modernsten und größten<br />

Schrauben-Logistikzentren schnell und zuverlässig<br />

beliefert.<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

Schrauben-Jäger AG<br />

www.schrauben-jaeger.de<br />

Als Spezialist für Verbindungselemente und Befestigungstechnik<br />

verstehen wir unter unserem Motto „Service rund<br />

um die Schraube“ nicht nur kompetente Beratung,<br />

schnelle Verfügbarkeit und Lieferung, sondern auch ständige<br />

Prozessoptimierung in Zusammenarbeit mit unseren<br />

Kunden. Selbstverständlich bieten wir ergänzend zu unseren<br />

Produkten auch attraktive Lösungen im Bereich<br />

C-Teile-Management. Unser Leistungsportfolio wird<br />

ergänzt durch das Produkt- und Dienstleistungsangebot<br />

unserer beiden Schwesterunternehmen Werkzeug-Jäger<br />

GmbH und Jäger Fluid GmbH. So können wir Kunden in<br />

den Bereichen Schrauben, Werkzeug und Fluid ein branchenübergreifend<br />

einzigartiges Portfolio an Produkten<br />

und Dienstleistungen anbieten.<br />

simple system GmbH & CO. KG<br />

www.simplesystem.com<br />

• <strong>Beschaffung</strong>splattform für C-Teile<br />

• Persönliche Beratung vor Ort<br />

• Kunden-Lieferantenbeziehung steht im Fokus<br />

• Anbindung an die Warenwirtschaft<br />

• Mit simple system C-Teile <strong>Beschaffung</strong> vereinfachen<br />

• Verschlanken Sie Prozesse im indirekten Einkauf<br />

• Jetzt informieren und Beratung anfordern<br />

Würth Industrie Service GmbH & Co. KG<br />

www.wuerth-industrie.com<br />

Die Würth Industrie Service ist auf modulare<br />

<strong>Beschaffung</strong>s- und Logistikkonzepte für produzierende<br />

Industrie kunden spezialisiert. Aus den unterschiedlichen<br />

Modulen des C-Produkt-Service (CPS®) kann für<br />

jede individuelle Anforderung die passende C-Teile-<br />

Lösung mit einem Maximum an Versorgungssicherheit<br />

zusammengestellt werden. Ein Produktspektrum von<br />

über 1.000.000 Artikeln, patentierte Behälter- und<br />

RFID-Technologie umrahmen die innovativen Systeme.<br />

EINKAUFSCONTROLLING<br />

EINKAUFSSOFTWARE<br />

ENTWICKLUNG + FERTIGUNG<br />

®<br />

®<br />

SoftconCIS GmbH<br />

www.softconcis.de, www.Einkaufscontrolling.de<br />

SoftconCIS ist mit über 300 Kunden und 20 Jahren<br />

Erfahrung führender Anbieter von Informationssystemen<br />

für Einkaufscontrolling & strategischen Einkauf.<br />

Dabei ist SoftconCIS der einzige Anbieter, der intelligente<br />

Software inkl. mehr als 350 Kennzahlen und<br />

Dashboards, fertigen Schnittstellen, Fachwissen/Consulting,<br />

Hosting im eigenen deutschen Rechenzentrum<br />

und Weiterbildung zu folgenden Themen vereint:<br />

– Einkaufscontrolling & Einkaufsplanung<br />

– Erfolgsmessung & Dashboarding<br />

– SRM, Lieferantenbewertung & RM<br />

– Maßnahmenmanagement u. v. m.<br />

veenion GmbH<br />

www.veenion.de<br />

Die veenion GmbH hat sich auf Lösungen rund um das<br />

elektronische <strong>Beschaffung</strong>s- und Handelswesen spezialisiert.<br />

Durch den individuellen Einsatz der multifunktionalen<br />

Softwarelösungen impact ordering und<br />

open ordering werden sämtliche operative <strong>Beschaffung</strong>s-,<br />

Rechnungs- und Handelsprozesse optimiert<br />

und an Ihre Bedürfnisse und Anforderungen angepasst.<br />

Neben privaten Unternehmen gehören auch<br />

zahlreiche Non-Profit-Organisationen und öffentliche<br />

Auftraggeber zu den Kunden von veenion-Anwendungen.<br />

Bornemann + Haller KG/Herbert O. Rau KG<br />

www.boha-hor.de<br />

Das Programm umfasst Formteile aus Stahl, Aluminium,<br />

Messing + Titan, teils geschmiedet, gegossen oder zerspanend<br />

hergestellt. Zudem Automatendrehteile,<br />

Buchsen und Gleitlager, MIM-Teile und Baugruppen.<br />

– Aluminium-Druckguss<br />

– Aluminium-Kokillenguss<br />

– Bearbeitung und Drehteile<br />

– Gesenkschmiedestücke und Pressteile<br />

– Gummi-Formteile und Dichtungen<br />

– Buchsen und Gleitlager<br />

– Stanz- und Ziehteile<br />

– MIM-Teile + microMIM<br />

Das Arbeitsgebiet konzentriert sich vorwiegend auf<br />

Baden-Württemberg und Bayern.<br />

70 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


PARTNER DES EINKAUFS<br />

ENTWICKLUNG + FERTIGUNG<br />

FEDERN<br />

FEDERN<br />

Kunststofftechnik Jantsch GmbH<br />

www.jantsch.de<br />

Die Kunststofftechnik Jantsch GmbH in Nürnberg<br />

fertigt spritzgegossene Präzisions-Kunststoffteile aus<br />

sämtlichen Thermoplasten von 0,001g bis 400g.<br />

Wir bieten die komplette Prozesskette an:<br />

– Kunststoffgerechte Teileentwicklung<br />

– Füllsimulation mit Cadmould<br />

– Rapid Prototyping: 3D-Druck, Vakuumgießen<br />

– Klimatisierter Präzisions-Formenbau<br />

– Spritzgießfertigung, auch 2K, Hochtemperatur-<br />

Thermoplaste (z. B. PEEK), Reinraumfertigung<br />

– Automatisiertes Einlegen und Entnehmen<br />

– Zertifiziert nach DIN ISO 9001, 14001, 50001<br />

Wir sind Ihr Entwicklungs- und Fertigungspartner!<br />

Bohnert GmbH<br />

www.bohnert-federn.de<br />

Für zahlreiche Großkonzerne ist die Bohnert GmbH<br />

erste Wahl, wenn es um die Fertigung von technische<br />

Federn und Stanzbiegeteile in Mittel- und Großserien<br />

geht. Das Unternehmen wurde vor 40 Jahren in Hardt<br />

gegründet, ist Mitglied der weltweit agierenden<br />

Firmengruppe KERN-LIEBERS und beschäftigt mittlerweile<br />

über 115 Mitarbeiter.<br />

Das Produktportfolio der Bohnert GmbH umfasst:<br />

– Druckfedern – Drahtbiegeteile<br />

– Schenkelfedern – Induktionsspulen<br />

– Zugfedern – Kontaktfedern<br />

– Rollfedern – Baugruppen<br />

– Stanzbiegeteile<br />

Schweizer GmbH & Co. KG<br />

www.schweizer-federn.de<br />

Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />

bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />

Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 105 Mitarbeiter<br />

hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />

aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und Großserien.<br />

Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />

GmbH & Co. KG umfasst:<br />

• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />

• Draht- und Stanzbiegeteile<br />

• Mikrofedern und Laserschneidteile<br />

KOMPONENTEN + SYSTEME<br />

REINIGUNGSTECHNIK<br />

VERPACKUNG<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

IP Gansow GmbH<br />

www.gansow.de<br />

IP Gansow stellt seit mehr als 50 Jahren hochwertige<br />

Bodenreinigungsgeräte her. Ökonomie und Ökologie<br />

stehen dabei im Focus. Das eigene bundesweite Vertriebs-und<br />

Servicenetz sorgt für optimale Beratung<br />

und Service. Unterschiedliche Finanzierungsmodelle<br />

und Wartungsverträge runden das Angebot ab.<br />

Wir bieten:<br />

– Scheuersaugmaschinen auch für den Einsatz in Reinräumen,<br />

ESD- und Ex-Schutz Bereichen sowie Edelstahlmaschinen,<br />

z. B. für die Lebensmittelindustrie<br />

– Kehrsaugmaschinen Nachläufer und Aufsitzgeräte<br />

– Nass- und Trockensauger für den gewerblichen Einsatz<br />

– Produkte für die manuelle Reinigung<br />

LICEFA Kunststoffverarbeitung GmbH & Co. KG<br />

Vollsortimenter | Branchenspezialist | Systemlieferant<br />

Verpackungslösungen aus Kunststoff für Industrie,<br />

Werbung, Optik, Akustik, Elektronik, Medizin.<br />

• Rund-, Rechteck- und Membrandosen<br />

• Sortimentskästen<br />

• Koffer + Einlagen + Ausstattung<br />

• Strong Cases<br />

• Transport- und Lagerkästen<br />

• Aufbauschränke<br />

• Roll-Container und Neon-Schubladen<br />

• leitfähige Verpackungen + SMD-Boxen<br />

• tiefgezogene leitfähige Einlagen<br />

• Schaumstoff- und Tiefzieheinlagen<br />

Verpackungskatalog kostenlos: www.licefa.de<br />

WEITERBILDUNG<br />

Fakten zu Unternehmen, Details zu Angebots- und Leistungsspektrum<br />

finden Sie im Firmenverzeichnis auf beschaffung-aktuell.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-<br />

Firmenprofile.<br />

Bookmark!<br />

www.beschaffung-aktuell.de/firmenverzeichnis<br />

AfE · Die Akademie<br />

für Einkauf und Logistik der TAW<br />

www.taw.de/afe<br />

Seminare, Workshops, Trainings, Blended Learning<br />

In der AfE bündelt die Technische Akademie Wuppertal<br />

ihr Aus- und Weiterbildungsangebot speziell für<br />

Einkauf und Logistik. Investieren Sie regelmäßig in<br />

das Know-how Ihres Einkaufsteams!<br />

• Über 80 Themen entlang der Lieferkette<br />

• Kompetente, praxiserfahrene Seminarleiter<br />

• Kleine Gruppen für optimalen Lernerfolg<br />

• Veranstaltungen für jedes Niveau<br />

Alle Themen und Termine unter www.taw.de/afe!<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 71


BME AKTUELL<br />

Tag der öffentlichen Auftraggeber<br />

Innovative <strong>Beschaffung</strong>skonzepte der<br />

Berliner Stadtreinigung prämiert<br />

Sieger im Wettbewerb „Innovation<br />

schafft Vorsprung“ für öffentliche<br />

Auftraggeber sind die Berliner<br />

Stadtreinigungsbetriebe. Der<br />

vom BME initiierte Preis steht unter<br />

der Schirmherrschaft des<br />

Bundesministeriums für Wirtschaft<br />

und Energie (BMWi). Verliehen<br />

wurde der Award auf dem<br />

„Tag der öffentlichen Auftraggeber“<br />

vom Parlamentarischen<br />

Staatssekretär bei der Bundesministerin<br />

für Wirtschaft und Energie,<br />

Uwe Beckmeyer, und BME-<br />

Hauptgeschäftsführer Dr. Silvius<br />

Grobosch.<br />

Uwe Beckmeyer: Ich freue mich,<br />

dass ich auch in diesem Jahr wieder<br />

zwei hervorragende Leistungen<br />

auszeichnen kann, die dazu<br />

beitragen, das <strong>Beschaffung</strong>swesen<br />

zu modernisieren. Ich hoffe<br />

sehr, dass sich diese Beispiele verbreiten<br />

und weitere Anwendung<br />

erfahren. Die Auszeichnungen<br />

zeigen, dass Innovationen auch<br />

in solchen Branchen üblich sind,<br />

die eher als traditionell und bodenständig<br />

gelten.“<br />

Dr. Silvius Grobosch: „Innovationen<br />

zu realisieren, stellt zunächst<br />

eine Herausforderung dar, ist auf<br />

lange Sicht aber eine große<br />

Chance und ein wesentlicher Beitrag<br />

zur Modernisierung der Verwaltung.<br />

Die ausgezeichneten<br />

Konzepte zeigen innovative <strong>Beschaffung</strong><br />

auf hohem Niveau.<br />

Beispielhaft ist u. a., dass bei der<br />

Umsetzung Instrumente wie der<br />

wettbewerbliche Dialog angewendet<br />

wurden, die durch die<br />

Novellierung des Vergaberechts<br />

in den Fokus rücken.“<br />

Projekt „Generierung nachhaltiger<br />

Erfolge durch innovative<br />

partnerschaftliche Kostenoptimierung<br />

im wettbewerblichen<br />

Dialog am Beispiel Abfall- und<br />

Wertstoffbehälter“<br />

Die Berliner Stadtreinigung (BSR)<br />

ist als kommunales Entsorgungsunternehmen<br />

für die Aufgaben<br />

der Abfallwirtschaft in Berlin zuständig.<br />

Im Berliner Stadtgebiet<br />

kommen fahrbare Abfall- und<br />

Wertstoffbehälter vor allem für<br />

den Rest- und Bioabfall aus thermoplastischem<br />

Kunststoff zum<br />

Einsatz (aktuell annähernd eine<br />

halbe Million Behälter). Um die<br />

Leistungserbringung zu garantieren,<br />

ist die dauerhafte, sichere Verfügbarkeit<br />

der Behälter entscheidend.<br />

Ziel der BSR war es, gemeinsam<br />

mit potenziellen Auftragnehmern<br />

Lösungen zu erarbeiten und<br />

bei gleichzeitiger Qualitäts- und<br />

Prozessoptimierung die Kosten<br />

deutlich zu senken. Nach Abwägung<br />

mehrerer vergaberechtlich<br />

relevanter Ausschreibungsverfahren<br />

und Methoden, hat sich die<br />

BSR für die Durchführung eines<br />

wettbewerblichen Dialogs entschieden.<br />

Grund dafür war, dass<br />

die Komplexität des Projekts<br />

durch die phasenweise Abwicklung<br />

in der Dialogphase reduziert<br />

und der komplette Prozess von<br />

Anfang an neu gestaltet werden<br />

konnte. Für die konkrete Umsetzung<br />

wurde ein Zehn-Schritte-<br />

Plan im Projekt-Team entwickelt.<br />

Die Ausschreibung wurde erfolgreich<br />

beendet. Zwei Bieter erhielten<br />

eine Rahmenvereinbarung.<br />

Durch technische Modifikationen<br />

der Behälter, die spezielle Ausschreibungsmethode<br />

und angepasste<br />

Vertragsbedingungen<br />

konnten im Vergleich zu den Altverträgen<br />

nachhaltige Einsparun-<br />

Glückliche Sieger: Der parlamentarische Staatssekretär im BMWi, Uwe<br />

Beckmeyer (zweiter von links), und BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Silvius<br />

Grobosch (erster von links) anlässlich der Preisverleihung mit den Gewinnern<br />

des Wettbewerbs „Innovation schafft Vorsprung“ für öffentliche Auftraggeber<br />

Berliner Stadtreinigung. Bild: Tanja Marotzke/BME<br />

gen im zweistelligen Prozentbereich<br />

erzielt werden. Außerdem<br />

wurden Prozessverbesserungen<br />

und -einsparungen durch optimierte<br />

Bestellabläufe und optimierte<br />

Logistik realisiert.<br />

Projekt „Effizienz- und Performancesteigerung<br />

des strategischen<br />

Einkaufs durch die automatisierte<br />

Bereitstellung von individuellen<br />

operativen und strategischen<br />

Reporten über ein<br />

Dashboard-System“<br />

Die BSR hat 2017 ein <strong>Beschaffung</strong>svolumen<br />

von knapp 173<br />

Millionen Euro (netto) verwaltet.<br />

Pro Jahr werden zirka 46.000 Bestellungen<br />

abgewickelt, davon<br />

entfallen ungefähr 30.000 dezentral<br />

auf Rahmenverträge. Als Entscheidungsgrundlage<br />

für den<br />

strategischen Einkauf werden<br />

passende und aussagekräftige<br />

Kennzahlen benötigt. Zur Optimierung<br />

der Verfügbarkeit, Darstellung<br />

und Handhabbarkeit der<br />

Kennzahlen hat die BSR erfolgreich<br />

ein Einkaufs-Dashboard<br />

eingeführt, das sich als zentrales<br />

Instrument sowohl für den operativen<br />

als auch den strategischen<br />

Einkauf entwickelt und alte<br />

zeitintensive Prozesse abgelöst<br />

hat. Wiederkehrende aufwendige<br />

manuelle Auswertungen<br />

werden in automatisierte<br />

Berichte umgewandelt, Informationen,<br />

die bisher in unterschiedlichen<br />

Auswertungen enthalten<br />

waren, werden mit dem Dashboard<br />

zentralisiert und verknüpft.<br />

Gleichzeitig konnten bisher fehlende<br />

Kennzahlen ergänzt werden.<br />

Die Anzahl der manuell zu<br />

fertigenden Ad-hoc-Auswertungen<br />

ist auf Grund der Vielzahl an<br />

Einstell- und Filtermöglichkeiten<br />

in den Berichten massiv gesunken.<br />

Das Dashboard ist mit seinen<br />

unterschiedlichen aktiven<br />

Sichten ein zentrales übersichtliches<br />

Instrument zum Aufzeigen<br />

von Handlungsbedarf im operativen<br />

und strategischen Bereich<br />

des Einkaufs geworden. Zudem<br />

bietet es unterstützende Informationen<br />

für die anfordernden<br />

Fachbereiche. Es ist ein optimales<br />

Hilfsmittel zur Vorbereitung neuer<br />

Ausschreibungen. Durch die<br />

standardisierte und anwenderfreundliche<br />

Bereitstellung der Informationen<br />

konnte zudem eine<br />

Arbeitserleichterung für die Einkäufer<br />

und das Einkaufscontrolling<br />

erreicht werden, die zur Steigerung<br />

der Effizienz und Performance<br />

des strategischen Einkaufs<br />

beigetragen hat.<br />

Weitere Infos:<br />

bianka.blankenberg@bme.de<br />

Impressum: Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME)<br />

Bolongarostraße 82, 65929 Frankfurt, Tel. 069 30838–100, Fax –189, E-Mail: info@bme.de, Internet: www.bme.de<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Frank Rösch (Presse/Kommunikation)<br />

72 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


BME AKTUELL<br />

3rd BME Global Pharma Supply Chain Congress 2018<br />

„Pharma Supply Chain Management<br />

gezielt stärken”<br />

„Wenn das Wort ‚Pharmazeutika‘<br />

fällt, denken viele Menschen oft<br />

nur an die Entwicklung von Medikamenten.<br />

Nur wenige von ihnen<br />

beschäftigen sich mit der besonderen<br />

Bedeutung der Supply<br />

Chains“, sagte BME-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Silvius Grobosch<br />

bei der Eröffnung des 3rd BME<br />

Global Pharma Supply Chain Congress<br />

am 27.02.18 in Frankfurt. Es<br />

sei die Supply Chain, die es ermöglicht,<br />

dringend benötigte Medikamente<br />

und Impfstoffe für Patienten<br />

bereitzustellen, auch<br />

wenn sie sich in ländlichen oder<br />

krisenbedingt unzugänglichen<br />

Gebieten befinden. Darüber übe<br />

die Lieferkette einen großen Einfluss<br />

auf die Gesamtkosten eines<br />

Pharmaproduktes aus.<br />

Grobosch zufolge werden sich<br />

die Führungsqualitäten, die für<br />

die Pharma Supply Chain der Zukunft<br />

benötigt werden, angesichts<br />

der fortschreitenden Globalisierung<br />

und Digitalisierung<br />

dramatisch verändern. Dieser<br />

Wandel betreffe vor allem die Bereiche<br />

Technologie und Innovation,<br />

fügte er hinzu. Der 3rd BME<br />

Global Pharma Supply Chain<br />

Congress gebe Antworten auf<br />

folgende wichtige Fragen: Wie<br />

können wir neue Talente identifizieren<br />

und gewinnen? Welche<br />

Schlüsselkompetenzen sind für<br />

zukünftige Supply Chains erforderlich?<br />

Und: Wie können wir sicherstellen,<br />

dass sich die Fähigkeiten<br />

unserer Mitarbeiter ständig<br />

weiterentwickeln? Grobosch<br />

sprach sich abschließend für die<br />

Stärkung des Supply Chain Managements<br />

im Gesundheitswesen<br />

durch multi- und bilaterale<br />

Entwicklungskooperationen aus.<br />

Im Rahmen des diesjährigen BME<br />

Global Pharma Supply Chain<br />

Congress diskutierten Top Manager<br />

der Branche, Supply-Chainund<br />

globale Gesundheitsexperten<br />

mit den Teilnehmern die<br />

neusten Megatrends der Phar-<br />

Dr. Silvius Grobosch, Hauptgeschäftsführer des BME, eröffnete den 3rd<br />

BME Global Pharma Supply Chain Congress im Marriott Hotel in Frankfurt/<br />

Main. Bild: Jochen Günther/BME<br />

ma-Industrie. Die Fachtagung ist<br />

Europas einzige Peer-for-Peer-<br />

Veranstaltung für Führungskräfte<br />

im Supply Chain Management<br />

der Pharma- und Medizintechnikindustrie.<br />

Der BME wurde auch 2018 bei<br />

der Planung und Durchführung<br />

des Events von einem Steering<br />

Committee unterstützt. Das Expertengremium<br />

besteht aus 17<br />

hochrangigen Supply Chain Managern<br />

von weltweit führenden<br />

Pharma- und Healthcare-Unternehmen.<br />

Am letzten Veranstaltungstag<br />

(01.03.2018) bot der BME seinen<br />

Teilnehmern zwei Exkursionen<br />

und einen Workshop an: Exkursion<br />

1 erlaubte einen Blick hinter<br />

die Kulissen des Pharmaunternehmens<br />

Boehringer Ingelheim.<br />

Exkursion 2 führte zur Amazon<br />

Koblenz GmbH. Ein Spezial-Workshop<br />

beschäftigte sich mit dem<br />

Thema „Supply Chain Network<br />

Resilience“.<br />

Weitere Infos:<br />

sarah.baer@bme.de<br />

Einkaufspraxis<br />

Agiles Projektmanagement räumt mit starren Strukturen auf<br />

Die klassische Projektsteuerung<br />

mit den Kernelementen Planung,<br />

Steuerung und Überwachung<br />

stößt an Grenzen. Seit einigen<br />

Jahren hat sich daher eine neue<br />

Methodik entwickelt: Agiles Projektmanagement.<br />

Beheimatet ist<br />

die Methode vor allem in der<br />

Softwareentwicklung, wo sie sich<br />

aufgrund der hohen Innovationsgeschwindigkeit<br />

mit ständig<br />

wechselnden Anforderungen fest<br />

etabliert hat. Als Basis dient beim<br />

agilen Projektmanagement das<br />

Arbeiten in kurzen Iterationszyklen,<br />

die dadurch unterbrochen<br />

werden, dass Teilergebnisse vorgestellt<br />

und die Spezifikation des<br />

Projekts immer wieder neu angepasst<br />

wird. Für den Einkäufer, der<br />

sich infolge disruptiver Prozesse<br />

in den Unternehmen den Weg<br />

zum Innovator bahnt, bietet eine<br />

solche Herangehensweise neue<br />

Ansatzpunkte.<br />

Diese betreffen in erster Linie die<br />

Zusammensetzung der Teams,<br />

die Steuerung der Projekte und<br />

den Zeitpunkt ab dem der Einkauf<br />

Teil des Projektteams wird.<br />

„In der Konzeptphase werden die<br />

Weichen gestellt“, sagte Dimitrios<br />

Koranis, Geschäftsführer<br />

der Beratungsgesellschaft Koranis<br />

Purchasing Solution, auf dem<br />

3. BME-Forum „Agiles Projektmanagement<br />

im Einkauf“ in Düsseldorf.<br />

Bevor ein neues Konzept in<br />

die Planung gehe, erreiche die<br />

Kostenbeeinflussungskurve ihren<br />

höchsten Punkt, Tendenz abnehmend.<br />

Das heißt, je früher<br />

der Einkauf mit in das Projekt<br />

einsteigt, desto größer ist das Potenzial<br />

von Savings. Zum gleichen<br />

Zeitpunkt sei die Kurve der<br />

Kostenfestlegung noch in den<br />

Anfängen, die dann aber stetig<br />

steige, so Koranis.<br />

Doch der Kostenaspekt ist bei<br />

dieser Vorgehensweise nicht das<br />

Entscheidende. Maximilian Kassner,<br />

Ko-Autor der Studie „Agiler<br />

Einkauf“ der Wirtschaftsuniversität<br />

Wien, verdeutlichte die Verdrängung<br />

etablierter Unternehmen<br />

aus der Liste der Top-Unternehmen.<br />

Mittlerweile sind acht<br />

davon Unternehmen, die über digitale<br />

Geschäftsmodelle gesteuert<br />

werden. „Was passiert, wenn<br />

der Hersteller von Kränen von einem<br />

Produzenten von Drohnen<br />

abgelöst wird?“, fragte er. „Weil<br />

Drohnen vielleicht in naher Zukunft<br />

den Transport von Lasten<br />

übernehmen?“ Der Einkauf müsse<br />

analog dazu strategische <strong>Beschaffung</strong>sobjekte<br />

identifizieren<br />

mit einem hohen Innovationsgrad<br />

und strategischer Relevanz.<br />

Deren Anforderungen könne<br />

man durch agile Methoden am<br />

besten erfüllen. Damit einhergehen<br />

auch Aspekte des Change<br />

Managements. Wenn die Veränderung<br />

unter den Mitarbeitern<br />

ausbleibt, scheitern solche Projekte<br />

oft.<br />

Weitere Infos:<br />

doris.huelsboemer@bme.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 73


BME AKTUELL<br />

Global Sourcing<br />

4. Einkaufsinitiative Westbalkan<br />

2018 in Frankfurt<br />

Nach München (2015), Dortmund<br />

(2016) und Belgrad (2017)<br />

findet die 4. Einkaufsinitiative<br />

Westbalkan des BME in Zusammenarbeit<br />

mit dem Bundesministerium<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung<br />

(BMZ), Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Energie (BMWi)<br />

und dem DIHK 2018 erstmals in<br />

Hessen statt. Veranstaltungsort<br />

der inzwischen auch über die<br />

3. BME-Forum Bestandsmanagement<br />

und Materialwirtschaft 4.0<br />

10.<strong>04.2018</strong>, Stuttgart<br />

Infos: anita.engelmann@bme.de<br />

Disrupting Procurement 2018<br />

10.–11.<strong>04.2018</strong>, Berlin<br />

Infos: rabea.bieser@bme.de<br />

7. BME-Forum Strategisches Materialgruppenmanagement<br />

in der<br />

Praxis<br />

17.<strong>04.2018</strong>, Frankfurt am Main<br />

Infos: marie-luise.<br />

wachowski@bme.de<br />

Innovationsschauplatz bei Jokey<br />

18.<strong>04.2018</strong>, Gummersbach<br />

Infos: natalie.popoola@bme.de<br />

9. BME-Forum Rohstoffeinkauf in<br />

der Lebensmittelbranche<br />

18.–19.<strong>04.2018</strong>, Wiesbaden<br />

Infos: agnes.janikowski@bme.de<br />

Kreativleistungen im Fokus<br />

23.<strong>04.2018</strong>, Berlin<br />

Infos: sarah.baer@bme.de<br />

7. BME-Forum Shared-Service-<br />

Konzepte im Einkauf<br />

24.<strong>04.2018</strong>, Frankfurt am Main<br />

Infos: anita.engelmann@bme.de<br />

11. BME-Forum Global Sourcing<br />

15.05.2018, Düsseldorf<br />

Infos: sarah.jaax@bme.de<br />

deutschen Grenzen hinaus bekannten<br />

Sourcing-Initiative für<br />

den Westbalkan ist am 19. Juni<br />

2018 die IHK Frankfurt. Teilnehmen<br />

können interessierte deutsche<br />

Unternehmen aller Branchen<br />

mit Sourcing-Interessen im<br />

Bereich Metall, Plastik, Gummi<br />

und Elektronik.<br />

In den vergangenen Jahren hatte<br />

die Initiative bei den bisher drei<br />

Veranstaltungen einen Zulauf<br />

13. BME-Forum Controlling und<br />

Reporting im Einkauf<br />

16.–17.05.2018, Düsseldorf<br />

Infos: daniela.schulz@bme.de<br />

9. BME-Forum Einkauf von Elektronik<br />

07.06.2018, Darmstadt<br />

Infos: bianca.bruder@bme.de<br />

EPE – European Procurement<br />

Excellence<br />

26.06.2018, Dresden<br />

Infos: sarah.baer@bme.de<br />

ESCE – European Supply Chain<br />

Excellence<br />

26.06.2018, Dresden<br />

Infos: sarah.baer@bme.de<br />

TRAVEL, MICE & MORE 2018<br />

28.–29.06.2018, Mainz<br />

Infos: rabea.bieser@bme.de<br />

10. BME-VALUE DAY 2018<br />

03.–04.07.2018, Hamburg<br />

Infos: bianca.bruder@bme.de<br />

53. BME-Symposium Einkauf und<br />

Logistik<br />

14.–16.11.2018, Berlin<br />

Infos: natalie.popoola@bme.de<br />

Programme und weitere<br />

Veranstaltungen: www.bme.de<br />

Termine<br />

Einkaufsinitiative Westbalkan: Auch bei der 4. Auflage am 19.06.2018 in<br />

Frankfurt/Main stehen wieder Matchmakings zwischen Einkäufern deutscher<br />

Industrieunternehmen und qualifizierten Lieferanten aus den Staaten<br />

des Westbalkans auf der Agenda. Bild: BME<br />

von insgesamt über 90 deutschen<br />

Unternehmen und mehr<br />

als 1000 Teilnehmern. Damit<br />

übertraf die Westbalkaninitiative<br />

von BME, BMZ, BMWi und AHK<br />

Serbien die Erwartungen der Veranstalter<br />

deutlich. „Die vergangenen<br />

Veranstaltungen in München,<br />

Dortmund und Belgrad haben<br />

deutliche Impulse gesetzt“,<br />

sagt Olaf Holzgrefe, Leiter International<br />

des BME. „Der individuelle<br />

Suchprozess des BME und die<br />

die effiziente Geschäftsanbahnung<br />

ist für Einkäufer und Unternehmen<br />

aus dem Westbalkan ein<br />

klarer Mehrwert.“<br />

Die Initiative zeigt, dass aktive<br />

Wirtschaftsförderung funktioniert,<br />

wenn man die richtigen<br />

Partner gemeinsam an einen<br />

Tisch bringt. „Unser gemeinsames<br />

Ziel ist auch 2018, deutschen<br />

Unternehmen einen qualifizierten<br />

Zugang in die Märkte<br />

des Westbalkans zu ermöglichen“,<br />

führt Olaf Holzgrefe aus.<br />

Viele qualitative Potenziale sind<br />

noch ungenutzt<br />

Deutsche Einkäufer sind permanent<br />

auf gute Partner angewiesen.<br />

Im Westbalkan finden sich<br />

direkt vor den Toren der EU noch<br />

ungenutzte Potenziale. Bereits<br />

über 90 Unternehmen haben infolge<br />

der Westbalkaninitiative<br />

Geschäftsbeziehungen in die Region<br />

aufgebaut. Ziel ist es, so effizient<br />

und qualifiziert wie möglich<br />

deutsche Einkäufer und die<br />

bestmöglichen Partner aus den<br />

Ländern des Westbalkans an einen<br />

Tisch zu bringen. Für den<br />

BME stehen die Bedarfe und Anforderungen<br />

der Mitglieder und<br />

Einkäufer im Mittelpunkt. Dabei<br />

hat die Vergangenheit gezeigt,<br />

dass die Bedarfe auf dem Westbalkan<br />

erfüllt werden können.<br />

Qualifizierte Gespräche mit Lieferanten<br />

– machen Sie mit<br />

Um die passenden Lieferanten<br />

auszuwählen, ist der BME auf Ihre<br />

Unterstützung angewiesen.<br />

Bitte füllen Sie ein Kurzprofil aus,<br />

das Sie per Mail an unsere Mitarbeiterin<br />

anke.imelmann@bme.de<br />

über den BME anfordern können.<br />

Das Profil sendet der BME passenden<br />

Unternehmen des Westbalkans<br />

zu. Wenn diese Zulieferer<br />

Ihre Bedarfe abdecken können,<br />

signalisieren sie ihr Interesse.<br />

Nach Abschluss der Lieferantensuche<br />

erhalten Sie vom BME eine<br />

Liste mit interessierten Zulieferern.<br />

Erst jetzt entscheiden Sie,<br />

ob Sie an der Konferenz teilnehmen<br />

möchten. Die Einkäufer<br />

wählen aus, wen sie treffen<br />

möchten. Die am stärksten nachgefragten<br />

Firmen erhalten eine<br />

Einladung zur Konferenz. Für das<br />

Zusammentreffen stellt der BME<br />

im Sinne einer Reverse Fair einen<br />

Tisch zur Verfügung, an dem die<br />

Lieferanten zu vorab terminierten<br />

Gesprächen mit den Einkäufern<br />

zusammenkommen. Die<br />

Teilnahme an der Veranstaltung<br />

ist kostenfrei.<br />

Weitere Infos:<br />

olaf.holzgrefe@bme.de<br />

74 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


BME AKTUELL<br />

BME-Awards<br />

„BME-Wissenschaftspreis“ und<br />

„BME-Hochschulpreis“ verliehen<br />

Auf dem 11. Wissenschaftlichen<br />

Symposium „Supply Management“<br />

in Mannheim hat der BME<br />

seine Förderpreise für den wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs verliehen.<br />

BME-Wissenschaftspreis<br />

Der Gewinner des „BME-Wissenschaftspreises<br />

2018“ ist Dr. Benedikt<br />

Schulte, Julius-Maximilians-<br />

Universität Würzburg. In seiner<br />

Arbeit „Integrierte Nachfrageund<br />

Lieferkettensegmentierung<br />

mit Service-Differenzierung“ untersucht<br />

Schulte eine Herausforderung,<br />

vor der viele Unternehmen<br />

stehen: Während die Vernetzung<br />

und die Abhängigkeiten<br />

in Lieferketten zunehmen, werden<br />

die Anforderungen der Kunden<br />

höher und zunehmend unterschiedlicher.<br />

Ergebnis der Untersuchung<br />

ist u. a., dass Service-<br />

Differenzierungsstrategien nicht<br />

unter allen Umständen profitabel<br />

sind. So müssen – neben unterschiedlichen<br />

Ansprüchen der<br />

Kunden – weitere Bedingungen<br />

wie preisliche Beschränkungen<br />

vorliegen, damit Service-Differenzierungsstrategien<br />

profitabel<br />

sind.<br />

Die Jury würdigte außerdem mit<br />

einer Urkunde Dr. Marie Brüning,<br />

Jacobs University Bremen; Dr. Nicolas<br />

Fugger, Universität zu Köln;<br />

Dr. Tobis Kosmol, WHU – Otto<br />

Beisheim School of Management,<br />

Vallendar und Dr. Mark<br />

Müller, Universität St. Gallen; für<br />

das Erreichen des Vortragfinales<br />

im Wettbewerb.<br />

BME-Hochschulpreis<br />

Im Wettbewerb „BME-Hochschul-<br />

BME-Seminar<br />

EU-DSGVO: Neue Datenschutzgrundverordnung<br />

mit weitreichenden Folgen<br />

Ab Mai 2018 treten mit der EU-<br />

Datenschutz-Grundverordnung<br />

(EU-DSGVO) neue und zum Teil<br />

deutlich verschärfte Vorschriften<br />

für den Datenschutz in Kraft.<br />

Speziell die Einkaufsabteilungen<br />

werden durch ihre Schnittstellen-Position<br />

die Auswirkungen<br />

der neuen Verordnung deutlich<br />

zu spüren bekommen. Schließlich<br />

unterhält die <strong>Beschaffung</strong> viel -<br />

fältige Vertragsbeziehungen mit<br />

Lieferanten, Zulieferern, Dienst -<br />

leistern und Partnern.<br />

Wer sicherstellen will, dass die eigenen<br />

Kooperationen DSGVOkonform<br />

ausgestaltet sind, muss<br />

seine Vereinbarungen und Arbeitsweisen<br />

einer genauen Prüfung<br />

unterziehen, diese gegebenenfalls<br />

anpassen und gewappnet<br />

sein, Vertragsbeziehungen<br />

neu auszugestalten.<br />

Vor diesem Hintergrund schult<br />

der BME Einkäufer an drei Terminen<br />

(23.<strong>04.2018</strong> in Frankfurt/<br />

Main, 11.06.2018 in Düsseldorf,<br />

08.10.2018 in Hamburg) im BME-<br />

Seminar „Die neue Datenschutzgrundverordnung<br />

(EU-DSGVO) –<br />

Handlungsempfehlungen für<br />

den Einkauf“. Die Teilnehmer erfahren,<br />

wie sich die neuen Vorschriften<br />

auf Einkauf und SCM<br />

auswirken, und erhalten Handlungsempfehlungen<br />

zur rechtskonformen<br />

Verhandlungsführung<br />

und Vertragsgestaltung. Das Seminar<br />

richtet sich speziell an Fachund<br />

Führungskräfte aus Einkauf<br />

und Supply Chain Management,<br />

die die Vorschriften zum Datenschutz<br />

beachten und operativ<br />

umsetzen müssen.<br />

Weitere Infos:<br />

anna.riedl@bme.de<br />

Von links: BME-Bundesvorstand Prof. Michael Eßig, Dr. Benedikt Schulte,<br />

Julius-Maximilians-Universität Würzburg, und BME-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Silvius Grobosch. Bild: Anna Logue/BME<br />

preis 2018“ konnte sich in der Kategorie<br />

„Uni-Abschlussarbeiten“<br />

Lea Daub, Universität Mannheim,<br />

mit dem Thema „Supply chain relationships<br />

with new ventures:<br />

The attractiveness of established<br />

firms“ durchsetzen.<br />

Den BME-Hochschulpreis in der<br />

Kategorie „FH-Abschlussarbeiten“<br />

gewann Grit Teichgräber,<br />

HTWK Leipzig, mit dem Thema<br />

„Strategic supplier partnerships<br />

in the context of Procurement 4.0<br />

– an examination of the importance<br />

and the success factors in<br />

Saxony“.<br />

Fachkaufwirt/-in für Einkauf<br />

Die BME-Preise wurden im Rahmen<br />

des 11. Wissenschaftlichen<br />

Symposiums „Supply Management“<br />

des BME in Mannheim<br />

(5.-6. März 2018) verliehen. Studierende,<br />

Absolventen, Wissenschaftler<br />

und Praktiker trafen<br />

sich zum fachlichen Austausch<br />

an der Universität Mannheim.<br />

Die Beiträge der Veranstaltung<br />

werden im Tagungsband veröffentlicht<br />

(Erscheinungstermin:<br />

Sommer 2018).<br />

Weitere Infos:<br />

bianka.blankenberg@bme.de<br />

Weiterbildungslehrgänge<br />

Die BME Akademie GmbH bietet neu entwickelte Weiterbildungslehrgänge<br />

an, die zum anerkannten IHK-Abschluss Geprüfte/r Fachkaufwirt/-in<br />

für Einkauf führen. Der berufsbegleitende modulare Vollzeit-Lehrgang zur<br />

Vorbereitung auf die IHK-Prüfung beginnt in …<br />

Köln 27.08.2018 München 08.10.2018<br />

Frankfurt 03.09.2018 Stuttgart 09.10.2018<br />

Ausführliche Informationen:<br />

Alexander Sehr, Tel. 069 30838–206, E-Mail: alexander.sehr@bme.de<br />

Dorith Rödig, Tel. 069 30838–233, E-Mail: dorith.roedig@bme.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 75


BME AKTUELL<br />

International<br />

Industrial Procurement Week<br />

in neuem Format<br />

Im Rahmen der von der Deutsche<br />

Messe AG in China durchgeführten<br />

Industriemessen Industrial<br />

Supply ASIA und PTC ASIA<br />

(6.–9. November) bietet der BME<br />

den Mitgliedern und Geschäftspartnern<br />

2018 wieder eine Re -<br />

verse Sourcing Fair in Shanghai<br />

an. Bei diesem Messekonzept<br />

präsentieren Einkäufer als Aussteller<br />

ihren Sourcing-Bedarf an<br />

bestimmten Materialgruppen<br />

oder Komponenten. „Die Messe<br />

wird von chinesischen Lieferanten<br />

genutzt, die nach potenziellen<br />

deutschen Geschäftspartnern<br />

Ausschau halten, die Ausstellung<br />

besuchen und die Einkäufer<br />

direkt an ihren Ständen<br />

aufsuchen“, informiert BME-Chinabeauftragter<br />

Riccardo Kurto.<br />

Der Fokus der Veranstaltung liege<br />

auf industriellen Zulieferteilen.<br />

Schwerpunkte seien die Bereiche<br />

Elektronik, Maschinenund<br />

Anlagenbau, Plastik sowie<br />

Stahl- und Eisenkomponenten.<br />

Neu am diesjährigen Format ist,<br />

dass die Veranstaltung erstmals<br />

in Kooperation mit der Deutschen<br />

Messe AG in Shanghai<br />

durchgeführt wird. Die BME-<br />

Sourcing-Area wird hierbei, anders<br />

als bisher üblich, in die etab-<br />

Die Kooperationspartner BME und Deutsche Messe AG agieren 2018<br />

gemeinschaftlich auf dem chinesischen Markt. Bild: Pixabay.com<br />

lierte Leitmesse Industrial Supply<br />

ASIA/PTC ASIA integriert.<br />

Die BME-Delegation profitiert bei<br />

diesem neuen Konzept unmittelbar<br />

von der Schnittmenge der<br />

angebotenen Produkte und Systemlösungen<br />

der ausstellenden<br />

Unternehmen: Während die chinesischen<br />

Aussteller der Deutschen<br />

Messe AG ihre Produkte<br />

verkaufen möchten, stellen BME-<br />

Mitgliedsunternehmen ihre Bedarfe<br />

aus, die sie erwerben<br />

möchten. Kurto: „Über die gesamte<br />

Messedauer entsteht hierdurch<br />

eine Dynamik, die Einkäufern<br />

einen sehr guten Marktplatz<br />

bietet. Damit können sie innerhalb<br />

kurzer Zeit eine große Zahl<br />

potenzieller neuer Lieferanten<br />

identifizieren. Gerade für KMU ist<br />

das der ideale Marktauftritt.“<br />

Weitere Infos:<br />

riccardo.kurto@bme.de<br />

Fachseminare<br />

Mai und Juni 2018<br />

Das ABC erfolgreicher Verhandlungsführung<br />

03. –04.05.2018, Düsseldorf<br />

Erfolgreich überzeugen und führen<br />

ohne Weisungsbefugnis<br />

03.–04.05.2018, München<br />

Agiler Einkauf und agile Vertragsgestaltung<br />

14.–15.05.2018, Nürnberg<br />

Erfolgreiches IT-Outsourcing<br />

15.05.2018, Düsseldorf<br />

Grundlagen Fuhrparkmanagement<br />

15.–16.05.2018, Düsseldorf<br />

und praktische Anwendung<br />

17.–18.05.2018, Hannover<br />

Die wirksamsten Verhandlungstechniken<br />

17.–18.05.2018, Düsseldorf<br />

Grundlagen Einkaufscontrolling<br />

04.–05.06.2018, Düsseldorf<br />

ling mit SAP<br />

05.06.2018, Leipzig<br />

Sicherer verhandeln (2)<br />

05.–06.06.2018, Hamburg<br />

Marktwissen:<br />

Standard-Thermoplaste<br />

05.–06.06.2018, Stuttgart<br />

Die Blockchain-Technologie in Einkauf<br />

und SCM<br />

14.05.2018, Düsseldorf<br />

Einkauf von Frachten: Klassische<br />

und außergewöhnliche Optimierungsstrategien<br />

14.05.2018, Frankfurt am Main<br />

Technisches Grundwissen für Einkäufer:<br />

Kunststoff-Bauteile<br />

14.–15.05.2018, Düsseldorf<br />

Softwarepflege- und Hardware-<br />

Wartungsverträge für Einkäufer<br />

14.–15.05.2018, Hamburg<br />

Grundlagen des Einkaufs<br />

14.–15.05.2018, Ulm<br />

<strong>Aktuell</strong>es Vertragsrecht im Einkauf<br />

14.–15.05.2018, Mainz<br />

Einkauf und Verkauf – gemeinsam<br />

erfolgreicher verhandeln<br />

15.–16.05.2018, Hamburg<br />

Materialdisposition und Bestandscontrolling<br />

15.–16.05.2018, Stuttgart<br />

Internationales Einkaufsrecht<br />

16.–17.05.2018, Düsseldorf<br />

Effizientes Lieferantenmanagement<br />

in der Praxis<br />

16.–17.05.2018, Hamburg<br />

Projekteinkauf<br />

16.–17.05.2018, Stuttgart<br />

Basiswissen Fuhrparkrecht<br />

17.05.2018, Düsseldorf<br />

Value Management: Grundlagen<br />

Logistik- und Supply Chain<br />

Controlling<br />

04.–05.06.2018, Frankfurt am<br />

Main<br />

Preiserhöhungen abwehren<br />

04.–05.06.2018, Frankfurt am<br />

Main<br />

Supply Chain Risk and Resilience<br />

Management<br />

04.–05.06.2018, Wiesbaden<br />

Basiswissen im Einkauf für Neuund<br />

Quereinsteiger<br />

04.–08.06.2018, Frankfurt am<br />

Main<br />

Das CANVAS-Business-Model<br />

04.06.2018, Köln<br />

Disposition und Bestandscontrol-<br />

Qualitätssicherungsvereinbarungen<br />

für Einkäufer<br />

06.06.2018, Frankfurt am Main<br />

Effektive Vertragsgestaltung im<br />

Einkauf und optimaler Umgang<br />

mit AGB<br />

06.06.2018, Köln<br />

Der strategische Einkauf<br />

06.–07.06.2018, Düsseldorf<br />

Architekten- und Ingenieurrecht<br />

für Einkäufer<br />

06.–07.06.2018, Hamburg<br />

Der Einkaufsleiter<br />

06.–08.06.2018, Düsseldorf<br />

Dienstleistungsverträge in der<br />

Einkaufs praxis<br />

07.–08.06.20198, Hamburg<br />

76 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


BME AKTUELL<br />

BME Marketing GmbH<br />

„Einkauf meets Start-ups“ erfolgreich gestartet<br />

Der BME hat gemeinsam mit der<br />

Firma Expertist eine neue Veranstaltungsreihe<br />

ins Leben gerufen.<br />

Ziel des Verbandes ist es, den Einkaufs-,<br />

Logistik- und Supply-<br />

Chain-Managern einen Einblick<br />

in die Procurement-Start-up-Szene<br />

zu geben. „Das neue Format<br />

heißt ‚Einkauf meets Start-ups‘ –<br />

Regionale BME-Start-up-Crunches<br />

für Einkauf & Supply Chain.<br />

Wir sind mit der Resonanz sehr<br />

zufrieden, so Mirjam Zeller, Geschäftsführerin<br />

der BME Marketing<br />

GmbH. Rund 60 Einkäufer,<br />

Logistiker, Supply Chain Manager<br />

sowie Vertreter von Start-ups<br />

nutzten die Gelegenheit zum<br />

Meinungs- und Erfahrungsaustausch.<br />

Die Auftaktveranstaltung<br />

wurde in den Räumen der Kerkhoff<br />

Group durchgeführt. Unter<br />

den zwölf teilnehmenden Startup-Firmen<br />

befanden sich unter<br />

anderem Integrity Next, mysupply,<br />

FreightHub, Trade4Com und<br />

Clear Logistics. Der Programmablauf<br />

sah vor, dass rund zehn<br />

Start-ups in Vier-Minuten-Slots<br />

ihre Business-Modelle und Tools<br />

vorstellen, gefolgt von Fragen aus<br />

dem Publikum. Zeller: „Die Reihe<br />

ist ein besonderer Service für unsere<br />

Mitglieder. Alle Welt redet<br />

von Start-ups und nur die wenigsten<br />

Einkäufer kennen Firmen,<br />

die sich auf Einkauf oder Lieferantenmanagement<br />

spezialisiert<br />

haben.“ „Wir freuen uns junge,<br />

aufstrebende Unternehmen zu<br />

unterstützen. Gute Ideen zu haben<br />

ist eines – diese aber intelligent<br />

umzusetzen und auch verkaufen<br />

zu können, ist der schwierigere<br />

Teil. Wir sind immer daran<br />

interessiert, uns an innovativen<br />

Ideen zu beteiligen – sei es als Investor<br />

oder als Sparrings Partner“,<br />

betonte Gerd Kerkhoff, Geschäftsführer<br />

der Kerkhoff Group.<br />

Weitere Infos:<br />

mirjam.zeller@bme.de<br />

Gliederungen<br />

Termine im April 2018<br />

Aachen<br />

25.<strong>04.2018</strong>: Einkauf 4.0. Aachen,<br />

16 Uhr. Tel. 02404 67556107<br />

Bayreuth-Oberfranken<br />

10.<strong>04.2018</strong>: Lieferantenbewegung.<br />

Bindlach, 18 Uhr.<br />

11.<strong>04.2018</strong>: Hochschule Hof: Gründung<br />

der Hochschulgruppe. Hof,<br />

15.45 Uhr. Tel. 0171 2634115<br />

Berlin-Brandenburg<br />

19.<strong>04.2018</strong>: 2. Entscheidergespräch<br />

für Führungskräfte. Berlin, 16 Uhr.<br />

Tel. 0163 6869910<br />

Bodensee-Oberschwaben<br />

24.<strong>04.2018</strong>: 11. Internationales<br />

Bodensee- Forum: Einkauf 4.0<br />

Dornbirn, 13 Uhr.<br />

Tel. 0751 409194<br />

Bremen/Weser-Ems<br />

12.<strong>04.2018</strong>: 3. Einkaufsleitertag.<br />

Heidkamp, 16 Uhr.<br />

Tel. 0176 23927972<br />

Darmstadt<br />

12.<strong>04.2018</strong>: Sachmängelhaftung<br />

beim Werk- und Kaufvertrag.<br />

Darmstadt, 17 Uhr.<br />

Tel. 06151 871105<br />

23.<strong>04.2018</strong>: Verhandlungsrhetorik.<br />

Darmstadt, 09 Uhr.<br />

Tel. 06251 703722<br />

Düsseldorf/Mittlerer Niederrhein<br />

17.<strong>04.2018</strong>: Einkauf meets Verkauf.<br />

Neuss, 17.30 Uhr.<br />

Tel. 0172 2123700<br />

Freiburg-Südbaden<br />

10.<strong>04.2018</strong>: Regionalversammlung.<br />

Bad Krozingen, 17.30 Uhr.<br />

Tel. 0162 4253232<br />

Hannover<br />

25.<strong>04.2018</strong>: 13. Messefrühstück<br />

auf der Hannover Messe.<br />

Hannover, 07.30 Uhr.<br />

Tel. 0173 3855580<br />

Karlsruhe/Mittlerer-Oberrhein<br />

19.<strong>04.2018</strong>: Nachhaltiges, honig -<br />

süßes Verhandlungstraining.<br />

Bühl, 17 Uhr.<br />

Tel. 0721 78204721<br />

Kassel<br />

17.<strong>04.2018</strong>: 1. Einkaufsleitertag:<br />

„Industrie 4.0 fordert Einkauf 4.0“.<br />

Holzminden, 14 Uhr.<br />

Tel. 05272 608132<br />

19.<strong>04.2018</strong>: Öffentliche <strong>Beschaffung</strong>:<br />

Status Quo und digitale Zukunft.<br />

Eschwege, 17 Uhr.<br />

Tel. 0561 93011324<br />

Köln<br />

12.<strong>04.2018</strong>: Preisverhandlungen im<br />

Einkauf. Köln, 18 Uhr.<br />

Tel. 0171 5767292<br />

Mainfranken<br />

19.<strong>04.2018</strong>: 6. Young-Professionals-<br />

Forum. Veranstaltungsort auf<br />

Anfrage , 18 Uhr. Tel. 0162 9683195<br />

Münster-Westfalen<br />

19.<strong>04.2018</strong>: Rechtssicherer<br />

Umgang mit Lieferanten (2).<br />

Greven, 18 Uhr. Tel. 0170 9863324<br />

Nürnberg – Mittelfranken<br />

10.<strong>04.2018</strong>: Firmenbesichtigung.<br />

Veranstaltungsort und Uhrzeit auf<br />

Anfrage. Tel. 0911 6556207<br />

Osnabrück<br />

24.<strong>04.2018</strong>: Procurement meets<br />

Start-ups. Osnabrück, 13 Uhr.<br />

Tel. 0151 22634731<br />

Pfalz/Rhein-Neckar<br />

19.<strong>04.2018</strong>: Das neue ABC des<br />

(B2B-)Marketings: Automation,<br />

Branding und Content.<br />

Heidelberg, 17 Uhr.<br />

Tel. 06221 379292<br />

Regensburg – Oberpfalz/<br />

Niederbayern<br />

19.<strong>04.2018</strong>: Procurement<br />

Excellence : Wo stehen wir heute<br />

und wo wollen wir morgen sein?<br />

Regensburg, 18 Uhr.<br />

Tel. 0160 7147662<br />

Ruhrgebiet<br />

17.<strong>04.2018</strong>: Der Strategische<br />

Einkauf ist tot: Ein Nachruf aus der<br />

Zukunft. Essen, 17.45 Uhr.<br />

Tel. 0162 2843778<br />

Saar<br />

24.<strong>04.2018</strong>: Flughafen Saarbrücken:<br />

Herausforderungen in Einkauf<br />

und Logistik. Saarbrücken. Uhrzeit<br />

auf Anfrage. Tel. 06831 906141<br />

Sachsen-Anhalt<br />

12.<strong>04.2018</strong>: BGB Update 2018:<br />

Änderungen im Kaufrecht und<br />

Werkvertragsrecht.<br />

Magdeburg, 17.30 Uhr.<br />

Tel. 0151 18816343<br />

Stuttgart – Mittlerer Neckar<br />

10.<strong>04.2018</strong>: Präventives kooperatives<br />

Lieferanten-Assessment.<br />

Stuttgart, 17.30 Uhr.<br />

Tel. 07152 599724<br />

Südbayern<br />

19.<strong>04.2018</strong>: Werden Sie ein Game-<br />

Changer! München, 18 Uhr.<br />

Tel. 0177 9599310<br />

Ulm-Alb<br />

18.<strong>04.2018</strong>: c-Com: Effizientes Life-<br />

Cycle-Management von C-Teilen.<br />

Aalen, 17.30 Uhr.<br />

Tel. 07361 5851128<br />

24.<strong>04.2018</strong>: Risikomanagement.<br />

Heidenheim, 17.30 Uhr.<br />

Tel. 0731 490707<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 77


Führungskompetenz steigern<br />

Sozialkompetenz – der unterschätzte<br />

Leistungstreibstoff<br />

Respektvolle Begegnungen von Mensch zu Mensch im Führungshandeln<br />

und die Anerkennung des Leistungsbeitrags der anderen sind die Schlüssel<br />

zum engagierten Arbeiten.<br />

Soll der Betrieb so effizient wie möglich<br />

laufen, dann sollte so wenig Sand wie<br />

nur möglich im Getriebe sein. Interne<br />

Reibungen beeinträchtigen immer das Leistungsvermögen.<br />

Zudem strahlen sie nach<br />

außen aus und beeinträchtigen das Ansehen<br />

der Firma. Woher weht der meiste Sand ins<br />

Getriebe eines Unternehmens? Er weht, wie<br />

es der Esslinger Coach und Professor für praktische<br />

Philosophie an der Universität Eichstätt-Ingolstadt<br />

Dr. Ferdinand Rohrhirsch<br />

bildmächtig ausdrückt, „aus der Verhaltenswüste“.<br />

Was charakterisiert Sozialkompetenz?<br />

Mit anderen Worten, knirscht es im Betriebsablauf,<br />

dann deutet das zuallererst auf mangelnde<br />

Sozialkompetenz im internen Umgang<br />

von oben nach unten hin. Und das ist<br />

aus der Sicht des Organisationspsychologen<br />

und Arbeitsmediziners Professor Dr. Michael<br />

Kastner vom Institut für Arbeitspsychologie<br />

und Arbeitsmedizin (IAPAM) in Herdecke ein<br />

gefährliches Manko. Denn für ihn „ist Sozialkompetenz<br />

die Formel für diejenigen, die auf<br />

„Wenn persönlicher Narzissmus,<br />

Kränkbarkeit und Rechthabe -<br />

bedürfnis eines ranghohen<br />

Mitglieds einer Gruppe im<br />

Vordergrund stehen, können<br />

die eigentlichen Ziele und<br />

Aufgaben der Gruppe in den<br />

Hintergrund treten.“<br />

Dr. Gerhard Medicus vom<br />

Institut für Psychologie der<br />

Universität Innsbruck<br />

Dauer Erfolg haben wollen.“ Entscheidendes<br />

Kennzeichen ist das Bewusstsein, in Wechselwirkung<br />

mit anderen Menschen zu leben und<br />

andere Menschen in ihrer Bedeutung für das<br />

eigene Wollen und Tun wahrzunehmen und<br />

entsprechend mit ihnen umzugehen. Sozial<br />

kompetente Chefs zeichnen sich folglich<br />

nicht allein durch kommunikative Fähigkeiten,<br />

Konfliktfähigkeit, Teamfähigkeit, Durchsetzungsvermögen<br />

und Kooperations- und<br />

Koordinationsfähigkeit aus, sondern auch<br />

durch Empathie und Sensibilität.<br />

In der Schlussfolgerung heißt das, für Ansehen<br />

und Erfolg eines Unternehmens spielt es eine<br />

ganz erhebliche Rolle, ob von oben die Existenz<br />

der anderen in wertschätzender Weise wahrgenommen<br />

wird. Es ist maßgeblich diese<br />

Wahrnehmung, die dazu beiträgt, die Belegschaft<br />

zusammenzuschweißen, zu vitalisieren,<br />

zum engagierten, umsichtigen und weiterbildungsbereiten<br />

Mitmachen zu animieren.<br />

Wahrgenommen und wertgeschätzt zu werden,<br />

ist ein menschliches Grundbedürfnis.<br />

Dort, wo nur noch über die Köpfe der anderen<br />

hinweg bestimmt und nicht mehr an elementare<br />

Bedürfnisse der Menschen angeknüpft<br />

geführt wird, bleibt dieses Grundbedürfnis<br />

zum Schaden des Betriebs unberücksichtigt.<br />

Dadurch wird in der Belegschaft<br />

Ärger ausgelöst.<br />

„Ärger und Zorn haben mit frustrierten Wünschen<br />

und Rechten zu tun. Sie setzen oft nach<br />

Kränkungen ein, können also als emotionale<br />

Antwort auf eine Beleidigung oder einen ungerechtfertigten<br />

Angriff verstanden werden“,<br />

erläutert Professor Dr. med. Daniel Hell, von<br />

1991 bis 2009 Professor für Klinische Psychiatrie<br />

und Klinikdirektor an der Psychiatrischen<br />

78 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


KARRIERE<br />

Respekt spielt im japanischen Geschäftsleben<br />

eine ganze große Rolle und lässt sich aber<br />

nicht genauso auf europäische Unternehmen<br />

übertragen. Grundsätzlich sollte auch bei uns<br />

der respektvolle Umgang miteinander ein<br />

wichtiger Aspekt im Business sein.<br />

Bild: rawpixel/123rf<br />

Universitätsklinik Zürich und seitdem an der<br />

Privatklinik Hohenegg in Meilen/CH als Depressionsspezialist<br />

tätig. „Das ist auch der<br />

Grund, weshalb Ärger schon sehr früh in Verbindung<br />

mit Rachegefühlen gebracht worden<br />

ist.“ Wem kommt da nicht das<br />

Phänomen der inneren Kündigung in den<br />

Sinn und dessen destruktive Auswirkungen<br />

auf das Unternehmensgeschehen?<br />

Respektvoller Umgang miteinander<br />

Der Schweizer Psychotherapeutin und ehemaligen<br />

Professorin für Psychologie an der<br />

Universität Zürich Dr. Verena Kast zufolge,<br />

tritt Ärger fast immer auf, wenn jemandem<br />

der Respekt versagt wird. Oder wenn sich jemand<br />

ausgenutzt vorkommt: „Dieser Aspekt<br />

des Angriffs auf das Selbstkonzept ist heute<br />

zentral wichtig geworden. Wir ärgern uns vor<br />

allem dann, wenn wir uns in unserer Integrität<br />

nicht gesehen, nicht respektiert fühlen<br />

und wir dann das Gefühl haben, wir müssten<br />

unsere Grenzen neu bestimmen, neu setzen<br />

und dafür sorgen, dass sie auch respektiert<br />

werden.“<br />

Was das praktisch heißt, beschreiben Andreas<br />

Krebs und Paul Williams in einer Textpassage<br />

ihres Buches „Die Illusion der Unbesiegbarkeit“:<br />

Nach dem frühen Tod des Unternehmensgründers<br />

Peter Dussmann nahm dessen<br />

Witwe Catherine von Fürstenberg-Dussmann<br />

2008 das Heft der Firma in die Hand.<br />

Die Dussmann Group beschäftigt 63500 Mitarbeiter<br />

in 18 Ländern und erzielt einen Milliardenumsatz.<br />

Kerngeschäft sind Services wie<br />

Catering, Sicherheitsdienst, Gebäudetechnik<br />

und Gebäudereinigung. Um das Unternehmen<br />

besser kennenzulernen, arbeitete sie<br />

inkognito mehrere Wochen in ihrem eigenen<br />

Unternehmen, getarnt als Putzfrau, Küchenhilfe,<br />

Pflegekraft und Autoaufbereiterin.<br />

Zwei besonders eindrückliche Erlebnisse, erzählte<br />

sie Krebs und Williams, verrieten ihr,<br />

wie es um das Wertegerüst der Topmanager<br />

bestellt war. Nach einer langen Nacht Putzen<br />

begegnete sie, noch als Putzfrau getarnt, auf<br />

dem Flur im 7. Stock der eigenen Dussmann-<br />

Hauptverwaltung dem damaligen CEO und<br />

CFO. Sie musste den beiden, die raumgreifend<br />

über den Flur steuerten, ausweichen. Sie grüßte,<br />

wurde jedoch komplett ignoriert, keiner hat<br />

sie gegrüßt. Für das Topmanagement war sie<br />

schlicht nicht existent. Nicht anders ging es<br />

ihr, als sie bei einem Kunden den Boden der<br />

Tiefgarage reinigte. Sie habe regelrecht hinund<br />

herspringen müssen, um nicht von den<br />

vorbeirauschenden Porsches und Mercedes<br />

der Manager überfahren zu werden, erinnert<br />

sie sich. Keiner grüßte, keiner sprach mit ihr.<br />

Auch hier existierte sie einfach nicht.<br />

„Der Respekt vor den anderen<br />

als Ausdruck der Wertschätzung<br />

der anderen kommt in der<br />

heutigen Unternehmensführung<br />

zu kurz.“<br />

Dr. Ferdinand Rohrhirsch,<br />

Universität Eichstätt-Ingolstadt<br />

• Adel 61<br />

• ADK 52<br />

• Apple 80<br />

• Aventics 38<br />

• Balluff 16<br />

• Beckhoff 45<br />

• Bitkom 22<br />

• BMW 60<br />

• Bosch Rexroth 37<br />

• Data Interchange 31<br />

• Denso 61<br />

• Deutsche Messe 5, 40<br />

• DPAG 16<br />

• Dussmann 78<br />

• E/D/E 64<br />

• Fly-Docs 66<br />

• General Electric 80<br />

• Google 26, 60<br />

Diese Erlebnisse wundern den langjährigen<br />

Psychiater am Psychiatrischen Krankenhaus<br />

in Hall in Tirol und heutigen Lehrbeauftragten<br />

für Humanethologie (= auf den Menschen<br />

bezogene Verhaltensforschung) am Institut<br />

für Psychologie der Universität Innsbruck<br />

Dr. Gerhard Medicus wenig: „Machtakkumulation<br />

kann zu einer Veränderung der<br />

Selbstwahrnehmung führen und Selbstüberschätzung<br />

begünstigen. Infolgedessen nehmen<br />

viele Chefs oder Ranghohe die Abhängigkeit<br />

ihrer Erfolge von anderen Menschen<br />

nicht wahr und entfalten ihren Machtbereich<br />

so, als wäre er ihr persönliches Eigentum und<br />

Verdienst. Wenn persönlicher Narzissmus,<br />

Kränkbarkeit und Rechthabebedürfnis eines<br />

ranghohen Mitglieds einer Gruppe im Vordergrund<br />

stehen, können die eigentlichen Ziele<br />

und Aufgaben der Gruppe in den Hintergrund<br />

treten.“<br />

Was Rohrhirsch zu der Feststellung führt:<br />

„Der Respekt vor den anderen als Ausdruck<br />

der Wertschätzung der anderen kommt in<br />

der heutigen Unternehmensführung zu kurz.<br />

Möglicherweise drückt sich darin auch die<br />

gesamtgesellschaftliche Entwertung und<br />

Missachtung der Wichtigkeit respektvollen<br />

Miteinanderumgehens aus.“ Als Folge dieser<br />

mangelnden Sozialkompetenz habe sich in<br />

vielen Unternehmen ein unterschwelliges Ärgerpotenzial<br />

aufgebaut, das sich auf vielfältige<br />

Weise zu deren Schaden Luft verschaffe.<br />

Insofern dürfte sein Ratschlag nicht nur unter<br />

ethischen Gesichtspunkten ein beherzigenswerter<br />

sein: „Das Streben nach einem vitalen,<br />

dem Neuen aufgeschlossenen, initiativreichen,<br />

wettbewerbsstarken Betrieb sollte diesen<br />

Aspekt der Wertschätzung bei dem Bemühen,<br />

die betriebliche Effizienz und Selbsterneuerungsfähigkeit<br />

zu pflegen und zu steigern,<br />

mehr in den Blick nehmen.“<br />

Der Autor<br />

• Hänchen 34<br />

• Hengstler 46<br />

• Hermes 52<br />

• Hewlett Packard 80<br />

• Höveler Holzmann 12<br />

• HTC 60<br />

• HTW des Saarlandes 16<br />

• Igus 32<br />

• Körber 16<br />

• Lapp 46<br />

• Leifheit 16<br />

• Lufthansa Technik 54, 66<br />

• M+W Central Europe 77, 52<br />

• Mayr 44<br />

• Messe München 10<br />

• Micro-Epsilon 43<br />

• Microsoft 60<br />

• Miele 16<br />

Hartmut Volk, Diplom-Betriebswirt,<br />

freier Publizist<br />

Firmenregister<br />

• Nord Drivesystems 37<br />

• Oculus 60<br />

• Onventis 64<br />

• Reyher 62<br />

• Rittal 44<br />

• Rodriguez 38<br />

• Rohde & Schwarz 20<br />

• SAP 62<br />

• Scandit 60<br />

• Schaeffler 38<br />

• Siemens 6, 44<br />

• SRZ Systeme 54<br />

• Still 54<br />

• TE Connectivity 43<br />

• TransPak 28<br />

• Xerox 80<br />

• ZF Friedrichhafen 6<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 79


KARRIERE<br />

Buchrezension<br />

Die Realwirtschaft im Würgegriff der Finanzindustrie<br />

Die Frage steht im Raum: Was hat den Niedergang der vormals stolzen US-Industrie und der damit eng verbundenen<br />

Branchen industrienaher Dienstleistungen verursacht und letztlich auch dazu geführt, dass ein<br />

Populist wie Donald Trump amerikanischer Präsident werden konnte? Die CNN-Journalistin Rana Foroohar<br />

sagt: Die Probleme sind hausgemacht. Die Makers, diejenigen, die Waren produzieren und Dienstleistungen<br />

anbieten, wurden über Jahrzehnte von den Takers, der Finanzindustrie, immer mehr an den Rand gedrängt.<br />

Sie forderten (und fordern weiterhin) gute Zahlen und zwar kurzfristig statt guter Produkte und Dienst -<br />

leistungen und induzieren dadurch den Ruin der Industrie.<br />

Rana Foroohar geht dieser fatalen Entwicklung<br />

journalistisch, nicht wissenschaftlich auf<br />

den Grund. Nach ihrer festen Überzeugung<br />

liegt die Wurzel des selbstgemachten Übels in<br />

der „Finanzialisierung“ der amerikanischen<br />

Wirtschaft. Damit meint sie eine immer stärkere<br />

Dominanz des Finanzwesens inklusive eines<br />

falsch verstandenen Shareholder-Value-<br />

Denkens über die Realwirtschaft. In den großen<br />

Industrieunternehmen – so ihre Einschätzung<br />

– herrschen aufgrund dessen Zahlenmenschen<br />

und nicht mehr technik- sowie produkt-<br />

und serviceorientierte Unternehmerpersönlichkeiten,<br />

die mit passgenauen Angeboten<br />

für die Kunden Wert schaffen wollen.<br />

Die „Finanzialisierung“ versteht die Autorin<br />

als Triumph der „Takers“ über die „Makers“.<br />

Die „Takers“, das sind die „Kassierer“, die<br />

Granden der Wall Street, die einzig und allein<br />

das Ziel verfolgen, Geld zu vermehren, aber<br />

keine nachhaltigen Werte schaffen. Und die<br />

„Makers“, das sind die Entrepreneure, die<br />

Mache r der Main Street, die mit ihren neuen<br />

Ideen, Produkten und Dienstleistungen Problemlösungen<br />

für die Volkswirtschaft erbringen.<br />

Anteilseigner an den Aktiengesellschaften<br />

sind in der Regel Banken und Fonds, also<br />

die Finanzwelt. Wenn deren Gewinne im Mittelpunkt<br />

der Unternehmenspolitik stehen,<br />

dann regiert in der Regel nur noch kurzfristig<br />

orientiertes Denken mit fatalen Konsequenzen<br />

für die Unternehmen und auch die Jobs.<br />

Maker against Taker<br />

„Maker“ in diesem Sinne war zum Beispiel<br />

Apple-Gründer Steve Jobs, der unermüdlich<br />

daran arbeitete, mit seinen Innovationen das<br />

Leben der Menschen zu verbessern. Ein typischer<br />

„Taker“ ist demgegenüber sein Nachfolger,<br />

Tim Cook, der davon beseelt scheint,<br />

durch immer neue Finanztricks das Vermögen<br />

von Apple zu vermehren, von dem aber<br />

Makers and Takers. Der Aufstieg des Finanz -<br />

wesens und der Absturz der Realwirtschaft.<br />

Rana Foroohar. Plassen Verlag, Kulmbach 2017,<br />

445 Seiten, 29,99 €, ISBN: 9783864704383<br />

so gut wie keine unternehmerischen Impulse<br />

ausgingen. So etwas möge eine Zeit lang gutgehen,<br />

längerfristig schadeten solche Praktiken<br />

aber den Unternehmen, ihren Aktionären<br />

und der gesamten Gesellschaft. Apple sei<br />

kein Einzelfall, denn die meisten US-Großkonzerne<br />

zahlten trickreich keine oder nur minimale<br />

Steuern. Die Autorin zeigt an vielen Beispielen,<br />

wie die Innovationskraft von stolzen<br />

Industrien, die Qualität ihrer Produkte und<br />

die Unternehmenskulturen systematisch zerstört<br />

wurden. Der Niedergang der US-Automobilindustrie,<br />

die Verwandlung der Ikone<br />

General Electric von einem kreativen Unternehmen<br />

in eine faktische Schattenbank, der<br />

Niedergang von Xerox oder Hewlett Packard<br />

und andere zeigen mit aller Deutlichkeit, wohin<br />

die „Finanzialisierung“ führt.<br />

Bleibt nur die Frage: Warum griff niemand ein?<br />

Die Antwort der Autorin: Alle jüngeren US-Ad-<br />

ministrationen waren in erheblichem Maße<br />

von Vertretern der Finanzindustrie durchseucht.<br />

Nicht nur die Main Street liege im Würgegriff<br />

des Finanzkapitals, sondern faktisch der<br />

gesamte Staat. Die „Finanzialisierung“ ist für<br />

die Autorin eine Krankheit, die Obama nicht<br />

unter Kontrolle bekam und die jetzt unter<br />

Trump noch stärker grassiert, wenn man sich<br />

die Entourage des amerikanischen Präsidenten<br />

ansieht (Anmerkung des Rezensenten).<br />

Diener der Wirtschaft und nicht ihr Herr<br />

Um die US-Wirtschaft wieder fitzumachen,<br />

wird es nach diesen Erkenntnissen nicht ausreichen,<br />

sie einfach nur gegen die Billigkonkurrenz<br />

abzuschotten. Vielmehr muss es<br />

auch darum gehen, sie aus der festen Umklammerung<br />

des Finanzwesens zu lösen.<br />

Rana Foroohar belässt es nicht bei der möglicherweise<br />

etwas überzogenen und einseitigen<br />

Kritik. Sie zeigt auch zumindest ansatzweise<br />

Lösungswege auf, wie man das von ihr<br />

zu Recht beklagte Machtungleichgewicht zugunsten<br />

der Realwirtschaft neu justieren<br />

könnte. Das Finanzwesen muss wieder auf<br />

den Platz verwiesen werden, der ihm zukommen<br />

sollte, nämlich „als Diener der Wirtschaft<br />

und nicht als ihr Herr“. Grundvoraussetzung<br />

hierfür wäre ein im positiven Sinne<br />

starker Staat mit politischen Akteuren, die<br />

von eigenen wirtschaftlichen Interessen unabhängig<br />

sind. Von der Trump-Administration<br />

ist da wohl kaum viel zu erwarten.<br />

Der Autor<br />

Prof. Dr. Robert Fieten,<br />

fachlicher Berater der<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell,<br />

Köln<br />

80 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


KARRIERE<br />

Einkauf. Studienwissen kompakt.<br />

Klaus Dieter Lorenzen, Wilfried Krokowski.<br />

Springer Fachmedien, Wiesbaden 2018,<br />

235 Seiten, 14,99 €, ISBN 978–3–658–07222–3<br />

„In Zukunft können nur die Unternehmen<br />

bestehen, die neben der richtigen Produktund<br />

Vertriebsstrategie auch die richtige Einkaufsstrategie<br />

haben.“ Dieses Lehrbuch gibt<br />

einen kompakten und verständlichen Überblick<br />

über die Grundlagen des modernen Einkaufs.<br />

Es richtet sich an alle, die sich mit Fragen<br />

des Einkaufs im Rahmen ihrer Aus- und<br />

Weiterbildung sowie ihrer beruflichen Praxis<br />

auseinandersetzen. Dazu gibt es viele Fragen,<br />

die dieses Buch beantworten möchte:<br />

- Wie können Prozesse gestaltet werden?<br />

- Welche Tools und Methoden stehen zur Verfügung,<br />

um Informationen über die Ist-Situation<br />

zu ermitteln und daraus Handlungsempfehlungen<br />

abzuleiten?<br />

- Wie ist Global Sourcing zu betreiben?<br />

- Wie identifizieren wir Lieferanten?<br />

-Welche Möglichkeiten stehen zur Preisanalyse<br />

zur Verfügung?<br />

- Wie findet Lieferantenmanagement oder<br />

Lieferantenentwicklung statt?<br />

Kurze Lerneinheiten, übersichtliche didaktische<br />

Module sowie die begleitende Lernkontrolle<br />

sorgen für eine nachhaltige Wissensvermittlung.<br />

Die beiden Autoren haben langjährige Erfahrungen<br />

im Bereich Lehre und Beratung.<br />

Dr. Klaus Dieter Lorenzen ist Professor an der<br />

FH Kirl, Institut für Supply Chain und<br />

Operations Management. Dipl.-Ing. Wilfried<br />

Krokowski ist geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Einkaufsberatung Global<br />

Procurement Services und Lehrbeauftragter<br />

an der FH Kiel. (sas)<br />

Neue Entwicklungen in der Unternehmensorganisation.<br />

Herausgeber: Dieter Spath, Engelbert Westkämper,<br />

Hans-Jörg Bullinger, Hans-Jürgen Warnecke.<br />

Springer Verlag, Berlin 2017, 616 Seiten, 69,99 €,<br />

ISBN 978–3–662–55426–5<br />

Dieses Buch mit aktualisierten und neuen<br />

Beiträgen setzt neue Akzente auf eine ganzheitliche<br />

Unternehmensorganisation vor<br />

dem Hintergrund turbulenter Märkte. Die<br />

Beiträge aktualisieren das weiterhin verfügbare<br />

Nachschlagewerk der Herausgeber.<br />

Innovativ im globalen Wettbewerb! In einer<br />

sich vernetzenden Welt überleben nur die<br />

Unternehmen, die sich schnell und flexibel<br />

den neuen Gegebenheiten stellen, sie als Herausforderung<br />

zum Strukturwandel begreifen.<br />

Das übersichtlich gegliederte und für die<br />

Praxis geschriebene Handbuch für das Management<br />

liefert das Grundwissen für eine<br />

erfolgreiche Unternehmensorganisation auf<br />

dem Weg zu voll vernetzten Prozessen: Industrie<br />

4.0.<br />

Ausgehend von der strategischen Ausrichtung<br />

und Einbindung der Organisation werden<br />

Planungsmethoden und -werkzeuge für<br />

ein ganzheitliches Prozessmanagement vorgestellt.<br />

Dabei finden moderne Technologien<br />

wie die Digitale Fabrik und Virtuelle Realität<br />

vor dem Hintergrund der Initiative Industrien<br />

4.0 besondere Beachtung. Organisationsaspekte<br />

während der Umsetzung und im Betrieb<br />

von Unternehmen runden die umfassende<br />

Betrachtung ab. (sas)<br />

Der große Crash 1929: Ursachen, Verlauf, Folgen.<br />

John Kenneth Galbraith, Prof. Dr. Max Otte.<br />

Finanzbuch Verlag, München, 6. Auflage 2018,<br />

240 Seiten, 14,99 €, ISBN: 978–3–89879–695–8<br />

24. Oktober 1929: Kein anderer Tag hat sich<br />

in das kollektive Gedächtnis der Anlegergemeinde<br />

so eingebrannt wie der „Schwarze<br />

Freitag“ von 1929. Doch was damals genau<br />

geschehen ist und wie es zu diesem bisher<br />

einzigartigen Börsencrash kam, ist den wenigsten<br />

bekannt. Innerhalb weniger Stunden<br />

kollabierte die größte Volkswirtschaft der Erde,<br />

ein weltumspannendes Handels- und<br />

Währungssystem geriet ins Wanken. Doch<br />

wie konnte es zu diesem Supergau an den Finanzmärkten<br />

kommen?<br />

John Kenneth Galbraith analysiert minutiös<br />

und dabei unterhaltend die Umstände, die<br />

dieses Ereignis möglich machten und vergleicht<br />

die zwei großen Börsencrashs von<br />

1929 und 1987, zeigt Parallelen und Konsequenzen<br />

sowie deren Nachwirkungen auf die<br />

Gegenwart auf. Schritt für Schritt zeigt er<br />

auf, welche Fehler in der Vergangenheit zu<br />

diesen katastrophalen Entwicklungen führten.<br />

Darüber hinaus analysiert der Autor die<br />

Schwächen des jetzigen Systems der Finanzwelt<br />

und deren Gefahren, auch künftig nicht<br />

für einen neuen, großen Börsencrash gerüstet<br />

zu sein. Und er zieht die Parallele, die sich<br />

im Gespräch über dieses Weltereignis stets<br />

unterbewusst aufdrängt: Könnte so etwas<br />

wieder passieren? Heute? Hier? Galbraith<br />

meint: Ja. Es muss wieder passieren.<br />

Denn: Die Vergangenheit zu kennen hilft, die<br />

Zukunft zu verstehen. Gerade in Zeiten, in<br />

denen die Finanzmärkte einen wachsenden<br />

Einfluss auf die Unternehmen haben, hilft<br />

dieses Buch die Zusammenhänge besser zu<br />

verstehen. (sas)<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 81


VORSCHAU MAI<br />

Business Travel<br />

Unter dem Motto Simplify Business Travel<br />

werden Technologien diskutiert, um die Komplexität<br />

zu reduzieren und Geschäftsreisen<br />

zu vereinfachen – für Entscheider und Reisende.<br />

Aber was bedeutet eigentlich Vereinfachung<br />

im Business Travel? Wie kann die das<br />

Travel Programm vereinfacht werden? Welche<br />

Bereiche der Geschäftsreisen können besonders<br />

von der Vereinfachung profitieren?<br />

Was ist der beste Weg, um zu vereinfachen<br />

und das Hotelprogramm zu optimieren?<br />

Schaltschrankbau<br />

Bei der Herstellung von Schaltschränken entstehen<br />

erhebliche technische und organisatorische<br />

Herausforderungen. In der mittelständisch<br />

geprägte Branche herrscht deshalb<br />

ein hoher Kosten- und Zeitdruck. Dabei gibt<br />

es jetzt Lösungen, mit denen sich die einzelnen<br />

Prozesse effizienter gestalten lassen.<br />

Bilder v. o.: Bosch, Kurhan/123rf, bht2000/<br />

Fotolia, Phoenix Contact<br />

Indirekter Einkauf<br />

Bosch hat 2016 den BME-Innovationspreis<br />

für die Neuausrichtung<br />

des Indirekten Einkaufs erhalten.<br />

Sabine Schulz-Rohde<br />

sprach mit Jörg Mimmel, Mitglied<br />

der Geschäftsleitung des<br />

Zentralbereichs Einkauf und Logistik<br />

der Robert Bosch GmbH,<br />

und verantwortlich für den Indirekten<br />

Einkauf, über die Neuausrichtung<br />

des Indirekten Einkaufs.<br />

Fuhrparkmanagement<br />

Wann und wie kommt die Elektromobilität<br />

endlich in Fahrt?<br />

Was bedarf es, eine Dienstfahrzeugsflotte<br />

auf die umweltfreundlichen<br />

Antriebstechnik<br />

umzustellen? Im Vorfeld gibt es<br />

viele weitere Fragen zu klären:<br />

Wie funktioniert das Laden? Ist<br />

die Reichweite ausreichend? Bedeutet<br />

ein Elektroauto eine Einschränkung<br />

des Komforts?<br />

DAS MAGAZIN FÜR EINKAUF,<br />

MATERIAL WIRTSCHAFT UND LOGISTIK<br />

ISSN 0341–4507<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz (gö), Phone +49 711 7594–451<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Sabine Schulz-Rohde (sas),<br />

Phone +49 711 7594–252;<br />

Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk),<br />

Phone +49 711 7594–454;<br />

M.A. Laura Cyprian (lc), Phone +49 711 7594–342<br />

Fachliche Beratung: Dr. Robert Fieten<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Daniela Engel, Phone +49 711 7594–452,<br />

Fax –1452, E-Mail: daniela.engel@konradin.de<br />

Layout: Ursula Schirmer, Phone +49 711 7594–244<br />

Gesamtanzeigenleitung:<br />

Joachim Linckh, Phone +49 711 7594–565<br />

Auftragsmanagement:<br />

Annemarie Olender, Phone +49 711 7594–319<br />

Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 61 vom 1.10.2017.<br />

Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594–5850,<br />

Fax +49 711 7594–15850, E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />

Erscheinungsweise: 10 x jährlich<br />

Bezugspreis jährlich: Inland 143,00 € inkl. MwSt. und Versandkosten;<br />

Ausland 148,00 € inkl. Versandkosten;<br />

Einzelheft Inland: 14,40 € inkl. MwSt. und Versandkosten.<br />

Einzelheft Ausland: 14,90 € inkl. Versandkosten.<br />

Für Schüler, Studenten und Auszubildende gegen Nachweis:<br />

Inland 69,00 € inkl. Versand und MwSt., Ausland<br />

74,00 € inkl. Versand. Bestellungen beim Verlag oder beim<br />

Buchhandel. Sofern das Abonnement nicht für einen bestimmten<br />

Zeitraum ausdrücklich bestellt war, läuft das<br />

Abonnement bis auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen<br />

zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden.<br />

Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von<br />

jeweils vier Wochen zum Quartalsende. Bei Nichterscheinen<br />

aus technischen Gründen oder höherer Gewalt entsteht<br />

kein Anspruch auf Ersatz.<br />

Die Mitglieder des Bundesverbandes Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. ( BME ) und des ÖPWZ erhalten die<br />

Zeitschrift „<strong>Beschaffung</strong> aktuell“ im Rahmen einer Kooperation.<br />

Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />

Partner ship, The Court, Long Sutton, GB-Hook, Hamp shire<br />

RG29 1TA, Phone 01256 862589, Fax 01256 862182,<br />

E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />

Schweiz: IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstr. 3,<br />

CH-8406 Winterthur, Phone 052 633 08 88,<br />

Fax 052 633 08 99, E-Mail: f.stoll@iff-media.ch;<br />

Japan: Mediahouse, Kudankita 2-Chome Building, 2–3–6,<br />

Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102, Phone 03 3234–2161,<br />

Fax 03 3234–1140; USA, Kanada: D.A. Fox Advertising<br />

Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY<br />

10001, Phone +1 212 89 63 881, Fax +1 212 62 93 988,<br />

E-Mail: detleffox@comcast.net<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder. Alle in <strong>Beschaffung</strong><br />

aktuell erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />

Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2018 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT AM 3. MAI 2018.<br />

ANZEIGENSCHLUSS IST DER 10. APRIL.<br />

82 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04


Wer sorgt zuverlässig für<br />

superstarke Oberflächen?<br />

Genau die richtige<br />

Bürsten-Lösung.<br />

Vom Strukturieren übers Aufrauen, Entgraten, Reinigen bis zum Polieren – mit unseren<br />

Walzenbürsten läuft’s bei Ihnen rund. Für jede Aufgabenstellung bieten wir genau<br />

die richtige Lösung. So optimieren Sie Produktionsabläufe. Fragen Sie einfach Ihre<br />

Bürsten-Experten.<br />

info@kullen.de<br />

+49 (0) 71 21/142-211<br />

Mehr Informationen unter: www.kullen.de/superkraft<br />

<strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04 83


eLogistics verbindet.<br />

C-Teile-Management<br />

in der Industrie 4.0<br />

kk-elogistics.de<br />

84 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 04

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!