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KEM Konstruktion 06.2017

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Das<br />

Engineering<br />

Magazin<br />

06 2017<br />

www.kem.de<br />

Digitale und reale Dimensionen innovativer Produkte<br />

Titelstory Seite 50<br />

Polymergleitlager erweisen sich<br />

als langlebiger und günstiger<br />

Schneller und<br />

individueller<br />

3D-Druck<br />

Seite 30<br />

Normen<br />

in der Praxis<br />

Serie Sicherheitstechnik<br />

Seite 90<br />

Laser als Basis<br />

für Industrie 4.0<br />

World of Photonics<br />

Seite 98<br />

Im Gespräch | „Materialkompositionen als Chance“<br />

Dr. Peter Reichelt, Geschäftsführer Reichelt Chemietechnik – Seite 14<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 1


Industrie<br />

Fachwissen für Interdisziplinäre<br />

Produktentwicklung<br />

<strong>KEM</strong> Systems Engineering<br />

Speziell für Sie als Verantwortliche für den Entwicklungsprozess.<br />

Damit die Zusammenarbeit zwischen Mechanik- und Elektronik-<br />

Spezialisten, Softwarenentwicklern, Automatisierungsprofis<br />

und IT‘lern reibungslos klappt.<br />

Jährlich 2 Sonderausgaben unter anderem mit diesen Themen:<br />

• Systems Engineering – Methoden & Tools<br />

• Industrie 4.0 / Internet of Things (IoT)<br />

• Mechatronische Konfiguration<br />

• Product Livecycle Management (PLM)<br />

• Durchgängige Entwicklungs- und Programmiertools<br />

• MES-Lösungen als Mittel der Wahl für die<br />

ganzheitliche Steuerung<br />

• Kommunikation/Security<br />

• IT-Infrastruktur<br />

... und vielen Anregungen und Ansätzen, wie<br />

sich die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

in der Praxis methodisch und organisatorisch<br />

umsetzen lässt.<br />

aus develop³<br />

wird <strong>KEM</strong> Systems<br />

Engineering<br />

kem.de/digitalisierung<br />

Digitale<br />

Ausgabe<br />

2 K|E|M<br />

lesen:<br />

<strong>Konstruktion</strong> 06 2017<br />

Aktuelle<br />

Ausgabe<br />

bestellen:<br />

Hier finden Sie die passenden<br />

Medien für Sie und Ihre Branche:<br />

konradin.de/industrie<br />

media.industrie.de


EDITORIAL<br />

Tief Luft holen und hoch in<br />

die Luft gehen<br />

Einfach mal tief Luft holen und durchatmen. Atmen ist für die meisten von uns<br />

selbstverständlich, aber es gibt auch Menschen, die unter ernsthaften gesund -<br />

heitlichen Problemen leiden, und daher rund um die Uhr auf ein Beatmungsgerät<br />

angewiesen sind. Das mobile, nur 1,8 kg leichte Beatmungsgerät EO-150<br />

des französischen Medizintechnikherstellers Eove, das aktuell als leichtestes<br />

mobiles Gerät in dieser Branche gilt, ermöglicht den Patienten mehr Freiheit<br />

und Mobilität. Eines der wichtigsten Bauteile dieses Beatmungsgeräts ist ein<br />

eingangsdruckausgleichendes Proportionalventil von Asco (Seite 62f).<br />

Neben ihrer Verwendung als Atemgas wird komprimierte Luft in der Industrie<br />

als Energiemedium zum Antreiben von Zylindern, Turbinen oder auch von Rohrpost<br />

verwendet. Ein neues Druckluft-Rohrleitungssystem bei Ebm-Papst Mulfingen<br />

am Standort Hollenbach bietet mehr Effizienz bei Installation und Betrieb sowie<br />

Langlebigkeit (Seite 68ff).<br />

Hoch in die Luft geht es mit den Ultraleicht- und LSA-Flugzeugen des nordfriesischen<br />

Flugzeugbauers Breezer Aircraft. LSA steht für Light Sport Aircraft<br />

und bezeichnet einmotorige Leichtflugzeuge mit ein oder zwei Sitzen. Die<br />

durchsichtige Plexiglashaube der 1,16 m breiten Pilotenkanzel der Breezer-<br />

Sportmaschine ist ein wichtiges Bauteil der <strong>Konstruktion</strong>. Sie muss immer sicher<br />

und fest in ihrer Position bleiben und sich zum Ein- und Aussteigen auch im<br />

Notfall schnell und problemlos öffnen lassen. Deshalb werden wartungsfreie<br />

Teleskopschienen von Rollon zur Führung und Befestigung des beweglichen<br />

Teils der Plexiglashaube eingesetzt (Seite 48f).<br />

DER NEUE<br />

KONFOKALE<br />

INDUSTRIESTANDARD<br />

confocalDT IFC2421/22<br />

Konfokaler Mittelklasse-Controller<br />

in Ein- und Zweikanal-Ausführung<br />

Hochpräzise Weg- und Abstandsmessung<br />

auf nahezu allen Oberflächen<br />

Dickenmessung von Glas und<br />

transparenten Objekten<br />

2 Sensoren mit nur einem Controller<br />

Extrem kleiner Messfleck zur<br />

Erfassung kleinster Teile<br />

Einfache Bedienung über Webbrowser<br />

Für eine sichere Landung von Sport- und kleineren Geschäftsflugzeugen sorgen<br />

zuverlässige Zusatz-Notausfahreinrichtungen des Bruchsaler Unternehmens<br />

Hydraulik-Liftsysteme (HLS). Hier finden sich die präzisen Miniaturwechselventile<br />

von Lee im Regelfall in Fahrwerkszylindern oder kleinen Ventilblöcken am Bremssystem<br />

wieder (Seite 64f).<br />

Dr.-Ing. Ralf Beck<br />

Redakteur<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

ralf.beck@konradin.de<br />

Übrigens: Nicht nur Überflieger haben jetzt die Möglichkeit, durchgängiges,<br />

softwaregestütztes Engineering im E-Co-Lab (Engineering Collaboration Lab) zu testen.<br />

Interessenten können sich direkt beim Fraunhofer IEM melden (Details s. Seite 6f)<br />

Tel. +49 8542 1680<br />

www.micro-epsilon.de/konfokal


Inhalt<br />

06 2017<br />

TITELTHEMA<br />

Kunststoff schlägt Metall<br />

bei Gleitlagern<br />

Sie sind heute weltweit im Einsatz, Hochleistungskunststoffe<br />

für bewegte Anwendungen. Im Alltag ebenso wie<br />

in industriellen Umgebungen. Iglidur-Kunststoffgleitlager<br />

von Igus verdrängen metallische Lösungen dabei zunehmend.<br />

Denn die Tribo-Polymere bieten viele Vorteile.<br />

Bild: Protiq<br />

30<br />

Der industrielle 3D-Druck eröffnet auch<br />

neue Möglichkeiten im Produktdesign.<br />

Was sich alles umsetzen lässt, zeigt das<br />

Leistungsspektrum der Protiq GmbH.<br />

Magazin<br />

Branchennews<br />

<strong>KEM</strong> fragt nach zum E-Co-Lab (Engineering Collaboration Lab) ......... 6<br />

Rittal eröffnet Lefdal Mine Datacenter in Norwegen ....................... 8<br />

Mehr Raum für Innovationen bei Delo in Windach ......................... 10<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> Porträt<br />

Dr. Peter Reichelt, Geschäftsführer Reichelt Chemietechnik<br />

„Neue Materialkompositionen lösen spezielle Aufgaben“ ............ 14<br />

Messe<br />

All About Automation in Essen ..................................................... 104<br />

Rapid.Tech in Erfurt ..................................................................... 104<br />

Bild: Festo<br />

60<br />

Digitalisierte Pneumatik für die Industrie 4.0 zeigte Festo unter<br />

der Bezeichnung Festo Motion Terminal auf der Hannover Messe.<br />

Nun genügen 2/2-Wegeventile, die kombiniert über Motion Apps<br />

programmiert werden.<br />

Trends<br />

Digitalisierung<br />

Zuken will Entwickler von administrativen Aufgaben entlasten ..... 23<br />

Alles unter einem Hut dank erweiterter <strong>Konstruktion</strong>s-Suite ........ 24<br />

Axoom Solutions macht Industrie 4.0 erlebbar .............................. 26<br />

3D-Druck und Werkstoffe für den 3D-Druck<br />

Pulverbettbasiertes Laserschmelzen mit Metallen ........................ 27<br />

Einsatz des 3D-Drucks in der Industrie .......................................... 30<br />

3D-Druck beschleunigt die Produkt-Bearbeitungsprozesse ........... 33<br />

Mehr wirtschaftliche Hebelwirkung mit Connected Prototyping ... 36<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> Perspektiven<br />

3D-Druck/Additive Manufacturing<br />

Zwischen Kinderschuh-Status und ausgereiftem Prozess ............. 38<br />

Bild: Keller<br />

82<br />

Die Schweizer FPT Motorenforschung AG entwickelt<br />

Motoren für das Powertrain-Segment von CNH<br />

Industrial. An 30 Prüfständen setzt man auf die<br />

Drucktransmitter von Keller.<br />

Automatisierung<br />

Sensoren & Messtechnik<br />

Nano-präzise Messtechnik für High-End-Anwendungen ................ 78<br />

Strömungsschalter für ökonomische Durchflussüberwachung ...... 80<br />

Druckmessung unter anspruchsvollen Einsatzbedingungen .......... 82<br />

Elektrotechnische Bauelemente<br />

Stiftkühlkörper für Datenzentren und mehr ................................... 84<br />

Signal- und Arbeitsleuchten für explosionsgefährdete Bereiche .... 86<br />

Hohe Ausfallkosten zuverlässig vermeiden .................................... 88<br />

Sicherheitssysteme<br />

Sicherheitstechnik für Maschinen – Teil 1 ................................... 90<br />

Produkt-News aus dem Bereich Automatisierung. ..................... 92<br />

4 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


NEU!<br />

FLEX - Flexible Rohrheizkörper<br />

HLP - Heizpatronen<br />

50<br />

Bild: Igus<br />

RHK - Rohrheizkörper<br />

Maschinenelemente<br />

Gleit- & Wälzlager<br />

Linearführungen in X-life-Qualität für die Automatisierung ........ 42<br />

Präzisionslager für Werkzeugmaschinen nach Maß .................... 46<br />

Teleskopschienen im Cockpit des Leichtflugzeugs Breezer ........ 48<br />

Langlebige Kugelgewindetriebe auf Basis<br />

detaillierter Analysen .................................................................. 54<br />

Leichtbau-Linearsysteme aus Aluminium mit Direktantrieb ....... 56<br />

Titelstory<br />

Kunststoff schlägt Metall bei Gleitlagern .................................... 50<br />

Fluidtechnik<br />

Zuverlässige Speicherung von hydraulischer Energie ................. 58<br />

Festo digitalisiert die Pneumatik für Industrie-4.0 ..................... 60<br />

Proportionalventil für mobiles Beatmungsgerät ......................... 62<br />

Wechselventile in hydraulischen Notausfahreinrichtungen ......... 64<br />

Hydrostatische Elemente in Flachschleifmaschinen ................... 66<br />

Durchdachtes Druckluft-Rohrleitungssystem für mehr Effizienz . 68<br />

Messkupplungen für Hydrauliksysteme ..................................... 71<br />

Produkt-News aus dem Bereich Maschinenelemente ............... 72<br />

Werkstoffe/Verfahren<br />

Verfahren<br />

Plasmaspritzen schützt Getriebe im Nassbereich ...................... 96<br />

Scheibenlaser von Trumpf mit intelligentem Innenleben ............ 99<br />

Produkt-News aus dem Bereich Werkstoffe/Verfahren ............. 100<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> Service<br />

Das englische Fachwort: Messtechnik ..................................... 102<br />

Veranstaltungen und Publikationen ........................................... 104<br />

Webinar: Multiphysik-Simulation .............................................. 105<br />

Online-Tipps: Konfigurieren mit Item Machining Tool .............. 106<br />

Aktuell in der elektro AUTOMATION ......................................... 107<br />

Rubriken<br />

Editorial ......................................................................................... 3<br />

Wir berichten über ...................................................................... 10<br />

Vorschau .................................................................................... 110<br />

Inserentenverzeichnis ............................................................... 110<br />

Impressum ................................................................................ 110<br />

RP - Rohrwendelpatronen<br />

HP/HPQ - Hohlpatronen<br />

TE - Temperatursensoren<br />

ALW - Leistungswiderstände<br />

QUALITÄT AUS<br />

DEUTSCHLAND<br />

Türk+Hillinger GmbH<br />

78532 Tuttlingen, Germany<br />

Tel. +49 74 61 70 14 0<br />

Fax +49 74 61 70 14 110<br />

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www.tuerk-hillinger.de<br />

Technischer Support<br />

und weitere Produkte<br />

auf Anfrage<br />

seit 1963


MAGAZIN<br />

NACHGEFRAGT<br />

NACHGEFRAGT<br />

Industrie und Wissenschaft bauen deutschlandweit Testumgebung auf<br />

„Durchgängiges Engineering<br />

im E-Co-Lab einfach mal testen“<br />

Der Spitzencluster it’s OWL hat zusammen mit dem KIT und Vertretern aus der Industrie den Startschuss<br />

für den Aufbau einer deutschlandweiten Testumgebung für softwaregestützte Engineering-<br />

Konzepte gegeben. Ziel ist, insbesondere Mittelständlern zu ermöglichen, mit geringem Aufwand<br />

einfach neue Ideen auszuprobieren und Erfahrungen auszutauschen.<br />

Michael Corban, Chefredakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

Wollen mit dem E-Co-Lab mittelständischen Unternehmen Chancen<br />

eröffnen (v.l.n.r.): Thomas Böck (Mitglied der Konzernleitung der Claas<br />

Gruppe), Georg Kraft (Senior Director Industrial Equipment, Dassault<br />

Systèmes), Prof. Roman Dumitrescu (Geschäftsführer it‘s OWL und Direktor<br />

Fraunhofer IEM), Prof. Jivka Ovtcharova (Institutsleiterin am KIT und Direktorin<br />

am Forschungszentrum Informatik FZI), Dr. Christian Tschirner (Abteilungsleiter<br />

Digital Engineering & Collaboration, Fraunhofer IEM und Ansprechpartner<br />

für das E-Co-Lab) sowie Matthias Knoke (Leiter<br />

Virtuelle Produktentwicklung bei Miele)<br />

Über die zunehmende Komplexität von Entwicklungsprojekten aufgrund<br />

des immer engeren Zusammenspiels von Mechanik, Elektrotechnik<br />

und Software berichtet die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> nicht zuletzt in<br />

der zweimal pro Jahr erscheinenden Sonderausgabe Systems Engineering.<br />

Um zu zeigen, welche Rolle ein durchgängiges, softwaregestütztes<br />

Engineering spielen kann, bauen Industrie und Wissenschaft<br />

nun zusammen sogenannte E-Co-Labs auf – Testumgebungen, in denen<br />

interessierte Unternehmen Konzepte und Ideen einfach testweise<br />

einmal im wahrsten Sinne des Wortes ‚durchspielen‘ können. Das Angebot<br />

richtet sich vor allem an Mittelständler und unterstützt diese<br />

nicht zuletzt über den so möglichen Erfahrungsaustausch.<br />

Das hinter dem E-Co-Lab (Engineering Collaboration Lab) stehende<br />

Netzwerk kann sich sehen lassen, umfasst es doch einige der Haupt -<br />

akteure im Spitzencluster it’s OWL. Vor allem die Beteiligung des Landmaschinenherstellers<br />

Claas und des Haushaltsgeräteherstellers Miele,<br />

die solche Konzepte bereits erfolgreich in der Praxis umsetzen, dürfte<br />

ein nicht zu unterschätzender Vorteil sein. Auf wissenschaftlicher Seite<br />

ist das Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM mit<br />

von der Partie, das sich bereits seit Jahren mit dem Systems Engineering<br />

(SE) beschäftigt und 2013 den Nutzen durchgängiger Werkzeugket-<br />

Bild: Konradin Mediengruppe<br />

ten in der Studie „Systems Engineering in der industriellen Praxis“ herausgestellt<br />

hat. Dreh- und Angelpunkt ist deswegen auch das SE Live<br />

Lab, in dem das E-Co-Lab angesiedelt ist. Da das Netzwerk deutschlandweit<br />

aufgebaut werden soll, ist zudem von Beginn an auch das<br />

Karlsruher KIT mit an Bord – seinerseits ebenfalls erfahren in der Umsetzung<br />

digitaler Konzepte. Die Engineering-Umgebung steuert<br />

schließlich der französische Softwarehersteller Dassault Systèmes in<br />

Form der 3DExperience-Plattform bei.<br />

Das Konzept des E-Co-Labs selbst ist einfach: Unternehmen erhalten<br />

einen Testzugang für die Engineering-Lösung und können – am Beispiel<br />

eines eigenen Projektes! – den Nutzen verschiedener Anwendungen<br />

für die eigene Entwicklungsarbeit testen und validieren. Im Vordergrund<br />

stehen durchgängige Engineering-Prozesse und eine vernetzte<br />

Zusammenarbeit. Mittels eines solchen Testzugangs entwickelten übrigens<br />

Miele, Dassault Systèmes und das Fraunhofer IEM bereits 2015<br />

einen Demonstrator, der auch auf der Hannover Messe zu sehen war.<br />

Nachfolgend jeweils ein Statement der Initialpartner zum E-Co-Lab:<br />

Thomas Böck, Mitglied der Konzernleitung der Claas Gruppe: „Wir<br />

wollen uns sowohl austauschen als auch von anderen lernen, nicht zuletzt<br />

aber auch kommende Fragestellungen eruieren – die sich im Unternehmen<br />

nicht so einfach behandeln lassen. Genau dafür ist solch ein<br />

Testbed interessant, weil es zudem die Chance bietet, mit Wissenschaftlern<br />

gemeinsam Fragestellungen zu präzisieren. Entscheidend<br />

ist, dass eben nicht nur das Tool, sondern vor allem die dahinterstehende<br />

Methodik für uns interessant ist. Auf Basis dieser Erkenntnisse können<br />

wir dann den Umbau unserer eigenen Organisation vorantreiben.“<br />

Matthias Knoke, Leiter Virtuelle Produktentwicklung bei Miele:<br />

„Durchgängigkeit in der Produktentwicklung mechatronischer Systeme<br />

bedeutet, dass die verschiedenen Aspekte des Entwicklungsprozesses<br />

– wie das Anforderungsmanagement oder die Systemsimulation<br />

mit Hilfe einer gemeinsamen Datenbasis – miteinander verknüpft sind.<br />

6 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


NACHGEFRAGT<br />

NACHGEFRAGT<br />

MAGAZIN<br />

So wird die effiziente Zusammenarbeit großer und interdisziplinärer<br />

Entwicklerteams ermöglicht. Für uns selbst ist dabei insbesondere die<br />

Nachverfolgbarkeit im Entwicklungsprozess wichtig.“<br />

Prof. Jivka Ovtcharova, Institutsleiterin am KIT und Direktorin am<br />

Forschungszentrum Informatik FZI: „Das Thema Systems Engineering<br />

ist angesichts der wachsenden Dynamik und Komplexität in der<br />

Produktentwicklung eminent wichtig für den Mittelstand. Die Möglichkeit,<br />

in einer vernetzten Umgebung frei von Angst experimentieren zu<br />

können – mit eigenen Modellen! –, erlaubt es, ein Gefühl dafür zu bekommen,<br />

welche Tools und Konzepte ein Unternehmen voranbringen.<br />

Nicht zuletzt mit dem 2014 am KIT gegründeten ‚Industrie 4.0 Collaboration<br />

Lab‘ im Lifecycle Engineering Solutions Center (LESC) können<br />

wir hier auch unsere Erfahrungen beisteuern. Wichtig ist das Thema<br />

auch für die Ingenieursausbildung – Interaktivität und Praxisorientierung<br />

sind für Sudierende extrem wichtig.“<br />

Prof. Roman Dumitrescu, Direktor am Fraunhofer IEM und Geschäftsführer<br />

it’s OWL: „Moderne Softwarelösungen bieten viel, besonders<br />

der Mittelstand tut sich mit der Nutzung aber schwer – das Vorgehen<br />

ist unklar, die hohen Investitionskosten schrecken ab, weswegen<br />

Unternehmen meist zu vermeintlich überschaubareren und kostengünstigeren<br />

Einzellösungen greifen. Eine durchgängige Produktentwicklung<br />

ist hiermit aber schwer umzusetzen. Umfragen belegen, dass<br />

durchgängige Werkzeugketten – in Verbindung mit einem sinnvollen<br />

methodischen Ansatz! – in der Industrie als Erfolgsrezept bereits erkannt<br />

aber noch nicht umgesetzt werden. Im Spitzencluster it’s OWL<br />

haben wir das Entwickeln mit Softwareunterstützung speziell im Mittelstand<br />

aber bereits erprobt und wollen diese Erfahrung weitergeben.<br />

Georg Kraft, Senior Director Industrial Equipment, Dassault Systèmes:<br />

„Gerade kleinere und mittlere Unternehmen stehen vor der Herausforderung,<br />

die Komplexität der Produktentwicklung in den Griff zu<br />

bekommen. Hier wollen wir durch die Bereitstellung unserer Plattform<br />

die Möglichkeit bieten, das einfach einmal auszuprobieren – ohne vorab<br />

in langen Projekten die Eignung von Entwicklungsumgebungen evaluieren<br />

zu müssen. So lässt sich herausfinden, wie sich Konzepte wie<br />

das Systems Engineering oder weitergehend auch die Umsetzung von<br />

Industrie 4.0 im eigenen Unternehmen realisieren lassen.“<br />

Hinweise:<br />

[1] Einen Bericht zu den bei Miele gesammelten Erfahrungen veröffentlicht die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

in der am 10. Okt. 2017 erscheinenden Sonderausgabe Systems Engineering<br />

2 2017. Interessenten können unter kem.redaktion@konradin.de eine Ausgabe bestellen.<br />

[2] Erste Ergebnisse werden auf dem Tag des Systems Engineerings TdSE vorgestellt, der<br />

von 8. bis 10. Nov. 2017 im Heinz Nixdorf Museumsforum in Paderborn stattfindet.<br />

[3] Unernehmen, die Interesse am E-Co-Lab und am Erfahrungsaustausch haben,<br />

können sich bei Dr.-Ing. Christian Tschirner, Fraunhofer IEM direkt melden:<br />

Tel. 05251/5465334, christian.tschirner@iem.fraunhofer.de<br />

Geplanter Projektstart für das E-Co-Lab ist Sommer 2017.<br />

Weiterführende Infos zum E-Co-Lab<br />

(Engineering Collaboration Lab):<br />

http://hier.pro/RaGOP<br />

Oft nicht zu sehen.<br />

Mink Flex-System ®<br />

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<strong>Konstruktion</strong> 06 2017 7


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

Europas wohl umweltfreundlichste Rechenzentrum steht in Norwegen<br />

Rittal eröffnet Lefdal Mine Datacenter<br />

Das kosteneffizienteste, sicherste und umweltfreundlichste Rechenzentrum in Europa zu sein – das ist das Ziel<br />

von Lefdal Mine Datacenter (LMD) in Norwegen. Mit der Eröffnung Mitte Mai 2017 hat das Rechenzentrum die<br />

Ausbaustufe 1 abgeschlossen und 45 MW Kühlleistung sind nun einsatzbereit. Die Anlage im ehemaligen<br />

Bergwerk setzt Maßstäbe für die Rechenzentrumsindustrie.<br />

Die Daten werden von Felswänden geschützt, die eine natürliche Abschirmung bieten<br />

Als strategischer und Technologiepartner bietet<br />

Rittal vorkonfigurierte, modulare und skalierbare<br />

Infrastruktur für dieses Rechenzentrumsprojekt.<br />

Anlässlich der Eröffnung sagte<br />

Dr. Karl-Ulrich Köhler, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

von Rittal International: „Die<br />

laufende digitale Transformation wird zweifellos<br />

zu einer höheren Nachfrage an Rechenzentrumskapazität<br />

führen und in der Folge zu<br />

Bild: Rittal<br />

der Fertigungslinien und -anlagen,<br />

wie das Werk für Mobileund<br />

Windlösungen in Forli Italien<br />

sowie der Neubau einer<br />

Produktionsstätte im indischen Pune für Getriebe<br />

in industriellen Anwendungen. Darüber<br />

hinaus wurde bereits angekündigt, dass<br />

die Konzernzentrale nach Industrie 4.0-Anforderungen<br />

und modernen Energieeffizienzkriterien<br />

neu gebaut werden soll. Produktseitig<br />

gesehen bietet Bonfiglioli bereits für eine<br />

Vielzahl seiner Produkte ein Condition-Monieiner<br />

hocheffizienten Industrialisierung der<br />

Rechenzentrumsinfrastruktur und Dienstleistungen,<br />

mit anderen Worten – einer intelligenten<br />

Standardisierung. Als Spezialisten auf<br />

diesem Gebiet sind wir überzeugt von hocheffizienter<br />

Industrialisierung.“ An der Westküste<br />

von Norwegen gelegen, wird das<br />

120000 m² große Rechenzentrum ausschließlich<br />

mit erneuerbaren Energien betrieben.<br />

Darüber hinaus wird es durch Wasser<br />

aus dem nahegelegenen Fjord gekühlt. Die<br />

Energiekosten sind entsprechend gering und<br />

das System erreicht einen PUE-Wert (Power<br />

Usage Effectiveness) von weniger als 1,15.<br />

Zudem bietet das LMD große Flexibilität, da<br />

der verfügbare Speicherplatz sehr variabel<br />

ist. Die Größe und die Kapazität, die die 16<br />

Meter hohen Hallen im Berg sowie die dazugehörige<br />

Logistik bieten, ermöglichen somit<br />

unterschiedliche, skalierbare Lösungen. Darüber<br />

hinaus wird das Lefdal Mine Datacenter<br />

eines der sichersten Rechenzentren<br />

Europas werden. Die Daten werden von Felswänden<br />

geschützt, die eine natürliche Abschirmung<br />

gegen elektromagnetischen Impulse<br />

(EMP) bieten. Die Anlage ist nur von<br />

zwei Zutrittspunkten zugänglich und bietet<br />

damit ein hohes Maß an natürlicher Sicherheit<br />

und Zugangskontrolle. Der Aufbau und<br />

die Dokumentation der Infrastruktur-Installationen<br />

sind streng vertraulich. Speziell ausgebildetes<br />

Personal überwacht die Anlage rund<br />

um die Uhr.<br />

bt<br />

www.rittal.de<br />

Umsatz in Asien und Amerika legt überproportional zu<br />

Bonfiglioli wächst weiter<br />

Der italienische Antriebsspezialist verbuchte<br />

2016 mit 790 Mio. Euro Umsatz das nächstes<br />

Rekordjahr seiner über sechzigjährigen Geschichte.<br />

In den letzten drei Jahren stieg der<br />

Umsatz in den Regionen Asien und Amerika<br />

mit mehr als 20 % am stärksten, besonders<br />

in Brasilien, China, Indien und Russland. Jedoch<br />

sind Europa und der Mittlere Osten mit<br />

fast 57 % des Gesamtumsatzes nach wie vor<br />

die wichtigsten Märkte. Der Rest des Umsatzes<br />

teilt sich auf in 20 % in Nord- und Südamerika<br />

sowie 23 % in der Region Asien/Pazifik,<br />

bei einer jährlichen Wachstumsrate von<br />

15 %. Bonfiglioli ist überzeugt, dass die Produktionswerke<br />

die Grundlage für den Kundennutzen<br />

sind. Deshalb investiert das Unternehmen<br />

große Summen in sein Produktportfolio<br />

sowie die Weiterentwicklung der Pro-<br />

duktionsstätten. Zudem verstärkt<br />

Bonfiglioli seine weltweite<br />

Präsenz und Produktionskapazitäten<br />

durch den<br />

Ausbau des Forschungs- und<br />

Entwicklungszentrums und<br />

Bonfiglioli verstärkt seine weltweite Präsenz unter anderem durch<br />

den Neubau einer Produktionsstätte in Pune, Indien, für Getriebe<br />

in industriellen Anwendungen<br />

toring-System an, das den Antrieb überwacht,<br />

notwendige Wartungsarbeiten meldet<br />

und damit längere Stillstandzeiten verhindert.<br />

Für das Geschäftsjahr 2017 prognostiziert der<br />

Antriebsspezialist aus Italien einen lebhaften<br />

Markt mit weiterhin positivem Wachstum. ik<br />

www.bonfiglioli.de<br />

Bild: Bonfiglioli<br />

8 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 9


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

Mehr Raum für Innovation in Windach<br />

Forschungsministerin Wanka weiht Delo-Gebäude ein<br />

„Offenheit,<br />

Erreichbarkeit und<br />

kurze Wege – das<br />

spiegelt unsere<br />

gelebte Kommu -<br />

nikationskultur<br />

wider.“<br />

Bild: Delo<br />

Die Geschäftsführerin Sabine Herold und die<br />

Bundesforschungsministerin Wanka testen<br />

die Festigkeit eines Klebstoffes bei der Einweihungsfeier<br />

in Windach<br />

In Anwesenheit von Bundesforschungsministerin<br />

Johanna Wanka eröffnete Delo am<br />

Standort Windach ein neues Verwaltungsgebäude.<br />

Auf einer Fläche von 4600 m² bietet<br />

es ausreichend Raum für 150 weitere Arbeitsplätze.<br />

Das moderne Gebäude fügt sich<br />

harmonisch in die bestehende, gradlinige Bebauung<br />

mit ihrem lockeren Campuscharakter<br />

ein. Bei der Innenarchitektur legte das Unternehmen<br />

besonderen Wert auf gute Arbeitsbedingungen,<br />

Transparenz und Flexibilität.<br />

Der Mittelständler erzielte zuletzt 38 % des<br />

Umsatzes von 95 Mio. Euro mit Produkten,<br />

die jünger als drei Jahre sind. „Deutschland<br />

ist stark als Innovationsführer und Exporteur<br />

von forschungsintensiven Gütern. Dafür<br />

brauchen wir neben guten politischen Rahmenbedingungen<br />

mutige Unternehmen wie<br />

Delo, die mit innovativen Produkten internationale<br />

Märkte erreichen und erfolgreich Nischen<br />

besetzen. Solche ,Hidden Champions‘<br />

unterstützen wir, mit Forschung und mit einer<br />

modernen Fachkräfteausbildung“, sagte<br />

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka<br />

bei ihrem Unternehmensbesuch. Wie bei<br />

den bestehenden Gebäuden besitzen alle<br />

Büros im Neubau Glasfronten nach innen.<br />

Das sorgt nicht nur für viel natürliches Tages-<br />

licht, sondern fördert auch den Austausch.<br />

„Durch die Türen und Wände aus Glas sieht<br />

man gleich, ob ein Kollege telefoniert oder<br />

gerade Zeit hat“, so Herold. „Der Weg zur Besprechung<br />

in der nächsten WLAN-Arbeitslounge<br />

beträgt meist nur wenige Meter.“<br />

In den letzten Jahren wurden bereits die Labor-,<br />

Produktions- und Lagerkapazitäten erweitert.<br />

Da das Unternehmen seit Bezug des<br />

Standortes Windach 2007 die Mitarbeiterzahl<br />

von 180 auf 580 mehr als verdreifacht hat,<br />

wurde nun die Erweiterung nötig.<br />

bt<br />

www.delo.de<br />

Wir berichten über<br />

Airtec ............................................. 72<br />

Altair .............................................. 38<br />

Amazone ....................................... 38<br />

Amphenol FCI ............................... 84<br />

Ansys ............................................ 38<br />

Asco Numatics .............................. 62<br />

Atlas Copco ................................... 12<br />

Atos ............................................... 73<br />

Attocube Systems ......................... 78<br />

August Steinmeyer ........................ 54<br />

Aventics ......................................... 76<br />

B&R ......................................... 12, 94<br />

BASF ............................................ 100<br />

Bender ........................................... 88<br />

Bonfiglioli ......................................... 8<br />

Bosch ............................................. 12<br />

Breezer Aircraft ............................. 48<br />

Cadfem .......................................... 38<br />

Canyon Bicycles ............................ 36<br />

Claas ................................................ 6<br />

Comsol Multiphysics ................... 105<br />

Conrad Business ........................... 94<br />

CTX Thermal Solutions .................. 84<br />

Dassault Systèmes .......................... 6<br />

Datron ............................................ 76<br />

Delo ............................................... 10<br />

Ebm-Papst Mulfingen .................... 68<br />

Ejot .............................................. 100<br />

Emerson ........................................ 62<br />

EOS ............................................... 38<br />

Eove .............................................. 62<br />

Eplan ............................................. 25<br />

Euchner ......................................... 90<br />

Festo ............................................. 60<br />

Fibro .............................................. 72<br />

Findling .......................................... 76<br />

FPT Motorenforschung ................. 82<br />

Franke ............................................ 56<br />

Fraunhofer IEM ............................... 6<br />

Fraunhofer-Institut für Graphische<br />

Datenverarbeitung IGD .................. 38<br />

Ganter ............................................ 74<br />

Heinz Stöckel Werkzeugmaschinen<br />

..................................... 66<br />

Hermle .......................................... 38<br />

Hummel ........................................ 95<br />

Hydraulik-Liftsysteme .................... 64<br />

Hyprostatik Schönfeld ................... 66<br />

IDS ................................................ 92<br />

Igus ............................................... 50<br />

IMI Buschjost ................................ 73<br />

Intel ............................................... 94<br />

Item ............................................. 106<br />

Kaydon .......................................... 46<br />

Kegelmann Technik ........................ 36<br />

Keller ............................................. 82<br />

KIT ................................................... 6<br />

Knapp Wälzlagertechnik ................. 75<br />

KVT-Fastening .............................. 100<br />

Lapp .............................................. 92<br />

Lee ........................................ 64, 106<br />

Liebherr-Aerospace ....................... 38<br />

LineMetrics ................................... 94<br />

Mader ............................................ 68<br />

Miele ............................................... 6<br />

Minitec .......................................... 13<br />

Minitec Smart Solutions ................ 13<br />

MSC .............................................. 38<br />

MVTec ........................................... 93<br />

Nachi .............................................. 76<br />

Norelem ........................................ 75<br />

NSK ................................................ 74<br />

Optibelt ......................................... 77<br />

Orbit Antriebstechnik .................... 77<br />

Pallas ............................................. 96<br />

Parker Hannifin ........................ 12, 58<br />

Patlite ............................................ 86<br />

Phoenix Contact ...................... 30, 93<br />

Physikalisch-Technische<br />

Bundesanstalt ............................... 78<br />

Polytec ........................................... 94<br />

Preinfalk ........................................ 96<br />

Protiq ............................................. 30<br />

Proto Labs ..................................... 33<br />

RCT Reichelt Chemietechnik ......... 14<br />

Renishaw Plc ................................. 38<br />

Rittal ........................................ 8, 104<br />

Rodriguez ...................................... 46<br />

Rollon ...................................... 12, 48<br />

Rubis Precis ................................. 101<br />

Schaeffler ...................................... 42<br />

Sick ................................................ 95<br />

Siemens ........................... 24, 25, 101<br />

Simufact ........................................ 38<br />

Sony ........................................ 92, 95<br />

Stauff ............................................. 72<br />

Stemmer Imaging ......................... 95<br />

Teledyne Dalsa .............................. 95<br />

Trumpf ........................................... 98<br />

Turck .............................................. 94<br />

Uhing ............................................. 13<br />

Universität Erlangen-Nürnberg ...... 38<br />

Voss Fluid ...................................... 71<br />

Voxeljet .......................................... 38<br />

Wika ............................................ 106<br />

Wittenstein .................................... 78<br />

Yamaichi ........................................ 93<br />

Zuken ............................................ 23<br />

10 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


Was bewegt 24/7?<br />

<br />

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<br />

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<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 11


MAGAZIN<br />

BRANCHENNEWS<br />

PERSONEN<br />

Mats Rahmström,<br />

Atlas Copco<br />

Mats Rahmström ist neuer<br />

Präsident und Vorstandsvorsitzender<br />

der schwedischen<br />

Atlas Copco AB. Er löst<br />

Ronnie Leten ab, der den<br />

Konzern acht Jahre lang erfolgreich<br />

geführt hatte. Rahmström ist der zwölfte<br />

CEO und Präsident seit Gründung von Atlas<br />

Copco 1873.<br />

Ulrich Jochem,<br />

Parker Hannifin<br />

Parker Hannifin hat Ulrich<br />

Jochem zum neuen General<br />

Manager der Hydraulic<br />

Controls Division Europe bestellt.<br />

Damit ist Jochem ab<br />

sofort verantwortlich für die<br />

Entwicklung und Fertigung von Industriehydraulik-Komponenten<br />

am Stammsitz in Kaarst, in den<br />

Werken in Oberndorf am Neckar und im finnischen<br />

Tampere sowie im italienischen Cellatica.<br />

Rüdiger Knevels, Rollon<br />

Rüdiger Knevels wurde zum<br />

General Manager Rollon<br />

International, Member of<br />

Board, berufen. Seine Position<br />

als Geschäftsführer der<br />

Düsseldorfer Rollon GmbH<br />

bleibt davon unberührt. Die<br />

italienische Rollon Group zählt zu den führenden<br />

Anbietern für Linear- und Teleskopführungen,<br />

Linearachsen und lineare Bewegungssysteme für<br />

die Industrieautomation.<br />

Marcus Eisenhuth,<br />

Schaeffler<br />

Zum 1. April 2017 hat<br />

Marcus Eisenhuth die Leitung<br />

Industrie Europa der<br />

Schaeffler Gruppe übernommen.<br />

In dieser Position verantwortet<br />

er das Direktkunden-<br />

und Vertriebspartnergeschäft für die<br />

Schaeffler- Region Europa, zu der neben Europa<br />

Indien, der Mittlere Osten und Afrika zählen.<br />

Umsatz bei Bosch gesteigert<br />

Die Welt von morgen gestalten<br />

Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Bosch-<br />

Geschäftsführung<br />

Die Bosch-Gruppe ist gut ins neue Geschäftsjahr<br />

gestartet. Der Umsatz des Technologieund<br />

Dienstleistungsunternehmens stieg im<br />

ersten Quartal um 12 %, wechselkursbereinigt<br />

um 11 %. Alle Unternehmensbereiche<br />

und Regionen konnten in den ersten drei Monaten<br />

2017 teils deutlich zulegen. Für das lau-<br />

Ziel von B&R ist die Umsatzmilliarde<br />

Ausbau der F&E- und Produktions-Standorte<br />

Hans Wimmer, Managing Director, und Peter<br />

Gucher, General Manager, haben auf der<br />

Hannover Messe bekannt gegeben, dass die<br />

Produktionskapazitäten von B&R weiter ausgebaut<br />

werden sollen. Zudem entstehen<br />

neue Arbeitsplätze am Forschungsstandort<br />

Salzburg: „Damit kommen wir unserem Ziel,<br />

die Umsatzmilliarde zu erreichen, einen bedeutenden<br />

Schritt näher.“ Als einzigartige<br />

Chance für Mitarbeiter, Kunden und den<br />

Standort Eggelsberg bezeichnete Wimmer<br />

die Übernahme durch ABB. Die Transaktion<br />

wird voraussichtlich Anfang Sommer abgeschlossen<br />

sein. „ABB bietet eine großartige<br />

Plattform für das nächste Kapitel in unserer<br />

Wachstumsgeschichte“, sagte Wimmer. „Gemeinsam<br />

können wir in Zukunft sämtliche<br />

Anforderungen unserer Kunden für das Industrial<br />

IoT abdecken.“ Innerhalb des ABB-<br />

Konzerns ist B&R eine eigenständige Business<br />

Unit, die am Markt weiterhin als rechtlich<br />

eigenständiges Unternehmen agieren<br />

wird. „Daher bleiben die Management-Strukturen<br />

und alle Ansprechpartner für unsere<br />

Kunden gleich“, betonte Wimmer. Um für die<br />

stetig steigende Nachfrage nach B&R-Produkten<br />

gerüstet zu sein, erhöht das Unternehmen<br />

am Hauptsitz in Eggelsberg gerade<br />

die Produktionskapazität um 20 %. Der<br />

Standort Gilgenberg – wenige Kilometer von<br />

Eggelsberg entfernt – wird ebenfalls erwei-<br />

Bild: Bosch<br />

fende Jahr strebt Bosch wegen verhaltener<br />

Konjunkturaussichten und geopolitischer Unsicherheiten<br />

ein Umsatzwachstum zwischen<br />

3 % und 5 % an. Das Ergebnis soll ungeachtet<br />

weiterhin hoher Vorleistungen in die Zukunftssicherung<br />

steigen. „Unser geschäftlicher<br />

Erfolg heute schafft uns die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

für die Welt von morgen“,<br />

sagte Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der<br />

Bosch-Geschäftsführung, anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz.<br />

„Als Innovationsführer<br />

gestalten und treiben wir die Transformation“,<br />

so Denner weiter. 2016 stieg der Umsatz der<br />

Bosch-Gruppe auf 73,1 Mrd. Euro. Das entspricht<br />

einem Wachstum von 3,6 %, wechselkursbereinigt<br />

um 5,5 %. Die Wechselkursbelastungen<br />

summierten sich im vergangenen<br />

Jahr auf 1,3 Mrd. Euro.<br />

ik<br />

www.bosch.com<br />

Hans Wimmer: „Mit der Orange Box machen<br />

wir Bestandsanlagen fit für das Industrial<br />

Internet of Things“<br />

tert. Dort baut B&R eine mechatronische Fertigung<br />

auf. Erweitert und modernisiert wird<br />

auch das Salzburger Entwicklungsbüro. Dort<br />

entstehen 50 Arbeitsplätze für die Entwicklung<br />

von industriellen Kommunikationstechnologien,<br />

Robotik und Steuerungstechnik.<br />

Basis für das stetige Wachstum von B&R seien<br />

die Produkt-Innovationen. Auf der Hannover<br />

Messe wurde die Orange Box vorgestellt.<br />

Mit diesem Lösungspaket bietet B&R<br />

Anlagenbetreibern die Möglichkeit, ihre Bestandsanlagen<br />

zu vernetzen. Die Orange Box<br />

erfasst Effizienz-Daten von bereits installierten<br />

und Linien und reicht diese an übergeordnete<br />

Systeme oder die Cloud weiter. ik<br />

www.br-automation.com<br />

Bild: B&R<br />

12 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


Tochterunternehmen Minitec Smart Solutions<br />

Minitec gründet Startup für Assistenzsysteme<br />

Kernziel der neu gegründeten Minitec Smart<br />

Solutions GmbH ist die Entwicklung und Vermarktung<br />

eines modularen Baukastens eines<br />

innovativen Assistenzsystems für manuelle<br />

Arbeitstätigkeiten im industriellen Umfeld.<br />

Dazu werden unterschiedliche Software- und<br />

Hardwarekomponenten entwickelt, die miteinander,<br />

mit angeschlossenen Geräten und<br />

mit der Produktions-IT kommunizieren und<br />

kooperieren, um eine für den Kunden maßgeschneiderte<br />

Lösung kostengünstig herstellen<br />

zu können. Das Assistenzsystem besteht,<br />

je nach Wunsch und Anwendung, aus<br />

Bildschirmen, Projektoren, Pick-by-Light-Systemen,<br />

Kameras und weiteren Komponenten<br />

sowie passender Software. Durch Erkennung<br />

der Intentionen des Werkers sowie Wissen<br />

über das aktuell herzustellende Produkt kann<br />

Bild: Minitec<br />

Das Tochterunternehmen wurde zur Entwicklung<br />

und Vermarktung eines Assistenzsystems für die<br />

manuelle Montage gegründet<br />

die Software passende Zusatzinformationen<br />

liefern oder die nächsten Arbeitsschritte visualisieren<br />

und überwachen.<br />

bt<br />

www.minitec.de<br />

Uhing zieht nach Flintbeck<br />

Produktionsprozess<br />

optimal positioniert<br />

Was lange Zeit geplant war, wurde<br />

in diesem Frühjahr Wirklichkeit:<br />

Anfang April verließ die Joachim<br />

Uhing GmbH & Co. KG die<br />

seit den 70er-Jahren genutzten<br />

Unternehmensgebäude in Mielkendorf.<br />

Das neue Domizil liegt<br />

in Flintbek. Bis ins Detail wurde<br />

es nach den Anforderungen des<br />

Betriebes konzipiert. Der von außen<br />

modern und kubisch anmutende<br />

Neubau hat es in sich:<br />

Zwar ist die Grundfläche im Vergleich<br />

zu der des bisherigen Firmensitzes<br />

nahezu gleich geblieben.<br />

Doch sind nun alle am Produktionsprozess<br />

beteiligten Abteilungen<br />

optimal positioniert.<br />

Die kurzen, schnellen Wege in<br />

dem neuen Gebäude sorgen für<br />

eine hohe Effizienz der Arbeitsabläufe.„Wichtig<br />

waren uns darüber<br />

hinaus Aspekte wie Arbeitsschutz,<br />

Lärmemissionen und der<br />

Schutz vor Brandgefahr“, erklärt<br />

Geschäftsführer Jörg Wadehn.<br />

Zudem unterliegt das Unternehmen<br />

am zukünftigen Standort<br />

keinerlei Produktionsbeschränkungen.<br />

So würde nun ein Mehrschichtbetrieb<br />

möglich sein. bt<br />

www.uhing.com<br />

Im neuen Unternehmensgebäude in<br />

Flintbek sind nun alle am Produktionsprozess<br />

beteiligten Abteilungen<br />

optimal positioniert<br />

Bild: Uhing<br />

WWW.RW-KUPPLUNGEN.DE<br />

WWW.RW-KUPPLUNGEN.DE


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

PORTRÄT<br />

Im Gespräch: Dr. Peter Reichelt, Geschäftsführer Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

„Mit Materialkompositionen<br />

lassen sich auch spezielle Aufgaben lösen“<br />

In fast vierzig Jahren konnte sich RCT Reichelt Chemietechnik ein umfangreiches Know-how rund um<br />

den Einsatz von Kunststoffen im Maschinen-, Anlagen- und Apparatebau erarbeiten. Mit dem Firmengründer<br />

und Geschäftsführer Dr. Peter Reichelt sprach <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> über neue Materialien und<br />

Angebote sowie Tipps für Konstrukteure.<br />

Interview: Michael Corban, Chefredakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Dr. Reichelt, gibt es angesichts Ihres umfangreichen<br />

Angebots noch Potenzial für Neues?<br />

Reichelt: Definitiv – wir sind stets auf der Suche nach neuen Materialien<br />

und Produkten, mit denen wir unser Angebot erweitern können.<br />

Derzeit sind wir beispielsweise dabei, unser Portfolio bezüglich<br />

der Antriebstechnik unter der Produktgruppen-Bezeichnung Thomadrive<br />

auszubauen. Hinzu kommen neue interessante Verbundmaterialien,<br />

etwa Materialkompositionen aus Ethylen-Propylen-Dien-<br />

Kautschuk (EPDM) und Polypropylen (PP) oder ganz aktuell Ethylentetrafluorethylen<br />

(ETFE) und Polyurethan (PUR). Nicht nur hier arbeiten<br />

wir auch mit Partnern zusammen, die uns ihr Produkt-Knowhow<br />

zur Verfügung stellen. In der Summe bieten wir auf diese Weise<br />

über alle sieben Produktgruppen hinweg zirka 80.000 Artikel an –<br />

rund zwei Drittel davon halten wir auf Lager! Entscheidend dabei ist<br />

unsere Philosophie des Angebots und Vertriebs der kleinen Quantität<br />

– verbunden mit einer hohen Verfügbarkeit der Produkte und damit<br />

der Lieferung ‚just in time‘.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wollen Sie uns etwas mehr verraten speziell<br />

zu den Verbundmaterialien?<br />

Reichelt: Innerhalb unserer Thomaplast-Halbzeuge ist das die Produktreihe<br />

Thomapren, die High-Tech-EPDM/PP-Platten umfasst als<br />

Materialkomposition aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk und<br />

Polypropylen mit stabilisierenden Additiven. Die EPDM/PP-Platte<br />

gibt es standardmäßig in unterschiedlichen Materialstärken ab<br />

0,5 mm Dicke. Die Shore-Härte liegt bei A 64 ±5 gemäß DIN 53503.<br />

Das Material ist beständig bis maximal +135 °C, kurzfristig aber<br />

auch bis +150 °C, weist eine sehr gute chemische Beständigkeit auf<br />

und entspricht den Regelwerken der FDA-Norm 21, CFR § 177.2600,<br />

LMBG, NSF 51 sowie EU 2003/11/EC. Gerade für die Lebensmittelsowie<br />

Biotechnik stellt die Thomapren-High-Tech-EPDM/PP-Platte<br />

eine Neuheit dar, da sie alle wichtigen Parameter der FDA-Konformität,<br />

der thermischen Belastbarkeit sowie der chemischen Resistenz<br />

vereint. Richtungsweisend sind weiterhin Sandwich-Platten aus<br />

Butyl (IIR), FPM/FKM (Viton) oder Silikon (Silikon-Kautschuk/Thomasil)<br />

jeweils mit Thomaflon-Auflage (PTFE); standardmässig ab 1 mm<br />

Materialstärke ab Lager verfügbar.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Mit der Kombination zweier Grundmaterialien<br />

kann ich also ganz gezielt auf die Anforderungen der jeweiligen<br />

Applikation eingehen...<br />

„Pro Jahr verlegen wir 13 Handbücher in einer Gesamtauflage von 3,2 Mio.<br />

Exemplaren allein für den deutschen Markt“, betont Dr. Peter Reichelt, Geschäftsführer<br />

von RCT Reichelt Chemietechnik im Gespräch mit <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>.<br />

Adressiert werden die Branchen Maschinenbau, Chemietechnik,<br />

<strong>Konstruktion</strong>stechnik, Prozesstechnik, Biotechnik und Labortechnik<br />

Bild: Michael Omori Kirchner/Konradin Mediengruppe<br />

Reichelt: ...weil diese Kombimaterialien gleichermaßen beständig<br />

wie auch flexibel sind! Das ist vor allem in der Pharmazie sowie der<br />

Medizin- und Biotechnik ein wichtiges Thema, beispielsweise bei<br />

der Fermentation. Will man hier die Behälter auskleiden und das<br />

Material verschweißen, geht das mit anderen Elastomeren nicht so<br />

leicht. Von Vorteil ist hier, dass wir viel mit kleinen Unternehmen sowie<br />

Start-ups sprechen, die Ideen auch umsetzen. Ein weiteres Beispiel<br />

sind etwa ETFE/PUR-Verbundschläuche (Anm. d. Red.: siehe<br />

Kasten ‚Tipp‘). Deren Innenseele besteht aus Ethylentetrafluorethylen<br />

(ETFE) mit Polyurethan (PUR) als Außenmantel – was kleinste<br />

Biegeradien ohne Knickgefahr ermöglicht.<br />

Bild: Michael Omori Kirchner/Konradin Mediengruppe<br />

14 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


PORTRÄT<br />

PORTRÄT<br />

PORTRÄT<br />

MAGAZIN<br />

Dr. Peter Reichelt, Geschäftsführer,<br />

RCT Reichelt Chemietechnik<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 15


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

PORTRÄT<br />

Bild: Michael Omori Kirchner/Konradin Mediengruppe<br />

„Gerade für die Lebensmittel-<br />

sowie Biotechnik<br />

stellt die Thomapren-<br />

High-Tech-EPDM/PP-<br />

Platte eine Neuheit dar,<br />

da sie alle wichtigen<br />

Parameter der FDA-<br />

Konformität, der thermischen<br />

Belastbarkeit<br />

sowie der chemischen<br />

Resistenz vereint.“<br />

Dr. Peter Reichelt, Geschäftsführer, RCT Reichelt Chemietechnik<br />

der Schlauch löst sich auf oder er platzt. Dies kann vermieden werden,<br />

wenn man die physikalische Chemie im Auge behält und versteht,<br />

wie die einzelnen Parameter zusammenspielen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Im Zusammenhang mit der allgegenwärtigen<br />

Industrie-4.0-Debatte steht vor allem das Thema der vorausschauenden<br />

Wartung im Vordergrund. Sehen Sie den Bedarf,<br />

den Schlauch an sich ‚smart‘ zu machen – sprich mit Sensorik<br />

auszustatten, so dass sich der Zustand permanent erfassen<br />

lässt?<br />

Reichelt: Der Aspekt Industrie 4.0 ist für uns noch kein Thema und<br />

wird, so glaube ich, auch so schnell keines werden. Will man sich in<br />

diesen Gedanken ‚hineinfühlen‘, so müssten die Schläuche beispielsweise<br />

mit Sensoren ausgerüstet werden, um rechtzeitig Informationen<br />

an die Steuerungsebene weiterzugeben. Für Schläuche<br />

eine hochinteressante, gleichzeitig aber auch schwierige Aufgabe –<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Ein Kernelement Ihres Angebots ist die<br />

Schlauchtechnik mit der Marke Thomafluid. Welche Anforderungen<br />

der Anwender wollen Sie hier adressieren?<br />

Reichelt: Die Produktsparte Thomafluid ist eindeutig unser Hauptumsatzträger.<br />

Als ich vor 39 Jahren die Gesellschaft gründete, begannen<br />

wir mit einem schmalen Schlauchangebot neben anderen<br />

Produkten der Schlauchtechnik – etwa Schlauchfittings, Hähnen,<br />

Ventilen und Pumpen. Es stellte sich jedoch heraus, dass das<br />

Schlauch-Programm überproportional angenommen wurde und uns<br />

Kundenanfragen erreichten, die uns ermutigten, das Programm expansiv<br />

zu erweitern. Im Vordergrund stand hierbei ein Schlauchprogramm<br />

zu entwickeln, mit dem wir jeglichen Bedarf an weichen<br />

Kunststoffschläuchen (Elastomerschläuchen) sowie harten Kunststoffschläuchen<br />

abdecken. Doch der Werkstoff war pro Schlauch -<br />

type nicht das einzige Kriterium, sondern auch die Verfügbarkeit aller<br />

nur denkbaren Dimensionen, die für das Labor, das Technikum und<br />

den Betrieb relevant sind. So bieten wir pro Schlauchtype teilweise<br />

bis zu 30 Schlauchdimensionen an und dies wiederum in unterschiedlichen<br />

Schlauchlängen, beispielsweise 3, 9 und 15 m. Hier<br />

spiegelt sich ebenfalls unsere Philosophie ‚Vertrieb der kleinen<br />

Quantität‘ wider.<br />

ETFE/PUR-<br />

Verbundschläuche<br />

Bild: RCT Reichelt Chemietechnik<br />

TIPP<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Gibt es – speziell etwa für Anwender aus<br />

dem Maschinenbau beziehungsweise der Fluidtechnik – Tipps,<br />

die Sie Konstrukteuren aufgrund Ihrer langen Erfahrung mitgeben<br />

können?<br />

Reichelt: Generell müssen Fördermedium und Schlauchmaterial<br />

aufeinander abgestimmt werden. In diesem Zusammenhang sind<br />

die Druck- und Temperaturbedingungen zu prüfen – beide Größen<br />

stehen im Zusammenhang und spielen in der Schlauchtechnik eine<br />

bevorzugte Rolle. Auch die Aktivität (Aggressivität) des zu fördernden<br />

Mediums nimmt bei steigender Temperatur zu. Der Techniker<br />

und Konstrukteur im Maschinenbau sollte sich also stets vor der<br />

Projektierung beziehungsweise vor dem Aufbau einer Versuchsanlage<br />

mit der Kunststofftechnik befassen. Beachtet man das Zusammenspiel<br />

der Parameter chemische Beständigkeit, Druck und Temperatur<br />

nicht, kommt es unweigerlich zum Betriebsunfall – das heißt<br />

Speziell für den Einsatz mit kritischen Medien bietet RCT<br />

Reichelt Chemietechnik nun einen Verbundschlauch an, dessen<br />

Innenseele aus ETFE (Ethylentetrafluorethylen) besteht<br />

und mit PUR (Polyurethan) als Außenmantel überzogen ist.<br />

Sind auf kleinstem Raum Schläuche zu verlegen, ermöglicht<br />

die Flexibilität des Verbundschlauchs kleinste Biegeradien<br />

ohne Knickgefahr. Fördern lassen sich damit Säuren und Laugen<br />

sowie Lösungsmittel jeder Art. Die Innenseele ist frei<br />

von extrahierbaren Bestandteilen und gleichfalls physiologisch<br />

absolut unbedenklich. Der maximale Arbeitsdruck kann<br />

mit 6 bar bei +20 °C angegeben werden, die Arbeitstemperatur<br />

kann zwischen -20 und +80 °C liegen. Verbundschläuche<br />

aus ETFE/PUR für kritische Medien können sowohl im Apparatebau<br />

in der Labor- und Chemietechnik als auch generell in<br />

der <strong>Konstruktion</strong>stechnik eingesetzt werden.<br />

16 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


DIE DNA<br />

VON<br />

METROFUNK.<br />

Metrofunk liefert über 2000 isolierte Leitungen - ab Lager!<br />

Schnell. Zuverlässig. Metrofunk.<br />

Metrofunk Kabel-Union GmbH<br />

Berlin, Tel. 030 79 01 86 0<br />

info@metrofunk.de<br />

www.metrofunk.de<br />

Datenleitungen,<br />

Steuerleitungen,<br />

geschirmt<br />

Flachbandleitungen<br />

Datenübertragungsleitungen,<br />

flexibel<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 17


MAGAZIN<br />

PORTRÄT<br />

PORTRÄT<br />

einfach deshalb, weil hier wie bereits erwähnt viele Parameter Einfluss<br />

haben, die in diesem Zusammenhang schwer aufeinander abzustimmen<br />

sind.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche technologischen Herausforderungen<br />

sehen Sie generell in der Fluidtechnik? Hat diese Technologie<br />

– angesichts der zunehmenden ‚Elektrifizierung‘ – weiter Bestand?<br />

Reichelt: Die Schlauchtechnik und damit die Fluidtechnik ist wie die<br />

Chemie-, Prozess- und Verfahrenstechnik für den Maschinenbau ein<br />

elementarer Grundbaustein. Sicher ist, dass die Technologie fortschreitet<br />

und immer neue Materialien entwickelt werden, um so die<br />

Anwendungsbreite bezüglich der chemischen Beständigkeit, gepaart<br />

sowohl mit der mechanischen als auch thermischen Belastbarkeit,<br />

aufeinander abzustimmen und technologisch zu sichern.<br />

Bild: Michael Omori Kirchner/Konradin Mediengruppe<br />

„In der Summe bieten<br />

wir über alle sieben<br />

Produktgruppen hinweg<br />

zirka 80.000 Artikel<br />

an – rund zwei Drittel<br />

davon halten wir<br />

auf Lager!“<br />

Dr. Peter Reichelt, Geschäftsführer, RCT Reichelt Chemietechnik<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Verstehen Sie sich deshalb mehr und<br />

mehr auch als Engineering-Partner, der bei der Lösung besonderer<br />

Aufgabenstellungen miteinbezogen werden kann?<br />

Zum Unternehmen<br />

INFO<br />

Gegründet wurde die Reichelt Chemietechnik GmbH & Co.<br />

am 1. September 1978 von Dr. Peter Reichelt als Produk -<br />

tions- und Vertriebsgesellschaft durch den Erwerb der<br />

Serva-Technik GmbH & Co. Gehörten zu Beginn 600 Artikel<br />

zum Sortiment, sind es aktuell rund 80.000 – für den Einsatz<br />

in Verfahrens-, Prozess-, Labor-, Fluid-, Pharma- und Biotechnik<br />

sowie dem Apparate- und Maschinenbau. Die insgesamt<br />

sieben Produktgruppen sind:<br />

• Thomafluid – Schläuche, Fittings, Hähne, Ventile,<br />

Magnetventile, Strömungsmesser und Pumpen<br />

• Thomaplast-Kunststoffartikel für Labor und Betrieb<br />

• Thomaplast-Halbzeuge als Folien, Platten, Stäbe aus<br />

Elastomeren und Kunststoffen<br />

• Thomaplast-Kleb- und Schmierstoffe sowie<br />

Befestigungselemente<br />

• Thomaplast-Schutzelemente – Dichtungselemente,<br />

O-Ringe und Flachdichtungen<br />

• Thomapor-Labor- und Prozessfiltration<br />

• Thomadrive-Antriebstechnik-Elemente – unter anderem<br />

Zahnräder aus Kunststoff und Edelstahl<br />

Auf 2000 m² Lagerfläche hält RCT permanent etwa 70 % seines<br />

Gesamtprogrammes auf Lager und erreicht so eine hohe<br />

Lieferbereitschaft und Liefersicherheit. Zudem verlegt das<br />

Unternehmen jährlich 3,2 Mio. Handbücher allein für den<br />

deutschen Markt. Übrigens: Die Produktmarken beginned mit<br />

‚Thoma‘ gehen auf den Vornamen Thomas des Sohnes des<br />

Firmengründers zurück.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt: Ihre Frage ist verlockend – in erster Linie verstehen wir<br />

uns als Problemlöser unseren Kunden gegenüber. Unsere Verfahrenstechniker<br />

sind täglich bemüht, kritische Aufgabenstellungen unserer<br />

Kunden umzusetzen, wobei sich aus den Gesprächen oft neue<br />

Produktanstöße ergeben, die uns und unsere Partner innovativ werden<br />

lassen. Dieses Zusammenspiel zwischen anwendungstechnischer<br />

Problemlösung und Innovation für neue Produktideen spiegelt<br />

die Kompetenz der Reichelt Chemietechnik als fachkundiger Marktpartner<br />

wider.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Lassen Sie uns abschließend noch eine<br />

Frage zu Ihren Handbüchern stellen: Wie bewältigen Sie den hohen<br />

Aufwand, der mit der jährlichen Aktualisierung verbunden<br />

ist und gibt es vielleicht Themen, die 2017 besonders hervorzuheben<br />

sind?<br />

Reichelt: Wir verlegen pro Jahr 13 Handbücher in einer Gesamtauflage<br />

von 3,2 Mio. Exemplaren – allein für den deutschen Markt. Auf<br />

den Schreibtisch unserer Kunden gelangen unsere Handbücher<br />

durch die Beilage in Fachzeitschriften in den Branchen Maschinenbau,<br />

Chemietechnik, <strong>Konstruktion</strong>stechnik, Prozesstechnik, Biotechnik<br />

und Labortechnik. Natürlich ist der Aufwand, das heißt die ständige<br />

fachliche Redaktion ein wichtiges Arbeitsgebiet unserer Marketingabteilung,<br />

doch entsprechende EDV-Programme sichern die jährlich<br />

neue Produktion. Ganz abgesehen von der deutschen Auflage<br />

werden die Handbücher zudem zielgruppenbezogen in weiteren<br />

13 Sprachen verlegt. 2017 erscheinen übrigens neben den Standard-<br />

Handbüchern weitere unter den Titeln ‚Thomafluid – The Best‘ sowie<br />

‚Thomaplast – The Best‘. Hier stellen wir gezielt die Highlights<br />

des Gesamtprogramms vor.<br />

www.rct-online.de<br />

Online ist im Servicebereich ein Druckrechner für<br />

PTFE-Schläuche verfügbar:<br />

http://hier.pro/Qw08W<br />

18 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


DIGITALISIERUNG<br />

TRENDS<br />

Zuken will mit DS-E3 disziplinspezifische Datenverwaltung erhalten und mit PLM verbinden<br />

Entwickler von<br />

administrativen Aufgaben entlasten<br />

Ist die PLM-Integration aller Entwicklungsdisziplinen zur Schaffung einer ‚single source of truth‘ der richtige<br />

Schritt, die Komplexität moderner Produkte in den Griff zu bekommen? Zuken sagt nein und stellt dem das Konzept<br />

einer anwendernahen Bereitstellung von Entwicklungsdaten in Elektronik und Elektrotechnik entgegen, verbunden<br />

mit dem Abgleich zu PLM- und ERP-Lösungen über zertifizierte Schnittstellen.<br />

Michael Corban, Chefredakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

Zu komplex und zu arbeitsintensiv sei der Versuch, sinnvoll<br />

Daten aller Autorensysteme einschließlich E-CAD und Leiterplattendesign<br />

in einer PLM-Umgebung zu verwalten, sagt Kazuhiro<br />

Kariya, Managing Director und CTO des japanischen E-CAE-Spezialisten<br />

Zuken. „Wir präferieren deswegen ein neues Konzept, bei<br />

dem wir Entwicklungsdaten der Disziplinen Elektronik und Elektrotechnik<br />

zur Steuerung des Produktentstehungsprozesses auf der<br />

Basis einer dezentralen Datenverwaltung innerhalb der E-CAD-Autorenumgebung<br />

bereitstellen.“ Als Abkehr von dem Prinzip der ‚single<br />

source of truth‘ will Zuken diesen Schritt aber nicht verstanden wissen.<br />

„Es geht vielmehr darum, den enormen Zeitaufwand, der mit<br />

der Integration in PLM-Lösungen zu leisten ist, zu reduzieren und<br />

diese Zeit wieder für die eigentliche Entwicklungsarbeit verfügbar<br />

zu machen.“ Fast die Hälfte der Arbeitszeit von Produktentwicklern<br />

werde heute durch administrative Tätigkeiten blockiert.<br />

„Blickt man in die gelebte Praxis von Unternehmen, stellt man zudem<br />

sehr häufig fest, dass eher eine Reihe von Schnittstellen zwischen<br />

den verschiedenen beteiligten Systemen existiert – verbunden<br />

mit einem entsprechend hohen Aufwand für Implementierung<br />

und Pflege dieser Schnittstellen“, ergänzt Oliver Hechtl, bei Zuken<br />

Head of Strategic Data Management and Integration Solutions. Die<br />

Komplexität sei einfach zu groß, als dass sich dies alles in einer einzigen<br />

PLM- oder ERP-Umgebung zusammenführen ließe. „Zuken<br />

wählt deswegen den Weg der anwendernahen Verwaltung und Bereitstellung<br />

der erforderlichen Daten und Informationen im Rahmen<br />

der CAD-Autorenumgebung, die mit deutlich geringerem Integra -<br />

tionsaufwand mit der PLM- oder ERP-Ebene synchronisiert werden<br />

kann.“ Die Fähigkeit, E-CAD-Originaldaten zu öffnen und zu lesen,<br />

ermögliche auf diese Weise eine effiziente Unterstützung von struk-<br />

„Die Komplexität moderner<br />

Produkte lässt sich nicht<br />

mehr in einer einzigen<br />

PLM- oder ERP-Umgebung<br />

zusammenführen.“<br />

Bild: Zuken<br />

„Wir präferieren ein Konzept,<br />

das Entwicklungsdaten<br />

der Disziplinen Elektronik<br />

und Elektrotechnik auf<br />

Basis einer dezentralen<br />

Datenverwaltung innerhalb<br />

der E-CAD-Autorenumgebung<br />

bereitstellt.“<br />

Kazuhiro Kariya,<br />

Managing Director und CTO,<br />

Zuken<br />

turierten Änderungs-, Konfigurations- und Wiederverwendungsprozessen<br />

und vereinfache auf diese Weise den Abgleich mit der PLMund<br />

ERP-Ebene.<br />

Produktseitig führt dies zu einer Erweiterung von Zukens Portfolio<br />

von Datenverwaltungs-Applikationen durch das neue Produkt DS-E3<br />

für die Elektrotechnik. Die neue Daten- und Projektsteuerungs-Umgebung<br />

ist direkt in die Oberfläche von Zukens E³.series für die<br />

Elektrotechnik und Fluid-<strong>Konstruktion</strong> eingebunden, so dass Entwickler<br />

Zugriff auf alle erforderlichen Informationen erhalten, ohne<br />

ihre vertraute Umgebung verlassen zu müssen. DS-E3 stellt dazu allen<br />

am Produktentstehungs- und Fertigungsprozess beteiligten Mitarbeitern<br />

und Lieferanten aktuelle, gültige und validierte Entwicklungsdaten,<br />

Stücklisten und Bibliotheksinformationen zur Verfügung<br />

– unter anderem auch über eine zertifizierte, bidirektionale Schnittstelle<br />

zu SAP-Lösungen. Die neue Software ist auf derselben Plattform<br />

aufgebaut wie ihr Pendant für die Leiterplatten-Entwicklung,<br />

DS-CR, die ebenfalls direkt in die Oberfläche der CR-8000-Familie<br />

für die Leiterplatten- und Systementwicklung eingebunden ist. Auf<br />

diesem Wege bietet sich also auch die Möglichkeit, Elektronik- und<br />

Elektrotechnik-Entwicklung zu harmonisieren.<br />

www.zuken.com<br />

www.zuken.com/edm-movie<br />

Bild: Zuken<br />

Oliver Hechtl, Head of Strategic<br />

Data Management and Integration<br />

Solutions, Zuken<br />

Details zu den Datenverwaltungslösungen<br />

von Zuken:<br />

http://hier.pro/tFFfO<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 23


TRENDS<br />

DIGITALISIERUNG<br />

<strong>Konstruktion</strong>, Topologieoptimierung und Reverse Engineering sowie 3D-Druckvorbereitung vereint<br />

Alles unter einem Hut<br />

Siemens erweitert seine <strong>Konstruktion</strong>s-Suite um Convergent Modeling, optimierte Topologien und Reverse<br />

Engineering. Die Simulation untersucht nun auch Strömungen und Wärmeübertragung, Bauteile können für<br />

den 3D-Druck vorbereitet und bestellt werden. Teamcenter unterstützt Klassifizierungen und Arbeiten im<br />

Offlinemodus, die Cloud soll für bessere Zusammenarbeit sorgen.<br />

Tobias Meyer, freier Mitarbeiter <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

Der Grundkörper einer Nähmaschine wurde mit<br />

Solid Edge einer Topologieoptimierung unterzogen<br />

Die Version ST10 der 3D-CAD-Software Solid Edge hat unter der<br />

Haube einige Updates bekommen. Dabei will man die Vorteile<br />

von Topologieoptimierung, Reverse Engineering und industriellem<br />

3D-Druck vereinen und gleichzeitig deren Nachteile ausmerzen. Das<br />

bereits aus NX bekannte Convergent Modeling vereinfacht es, mit<br />

Geometrien zu arbeiten, die aus einer Kombination aus Facetten-,<br />

Flächen- und Volumenkörpern bestehen – seien es importierte CAD-<br />

Daten aus anderen Systemen oder solche, die durch optimierte Topologien<br />

entstehen. So können nun beispielsweise per Laserscanner<br />

erzeugte Mesh-Modelle direkt um Funktionen wie Bohrungen<br />

ergänzt oder schon mitgescannte Durchbrüche als saubere Zylinder<br />

definiert werden, ohne dass die Daten aufwendig in ein B-Rep-Modell<br />

umgewandelt werden müssen. Ebenfalls funktioniert das beispielsweise<br />

mit STL-Daten für den 3D-Drucker, die kurzfristig angepasst<br />

werden müssen.<br />

Die neue Technologie für optimierte Topologien verbessert das Verhältnis<br />

von Festigkeit und Gewicht einzelner Teilkonstruktionen. Das<br />

zu optimierende Teil wird direkt in Solid Edge ausgewählt und von<br />

der Software in die meist sehr organisch wirkende Form umgewandelt.<br />

Die anderen Komponenten bleiben unangetastet, die Software<br />

zeigt, wie neue und herkömmliche Bauteile zusammen agieren.<br />

Eine weitere geschickte Funktion sucht nach gleichen Komponenten<br />

innerhalb eines Bauteils, etwa Gewindelöchern, an denen ein bestimmtes<br />

Teil verschraubt wird. Muss beispielsweise eine Kabelhalterung<br />

mehrfach platziert werden, schlägt die Software vor, wo das<br />

möglich wäre. Die Gewindelöcher müssen dafür nicht speziell gekennzeichnet<br />

sein, ein Algorithmus erkennt sie rein anhand ihrer<br />

Geometrie.<br />

Bauteile direkt im Netz bestellen<br />

Solid Edge ST10 optimiert Bauteile für die additive Fertigung<br />

und überprüft, ob das Bauteil in Sachen Überhang<br />

und ähnlichen Restriktionen überhaupt druckbar ist. Anschließend<br />

kann direkt im Haus ein Drucker angesteuert<br />

werden oder die Software holt Angebote, Materialauswahl<br />

und Angaben zu Lieferzeiten in Echtzeit direkt bei<br />

verschiedenen AM-Dienstleistern ein. Nach Aussage von<br />

Siemens ist der Bestellvorgang nicht komplexer als die<br />

Buchung auf einem Reiseportal. Dank neuer Funktionen<br />

für die Simulation, wie die vollständig integrierte Strömungsanalyse,<br />

ist es nicht mehr notwendig, Daten zwischen<br />

Anwendungen zu übertragen. So können Konstrukteure<br />

Strömung und Wärmeübertragung direkt in Solid<br />

Edge analysieren. Das entsprechende CFD-Know-how kaufte sich<br />

Siemens mit der Übernahme der US-Firma CD-adapco im letzten<br />

Jahr ins Portfolio.<br />

Solid Edge ST10 integriert zudem neue Publishing-Funktionen, anhand<br />

derer sich detaillierte Illustrationen von <strong>Konstruktion</strong>en erstellen<br />

lassen. So kann ein einzelnes Bauteil in einer 3D-Ansicht farblich<br />

hervorgehoben werden und um Pfeile und Warnsymbole ergänzt<br />

werden, um etwa die Demontage zu erklären. Die Dokumente sind<br />

assoziativ mit den Originalinformationen der <strong>Konstruktion</strong>en verknüpft.<br />

Dadurch sind schnelle Updates möglich, wenn Änderungen<br />

an der <strong>Konstruktion</strong> vorgenommen werden. Neue Features im integrierten<br />

Solid Edge-Datenmanagement und die verbesserte Integration<br />

mit der PLM-Software Teamcenter ermöglichen zudem Komponenten-Klassifizierung<br />

und Arbeiten im Offlinemodus. Über das<br />

Solid-Edge-Portal wird eine cloudbasierte Lösung für die Zusammenarbeit<br />

mit anderen Anwendern, Lieferanten und Kunden zur Verfügung<br />

stehen. Im Gegensatz zu Insight sei hier keine komplizierte<br />

Datenbank nötig, was auch kleineren Firmen den Einstieg erleichtern<br />

soll. Dort können Nutzer Dateien in cloudbasierte Ordner hochladen<br />

und verwalten. Gleichzeitig können sie plattformübergreifend<br />

in ihrem Browser Solid-Edge-Daten und Daten vieler anderer gängiger<br />

CAD-Anwendungen betrachten.<br />

Bild: Siemens<br />

www.siemens.com/plm<br />

Details zu den neuen Features<br />

in Solid Edge:<br />

www.hier.pro/qoO7N<br />

24 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


NEWS<br />

TRENDS<br />

Verbindung zwischen Eplan Electric P8 und TIA Portal<br />

SPS-Daten für beide Welten<br />

Durchgängiger Austausch von Detaildaten<br />

beim Engineering von Automatisierungssystemen<br />

– das ist die Aufgabe der Kopplung<br />

zwischen Eplan Electric P8 und dem Siemens<br />

TIA Portal. Mit der bidirektionalen TIA<br />

Portal Connection von Eplan werden Daten in<br />

beide Welten, also Automatisierungs- und<br />

Elektro-Engineering, im- oder exportiert. Beide<br />

Bearbeiter entscheiden frei, wann sie die<br />

Daten der anderen Disziplin nutzen oder zur<br />

Verfügung stellen. TIA Portal Connection basiert<br />

auf Automation ML – einem neutralen<br />

Format zum Datenaustausch nach IEC<br />

62424/IEC 62714. Die Hardware-Konfiguration<br />

umfasst Artikel und Rackaufbauten inklusive<br />

der Zuordnung, welches Modul sich in<br />

welchem Steckplatz des Baugruppenträgers<br />

befindet. Der Datenaustausch unterstützt<br />

auch bei der Planung geeigneter Hardware in<br />

Verbindung mit Schaltplan und SPS-Programm.<br />

Die korrekte Zusammenstellung der<br />

Hardware prüft das TIA Portal selbstständig.<br />

Als Zieldaten lassen sich Schaltpläne in Eplan<br />

Electric P8, SPS-Übersichten und Hardware-<br />

Aufbauten automatisch erzeugen. Zuordnungslisten<br />

enthalten Hardware-Adressen,<br />

symbolische Adressen und Funktionstexte<br />

sowie Kommentare. Die Zuordnungsliste<br />

stellt dar, welche physikalischen Ein-/Ausgänge<br />

in welcher Weise belegt sind. Die neue<br />

System-Kopplung unterstützt Anwender zudem<br />

bei der Zuordnung der symbolischen<br />

Adressen aus dem SPS-Programm zu den<br />

Hardware-Adressen, was die Verdrahtung der<br />

Ein- und Ausgänge erleichtern soll. Die Bus-/<br />

Netzwerk-Topologie enthält auch die Verkabelung<br />

der Racks und Busteilnehmer unter -<br />

ein ander. Durch den Austausch der Bus-<br />

Adressen mit den Abhängigkeiten der Slaveund<br />

Master-Konfiguration wird eine Erfassung<br />

und Dokumentation vereinfacht. tm<br />

www.eplan.de<br />

Bild: Eplan<br />

Gehen Sie auf die Überholspur.<br />

Electrical Engineering<br />

mit WSCAD.<br />

35.000 zufriedene Anwender arbeiten bereits<br />

mit der WSCAD SUITE - der integrierten<br />

CAD/CAE-Gesamtlösung für Elektrotechnik,<br />

Schaltschrankbau, Verfahrens- und Fluidtechnik,<br />

Gebäudeautomation und Elektroinstallation. Die<br />

Software ist turboschnell, überraschend günstig<br />

und wscaduniverse.com die derzeit größte<br />

E-CAD-Artikeldatenbank am Markt.<br />

Laden Sie die Demoversion oder rufen Sie<br />

uns an unter +49 (0)8131 36 27-98<br />

www.wscad.com/eaf<br />

Engineering & Automation Forum 2017<br />

Erleben Sie E-CAD live - Fachvorträge<br />

mit Ausstellung namhafter Hersteller<br />

8 x in Deutschland - Teilnahme kostenlos<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 25


TRENDS<br />

DIGITALISIERUNG<br />

Die Axoom-Geschäftsplattform hilft Nutzern<br />

die Prozessschritte in der Produktion<br />

zu vereinfachen und zu synchronisieren,<br />

und so insgesamt die Produktivität<br />

zu steigern<br />

Bild: Axoom<br />

Axoom Solutions macht Industrie 4.0 erlebbar<br />

Vom Smart Product zur Smart Factory<br />

Die steigende Komplexität in der Fertigungsindustrie birgt neue Herausforderungen. Schlüsselfaktoren<br />

sind sinkende Losgrößen, nicht integrierte Systeme zur Auftrags-, Ressourcen, und Produktionsverwaltung<br />

und fehlende Maschinenanbindungen für Echtzeit-Status-Aktualisierungen. Axoom bietet eine offene<br />

Geschäftsplattform, die sich nahtlos in die Wertschöpfungskette einfügt. Damit hilft das Unternehmen<br />

Nutzern die Prozessschritte in der Produktion zu vereinfachen und so die Produktivität zu steigern.<br />

Bastian Deck, Geschäftsführer Axoom Solutions GmbH in Karlsruhe<br />

Die offene, digitale Geschäftsplattform Axoom des gleichnamigen<br />

IT-Dienstleisters für Fertigungsunternehmen hebt entlang der Wertschöpfungskette<br />

im Rahmen von Industrie 4.0 die Gesamtproduktivität<br />

auf ein neues Niveau. Im neuen Geschäftsfeld Axoom Solutions<br />

wird das Ziel verfolgt, die besten Kundenlösungen mit entsprechenden<br />

Prozessen, Beratungen und Technologien zu entwickeln<br />

und die Transformation zur intelligenten Fabrik zu realisieren. Dabei<br />

steht die übergreifende Vernetzung von Maschinen, Software und<br />

Prozessen mit dem Menschen als entscheidendem Faktor im Mittelpunkt.<br />

Zu den Kompetenzen zählen die strategische Beratung<br />

und Umsetzung moderner Konzepte der Smart Factory, Lean-Management-Methoden<br />

sowie zukunftsorientierte Technologien zum<br />

weltweiten Maschinen-Monitoring. Bastian Deck, Geschäftsführer<br />

der Beratungssparte der Trumpf-Tochtergesellschaft hebt die Wichtigkeit<br />

des Handelns hinsichtlich Industrie-4.0-Lösungen hervor:<br />

„Die Axoom-Lösungen geben Antworten auf die Herausforderungen<br />

des heutigen Produktionsalltags, wie etwa die immer kleineren<br />

Losgrößen, variierende Aufträge und den Zwang Durchsatz, Kosten<br />

und Qualität zu optimieren. Werkshallenprozesse müssen schnell<br />

automatisiert und standardisiert werden. An vielen Stellen müssen<br />

existierende Softwarelösungen neu überdacht werden.“ Dabei verfolgt<br />

das Dienstleistungsunternehmen eine klare Priorität: die vertikale<br />

Datenintegration ist der Schlüssel zur Vernetzung der Maschinen<br />

und anderen Datenquellen. Durch sichere und hochverfügbare<br />

Datentransportplattform des Providers werden Unternehmen zur<br />

Transparenz ihrer Maschinendaten und Fertigungsprozesse befähigt.<br />

Auf dieser Basis wird in einem nächsten Schritt mittels modularer<br />

Applikationen, wie einer MES-Lösung, die horizontale Prozessintegration<br />

geschaffen. Wertschöpfungsprozesse werden somit effi-<br />

zienter und transparenter. Deck betont die Bedeutung der digitalen<br />

Transformation in Deutschland und ihre Vorteile: „Die digitale Fabrik<br />

ist keine Vision mehr, sondern Realität. Die Ergebnisse und Vorteile<br />

der Unternehmen liegen auf der Hand: Sie erhöhen natürlich die Effizienz<br />

in der Wertschöpfungskette und reduzieren nicht-wertschöpfende<br />

Tätigkeiten. Darüber hinaus erhöht sich die Ausbringung der<br />

Produktion und Bestände in der Fabrik reduzieren sich.“<br />

Als Experten für digitale Transformation bietet die Beratungssparte<br />

Axoom Solutions auf Basis seiner weitreichenden Erfahrungen zielgerichtete<br />

Dienstleistungen an, wie z.B. die Definition einer „digitalen<br />

Roadmap“. Der IT-Dienstleister unterstützt Unternehmen bei Fragestellungen<br />

der digitalen Strategie, berät hinsichtlich neuer digitaler<br />

Geschäftsmodelle und -prozesse und setzt die Strategien in kundenindividuellen<br />

Lösungen um. Als Tochtergesellschaft der Trumpf<br />

Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG, begleitet das Unternehmen<br />

den weltweiten Rollout und Umsetzung der digitalen Produktion<br />

beim Maschinenbauer. Die Axoom-Bestandteile sind in der Pilotfabrik<br />

für Industrie 4.0 in Ditzingen zu sehen. Dr.-Ing. Mathias Kammüller,<br />

Trumpf-Geschäftsführer, sagt: „Die Produktionseinheit Blech<br />

ist ein konkretes Beispiel dafür, wie Industrie 4.0 funktioniert. Mit<br />

derartigen Anwendungsfällen können wir es schaffen, die Produktivität<br />

in den nächsten Jahren um bis zu 30 Prozent zu steigern.“ jg<br />

www.axoom-solutions.de<br />

Details zur Lösung Axoom Smart Enterprise:<br />

http://hier.pro/d22zI<br />

26 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


ADDITIVE MANUFACTURING<br />

TRENDS<br />

Pulverbettbasiertes Laserschmelzen mit Metallen<br />

Additive Verfahren für Serienteile<br />

Der 3D-Druck hat die Experimentierphase verlassen und entwickelt sich zum boomenden Geschäft.<br />

Das liegt zum einen daran, dass zunehmend Serienteile mit additiven Verfahren gefertigt werden. Zum<br />

anderen aber auch an neuen Maschinenarchitekturen und Werkstoffen. So bietet etwa Concept Laser<br />

Lösungen für das pulverbettbasierte Laserschmelzen mit Metallen an.<br />

Daniel Hund, Leiter Marketing & Kommunikation, Concept Laser GmbH in Lichtenfels<br />

Die industrielle Serienfertigung hat das Additive<br />

Manufacturing erreicht. Angesichts der<br />

heute schon möglichen Aufbaugeschwindigkeiten<br />

und Bauraumgrößen hat die generative<br />

Fertigung längst das Stadium des Prototyping<br />

überwunden. Nun wartet der Megatrend<br />

„Industrie 4.0“ oder die vierte industrielle<br />

Revolution als große Herausforderung<br />

auf alle Marktteilnehmer. Laut Peter Sander,<br />

Leiter Emerging Technologies & Concepts<br />

bei Airbus, plant der Flugzeugbauer im Jahr<br />

2018 Titan, Edelstahl und Aluminium im AM-<br />

Serieneinsatz zu haben. Anwender aus der<br />

US-Luft- und Raumfahrtbranche haben AM<br />

zur Standardstrategie erklärt. Die Herausforderungen<br />

für eine wirtschaftliche Serienproduktion<br />

spielen sich auf drei Ebenen ab: Digitalisierung,<br />

Automatisierung und eine Vernetzung<br />

der Maschinen bis hin zur Schaffung einer<br />

Smart Factory. Dazu müssen aber die bisherigen<br />

Maschinenlösungen einerseits noch<br />

besser, effizienter und wirtschaftlicher werden und andererseits<br />

dem Leitgedanken der Industrie 4.0 entsprechen. Einige Branchen<br />

haben inzwischen das Laserschmelzen von Metallen zur strategischen<br />

Richtung definiert; so die Luft- und Raumfahrt oder Teile der<br />

Dental- und Medizintechnik. Andere wichtige Branchen wie Automotive<br />

befinden sich in einer Orientierungsphase. Auch hier scheint<br />

der 3D-Druck ein aussichtsreicher Kandidat für zukünftige Lösungen<br />

zu sein.<br />

Additiv gefertigte Serienbauteile erobern die Luftfahrt<br />

Die Luftfahrt setzt auf die AM-Serienfertigung. Als Beispiel dient ein<br />

Kabinenhalter, ein sogenanntes Bracket, welches ein Kabinenelement<br />

mit der Struktur eines Flugzeugs verbindet. Das konventionell<br />

gefertigte Bauteil wurde mittels<br />

Topologie-Optimierung strukturell<br />

angepasst und additiv aufgebaut.<br />

So konnte eine Gewichtsersparnis<br />

von ca. 30 % gegenüber<br />

dem konventionellen Bauteil bei<br />

höherer Belastbarkeit erreicht werden. Laut Airbus-Potenzialabschätzung<br />

könnte bei jeweils einer Tonne Gewichtreduzierung pro<br />

Flugzeug und einem Weltmarkt von ca. 32.600 neuen Flugzeugen<br />

bis 2035 ein Einsparungspotenzial von 46 Millionen Tonnen Kerosin<br />

mit ca. 119 Millionen Tonnen CO entstehen.<br />

2<br />

Bild: Concept Laser<br />

„AM Factory of Tomorrow“ von Concept Laser für die industrielle Serienfertigung<br />

„Einige Branchen haben das<br />

Laserschmelzen von Metallen zur<br />

strategischen Richtung definiert.“<br />

Ein weiteres Beispiel ist General Electric (GE). Das Unternehmen<br />

spricht von sich selbst als „Digital Industrial Company“ und in Bezug<br />

auf AM von „The next industrial revolution“. Das Unternehmen<br />

kündigte bereits 2014 an, dass binnen fünf Jahren ca. 80 % eines<br />

Triebwerks additiv hergestellt werden. Ebenfalls 2014 kündigte GE<br />

an, dass eine sogenannte Fluid Nozzle zum Betanken von Flugzeugen,<br />

bisher ein Druckgussteil, bis 2016 nur noch gedruckt werden<br />

soll. Die Aufbaugeschwindigkeit gibt man mit nur ca. 18 Stunden an<br />

– und, das überrascht sogar Branchenkenner, die Stückzahl liegt<br />

weltweit bei 150.000 pro Jahr.<br />

Immer dann, wenn das generativ aufgebaute Bauteil besser, leistungsfähiger,<br />

schneller verfügbar, leichter oder/und kostengünstiger<br />

sein wird, ist die additive Fertigungsoption die richtige Lösung. Die<br />

Kosten werden derzeit mit 3,14<br />

Euro/cm³ (für Material, Maschine,<br />

Energie etc.) [3] angesetzt,<br />

sinken aber ständig, was die weitere<br />

Verbreitung verbessert. Die<br />

Prognosen nach Roland Berger<br />

lauten: 2018 1,60 Euro/cm³, für 2023 1,10 Euro/cm³. Aufbaugeschwindigkeiten<br />

sind aus Sicht der Industrie das wohl wichtigste<br />

Kriterium zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit. Die Grenzen verschieben<br />

sich durch den Stand der Technik kontinuierlich nach oben.<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 27


TRENDS<br />

ADDITIVE MANUFACTURING<br />

Beispiel eines Bauteils aus der Luftfahrt (Bracket von Airbus): Neues<br />

Design und Leichtbau treffen auf Seriencharakter. Ein additiv gefertigtes<br />

Bauteil (unten) im Vergleich zum konventionellen Bauteil (oben)<br />

Wie verändert sich der Markt generell?<br />

In den letzten drei bis vier Jahren sind zahlreiche Industrien in die<br />

Explorationsphase des 3D-Drucks eingestiegen. Die Vorreiter analysieren<br />

alle bisherigen <strong>Konstruktion</strong>en aus der Zerspanung oder dem<br />

Guss auf eine Substitution durch den 3D-Druck. Sie sind übergegangen<br />

in eine Adaptionsphase der generativen Verfahren. Dies nehmen<br />

wir als einen Einstieg in die industrielle Serienfertigung wahr,<br />

was neue Antworten des Maschinen- und Anlagenbaus erfordert.<br />

Dabei bilden Geometriefreiheit und Leichtbaupotenzial, Funktionsintegrationen,<br />

„production on demand“, Zeit- sowie Kosteneinsparungen<br />

und Überlegungen zur ressourcensparenden bzw. nachhaltigen<br />

Fertigung eine wesentliche Rolle.<br />

Wie verändert ein generativer Ansatz<br />

das konstruktive Denken?<br />

Bislang legten Einkäufer ein konventionelles Bauteil auf den Tisch<br />

und fragten, was es lasergeschmolzen kosten würde. Dies bedeutete<br />

faktisch, die Vorzüge des Verfahrens ungenutzt zu lassen. Heute<br />

gehen die Konstrukteure systematischer vor. Es werden die Leistungsparameter<br />

definiert, und daraus werden „verfahrensgerechte<br />

Lösungen“ entwickelt. Das Bauteil kann AM-gerecht „designt“ werden.<br />

Das Ergebnis überrascht nicht nur optisch. Bionisch ausgelegte<br />

Leichtbauteile können durchschnittlich um bis zu 20 - 30 % leichter<br />

sein als gefräste oder gegossene Bauteile. Wichtig ist es, die Bauteilanforderungen<br />

hinsichtlich thermischer und mechanischer Eigenschaften<br />

zu erfassen und diese mit einer gezielt auf das Verfahren<br />

abgestimmten <strong>Konstruktion</strong> zu erschließen. Konkret bedeutet dies,<br />

dass die Teile nicht nur mehr können, sie sind auch leichter und weisen<br />

eine andere Geometrie auf.<br />

Momentaner Stand der Technik<br />

Die bisherigen Maschinenkonzepte konzentrierten sich auf Aufbaugeschwindigkeiten,<br />

Bauraumgrößen und qualitative Aspekte. Die<br />

propagierten Zielsetzungen wurden auf Anbieter- und Verarbeiterseite<br />

weitgehend erfüllt, und damit konnte sich der 3D-Druck im<br />

Bild: Airbus Operations GmbH<br />

ersten Schritt für das Prototyping und die Kleinserienfertigung etablieren.<br />

Doch die Erwartungen an die generative Fertigung steigen<br />

weiter. Welche Antworten bieten die Maschinen- und Anlagenbauer<br />

auf mittlere Sicht? Größere Bauräume? Die X line 2000R mit 2 x<br />

1.000 W verfügt über den derzeit größten Bauraum der Welt für das<br />

pulverbettbasierte Laserschmelzen von Metallen (800 x 400 x 500<br />

mm 3 ). Die industriellen Anwender sind mit dem heutigen Stand der<br />

Technik eher zufrieden. Grundsätzlich ist Folgendes festzuhalten:<br />

Die aktuellen Maschinen und Anlagen sind „Insellösungen“. Sie operieren<br />

ohne eine echte Einbettung ins betriebliche Fertigungsumfeld<br />

als „Stand alone“-Lösungen. Die Maschinen sind weder untereinander<br />

noch mit vorgelagerten und nachgelagerten Fertigungsprozessen<br />

vernetzt. Sie sind nur bedingt „kommunikativ“ im Rahmen der<br />

digitalen Prozesskette von der <strong>Konstruktion</strong> bis zur Fertigung. Sie<br />

sind für die industrielle Serienfertigung der Zukunft so nicht geeignet.<br />

Es fehlt weiterhin die konsequente Automation manueller Prozesse.<br />

Der bisherige sequenzielle Ablauf von Rüstaufgaben und<br />

Bauteilaufbau in einer Anlage führt zu ungenutzten „Totzeiten“ und<br />

einer zeitlichen Belastung für den Betreiber. Auch die Vernetzung<br />

der Maschinen untereinander sowie mit Peripheriegeräten ist,<br />

Stand heute, noch nicht gegeben. Diese Kritikpunkte lassen erkennen,<br />

dass wir von den Zielsetzungen der „Industrie 4.0“ im Sinne<br />

einer Smart Factory noch weit entfernt sind.<br />

Neue Wege in der Maschinenarchitektur<br />

Die Probleme, die sich für die Serienfertigung aus den bisherigen<br />

„Stand alone“-Maschinenlösungen ergeben, werden bei Concept<br />

Laser durch die M Line Factory überwunden. Dazu findet zunächst<br />

eine räumliche Trennung von Production Unit und Processing Unit<br />

statt. Dies geschieht aber nicht, wie bei allen anderen Anlagenlösungen<br />

von Concept Laser innerhalb der Maschine, sondern durch<br />

zwei physisch getrennte Bereiche. Zudem ermöglicht das automatisierte<br />

Pulvermanagement sowie die Automation weiterer, bisher<br />

manueller Prozesse, die bisherigen Stillstandzeiten auf ein Minimum<br />

zu reduzieren. Abgerundet wird das Konzept durch eine Anbindung<br />

konventioneller Prozessschritte an die additive Fertigung, z.B.<br />

zur Nachbearbeitung der Bauteile. Insgesamt fügt sich das Bild zu<br />

einer automatisierten, digitalisierten und vernetzten Lösung zur<br />

wirtschaftlichen Serienfertigung von metallischen Bauteilen im Sinne<br />

des Leitgedanken der Industrie 4.0.<br />

Bild: Concept Laser<br />

Verkettung der „AM Factory of Tomorrow“: Die „Smart Factory“ ist ein<br />

erweiterbares, automatisiertes und zentral steuerbares Meta-Produktionssystem,<br />

welches sich maximal an den Produktionsaufgaben ausrichtet<br />

28 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


3D­DRUCK<br />

WIR HABEN DIE<br />

SKALIERBARE<br />

TECHNOLOGIE<br />

Wir verstehen, wie unterschiedlich<br />

Ihre Anforderungen sind, daher<br />

fertigen wir kleine und größere<br />

Stückzahlen gleich schnell.<br />

Lieferung schon ab 1 Tag.<br />

Bild: Concept Laser<br />

Entkoppelung von „Pre/Post Production“<br />

und „Production“<br />

Die M Line Factory ist im Wesentlichen durch eine Entkoppelung<br />

von „Pre/Post Production“ und „Production“ gekennzeichnet. Dies<br />

beinhaltet unter anderem eine flexible Maschinenbeschickung sowie<br />

eine räumliche Trennung der Auf- und Abrüstvorgänge. Zielsetzung<br />

ist es dabei, die Prozesskomponenten durch Schnittstellen gezielter<br />

abzustimmen und die Flexibilität der Prozessgestaltung zu einem<br />

ganzheitlichen Ansatz zu erhöhen. Möglich ist dies durch einen<br />

konsequenten modularen Aufbau der M Line Factory mit Processing<br />

Unit – M Line Factory PCG – und Production Unit – M Line<br />

Factory PRD. Hinsichtlich Kombination und Vernetzung werden dadurch<br />

deutlich mehr Flexibilität und Verfügbarkeiten versprochen.<br />

Die gegebene Materialvielfalt ist durch eine gezielte Kombination<br />

dieser Units besser, und letztendlich wirtschaftlicher, zu handhaben.<br />

Die M Line Factory erlaubt eine flexible Verknüpfung von Maschinen<br />

miteinander. Dabei können Production- und Processing Unit beliebig<br />

kombiniert werden, aber auch räumlich getrennt voneinander betrieben<br />

werden. Es findet eine Vernetzung der einzelnen Maschinen<br />

bzw. von Elementen miteinander statt. Doch der Grundgedanke der<br />

„AM Factory of Tomorrow“ geht sogar über diesen Ansatz hinaus<br />

und sieht auch eine Vernetzung mit klassischen Fertigungsmethoden<br />

z.B. beim Post Processing der Bauteile vor. Folglich entstehen<br />

Maschinennetzwerke, die nicht nur untereinander, sondern auch mit<br />

entsprechenden Peripheriegeräten „kommunizieren“. Neben der<br />

Vernetzung ist die Automation zweites Schlüsselelement. Bisher<br />

manuelle Prozesse, wie z.B. das Zuführen von neuem Metallpulver<br />

oder die Nacharbeit der Bauteile, und die daraus resultierenden Stillstandszeiten<br />

werden auf ein Minimum reduziert. Im Vordergrund<br />

dieses Ansatzes stehen die bisher fehlende Automation und Vernetzung<br />

von Anlagen. Insgesamt gleicht die „AM Factory of Tomorrow“<br />

einer „Smart Factory“ im Sinne des Leitgedankens des „Industrie<br />

4.0“-Konzeptes und ermöglicht so eine wirtschaftliche Serienproduktion<br />

metallischer Bauteile.<br />

jg<br />

www.concept-laser.de<br />

Die M Line Factory<br />

zeichnet sich durch eine<br />

physische Trennung der<br />

Maschineneinheiten zur<br />

Bauteilproduktion und<br />

der Auf- und Abrüstvorgänge<br />

aus<br />

Der Schritt von der Konzeption<br />

zur Umsetzung ist der wichtigste<br />

von allen. Aus diesem Grund liefern<br />

wir 3D-gedruckte, CNCbearbeitete<br />

und spritzgegossene<br />

Teile innerhalb kürzester Zeit.<br />

Wir stellen aus:<br />

Details zum Lasercusing-Verfahren von Concept Laser:<br />

http://hier.pro/C8Tdv<br />

protolabs.de<br />

+49 (0) 6261 6436 933<br />

customerservice@protolabs.de<br />

Interaktives Angebot inkl.<br />

Designanalyse


TRENDS<br />

ADDITIVE MANUFACTURING<br />

Bild: Protiq<br />

Einsatz des 3D-Drucks in der Industrie<br />

Von den Vorteilen profitieren<br />

Der industrielle 3D-Druck, auch additive Fertigung genannt, erlaubt nicht nur die schnelle, materialsparende<br />

und individuelle Herstellung von Produkten. Zudem eröffnet das Verfahren neue Möglichkeiten im Produktdesign.<br />

Was sich alles mit der additiven Fertigung umsetzen lässt, zeigt das Leistungsspektrum der Protiq GmbH.<br />

Dr. Ralf Gärtner, Geschäftsführer, und Johannes Lohn, Technologiemanager Additive Fertigung, Protiq GmbH, Blomberg<br />

Seit den Anfängen im Jahr 1923 umfasst das Portfolio von Phoenix<br />

Contact innovative Komponenten, Systeme und Lösungen<br />

für die industrielle Verbindungstechnik, Automatisierung, Interface-<br />

Systeme und den Überspannungsschutz. Das Unternehmen nutzt<br />

den 3D-Druck schon seit 2010 zur Herstellung von Prototypen, Funktionsmustern,<br />

Formwerkzeugen, Spritzgießformen und Einsätzen<br />

für Spritzgießwerkzeuge. Aufgrund der jahrelangen positiven Erfahrungen<br />

hinsichtlich der industriellen Verwendung der additiven Fertigung<br />

gründete Phoenix Contact im September 2016 das Startup<br />

Protiq. Als Tochtergesellschaft bedient die Protiq GmbH den schnellen<br />

und disruptiven Markt des 3D-Drucks, indem sie von Kunden beauftragte<br />

Teile additiv produziert. Dazu kombiniert das Startup sein<br />

umfangreiches Know-how in der fortschrittlichen Anlagentechnik<br />

mit der kompetenten Betreuung der Kunden von der Idee bis zum<br />

fertigen Bauteil. Um die Geschwindigkeit des neuen Fertigungsverfahrens<br />

nicht durch den üblichen Bestellprozess zu verzögern, stellt<br />

das Unternehmen seinen Kunden eine durchgehend digitale Online-<br />

Plattform zur Verfügung. Sie haben somit die Möglichkeit, ihr Produkt<br />

online zu konfigurieren und erhalten unmittelbar eine Auskunft<br />

über die Herstellungskosten und Lieferzeit. Zu diesem Zweck wählen<br />

die Kunden auf der Online-Plattform das Material und die gewünschten<br />

Oberflächen-Eigenschaften aus. Nach der Fertigung auf<br />

Basis des additiven Verfahrens kann das Bauteil ferner in einem beliebigen<br />

RAL-Ton lackiert werden. Schließt der Kunde den Bestellvorgang<br />

ab, wird die Herstellung automatisch angestoßen und er fortlaufend<br />

über den aktuellen Zustand seines Auftrags informiert.<br />

Erstellung effizienterer Werkzeuge<br />

Eine der Kernkompetenzen der Blomberger liegt im Direct Tooling.<br />

Dieser Ansatz beschreibt die additive Fertigung von Produktionswerkzeugen<br />

und deren Nutzung in der Serienherstellung. Wie bereits<br />

erwähnt, haben sich die Mitarbeiter seit 2010 umfassendes<br />

Wissen in der additiven Fertigung von Spritzgießwerkzeugen angeeignet.<br />

Diese werden in der Regel aus massiven metallischen Halbzeugen<br />

gefräst, geschliffen und erodiert. Durch den Einsatz der additiven<br />

Fertigung lassen sich nun neue Geometrien realisieren und<br />

effizientere Werkzeuge hinsichtlich der Aspekte Gewicht, Durchlaufzeit<br />

und Zykluszeit erstellen. Im Spritzgießprozess werden die formgebenden<br />

Werkzeuge mit aufgeschmolzenem Kunststoff gefüllt.<br />

Mediendurchströmte Kühlbohrungen führen die Wärme der Kunststoffschmelze<br />

während des Kühlprozesses ab. Die Verwendung der<br />

additiven Fertigung ermöglicht jetzt eine Neugestaltung der Kühlkanäle.<br />

Eine oberflächennahe, frei geformte Kühlmedienführung optimiert<br />

den Abtransport der Wärme, erhöht die Abkühlraten und reduziert<br />

Zykluszeiten. Neben der verbesserten Performance der Werkzeuge<br />

verringert die additive Fertigung auch die Durchlaufzeiten bei<br />

ihrer Produktion und senkt die Herstellkosten. Zudem lässt sich das<br />

Gewicht der Werkzeuge deutlich reduzieren, um Rüstvorgänge wirt-<br />

30 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


ADDITIVE MANUFACTURING<br />

TRENDS<br />

Der industrielle 3D-Druck<br />

erlaubt die schnelle, materialsparende<br />

und individuelle<br />

Herstellung von Produkten.<br />

Was sich alles mit der additiven<br />

Fertigung umsetzen lässt,<br />

zeigt das Leistungsspektrum<br />

von Protiq<br />

Fertigung von Funktionsprototypen<br />

sowie Muster- und Serienteilen aus<br />

technischen Kunststoffen<br />

Bild: Protiq<br />

schaftlicher zu gestalten und die Werkzeuge schneller zu bewegen.<br />

Wiegen konventionelle Werkzeuge mehr als 30 Kilogramm, werden<br />

für ihre Auswechslung Hebezeuge benötigt. Da sich das Gewicht<br />

durch das Direct Tooling typischerweise um bis zu 70 Prozent verringert,<br />

können die Mitarbeiter die Werkzeuge wieder manuell und mit<br />

geringem Zeitbedarf austauschen. Zur Umsetzung des beschriebenen<br />

Leichtbau-Designs verbessert Protiq die Werkzeuge mittels Topologieoptimierung.<br />

Topologieoptimierung in drei Schritten<br />

Die neue Gestaltungsfreiheit beim 3D-Drucken gestattet ein belastungsgerechtes<br />

Werkzeug-Design auf Basis einer rechnergestützten<br />

Topologieoptimierung. Durch die Finite-Elemente-Simulation lassen<br />

sich Bauteilbereiche identifizieren, die nur einer geringen Belastung<br />

unterliegen. Hier lässt sich Material einsparen, während die Werkzeugbereiche,<br />

die einer hohen mechanischen Belastung ausgesetzt<br />

sind, eine massive Ausführung haben. Die aus der Topologieoptimierung<br />

resultierenden Geometrien erinnern an bionische Strukturen<br />

wie den menschlichen Knochen. Die Werkzeuggestaltung mit einer<br />

konturnahen Kühlung und Topologieoptimierung gliedert sich in<br />

drei Teilschritte. Zunächst werden die Eingangsgrößen ermittelt. Dazu<br />

zählen die auftretenden Prozesskräfte, Schnittstellen und Anbindungspunkte<br />

zur Spritzgießmaschine sowie die maximale Werkzeuggröße.<br />

Die sich aus dem Spritzgießen ergebenden Kräfte kön-<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 31


TRENDS<br />

ADDITIVE MANUFACTURING<br />

Belastungsoptimiertes Spritzgießwerkzeug mit konturnaher Kühlung<br />

Bild: Protiq<br />

Erstellung von metallischen Bauteilen jeglicher Art durch<br />

selektives Laserschmelzen<br />

Bild: Protiq<br />

nen einer Strömungssimulation entnommen werden. Schnittstellen,<br />

Anbindungspunkte und die maximale Werkzeuggröße leiten<br />

sich aus den Bauteilanforderungen ab. Im nächsten Schritt folgt die<br />

Integration der bauteilkonturnahen<br />

Kühlkanäle. Danach lässt<br />

sich das Leichtbau-Design aus<br />

der Topologieoptimierung durch<br />

Simulation errechnen. Im Anschluss<br />

an das automatisiert<br />

entwickelte Leichtbau-Design<br />

geben die Konstrukteure dem<br />

Bauteil den letzten Schliff im<br />

Hinblick auf die additive Fertigung. Dabei werden eine minimale<br />

Wanddicke, Stützgeometrien sowie die Produktion durch Laserstrahlschmelzen<br />

berücksichtigt.<br />

Entwicklung einer eigenen Lasersinteranlage<br />

Direct Manufacturing bezeichnet die direkte werkzeuglose Herstellung<br />

von Serienbauteilen. Historisch gesehen kommt die additive<br />

Fertigung schon seit Jahrzehnten für das Rapid Prototyping zum<br />

Einsatz. Für die industrielle Serienproduktion wird der 3D-Druck jedoch<br />

hauptsächlich zur Erstellung von Nischenprodukten genutzt.<br />

Typische Anwendungsbereiche sind die Medizintechnik sowie die<br />

Luft- und Raumfahrt. Dies liegt unter anderem daran, dass die standardmäßig<br />

in der additiven Fertigung verwendeten Materialien die<br />

Anforderungen der Elektronik- oder Automobilindustrie nicht erfüllen.<br />

Vor diesem Hintergrund hat Protiq eine optimierte Lasersinteranlagentechnik<br />

entwickelt, um auch Serienprodukte aus Kunststoff<br />

direkt und werkzeuglos herstellen zu können. Als Material werden<br />

technische Kunststoffe wie Polyamid 6 eingesetzt.<br />

Beim Lasersintern bauen sich die Kunststoffbauteile schichtweise in<br />

drei Schritten auf. Zuerst wird eine 0,06 bis 0,12 Millimeter dünne<br />

Pulverschicht aufgetragen. Heizstrahler erwärmen das Pulver anschließend<br />

bis knapp unter den Schmelzpunkt. Dann schmilzt ein<br />

Laser den schichtspezifischen Bauteilquerschnitt auf. Durch die Wiederholung<br />

der beschriebenen Prozesse – Auftragen und Vorerwärmen<br />

des Pulvers sowie Laserbelichtung – entstehen die Bauteile<br />

Schicht für Schicht. Nach Abschluss der Fertigung sind sie von nicht<br />

aufgeschmolzenem Kunststoffpulver umgeben. Die Verarbeitung<br />

neuer Materialien erfordert eine präzise Pulvervorerwärmung und<br />

Energieeinbringung. In der neu<br />

konzipierten Lasersinteranlage<br />

geschieht dies durch eine<br />

Zwölf-Zonen-Heizungsregelung,<br />

die mit Regelungstechnik<br />

von Phoenix Contact realisiert<br />

worden ist. Der Vorerwärmungsprozess<br />

wird durch entsprechende<br />

Sensorik überwacht.<br />

Außerdem bietet die Anlagentechnik die Möglichkeit, Hochtemperaturkunststoffe<br />

bei einer Vorheiztemperatur von bis zu 350°C<br />

zu verarbeiten. Ein innovatives Pulverauftragssystem erlaubt zudem<br />

die Nutzung von schlecht rieselfähigen Pulvern. Somit lassen sich<br />

selbst kryogen vermahlene Standardgranulate verwenden. Ein verstellbarer<br />

Laserspot (0,23 bis 2 Millimeter) sorgt für eine hohe Detailauflösung<br />

bei gleichzeitig schneller Aufbaugeschwindigkeit.<br />

„Beim selektiven Laserschmelzen<br />

werden die Bauteile schichtweise mit<br />

einem Hochleistungslaser aus<br />

Pulvermaterial aufgebaut.“<br />

Verarbeitung metallischer Werkstoffe<br />

Das Angebotsspektrum von Protiq im Bereich 3D-Druck beinhaltet<br />

ferner eine große Auswahl an metallischen Werkstoffen. Beim selektiven<br />

Laserschmelzen werden die Bauteile ebenfalls schichtweise<br />

mit einem Hochleistungslaser aus Pulvermaterial aufgebaut.<br />

Speziell für die Elektroindustrie hat das Unternehmen ein hochleitfähiges<br />

Kupfermaterial entwickelt. Von massiven Bauteilen bis zu Kupferkontakten<br />

mit hoher elektrischer Leitfähigkeit eignet sich dieses<br />

Material für viele Einsatzbereiche. Werden die verschiedenen<br />

3D-Druckverfahren kombiniert, lassen sich die additiv gefertigten<br />

Elemente zu funktionsfähigen Bauteilen montieren.<br />

jg<br />

www.protiq.com<br />

Details zu Additiven Verfahren:<br />

http://hier.pro/JPVKp<br />

32 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


ADDITIVE MANUFACTURING<br />

TRENDS<br />

3D-Druck beschleunigt die Produkt-Bearbeitungsprozesse<br />

„Unser Job ist es, kundenspezifische<br />

Bauteile in kürzester Zeit zu fertigen“<br />

Schnell Produkte zu entwickeln wird für Unternehmen zu einem immer wichtigeren Wettbewerbsfaktor.<br />

Proto Labs ist einer der weltweit schnellsten Hersteller von Prototypen- und Kleinserienteilen. Wie<br />

die firmeneigene Software und die automatisierten Systeme des Unternehmens 3D-CAD-Modelle in<br />

Befehle für Hochgeschwindigkeits-Fertigungsanlagen verwandeln, die Teile mittels 3D-Druck, CNC-<br />

Bearbeitung oder Spritzguss innerhalb weniger Tage herstellen können, erklären Dirk Rathsack, Vice<br />

President Sales und Thomas Langensiepen, Division Manager Central Europe bei Proto Labs im Gespräch<br />

mit <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>.<br />

Interview: Johannes Gillar, stellvertretender Chefredakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: In Zeiten der Industrie 4.0 und der digitalen<br />

Transformation spielt eine schnelle Produktentwicklung eine immer<br />

größere Rolle. Welche Bedeutung haben in diesem Zusammenhang<br />

neue Technologien wie 3D-Druck und andere additive Verfahren?<br />

Langensiepen: Der 3D-Druck ist in dem genannten Kontext eine Bereicherung<br />

für uns, da er ganz neue Möglichkeiten eröffnet, Geometrien<br />

schnell zu fertigen, die mit herkömmlichen Methoden nicht zu fertigen<br />

wären, weil diese Geometrien zu komplex sind und im Rahmen der<br />

neuen <strong>Konstruktion</strong>sprozesse die Designanforderungen immer höher<br />

werden. Damit gewinnt diese Technologie an Bedeutung. Wir bieten<br />

hier die verschiedensten Verfahren an, von der Stereolithografie über<br />

das Lasersintern bis zum Direkt-Metall-Lasersintern, mit denen wir<br />

dann die unterschiedlichen Anforderungen der Kunden realisieren können.<br />

Wir sehen aber auch, dass der 3D-Druck nicht das allein selig machende<br />

ist. Deswegen ist es für uns wichtig, die ganze Bandbreite der<br />

verschiedenen Verfahren anbieten zu können, denn auch die CNC-Bearbeitung<br />

und der Spritzguss haben ihre Berechtigung. Es gibt eben auch<br />

Dinge, die durch den 3D-Druck a) funktional und b) von den Materialien<br />

und c) auch wirtschaftlich nicht sinnvoll abzudecken sind. Es gibt aber<br />

auch eine neue zusätzliche Variante und das ist die Verbindung der verschiedenen<br />

Technologien, so dass wir heute 3D-gedruckte Teile mittels<br />

CNC-Bearbeitung nachbearbeiten können und sich so hochgenaue Teile<br />

produzieren lassen, die den höchsten Anforderungen genügen. Zusammenfassend<br />

kann man sagen, es ist eine Technologie, die sehr wichtig<br />

ist, die eine wunderbare Abrundung darstellt und die sicherlich das Thema<br />

Industrie 4.0 und weitere Beschleunigungsprozesse der Produktion<br />

unterstützen kann.<br />

Rathsack: Mit dieser Technologie können wir den Kunden das Thema<br />

Geschwindigkeit noch überzeugender vermitteln. Denn selbst in Bereichen,<br />

in denen sich der Kunde am Ende für Spritzguss oder CNC-bearbeitete<br />

Teile entscheidet, können wir mithilfe des 3D-Drucks viel früher<br />

ins Design einsteigen und den Kunden viel früher in der Designphase<br />

mithilfe von 3D-gedruckten Musterteilen helfen. Auch da sehen wir<br />

letztendlich die Chance die Designtätigkeiten und -zyklen beim Kunden<br />

nochmal deutlich zu beschleunigen.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Sie sagen, dass Sie mit Ihren Services in den<br />

Bereichen 3D-Druck, CNC-Bearbeitung und Spritzguss in der Prototypen-<br />

und Kleinserienfertigung Ihren Kunden einen Wettbewerbsvorteil<br />

verschaffen. Wie machen Sie das konkret?<br />

Langensiepen: Wir bieten eine ganze Bandbreite an Möglichkeiten.<br />

Zum einen natürlich ist das die pure Geschwindigkeit – wir versetzen unsere<br />

Kunden in die Lage, mit einer wesentlich höheren Frequenz unterschiedliche<br />

Versionen ihrer neuen Produkte mit realen Materialien auszuführen.<br />

Das zweite ist, dass wir mittels unserer Software-Unterstützung<br />

den Kunden auch konstruktive Engineering-Hinweise geben, wie<br />

er Modelle konzipieren kann, damit die Teile effizient gefertigt werden<br />

können. Hinzu kommt, dass wir mit der Beratung, die wir neben unserer<br />

automatisierten Technik zur Verfügung stellen, sehr genau evaluieren, in<br />

welchem Stadium des Entwicklungsprozesses sich die Kunden befinden;<br />

will er erstmal ein Designteil haben, dann wäre der 3D-Druck vielleicht<br />

das richtige Werkzeug, denkt er an Serienmaterialien und vielleicht<br />

100 oder 1000 Teile? Dann ist vielleicht auch schon der Spritzguss das<br />

richtige Werkzeug. Der Kunde hat dadurch die Möglichkeit, mit einem<br />

sehr geringen Risiko verschiedene Varianten auszuwählen und eine effiziente<br />

<strong>Konstruktion</strong> zu machen und dadurch schneller fehlerfreie Produkte<br />

auf den Markt zu bringen. Der heutige Markt ist ja von zwei Tendenzen<br />

geprägt. Auf der einen Seite gibt es eine permanente Zunahme<br />

von Varianten, auf der anderen Seite eine permanente Abnahme von<br />

„Der 3D-Druck ist<br />

eine Bereicherung für<br />

uns, da er ganz neue<br />

Möglichkeiten eröffnet.“<br />

Bild: Proto Labs<br />

Thomas Langensiepen,<br />

Division Manager Central Europe,<br />

Proto Labs<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 33


TRENDS<br />

ADDITIVE MANUFACTURING<br />

Bild: Proto Labs<br />

„Wir haben in den letzten<br />

18 Jahren im Spritzguss<br />

aber auch in den beiden<br />

anderen Verfahren viele<br />

Erfahrungen gesammelt.“<br />

Dirk Rathsack,<br />

Vice President Sales Europe,<br />

Proto Labs<br />

Produktlebenszeit. Und genau in diesen Trichter stoßen wir hinein und<br />

helfen den Kunden effizient zu arbeiten. Genau da fühlen wir uns wohl.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Proto Labs sieht seinen Wettbewerbsvorteil<br />

darin, individuell gefertigte Prototypen- und Produktionsteile sehr<br />

schnell herstellen zu können. Das können andere Unternehmen<br />

auch. Wie begründen Sie trotzdem zu den weltweit schnellsten Herstellern<br />

in diesem Bereich zu gehören?<br />

Langensiepen: Zunächst einmal glaube ich, dass es nicht sehr viele<br />

gibt, die Prototypen und Kleinserienteile in dieser kurzen Zeit herstellen<br />

können wie wir das machen. Wir bieten eine garantierte Lieferzeit für<br />

die verschiedenen Technologien an. Das heißt, wir bringen erst dann eine<br />

neue Technologie auf den Markt, wenn wir die von uns definierten<br />

Lieferzeiten tatsächlich einhalten können – immer in Verbindung mit einer<br />

hohen Qualität. Dadurch bieten wir den Kunden ein Entwicklungstool,<br />

das ihm hilft Kosten zu sparen, weil er genau planen kann, ein immenser<br />

Vorteil, denn je später eine Änderung kommt, desto schneller<br />

explodieren die Kosten im Entwicklungsprozess. Des Weiteren haben<br />

wir die Möglichkeit, den Kunden mit unterschiedlichsten Materialien im<br />

Entwicklungsprozess zu versorgen, er ist nicht auf eine Technologie beschränkt.<br />

Zudem hat der Kunde bei uns einen Ansprechpartner für alle<br />

Prototypen-Technologien, die es gibt, und des Weiteren – wir haben vorhin<br />

diese Schere angesprochen – man redet ja heute über „Production<br />

on demand“ oder „low volume Production“, Proto Labs geht weg vom<br />

reinen Prototypen-Hersteller auf ein Serienhersteller-Modell. Wir bieten<br />

dem Kunden kalkulierte Kosten über die gesamte Lebensdauer seines<br />

Produktes. In der Vergangenheit waren wir am Anfang des Lebenszyklus<br />

in der Prototypenphase, dann haben wir uns an das Ende eines<br />

Produktentwicklungsprozesses bewegt, wenn nochmal Änderungen<br />

gemacht werden, aber mittlerweile entwickeln wir uns verstärkt zu einem<br />

Low-Volume-Hersteller für viele Kunden. Wir haben Kunden, die<br />

durchaus 20.000 Teile im Jahr bei uns produzieren lassen und nicht das<br />

Risiko haben, ihr Stahlwerkzeug anpassen zu müssen, wenn sie eine<br />

kleine Änderung haben.<br />

Rathsack: Letztendlich ist es richtig, dass es Marktbegleiter gibt, die<br />

zum Beispiel im Bereich des 3D-Drucks auch schnell unterwegs sind.<br />

Der Vorteil, den der Kunde bei uns hat, ist das wir über mehrere Technologien<br />

hinweg extrem schnelle Lieferzeiten anbieten können. Wir drucken<br />

wie der eine oder andere auch in sehr kurzer Zeit ein Produkt und<br />

wenn der Kunde in drei oder vier Tagen wieder kommt und einen Funktionstest<br />

machen möchte, sind wir in der Lage, das File in ein Spritzgussverfahren/-teil<br />

umzuwandeln. Und der Kunde hat dann in fünf Tagen seine<br />

Spritzgussteile auf dem Tisch mit denen er Funktionstests machen<br />

kann – das können nicht mehr so viele anbieten. Wir bieten dies alles<br />

aus einer Hand mit einer extrem schnellen Verfügbarkeit.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Ihr Angebot stützt sich auf einen komplett automatisierten<br />

Softwareprozess. Wie funktioniert der Prozess?<br />

Langensiepen: Wir haben eine zielgerichtete Software für die Anwendung<br />

entwickelt. Dazu haben wir uns gefragt, welche Software-Produkte<br />

brauchen wir, um effizient von einem CAD-Modell zu einem Spritzguss-Teil<br />

zu kommen, ohne weitere Software-Module zu benötigen. Das<br />

ist ein sehr gradliniger, optimierter Prozess. Und dafür haben wir Software-Produkte<br />

entwickelt, die das erlauben. Das heißt, wenn der Kunde<br />

ein Modell freigibt, werden automatisch die benötigten Komponenten<br />

eingespannt und es läuft eine Kette durch, die hochautomatisiert ist.<br />

Standardsoftware-Produkte müssen dagegen eine ganze Bandbreite<br />

von Applikationen bedienen und wir fokussieren uns genau auf die Fertigungsprozesse<br />

Spritzguss, CNC und 3D-Druck. Dadurch haben wir eine<br />

sehr effiziente Softwarelösung entwickelt und können schnell mit den<br />

Teilen den Prozess durchlaufen. Das geht von der automatischen Werkzeugkonstruktion<br />

über eine Füllanalyse bis hin zur CNC-Bearbeitung.<br />

Das ist genau abgestimmt auf diesen Prozess, das gleiche gilt für die<br />

3D-Druck-Optimierung der Teile. Wie muss man die Teile optimieren, damit<br />

sie auch optimal gebaut werden. Das geht soweit, dass wir die<br />

Steuerungen der Maschinen auf Basis dieser Prozesse optimieren.<br />

Rathsack: Wenn ein Kunde bei uns eine CAD-Datei hoch lädt, optimiert<br />

das System diese, schlägt dem Kunden Änderungen vor und wenn der<br />

Kunde diese annimmt, bekommt er vom System die Rückmeldung,<br />

dass das Teil so gefertigt werden kann. Das läuft vollautomatisiert und<br />

wenn der Kunden den Bestätigungsknopf drückt, startet der und zwei<br />

Minuten später starten bei uns in der Fabrik die Automaten, um das<br />

Werkzeug zu produzieren auf dem dann die Teile gegossen werden. Nur<br />

so kriegen wir selbst beim Spritzguss Lieferzeiten von ein bis zwei Tagen<br />

hin. Das heißt, der Kunde bestellt abends seine Teile, am nächsten<br />

Vormittag ist das Werkzeug fertig, am Nachmittag spritzen wir die Teile<br />

und abends verschicken wir die per Express und am übernächsten Tag<br />

hat er die Teile auf dem Tisch liegen. Das können definitiv nicht viele.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Lassen sich mit dieser Methode auch Serienteile<br />

herstellen?<br />

Langensiepen: Wie gesagt, wir gehen zunehmend weg vom reinen<br />

Prototypenhersteller hin zum Partner der Firmen, der den ganzen Produktlebenszyklus<br />

eines Produktes abdecken kann. Von der ersten Designstudie<br />

im 3D-Druck über erste Musterteile, erste Prototypenteile bis<br />

hin zur Serie. Wir werden sicher nicht im Massengeschäft unterwegs<br />

sein, es macht für uns keinen Sinn Teile im sechsstelligen Bereich im<br />

Jahr spritzen zu lassen, aber wenn wir über eine Losgröße von 20.000<br />

Teilen sprechen, können wir durchaus mitreden. Wir kommen da mit unserer<br />

Technologie in den Cent-Bereich was die Spritzguss-Teile betrifft,<br />

wir können ja je nach Design mehrere Kavitäten spritzen, aber wir denken,<br />

dass das eine klare kostenkalkulatorische Größe für den Kunden<br />

ist. Er bekommt heute einen Preis für ein Teil, das wir auf dessen Produktlebenszeit<br />

garantieren, ohne Kosten für weitere Werkzeugreparaturen<br />

etc. Denn wir haben die Werkzeuge eingelagert für den Kunden, so<br />

dass er immer wieder aus diesen Werkzeugen Teile direkt online bestellen<br />

oder auch Änderungen durchführen kann.<br />

34 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


ADDITIVE MANUFACTURING<br />

TRENDS<br />

Also ja, Proto Labs sieht sich auch als Serienlieferanten, denn wir bieten<br />

neben den Technologien auch die Beratung, den Service und Qualitätssicherungsmaßnahmen.<br />

Das geht ganz klar weg vom reinen Prototypenbauer<br />

zu einem Produktlebenszeit-begleitenden Partner im Bereich Midrange<br />

Production.<br />

Rathsack: Das betrifft vor allem Unternehmen, die sich mehr und mehr<br />

auch auf spezielle Kundenwünsche fokussieren müssen oder wollen. Es<br />

gibt ja immer mehr Bereiche, in denen personalisierte Produkte angeboten<br />

werden. Da muss man von der Massenfertigung weg, weil sich die<br />

Kundenanforderungen verändern und es mehr Detailunterschiede im<br />

einzelnen Produkt gibt. Und gerade für Firmen, die sich solchen Herausforderungen<br />

gegenüber sehen, sind wir ein attraktiver Partner, weil wir<br />

in der Lage sind, sehr flexibel auf solche Designänderungen zu reagieren<br />

und auch in der Mitte des Produktlebenszyklus können wir schnell<br />

und kosteneffizient auf Änderungen reagieren. Das ist etwas was wir<br />

flexibler und besser abbilden können als der reine Massenproduzent.<br />

FORM, FLEXIBILITÄT<br />

UND FUNKTION<br />

Mit unseren Ringen sind wir der<br />

Konkurrenz immer einen Schritt voraus<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Rolle spielen Werkstoffe bei der<br />

schnellen Prototypen-Entwicklung? Und ist neben Kunststoff auch<br />

Metall bereits ein verwertbares Material?<br />

Langensiepen: Wir bieten die drei Verfahren 3D-Drucken, CNC-Bearbeitung<br />

und Spritzguss an. Innerhalb dieser Services bieten wir mehr und<br />

mehr Leistungen an, mehr Materialien und mehr Funktionalitäten. So<br />

haben wir zum Beispiel im letzten Jahr im CNC-Bereich mit Titan ein<br />

weiteres Material hinzugefügt. Und in diesem Jahr haben wir die<br />

5-Achs Bearbeitung hinzugefügt. Im Bereich der Materialien sind wir<br />

relativ unlimitiert. Im 3D-Druck-Bereich bedienen wir alle gängigen Materialien<br />

die gefordert sind. Unterschiedlichste Kunststoffe in der Stereolithografie<br />

und im Lasersintern. Im Metallbereich, also beim Direkt-<br />

Metall-Lasersintern, gehen wir vom Aluminium über Stahl und Edelstahl<br />

bis zum Titan aus denen im medizinischen Bereich zum Beispiel<br />

künstliche Körperteile gefertigt werden. Beim Spritzguss haben wir 157<br />

Materialien permanent auf Lager, haben aber mittlerweile über 1000<br />

Materialien gespritzt. Wobei wir auch hier sehr spezifisch auf den Kundenwunsch<br />

eingehen wollen. Wir verarbeiten nicht nur unsere eigenen<br />

Materialien, sondern der Kunde kann sein eigenes Material auswählen<br />

– wir haben derzeit rund 30% aller Aufträge, bei denen kundenspezifisches<br />

Material verwendet wird.<br />

In letzterem Fall gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste ist, dass der Kunde<br />

uns sein Material bereitstellt, wir das Material für ihn lagern und er<br />

mithilfe unseres automatisierten Systems permanent verfolgen kann,<br />

wie viel von seinem Material eigentlich noch da ist. So sieht er genau,<br />

wie viel Material von mir hat Proto Labs noch auf Lager. Die zweite Variante<br />

ist, dass wir das Material für den Kunden besorgen. Wir sind der<br />

Dienstleister, der dafür da ist, dem Kunden seine Teile in bester Qualität<br />

und in schnellster Zeit zur Verfügung zu stellen. Das ist unser Job.<br />

Rathsack: Und wir haben natürlich in den letzten 18 Jahren gerade im<br />

Spritzguss aber auch in den beiden anderen Verfahren viele Erfahrungen<br />

gesammelt, welche Materialien für welche Applikationen, für welche<br />

Art von Produkten und für welche Art der Verwendung geeignet sind.<br />

Und dieses Know-how versuchen wir an die Kunden weiterzugeben.<br />

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Keine vorstehenden Ösen. Spirolox Sicherungsringe haben<br />

keine vorstehenden Ösen, die eine Baugruppe behindern<br />

könnten und bieten eine Anlagefläche von 360°. Aufgrund<br />

ihres einzigartigen Designs sind keine Spezialwerkzeuge<br />

erforderlich und sie werden auf wirtschaftliche Weise aus<br />

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TRENDS<br />

ADDITIVE MANUFACTURING<br />

Auch die speziellen<br />

Herausforderungen<br />

des 3D-Drucks großer<br />

Bauteile hat Kegelmann<br />

gelöst und baut<br />

große Funktionsprototypen<br />

wie den Rahmen<br />

für ein Triathlonrad in<br />

reproduzierbar Qualität<br />

im SLS-Verfahren<br />

Bild: Kegelmann Technik<br />

Mehr wirtschaftliche Hebelwirkung mit Connected Prototyping<br />

Additives Denken für Projekte<br />

Zu viele Ingenieure glauben immer noch unerschütterlich daran, dass ihr Projekt auskonstruiert<br />

sei und es nichts mehr zu optimieren gäbe. Kegelmann Technik erschließt mit Connected Prototyping<br />

enorme Rationalisierungspotentiale.<br />

Stephan Kegelmann, Geschäftsführer Kegelmann Technik GmbH, in Rodgau<br />

Connected Prototyping ist eine Philosophie mit einer großen<br />

Bandbreite additiver Fertigungsverfahren, die bei Kegelmann<br />

Technik seit bereits 28 Jahren gelebt wird. Ziel ist, gemeinsam mit<br />

dem Kunden Nachhaltigkeit, Resilienz und Zukunftsfähigkeit in deren<br />

Projekte einzubauen. Nachweislich hat Kegelmann Technik in<br />

solchen Projekten schon einen ROI, return on innovation, von 4 realisiert,<br />

das heißt binnen eines Vierteljahres hat sich das Projekt selbst<br />

finanziert und zahlt ab diesem Zeitpunkt in das Unternehmen ein.<br />

Es ist eine echte Herausforderung, die ungeheuren Potenziale des<br />

Connected Prototyping Kunden mit anderen <strong>Konstruktion</strong>sprozessen<br />

und Arbeitsabläufen zu vermitteln. Zu viele Ingenieure glauben<br />

fest daran, dass ihr Projekt nicht weiter zu optimieren wäre. Das<br />

bleibt Herausforderung und große Chance: Connected Prototyping<br />

und additives Denken in möglichst viele Projekte zu integrieren. Zur<br />

Erschließung dieser Potenziale bietet das Unternehmen als Teil des<br />

Connected Prototyping den Additive-Thinking-Audit als Orientierungshilfe<br />

an, um schnell von der Vision zu greifbaren Aktivitäten zu<br />

kommen. Mit dem Know-how der Rodgauer um die Möglichkeiten<br />

der additiven Fertigung werden mögliche Projekte identifiziert und<br />

nach Potenzial und Geschwindigkeit der Umsetzung priorisiert.<br />

Höhere Flexibilität, kostenlose Komplexität<br />

Im Verpackungsmaschinenbau führen stetig steigende Erwartungen<br />

der Endkunden zu einem Wettbewerbsumfeld mit hoher Dynamik.<br />

Mit dem Konzept des Connected Prototyping hat man Projekte mit<br />

großem wirtschaftlichen Hebel realisiert, damit die Nutzer der Verpackungsmaschinen<br />

wirtschaftlich verpacken können. Mehr Spielraum<br />

für Produktinnovationen wird gewonnen, in der Folge verkaufen sich<br />

die Verpackungsmaschinen leichter. Die Flexibilität, unterschiedliche<br />

Produkte auf ein- und derselben Linie verpacken zu können, trägt<br />

bei sinkenden Losgrößen zur Steigerung der Wertschöpfung bei.<br />

Das gezeigte Beispiel eines additiv neu gedachten Transportmoduls<br />

für Tuben auf einem Förderband wurde gezielt auf die Reduktion von<br />

Umstellkosten und -zeiten hin entwickelt. Schnelle Formatwechsel<br />

mit einfacher Bedienung ohne Werkzeuge und Baukastensystem erhöhen<br />

Leistung und Prozesssicherheit von Verpackungslinien. Bei<br />

der Verpackung von Lebensmitteln ist Hygiene unabdingbar. Die Integration<br />

hygienerelevanter Prozesse in ein Handhabungselement<br />

wie diesen Käsescheiben-Sauggreifer reduziert den durch Reinigung<br />

und Entkeimung notwendigen Maschinenstillstand.<br />

Große Bauteile im 3D-Druck<br />

Auch die speziellen Herausforderungen des 3D-Drucks großer Bauteile<br />

hat der Anbieter gelöst und baut große Funktionsprototypen<br />

36 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


Bild: Kegelmann Technik<br />

Die Integration hygienerelevanter<br />

Prozesse<br />

in ein Handhabungselement<br />

wie diesen<br />

Käsescheiben-Sauggreifer<br />

reduziert den<br />

durch Reinigung und<br />

Entkeimung notwendigen<br />

Maschinenstillstand<br />

DYNAMISCHE<br />

NEIGUNGSSENSOREN<br />

Das hier gezeigte<br />

Beispiel eines additiv<br />

neu gedachten Transportmoduls<br />

für Tuben<br />

auf einem Förderband<br />

wurde gezielt auf die<br />

Reduktion von Umstellkosten<br />

und -zeiten hin<br />

entwickelt<br />

Bild: Kegelmann Technik<br />

NEU<br />

Neigungsmesser mit<br />

dynamischer Beschleunigungskompensation<br />

wie den Rahmen für ein Triathlonrad schnell und in reproduzierbar<br />

hoher Qualität im SLS-Verfahren. So ist Kegelmann zum Beispiel in<br />

der Lage, die Canyon Bicycles GmbH, einen Hersteller von Fahrrädern,<br />

im Gestaltungs- und Entwicklungsprozess neuer Modelle zu<br />

unterstützen und den Ingenieuren von Canyon Prototypen von solch<br />

komplexen Modellen wie Triathlon- und Zeitfahrrädern zu bauen. Prototypen<br />

dieser Fahrräder werden für die Simulation verschiedener<br />

Lastfälle benötigt, etwa für Windkanaltests im vollständig aufgebauten<br />

Zustand, um auch die letzten 2-3% Energieverlust durch Fahrtwind<br />

auszumerzen. So kann bereits vor dem Bau des ersten Serienrades<br />

das Optimum aus Leichtbau, Biomechanik und cw-Wert definiert<br />

werden. Diese Methode zeigt Erfolg: 2015 und 2016 ist Jan Frodeno<br />

auf Hawaii zwei Mal Ironman-Weltmeister geworden.<br />

Als System vereint Connected Prototyping Erfahrung und Technologiewissen<br />

in additiver Fertigung mit einer großen Bandbreite innovativer<br />

Fertigungsverfahren unter einem Dach und unterstützt Designer<br />

und Konstrukteure bei ihren Herausforderungen. Die vielfältigen<br />

Kombinationsmöglichkeiten der verschiedenen Fertigungsverfahren<br />

bieten große Chancen. Mit dem Know-how von Kegelmann zur additiven<br />

Fertigung werden immer wieder diese Fragen diskutiert:<br />

• Können Funktionen in das Bauteil integriert werden?<br />

• Können wir es leichter machen?<br />

• Wie können wir die bei additiver Fertigung kostenlos mögliche<br />

Bauteilkomplexität zu unserem Vorteil nutzen?<br />

• Gibt es Vorteile der Individualisierung des Bauteils?<br />

Mithilfe des Connected Prototyping kommt der Spezialist gemeinsam<br />

mit Kunden zu Innovationen, die mit herkömmlichen Methoden<br />

nicht möglich wären.<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 37


TRENDS<br />

PERSPEKTIVEN<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Künftige Herausforderungen der additiven Fertigung<br />

Zwischen Kinderschuh-Status und<br />

ausgereiftem Prozess<br />

Der 3D-Druck kommt mit großen Schritten aus dem Prototypenbau in die Fertigung. In der neuen Umgebung<br />

warten aber auch neue Herausforderungen. Hersteller von Maschinen und Simulationssoftware<br />

arbeiten am noch nicht ganz reibungslosen Produktionsprozess. Zudem entwickeln Ingenieure auch<br />

komplett neue Fertigungsansätze – es wird künftig also viel passieren. Wir geben einen Überblick.<br />

Tobias Meyer, freier Mitarbeiter <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

Die Zukunftsprognosen bezüglich industriellem 3D-Druck klingen<br />

meist mehr als rosig, man könnte meinen, spätestens<br />

nach dem nächsten Wochenende könnten wir alles drucken. Doch<br />

die Realität sieht derzeit noch anders aus, von einer glatten Prozesskette<br />

à la <strong>Konstruktion</strong> via CAD und Simulation, dann schnell auf die<br />

Produktionsstraße, ist die additive Fertigung noch ein paar Schritte –<br />

wohlgemerkt nicht Meilen – entfernt. Viele Bauteile, die zwar inzwischen<br />

in Serie gedruckt werden, mussten bisher per Trial&Error entwickelt<br />

werden, weil etwa der Verzug beim Metall-Laser-Sintern<br />

noch nicht im Detail vorhersehbar ist: „Bisher mussten wir ein neues<br />

Bauteil erst drucken und anschließend vermessen, um zu sehen,<br />

wo unsere Problemstellen liegen“, erklärt Stefan Hermann, Spezialist<br />

für Simulation und Additive Manufacturing beim Luftfahrtzulieferer<br />

Liebherr-Aerospace. Denn wenn das fertige Bauteil von der<br />

Grundplatte gesägt wird, kann die aus der eingetragenen Hitze entstandene<br />

Eigenspannung noch zu nachträglichem Verzug führen.<br />

Diese Einflussfaktoren sind beispielsweise auch maßgeblich verantwortlich<br />

für die derzeitig möglichen Bauteilgrößen: „Aktuell können<br />

wir Teile mit maximal 40 Zentimeter Kantenlänge fertigen. Bei grö-<br />

ßeren Bauteilen würden die Spannungen schon während des Druckens<br />

die Grundplatte zerreißen“, erklärt Martin Steuer vom Hersteller<br />

EOS. Denn im Nachgang kann die Spannung im Bauteil durch eine<br />

Wärmebehandlung natürlich korrigiert werden, häufig aber sind<br />

unvorhergesehenen Verzüge während des Prozesses sehr gefährlich,<br />

da auf einmal Material an einer Stelle steht, von der die Maschine<br />

denkt, sie wäre leer – und deshalb womöglich auf Kollisionskurs<br />

geht. Vor allem eine umfassende Prozesssimulation ist daher nicht<br />

nur bei Nutzern sondern auch von den Entwicklern von 3D-Druckern<br />

gefragt. Künftig könnten diese anhand der in den Drucker geladenen<br />

CAD-Geometrie selbst errechnen, an welchen Stellen der Hitzeeintrag<br />

kritisch ist und dort gezielt mit weniger Laserleistung arbeiten.<br />

Tools wie Simufact Additive gehen diesen Weg bereits: Die Simulation<br />

beginnt mit dem Druck des Teiles, gefolgt von der Wärmebehandlung,<br />

dem Abschneiden des Teiles von der Grundplatte, dem<br />

Entfernen der Stützstrukturen sowie wärme- und druckgesteuerte<br />

Prozesse (Heiß-Isostatisches Pressen, HIP). Als technisches Herz<br />

der Software wurde ein anwendungsspezifischer Solver entwickelt,<br />

der auf dem FEM-Solver Marc von MSC basiert. Zusammen mit Re-<br />

Bauteilevolution: Links<br />

das Ausgangsteil, in der<br />

Mitte die verbesserte<br />

Guss-Variante, rechts<br />

das Optimierungsmaximum<br />

im 3D-Druck<br />

Bild: Altair<br />

38 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


PERSPEKTIVEN<br />

PERSPEKTIVEN<br />

TRENDS<br />

Die Gewichtsreduktion per Lattice-Struktur<br />

findet nur im Inneren statt und kann Vorteile<br />

gegenüber der Topologieoptimierung haben<br />

nishaw Plc, ein Hersteller von Metall-AM-Systemen, arbeitet<br />

Simufact an einem integrierten Ansatz: Zuerst wird die<br />

Druckvorbereitungssoftware von Renishaw mit der Prozesssimulation<br />

von Simufact gekoppelt. Der nächste Schritt ist, basierend auf<br />

der Schichtaufbauinformation automatisch eine Simulation aufzusetzen<br />

und im Gegenzug die Simulationsergebnisse in der Druckvorbereitungssoftware<br />

darzustellen.<br />

Auch Cadfem kann eine Lösung – wie gewohnt aus dem Hause Ansys<br />

– liefern, um den Gesamtverzug des Bauteils sowie die Eigenspannungen<br />

aufgrund des Druckprozess für Metalle zu berechnen:<br />

Dabei haben die Entwickler mehrere Druckschichten zu einer FE-<br />

Schicht zusammengefasst, was eine sehr schnelle Berechnung ermöglichen<br />

soll und zudem Stützmaterial sowie Gefügeumwandlungen<br />

im Material berücksichtigt. Die Prozesssimulation sei laut Cadfem<br />

nötig, um den Druckvorgang grundlegend verstehen zu können,<br />

denn Experimente – wie oben von Liebherr-Aerospace geschildert –<br />

liefern lediglich punktuelle Erkenntnisse, welche sich vom aktuellen<br />

Bauteil nur schwer auf andere Formen oder Größen ableiten lassen.<br />

„Die Herausforderung bei der Prozesssimulation ist die örtliche und<br />

zeitliche Diskretisierung, sprich, beim Laserspot sind wir im Mikrometerbereich,<br />

die Bauteile sind aber meist mehrere Zentimeter<br />

groß. Und die Belichtung von einzelnen Schichten läuft in Millisekunden,<br />

der Druck dauert aber ein paar Stunden“ erklärt Markus Kellermeyer,<br />

Berechnungsingenieur bei Cadfem und Doktorand an der<br />

Universität Erlangen-Nürnberg.<br />

Eine weitere Idee, dem Verzug im 3D-Druck entgegenzutreten ist,<br />

das Bauteil im Vorfeld schon so „krumm“ zu konstruieren, dass es<br />

später durch den Verzug die gewünschte Form erhält: „Wir kennen<br />

den Gedanken beispielsweise aus der Blechumformung – auch<br />

wenn das Vorgehen in der Simulation etwas anders ist. Hier ist das<br />

Resultat nach dem Pressen ebenfalls abweichend von der Negativform<br />

der Presse – eigentlich. Denn diese wird absichtlich so gestaltet,<br />

dass sich erst nach dem Rückfedern des Blechs die gewünschte<br />

Form einstellt“, so Kellermeyer.<br />

Organische Computerstrukturen<br />

Noch bevor es überhaupt um den Druck geht, kann ein Bauteil<br />

grundsätzlich optimiert werden. In der Topologieoptimierung können<br />

die Anforderungen an das gewünschte Produktverhalten über einfache<br />

Parameter wie Platzbedarf, Steifigkeits- und Spannungskriterien<br />

sowie Last- und Lagerungspunkte definiert werden. Die <strong>Konstruktion</strong><br />

übernimmt anschließend die Software, was häufig sehr „organisch“<br />

wirkende Formen zur Folge hat, die in herkömmlichen Zerspanverfahren<br />

auf Grund der vielen Freiflächen nur sehr aufwändig<br />

zu fertigen wären. Dem 3D-Drucker aber sind die meisten<br />

Krümmungen relativ egal, er ermöglicht meist eine sehr viel einfachere<br />

Fertigung von unebenen Bauteilen, weshalb er prädestiniert<br />

für die topologieoptimierten Konstrukte ist. Laut Kellermeyer ist es<br />

mittelfristig eine Kombination aus Topologieoptimierung und Prozesssimulation,<br />

die es möglich macht, Formen zu erzeugen, die sich<br />

beim Drucken nicht verziehen: „Wenn eine Topologieoptimierung<br />

Kriterien im Sinne eines möglichst geringen Verzugs während des<br />

Drucks bereits berücksichtigt, so muss man trotzdem bedenken,<br />

dass die anschließend nochmals für den Drucker aufbereitete Struktur<br />

durch nachträgliches Glätten wieder Abweichungen zur idealen<br />

Topologie-Struktur aufweist. Außerdem können mit Hilfe von Prozesssimulationen<br />

Parameter des Druckprozesses im Sinne eines<br />

geringen Verzugs optimiert werden.“<br />

Es muss aber nicht immer zwangsläufig das Produkt selbst gedruckt<br />

werden. Auch die additive Fertigung von Guss- oder Spritzform<br />

kann mit weniger Aufwand einher gehen, als die konventionelle<br />

Fertigung (siehe auch Seite 30). Der Landtechnik-Hersteller Amazone<br />

ließ auf diese Weise per Software eine Fahrwerksschwinge<br />

überarbeiten, die 245 kg schwere <strong>Konstruktion</strong> erforderte bisher<br />

16,5 m Schweißnähte. Zunächst untersuchte man, wie viel leichter<br />

und performanter das Bauteil werden würde, wenn man es im<br />

Gussverfahren herstellen würde. Zur Optimierung der Struktur nutzten<br />

die Ingenieure Solid Thinking Inspire von Altair. Damit wurden<br />

zunächst ein möglicher Bauraum und die Randbedingungen wie<br />

Lasten, Mindeststeifigkeit und Fertigungsrestriktionen definiert. Außerdem<br />

wurden sogenannte Non-Design Bereiche definiert, an denen<br />

keine Veränderungen vorgenommen werden durfte, um zum<br />

Beispiel Lagerpunkte und Zylinderanbindungen der ursprünglichen<br />

Version zu erhalten. Darüber hinaus konnte durch eine Symmetrieebene<br />

Berechnungszeit eingespart werden. Aus dem Ergebnis erstellte<br />

man eine Detailkonstruktion, die in einer darauf folgenden<br />

FE-Analyse mit Optistruct beurteilt wurde.<br />

Im Vergleich zur Schweißkonstruktion stellten die Ingenieure bei der<br />

Gussausführung neben einem geringeren Gewicht und gleichmäßigeren<br />

Übergängen auch weniger Steifigkeitssprünge fest. Auch die<br />

vorherrschende Auslastung konnte reduziert werden. „In der optimierten<br />

Gussausführung konnte eine Erhöhung der Lebensdauer<br />

um einen Faktor 2,5 bei einer gleichzeitigen Gewichtsreduktion um<br />

ca. 8 Prozent erzielt werden. Die neue Ausführung der Fahrwerks-<br />

Bild: Hirschvogel Holding GmbH<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 39


TRENDS<br />

PERSPEKTIVEN<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Um die Funktionalität von individuellen Bauteilen schnell prüfen zu können,<br />

entwickelte das Fraunhofer IGD ein Simulationsverfahren, das etwa in<br />

Webshops für 3D-Druckteile eingesetzt werden könnte<br />

schwinge befindet sich bereits im Einsatz und ermöglichte uns eine<br />

Reduktion der Herstellungskosten von rund einem Drittel“, verrät Sebastian<br />

Kluge vom Landtechnikhersteller Amazone.<br />

Den Simulationsexperten von Altair war das aber noch nicht genug:<br />

In einem separaten Projekt loteten sie die Grenzen noch weiter aus<br />

und optimierten die Gussstruktur sowie den Herstellungsprozess<br />

nochmals, indem sie die Topologieoptimierung in Kombination mit<br />

3D-Druckverfahren einsetzten. Altair hat in diesem Bereich gemeinsam<br />

mit dem Partner Voxeljet ein exemplarisches Verfahren vorgestellt,<br />

bei dem eine verlorene Form für den Guss im 3D-Druck erstellt<br />

wird und die Bauteilstruktur davor basierend auf bionisch inspirierten<br />

Formen, die mit dem 3D-Druck umsetzbar wären, nochmals<br />

optimiert werden kann. Die Berechnungen führten zu einer weiteren<br />

Gewichtseinsparung von ca. 11 % bei gleicher Lebensdauer und<br />

Steifigkeit. Einen Prototyp des in der 3D-gedruckten Form gegossenen<br />

Bauteils zeigte Altair auf der diesjährigen Hannover Messe. Allerdings<br />

stehen die finalen Kostenberechnungen noch aus, die für<br />

eine Umsetzung in der Serie mit entscheidend sein werden.<br />

Optimierter Metallschwamm<br />

Es muss nicht immer eine völlig neue Form sein, wenn es darum<br />

geht, ein Bauteil im 3D-Druck effektiver zu fertigen. Statt das Design<br />

über die Topologieoptimerung völlig neu zu gestalten, wird bei Lattice-Strukturen<br />

das eigentlich massive Material im Inneren durch eine<br />

Waben- oder Gitterstruktur ersetzt, ähnlich eines Schwamms. Wie<br />

diese Struktur in Form und Größe ausgelegt ist, errechnet die Ansys-Software<br />

Space Claim. Cadfem konnte zusammen mit dem Automobilzulieferer<br />

Hirschvogel das Gewicht eines Greifers über eine<br />

sich dem Lastpfad anpassende Lattice-Struktur reduzieren. Der<br />

Grund war hier ein typisches Aufeinanderprallen von Theorie und<br />

Praxis: „Bei der Toplogieoptimierung haben wir festgestellt, dass oft<br />

eine kleine Abweichung in der Belastung zu einem deutlich schlechteren<br />

Verhalten der Struktur führen kann. Bei Lattice haben wir nach<br />

unseren bisherigen Erfahrungen die Möglichkeit, solche Schwankungen<br />

von äußeren Bedingungen besser aufzufangen, da die Last<br />

nicht nur über die idealen Lastpfade abgeleitet wird, sondern auch<br />

Bild: Fraunhofer IGD<br />

mit der restlichen Gitterstruktur gewisse Reserven zur Verfügung<br />

stehen, die solche nicht-idealen Lasten ableiten“, erklärt Markus Kellermeyer<br />

von Cadfem. Zudem kann die Struktur mit einer dünnen<br />

Außenhülle überzogen werden: „Damit merkt der Kunde gar nicht,<br />

dass sich das Design ändert, wenn sich beispielsweise das Anforderungsszenario<br />

erweitert.“ Das mache das Ganze sehr interessant,<br />

wenn man in eine evolutionäre Richtung denkt: Das Produkt wird<br />

nach dem vorherrschenden Lastenheft als lastpfadgerechte Lattice<br />

per Algorithmus erzeugt, mit einer Außenhaut umzogen, gedruckt<br />

und eingesetzt. Während des Gebrauchs können sich die Lastszenarien<br />

ändern, etwa durch einen häufiger auftretenden Missbrauchslastfall.<br />

Dann wird das Lastenheft einfach angepasst, die Lattice neu<br />

berechnet, mit der gleichen Außenhaut umzogen und wieder gedruckt.<br />

So entwickelt sich das Modell entsprechend den sich ändernden<br />

Anforderungen weiter, bleibt aber optisch gleich.<br />

Die Grenzen des 3D-Drucks kommen bei Überhang und größeren<br />

Hohlräumen in Sicht. In anderen Verfahren wie Spritzguss stellen<br />

diese Einschränkungen weniger Probleme dar, dafür sind die Verfahren<br />

aufwändiger – und haben natürlich ebenfalls ihre bekannten Einschränkungen.<br />

Die Topologieoptimierung kann künftig aber helfen,<br />

Formausprägungen wie Überhänge einfach zu vermeiden. Ansys<br />

hat bereits damit begonnen, etwa durch die Vorgabe von Mindestdicken,<br />

denn mit additiver Fertigung kann man nicht beliebig dünn drucken.<br />

Weitere Kriterien sind geplant. Ebenfalls berücksichtigt werden<br />

sollte die Druckrichtung. Denn häufig ist es möglich, ein Bauteil<br />

einfach gedreht zu drucken, was Überhänge vermeiden kann. Das<br />

setzt aber eventuell an anderen Stellen Stützstrukturen voraus, was<br />

wiederum bei funktionalen Außenflächen problematisch sein kann,<br />

um die entsprechende Oberflächenqualität zu gewährleisten. Oftmals<br />

ist bereits dadurch die Druckrichtung vorgegeben.<br />

Losgröße 1 aus dem Web<br />

3D-Druck wird häufig in einem Satz mit den Anforderungen hinsichtlich<br />

kleinster Serien oder Einzelstückfertigung genannt. Künftig<br />

könnten sich Kunden an Konfigurationen im Internet ein Produkt<br />

nach ihren eigenen Wünschen anpassen, per Schieberegler werden<br />

Größe, Wandstärke und andere Kenngrößen eingestellt und anschließend<br />

auf „Bestellen“ geklickt, der 3D-Druck-Dienstleister<br />

schickt das Ergebnis per Post. Klingt wieder toll in der Theorie, was<br />

aber, wenn das individuelle Produkt nicht stabil genug ist? Das<br />

Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD in Darmstadt<br />

hat eine Simulationssoftware entwickelt, die die Machbarkeit<br />

von individuellen Designwünschen rasch prüft. Christian Altenhofen<br />

aus der Abteilung Interaktive-Engineering-Technologien am Fraunhofer<br />

IGD beschreibt den Mehrwert wie folgt: „Wir schaffen einen<br />

fließenden Übergang zwischen Design und Simulation. Schnell zu<br />

prüfen, ob sich ein individueller Entwurf umsetzen lässt, ist heute in<br />

der Industrie ein oft ungelöstes Problem. Die meisten CAD-Daten<br />

beschreiben lediglich die äußere Oberfläche und enthalten nicht die<br />

für Simulationen notwendigen volumetrischen Informationen. Diese<br />

nachträglich zu generieren ist sehr fehleranfällig, erfordert meist<br />

manuelle Nacharbeit und kostet die Industrie viel Geld.“ Die Software<br />

versetzt Kunden und Hersteller nun in die Lage, die zur Materialprüfung<br />

notwendige Simulation automatisch im Webshop in Echtzeit<br />

selbst zu erzeugen. Dadurch soll schnell geklärt werden kön-<br />

40 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


PERSPEKTIVEN<br />

PERSPEKTIVEN<br />

TRENDS<br />

Bild: Altair<br />

Um die Toplogie eines Bauteils<br />

zu optimieren, muss festgelegt<br />

werden, welcher Bauraum zur<br />

Verfügung steht und welche<br />

Bereiche des ursprünglichen<br />

CAD-Modells unangetastet<br />

bleiben müssen, etwa die<br />

Verbindungselemente zu<br />

anderen Baugruppen<br />

Mit dem MPA-Verfahren<br />

von Hermle können auch<br />

Freiflächen von bereits<br />

bestehenden Bauteilen<br />

bedruckt und verschiedene<br />

Materialien kombiniert<br />

werden<br />

Bild: Hermle<br />

nen, ob sich Designvorschläge, die am Rechner erstellt wurden,<br />

auch in der Realität umsetzen lassen. Ist dies nicht der Fall, schlägt<br />

die Technik vor, wie das Produkt besser gestaltet werden kann.<br />

Die Algorithmen der Software nutzen das mathematische Konzept<br />

der Subdivisionsvolumen. Darauf aufbauend ermitteln die Forscher<br />

physikalisch basierte Simulationsmodelle. Konkret bedeutet das:<br />

Sie berechnen aus Krafteinflüssen wie Schwerkraft und Gewicht<br />

des Gegenstands dessen innere Spannung. Je nach Größe und Verteilung<br />

der Spannung lässt sich beurteilen, ob ein Gegenstand statisch<br />

hält oder nicht. Damit geht das Verfahren über die reinen CAD-<br />

Informationen hinaus: Diese beschreiben lediglich Oberflächen von<br />

dreidimensionalen Objekten, lassen aber keine Rückschlüsse auf<br />

deren Inneres zu. „Die volumetrischen Informationen werden bei<br />

unserem Ansatz mit den Oberflächeninformationen direkt mitgeführt,<br />

die für das Erstellen des Designs wichtig sind. Das heißt, bereits<br />

in der Designphase stehen die notwendigen Informationen für<br />

die Simulation zur Verfügung“, erklärt Altenhofen.<br />

Für die Hannover Messe 2017 haben die Forscher einen Prototyp ihrer<br />

Simulationslösung entwickelt, der die Idee für mögliche Anwendungen<br />

und zukünftige Entwicklungen transportiert: Sie fertigten individuelle<br />

Halter für Espressotassen aus Kunststoff. Über eine interaktive<br />

Benutzungsoberfläche konnte der Standbesucher seinen eigenen<br />

Halter entwerfen. Falls der Entwurf nicht stand hielt, gab die<br />

Software Anweisungen, welche Parameter man verändern müsse,<br />

um das zu verhindern. „Die additive Fertigung ist ein sehr anschauliches<br />

Beispiel, wie sich unsere Technologie anwenden lässt. Im Prinzip<br />

ist unser Ansatz jedoch für viele verschiedene Fertigungsverfahren<br />

und unterschiedliche Werkstoffe anwendbar“, sagt Altenhofen.<br />

Hybrider 5-Achs-Ansatz<br />

Die MPA-Technologie von Hermle zur generativen Herstellung großvolumiger<br />

Bauteile aus Metall könne seine Stärken laut Aussage<br />

des Maschinenherstellers besonders im Werkzeug- und Formenbau<br />

ausspielen. Es handelt sich dabei um ein thermisches Spritzverfahren,<br />

bei dem Metallpulver mit Hilfe eines Trägergases auf sehr hohe<br />

Geschwindigkeiten beschleunigt und durch eine Düse schichtweise<br />

auf das Substrat aufgebracht werden. Durch die Integration der Auftragseinheit<br />

in ein Bearbeitungszentrum werden Zerspanung und<br />

Materialauftrag zu einem hybriden Fertigungsschema kombiniert.<br />

Die 5-Achs-Maschine ermöglicht dabei auch den Materialauftrag auf<br />

Freiformflächen. So können auch vorgefertigte Rohlinge mit additiv<br />

gefertigten Komponenten ergänzt werden.<br />

Das Verfahren erlaubt zudem die Kombination mehrerer Materialien<br />

in einem Bauteil, etwa Warmarbeitsstähle (1.2344, 1.2367), Kaltarbeitsstähle<br />

(1.2333, 1.2379), Edelstähle (1.4404, 1.4313), Invar, Eisen,<br />

Kupfer oder Bronze. Damit sind neben konturnahen Kühlkanälen<br />

zum Beispiel auch integrierte Kupferkerne oder eingebettete<br />

Heizelemente realisierbar. Die Aufbauraten liegen bei 200 cm 3 /h bei<br />

Stählen und 900 cm 3 /h bei Kupfer. Bei der Realisierung von Kanälen<br />

und anderen Hohlräumen kommt als Platzhalter ein wasserlösliches<br />

Füllmaterial zum Einsatz, das am Ende ausgespült wird. Dazu ist<br />

aber erforderlich, dass die Hohlräume später einen Zugang haben,<br />

geschlossene Kammern sind so daher ebenfalls nicht realisierbar.<br />

Die Porosität des Gefüges liege laut Hermle weit unter einem Prozent,<br />

nach einer Wärmebehandlung sei es vollständig dicht. So sind<br />

auch Bauteile mit hochglanzpolierten Oberflächen möglich. Das<br />

MPA-Verfahren bietet die Maschinenfabrik bisher nur als Dienstleistung<br />

an, mittelfristig soll die Technik aber in Serie gehen.<br />

Der industrielle 3D-Druck wird nach Ansicht verschiedener Experten<br />

zweifelsohne einen Platz in der Produktion der Zukunft haben. Dass<br />

er bald sämtliche Prozesse ersetzen wird, ist aber eher unrealistisch,<br />

denn bis die Technik in der Massenfertigung etwa Drehteile<br />

wirtschaftlicher erzeugen kann, als aktuelle Zerspanmaschinen,<br />

dürfte noch einige Zeit vergehen. Die Prognose geht dahin, dass die<br />

additive Fertigung die herkömmlichen Verfahren gut ergänzen wird,<br />

speziell mit Blick auf Flexibilität und kleine Losgrößen könnte sie<br />

mehr als nur ein gehyptes Nischenprodukt werden.<br />

Video zur Topologieoptimierung in Ansys Space Claim:<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 41


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Jürgen Klein, Leiter Marketing & Kommunikation Industrial Automation/Lineartechnik, Schaeffler, Homburg/Saar<br />

Zur Hannover Messe 2017 präsentierte Schaeffler als neuestes<br />

Mitglied des X-life-Portfolios die sechsreihigen INA-Kugel -<br />

umlaufeinheiten der Baureihe Kuse-XL. Auch heute noch bieten nur<br />

wenige Lineartechnikhersteller sechsreihige Kugelumlaufeinheiten<br />

an. Mit der Einführung dieser Bauart im Jahr 1991 fokussierte<br />

Schaeffler den Einsatz in Werkzeugmaschinen.<br />

Sechs anstatt der üblichen vier Kugelreihen<br />

Tatsächlich berücksichtigt die außergewöhnliche Anordnung der<br />

Laufbahnreihen mit gezielt unterschiedlichen Druckwinkeln genau<br />

die in Werkzeugmaschinen häufig vorkommenden kombinierten<br />

Belastungsrichtungen. Sechs anstatt der üblichen vier Kugelreihen<br />

nehmen die Lasten wie folgt auf:<br />

• Kräfte in Druckrichtung übertragen vier Kugelreihen mit einem<br />

Druckwinkel von 45°<br />

• Zwei Kugelreihen nehmen Zugkräfte auf. Um deren Tragfähigkeit<br />

zu erhöhen, verfügen diese beiden Kugelreihen über einen<br />

steileren Druckwinkel von 60°<br />

• Seitliche Kräfte werden von je drei Kugelreihen übertragen<br />

Im Vergleich zu vierreihigen Kugelumlaufeinheiten ist die kombinierte<br />

Steifigkeit bei der sechsreihigen Ausführung um durchschnittlich<br />

15 % höher.<br />

Bild: Schaeffler<br />

Anordnung der<br />

Kugellaufbahnen von<br />

Kuse-X-life-Linearführungen.<br />

Sie zählen am Markt zu den<br />

steifsten und tragfähigsten<br />

Profilschienenführungen<br />

auf Kugelbasis<br />

Hohe Steifigkeit und Tragfähigkeit auf Kugelbasis<br />

Die neuen Führungen erreichen im Vergleich zur bisherigen Ausführung<br />

je nach Baugröße zwischen 11 und 44 % höhere dynamische<br />

Tragzahlen und damit eine bis zu dreifache nominelle Lebensdauer.<br />

Damit zählen die überarbeiteten Kuse-XL-Kugelumlaufeinheiten am<br />

Markt zu den steifsten und tragfähigsten Profilschienenführungen<br />

auf Kugelbasis. Sie erhalten daher auch das X-life-Premiumsiegel als<br />

Merkmal für besonders leistungsfähige Produkte der Marken INA<br />

und FAG. Die Leistungssteigerung dieses Linearführungstyps konnte<br />

vor allem durch die nachfolgend beschriebenen konstruktiven<br />

Optimierungen erreicht werden.<br />

Einlaufzone und Lebensdauer<br />

In der Tragzone des Laufwagens erfahren die Wälzkörper Belastungen<br />

durch Vorspannung und äußere Kräfte. Diese Belastungen führen<br />

zur Verformung der Wälzkörper. Tritt ein Wälzkörper aus der Tragzone<br />

aus, dann erfährt dieser eine vollständige Entspannung. Der<br />

Wälzkörper gelangt praktisch lastfrei in die Umlenkzone und wird<br />

durch den Rückführkanal im Tragkörper in die Umlenkung der anderen<br />

Seite eingeschoben und gelangt so schließlich wieder in die<br />

Tragzone. Damit dieser Belastungsaufbau nicht schlagartig sondern<br />

allmählich erfolgt, wird an die Tragzone eine Einlaufzone angeschliffen.<br />

Bei Wälzkörperumlaufführungen zählen diese Einlaufzonen<br />

aufgrund der tribologischen und kinematischen Bedingungen häufig<br />

zu den Stellen, die die Tragfähigkeit und Lebensdauer begrenzen.<br />

Die Einlaufzonen beeinflussen außerdem noch die sogenannte<br />

Hubpulsation.<br />

Einlaufzone und Hubpulsation<br />

Im Längsschnitt durch die Führung wird offensichtlich, dass sich aufgrund<br />

der umlaufenden Wälzkörperkette nie eine konstante Anzahl<br />

an Wälzkörpern in der Tragzone befindet. Dieser Umstand sorgt für<br />

eine pulsierende Ausgleichsbewegung in Lastrichtung des Führungswagens.<br />

Je nach effektiver Anzahl von Wälzkörpern in der<br />

Lastzone federt der Führungswagen entlang des Hubes mal mehr<br />

und mal weniger ein. Dieser Effekt wird als Hubpulsation bezeichnet<br />

und macht sich bei höheren Belastungen umso stärker bemerkbar.<br />

Bei einem Lastverhältnis von etwa C dyn<br />

/P = 2 sind am einzelnen<br />

Wälzkörperumlauf in Druckwinkelrichtung Pulsationsamplituden von<br />

bis zu 1 μm (Peak to Peak) keine Seltenheit.<br />

Mithilfe von FEM-Tools und einem schon bei den Rollenumlauf -<br />

42 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


Die neu entwickelten sechs -<br />

reihigen Kugelumlauf führungen<br />

Kuse in X-life-Qualität erreichen<br />

bis zu 44 % höhere Tragzahlen<br />

und eine etwa drei fache Lebensdauer.<br />

Sie sind so präzise und<br />

extrem laufruhig, dass sie sogar<br />

in Messmaschinen eingesetzt<br />

werden können<br />

Bild: Schaeffler<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 43


MASCHINENELEMENTE<br />

WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

einheiten RUE...-E und den High-Speed-Kugelumlaufeinheiten<br />

Kuve...-B-HS bewährten Optimierungsverfahren konnten die Entwicklungsingenieure<br />

die Kontur der Einlaufzonen an allen Laufbahnen<br />

so weit optimieren, dass die Hubpulsation gerade bei höheren<br />

Lasten wesentlich reduziert wird.<br />

Pulsationsamplituden um 87 % gesenkt<br />

Das Bild unten links zeigt das Pulsationsverhalten eines einzelnen<br />

Laufwagens der Baugröße 35, der mit 13.750 N belastet wird. Solche<br />

Belastungen sind äußerst selten und liegen um das Vierfache<br />

über dem Normalbetrieb eines Laufwagens. Das Diagramm zeigt<br />

den ungünstigsten Fall bzw. die theoretisch höchste Hubbewegung<br />

die ein Laufwagen beim Verfahren auf der Schiene in Belastungsrichtung<br />

ausführen kann. Die Pulsationsamplitude beträgt etwa<br />

0,75 μm. Insgesamt ist dies ein sehr geringer Wert, der sich jedoch<br />

durch Hebelverhältnisse an der Umgebungskonstruktion deutlich<br />

verstärken kann und den auszuführenden Prozess negativ beeinflusst.<br />

Demgegenüber zeigt das Bild unten rechts das Pulsations -<br />

verhalten des gleichen Laufwagens in X-life-Ausführung.<br />

Die optimierten Einlaufzonen reduzieren die Pulsationsamplituden<br />

um 87 %. Sie betragen bei dem oben genannten Beispiel einer Baugröße<br />

35 und 1,3 t Last auf diesem einen Laufwagen weniger als<br />

0,1 μm. Mit dieser extrem schwingungsarmen Linearbewegung ist<br />

die sechsreihige Kugelumlaufeinheit Kuse-XL sogar für den Einsatz<br />

in Messmaschinen geeignet.<br />

Höhere Lebensdauer durch optimierte Einlaufzone<br />

Die optimierte Laufbahnkontur weist noch einen weiteren und<br />

entscheidenden Vorteil auf: Aus dem Umlenkbereich kommend<br />

müssen die Kugeln innerhalb kurzer Zeit auf die entsprechende<br />

Abwälzdrehzahl gebracht werden. Dabei fungiert die Einlaufzone<br />

als Beschleunigungsstreifen. Es können sich Schubspuren auf der<br />

Laufbahn bilden, die vom Schlupf zwischen Kugel und Laufbahn in<br />

der Einlaufzone herrühren. Daher ist es nicht verwunderlich, dass in<br />

diesen Zonen als erstes Ermüdungserscheinungen auftreten, die<br />

die Lebensdauer begrenzen.<br />

Bei der optimierten Laufbahnkontur ist das anders. Ermüdungsschäden<br />

entstehen nicht mehr schwerpunktmäßig im Bereich der Einlaufzonen,<br />

sondern sind über die gesamte Laufbahnlänge stochastisch<br />

– und damit optimal – verteilt, wenn die Lebensdauergrenze<br />

erreicht ist. Die X-life-Linearführung erreicht so eine bis zu dreifache<br />

Lebensdauer im Vergleich zur bisherigen Ausführung.<br />

Bild: Schaeffler<br />

Bild: Schaeffler<br />

Bild: Schaeffler<br />

Wälzkörperumlauf in einem Tragkörper einer Profilschienenführung<br />

Typische Pulsationsamplitude eines<br />

Laufwagens bei hoher Last<br />

Typische Pulsationsamplitude bei hoher Last auf einen<br />

Laufwagen in X-life-Ausführung<br />

44 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


26.-29. JUNI 2017, MÜNCHEN<br />

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Die neue sechsreihige Kugel -<br />

umlaufeinheit von Schaeffler<br />

in X-life-Qualität: Kuse-XL<br />

Bild: Schaeffler<br />

... ODER ALUMINIUM<br />

Vierreihige High-Speed-Kugelumlaufführungen<br />

Für hochdynamische Anwendungen und sehr schnelle Fahrten<br />

wurde die vierreihige, vollkugelige Profilschienenführung Kuve-B-HS<br />

in X-life-Qualität entwickelt. Sie bietet mit 10 m/s die doppelte zulässige<br />

Geschwindigkeit im Vergleich zu den üblichen Wälzkörper-Profilschienenführungen<br />

am Markt. Trotz der hohen Geschwindigkeit<br />

konnte die vollkugelige Bauweise mit Stahlwälzkörpern beibehalten<br />

werden, sodass kein Verlust an Tragfähigkeit und Steifigkeit hin -<br />

genommen werden muss. Bei diesen hohen Geschwindigkeiten<br />

werden normalerweise Keramikwälzkörper eingesetzt was jedoch<br />

zu einer Reduzierung der Gebrauchsdauer führt.<br />

Die hohe zulässige Geschwindigkeit ist aus zwei Gründen für die<br />

Lineartechnik bedeutsam: Zum einen stehen Konstrukteuren für<br />

High-Speed-Anwendungen bis 10 m/s nun nicht nur die dort bislang<br />

eingesetzten Laufrollenführungen zur Auswahl, sondern auch die<br />

wesentlich steiferen und präziseren Kugelumlaufführungen. Zum<br />

zweiten kann nun die Performance von Linearmodulen mit Zahnriementrieben<br />

oder mit Lineardirektantrieben voll ausgenutzt werden:<br />

Die zulässigen und erreichbaren Geschwindigkeiten dieser Antriebselemente<br />

liegen nämlich deutlich über den marktüblichen 5 m/s für<br />

Profilschienenführungen. Mit den vierreihigen Kugelumlaufein -<br />

heiten Kuve-B-HS lässt sich also ohne <strong>Konstruktion</strong>sänderung die<br />

Dynamik von kompletten Linearachsen und Linearmodulen deutlich<br />

steigern.<br />

Linearmodule mit X-life-Linearführungen<br />

Da die vier- und sechsreihigen X-life-Wälzkörper-Profilschienen -<br />

führungen Kuve-B-HS und Kuse-XL über Standardabmessungen<br />

verfügen, sind sie selbstverständlich auch in die INA-Linearmodule,<br />

-Tandemmodule, -Klemmmodule und angetriebenen Lineareinheiten<br />

integrierbar. Mit dieser Kombination sind die herausragenden<br />

USPs der X-life-Linearführungen auf komplette Ein- und Mehrachssysteme<br />

übertragbar. Auf diese Weise lassen sich mit minimalem<br />

<strong>Konstruktion</strong>saufwand Hochleistungsachsen für die Automatisierungstechnik<br />

realisieren.<br />

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bieten für jeden Einsatz die richtige<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 45


Bild: Rodriguez<br />

Umfangreiches Programm<br />

von Rodriguez:<br />

DRF-Lager für die<br />

Lagerung von Hauptund<br />

Vorschubspindel,<br />

RTB-Lager für die Positionierung<br />

des Rund -<br />

tisches und SRB-Lager<br />

zur Abstützung von<br />

Kugelgewindespindeln<br />

Bild: Rodriguez<br />

Dünnringlager überzeugen<br />

auch beim<br />

Einsatz in Werkzeugmaschinen<br />

durch ihren<br />

großen Durchmesser<br />

bei konstantem Querschnitt<br />

sowie ihr<br />

geringes Gewicht<br />

Präzisionslager für Werkzeugmaschinen – bei Bedarf auch nach Maß<br />

Robust und besonders genau<br />

Präzisionslager übernehmen in Werkzeugmaschinen z. B. die Positionierung von Dreh- oder Rund -<br />

tischen, die radiale/axiale Abstützung von Kugelgewindespindeln oder die Lagerung der Haupt- und<br />

Vorschubspindeln. Mit einem breiten Portfolio von passenden Lösungen kann Rodriguez sämtliche<br />

Anforderungen in diesen und anderen Anwendungsbereichen bestens bedienen. Besonders wichtig<br />

in dieser Branche: Alle Präzisionslager sind auf Wunsch anwenderspezifisch anpassbar.<br />

Ulrich Schroth, Produktmanager RTB-Lager, Rodriguez, Marbach am Neckar<br />

Wo industriell gefertigt wird, sind in der Regel auch Werkzeugmaschinen<br />

im Einsatz – kein Wunder, schließlich steigern die<br />

fortschrittlichen Anlagen die Effizienz der Produktion und senken so<br />

die Kosten. Dabei gilt jedoch, dass die Maschinen als Ganzes nur so<br />

gut wie die eingesetzten Komponenten arbeiten. So gehört die präzise<br />

Lagerung von Werkzeug- und Werkstückaufnahme – also Spindel,<br />

Dreh- oder Rundtisch – zu den wichtigsten Bestandteilen für die<br />

Kraftaufnahme und -übertragung in Bearbeitungszentren. Rodriguez<br />

liefert die passenden Präszisionslager, bei Bedarf auch nach Maß:<br />

Die besondere Stärke des Unternehmens ist die Möglichkeit zur<br />

schnellen und flexiblen anwenderspezifischen Anpassung des<br />

jeweiligen Bauteils.<br />

Leistungsstarke Axialschrägkugellager für<br />

Gewindetriebe<br />

In Werkzeugmaschinen hat die Lagerung von Haupt- und Vorschub -<br />

spindel wesentlichen Einfluss auf das Schwingungsverhalten des<br />

Systems und muss entsprechend ausgelegt werden. Hier sind hohe<br />

Genauigkeit und Leistungsfähigkeit über einen langen Zeitraum<br />

hinweg erforderlich. Diese Eigenschaften bieten die DRF-Lager<br />

der Rodriguez GmbH aus Eschweiler. Die leistungsstarken, doppelreihigen<br />

Axialschrägkugellager mit 60° Druckwinkel bestehen aus<br />

dickwandigen, formstabilen Außenringen, Kugelkränzen und zweiteiligen<br />

Innenringen. Ihre axiale Tragfähigkeit nimmt mit der Größe<br />

des Berührungswinkels zu. Die vorgespannten Hochgenauigkeits -<br />

lager nehmen gleichzeitig Radial- und Axialbelastungen aus beiden<br />

Richtungen auf, sind wartungsarm, schnell eingebaut und erlauben<br />

hohe Drehzahlen. Ihre hohe axiale Steifigkeit und Rundlaufgenauigkeit<br />

garantieren eine präzise Werkzeugpositionierung und zuver -<br />

lässige Wiederholbarkeit. Die verschiedenen Lagertypen sind mit<br />

und ohne Flansch in den Durchmessern 10 bis 50 mm verfügbar.<br />

Um eine lange Gebrauchsdauer zu gewährleisten, werden die Lager<br />

vorgeschmiert und einbaufertig ausgeliefert.<br />

Axial-Radial-Zylinderrollenlager für die<br />

Positionierung von Dreh- oder Rundtischen<br />

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil von Werkzeugmaschinen ist<br />

der Dreh- oder Rundtisch, der das zu bearbeitende Werkstück positioniert.<br />

Drehtische kommen in der spanenden Bearbeitung, aber<br />

auch im Bereich der Automatisierung zum Einsatz. Die Anforderungen<br />

an Genauigkeit, Tragfähigkeit und Steifigkeit sind in der spanen-<br />

46 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

den Bearbeitung höher, daher werden hier bevorzugt hochpräzise<br />

bidirektionale Axial-Radial-Präzisions-Zylinderrollenlager wie die<br />

RTB-Lager (Rotary Table Bearings) von Rodriguez verwendet.<br />

Bei diesen handelt es sich um einbaufertige und kompakte Kombinationslager,<br />

bestehend aus zwei Axial- und einem Radiallager, die<br />

wiederum aus einem geschmiedeten L-förmigen Winkelring, einem<br />

Außenring und einer planen Scheibe zusammengesetzt sind. Zwischen<br />

Winkelring, Außenring und Scheibe liegen zwei käfiggeführte<br />

Axialkränze. Das Vollrollen-Wälzkörperlager ist zwischen Außenring<br />

und Winkelring montiert. Ein sehr genaues und kippsteifes Verhalten<br />

wird sowohl durch den Winkelring als auch durch die große Anzahl<br />

von Rollen in den Axialkäfigen, den linearen Kontakt der Wälzkörper<br />

und die präzise Verarbeitung der Lager gewährleistet. Dabei<br />

ist eine hohe Kippsteifigkeit die Voraussetzung für das Erreichen der<br />

bei der spanenden Bearbeitung erforderlichen Präzision.<br />

Speziell für den Einsatz in torquegetriebenen Rundtischen sind die<br />

RTB-Lager auch mit einem integrierten Winkelmesssystem (RTB...<br />

AMS) lieferbar. Die Axial-Radial-Präzisionsrollenlager mit eingebautem<br />

Messkopf bilden die kraftübertragende Schnittstelle zwischen<br />

der sich drehenden Planscheibe und dem feststehenden Gehäuse.<br />

Sie bestimmen die Rundlaufgenauigkeit und müssen dazu die erforderliche<br />

Steifigkeit aufbringen. Die gefetteten RTB...AMS-Lager<br />

erfüllen sämtliche an Torque-Motor-Systeme gestellte Präzisions-,<br />

Zuverlässigkeits- und Belastbarkeitsanforderungen und erlauben<br />

gleichzeitig eine Anordnung mit einer Mittenbohrung von der Größe<br />

der Lagerinnenbohrung. Damit ermöglichen sie die platzsparende<br />

Führung der Energieleitungen auf die Planscheibe.<br />

Dünnringlager für Werkzeugwechsler oder Spindeln<br />

mit großem Außendurchmesser<br />

Auch Kaydon-Dünnringlager von Rodriguez kommen zunehmend im<br />

Werkzeugmaschinenbereich zum Einsatz. Wesentlicher Vorteil der<br />

Reali-Slim-Reihe ist neben der Gewichts- und Platzeinsparung der<br />

große Durchmesser bei konstantem Querschnitt, der sie als Lagerungen<br />

für Spindeln in unterschiedlichen Einsätzen prädestiniert. Bei<br />

Spindeln mit großem Außendurchmesser finden Dünnringlager in<br />

einer Ausführung als gegeneinander verspannte Schulterlager Verwendung.<br />

Auch in Werkzeugwechslern kommen sie zum Einsatz.<br />

Aufgrund der großen Fliehkraftbelastung, die durch die hohe Rota -<br />

tionsgeschwindigkeit der Welle entsteht, kann im Bereich der Spindellagerung<br />

alternativ auf Hybridkugellager mit abriebfesten und<br />

hochtemperaturbeständigen Kugeln aus Keramik zurückgegriffen<br />

werden. Das erhöht die Festigkeit und reduziert die Dichte, was<br />

wiederum für eine Abnahme der Belastung sorgt. Rodriguez bietet<br />

diese speziellen Lager sowohl als Käfigversionen mit Käfigen aus<br />

Metall oder Kunststoff wie auch als vollkugelige Ausführung ohne<br />

Käfige an. Die Hybrid-Dünnringlager benötigen nur ein Minimum an<br />

Schmiermittel und sind deutlich weniger anfällig gegenüber aggressiven<br />

Reinigungssubstanzen und Kühlmittel.<br />

Zylinderrollenlager und Kreuzrollenlager für<br />

Kugelgewindespindeln<br />

Die SRB-Serie wurde als radiale/axiale Abstützung für Kugelgewindespindeln<br />

von Werkzeugmaschinen entwickelt. Diese Lager bestehen<br />

aus einem Radial-Nadellager mit einem massiven Außen- und<br />

einem verlängerten Innenring. Die Seitenflächen des Außenrings<br />

wirken als Schienen für die beiden Axial-Rollenkäfige, die auf dem<br />

Innenring zentriert sind. Durch diese <strong>Konstruktion</strong> ergibt sich ein<br />

Präzisionslager von geringem Gesamtumfang und hoher Steifigkeit.<br />

Die Kreuzrollenlager der XRB-Serie dagegen sind die passende<br />

Lösung, wenn der Platz knapp bemessen ist oder flexible <strong>Konstruktion</strong>en<br />

benötigt werden. Hauptanwendungen sind Rundschalttische,<br />

Drehtische und Spindeln mit horizontaler und vertikaler Achse. Eine<br />

kompakte Bauweise und die Eigenschaft, hohe axiale Belastungen<br />

in beide Richtungen zu bewegen, werden kombiniert mit radialen<br />

Belastungen und hohen Kippmomenten.<br />

bec<br />

www.rodriguez.de<br />

Detaillierte Informationen zu den RTB-Lagern<br />

(Rotary Table Bearings):<br />

http://hier.pro/PwsHJ<br />

Energieeffizientere Zukunft<br />

In Schweinfurt errichtet SKF das leistungsfähigste Großlager-Prüfzentrum der Welt.<br />

Es wird praxisrelevante Erkenntnisse liefern, die mit keiner derzeit verfügbaren Computersimulation zu<br />

erzielen sind. Durch das hinzugewonnene Know-how werden die SKF Kunden von einer deutlich höheren<br />

Robustheit und Zuverlässigkeit kommender Großlager-Generationen profitieren.<br />

So ebnet SKF zahllosen Anwendern in den verschiedensten Industriezweigen einen anwendungsoptimierten<br />

Weg in eine energieeffizientere Zukunft.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter: www.skf.com/de/our-company/testcenter<br />

® SKF ist eine eingetragene Marke der SKF Gruppe | © SKF Gruppe 2017<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 47


MASCHINENELEMENTE<br />

WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

Aluminium-Teleskopschienen bewähren sich bestens im Cockpit des Leichtflugzeugs Breezer<br />

Darauf kann sich der Pilot verlassen<br />

Im nordfriesischen Bredstedt baut die Breezer Aircraft GmbH & Co. KG in sorgfältiger Präzisionsarbeit<br />

hochwertige und individuelle Ultraleicht- und LSA-Flugzeuge. LSA steht für Light Sport Aircraft und bezeichnet<br />

einmotorige Leichtflugzeuge mit ein oder zwei Sitzen. Rollon liefert für das Breezer individuell angepasste<br />

Hegra-Rail-Teleskopschienen, auf die sich der Pilot absolut verlassen können muss.<br />

Klaus-J. Hermes, Marketingleiter, Rollon, Düsseldorf<br />

Im Cockpit des Leichtflugzeugs Breezer<br />

finden zwei Personen und leichtes<br />

Gepäck Platz. Im Vordergrund: die<br />

Führungsschiene Hegra Rail HTT030<br />

Die Hegra Rail HTT030 wurde im Kundenauftrag<br />

an einem Ende passend zum CFK-<br />

Haubenrahmen abgeschrägt<br />

Bild: Rollon<br />

Bild: Rollon<br />

Nur im voll geöffneten Zustand<br />

der Haube sind die beiden<br />

Hegra-Rail-Teleskopschienen<br />

voll belastet<br />

LSA-Flugzeuge kamen zuerst Anfang der 2000er-Jahre in den<br />

USA auf. Das maximale Abfluggewicht der LSAs liegt bei 600 kg<br />

und die zulässige Höchstgeschwindigkeit bei maximaler Motorleistung<br />

bei 222 km/h. Außerdem verfügen sie über ein Kolbentriebwerk,<br />

ein festes Fahrwerk und haben keine Druckkabine. Die kleinen<br />

Breezer-Sportmaschinen werden bei Breezer Aircraft von einem<br />

20-köpfigen Team aus Flugzeugenthusiasten mit dem Ziel gebaut,<br />

hochwertige und vielseitige Kleinflugzeuge mit Komfort, maximaler<br />

Sicherheit, guter Verarbeitung und starkem Design anzubieten. Die<br />

Ingenieure, Mechaniker und Techniker sind zum Teil selbst begeis -<br />

terte Flugsportler und Vereinspiloten, die mit dem Breezer ein<br />

hochwertiges Allroundflugzeug mit gutmütigen Flugeigenschaften<br />

geschaffen haben, das auch auf kleineren Flugplätzen mit kurzen<br />

Bahnen eine entspannte Landung ermöglicht und schnell und sicher<br />

aufsteigt. Mit seinem ausgewogenen Schwerpunkt, den bei jeder<br />

Bild: Rollon<br />

Tankfüllung stabilen Flugeigenschaften und einer Geschwindigkeit<br />

von etwa 185 km/h – die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 km/h<br />

– hat es als leichte Reiseflugmaschine weltweit Freunde gefunden.<br />

Absolut zuverlässige Teleskopschienen<br />

Das Besondere am Breezer liegt in der <strong>Konstruktion</strong>. Sie demonstriert<br />

die Überleitung traditioneller Metallbauweise in die LSA-Klasse.<br />

CNC-gefräste, genietete und geschraubte Bleche aus zertifiziertem<br />

Luftfahrt-Aluminium werden beim Breezer zu einem eleganten<br />

und harmonischen Äußeren zusammengefügt. Die durchsichtige<br />

Plexiglashaube der 1,16 m breiten Pilotenkanzel ist ein besonders<br />

wichtiges Bauteil der <strong>Konstruktion</strong>. Sie muss immer sicher und fest<br />

in ihrer Position bleiben und sich zum Ein- und Aussteigen auch im<br />

Notfall schnell und problemlos öffnen lassen.<br />

Bei Breezer Aircraft werden deshalb wartungsfreie Teleskopschienen<br />

der Rollon-Gruppe zur Führung und Befestigung des beweg -<br />

lichen Teils der Plexiglashaube verwandt. Ralf Magnussen, Entwicklungsingenieur<br />

bei der Breezer Aircraft GmbH & Co. KG, hat sich<br />

wegen des geringen Gewichts und der hohen Belastbarkeit für ein<br />

System von Rollon entschieden. Nur während des Ein- und Aussteigens<br />

wird die Haube voll aufgezogen und die beiden rechts und<br />

links an der Pilotenkanzel angebrachten Teleskopschienen werden<br />

maximal belastet. Beim Flug ist die Haube geschlossen und wird<br />

48 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


Bild: Rollon<br />

Der Teilauszug Hegra Rail HTT030<br />

erreicht im ausgezogenen Zustand<br />

einen Hub von über 60 % der<br />

geschlossenen Teleskoplänge<br />

Die Bohrungen in Führungsschiene und<br />

Läufer dienen der Gewichtsersparnis und<br />

sind so berechnet, dass Tragzahl und<br />

Festigkeit nicht eingeschränkt werden<br />

Die Teleskopschiene HTT030<br />

aus der Produktfamilie<br />

Hegra Rail kann aus Stahl,<br />

Edelstahl oder aus Aluminium<br />

gefertigt und individuell<br />

angepasst werden<br />

Bild: Rollon<br />

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Bild: Rollon<br />

oben mittig arretiert. Im geschlossenen Zustand wird das System<br />

entsprechend kaum belastet.<br />

Leicht und stabil für den Flugzeugbau<br />

Die Teleskopschiene HTT aus der Produktfamilie Hegra Rail ist ein<br />

Teilauszug mit einem Hub von über 60 % der geschlossenen Teleskoplänge.<br />

Sie besteht aus einer Führungsschiene und einer Läuferschiene,<br />

die von einem Kugelkäfig geführt wird. Breezer Aircraft<br />

setzt die kleinste Baugröße 30 mit 15 mm Breite und 30 mm Höhe<br />

ein. Neben der leichten Aluminiumlegierung sorgen Bohrungen in<br />

der Führungsschiene und im Läufer für größtmögliche Gewichtsersparnis.<br />

Die Bohrungen wurden von den Rollon-Ingenieuren genau<br />

berechnet, sodass sich Tragzahl und Festigkeit der Teleskopschienen<br />

nicht verringern. Um bündig mit dem CFK-Haubenrahmen abzuschließen,<br />

wurde die 890 mm lange Teleskopschiene HTT030 am<br />

ausgezogenen Ende abgeschrägt ausgeführt.<br />

Lineartechnik im maßgeschneiderten Design<br />

Rollon setzt auf das Customdesign aller Bauteile: Kleine und große<br />

individuelle Anpassungen der Teleskopschienen für das jeweilige<br />

Anwenderprojekt sind die Spezialität des Unternehmens. Neben<br />

Gewicht und Stabilität sind dabei immer Langlebigkeit, Komfort und<br />

Ergonomie im Blick. Die Hegra-Rail-Teleskopführungen sind eine<br />

ausgezeichnete Lösung für die Luftfahrtbranche. Sie bieten leichte<br />

und ruhige Laufeigenschaften, sind kosteneffizient und verfügen<br />

über eine exzellente Selbstausrichtung. Für die Aviation-Branche<br />

und speziell das Flugzeuginterieur bietet Rollon eine Vielzahl indi -<br />

viduell anpassbarer Teleskopschienen an.<br />

bec<br />

www.rollon.de<br />

www.breezeraircraft.de<br />

Detaillierte Informationen zu Teleskopschienen und<br />

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73098 Rechberghausen<br />

T +49 7161 95334-0<br />

F +49 7161 51096<br />

www.tretter.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 49


MASCHINENELEMENTE<br />

TITELSTORY<br />

Polymergleitlager sind langlebig und sparen bis zu 40 % Kosten<br />

Kunststoff schlägt Metall<br />

Sie sind heute weltweit im Einsatz, Hochleistungskunststoffe für bewegte<br />

Anwendungen. Im Alltag in Küchenmaschinen, Fahrrädern oder Auto -<br />

mobilen ebenso in industriellen Umgebungen, wie Werkzeugmaschinen,<br />

Abfüllanlagen oder in Pneumatikzylindern. Iglidur-Kunststoffgleitlager<br />

von Igus verdrängen metallische Lösungen dabei zunehmend. Denn die<br />

schmier- und wartungsfreien Tribo-Polymere bieten zahlreiche Vorteile.<br />

René Achnitz, Leiter Geschäftsbereich Iglidur Gleitlager, Igus, Köln<br />

50 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


TITELSTORY<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Die Motion Plastics des Kunststoffspezialisten Igus trotzen<br />

Regen, Salz, extremen Temperaturen, sind resistent gegen Öl<br />

und Chemikalien, sind leichter und energieeffizienter als vergleichbare<br />

metallische Lösungen und dazu noch günstig. Konstrukteure<br />

verbauen weltweit Kunststoff-Gleitlager des Kölner Unternehmens<br />

als langlebige und kostengünstige Alternative zu metallischen Gleitlagern.<br />

Das liegt an ihren spezifischen Materialeigenschaften sowie<br />

ihrer guten Performance in der Bewegung. Denn eine statische<br />

Belastung sagt wenig über die Leistungsfähigkeit eines Lagers aus.<br />

Erst in der Bewegung, bei der zwangsläufig Verschleiß entsteht,<br />

zeigt sich, wie verschleißfest und reibungsarm ein Lager ist. Und<br />

genau dort liegen die Stärken der Motion Plastics, der Hochleistungskunststoffe<br />

für die Bewegung.<br />

Größte Auswahl für vielfältige Anwendungsgebiete<br />

Die Igus GmbH entwickelt und produziert seit mehr als drei Jahrzehnten<br />

Polymer-Gleitlager. Unter dem Markennamen Iglidur bietet<br />

der Hersteller Anwendern eine große Auswahl an Standard-Gleit -<br />

lagern und kundenspezifischen Bauteilen speziell für bewegte Anwendungen.<br />

Die Lager sind selbstschmierend und damit wartungsfrei,<br />

sie können enormen Belastungen standhalten und sind dennoch<br />

leicht. Entwickelt und getestet werden die Werkstoffe im wohl<br />

größten Testlabor der Branche. Auf rund 2750 m² werden jährlich<br />

über 135 Billionen Testbewegungen durchgeführt.<br />

Das Ergebnis der über 30-jährigen Forschung und Entwicklung ist<br />

das größte Standardprogramm an schmierfreien Polymer-Gleitlagern:<br />

Rund 50 Werkstoffe stehen zur Verfügung, davon 16 als Vollsortiment-Werkstoffe.<br />

Diese sind in mindestens 113 Abmessungen<br />

und bis zu einem Wellendurchmesser von mindestens 50 mm nach<br />

DIN ISO3547 vorrätig; das größte Kataloglager weist einen Innendurchmesser<br />

von 195 mm auf. Igus liefert ab Stückzahl eins und<br />

innerhalb von 24 h. Zusätzlich gibt es viele Werkstoffe ebenfalls als<br />

Halbzeug, Gleitfolie oder für den 3D-Druck als Filament oder SLS-<br />

Pulver. Polymere bieten eine große Designfreiheit: Mit geringem<br />

Aufwand lassen sich selbst komplizierte Teile fertigen oder durch<br />

Zusätze die Eigenschaften maßgeblich beeinflussen. Gerade das ist<br />

die Kernkompetenz des Herstellers: die Optimierung technischer<br />

Polymere für den Einsatz in bewegten Anwendungen.<br />

Verschleißfest, stabil und schwingungsdämpfend<br />

Dazu entwickelt Igus in der firmeneigenen Materialentwicklung stetig<br />

neue Iglidur-Werkstoffe, die gezielt auf die jeweiligen Anwendungsbereiche<br />

abgestimmt sind. Die einzelnen Bestandteile der<br />

Compounds werden im Zuge des spritzgusstechnischen Prozesses<br />

homogen durchmischt. Die gute Performance der Kunststoff-Gleit -<br />

lager beruht auf diesem homogenen Aufbau: Die Basis eines Iglidur-<br />

Gleitlagers besteht aus thermoplastischen Polymeren, die für die<br />

gute Grundverschleißfestigkeit sorgen. Fasern und Füllstoffe stärken<br />

die mechanische Belastbarkeit, sodass auch hohe Kräfte aufgenommen<br />

werden können. Zusätzlich sind in das Material Festschmierstoffe<br />

eingebettet. Alle Komponenten wirken zusammen<br />

und resultieren in sehr guten Gleit- und Abriebeigenschaften.<br />

Im Gegensatz dazu sind gerollte metallische Lager schichtweise<br />

aufgebaut. Die innen liegende Gleitschicht ist sehr dünn und kann<br />

Bild: Igus<br />

Der Motion-Plastics-Spezialist Igus entwickelt Tribo-<br />

Polymer-Gleitlager, die die Kosten senken und Technik<br />

verbessern, und das inklusive Online-Lebensdauer -<br />

berechnung und -Konfigiration<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 51


MASCHINENELEMENTE<br />

TITELSTORY<br />

Bild: Igus<br />

Bild: Igus<br />

Schmier- und wartungsfreie Iglidur-Gleitlager werden in<br />

vielfältigen Anwendungen eingesetzt – vom Exoskelett bis<br />

zur CNC-Maschine<br />

Igus-Gleitlager werden im wohl größten Testlabor der Branche<br />

entwickelt und getestet: Auf rund 2750 m² werden jährlich<br />

mehr als 135 Billionen Testbewegungen durchgeführt<br />

bei hohen Belastungen, Kantenpressungen oder<br />

Schwingungen leicht weggedrückt oder durch<br />

Schmutzpartikel beschädigt werden. Zudem<br />

stellt die Gleitschicht eine natürliche Begrenzung<br />

des möglichen Verschleißes dar. Die homogene<br />

Zusammensetzung der Kunststoff-<br />

Compounds hingegen ist wesentlich robuster,<br />

da die gesamte Wandstärke des Gleitlagers als<br />

Verschleißzone dient. Gleitlager aus Metalllegierungen<br />

bedürfen im Gegensatz zu Iglidur-Gleit -<br />

lagern aus Hochleistungskunststoffen einer dauerhaften<br />

Schmierung, was kosten-, aber auch zeitintensiv<br />

ist. Zudem ist eine Fett- oder Ölschmierung immer<br />

häufiger aus hygienischen oder ökologischen Gründen unerwünscht.<br />

Auch marktübliche Sinterlager besitzen eine inkorporierte<br />

Ölschmierung und sind im engeren Sinne damit nicht trocken -<br />

laufend. Gleiches gilt für Wälzlager, die speziell im Fall von Nadel -<br />

lagern häufig aufgrund technischer und wirtschaftlicher Vorteile<br />

durch Iglidur-Kunststoffgleitlager ersetzt werden.<br />

Standards und Spezialisten<br />

Die Mehrzahl der typischen Gleitlageranwendungen wird mit fünf<br />

Standard-Iglidur-Werkstoffen ausgestattet. Das am häufigsten<br />

eingesetzte Gleitlager ist dabei Iglidur G. Im Jahr 1983 erstmals<br />

vorgestellt, ist es mittlerweile weltweit in 650 metrischen Katalogabmessungen<br />

von 1,5 bis 195 mm Durchmesser ab Lager lieferbar.<br />

Dabei vereint es einen günstigen Preis mit einer Vielzahl an attrak -<br />

tiven technischen Eigenschaften: hohe Standzeiten über fast das<br />

gesamte Lastspektrum, und das auf verschiedenen Wellen sowohl<br />

rotierend als auch schwenkend, selbst bei unterschiedlichen Umgebungsbedingungen<br />

wie Schmutz, Spänen oder Stößen.<br />

Auf der Hannover Messe 2017 zeigte Igus jetzt die Weiterentwicklung<br />

dieses erfolgreichen Universalisten: Iglidur G1. Das „neue G“<br />

verfügt über erheblich verbesserte Werkstoffeigenschaften, und das<br />

zum nahezu gleichen Preis. So haben die Igus-Entwickler die Verschleißraten<br />

bei niedrigen Lasten (bis 5 MPa) auf bis zu ein Viertel<br />

reduziert. Die Standzeiten bei hohen Belastungen konnten je nach<br />

Anwendungsparametern nahezu verdoppelt werden. Gleichzeitig<br />

lässt sich der Allrounder jetzt bei Anwendungstemperaturen bis<br />

Igus bietet die nach eigenen<br />

Angaben größte Auswahl an<br />

selbstschmierenden Polymergleitlagern<br />

an: etwa 50 Materialien<br />

stehen zur Verfügung,<br />

davon 16 als Vollsortimentwerkstoffe<br />

Bild: Igus<br />

Geräuschtest-Video<br />

PLUS<br />

Das Geräuschtest-Video zeigt den Vergleich von verschiedenen<br />

Drylin-Gleitführungen mit baugleichen Alternativen<br />

Bild: Igus<br />

Ob Labortechnik, Möbeltechnik oder Fitnessgeräte – in<br />

Anwendungen wo Präzision im Zehntel-Millimeter-Bereich<br />

ausreicht, aber dafür sehr ruhiger Lauf erforderlich ist,<br />

überzeugen Linearführungen mit Gleitelementen aus<br />

Kunststoff. Gleitführungen von Igus sind vier Mal leiser als<br />

Kugelumlaufführungen. Ein Geräuschtest verdeutlicht die<br />

Unterschiede der <strong>Konstruktion</strong>sprinzipien.<br />

Das Video zum Geräuschtest finden Sie unter:<br />

http://hier.pro/fF5MG<br />

52 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


TITELSTORY<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Bild: Igus<br />

Bild: Igus<br />

Welcher Werkstoff für den jeweiligen Einsatz der richtige ist, lässt sich<br />

online mit dem Produktfinder ermitteln<br />

Anwender haben die Auswahl aus über 50 Tribo-Werkstoffen; darunter<br />

Lagerspezialisten für bestimmte Branchen wie die Agrar- oder Lebens -<br />

mittelindustrie, aber auch echte Allrounder für den Einsatz in vielen<br />

verschiedenen Umgebungen<br />

+180 °C (Iglidur G: +130 °C) dauerhaft einsetzen. Darüber hinaus<br />

wurde die Temperatur, ab der neben dem Presssitz eine zusätzliche<br />

axiale Sicherung empfohlen wird, um die Hälfte auf +120 °C gesteigert.<br />

Damit und mit der um mehr als 50 % gesenkten Feuchtigkeitsaufnahme<br />

ist der Werkstoff für ein noch breiteres Spektrum an<br />

Umgebungsbedingungen geeignet.<br />

Doch so wie sich Unternehmen auf die Produktion hoch spezialisierter<br />

Teile konzentrieren und ganze Industriezweige immer stärker<br />

ausdifferenzieren, so sind auch spezifische, den Produktionsumgebungen<br />

angepasste Materialien stark nachgefragt: In dem sterilen<br />

Umfeld der Medizin- und Labortechnik müssen Geräte nicht nur frei<br />

von Ölen oder Fetten, sondern zusätzlich antibakteriell sein. Wieder<br />

andere Branchen verlangen Materialien, die unempfindlich gegenüber<br />

umherfliegenden Staubpartikeln und Fasern sind: Damit statisch<br />

aufgeladene Lagerstellen keine Fusseln und Flusen anziehen,<br />

werden beispielsweise in der Textilindustrie ableitfähige und antistatische<br />

Kunststoffe eingesetzt. Vom Unterwassereinsatz bis zu Hochlastanwendungen,<br />

von der Medizintechnik bis zur Automobilindustrie:<br />

Für all diese Fälle hat das Unternehmen Igus maßgeschneiderte<br />

Werkstoffe entwickelt.<br />

Welcher Werkstoff für den jeweiligen Einsatz der richtige ist, lässt<br />

sich schnell mithilfe von Online-Tools wie Produktfinder, Konfigurator<br />

oder Lebensdauerrechner ermitteln. Das Online-Angebot reicht<br />

von Lebensdauer-Berechnungsprogrammen, basierend auf den jährlich<br />

mehr als 10.000 Gleitlagertests im Igus-Testlabor, über 3D-CAD-<br />

Konfiguratoren für komplette Linearsysteme mit polymeren Gleitelementen<br />

bis hin zu den wichtigen schnellen Produktfindern, die<br />

helfen, den richtigen Werkstoff zu finden. Dort können Anwender<br />

ihre speziellen Anforderungen anklicken („Höchste Standzeiten im<br />

Trockenlauf“, „schmutzresistent“, „schwingungsdämpfend“, „hoch<br />

chemikalienbeständig“, „gut bei Kantenpressung“ usw.) sowie stufenlos<br />

die zulässige statische Flächenpressung und die obere langzeitige<br />

und die untere Anwendungstemperatur angeben.<br />

Kostengünstiger als metallische Lager<br />

Ob in Photovoltaikanlagen, der Agrar- und Offshore-Branche, der<br />

Fassadentechnik oder in Hydraulikzylindern und Aktuatoren – in<br />

allen Industriezweigen ersetzen Polymerlager seit Langem schon<br />

metallische Gleitlager. Für Ingenieure sind die Schmiermittel- und<br />

die Korrosionsfreiheit sowie die Verschleißfestigkeit und die geringen<br />

Reibwerte der Igus-Motion-Plastics unverzichtbar geworden,<br />

denn sie erhöhen die Standzeiten ihrer Maschinen und Anlagen und<br />

Bild: Igus<br />

In modernen Autos finden sich die leichten Tribo-Polymerlager in der Sitzverstellung<br />

ebenso wie im Fahrwerk oder in Türscharnieren – eben überall<br />

dort, wo etwas in Bewegung ist<br />

sind dazu um bis zu 40 % kostengünstiger als metallische Lager.<br />

Immer neue Materialien, Mischungen und Eigenschaftsprofile er -<br />

öffnen permanent weitere Einsatzmöglichkeiten für Polymerlager –<br />

denn auch nach mehr als 30 Jahren forscht Igus im hauseigenen<br />

Technikum stetig weiter.<br />

Da auch die Entwicklung im Bereich der Wellenmaterialien und der<br />

Oberflächenbehandlung nicht stillsteht, sind kontinuierliche Tests<br />

unabdinglich, die auf Veränderungen bei den Wellen reagieren und<br />

auf eine perfekte Abstimmung von Welle und Lager abzielen. Gerade<br />

das Thema Gegenlaufpartner verdeutlicht die Vielseitigkeit der<br />

Iglidur-Geitlager, die auf unterschiedlichen Wellen – vor allem auch<br />

auf kostengünstigen, sogenannten weichen Wellen – eingesetzt<br />

werden können. Das ist ein klarer Vorteil gegenüber vielen anderen<br />

Lagertypen. Der Anwender hat so, neben dem Kostenvorteil, den<br />

Kunststoff-Gleitlager sowieso mitbringen, auch die Möglichkeit,<br />

eine ungehärtete Welle einzusetzen und dadurch zweifach seine<br />

Kosten zu reduzieren.<br />

bec<br />

www.igus.de<br />

Detaillierte Informationen zu den schmierfreien<br />

Polymergleitlagern:<br />

http://hier.pro/FtCZa<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 53


MASCHINENELEMENTE<br />

WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

Bild: Steinmeyer<br />

Spezialisiert auf Kugelgewindetriebe für vielfältige Anwendungen: die August Steinmeyer GmbH & Co. KG aus Albstadt<br />

Auf Basis detaillierter Analysen die Qualität und Langlebigkeit von Kugelgewindetrieben gesteigert<br />

Präzise Daten geben Anstoß zu<br />

optimierten Herstellungsverfahren<br />

Ob Werkzeugmaschinen- oder Sondermaschinenbau, Medizin- oder Messtechnik, Roboter- und Handlingsysteme,<br />

Luft- und Raumfahrt – Kugelgewindetriebe lassen sich für vielfältige Anwendungen in unterschiedlichen Branchen<br />

einsetzen. Immer kommt es vor allem auf eines an: auf besonders hohe Präzision. Darum werden hohe Anforde -<br />

rungen an die Qualität und damit die Zuverlässigkeit dieser Antriebseinheit gestellt.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Klöblen, Entwicklungsleiter, August Steinmeyer, Albstadt<br />

Der Kugelgewindetrieb wandelt eine Drehbewegung in eine<br />

Längsbewegung um. Verglichen mit konventionellen Schraubgetrieben<br />

zeichnen sich Kugelgewindetriebe durch weniger Reibung,<br />

höhere Positioniergenauigkeit und einen höheren Wirkungsgrad<br />

sowie eine höhere Steifigkeit und einen geringeren Verschleiß<br />

aus. Sie bestehen aus einem Spindel-Muttern-System mit Kugelrückführungselementen<br />

und den Kugeln als Wälzelementen. Die<br />

Kräfteübertragung erfolgt über die Kugeln, die zwischen der Laufbahn<br />

der Mutter und dem Gewinde der Welle einen Kreislauf bilden.<br />

Die Spezialisten der August Steinmeyer GmbH & Co. KG wissen<br />

aus langjähriger Erfahrung, worauf es bei Kugelgewindetrieben<br />

ankommt. Wichtige Beurteilungskriterien für die Qualität sind Laufruhe,<br />

Geräuschentwicklung, Vibrationen, Einlaufverhalten und Energieeffizienz.<br />

Wie lassen sich die verschiedenen Kriterien beurteilen, die die Qualität<br />

eines Kugelgewindetriebs beeinflussen? Bestimmte Qualitätskriterien<br />

sind Bestandteil der DIN 69051 bzw. der inhaltsgleichen<br />

ISO 3408, die die Lebensdauer von Kugelgewindetrieben in Bezug<br />

auf den Schädigungsmechanismus Werkstoffermüdung beurteilen.<br />

Dazu werden Steigungsgenauigkeit des Spindelgewindes, Rundund<br />

Planläufe, Leerlauf-Drehmoment sowie die Muttern-Steifigkeit<br />

analysiert. Einflüsse wie Umlenkungen oder Laufbahnqualitäten auf<br />

das Laufverhalten bzw. die Positioniergenauigkeit sowie auf die<br />

Lebensdauer von Kugelgewindetrieben werden hier jedoch nicht<br />

erfasst.<br />

Fast-Fourier-Transformation-Analyse<br />

gibt Aufschluss<br />

Ein Ansatz zur detaillierten Beurteilung der Qualität ist die Analyse<br />

im Prüfstand für Reibmoment- und Fast-Fourier-Transformation-<br />

Messungen (FFT), die bei Steinmeyer durchgeführt wird. Auf diesem<br />

Weg lassen sich durch eine hochgenaue Messung des Leerlauf-Drehmoments<br />

und dessen Umwandlung in ein frequenzabhängiges<br />

Signal festgestellte Auffälligkeiten beurteilen. Der Ablauf ist<br />

wie folgt: Das durch die Vorspannung erzeugte Leerlauf-Drehmoment<br />

erzeugt eine Kraft, die von einem Sensor an der Mutter während<br />

der Drehung der Spindelwelle mit einer konstanten Drehzahl<br />

kontinuierlich aufgezeichnet wird. Die aufgezeichneten Werte können<br />

durch die konstante Drehzahl in ein Wegsignal umgerechnet<br />

werden. Die gemessenen Zeitsignale werden hierbei in einzelne<br />

Frequenzen aufgeschlüsselt und analysiert. Mögliche Fehler der<br />

Kugelgewindetriebe, die sich nach Auswertung der Messungen<br />

feststellen lassen, können z. B. Rundlauffehler der Spindel, Gewin-<br />

54 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Bild: Steinmeyer<br />

Bild: Steinmeyer<br />

In der <strong>Konstruktion</strong> von Kugelgewindetrieben müssen u. a. Laufruhe, Geräuschent -<br />

wicklung, Vibrationen, Einlaufverhalten und Energieeffizienz berücksichtigt werden<br />

Von Steinmeyer entwickelter Prüfstand: Hier werden über die<br />

Fast-Fourier-Transformations-Analyse (FFT) durch hochgenaue<br />

Messungen mikroskopische Unregelmäßigkeiten ermittelt und<br />

belegt<br />

de-Unrundheiten, Schwingungen durch Laufbahnfehler im Spindelgewinde<br />

oder durch Kugel-Formfehler sowie Oberflächenwellig -<br />

keiten oder -rauigkeiten der Spindellaufbahn und der Kugeln sein.<br />

Die bei Steinmeyer auf diese Weise durchgeführten Untersuchungen<br />

belegen, dass Standard-Kugelgewinde durchaus mikroskopische<br />

Unregelmäßigkeiten auf der Laufbahnoberfläche des Spindelgewindes<br />

aufweisen können. Diese führen zu Vibrationen, unruhigen<br />

Laufeigenschaften sowie Geräuschbildung und gehen mit<br />

einem erhöhten Verschleiß und damit einer kürzeren Lebensdauer<br />

der Kugelgewindetriebe einher. Die Geräusche, die sich auf die<br />

beschriebene Weise messen lassen, werden vor allem von der<br />

Oberflächenbeschaffenheit des Spindelgewindes verursacht. Eine<br />

unregelmäßige, wellige oder raue Oberfläche der Spindellaufbahn<br />

entsteht während der Gewindefertigung beispielsweise durch ein<br />

„Vieleck“ bei gewirbelten Spindeln, Oberflächeneffekten beim<br />

Gewindeschleifen oder Fehler in den Walzen beim Gewinderollen.<br />

Mit innovativen Herstellungstechnologien die<br />

Qualität der Kugelgewindetriebe optimieren<br />

Auf Basis der Analysenergebnisse erkannte man vor allem in der<br />

Oberflächenoptimierung ein großes Potenzial für Verbesserungen<br />

und beschäftigte sich in der Forschung und Entwicklung intensiv mit<br />

diesem Thema. Das Ergebnis sind drei innovative Technologien zur<br />

Herstellung der verschiedenen Kugelgewindetriebe, die die Qualität<br />

weiter optimieren konnten. Die eingesetzte Xi-Plus-Technologie für<br />

Kugelgewindetriebe im Präzisionsbereich von 16 bis 80 mm und das<br />

OptiSlite-Verfahren für Kugelgewindetriebe im Miniaturbereich von<br />

3 bis 16 mm verbessern die Oberflächen der Laufbahn der Spindel<br />

deutlich. Mit innovativen Fertigungstechnologien, die durch Verarbeitungsabläufe<br />

mit feinen mechanischen Bearbeitungen gekennzeichnet<br />

sind, lassen sich mikroskopisch kleine Unregelmäßigkeiten<br />

beseitigen und damit Vibrationen, unruhige Laufeigenschaften<br />

sowie unerwünschte Geräusche bei hohen Drehzahlen fast vollständig<br />

eliminieren.<br />

Das Ergebnis der beiden Entwicklungen Xi-Plus und OptiSlite ist<br />

eine insgesamt geringere Geräuschentwicklung und eine hohe<br />

Laufruhe der Kugelgewindetriebe. Dies lässt sich mithilfe der FFT-<br />

Analyse anhand der Bandbreite des Leerlauf-Drehmomentsignals<br />

nachweisen: Die Bandbreite des Drehmomentsignals konnte in<br />

beiden Fällen um etwa 40 % reduziert und die Lebensdauer der<br />

Produkte deutlich verlängert werden.<br />

Ein weiteres Ergebnis der Forschung und Entwicklung von Steinmeyer<br />

ist die ETA+-Muttertechnik. ETA+-Muttern zeichnen sich vor<br />

allem durch einen deutlich verbesserten Wirkungsgrad aus – daher<br />

stammt auch der Name: Eta (η) ist das physikalische Kurzzeichen für<br />

den Wirkungsgrad. Mit der Entwicklung dieser speziellen Mutterausführung<br />

gelang es, die Reibung um etwa zwei Drittel zu redu -<br />

zieren und gleichzeitig die Steifigkeit um etwa 50 % zu erhöhen.<br />

Auf diese Weise erreicht ein ETA+-Kugelgewindetrieb hinsichtlich<br />

der Dynamik eine deutliche Verbesserung gegenüber konventionellen<br />

Doppelmuttern und auch die Positioniergenauigkeit einer Vorschubachse<br />

kann deutlich gesteigert werden. ETA+-Muttern sind<br />

häufig sogar noch kürzer als konventionelle Doppelmuttern. Aufgrund<br />

der geringeren Reibung erwärmt er sich außerdem weniger.<br />

Auf die oft problematische Zwangskühlung des Kugelgewindetriebs<br />

kann daher verzichtet werden. Auch die Geräuschentwicklung lässt<br />

sich auf diese Weise reduzieren. Somit trägt die ETA+-Technik ebenfalls<br />

zu einer wesentlichen Verlängerung der Lebensdauer eines<br />

Kugelgewindetriebs bei.<br />

Das Unternehmen profitiert von seiner langjährigen Erfahrung in<br />

diesem Segment. In Kombination mit den hochmodernen Analyseverfahren,<br />

für die Steinmeyer perfekt ausgestattet ist, ist es gelungen,<br />

in Sachen Qualität und Langlebigkeit von Kugelgewindetrieben<br />

mit optimierten Herstellungsverfahren Maßstäbe zu setzen. bec<br />

www.steinmeyer.com<br />

Detaillierte Informationen zu den<br />

Kugel gewindetrieben:<br />

http://hier.pro/gOfih<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 55


MASCHINENELEMENTE<br />

WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

Im Querschnitt ist die kompakte Bauweise<br />

deutlich zu erkennen. Die groß dimensio -<br />

nierten Laufrollen sind nadelgelagert und erlauben<br />

hoch dynamische Bewegungs abläufe<br />

sowie Beschleunigungen von bis zu 100 m/s²<br />

Bild: Franke<br />

Bild: Franke<br />

Franke-Leichtbau-Linearmotorachse FTH Drive<br />

mit Profilschiene und Schlittenteil aus Aluminium<br />

Die Aluminium-Linear -<br />

systeme bestehen aus<br />

Aluminium- Grundkörpern<br />

mit eingepressten Laufbahnen<br />

aus Federstahl<br />

oder Niro-Material<br />

Bild: Franke<br />

Einbaufertige und wartungsfreie Leichtbau-Linearsysteme aus Aluminium mit Direktantrieb<br />

Schnelligkeit und hohe Taktraten<br />

Mit der Linearmotorachse FTH Drive von Franke bekommen Anwender eine einbaufertige,<br />

leichtgewichtige Bewegungskomponente – energiesparend und an den individuellen Einsatzfall<br />

anpassbar. Das Linearmodul eignet sich für jegliche Anwendungen, in denen schnelle,<br />

geradlinige Bewegungen ausgeführt werden, horizontal wie vertikal.<br />

Gerhard Reininger, Öffentlichkeitsarbeit, Franke, Aalen<br />

Linearsysteme von Franke bestehen aus einem leichten Alumi -<br />

nium-Grundkörper mit nadel- oder kugelgelagerten Laufrollen<br />

aus Stahl oder Niro und sind völlig wartungsfrei. Spezielle Deckscheiben<br />

an den Laufrollen dichten die Lagerung nach außen ab.<br />

Laufrollen in O-Anordnung gewährleisten eine gleich hohe Belastbarkeit<br />

aus allen Richtungen. Die Laufrollen sind mit einer Nut versehen,<br />

die an das Profil der Laufbahn angepasst ist. Durch dieses<br />

System der geführten Rolle werden die Laufrollen seitlich geführt<br />

und es wird ein gleichmäßig leichter und leiser Lauf erreicht. Schienen-<br />

und Kassettenprofile können darüber hinaus anwenderspe -<br />

zifisch angepasst werden.<br />

Das Linearmodul FTH Drive eignet sich für jegliche Anwendungen,<br />

in denen schnelle, geradlinige Bewegungen ausgeführt werden –<br />

horizontal wie vertikal.<br />

Energieersparnis durch Aluminium<br />

Heutige Konstrukteure achten mittlerweile auch bei Linearsystemen<br />

auf geringe zu bewegende Massen. Die Aluminium-Rollen -<br />

führung von Franke überzeugt dabei durch ihre Leistungsdaten.<br />

Geschwindigkeiten von 10 m/s sowie Beschleunigungen von<br />

40 m/s² können realisiert werden. Die Führungen besitzen ein ausgezeichnetes<br />

Ansprechverhalten bei hohen Wiederholraten. Stick-<br />

Slip-Effekte treten nicht auf und das Führungssystem bringt sofort<br />

volle Leistung. Das niedrige Gewicht der Aluminiumkomponenten<br />

ermöglicht hohe Geschwindigkeiten bei geringer Antriebsenergie.<br />

Durch die Verwendung von Aluminium werden Führungssysteme<br />

gebaut, die 65 % leichter sind als Stahlführungen. Die bewegten<br />

Massen werden reduziert; dies wirkt sich positiv auf die benötigte<br />

Antriebsenergie aus und ist kostensparend für den Anwender. Für<br />

einen leichten und leisen Lauf sorgt eine integrierte Aluminium-<br />

Rollenführung. Sie weist beste dynamische Eigenschaften auf und<br />

verursacht keinerlei unnötige mechanische Verluste, da Über -<br />

tragungselemente wie Spindeln, Zahnstangen oder Riemen mit<br />

Torsions- und Schwingungsneigung nicht benötigt werden.<br />

56 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


WÄLZ- & GLEITLAGER<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Linearmotormodul für hohe Dynamik und Sauberkeit<br />

Franke-Linearführungen mit eingelegten Laufbahnen ermöglichen<br />

den Einsatz leichtgewichtiger, stranggepresster Aluminiumprofile<br />

als Führungsschienen. Die Magnete des Stators sind direkt integriert,<br />

der Motor steckt in einem Aluminiumgehäuse. Durch diesen<br />

Aufbau wird die Achse kompakt und leicht. Der Direktantrieb ermöglicht<br />

ein spielfreies und schnelles Positionieren; dabei werden<br />

Verfahrgeschwindigkeiten von 6 m/s und Beschleunigungen von bis<br />

zu 100 m/s² erreicht – auch unter großer Belastung. Abgedichtete<br />

Laufrollen verhindern einen Austritt von Schmierfett und machen<br />

den Einsatz der Linearmotorachse zu einer sauberen Sache – ein<br />

entscheidender Faktor z. B. in der Lebensmittelindustrie.<br />

Für alle Produkte von Franke gilt<br />

die Maxime einer anwenderspezifischen<br />

Auslegung und opti -<br />

malen Anpassung an den indi -<br />

viduellen Einsatzfall. Antriebsund<br />

Steuerungskomponenten<br />

können beliebig gewählt werden<br />

– die komplette Montage und<br />

das Konfigurieren werden vom<br />

Hersteller übernommen. Auch<br />

mehrachsige Aufbauten können<br />

problemlos realisiert werden. Die<br />

Linearmotorachse findet aufgrund<br />

ihrer flexiblen <strong>Konstruktion</strong>smöglichkeiten<br />

in vielen unterschiedlichen<br />

Branchen Anwendung<br />

– überall dort, wo hochdynamische<br />

Verfahrbewegungen,<br />

Sauberkeit und ein wartungs -<br />

freier Betrieb über die gesamte<br />

Einsatzdauer gefragt sind.<br />

Neben leichten Komponenten<br />

werden wartungsfreie Systeme<br />

verstärkt nachgefragt. Zielvor -<br />

gaben beim Verpacken von z. B.<br />

Lebensmitteln, Pharmazie-, Chemie-<br />

oder Technikprodukten sind<br />

hohe Flexibilität und Produkti -<br />

vität bei geringen Wartungs- und<br />

Stillstandszeiten. Der Trend geht<br />

in der Verpackungsindustrie aus<br />

diesen Gründen immer mehr<br />

in Richtung Wartungsfreiheit.<br />

Franke-Linearführungen erfüllen<br />

diese Anforderungen: Sie sind<br />

wartungsfrei. Die Lager der Laufrollen<br />

besitzen eine Lebens -<br />

dauerschmierung. Durch die geschlossene<br />

Bauform wird der<br />

Austritt von Schmierstoffen vermieden<br />

und ein Nachschmieren<br />

überflüssig.<br />

Völlig schmierstofffreie Varianten<br />

der Führung sind für spezielle<br />

Einsatzfälle ebenfalls erhältlich<br />

und helfen, die Produktionssicherheit<br />

zu garantieren. Speziell<br />

eingesetzte Niro-Komponenten machen das Führungssystem auf<br />

Wunsch lebensmitteltauglich und abwaschbar. Selbst aggressive<br />

Medien wie Salz, Molke oder Säure können der Führung nichts<br />

anhaben. Hohe hygienische Anforderungen für das Verpacken von<br />

Lebensmitteln werden durch eine Reinraumzertifizierung erfüllt. bec<br />

www.franke-gmbh.de<br />

Mehr zu den Linearsystemem aus Aluminium erfahren<br />

Sie in diesem Video:<br />

http://hier.pro/pt0Fr


MASCHINENELEMENTE<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Das Druckspeicherprogramm<br />

von Parker<br />

Bild: Parker Hannifin<br />

Zuverlässige Speicherung von hydraulischer Energie<br />

Produktivität rauf, Stillstandzeiten runter<br />

Für einen reibungslosen Betrieb von Produktionsanlagen ist die zuverlässige Speicherung der hydrau -<br />

lischen Energie entscheidend und hydraulische Speicher beeinflussen positiv die Lebensdauer von<br />

Bauteilen und Anlagen. Dies erhöht die Produktivität und verringert Stillstandzeiten auf ein Minimum.<br />

Florian Meyer, Account Manager Hydraulics Industrial, Parker Hannifin GmbH, Kaarst<br />

Durch die Fähigkeit, Druckspitzen und veränderte Volumenströme<br />

aufzunehmen, wirken Speicher als Dämpfer. So werden<br />

Schwingungen und Vibrationen in einem Hydrauliksystem stark<br />

reduziert. Dadurch wird die Lebensdauer von Bauteilen und Anlagen<br />

erhöht. Eine weitere Aufgabe, die Speicher übernehmen, betrifft die<br />

Sicherheitsaspekte. Die im Hydraulikspeicher gespeicherte Energie<br />

wird zur Betätigung von Not-Aus-Sicherheitseinrichtungen verwandt.<br />

Insbesondere im Notbetrieb ist ein zuverlässiger Zugriff auf<br />

die im Druckspeicher vorhandene Energie unabdingbar. Nur so lässt<br />

sich in kritischen Situationen ein reibungsloser Betrieb gewährleisten.<br />

Die neuen Hydraulikspeicher von Parker verringern die erforderliche<br />

elektrische Antriebsleistung des Hydrauliksystems, sodass<br />

weitere Einsparungen hinsichtlich Kosten und Energieverbrauch<br />

erzielt werden.<br />

Einsparungen durch innovative Werkstoffe<br />

Der neue Blasenwerkstoff Mix XL von Parker bietet eine deutlich<br />

geringere Diffusion von Stickstoff ins Hydrauliköl, als vergleichbare<br />

Standard-Blasenwerkstoffe. Dies verlängert die Standzeiten der<br />

Speicher erheblich und reduziert die Anzahl der Serviceeinsätze<br />

deutlich. Der Hersteller hat durch seine Werkstoffentwicklung die<br />

Lebensdauer der Blasen stark erhöht, sodass Wartungen, Inspek -<br />

tionen und insbesondere Stillstandzeiten reduziert werden. Der<br />

innovative Werkstoff Mix XL ermöglicht Kosteneinsparungen und<br />

steigert die Produktivität.<br />

Mit den Blasenspeichern der Global Serie EHV bietet Parker jetzt<br />

Multiabnahmen an. Die neue Speicherserie ist weltweit verfügbar<br />

und kann aufgrund ihrer Multi-Zertifikate und Zulassungen weltweit<br />

eingesetzt werden. Der EHV-Blasenspeicher ist für Betriebsdrücke<br />

bis zu 350 bar zugelassen, sodass Speicher, Pumpen und Ventile im<br />

Bereich der Industrieanwendungen auf einem Drucklevel arbeiten<br />

können. Dies bietet erhebliche Vorteile bei der Auslegung von<br />

Maschinen und Anlagen, sowie im Ersatzteilmanagement. Die<br />

Vielfalt an verschiedenen Speichern in der Lagerhaltung verringert<br />

sich und aufgrund der globalen Zulassungen können die Speicher in<br />

jegliche Anwendungen weltweit eingesetzt werden.<br />

58 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


FLUIDTECHNIK<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Kundenspezi -<br />

fische Kolbenspeicherstation<br />

Bild: Parker Hannifin<br />

Gekrimpte<br />

Kolbenspeicher<br />

der Serie ACP<br />

Bild: Parker Hannifin<br />

Gerade beim globalen Einsatz sind weltweit verfügbare Dokumentationen<br />

ein Muss. Hier hilft das Parker-Dokumentationssystem. Mit<br />

dem sogenannten PTS (Parker Tracking System) wird eine einmalige<br />

PTS-Identifikationsnummer für den Speicher vergeben. Diese Nummer<br />

identifiziert den Speicher eindeutig und ist im Parker-Tracking-<br />

System dokumentiert und weltweit abrufbar. Neben den speicherspezifischen<br />

Angaben und den Abnahmedokumenten lassen sich<br />

dort weitere anlagenbezogene Eingaben hinterlegen. Dies können<br />

beispielsweise die Identifikation der Anlage, Wartungsintervalle<br />

oder Serviceeinsätze sein. Mit dem Tracking-System können die<br />

benötigen Daten und Dokumente weltweit mittels Computer, Tablet<br />

oder Smartphone abgerufen werden. Dies ermöglicht einen schnellen<br />

und flexiblen Service und eine reibungslose Kommunikation.<br />

Zusätzlich werden dort Wartungs- und Betriebsanweisungen sowie<br />

hilfreiche Videoanleitungen zur Verfügung stehen.<br />

Grenzen des Machbaren verschoben<br />

Die Kolbenspeicher der Serie ACP sind mit dem bisher größten<br />

Durchmesser erhältlich. Bislang waren gekrimpte Kolbenspeicher<br />

bis zu einem Durchmesser von 100 mm üblich. Dies ist auf das<br />

Verhältnis von Wandstärke und Größe des Kolbens zurückzuführen.<br />

Durch intensive Materialforschung ist es Parker gelungen, nun<br />

Kolbendurchmesser bis zu 150 mm zu erzielen, bei gleichbleibender<br />

Wandstärke. So sind jetzt Speicheranwendungen mit gekrimpten<br />

Kolbenspeichern bis 34 l realisierbar. Die Vergrößerung des Kolbendurchmessers<br />

bei gleichbleibender Wandstärke ist nur durch eine<br />

besondere Materialbeschaffenheit möglich. Dieser speziell für<br />

Parker entwickelte Stahl ist wohl einzigartig auf dem Markt. Parker<br />

bietet damit einen der weltweit größten, gekrimpten Kolbenspeicher<br />

in Serie an.<br />

Neben Blasen-, Membran- und Kolbenspeichern konstruiert der<br />

Hersteller auch anwenderspezifische Speicherlösungen und<br />

Speicherstationen, die ebenso im PTS dokumentiert sind. Durch<br />

konstruktive Anpassungen oder verschiedene Materialkombinationen<br />

im Hinblick auf den entsprechenden Verwendungszweck sind<br />

diese den Umgebungsbedingungen angepasst. Zur richtigen<br />

Auswahl des benötigten Druckspeichers bietet das Unternehmen<br />

neben der persönlichen Beratung auch Auslegungsprogramme und<br />

einen digitalen Speicherselektor auf seiner Internetseite an. Der<br />

Speicherselektor ermöglicht die Auswahl des richtigen Speichers<br />

online während der Planungsphase der Anlage.<br />

Netzwerk für den schnellen Hydraulikservice<br />

Hydraulikspeicherservice-Partner von Parker bieten einen Komplettservice<br />

rum um das Thema hydraulische Druckspeicher an. Dies<br />

beginnt mit der Beratung zur Auswahl des geeigneten Speichers<br />

und Unterstützung bei Dokumentation und Gefährdungsbeurteilung<br />

sowie der richtigen Meldung des Speichers bei zentralen Datenbanken<br />

für überwachungsbedürftige Anlagen (ZÜS und AnKa). Darüber<br />

hinaus übernehmen die Parker-Handelspartner auch die Montage,<br />

Wartung und Instandsetzung der Speicher und Anlagen. So stellen<br />

sie eine 100%ige Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben und Absicherung<br />

der Dokumentation sicher.<br />

Für einen schnellen sowie reibungslosen Service und um eine unkomplizierte<br />

Verfügbarkeit sicherzustellen, hat Parker sein Handelspartnernetzwerk<br />

für den Bereich der Druckspeicher jetzt noch weiter<br />

ausgebaut. So können Speicher nicht nur direkt vom Hersteller,<br />

sondern auch von zertifizierten Partnern bezogen werden. Neben<br />

dem Vertrieb von Speichern stellt Parker sicher, dass alle Handelspartner<br />

qualifiziert und kompetent geschult sind und über alle<br />

Kenntnisse zu PTS und Dokumentation verfügen. Neben einer voll<br />

ausgestatteten Werkstatt bieten viele Handelspartner auch einen<br />

mobilen Service an: So ist schnell ein voll ausgerüstetes Fahrzeug<br />

(Parker HoseDoctor) oder bei längerfristigen Einsätzen eine mobile<br />

Containerwerkstatt (Parker Onsite) mit kleinem Lager vor Ort. Dieser<br />

Service ist kundenorientiert und durchdacht für den gesamten<br />

Lebenszyklus von hydraulischen Druckspeichern.<br />

bec<br />

www.parker.com/de<br />

Detaillierte Informationen zu den Hydraulikspeichern<br />

finden Sie im Katalog:<br />

http://hier.pro/OHQcA<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 59


MASCHINENELEMENTE<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Festo digitalisiert die Pneumatik und macht sie Industrie-4.0-ready<br />

„Funktionsintegration über Software-Apps<br />

erleichtert flexible Produktion“<br />

Digitalisierte Pneumatik für die Industrie 4.0 zeigte Festo unter der Bezeichnung Festo Motion<br />

Terminal auf der Hannover Messe. Der Trick dabei: Anstelle spezifisch ausgeführter Ventile genügen<br />

nun einfache 2/2-Wegeventile, die kombiniert über Motion Apps programmiert werden. Details dazu<br />

erläutert im Interview Dr. Julia Duwe, bei Festo Leiterin Future Motion Solutions Management.<br />

Interview: Armin Barnitzke, Automationspraxis / Michael Corban, <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Frau Dr. Duwe, welche Ziele verfolgen Sie<br />

mit Festo Motion Terminal?<br />

Duwe: Wir vergleichen die Entwicklung gerne mit dem Aufkommen<br />

der Smartphones vor rund zehn Jahren. Das hat den Markt der Mobilfunk-Endgeräte<br />

durcheinandergewirbelt – und genau diesen<br />

Schritt gehen wir nun in der Pneumatik mit Festo Motion Terminal in<br />

der Automatisierungstechnik. Das entscheidende Merkmal ist die<br />

neue Art der Funktionsintegration, kombiniert mit Software-Apps –<br />

das vereinfacht die komplette Wertschöpfungskette, denn es wird<br />

nur noch eine Hardware benötigt. Die Apps ermöglichen es, über 50<br />

Einzelkomponenten zu ersetzen. Neueste Entwicklungen in Piezotechnik<br />

und Software machen dies möglich und katapultieren die<br />

Pneumatik in das Industrie-4.0-Zeitalter.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Das klingt verlockend – aber bislang wurde<br />

die Funktionsvielfalt ja unter anderem über eine hohe Zahl<br />

verschiedenster Ventile erreicht. Wie lässt sich diese Funktionsbreite<br />

‚digitalisieren‘?<br />

Vorprogrammierte ‚Motion Apps‘ entlasten den Anwender von Programmierarbeit,<br />

die bisher sehr aufwendig war und tiefe Kenntnisse in der<br />

pneumatischen Regelungstechnik erforderte. Das App-Angebot will Festo<br />

weiter ausbauen<br />

Bild: Festo<br />

Duwe: Bisher war bei Ventilen die Funktionalität fest in der Hardware<br />

vorgegeben. Allerdings ist es möglich, alle Ventilfunktionen<br />

mittels einfachster 2/2-Wegeventile und einer pneumatischen Brückenschaltung<br />

umzusetzen, ähnlich der Wheatstoneschen Brücke in<br />

der Elektronik. Das war bisher aber sehr aufwendig und erforderte<br />

tiefe Kenntnisse in der pneumatischen Regelungstechnik – eine Arbeit,<br />

die nun unsere vorprogrammierten Motion Apps dem Kunden<br />

abnehmen. Die Integration von Elektronik und Programmierfähigkeit<br />

in die Ventilscheibe ist gegenüber bisherigen Ventilinseln mit<br />

fester Schaltlogik ein absolutes Novum. Damit wandeln wir das mechanische<br />

Bauteil erstmals in ein intelligentes cyber-physisches System<br />

um. Die smarten Ventile setzen unterschiedlichste Bewegungsaufgaben<br />

App-gesteuert um, und das immer mit derselben Hardware.<br />

Piezotechnologie sowie die integrierte Hub- und Drucksensorik<br />

eröffnen also gepaart mit der App-Ansteuerung ganz neue Perspektiven<br />

– dank der Fusion aus Mechanik, Elektronik und Software<br />

wird ein pneumatisches Produkt zur echten Industrie-4.0-Komponente<br />

und ermöglicht so eine flexible Produktion.<br />

60 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


FLUIDTECHNIK<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Bild: Festo<br />

„Die Integration von<br />

Elektronik und Programmierfähigkeit<br />

ist gegenüber<br />

bisherigen Ventil -<br />

inseln mit fester Schaltlogik<br />

ein absolutes Novum.<br />

Damit wandeln<br />

wir das mechanische<br />

Bauteil erstmals in ein<br />

intelligentes cyber-physisches<br />

System um.“<br />

Dr. Julia Duwe, Leitung Future Motion Solutions Management, Festo<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Apps sind denn bereits verfügbar?<br />

Duwe: Zunächst stehen zehn Funktionen über Motion Apps zur Verfügung;<br />

von der einfachen Änderung der Wegeventilfunktionen bis<br />

hin zu energieeffizienten Bewegungen, vom proportionalen Verhalten<br />

bis hin zur Leckage-Diagnose. Weitere Apps sind natürlich in Vorbereitung.<br />

Die Funktionszuweisung per Software bringt übrigens<br />

noch weitere Vorteile: Manipulationssicherheit und Know-how-<br />

Schutz, denn von außen ist den Ventilen nicht anzusehen, welche<br />

Funktionen sie ausführen. Gleichzeitig ist das Festo Motion Terminal<br />

ein teilweise selbstregulierendes System, mit dem Selbstoptimierung,<br />

Selbstkonfiguration und Selbstdiagnose möglich sind. Es kann<br />

sich autark an veränderliche Randbedingungen anpassen. Über unsere<br />

Automatisierungsplattform CPX können wir es an gängige<br />

Kommunikationsschnittstellen wie OPC UA anbinden und damit Industrie-4.0-fähige<br />

Schnittstellenstandards sicherstellen. Außerdem<br />

vereinfacht sich das Thema Wartung, da lange Ersatz- und Verschleißteillisten<br />

obsolet werden.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Können Sie uns ein Beispiel für eine Appgesteuerte<br />

Ventilschaltung beschreiben?<br />

Duwe: Ein gutes Beispiel ist die Soft-Stop-Funktion, die ein sanftes<br />

Einfahren eines pneumatischen Zylinders in die Endlage ermöglicht.<br />

Bisher wurden Zylinder über einen mechanischen Stoßdämpfer abgebremst.<br />

Das Festo Motion Terminal steuert jetzt im Zylinder<br />

selbst die Luft intelligent aus und erzeugt bei Erreichen der Endlage<br />

einen Gegendruck, der den Kolben abbremst. Vorteile ergeben sich<br />

auch hinsichtlich der Energieeffizienz: Mit den Apps ‚Wählbares<br />

Druckniveau‘ und ‚Eco-Fahrt‘ lässt sich der Luftverbrauch flexibel an<br />

die Anforderungen anpassen. Dank wählbarem Druckniveau kann<br />

ein digital gewählter Druck die pneumatische Kraft auf das für die<br />

Applikation nötige Niveau begrenzen. Die Eco-Fahrt senkt den<br />

Druckluftverbrauch auf das nötige Minimalniveau, sofern keine<br />

Press- und Haltekräfte in der Endlage benötigt werden. Abhängig<br />

von der Applikation sind so Einsparungen von bis zu 70 Prozent im<br />

Vergleich zum Standardbetrieb möglich.<br />

Die Fusion aus Mechanik, Elektronik<br />

und Software ermöglicht<br />

die digitalisierte Pneumatik. Die<br />

Software-Apps erlauben es, 50<br />

Einzelkomponenten zu ersetzen<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Was war bei dieser ‚Digitalisierung der<br />

Pneumatik‘ die größte Hürde für die Entwickler?<br />

Duwe: Im Zentrum der Produktentwicklung stand die Integration<br />

von Hardware, Software und Services auf einer Plattform. Ziel war<br />

es, ein für den Kunden einfach und intuitiv konfigurierbares Produkt<br />

zu entwickeln, das sich flexibel an dessen Anforderungen anpasst.<br />

Eine tolle Basistechnologie dafür ist natürlich die Piezoventiltechnologie,<br />

die ein exaktes und proportionales Verhalten sicherstellt. Aber<br />

erst durch das bereits eingangs erwähnte Zusammenspiel von Elektronik,<br />

Mechanik, Softwareentwicklung und Regelungstechnik sowie<br />

die enge Zusammenarbeit mit unseren Digitalisierungsteams<br />

und IT-Infrastruktur-Experten konnten wir die Pneumatik digitalisieren<br />

(Anm. d. Red.: siehe dazu auch ‚Produkt und Produktion entstehen<br />

jetzt wirklich parallel‘, <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> 04/2017, S. 62 ff).<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wo steht die digitalisierte im Vergleich zur<br />

klassischen Pneumatik und zur elektrischen Automatisierung?<br />

Duwe: Festo Motion Terminal behauptet sich in beiden Welten –<br />

Pneumatik und Elektrik. Es vereint die Vorteile beider Technologien<br />

und eröffnet für die Pneumatik ganz neue Bewegungsspielräume<br />

und Anwendungspotenziale. Deshalb wird die Standard-Pneumatik<br />

für zahlreiche Anwendungen weiterhin die Technologie der Wahl<br />

sein. Das Festo Motion Terminal ist primär dann sinnvoll, wenn hohe<br />

Flexibilität im Maschinenbau gefordert ist, sowie bei sehr komplexen<br />

Aufgaben, die heute servopneumatisch oder elektrisch gelöst<br />

sind. Zusätzlich richtet sich die neue Technologie an Kunden, die ihre<br />

Anlagen fit für Industrie 4.0 und das Internet der Dinge machen wollen.<br />

Sie ermöglicht es unseren Kunden durch Datentransparenz und<br />

die direkt im Ventil integrierten Sensoren, Prozesse produktiver und<br />

kontrollierbarer zu machen.<br />

www.festo.de<br />

Bild: Festo<br />

Details zur digitalisierten Pneumatik<br />

Motion Terminal von Festo:<br />

http://hier.pro/LbUI0<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 61


MASCHINENELEMENTE<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Bild: Asco Numatics<br />

Bild: Asco Numatics<br />

Das Preciflow-IPC (Inlet Pressure<br />

Compensated) der Baureihe 202 ist<br />

ein eingangsdruckkompensiertes<br />

Durchflussregelventil<br />

Eingangsdruckkompensiertes Proportionalventil ist elementares Bauteil eines mobilen Beatmungsgerätes<br />

Hoher variabler Durchfluss bei<br />

optimaler Energiebilanz<br />

Zu den wichtigsten Asco-Produkten im Bereich der Analyse und Medizintechnik zählt die Proportionalventilbaureihe<br />

Preciflow. Das eingangsdruckkompensierte Preciflow IPC (Inlet Pressure Compensated)<br />

ermöglicht hohe Drücke und Durchflüsse bei geringer Leistungsaufnahme des Magneten (maximal<br />

2,5 W). Anwendungsbereiche sind medizinische (z. B. Beatmungsgeräte) oder analytische Geräte.<br />

Alain Crampon, Business Development Director EMEA, Analytical & Medical, Asco Numatics, Ölbronn-Dürrn<br />

In den Industriebereichen Analyse und Medizintechnik sowie in<br />

der Proportionaltechnik gilt der Ventilhersteller Asco aus Ölbronn-<br />

Dürrn als ein weltweiter Vorreiter. Um innovative Technologien in<br />

diesen Segmenten konsequent weiter zu fördern, hat der Emerson-<br />

Konzern, die Muttergesellschaft von Asco, 1,5 Mio. Euro in ein neues<br />

Firmengebäude für das Center of Excellence am deutschen<br />

Standort investiert.<br />

Zu den wichtigsten Asco-Produkten im Bereich der Analyse und<br />

Medizintechnik zählt die Proportionalventilbaureihe Preciflow.<br />

Das eingangsdruckausgleichende Proportionalventil Preciflow IPC<br />

dieser Baureihe ermöglicht große Durchflüsse von etwa 190 l/min<br />

bei einem Druck von 2,7 bar bei geringer Leistungsaufnahme von<br />

maximal 2,5 W und eignet sich aus diesem Grund besonders gut<br />

für Beatmungsgeräte/Anästhesie und Massendurchflussregler.<br />

Hoher Durchfluss, ein großer Druckbereich und eine geringe Leistungsaufnahme,<br />

beispielsweise für den Batteriebetrieb, sind wich -<br />

tige Aspekte für den Einsatz von Ventilen in diesen Bereichen.<br />

Bei den Preciflow-IPC-Magnetventilen erfolgt die reibungsfreie Aufhängung<br />

des Magnetankers über eine speziell geformte Flachfeder.<br />

Auf diese Weise sinkt die Hysterese auf unter 5 %; Reproduzierbarkeit<br />

und Ansprechempfindlichkeit liegen bei unter 1 %.<br />

Die Ventile dieser Baureihe sind als 2/2-Wege-Proportionalventile<br />

mit einem Öffnungsquerschnitt von 3 mm mit der Funktion NC<br />

(stromlos geschlossen) erhältlich. Sie können in einem Druckbereich<br />

von 0 bis 7 bar bei maximalem Eingangsdruck von 10 bar eingesetzt<br />

werden.<br />

Entsprechend der Anforderungen für integrierte Systemlösungen<br />

offeriert Asco das Preciflow IPC als Cartridge- oder Aufflansch-<br />

Variante. Darüber hinaus ist es als Stand-alone-Lösung in G1/8“ verfügbar.<br />

Der Hersteller vermarktet das Ventil in 6, 12 sowie 24 VDC.<br />

Die Ansteuerung kann wahlweise über ein PWM-Signal oder einen<br />

konstanten Strom erfolgen. Der elektrische Anschluss erfolgt über<br />

Kabelenden (PTFE) mit einer Länge von 0,23 m.<br />

Magnetventil steuert die komplexen Vorgänge des<br />

Beatmungsgerätes optimal<br />

Das Preciflow IPC ist nach Angaben des französischen Medizintechnikherstellers<br />

Eove elementares Bauteil des mobilen, nur 1,8 kg<br />

leichten Beatmungsgerätes EO-150. Seit 2015 ist das Gerät, das aktuell<br />

als leichtestes mobiles Beatmungsgerät innerhalb der Branche<br />

62 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


FLUIDTECHNIK<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Das mobile Beatmungs -<br />

gerät EO-150 des franzö -<br />

sischen Medizintechnik-<br />

herstellers Eove wiegt<br />

nur 1,8 kg<br />

gilt, am Markt erhältlich. Mehr als 1000 Geräte vom Typ EO-150 sind<br />

zwischenzeitlich in Betrieb. Das Preciflow-IPC-Magnetventil ermöglicht<br />

es, die komplexen Vorgänge eines Beatmungsgerätes optimal<br />

zu steuern. Das stufenlos zu öffnende Ventil von Asco steuert den<br />

Ausatmungsvorgang mit besonders hoher Präzision und Wieder -<br />

holgenauigkeit.<br />

Das Proportionalventil Preciflow IPC überzeugte den Medizintechnikhersteller<br />

nicht nur aufgrund der Regelungsgenauigkeit und<br />

Zuverlässigkeit: Auch der geringe Energieverbrauch war für den<br />

Einsatz im tragbaren Beatmungsgerät EO-150, das speziell für<br />

Patienten konzipiert wurde, die rund um die Uhr ein solches Gerät<br />

verwenden müssen, ein entscheidendes Kriterium. Denn Miniaturisierung<br />

und geringere Leistungsaufnahme werden für mobile Anwendungen<br />

immer wichtiger, und kleinere Geräte bilden die Basis<br />

für eine optimale Energiebilanz.<br />

Neben moderner Ventiltechnik, konzipiert für die hohen Anforderungen<br />

in der Analysen- und Medizintechnik, setzt Asco konsequent<br />

auf den Trend Miniaturisierung, mit dem Ziel, passende Lösungen<br />

für mobile Systeme mit besonders niedrigem Energieverbrauch zu<br />

schaffen. Das Unternehmen fokussiert sich am Center of Excel -<br />

lence in Ölbronn-Dürrn verstärkt auf Industrie-4.0-Trends, wozu das<br />

Preciflow-IPC-Proportionalventil ebenso zählt, wie die Entwicklung<br />

immer kleinerer Ventile und LowPower-Technologie. Weitere aktuelle<br />

Technologietrends, mit denen sich der Hersteller intensiv aus -<br />

einandersetzt, sind beispielsweise „Lab on a Chip“ oder auch die<br />

Trennung von Ventilen in wiederverwertbare Bauteile oder leicht<br />

wechselbare Einwegartikel.<br />

bec<br />

www.asconumatics.de<br />

www.eove.fr<br />

Detaillierte Informationen zu den eingangsdruck -<br />

kompensierten Durchflussregelventilen:<br />

http://hier.pro/QavXH<br />

Blickfang Zitat<br />

H-CFK Bauteile<br />

Leicht, belastbar, rostfrei<br />

• Carbon-Zylinder aus H-CFK, bis<br />

zu 70 % leichter und 50 % energieeffizienter<br />

als Stahl-Zylinder<br />

• Runde Bauteile mit hochbelastbarerm<br />

Carbon-Metall-Verbund<br />

• Druckdichte Rohre und Stangen<br />

aus H-CFK<br />

www.haenchen.de<br />

K|E|M


MASCHINENELEMENTE<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Bild: Lee<br />

Zylinder für das Notausfahren<br />

mit integrierten<br />

Wechselventilen<br />

Bild: Lee<br />

Lee-Wechselventile sind<br />

feste Bestandteile von<br />

Flugzeuglandesystemen<br />

Wechselventile in hydraulischen Notausfahreinrichtungen von kleinen Geschäfts- und Sportflugzeugen<br />

Für eine sichere Landung<br />

Moderne Verkehrsflugzeuge sind heutzutage mit mehreren redundanten Systemen für eventuelle<br />

Notfälle ausgestattet. Aber wie sieht es bei Sport- und kleineren Geschäftsflugzeugen aus? Kann<br />

das Fahrwerk im Fall eines Ausfalls über eine Notbetätigung sicher ausgefahren werden? Solche und<br />

ähnliche Fragen können dank Lee-Miniaturventilen mit „ja“ beantwortet werden, denn zuverlässige<br />

Zusatz-Notausfahreinrichtungen ermöglichen dies.<br />

Jürgen Prochno, Geschäftsführer, Lee Hydraulische Miniaturkomponenten, Sulzbach, und<br />

Walter Mayer, Hydraulik-Liftsysteme (HLS), Bruchsal<br />

Gebaut werden diese Notausfahreinrichtungen von dem mittelständischen<br />

Unternehmen Hydraulik-Liftsysteme (HLS). 1965<br />

in Bruchsal gegründet, entwickelte sich HLS in den Folgejahren zum<br />

Spezialisten für hydraulische Lasten- und Personenaufzüge mit<br />

einer großen Fertigungstiefe in diesem Bereich. So produziert<br />

man neben den vielfältigen Hydraulikzylindern, Ventilen und Steuerblöcken<br />

auch die Elektromotoren für die elektrisch angetriebenen<br />

Hydraulikpumpen im Haus.<br />

Der HLS-Gründer Walter Mayer war begeisterter Sportflieger und<br />

gab diese Leidenschaft an seine beiden Söhne weiter. Da lag es<br />

nahe, das Know-how der Firma mit der privaten Leidenschaft zu<br />

verbinden. So war ein zweites Standbein war geboren<br />

Produktion hydraulischer Luftfahrtkomponenten<br />

Seit der Jahrtausendwende arbeitet HLS nun auch im Bereich<br />

hydraulischer Luftfahrtkomponenten, wobei anwenderspezifisch<br />

fluidtechnische und strukturmechanische Komponenten wie hydraulische<br />

Zylinder, Steuerblöcke, Ventile, Motorpumpen, Tanks und<br />

Druckspeicher für die Luftfahrtindustrie entwickelt, hergestellt und<br />

vertrieben werden. Allein in diesem Bereich sind zurzeit zehn Mit -<br />

arbeiter beschäftigt, die sich diesen Anforderungen stellen.<br />

Systeme für Fahrwerkshydraulik und Bremsanlagen<br />

Die Betätigungssysteme für Fahrwerk und Bremsanlagen sind bei<br />

Kleinflugzeugen im Regelfall nicht komplett redundant ausgelegt.<br />

Daher müssen einzelne Zusatzsysteme den Emergency-Fall übernehmen.<br />

Die Achillesferse hierbei ist immer die Verbindung der beiden<br />

unabhängig funktionierenden Kreise. Zur Zusammenführung<br />

des „Normal“- und „Not“-Kreises setzt man seit Beginn auf die<br />

bewährten Wechselventile der Firma Lee. Diese müssen im Notfall<br />

den fehlerhaften Kreis schließen und den Emergency-Kreis für die<br />

Notfunktion freigeben.<br />

64 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


FLUIDTECHNIK<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Bild: Lee<br />

Bild: Lee<br />

Beispiel eines Hydraulikkits von HLS<br />

Da diese sicherheitskritischen Elemente im Hydrauliksystem kompromisslos<br />

zuverlässig funktionieren müssen und meist der Bauraum<br />

extrem beschränkt ist, verließ man sich hierbei von Anfang an<br />

auf die Miniaturwechselventile von Lee. Diese präzisen Kleinstventile<br />

finden sich im Regelfall in Fahrwerkszylindern oder kleinen Ventilblöcken<br />

am Bremssystem wieder. Während man bei der Fahrwerkhydraulik<br />

meist die federvorgespannten Wechselventile der Bau -<br />

reihe SVBA2810118D verwendet, werden bei Bremsanlagen zur<br />

Notbremsversorgung im Regelfall die „Detended Shuttle Valves“<br />

der Baureihe SV-DA2812313D verbaut. Diese nur wenige Gramm<br />

schweren Ventile, die mit einem Expansionsstift in die spezielle<br />

Formbohrung des Gehäuses montiert werden, bieten eine zuver -<br />

lässige Funktion über ein sehr anspruchsvolles Anforderungsprofil,<br />

das u. a. ein Temperaturspektrum von -54 bis zu maximal +135 °C<br />

erfordert.<br />

In der frühen Phase der Entwicklung konnte die Firma Lee Hydrau -<br />

lische Miniaturkomponenten mit den miniaturisierten Hydraulikventilen<br />

des amerikanischen Mutterkonzerns The Lee Company entscheidend<br />

zur Verkleinerung der Systeme beitragen. So wurde auch<br />

hier ein Wechselventil der Serie SVBA eingesetzt, das seine Dienste<br />

bereits seit Jahrzehnten in zahlreichen Verkehrsflugzeugen der<br />

westlichen Welt sicher erfüllt.<br />

Eine Erfolgsgeschichte seit 1948<br />

Nach erfolgreicher Karriere in der Entwicklung von Kraftstoffreglern<br />

für Strahltriebwerke gründete Leighton Lee II im Jahre 1948 die<br />

Firma The Lee Company. Eine seiner vielen Erfindungen war der<br />

Leeplug-Verschlussstopfen. Dieser eröffnete neue Möglichkeiten in<br />

der <strong>Konstruktion</strong> von Ventilblöcken für Hydrauliksysteme in Flug -<br />

zeugen und anderen hydraulischen Anwendungsbereichen. Das<br />

patentierte Expansionsprinzip erlaubte das effiziente Verschließen<br />

Auswahl einiger Mikroventile von Lee, im<br />

Vordergrund das für die HLS-Komponenten<br />

verwendete Ventil<br />

von Kreuz- und Hilfsbohrungen ohne Gewindeschneiden und O-Ringe.<br />

Bis heute wurden mehr als 200 Millionen weltweit verarbeitet.<br />

Im Laufe der Jahre wurde das patentierte Expansionsprinzip auf<br />

Präzisionsblenden und Drosseln, Rückschlag- und Überdruckventile,<br />

Wechselventile und Filtersiebe übertragen. Im Jahr 1974 kamen die<br />

ersten Miniatur-Magnetventile des Herstellers auf den Markt, auf<br />

deren Basis die Electro Fluidic Systems Division (EFS) gegründet<br />

wurde. Anfangs für die DOD-Printtechnik entwickelt, finden sie<br />

heute Anwendung in vielen unterschiedlichen Fluidiksystemen der<br />

Medizin, Pharmaindustrie, Chemie und wissenschaftlichen Forschung.<br />

Sie sind sehr klein, bis 1200 Hz schnell schaltend, verbrauchen<br />

wenig Strom und haben eine hohe Lebensdauer.<br />

Weitere Entwicklungen führten zu einer Gruppe von noch kleineren<br />

Ventilen, Mikropumpen und peripheren Komponenten. Diese eröffnen<br />

dem Anwender ungeahnte <strong>Konstruktion</strong>smöglichkeiten. Die<br />

Nachfrage nach innovativen Miniaturkomponenten hoher Qualität<br />

und die ständig steigenden Anforderungen an komplexe Hydrauliksteuerungen<br />

führten Anfang der 1990er-Jahre zur Entwicklung<br />

des Lee-Betaplug-Verschlussstopfens und des Lee-Check-Hochleistungsrückschlagventils.<br />

Sie bildeten die Grundlage für die Industrial<br />

Micro Hydraulics Division (IMH), die am schnellsten wachsende<br />

Sparte des Unternehmens. In kurzer Zeit wurden diese Komponenten<br />

weltweit in Anwendungen im Kfz-Bereich, der allgemeinen<br />

Industrie, aber auch in der Medizintechnik und im Healthcare-<br />

Bereich eingesetzt. Diese drei Grundsäulen des Erfolges gewähren<br />

dem Unternehmen auch in schwierigen Zeiten einen sicheren Stand<br />

für die Zukunft.<br />

bec<br />

www.lee.de<br />

www.liftsysteme.de<br />

Detaillierte Informationen zu den Wechselventilen<br />

für die Luftfahrttechnik:<br />

http://hier.pro/aX6Ng<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 65


MASCHINENELEMENTE<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Bild: Stöckel<br />

Die FSX-Baureihe von Stöckel wird standardmäßig mit hydrostatischen<br />

Komponenten von Hyprostatik Schönfeld ausgestattet<br />

Einsatz hydrostatischer Elemente wie Führungen, Gewindetriebe und Schleifspindeln in Flachschleifmaschinen<br />

Präzision, Dämpfung und Leistung steigern<br />

Durch verschleißfreie hydrostatische Komponenten erreichen Flachschleifmaschinen mehr Formgenauigkeit<br />

der Werkstücke sowie bessere Positioniergenauigkeit und Bahntreue. Auch die Abtragsleistungen und die<br />

Verfügbarkeit der Maschinen werden – weitgehend unabhängig von der Lebensdauer – deutlich verbessert.<br />

Maren Röding, Technikpresse, Lüneburg, Pressereferentin für die Hy prostatik Schönfeld GmbH, Göppingen<br />

Die Heinz Stöckel Werkzeugmaschinen GmbH in Herborn stellt<br />

standardisierte Flach- und Profilschleifmaschinen in verschiedenen<br />

Größen und Bauformen her. Im Standardsektor werden diese<br />

als Gusskonstruktionen angeboten. Im hochwertigen Bereich<br />

werden die Maschinen auf Granitbasis gebaut. Das Naturgestein ist<br />

spannungsfrei und temperaturbeständig. Dies und die besondere<br />

Härte des Granits sind entscheidende Voraussetzungen für die hohe<br />

Präzision der so ausgestatteten Maschinen. Eine wesentliche<br />

Voraussetzung für die hohe Präzision und Leistung sind jedoch auch<br />

hydrostatische Komponenten für Führungen, Gewindetriebe und<br />

Schleifspindeln.<br />

Das Plus durch hydrostatische Komponenten<br />

Um die Präzision und Effektivität noch zusätzlich zu verstärken,<br />

stattet Stöckel die Bearbeitungsmaschinen u. a. mit hydrostatischen<br />

Gewindetrieben, hydrostatischen Schleifspindeln und Führungsschuhen<br />

der Firma Hydrostatik Schönfeld GmbH aus.<br />

„Durch den Einsatz der hydrostatischen Komponenten erreichen<br />

wir eine höhere Genauigkeit in der Geometrie, eine höhere Positio-<br />

niergenauigkeit und Bahntreue, von der Lebensdauer unabhängige<br />

Maschineneigenschaften, außergewöhnlich hohe Dämpfungswerte<br />

und hierdurch höhere Abtragsleistungen und einen kühleren Schliff<br />

sowie eine Maschine mit nur geringen thermischen Verlagerungen.<br />

Hier haben sich die hydrostatischen Komponenten wie Führungen,<br />

Gewindetriebe und Schleifspindeln von Hyprostatik Schönfeld<br />

bestens bewährt“, begründet Matthias Kämpfer, Stöckel-Geschäftsführer,<br />

den Einsatz der hydrostatischen Module.<br />

Standardbaureihe und individuelle Anwenderwünsche<br />

Stöckel stattet die Einständerflachschleifmaschine Typ FSX standardmäßig<br />

komplett mit hydrostatischen Führungen und hydrosta -<br />

tischen Gewindetrieben aus. Diese Maschinen bearbeiten Werk -<br />

stücke im hochpräzisen Bereich und sind auch für Schleichgang-<br />

Schleifoperationen ausgelegt. Durch die hydrostatischen Führungen<br />

in allen Achsen wird eine hohe Steifigkeit bei optimaler Dämpfung<br />

erreicht.<br />

Immer häufiger werden aber auch andere Maschinenmodelle aus<br />

dem Stöckel-Standard-Programm auf Anwenderwunsch mit hydrostatischen<br />

Systemen ausgestattet. Dies geschieht insbesondere<br />

dort, wo hohe Anforderungen an geometrische Genauigkeiten und<br />

an Positioniergenauigkeiten bestehen. Auch der Bedarf nach einer<br />

höheren Oberflächengüte des Schliffbildes ist ein häufiger Grund für<br />

den Einsatz hydrostatischer Komponenten.<br />

66 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


FLUIDTECHNIK<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Bild: Stöckel<br />

Hydrostatische Schleifspindeln und<br />

Lagerungen für hohe Rundlaufgenauigkeiten<br />

und Oberflächengüten<br />

Hydrostatisch gelagerte Spindel, nahezu verschleißund<br />

reibungsfrei, mit Positioniergenauigkeiten und<br />

Umkehrspiel im Bereich von 0,1 μm<br />

Bild: Stöckel<br />

Die mit hydrostatischen Systemen ausgestatteten Schleifmaschinen<br />

von Stöckel kommen u. a. im Werkzeug- und Formenbau, dem<br />

allgemeinen Maschinenbau, im Bereich der Lohnfertigung, wo hohe<br />

Genauigkeiten gefordert werden, zum Einsatz.<br />

Seit mehr als 15 Jahren werden Stöckel-Schleifmaschinen mit<br />

hydrostatischen Komponenten von Hyprostatik Schönfeld ausgestattet.<br />

Die Maschinen zeigen deutlich geringere Instandhaltungskosten<br />

sowie eine höhere Verfügbarkeit und Lebensdauer. Die hohe<br />

Präzi sion und hohe Abtragsleistung werden durch den zusätzlichen<br />

Einsatz hydrostatischer Schleifspindeln mit Rundlaufqualität im<br />

Bereich von 0,1 μm weiter angehoben.<br />

Das Kernstück der hydrostatischen Produkte<br />

Das Kennzeichen hydrostatischer Produkte ist die Lagerung bewegter<br />

Maschinenteile. Die Teile berühren sich nicht, sondern schweben<br />

auf einem Ölfilm. Progressiv-Mengenregler (kurz PM-Regler) regeln<br />

dabei den Ölstrom in die Taschen. Dies geschieht selbsttätig ohne<br />

Hilfsenergie derart, dass bei stärkerer Belastung einer Hydrostatiktasche<br />

dieser ein höherer Ölstrom zugemessen wird, während bei<br />

der entlasteten Tasche der Ölstrom reduziert wird. Hierdurch wird<br />

gegenüber alternativen Regelsystemen mit Kapillaren eine etwa<br />

fünffache Steife erreicht. Ein von der Belastung und Bewegungsgeschwindigkeit<br />

nahezu unabhängiger Hydrostatikspalt ist die Folge.<br />

Gleichzeitig genügen deutlich geringere Pumpen- und Motorleistungen<br />

sowie kleinere Ölströme.<br />

Energiebedarf bis zu 90 % reduziert<br />

Beim Einsatz in Spindellagerungen werden durch den PM-Regler<br />

deutlich höhere Drehzahlen sowie wesentlich geringere Reibund<br />

Pumpenleistungen erreicht. Anders als bei alternativen Systemen<br />

sind maximale Belastungen auch bei sehr hohen Drehzahlen<br />

zulässig.<br />

Im Vergleich zum Linearmotor wird durch Einsatz eines hydrosta -<br />

tischen Gewindetriebs der Energiebedarf um etwa 80 bis 90 %<br />

vermindert und die Stabilität der Schlittenposition vor allem bei<br />

dynamischer Belastung deutlich angehoben.<br />

Die Dämpfung hydrostatischer Komponenten ist generell höher als<br />

die von Wälzsystemen. Bei optimaler Auslegung kann die Dämpfung<br />

hydrostatischer Module um Zehnerpotenzen höher sein als bei<br />

nicht optimaler Auslegung. Hyprostatik Schönfeld kann die Eigenschaften<br />

hydrostatischer Komponenten sowohl gegenüber sta -<br />

tischer Belastung als auch dynamischer Belastung berechnen und<br />

dadurch optimal auslegen.<br />

Durch die herausragende Dämpfung werden nicht nur wesentlich<br />

bessere Werkstückoberflächen und höhere Werkzeugstandzeiten<br />

erreicht, sondern auch höhere Grenzzerspanungsleistungen. Die<br />

Komponenten sind selbst bei maximaler Last verschleißfrei und<br />

gewähren auch nach langer Betriebsdauer hohe Präzision.<br />

„Unser Ziel ist es, den Verschleiß von Werkzeugmaschinen so<br />

gering wie möglich zu halten und damit die Lebensdauer jeglicher<br />

Werkzeugmaschinen zu erhöhen. Daneben wird auch die Präzision,<br />

die Produktivität, die Verfügbarkeit, die Werkzeugstandzeit und die<br />

Grenzzerspanungsleistung teilweise vielfach angehoben. Störungsfreie<br />

Bearbeitungsprozesse sind das A und O einer effektiven<br />

Produktionskette.“, erklärt Robert Schönfeld, Firmengründer der<br />

Hyprostatik Schönfeld GmbH.<br />

Diese Vorteile rechtfertigen den Einsatz hydrostatischer Komponenten<br />

auch in Schleif-, Dreh- und Fräsmaschinen sowie Bearbeitungszentren.<br />

Ökologisch sind die hydrostatischen Produkte ebenfalls von<br />

Bedeutung: Durch hydrostatische Gewindetriebe wird im Vergleich<br />

zu Linearmotoren der erforderliche Energiebedarf um etwa 80 bis<br />

90 % gesenkt. bec<br />

www.hyprostatik.de<br />

www.stoeckel.de<br />

Detaillierte Informationen zu den hydrostatischen<br />

Elementen:<br />

http://hier.pro/0oGTu<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 67


MASCHINENELEMENTE<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Markus Mettler, technischer<br />

Betriebsleiter und Umweltbeauftragter<br />

bei Ebm-Papst an einer<br />

Montagelinie für Ventilatoren in<br />

Werk 1. Hier kam Infinity (blaue<br />

Rohrleitung) bei Maschinenum -<br />

zügen zum ersten Mal zum Einsatz<br />

Markus Strecker, Meister<br />

Schlosserei, im Versorgungsbereich<br />

für die neuen Logistikhallen vor den<br />

blauen Infinity-Rohrleitungen ▶<br />

Bild: Mader<br />

Durchdachtes Druckluft-Rohrleitungssystem bietet mehr Effizienz bei Installation und Betrieb sowie Langlebigkeit<br />

Drum prüfe … wie man sie verbindet<br />

Effizienz – ob ökonomisch und ökologisch – wird bei Ebm-Papst Mulfingen groß geschrieben. Mit der<br />

Werkserweiterung am Standort Hollenbach und dem Neubau eines Logistikzentrums kam auch das<br />

zuvor verwendete Druckluft-Rohrleitungssystem auf den Prüfstand. Auf der Anforderungsliste für ein<br />

neues Rohrleitungssystem standen vor allem Effizienz bei Installation und Betrieb sowie Langlebigkeit.<br />

Durch Zufall stoßen die Verantwortlichen bei Ebm-Papst auf Infinity von Mader. Der Druckluft- und<br />

Pneumatikspezialist verspricht, dass das Alu-Rohrleitungssystem mindestens doppelt so schnell<br />

installiert werden kann, wie die beiden bisher bei Ebm-Papst eingesetzten Rohrleitungssysteme.<br />

Marco Jähnig, Leiter Produktbereich Drucklufttechnik, Mader GmbH & Co. KG, Leinfelden-Echterdingen<br />

Mit der Arbeitsbühne 13 m hochfahren, Maß für die passende<br />

Rohrlänge nehmen, wieder 13 m runterfahren, das verzinkte<br />

Rohr ablängen, Gewinde schneiden, wieder auf die Arbeitsbühne,<br />

13 m hochfahren, Rohr abdichten und Fitting anbringen, Maß nehmen,<br />

13 m wieder hinunterfahren und das Spiel geht von vorne los:<br />

So wäre die Installation des Druckluft-Rohrleitungssystems für das<br />

38.000 m² große Lager- und Logistikzentrum in Hollenbach abge -<br />

laufen, hätten sich Markus Mettler, technischer Betriebsleiter und<br />

Umweltbeauftragter und Markus Strecker, Schlossermeister in der<br />

hauseigenen Werkstatt, mit dem bis 2007 verwendeten Rohrleitungssystem<br />

aus verzinktem Stahl zufriedengegeben.<br />

Den Status quo zu erhalten, „weil man es schon immer so gemacht<br />

hat“, gibt es bei den beiden nicht, die immerhin seit 25 bzw. 30 Jahren<br />

bei Ebm-Papst, einem Weltmarktführer für hocheffiziente Ventilatoren,<br />

Gebläse und Antriebslösungen, arbeiten. Stetige Verbesserung<br />

und vor allem Effizienz sind Teil der Firmen-DNA und auch den<br />

beiden in Fleisch und Blut übergegangen.<br />

Wer suchet, der findet<br />

„In allen vier Werken gehören Maschinenumzüge und Umbauten in<br />

der Produktion zu unserem Aufgabengebiet“, berichtet Strecker, der<br />

mit 17 weiteren Kolleginnen und Kollegen auch für Reparaturen,<br />

68 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


FLUIDTECHNIK<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

tem Stahl bzw. aus Aluminium und Rohrverbindungen aus Kunststoff<br />

mussten wir entsprechend viel Zeit einkalkulieren. Wir hatten<br />

die Hoffnung, ein System zu finden, das sich nicht nur einfach und<br />

schnell installieren lässt, sondern auch unsere qualitativen Anforderungen<br />

erfüllt.“<br />

Neuanfertigungen und das komplette Druckluft- und Abluftsystem<br />

an den drei Standorten von Ebm-Papst im Hohenloher Land zuständig<br />

ist. Neue Produkte und regelmäßige Optimierungen im Produktionsablauf<br />

gehören zur Tagesordnung und sind Teil der Effizienzkultur<br />

im Unternehmen. Was definitiv noch fehlte, war ein noch flexibleres,<br />

effizienter zu verlegendes Druckluft-Rohrleitungssystem.<br />

„Mit den bisherigen Rohrleitungssystemen mit Rohren aus verzink-<br />

Bild: Mader<br />

Besonders einfache Montage: stecken und sichern<br />

Per Zufall erfährt Mettler von Stefanie Kästle, Umweltbeauftragte<br />

bei Mader, vom Druckluft-Rohrleitungssystem Infinity des schwä -<br />

bischen Druckluft- und Pneumatikspezialisten. Man kennt sich über<br />

die Klimaschutz- und Energie-Effizienzgruppe der Deutschen Wirtschaft,<br />

kurz: Klimaschutz-Unternehmen, einer unternehmerischen<br />

Exzellenzinitiative für Klimaschutz und Energieeffizienz. Rohrleitungen<br />

aus Aluminium, dank spezieller Innenbeschichtung mit hohen<br />

Durchflussraten, Fittings aus Metall mit durchgängigem Verbindungssystem<br />

und vollem Durchgang, besonders einfache und<br />

schnelle Montage aller Elemente, sind nur einige Vorteile, die Kästle<br />

auf Nachfrage nennt. Mettler und Strecker werden hellhörig und<br />

bitten um ein Angebot und Produktmuster.<br />

Dann geht alles ganz schnell. Die Entscheidung fällt. Infinity soll es<br />

sein. Zuvor hat Strecker nicht nur gerechnet und Zahlen verglichen,<br />

sondern die Produktmuster auf Alltagstauglichkeit getestet. „Wir<br />

haben Infinity zunächst testweise bei Maschinenumzügen eingesetzt<br />

und dabei vor allem Rohrleitungen und Fittings mit einem<br />

Durchmesser von 25 und 30 mm verwendet.“ Der Anschluss an die<br />

Ventilinsel 501:<br />

Maximaler Durchfluss, geringe Baubreite<br />

Durchfluss bis 400 l/min<br />

Baubreite 11 mm<br />

Feldbus- oder Multipolanbindung<br />

Geringe Leistungsaufnahme<br />

ASCO Numatics GmbH | Otto-Hahn-Straße 7-11 | 75248 Ölbronn-Dürrn, Germany<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 69<br />

| Tel: +49 7237 996-0 | asconumatics-de@emerson.com | www.asco.com


MASCHINENELEMENTE<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Das neue Logistikzentrum am Standort Hollenbach mit etwa<br />

38.000 m² steht kurz vor der Fertigstellung. Für die Druckluftversorgung<br />

wurde ausschließlich Infinity eingesetzt<br />

Bild: Mader<br />

Inzwischen sind 25 %<br />

der Maschinen und<br />

Anlagen in Werk 1<br />

mit Infinity an die<br />

Druckluftversorgung<br />

angeschlossen<br />

Bild: Mader<br />

Beim Anschluss neuer Montagelinien und Anlagen oder<br />

Maschinenumzügen kommt inzwischen nur noch Infinity zum<br />

Einsatz. So wird das alte Rohrleitungssystem Schritt für Schritt<br />

abgelöst. Mittelfristig soll auch die alte Ringleitung durch das<br />

Infinity-System ersetzt werden<br />

beiden bestehenden Rohrleitungssysteme funktioniert einwandfrei<br />

und die Installation des neuen Systems ist, wie von Kästle versprochen,<br />

einfach und schnell.<br />

Nicht nur die Produkttests überzeugen, auch der Preis stimmt für<br />

Mettler und Strecker. Welche Produkte zum Einsatz kommen, entscheiden<br />

bei Ebm-Papst die Fachabteilungen. Ein Entscheidungspunkt<br />

sind immer die Lebenszykluskosten: „Rechnet man die Zeitersparnis<br />

beim Verlegen der Rohrleitungen mit ein, liegen wir mit<br />

Infinity deutlich unter den Kosten, die mit dem Vorgängerprodukt<br />

entstanden sind“, so Strecker. „Noch nicht einkalkuliert sind dabei<br />

die Vorteile in Sachen Energieeffizienz, die Infinity bietet. Durch<br />

die spezielle Innenbeschichtung der Alu-Rohrleitungen werden<br />

Ablagerungen und damit Druckverluste reduziert. Zudem bieten<br />

die Fittings vollen Durchgang, Verwirbelungen und Druckverluste<br />

werden auch hier vermieden“, berichtet Kästle.<br />

Vier Mal schneller<br />

Als Glücksfall erweist sich Infinity in der Vorbereitungsphase für die<br />

Erweiterung von Werk 4 in Hollenbach. Die personell schwierige Situation<br />

in Streckers Team im Jahr 2015 bereitet ihm angesichts der<br />

Bild: Mader<br />

anstehenden Aufgaben großes Kopfzerbrechen. „Mit Infinity haben<br />

wir trotz des personellen Engpasses alle Maschinenumzüge und<br />

Neuinstallationen in der geplanten Zeit geschafft.“ Mindestens vier<br />

Mal schneller, so Strecker, laufe die Installation von Infinity im<br />

Vergleich zum alten verzinkten Druckluft-Rohrleitungssystem.<br />

Ein Geschwindigkeitsvorsprung, der bei 1800 m verlegten Infinity-<br />

Leitungen und rund 2050 eingesetzten Fittings, die allein von<br />

Streckers Team montiert wurden, immens ist. Überzeugt zeigt sich<br />

Strecker auch von der Qualität der Produkte: „Die Fittings aus vernickeltem<br />

Messing sind einfach robuster als die Rohrverbindungen<br />

aus Kunststoff, die wir bisher im Einsatz hatten.“<br />

Für den Neubau des Logistikzentrums in Hollenbach, das aus der<br />

Cross-Docking-Halle mit Hochregallager und einem zweiten Gebäude<br />

mit Verpackungslager und Messebau besteht, setzt Mettler wie<br />

bisher, auf einen lokalen Partner für die Installation des Druckluft-<br />

Rohrleitungssystems. Alleine im Verpackungslager und dem Messebau<br />

wurden rund 600 m Infinity-Rohrleitungen verlegt.<br />

Und wie läuft die Installation der Rohrleitungen? „In einem Rutsch“,<br />

erzählt Strecker begeistert. „Das Rauf und Runter mit der Arbeitsbühne<br />

entfällt. Alle benötigten Fittings und Rohre werden mit -<br />

genommen und dank des Akku-Rohrabschneiders können auch<br />

die Alu-Rohre in 13 m Höhe abgelängt werden.“ – Praxistest bestanden.<br />

bec<br />

www.mader.eu<br />

www.ebmpapst.com<br />

Detaillierte Informationen zu den Druckluft-<br />

Rohrleitungssystemen:<br />

http://hier.pro/m8AhF<br />

70 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


FLUIDTECHNIK<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Die neuen Messkupplungen<br />

von Voss Fluid bieten ein Höchstmaß<br />

an Sicherheit, Montagefreundlichkeit<br />

und Haltbarkeit<br />

Messkupplungen für Hydrauliksysteme<br />

Anwenderfreundlich<br />

und leckagefrei<br />

Das Messen und Prüfen innerhalb hydraulischer Kreisläufe ist eine zentrale Maßnahme, um die<br />

Sicherheit und Leistungsfähigkeit der Systeme fortlaufend zu gewährleisten. Voss Fluid revolu -<br />

tioniert die dazu notwendige Messtechnik in Sachen Bedienbarkeit, Montagefreundlichkeit und<br />

Haltbarkeit und präsentiert ein vielfältiges Programm für Messkupplungen mit unterschiedlichen<br />

Typen, Schläuchen und Adaptern.<br />

Marco Schawohl, Bereichsleiter Marketing Fluid, Voss Fluid GmbH, Wipperfürth<br />

Bild: Voss Fluid<br />

Hydraulische Systeme benötigen anwenderfreundliche und<br />

leckagefreie Messkupplungen, um Mess- und Prüfgeräte<br />

jederzeit an- und abkuppeln zu können oder diese fest zu installieren.<br />

So lassen sich hydraulische Drücke auch im laufenden Betrieb<br />

messen und kontrollieren, befüllen oder entlüften. Für diese und<br />

weitere Anwendungen bietet Voss Fluid ein neues, umfangreiches<br />

Programm an Messkupplungen.<br />

Ein Hauptmerkmal ist die Verschlusskappe mit einem dauerelas -<br />

tischen und abreißsicheren Kunststoffelement, das sich auch bei<br />

starker Vibration nicht selbsttätig löst. Außerdem sorgt die Kappe<br />

für Schutz gegen äußere Umwelteinflüsse wie Staub und Feuchtigkeit.<br />

Einen neuen Standard in der Handhabung setzt Voss Fluid<br />

zudem bei der Farbgebung. Serienmäßig werden die Schutzkappen<br />

mit blauer Haltelasche geliefert. Optional sind die Farben Rot, Grün,<br />

Gelb und Schwarz oder eine anwenderindividuelle Farbwahl rea -<br />

lisierbar. Die bewusste Auswahl verschiedener signalstarker Farben<br />

erleichtert die Arbeit des Werkers an den Maschinen. Dieser<br />

erkennt die Diagnosepunkte an den Messkupplungen schon aus<br />

der Distanz und hat zudem die Möglichkeit, unterschiedliche<br />

Hydraulikkreisläufe wie etwa Hoch- und Niederdruck mit einer<br />

gesonderten Farbe zu kennzeichnen. Auf diese Weise kombiniert<br />

das Unternehmen ansprechendes Industriedesign und Funktiona -<br />

lität ideal miteinander.<br />

Dichtigkeit wird deutlich gesteigert<br />

Für die hohe Dichtigkeit des Systems sorgt die zusätzliche Weichdichtung<br />

aller Leckagepfade. Durch die Kombination von Metall- und<br />

Weichdichtung wird die Qualität des Leckageschutzes im Vergleich<br />

zu anderen Lösungen am Markt immens gesteigert. Zudem erhalten<br />

die Metallkomponenten der Messkupplungen eine Zink-Nickel-<br />

Beschichtung. Dadurch bietet das gesamte System einen langfris -<br />

tigen Korrosionsschutz. Das Programm der Messkupplungen<br />

umfasst neben den Hauptkomponenten auch zahlreiche Adapter<br />

und Messschläuche. Die Messschläuche sind besonders belastungsresistent<br />

ausgelegt und eignen sich dadurch ebenfalls bestens<br />

für einen möglichen Dauereinsatz.<br />

Neu definierte Maßstäbe in Praxistests belegt<br />

Vor der Markteinführung hat Voss Fluid das neue Programm selbst<br />

auf Herz und Nieren geprüft, um die Maßstäbe für die Anwendungsfreundlichkeit<br />

und Praxistauglichkeit von Messkupplungen neu zu<br />

definieren. Getestet wurden neben umfangreichen Druckbelastungen<br />

auch Einflussfaktoren wie Schlammablagerungen, UV-Einstrahlung,<br />

Korrosionsschutz und Spritzwasser unter Hochdruck. Darüber<br />

hinaus wird jede einzelne Messkupplung einem standardisierten<br />

Funktionstest unterzogen, bevor sie ausgeliefert wird. Dadurch ist<br />

gewährleistet, dass das Programm an Messkupplungen den Anwendern<br />

einen klaren Mehrwert bietet und die Funktionssicherheit<br />

der Messtechnik vom ersten Tag an gegeben ist.<br />

bec<br />

www.voss-fluid.de<br />

Detaillierte Informationen zu den Messkupplungen<br />

für Hydrauliksysteme:<br />

http://hier.pro/4elE5<br />

» WEH ® SCHNELLADAPTER<br />

DIREKT anschließen OHNE zu schrauben<br />

» www.weh.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 71


MASCHINENELEMENTE<br />

NEWS<br />

Stauff Line: von der Komponente zum System<br />

Verantwortung von Anschluss zu Anschluss<br />

Das Konzept Stauff Line umfasst alle Leistungen,<br />

die die Unternehmen der Stauff-Gruppe<br />

rund um Hydraulikleitungen anbieten. Das<br />

Angebot reicht von der Analyse und Optimierung<br />

bestehender oder der Auslegung neuer<br />

Leitungssysteme bis zur Lieferung sämtlicher<br />

Komponenten oder spezifischer Baugruppen<br />

direkt an die Montagelinie des Anwenders.<br />

Für Maschinen- und Anlagenbauer hat der<br />

Bezug von Baugruppen inklusive gebogener<br />

Rohrleitungen und konfektionierter Schläuche<br />

viele Vorteile: Er reduziert Beschaffungsaufwände,<br />

Lagerbestände, Montagezeiten<br />

und das Risiko von Montagefehlern. Durch<br />

den Einsatz von speziell gestalteten Ladungsträgern<br />

wird außerdem die Gefahr,<br />

Bauteile zu verwechseln, gesenkt und damit<br />

die Montagesicherheit zusätzlich erhöht.<br />

Bild: Walter Stauffenberg<br />

Auf Wunsch optimiert das Unternehmen das<br />

gesamte Leitungssystem eines Anwenders<br />

und übernimmt die Verantwortung von Port<br />

zu Port. Stauff Line ist das Resultat eines<br />

ganzheitlichen Ansatzes und vollzieht den<br />

Schritt vom Komplettanbieter aller Komponenten<br />

hydraulischer Leitungen zum Systemlieferanten.<br />

Die Basis hierfür ist das in den<br />

vergangenen Jahren sukzessive ausgebaute,<br />

umfassende Komponentenprogramm für<br />

Rohr- und Schlauchleitungen in der Mobilund<br />

Stationärhydraulik. Zuletzt wurde mit<br />

der Markteinführung von Stauff Connect und<br />

der Übernahme der Voswinkel GmbH im<br />

Jahr 2015 das Portfolio um ein eigenes Rohrverschraubungsprogramm<br />

sowie Schnellverschlusskupplungen<br />

und Schlaucharmaturen<br />

weiter konsequent ausgebaut. Sämtliche<br />

Produkte werden in einheitlich hoher Qualität<br />

hergestellt. Hierzu gehört auch die hoch -<br />

wertige Zink/Nickel-Oberflächenbeschichtung<br />

als Lieferstandard für einen Großteil des<br />

Programms.<br />

bec<br />

www.stauff.com<br />

Kolbenstangenlose Druckluft-Kurzzylinder von Airtec<br />

Trotz reduzierter Zylinderlänge kein Hubverlust<br />

Schneidstempel-Systemprogramm von Fibro<br />

Effiziente Standardisierung<br />

Mit der kolbenstangenlosen Druckluftzylinderserie<br />

ZX von Airtec halbiert sich – ver -<br />

glichen mit herkömmlichen Zylindern – der<br />

benötigte Bauraum. Noch mehr Platz sparen<br />

die Kurzzylinder ZX-K dieser Baureihe ein.<br />

Auch diese doppeltwirkenden Pneumatik -<br />

zylinder mit Gleit- oder Rollenführung sind in<br />

frei wählbaren Hublängen bis 6000 mm<br />

erhältlich und weisen trotz reduzierter Zylinderlänge<br />

keinen Hubverlust auf. Ein steifes<br />

Profil aus eloxiertem Aluminium sorgt dafür,<br />

dass druckbedingte Aufweitungen nur gering<br />

Bild: Airtec<br />

ausfallen. Die Kraftübertragung funktioniert<br />

mithilfe eines am Kolben befestigten Mitnehmers,<br />

der nach außen reicht. Zu diesem<br />

Zweck ist das Zylinderrohr auf der gesamten<br />

Länge geschlitzt. Zum Verschließen des<br />

Schlitzes wird ein hochflexibles Elastomerdichtband<br />

eingesetzt, dessen Umlenkung<br />

die Bewegung des Kolbens ermöglicht. Die<br />

Kurzzylinder verfügen über eine einstellbare<br />

Endlagendämpfung sowie Magnetkolben zur<br />

berührungslosen Stellungsabtastung. Zylinderschalter<br />

lassen sich direkt in die Sensornuten<br />

des Profilrohres integrieren. Das<br />

Unternehmen bietet die Kurzzylinder in<br />

Versionen mit fünf verschiedenen Kolbendurchmessern<br />

von 25 bis 63 mm an. Neben<br />

einer Variante für den beidseitigen Luft -<br />

anschluss, bei der jeder Zylinderkopf zwei<br />

Gewindebohrungen aufweist, stattet der<br />

Hersteller die Module auch mit anderen<br />

Anschlussoptionen aus: Erhältlich sind Ausführungen<br />

mit sechs Anschlüssen in einem<br />

Zylinderkopf sowie Versionen mit zwei stirnseitigen<br />

oder einem stirnseitigen und einem<br />

seitlichem Anschluss.<br />

jpk<br />

www.airtec.de<br />

Wurden Schneidstempel mit Schaftdurchmessern<br />

über 40 mm bis dato meist konventionell<br />

gefertigt und mühsam gewechselt,<br />

ermöglicht das Systemprogramm Bolt Lock<br />

des Normalienspezialisten Fibro nun eine<br />

effiziente Standardisierung auf anspruchs -<br />

vollem Niveau, Einsparungen beim Bauraum<br />

sowie einen schnellen Schneidstempel -<br />

wechsel. Da die Schneidstempel sowohl in<br />

unterschiedlichen Standardformen als auch<br />

in beliebigen, anwendungsspezifischen Geometrien<br />

nach Datensatz lieferbar sind, ist das<br />

System vielfältig nutzbar. So können beispielsweise<br />

Schneidstempel zum Trennen<br />

von Blechteilen, die bislang aus Kostengründen<br />

meist in Form von Mehrfachteilen ein -<br />

gesetzt wurden, ebenso wirtschaftlich als<br />

Einzelteil gefertigt werden. Auch große<br />

Lochungen an Strukturteilen der Karosserie<br />

lassen sich mit Standardstempeln aus dem<br />

Systemprogramm herstellen. Im Folgeverbundbereich<br />

können Bolt-Lock-Stempel zudem<br />

zum Schneiden von Streifengittern sowie<br />

zum Heraustrennen von Platinen genutzt<br />

werden.<br />

jpk<br />

www.fibro.com<br />

72 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


NEWS<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Proportionalventile von Atos mit integrierter Diagnoseebene<br />

100% digitale Elektrohydraulik<br />

Die digitalen Pro -<br />

portionalventile von<br />

Atos sind mit einer<br />

integrierten, fortschrittlichen<br />

Diagnoseebene<br />

und der<br />

neuesten industri -<br />

ellen Ethernet-Feldbus-Generation<br />

ausgestattet.<br />

Dabei bietet<br />

der Hersteller<br />

seine auf digitaler<br />

Technologie basierenden Proportionalventile preisgleich zur analogen<br />

Version an. Die silberne Ausführung Basic bietet:<br />

• analoges Eingangssignal – Spannung oder Strom<br />

• digitale Hochleistung zum wettbewerbsfähigen Preis<br />

• verstärkte Ausführung gegen Vibrationen und Schocks – bis zu 50g<br />

• erweiterter Temperaturbereich -40 bis +60 °C<br />

• wasser- und staubgeschützt nach IP66/67<br />

• tropical coating der PCB-Leiterplatte<br />

• Zinkbeschichtung für 200 h im Salzsprühnebeltest<br />

Die schwarze Ausfürung Full umfasst die obigen Merkmale plus:<br />

• eine umfangreiche Reihe von Feldbusschnittstellen<br />

• optionale alternierende P/Q-Kontrolle<br />

bec<br />

www.atos.com<br />

Bild: Atos<br />

Schutz für<br />

Mensch und Maschine<br />

Individuelle Faltenbälge,<br />

Abdeckungen, Unfallschutz<br />

1. Faltenbälge<br />

2. Gleitbahnschützer<br />

3. Kastenbälge<br />

4. Jalousien<br />

5. Gummiformteile<br />

6. Rollbandabdeckungen<br />

7. Spiralfedern<br />

8. Schürzen<br />

9. Kompensatoren<br />

10. Manschetten<br />

www.faltenbalg.net<br />

info@faltenbalg.net Tel. +49 (0) 202/8 45 82 Fax +49 (0) 202/8 28 85<br />

Neue Flanschventilgeneration der Marke IMI Buschjost<br />

Stellungsanzeige mit nur einem Sensor<br />

IMI Precision Engineering hat eine neue Flanschventilgeneration der<br />

Marke Buschjost auf den Markt gebracht. Entsprechend der aktuellen<br />

Fassung der Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU wurden die Ventile der<br />

Nennweiten DN 65, DN 80 und DN 100 vollständig modifiziert und<br />

sind ab sofort als neue Baureihen 86480, 86500 und 86540 erhältlich.<br />

Das Anwendungsspektrum ist breit gefächert: Vom allgemeinen<br />

Maschinen- und Anlagenbau über die chemische<br />

Industrie bis hin zur Gebäude- und Kraftwerkstechnik<br />

eignen sich die Ventile für den Einsatz in zahlreichen<br />

Branchen. Die optimierte Stellungsanzeige mit nur<br />

Bild: IMI Buschjost<br />

einem Sensor für beide Schaltstellungen „offen“ und<br />

„geschlossen“ zählt zu den Highlights der neuen Ventilgeneration.<br />

Der Sensor ist einfach zu initialisieren,<br />

was die Inbetriebnahme erleichtert und eine<br />

Fehlbedienung nahezu unmöglich macht. Das<br />

kompakte Design und die um 50 % kleinere Anzeige<br />

minimieren das Beschädigungsrisiko bei<br />

Transport, Installation und Wartung. Darüber hinaus<br />

überzeugen die neuen Ventile mit einer innovativen<br />

Handnot betätigung. Eine Exzenter-Lösung wirkt direkt auf die<br />

Ventilspindel und gewährleistet schnelle Reaktionen: Die Ventile werden<br />

mit einer ein zigen Stellbewegung von 180° vollständig geöffnet<br />

oder geschlossen. Durch eine verstiftete Spindel-Anker-Verbindung erübrigt<br />

sich die<br />

manuelle Einstellung des Hubes, sodass Service und Wartung deutlich<br />

leichter und schneller von der Hand gehen.<br />

bec<br />

www.buschjost.de<br />

Unser Zeichen für Qualität<br />

Rohrverbindungstechnik von STAUFF<br />

Sie erfahren mehr unter www.stauffconnect.com.<br />

NEU!<br />

STAUFF<br />

Connect


MASCHINENELEMENTE<br />

NEWS<br />

Technik der Zukunft<br />

Verschleißfrei, dadurch lebensdauerunabhängige<br />

Maschineneigenschaften,<br />

hohe Verfügbarkeit<br />

und Maschinenzuverlässigkeit.<br />

Unerreichte Laufqualität und<br />

Bahntreue für höchste Werkstückpräzision.<br />

Außergewöhnlich hohe Schwingungsdämpfung<br />

für höhere Werkstückpräzision,<br />

geringere Formfehler,<br />

höhere Werkzeugstandzeit<br />

und Grenzzerspanungsleistung.<br />

Reibkraft gering und streng<br />

proportional der Geschwindigkeit,<br />

verhindert Stick-Slip und Fehler<br />

bei Bewegungsumkehr von<br />

Schlittenführungen.<br />

Beispiele aus unserem<br />

Produktprogramm<br />

Ganter entwickelt gedichtete Normelemente aus Edelstahl<br />

Entsprechen hohen Hygieneanforderungen<br />

Da in Bereichen mit hohen Hygieneanforderungen<br />

bereits winzige Schwachstellen zur<br />

Kontamination kompletter Produktionslinien<br />

führen können, hat Ganter jetzt eine spezielle<br />

Serie von Normelementen entwickelt, die<br />

den sehr hohen Anforderungen der EHEDG<br />

und des 3-A-Sanitary-Standard gerecht werden.<br />

Momentan bietet das Unternehmen<br />

unter dem Label Hygienic Design verschiedene<br />

Varianten von Knöpfen, Griffen, Klemmhebeln,<br />

Stellfüßen und Schrauben an, die<br />

allesamt konstruktiv auf minimale Verschmutzung<br />

sowie einfache Reinigung optimiert<br />

sind. Als Material kommt in allen Fällen nichtrostender<br />

Edelstahl zum Einsatz, dessen<br />

Oberflächen gleitgeschliffen oder poliert sind.<br />

So wird die maximale Oberflächenrauigkeit<br />

unter Ra 0,8 μm gehalten, weshalb sich<br />

Schmutzpartikel nicht festsetzen können und<br />

bei der Reinigung zuverlässig zu entfernen<br />

sind. Ein weiteres, zentrales Merkmal der<br />

Ganter-Normelemente ist die sogenannte<br />

Tot raumfreiheit: Es gibt keine Bauteil-Innenbereiche,<br />

in denen sich Substanzen ansam-<br />

Bild: Ganter<br />

meln können. Ein hygienisch sicheres Dichtungskonzept,<br />

das per Softwaresimulation<br />

verifiziert wurde, garantiert, dass die FDAkonformen<br />

Elastomerdichtungen montiert<br />

überall flächenbündig anliegen und ihre Funktion<br />

langfristig erfüllen. Damit bei der Mon -<br />

tage keine Beschädigungen der Oberflächen<br />

entstehen, sind Werkzeuge mit speziellen<br />

Schoneinsätzen zu verwenden.<br />

jpk<br />

www.ganter-griff.de<br />

Patentierte PM-Regler<br />

NSK erweitert Rillenkugellager-Serie<br />

Verdoppelte Lebensdauer bei gleicher Baugröße<br />

Hydrostatische Mittenlagerungen<br />

Hydrostatische Führungsschuhe<br />

Technologieführer im Bereich<br />

Gewindetriebe, hydrostatische<br />

Führungen und Spindellagerungen.<br />

Wir verbessern Werkzeugmaschinen<br />

aller Art.<br />

www.hyprostatik.de<br />

Vor knapp zwei Jahren hat NSK erstmals die<br />

Rillenkugellager der Bneqartet-Serie vor -<br />

gestellt, die sich durch eine verdoppelte<br />

Lebensdauer bei gleicher Baugröße aus -<br />

zeichnen. Jetzt wird die Serie um Lager mit<br />

Außendurchmessern bis 120 mm erweitert.<br />

Entwickelt wurde die Baureihe ursprünglich<br />

für die Lagerung der Trommeln von Waschmaschinen.<br />

Die Lager der in Europa vorherrschenden<br />

Maschinen mit Frontbeladung werden<br />

einseitig und ungleichmäßig belastet,<br />

und der Trend zu größeren Trommeln mit<br />

höherer Beladung stellt auch immer höhere<br />

Anforderungen an die Belastungs- und Leistungsfähigkeit<br />

der Lagerung. Vor diesem<br />

Hintergrund verbesserten NSK-Werkstoffexperten<br />

die Zusammensetzung der Legierung<br />

eines vorhandenen Sonderstahls. Dieser<br />

Werkstoff verhindert wirksam das Entstehen<br />

und vor allem die Ausbreitung von Rissen<br />

und Eindrücken in den Laufbahnen. Außerdem<br />

kommt ein besonders reiner Stahl zur<br />

Anwendung. Das erhöht zusätzlich die Lagerlebensdauer,<br />

weil jede Art von Verunreinigung<br />

im Werkstoff zu Unregelmäßigkeiten<br />

und in der Folge zu Defekten in der Tiefe des<br />

Bild: NSK Deutschland<br />

Gefüges führen kann. Das Maßnahmenbündel<br />

der Bneqartet-Technologie, die im ersten<br />

Schritt bei Rillenkugellagern eingeführt wurde,<br />

hat zur Folge, dass sich die Lebensdauer<br />

des Lagers vor allem bei hoher Belastung<br />

und widrigen Umgebungsbedingungen verdoppelt.<br />

Diesen Vorteil nutzen nicht nur Hersteller<br />

von Haushaltswaschmaschinen, sondern<br />

auch die von industriellen Maschinen<br />

und Anlagen, in denen die Wälzlager hohen<br />

Belastungen und/oder Verunreinigungen<br />

sowie Feuchtigkeit ausgesetzt sind. bec<br />

www.nskeurope.de<br />

74 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


NEWS<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

5-Achs-Spanner neu bei Norelem<br />

Komplexe Werkstücke optimal bearbeiten<br />

Komplexere Werkstücke, kürzere Fertigungszeiten<br />

und gestiegene Präzision der Teile –<br />

dieser Anforderungen nimmt sich der 5-Achs-<br />

Spanner kompakt von Norelem an. Er ermöglicht<br />

eine komplette Bearbeitung in einer einzelnen<br />

Spannung. Eine vibrationsfreie Bearbeitung<br />

mit hohen Schnitt- und Vorschubkräften<br />

bei nur sehr geringen Störkanten sind nur<br />

einige Kennzeichen des 5-Achs-Spanners.<br />

Anwender können sehr kurze Werkzeuge einsetzen,<br />

die die benötigten Toleranzen und<br />

Oberflächen garantieren. Gleichzeitig werden<br />

Werkzeugkosten reduziert. Die Spanner<br />

komplettieren moderne 5-Achs-Fräszentren.<br />

Bild: Norelem<br />

Die Spannbacken passen sich schnell und sicher<br />

an beliebig geformte Werkstücke an.<br />

Dies wird durch die leichte Bedienbarkeit und<br />

Schnellverstellung mittels einer Skala ermöglicht.<br />

Der symmetrische Aufbau des 5-Achs-<br />

Spanners zentriert das Werkstück immer mittig.<br />

Die Zugspindel ordnet sich bei dieser<br />

<strong>Konstruktion</strong> unter der Werkstückauflage an.<br />

So ist der Kraftfluss beim Spannen der Werkstücke<br />

möglichst kurz und die Zugkraft ist<br />

hoch. Die Spannbacken weiten sich dadurch<br />

nicht unter Last auf und der Maschinentisch<br />

verspannt sich nicht. Die intelligente Spanntechnologie<br />

erhöht die Steifigkeit der Spannung<br />

für den Einsatz sehr hoher Schnitt- und<br />

Vorschubkräfte. Der 5-Achs-Spanner ist mit<br />

einer Backenbreite von 90 und 125 mm<br />

erhältlich. Einspannweiten sind von 20 bis<br />

320 mm möglich. Weitere Grundplatten und<br />

Verlängerungswellen können die Einspannweite<br />

theoretisch unendlich verlängern. Der<br />

Spanner kann auf T-Nutentische, Rastersysteme<br />

sowie mit einem Adapterflansch auf die<br />

gängigen Nullpunkt-Spannsysteme montiert<br />

werden.<br />

jpk<br />

www.norelem.de<br />

Elektromotoren laufen geräuscharm mit Kugellagern von Knapp Wälzlagertechnik<br />

Für hohe Drehzahlen ausgelegt<br />

Ein geräuscharmer Lauf und geringer Energieverbrauch<br />

werden bei Elektromotoren<br />

heute als selbstverständlich vorausgesetzt.<br />

Um diese Anforderungen zu erfüllen, müssen<br />

optimale Wälzlager sowie bestmögliche<br />

Einbauverhältnisse gegeben ein. Dies stellt<br />

hohe Anforderungen an die Präzision, innere<br />

Geometrie, die Dichtungssysteme und die<br />

Befettung der Kugellager. In Elektromotoren<br />

werden häufig geräuschminimierte, einreihige<br />

Rillenkugellager eingesetzt, die für hohe<br />

Drehzahlen ausgelegt sind. Das richtige Betriebsspiel<br />

sowie die Vorspannung der Lagerung,<br />

wenn nötig, sind ausschlaggebend, um<br />

einen ruhigen Lauf der Motoren<br />

zu gewährleisten. Entscheidende<br />

Kriterien für ihre Effizienz und<br />

Laufleistung sind die axiale und<br />

radiale Laufgenauigkeit. Die im<br />

Motor wirkende Verlustleistung muss dabei<br />

so gering wie möglich gehalten werden. KBT-<br />

PremiumQuality-Kugellager sind optimal für<br />

dieses Einsatzgebiet ausgelegt. Variationen<br />

dieser Kugellager sind fast unbegrenzt<br />

möglich: Es gibt sie hinsichtlich Abmessung,<br />

Material, Form, innerer Aufbau, Käfigaus -<br />

führung, Oberflächenschutz, Befettung,<br />

Abdichtung sowie Verpackung und Lieferung.<br />

Die Bandbreite ihrer Größe sowie der<br />

Toleranz reicht beispielsweise vom Nanobe -<br />

reich bis zu einem Durchmesser von über<br />

2 m. Die Gebrauchstemperaturen, die die<br />

Lager aushalten müssen, liegen zwischen<br />

-40 und +150 °C, im Extremfall auch bis zu<br />

+280 °C. bec<br />

www.knapp-waelzlagertechnik.de<br />

Bild: Knapp Wälzlagertechnik<br />

SLF. DA BEWEGT SICH WAS.<br />

Kugellager und Rollenlager<br />

von 30 mm bis 1600 mm Außendurchmesser<br />

in verschiedenen Ausführungen<br />

Spindeleinheiten<br />

Bohr-, Fräs- und Drehspindeln<br />

Spindeln mit angeflanschtem<br />

bzw. integriertem Motor<br />

Spindeln für spezielle Einsatzgebiete<br />

Rekonditionierung<br />

von Wälzlagern<br />

Spindel- und Lagerungstechnik<br />

Fraureuth GmbH<br />

Fabrikgelände 5<br />

D-08427 Fraureuth<br />

Tel.: +49 (0) 37 61 / 80 10<br />

Fax: +49 (0) 37 61 / 80 11 50<br />

E-Mail: slf@slf-fraureuth.de<br />

www.slf-fraureuth.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 75


MASCHINENELEMENTE<br />

NEWS<br />

Kurzhubspanner-Set von Datron ermöglicht optimale Nutzung des Arbeitsraums<br />

Flexibel, präzise und schnell<br />

Bild: Datron<br />

Die Kaufentscheidung von Kleinserienherstellern<br />

oder Start-ups ist nicht selten von einer<br />

hohen Flexibilität, einem hohen Bedienerkomfort<br />

und kurzen Umrüstzeiten der Maschine<br />

abhängig. Zusätzlich liegt der Fokus<br />

vor allem auf der vielseitigen Einsetzbarkeit<br />

der Maschine. Mit Datron neo hat Datron ein<br />

kompaktes Allroundtalent<br />

auf den Markt<br />

gebracht, das bei der<br />

täglichen Fräsbearbeitung<br />

eine hohe<br />

Flexibilität und ultimative<br />

Bedienerfreundlichkeit<br />

unter<br />

Beweis stellt. Insbesondere<br />

das aus<br />

zwei T-Nutenplatten<br />

und zwei Kurzhubspannelementen<br />

bestehende Kurzhubspanner-Set<br />

erlaubt die präzise und individuelle<br />

Positionierung des Werkstücks sowie schnelle<br />

und flexible Umrüstung. Die Kombination<br />

aus Kurzhubspannelement und T-Nutenplatte<br />

ist nicht nur eine pfiffige Hightech-Zeitspar -<br />

lösung, sondern ermöglicht vor allem zahl -<br />

reiche Optionen zur Nutzung des Arbeitsraumes<br />

nach den individuellen Anforderungen<br />

und Bedürfnissen des Maschinenbedieners.<br />

Neben dem Kurzhubspanner-Set stehen dem<br />

Anwender eine vielfältige Auswahl unterschiedlicher<br />

Spanntechniken zur Verfügung,<br />

die er schnell, präzise und wiederholbar befestigten<br />

kann, sodass vielseitige Projekte<br />

und Anwendungen stets hochqualitativ gefertigt<br />

werden. Die Datron-neo-Zubehörpakete<br />

basieren auf mehr als 30 Jahren Fräserfahrung,<br />

gepaart mit dem technischen Knowhow<br />

des innovativen Maschinenbauspezia -<br />

listen. Mit den Zusatz- und Erweiterungskomponenten<br />

bleiben Datron-neo-Anwender<br />

flexibel für die Anforderungen aus dem<br />

Markt und erhalten die Grundlage für eigene<br />

Innovationen.<br />

bec<br />

www.datron-neo.com<br />

Rillenkugel- und Kegelrollenlager von Nachi ergänzen das Abeg-Angebot von Findling<br />

Vereinfachte Wälzlagerbeschaffung<br />

Findling Wälzlager hat sein Abeg-Premium-<br />

Segment um Produkte des renommierten<br />

Herstellers Nachi ergänzt – und vereinfacht<br />

damit die Wälzlagerbeschaffung für ganzheitlich<br />

agierende Unternehmen. Erklärtes Ziel<br />

von Findling ist es, die Anwenderanforderungen<br />

durch ein breites Angebot an Dienstleistungen<br />

auf ganzer Linie zu erfüllen. Die<br />

Kooperation mit Nachi sei dabei ein wichtiger<br />

Baustein, die Produkte dieses Herstellers<br />

fügen sich perfekt ins Sortiment der Pre -<br />

mium-Wälzlagertechnik ein, das sich damit<br />

noch wettbewerbsfähiger darstellt. Neben<br />

solchen High-End-Produkten deckt Findling<br />

mit Wälzlagern der Eco- oder EasyRoll-Leistungsklassen<br />

jedoch auch den Lowcost-<br />

Bereich ab. Somit erhält jeder Kunde das für<br />

seine Anwendung optimale Produkt – sowohl<br />

in wirtschaftlicher als auch in technischer Hinsicht.<br />

Das umfangreiche Sortiment geht mit<br />

garantierter Verfügbarkeit, einer hervorragenden<br />

Lieferperformance und effizienten Logistikkonzepten<br />

einher. Mit einem Team aus drei<br />

Anwendungstechnikern bietet der Karlsruher<br />

Wälzlagerspezialist zudem eine technische<br />

Beratung an, die von der anwendungsbezogenen<br />

Spezifikation über die Berechnung<br />

und Simulation bis hin zur Wälzlager-Akademie<br />

mit einem Schulungsangebot für Einsteiger,<br />

Fortgeschrittene und Experten reicht. bec<br />

www.findling.com<br />

Bild: Findling Wälzlager<br />

Aventics präsentiert Pneumatikzylinder im hygienischen Design<br />

Einfach eine saubere Sache<br />

Mit zwei neuen Zylinderserien nach ISO-<br />

Standards erweitert Aventics sein Angebot<br />

an Aktoren für Anwendungen mit beson -<br />

deren Hygieneanforderungen. Die Zylinder<br />

CCL-IS und CCL-IC erfüllen alle einschlägigen<br />

europäischen Normen für den Einsatz im<br />

Lebensmittel-Spritzbereich. Sowohl der Standardzylinder<br />

CCL-IS nach ISO 15552 als auch<br />

der Kompaktzylinder CCL-IC nach ISO 21287<br />

entsprechen den Grundsätzen des hygienischen<br />

Designs: Die Zylinderkörper bestehen<br />

aus anodisiertem Aluminium, die Schrauben<br />

und die Kolbenstange<br />

aus rostfreiem Edelstahl.<br />

Das Material der Abstreifer<br />

und die Schmierstoffe<br />

sind außerdem von der amerikanischen<br />

Behörde für Lebens- und Arzneimittel FDA<br />

(Food and Drug Administration) zugelassen.<br />

Der Standardzylinder CCL-IS ist in acht<br />

Baugrößen erhältlich und deckt Durchmes ser<br />

von 25 bis 125 mm ab. Der maximale<br />

Hub beträgt 2750 mm. Anwender können je<br />

nach Anforderung eine elastische oder eine<br />

pneumatische Dämpfung wählen. In<br />

wenigen Schritten und ohne Spezialwerkzeug<br />

lassen sich die Näherungssensoren<br />

der Serie ST6 einbauen. Diese<br />

Sensorserie umfasst ein breites Angebot an<br />

Versionen mit verschiedenen Leitungslängen<br />

und Anschlüssen. Mit neun Baugrößen deckt<br />

der Kompaktzylinder CCL-IC den Bereich mit<br />

einem Durchmesser von 16 bis zu 100 mm<br />

ab. Der maximale Hub des Kompaktzylinders<br />

beträgt 500 mm.<br />

bec<br />

www.aventics.com<br />

Bild: Aventics<br />

76 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


NEWS<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

Flankenoffener, wartungsfreier Hochleistungskeilriemen von Optibelt<br />

Für ultrakompakte Antriebskonstruktionen geeignet<br />

Arntz Optibelt präsentiert mit dem Super XE<br />

Power Pro einen neuen flankenoffenen, wartungsfreien<br />

Hochleistungskeilriemen, der<br />

ideal für den Maschinen- und Spezialmaschinenbau<br />

geeignet ist. Der Keilriemen ist rückenrollentauglich,<br />

temperaturbeständig von<br />

-50 bis +120 °C sowie wartungsfrei und bietet<br />

20 % mehr Leistung als sein Vorgänger<br />

Optibelt Super X-Power. Damit ist er für ultrakompakte<br />

Antriebskonstruktionen geeignet,<br />

bietet hohe Laufruhe auch bei hohen Drehmomenten<br />

und kann in extremen Einsatz -<br />

szenarien wie Ventilatoren, Bohrmaschinen<br />

und Pumpen eingesetzt werden. bec<br />

www.optibelt.com<br />

Bild: Arntz Optibelt<br />

Platzsparende einteilige oder steckbare Ausgleichskupplungen von Orbit Antriebstechnik<br />

Kurzbauende Varianten für beengte Einbauräume<br />

Für Anwendungen mit nur begrenzten Einbauräumen<br />

bietet Orbit Antriebstechnik mit<br />

den Z-Versionen kurzbauende Varianten im<br />

Bereich einteiliger oder steckbarer Ausgleichskupplungen.<br />

Mit der<br />

Baureihe ZOC und ZOS stehen<br />

dem Anwender Oldham-<br />

Kupplungen in Klemmnabenoder<br />

Stellschraubenausführung<br />

für axial knappe Einbauverhältnisse<br />

zur Verfügung.<br />

Diese zeichnen sich durch ihre<br />

hohe radiale Verlagerungs -<br />

kapazität aus. Die Kreuzschieberkupplungen<br />

sind in einem<br />

Bild: Orbit Antriebstechnik<br />

Nenndrehmomentbereich von 0,2 bis 65 Nm<br />

erhältlich. Schwingungsdämpfende Eigenschaften<br />

bieten die kompakten Elastomerkupplungen<br />

ZJC und ZJS. Stehen in Anwendungen<br />

hohe Winkelverlagerungen im Vordergrund,<br />

ermöglichen die kurzbauenden Gelenkkupplungen<br />

ZCC angulare Verlagerungen<br />

von bis zu 3°. Abgerundet wird das Programm<br />

mit den Miniaturlamellenkupplungen<br />

ZDC aus der Reihe Diskflex. Diese sind als<br />

leichte Aluminiumserie oder komplett aus<br />

Edelstahl lieferbar.<br />

bec<br />

www.orbit-antriebstechnik.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 77


AUTOMATISIERUNG<br />

MESSTECHNIK & SENSOREN<br />

Bild: Wittenstein<br />

Der IDS3010 kann Positionen direkt<br />

am Werkstück erfassen.<br />

Prinzip- und anbaubedingte<br />

Messfehler sind mit diesem System<br />

daher ausgeschlossen<br />

Nano-präzise Messtechnik für industrielle High-End-Anwendungen<br />

Immer kleiner, immer besser<br />

Die zunehmende Miniaturisierung von Produkten aber auch die hochgenaue Kalibrierung von Maschinenachsen<br />

oder die Vibrations- und Schwingungsmessung an Produktionsmaschinen erfordern von<br />

der Messsensorik immer häufiger eine Präzision im Submikrometerbereich. Mit dem Industrial Displacement<br />

Sensor IDS3010 steht jetzt ein industriegerechter Hochpräzisions-Messsensor zur Verfügung,<br />

der bei Arbeitsabständen von bis zu fünf Metern eine Auflösung von einem Pikometer bietet.<br />

Dr. Martin Zech, Chief Technology Officer, Attocube Systems AG, München<br />

Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt PTB bestätigt dem<br />

Industrial Displacement Sensor IDS3010 besondere Präzision:<br />

Im Messbereich von 0 bis 3.000 Millimeter beträgt die zertifizierte<br />

inkrementelle Messabweichung des Systems 0,0 ppm. Da er zudem<br />

direkt auf das Objekt misst, beispielsweise auf ein Werkstück,<br />

ein Werkzeug oder ein Maschinenelement, werden Messfehler –<br />

wie sie indirekt messenden Glasmaßstäben und induktiven Wegmesssystemen<br />

immanent sind – vollständig vermieden. Damit ist<br />

es Attocube Systems – einer 100%igen Tochter der Wittenstein<br />

Gruppe – mit dem Sensor gelungen, die extrem hohe Präzision der<br />

Interferometrie in ein robustes und kompaktes Gehäuse zu integrieren<br />

und das System kompatibel für unterschiedliche Feldbuswelten<br />

und sogar für Industrie 4.0-Applikationen zu machen.<br />

Unter messtechnischem Aspekt sind Größen wie Position, positive<br />

und negative Beschleunigung und Schwingung nichts anderes als<br />

Bewegungsdaten. Mit dem Sensor ist es jetzt möglich, diese Informationen<br />

in einer Maschine mit einem einzigen Sensor und in bis zu<br />

drei Achsen zu messen. Hierzu ist der optische Bewegungssensor<br />

mehrkanalig konzipiert: an die mit 195 × 50 × 55 mm 3 kompakte Basiseinheit<br />

lassen sich per Glasfaserkabel bis zu drei Miniatur-Sensorköpfe<br />

anschließen. Eine Laserdiode im Basismodul leitet Infrarotlicht<br />

in die Sensorköpfe, die ihrerseits etwa vier Prozent davon als<br />

Referenzlicht für die Auswertung zurückleiten. Das verbleibende<br />

Sendelicht von rund 96 Prozent trifft entweder direkt auf das reflektierende<br />

Messtarget oder – bei unzureichenden Oberflächeneigenschaften<br />

– auf einen dort angebrachten, kleinen Retroreflektor oder<br />

Spiegel. Von dort wird es über die Glasfaser zurück in das Basismodul<br />

reflektiert. Aus der Gesamtintensität der vom Sensorkopf und<br />

der vom Objekt reflektierten und miteinander interferierenden<br />

Strahlen errechnet die elektronische Auswertung im Basismodul<br />

den Abstand zwischen Sensorkopf und Messobjekt – bei einer Geschwindigkeit<br />

von bis zu 2 m/s.<br />

Positionsauflösung in Pikometer, Wiederholgenauigkeit<br />

im Nanometerbereich und ...<br />

Mit dem IDS3010 ist es gelungen, die bislang sperrigen Dimensionen<br />

von Interferometern und deren teures elektronisches Innenleben<br />

in eine industriegerechte und integrationsfreundliche Bauform<br />

zu überführen. Der Sensor kann dadurch am Ort des Geschehens<br />

messen – Spiel, Verschleiß, Verformung, temperaturbedingte Längenänderungen<br />

oder andere Einflüsse auf die zu messenden Positionen<br />

und Bewegungen sind so prinzipbedingt ausgeschlossen.<br />

Dabei erreicht der Sensor bei Messdistanzen von bis zu fünf Metern<br />

eine Positionsauflösung von 10 –12 m, das heißt einem Pikometer<br />

oder einem Milliardstel Millimeter – ebenso ein Novum in industriellen<br />

Anwendungen wie die Wiederholgenauigkeit im Nanometerbereich.<br />

Durch den Einsatz von entsprechenden Sensorköpfen lassen<br />

sich sogar Messdistanzen von bis zu 30 Metern realisieren.<br />

78 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


MESSTECHNIK & SENSOREN<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Bild: Wittenstein<br />

... Messdatenausgabe im Mikrosekundentakt<br />

Bezogen auf einen Messbereich von 0 bis 3000 Millimeter misst die<br />

PTB eine Genauigkeitsabweichung von 0,0 ppm – das Messsystem<br />

ist somit beliebig genau. Die Abtastung ruhender oder bewegter Targets<br />

erfolgt mit einer Messbandbreite von 10 MHz – in jeder Mikrosekunde<br />

ein Messwert, der alle relevanten Informationen der Bewegung<br />

enthält. Der interferometrische Messsensor verfügt zudem<br />

über einen integrierten Webserver. Per Fernzugang kann so die Ausrichtung,<br />

Initialisierung und Konfiguration des Sensors von jedem<br />

beliebigen Ort aus gesteuert, angepasst und überwacht werden.<br />

Zudem lässt er in Industrie 4.0-Anwendungen integrieren, z. B. in<br />

Condition Monitoring-Applikationen in der Leitebene oder der<br />

Cloud. Zudem ermöglichen verschiedene Echtzeit-Schnittstellen<br />

und Protokolle die einfache Übertragung von Positionsdaten an<br />

CNC-Controller oder RTOS-Computer. Feldbusschnittstellen in industrieübliche<br />

Netzwerke wie CANopen, Profinet, Profinet RT und<br />

Ethercat können auf Kundenwunsch angeboten werden und gewährleisten<br />

die Integration des Messsensors in größere Anlagen.<br />

Der Sensor stellt für die Anwender im Maschinenbau eine völlig<br />

neue Technologie dar. Um die Präzisionsmesstechnik im Nanometerbereich<br />

für ein breites industrielles Anwendungsspektrum zugänglich<br />

zu machen, hat Attocube Systems für die meisten in der<br />

Praxis vorkommenden Targets und deren Oberflächen spezielle optische<br />

Linsen im Programm. Sie gewährleisten, dass die Optikköpfe<br />

das von Glas, Kunststoff, Keramik, Aluminium, Kupfer oder Stahl gestreut<br />

reflektierte Licht zu einem hohen Anteil erfassen können. Zudem<br />

bietet der Hersteller Maschinenbauern und Integratoren an, im<br />

eigenen Versuchsfeld Machbarkeitstests durchzuführen. Schließlich<br />

besteht die Möglichkeit, über den Leihservice die Technologie und<br />

den Messsensor im eigenen Unternehmen zu testen – ein Angebot,<br />

das in über 70 Prozent der Leihgaben zum Serieneinsatz führt.<br />

Der berührungslos messende IDS3010 eignet sich für ein sehr breites<br />

Anwendungsspektrum. Als reines Wegmesssystem kommt der<br />

Bild: Wittenstein<br />

Über den integrierten Webserver kann der<br />

Sensor auch in Industrie-4.0-Anwendungen<br />

integriert werden, zum Beispiel in Condition<br />

Monitoring-Applikationen<br />

Der Industrial Displacement Sensor<br />

IDS3010 ist ein industriegerechter Hochpräzisions-Messsensor,<br />

der bei Arbeitsabständen<br />

von bis zu fünf Metern eine Auflösung<br />

von einem Pikometer bietet<br />

Messsensor beispielsweise für die Kalibrierung von Werkzeug- und<br />

Koordinatenmessmaschinen zum Einsatz. Statt mit Hilfe von Korrekturtabellen<br />

für die Mess- und Realposition erfolgt die Kalibrierung<br />

jetzt anhand der hochpräzisen Ist-Messdaten des Sensors. „Interferieren<br />

statt kalibrieren“ heißt die Zukunftsperspektive: Wird das<br />

System vollständig in eine Maschine integriert, kann sich durch die<br />

hochpräzise Messung in Echtzeit eine Kalibrierung der Werkzeugoder<br />

Koordinatenmessmaschine sogar ganz erübrigen. Bei der Prozesskontrolle<br />

beispielsweise in der Halbleiterindustrie kommt dem<br />

Sensor die Trennung von Basismodul und Sensorköpfen zu gute.<br />

Letztere stehen auch in Ausführungen aus Wolfram und Saphir zur<br />

Verfügung, so dass sie auch den aggressiven Medien und hohen<br />

Temperaturen von Ätzprozessen widerstehen und so zu einem<br />

Höchstmaß an Prozessstabilität beitragen. In Verstelleinheiten, wie<br />

sie in der feinmechanischen und optischen Industrie oder im Hochleistungs-Sondermaschinenbau<br />

zum Einsatz kommen, lässt sich der<br />

IDS3010 anstelle von Inkrementalencodern zur Positionsbestimmung<br />

einsetzen. Der Messsensor vermeidet die prinzip- und anbaubedingten<br />

Fehlerquellen der rotativen Sensorik und ist zudem wesentlich<br />

genauer. Der mehrkanalige Sensor lässt sich darüber hinaus<br />

als Vibrometer einsetzen, beispielsweise in Werkzeugmaschinen.<br />

Hierbei geht es darum, über die Vibrationsmessungen eine aktive<br />

Schwingungskompensation einzurichten, um eine deutliche Steigerung<br />

der Fertigungsqualität und des Maschinendurchsatzes zu erreichen.<br />

Die hohe Messbandbreite sowie die Echtzeitfähigkeit des<br />

„Mit dem IDS3010 ist es gelungen,<br />

die hohe Präzision der Interferometrie<br />

in ein kompaktes<br />

Gehäuse zu integrieren.“<br />

Sensors machen Maschinenschwingungen präzise messbar und<br />

durch eine Regelung aktiv kompensierbar. Zudem kann der Messsensor<br />

mechanische Verlagerung rotationssymmetrischer Teile etwa<br />

aufgrund von Verschleiß oder Krafteinwirkung erfassen. So lassen<br />

sich z.B. an schnell laufenden Wellen nicht nur Unwuchten gemessen,<br />

sondern auch deren Winkellage präzise ermitteln.<br />

Maschinenbau auf dem Weg zur Piko-Dimension<br />

Die Halbleiterfertigung und die Produktronik sind längst nicht mehr<br />

die einzigen Branchen, die Präzisionsanforderungen im Sub-Nanometerbereich<br />

stellen. Auch die Antriebstechnik und der Präzisionsmaschinenbau<br />

benötigen für eine erfolgreiche Miniaturisierung und<br />

Verbesserung ihrer Produkte zunehmend engere Fertigungstoleranzen<br />

und exaktere Geometrien. Die Zeit zum Umdenken ist gekommen,<br />

denn der IDS3010 schlägt die Brücke von der Mikro- zur Piko-<br />

Dimension auf industriegerechte und wirtschaftlich effiziente Weise.<br />

Damit wird der Messsensor in vielen Anwendungsfeldern zu einer<br />

„enabling technology“ mit höchster Zukunftssicherheit. jg<br />

www.wittenstein.de<br />

www.attocube.com<br />

Details zu Industrial Displacement Sensors:<br />

http://hier.pro/aUuU5<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 79


AUTOMATISIERUNG<br />

MESSTECHNIK & SENSOREN<br />

Strömungsschalter für eine ökonomische Durchflussüberwachung<br />

Effiziente Durchflusskontrolle<br />

Strömungsschalter sind eine ebenso effiziente wie ökonomische Lösung, wenn es<br />

um die Durchflusskontrolle in Rohrleitungen geht. Sie basieren in wachsendem Maß<br />

auf dem kalorimetrischen Messprinzip. Anwender können hierbei zwischen digitalen<br />

Ausgangssignalen und kontinuierlichen Analogausgängen wählen.<br />

Oleg Greber, Product Management Electronic Products Industrial Instrumentation,<br />

Wika Alexander Wiegand SE & Co. KG in Klingenberg<br />

Es steht außer Frage, dass die üblichen Durchflussmessgeräte die<br />

Aufgabe eines Strömungsschalters übernehmen können. Allerdings<br />

dienen solche Sensoren in erster Linie zur genauen Messung der<br />

Durchflussmenge pro Zeiteinheit, zum Beispiel zur Ermittlung von<br />

Wasser- oder Brennstoffverbrauch. Sie erfassen Volumen- oder<br />

Massenströme mit einer Messabweichung von zwei Prozent oder<br />

weniger und weisen somit gegenüber Strömungsschaltern eine höhere<br />

Genauigkeit auf. Diese Art Durchflussmessgerät stellt aber<br />

auch eine deutlich höhere Investition dar, bedingt durch ihre spezifische<br />

<strong>Konstruktion</strong>, eine sehr umfangreiche Elektronik und der im<br />

Vergleich aufwändigen Installation. Geht es bei der Applikation ausschließlich<br />

um die Kontrolle, ob und wie stark ein Medium fließt,<br />

sind Strömungsschalter oder Strömungswächter eine deutlich günstigere<br />

und zugleich platzsparende Alternative. Sie detektieren die<br />

Strömung und lösen bei Erreichen oder Unterschreiten einer definierten<br />

Geschwindigkeit einen Schaltmechanismus aus. Die Genauigkeit<br />

spielt dabei eine untergeordnete Rolle, der Kontakt schaltet<br />

mit einer Nichtwiederholbarkeit von zwei bis fünf Prozent. Neben<br />

Strömungswächtern mit Schwebekörper, Turbine oder Flügelrad<br />

greifen Anwender verstärkt zu Geräten mit kalorimetrischem oder<br />

thermischem Messprinzip, zum Beispiel für Kühlkreisläufe, Kühlschmierstoffsysteme<br />

von Werkzeugmaschinen, Filtereinheiten oder<br />

als Trockenlaufschutz in Pumpstationen. Kalorimetrische Strömungsschalter<br />

nutzen die physikalischen Gesetzmäßigkeiten des<br />

Wärmetransports in Strömungen. Je nach Hersteller basieren sie<br />

auf einer von zwei unterschiedlichen Methoden, die unabhängig von<br />

der Anwendung zum selben Messergebnis führen.<br />

Hightech aus<br />

Unterfranken<br />

PLUS<br />

Der Firmensitz und das Hauptwerk der international agierenden<br />

Wika-Gruppe mit weltweit 9300 Mitarbeitern, ist seit<br />

der Gründung im Jahre 1946 im unterfränkischen Klingenberg<br />

am Main angesiedelt. Das familiengeführte Unternehmen<br />

beschäftigt mehr als 2000 Mitarbeiter im Hauptwerk.<br />

Strömungsschalter Typ<br />

FSD-3 mit integrierter<br />

Temperaturmessung und<br />

optionaler Diagnosefunktion<br />

Bild: Wika<br />

Kontinuierliches Heizen (Constant-Power-Verfahren)<br />

Ein kalorimetrischer Strömungsschalter besitzt grundsätzlich einen<br />

Messfühler mit zwei integrierten Temperatursensoren. Einer der<br />

Sensoren wird kontinuierlich über ein eingebautes Heizelement<br />

(Drahtwicklung) mit gleichbleibender Heizleistung erwärmt und<br />

misst die dabei entstehende Temperatur an der Sensorspitze. Der<br />

zweite Sensor ermittelt die Temperatur des Mediums in der Förderleitung.<br />

Folglich stellt sich zwischen den beiden Sensoren ein Temperaturunterschied<br />

ein, welcher von der Elektronik des Geräts registriert<br />

wird. Diese Differenz ist umso kleiner, je höher die Strömungsgeschwindigkeit<br />

des Mediums in der Förderleitung ist. Sie fußt auf<br />

einer thermodynamischen Gesetzmäßigkeit: Ein Körper mit einer höheren<br />

Temperatur als seine Umgebung gibt an eine vorbeiströmende<br />

Masse Energie in Form von Wärme ab. Moleküle des Mediums, die<br />

an der Fühlerspitze des Schalters vorbeifließen, nehmen daher Wärme<br />

auf und transportieren sie weiter. Je häufiger Moleküle den Fühler<br />

passieren, desto höher ist die Kühlwirkung. Ihre Anzahl steigt<br />

kontinuierlich mit zunehmender Strömungsgeschwindigkeit.<br />

Bild: Wika<br />

Soll das Vorhandensein<br />

von Strömung in einem Leitungssystem<br />

überwacht<br />

werden, kommt oftmals ein<br />

kalorimetrischer Strömungsschalter<br />

– auch Strömungswächter<br />

genannt – zum Einsatz<br />

80 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


MESSTECHNIK & SENSOREN<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Schematischer Aufbau eines<br />

Messfühlers eines kalorimetrischen<br />

Strömungsschalters<br />

CUSTOMAXI-<br />

MIZED!<br />

Sensor? Gehäuse? Objektivhalter?<br />

Steckerausrichtung? Sie bestimmen!<br />

Die uEye LE USB 3.1 Gen 1<br />

Industriekameras<br />

Bild: Wika<br />

BOARDLEVEL<br />

VERSIONEN<br />

EINPLATINEN<br />

KAMERA<br />

OPTION: STECKER-<br />

AUSRICHTUNG<br />

MIC-OPTION<br />

Reguliertes Heizen<br />

(Constant-Temperature-Difference-Verfahren)<br />

Der Aufbau des Messfühlers ist hierbei identisch. Jedoch wird bei<br />

dieser Methode die Heizleistung reguliert, sodass der Temperaturunterschied<br />

zwischen den Sensoren konstant gehalten wird. Mit steigender<br />

Strömungsgeschwindigkeit muss man demzufolge die Heizleistung<br />

erhöhen. Sie ist das Maß für das Fließtempo des Mediums.<br />

USB TYPE-C<br />

USB POWER<br />

DELIVERY<br />

OPTION: OB-<br />

JEKTIVHALTER<br />

SENSOREN-<br />

VIELFALT<br />

Flexibel und wartungsarm<br />

Im Gegensatz zu den anderen Schalter-Arten haben kalorimetrische<br />

Strömungswächter keine beweglichen Teile im Medium. Daher arbeiten<br />

sie auch überall dort zuverlässig, wo verunreinigte Medien<br />

vorkommen können, zum Beispiel in Kühlkreisläufen. Außerdem<br />

sind sie dadurch nahezu wartungsfrei. Lediglich beim Einsatz in<br />

stark anhaftenden Medien sollte eine periodische Reinigung des<br />

Fühlers erfolgen, da mögliche Rückstände die Genauigkeit beeinträchtigen<br />

können. Darüber hinaus weisen kalorimetrische Strömungsschalter<br />

eine hohe Toleranz gegenüber sich ändernden Medieneigenschaften<br />

wie Temperatur, Dichte, Dielektrizitätskonstante<br />

oder Leitfähigkeit auf. Sie können daher sowohl unter stabilen wie<br />

sich ändernden Bedingungen eingesetzt werden.<br />

Strömungsschalter immer leistungsfähiger<br />

Die Flexibilität der Geräte wird durch Wahl zwischen digitalem und<br />

analogem Ausgangsignal erhöht. Beim analogen Ausgang, z.B. 4 …<br />

20 mA, kann der Anwender anhand des kontinuierlichen Signals<br />

über die Messspanne auf die Strömungsentwicklung schließen. Somit<br />

lässt sich beispielsweise im Rahmen einer Filterüberwachung<br />

frühzeitig erkennen, wann sich eine Verblockung abzeichnet. Die<br />

Strömungsschalter der neuen Generation werden immer leistungsfähiger<br />

und intelligenter. Sie kommen in Ausführungen mit integrierter<br />

Temperaturmessung und/oder Diagnosefunktionen auf den<br />

Markt. Anwender können damit über das Gerät auch die Medientemperatur<br />

zu kontrollieren und ersparen sich somit eine zweite<br />

Messstelle. Die Diagnosefunktion warnt vor einem Sensordefekt.<br />

Im Schadensfall kann über den Schaltausgang eine nachgelagerte<br />

Sicherheitsfunktion ausgelöst werden.<br />

jg<br />

www.wika.de<br />

Details zu Strömungsschaltern von Wika:<br />

http://hier.pro/IKLKt<br />

www.ids-imaging.de/usb3.1<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 81


AUTOMATISIERUNG<br />

MESSTECHNIK & SENSOREN<br />

An 30 Prüfständen werden bei der FPT<br />

Motorenforschung die Motoren untersucht.<br />

Für die Messung ihrer Effizienz nutzt man die<br />

Drucktransmitter der Serie M5 von Keller<br />

Schweizer<br />

Druckmesstechnik<br />

PLUS<br />

Die Keller AG verfügt über 40 Jahre Erfahrung in der Herstellung<br />

piezoresistiver Messtechnik und entwickelt seit den<br />

Anfängen kundenspezifische Drucksensoren für unterschiedlichste<br />

Applikationen. Ein wichtiger Pluspunkt ist zudem die<br />

Flexibilität des Unternehmens, die es ermöglicht, Kundenwünsche<br />

entsprechend umzusetzen.<br />

Bild: Keller<br />

Druckmessung unter anspruchsvollen Einsatzbedingungen<br />

Motoren auf dem Prüfstand<br />

Die FPT Motorenforschung AG in Arbon (Schweiz) entwickelt Motoren für die Fahrzeuge und Maschinen<br />

des Powertrain-Segments von CNH Industrial. Rund 220 Mitarbeiter realisieren die zukünftigen Produkte<br />

für Nutzfahrzeuge, Bau- und Landwirtschaftsmaschinen sowie für den Einsatz in Industrie und Marine.<br />

An 30 Prüfständen werden die Motoren untersucht. Für die Messung ihrer Effizienz setzt das Unternehmen<br />

unter anderem auf Drucktransmitter des Drucksensorik-Spezialisten Keller.<br />

Die FPT Motorenforschung legt die Schwerpunkte der Entwicklung<br />

auf die Reduktion der Abgasemissionen, die hohe Leistungsdichte,<br />

die tiefen Kraftstoffverbrauche, die lange Lebensdauer<br />

sowie die maximale Zuverlässigkeit. Die Effizienz eines Motors<br />

hängt stark davon ab, wie drosselfrei die Luft in den Verbrennungsraum<br />

hinein- und die Abgase wieder herausströmen können. Der<br />

Druckbereich liegt dabei unter 10 bar. Wichtig ist vor allem eine hohe<br />

Genauigkeit und Dynamik der Messung, die mit absoluten Sensoren<br />

durchgeführt wird. Um diese besonderen Anforderungen der<br />

Motorenprüfung zu erfüllen, hat Keller AG die Serie M5 entwickelt.<br />

Diese sind an verschiedenen Stellen des Motors bei der Prüfung im<br />

Einsatz. Für eine gute Analyse der Druckverhältnisse bzw. Druckverluste<br />

ist es wichtig, an der Einlassseite so nah wie möglich an den<br />

einzelnen Zylindern zu messen. Eine zusätzliche Herausforderung<br />

ergibt sich durch die unterschiedliche Geometrie des Ansaugkollektors,<br />

weil dadurch die Zylinder unterschiedlich mit Luft versorgt werden.<br />

Dies gilt es soweit wie möglich zu vermeiden. Auch an der Auslassseite<br />

kann es durch die Verbrennungsgase der einzelnen Zylinder<br />

zu einer unerwünschten Wechselwirkung von Druckstößen bzw.<br />

Pulsationen kommen. Die Drucksensoren messen diese Vorgänge<br />

an Einlass- und Auslassseite ortsnah und phasentreu.<br />

Im Bereich der Motorenprüfung ist es wichtig, dass die Sensoren<br />

unempfindlich gegen Körperschall sind, da die Geräusche bzw. Vibrationen<br />

des Motors nicht mitgemessen werden sollen. Der Messzugang<br />

sollte nach der Messung mit einem Verschlussstopfen verschlossen<br />

werden können und möglichst geringe Strömungseinflüsse<br />

aufweisen. Zudem können bei dieser Applikation Ausgleichsströme<br />

durch die Motorbatterie von bis zu 40 A erreicht werden, die<br />

den Sensor nicht beeinflussen dürfen. Bei der Entwicklung des<br />

M5-Sensors wurden diese Anforderungen konsequent umgesetzt.<br />

Darüber hinaus verfügt der Drucktransmitter über weitere Eigenschaften,<br />

die in diesem speziellen Einsatzgebiet von Vorteil sind:<br />

Im Medienbereich sind keine Bonddrähte notwendig. Zwischen<br />

Sensor und Elektronik gibt es keine Stecker. So werden zusätzliche<br />

Übergangswiderstände und Fehlerquellen ausgeschlossen. Die Kabeleinführung<br />

ist hermetisch dicht (IP67), um äußere Einflüsse auf<br />

das Kabel zu minimieren. Allgemein ist die Elektronik extern angebracht<br />

und lässt sich daher in einem beruhigten Bereich platzieren.<br />

82 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


MESSTECHNIK & SENSOREN<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Die Drucksensoren der<br />

M5-Serie sind für Betriebstemperaturen<br />

zwischen -40 °C und<br />

+180 °C mit einem engen<br />

Gesamtfehlerband<br />

von ±1 % spezifiziert<br />

Im Bereich der Motorenprüfung ist es wichtig, dass die Sensoren<br />

unempfindlich gegen Körperschall sind, da die Geräusche<br />

bzw. Vibrationen des Motors nicht mitgemessen werden sollen<br />

Ultraschnelle Miniatur-Druckaufnehmer<br />

Die Drucksensoren der Serie M5 HB zeichnen sich durch besonders<br />

schnelle und präzise Messungen mit einer Genauigkeit von 0,1<br />

%FS bis 180 °C aus. Der Druckanschluss mit dem M5-Feingewinde<br />

ist für statische sowie dynamische Messungen, beispielsweise von<br />

Druckpulsationen, ausgelegt. Aufgrund der Miniatur-Bauform eignen<br />

sich diese Sensoren ideal für ortsnahe Messungen. Wichtige Eigenschaften<br />

des Sensors sind das sehr geringe Totvolumen sowie ein<br />

gutes Entlüftungsverhalten. Die angewendete Rückseitentechnologie<br />

ohne Übertragungsmedium wird zudem verwendet, um die<br />

Dämpfung des Mess-Signals zu minimieren. Dabei wurde auf Dichtund<br />

Klebestoffe, als auch auf Kapillarleitungen vollständig verzichtet.<br />

Damit die Strömungsverhältnisse nicht unnötig beeinflusst werden,<br />

sollte der Prozessanschluss so klein wie möglich sein und auch von<br />

der Handhabung her problemlos in Leitungen mit geringem Durchmesser<br />

eingebaut werden können. Dementsprechend ist auch die<br />

Masse des Sensors sehr gering und verträgt große Beschleunigungswerte.<br />

Die Serie ist mit und ohne Elektronik erhältlich. Bei der<br />

Entwicklung der Elektronik legte das Team des Drucksensorik-Spezialisten<br />

Wert auf die Signaltreue bis zur Grenzfrequenz von 50 kHz.<br />

Die Drucktransmitter M5 HB (d.h. mit Elektronik) wurden gemäß<br />

den technischen Spezifikationen der FPT Motorenforschung AG optimiert<br />

und sind nun seit über zwei Jahren im Einsatz.<br />

Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten in der<br />

Motorenforschung<br />

Bei FPT werden die Sensoren mit Elektronik flächendeckend an den<br />

Motorenprüfständen genutzt. Das Unternehmen misst beispielsweise<br />

in Öl-, Kraftstoff- und Wasserpumpen, Injektoren-Leitungen,<br />

Ladeluftkühlern, Wärmetauschern sowie in Ansaug- und Auslasskanälen.<br />

Aus der Erfassung der Druckverhältnisse lassen sich Druckschwankungen,<br />

Druckspitzen oder allgemein ungewöhnliche Druckverhältnisse<br />

erkennen. Aufgrund dieser Werte können die Ingenieure<br />

noch einmal in das Design eingreifen. Die Bauteile und Parameter<br />

der ECU (Steuergerät) lassen sich dabei weiter optimieren. Die gewonnenen<br />

Daten vereinfachen die Extrapolation der dynamischen<br />

Bild: Keller<br />

Verhältnisse innerhalb der Motoren. Ein Pascal Druckverlust bei einem<br />

Volumenstrom von einem m 3 /s – in diesem Bereich bewegen<br />

sich die Ansaugluftmengen von großen Lastwagenmotoren – ergibt<br />

beispielsweise 1 Watt Verlustleistung. Dies bedeutet in der Praxis,<br />

dass ein Druckverlust von 50 Millibar allein 5 kW an Strömungsverlust<br />

verursacht. Um die Effizienz des Motors zu steigern, muss dieser<br />

Wert folglich so gering wie möglich gehalten werden.<br />

Ein weiterer Einsatzbereich sind die Rücklaufleitungen der Injektoren.<br />

Aufgrund ihrer Bauart verursachen Injektoren durch Leckage<br />

und Kühlung einen Rückfluss. Die Druckverhältnisse in dieser Leitung<br />

werden ebenfalls gemessen und optimiert. Der Druckbereich<br />

liegt bei 1 bis 5 bar. Auch der Öldruck ist für die Effizienz der Motoren<br />

entscheidend. Bei niedrigen Drehzahlen ist dieser in Motoren in<br />

der Regel zu niedrig, bei hohen Drehzahlen hingegen eher zu hoch.<br />

„Für die Messung des Öldrucks war es besonders wichtig, einen<br />

Sensor mit kleiner Bauform zu finden. Denn je kleiner dieser ist,<br />

desto geringer ist auch der Einfluss auf die wahren Strömungsverhältnisse.<br />

Außerdem ist der Einbauort bei dieser Applikation oft sehr<br />

eng, ein Standard-Sensor kam da gar nicht in Frage. Der Sensor erfüllt<br />

die Bedingungen bestens. Ein besonderer Vorteil ist, dass sich<br />

die Öffnungen für die Sensoren nach dem Test durch einen einfachen<br />

M5-Stopfen wieder sehr nahe am Originalzustand verschließen<br />

lassen. Somit werden die Resultate anderer Prüfungen nicht<br />

durch eine Veränderung des Systems verfälscht. „Wir freuen uns,<br />

mit dem M5-Sensor ein zuverlässiges Messinstrument für verschiedene<br />

Einsatzszenarien auf unseren Prüfständen gefunden zu haben.<br />

Mit Keller verbindet uns bereits eine lange Partnerschaft und<br />

konstruktive Zusammenarbeit. Neben dem guten Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis können wir uns darauf verlassen, dass wir bei technischen<br />

Problemen einen kompetenten Ansprechpartner haben. Da<br />

Keller in der Schweiz produziert, ist die Qualität erwartungsgemäß<br />

hoch und wir haben kurze Lieferzeiten“, so Rainer Linsenmeyer, Leiter<br />

des Bereichs Test Engineering/Electronic Measurement bei der<br />

FPT Motorenforschung AG.<br />

jg<br />

www.keller-druck.com<br />

Bild: Keller<br />

Details zu Druckaufnehmern der M5-Serie:<br />

http://hier.pro/b2rOW<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 83


AUTOMATISIERUNG<br />

ELEKTROTECHNISCHE BAUELEMENTE<br />

Bild: CTX<br />

Bild: CTX<br />

Noch ein Beispiel, wie sich<br />

wenig Raum mit Stiftkühl -<br />

körpern gut nutzen lässt<br />

CTX Thermal Solutions hat sich auf Kühllösungen für ein breites Anwendungsspektrum spezialisiert – unter<br />

anderem mit Stiftkühlkörpern, deren Stifte hier auf ihre maximale Höhe gezogen wurden, um den vorhandenen<br />

Platz mit mehreren Module optimal zu nutzen<br />

Stiftkühlkörper im Kaltpressfließverfahren für Datenzentren und mehr<br />

In Systemen ohne eindeutige Windrichtung<br />

Die Einsatzorte, die mit Steckverbinder-Produkten der aktuellen Generation der Amphenol FCI (AFCI)<br />

ausstattet werden, sind auf eine optimale Abführung der Verlustwärme angewiesen. Für die Ausstattung<br />

von Datenzentren und mehr setzt AFCI deshalb auf Stiftkühlkörper im Kaltpressfließverfahren von CTX<br />

Thermal Solutions. Das Handelshaus für Kühlkörper in allen Größenordnungen und unterschiedlichen<br />

Ausführungen bietet dafür auch Sonderanfertigungen an.<br />

Arthur Brinkmann, Vertrieb, CTX Thermal Solutions in Nettetal<br />

Amphenol FCI (AFCI) ist einer der führenden Entwickler und<br />

Hersteller von Hightech-Steckverbinderlösungen und Kabelbaugruppen-Lösungen<br />

für unterschiedliche Branchen wie Telekommunikation,<br />

Datenspeicherung und Server, Verbraucherelektronik<br />

sowie vieles mehr. In einem aktuellen Projekt stattete das Unternehmen,<br />

das zur weltweit operierenden FCI-Unternehmensgruppe<br />

gehört, ein Datenzentrum mit Hochgeschwindigkeitsmodulen für<br />

optische Schnittstellen mit einer Datenrate von 300 Gb pro Sekunde<br />

aus. „Dabei zählte zu unseren Aufgaben, unter verschiedensten Einsatzbedingungen<br />

für eine zuverlässige Entwärmung der Hochleistungs-Server<br />

zu sorgen“, erklärt Alexander Jacob, Senior Mechanical<br />

Engineer bei AFCI Europe. Dafür waren die Verantwortlichen von<br />

AFCI auf der Suche nach einem Anbieter von Kühlkörpern, der den<br />

hohen Anforderungen gewachsen ist. Sie wurden bei CTX Thermal<br />

Solutions in Nordrhein-Westfalen fündig: Das Unternehmen hat sich<br />

auf Kühllösungen für ein breites Anwendungsspektrum spezialisiert.<br />

Das entsprechende Kühlkörper-Portfolio reicht von nur wenigen<br />

Millimeter großen und einigen Gramm leichten Kühlelementen<br />

für SMD-Bauteile bis hin zu 200 kg schweren Flüssigkeitskühlkör-<br />

pern für Wechselrichter in Eisenbahnen und enthält unter anderem<br />

spezielle Stiftkühlkörper, die für besonders hohe Kühlleistungen<br />

designt wurden. Sie sorgen beispielsweise für eine zuverlässige<br />

Entwärmung von LED-Applikationen sowie BGA-Bauformen und<br />

entsprechen den Anforderungen von AFCI für die Ausstattung des<br />

Rechenzentrums.<br />

Unabhängig von der Strömungsrichtung<br />

Das Besondere an Stiftkühlkörpern von CTX: Sie werden im Kaltfließpressverfahren<br />

aus Reinaluminium (Al99,5/1070) oder Rein -<br />

kupfer (CU1100/CU1020) hergestellt. Die Materialstruktur der Kühlkörper<br />

ist besonders homogen und dicht, da der Umformprozess<br />

die Bildung von Luftblasen und Lunkern sowie den Einschluss von<br />

Fremdkörpern verhindert. Das entsprechende Gefüge erhöht die<br />

Wärmeleitfähigkeit des fertigen Produkts (> 220 W/mk) im Gegensatz<br />

zum Rohmaterial. Darüber hinaus ist die Oberflächenqualität<br />

und Formgenauigkeit so hoch, dass eine mechanische Nachbehandlung<br />

nur in Ausnahmefällen notwendig ist. Das Verfahren des<br />

Kaltfließpressens bietet sich besonders für die Produktion kleiner<br />

projektspezifischer Serien an. „Es lässt eine hochpräzise Formgebung<br />

zu, der kaum gestalterische Grenzen gesetzt sind“, erklärt<br />

Wilfried Schmitz, Geschäftsführer der CTX Thermal Solutions<br />

GmbH. Von zylindrischen Stiften über dünne Lamellen bis hin zu<br />

84 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


Bild: CTX<br />

Das Design von<br />

Stiftkühlkörpern ist<br />

auf eine besonders<br />

hohe Kühlleistung<br />

ausgelegt<br />

quadratischen Stab- oder hexagonalen Säulenformen ist alles<br />

möglich. Die kaltfließgepressten Stiftkühlkörper eigneten sich damit<br />

optimal für das von AFCI ausgestattete Rechenzentrum. „Simulationen<br />

ergaben, dass Module, die mit Stiftkühlkörper von CTX bestückt<br />

sind, unabhängig von der Strömungsrichtung und ohne Anpassung<br />

des Kühlkonzepts platziert werden können. Das ist vor allem dann<br />

hilfreich, wenn in komplexen Systemen die Windrichtung nicht eindeutig<br />

ist. Für unsere Kunden erleichtert das die Umsetzung“, erklärt<br />

Alexander Jacob. Diese Unabhängigkeit bezüglich der Strömungsrichtung<br />

hängt auch damit zusammen, dass sich die Luft in kalt fließgepressten<br />

Kühlkörpern in drei Richtungen, statt nur in zwei Dimensionen<br />

wie in extrudierten Kühlköpern mit langen Kühlrippen<br />

bewegt. „Genau aufgrund dieser besonderen Materialbeschaffenheit<br />

und den dadurch erzielten thermischen Eigenschaften waren<br />

die kalt fließgepressten Stiftkühlkörper von CTX interessant für<br />

unsere Anwendung“, sagt der Senior Mechanical Engineer von AFCI.<br />

Maßgefertigte Lösung<br />

Für das Datenzentrum-Projekt waren kleine Stiftkühlkörper mit dünnen<br />

und gleichzeitig besonders langen Stiften erforderlich, um in der<br />

Fläche nicht zu viel Raum zu verlieren. Im beschriebenen Fall entsprach<br />

die Fläche einem Quadrat von 18 x 18 mm. Deswegen<br />

mussten viele dünne Stifte auf eine Höhe von 25 mm gepresst werden,<br />

um die Konvektionsfläche und damit die Kühlleistung zu erhalten.<br />

Dabei konnte AFCI auf die umfangreichen Erfahrungen des<br />

Kühlkörper-Spezialisten vertrauen, wie Alexander Jacob beschreibt:<br />

„In enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit CTX haben wir<br />

verschiedene Prototypen getestet, bis wir gemeinsam zur optimalen<br />

Ausführung gelangt sind.“ Dabei hebt er die direkte Kommunikation<br />

und die schnelle Umsetzung von CTX hervor, die bei diesem<br />

Projekt zu erheblichen Zeiteinsparungen geführt hat. Neben einer<br />

guten Produktqualität machen eben diese Eigenschaften aus<br />

seiner Sicht langfristig eine funktionierende Partnerschaft aus. Und<br />

so setzt AFCI zukünftig noch stärker auf CTX: „Zum Start unserer<br />

Zusammenarbeit im vergangenen Jahr haben wir einige hundert<br />

Stück der Stiftkühlkörper von CTX bezogen. Aufgrund der guten<br />

Ergebnisse wird sich die von uns bezogene Stückzahl in 2017<br />

voraussichtlich auf mehr als 10.000 erhöhen.“<br />

ik<br />

www.ctx.eu<br />

Rundum Winkel<br />

erfassen?<br />

Winkelsensoren von elobau bieten Ihnen die<br />

ideale Lösung. Sie umfassen einen Messbereich<br />

von bis zu 360° und garantieren mit<br />

ihrem kontaktlosen Hall-Messprinzip höchste<br />

Zuverlässigkeit und Lebensdauer. Die Schutzklasse<br />

IP67 und der große Temperaturbereich<br />

von -40 °C bis +85 °C ermöglichen zudem<br />

den Einsatz in rauen Umgebungsbedingungen.<br />

Auf Grund ihrer redundanten Bauweise<br />

können sie auch in sicherheitsrelevanten<br />

Anwendungen eingesetzt werden. Erfahren<br />

Sie mehr auf www.elobau.com<br />

CTX bietet einen eigenen<br />

Produktfinder für Kühlkörper an:<br />

http://hier.pro/NLENj


AUTOMATISIERUNG<br />

ELEKTROTECHNISCHE BAUELEMENTE<br />

Spezielle Signal- und Arbeitsleuchten für explosionsgefährdete Bereiche<br />

Sicherheit unter widrigen Bedingungen<br />

In einigen Industrien besteht aufgrund der Umgebungsbedingungen Explosionsgefahr. Die Anlagen und<br />

Maschinenkomponenten, die hier zum Einsatz kommen, müssen deshalb besondere Sicherheitsanforderungen<br />

erfüllen. Der Signaltechnik-Hersteller Patlite fertigt Warn- und Arbeitsleuchten, die speziell für dieses<br />

Anwendungsgebiet konzipiert wurden.<br />

Wer in einem explosionsgefährdeten Bereich arbeitet, muss<br />

darauf vertrauen können, dass er vor Schäden an Leib und<br />

Leben optimal geschützt ist. Hersteller und Betreiber von Produk -<br />

tionseinrichtungen sollten deshalb darauf achten, dass auch die<br />

Komponenten der Anlagen die strengen Auflagen erfüllen, die für<br />

das Gesamtsystem gelten: Signal- und Arbeitsleuchten erfüllen an<br />

sich wichtige Aufgaben in der Produktion; ihr Schadenspotenzial im<br />

Falle einer Explosion wird aber oft unterschätzt. Das ist zumindest<br />

fahrlässig, denn umherfliegende Splitter der Leuchteneinhausung<br />

und -gläser können Menschen noch in weiter Entfernung verletzen.<br />

Der japanische Signaltechnik-Spezialist Patlite hat deshalb für eine<br />

Reihe seiner bewährten Signaltürme und Arbeitsleuchten explo -<br />

sionsgeschützte Varianten entwickelt, die so robust gebaut sind,<br />

dass sie auch starken Erschütterungen standhalten. Zudem sind sie<br />

aufgrund ihrer kräftig leuchtenden LED-Farb-Module auch aus<br />

größerer Entfernung gut sichtbar und unempfindlich gegenüber<br />

Staub und Spritzwasser.<br />

Bild: Patlite<br />

Die Signalsäule ST-PA<br />

von Patlite besteht aus<br />

einem druckfest<br />

gekapselten und<br />

staubdichten Gehäuse<br />

Leuchten für unterschiedliche Gefahrenzonen<br />

Welche Voraussetzungen Maschinen- und Anlagenkomponenten für<br />

den Betrieb in explosionsgefährdeten Umgebungen erfüllen müssen,<br />

ist in Deutschland in der sogenannten Betriebssicherheits- und<br />

der Gefahrstoffverordnung geregelt. Dort sind explosionsgefähr -<br />

dete Bereiche in sechs Zonen eingeteilt – je nach Art und Intensität<br />

der auftretenden Gase, Stäube oder Dämpfe. Die Patlite-Leuchten<br />

wurden für den Einsatz in verschiedenen dieser Zonen entwickelt<br />

und sind größtenteils auch gegen Explosionen geschützt.<br />

Druckfeste Signalsäulen beispielsweise können in explosionsgefährdeten<br />

Umgebungen der Zone 1 oder der Zone 2 sowie den Zonen<br />

21 oder 22 IIIC, T120°C installiert werden. Die Signalsäule ST-PA<br />

etwa besteht aus einem druckfest gekapselten und staubdichten<br />

Gehäuse (Zündschutzart Ex d), in das optische und akustische<br />

Signalmodule eingebaut sind. Zum elektrischen Anschluss stehen<br />

wahlweise eine Kabelverschraubung oder Leitungseinführungen zur<br />

Verfügung. Die Signalsäulen entsprechen der Richtlinie 2014/34EU<br />

und wurden gemäß EN ISO 9001 und EN 60 999 entwickelt, gefertigt<br />

sowie geprüft.<br />

Einen besonders geringen Energieverbrauch haben die ex-geschützten<br />

Signalleuchten der Serien AR-070 und AR-078. Die Leuchten mit<br />

einem Durchmesser von 40 beziehungsweise 60 mm sind für die<br />

Zonen 2 und 22 zugelassen und können bis zu fünf energieeffiziente<br />

LED-Module aufnehmen. Der besondere Prismenschliff sorgt auch<br />

bei diesen Leuchten für eine brillante Farbdarstellung sowie eine<br />

gute Sichtbarkeit auch aus größerer Entfernung. Da sowohl Leuchte<br />

als auch Leuchtenkörper aus einem robusten, vollsynthetischen<br />

Material bestehen, halten die Signaltürme selbst Gas- und Staub -<br />

explosionen mühelos stand. Aufgrund ihrer hohen Schutzklasse<br />

(IP 65) eignen sie sich für den Einsatz in staubigen sowie in feuchten<br />

Umgebungen.<br />

Arbeitsleuchten für sensible Bereiche<br />

Patlite fertigt außerdem auch Arbeitsleuchten für verschiedene Einsatzgebiete<br />

in explosionsgefährdeten Bereichen. Die Lampen der<br />

Serie CLN-EX zum Beispiel erzeugen eine Beleuchtung, deren<br />

Farbtemperatur der des Tageslichts entspricht. Mit ihnen können<br />

deshalb Fertigungsplätze ausgestattet werden, in denen sehr kleinteilige<br />

Arbeiten ausgeführt werden. Möglich wird dies durch ein<br />

spezielles Design, das die Leuchte heller scheinen lässt als eine<br />

40-Watt-Glühbirne. Gleichzeitig wird die Wärmeabstrahlung gleichmäßig<br />

verteilt – eine Eigenschaft, die besonders in der Lebens -<br />

mittel- und Pharmaindustrie wichtig ist. Die Lampe selbst widersteht<br />

Temperaturen zwischen - 40 °C und + 60 °C problemlos. Raue<br />

Bedingungen mit Beeinträchtigungen durch Öl, Wasser oder Kühlmittel<br />

können der Arbeitsleuchte ebenfalls nichts anhaben, da sie<br />

86 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


Ganz groß,<br />

wenn’s eng wird:<br />

der neue RFD-4000<br />

Bild: Patlite<br />

den Schutzklassen IP 66G/67G und 69K entspricht. Speziell für die<br />

Lebensmittel- und Pharmaindustrie hat Patlite die Arbeitsleuchten<br />

CLK und CLA entwickelt. Beide Baureihen sind in einer Edelstahlversion<br />

erhältlich und erfüllen aufgrund ihrer hygienischen, leicht zu reinigenden<br />

<strong>Konstruktion</strong> die strengen Anforderungen dieser Branchen.<br />

Die CLK-EX leuchtet den Arbeitsbereich in einer Entfernung<br />

von 100 m mit einer Stärke von bis zu 2100 Lux aus. Sie ist wahlweise<br />

mit einer Abdeckung aus gehärtetem Glas oder Acrylglas sowie<br />

einem chemikalienresistenten Gehäuse ausgestattet. Sogenannte<br />

Mikroarray-Linsen gleichen die Lichtbrechung aus und sorgen für<br />

eine konstante, einheitliche Lichtabstrahlung der Leuchte. Das<br />

Linsendesign der CLK erfüllt darüber hinaus die Sicherheitsanforderungen<br />

für optische Strahlung gemäß der Norm EN 62471-2 für die<br />

photobiologische Sicherheit von Lampen und Lampensystemen.<br />

Auf diese Weise ist ein flimmerfreier Betrieb ohne stroboskopische<br />

Effekte gewährleistet und außerdem garantiert, dass die Netzhaut<br />

durch den direkten Blick in die Lampe nicht unmittelbar Schaden<br />

nimmt. Da das emittierte Licht weder Infrarot- noch UV-Strahlen<br />

enthält, strahlt die Leuchte keine material- oder produktschädigende<br />

Wärme ab. Die CLK-EX entspricht den Schutzklassen IP66G, 67G,<br />

69K und ist in den Zonen 2 und 22 verwendbar. Zur Montage wird<br />

das Gehäuse einfach über den Wandbeschlag geschoben.<br />

Deutlich längere Lebensdauer als Neonröhren<br />

Die Arbeitsleuchte CLA-EX wird von Patlite komplett aus schwer zerbrechlichem<br />

Polycarbonat gefertigt. Dadurch ist sie resistent gegenüber<br />

den in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie üblichen<br />

aggressiven Reinigungsmitteln P3-topactive OKTO, P3-topactive<br />

200 und P3-topax 56. Aufgrund des besonderen Designs bleiben<br />

Öl-, Schmutz- oder Staubpartikel gar nicht erst an der Leuchte haften,<br />

weshalb keine Verkeimungen entstehen können. Durch die Verwendung<br />

des bruchfesten Polycarbonats als Gehäuse-Material wird<br />

außerdem die Verunreinigung von Lebensmitteln mit Glassplittern<br />

verhindert. Die CLA-EX verfügt über die Schutzklassen IP66, IP67<br />

sowie IP69k und eignet sich für den Einsatz in den Zonen 2 und 22.<br />

Patlite bietet sie in den Farbtönen Tageslicht und natürliches Weiß.<br />

Der Energieverbrauch der Leuchten beträgt weniger als 50 % des<br />

Stroms einer herkömmlichen 20-Watt-Neonröhre – bei einer zehnmal<br />

höheren Lebensdauer.<br />

ik<br />

www.patlite.eu<br />

Bis zu 2100 Lux beträgt<br />

die Lichtstärke der exgeschützten<br />

Arbeitsleuchte<br />

CLK. Da sie<br />

kaum Wärme abstrahlt,<br />

eignet sich die Leuchte<br />

besonders für den Einsatz<br />

in hygienisch sensiblen<br />

Bereichen<br />

Präzise Winkelmessung auf<br />

engstem Raum:<br />

Der neue RFD-4000 ist die<br />

Sensorlösung, wo Platz knapp<br />

und Budgets klein sind.<br />

Unsere mehr als 65-jährige<br />

Erfahrung sorgt für starke<br />

Leistung bis ins Detail:<br />

• 7 mm flacher Sensor<br />

• hochwertige Ausführung<br />

• magnetisch, absolut<br />

• misst berührungslos<br />

• ein- und mehrkanalig<br />

• robust, IP69k<br />

• Messbereich bis 360°<br />

• einfache Montage<br />

• Kennlinien nach Wunsch<br />

Datenblatt-Download<br />

Weitere Informationen zum Explosionsschutz sowie zu<br />

entsprechenden Produkten von Patlite:<br />

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AUTOMATISIERUNG<br />

ELEKTROTECHNISCHE BAUELEMENTE<br />

Mit den iso685-D bietet Bender eine Serie<br />

von Isolationsüberwachungsgeräten, die<br />

eine breite Funktionalität bieten, um das Sicherheitsniveau<br />

zu steigern und Kosten einzusparen<br />

Bild: Bender<br />

Die Prüfung nach DGUV Vorschrift 3 ist auch ohne Anlagenabschaltung möglich<br />

Hohe Ausfallkosten zuverlässig vermeiden<br />

Die Isolationsmessung als Teil der wiederkehrenden Prüfung elektrischer Anlagen kann in der Regel nur<br />

im abgeschalteten Zustand durchgeführt werden. Häufig ist eine Abschaltung der Stromversorgung jedoch<br />

mit hohen Ausfallkosten oder aufwendigem Wiederanfahren der Anlage verbunden. In vielen Fällen,<br />

beispielsweise in Rechenzentren, in einzelnen Produktionsanlagen oder auf Intensivstationen ist ein Abschalten<br />

ausgeschlossen. Vorschriften und Normen bieten aber Alternativen für den sicheren Betrieb von<br />

Anlagen, ohne sie zur Prüfung abschalten zu müssen.<br />

Dipl.-Wirt.-Ing. Michael Faust und Dipl.-Ing. Jörg Irzinger, Bender, Grünberg<br />

Dazu eignen sich die permanente Differenzstrommessung in<br />

geerdeten Stromversorgungen sowie die permanente Messung<br />

des Isolationswiderstandes in ungeerdeten Systemen. Im geerdeten<br />

Netz besteht die Möglichkeit, mit Differenzstrom-Überwachungssystemen<br />

die Differenzströme der gesamten Anlage permanent<br />

zu messen und auszuwerten. Hierbei werden Verschlechterungen<br />

in der Isolation erkannt und gemeldet. Eine weitere Möglichkeit<br />

bietet die ungeerdete Stromversorgung (IT-System) mit einem Überwachungsgerät,<br />

das den Isolationswiderstand der Anlage permanent<br />

misst. In beiden Fällen ist bei der wiederkehrenden Prüfung eine<br />

Anlagenabschaltung nicht notwendig.<br />

Was sagen die Normen<br />

Für den sicheren Anlagenbetrieb, der wichtigsten Aufgabe für Betreiber<br />

und Anlagenführer, gibt es zahlreiche Gesetze, Vorschriften<br />

und Normen, die den Rahmen des sicheren Betreibens definieren.<br />

Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die wiederkehrende Prüfung der<br />

elektrischen Anlage. Diese kann zu großen Teilen im laufenden Betrieb<br />

durchgeführt werden, mit Ausnahme der Isolationsmessung<br />

(DIN VDE 0100-600:2008-06 Errichten von Niederspannungsanlagen<br />

– Teil 6 Prüfungen: 61.3.3 Isolationswiderstand der elektrischen Anlage).<br />

Für die Messung des Isolationswiderstands zwischen aktiven<br />

Leitern und dem mit Erde verbundenen Schutzleiter muss die Anlage<br />

abgeschaltet werden. Normen und Vorschriften bieten jedoch Alternativen.<br />

Eine permanente Überwachung des Isolationsniveaus<br />

der elektrischen Anlage erlaubt es der Elektrofachkraft, eine Anpassung<br />

der Prüffristen für die wiederkehrende Isolationsmessung vorzunehmen.<br />

88 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


ELEKTROTECHNISCHE BAUELEMENTE<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Die DIN VDE 0105-100:2009-10 für den Betrieb von elektrischen Anlagen<br />

(5.3.101.0.4) gibt vor: Bei Anlagen, die im normalen Betrieb einem<br />

wirksamen Managementsystem für vorbeugende Unterhaltung<br />

und Wartung unterliegen, dürfen die wiederkehrenden Prüfungen<br />

durch die angemessene Durchführung einer dauernden Überwachung<br />

und Wartung der Anlage und all ihrer Betriebsmittel durch<br />

Elektrofachkräfte ersetzt werden. Geeignete Nachweise müssen<br />

zur Verfügung gehalten werden. In der DGUV Vorschrift 3 (ehemals<br />

BGV A3) wird ebenfalls die Möglichkeit eingeräumt, durch eine ständige<br />

Überwachung die Fristen für Prüfungen zum Erhalt des ordnungsgemäßen<br />

Anlagenzustandes anzupassen.<br />

Durchführungsanweisung zur DGUV Vorschrift 3<br />

Ortsfeste elektrische Anlagen und Betriebsmittel gelten als ständig<br />

überwacht, wenn sie kontinuierlich von Elektrofachkräften instandgehalten<br />

werden und durch messtechnische Maßnahmen im Rahmen<br />

des Betreibens (z. B. Überwachen des Isolationswiderstandes)<br />

geprüft werden. Demnach können geerdete Anlagen (TN-S-Systeme)<br />

mit einem selektiven System zur Differenzstrom-Überwachung<br />

(RCM) ausgerüstet werden. Eine Verschlechterung der Isolation<br />

führt zu einer messbaren Veränderung im Differenzstrom der Anlage.<br />

Der Betreiber wird komfortabel über eine Alarmmeldung per<br />

E-Mail informiert.<br />

Das Abschalten für herkömmliche Isolationsmessungen, auch nur<br />

für kurze Zeiten, gehört durch den gezielten Einsatz von selektiven<br />

Differenzstrom-Überwachungssystemen (RCMS) der Vergangenheit<br />

an. Die Verfügbarkeit einer elektrischen Anlage wird erhöht, Störströme<br />

werden in der Entstehungsphase lokalisiert und der Kostenaufwand<br />

für die Isolationsmessung bei der Wiederholungsprüfung<br />

elektrischer Anlagen und Betriebsmittel wird minimiert.<br />

Ungeerdete Stromversorgung (IT-System)<br />

Für Anlagen, bei denen eine Abschaltung oder ein ungeplanter Stillstand<br />

mit hohen Kosten verbunden ist, bietet das ungeerdete System<br />

(IT-System) eine ideale Alternative mit zahlreichen Vorteilen. Im<br />

Gegensatz zu einem TN-S-System ist hierbei kein aktiver Leiter des<br />

IT-Systems geerdet ausgeführt. Aufgrund der bewusst fehlenden<br />

niederohmigen Verbindung zwischen Sternpunkt des Transformators<br />

und PE (Protective Earth) fließt beim Auftreten eines ersten Isolationsfehlers<br />

kein hoher Fehlerstrom. Daraus ergeben sich sehr gute<br />

EMV-Eigenschaften, keine Abschaltungen und eine Einfehler-Sicherheit.<br />

Damit bietet das IT-System von allen Netzformen die<br />

höchste Versorgungssicherheit.<br />

Der Isolationswiderstand im IT-System wird permanent durch ein<br />

Isolationsüberwachungsgerät gemessen, das bei kritischen Veränderungen<br />

einen Alarm erzeugt. Ein erster Isolationsfehler führt nicht<br />

wie im geerdeten System zur automatischen Abschaltung der Anlage,<br />

sondern kann im Fehlerfall weiterbetrieben werden. Aufgrund<br />

dieser Besonderheit wird bei besonders kritischen Applikationen<br />

(z. B. Intensivstationen, Operationsräumen, Chemieanlagen, usw.)<br />

immer ein IT-System verwendet.<br />

Ein Isolationsüberwachungsgerät im IT-System erfüllt somit die Anforderungen<br />

nach DIN VDE 0105-100:2015-10 „Betrieb von elektrischen<br />

Anlagen“ und DGUV Vorschrift 3 nach einer permanenten<br />

Überwachung, sodass keine wiederkehrende Isolationsmessung<br />

und Anlagenabschaltung notwendig ist. Vollständigkeitshalber sei<br />

hier noch erwähnt, dass alle anderen Prüfungen wie Sichtprüfung,<br />

Schleifenwiderstandsmessung weiterhin durchgeführt werden<br />

müssen. Diese können jedoch im laufenden Betrieb durchgeführt<br />

werden.<br />

ge<br />

www.bender.de<br />

Weitere Informationen<br />

über das IT-System:<br />

http://hier.pro/XOX7V<br />

Qualitätssicherung<br />

ist keine Glückssache<br />

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Damit die Serienproduktion nicht zur Poker-Partie wird, sorgen unsere Sensoren und<br />

Systeme für eine 100 %-Qualitätssicherung in Ihrer Fertigung. Zusätzlich erlaubt<br />

die automatische Dokumentation Ihrer Produktion eine lückenlose Rückverfolgung<br />

sämtlicher Prozessdaten. Wo auch immer Sie produzieren: Wir bieten Ihnen Komplettlösungen<br />

nach Maß und unterstützen Sie weltweit mit unserer umfassenden<br />

Servicekompetenz.<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 89


AUTOMATISIERUNG<br />

SERIE<br />

SERIE<br />

Am Beispiel der Norm für<br />

Drehmaschinen wird der praktische<br />

Umgang mit der Sicherheitstechnik<br />

aufgezeigt<br />

Bild: Euchner<br />

Sicherheitstechnik für Maschinen – Teil 1<br />

Praktischer Umgang mit Normen<br />

Gerade im Bereich der Sicherheitstechnik kann man zuweilen den Überblick verlieren, wann welche<br />

Norm auf welche Art und Weise eingesetzt werden soll. Um Maschinenbauern einen hilfreichen Überblick<br />

zu geben, starten wir in dieser Ausgabe eine Serie kompakter Beiträge, die sich mit den einzelnen<br />

Phasen der Entwicklung der Sicherheitstechnik einer Maschine beschäftigt.<br />

Autor: Jens Rothenburg, Produktmanager sowie Normenexperte bei Euchner<br />

Normen zur Sicherheit von Maschinen werden in drei Gruppen<br />

unterteilt: A-Normen sind übergeordnete Normen, die für alle<br />

Maschinen gelten. B-Normen befassen sich mit Sicherheitsaspekten<br />

oder mit Produktgruppen. Außerdem sind sie für alle Arten von<br />

Maschinen geeignet. C-Normen wiederum behandeln die Sicherheit<br />

von speziellen Maschinentypen, wie Fräs- oder Drehmaschinen –<br />

was sie für einen Maschinenbauer besonders wichtig macht. Sie<br />

referenzieren häufig übergeordnete Normen und nutzen diese<br />

somit normativ. Es gibt aber auch Fälle, in denen C-Normen gänzlich<br />

andere Forderungen stellen, als B-Normen. Im Rahmen der mit<br />

dieser Ausgabe startenden Artikelserie werden die übergeordneten<br />

A- und B-Normen betrachtet und es wird erläutert, wie sie im praktischen<br />

Umgang gut zu nutzen sind.<br />

Konformitätsvermutung<br />

Wenn Normen zur Beurteilung der in einer Maschine verwendeten<br />

Sicherheitstechnik genutzt werden, hat ein Maschinenbauer einen<br />

Vorteil – bei der Anwendung von harmonisierten Normen darf vermutet<br />

werden, dass die Maschinenrichtlinie, also das Gesetz, einge-<br />

halten wird. Als Beispiel soll die EN ISO 23125 – „Werkzeugmaschinen<br />

- Sicherheit – Drehmaschinen“ verwendet werden. Diese Norm<br />

ist eine C-Norm und sie ist harmonisiert. Als harmonisiert werden<br />

Normen bezeichnet, die unterhalb einer europäischen Richtlinie in<br />

einer Liste aufgeführt sind, die im Amtsblatt der EU veröffentlich ist.<br />

Die Liste ist im Internet auf dem Europa-Server zu finden<br />

(http://hier.pro/rgm9m). Durch Anwendung dieser Norm können somit<br />

die Forderungen der Maschinenrichtlinie für eine Drehmaschine<br />

erfüllt werden.<br />

Aufbau der Normen<br />

Der erste Abschnitt in jeder Norm definiert ihren Anwendungs -<br />

bereich. Das ist auch der wichtigste Abschnitt, da ausgesagt wird,<br />

für welche Maschinentypen beziehungsweise Produkte die Norm<br />

genutzt werden kann. Bei der EN ISO 23125 sind das:<br />

• Bauart 1: Handgesteuerte Drehmaschine ohne numerische<br />

Steuerung<br />

• Bauart 2: Handgesteuerte Drehmaschinen mit begrenzten<br />

numerischen Steuerungsfähigkeiten<br />

• Bauart 3: Numerisch gesteuerte Drehmaschinen und<br />

Drehzentren<br />

• Bauart 4: Einzel- oder Multispindel-Drehautomaten<br />

90 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


SERIE<br />

SERIE<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

SERI<br />

Verriegelungseinrichtungen<br />

und Zuhaltungen im Sinne<br />

der EN ISO 14119<br />

Bild: Euchner<br />

Im zweiten Abschnitt sind normative Verweise aufgelistet. Die Liste<br />

enthält alle Normen, die von der EN ISO 23125 referenziert werden.<br />

Hier finden sich sehr viele B-Normen und auch die derzeit einzige<br />

A-Norm, die EN ISO 12100. Auf diese übergeordneten Normen soll,<br />

wie bereits erwähnt, in dieser Artikelserie eingegangen werden.<br />

Alle Entwicklungsphasen abdecken<br />

Die Reihenfolge der einzelnen Artikel folgt den Phasen bei der Entwicklung<br />

der Sicherheitstechnik einer Maschine. Im ersten Schritt<br />

ist eine Risikobeurteilung erforderlich. Die Risikobeurteilung ist das<br />

Hauptthema der EN ISO 12100 – „Sicherheit von Maschinen - Allgemeine<br />

Gestaltungsleitsätze – Risikobeurteilung und Risikominderung“.<br />

Daran anschließend sollen beispielhaft einige Schutzeinrichtungen<br />

ausgewählt werden. Hierzu werden die EN ISO 14119 –<br />

„Sicherheit von Maschinen – Verriegelungseinrichtungen in Verbindung<br />

mit trennenden Schutzeinrichtungen - Leitsätze für Gestaltung<br />

und Auswahl“ sowie die EN ISO 14120 – „Sicherheit von Maschinen<br />

- Trennende Schutzeinrichtungen – Allgemeine Anforderungen<br />

an Gestaltung, Bau und Auswahl von feststehenden und beweglichen<br />

trennenden Schutzeinrichtungen“ verwendet. Weitere Normen<br />

rund um die trennenden Schutzeinrichtungen, die sich mit dem<br />

Abstand zur Gefahrenstelle oder auch den Öffnungen in der Schutzabdeckung<br />

beschäftigen, sollen ebenfalls thematisiert werden.<br />

Unter Verwendung der beiden Teile der EN ISO 13849 – „Sicherheit<br />

von Maschinen - Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen“ werden<br />

dann zum Schluss der Reihe die kompletten Sicherheitskreise<br />

beurteilt.<br />

ik<br />

www.euchner.de<br />

Bild: Euchner<br />

Jens Rothenburg arbeitet bei<br />

Euchner im Produktmanagement<br />

und betreut Normengremien,<br />

Berufsgenossenschaften sowie<br />

Verbände<br />

Für 24-polige Steckverbinder<br />

Zum Schutz<br />

vor Staub &<br />

Schmutz<br />

Für Standardausbrüche<br />

24-poliger Steckverbinder<br />

bietet icotek den teilbaren<br />

Kabeldurchlass mit Bürstenleiste<br />

KEL-BES-S 24 an.<br />

thermische Schutzfunktion<br />

Abschirmung gegen Staub<br />

und Zugluft<br />

schnelle, einfache und<br />

werkzeuglose Montage<br />

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Essen | 21.06. – 22.06.17<br />

Halle 1A | Stand 320<br />

Liste der harmonisierten Maschinen-Normen<br />

auf dem Europa-Server:<br />

http://hier.pro/rgm9m<br />

www.icotek.com<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 91


AUTOMATISIERUNG<br />

NEWS<br />

GigE-Industriekameras mit PoE von IDS für die Fabrikautomation<br />

Erfüllen die Schutzart IP65/67<br />

Torsionsfähige Hochgeschwindigkeitsleitung bei Lapp<br />

Etherline-Portfolio erweitert<br />

Bild: IDS<br />

Mit den Modellen UI-5260FA<br />

und UI-5280FA sind die ersten<br />

Industriekameras aus der GigEuEye-FA-Serie<br />

von IDS lieferbar.<br />

Die Kameras sind mit dem<br />

2,3-MP-CMOS-Sensor IMX249<br />

bzw. dem 5-MP-CMOS-Sensor<br />

IMX264 von Sony ausgestattet.<br />

Die GigE-Industriekameras mit<br />

PoE sind konsequent für die<br />

Fabrikautomation ausgelegt und<br />

entsprechend hart im Nehmen.<br />

Gehäuse, Steckverbinder, Objektivtuben<br />

und Kabel erfüllen die<br />

Anforderungen der Schutzart<br />

IP65/67 und schützen das Kamerasystem<br />

vor Schmutz, Staub,<br />

Spritzwasser oder Reinigungsmitteln<br />

sowie vor einem versehentlichen<br />

Verstellen der Objek -<br />

tive. Zu den Features gehören<br />

auch verschraubbare Anschlüsse<br />

und Power-Over-Ethernet für Einkabelbetrieb<br />

bis 100 m. Erhältlich<br />

sind die Kameras wahlweise<br />

mit der IDS-Software-Suite<br />

oder künftig auch mit GigE-<br />

Vision-Firmware. Das Modell<br />

UI-5260FA mit dem 2,35-MP-<br />

Sensor bietet die Bildformate 4:3<br />

und 16:9. Die Kamera erreicht bei<br />

voller Auflösung von 1936 x 1216<br />

Pixel 47 fps und schöpft damit<br />

die GigE-Bandbreite voll aus. Mit<br />

ihrem hohen Dynamikbereich<br />

und dem guten Signal-Rausch-Abstand<br />

sorgt sie für kontrastreiche<br />

und nahezu<br />

rauschfreie Bilder,<br />

die selbst bei schwachen<br />

oder wechselnden<br />

Lichtverhältnissen<br />

überzeugen. Mit<br />

dem 2/3“-Global-<br />

Shutter CMOS-Sensor<br />

IMX264 (5 MP)<br />

erfüllt die UI-5280FA<br />

hohe Anforderungen<br />

an Lichtempfindlichkeit und<br />

Dynamik bei gleichzeitig sehr<br />

geringem Dunkelrauschen. Die<br />

hohe NIR-Empfindlichkeit macht<br />

das für menschliche Augen<br />

Unsichtbare sichtbar. Sie liefert<br />

Bilder im 4:3-Format mit einer<br />

Bildrate von 23 fps. Das IDSeigene<br />

Treiberpaket unterstützt<br />

die Features der CMOS-Sen -<br />

soren und bietet viele Sonderfunktionen.<br />

mc<br />

www.ids-imaging.de<br />

Im industriellen Umfeld müssen<br />

große Datenvolumina schnell<br />

und sicher von einem Gerät<br />

zum andern übertragen werden.<br />

Die Lapp-Gruppe hat deshalb<br />

ihr Etherline-Portfolio um zwei<br />

Hochgeschwindigkeitsleitungen<br />

für industrielles<br />

Ethernet, darunter<br />

eine torsionsfähige<br />

und profinetkonforme<br />

Cat.-7-Leitung,<br />

erweitert. Beide Leitungen<br />

erreichen Datenraten<br />

nach Cat. 7,<br />

also 10 GBit/s im<br />

Frequenzband bis<br />

600 MHz. Das ist<br />

z. B. für Anwendungen interessant,<br />

bei denen von Sensoren<br />

oder hochauflösenden Kameras<br />

große Datenmengen anfallen.<br />

Beide Leitungen haben zudem<br />

einen robusten und halogenfreien<br />

PUR-Mantel. Unterschiede<br />

gibt es im Innenaufbau und bei<br />

den weiteren Eigenschaften: So<br />

lässt sich die Etherline Torsion<br />

Cat. 7 auf einer Länge von 1 m<br />

um 180° in beide Richtungen<br />

tordieren und das mindestens<br />

5 Mio. Mal. Das Kabel kommt dabei<br />

ohne Füller aus, was die Konfektion<br />

erleichtert, da die Adern<br />

nur von einem Trennkreuz aus<br />

Polyethylen am Platz gehalten<br />

werden. Bei der <strong>Konstruktion</strong> haben<br />

die Lapp-Ingenieure auf eine<br />

Bild: U.I. Lapp<br />

besonders geringe Toleranz beim<br />

Wellenwiderstand von ±5 %<br />

geachtet – erlaubt ist laut Norm<br />

etwa ±15 %. Dies verbessert die<br />

Übertragungseigenschaften auch<br />

auf kurzen Distanzen. Die Leitung<br />

ist nach UL CMX gelistet,<br />

kann also in Nordamerika für<br />

Anwendungen außerhalb von<br />

Schaltschränken eingesetzt werden.<br />

Die Etherline Cat. 7 Flex ist<br />

dagegen nach AWM Style gelistet<br />

und damit in Nordamerika für<br />

Anwendungen im Schaltschrank<br />

geeignet. Sie ist flexibel, allerdings<br />

nicht für dauerhafte Bewegungen<br />

ausgelegt. Aufgrund von<br />

dünnen Aderquerschnitten hat<br />

sie einen Außendurchmesser<br />

von nur 6,4 mm und einen Biegeradius<br />

vom 4-fachen des Außendurchmessers<br />

– das entspricht<br />

weniger als 26 mm. Die Leitung<br />

ist damit besonders für gut<br />

gefüllte Schaltschränke geeignet,<br />

in denen es eng zugeht. ik<br />

www.lappkabel.de<br />

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92 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


NEWS<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

MVTec: Release 3 der Merlic-Software macht Machine Vision anwendungsfreundlicher<br />

Bar- und Datacodes besser lesen<br />

Release 3 der Machine-<br />

Vision-Software Merlic<br />

macht laut Anbieter<br />

MVTec das Erstellen von<br />

Applikationen für die<br />

industrielle Bildverarbeitung<br />

noch komfortabler<br />

und nutzerfreundlicher.<br />

Die Technologien für die<br />

optische Zeichenerkennung<br />

(OCR) wurden weiter<br />

verbessert. So bietet<br />

Merlic 3 jetzt einen auf<br />

Deep-Learning-Technologien<br />

basierenden OCR-Klassifikator, der auf<br />

zahlreiche unterschiedliche Schriftarten angewendet<br />

werden kann. Dies ermöglicht eine<br />

höhere Erkennungsrate von Zahlen- und Zeichenkombinationen,<br />

etwa auf Werkstücken<br />

zur sicheren Identifikation. Unterstützt wird<br />

nun auch das robustere<br />

Lesen von Dot-Print-<br />

Schriften. Verbessert wurde<br />

zudem das Lesen von<br />

Bar- und Datacodes: Außerdem<br />

lassen sich QR-<br />

Codes mit uneinheitlicher<br />

Spaltenbreite auslesen.<br />

Die Software liest teilweise<br />

verdeckte oder teils<br />

defekte Barcodes. Optimiert<br />

wurden zudem die<br />

Erkennung von ECC-<br />

200-Codes mit fehlendem<br />

Finder-Pattern sowie die Robustheit gegenüber<br />

falschen Positiven. Bestandskunden<br />

können die Software unter www.merlic.de/<br />

download herunterladen.<br />

mc<br />

www.mvtec.de<br />

www.merlic.de<br />

Bild: MVTec<br />

Creating Connectors<br />

70% mehr Kontakte,<br />

50% weniger Arbeit<br />

In den Standardbaugrößen<br />

(6-, 10-, 16-, und 24-polig) sind bei<br />

den neuen CDSH Steckverbindereinsätzen<br />

nun 9, 18, 27 und 42 Kontakte<br />

vorhanden, die sich durch die<br />

Schnellanschlusstechnik SQUICH ®<br />

in der Hälfte der üblichen Zeit auf<br />

Knopfdruck verdrahten<br />

lassen.<br />

Rundsteckverbinder von Yamaichi<br />

Serie weiter ausgebaut<br />

Bild: Yamaichi<br />

Yamaichi Electronics baut die Push-Pull-Rundsteckverbinder<br />

des Typs Y-Circ P weiter aus.<br />

So wird nun neben der B-Serie auch die S-Serie<br />

mit hermaphroditischen Isolatoren angeboten.<br />

Das hermaphroditische Steckgesicht<br />

bedeutet, dass der Isolator geteilt ist und somit<br />

in Stecker und Buchse Male- und Female-<br />

Kontakte verbaut sind. Das ermöglicht ein<br />

einfaches und sicheres Stecken. Ebenso wie<br />

bei der B-Serie lässt sich die Assemblierung<br />

durch die identischen Halbschalen leicht und<br />

fehlerfrei durchführen. Zusätzlich besitzen<br />

alle Steckverbinder der S-Serie ebenfalls eine<br />

Markierung in Form eines blauen Punktes,<br />

der das Stecken und Finden der Kodierung<br />

erleichtert. Die S-Serie ist wie die B-Serie in<br />

IP50-Schutzklasse ausgeführt.<br />

mc<br />

www.yamaichi.eu<br />

Phoenix Contact bietet WLAN-Lösung an<br />

Für den Maschinenbau<br />

Das Funkmodul WLAN 1100 von Phoenix<br />

Contact vereint Access Point und Antennentechnik<br />

in nur einem Gerät. Im Gegensatz<br />

zum klassischen Konzept wird es nicht im<br />

Schaltschrank, sondern wie eine Antenne<br />

direkt auf Maschinen, mobilen Fahrzeugen<br />

oder Schaltschränken installiert. Zwei integrierte,<br />

leistungsstarke Antennen mit Mimo-<br />

Technologie sorgen für Empfang überall, wo<br />

er benötigt wird. Das Konzept ermöglicht<br />

dem Anwender nicht nur eine kostengünstige<br />

sondern auch eine besonders einfache<br />

WLAN-Anbindung der Maschine. Eine aufwändige<br />

WLAN-Planung und Installation der<br />

Antennentechnik entfällt. Da das Funkmodul<br />

keinen Platz im Schaltschrank benötigt, kann<br />

es einfach nachgerüstet werden. Auch für<br />

raue Industrieumgebungen ist das Funk -<br />

modul geeignet. Es ist stoßfest nach IK08<br />

und hält somit auch stärkeren mechanischen<br />

Belastungen stand.<br />

mc<br />

www.phoenixcontact.com<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Hohe Kontaktdichte in Standardbaugrößen<br />

ohne zu crimpen<br />

Werkzeuglose Anschlusstechnik<br />

SQUICH ® ermöglicht 50% Zeitersparnis<br />

bei der Verdrahtung<br />

Messpunkt auf jedem Kontakt<br />

Vibrationssicher und wartungsfrei<br />

durch Käfigzugfederprinzip<br />

Einfach zu dokumentierende<br />

Codiermöglichkeit<br />

10A 400V 6kV 3<br />

10A 400V/690V 6kV 2<br />

ILME – perfekt gesteckt<br />

ILME GmbH<br />

Max-Planck-Str. K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12, 51674 06 2017 Wiehl 93<br />

www.ilme.de


AUTOMATISIERUNG<br />

NEWS<br />

Turck: Schaltschrankwächter für relevante Umgebungsvariablen<br />

Für den Einsatz in der Fabrikautomation<br />

B&R stellt Industrie-PCs auf 7. Generation-Core-i-Basis vor<br />

Mit vielfältigen Schnittstellen<br />

Bild: Turck<br />

Der IM12-CCM erfasst nicht korrekt<br />

geschlossene Türen sowie<br />

das Überschreiten von Feuchteund<br />

Temperaturgrenzwerten. Er<br />

registriert auch unbefugten Zugriff<br />

an Schaltschränken, was ihn<br />

zum Manipulationsschutz im<br />

Rahmen des IT-Sicherheitsgeset-<br />

Conrad Business: C-Control Industrial IoT-Box 100<br />

Echtzeit-Monitoring-Lösung<br />

zes befähigt. Das 12,5 mm<br />

schmale Hutschienengerät lässt<br />

sich auch leicht in bestehenden<br />

Schaltschränken installieren. Der<br />

IM12-CCM besitzt einen internen<br />

Datenlogger mit Zeitstempel<br />

und speichert Daten bis zu zwei<br />

Jahre. So können Anwender<br />

schleichende Veränderungen<br />

auch über längere Zeiträume erkennen.<br />

Über eine Schnittstelle<br />

lassen sich zwei Schaltschrankwächter<br />

im Master-Slave-Mode<br />

betreiben, um den Türschluss<br />

und die anderen Grenzwerte<br />

gleichzeitig an zwei Punkten im<br />

Schaltschrank zu überwachen.<br />

Der Master verarbeitet die Daten<br />

des Slaves und sendet ein Signal<br />

an die Steuerung.<br />

ge<br />

www.turck.com<br />

Die B&R-Industrie-<br />

PC-Serie Automation<br />

PC 3100 vereint die<br />

Vorzüge eines kompakten<br />

Gehäuses<br />

mit der Leistungs -<br />

fähigkeit der Corei-Prozessoren.<br />

Die<br />

PCs stehen als kompakter<br />

Box-PC (Automation PC<br />

3100) oder als Panel-PC (Panel<br />

PC 3100) zur Verfügung und weisen<br />

eine Vielzahl an modularen<br />

Schnittstellenoptionen auf. Auf<br />

zwei Steckplätzen können verschiedene<br />

Interfacekarten für<br />

serielle Schnittstellen, Ethernet,<br />

CAN und Powerlink betrieben<br />

werden. Zudem steht eine USV-<br />

Lösung und eine Audio-Schnittstelle<br />

zur Auswahl. Die PCs bieten<br />

Slots für zwei Datenträger im<br />

industrietauglichen Format CFast.<br />

Je Datenträger sind bis zu 256<br />

GByte möglich. Die CFast-Karten<br />

Bild: B&R<br />

lassen sich für höhere Ausfallsicherheit<br />

auch als Raid-Verbund<br />

betreiben. Die Prozessoren basieren<br />

auf der 7. Core-i-Generation<br />

von Intel. Sie sind über einen<br />

weiten Bereich skalierbar, vom<br />

Celeron bis hin zum Core i7. Alle<br />

Varianten sind lüfterlos und kommen<br />

daher ohne rotierende Teile<br />

aus. Mit ihrer Performance bei<br />

kompakten Abmessungen positioniert<br />

sich die Serie 3100 zwischen<br />

der ultrakompakten Serie<br />

2100 und den High-End-PCs der<br />

Serie 900/910.<br />

mc<br />

www.br-automation.com<br />

Bild: Conrad Business<br />

Unter dem Namen C-Control Industrial<br />

IoT-Box 100 bietet Conrad<br />

Business Supplies ab sofort<br />

in Zusammenarbeit mit der Line-<br />

Metrics eine einfach zu nutzende<br />

Gesamtlösung zur Überwachung<br />

verschiedener Parameter für Unternehmen<br />

an, die mithilfe von<br />

Sensorwerten Optimierungen,<br />

Effizienzsteigerungen oder Präventionen<br />

von Problemen erzielen<br />

wollen. Ob für die Überwachung<br />

der Auslastung von An -<br />

lagen, Energieverbräuche von<br />

Gebäuden, dem Füllstand von<br />

Öltanks, der Raumtemperatur eines<br />

Büros oder eine beliebige<br />

Kombination unterschiedlicher<br />

Messwerte in kleinen Betrieben<br />

bis hin zu größeren Unternehmen<br />

– die C-Control Industrial<br />

IoT-Box 100 bietet die Möglichkeit,<br />

Maschinen, Gebäude oder<br />

Anlagen zu vernetzen und digital<br />

abzubilden. Die C-Control-Industrial-IoT-Lösung<br />

besteht aus<br />

Hardware, Kommunikation und<br />

Cloud-Services, durch das einfache<br />

Plug-and-play-Konzept ist<br />

jedes Unternehmen im Stande<br />

die Inbetriebnahme ohne IT- und<br />

Programmieraufwand vorzunehmen.<br />

Über acht Universaleingänge<br />

(0 bis 10 V) und Modbus RTU<br />

485 werden Sensordaten erfasst<br />

und über das Mobilfunknetz an<br />

die C-Control Industrial IoT Cloud<br />

übertragen. Durch die voraktivierte<br />

SIM-Karte und die weltweite<br />

GSM-Abdeckung gehören Sorgen<br />

um Konnektivität der Vergangenheit<br />

an. So kann sich der Anwender<br />

sofort auf die Optimierung<br />

und Auswertung der Daten<br />

konzentrieren.<br />

ge<br />

www.conrad.biz<br />

Polytec: Dunkelfeld-Ringleuchten mit 15 bis 246 mm Innendurchmesser<br />

Dunkelfeld-Beleuchtung in allen Größen<br />

Die Dunkelfeld-Ring-LED-Leuchten<br />

sind ab Lager in Größen zwischen<br />

15 und 246 mm Innendurchmesser<br />

erhältlich und damit<br />

für viele Bildverarbeitungsanwendungen<br />

geeignet. Auch anwenderspezifische<br />

Größen, die<br />

über die Standardmaße hinausgehen,<br />

sind auf Anfrage kurzfristig<br />

lieferbar. Neben dem Ringlicht-Durchmesser<br />

spielt der horizontale<br />

Abstrahlwinkel oft eine<br />

wichtige Rolle. Wenn der Arbeitsabstand<br />

zur Oberfläche des Objekts<br />

20 mm übersteigt, ist der<br />

Abstrahlwinkel zu flach, um die<br />

nötigen Reflexionen zu erzeugen.<br />

Deshalb sind spezifische<br />

Anpassungen des Abstrahlwinkels<br />

zwischen 70 und 90° möglich.<br />

Die Auswahl der verfügbaren<br />

Lichtfarben umfasst Rot,<br />

Grün, Blau, Weiß, IR sowie UV.<br />

Als LED-Controller stehen sowohl<br />

Dauerlicht- als auch Strobo-<br />

skop-Controller in 1- bis 4-kanaliger<br />

Ausführung, mit Analog-,<br />

Ethernet- oder RS-232-Schnittstelle<br />

sowie externem oder internem<br />

Dimmer zur Wahl. Für einfache<br />

Anwendungen wird ein<br />

24-V-Inline-Controller, der platzund<br />

kostensparend ins Stromversorgungskabel<br />

integriert ist, angeboten.<br />

mc<br />

www.polytec.de<br />

Bild: Polytec<br />

94 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


NEWS<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Stemmer Imaging: GigE-Kameraserie mit 9- und 12-MP-Sensoren ergänzt<br />

9-MP-Modell schafft Bildraten bis 56 fps<br />

Teledyne Dalsa ergänzt seine<br />

GigE-Vision-Industriekameraserie<br />

Genie Nano mit den<br />

Pregius-Sensoren IMX255-<br />

und IMX253 von Sony. Die<br />

IMX253-Sensoren mit 12 MP<br />

der Genie-Nano-Modelle<br />

M4040 und C4040 ermög -<br />

lichen eine Auflösung von<br />

4112 x 3012 Pixeln. Die Bildrate<br />

lässt sich dank GigE-<br />

Vision-Unterstützung und Turbo-Drive-Technologie<br />

von 9,7<br />

auf 21 fps steigern. Mithilfe einer Kombina -<br />

tion aus Burst-Modus und Turbo-Drive kann<br />

diese ohne Einbußen bei der Bildqualität auf<br />

40 fps bei voller Auflösung gesteigert werden.<br />

Die IMX255-Sensoren mit 9 MP (4112 x<br />

2176 Pixel) der Genie-Nano-Modelle M4060<br />

und C4060 erlauben mithilfe der Kombination<br />

Hummel bietet umfangreiches Gerätesteckersortiment<br />

Mit viel Leistung auf engem Raum<br />

Neun unterschiedliche Gerätesteckervarianten sowie<br />

Kabel-, Kupplungs- und Winkelstecker sowohl als frei konfektionierbare<br />

als auch als umspritzte Variante gehören<br />

zum Sortiment. Und jede Bauform gibt es in den vier unterschiedlichen<br />

Kodierungen K, L, S und T. Bei den unterschiedlichen<br />

Gerätesteckern stehen dem Konstrukteur<br />

zahlreiche Optionen offen: Varianten mit Flansch oder als<br />

Einlochmontage, als Vorderwand- oder Hinterwandmontage,<br />

mit Innengewinde oder Außengewinde. Auch eine<br />

orientierbare Variante ist im Programm. Damit lässt sich<br />

die Kodierung des Gerätesteckverbinders auch nach der<br />

Montage noch in die gewünschte Richtung orientieren.<br />

Der M12-Power (K+L) ermöglicht die Übertragung von<br />

16 A. Durch den Einsatz neuer Werkstoffe wird diese Steckerserie<br />

auch hohen mechanischen Ansprüchen gerecht.<br />

In gestecktem Zustand erfüllt der Steckverbinder<br />

die Schutzarten IP67 und IP69K. Der Temperaturbereich<br />

für die K- und L-kodierten Stecker geht bis zu +125 °C.<br />

Mit ihren hochwertigen und robusten Metallgehäusen<br />

sind die M12-Stecker auch für besonders anspruchsvolle<br />

Anwendungen in rauen Umgebungen hervorragend<br />

geeignet.<br />

ge<br />

www.hummel.com<br />

aus Burst-Modus und Turbo-<br />

Drive Bildraten von 56 fps. Mit<br />

Turbo-Drive sind konstante<br />

Datenraten von 31 fps möglich<br />

oder 14,3 fps ohne Turbo-<br />

Drive. Alle Kameramodelle<br />

sind mit Teledyne Dalsas Trigger-to-Image-Reliability<br />

(T2IR)<br />

ausgestattet, eine integrierte<br />

Kombination aus Hardwareund<br />

Softwarefunktionen, die<br />

vor Datenverlust schützt und<br />

so die Zuverlässigkeit von Inspektionssystemen<br />

verbessert. Das robuste<br />

Gehäuse misst 44 mm x 29 mm x 21 mm<br />

und wiegt 46 g. Der erweiterte Temperaturbereich<br />

wird mit -20 bis +60 °C angegeben.<br />

Die vier neuen Modelle sind als Monochromoder<br />

Farbversionen erhältlich.<br />

mc<br />

www.stemmer-imaging.de<br />

Bild: Stemmer Imaging<br />

Bild: Hummel<br />

Transponder-Sicherheitstechnik von Sick<br />

Erfahrung schaltet sicher<br />

Mit dem Transponder-Sicherheitsschalter<br />

STR1 bietet Sick in Kombination mit den Sicherheitssteuerungen<br />

ein perfekt aufeinander<br />

abgestimmtes System für Anwendungen,<br />

bei denen ein hoher Manipulationsschutz<br />

gefordert ist. Maschinenhersteller<br />

können nun je nach Codierungsstufe auf geforderte<br />

zusätzliche Montagemaßnahmen<br />

verzichten, z. B. auf verdeckte Montage,<br />

Montage außerhalb der Reichweite oder eine<br />

zusätzliche Verriegelung zum Plausibilitäts -<br />

check. Der hohe Manipulationsschutz des<br />

STR1 wird durch die verfügbaren Codierungsarten<br />

(universell, eindeutig und permanent)<br />

gewährleistet. Er hat überwachte Halbleiterausgänge<br />

(OSSDs), kann einzeln oder in<br />

Reihe sicher geschaltet werden und erfüllt<br />

Performance-Level PL e (EN ISO 13849). Er<br />

verfügt über ein kompaktes Vistal-Gehäuse,<br />

das eine hohe mechanische Festigkeit gewährleistet.<br />

Die elektromagnetische Verträglichkeit<br />

(EMV) macht den Sicherheitsschalter<br />

zusätzlich robust. Drei unterschiedlich große<br />

Betätiger, drei aktive Sensorflächen und<br />

unterschiedliche Montagerichtungen am Betätiger<br />

bieten nahezu unbegrenzte Montagemöglichkeiten<br />

und machen den STR1 dadurch<br />

sehr flexibel und einfach integrierbar.<br />

Da ein Sensor für verschiedene Anwendungen<br />

passt, profitiert der Anwender von einer<br />

reduzierten Lagerhaltung.<br />

ge<br />

www.sick.com<br />

Besuchen Sie uns auf<br />

ZwickRoell.tv<br />

Prüfen mit Verstand<br />

Unsere Leidenschaft<br />

ist Kundenorientierung.<br />

Prüfen mit Verstand.<br />

www.zwick.de<br />

Prüfsysteme<br />

Bild: Sick<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 95


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

VERFAHREN<br />

Um das Risiko von Verschleiß und Korrosion auszuschließen,<br />

erhalten Dichtsitze von Papiermaschinen im Nassbereich bei<br />

Pallas eine Keramikbeschichtung durch atmosphärisches<br />

Plasmaspritzen<br />

Bild: Pallas<br />

In eine18 000 °C heiße Plasmaflamme wird eine hochschmelzende,<br />

pulverförmige Keramikverbindung injiziert, die dort im<br />

Mikrosekundenbereich aufschmilzt und durch kinetische<br />

Energie auf die Werkstückoberfläche geschleudert wird<br />

Bild: Pallas<br />

Plasmaspritzen schützt Getriebe für Papiermaschinen im Nassbereich<br />

Der Korrosion keine Chance<br />

Getriebe von Maschinen, die im Nassbereich zum Einsatz kommen, bedürfen eines besonderen<br />

Schutzes vor Korrosion. Bewährt hat sich dabei das thermische Beschichten durch atmosphärisches<br />

Plasmaspritzen. Dabei wird eine sehr verschleiß- und korrosionsfeste Schutzschicht nach Maß<br />

aufgetragen, ohne dabei den Grundwerkstoff der korrosionsgefährdeten Dichtsitze zu verändern.<br />

Ursula Herrling-Tusch, freie Journalistin, Aachen<br />

Wo Drehmomente übertragen oder verändert werden sollen,<br />

entscheiden Verfügbarkeit und Wirkungsgrad über die Wirtschaftlichkeit<br />

der Anlagen. Auch unter anspruchsvollen Bedingungen<br />

sollen Antriebe immer länger, schneller und effizienter arbeiten.<br />

Stillstände sind unter allen Umständen zu vermeiden. Mit modernen<br />

Produktionsanlagen stellt sich die Wolfgang Preinfalk GmbH,<br />

ein führendes Unternehmen für Zahnrad- und Getriebefertigung mit<br />

Sitz in St. Ingbert, seit über 40 Jahren erfolgreich dieser Herausforderung.<br />

Ob im Berg- oder Tagebau, in Industrie oder Umwelttechnik:<br />

Der saarländische Antriebsspezialist bietet für jede Anforderung<br />

maßgeschneiderte Lösungen.<br />

Schutzschicht nach Maß<br />

So lässt ein führender Papierhersteller regelmäßig bei Preinfalk in<br />

kleiner Losgröße Getriebe für seine Papiermaschinen im Nassbereich<br />

anfertigen. Dieser Einsatzbereich stellt an die Oberflächenbeschaffenheit<br />

und Dichtheit der Getriebe besonders hohe Ansprüche.<br />

Der Grundwerkstoff am Dichtsitz ist durch Reibverschleiß der faserverstärkten<br />

Dichtung gefährdet und bietet damit bei der vorherr-<br />

schenden Feuchtigkeit eine Angriffsfläche für Korrosion. Schlimmstenfalls<br />

könnte sie dazu führen, dass Wasser ins Getriebe dringt und<br />

dieses nachhaltig zerstört. Um dieses Risiko zuverlässig auszuschließen,<br />

erhalten die Dichtsitze eine thermische Beschichtung<br />

durch atmosphärisches Plasmaspritzen. Diese Aufgabe vertraut<br />

Preinfalk auf Kundenwunsch der Pallas GmbH & Co. KG im rheinischen<br />

Würselen bei Aachen an, einem ausgewiesenen Experten im<br />

Bereich anspruchsvoller Oberflächentechnik.<br />

Bei dem Verfahren wird eine sehr verschleiß- und korrosionsfeste<br />

Schutzschicht nach Maß aufgetragen, ohne dabei den Grundwerkstoff<br />

der korrosionsgefährdeten Dichtsitze zu verändern. In die ca.<br />

18 000 °C heiße Plasmaflamme wird zu diesem Zweck eine hochschmelzende,<br />

pulverförmige Keramikverbindung injiziert, die dort im<br />

Mikrosekundenbereich aufschmilzt und durch die im Prozess entstandene<br />

kinetische Energie auf die Werkstückoberfläche geschleudert<br />

wird. Dort bilden die Partikel auf dem zu beschichtenden Substrat<br />

eine dichte, stark haftende Schicht, deren hohe Maßgenauigkeit<br />

und Reproduzierbarkeit zu den besonderen Kennzeichen dieses<br />

Verfahrens zählen. Neben der Größe des Bauteils sprechen zudem<br />

die lokal eng begrenzte Bearbeitung – der Spot misst nur 8 mm –<br />

und die exakte Steuerbarkeit der thermischen Belastung für die<br />

Beschichtung der stark beanspruchten Dichtsitze durch Plasma -<br />

spritzen. Die Vorgaben sind dabei hoch: Die Beschichtung der 700 kg<br />

96 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


BESUCHEN SIE UNS<br />

AUF DER POWTECH<br />

26. – 28. SEPT. 2017<br />

HALLE 4A, STAND 431<br />

Bild: Pallas<br />

schweren Großbauteile muss absolut porenfrei sein, eine Rauheit<br />

von R a<br />

0,4 μm aufweisen und nach der Endbearbeitung drallfrei geschliffen<br />

sein. Die Dichtsitze sollen innen und außen beschichtet werden,<br />

wobei es gilt, Rundlauftoleranzen von 1/1000 mm einzuhalten,<br />

damit das Komplettsystem die geforderte Dichtheit hat.<br />

Messbare Qualität in jeder Phase<br />

Nach der Prüfung auf Maßhaltigkeit werden die Zahnräder sorgfältig<br />

entfettet. Da die von Preinfalk bereits einbaufertig geschliffenen Randbereiche<br />

von Pallas weder geschliffen noch bearbeitet werden dürfen,<br />

wird das Zahnrad an diesen Stellen drei- bis vierlagig mit Abdeckband<br />

abgeklebt. Die geschliffene Verzahnung erhält vor dem Strahlen eine<br />

Metallhülse als Schutz. Im nächsten Schritt wird das Zahnrad an den<br />

zu beschichtenden Flächen innen und außen mit Edelkorund gestrahlt.<br />

Durch die exakte Einstellung von Körnung, Strahlwinkel und<br />

Druck lässt sich der benötigte Rauigkeitsgrad zwischen 45 und 55 μm<br />

einstellen und das Ergebnis protokollieren. „Bei uns lässt sich Qualität<br />

in jeder Phase messen“, erklärt Alexander Kalawrytinos, Geschäftsführer<br />

bei Pallas. Durch das Aufrauen wird die Oberfläche aktiviert,<br />

sodass die Schichten gut haften. Die eigentliche Beschichtung<br />

erfolgt anschließend per Roboter auf einem Beschichtungsdrehtisch.<br />

Ohne Umspannen werden dort Außen- und Innensitz am Zahnrad beschichtet.<br />

Um dabei eine gleichmäßige Temperaturverteilung zu gewährleisten,<br />

beschichtet Pallas die Dichtsitze alternierend innen und<br />

außen – 40 bis 50 Mal, bis die 250 μm dicke Schicht aufgebracht ist.<br />

Als Werkstoff kommt Chromoxid Cr O zum Einsatz. Diese harte<br />

2 3<br />

(65HRC) und verschleißfeste Oxidkeramik hat einen sehr geringen<br />

Porenanteil von 3 bis 5 %, der durch die Schichtdicke zu vernachlässigen<br />

ist. Aus diesem Grund gilt sie in der Papierindustrie als Standard.<br />

Im letzten Bearbeitungsschritt werden beide Sitze in einer Aufspannung<br />

innen und außen auf Endmaß geschliffen und poliert.<br />

Nach einer umfangreichen Endkontrolle auf Maßhaltigkeit, Rundlaufgenauigkeit,<br />

Rautiefe und Schichtdicke erhält Preinfalk die fertig<br />

beschichteten Zahnräder wieder zurück.<br />

jpk<br />

www.pallaskg.de<br />

Detaillierte Informationen zum<br />

thermischen Plasmaspritzen:<br />

http://hier.pro/hA79V<br />

Die Beschichtung der 700 kg<br />

schweren Großbauteile<br />

muss absolut porenfrei sein,<br />

eine Rauheit von Ra 0,4 μm<br />

aufweisen und nach der<br />

Endbearbeitung drallfrei<br />

geschliffen sein<br />

DOCH, DAS GEHT!<br />

Rohrsysteme sind so individuell wie ein Kunstwerk. Und genauso<br />

maßgeschneidert ist auch unser Service. Individuelle Beratung<br />

ist für uns selbstverständlich. Für die Realisierung gibt es unser<br />

unerschöpfliches Sortiment an Standard- und Sonderteilen.<br />

Beeindruckend, was damit alles geht.<br />

www.jacob-rohre.de<br />

Schwingungstechnik<br />

Eine gute Verbindung<br />

NO. 1 IN PIPEWORK SYSTEMS<br />

Gummi-Metall-Elemente für den Maschinenbau<br />

zur Schwingungs- und Schallreduzierung<br />

Liechtersmatten 5 · D -77815 Bühl · Tel. +49 72 23 804-0 · www.gmt-gmbh.de<br />

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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 97


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

VERFAHREN<br />

Die Umlenkspiegel<br />

in der Kavität im<br />

Resonator lenken den<br />

Pumpstrahl, der von<br />

den Dioden kommt,<br />

mehrmals durch den<br />

Scheibenkristall<br />

Bild: Trumpf<br />

Neuer Scheibenlaser von Trumpf<br />

Intelligente Systeme für Industrie 4.0<br />

Auf der Fachmesse Laser – World of Photonics in München zeigt Trumpf unter anderem die bereits in<br />

Shanghai vorgestellte neueste TruDisk-Scheibenlasergeneration. Mit ihrem intelligenten Innenleben<br />

soll sie optimale Hardware-Voraussetzungen für eine digitalisierte Zukunft und Industrie 4.0 schaffen.<br />

Jens-Peter Knauer, Redakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

Neue Konzepte und Technologien für die Lasertechnik von morgen<br />

wird Trumpf vom 26. bis 29. Juni 2017 auf der Fachmesse<br />

Laser – World of Photonics in München vorstellen. „Für uns wird<br />

das eine Messe der Superlative, wir können den Showdown kaum<br />

erwarten“, kündigt Klaus Löffler, Geschäftsführer und Vertriebsleiter<br />

der Trumpf Lasertechnik GmbH, voller Vorfreude an. „Wir wollen unseren<br />

Besuchern zeigen, wie wir uns die Zukunft der Lasertechnik<br />

vorstellen, welche Technologien immer relevanter werden und welche<br />

Vorteile sich daraus für den industriellen und wissenschaftlichen<br />

Einsatz ergeben.“<br />

Revolutionäres Konzept für Ultrakurzpulslaser<br />

Besonderes Augenmerk genießt hierbei ein neues Strahlführungskonzept<br />

für Ultrakurzpulslaser. Trumpf wird in München eine Technologiestudie<br />

vorstellen, die das Potenzial hat, die Lasermaterialbearbeitung<br />

mit Ultrakurzpulslaser zu revolutionieren. Hintergrund: Mit<br />

dem aktuellen Stand der Technik lassen sich ultrakurze Laserpulse<br />

nicht ohne Weiteres durch eine flexible Glasfaser in Richtung Werk-<br />

stück schicken – weil der Laserpuls aufgrund seiner hohen Intensität<br />

die Glasfaser zerstört. Das neue Konzept umgeht dieses Problem<br />

und schafft neue Möglichkeiten der flexiblen Integration von<br />

Laser in Maschinen und Anlagen. Wie das Ganze technisch funktioniert,<br />

will das Unternehmen in München genauer erläutern und vorführen.<br />

„Wir haben es hier mit einem echten Game Changer zu tun“,<br />

erklärt Löffler. „Das, was das erste industriell einsetzbare Laser -<br />

lichtkabel vor rund 30 Jahren war, nämlich der Durchbruch für<br />

Festkörperlaser, ist das neue Strahlführungskonzept heute für die<br />

Ultrakurzpulslaser.“<br />

Scheibenlaser mit intelligentem Innenleben<br />

Aus der vor wenigen Wochen in Shanghai vorgestellten neuen<br />

Scheibenlasergeneration wird in München das zweite TruDisk-<br />

Modell seine Weltpremiere feiern. Laut Herstellerangaben handelt<br />

es sich dabei um die bisher fortschrittlichsten High-Power-<br />

Festkörperlaser auf dem Markt. Besonderes Merkmal ist das intelligente<br />

Innenleben. Damit schafft die neue Scheibenlasergeneration<br />

optimale Hardware-Voraussetzungen für eine digitalisierte Zukunft<br />

und Industrie 4.0. Die Möglichkeit künftiger Zustands- und Trend -<br />

analysen, auch bekannt als Condition Monitoring und Predictive<br />

98 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


VERFAHREN<br />

WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

Condition Based Services helfen,<br />

eine zuverlässige Produktion mit hoher<br />

Verfügbarkeit sicherzustellen<br />

Der Optikaufbau eines TruDisk-Scheiben -<br />

lasers ist technologiebedingt unempfindlich<br />

gegen Laserstrahlung, die vom Werkstück<br />

reflektiert wird. Das macht ihn<br />

ausgesprochen robust<br />

Bild: Trumpf<br />

Maintenance, ist eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche<br />

Implementierung des Lasers in digitalisierten und vernetzten Fertigungshallen.<br />

„Die neue TruDisk-Generation ist nicht nur die fortschrittlichste und<br />

intelligenteste, sondern gleichzeitig auch die kompakteste und energieeffizienteste<br />

Scheibenlasergeneration, die wir bisher entwickelt<br />

haben“, sagt Klaus Löffle. „In Kombination mit unseren Condition<br />

Based Services für Zustands- und Trendanalysen sind sie das ideale<br />

Produktionsmittel für überlegene Fertigungslinien mit Industrie 4.0.“<br />

Die Condition Based Services sind ein Baustein von TruConnect, der<br />

Trumpf-Technologie für die vernetzte Fertigung und Industrie 4.0.<br />

Sie sollen die Verfügbarkeit und Produktivität vernetzter Laser -<br />

systeme erhöhen und Einsparpotenziale identifizieren.<br />

Alles neu: Steuerung, Dioden, Kühltechnik<br />

Dreh- und Angelpunkt der intelligenten TruDisk-Strahlquelle ist die<br />

neue Steuerung im Inneren, die sogenannte CPX. Sie ist sozusagen<br />

das Gehirn des Lasers – sämtliche Zustandsdaten und Prozess -<br />

parameter laufen dort zusammen. Unterschiedliche Sensoren erfassen<br />

während des Bearbeitungsprozesses beispielsweise die tatsächliche<br />

Laserleistung im Mikrosekundentakt, alle internen und externen<br />

Signalverläufe sowie die Auslastung der Strahlquelle oder<br />

den Zustand zusätzlicher Komponenten. Mit einem cleveren neuen<br />

Feature erhöht die neue TruDisk-Generation die Datenqualität dieser<br />

Messwerte deutlich: Das sogenannte Precision Time Protocol synchronisiert<br />

alle Sensoren und verpasst ihnen einen identischen Zeitstempel.<br />

In Zukunft wird Trumpf mit Hilfe der Condition Based<br />

Services diese – im Vorfeld vom Kunden freigegebenen – Daten und<br />

Parameter auswerten, Algorithmus-basierte Trendanalysen durchführen<br />

und gezielt Maßnahmen ergreifen können, um mögliche<br />

Ausfallrisiken der Laser im Vorfeld zu bestimmen und ungeplante<br />

Stillstände zu vermeiden.<br />

Die zweite entscheidende Weiterentwicklung im Inneren der neuen<br />

Scheibenlasergeneration sind die neuen Laserdioden, die das Unternehmen<br />

in seinem US-Werk in Princeton, New Jersey, entwickelt<br />

und produziert. Die neuen Laserdioden sind kompakter und gleichzeitig<br />

energieeffizienter. Das senkt nicht nur die Betriebskosten,<br />

sondern reduziert auch die Aufstellfläche des Lasers. Letztere ist<br />

mit 0,85 m² der Benchmark für Multikilowatt-Hochleistungslaser.<br />

Auf dieser kleinen Fläche ist auch die intelligente Kühlung des<br />

Lasers integriert, die Zulauftemperaturen des Kühlwassers von bis<br />

zu 26 °C ermöglicht. Daher ist in den meisten Fällen kein externes<br />

Kühlaggregat mehr notwendig.<br />

Bild: Trumpf<br />

Höherer Wirkungsgrad und neue Pulsfunktion<br />

Um die Energieeffizienz zu steigern, hat Trumpf nicht nur den<br />

Wirkungsgrad erhöht, sondern den Laser zudem mit einer neuen<br />

Pulsfunktion ausgestattet. Diese erlaubt es, selbst bei sehr kurzen<br />

Laser-Off-Zeiten zwischen zwei Bearbeitungsschritten den Strom<br />

der Pumpdioden auf null Ampere herunterzufahren. Hinzu kommt<br />

ein intelligentes Energiemanagement, bei dem der Laser je nach Arbeitsvorgang<br />

zwischen unterschiedlichen Energiesparmodi wechseln<br />

kann. Das reduziert den Energieverbrauch auf ein Mindestmaß.<br />

Der ebenfalls überarbeitete Optikaufbau des Scheibenlasers sorgt<br />

für eine optimale Ausnutzung des Dioden-Pumplichts.<br />

Der Scheibenlaser ist robust und für den rauen industriellen Einsatz<br />

geeignet. Dank modularem Aufbau lassen sich einzelne Komponenten<br />

und Funktionen auch vor Ort nachrüsten. Dabei ist das Anwendungsspektrum<br />

des Lasers sehr breit: vom Automobilbau über die<br />

Luft- und Raumfahrt, die Medizintechnik und Elektronik bis zur Zuliefer-<br />

und Schwerindustrie.<br />

www.trumpf.com<br />

Laser – World of Photonics: Halle A2, Stand 330<br />

Direkt zur Übersicht der Anwendungen:<br />

http://hier.pro/H3fst<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 99


WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

NEWS<br />

Thermoplastisches Polyurethan von BASF für Folien, Gewebe, Membranen und Garne sowie Schmelzklebstoffe<br />

Kunststoff zur Herstellung einer Vielzahl von Basismaterialien für die Textilindustrie<br />

Bild: BASF<br />

Die BASF präsentierte auf der Techtextil ihre<br />

Kompetenz bei Folien, Membranen, Geweben<br />

und Garnen sowie Schmelzklebstoffen –<br />

alle basierend auf Elastollan, dem thermoplastischen<br />

Polyurethan (TPU) des Unternehmens.<br />

Aufgrund seiner hohen Elastizität und<br />

mechanischen Belastbarkeit<br />

eignet sich der Kunststoff zur<br />

Herstellung einer Vielzahl<br />

von Basismaterialien für die<br />

Textilindustrie. Für den Einsatz<br />

als Laminierfolie für<br />

bedruckte Textilien bietet das<br />

Material eine ganze Reihe von<br />

Vorteilen: Neben einer sehr<br />

guten Materialhaftung sowie<br />

Wasch- und Abriebbeständigkeit<br />

weist es eine hervorragende<br />

Bedruckbarkeit auch<br />

bei komplexen Konturen auf.<br />

Darüber hinaus eignet sich das TPU nicht nur<br />

für vielseitig einsetzbare atmungsaktive und<br />

wasserdampfdurchlässige Membranen, sondern<br />

auch für besonders reißfeste Gewebe.<br />

In atmungsaktiven Textil- und Medizinmembranen<br />

eingesetzt, bietet Elastollan eine<br />

hohe Wasserdampfdurchlässigkeit. Beim Einsatz<br />

als Textilmembran überzeugt das Mate -<br />

rial damit, dass es wind- und wasserabweisend<br />

ist. Mit Elastollan ummantelte Polyesterfasern<br />

können u. a. zu UV-beständigen<br />

und hochflexiblen Geweben weiterverarbeitet<br />

werden. Mit zwei neuen Produkten unterstreicht<br />

der Hersteller zudem seine Rolle als<br />

Anbieter von integrierten Lösungen für TPU<br />

und TPU-basierte Klebstoffe. Elastollan Bondura<br />

ist ein TPU für lösemittelhaltige Klebstoffe<br />

und Extrusionsbeschichtungen. Es<br />

kann als Basispolymer für Einkomponentenklebstoffe<br />

oder in Kombination mit Vernetzungsmitteln<br />

verwendet werden. Elastollan<br />

Hotbond ist ein TPU für Schmelzklebstoffe.<br />

Der Schmelzflussindex kann abhängig vom<br />

jeweiligen Typ angepasst werden. bec<br />

www.pu.basf.eu<br />

Sichere Dünnblechverbindungen mit Vorloch von Ejot<br />

Prozesssichere und mehrfach wiederholbare Montage<br />

In den vergangenen Jahren haben sich die<br />

sogenannten Dünnblechschrauben im Markt<br />

durchgesetzt. Diese Schrauben haben ein<br />

metrisches 60°-Gewinde und sind meist mit<br />

konischer Spitze ausgeführt. Der Vorteil des<br />

metrischen Gewindes ist die kleinere Gewindesteigung<br />

im Vergleich zu Blechschrauben,<br />

wodurch mehr Schraubengewinde zum Eingriff<br />

kommt. Meist stellt aber das geformte<br />

Mutterngewinde den eigentlichen Schwachpunkt<br />

der Verbindung dar. Das Potenzial dieses<br />

Ansatzpunktes haben die Verbindungstechnikexperten<br />

von Ejot frühzeitig erkannt<br />

und eine spezielle Dünnblechschraube für ei-<br />

Bild: Ejot<br />

ne prozesssichere Montage im vorgelochten<br />

Dünnblech entwickelt. Die innovative Sheettracs-Schraube<br />

hat einen 45° (30°/15°) asymmetrischen<br />

Flankenwinkel, um damit aufgrund<br />

der geringeren Materialverdrängung<br />

ein stabileres Mutterngewinde im Einschraubblech<br />

zu erzeugen. Dadurch wird das<br />

Drehmomentniveau der Verschraubung erhöht<br />

und eine mehrfache Wiederholmontage<br />

ermöglicht. Im unteren, konischen Bereich<br />

der Schraube dreht sich der Flankenwinkel<br />

um, dadurch bildet sich der entstehende<br />

Durchzug in Einschraubrichtung aus. Die<br />

unrunde Gewindeformzone sorgt für ein einfaches<br />

zentriertes Ansetzen, die erhöhten<br />

Gewindebereiche ermöglichen ein sicheres<br />

Eindringen in den Blechwerkstoff. Im Gegensatz<br />

zu unrunden Gewindegeometrien erzielt<br />

der kreisrunde Querschnitt im oberen,<br />

tragenden Gewinde eine höhere Flankenüberdeckung.<br />

Die metrische Steigung der<br />

Sheettracs gewährleistet eine problemlose<br />

Austauschbarkeit mit metrischen Schrauben,<br />

z. B. im Reparaturfall. bt<br />

www.industrie.ejot.de<br />

Kugelsperrbolzen und federnde Druckstücke von KVT-Fastening<br />

Breites Portfolio in einer großen Anzahl von Ausführungen<br />

Bild: KVT<br />

KVT-Fastening bietet die Kugelsperrbolzen<br />

und federnden Druckstücke in einer Vielzahl<br />

von Ausführungen an. Über das Standard-<br />

Portfolio hinausgehende Sonderausführungen<br />

sowie luftfahrttaugliche Modelle sind auf<br />

Anfrage erhältlich. Die Kugelsperrbolzen<br />

bestehen aus korrosionsbeständigem, rostfreiem<br />

Stahl 1.4305 oder 1.4542 (ausscheidungsgehärtet)<br />

und sind mit Temperatureinsatzbereichen<br />

von maximal -30 bis +80 °C<br />

hoch belastbar. Unterschiedliche Griffarten (T<br />

und L, Pilz, Schutz, elastisch, ergonomisch,<br />

Mulde) sorgen für eine ergonomische Bedienung.<br />

Modellübergreifend zeichnen sich die<br />

federnden Druckstücke durch Federn aus<br />

nichtrostendem Stahl aus, die speziell auf<br />

Federweg und -kraft geprüft werden. Zur Verfügung<br />

stehen Kunststoff- sowie Metallausführungen<br />

aus nichtrostendem Stahl mit<br />

Innensechskant und Schlitz. Sie sind in Größen<br />

von M 3 bis M 24 und Durchmessern<br />

von 2,5 bis 12 mm mit Innensechskant,<br />

Kugel oder Schlitz erhältlich.<br />

bt<br />

www.kvt-fastening.de<br />

100 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


NEWS<br />

WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />

Bild: Rubis Precis<br />

Rubis Precis bietet Baugruppen aus Keramik- und Metallwerkstoffen nach Kundenzeichnung an<br />

Hochleistungsmaterialien für vielfältige Anwendungen<br />

Seit Januar 2017 bietet die französische<br />

Rubis-Precis-Gruppe neue Baugruppen in<br />

weiterentwickelten Keramik- und Metallwerkstoffen<br />

auf der Grundlage von Kundenzeichnungen<br />

an. Die Hightech-Materialien,<br />

die hauptsächlich verwandt werden, sind die<br />

Metalle Titan, Wolfram, Molybdän, Nickel,<br />

Platin, Gold, Tantal, Hafnium, Niob, Rhenium,<br />

Aluminium, Magnesium, Zirkonium, Chrom<br />

Kobalt, Iridium, Inconel und Hartmetall sowie<br />

weiter die Werkstoffe Kohlenstoff, Graphit,<br />

und PEEK (Polyetheretherketon). An weiterentwickelten<br />

keramischen Materialien hat<br />

der Hersteller Feinkeramik wie Aluminiumoxid,<br />

Zirkoniumoxid, Siliziumnitrid oder -karbid,<br />

Saphir, Rubin, Quarz, Glas, Zerodur, Wolframkarbid,<br />

Macor und Silizium im Portfolio.<br />

Zum Einsatz kommen solche Baugruppen<br />

aus Hochleistungswerkstoffen vor allem in<br />

den Branchen Medizin, Luftfahrt, Vertei -<br />

digung und Militär, Weltraum, Nuklear, Laboratorien<br />

und Forschung, wissenschaftliche<br />

Maschinen, Optik und Instrumentierung. bec<br />

www.rubis-precis.com<br />

Penibel<br />

genaues<br />

Dosieren<br />

DELO-DOT PN3<br />

Siemens: Gasturbinenschaufeln erfolgreich gedruckt<br />

Halten Test bei 13.000 min -1 und +1250 °C stand<br />

Bild: Siemens<br />

Siemens ist es erstmals gelungen, vollständig<br />

mit Additive Manufacturing (AM) gefertigte<br />

Gasturbinenschaufeln unter Volllast in einer<br />

Gasturbine zu testen. Das Unternehmen<br />

überprüfte dabei mehrere aus einer pulver -<br />

förmigen, hochtemperaturbeständigen Superlegierung<br />

mit polykristallinem Nickel<br />

gedruckte Turbinenschaufeln mit konventionellem<br />

Schaufeldesign. Die Bauteile wurden<br />

dabei 13.000 min -1 und Temperaturen von<br />

mehr als +1250 °C ausgesetzt. Zusätzlich<br />

testete das Unternehmen ein additiv gefertigtes<br />

neues Schaufeldesign mit einer komplett<br />

überarbeiteten und verbesserten internen<br />

Kühlungsgeometrie. Die verwendeten<br />

Schaufeln wurden bei Materials Solutions,<br />

dem erst kürzlich<br />

erworbenen Unternehmen<br />

in Worcester,<br />

Großbritannien,<br />

gefertigt. Materials<br />

Solutions ist spezia -<br />

lisiert auf die Fertigung<br />

von hochleistungsfähigen<br />

Bauteilen<br />

für Hochtemperaturanwendungen<br />

bei Turbomaschinen,<br />

bei denen Genauigkeit,<br />

Oberflächen -<br />

beschaffenheit und<br />

Materialqualität für<br />

die Leistungsfähigkeit der Komponenten entscheidend<br />

ist. Die Turbinenschaufeln wurden<br />

in einer industriellen Gasturbine des Typs<br />

SGT-400 mit einer Leistung von 13 MW<br />

installiert. Bei Volllast dreht sich jede der<br />

Schaufeln mit einer Geschwindigkeit von<br />

über 1600 km/h und trägt dabei die Last von<br />

11 t. Das in Lincoln getestete neue Schaufeldesign<br />

bietet verbesserte Kühleigenschaften,<br />

was die Effizienz der Gasturbinen weiter<br />

steigert.<br />

mc<br />

www.siemens.com<br />

Für schwer dosierbare Medien<br />

Höchste Dosiergenauigkeit<br />

Robuste Mechanik<br />

Einfache Reinigung<br />

Mehr Infos:<br />

www.DELO.de/PN3<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 101


SERVICE<br />

DAS ENGLISCHE FACH<br />

Technisches Englisch Stück für Stück – Inch by Inch –<br />

Messtechnik –<br />

measuring<br />

engineering<br />

Sie möchten Ihr technisches Englisch verbessern?<br />

Wir möchten es Ihnen so leicht wie möglich machen.<br />

Die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> veröffentlicht mit freundlicher<br />

Genehmigung des Autors Matthias Meier Monat für<br />

Monat Fachwörter zu technischen Themen, die<br />

Konstrukteure und Entwickler interessieren. Außerdem<br />

gibt es in jeder Ausgabe ein sogenanntes Pictorial, das<br />

auf unterhaltsame Weise technisches Englisch quasi in<br />

kleinen Häppchen anbietet.<br />

Bild: Sick<br />

G<br />

gap Abstand<br />

gas measuring cell Gassensor<br />

graph paper<br />

Millimeterpapier<br />

half-time<br />

Halbwertszeit<br />

Hall element<br />

Hallelement<br />

hand-held instrument Handmessgerät<br />

H<br />

hardness<br />

heat<br />

heat flow density<br />

heat quantity<br />

high-speed camera<br />

humidity<br />

I<br />

illumination intensity<br />

image processing<br />

Härte<br />

Wärme<br />

Wärmestromdichte<br />

Wärmemenge<br />

Hochgeschwindigkeitskamera<br />

Feuchte<br />

Beleuchtungsstärke<br />

Bildverarbeitung<br />

INCH<br />

ist ein Sprachmagazin für<br />

technisches Englisch und speziell<br />

auf die Bedürfnisse von Ingenieuren<br />

und Technikern ausgerichtet.<br />

www.inchbyinch.de<br />

inclination<br />

indicator<br />

inductance<br />

inductive<br />

K<br />

kinematic testing system<br />

L<br />

length<br />

level<br />

light barrier<br />

light intensity<br />

M<br />

magnetic<br />

mass<br />

mass flow<br />

material<br />

measurement<br />

measuring amplifier<br />

measuring cell<br />

measuring device<br />

measuring engineering<br />

measuring point<br />

mechanical<br />

modal analysis<br />

modal stimulator<br />

monitoring<br />

motor testing stand<br />

Neigung<br />

Anzeiger<br />

Induktivität<br />

induktiv<br />

Kinematikprüfsystem<br />

Länge<br />

Pegel<br />

Lichtschranke<br />

Lichtstärke<br />

magnetisch<br />

Masse<br />

Massenstrom<br />

Werkstoff<br />

Messung<br />

Messverstärker<br />

Messzelle<br />

Messgerät<br />

Messtechnik<br />

Messpunkt<br />

mechanisch<br />

Modalanalyse<br />

Modalerreger<br />

Überwachung<br />

Motorenprüfstand<br />

102 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


DAS ENGLISCHE FACHWORT<br />

WORT<br />

DAS E<br />

Industrie<br />

Kontakt<br />

Matthias Meier, Karlsruhe,<br />

Herausgeber der Zeitschrift<br />

‚Inch | Technical English – Inch by Inch‘<br />

www.inchbyinch.de<br />

N<br />

noise<br />

non-destructive<br />

O<br />

optical<br />

optical density<br />

optical fibre cable<br />

optoelectronic<br />

oscillation<br />

oscillation analysis<br />

oscilloscope<br />

Rauschen<br />

zerstörungsfrei<br />

INFO<br />

optisch<br />

Optische Dichte<br />

Glasfaserkabel<br />

optoelektronisch<br />

Schwingung<br />

Schwingungsanalyse<br />

Oszilloskop<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />

finden Sie auch<br />

als ePaper auf<br />

keosk !<br />

Für das englische Fachwort zeichnet Matthias Meier aus Karlsruhe<br />

verantwortlich, der die Zeitschrift ‚Inch | Technical English<br />

– Inch by Inch‘ herausgibt. Von ihm stammen auch die sogenannten<br />

Pictorials, die auf unterhaltsame Weise technisches<br />

Englisch quasi in kleinen Häppchen anbieten. Weitere Pictorials<br />

und Infos zur Inch finden Sie unter:<br />

inchbyinch.de<br />

PICTORIAL – MESSUHR<br />

Jetzt<br />

lesen!<br />

dial gauge<br />

contact point<br />

spindle/plug gauge<br />

clamping shank<br />

tolerance indicator<br />

pointer<br />

scale<br />

lifting device<br />

Messuhr<br />

Messtaster<br />

Messbolzen<br />

Einspannschaft<br />

Toleranzmarke<br />

Zeiger<br />

Skale<br />

Anlüfthebel<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.keosk.de/de/ee05ab3255/archive/<br />

Weitere Pictorials finden Sie unter: inchbyinch.de<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 103


i<br />

t<br />

SERVICE<br />

VERANSTALTUNGEN UND PUBLIKATIONEN<br />

All About Automation am 21. und 22. Juni 2017 in Essen<br />

Klare Ausrichtung auf Industrieautomation<br />

Die regionale Fachmesse für Industrieautomation<br />

All About Automation macht am 21.<br />

und 22. Juni 2017 Station in der Messe Essen.<br />

Stande Ende April hatten sich 125 Aussteller<br />

angemeldet. Dass die Messe wächst,<br />

steht damit fest: 2016 waren es 109 Aussteller.<br />

Die klare Ausrichtung auf Industrieautomation,<br />

Zeit für intensive Fachgespräche,<br />

kompetente Beratung und eine angenehme<br />

Messeatmosphäre zeichnen die All About<br />

Automation aus. Parallel findet erstmals der<br />

Praxis-Kongress Automation Meets Wireless<br />

statt. Anhand vieler Praxisbeispiele zeigen<br />

Die Individualisierung von<br />

Produkten ist mehr denn je ein<br />

wichtiges Thema auf der<br />

All About Automation<br />

Experten aus allen Bereichen der<br />

Automatisierungstechnik, wie<br />

man durch kabellose Systemwelten<br />

neue Anwendungen, technologische<br />

Möglichkeiten und Innovationen<br />

gestalten kann. Kompetenz<br />

für Funklösungen findet sich<br />

auch in der Messehalle. Die<br />

Stände der Aussteller, die zu diesem<br />

Thema Lösungen beisteuern können,<br />

sind mit dem Kongresslogo gekennzeichnet.<br />

Fester Bestandteil der Veranstaltung ist das<br />

kostenfreie, von Ausstellern gestaltete Vortragsprogramm<br />

auf der Talk Lounge in der<br />

Messehalle. Neue Technologien in der Bildverarbeitung,<br />

Software-as-a-Service, Retrofit<br />

von Maschinen, von Profibus zu Profinet, die<br />

Betriebssicherheitsverordnung und die EMV<br />

Richtlinie – das sind nur einige der praxisrelevanten<br />

Themen, zu denen Vorträge stattfinden.<br />

bt<br />

www.allaboutautomation.de<br />

Bil<br />

d:<br />

Unt<br />

itl<br />

ed<br />

Exh<br />

ib<br />

bi<br />

tio<br />

ns<br />

Rapid.Tech in Erfurt, 20. bis 22. Juni 2017<br />

Europäischer Event für<br />

additive Fertigung und 3D<br />

Rapid.Tech + FabCon 3.D haben sich als europäischer<br />

Event für additive Fertigung und<br />

3D-Druck etabliert. Internationalität, hohe<br />

Marktführerdichte und ein praxisorientierter<br />

Fachkongress prägen die Veranstaltung. Das<br />

Kongressprogramm wird am 20. Juni durch<br />

Chuck Hull, den Erfinder des 3D-Drucks eröffnet.<br />

Darüber hinaus zeigen Unternehmen,<br />

Forschungseinrichtungen und Netzwerke an<br />

allen drei Tagen aktuelle AM-Beispiele auf der<br />

begleitenden Fachmesse. Während die Rapid.Tech<br />

auf industrielle Anwendungen fo-<br />

Rittal mit neuem Produktkatalog<br />

System-Handbuch für Industrie und IT<br />

Bild: Bild: Rittal Rittal<br />

Ob für den Konstrukteur, Schaltanlagenbauer<br />

oder Rechenzentrums-Spezialisten – im neuen<br />

System-Handbuch 35 stellt Rittal sein<br />

komplettes, aktuelles Produktprogramm für<br />

Industrie und IT vor. Der 936-seitige Katalog<br />

bietet alles Wissenswerte über das weltweit<br />

umfangreichste Produktportfolio für Schalt-<br />

Im<br />

System-Handbuch<br />

35 stellt Rittal<br />

sein komplettes,<br />

aktuelles Produkt-<br />

programm vor<br />

schranktechnik, Klimalösungen, Stromverteilung<br />

und IT-Infrastrukturen. Neu sind Produkte<br />

und Lösungen von Rittal Automation Systems<br />

sowie von Eplan. Im Zuge der Digitalisierung<br />

steht das System-Handbuch 35 für<br />

eine zeitgemäße Vernetzung von Print und<br />

Online. Über den Internet-Auftritt erhält der<br />

Nutzer weitere wertvolle Informationen zu jedem<br />

Produkt. So leitet das PDF des Katalogs<br />

durch eine Verknüpfung von Bestellnummer<br />

und Internet direkt auf die entsprechende<br />

Produktseite. Datenblätter, Konfigurationshilfen,<br />

CAD-Daten, Videos, Konformitätserklärungen,<br />

Leistungsdiagramme, Approbationen,<br />

Montage- sowie Bedienungsanleitungen<br />

und vieles mehr stehen auf Knopfdruck<br />

zur Verfügung. Die direkte Anbindung an den<br />

Online Shop bietet sowohl dem Konstrukteur<br />

als auch dem Einkäufer komfortable Funktionen<br />

für den effizienten Beschaffungsprozess.<br />

Das Handbuch kann formlos und kostenfrei<br />

bei Rittal angefordert werden.<br />

bt<br />

www.rittal.de<br />

Unternehmen zeigen in Efurth aktuelle<br />

AM-Beispiele<br />

kussiert, dient die FabCon 3.D mit der 3D<br />

Printing Conference der internationalen<br />

3D-Druck-Community mit kreativen Start-<br />

Ups, Szene-Größen und Hobbyisten als Treffpunkt.<br />

Rund 200 Aussteller aus zehn Ländern<br />

haben sich zum europäischen Event angemeldet.<br />

Das Messeduo begrüßt dieses Jahr<br />

unter anderem Unternehmen aus Italien, Polen,<br />

Russland und den USA.<br />

bt<br />

www.rapidtech.de<br />

Bild: Messe Erfurt<br />

104 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


WEBINARE<br />

SERVICE<br />

Webinar Comsol Multiphysics am 13. Juni 2017, 14:00 Uhr<br />

Multiphysik-Simulation optimiert rotierende Maschinen und Bauteile<br />

Dr. Maria Iuga-<br />

Römer von Comsol<br />

Multipysics ist die<br />

Referentin<br />

Bilder: Comsol<br />

Das physikalische Verhalten von rotierenden<br />

Maschinen wird stark durch Vibrationen beeinflusst,<br />

die durch die Rotation und Struktur<br />

der Maschinen selbst verstärkt werden können.<br />

Bei praxisnahen Aufgabenstellungen in<br />

Anwendungen, in denen rotierende Maschinen<br />

und Bauteile vorkommen, sind Kenntnisse<br />

über die Rotordynamik daher sehr wichtig.<br />

Solche Anwendungen treten beispielsweise<br />

im Bereich Automotive und Luftfahrt, bei der<br />

Energieerzeugung sowie beim Design von<br />

elektrischen Produkten und Haushaltsgeräten<br />

auf. In diesem Webinar erhalten Sie am<br />

13. Juni 2017 einen Überblick über die Simulations-<br />

und Modellierungsmöglichkeiten der<br />

Software Comsol Multiphysics mit Fokus auf<br />

der Dynamik von rotierenden Maschinen und<br />

Bauteilen. Dafür verwenden wir das Rotordynamics<br />

Module – eine Erweiterung des<br />

Structural Mechanics Module. Anhand eines<br />

Beispielmodells analysieren wir die Variation<br />

der Eigenfrequenzen und der Eigenmoden<br />

als Funktion der Winkelgeschwindigkeit eines<br />

Rotorsystems. Die Ergebnisse können<br />

direkt in der Softwareumgebung ausgewertet<br />

und in verschiedenen Auftragungen präsentiert<br />

werden, z.B. als Campbell-Diagramme,<br />

modale und harmonische Orbits, Wasserfall-Plots<br />

oder Wirbel-Plots. Die Referentin<br />

ist Dr. Maria Iuga-Römer. Die Teilnahme ist<br />

kostenlos. Sie benötigen nur einen (mobilen)<br />

Internetzugang sowie einen Lautsprecher. bt<br />

http://kem.industrie.de/webinare/<br />

Zusammenarbeit mit externen Entwicklungspartner<br />

PLM endet nicht am Firmentor<br />

Wenn im Maschinenbau Entwicklungsaufgaben fremdvergeben<br />

werden, müssen sensible CAD-Daten oder andere technische Dokumente<br />

mit Entwicklungs-Partnern ausgetauscht werden. Hier ist<br />

höchste Transparenz und Sicherheit gefordert. Erfahren Sie in der<br />

Aufzeichnung des Webinars an einem konkreten Beispiel von Kuka<br />

Systems A&T, wie diese Herausforderung als Teil des Product Lifecycle<br />

Managements (PLM) mittels virtueller Projekträume organisiert<br />

wird.<br />

bt<br />

http://kem.industrie.de/webinare/<br />

Webcast Ansys<br />

Simulation von Verdrängermaschinen<br />

und Kreiselpumpen<br />

Pumpen und Kompressoren müssen heutzutage nach immer strengeren<br />

Richtlinien ausgelegt und optimiert werden. Mit Hilfe von Simulation<br />

können die vielfältigen physikalischen Fragestellungen, die<br />

in solchen Maschinen oft auftreten, effizient und ohne teure Prototypen<br />

untersucht werden. Erfahren Sie in diesem Webcast mehr darüber,<br />

wie komplexe , umfassende Workflows zur Multiphysik-Simulation<br />

besonders einfach realisiert werden können.<br />

bt<br />

http://kem.industrie.de/webinare/<br />

Magnetsysteme ı Magnetgummi ı Magnetfolie ı Bedruckte Magnete ı Magnethaftflächen<br />

Tel +49 9367 / 98977-0 ı Mail info@schallenkammer.de ı Web www.schallenkammer.de ı Shop www.magnetfolie.com<br />

Jetzt Katalog<br />

anfordern!<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 105


SERVICE<br />

ONLINE-NEWS<br />

Schnelle Profilauswahl durch Konfigurator<br />

Konfigurieren mit Item Machining Tool<br />

Die Projektdokumentation aller Prozessschritte und Positionen erfolgt<br />

automatisch über das Tool<br />

Bisher basierte der <strong>Konstruktion</strong>sprozess auf<br />

manuell angefertigten Zeichnungen, der Bearbeitung<br />

von Produktionsstücklisten und einer<br />

manuellen Kalkulation. Mit dem neuen<br />

Bild. Item<br />

Item Machining Tool gehören<br />

diese langwierigen<br />

und aufwändigen<br />

Bearbeitungsschritte<br />

der Vergangenheit an.<br />

Der Online-Konfigurator<br />

ermöglicht eine sekundenschnelle<br />

Profilauswahl<br />

über den Item Profilfinder.<br />

Dieser bietet<br />

die Möglichkeit, nach<br />

Produkteigenschaften<br />

zu filtern und führt zusätzlich<br />

Biegungs- und<br />

Knickungsberechnungen<br />

durch. Über- und<br />

Unterdimensionierungen<br />

werden dadurch effektiv<br />

vermieden. Nach der Auswahl des richtigen<br />

Profils platziert der Benutzer Verbinder<br />

oder andere Zubehörkomponenten per Dragand-Drop<br />

präzise und genau an der technisch<br />

geeigneten Stelle. Das beinhaltet auch die<br />

exakte Definition von Anschlussarbeiten, wie<br />

Durchgangs-, Stufen- oder Gewindebohrungen.<br />

Die direkte optische Kontrolle der Profile<br />

und Positionen erfolgt über die integrierte<br />

3D-Technologie. Fehlbestellungen werden so<br />

von vornherein ausgeschlossen. Kunden profitieren<br />

von einer deutlichen Effizienzsteigerung<br />

im gesamten Engineering-Prozess. Das<br />

Item Machining Tool ist ohne Installation auf<br />

jedem Endgerät verfügbar. Nach einem persönlichen<br />

Login sind Preise für Kunden sofort<br />

ersichtlich. Nach der Auswahl, Konfiguration<br />

und Bestellung eines kompletten Profils mit<br />

Verbindern und Zubehör werden die Artikel<br />

innerhalb von 72 Stunden versendet. Auch<br />

die Projektdokumentation aller Prozessschritte<br />

und Positionen erfolgt automatisch über<br />

das Tool. Diese dient als Basis für die Fertigung<br />

und für Nachbestellungen.<br />

bt<br />

http://item.engineering/DEde/machiningtool<br />

Messtechnik direkt vom Hersteller<br />

Wika mit neuem Online-Shop<br />

Im neuen Online-Shop können Kunden eine<br />

Vielfalt an Produkten ab sofort rund um die<br />

Uhr direkt vom Hersteller beziehen. Der Service<br />

bietet eine umfassende Auswahl mechanischer<br />

und elektronischer Druck- und Temperaturmessgeräte,<br />

ergänzt durch weitere Produkte<br />

aus den Bereichen Füllstandsmessung<br />

und Kalibriertechnik. Kunden können die Geräte<br />

in Standardausführung bestellen oder<br />

unkompliziert mit nur wenigen Klicks eine anwendungsspezifische<br />

Version konfigurieren.<br />

Wikas Lagerkapazität von rund einer Million<br />

Geräte ermöglicht eine schnelle Lieferung,<br />

der Versand ist ab einem Warenwert von 100<br />

Euro kostenfrei. Der Einkauf kann über die<br />

gängigen Zahlungsformen beglichen werden<br />

und erfolgt über eine sichere, SSL/TLS-verschlüsselte<br />

Verbindung. Fragen zum Online-<br />

Shop und dessen Angebot werden über eine<br />

Service-Nummer oder im Live-Chat beantwortet.<br />

bt<br />

www.shop.wika.de<br />

Bild: Wika<br />

Website-Upgrade bei Lee<br />

Online im neuen Look<br />

Bild: Lee<br />

Mit einem komplett neu<br />

strukturierten Internetauftritt<br />

und einer optischen<br />

Grunderneuerung<br />

in ein ansprechendes,<br />

modernes Design,<br />

präsentiert sich<br />

seit kurzem Lee Hydraulische<br />

Miniaturkomponenten.<br />

Dank des<br />

responsive Designs ist lee.de nicht nur auf<br />

Desktops, sondern auch auf Endgeräten wie<br />

Tablets und Smartphones gut zu erfassen.<br />

Mit der Webpräsenz können sich Interessierte<br />

nicht nur über das Unternehmen informieren,<br />

auch die umfangreiche Produktpalette<br />

und die dadurch entstehenden Möglichkeiten<br />

zur Verbesserung der eigenen Leistungsangebote<br />

werden in dieser neuen Strukturierung<br />

anschaulich präsentiert. Dazu gehören<br />

auch Neu- und Weiterentwicklungen im Bereich<br />

der Miniaturbauweise sowie Links und<br />

Downloads von Produktdatenblättern. Ein<br />

ständig aktualisierter Messekalender, ein Archiv<br />

vergangener Messen und ein Terminologie-Glossar<br />

für die Produktbeschreibung runden<br />

das neue Online-Angebot ab. Nützlich ist<br />

die neue Suchfunktion, um sich über ein Produkt<br />

oder ein Thema zu informieren. bt<br />

www.lee.de<br />

106 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


AKTUELL IN DER ELEKTRO AUTOMATION<br />

SERVICE<br />

Industrie<br />

Bild: Phoenix Contact<br />

Umfangreiche Schaltgeräte-Familie für alle Anwendungsbereiche<br />

Erfolgreich im Team<br />

Schaltgeräte sorgen für die zuverlässige Funktion<br />

des Gesamtsystems<br />

Eine Welt ohne Schalter ist nur schwer<br />

vorstellbar. Sicherlich sorgt eine Gas- oder<br />

Kerzenbeleuchtung für eine gemütliche<br />

Atmosphäre in den unzähligen Fabriken, in<br />

denen die Mitarbeiter die Produkte wieder<br />

mühsam in Handarbeit fertigen. So würde<br />

sich die Situation ohne den Einsatz elektri-<br />

scher Schaltgeräte tatsächlich darstellen. Bei<br />

der Betrachtung, welche Bedeutung Schaltgeräte<br />

in der Automatisierungstechnik<br />

haben, wird schnell deutlich, dass sie die<br />

Funktion des Gesamtsystems wesentlich<br />

beeinflussen. In der Welt der Interfaces<br />

haben insbesondere mit den Relais- und<br />

Halbleiterschaltern fast unbemerkt wichtige<br />

technologische Entwicklungen stattgefunden,<br />

die die Leistungsfähigkeit moderner<br />

Automatisierungsanlagen entscheidend bestimmen.<br />

Es ist also Zeit, die eigentlichen<br />

Hauptdarsteller der Automatisierungswelt<br />

mit ihrem besonderen Leistungsspektrum<br />

näher zu betrachten – wie beispielsweise das<br />

umfangreiche Portfolio von Phoenix Contact.<br />

Details dazu lesen Sie in der aktuellen elektro<br />

AUTOMATION 06/2017.<br />

Fachwissen für<br />

Interdisziplinäre<br />

Produktentwicklung<br />

Reibungslose Abläufe mit Endress + Hauser<br />

Knirschfreie Zuckerproduktion<br />

kem.de/digitalisierung<br />

Südzucker gehört zu den führenden Zuckerproduzenten<br />

weltweit und ist einer der größten<br />

Nahrungsmittelkonzerne Deutschlands.<br />

Am Standort Wabern wird unter anderem ein<br />

spezieller Zucker für die Waschmittelindustrie<br />

hergestellt. Während der Kampagne – der<br />

Hochsaison – arbeitet die Fabrik ohne Unterbrechung<br />

im 24-Stunden-Betrieb. Die jährliche<br />

Produktion des Werkes reicht aus, den<br />

Bedarf von knapp 3 Millionen Verbrauchern<br />

zu decken. Inwiefern exakte Werte von<br />

Messgeräten von Endress + Hauser dabei<br />

die Basis für eine optimale Produktions -<br />

Differenzdrucktransmitter mit Ventilblock verbaut<br />

im Ex-zugelassenen Transmitterschutzkasten<br />

steuerung bilden, lesen Sie in der aktuellen<br />

elektro AUTOMATION ab Seite 45.<br />

Bild: Endress + Hauser<br />

<strong>KEM</strong> Systems Engineering<br />

Speziell für Sie als Verantwortliche für<br />

den Entwicklungsprozess.<br />

Damit die Zusammenarbeit zwischen<br />

Mechanik- und Elektronik-Spezialisten,<br />

Softwarenentwicklern, Automatisierungsprofis<br />

und IT‘lern reibungslos klappt.<br />

Jährlich 2 Sonderausgaben mit vielen<br />

Anregungen und Ansätzen, wie sich die<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit in der<br />

Praxis methodisch und organisatorisch<br />

umsetzen lässt.<br />

Kombinierte Drehverbinder<br />

Für spezielle Einsätze<br />

Servotecnica entwickelt und fertigt elektrische<br />

Drehübertrager für jeden Einsatzzweck:<br />

Die wichtigste Funktion des Drehübertragers<br />

beziehungsweise Schleifrings ist es, Signale<br />

oder elektrische Leistungen von einer festen<br />

auf eine mobile Struktur zu übertragen,<br />

um eine durchgehende Rotation zwischen<br />

beiden Seiten zu ermöglichen. Sollen jedoch<br />

auch flüssige oder gasförmige Substanzen<br />

übertragen werden, sind ausgefeiltere<br />

Lösungen nötig. Mit seinen kombinierten<br />

Drehverbindern bietet Servotecnica hierzu<br />

Elektrische Drehübertrager beziehungsweise<br />

Schleifringe übertragen elektrische Signale von<br />

einer festen auf eine mobile Struktur<br />

Bild: Servotecnica<br />

eine Palette an Systemen an, die sich<br />

individuell an die jeweilige Anwendung<br />

anpassen lassen. Ausführliche Informationen<br />

dazu finden Sie ab Seite 74 in der elektro<br />

AUTOMATION 06/2017.<br />

Digitale<br />

Ausgabe<br />

lesen:<br />

aus develop³<br />

wird <strong>KEM</strong> Systems<br />

Engineering<br />

Aktuelle<br />

Ausgabe<br />

bestellen:<br />

Die passenden Medien<br />

für Ihre Branche:<br />

konradin.de/industrie<br />

media.industrie.de K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 107


ANTRIEBSTECHNIK<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

BÜRSTEN<br />

Kammerer Gewindetechnik<br />

www.kammerer-gewinde.com<br />

Kammerer Gewindetechnik GmbH stellt in Hornberg-<br />

Niederwasser im Schwarzwald hochwertige Gewindetriebe<br />

her. Dabei bietet Kammerer sämtliche<br />

Fertigungsverfahren zur Herstellung von Gewinden an.<br />

Das Produktprogramm umfasst Kugelgewindetriebe,<br />

Trapezgewindetriebe, Gleitgewindetriebe, Schnecken,<br />

Schneckenwellen, kundenspezifische Baugruppen und<br />

Komplettsysteme. Die Produkte finden weltweit Einsatz<br />

im Werkzeugmaschinenbau, im allgemeinen Maschinenbau,<br />

der Feinwerktechnik, in der Handhabungsautomotation<br />

und Robotik, in der Medizintechnik, der<br />

Lebensmitteltechnik, der Flugzeugindustrie und dem<br />

Automobilbau.<br />

ÜV Überlastschutz und Verbindungssysteme<br />

GmbH<br />

www.uev-gmbh.de<br />

Überlastschutz und Verbindungssysteme GmbH bietet<br />

als Hersteller sowohl Ausgleichskupplungen verschiedener<br />

Arten und Baugrößen als auch Sicherheitskupplungen<br />

für unterschiedliche Anwendungsfälle an.<br />

Im umfangreichen Produktportfolio finden Sie:<br />

– Metallbalgkupplungen<br />

– Federstegkupplungen<br />

– Sicherheitskupplungen<br />

30 Jahre Erfahrung in Entwicklung und Produktion<br />

ermöglichen es auch auf spezielle Kundenanforderungen<br />

zu reagieren und Sonderlösungen zu realisieren.<br />

KULLEN-KOTI GmbH<br />

www.kullen.de<br />

Technische Bürsten, die perfekt passen – Kullen-Koti<br />

ist der innovative Lösungspartner weltweit. Seit über<br />

100 Jahren.<br />

Für kundenspezifische industrielle Anwendungen in<br />

jeder Branche bietet Kullen-Koti genau die richtige<br />

Bürste – bis hin zu individuellen Sonderlösungen.<br />

Kullen-Koti macht die Auswahl und Realisierung der<br />

besseren Lösung einfacher, schneller und sicherer –<br />

durch Expertenkompetenz und eines der größten Produktprogramme<br />

der Welt.<br />

Bürstentechnologie von Kullen-Koti – für mehr Produktivität,<br />

Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in vielen<br />

Prozessen und für hocheffiziente Anwendungslösungen<br />

der Zukunft.<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

DICHTUNGSTECHNIK<br />

FEDERN<br />

REIFF Technische Produkte GmbH<br />

www.reiff-tp.de, www.reiff-tpshop.de<br />

REIFF Technische Produkte – kompetenter Partner der<br />

Industrie mit Schwerpunkt in der Erstausrüstung. Als<br />

Vollsortimenter verfügt REIFF über mehr als 140 000<br />

Produkte aus den Bereichen Antriebstechnik, Dichtungstechnik,<br />

Klebetechnik, Kunststofftechnik, Profiltechnik,<br />

Schlauchtechnik und Schwingungsdämpfung.<br />

Enge Partnerschaften zu namhaften Herstellern, eigene<br />

Produktionsstätten zur Be- und Verarbeitung und<br />

umfassende E-Business-Lösungen zeichnen REIFF aus.<br />

Ergänzt durch Vertriebstechniker, die beraten und entwickeln,<br />

wird REIFF zum verlässlichen Partner, dessen<br />

Leistungen weit über den Begriff Handel hinausgehen.<br />

GFD – Gesellschaft für Dichtungstechnik mbH<br />

www.gfd-dichtungen.de<br />

GFD-Gesellschaft für Dichtungstechnik mbH entwickelt<br />

und produziert Dichtungen und Dichtelemente für<br />

höchste Anforderungen und extreme Betriebsbedingungen.<br />

Die GFD Dichtungen- und Dichtelemente werden<br />

seit Jahren in den unterschiedlichsten Branchen mit<br />

Erfolg eingesetzt. Sei es z. B in der Armaturenindustrie,<br />

in der Werkzeugmaschinenindustrie, in Pumpen- und<br />

Verdichtern, in der chemischen Industrie sowie in der<br />

Lebensmittelindustrie und in vielen weiteren Branchen.<br />

Lieferprogramm:<br />

– Federelastische PTFE-Dichtungen<br />

– Metall-O- und C-Ringe<br />

– Radialwellendichtringe mit PTFE-Dichtlippe und<br />

Edelstahlgehäuse<br />

Schweizer GmbH & Co. KG<br />

www.schweizer-federn.de<br />

Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />

bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />

Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 90<br />

Mitarbeiter hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />

aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und<br />

Großserien.<br />

Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />

GmbH & Co. KG umfasst:<br />

• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />

• Draht- und Stanzbiegeteile<br />

• Mikrofedern<br />

• Laserschneidteile und komplette Baugruppen<br />

108 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


PARTNER FÜR ENGINEERING<br />

FLUIDTECHNIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

FLUIDTECH<br />

Andreas Lupold Hydrotechnik GmbH<br />

www.lupold.de<br />

Ihr Systempartner für Hydraulikkomponenten<br />

innovativer Hersteller von hydraulischen Hubgeräten,<br />

Ventilen, Pumpen, Steuer- und Regelgeräten bieten wir<br />

unseren Kunden Standardprogramme, Sonderlösungen,<br />

Serienfertigung (Klein- bis Großserien) und Entwicklungskompetenz<br />

für<br />

• Handhabungstechnik<br />

• Medizintechnik<br />

• Holztechnik<br />

• Gebäudetechnik<br />

• Ölfeuerungstechnik<br />

• Stationär- und Mobilhydraulik<br />

PSK Ingenieurgesellschaft mbH<br />

www.psk-weimar.com<br />

Die 1994 in Weimar gegründete Fa. PSK ist Hersteller<br />

und Händler von fluidtechnischen Geräten und kundenspezifischer<br />

Systemtechnik zur Steuerung und Regelung<br />

fluidtechnischer Medien.<br />

Das Produktportfolio umfasst neben Kunststoff-Pneumatikzylindern<br />

(Standardprogramm und FDA-Ausführung)<br />

auch elektromotorische Ventile unterschiedlicher<br />

Bauarten für extreme Einsatzbedingungen.<br />

Sonderlösungen im Bereich der Automatisierung, Fluidtechnik<br />

und Pneumatik runden das Produktportfolio ab.<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

MASCHINENELEMENTE<br />

SIGNALTECHNIK<br />

Sitema GmbH & Co. KG<br />

www.sitema.de<br />

Spezialist für Klemmeinheiten und Bremsen im<br />

Maschinenbau<br />

Wenn bei industriellen Anlagen Lasten zu halten sind<br />

darf, eines nicht zu kurz kommen: Sicherheit. Und für<br />

die sorgt die hocheffektive Klemmkopf-Technologie von<br />

SITEMA. Beispielsweise bei hydraulischen Pressen,<br />

Portalen und Werkzeugmaschinen.<br />

Produktgruppen<br />

• Klemmköpfe<br />

• Absturzsicherungen<br />

• Linearbremsen<br />

• Hydraulisch, Pneumatisch, Elektrisch<br />

Smalley Europa<br />

www. smalley.com/de<br />

Das vor mehr als 50 Jahren gegründete Unternehmen<br />

Smalley Steel Ring Company ist zum Weltmarktführer<br />

bei der Fertigung und Entwicklung von Spirolox<br />

Sicherungsringen, Schnappringen mit einheitlichem<br />

Querschnitt und Wellenfedern geworden. Smalley hat<br />

mit der Einführung modernster Produkte die Messlatte<br />

vorgegeben und wird alles dafür tun, dass seine<br />

Innovationen den Weg in die Zukunft auch weiterhin<br />

aufzeigen.<br />

WERMA Signaltechnik GmbH + Co.KG<br />

www.werma.com<br />

WERMA – Intelligente Signaltechnik<br />

Die Produkte und Lösungen von WERMA machen Prozesse<br />

sicher und halten sie effizient am Laufen. So sparen<br />

Sie nicht nur Zeit und Geld, sondern können Abläufe<br />

auch nachhaltig optimieren.<br />

In unserem aktuellen Katalog finden Sie ein umfangreiches<br />

Angebot an:<br />

Signalsäulen, Systemen zur Optimierung von Fertigung,<br />

Montage und Logistik, Signalleuchten und Ampeln,<br />

Hupen und Sirenen, Optischen und Akustischen Kombinationen.<br />

Fordern Sie gleich Ihr persönliches und kostenloses<br />

Exemplar an oder besuchen Sie uns auf unserer Homepage<br />

unter www.werma.com<br />

VERBINDUNGSTECHNIK<br />

Fakten zu Unternehmen, Details zu Angebots- und Leistungsspektrum finden<br />

Sie im Firmenverzeichnis auf kem.de.<br />

Scannen Sie hier und gelangen Sie zur Online-Anbieterübersicht!<br />

Bookmark!<br />

www.kem.de/firmenverzeichnis<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />

www.schrauben-gross.de<br />

Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />

und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />

Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />

Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />

über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />

Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />

107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />

bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />

zur Senkung Ihrer Beschaffungs kosten um bis zu 70 %.<br />

K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 109


IMPRESSUM<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

ACI-Laser GmbH, Nohra ........... 9<br />

Andreas Lupold Hydrotechnik<br />

GmbH, Vöhringen .................. 109<br />

ASCO Numatics GmbH,<br />

Ölbronn-Dürrn ......................... 69<br />

DELO Industrie Klebstoffe<br />

GmbH & Co KGaA,<br />

Windach ................................ 101<br />

Eisele Pneumatik GmbH,<br />

Waiblingen .............................. 45<br />

elobau GmbH & Co.KG,<br />

Leutkirch ................................. 85<br />

Endress+Hauser Messtechnik<br />

GmbH+Co. KG,<br />

Weil am Rhein ................... 19–22<br />

Dr. Fritz Faulhaber GmbH &<br />

Co.KG, Schönaich .................. 112<br />

Fraba GmbH, Köln ................... 37<br />

GFD-Gesellschaft für<br />

Dichtungstechnik mbH,<br />

Brackenheim ......................... 108<br />

GMT Gummi-Metall-<br />

Technik GmbH, Bühl ............... 97<br />

Ferdinand Gross<br />

GmbH & Co KG,<br />

Leinfelden-Echterdingen ....... 109<br />

Herbert Hänchen<br />

GmbH & Co. KG, Ostfildern ... 63<br />

Höhl & Westhoff, Wuppertal ... 73<br />

HSB Automation GmbH,<br />

Reutlingen .............................. 57<br />

Hyprostatik Schönfeld GmbH,<br />

Göppingen ............................... 74<br />

icotek GmbH, Eschach ........... 91<br />

IDS Imaging Development<br />

Systems GmbH, Obersulm .... 81<br />

VORSCHAU<br />

Wälzlager aus Edelstahl Rostfrei sichern einen<br />

zuverlässigen Rund-um-die-Uhr-Betrieb unter<br />

Einhaltung hoher Hygienestandards<br />

ILME GmbH, Wiehl ................ 93<br />

ITM UNITEC GmbH,<br />

Backnang ................................ 77<br />

Fr. Jacob Söhne<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Porta Westfalica ...................... 97<br />

Kammerer-Gewindetechnik<br />

GmbH, Hornberg ...... 108<br />

Kistler Instrumente AG,<br />

CH-Winterthur ........................ 89<br />

Kullen-KOTI GmbH,<br />

Reutlingen ............................. 108<br />

Metrofunk Kabel-Union GmbH,<br />

Berlin ....................................... 17<br />

MICRO-EPSILON-MESS-<br />

TECHNIK GmbH & Co. KG,<br />

Ortenburg ................................. 3<br />

August Mink KG, Göppingen .... 7<br />

Novotechnik Messwertaufnehmer<br />

OHG, Ostfildern .............. 87<br />

Proto Labs GmbH,<br />

Feldkirchen ............................. 29<br />

PSK Ingenieurgesellschaft mbH,<br />

Erfurt ..................................... 109<br />

R + W Antriebselemente GmbH,<br />

Klingenberg ............................. 13<br />

Reichelt Chemietechnik<br />

GmbH & Co.,<br />

Heidelberg ....................... 92,109<br />

Reiff Technische Produkte<br />

GmbH, Reutlingen ................ 108<br />

Schallenkammer Magnetsysteme<br />

GmbH, Kürnach .............. 105<br />

Schweizer GmbH & Co.KG,<br />

Reutlingen ............................. 108<br />

Bild: WZV/Schaeffler Technologies<br />

Siemens AG Process Industries<br />

and Drives Divis, Bocholt ........ 11<br />

SITEMA GmbH & Co.KG,<br />

Karlsruhe ............................... 109<br />

SKF GmbH, Schweinfurt ......... 47<br />

SLF Spindel- und Lagerungstechnik<br />

Fraureuth GmbH,<br />

Fraureuth ................................ 75<br />

Smalley Steel Ring Company,<br />

US-Lake Zurich,<br />

IL 60047 ........................... 35,109<br />

Walter Stauffenberg<br />

GmbH & Co. KG, Werdohl ...... 73<br />

STEGO Elektrotechnik GmbH,<br />

Schwäbisch Hall ...................... 31<br />

Dr. Erich Tretter GmbH & Co.<br />

Maschinenelemente,<br />

Rechberghausen ..................... 49<br />

Türk & Hillinger GmbH,<br />

Tuttlingen .................................. 5<br />

WEH GmbH Verbindungstechnik<br />

/ Precision Conn,<br />

Illertissen ................................ 71<br />

Peter Welter GmbH & Co. KG,<br />

Erftstadt .................................. 45<br />

WERMA Signaltechnik<br />

GmbH + Co.KG,<br />

Rietheim-Weilheim ............... 109<br />

WSCAD electronic GmbH,<br />

Bergkirchen ............................ 25<br />

Zwick GmbH & Co. KG, Ulm .. 95<br />

ÜV Überlastschutz und<br />

Verbindungsysteme GmbH,<br />

Mömlingen ............................ 108<br />

Wälzlager sorgen für Bewegung in unzähligen<br />

mechanischen Anwendungen. Insbesondere in der<br />

Lebensmittelindustrie kommt es auf den richtigen<br />

Dreh an. Ob in Umlenktrommel, Abfüllanlage, Wasch-,<br />

Polier- oder Förderanlage: Eine ebenso leistungsfähige<br />

wie hygienische Wälzlagertechnik ist hier unverzichtbar.<br />

Dauerhafte Korrosions- und Verschleißbeständigkeit<br />

sowie optimale Reinigungsfähigkeit machen<br />

Edelstahl Rostfrei mit Qualitätssiegel deshalb zum<br />

Werkstoff der Wahl bei der sicheren Herstellung<br />

und Verarbeitung von Nahrungsmitteln.<br />

<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> 7-8/2017 erscheint am 27.07.2017<br />

ISSN 1612–7226<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Redaktion:<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. Michael Corban (co), Phone + 49 711 7594–417<br />

Stellvertretender Chefredakteur:<br />

Johannes Gillar (jg), Phone + 49 711 7594–431<br />

Redakteure:<br />

Dr.-Ing. Ralf Beck (bec), Phone +49 711 7594–424;<br />

Dipl.-Ing. Andreas Gees (ge), Phone +49 711 7594–293;<br />

Irene Knap B.A. (ik), Phone +49 711 7594–446;<br />

Jens-Peter Knauer (jpk), Phone +49 711 7594–407;<br />

Bettina Tomppert (bt), Phone +49 711 7594–286<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Gabriele Rüdenauer,<br />

Phone +49 711 7594–257<br />

E-Mail: kem.redaktion@konradin.de<br />

Layout:<br />

Matthias Rösiger, Phone +49 711 7594–273<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Dipl.-Ing. Jürgen Goroncy<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Andreas Hugel, Phone +49 711 7594–472<br />

Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 52 vom 1.10.2016<br />

Auftragsmanagement:<br />

Annemarie Olender, Phone +49 711 7594–319<br />

Leserservice:<br />

Ute Krämer,<br />

Phone +49 711 7594–5850<br />

Fax +49 711 7594–15850<br />

E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />

<strong>KEM</strong> erscheint monatlich und wird kostenlos nur an<br />

qualifizierte Empfänger geliefert.<br />

Bezugspreise: Inland 85,00 € inkl. Versandkosten und<br />

MwSt.; Ausland: 85,00 € inkl. Versandkosten.<br />

Einzelverkaufspreis: 8,60 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier<br />

Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />

werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />

von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />

Auslandsvertretungen:<br />

Großbritannien: Jens Smith Partner ship, The Court, Long<br />

Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA, Phone 01256<br />

862589, Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.co.uk<br />

Schweiz: IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstr.3,<br />

CH-8406 Winterthur, Phone +41 52 633 08 88,<br />

Fax +41 52 633 08 99, E-Mail: f.stoll@iff-media.ch USA:<br />

TD.A. Fox Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn<br />

Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001, Phone +1 212<br />

8963881, Fax +1 212 6293988, detleffox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors,<br />

nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte keine Gewähr. Alle in <strong>KEM</strong><br />

erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen<br />

gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen.<br />

Printed in Germany.<br />

© 2017 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen.<br />

EDA<br />

110 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017


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überragenden Verhältnis von Drehmoment zu Grösse bieten die<br />

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und bringen dabei weniger als die Hälfte an Gewicht auf die Waage<br />

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112 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017

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