KEM Konstruktion 06.2017
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Das<br />
Engineering<br />
Magazin<br />
06 2017<br />
www.kem.de<br />
Digitale und reale Dimensionen innovativer Produkte<br />
Titelstory Seite 50<br />
Polymergleitlager erweisen sich<br />
als langlebiger und günstiger<br />
Schneller und<br />
individueller<br />
3D-Druck<br />
Seite 30<br />
Normen<br />
in der Praxis<br />
Serie Sicherheitstechnik<br />
Seite 90<br />
Laser als Basis<br />
für Industrie 4.0<br />
World of Photonics<br />
Seite 98<br />
Im Gespräch | „Materialkompositionen als Chance“<br />
Dr. Peter Reichelt, Geschäftsführer Reichelt Chemietechnik – Seite 14<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 1
Industrie<br />
Fachwissen für Interdisziplinäre<br />
Produktentwicklung<br />
<strong>KEM</strong> Systems Engineering<br />
Speziell für Sie als Verantwortliche für den Entwicklungsprozess.<br />
Damit die Zusammenarbeit zwischen Mechanik- und Elektronik-<br />
Spezialisten, Softwarenentwicklern, Automatisierungsprofis<br />
und IT‘lern reibungslos klappt.<br />
Jährlich 2 Sonderausgaben unter anderem mit diesen Themen:<br />
• Systems Engineering – Methoden & Tools<br />
• Industrie 4.0 / Internet of Things (IoT)<br />
• Mechatronische Konfiguration<br />
• Product Livecycle Management (PLM)<br />
• Durchgängige Entwicklungs- und Programmiertools<br />
• MES-Lösungen als Mittel der Wahl für die<br />
ganzheitliche Steuerung<br />
• Kommunikation/Security<br />
• IT-Infrastruktur<br />
... und vielen Anregungen und Ansätzen, wie<br />
sich die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
in der Praxis methodisch und organisatorisch<br />
umsetzen lässt.<br />
aus develop³<br />
wird <strong>KEM</strong> Systems<br />
Engineering<br />
kem.de/digitalisierung<br />
Digitale<br />
Ausgabe<br />
2 K|E|M<br />
lesen:<br />
<strong>Konstruktion</strong> 06 2017<br />
Aktuelle<br />
Ausgabe<br />
bestellen:<br />
Hier finden Sie die passenden<br />
Medien für Sie und Ihre Branche:<br />
konradin.de/industrie<br />
media.industrie.de
EDITORIAL<br />
Tief Luft holen und hoch in<br />
die Luft gehen<br />
Einfach mal tief Luft holen und durchatmen. Atmen ist für die meisten von uns<br />
selbstverständlich, aber es gibt auch Menschen, die unter ernsthaften gesund -<br />
heitlichen Problemen leiden, und daher rund um die Uhr auf ein Beatmungsgerät<br />
angewiesen sind. Das mobile, nur 1,8 kg leichte Beatmungsgerät EO-150<br />
des französischen Medizintechnikherstellers Eove, das aktuell als leichtestes<br />
mobiles Gerät in dieser Branche gilt, ermöglicht den Patienten mehr Freiheit<br />
und Mobilität. Eines der wichtigsten Bauteile dieses Beatmungsgeräts ist ein<br />
eingangsdruckausgleichendes Proportionalventil von Asco (Seite 62f).<br />
Neben ihrer Verwendung als Atemgas wird komprimierte Luft in der Industrie<br />
als Energiemedium zum Antreiben von Zylindern, Turbinen oder auch von Rohrpost<br />
verwendet. Ein neues Druckluft-Rohrleitungssystem bei Ebm-Papst Mulfingen<br />
am Standort Hollenbach bietet mehr Effizienz bei Installation und Betrieb sowie<br />
Langlebigkeit (Seite 68ff).<br />
Hoch in die Luft geht es mit den Ultraleicht- und LSA-Flugzeugen des nordfriesischen<br />
Flugzeugbauers Breezer Aircraft. LSA steht für Light Sport Aircraft<br />
und bezeichnet einmotorige Leichtflugzeuge mit ein oder zwei Sitzen. Die<br />
durchsichtige Plexiglashaube der 1,16 m breiten Pilotenkanzel der Breezer-<br />
Sportmaschine ist ein wichtiges Bauteil der <strong>Konstruktion</strong>. Sie muss immer sicher<br />
und fest in ihrer Position bleiben und sich zum Ein- und Aussteigen auch im<br />
Notfall schnell und problemlos öffnen lassen. Deshalb werden wartungsfreie<br />
Teleskopschienen von Rollon zur Führung und Befestigung des beweglichen<br />
Teils der Plexiglashaube eingesetzt (Seite 48f).<br />
DER NEUE<br />
KONFOKALE<br />
INDUSTRIESTANDARD<br />
confocalDT IFC2421/22<br />
Konfokaler Mittelklasse-Controller<br />
in Ein- und Zweikanal-Ausführung<br />
Hochpräzise Weg- und Abstandsmessung<br />
auf nahezu allen Oberflächen<br />
Dickenmessung von Glas und<br />
transparenten Objekten<br />
2 Sensoren mit nur einem Controller<br />
Extrem kleiner Messfleck zur<br />
Erfassung kleinster Teile<br />
Einfache Bedienung über Webbrowser<br />
Für eine sichere Landung von Sport- und kleineren Geschäftsflugzeugen sorgen<br />
zuverlässige Zusatz-Notausfahreinrichtungen des Bruchsaler Unternehmens<br />
Hydraulik-Liftsysteme (HLS). Hier finden sich die präzisen Miniaturwechselventile<br />
von Lee im Regelfall in Fahrwerkszylindern oder kleinen Ventilblöcken am Bremssystem<br />
wieder (Seite 64f).<br />
Dr.-Ing. Ralf Beck<br />
Redakteur<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />
ralf.beck@konradin.de<br />
Übrigens: Nicht nur Überflieger haben jetzt die Möglichkeit, durchgängiges,<br />
softwaregestütztes Engineering im E-Co-Lab (Engineering Collaboration Lab) zu testen.<br />
Interessenten können sich direkt beim Fraunhofer IEM melden (Details s. Seite 6f)<br />
Tel. +49 8542 1680<br />
www.micro-epsilon.de/konfokal
Inhalt<br />
06 2017<br />
TITELTHEMA<br />
Kunststoff schlägt Metall<br />
bei Gleitlagern<br />
Sie sind heute weltweit im Einsatz, Hochleistungskunststoffe<br />
für bewegte Anwendungen. Im Alltag ebenso wie<br />
in industriellen Umgebungen. Iglidur-Kunststoffgleitlager<br />
von Igus verdrängen metallische Lösungen dabei zunehmend.<br />
Denn die Tribo-Polymere bieten viele Vorteile.<br />
Bild: Protiq<br />
30<br />
Der industrielle 3D-Druck eröffnet auch<br />
neue Möglichkeiten im Produktdesign.<br />
Was sich alles umsetzen lässt, zeigt das<br />
Leistungsspektrum der Protiq GmbH.<br />
Magazin<br />
Branchennews<br />
<strong>KEM</strong> fragt nach zum E-Co-Lab (Engineering Collaboration Lab) ......... 6<br />
Rittal eröffnet Lefdal Mine Datacenter in Norwegen ....................... 8<br />
Mehr Raum für Innovationen bei Delo in Windach ......................... 10<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> Porträt<br />
Dr. Peter Reichelt, Geschäftsführer Reichelt Chemietechnik<br />
„Neue Materialkompositionen lösen spezielle Aufgaben“ ............ 14<br />
Messe<br />
All About Automation in Essen ..................................................... 104<br />
Rapid.Tech in Erfurt ..................................................................... 104<br />
Bild: Festo<br />
60<br />
Digitalisierte Pneumatik für die Industrie 4.0 zeigte Festo unter<br />
der Bezeichnung Festo Motion Terminal auf der Hannover Messe.<br />
Nun genügen 2/2-Wegeventile, die kombiniert über Motion Apps<br />
programmiert werden.<br />
Trends<br />
Digitalisierung<br />
Zuken will Entwickler von administrativen Aufgaben entlasten ..... 23<br />
Alles unter einem Hut dank erweiterter <strong>Konstruktion</strong>s-Suite ........ 24<br />
Axoom Solutions macht Industrie 4.0 erlebbar .............................. 26<br />
3D-Druck und Werkstoffe für den 3D-Druck<br />
Pulverbettbasiertes Laserschmelzen mit Metallen ........................ 27<br />
Einsatz des 3D-Drucks in der Industrie .......................................... 30<br />
3D-Druck beschleunigt die Produkt-Bearbeitungsprozesse ........... 33<br />
Mehr wirtschaftliche Hebelwirkung mit Connected Prototyping ... 36<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> Perspektiven<br />
3D-Druck/Additive Manufacturing<br />
Zwischen Kinderschuh-Status und ausgereiftem Prozess ............. 38<br />
Bild: Keller<br />
82<br />
Die Schweizer FPT Motorenforschung AG entwickelt<br />
Motoren für das Powertrain-Segment von CNH<br />
Industrial. An 30 Prüfständen setzt man auf die<br />
Drucktransmitter von Keller.<br />
Automatisierung<br />
Sensoren & Messtechnik<br />
Nano-präzise Messtechnik für High-End-Anwendungen ................ 78<br />
Strömungsschalter für ökonomische Durchflussüberwachung ...... 80<br />
Druckmessung unter anspruchsvollen Einsatzbedingungen .......... 82<br />
Elektrotechnische Bauelemente<br />
Stiftkühlkörper für Datenzentren und mehr ................................... 84<br />
Signal- und Arbeitsleuchten für explosionsgefährdete Bereiche .... 86<br />
Hohe Ausfallkosten zuverlässig vermeiden .................................... 88<br />
Sicherheitssysteme<br />
Sicherheitstechnik für Maschinen – Teil 1 ................................... 90<br />
Produkt-News aus dem Bereich Automatisierung. ..................... 92<br />
4 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
NEU!<br />
FLEX - Flexible Rohrheizkörper<br />
HLP - Heizpatronen<br />
50<br />
Bild: Igus<br />
RHK - Rohrheizkörper<br />
Maschinenelemente<br />
Gleit- & Wälzlager<br />
Linearführungen in X-life-Qualität für die Automatisierung ........ 42<br />
Präzisionslager für Werkzeugmaschinen nach Maß .................... 46<br />
Teleskopschienen im Cockpit des Leichtflugzeugs Breezer ........ 48<br />
Langlebige Kugelgewindetriebe auf Basis<br />
detaillierter Analysen .................................................................. 54<br />
Leichtbau-Linearsysteme aus Aluminium mit Direktantrieb ....... 56<br />
Titelstory<br />
Kunststoff schlägt Metall bei Gleitlagern .................................... 50<br />
Fluidtechnik<br />
Zuverlässige Speicherung von hydraulischer Energie ................. 58<br />
Festo digitalisiert die Pneumatik für Industrie-4.0 ..................... 60<br />
Proportionalventil für mobiles Beatmungsgerät ......................... 62<br />
Wechselventile in hydraulischen Notausfahreinrichtungen ......... 64<br />
Hydrostatische Elemente in Flachschleifmaschinen ................... 66<br />
Durchdachtes Druckluft-Rohrleitungssystem für mehr Effizienz . 68<br />
Messkupplungen für Hydrauliksysteme ..................................... 71<br />
Produkt-News aus dem Bereich Maschinenelemente ............... 72<br />
Werkstoffe/Verfahren<br />
Verfahren<br />
Plasmaspritzen schützt Getriebe im Nassbereich ...................... 96<br />
Scheibenlaser von Trumpf mit intelligentem Innenleben ............ 99<br />
Produkt-News aus dem Bereich Werkstoffe/Verfahren ............. 100<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> Service<br />
Das englische Fachwort: Messtechnik ..................................... 102<br />
Veranstaltungen und Publikationen ........................................... 104<br />
Webinar: Multiphysik-Simulation .............................................. 105<br />
Online-Tipps: Konfigurieren mit Item Machining Tool .............. 106<br />
Aktuell in der elektro AUTOMATION ......................................... 107<br />
Rubriken<br />
Editorial ......................................................................................... 3<br />
Wir berichten über ...................................................................... 10<br />
Vorschau .................................................................................... 110<br />
Inserentenverzeichnis ............................................................... 110<br />
Impressum ................................................................................ 110<br />
RP - Rohrwendelpatronen<br />
HP/HPQ - Hohlpatronen<br />
TE - Temperatursensoren<br />
ALW - Leistungswiderstände<br />
QUALITÄT AUS<br />
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Technischer Support<br />
und weitere Produkte<br />
auf Anfrage<br />
seit 1963
MAGAZIN<br />
NACHGEFRAGT<br />
NACHGEFRAGT<br />
Industrie und Wissenschaft bauen deutschlandweit Testumgebung auf<br />
„Durchgängiges Engineering<br />
im E-Co-Lab einfach mal testen“<br />
Der Spitzencluster it’s OWL hat zusammen mit dem KIT und Vertretern aus der Industrie den Startschuss<br />
für den Aufbau einer deutschlandweiten Testumgebung für softwaregestützte Engineering-<br />
Konzepte gegeben. Ziel ist, insbesondere Mittelständlern zu ermöglichen, mit geringem Aufwand<br />
einfach neue Ideen auszuprobieren und Erfahrungen auszutauschen.<br />
Michael Corban, Chefredakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />
Wollen mit dem E-Co-Lab mittelständischen Unternehmen Chancen<br />
eröffnen (v.l.n.r.): Thomas Böck (Mitglied der Konzernleitung der Claas<br />
Gruppe), Georg Kraft (Senior Director Industrial Equipment, Dassault<br />
Systèmes), Prof. Roman Dumitrescu (Geschäftsführer it‘s OWL und Direktor<br />
Fraunhofer IEM), Prof. Jivka Ovtcharova (Institutsleiterin am KIT und Direktorin<br />
am Forschungszentrum Informatik FZI), Dr. Christian Tschirner (Abteilungsleiter<br />
Digital Engineering & Collaboration, Fraunhofer IEM und Ansprechpartner<br />
für das E-Co-Lab) sowie Matthias Knoke (Leiter<br />
Virtuelle Produktentwicklung bei Miele)<br />
Über die zunehmende Komplexität von Entwicklungsprojekten aufgrund<br />
des immer engeren Zusammenspiels von Mechanik, Elektrotechnik<br />
und Software berichtet die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> nicht zuletzt in<br />
der zweimal pro Jahr erscheinenden Sonderausgabe Systems Engineering.<br />
Um zu zeigen, welche Rolle ein durchgängiges, softwaregestütztes<br />
Engineering spielen kann, bauen Industrie und Wissenschaft<br />
nun zusammen sogenannte E-Co-Labs auf – Testumgebungen, in denen<br />
interessierte Unternehmen Konzepte und Ideen einfach testweise<br />
einmal im wahrsten Sinne des Wortes ‚durchspielen‘ können. Das Angebot<br />
richtet sich vor allem an Mittelständler und unterstützt diese<br />
nicht zuletzt über den so möglichen Erfahrungsaustausch.<br />
Das hinter dem E-Co-Lab (Engineering Collaboration Lab) stehende<br />
Netzwerk kann sich sehen lassen, umfasst es doch einige der Haupt -<br />
akteure im Spitzencluster it’s OWL. Vor allem die Beteiligung des Landmaschinenherstellers<br />
Claas und des Haushaltsgeräteherstellers Miele,<br />
die solche Konzepte bereits erfolgreich in der Praxis umsetzen, dürfte<br />
ein nicht zu unterschätzender Vorteil sein. Auf wissenschaftlicher Seite<br />
ist das Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik IEM mit<br />
von der Partie, das sich bereits seit Jahren mit dem Systems Engineering<br />
(SE) beschäftigt und 2013 den Nutzen durchgängiger Werkzeugket-<br />
Bild: Konradin Mediengruppe<br />
ten in der Studie „Systems Engineering in der industriellen Praxis“ herausgestellt<br />
hat. Dreh- und Angelpunkt ist deswegen auch das SE Live<br />
Lab, in dem das E-Co-Lab angesiedelt ist. Da das Netzwerk deutschlandweit<br />
aufgebaut werden soll, ist zudem von Beginn an auch das<br />
Karlsruher KIT mit an Bord – seinerseits ebenfalls erfahren in der Umsetzung<br />
digitaler Konzepte. Die Engineering-Umgebung steuert<br />
schließlich der französische Softwarehersteller Dassault Systèmes in<br />
Form der 3DExperience-Plattform bei.<br />
Das Konzept des E-Co-Labs selbst ist einfach: Unternehmen erhalten<br />
einen Testzugang für die Engineering-Lösung und können – am Beispiel<br />
eines eigenen Projektes! – den Nutzen verschiedener Anwendungen<br />
für die eigene Entwicklungsarbeit testen und validieren. Im Vordergrund<br />
stehen durchgängige Engineering-Prozesse und eine vernetzte<br />
Zusammenarbeit. Mittels eines solchen Testzugangs entwickelten übrigens<br />
Miele, Dassault Systèmes und das Fraunhofer IEM bereits 2015<br />
einen Demonstrator, der auch auf der Hannover Messe zu sehen war.<br />
Nachfolgend jeweils ein Statement der Initialpartner zum E-Co-Lab:<br />
Thomas Böck, Mitglied der Konzernleitung der Claas Gruppe: „Wir<br />
wollen uns sowohl austauschen als auch von anderen lernen, nicht zuletzt<br />
aber auch kommende Fragestellungen eruieren – die sich im Unternehmen<br />
nicht so einfach behandeln lassen. Genau dafür ist solch ein<br />
Testbed interessant, weil es zudem die Chance bietet, mit Wissenschaftlern<br />
gemeinsam Fragestellungen zu präzisieren. Entscheidend<br />
ist, dass eben nicht nur das Tool, sondern vor allem die dahinterstehende<br />
Methodik für uns interessant ist. Auf Basis dieser Erkenntnisse können<br />
wir dann den Umbau unserer eigenen Organisation vorantreiben.“<br />
Matthias Knoke, Leiter Virtuelle Produktentwicklung bei Miele:<br />
„Durchgängigkeit in der Produktentwicklung mechatronischer Systeme<br />
bedeutet, dass die verschiedenen Aspekte des Entwicklungsprozesses<br />
– wie das Anforderungsmanagement oder die Systemsimulation<br />
mit Hilfe einer gemeinsamen Datenbasis – miteinander verknüpft sind.<br />
6 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
NACHGEFRAGT<br />
NACHGEFRAGT<br />
MAGAZIN<br />
So wird die effiziente Zusammenarbeit großer und interdisziplinärer<br />
Entwicklerteams ermöglicht. Für uns selbst ist dabei insbesondere die<br />
Nachverfolgbarkeit im Entwicklungsprozess wichtig.“<br />
Prof. Jivka Ovtcharova, Institutsleiterin am KIT und Direktorin am<br />
Forschungszentrum Informatik FZI: „Das Thema Systems Engineering<br />
ist angesichts der wachsenden Dynamik und Komplexität in der<br />
Produktentwicklung eminent wichtig für den Mittelstand. Die Möglichkeit,<br />
in einer vernetzten Umgebung frei von Angst experimentieren zu<br />
können – mit eigenen Modellen! –, erlaubt es, ein Gefühl dafür zu bekommen,<br />
welche Tools und Konzepte ein Unternehmen voranbringen.<br />
Nicht zuletzt mit dem 2014 am KIT gegründeten ‚Industrie 4.0 Collaboration<br />
Lab‘ im Lifecycle Engineering Solutions Center (LESC) können<br />
wir hier auch unsere Erfahrungen beisteuern. Wichtig ist das Thema<br />
auch für die Ingenieursausbildung – Interaktivität und Praxisorientierung<br />
sind für Sudierende extrem wichtig.“<br />
Prof. Roman Dumitrescu, Direktor am Fraunhofer IEM und Geschäftsführer<br />
it’s OWL: „Moderne Softwarelösungen bieten viel, besonders<br />
der Mittelstand tut sich mit der Nutzung aber schwer – das Vorgehen<br />
ist unklar, die hohen Investitionskosten schrecken ab, weswegen<br />
Unternehmen meist zu vermeintlich überschaubareren und kostengünstigeren<br />
Einzellösungen greifen. Eine durchgängige Produktentwicklung<br />
ist hiermit aber schwer umzusetzen. Umfragen belegen, dass<br />
durchgängige Werkzeugketten – in Verbindung mit einem sinnvollen<br />
methodischen Ansatz! – in der Industrie als Erfolgsrezept bereits erkannt<br />
aber noch nicht umgesetzt werden. Im Spitzencluster it’s OWL<br />
haben wir das Entwickeln mit Softwareunterstützung speziell im Mittelstand<br />
aber bereits erprobt und wollen diese Erfahrung weitergeben.<br />
Georg Kraft, Senior Director Industrial Equipment, Dassault Systèmes:<br />
„Gerade kleinere und mittlere Unternehmen stehen vor der Herausforderung,<br />
die Komplexität der Produktentwicklung in den Griff zu<br />
bekommen. Hier wollen wir durch die Bereitstellung unserer Plattform<br />
die Möglichkeit bieten, das einfach einmal auszuprobieren – ohne vorab<br />
in langen Projekten die Eignung von Entwicklungsumgebungen evaluieren<br />
zu müssen. So lässt sich herausfinden, wie sich Konzepte wie<br />
das Systems Engineering oder weitergehend auch die Umsetzung von<br />
Industrie 4.0 im eigenen Unternehmen realisieren lassen.“<br />
Hinweise:<br />
[1] Einen Bericht zu den bei Miele gesammelten Erfahrungen veröffentlicht die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />
in der am 10. Okt. 2017 erscheinenden Sonderausgabe Systems Engineering<br />
2 2017. Interessenten können unter kem.redaktion@konradin.de eine Ausgabe bestellen.<br />
[2] Erste Ergebnisse werden auf dem Tag des Systems Engineerings TdSE vorgestellt, der<br />
von 8. bis 10. Nov. 2017 im Heinz Nixdorf Museumsforum in Paderborn stattfindet.<br />
[3] Unernehmen, die Interesse am E-Co-Lab und am Erfahrungsaustausch haben,<br />
können sich bei Dr.-Ing. Christian Tschirner, Fraunhofer IEM direkt melden:<br />
Tel. 05251/5465334, christian.tschirner@iem.fraunhofer.de<br />
Geplanter Projektstart für das E-Co-Lab ist Sommer 2017.<br />
Weiterführende Infos zum E-Co-Lab<br />
(Engineering Collaboration Lab):<br />
http://hier.pro/RaGOP<br />
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<strong>Konstruktion</strong> 06 2017 7
MAGAZIN<br />
BRANCHENNEWS<br />
Europas wohl umweltfreundlichste Rechenzentrum steht in Norwegen<br />
Rittal eröffnet Lefdal Mine Datacenter<br />
Das kosteneffizienteste, sicherste und umweltfreundlichste Rechenzentrum in Europa zu sein – das ist das Ziel<br />
von Lefdal Mine Datacenter (LMD) in Norwegen. Mit der Eröffnung Mitte Mai 2017 hat das Rechenzentrum die<br />
Ausbaustufe 1 abgeschlossen und 45 MW Kühlleistung sind nun einsatzbereit. Die Anlage im ehemaligen<br />
Bergwerk setzt Maßstäbe für die Rechenzentrumsindustrie.<br />
Die Daten werden von Felswänden geschützt, die eine natürliche Abschirmung bieten<br />
Als strategischer und Technologiepartner bietet<br />
Rittal vorkonfigurierte, modulare und skalierbare<br />
Infrastruktur für dieses Rechenzentrumsprojekt.<br />
Anlässlich der Eröffnung sagte<br />
Dr. Karl-Ulrich Köhler, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
von Rittal International: „Die<br />
laufende digitale Transformation wird zweifellos<br />
zu einer höheren Nachfrage an Rechenzentrumskapazität<br />
führen und in der Folge zu<br />
Bild: Rittal<br />
der Fertigungslinien und -anlagen,<br />
wie das Werk für Mobileund<br />
Windlösungen in Forli Italien<br />
sowie der Neubau einer<br />
Produktionsstätte im indischen Pune für Getriebe<br />
in industriellen Anwendungen. Darüber<br />
hinaus wurde bereits angekündigt, dass<br />
die Konzernzentrale nach Industrie 4.0-Anforderungen<br />
und modernen Energieeffizienzkriterien<br />
neu gebaut werden soll. Produktseitig<br />
gesehen bietet Bonfiglioli bereits für eine<br />
Vielzahl seiner Produkte ein Condition-Monieiner<br />
hocheffizienten Industrialisierung der<br />
Rechenzentrumsinfrastruktur und Dienstleistungen,<br />
mit anderen Worten – einer intelligenten<br />
Standardisierung. Als Spezialisten auf<br />
diesem Gebiet sind wir überzeugt von hocheffizienter<br />
Industrialisierung.“ An der Westküste<br />
von Norwegen gelegen, wird das<br />
120000 m² große Rechenzentrum ausschließlich<br />
mit erneuerbaren Energien betrieben.<br />
Darüber hinaus wird es durch Wasser<br />
aus dem nahegelegenen Fjord gekühlt. Die<br />
Energiekosten sind entsprechend gering und<br />
das System erreicht einen PUE-Wert (Power<br />
Usage Effectiveness) von weniger als 1,15.<br />
Zudem bietet das LMD große Flexibilität, da<br />
der verfügbare Speicherplatz sehr variabel<br />
ist. Die Größe und die Kapazität, die die 16<br />
Meter hohen Hallen im Berg sowie die dazugehörige<br />
Logistik bieten, ermöglichen somit<br />
unterschiedliche, skalierbare Lösungen. Darüber<br />
hinaus wird das Lefdal Mine Datacenter<br />
eines der sichersten Rechenzentren<br />
Europas werden. Die Daten werden von Felswänden<br />
geschützt, die eine natürliche Abschirmung<br />
gegen elektromagnetischen Impulse<br />
(EMP) bieten. Die Anlage ist nur von<br />
zwei Zutrittspunkten zugänglich und bietet<br />
damit ein hohes Maß an natürlicher Sicherheit<br />
und Zugangskontrolle. Der Aufbau und<br />
die Dokumentation der Infrastruktur-Installationen<br />
sind streng vertraulich. Speziell ausgebildetes<br />
Personal überwacht die Anlage rund<br />
um die Uhr.<br />
bt<br />
www.rittal.de<br />
Umsatz in Asien und Amerika legt überproportional zu<br />
Bonfiglioli wächst weiter<br />
Der italienische Antriebsspezialist verbuchte<br />
2016 mit 790 Mio. Euro Umsatz das nächstes<br />
Rekordjahr seiner über sechzigjährigen Geschichte.<br />
In den letzten drei Jahren stieg der<br />
Umsatz in den Regionen Asien und Amerika<br />
mit mehr als 20 % am stärksten, besonders<br />
in Brasilien, China, Indien und Russland. Jedoch<br />
sind Europa und der Mittlere Osten mit<br />
fast 57 % des Gesamtumsatzes nach wie vor<br />
die wichtigsten Märkte. Der Rest des Umsatzes<br />
teilt sich auf in 20 % in Nord- und Südamerika<br />
sowie 23 % in der Region Asien/Pazifik,<br />
bei einer jährlichen Wachstumsrate von<br />
15 %. Bonfiglioli ist überzeugt, dass die Produktionswerke<br />
die Grundlage für den Kundennutzen<br />
sind. Deshalb investiert das Unternehmen<br />
große Summen in sein Produktportfolio<br />
sowie die Weiterentwicklung der Pro-<br />
duktionsstätten. Zudem verstärkt<br />
Bonfiglioli seine weltweite<br />
Präsenz und Produktionskapazitäten<br />
durch den<br />
Ausbau des Forschungs- und<br />
Entwicklungszentrums und<br />
Bonfiglioli verstärkt seine weltweite Präsenz unter anderem durch<br />
den Neubau einer Produktionsstätte in Pune, Indien, für Getriebe<br />
in industriellen Anwendungen<br />
toring-System an, das den Antrieb überwacht,<br />
notwendige Wartungsarbeiten meldet<br />
und damit längere Stillstandzeiten verhindert.<br />
Für das Geschäftsjahr 2017 prognostiziert der<br />
Antriebsspezialist aus Italien einen lebhaften<br />
Markt mit weiterhin positivem Wachstum. ik<br />
www.bonfiglioli.de<br />
Bild: Bonfiglioli<br />
8 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 9
MAGAZIN<br />
BRANCHENNEWS<br />
Mehr Raum für Innovation in Windach<br />
Forschungsministerin Wanka weiht Delo-Gebäude ein<br />
„Offenheit,<br />
Erreichbarkeit und<br />
kurze Wege – das<br />
spiegelt unsere<br />
gelebte Kommu -<br />
nikationskultur<br />
wider.“<br />
Bild: Delo<br />
Die Geschäftsführerin Sabine Herold und die<br />
Bundesforschungsministerin Wanka testen<br />
die Festigkeit eines Klebstoffes bei der Einweihungsfeier<br />
in Windach<br />
In Anwesenheit von Bundesforschungsministerin<br />
Johanna Wanka eröffnete Delo am<br />
Standort Windach ein neues Verwaltungsgebäude.<br />
Auf einer Fläche von 4600 m² bietet<br />
es ausreichend Raum für 150 weitere Arbeitsplätze.<br />
Das moderne Gebäude fügt sich<br />
harmonisch in die bestehende, gradlinige Bebauung<br />
mit ihrem lockeren Campuscharakter<br />
ein. Bei der Innenarchitektur legte das Unternehmen<br />
besonderen Wert auf gute Arbeitsbedingungen,<br />
Transparenz und Flexibilität.<br />
Der Mittelständler erzielte zuletzt 38 % des<br />
Umsatzes von 95 Mio. Euro mit Produkten,<br />
die jünger als drei Jahre sind. „Deutschland<br />
ist stark als Innovationsführer und Exporteur<br />
von forschungsintensiven Gütern. Dafür<br />
brauchen wir neben guten politischen Rahmenbedingungen<br />
mutige Unternehmen wie<br />
Delo, die mit innovativen Produkten internationale<br />
Märkte erreichen und erfolgreich Nischen<br />
besetzen. Solche ,Hidden Champions‘<br />
unterstützen wir, mit Forschung und mit einer<br />
modernen Fachkräfteausbildung“, sagte<br />
Bundesforschungsministerin Johanna Wanka<br />
bei ihrem Unternehmensbesuch. Wie bei<br />
den bestehenden Gebäuden besitzen alle<br />
Büros im Neubau Glasfronten nach innen.<br />
Das sorgt nicht nur für viel natürliches Tages-<br />
licht, sondern fördert auch den Austausch.<br />
„Durch die Türen und Wände aus Glas sieht<br />
man gleich, ob ein Kollege telefoniert oder<br />
gerade Zeit hat“, so Herold. „Der Weg zur Besprechung<br />
in der nächsten WLAN-Arbeitslounge<br />
beträgt meist nur wenige Meter.“<br />
In den letzten Jahren wurden bereits die Labor-,<br />
Produktions- und Lagerkapazitäten erweitert.<br />
Da das Unternehmen seit Bezug des<br />
Standortes Windach 2007 die Mitarbeiterzahl<br />
von 180 auf 580 mehr als verdreifacht hat,<br />
wurde nun die Erweiterung nötig.<br />
bt<br />
www.delo.de<br />
Wir berichten über<br />
Airtec ............................................. 72<br />
Altair .............................................. 38<br />
Amazone ....................................... 38<br />
Amphenol FCI ............................... 84<br />
Ansys ............................................ 38<br />
Asco Numatics .............................. 62<br />
Atlas Copco ................................... 12<br />
Atos ............................................... 73<br />
Attocube Systems ......................... 78<br />
August Steinmeyer ........................ 54<br />
Aventics ......................................... 76<br />
B&R ......................................... 12, 94<br />
BASF ............................................ 100<br />
Bender ........................................... 88<br />
Bonfiglioli ......................................... 8<br />
Bosch ............................................. 12<br />
Breezer Aircraft ............................. 48<br />
Cadfem .......................................... 38<br />
Canyon Bicycles ............................ 36<br />
Claas ................................................ 6<br />
Comsol Multiphysics ................... 105<br />
Conrad Business ........................... 94<br />
CTX Thermal Solutions .................. 84<br />
Dassault Systèmes .......................... 6<br />
Datron ............................................ 76<br />
Delo ............................................... 10<br />
Ebm-Papst Mulfingen .................... 68<br />
Ejot .............................................. 100<br />
Emerson ........................................ 62<br />
EOS ............................................... 38<br />
Eove .............................................. 62<br />
Eplan ............................................. 25<br />
Euchner ......................................... 90<br />
Festo ............................................. 60<br />
Fibro .............................................. 72<br />
Findling .......................................... 76<br />
FPT Motorenforschung ................. 82<br />
Franke ............................................ 56<br />
Fraunhofer IEM ............................... 6<br />
Fraunhofer-Institut für Graphische<br />
Datenverarbeitung IGD .................. 38<br />
Ganter ............................................ 74<br />
Heinz Stöckel Werkzeugmaschinen<br />
..................................... 66<br />
Hermle .......................................... 38<br />
Hummel ........................................ 95<br />
Hydraulik-Liftsysteme .................... 64<br />
Hyprostatik Schönfeld ................... 66<br />
IDS ................................................ 92<br />
Igus ............................................... 50<br />
IMI Buschjost ................................ 73<br />
Intel ............................................... 94<br />
Item ............................................. 106<br />
Kaydon .......................................... 46<br />
Kegelmann Technik ........................ 36<br />
Keller ............................................. 82<br />
KIT ................................................... 6<br />
Knapp Wälzlagertechnik ................. 75<br />
KVT-Fastening .............................. 100<br />
Lapp .............................................. 92<br />
Lee ........................................ 64, 106<br />
Liebherr-Aerospace ....................... 38<br />
LineMetrics ................................... 94<br />
Mader ............................................ 68<br />
Miele ............................................... 6<br />
Minitec .......................................... 13<br />
Minitec Smart Solutions ................ 13<br />
MSC .............................................. 38<br />
MVTec ........................................... 93<br />
Nachi .............................................. 76<br />
Norelem ........................................ 75<br />
NSK ................................................ 74<br />
Optibelt ......................................... 77<br />
Orbit Antriebstechnik .................... 77<br />
Pallas ............................................. 96<br />
Parker Hannifin ........................ 12, 58<br />
Patlite ............................................ 86<br />
Phoenix Contact ...................... 30, 93<br />
Physikalisch-Technische<br />
Bundesanstalt ............................... 78<br />
Polytec ........................................... 94<br />
Preinfalk ........................................ 96<br />
Protiq ............................................. 30<br />
Proto Labs ..................................... 33<br />
RCT Reichelt Chemietechnik ......... 14<br />
Renishaw Plc ................................. 38<br />
Rittal ........................................ 8, 104<br />
Rodriguez ...................................... 46<br />
Rollon ...................................... 12, 48<br />
Rubis Precis ................................. 101<br />
Schaeffler ...................................... 42<br />
Sick ................................................ 95<br />
Siemens ........................... 24, 25, 101<br />
Simufact ........................................ 38<br />
Sony ........................................ 92, 95<br />
Stauff ............................................. 72<br />
Stemmer Imaging ......................... 95<br />
Teledyne Dalsa .............................. 95<br />
Trumpf ........................................... 98<br />
Turck .............................................. 94<br />
Uhing ............................................. 13<br />
Universität Erlangen-Nürnberg ...... 38<br />
Voss Fluid ...................................... 71<br />
Voxeljet .......................................... 38<br />
Wika ............................................ 106<br />
Wittenstein .................................... 78<br />
Yamaichi ........................................ 93<br />
Zuken ............................................ 23<br />
10 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
Was bewegt 24/7?<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 11
MAGAZIN<br />
BRANCHENNEWS<br />
PERSONEN<br />
Mats Rahmström,<br />
Atlas Copco<br />
Mats Rahmström ist neuer<br />
Präsident und Vorstandsvorsitzender<br />
der schwedischen<br />
Atlas Copco AB. Er löst<br />
Ronnie Leten ab, der den<br />
Konzern acht Jahre lang erfolgreich<br />
geführt hatte. Rahmström ist der zwölfte<br />
CEO und Präsident seit Gründung von Atlas<br />
Copco 1873.<br />
Ulrich Jochem,<br />
Parker Hannifin<br />
Parker Hannifin hat Ulrich<br />
Jochem zum neuen General<br />
Manager der Hydraulic<br />
Controls Division Europe bestellt.<br />
Damit ist Jochem ab<br />
sofort verantwortlich für die<br />
Entwicklung und Fertigung von Industriehydraulik-Komponenten<br />
am Stammsitz in Kaarst, in den<br />
Werken in Oberndorf am Neckar und im finnischen<br />
Tampere sowie im italienischen Cellatica.<br />
Rüdiger Knevels, Rollon<br />
Rüdiger Knevels wurde zum<br />
General Manager Rollon<br />
International, Member of<br />
Board, berufen. Seine Position<br />
als Geschäftsführer der<br />
Düsseldorfer Rollon GmbH<br />
bleibt davon unberührt. Die<br />
italienische Rollon Group zählt zu den führenden<br />
Anbietern für Linear- und Teleskopführungen,<br />
Linearachsen und lineare Bewegungssysteme für<br />
die Industrieautomation.<br />
Marcus Eisenhuth,<br />
Schaeffler<br />
Zum 1. April 2017 hat<br />
Marcus Eisenhuth die Leitung<br />
Industrie Europa der<br />
Schaeffler Gruppe übernommen.<br />
In dieser Position verantwortet<br />
er das Direktkunden-<br />
und Vertriebspartnergeschäft für die<br />
Schaeffler- Region Europa, zu der neben Europa<br />
Indien, der Mittlere Osten und Afrika zählen.<br />
Umsatz bei Bosch gesteigert<br />
Die Welt von morgen gestalten<br />
Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der Bosch-<br />
Geschäftsführung<br />
Die Bosch-Gruppe ist gut ins neue Geschäftsjahr<br />
gestartet. Der Umsatz des Technologieund<br />
Dienstleistungsunternehmens stieg im<br />
ersten Quartal um 12 %, wechselkursbereinigt<br />
um 11 %. Alle Unternehmensbereiche<br />
und Regionen konnten in den ersten drei Monaten<br />
2017 teils deutlich zulegen. Für das lau-<br />
Ziel von B&R ist die Umsatzmilliarde<br />
Ausbau der F&E- und Produktions-Standorte<br />
Hans Wimmer, Managing Director, und Peter<br />
Gucher, General Manager, haben auf der<br />
Hannover Messe bekannt gegeben, dass die<br />
Produktionskapazitäten von B&R weiter ausgebaut<br />
werden sollen. Zudem entstehen<br />
neue Arbeitsplätze am Forschungsstandort<br />
Salzburg: „Damit kommen wir unserem Ziel,<br />
die Umsatzmilliarde zu erreichen, einen bedeutenden<br />
Schritt näher.“ Als einzigartige<br />
Chance für Mitarbeiter, Kunden und den<br />
Standort Eggelsberg bezeichnete Wimmer<br />
die Übernahme durch ABB. Die Transaktion<br />
wird voraussichtlich Anfang Sommer abgeschlossen<br />
sein. „ABB bietet eine großartige<br />
Plattform für das nächste Kapitel in unserer<br />
Wachstumsgeschichte“, sagte Wimmer. „Gemeinsam<br />
können wir in Zukunft sämtliche<br />
Anforderungen unserer Kunden für das Industrial<br />
IoT abdecken.“ Innerhalb des ABB-<br />
Konzerns ist B&R eine eigenständige Business<br />
Unit, die am Markt weiterhin als rechtlich<br />
eigenständiges Unternehmen agieren<br />
wird. „Daher bleiben die Management-Strukturen<br />
und alle Ansprechpartner für unsere<br />
Kunden gleich“, betonte Wimmer. Um für die<br />
stetig steigende Nachfrage nach B&R-Produkten<br />
gerüstet zu sein, erhöht das Unternehmen<br />
am Hauptsitz in Eggelsberg gerade<br />
die Produktionskapazität um 20 %. Der<br />
Standort Gilgenberg – wenige Kilometer von<br />
Eggelsberg entfernt – wird ebenfalls erwei-<br />
Bild: Bosch<br />
fende Jahr strebt Bosch wegen verhaltener<br />
Konjunkturaussichten und geopolitischer Unsicherheiten<br />
ein Umsatzwachstum zwischen<br />
3 % und 5 % an. Das Ergebnis soll ungeachtet<br />
weiterhin hoher Vorleistungen in die Zukunftssicherung<br />
steigen. „Unser geschäftlicher<br />
Erfolg heute schafft uns die Gestaltungsmöglichkeiten<br />
für die Welt von morgen“,<br />
sagte Dr. Volkmar Denner, Vorsitzender der<br />
Bosch-Geschäftsführung, anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz.<br />
„Als Innovationsführer<br />
gestalten und treiben wir die Transformation“,<br />
so Denner weiter. 2016 stieg der Umsatz der<br />
Bosch-Gruppe auf 73,1 Mrd. Euro. Das entspricht<br />
einem Wachstum von 3,6 %, wechselkursbereinigt<br />
um 5,5 %. Die Wechselkursbelastungen<br />
summierten sich im vergangenen<br />
Jahr auf 1,3 Mrd. Euro.<br />
ik<br />
www.bosch.com<br />
Hans Wimmer: „Mit der Orange Box machen<br />
wir Bestandsanlagen fit für das Industrial<br />
Internet of Things“<br />
tert. Dort baut B&R eine mechatronische Fertigung<br />
auf. Erweitert und modernisiert wird<br />
auch das Salzburger Entwicklungsbüro. Dort<br />
entstehen 50 Arbeitsplätze für die Entwicklung<br />
von industriellen Kommunikationstechnologien,<br />
Robotik und Steuerungstechnik.<br />
Basis für das stetige Wachstum von B&R seien<br />
die Produkt-Innovationen. Auf der Hannover<br />
Messe wurde die Orange Box vorgestellt.<br />
Mit diesem Lösungspaket bietet B&R<br />
Anlagenbetreibern die Möglichkeit, ihre Bestandsanlagen<br />
zu vernetzen. Die Orange Box<br />
erfasst Effizienz-Daten von bereits installierten<br />
und Linien und reicht diese an übergeordnete<br />
Systeme oder die Cloud weiter. ik<br />
www.br-automation.com<br />
Bild: B&R<br />
12 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
Tochterunternehmen Minitec Smart Solutions<br />
Minitec gründet Startup für Assistenzsysteme<br />
Kernziel der neu gegründeten Minitec Smart<br />
Solutions GmbH ist die Entwicklung und Vermarktung<br />
eines modularen Baukastens eines<br />
innovativen Assistenzsystems für manuelle<br />
Arbeitstätigkeiten im industriellen Umfeld.<br />
Dazu werden unterschiedliche Software- und<br />
Hardwarekomponenten entwickelt, die miteinander,<br />
mit angeschlossenen Geräten und<br />
mit der Produktions-IT kommunizieren und<br />
kooperieren, um eine für den Kunden maßgeschneiderte<br />
Lösung kostengünstig herstellen<br />
zu können. Das Assistenzsystem besteht,<br />
je nach Wunsch und Anwendung, aus<br />
Bildschirmen, Projektoren, Pick-by-Light-Systemen,<br />
Kameras und weiteren Komponenten<br />
sowie passender Software. Durch Erkennung<br />
der Intentionen des Werkers sowie Wissen<br />
über das aktuell herzustellende Produkt kann<br />
Bild: Minitec<br />
Das Tochterunternehmen wurde zur Entwicklung<br />
und Vermarktung eines Assistenzsystems für die<br />
manuelle Montage gegründet<br />
die Software passende Zusatzinformationen<br />
liefern oder die nächsten Arbeitsschritte visualisieren<br />
und überwachen.<br />
bt<br />
www.minitec.de<br />
Uhing zieht nach Flintbeck<br />
Produktionsprozess<br />
optimal positioniert<br />
Was lange Zeit geplant war, wurde<br />
in diesem Frühjahr Wirklichkeit:<br />
Anfang April verließ die Joachim<br />
Uhing GmbH & Co. KG die<br />
seit den 70er-Jahren genutzten<br />
Unternehmensgebäude in Mielkendorf.<br />
Das neue Domizil liegt<br />
in Flintbek. Bis ins Detail wurde<br />
es nach den Anforderungen des<br />
Betriebes konzipiert. Der von außen<br />
modern und kubisch anmutende<br />
Neubau hat es in sich:<br />
Zwar ist die Grundfläche im Vergleich<br />
zu der des bisherigen Firmensitzes<br />
nahezu gleich geblieben.<br />
Doch sind nun alle am Produktionsprozess<br />
beteiligten Abteilungen<br />
optimal positioniert.<br />
Die kurzen, schnellen Wege in<br />
dem neuen Gebäude sorgen für<br />
eine hohe Effizienz der Arbeitsabläufe.„Wichtig<br />
waren uns darüber<br />
hinaus Aspekte wie Arbeitsschutz,<br />
Lärmemissionen und der<br />
Schutz vor Brandgefahr“, erklärt<br />
Geschäftsführer Jörg Wadehn.<br />
Zudem unterliegt das Unternehmen<br />
am zukünftigen Standort<br />
keinerlei Produktionsbeschränkungen.<br />
So würde nun ein Mehrschichtbetrieb<br />
möglich sein. bt<br />
www.uhing.com<br />
Im neuen Unternehmensgebäude in<br />
Flintbek sind nun alle am Produktionsprozess<br />
beteiligten Abteilungen<br />
optimal positioniert<br />
Bild: Uhing<br />
WWW.RW-KUPPLUNGEN.DE<br />
WWW.RW-KUPPLUNGEN.DE
MAGAZIN<br />
PORTRÄT<br />
PORTRÄT<br />
Im Gespräch: Dr. Peter Reichelt, Geschäftsführer Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
„Mit Materialkompositionen<br />
lassen sich auch spezielle Aufgaben lösen“<br />
In fast vierzig Jahren konnte sich RCT Reichelt Chemietechnik ein umfangreiches Know-how rund um<br />
den Einsatz von Kunststoffen im Maschinen-, Anlagen- und Apparatebau erarbeiten. Mit dem Firmengründer<br />
und Geschäftsführer Dr. Peter Reichelt sprach <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> über neue Materialien und<br />
Angebote sowie Tipps für Konstrukteure.<br />
Interview: Michael Corban, Chefredakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Dr. Reichelt, gibt es angesichts Ihres umfangreichen<br />
Angebots noch Potenzial für Neues?<br />
Reichelt: Definitiv – wir sind stets auf der Suche nach neuen Materialien<br />
und Produkten, mit denen wir unser Angebot erweitern können.<br />
Derzeit sind wir beispielsweise dabei, unser Portfolio bezüglich<br />
der Antriebstechnik unter der Produktgruppen-Bezeichnung Thomadrive<br />
auszubauen. Hinzu kommen neue interessante Verbundmaterialien,<br />
etwa Materialkompositionen aus Ethylen-Propylen-Dien-<br />
Kautschuk (EPDM) und Polypropylen (PP) oder ganz aktuell Ethylentetrafluorethylen<br />
(ETFE) und Polyurethan (PUR). Nicht nur hier arbeiten<br />
wir auch mit Partnern zusammen, die uns ihr Produkt-Knowhow<br />
zur Verfügung stellen. In der Summe bieten wir auf diese Weise<br />
über alle sieben Produktgruppen hinweg zirka 80.000 Artikel an –<br />
rund zwei Drittel davon halten wir auf Lager! Entscheidend dabei ist<br />
unsere Philosophie des Angebots und Vertriebs der kleinen Quantität<br />
– verbunden mit einer hohen Verfügbarkeit der Produkte und damit<br />
der Lieferung ‚just in time‘.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wollen Sie uns etwas mehr verraten speziell<br />
zu den Verbundmaterialien?<br />
Reichelt: Innerhalb unserer Thomaplast-Halbzeuge ist das die Produktreihe<br />
Thomapren, die High-Tech-EPDM/PP-Platten umfasst als<br />
Materialkomposition aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk und<br />
Polypropylen mit stabilisierenden Additiven. Die EPDM/PP-Platte<br />
gibt es standardmäßig in unterschiedlichen Materialstärken ab<br />
0,5 mm Dicke. Die Shore-Härte liegt bei A 64 ±5 gemäß DIN 53503.<br />
Das Material ist beständig bis maximal +135 °C, kurzfristig aber<br />
auch bis +150 °C, weist eine sehr gute chemische Beständigkeit auf<br />
und entspricht den Regelwerken der FDA-Norm 21, CFR § 177.2600,<br />
LMBG, NSF 51 sowie EU 2003/11/EC. Gerade für die Lebensmittelsowie<br />
Biotechnik stellt die Thomapren-High-Tech-EPDM/PP-Platte<br />
eine Neuheit dar, da sie alle wichtigen Parameter der FDA-Konformität,<br />
der thermischen Belastbarkeit sowie der chemischen Resistenz<br />
vereint. Richtungsweisend sind weiterhin Sandwich-Platten aus<br />
Butyl (IIR), FPM/FKM (Viton) oder Silikon (Silikon-Kautschuk/Thomasil)<br />
jeweils mit Thomaflon-Auflage (PTFE); standardmässig ab 1 mm<br />
Materialstärke ab Lager verfügbar.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Mit der Kombination zweier Grundmaterialien<br />
kann ich also ganz gezielt auf die Anforderungen der jeweiligen<br />
Applikation eingehen...<br />
„Pro Jahr verlegen wir 13 Handbücher in einer Gesamtauflage von 3,2 Mio.<br />
Exemplaren allein für den deutschen Markt“, betont Dr. Peter Reichelt, Geschäftsführer<br />
von RCT Reichelt Chemietechnik im Gespräch mit <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>.<br />
Adressiert werden die Branchen Maschinenbau, Chemietechnik,<br />
<strong>Konstruktion</strong>stechnik, Prozesstechnik, Biotechnik und Labortechnik<br />
Bild: Michael Omori Kirchner/Konradin Mediengruppe<br />
Reichelt: ...weil diese Kombimaterialien gleichermaßen beständig<br />
wie auch flexibel sind! Das ist vor allem in der Pharmazie sowie der<br />
Medizin- und Biotechnik ein wichtiges Thema, beispielsweise bei<br />
der Fermentation. Will man hier die Behälter auskleiden und das<br />
Material verschweißen, geht das mit anderen Elastomeren nicht so<br />
leicht. Von Vorteil ist hier, dass wir viel mit kleinen Unternehmen sowie<br />
Start-ups sprechen, die Ideen auch umsetzen. Ein weiteres Beispiel<br />
sind etwa ETFE/PUR-Verbundschläuche (Anm. d. Red.: siehe<br />
Kasten ‚Tipp‘). Deren Innenseele besteht aus Ethylentetrafluorethylen<br />
(ETFE) mit Polyurethan (PUR) als Außenmantel – was kleinste<br />
Biegeradien ohne Knickgefahr ermöglicht.<br />
Bild: Michael Omori Kirchner/Konradin Mediengruppe<br />
14 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
PORTRÄT<br />
PORTRÄT<br />
PORTRÄT<br />
MAGAZIN<br />
Dr. Peter Reichelt, Geschäftsführer,<br />
RCT Reichelt Chemietechnik<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 15
MAGAZIN<br />
PORTRÄT<br />
PORTRÄT<br />
Bild: Michael Omori Kirchner/Konradin Mediengruppe<br />
„Gerade für die Lebensmittel-<br />
sowie Biotechnik<br />
stellt die Thomapren-<br />
High-Tech-EPDM/PP-<br />
Platte eine Neuheit dar,<br />
da sie alle wichtigen<br />
Parameter der FDA-<br />
Konformität, der thermischen<br />
Belastbarkeit<br />
sowie der chemischen<br />
Resistenz vereint.“<br />
Dr. Peter Reichelt, Geschäftsführer, RCT Reichelt Chemietechnik<br />
der Schlauch löst sich auf oder er platzt. Dies kann vermieden werden,<br />
wenn man die physikalische Chemie im Auge behält und versteht,<br />
wie die einzelnen Parameter zusammenspielen.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Im Zusammenhang mit der allgegenwärtigen<br />
Industrie-4.0-Debatte steht vor allem das Thema der vorausschauenden<br />
Wartung im Vordergrund. Sehen Sie den Bedarf,<br />
den Schlauch an sich ‚smart‘ zu machen – sprich mit Sensorik<br />
auszustatten, so dass sich der Zustand permanent erfassen<br />
lässt?<br />
Reichelt: Der Aspekt Industrie 4.0 ist für uns noch kein Thema und<br />
wird, so glaube ich, auch so schnell keines werden. Will man sich in<br />
diesen Gedanken ‚hineinfühlen‘, so müssten die Schläuche beispielsweise<br />
mit Sensoren ausgerüstet werden, um rechtzeitig Informationen<br />
an die Steuerungsebene weiterzugeben. Für Schläuche<br />
eine hochinteressante, gleichzeitig aber auch schwierige Aufgabe –<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Ein Kernelement Ihres Angebots ist die<br />
Schlauchtechnik mit der Marke Thomafluid. Welche Anforderungen<br />
der Anwender wollen Sie hier adressieren?<br />
Reichelt: Die Produktsparte Thomafluid ist eindeutig unser Hauptumsatzträger.<br />
Als ich vor 39 Jahren die Gesellschaft gründete, begannen<br />
wir mit einem schmalen Schlauchangebot neben anderen<br />
Produkten der Schlauchtechnik – etwa Schlauchfittings, Hähnen,<br />
Ventilen und Pumpen. Es stellte sich jedoch heraus, dass das<br />
Schlauch-Programm überproportional angenommen wurde und uns<br />
Kundenanfragen erreichten, die uns ermutigten, das Programm expansiv<br />
zu erweitern. Im Vordergrund stand hierbei ein Schlauchprogramm<br />
zu entwickeln, mit dem wir jeglichen Bedarf an weichen<br />
Kunststoffschläuchen (Elastomerschläuchen) sowie harten Kunststoffschläuchen<br />
abdecken. Doch der Werkstoff war pro Schlauch -<br />
type nicht das einzige Kriterium, sondern auch die Verfügbarkeit aller<br />
nur denkbaren Dimensionen, die für das Labor, das Technikum und<br />
den Betrieb relevant sind. So bieten wir pro Schlauchtype teilweise<br />
bis zu 30 Schlauchdimensionen an und dies wiederum in unterschiedlichen<br />
Schlauchlängen, beispielsweise 3, 9 und 15 m. Hier<br />
spiegelt sich ebenfalls unsere Philosophie ‚Vertrieb der kleinen<br />
Quantität‘ wider.<br />
ETFE/PUR-<br />
Verbundschläuche<br />
Bild: RCT Reichelt Chemietechnik<br />
TIPP<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Gibt es – speziell etwa für Anwender aus<br />
dem Maschinenbau beziehungsweise der Fluidtechnik – Tipps,<br />
die Sie Konstrukteuren aufgrund Ihrer langen Erfahrung mitgeben<br />
können?<br />
Reichelt: Generell müssen Fördermedium und Schlauchmaterial<br />
aufeinander abgestimmt werden. In diesem Zusammenhang sind<br />
die Druck- und Temperaturbedingungen zu prüfen – beide Größen<br />
stehen im Zusammenhang und spielen in der Schlauchtechnik eine<br />
bevorzugte Rolle. Auch die Aktivität (Aggressivität) des zu fördernden<br />
Mediums nimmt bei steigender Temperatur zu. Der Techniker<br />
und Konstrukteur im Maschinenbau sollte sich also stets vor der<br />
Projektierung beziehungsweise vor dem Aufbau einer Versuchsanlage<br />
mit der Kunststofftechnik befassen. Beachtet man das Zusammenspiel<br />
der Parameter chemische Beständigkeit, Druck und Temperatur<br />
nicht, kommt es unweigerlich zum Betriebsunfall – das heißt<br />
Speziell für den Einsatz mit kritischen Medien bietet RCT<br />
Reichelt Chemietechnik nun einen Verbundschlauch an, dessen<br />
Innenseele aus ETFE (Ethylentetrafluorethylen) besteht<br />
und mit PUR (Polyurethan) als Außenmantel überzogen ist.<br />
Sind auf kleinstem Raum Schläuche zu verlegen, ermöglicht<br />
die Flexibilität des Verbundschlauchs kleinste Biegeradien<br />
ohne Knickgefahr. Fördern lassen sich damit Säuren und Laugen<br />
sowie Lösungsmittel jeder Art. Die Innenseele ist frei<br />
von extrahierbaren Bestandteilen und gleichfalls physiologisch<br />
absolut unbedenklich. Der maximale Arbeitsdruck kann<br />
mit 6 bar bei +20 °C angegeben werden, die Arbeitstemperatur<br />
kann zwischen -20 und +80 °C liegen. Verbundschläuche<br />
aus ETFE/PUR für kritische Medien können sowohl im Apparatebau<br />
in der Labor- und Chemietechnik als auch generell in<br />
der <strong>Konstruktion</strong>stechnik eingesetzt werden.<br />
16 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
DIE DNA<br />
VON<br />
METROFUNK.<br />
Metrofunk liefert über 2000 isolierte Leitungen - ab Lager!<br />
Schnell. Zuverlässig. Metrofunk.<br />
Metrofunk Kabel-Union GmbH<br />
Berlin, Tel. 030 79 01 86 0<br />
info@metrofunk.de<br />
www.metrofunk.de<br />
Datenleitungen,<br />
Steuerleitungen,<br />
geschirmt<br />
Flachbandleitungen<br />
Datenübertragungsleitungen,<br />
flexibel<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 17
MAGAZIN<br />
PORTRÄT<br />
PORTRÄT<br />
einfach deshalb, weil hier wie bereits erwähnt viele Parameter Einfluss<br />
haben, die in diesem Zusammenhang schwer aufeinander abzustimmen<br />
sind.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche technologischen Herausforderungen<br />
sehen Sie generell in der Fluidtechnik? Hat diese Technologie<br />
– angesichts der zunehmenden ‚Elektrifizierung‘ – weiter Bestand?<br />
Reichelt: Die Schlauchtechnik und damit die Fluidtechnik ist wie die<br />
Chemie-, Prozess- und Verfahrenstechnik für den Maschinenbau ein<br />
elementarer Grundbaustein. Sicher ist, dass die Technologie fortschreitet<br />
und immer neue Materialien entwickelt werden, um so die<br />
Anwendungsbreite bezüglich der chemischen Beständigkeit, gepaart<br />
sowohl mit der mechanischen als auch thermischen Belastbarkeit,<br />
aufeinander abzustimmen und technologisch zu sichern.<br />
Bild: Michael Omori Kirchner/Konradin Mediengruppe<br />
„In der Summe bieten<br />
wir über alle sieben<br />
Produktgruppen hinweg<br />
zirka 80.000 Artikel<br />
an – rund zwei Drittel<br />
davon halten wir<br />
auf Lager!“<br />
Dr. Peter Reichelt, Geschäftsführer, RCT Reichelt Chemietechnik<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Verstehen Sie sich deshalb mehr und<br />
mehr auch als Engineering-Partner, der bei der Lösung besonderer<br />
Aufgabenstellungen miteinbezogen werden kann?<br />
Zum Unternehmen<br />
INFO<br />
Gegründet wurde die Reichelt Chemietechnik GmbH & Co.<br />
am 1. September 1978 von Dr. Peter Reichelt als Produk -<br />
tions- und Vertriebsgesellschaft durch den Erwerb der<br />
Serva-Technik GmbH & Co. Gehörten zu Beginn 600 Artikel<br />
zum Sortiment, sind es aktuell rund 80.000 – für den Einsatz<br />
in Verfahrens-, Prozess-, Labor-, Fluid-, Pharma- und Biotechnik<br />
sowie dem Apparate- und Maschinenbau. Die insgesamt<br />
sieben Produktgruppen sind:<br />
• Thomafluid – Schläuche, Fittings, Hähne, Ventile,<br />
Magnetventile, Strömungsmesser und Pumpen<br />
• Thomaplast-Kunststoffartikel für Labor und Betrieb<br />
• Thomaplast-Halbzeuge als Folien, Platten, Stäbe aus<br />
Elastomeren und Kunststoffen<br />
• Thomaplast-Kleb- und Schmierstoffe sowie<br />
Befestigungselemente<br />
• Thomaplast-Schutzelemente – Dichtungselemente,<br />
O-Ringe und Flachdichtungen<br />
• Thomapor-Labor- und Prozessfiltration<br />
• Thomadrive-Antriebstechnik-Elemente – unter anderem<br />
Zahnräder aus Kunststoff und Edelstahl<br />
Auf 2000 m² Lagerfläche hält RCT permanent etwa 70 % seines<br />
Gesamtprogrammes auf Lager und erreicht so eine hohe<br />
Lieferbereitschaft und Liefersicherheit. Zudem verlegt das<br />
Unternehmen jährlich 3,2 Mio. Handbücher allein für den<br />
deutschen Markt. Übrigens: Die Produktmarken beginned mit<br />
‚Thoma‘ gehen auf den Vornamen Thomas des Sohnes des<br />
Firmengründers zurück.<br />
www.rct-online.de<br />
Reichelt: Ihre Frage ist verlockend – in erster Linie verstehen wir<br />
uns als Problemlöser unseren Kunden gegenüber. Unsere Verfahrenstechniker<br />
sind täglich bemüht, kritische Aufgabenstellungen unserer<br />
Kunden umzusetzen, wobei sich aus den Gesprächen oft neue<br />
Produktanstöße ergeben, die uns und unsere Partner innovativ werden<br />
lassen. Dieses Zusammenspiel zwischen anwendungstechnischer<br />
Problemlösung und Innovation für neue Produktideen spiegelt<br />
die Kompetenz der Reichelt Chemietechnik als fachkundiger Marktpartner<br />
wider.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Lassen Sie uns abschließend noch eine<br />
Frage zu Ihren Handbüchern stellen: Wie bewältigen Sie den hohen<br />
Aufwand, der mit der jährlichen Aktualisierung verbunden<br />
ist und gibt es vielleicht Themen, die 2017 besonders hervorzuheben<br />
sind?<br />
Reichelt: Wir verlegen pro Jahr 13 Handbücher in einer Gesamtauflage<br />
von 3,2 Mio. Exemplaren – allein für den deutschen Markt. Auf<br />
den Schreibtisch unserer Kunden gelangen unsere Handbücher<br />
durch die Beilage in Fachzeitschriften in den Branchen Maschinenbau,<br />
Chemietechnik, <strong>Konstruktion</strong>stechnik, Prozesstechnik, Biotechnik<br />
und Labortechnik. Natürlich ist der Aufwand, das heißt die ständige<br />
fachliche Redaktion ein wichtiges Arbeitsgebiet unserer Marketingabteilung,<br />
doch entsprechende EDV-Programme sichern die jährlich<br />
neue Produktion. Ganz abgesehen von der deutschen Auflage<br />
werden die Handbücher zudem zielgruppenbezogen in weiteren<br />
13 Sprachen verlegt. 2017 erscheinen übrigens neben den Standard-<br />
Handbüchern weitere unter den Titeln ‚Thomafluid – The Best‘ sowie<br />
‚Thomaplast – The Best‘. Hier stellen wir gezielt die Highlights<br />
des Gesamtprogramms vor.<br />
www.rct-online.de<br />
Online ist im Servicebereich ein Druckrechner für<br />
PTFE-Schläuche verfügbar:<br />
http://hier.pro/Qw08W<br />
18 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
DIGITALISIERUNG<br />
TRENDS<br />
Zuken will mit DS-E3 disziplinspezifische Datenverwaltung erhalten und mit PLM verbinden<br />
Entwickler von<br />
administrativen Aufgaben entlasten<br />
Ist die PLM-Integration aller Entwicklungsdisziplinen zur Schaffung einer ‚single source of truth‘ der richtige<br />
Schritt, die Komplexität moderner Produkte in den Griff zu bekommen? Zuken sagt nein und stellt dem das Konzept<br />
einer anwendernahen Bereitstellung von Entwicklungsdaten in Elektronik und Elektrotechnik entgegen, verbunden<br />
mit dem Abgleich zu PLM- und ERP-Lösungen über zertifizierte Schnittstellen.<br />
Michael Corban, Chefredakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />
Zu komplex und zu arbeitsintensiv sei der Versuch, sinnvoll<br />
Daten aller Autorensysteme einschließlich E-CAD und Leiterplattendesign<br />
in einer PLM-Umgebung zu verwalten, sagt Kazuhiro<br />
Kariya, Managing Director und CTO des japanischen E-CAE-Spezialisten<br />
Zuken. „Wir präferieren deswegen ein neues Konzept, bei<br />
dem wir Entwicklungsdaten der Disziplinen Elektronik und Elektrotechnik<br />
zur Steuerung des Produktentstehungsprozesses auf der<br />
Basis einer dezentralen Datenverwaltung innerhalb der E-CAD-Autorenumgebung<br />
bereitstellen.“ Als Abkehr von dem Prinzip der ‚single<br />
source of truth‘ will Zuken diesen Schritt aber nicht verstanden wissen.<br />
„Es geht vielmehr darum, den enormen Zeitaufwand, der mit<br />
der Integration in PLM-Lösungen zu leisten ist, zu reduzieren und<br />
diese Zeit wieder für die eigentliche Entwicklungsarbeit verfügbar<br />
zu machen.“ Fast die Hälfte der Arbeitszeit von Produktentwicklern<br />
werde heute durch administrative Tätigkeiten blockiert.<br />
„Blickt man in die gelebte Praxis von Unternehmen, stellt man zudem<br />
sehr häufig fest, dass eher eine Reihe von Schnittstellen zwischen<br />
den verschiedenen beteiligten Systemen existiert – verbunden<br />
mit einem entsprechend hohen Aufwand für Implementierung<br />
und Pflege dieser Schnittstellen“, ergänzt Oliver Hechtl, bei Zuken<br />
Head of Strategic Data Management and Integration Solutions. Die<br />
Komplexität sei einfach zu groß, als dass sich dies alles in einer einzigen<br />
PLM- oder ERP-Umgebung zusammenführen ließe. „Zuken<br />
wählt deswegen den Weg der anwendernahen Verwaltung und Bereitstellung<br />
der erforderlichen Daten und Informationen im Rahmen<br />
der CAD-Autorenumgebung, die mit deutlich geringerem Integra -<br />
tionsaufwand mit der PLM- oder ERP-Ebene synchronisiert werden<br />
kann.“ Die Fähigkeit, E-CAD-Originaldaten zu öffnen und zu lesen,<br />
ermögliche auf diese Weise eine effiziente Unterstützung von struk-<br />
„Die Komplexität moderner<br />
Produkte lässt sich nicht<br />
mehr in einer einzigen<br />
PLM- oder ERP-Umgebung<br />
zusammenführen.“<br />
Bild: Zuken<br />
„Wir präferieren ein Konzept,<br />
das Entwicklungsdaten<br />
der Disziplinen Elektronik<br />
und Elektrotechnik auf<br />
Basis einer dezentralen<br />
Datenverwaltung innerhalb<br />
der E-CAD-Autorenumgebung<br />
bereitstellt.“<br />
Kazuhiro Kariya,<br />
Managing Director und CTO,<br />
Zuken<br />
turierten Änderungs-, Konfigurations- und Wiederverwendungsprozessen<br />
und vereinfache auf diese Weise den Abgleich mit der PLMund<br />
ERP-Ebene.<br />
Produktseitig führt dies zu einer Erweiterung von Zukens Portfolio<br />
von Datenverwaltungs-Applikationen durch das neue Produkt DS-E3<br />
für die Elektrotechnik. Die neue Daten- und Projektsteuerungs-Umgebung<br />
ist direkt in die Oberfläche von Zukens E³.series für die<br />
Elektrotechnik und Fluid-<strong>Konstruktion</strong> eingebunden, so dass Entwickler<br />
Zugriff auf alle erforderlichen Informationen erhalten, ohne<br />
ihre vertraute Umgebung verlassen zu müssen. DS-E3 stellt dazu allen<br />
am Produktentstehungs- und Fertigungsprozess beteiligten Mitarbeitern<br />
und Lieferanten aktuelle, gültige und validierte Entwicklungsdaten,<br />
Stücklisten und Bibliotheksinformationen zur Verfügung<br />
– unter anderem auch über eine zertifizierte, bidirektionale Schnittstelle<br />
zu SAP-Lösungen. Die neue Software ist auf derselben Plattform<br />
aufgebaut wie ihr Pendant für die Leiterplatten-Entwicklung,<br />
DS-CR, die ebenfalls direkt in die Oberfläche der CR-8000-Familie<br />
für die Leiterplatten- und Systementwicklung eingebunden ist. Auf<br />
diesem Wege bietet sich also auch die Möglichkeit, Elektronik- und<br />
Elektrotechnik-Entwicklung zu harmonisieren.<br />
www.zuken.com<br />
www.zuken.com/edm-movie<br />
Bild: Zuken<br />
Oliver Hechtl, Head of Strategic<br />
Data Management and Integration<br />
Solutions, Zuken<br />
Details zu den Datenverwaltungslösungen<br />
von Zuken:<br />
http://hier.pro/tFFfO<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 23
TRENDS<br />
DIGITALISIERUNG<br />
<strong>Konstruktion</strong>, Topologieoptimierung und Reverse Engineering sowie 3D-Druckvorbereitung vereint<br />
Alles unter einem Hut<br />
Siemens erweitert seine <strong>Konstruktion</strong>s-Suite um Convergent Modeling, optimierte Topologien und Reverse<br />
Engineering. Die Simulation untersucht nun auch Strömungen und Wärmeübertragung, Bauteile können für<br />
den 3D-Druck vorbereitet und bestellt werden. Teamcenter unterstützt Klassifizierungen und Arbeiten im<br />
Offlinemodus, die Cloud soll für bessere Zusammenarbeit sorgen.<br />
Tobias Meyer, freier Mitarbeiter <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />
Der Grundkörper einer Nähmaschine wurde mit<br />
Solid Edge einer Topologieoptimierung unterzogen<br />
Die Version ST10 der 3D-CAD-Software Solid Edge hat unter der<br />
Haube einige Updates bekommen. Dabei will man die Vorteile<br />
von Topologieoptimierung, Reverse Engineering und industriellem<br />
3D-Druck vereinen und gleichzeitig deren Nachteile ausmerzen. Das<br />
bereits aus NX bekannte Convergent Modeling vereinfacht es, mit<br />
Geometrien zu arbeiten, die aus einer Kombination aus Facetten-,<br />
Flächen- und Volumenkörpern bestehen – seien es importierte CAD-<br />
Daten aus anderen Systemen oder solche, die durch optimierte Topologien<br />
entstehen. So können nun beispielsweise per Laserscanner<br />
erzeugte Mesh-Modelle direkt um Funktionen wie Bohrungen<br />
ergänzt oder schon mitgescannte Durchbrüche als saubere Zylinder<br />
definiert werden, ohne dass die Daten aufwendig in ein B-Rep-Modell<br />
umgewandelt werden müssen. Ebenfalls funktioniert das beispielsweise<br />
mit STL-Daten für den 3D-Drucker, die kurzfristig angepasst<br />
werden müssen.<br />
Die neue Technologie für optimierte Topologien verbessert das Verhältnis<br />
von Festigkeit und Gewicht einzelner Teilkonstruktionen. Das<br />
zu optimierende Teil wird direkt in Solid Edge ausgewählt und von<br />
der Software in die meist sehr organisch wirkende Form umgewandelt.<br />
Die anderen Komponenten bleiben unangetastet, die Software<br />
zeigt, wie neue und herkömmliche Bauteile zusammen agieren.<br />
Eine weitere geschickte Funktion sucht nach gleichen Komponenten<br />
innerhalb eines Bauteils, etwa Gewindelöchern, an denen ein bestimmtes<br />
Teil verschraubt wird. Muss beispielsweise eine Kabelhalterung<br />
mehrfach platziert werden, schlägt die Software vor, wo das<br />
möglich wäre. Die Gewindelöcher müssen dafür nicht speziell gekennzeichnet<br />
sein, ein Algorithmus erkennt sie rein anhand ihrer<br />
Geometrie.<br />
Bauteile direkt im Netz bestellen<br />
Solid Edge ST10 optimiert Bauteile für die additive Fertigung<br />
und überprüft, ob das Bauteil in Sachen Überhang<br />
und ähnlichen Restriktionen überhaupt druckbar ist. Anschließend<br />
kann direkt im Haus ein Drucker angesteuert<br />
werden oder die Software holt Angebote, Materialauswahl<br />
und Angaben zu Lieferzeiten in Echtzeit direkt bei<br />
verschiedenen AM-Dienstleistern ein. Nach Aussage von<br />
Siemens ist der Bestellvorgang nicht komplexer als die<br />
Buchung auf einem Reiseportal. Dank neuer Funktionen<br />
für die Simulation, wie die vollständig integrierte Strömungsanalyse,<br />
ist es nicht mehr notwendig, Daten zwischen<br />
Anwendungen zu übertragen. So können Konstrukteure<br />
Strömung und Wärmeübertragung direkt in Solid<br />
Edge analysieren. Das entsprechende CFD-Know-how kaufte sich<br />
Siemens mit der Übernahme der US-Firma CD-adapco im letzten<br />
Jahr ins Portfolio.<br />
Solid Edge ST10 integriert zudem neue Publishing-Funktionen, anhand<br />
derer sich detaillierte Illustrationen von <strong>Konstruktion</strong>en erstellen<br />
lassen. So kann ein einzelnes Bauteil in einer 3D-Ansicht farblich<br />
hervorgehoben werden und um Pfeile und Warnsymbole ergänzt<br />
werden, um etwa die Demontage zu erklären. Die Dokumente sind<br />
assoziativ mit den Originalinformationen der <strong>Konstruktion</strong>en verknüpft.<br />
Dadurch sind schnelle Updates möglich, wenn Änderungen<br />
an der <strong>Konstruktion</strong> vorgenommen werden. Neue Features im integrierten<br />
Solid Edge-Datenmanagement und die verbesserte Integration<br />
mit der PLM-Software Teamcenter ermöglichen zudem Komponenten-Klassifizierung<br />
und Arbeiten im Offlinemodus. Über das<br />
Solid-Edge-Portal wird eine cloudbasierte Lösung für die Zusammenarbeit<br />
mit anderen Anwendern, Lieferanten und Kunden zur Verfügung<br />
stehen. Im Gegensatz zu Insight sei hier keine komplizierte<br />
Datenbank nötig, was auch kleineren Firmen den Einstieg erleichtern<br />
soll. Dort können Nutzer Dateien in cloudbasierte Ordner hochladen<br />
und verwalten. Gleichzeitig können sie plattformübergreifend<br />
in ihrem Browser Solid-Edge-Daten und Daten vieler anderer gängiger<br />
CAD-Anwendungen betrachten.<br />
Bild: Siemens<br />
www.siemens.com/plm<br />
Details zu den neuen Features<br />
in Solid Edge:<br />
www.hier.pro/qoO7N<br />
24 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
NEWS<br />
TRENDS<br />
Verbindung zwischen Eplan Electric P8 und TIA Portal<br />
SPS-Daten für beide Welten<br />
Durchgängiger Austausch von Detaildaten<br />
beim Engineering von Automatisierungssystemen<br />
– das ist die Aufgabe der Kopplung<br />
zwischen Eplan Electric P8 und dem Siemens<br />
TIA Portal. Mit der bidirektionalen TIA<br />
Portal Connection von Eplan werden Daten in<br />
beide Welten, also Automatisierungs- und<br />
Elektro-Engineering, im- oder exportiert. Beide<br />
Bearbeiter entscheiden frei, wann sie die<br />
Daten der anderen Disziplin nutzen oder zur<br />
Verfügung stellen. TIA Portal Connection basiert<br />
auf Automation ML – einem neutralen<br />
Format zum Datenaustausch nach IEC<br />
62424/IEC 62714. Die Hardware-Konfiguration<br />
umfasst Artikel und Rackaufbauten inklusive<br />
der Zuordnung, welches Modul sich in<br />
welchem Steckplatz des Baugruppenträgers<br />
befindet. Der Datenaustausch unterstützt<br />
auch bei der Planung geeigneter Hardware in<br />
Verbindung mit Schaltplan und SPS-Programm.<br />
Die korrekte Zusammenstellung der<br />
Hardware prüft das TIA Portal selbstständig.<br />
Als Zieldaten lassen sich Schaltpläne in Eplan<br />
Electric P8, SPS-Übersichten und Hardware-<br />
Aufbauten automatisch erzeugen. Zuordnungslisten<br />
enthalten Hardware-Adressen,<br />
symbolische Adressen und Funktionstexte<br />
sowie Kommentare. Die Zuordnungsliste<br />
stellt dar, welche physikalischen Ein-/Ausgänge<br />
in welcher Weise belegt sind. Die neue<br />
System-Kopplung unterstützt Anwender zudem<br />
bei der Zuordnung der symbolischen<br />
Adressen aus dem SPS-Programm zu den<br />
Hardware-Adressen, was die Verdrahtung der<br />
Ein- und Ausgänge erleichtern soll. Die Bus-/<br />
Netzwerk-Topologie enthält auch die Verkabelung<br />
der Racks und Busteilnehmer unter -<br />
ein ander. Durch den Austausch der Bus-<br />
Adressen mit den Abhängigkeiten der Slaveund<br />
Master-Konfiguration wird eine Erfassung<br />
und Dokumentation vereinfacht. tm<br />
www.eplan.de<br />
Bild: Eplan<br />
Gehen Sie auf die Überholspur.<br />
Electrical Engineering<br />
mit WSCAD.<br />
35.000 zufriedene Anwender arbeiten bereits<br />
mit der WSCAD SUITE - der integrierten<br />
CAD/CAE-Gesamtlösung für Elektrotechnik,<br />
Schaltschrankbau, Verfahrens- und Fluidtechnik,<br />
Gebäudeautomation und Elektroinstallation. Die<br />
Software ist turboschnell, überraschend günstig<br />
und wscaduniverse.com die derzeit größte<br />
E-CAD-Artikeldatenbank am Markt.<br />
Laden Sie die Demoversion oder rufen Sie<br />
uns an unter +49 (0)8131 36 27-98<br />
www.wscad.com/eaf<br />
Engineering & Automation Forum 2017<br />
Erleben Sie E-CAD live - Fachvorträge<br />
mit Ausstellung namhafter Hersteller<br />
8 x in Deutschland - Teilnahme kostenlos<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 25
TRENDS<br />
DIGITALISIERUNG<br />
Die Axoom-Geschäftsplattform hilft Nutzern<br />
die Prozessschritte in der Produktion<br />
zu vereinfachen und zu synchronisieren,<br />
und so insgesamt die Produktivität<br />
zu steigern<br />
Bild: Axoom<br />
Axoom Solutions macht Industrie 4.0 erlebbar<br />
Vom Smart Product zur Smart Factory<br />
Die steigende Komplexität in der Fertigungsindustrie birgt neue Herausforderungen. Schlüsselfaktoren<br />
sind sinkende Losgrößen, nicht integrierte Systeme zur Auftrags-, Ressourcen, und Produktionsverwaltung<br />
und fehlende Maschinenanbindungen für Echtzeit-Status-Aktualisierungen. Axoom bietet eine offene<br />
Geschäftsplattform, die sich nahtlos in die Wertschöpfungskette einfügt. Damit hilft das Unternehmen<br />
Nutzern die Prozessschritte in der Produktion zu vereinfachen und so die Produktivität zu steigern.<br />
Bastian Deck, Geschäftsführer Axoom Solutions GmbH in Karlsruhe<br />
Die offene, digitale Geschäftsplattform Axoom des gleichnamigen<br />
IT-Dienstleisters für Fertigungsunternehmen hebt entlang der Wertschöpfungskette<br />
im Rahmen von Industrie 4.0 die Gesamtproduktivität<br />
auf ein neues Niveau. Im neuen Geschäftsfeld Axoom Solutions<br />
wird das Ziel verfolgt, die besten Kundenlösungen mit entsprechenden<br />
Prozessen, Beratungen und Technologien zu entwickeln<br />
und die Transformation zur intelligenten Fabrik zu realisieren. Dabei<br />
steht die übergreifende Vernetzung von Maschinen, Software und<br />
Prozessen mit dem Menschen als entscheidendem Faktor im Mittelpunkt.<br />
Zu den Kompetenzen zählen die strategische Beratung<br />
und Umsetzung moderner Konzepte der Smart Factory, Lean-Management-Methoden<br />
sowie zukunftsorientierte Technologien zum<br />
weltweiten Maschinen-Monitoring. Bastian Deck, Geschäftsführer<br />
der Beratungssparte der Trumpf-Tochtergesellschaft hebt die Wichtigkeit<br />
des Handelns hinsichtlich Industrie-4.0-Lösungen hervor:<br />
„Die Axoom-Lösungen geben Antworten auf die Herausforderungen<br />
des heutigen Produktionsalltags, wie etwa die immer kleineren<br />
Losgrößen, variierende Aufträge und den Zwang Durchsatz, Kosten<br />
und Qualität zu optimieren. Werkshallenprozesse müssen schnell<br />
automatisiert und standardisiert werden. An vielen Stellen müssen<br />
existierende Softwarelösungen neu überdacht werden.“ Dabei verfolgt<br />
das Dienstleistungsunternehmen eine klare Priorität: die vertikale<br />
Datenintegration ist der Schlüssel zur Vernetzung der Maschinen<br />
und anderen Datenquellen. Durch sichere und hochverfügbare<br />
Datentransportplattform des Providers werden Unternehmen zur<br />
Transparenz ihrer Maschinendaten und Fertigungsprozesse befähigt.<br />
Auf dieser Basis wird in einem nächsten Schritt mittels modularer<br />
Applikationen, wie einer MES-Lösung, die horizontale Prozessintegration<br />
geschaffen. Wertschöpfungsprozesse werden somit effi-<br />
zienter und transparenter. Deck betont die Bedeutung der digitalen<br />
Transformation in Deutschland und ihre Vorteile: „Die digitale Fabrik<br />
ist keine Vision mehr, sondern Realität. Die Ergebnisse und Vorteile<br />
der Unternehmen liegen auf der Hand: Sie erhöhen natürlich die Effizienz<br />
in der Wertschöpfungskette und reduzieren nicht-wertschöpfende<br />
Tätigkeiten. Darüber hinaus erhöht sich die Ausbringung der<br />
Produktion und Bestände in der Fabrik reduzieren sich.“<br />
Als Experten für digitale Transformation bietet die Beratungssparte<br />
Axoom Solutions auf Basis seiner weitreichenden Erfahrungen zielgerichtete<br />
Dienstleistungen an, wie z.B. die Definition einer „digitalen<br />
Roadmap“. Der IT-Dienstleister unterstützt Unternehmen bei Fragestellungen<br />
der digitalen Strategie, berät hinsichtlich neuer digitaler<br />
Geschäftsmodelle und -prozesse und setzt die Strategien in kundenindividuellen<br />
Lösungen um. Als Tochtergesellschaft der Trumpf<br />
Werkzeugmaschinen GmbH + Co. KG, begleitet das Unternehmen<br />
den weltweiten Rollout und Umsetzung der digitalen Produktion<br />
beim Maschinenbauer. Die Axoom-Bestandteile sind in der Pilotfabrik<br />
für Industrie 4.0 in Ditzingen zu sehen. Dr.-Ing. Mathias Kammüller,<br />
Trumpf-Geschäftsführer, sagt: „Die Produktionseinheit Blech<br />
ist ein konkretes Beispiel dafür, wie Industrie 4.0 funktioniert. Mit<br />
derartigen Anwendungsfällen können wir es schaffen, die Produktivität<br />
in den nächsten Jahren um bis zu 30 Prozent zu steigern.“ jg<br />
www.axoom-solutions.de<br />
Details zur Lösung Axoom Smart Enterprise:<br />
http://hier.pro/d22zI<br />
26 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
ADDITIVE MANUFACTURING<br />
TRENDS<br />
Pulverbettbasiertes Laserschmelzen mit Metallen<br />
Additive Verfahren für Serienteile<br />
Der 3D-Druck hat die Experimentierphase verlassen und entwickelt sich zum boomenden Geschäft.<br />
Das liegt zum einen daran, dass zunehmend Serienteile mit additiven Verfahren gefertigt werden. Zum<br />
anderen aber auch an neuen Maschinenarchitekturen und Werkstoffen. So bietet etwa Concept Laser<br />
Lösungen für das pulverbettbasierte Laserschmelzen mit Metallen an.<br />
Daniel Hund, Leiter Marketing & Kommunikation, Concept Laser GmbH in Lichtenfels<br />
Die industrielle Serienfertigung hat das Additive<br />
Manufacturing erreicht. Angesichts der<br />
heute schon möglichen Aufbaugeschwindigkeiten<br />
und Bauraumgrößen hat die generative<br />
Fertigung längst das Stadium des Prototyping<br />
überwunden. Nun wartet der Megatrend<br />
„Industrie 4.0“ oder die vierte industrielle<br />
Revolution als große Herausforderung<br />
auf alle Marktteilnehmer. Laut Peter Sander,<br />
Leiter Emerging Technologies & Concepts<br />
bei Airbus, plant der Flugzeugbauer im Jahr<br />
2018 Titan, Edelstahl und Aluminium im AM-<br />
Serieneinsatz zu haben. Anwender aus der<br />
US-Luft- und Raumfahrtbranche haben AM<br />
zur Standardstrategie erklärt. Die Herausforderungen<br />
für eine wirtschaftliche Serienproduktion<br />
spielen sich auf drei Ebenen ab: Digitalisierung,<br />
Automatisierung und eine Vernetzung<br />
der Maschinen bis hin zur Schaffung einer<br />
Smart Factory. Dazu müssen aber die bisherigen<br />
Maschinenlösungen einerseits noch<br />
besser, effizienter und wirtschaftlicher werden und andererseits<br />
dem Leitgedanken der Industrie 4.0 entsprechen. Einige Branchen<br />
haben inzwischen das Laserschmelzen von Metallen zur strategischen<br />
Richtung definiert; so die Luft- und Raumfahrt oder Teile der<br />
Dental- und Medizintechnik. Andere wichtige Branchen wie Automotive<br />
befinden sich in einer Orientierungsphase. Auch hier scheint<br />
der 3D-Druck ein aussichtsreicher Kandidat für zukünftige Lösungen<br />
zu sein.<br />
Additiv gefertigte Serienbauteile erobern die Luftfahrt<br />
Die Luftfahrt setzt auf die AM-Serienfertigung. Als Beispiel dient ein<br />
Kabinenhalter, ein sogenanntes Bracket, welches ein Kabinenelement<br />
mit der Struktur eines Flugzeugs verbindet. Das konventionell<br />
gefertigte Bauteil wurde mittels<br />
Topologie-Optimierung strukturell<br />
angepasst und additiv aufgebaut.<br />
So konnte eine Gewichtsersparnis<br />
von ca. 30 % gegenüber<br />
dem konventionellen Bauteil bei<br />
höherer Belastbarkeit erreicht werden. Laut Airbus-Potenzialabschätzung<br />
könnte bei jeweils einer Tonne Gewichtreduzierung pro<br />
Flugzeug und einem Weltmarkt von ca. 32.600 neuen Flugzeugen<br />
bis 2035 ein Einsparungspotenzial von 46 Millionen Tonnen Kerosin<br />
mit ca. 119 Millionen Tonnen CO entstehen.<br />
2<br />
Bild: Concept Laser<br />
„AM Factory of Tomorrow“ von Concept Laser für die industrielle Serienfertigung<br />
„Einige Branchen haben das<br />
Laserschmelzen von Metallen zur<br />
strategischen Richtung definiert.“<br />
Ein weiteres Beispiel ist General Electric (GE). Das Unternehmen<br />
spricht von sich selbst als „Digital Industrial Company“ und in Bezug<br />
auf AM von „The next industrial revolution“. Das Unternehmen<br />
kündigte bereits 2014 an, dass binnen fünf Jahren ca. 80 % eines<br />
Triebwerks additiv hergestellt werden. Ebenfalls 2014 kündigte GE<br />
an, dass eine sogenannte Fluid Nozzle zum Betanken von Flugzeugen,<br />
bisher ein Druckgussteil, bis 2016 nur noch gedruckt werden<br />
soll. Die Aufbaugeschwindigkeit gibt man mit nur ca. 18 Stunden an<br />
– und, das überrascht sogar Branchenkenner, die Stückzahl liegt<br />
weltweit bei 150.000 pro Jahr.<br />
Immer dann, wenn das generativ aufgebaute Bauteil besser, leistungsfähiger,<br />
schneller verfügbar, leichter oder/und kostengünstiger<br />
sein wird, ist die additive Fertigungsoption die richtige Lösung. Die<br />
Kosten werden derzeit mit 3,14<br />
Euro/cm³ (für Material, Maschine,<br />
Energie etc.) [3] angesetzt,<br />
sinken aber ständig, was die weitere<br />
Verbreitung verbessert. Die<br />
Prognosen nach Roland Berger<br />
lauten: 2018 1,60 Euro/cm³, für 2023 1,10 Euro/cm³. Aufbaugeschwindigkeiten<br />
sind aus Sicht der Industrie das wohl wichtigste<br />
Kriterium zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit. Die Grenzen verschieben<br />
sich durch den Stand der Technik kontinuierlich nach oben.<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 27
TRENDS<br />
ADDITIVE MANUFACTURING<br />
Beispiel eines Bauteils aus der Luftfahrt (Bracket von Airbus): Neues<br />
Design und Leichtbau treffen auf Seriencharakter. Ein additiv gefertigtes<br />
Bauteil (unten) im Vergleich zum konventionellen Bauteil (oben)<br />
Wie verändert sich der Markt generell?<br />
In den letzten drei bis vier Jahren sind zahlreiche Industrien in die<br />
Explorationsphase des 3D-Drucks eingestiegen. Die Vorreiter analysieren<br />
alle bisherigen <strong>Konstruktion</strong>en aus der Zerspanung oder dem<br />
Guss auf eine Substitution durch den 3D-Druck. Sie sind übergegangen<br />
in eine Adaptionsphase der generativen Verfahren. Dies nehmen<br />
wir als einen Einstieg in die industrielle Serienfertigung wahr,<br />
was neue Antworten des Maschinen- und Anlagenbaus erfordert.<br />
Dabei bilden Geometriefreiheit und Leichtbaupotenzial, Funktionsintegrationen,<br />
„production on demand“, Zeit- sowie Kosteneinsparungen<br />
und Überlegungen zur ressourcensparenden bzw. nachhaltigen<br />
Fertigung eine wesentliche Rolle.<br />
Wie verändert ein generativer Ansatz<br />
das konstruktive Denken?<br />
Bislang legten Einkäufer ein konventionelles Bauteil auf den Tisch<br />
und fragten, was es lasergeschmolzen kosten würde. Dies bedeutete<br />
faktisch, die Vorzüge des Verfahrens ungenutzt zu lassen. Heute<br />
gehen die Konstrukteure systematischer vor. Es werden die Leistungsparameter<br />
definiert, und daraus werden „verfahrensgerechte<br />
Lösungen“ entwickelt. Das Bauteil kann AM-gerecht „designt“ werden.<br />
Das Ergebnis überrascht nicht nur optisch. Bionisch ausgelegte<br />
Leichtbauteile können durchschnittlich um bis zu 20 - 30 % leichter<br />
sein als gefräste oder gegossene Bauteile. Wichtig ist es, die Bauteilanforderungen<br />
hinsichtlich thermischer und mechanischer Eigenschaften<br />
zu erfassen und diese mit einer gezielt auf das Verfahren<br />
abgestimmten <strong>Konstruktion</strong> zu erschließen. Konkret bedeutet dies,<br />
dass die Teile nicht nur mehr können, sie sind auch leichter und weisen<br />
eine andere Geometrie auf.<br />
Momentaner Stand der Technik<br />
Die bisherigen Maschinenkonzepte konzentrierten sich auf Aufbaugeschwindigkeiten,<br />
Bauraumgrößen und qualitative Aspekte. Die<br />
propagierten Zielsetzungen wurden auf Anbieter- und Verarbeiterseite<br />
weitgehend erfüllt, und damit konnte sich der 3D-Druck im<br />
Bild: Airbus Operations GmbH<br />
ersten Schritt für das Prototyping und die Kleinserienfertigung etablieren.<br />
Doch die Erwartungen an die generative Fertigung steigen<br />
weiter. Welche Antworten bieten die Maschinen- und Anlagenbauer<br />
auf mittlere Sicht? Größere Bauräume? Die X line 2000R mit 2 x<br />
1.000 W verfügt über den derzeit größten Bauraum der Welt für das<br />
pulverbettbasierte Laserschmelzen von Metallen (800 x 400 x 500<br />
mm 3 ). Die industriellen Anwender sind mit dem heutigen Stand der<br />
Technik eher zufrieden. Grundsätzlich ist Folgendes festzuhalten:<br />
Die aktuellen Maschinen und Anlagen sind „Insellösungen“. Sie operieren<br />
ohne eine echte Einbettung ins betriebliche Fertigungsumfeld<br />
als „Stand alone“-Lösungen. Die Maschinen sind weder untereinander<br />
noch mit vorgelagerten und nachgelagerten Fertigungsprozessen<br />
vernetzt. Sie sind nur bedingt „kommunikativ“ im Rahmen der<br />
digitalen Prozesskette von der <strong>Konstruktion</strong> bis zur Fertigung. Sie<br />
sind für die industrielle Serienfertigung der Zukunft so nicht geeignet.<br />
Es fehlt weiterhin die konsequente Automation manueller Prozesse.<br />
Der bisherige sequenzielle Ablauf von Rüstaufgaben und<br />
Bauteilaufbau in einer Anlage führt zu ungenutzten „Totzeiten“ und<br />
einer zeitlichen Belastung für den Betreiber. Auch die Vernetzung<br />
der Maschinen untereinander sowie mit Peripheriegeräten ist,<br />
Stand heute, noch nicht gegeben. Diese Kritikpunkte lassen erkennen,<br />
dass wir von den Zielsetzungen der „Industrie 4.0“ im Sinne<br />
einer Smart Factory noch weit entfernt sind.<br />
Neue Wege in der Maschinenarchitektur<br />
Die Probleme, die sich für die Serienfertigung aus den bisherigen<br />
„Stand alone“-Maschinenlösungen ergeben, werden bei Concept<br />
Laser durch die M Line Factory überwunden. Dazu findet zunächst<br />
eine räumliche Trennung von Production Unit und Processing Unit<br />
statt. Dies geschieht aber nicht, wie bei allen anderen Anlagenlösungen<br />
von Concept Laser innerhalb der Maschine, sondern durch<br />
zwei physisch getrennte Bereiche. Zudem ermöglicht das automatisierte<br />
Pulvermanagement sowie die Automation weiterer, bisher<br />
manueller Prozesse, die bisherigen Stillstandzeiten auf ein Minimum<br />
zu reduzieren. Abgerundet wird das Konzept durch eine Anbindung<br />
konventioneller Prozessschritte an die additive Fertigung, z.B.<br />
zur Nachbearbeitung der Bauteile. Insgesamt fügt sich das Bild zu<br />
einer automatisierten, digitalisierten und vernetzten Lösung zur<br />
wirtschaftlichen Serienfertigung von metallischen Bauteilen im Sinne<br />
des Leitgedanken der Industrie 4.0.<br />
Bild: Concept Laser<br />
Verkettung der „AM Factory of Tomorrow“: Die „Smart Factory“ ist ein<br />
erweiterbares, automatisiertes und zentral steuerbares Meta-Produktionssystem,<br />
welches sich maximal an den Produktionsaufgaben ausrichtet<br />
28 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
3DDRUCK<br />
WIR HABEN DIE<br />
SKALIERBARE<br />
TECHNOLOGIE<br />
Wir verstehen, wie unterschiedlich<br />
Ihre Anforderungen sind, daher<br />
fertigen wir kleine und größere<br />
Stückzahlen gleich schnell.<br />
Lieferung schon ab 1 Tag.<br />
Bild: Concept Laser<br />
Entkoppelung von „Pre/Post Production“<br />
und „Production“<br />
Die M Line Factory ist im Wesentlichen durch eine Entkoppelung<br />
von „Pre/Post Production“ und „Production“ gekennzeichnet. Dies<br />
beinhaltet unter anderem eine flexible Maschinenbeschickung sowie<br />
eine räumliche Trennung der Auf- und Abrüstvorgänge. Zielsetzung<br />
ist es dabei, die Prozesskomponenten durch Schnittstellen gezielter<br />
abzustimmen und die Flexibilität der Prozessgestaltung zu einem<br />
ganzheitlichen Ansatz zu erhöhen. Möglich ist dies durch einen<br />
konsequenten modularen Aufbau der M Line Factory mit Processing<br />
Unit – M Line Factory PCG – und Production Unit – M Line<br />
Factory PRD. Hinsichtlich Kombination und Vernetzung werden dadurch<br />
deutlich mehr Flexibilität und Verfügbarkeiten versprochen.<br />
Die gegebene Materialvielfalt ist durch eine gezielte Kombination<br />
dieser Units besser, und letztendlich wirtschaftlicher, zu handhaben.<br />
Die M Line Factory erlaubt eine flexible Verknüpfung von Maschinen<br />
miteinander. Dabei können Production- und Processing Unit beliebig<br />
kombiniert werden, aber auch räumlich getrennt voneinander betrieben<br />
werden. Es findet eine Vernetzung der einzelnen Maschinen<br />
bzw. von Elementen miteinander statt. Doch der Grundgedanke der<br />
„AM Factory of Tomorrow“ geht sogar über diesen Ansatz hinaus<br />
und sieht auch eine Vernetzung mit klassischen Fertigungsmethoden<br />
z.B. beim Post Processing der Bauteile vor. Folglich entstehen<br />
Maschinennetzwerke, die nicht nur untereinander, sondern auch mit<br />
entsprechenden Peripheriegeräten „kommunizieren“. Neben der<br />
Vernetzung ist die Automation zweites Schlüsselelement. Bisher<br />
manuelle Prozesse, wie z.B. das Zuführen von neuem Metallpulver<br />
oder die Nacharbeit der Bauteile, und die daraus resultierenden Stillstandszeiten<br />
werden auf ein Minimum reduziert. Im Vordergrund<br />
dieses Ansatzes stehen die bisher fehlende Automation und Vernetzung<br />
von Anlagen. Insgesamt gleicht die „AM Factory of Tomorrow“<br />
einer „Smart Factory“ im Sinne des Leitgedankens des „Industrie<br />
4.0“-Konzeptes und ermöglicht so eine wirtschaftliche Serienproduktion<br />
metallischer Bauteile.<br />
jg<br />
www.concept-laser.de<br />
Die M Line Factory<br />
zeichnet sich durch eine<br />
physische Trennung der<br />
Maschineneinheiten zur<br />
Bauteilproduktion und<br />
der Auf- und Abrüstvorgänge<br />
aus<br />
Der Schritt von der Konzeption<br />
zur Umsetzung ist der wichtigste<br />
von allen. Aus diesem Grund liefern<br />
wir 3D-gedruckte, CNCbearbeitete<br />
und spritzgegossene<br />
Teile innerhalb kürzester Zeit.<br />
Wir stellen aus:<br />
Details zum Lasercusing-Verfahren von Concept Laser:<br />
http://hier.pro/C8Tdv<br />
protolabs.de<br />
+49 (0) 6261 6436 933<br />
customerservice@protolabs.de<br />
Interaktives Angebot inkl.<br />
Designanalyse
TRENDS<br />
ADDITIVE MANUFACTURING<br />
Bild: Protiq<br />
Einsatz des 3D-Drucks in der Industrie<br />
Von den Vorteilen profitieren<br />
Der industrielle 3D-Druck, auch additive Fertigung genannt, erlaubt nicht nur die schnelle, materialsparende<br />
und individuelle Herstellung von Produkten. Zudem eröffnet das Verfahren neue Möglichkeiten im Produktdesign.<br />
Was sich alles mit der additiven Fertigung umsetzen lässt, zeigt das Leistungsspektrum der Protiq GmbH.<br />
Dr. Ralf Gärtner, Geschäftsführer, und Johannes Lohn, Technologiemanager Additive Fertigung, Protiq GmbH, Blomberg<br />
Seit den Anfängen im Jahr 1923 umfasst das Portfolio von Phoenix<br />
Contact innovative Komponenten, Systeme und Lösungen<br />
für die industrielle Verbindungstechnik, Automatisierung, Interface-<br />
Systeme und den Überspannungsschutz. Das Unternehmen nutzt<br />
den 3D-Druck schon seit 2010 zur Herstellung von Prototypen, Funktionsmustern,<br />
Formwerkzeugen, Spritzgießformen und Einsätzen<br />
für Spritzgießwerkzeuge. Aufgrund der jahrelangen positiven Erfahrungen<br />
hinsichtlich der industriellen Verwendung der additiven Fertigung<br />
gründete Phoenix Contact im September 2016 das Startup<br />
Protiq. Als Tochtergesellschaft bedient die Protiq GmbH den schnellen<br />
und disruptiven Markt des 3D-Drucks, indem sie von Kunden beauftragte<br />
Teile additiv produziert. Dazu kombiniert das Startup sein<br />
umfangreiches Know-how in der fortschrittlichen Anlagentechnik<br />
mit der kompetenten Betreuung der Kunden von der Idee bis zum<br />
fertigen Bauteil. Um die Geschwindigkeit des neuen Fertigungsverfahrens<br />
nicht durch den üblichen Bestellprozess zu verzögern, stellt<br />
das Unternehmen seinen Kunden eine durchgehend digitale Online-<br />
Plattform zur Verfügung. Sie haben somit die Möglichkeit, ihr Produkt<br />
online zu konfigurieren und erhalten unmittelbar eine Auskunft<br />
über die Herstellungskosten und Lieferzeit. Zu diesem Zweck wählen<br />
die Kunden auf der Online-Plattform das Material und die gewünschten<br />
Oberflächen-Eigenschaften aus. Nach der Fertigung auf<br />
Basis des additiven Verfahrens kann das Bauteil ferner in einem beliebigen<br />
RAL-Ton lackiert werden. Schließt der Kunde den Bestellvorgang<br />
ab, wird die Herstellung automatisch angestoßen und er fortlaufend<br />
über den aktuellen Zustand seines Auftrags informiert.<br />
Erstellung effizienterer Werkzeuge<br />
Eine der Kernkompetenzen der Blomberger liegt im Direct Tooling.<br />
Dieser Ansatz beschreibt die additive Fertigung von Produktionswerkzeugen<br />
und deren Nutzung in der Serienherstellung. Wie bereits<br />
erwähnt, haben sich die Mitarbeiter seit 2010 umfassendes<br />
Wissen in der additiven Fertigung von Spritzgießwerkzeugen angeeignet.<br />
Diese werden in der Regel aus massiven metallischen Halbzeugen<br />
gefräst, geschliffen und erodiert. Durch den Einsatz der additiven<br />
Fertigung lassen sich nun neue Geometrien realisieren und<br />
effizientere Werkzeuge hinsichtlich der Aspekte Gewicht, Durchlaufzeit<br />
und Zykluszeit erstellen. Im Spritzgießprozess werden die formgebenden<br />
Werkzeuge mit aufgeschmolzenem Kunststoff gefüllt.<br />
Mediendurchströmte Kühlbohrungen führen die Wärme der Kunststoffschmelze<br />
während des Kühlprozesses ab. Die Verwendung der<br />
additiven Fertigung ermöglicht jetzt eine Neugestaltung der Kühlkanäle.<br />
Eine oberflächennahe, frei geformte Kühlmedienführung optimiert<br />
den Abtransport der Wärme, erhöht die Abkühlraten und reduziert<br />
Zykluszeiten. Neben der verbesserten Performance der Werkzeuge<br />
verringert die additive Fertigung auch die Durchlaufzeiten bei<br />
ihrer Produktion und senkt die Herstellkosten. Zudem lässt sich das<br />
Gewicht der Werkzeuge deutlich reduzieren, um Rüstvorgänge wirt-<br />
30 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
ADDITIVE MANUFACTURING<br />
TRENDS<br />
Der industrielle 3D-Druck<br />
erlaubt die schnelle, materialsparende<br />
und individuelle<br />
Herstellung von Produkten.<br />
Was sich alles mit der additiven<br />
Fertigung umsetzen lässt,<br />
zeigt das Leistungsspektrum<br />
von Protiq<br />
Fertigung von Funktionsprototypen<br />
sowie Muster- und Serienteilen aus<br />
technischen Kunststoffen<br />
Bild: Protiq<br />
schaftlicher zu gestalten und die Werkzeuge schneller zu bewegen.<br />
Wiegen konventionelle Werkzeuge mehr als 30 Kilogramm, werden<br />
für ihre Auswechslung Hebezeuge benötigt. Da sich das Gewicht<br />
durch das Direct Tooling typischerweise um bis zu 70 Prozent verringert,<br />
können die Mitarbeiter die Werkzeuge wieder manuell und mit<br />
geringem Zeitbedarf austauschen. Zur Umsetzung des beschriebenen<br />
Leichtbau-Designs verbessert Protiq die Werkzeuge mittels Topologieoptimierung.<br />
Topologieoptimierung in drei Schritten<br />
Die neue Gestaltungsfreiheit beim 3D-Drucken gestattet ein belastungsgerechtes<br />
Werkzeug-Design auf Basis einer rechnergestützten<br />
Topologieoptimierung. Durch die Finite-Elemente-Simulation lassen<br />
sich Bauteilbereiche identifizieren, die nur einer geringen Belastung<br />
unterliegen. Hier lässt sich Material einsparen, während die Werkzeugbereiche,<br />
die einer hohen mechanischen Belastung ausgesetzt<br />
sind, eine massive Ausführung haben. Die aus der Topologieoptimierung<br />
resultierenden Geometrien erinnern an bionische Strukturen<br />
wie den menschlichen Knochen. Die Werkzeuggestaltung mit einer<br />
konturnahen Kühlung und Topologieoptimierung gliedert sich in<br />
drei Teilschritte. Zunächst werden die Eingangsgrößen ermittelt. Dazu<br />
zählen die auftretenden Prozesskräfte, Schnittstellen und Anbindungspunkte<br />
zur Spritzgießmaschine sowie die maximale Werkzeuggröße.<br />
Die sich aus dem Spritzgießen ergebenden Kräfte kön-<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 31
TRENDS<br />
ADDITIVE MANUFACTURING<br />
Belastungsoptimiertes Spritzgießwerkzeug mit konturnaher Kühlung<br />
Bild: Protiq<br />
Erstellung von metallischen Bauteilen jeglicher Art durch<br />
selektives Laserschmelzen<br />
Bild: Protiq<br />
nen einer Strömungssimulation entnommen werden. Schnittstellen,<br />
Anbindungspunkte und die maximale Werkzeuggröße leiten<br />
sich aus den Bauteilanforderungen ab. Im nächsten Schritt folgt die<br />
Integration der bauteilkonturnahen<br />
Kühlkanäle. Danach lässt<br />
sich das Leichtbau-Design aus<br />
der Topologieoptimierung durch<br />
Simulation errechnen. Im Anschluss<br />
an das automatisiert<br />
entwickelte Leichtbau-Design<br />
geben die Konstrukteure dem<br />
Bauteil den letzten Schliff im<br />
Hinblick auf die additive Fertigung. Dabei werden eine minimale<br />
Wanddicke, Stützgeometrien sowie die Produktion durch Laserstrahlschmelzen<br />
berücksichtigt.<br />
Entwicklung einer eigenen Lasersinteranlage<br />
Direct Manufacturing bezeichnet die direkte werkzeuglose Herstellung<br />
von Serienbauteilen. Historisch gesehen kommt die additive<br />
Fertigung schon seit Jahrzehnten für das Rapid Prototyping zum<br />
Einsatz. Für die industrielle Serienproduktion wird der 3D-Druck jedoch<br />
hauptsächlich zur Erstellung von Nischenprodukten genutzt.<br />
Typische Anwendungsbereiche sind die Medizintechnik sowie die<br />
Luft- und Raumfahrt. Dies liegt unter anderem daran, dass die standardmäßig<br />
in der additiven Fertigung verwendeten Materialien die<br />
Anforderungen der Elektronik- oder Automobilindustrie nicht erfüllen.<br />
Vor diesem Hintergrund hat Protiq eine optimierte Lasersinteranlagentechnik<br />
entwickelt, um auch Serienprodukte aus Kunststoff<br />
direkt und werkzeuglos herstellen zu können. Als Material werden<br />
technische Kunststoffe wie Polyamid 6 eingesetzt.<br />
Beim Lasersintern bauen sich die Kunststoffbauteile schichtweise in<br />
drei Schritten auf. Zuerst wird eine 0,06 bis 0,12 Millimeter dünne<br />
Pulverschicht aufgetragen. Heizstrahler erwärmen das Pulver anschließend<br />
bis knapp unter den Schmelzpunkt. Dann schmilzt ein<br />
Laser den schichtspezifischen Bauteilquerschnitt auf. Durch die Wiederholung<br />
der beschriebenen Prozesse – Auftragen und Vorerwärmen<br />
des Pulvers sowie Laserbelichtung – entstehen die Bauteile<br />
Schicht für Schicht. Nach Abschluss der Fertigung sind sie von nicht<br />
aufgeschmolzenem Kunststoffpulver umgeben. Die Verarbeitung<br />
neuer Materialien erfordert eine präzise Pulvervorerwärmung und<br />
Energieeinbringung. In der neu<br />
konzipierten Lasersinteranlage<br />
geschieht dies durch eine<br />
Zwölf-Zonen-Heizungsregelung,<br />
die mit Regelungstechnik<br />
von Phoenix Contact realisiert<br />
worden ist. Der Vorerwärmungsprozess<br />
wird durch entsprechende<br />
Sensorik überwacht.<br />
Außerdem bietet die Anlagentechnik die Möglichkeit, Hochtemperaturkunststoffe<br />
bei einer Vorheiztemperatur von bis zu 350°C<br />
zu verarbeiten. Ein innovatives Pulverauftragssystem erlaubt zudem<br />
die Nutzung von schlecht rieselfähigen Pulvern. Somit lassen sich<br />
selbst kryogen vermahlene Standardgranulate verwenden. Ein verstellbarer<br />
Laserspot (0,23 bis 2 Millimeter) sorgt für eine hohe Detailauflösung<br />
bei gleichzeitig schneller Aufbaugeschwindigkeit.<br />
„Beim selektiven Laserschmelzen<br />
werden die Bauteile schichtweise mit<br />
einem Hochleistungslaser aus<br />
Pulvermaterial aufgebaut.“<br />
Verarbeitung metallischer Werkstoffe<br />
Das Angebotsspektrum von Protiq im Bereich 3D-Druck beinhaltet<br />
ferner eine große Auswahl an metallischen Werkstoffen. Beim selektiven<br />
Laserschmelzen werden die Bauteile ebenfalls schichtweise<br />
mit einem Hochleistungslaser aus Pulvermaterial aufgebaut.<br />
Speziell für die Elektroindustrie hat das Unternehmen ein hochleitfähiges<br />
Kupfermaterial entwickelt. Von massiven Bauteilen bis zu Kupferkontakten<br />
mit hoher elektrischer Leitfähigkeit eignet sich dieses<br />
Material für viele Einsatzbereiche. Werden die verschiedenen<br />
3D-Druckverfahren kombiniert, lassen sich die additiv gefertigten<br />
Elemente zu funktionsfähigen Bauteilen montieren.<br />
jg<br />
www.protiq.com<br />
Details zu Additiven Verfahren:<br />
http://hier.pro/JPVKp<br />
32 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
ADDITIVE MANUFACTURING<br />
TRENDS<br />
3D-Druck beschleunigt die Produkt-Bearbeitungsprozesse<br />
„Unser Job ist es, kundenspezifische<br />
Bauteile in kürzester Zeit zu fertigen“<br />
Schnell Produkte zu entwickeln wird für Unternehmen zu einem immer wichtigeren Wettbewerbsfaktor.<br />
Proto Labs ist einer der weltweit schnellsten Hersteller von Prototypen- und Kleinserienteilen. Wie<br />
die firmeneigene Software und die automatisierten Systeme des Unternehmens 3D-CAD-Modelle in<br />
Befehle für Hochgeschwindigkeits-Fertigungsanlagen verwandeln, die Teile mittels 3D-Druck, CNC-<br />
Bearbeitung oder Spritzguss innerhalb weniger Tage herstellen können, erklären Dirk Rathsack, Vice<br />
President Sales und Thomas Langensiepen, Division Manager Central Europe bei Proto Labs im Gespräch<br />
mit <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>.<br />
Interview: Johannes Gillar, stellvertretender Chefredakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: In Zeiten der Industrie 4.0 und der digitalen<br />
Transformation spielt eine schnelle Produktentwicklung eine immer<br />
größere Rolle. Welche Bedeutung haben in diesem Zusammenhang<br />
neue Technologien wie 3D-Druck und andere additive Verfahren?<br />
Langensiepen: Der 3D-Druck ist in dem genannten Kontext eine Bereicherung<br />
für uns, da er ganz neue Möglichkeiten eröffnet, Geometrien<br />
schnell zu fertigen, die mit herkömmlichen Methoden nicht zu fertigen<br />
wären, weil diese Geometrien zu komplex sind und im Rahmen der<br />
neuen <strong>Konstruktion</strong>sprozesse die Designanforderungen immer höher<br />
werden. Damit gewinnt diese Technologie an Bedeutung. Wir bieten<br />
hier die verschiedensten Verfahren an, von der Stereolithografie über<br />
das Lasersintern bis zum Direkt-Metall-Lasersintern, mit denen wir<br />
dann die unterschiedlichen Anforderungen der Kunden realisieren können.<br />
Wir sehen aber auch, dass der 3D-Druck nicht das allein selig machende<br />
ist. Deswegen ist es für uns wichtig, die ganze Bandbreite der<br />
verschiedenen Verfahren anbieten zu können, denn auch die CNC-Bearbeitung<br />
und der Spritzguss haben ihre Berechtigung. Es gibt eben auch<br />
Dinge, die durch den 3D-Druck a) funktional und b) von den Materialien<br />
und c) auch wirtschaftlich nicht sinnvoll abzudecken sind. Es gibt aber<br />
auch eine neue zusätzliche Variante und das ist die Verbindung der verschiedenen<br />
Technologien, so dass wir heute 3D-gedruckte Teile mittels<br />
CNC-Bearbeitung nachbearbeiten können und sich so hochgenaue Teile<br />
produzieren lassen, die den höchsten Anforderungen genügen. Zusammenfassend<br />
kann man sagen, es ist eine Technologie, die sehr wichtig<br />
ist, die eine wunderbare Abrundung darstellt und die sicherlich das Thema<br />
Industrie 4.0 und weitere Beschleunigungsprozesse der Produktion<br />
unterstützen kann.<br />
Rathsack: Mit dieser Technologie können wir den Kunden das Thema<br />
Geschwindigkeit noch überzeugender vermitteln. Denn selbst in Bereichen,<br />
in denen sich der Kunde am Ende für Spritzguss oder CNC-bearbeitete<br />
Teile entscheidet, können wir mithilfe des 3D-Drucks viel früher<br />
ins Design einsteigen und den Kunden viel früher in der Designphase<br />
mithilfe von 3D-gedruckten Musterteilen helfen. Auch da sehen wir<br />
letztendlich die Chance die Designtätigkeiten und -zyklen beim Kunden<br />
nochmal deutlich zu beschleunigen.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Sie sagen, dass Sie mit Ihren Services in den<br />
Bereichen 3D-Druck, CNC-Bearbeitung und Spritzguss in der Prototypen-<br />
und Kleinserienfertigung Ihren Kunden einen Wettbewerbsvorteil<br />
verschaffen. Wie machen Sie das konkret?<br />
Langensiepen: Wir bieten eine ganze Bandbreite an Möglichkeiten.<br />
Zum einen natürlich ist das die pure Geschwindigkeit – wir versetzen unsere<br />
Kunden in die Lage, mit einer wesentlich höheren Frequenz unterschiedliche<br />
Versionen ihrer neuen Produkte mit realen Materialien auszuführen.<br />
Das zweite ist, dass wir mittels unserer Software-Unterstützung<br />
den Kunden auch konstruktive Engineering-Hinweise geben, wie<br />
er Modelle konzipieren kann, damit die Teile effizient gefertigt werden<br />
können. Hinzu kommt, dass wir mit der Beratung, die wir neben unserer<br />
automatisierten Technik zur Verfügung stellen, sehr genau evaluieren, in<br />
welchem Stadium des Entwicklungsprozesses sich die Kunden befinden;<br />
will er erstmal ein Designteil haben, dann wäre der 3D-Druck vielleicht<br />
das richtige Werkzeug, denkt er an Serienmaterialien und vielleicht<br />
100 oder 1000 Teile? Dann ist vielleicht auch schon der Spritzguss das<br />
richtige Werkzeug. Der Kunde hat dadurch die Möglichkeit, mit einem<br />
sehr geringen Risiko verschiedene Varianten auszuwählen und eine effiziente<br />
<strong>Konstruktion</strong> zu machen und dadurch schneller fehlerfreie Produkte<br />
auf den Markt zu bringen. Der heutige Markt ist ja von zwei Tendenzen<br />
geprägt. Auf der einen Seite gibt es eine permanente Zunahme<br />
von Varianten, auf der anderen Seite eine permanente Abnahme von<br />
„Der 3D-Druck ist<br />
eine Bereicherung für<br />
uns, da er ganz neue<br />
Möglichkeiten eröffnet.“<br />
Bild: Proto Labs<br />
Thomas Langensiepen,<br />
Division Manager Central Europe,<br />
Proto Labs<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 33
TRENDS<br />
ADDITIVE MANUFACTURING<br />
Bild: Proto Labs<br />
„Wir haben in den letzten<br />
18 Jahren im Spritzguss<br />
aber auch in den beiden<br />
anderen Verfahren viele<br />
Erfahrungen gesammelt.“<br />
Dirk Rathsack,<br />
Vice President Sales Europe,<br />
Proto Labs<br />
Produktlebenszeit. Und genau in diesen Trichter stoßen wir hinein und<br />
helfen den Kunden effizient zu arbeiten. Genau da fühlen wir uns wohl.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Proto Labs sieht seinen Wettbewerbsvorteil<br />
darin, individuell gefertigte Prototypen- und Produktionsteile sehr<br />
schnell herstellen zu können. Das können andere Unternehmen<br />
auch. Wie begründen Sie trotzdem zu den weltweit schnellsten Herstellern<br />
in diesem Bereich zu gehören?<br />
Langensiepen: Zunächst einmal glaube ich, dass es nicht sehr viele<br />
gibt, die Prototypen und Kleinserienteile in dieser kurzen Zeit herstellen<br />
können wie wir das machen. Wir bieten eine garantierte Lieferzeit für<br />
die verschiedenen Technologien an. Das heißt, wir bringen erst dann eine<br />
neue Technologie auf den Markt, wenn wir die von uns definierten<br />
Lieferzeiten tatsächlich einhalten können – immer in Verbindung mit einer<br />
hohen Qualität. Dadurch bieten wir den Kunden ein Entwicklungstool,<br />
das ihm hilft Kosten zu sparen, weil er genau planen kann, ein immenser<br />
Vorteil, denn je später eine Änderung kommt, desto schneller<br />
explodieren die Kosten im Entwicklungsprozess. Des Weiteren haben<br />
wir die Möglichkeit, den Kunden mit unterschiedlichsten Materialien im<br />
Entwicklungsprozess zu versorgen, er ist nicht auf eine Technologie beschränkt.<br />
Zudem hat der Kunde bei uns einen Ansprechpartner für alle<br />
Prototypen-Technologien, die es gibt, und des Weiteren – wir haben vorhin<br />
diese Schere angesprochen – man redet ja heute über „Production<br />
on demand“ oder „low volume Production“, Proto Labs geht weg vom<br />
reinen Prototypen-Hersteller auf ein Serienhersteller-Modell. Wir bieten<br />
dem Kunden kalkulierte Kosten über die gesamte Lebensdauer seines<br />
Produktes. In der Vergangenheit waren wir am Anfang des Lebenszyklus<br />
in der Prototypenphase, dann haben wir uns an das Ende eines<br />
Produktentwicklungsprozesses bewegt, wenn nochmal Änderungen<br />
gemacht werden, aber mittlerweile entwickeln wir uns verstärkt zu einem<br />
Low-Volume-Hersteller für viele Kunden. Wir haben Kunden, die<br />
durchaus 20.000 Teile im Jahr bei uns produzieren lassen und nicht das<br />
Risiko haben, ihr Stahlwerkzeug anpassen zu müssen, wenn sie eine<br />
kleine Änderung haben.<br />
Rathsack: Letztendlich ist es richtig, dass es Marktbegleiter gibt, die<br />
zum Beispiel im Bereich des 3D-Drucks auch schnell unterwegs sind.<br />
Der Vorteil, den der Kunde bei uns hat, ist das wir über mehrere Technologien<br />
hinweg extrem schnelle Lieferzeiten anbieten können. Wir drucken<br />
wie der eine oder andere auch in sehr kurzer Zeit ein Produkt und<br />
wenn der Kunde in drei oder vier Tagen wieder kommt und einen Funktionstest<br />
machen möchte, sind wir in der Lage, das File in ein Spritzgussverfahren/-teil<br />
umzuwandeln. Und der Kunde hat dann in fünf Tagen seine<br />
Spritzgussteile auf dem Tisch mit denen er Funktionstests machen<br />
kann – das können nicht mehr so viele anbieten. Wir bieten dies alles<br />
aus einer Hand mit einer extrem schnellen Verfügbarkeit.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Ihr Angebot stützt sich auf einen komplett automatisierten<br />
Softwareprozess. Wie funktioniert der Prozess?<br />
Langensiepen: Wir haben eine zielgerichtete Software für die Anwendung<br />
entwickelt. Dazu haben wir uns gefragt, welche Software-Produkte<br />
brauchen wir, um effizient von einem CAD-Modell zu einem Spritzguss-Teil<br />
zu kommen, ohne weitere Software-Module zu benötigen. Das<br />
ist ein sehr gradliniger, optimierter Prozess. Und dafür haben wir Software-Produkte<br />
entwickelt, die das erlauben. Das heißt, wenn der Kunde<br />
ein Modell freigibt, werden automatisch die benötigten Komponenten<br />
eingespannt und es läuft eine Kette durch, die hochautomatisiert ist.<br />
Standardsoftware-Produkte müssen dagegen eine ganze Bandbreite<br />
von Applikationen bedienen und wir fokussieren uns genau auf die Fertigungsprozesse<br />
Spritzguss, CNC und 3D-Druck. Dadurch haben wir eine<br />
sehr effiziente Softwarelösung entwickelt und können schnell mit den<br />
Teilen den Prozess durchlaufen. Das geht von der automatischen Werkzeugkonstruktion<br />
über eine Füllanalyse bis hin zur CNC-Bearbeitung.<br />
Das ist genau abgestimmt auf diesen Prozess, das gleiche gilt für die<br />
3D-Druck-Optimierung der Teile. Wie muss man die Teile optimieren, damit<br />
sie auch optimal gebaut werden. Das geht soweit, dass wir die<br />
Steuerungen der Maschinen auf Basis dieser Prozesse optimieren.<br />
Rathsack: Wenn ein Kunde bei uns eine CAD-Datei hoch lädt, optimiert<br />
das System diese, schlägt dem Kunden Änderungen vor und wenn der<br />
Kunde diese annimmt, bekommt er vom System die Rückmeldung,<br />
dass das Teil so gefertigt werden kann. Das läuft vollautomatisiert und<br />
wenn der Kunden den Bestätigungsknopf drückt, startet der und zwei<br />
Minuten später starten bei uns in der Fabrik die Automaten, um das<br />
Werkzeug zu produzieren auf dem dann die Teile gegossen werden. Nur<br />
so kriegen wir selbst beim Spritzguss Lieferzeiten von ein bis zwei Tagen<br />
hin. Das heißt, der Kunde bestellt abends seine Teile, am nächsten<br />
Vormittag ist das Werkzeug fertig, am Nachmittag spritzen wir die Teile<br />
und abends verschicken wir die per Express und am übernächsten Tag<br />
hat er die Teile auf dem Tisch liegen. Das können definitiv nicht viele.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Lassen sich mit dieser Methode auch Serienteile<br />
herstellen?<br />
Langensiepen: Wie gesagt, wir gehen zunehmend weg vom reinen<br />
Prototypenhersteller hin zum Partner der Firmen, der den ganzen Produktlebenszyklus<br />
eines Produktes abdecken kann. Von der ersten Designstudie<br />
im 3D-Druck über erste Musterteile, erste Prototypenteile bis<br />
hin zur Serie. Wir werden sicher nicht im Massengeschäft unterwegs<br />
sein, es macht für uns keinen Sinn Teile im sechsstelligen Bereich im<br />
Jahr spritzen zu lassen, aber wenn wir über eine Losgröße von 20.000<br />
Teilen sprechen, können wir durchaus mitreden. Wir kommen da mit unserer<br />
Technologie in den Cent-Bereich was die Spritzguss-Teile betrifft,<br />
wir können ja je nach Design mehrere Kavitäten spritzen, aber wir denken,<br />
dass das eine klare kostenkalkulatorische Größe für den Kunden<br />
ist. Er bekommt heute einen Preis für ein Teil, das wir auf dessen Produktlebenszeit<br />
garantieren, ohne Kosten für weitere Werkzeugreparaturen<br />
etc. Denn wir haben die Werkzeuge eingelagert für den Kunden, so<br />
dass er immer wieder aus diesen Werkzeugen Teile direkt online bestellen<br />
oder auch Änderungen durchführen kann.<br />
34 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
ADDITIVE MANUFACTURING<br />
TRENDS<br />
Also ja, Proto Labs sieht sich auch als Serienlieferanten, denn wir bieten<br />
neben den Technologien auch die Beratung, den Service und Qualitätssicherungsmaßnahmen.<br />
Das geht ganz klar weg vom reinen Prototypenbauer<br />
zu einem Produktlebenszeit-begleitenden Partner im Bereich Midrange<br />
Production.<br />
Rathsack: Das betrifft vor allem Unternehmen, die sich mehr und mehr<br />
auch auf spezielle Kundenwünsche fokussieren müssen oder wollen. Es<br />
gibt ja immer mehr Bereiche, in denen personalisierte Produkte angeboten<br />
werden. Da muss man von der Massenfertigung weg, weil sich die<br />
Kundenanforderungen verändern und es mehr Detailunterschiede im<br />
einzelnen Produkt gibt. Und gerade für Firmen, die sich solchen Herausforderungen<br />
gegenüber sehen, sind wir ein attraktiver Partner, weil wir<br />
in der Lage sind, sehr flexibel auf solche Designänderungen zu reagieren<br />
und auch in der Mitte des Produktlebenszyklus können wir schnell<br />
und kosteneffizient auf Änderungen reagieren. Das ist etwas was wir<br />
flexibler und besser abbilden können als der reine Massenproduzent.<br />
FORM, FLEXIBILITÄT<br />
UND FUNKTION<br />
Mit unseren Ringen sind wir der<br />
Konkurrenz immer einen Schritt voraus<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Rolle spielen Werkstoffe bei der<br />
schnellen Prototypen-Entwicklung? Und ist neben Kunststoff auch<br />
Metall bereits ein verwertbares Material?<br />
Langensiepen: Wir bieten die drei Verfahren 3D-Drucken, CNC-Bearbeitung<br />
und Spritzguss an. Innerhalb dieser Services bieten wir mehr und<br />
mehr Leistungen an, mehr Materialien und mehr Funktionalitäten. So<br />
haben wir zum Beispiel im letzten Jahr im CNC-Bereich mit Titan ein<br />
weiteres Material hinzugefügt. Und in diesem Jahr haben wir die<br />
5-Achs Bearbeitung hinzugefügt. Im Bereich der Materialien sind wir<br />
relativ unlimitiert. Im 3D-Druck-Bereich bedienen wir alle gängigen Materialien<br />
die gefordert sind. Unterschiedlichste Kunststoffe in der Stereolithografie<br />
und im Lasersintern. Im Metallbereich, also beim Direkt-<br />
Metall-Lasersintern, gehen wir vom Aluminium über Stahl und Edelstahl<br />
bis zum Titan aus denen im medizinischen Bereich zum Beispiel<br />
künstliche Körperteile gefertigt werden. Beim Spritzguss haben wir 157<br />
Materialien permanent auf Lager, haben aber mittlerweile über 1000<br />
Materialien gespritzt. Wobei wir auch hier sehr spezifisch auf den Kundenwunsch<br />
eingehen wollen. Wir verarbeiten nicht nur unsere eigenen<br />
Materialien, sondern der Kunde kann sein eigenes Material auswählen<br />
– wir haben derzeit rund 30% aller Aufträge, bei denen kundenspezifisches<br />
Material verwendet wird.<br />
In letzterem Fall gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste ist, dass der Kunde<br />
uns sein Material bereitstellt, wir das Material für ihn lagern und er<br />
mithilfe unseres automatisierten Systems permanent verfolgen kann,<br />
wie viel von seinem Material eigentlich noch da ist. So sieht er genau,<br />
wie viel Material von mir hat Proto Labs noch auf Lager. Die zweite Variante<br />
ist, dass wir das Material für den Kunden besorgen. Wir sind der<br />
Dienstleister, der dafür da ist, dem Kunden seine Teile in bester Qualität<br />
und in schnellster Zeit zur Verfügung zu stellen. Das ist unser Job.<br />
Rathsack: Und wir haben natürlich in den letzten 18 Jahren gerade im<br />
Spritzguss aber auch in den beiden anderen Verfahren viele Erfahrungen<br />
gesammelt, welche Materialien für welche Applikationen, für welche<br />
Art von Produkten und für welche Art der Verwendung geeignet sind.<br />
Und dieses Know-how versuchen wir an die Kunden weiterzugeben.<br />
www.protolabs.de<br />
Spirolox® Sicherungsring<br />
Schnappring mit<br />
einheitlichem Querschnitt<br />
Hoopster® Ring<br />
Keine vorstehenden Ösen. Spirolox Sicherungsringe haben<br />
keine vorstehenden Ösen, die eine Baugruppe behindern<br />
könnten und bieten eine Anlagefläche von 360°. Aufgrund<br />
ihres einzigartigen Designs sind keine Spezialwerkzeuge<br />
erforderlich und sie werden auf wirtschaftliche Weise aus<br />
Edelstahl (1.4319 und 1.4401) hergestellt.<br />
Ganz gleich, ob Sie eine kundenspezifische oder<br />
standardmäßige Ring benötigen—Smalley arbeitet<br />
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TRENDS<br />
ADDITIVE MANUFACTURING<br />
Auch die speziellen<br />
Herausforderungen<br />
des 3D-Drucks großer<br />
Bauteile hat Kegelmann<br />
gelöst und baut<br />
große Funktionsprototypen<br />
wie den Rahmen<br />
für ein Triathlonrad in<br />
reproduzierbar Qualität<br />
im SLS-Verfahren<br />
Bild: Kegelmann Technik<br />
Mehr wirtschaftliche Hebelwirkung mit Connected Prototyping<br />
Additives Denken für Projekte<br />
Zu viele Ingenieure glauben immer noch unerschütterlich daran, dass ihr Projekt auskonstruiert<br />
sei und es nichts mehr zu optimieren gäbe. Kegelmann Technik erschließt mit Connected Prototyping<br />
enorme Rationalisierungspotentiale.<br />
Stephan Kegelmann, Geschäftsführer Kegelmann Technik GmbH, in Rodgau<br />
Connected Prototyping ist eine Philosophie mit einer großen<br />
Bandbreite additiver Fertigungsverfahren, die bei Kegelmann<br />
Technik seit bereits 28 Jahren gelebt wird. Ziel ist, gemeinsam mit<br />
dem Kunden Nachhaltigkeit, Resilienz und Zukunftsfähigkeit in deren<br />
Projekte einzubauen. Nachweislich hat Kegelmann Technik in<br />
solchen Projekten schon einen ROI, return on innovation, von 4 realisiert,<br />
das heißt binnen eines Vierteljahres hat sich das Projekt selbst<br />
finanziert und zahlt ab diesem Zeitpunkt in das Unternehmen ein.<br />
Es ist eine echte Herausforderung, die ungeheuren Potenziale des<br />
Connected Prototyping Kunden mit anderen <strong>Konstruktion</strong>sprozessen<br />
und Arbeitsabläufen zu vermitteln. Zu viele Ingenieure glauben<br />
fest daran, dass ihr Projekt nicht weiter zu optimieren wäre. Das<br />
bleibt Herausforderung und große Chance: Connected Prototyping<br />
und additives Denken in möglichst viele Projekte zu integrieren. Zur<br />
Erschließung dieser Potenziale bietet das Unternehmen als Teil des<br />
Connected Prototyping den Additive-Thinking-Audit als Orientierungshilfe<br />
an, um schnell von der Vision zu greifbaren Aktivitäten zu<br />
kommen. Mit dem Know-how der Rodgauer um die Möglichkeiten<br />
der additiven Fertigung werden mögliche Projekte identifiziert und<br />
nach Potenzial und Geschwindigkeit der Umsetzung priorisiert.<br />
Höhere Flexibilität, kostenlose Komplexität<br />
Im Verpackungsmaschinenbau führen stetig steigende Erwartungen<br />
der Endkunden zu einem Wettbewerbsumfeld mit hoher Dynamik.<br />
Mit dem Konzept des Connected Prototyping hat man Projekte mit<br />
großem wirtschaftlichen Hebel realisiert, damit die Nutzer der Verpackungsmaschinen<br />
wirtschaftlich verpacken können. Mehr Spielraum<br />
für Produktinnovationen wird gewonnen, in der Folge verkaufen sich<br />
die Verpackungsmaschinen leichter. Die Flexibilität, unterschiedliche<br />
Produkte auf ein- und derselben Linie verpacken zu können, trägt<br />
bei sinkenden Losgrößen zur Steigerung der Wertschöpfung bei.<br />
Das gezeigte Beispiel eines additiv neu gedachten Transportmoduls<br />
für Tuben auf einem Förderband wurde gezielt auf die Reduktion von<br />
Umstellkosten und -zeiten hin entwickelt. Schnelle Formatwechsel<br />
mit einfacher Bedienung ohne Werkzeuge und Baukastensystem erhöhen<br />
Leistung und Prozesssicherheit von Verpackungslinien. Bei<br />
der Verpackung von Lebensmitteln ist Hygiene unabdingbar. Die Integration<br />
hygienerelevanter Prozesse in ein Handhabungselement<br />
wie diesen Käsescheiben-Sauggreifer reduziert den durch Reinigung<br />
und Entkeimung notwendigen Maschinenstillstand.<br />
Große Bauteile im 3D-Druck<br />
Auch die speziellen Herausforderungen des 3D-Drucks großer Bauteile<br />
hat der Anbieter gelöst und baut große Funktionsprototypen<br />
36 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
Bild: Kegelmann Technik<br />
Die Integration hygienerelevanter<br />
Prozesse<br />
in ein Handhabungselement<br />
wie diesen<br />
Käsescheiben-Sauggreifer<br />
reduziert den<br />
durch Reinigung und<br />
Entkeimung notwendigen<br />
Maschinenstillstand<br />
DYNAMISCHE<br />
NEIGUNGSSENSOREN<br />
Das hier gezeigte<br />
Beispiel eines additiv<br />
neu gedachten Transportmoduls<br />
für Tuben<br />
auf einem Förderband<br />
wurde gezielt auf die<br />
Reduktion von Umstellkosten<br />
und -zeiten hin<br />
entwickelt<br />
Bild: Kegelmann Technik<br />
NEU<br />
Neigungsmesser mit<br />
dynamischer Beschleunigungskompensation<br />
wie den Rahmen für ein Triathlonrad schnell und in reproduzierbar<br />
hoher Qualität im SLS-Verfahren. So ist Kegelmann zum Beispiel in<br />
der Lage, die Canyon Bicycles GmbH, einen Hersteller von Fahrrädern,<br />
im Gestaltungs- und Entwicklungsprozess neuer Modelle zu<br />
unterstützen und den Ingenieuren von Canyon Prototypen von solch<br />
komplexen Modellen wie Triathlon- und Zeitfahrrädern zu bauen. Prototypen<br />
dieser Fahrräder werden für die Simulation verschiedener<br />
Lastfälle benötigt, etwa für Windkanaltests im vollständig aufgebauten<br />
Zustand, um auch die letzten 2-3% Energieverlust durch Fahrtwind<br />
auszumerzen. So kann bereits vor dem Bau des ersten Serienrades<br />
das Optimum aus Leichtbau, Biomechanik und cw-Wert definiert<br />
werden. Diese Methode zeigt Erfolg: 2015 und 2016 ist Jan Frodeno<br />
auf Hawaii zwei Mal Ironman-Weltmeister geworden.<br />
Als System vereint Connected Prototyping Erfahrung und Technologiewissen<br />
in additiver Fertigung mit einer großen Bandbreite innovativer<br />
Fertigungsverfahren unter einem Dach und unterstützt Designer<br />
und Konstrukteure bei ihren Herausforderungen. Die vielfältigen<br />
Kombinationsmöglichkeiten der verschiedenen Fertigungsverfahren<br />
bieten große Chancen. Mit dem Know-how von Kegelmann zur additiven<br />
Fertigung werden immer wieder diese Fragen diskutiert:<br />
• Können Funktionen in das Bauteil integriert werden?<br />
• Können wir es leichter machen?<br />
• Wie können wir die bei additiver Fertigung kostenlos mögliche<br />
Bauteilkomplexität zu unserem Vorteil nutzen?<br />
• Gibt es Vorteile der Individualisierung des Bauteils?<br />
Mithilfe des Connected Prototyping kommt der Spezialist gemeinsam<br />
mit Kunden zu Innovationen, die mit herkömmlichen Methoden<br />
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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 37
TRENDS<br />
PERSPEKTIVEN<br />
PERSPEKTIVEN<br />
Künftige Herausforderungen der additiven Fertigung<br />
Zwischen Kinderschuh-Status und<br />
ausgereiftem Prozess<br />
Der 3D-Druck kommt mit großen Schritten aus dem Prototypenbau in die Fertigung. In der neuen Umgebung<br />
warten aber auch neue Herausforderungen. Hersteller von Maschinen und Simulationssoftware<br />
arbeiten am noch nicht ganz reibungslosen Produktionsprozess. Zudem entwickeln Ingenieure auch<br />
komplett neue Fertigungsansätze – es wird künftig also viel passieren. Wir geben einen Überblick.<br />
Tobias Meyer, freier Mitarbeiter <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />
Die Zukunftsprognosen bezüglich industriellem 3D-Druck klingen<br />
meist mehr als rosig, man könnte meinen, spätestens<br />
nach dem nächsten Wochenende könnten wir alles drucken. Doch<br />
die Realität sieht derzeit noch anders aus, von einer glatten Prozesskette<br />
à la <strong>Konstruktion</strong> via CAD und Simulation, dann schnell auf die<br />
Produktionsstraße, ist die additive Fertigung noch ein paar Schritte –<br />
wohlgemerkt nicht Meilen – entfernt. Viele Bauteile, die zwar inzwischen<br />
in Serie gedruckt werden, mussten bisher per Trial&Error entwickelt<br />
werden, weil etwa der Verzug beim Metall-Laser-Sintern<br />
noch nicht im Detail vorhersehbar ist: „Bisher mussten wir ein neues<br />
Bauteil erst drucken und anschließend vermessen, um zu sehen,<br />
wo unsere Problemstellen liegen“, erklärt Stefan Hermann, Spezialist<br />
für Simulation und Additive Manufacturing beim Luftfahrtzulieferer<br />
Liebherr-Aerospace. Denn wenn das fertige Bauteil von der<br />
Grundplatte gesägt wird, kann die aus der eingetragenen Hitze entstandene<br />
Eigenspannung noch zu nachträglichem Verzug führen.<br />
Diese Einflussfaktoren sind beispielsweise auch maßgeblich verantwortlich<br />
für die derzeitig möglichen Bauteilgrößen: „Aktuell können<br />
wir Teile mit maximal 40 Zentimeter Kantenlänge fertigen. Bei grö-<br />
ßeren Bauteilen würden die Spannungen schon während des Druckens<br />
die Grundplatte zerreißen“, erklärt Martin Steuer vom Hersteller<br />
EOS. Denn im Nachgang kann die Spannung im Bauteil durch eine<br />
Wärmebehandlung natürlich korrigiert werden, häufig aber sind<br />
unvorhergesehenen Verzüge während des Prozesses sehr gefährlich,<br />
da auf einmal Material an einer Stelle steht, von der die Maschine<br />
denkt, sie wäre leer – und deshalb womöglich auf Kollisionskurs<br />
geht. Vor allem eine umfassende Prozesssimulation ist daher nicht<br />
nur bei Nutzern sondern auch von den Entwicklern von 3D-Druckern<br />
gefragt. Künftig könnten diese anhand der in den Drucker geladenen<br />
CAD-Geometrie selbst errechnen, an welchen Stellen der Hitzeeintrag<br />
kritisch ist und dort gezielt mit weniger Laserleistung arbeiten.<br />
Tools wie Simufact Additive gehen diesen Weg bereits: Die Simulation<br />
beginnt mit dem Druck des Teiles, gefolgt von der Wärmebehandlung,<br />
dem Abschneiden des Teiles von der Grundplatte, dem<br />
Entfernen der Stützstrukturen sowie wärme- und druckgesteuerte<br />
Prozesse (Heiß-Isostatisches Pressen, HIP). Als technisches Herz<br />
der Software wurde ein anwendungsspezifischer Solver entwickelt,<br />
der auf dem FEM-Solver Marc von MSC basiert. Zusammen mit Re-<br />
Bauteilevolution: Links<br />
das Ausgangsteil, in der<br />
Mitte die verbesserte<br />
Guss-Variante, rechts<br />
das Optimierungsmaximum<br />
im 3D-Druck<br />
Bild: Altair<br />
38 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
PERSPEKTIVEN<br />
PERSPEKTIVEN<br />
TRENDS<br />
Die Gewichtsreduktion per Lattice-Struktur<br />
findet nur im Inneren statt und kann Vorteile<br />
gegenüber der Topologieoptimierung haben<br />
nishaw Plc, ein Hersteller von Metall-AM-Systemen, arbeitet<br />
Simufact an einem integrierten Ansatz: Zuerst wird die<br />
Druckvorbereitungssoftware von Renishaw mit der Prozesssimulation<br />
von Simufact gekoppelt. Der nächste Schritt ist, basierend auf<br />
der Schichtaufbauinformation automatisch eine Simulation aufzusetzen<br />
und im Gegenzug die Simulationsergebnisse in der Druckvorbereitungssoftware<br />
darzustellen.<br />
Auch Cadfem kann eine Lösung – wie gewohnt aus dem Hause Ansys<br />
– liefern, um den Gesamtverzug des Bauteils sowie die Eigenspannungen<br />
aufgrund des Druckprozess für Metalle zu berechnen:<br />
Dabei haben die Entwickler mehrere Druckschichten zu einer FE-<br />
Schicht zusammengefasst, was eine sehr schnelle Berechnung ermöglichen<br />
soll und zudem Stützmaterial sowie Gefügeumwandlungen<br />
im Material berücksichtigt. Die Prozesssimulation sei laut Cadfem<br />
nötig, um den Druckvorgang grundlegend verstehen zu können,<br />
denn Experimente – wie oben von Liebherr-Aerospace geschildert –<br />
liefern lediglich punktuelle Erkenntnisse, welche sich vom aktuellen<br />
Bauteil nur schwer auf andere Formen oder Größen ableiten lassen.<br />
„Die Herausforderung bei der Prozesssimulation ist die örtliche und<br />
zeitliche Diskretisierung, sprich, beim Laserspot sind wir im Mikrometerbereich,<br />
die Bauteile sind aber meist mehrere Zentimeter<br />
groß. Und die Belichtung von einzelnen Schichten läuft in Millisekunden,<br />
der Druck dauert aber ein paar Stunden“ erklärt Markus Kellermeyer,<br />
Berechnungsingenieur bei Cadfem und Doktorand an der<br />
Universität Erlangen-Nürnberg.<br />
Eine weitere Idee, dem Verzug im 3D-Druck entgegenzutreten ist,<br />
das Bauteil im Vorfeld schon so „krumm“ zu konstruieren, dass es<br />
später durch den Verzug die gewünschte Form erhält: „Wir kennen<br />
den Gedanken beispielsweise aus der Blechumformung – auch<br />
wenn das Vorgehen in der Simulation etwas anders ist. Hier ist das<br />
Resultat nach dem Pressen ebenfalls abweichend von der Negativform<br />
der Presse – eigentlich. Denn diese wird absichtlich so gestaltet,<br />
dass sich erst nach dem Rückfedern des Blechs die gewünschte<br />
Form einstellt“, so Kellermeyer.<br />
Organische Computerstrukturen<br />
Noch bevor es überhaupt um den Druck geht, kann ein Bauteil<br />
grundsätzlich optimiert werden. In der Topologieoptimierung können<br />
die Anforderungen an das gewünschte Produktverhalten über einfache<br />
Parameter wie Platzbedarf, Steifigkeits- und Spannungskriterien<br />
sowie Last- und Lagerungspunkte definiert werden. Die <strong>Konstruktion</strong><br />
übernimmt anschließend die Software, was häufig sehr „organisch“<br />
wirkende Formen zur Folge hat, die in herkömmlichen Zerspanverfahren<br />
auf Grund der vielen Freiflächen nur sehr aufwändig<br />
zu fertigen wären. Dem 3D-Drucker aber sind die meisten<br />
Krümmungen relativ egal, er ermöglicht meist eine sehr viel einfachere<br />
Fertigung von unebenen Bauteilen, weshalb er prädestiniert<br />
für die topologieoptimierten Konstrukte ist. Laut Kellermeyer ist es<br />
mittelfristig eine Kombination aus Topologieoptimierung und Prozesssimulation,<br />
die es möglich macht, Formen zu erzeugen, die sich<br />
beim Drucken nicht verziehen: „Wenn eine Topologieoptimierung<br />
Kriterien im Sinne eines möglichst geringen Verzugs während des<br />
Drucks bereits berücksichtigt, so muss man trotzdem bedenken,<br />
dass die anschließend nochmals für den Drucker aufbereitete Struktur<br />
durch nachträgliches Glätten wieder Abweichungen zur idealen<br />
Topologie-Struktur aufweist. Außerdem können mit Hilfe von Prozesssimulationen<br />
Parameter des Druckprozesses im Sinne eines<br />
geringen Verzugs optimiert werden.“<br />
Es muss aber nicht immer zwangsläufig das Produkt selbst gedruckt<br />
werden. Auch die additive Fertigung von Guss- oder Spritzform<br />
kann mit weniger Aufwand einher gehen, als die konventionelle<br />
Fertigung (siehe auch Seite 30). Der Landtechnik-Hersteller Amazone<br />
ließ auf diese Weise per Software eine Fahrwerksschwinge<br />
überarbeiten, die 245 kg schwere <strong>Konstruktion</strong> erforderte bisher<br />
16,5 m Schweißnähte. Zunächst untersuchte man, wie viel leichter<br />
und performanter das Bauteil werden würde, wenn man es im<br />
Gussverfahren herstellen würde. Zur Optimierung der Struktur nutzten<br />
die Ingenieure Solid Thinking Inspire von Altair. Damit wurden<br />
zunächst ein möglicher Bauraum und die Randbedingungen wie<br />
Lasten, Mindeststeifigkeit und Fertigungsrestriktionen definiert. Außerdem<br />
wurden sogenannte Non-Design Bereiche definiert, an denen<br />
keine Veränderungen vorgenommen werden durfte, um zum<br />
Beispiel Lagerpunkte und Zylinderanbindungen der ursprünglichen<br />
Version zu erhalten. Darüber hinaus konnte durch eine Symmetrieebene<br />
Berechnungszeit eingespart werden. Aus dem Ergebnis erstellte<br />
man eine Detailkonstruktion, die in einer darauf folgenden<br />
FE-Analyse mit Optistruct beurteilt wurde.<br />
Im Vergleich zur Schweißkonstruktion stellten die Ingenieure bei der<br />
Gussausführung neben einem geringeren Gewicht und gleichmäßigeren<br />
Übergängen auch weniger Steifigkeitssprünge fest. Auch die<br />
vorherrschende Auslastung konnte reduziert werden. „In der optimierten<br />
Gussausführung konnte eine Erhöhung der Lebensdauer<br />
um einen Faktor 2,5 bei einer gleichzeitigen Gewichtsreduktion um<br />
ca. 8 Prozent erzielt werden. Die neue Ausführung der Fahrwerks-<br />
Bild: Hirschvogel Holding GmbH<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 39
TRENDS<br />
PERSPEKTIVEN<br />
PERSPEKTIVEN<br />
Um die Funktionalität von individuellen Bauteilen schnell prüfen zu können,<br />
entwickelte das Fraunhofer IGD ein Simulationsverfahren, das etwa in<br />
Webshops für 3D-Druckteile eingesetzt werden könnte<br />
schwinge befindet sich bereits im Einsatz und ermöglichte uns eine<br />
Reduktion der Herstellungskosten von rund einem Drittel“, verrät Sebastian<br />
Kluge vom Landtechnikhersteller Amazone.<br />
Den Simulationsexperten von Altair war das aber noch nicht genug:<br />
In einem separaten Projekt loteten sie die Grenzen noch weiter aus<br />
und optimierten die Gussstruktur sowie den Herstellungsprozess<br />
nochmals, indem sie die Topologieoptimierung in Kombination mit<br />
3D-Druckverfahren einsetzten. Altair hat in diesem Bereich gemeinsam<br />
mit dem Partner Voxeljet ein exemplarisches Verfahren vorgestellt,<br />
bei dem eine verlorene Form für den Guss im 3D-Druck erstellt<br />
wird und die Bauteilstruktur davor basierend auf bionisch inspirierten<br />
Formen, die mit dem 3D-Druck umsetzbar wären, nochmals<br />
optimiert werden kann. Die Berechnungen führten zu einer weiteren<br />
Gewichtseinsparung von ca. 11 % bei gleicher Lebensdauer und<br />
Steifigkeit. Einen Prototyp des in der 3D-gedruckten Form gegossenen<br />
Bauteils zeigte Altair auf der diesjährigen Hannover Messe. Allerdings<br />
stehen die finalen Kostenberechnungen noch aus, die für<br />
eine Umsetzung in der Serie mit entscheidend sein werden.<br />
Optimierter Metallschwamm<br />
Es muss nicht immer eine völlig neue Form sein, wenn es darum<br />
geht, ein Bauteil im 3D-Druck effektiver zu fertigen. Statt das Design<br />
über die Topologieoptimerung völlig neu zu gestalten, wird bei Lattice-Strukturen<br />
das eigentlich massive Material im Inneren durch eine<br />
Waben- oder Gitterstruktur ersetzt, ähnlich eines Schwamms. Wie<br />
diese Struktur in Form und Größe ausgelegt ist, errechnet die Ansys-Software<br />
Space Claim. Cadfem konnte zusammen mit dem Automobilzulieferer<br />
Hirschvogel das Gewicht eines Greifers über eine<br />
sich dem Lastpfad anpassende Lattice-Struktur reduzieren. Der<br />
Grund war hier ein typisches Aufeinanderprallen von Theorie und<br />
Praxis: „Bei der Toplogieoptimierung haben wir festgestellt, dass oft<br />
eine kleine Abweichung in der Belastung zu einem deutlich schlechteren<br />
Verhalten der Struktur führen kann. Bei Lattice haben wir nach<br />
unseren bisherigen Erfahrungen die Möglichkeit, solche Schwankungen<br />
von äußeren Bedingungen besser aufzufangen, da die Last<br />
nicht nur über die idealen Lastpfade abgeleitet wird, sondern auch<br />
Bild: Fraunhofer IGD<br />
mit der restlichen Gitterstruktur gewisse Reserven zur Verfügung<br />
stehen, die solche nicht-idealen Lasten ableiten“, erklärt Markus Kellermeyer<br />
von Cadfem. Zudem kann die Struktur mit einer dünnen<br />
Außenhülle überzogen werden: „Damit merkt der Kunde gar nicht,<br />
dass sich das Design ändert, wenn sich beispielsweise das Anforderungsszenario<br />
erweitert.“ Das mache das Ganze sehr interessant,<br />
wenn man in eine evolutionäre Richtung denkt: Das Produkt wird<br />
nach dem vorherrschenden Lastenheft als lastpfadgerechte Lattice<br />
per Algorithmus erzeugt, mit einer Außenhaut umzogen, gedruckt<br />
und eingesetzt. Während des Gebrauchs können sich die Lastszenarien<br />
ändern, etwa durch einen häufiger auftretenden Missbrauchslastfall.<br />
Dann wird das Lastenheft einfach angepasst, die Lattice neu<br />
berechnet, mit der gleichen Außenhaut umzogen und wieder gedruckt.<br />
So entwickelt sich das Modell entsprechend den sich ändernden<br />
Anforderungen weiter, bleibt aber optisch gleich.<br />
Die Grenzen des 3D-Drucks kommen bei Überhang und größeren<br />
Hohlräumen in Sicht. In anderen Verfahren wie Spritzguss stellen<br />
diese Einschränkungen weniger Probleme dar, dafür sind die Verfahren<br />
aufwändiger – und haben natürlich ebenfalls ihre bekannten Einschränkungen.<br />
Die Topologieoptimierung kann künftig aber helfen,<br />
Formausprägungen wie Überhänge einfach zu vermeiden. Ansys<br />
hat bereits damit begonnen, etwa durch die Vorgabe von Mindestdicken,<br />
denn mit additiver Fertigung kann man nicht beliebig dünn drucken.<br />
Weitere Kriterien sind geplant. Ebenfalls berücksichtigt werden<br />
sollte die Druckrichtung. Denn häufig ist es möglich, ein Bauteil<br />
einfach gedreht zu drucken, was Überhänge vermeiden kann. Das<br />
setzt aber eventuell an anderen Stellen Stützstrukturen voraus, was<br />
wiederum bei funktionalen Außenflächen problematisch sein kann,<br />
um die entsprechende Oberflächenqualität zu gewährleisten. Oftmals<br />
ist bereits dadurch die Druckrichtung vorgegeben.<br />
Losgröße 1 aus dem Web<br />
3D-Druck wird häufig in einem Satz mit den Anforderungen hinsichtlich<br />
kleinster Serien oder Einzelstückfertigung genannt. Künftig<br />
könnten sich Kunden an Konfigurationen im Internet ein Produkt<br />
nach ihren eigenen Wünschen anpassen, per Schieberegler werden<br />
Größe, Wandstärke und andere Kenngrößen eingestellt und anschließend<br />
auf „Bestellen“ geklickt, der 3D-Druck-Dienstleister<br />
schickt das Ergebnis per Post. Klingt wieder toll in der Theorie, was<br />
aber, wenn das individuelle Produkt nicht stabil genug ist? Das<br />
Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD in Darmstadt<br />
hat eine Simulationssoftware entwickelt, die die Machbarkeit<br />
von individuellen Designwünschen rasch prüft. Christian Altenhofen<br />
aus der Abteilung Interaktive-Engineering-Technologien am Fraunhofer<br />
IGD beschreibt den Mehrwert wie folgt: „Wir schaffen einen<br />
fließenden Übergang zwischen Design und Simulation. Schnell zu<br />
prüfen, ob sich ein individueller Entwurf umsetzen lässt, ist heute in<br />
der Industrie ein oft ungelöstes Problem. Die meisten CAD-Daten<br />
beschreiben lediglich die äußere Oberfläche und enthalten nicht die<br />
für Simulationen notwendigen volumetrischen Informationen. Diese<br />
nachträglich zu generieren ist sehr fehleranfällig, erfordert meist<br />
manuelle Nacharbeit und kostet die Industrie viel Geld.“ Die Software<br />
versetzt Kunden und Hersteller nun in die Lage, die zur Materialprüfung<br />
notwendige Simulation automatisch im Webshop in Echtzeit<br />
selbst zu erzeugen. Dadurch soll schnell geklärt werden kön-<br />
40 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
PERSPEKTIVEN<br />
PERSPEKTIVEN<br />
TRENDS<br />
Bild: Altair<br />
Um die Toplogie eines Bauteils<br />
zu optimieren, muss festgelegt<br />
werden, welcher Bauraum zur<br />
Verfügung steht und welche<br />
Bereiche des ursprünglichen<br />
CAD-Modells unangetastet<br />
bleiben müssen, etwa die<br />
Verbindungselemente zu<br />
anderen Baugruppen<br />
Mit dem MPA-Verfahren<br />
von Hermle können auch<br />
Freiflächen von bereits<br />
bestehenden Bauteilen<br />
bedruckt und verschiedene<br />
Materialien kombiniert<br />
werden<br />
Bild: Hermle<br />
nen, ob sich Designvorschläge, die am Rechner erstellt wurden,<br />
auch in der Realität umsetzen lassen. Ist dies nicht der Fall, schlägt<br />
die Technik vor, wie das Produkt besser gestaltet werden kann.<br />
Die Algorithmen der Software nutzen das mathematische Konzept<br />
der Subdivisionsvolumen. Darauf aufbauend ermitteln die Forscher<br />
physikalisch basierte Simulationsmodelle. Konkret bedeutet das:<br />
Sie berechnen aus Krafteinflüssen wie Schwerkraft und Gewicht<br />
des Gegenstands dessen innere Spannung. Je nach Größe und Verteilung<br />
der Spannung lässt sich beurteilen, ob ein Gegenstand statisch<br />
hält oder nicht. Damit geht das Verfahren über die reinen CAD-<br />
Informationen hinaus: Diese beschreiben lediglich Oberflächen von<br />
dreidimensionalen Objekten, lassen aber keine Rückschlüsse auf<br />
deren Inneres zu. „Die volumetrischen Informationen werden bei<br />
unserem Ansatz mit den Oberflächeninformationen direkt mitgeführt,<br />
die für das Erstellen des Designs wichtig sind. Das heißt, bereits<br />
in der Designphase stehen die notwendigen Informationen für<br />
die Simulation zur Verfügung“, erklärt Altenhofen.<br />
Für die Hannover Messe 2017 haben die Forscher einen Prototyp ihrer<br />
Simulationslösung entwickelt, der die Idee für mögliche Anwendungen<br />
und zukünftige Entwicklungen transportiert: Sie fertigten individuelle<br />
Halter für Espressotassen aus Kunststoff. Über eine interaktive<br />
Benutzungsoberfläche konnte der Standbesucher seinen eigenen<br />
Halter entwerfen. Falls der Entwurf nicht stand hielt, gab die<br />
Software Anweisungen, welche Parameter man verändern müsse,<br />
um das zu verhindern. „Die additive Fertigung ist ein sehr anschauliches<br />
Beispiel, wie sich unsere Technologie anwenden lässt. Im Prinzip<br />
ist unser Ansatz jedoch für viele verschiedene Fertigungsverfahren<br />
und unterschiedliche Werkstoffe anwendbar“, sagt Altenhofen.<br />
Hybrider 5-Achs-Ansatz<br />
Die MPA-Technologie von Hermle zur generativen Herstellung großvolumiger<br />
Bauteile aus Metall könne seine Stärken laut Aussage<br />
des Maschinenherstellers besonders im Werkzeug- und Formenbau<br />
ausspielen. Es handelt sich dabei um ein thermisches Spritzverfahren,<br />
bei dem Metallpulver mit Hilfe eines Trägergases auf sehr hohe<br />
Geschwindigkeiten beschleunigt und durch eine Düse schichtweise<br />
auf das Substrat aufgebracht werden. Durch die Integration der Auftragseinheit<br />
in ein Bearbeitungszentrum werden Zerspanung und<br />
Materialauftrag zu einem hybriden Fertigungsschema kombiniert.<br />
Die 5-Achs-Maschine ermöglicht dabei auch den Materialauftrag auf<br />
Freiformflächen. So können auch vorgefertigte Rohlinge mit additiv<br />
gefertigten Komponenten ergänzt werden.<br />
Das Verfahren erlaubt zudem die Kombination mehrerer Materialien<br />
in einem Bauteil, etwa Warmarbeitsstähle (1.2344, 1.2367), Kaltarbeitsstähle<br />
(1.2333, 1.2379), Edelstähle (1.4404, 1.4313), Invar, Eisen,<br />
Kupfer oder Bronze. Damit sind neben konturnahen Kühlkanälen<br />
zum Beispiel auch integrierte Kupferkerne oder eingebettete<br />
Heizelemente realisierbar. Die Aufbauraten liegen bei 200 cm 3 /h bei<br />
Stählen und 900 cm 3 /h bei Kupfer. Bei der Realisierung von Kanälen<br />
und anderen Hohlräumen kommt als Platzhalter ein wasserlösliches<br />
Füllmaterial zum Einsatz, das am Ende ausgespült wird. Dazu ist<br />
aber erforderlich, dass die Hohlräume später einen Zugang haben,<br />
geschlossene Kammern sind so daher ebenfalls nicht realisierbar.<br />
Die Porosität des Gefüges liege laut Hermle weit unter einem Prozent,<br />
nach einer Wärmebehandlung sei es vollständig dicht. So sind<br />
auch Bauteile mit hochglanzpolierten Oberflächen möglich. Das<br />
MPA-Verfahren bietet die Maschinenfabrik bisher nur als Dienstleistung<br />
an, mittelfristig soll die Technik aber in Serie gehen.<br />
Der industrielle 3D-Druck wird nach Ansicht verschiedener Experten<br />
zweifelsohne einen Platz in der Produktion der Zukunft haben. Dass<br />
er bald sämtliche Prozesse ersetzen wird, ist aber eher unrealistisch,<br />
denn bis die Technik in der Massenfertigung etwa Drehteile<br />
wirtschaftlicher erzeugen kann, als aktuelle Zerspanmaschinen,<br />
dürfte noch einige Zeit vergehen. Die Prognose geht dahin, dass die<br />
additive Fertigung die herkömmlichen Verfahren gut ergänzen wird,<br />
speziell mit Blick auf Flexibilität und kleine Losgrößen könnte sie<br />
mehr als nur ein gehyptes Nischenprodukt werden.<br />
Video zur Topologieoptimierung in Ansys Space Claim:<br />
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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 41
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umlaufeinheiten der Baureihe Kuse-XL. Auch heute noch bieten nur<br />
wenige Lineartechnikhersteller sechsreihige Kugelumlaufeinheiten<br />
an. Mit der Einführung dieser Bauart im Jahr 1991 fokussierte<br />
Schaeffler den Einsatz in Werkzeugmaschinen.<br />
Sechs anstatt der üblichen vier Kugelreihen<br />
Tatsächlich berücksichtigt die außergewöhnliche Anordnung der<br />
Laufbahnreihen mit gezielt unterschiedlichen Druckwinkeln genau<br />
die in Werkzeugmaschinen häufig vorkommenden kombinierten<br />
Belastungsrichtungen. Sechs anstatt der üblichen vier Kugelreihen<br />
nehmen die Lasten wie folgt auf:<br />
• Kräfte in Druckrichtung übertragen vier Kugelreihen mit einem<br />
Druckwinkel von 45°<br />
• Zwei Kugelreihen nehmen Zugkräfte auf. Um deren Tragfähigkeit<br />
zu erhöhen, verfügen diese beiden Kugelreihen über einen<br />
steileren Druckwinkel von 60°<br />
• Seitliche Kräfte werden von je drei Kugelreihen übertragen<br />
Im Vergleich zu vierreihigen Kugelumlaufeinheiten ist die kombinierte<br />
Steifigkeit bei der sechsreihigen Ausführung um durchschnittlich<br />
15 % höher.<br />
Bild: Schaeffler<br />
Anordnung der<br />
Kugellaufbahnen von<br />
Kuse-X-life-Linearführungen.<br />
Sie zählen am Markt zu den<br />
steifsten und tragfähigsten<br />
Profilschienenführungen<br />
auf Kugelbasis<br />
Hohe Steifigkeit und Tragfähigkeit auf Kugelbasis<br />
Die neuen Führungen erreichen im Vergleich zur bisherigen Ausführung<br />
je nach Baugröße zwischen 11 und 44 % höhere dynamische<br />
Tragzahlen und damit eine bis zu dreifache nominelle Lebensdauer.<br />
Damit zählen die überarbeiteten Kuse-XL-Kugelumlaufeinheiten am<br />
Markt zu den steifsten und tragfähigsten Profilschienenführungen<br />
auf Kugelbasis. Sie erhalten daher auch das X-life-Premiumsiegel als<br />
Merkmal für besonders leistungsfähige Produkte der Marken INA<br />
und FAG. Die Leistungssteigerung dieses Linearführungstyps konnte<br />
vor allem durch die nachfolgend beschriebenen konstruktiven<br />
Optimierungen erreicht werden.<br />
Einlaufzone und Lebensdauer<br />
In der Tragzone des Laufwagens erfahren die Wälzkörper Belastungen<br />
durch Vorspannung und äußere Kräfte. Diese Belastungen führen<br />
zur Verformung der Wälzkörper. Tritt ein Wälzkörper aus der Tragzone<br />
aus, dann erfährt dieser eine vollständige Entspannung. Der<br />
Wälzkörper gelangt praktisch lastfrei in die Umlenkzone und wird<br />
durch den Rückführkanal im Tragkörper in die Umlenkung der anderen<br />
Seite eingeschoben und gelangt so schließlich wieder in die<br />
Tragzone. Damit dieser Belastungsaufbau nicht schlagartig sondern<br />
allmählich erfolgt, wird an die Tragzone eine Einlaufzone angeschliffen.<br />
Bei Wälzkörperumlaufführungen zählen diese Einlaufzonen<br />
aufgrund der tribologischen und kinematischen Bedingungen häufig<br />
zu den Stellen, die die Tragfähigkeit und Lebensdauer begrenzen.<br />
Die Einlaufzonen beeinflussen außerdem noch die sogenannte<br />
Hubpulsation.<br />
Einlaufzone und Hubpulsation<br />
Im Längsschnitt durch die Führung wird offensichtlich, dass sich aufgrund<br />
der umlaufenden Wälzkörperkette nie eine konstante Anzahl<br />
an Wälzkörpern in der Tragzone befindet. Dieser Umstand sorgt für<br />
eine pulsierende Ausgleichsbewegung in Lastrichtung des Führungswagens.<br />
Je nach effektiver Anzahl von Wälzkörpern in der<br />
Lastzone federt der Führungswagen entlang des Hubes mal mehr<br />
und mal weniger ein. Dieser Effekt wird als Hubpulsation bezeichnet<br />
und macht sich bei höheren Belastungen umso stärker bemerkbar.<br />
Bei einem Lastverhältnis von etwa C dyn<br />
/P = 2 sind am einzelnen<br />
Wälzkörperumlauf in Druckwinkelrichtung Pulsationsamplituden von<br />
bis zu 1 μm (Peak to Peak) keine Seltenheit.<br />
Mithilfe von FEM-Tools und einem schon bei den Rollenumlauf -<br />
42 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
Die neu entwickelten sechs -<br />
reihigen Kugelumlauf führungen<br />
Kuse in X-life-Qualität erreichen<br />
bis zu 44 % höhere Tragzahlen<br />
und eine etwa drei fache Lebensdauer.<br />
Sie sind so präzise und<br />
extrem laufruhig, dass sie sogar<br />
in Messmaschinen eingesetzt<br />
werden können<br />
Bild: Schaeffler<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 43
MASCHINENELEMENTE<br />
WÄLZ- & GLEITLAGER<br />
einheiten RUE...-E und den High-Speed-Kugelumlaufeinheiten<br />
Kuve...-B-HS bewährten Optimierungsverfahren konnten die Entwicklungsingenieure<br />
die Kontur der Einlaufzonen an allen Laufbahnen<br />
so weit optimieren, dass die Hubpulsation gerade bei höheren<br />
Lasten wesentlich reduziert wird.<br />
Pulsationsamplituden um 87 % gesenkt<br />
Das Bild unten links zeigt das Pulsationsverhalten eines einzelnen<br />
Laufwagens der Baugröße 35, der mit 13.750 N belastet wird. Solche<br />
Belastungen sind äußerst selten und liegen um das Vierfache<br />
über dem Normalbetrieb eines Laufwagens. Das Diagramm zeigt<br />
den ungünstigsten Fall bzw. die theoretisch höchste Hubbewegung<br />
die ein Laufwagen beim Verfahren auf der Schiene in Belastungsrichtung<br />
ausführen kann. Die Pulsationsamplitude beträgt etwa<br />
0,75 μm. Insgesamt ist dies ein sehr geringer Wert, der sich jedoch<br />
durch Hebelverhältnisse an der Umgebungskonstruktion deutlich<br />
verstärken kann und den auszuführenden Prozess negativ beeinflusst.<br />
Demgegenüber zeigt das Bild unten rechts das Pulsations -<br />
verhalten des gleichen Laufwagens in X-life-Ausführung.<br />
Die optimierten Einlaufzonen reduzieren die Pulsationsamplituden<br />
um 87 %. Sie betragen bei dem oben genannten Beispiel einer Baugröße<br />
35 und 1,3 t Last auf diesem einen Laufwagen weniger als<br />
0,1 μm. Mit dieser extrem schwingungsarmen Linearbewegung ist<br />
die sechsreihige Kugelumlaufeinheit Kuse-XL sogar für den Einsatz<br />
in Messmaschinen geeignet.<br />
Höhere Lebensdauer durch optimierte Einlaufzone<br />
Die optimierte Laufbahnkontur weist noch einen weiteren und<br />
entscheidenden Vorteil auf: Aus dem Umlenkbereich kommend<br />
müssen die Kugeln innerhalb kurzer Zeit auf die entsprechende<br />
Abwälzdrehzahl gebracht werden. Dabei fungiert die Einlaufzone<br />
als Beschleunigungsstreifen. Es können sich Schubspuren auf der<br />
Laufbahn bilden, die vom Schlupf zwischen Kugel und Laufbahn in<br />
der Einlaufzone herrühren. Daher ist es nicht verwunderlich, dass in<br />
diesen Zonen als erstes Ermüdungserscheinungen auftreten, die<br />
die Lebensdauer begrenzen.<br />
Bei der optimierten Laufbahnkontur ist das anders. Ermüdungsschäden<br />
entstehen nicht mehr schwerpunktmäßig im Bereich der Einlaufzonen,<br />
sondern sind über die gesamte Laufbahnlänge stochastisch<br />
– und damit optimal – verteilt, wenn die Lebensdauergrenze<br />
erreicht ist. Die X-life-Linearführung erreicht so eine bis zu dreifache<br />
Lebensdauer im Vergleich zur bisherigen Ausführung.<br />
Bild: Schaeffler<br />
Bild: Schaeffler<br />
Bild: Schaeffler<br />
Wälzkörperumlauf in einem Tragkörper einer Profilschienenführung<br />
Typische Pulsationsamplitude eines<br />
Laufwagens bei hoher Last<br />
Typische Pulsationsamplitude bei hoher Last auf einen<br />
Laufwagen in X-life-Ausführung<br />
44 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
26.-29. JUNI 2017, MÜNCHEN<br />
HALLE A3, STAND 248<br />
LIQUIDLINE – SICHERE<br />
WASSERANSCHLÜSSE<br />
AUS EDELSTAHL,<br />
MESSING ...<br />
Die neue sechsreihige Kugel -<br />
umlaufeinheit von Schaeffler<br />
in X-life-Qualität: Kuse-XL<br />
Bild: Schaeffler<br />
... ODER ALUMINIUM<br />
Vierreihige High-Speed-Kugelumlaufführungen<br />
Für hochdynamische Anwendungen und sehr schnelle Fahrten<br />
wurde die vierreihige, vollkugelige Profilschienenführung Kuve-B-HS<br />
in X-life-Qualität entwickelt. Sie bietet mit 10 m/s die doppelte zulässige<br />
Geschwindigkeit im Vergleich zu den üblichen Wälzkörper-Profilschienenführungen<br />
am Markt. Trotz der hohen Geschwindigkeit<br />
konnte die vollkugelige Bauweise mit Stahlwälzkörpern beibehalten<br />
werden, sodass kein Verlust an Tragfähigkeit und Steifigkeit hin -<br />
genommen werden muss. Bei diesen hohen Geschwindigkeiten<br />
werden normalerweise Keramikwälzkörper eingesetzt was jedoch<br />
zu einer Reduzierung der Gebrauchsdauer führt.<br />
Die hohe zulässige Geschwindigkeit ist aus zwei Gründen für die<br />
Lineartechnik bedeutsam: Zum einen stehen Konstrukteuren für<br />
High-Speed-Anwendungen bis 10 m/s nun nicht nur die dort bislang<br />
eingesetzten Laufrollenführungen zur Auswahl, sondern auch die<br />
wesentlich steiferen und präziseren Kugelumlaufführungen. Zum<br />
zweiten kann nun die Performance von Linearmodulen mit Zahnriementrieben<br />
oder mit Lineardirektantrieben voll ausgenutzt werden:<br />
Die zulässigen und erreichbaren Geschwindigkeiten dieser Antriebselemente<br />
liegen nämlich deutlich über den marktüblichen 5 m/s für<br />
Profilschienenführungen. Mit den vierreihigen Kugelumlaufein -<br />
heiten Kuve-B-HS lässt sich also ohne <strong>Konstruktion</strong>sänderung die<br />
Dynamik von kompletten Linearachsen und Linearmodulen deutlich<br />
steigern.<br />
Linearmodule mit X-life-Linearführungen<br />
Da die vier- und sechsreihigen X-life-Wälzkörper-Profilschienen -<br />
führungen Kuve-B-HS und Kuse-XL über Standardabmessungen<br />
verfügen, sind sie selbstverständlich auch in die INA-Linearmodule,<br />
-Tandemmodule, -Klemmmodule und angetriebenen Lineareinheiten<br />
integrierbar. Mit dieser Kombination sind die herausragenden<br />
USPs der X-life-Linearführungen auf komplette Ein- und Mehrachssysteme<br />
übertragbar. Auf diese Weise lassen sich mit minimalem<br />
<strong>Konstruktion</strong>saufwand Hochleistungsachsen für die Automatisierungstechnik<br />
realisieren.<br />
bec<br />
www.schaeffler.de<br />
Diese Verschraubungen und Steckanschlüsse für Kühlwasserkreisläufe<br />
bieten für jeden Einsatz die richtige<br />
<strong>Konstruktion</strong> und das richtige Material.<br />
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Detaillierte Informationen zu den sechsreihigen<br />
Kugelumlaufführungen:<br />
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Peter Welter GmbH & Co. KG . Postfach 13 55 . 50364 Erftstadt<br />
Telefon (0 22 35) 9 55 21-0 . Telefax (0 22 35) 7 28 75<br />
E-Mail: info@magnete-welter.de . Web: magnete-welter.de<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 45
Bild: Rodriguez<br />
Umfangreiches Programm<br />
von Rodriguez:<br />
DRF-Lager für die<br />
Lagerung von Hauptund<br />
Vorschubspindel,<br />
RTB-Lager für die Positionierung<br />
des Rund -<br />
tisches und SRB-Lager<br />
zur Abstützung von<br />
Kugelgewindespindeln<br />
Bild: Rodriguez<br />
Dünnringlager überzeugen<br />
auch beim<br />
Einsatz in Werkzeugmaschinen<br />
durch ihren<br />
großen Durchmesser<br />
bei konstantem Querschnitt<br />
sowie ihr<br />
geringes Gewicht<br />
Präzisionslager für Werkzeugmaschinen – bei Bedarf auch nach Maß<br />
Robust und besonders genau<br />
Präzisionslager übernehmen in Werkzeugmaschinen z. B. die Positionierung von Dreh- oder Rund -<br />
tischen, die radiale/axiale Abstützung von Kugelgewindespindeln oder die Lagerung der Haupt- und<br />
Vorschubspindeln. Mit einem breiten Portfolio von passenden Lösungen kann Rodriguez sämtliche<br />
Anforderungen in diesen und anderen Anwendungsbereichen bestens bedienen. Besonders wichtig<br />
in dieser Branche: Alle Präzisionslager sind auf Wunsch anwenderspezifisch anpassbar.<br />
Ulrich Schroth, Produktmanager RTB-Lager, Rodriguez, Marbach am Neckar<br />
Wo industriell gefertigt wird, sind in der Regel auch Werkzeugmaschinen<br />
im Einsatz – kein Wunder, schließlich steigern die<br />
fortschrittlichen Anlagen die Effizienz der Produktion und senken so<br />
die Kosten. Dabei gilt jedoch, dass die Maschinen als Ganzes nur so<br />
gut wie die eingesetzten Komponenten arbeiten. So gehört die präzise<br />
Lagerung von Werkzeug- und Werkstückaufnahme – also Spindel,<br />
Dreh- oder Rundtisch – zu den wichtigsten Bestandteilen für die<br />
Kraftaufnahme und -übertragung in Bearbeitungszentren. Rodriguez<br />
liefert die passenden Präszisionslager, bei Bedarf auch nach Maß:<br />
Die besondere Stärke des Unternehmens ist die Möglichkeit zur<br />
schnellen und flexiblen anwenderspezifischen Anpassung des<br />
jeweiligen Bauteils.<br />
Leistungsstarke Axialschrägkugellager für<br />
Gewindetriebe<br />
In Werkzeugmaschinen hat die Lagerung von Haupt- und Vorschub -<br />
spindel wesentlichen Einfluss auf das Schwingungsverhalten des<br />
Systems und muss entsprechend ausgelegt werden. Hier sind hohe<br />
Genauigkeit und Leistungsfähigkeit über einen langen Zeitraum<br />
hinweg erforderlich. Diese Eigenschaften bieten die DRF-Lager<br />
der Rodriguez GmbH aus Eschweiler. Die leistungsstarken, doppelreihigen<br />
Axialschrägkugellager mit 60° Druckwinkel bestehen aus<br />
dickwandigen, formstabilen Außenringen, Kugelkränzen und zweiteiligen<br />
Innenringen. Ihre axiale Tragfähigkeit nimmt mit der Größe<br />
des Berührungswinkels zu. Die vorgespannten Hochgenauigkeits -<br />
lager nehmen gleichzeitig Radial- und Axialbelastungen aus beiden<br />
Richtungen auf, sind wartungsarm, schnell eingebaut und erlauben<br />
hohe Drehzahlen. Ihre hohe axiale Steifigkeit und Rundlaufgenauigkeit<br />
garantieren eine präzise Werkzeugpositionierung und zuver -<br />
lässige Wiederholbarkeit. Die verschiedenen Lagertypen sind mit<br />
und ohne Flansch in den Durchmessern 10 bis 50 mm verfügbar.<br />
Um eine lange Gebrauchsdauer zu gewährleisten, werden die Lager<br />
vorgeschmiert und einbaufertig ausgeliefert.<br />
Axial-Radial-Zylinderrollenlager für die<br />
Positionierung von Dreh- oder Rundtischen<br />
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil von Werkzeugmaschinen ist<br />
der Dreh- oder Rundtisch, der das zu bearbeitende Werkstück positioniert.<br />
Drehtische kommen in der spanenden Bearbeitung, aber<br />
auch im Bereich der Automatisierung zum Einsatz. Die Anforderungen<br />
an Genauigkeit, Tragfähigkeit und Steifigkeit sind in der spanen-<br />
46 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
WÄLZ- & GLEITLAGER<br />
MASCHINENELEMENTE<br />
den Bearbeitung höher, daher werden hier bevorzugt hochpräzise<br />
bidirektionale Axial-Radial-Präzisions-Zylinderrollenlager wie die<br />
RTB-Lager (Rotary Table Bearings) von Rodriguez verwendet.<br />
Bei diesen handelt es sich um einbaufertige und kompakte Kombinationslager,<br />
bestehend aus zwei Axial- und einem Radiallager, die<br />
wiederum aus einem geschmiedeten L-förmigen Winkelring, einem<br />
Außenring und einer planen Scheibe zusammengesetzt sind. Zwischen<br />
Winkelring, Außenring und Scheibe liegen zwei käfiggeführte<br />
Axialkränze. Das Vollrollen-Wälzkörperlager ist zwischen Außenring<br />
und Winkelring montiert. Ein sehr genaues und kippsteifes Verhalten<br />
wird sowohl durch den Winkelring als auch durch die große Anzahl<br />
von Rollen in den Axialkäfigen, den linearen Kontakt der Wälzkörper<br />
und die präzise Verarbeitung der Lager gewährleistet. Dabei<br />
ist eine hohe Kippsteifigkeit die Voraussetzung für das Erreichen der<br />
bei der spanenden Bearbeitung erforderlichen Präzision.<br />
Speziell für den Einsatz in torquegetriebenen Rundtischen sind die<br />
RTB-Lager auch mit einem integrierten Winkelmesssystem (RTB...<br />
AMS) lieferbar. Die Axial-Radial-Präzisionsrollenlager mit eingebautem<br />
Messkopf bilden die kraftübertragende Schnittstelle zwischen<br />
der sich drehenden Planscheibe und dem feststehenden Gehäuse.<br />
Sie bestimmen die Rundlaufgenauigkeit und müssen dazu die erforderliche<br />
Steifigkeit aufbringen. Die gefetteten RTB...AMS-Lager<br />
erfüllen sämtliche an Torque-Motor-Systeme gestellte Präzisions-,<br />
Zuverlässigkeits- und Belastbarkeitsanforderungen und erlauben<br />
gleichzeitig eine Anordnung mit einer Mittenbohrung von der Größe<br />
der Lagerinnenbohrung. Damit ermöglichen sie die platzsparende<br />
Führung der Energieleitungen auf die Planscheibe.<br />
Dünnringlager für Werkzeugwechsler oder Spindeln<br />
mit großem Außendurchmesser<br />
Auch Kaydon-Dünnringlager von Rodriguez kommen zunehmend im<br />
Werkzeugmaschinenbereich zum Einsatz. Wesentlicher Vorteil der<br />
Reali-Slim-Reihe ist neben der Gewichts- und Platzeinsparung der<br />
große Durchmesser bei konstantem Querschnitt, der sie als Lagerungen<br />
für Spindeln in unterschiedlichen Einsätzen prädestiniert. Bei<br />
Spindeln mit großem Außendurchmesser finden Dünnringlager in<br />
einer Ausführung als gegeneinander verspannte Schulterlager Verwendung.<br />
Auch in Werkzeugwechslern kommen sie zum Einsatz.<br />
Aufgrund der großen Fliehkraftbelastung, die durch die hohe Rota -<br />
tionsgeschwindigkeit der Welle entsteht, kann im Bereich der Spindellagerung<br />
alternativ auf Hybridkugellager mit abriebfesten und<br />
hochtemperaturbeständigen Kugeln aus Keramik zurückgegriffen<br />
werden. Das erhöht die Festigkeit und reduziert die Dichte, was<br />
wiederum für eine Abnahme der Belastung sorgt. Rodriguez bietet<br />
diese speziellen Lager sowohl als Käfigversionen mit Käfigen aus<br />
Metall oder Kunststoff wie auch als vollkugelige Ausführung ohne<br />
Käfige an. Die Hybrid-Dünnringlager benötigen nur ein Minimum an<br />
Schmiermittel und sind deutlich weniger anfällig gegenüber aggressiven<br />
Reinigungssubstanzen und Kühlmittel.<br />
Zylinderrollenlager und Kreuzrollenlager für<br />
Kugelgewindespindeln<br />
Die SRB-Serie wurde als radiale/axiale Abstützung für Kugelgewindespindeln<br />
von Werkzeugmaschinen entwickelt. Diese Lager bestehen<br />
aus einem Radial-Nadellager mit einem massiven Außen- und<br />
einem verlängerten Innenring. Die Seitenflächen des Außenrings<br />
wirken als Schienen für die beiden Axial-Rollenkäfige, die auf dem<br />
Innenring zentriert sind. Durch diese <strong>Konstruktion</strong> ergibt sich ein<br />
Präzisionslager von geringem Gesamtumfang und hoher Steifigkeit.<br />
Die Kreuzrollenlager der XRB-Serie dagegen sind die passende<br />
Lösung, wenn der Platz knapp bemessen ist oder flexible <strong>Konstruktion</strong>en<br />
benötigt werden. Hauptanwendungen sind Rundschalttische,<br />
Drehtische und Spindeln mit horizontaler und vertikaler Achse. Eine<br />
kompakte Bauweise und die Eigenschaft, hohe axiale Belastungen<br />
in beide Richtungen zu bewegen, werden kombiniert mit radialen<br />
Belastungen und hohen Kippmomenten.<br />
bec<br />
www.rodriguez.de<br />
Detaillierte Informationen zu den RTB-Lagern<br />
(Rotary Table Bearings):<br />
http://hier.pro/PwsHJ<br />
Energieeffizientere Zukunft<br />
In Schweinfurt errichtet SKF das leistungsfähigste Großlager-Prüfzentrum der Welt.<br />
Es wird praxisrelevante Erkenntnisse liefern, die mit keiner derzeit verfügbaren Computersimulation zu<br />
erzielen sind. Durch das hinzugewonnene Know-how werden die SKF Kunden von einer deutlich höheren<br />
Robustheit und Zuverlässigkeit kommender Großlager-Generationen profitieren.<br />
So ebnet SKF zahllosen Anwendern in den verschiedensten Industriezweigen einen anwendungsoptimierten<br />
Weg in eine energieeffizientere Zukunft.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter: www.skf.com/de/our-company/testcenter<br />
® SKF ist eine eingetragene Marke der SKF Gruppe | © SKF Gruppe 2017<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 47
MASCHINENELEMENTE<br />
WÄLZ- & GLEITLAGER<br />
Aluminium-Teleskopschienen bewähren sich bestens im Cockpit des Leichtflugzeugs Breezer<br />
Darauf kann sich der Pilot verlassen<br />
Im nordfriesischen Bredstedt baut die Breezer Aircraft GmbH & Co. KG in sorgfältiger Präzisionsarbeit<br />
hochwertige und individuelle Ultraleicht- und LSA-Flugzeuge. LSA steht für Light Sport Aircraft und bezeichnet<br />
einmotorige Leichtflugzeuge mit ein oder zwei Sitzen. Rollon liefert für das Breezer individuell angepasste<br />
Hegra-Rail-Teleskopschienen, auf die sich der Pilot absolut verlassen können muss.<br />
Klaus-J. Hermes, Marketingleiter, Rollon, Düsseldorf<br />
Im Cockpit des Leichtflugzeugs Breezer<br />
finden zwei Personen und leichtes<br />
Gepäck Platz. Im Vordergrund: die<br />
Führungsschiene Hegra Rail HTT030<br />
Die Hegra Rail HTT030 wurde im Kundenauftrag<br />
an einem Ende passend zum CFK-<br />
Haubenrahmen abgeschrägt<br />
Bild: Rollon<br />
Bild: Rollon<br />
Nur im voll geöffneten Zustand<br />
der Haube sind die beiden<br />
Hegra-Rail-Teleskopschienen<br />
voll belastet<br />
LSA-Flugzeuge kamen zuerst Anfang der 2000er-Jahre in den<br />
USA auf. Das maximale Abfluggewicht der LSAs liegt bei 600 kg<br />
und die zulässige Höchstgeschwindigkeit bei maximaler Motorleistung<br />
bei 222 km/h. Außerdem verfügen sie über ein Kolbentriebwerk,<br />
ein festes Fahrwerk und haben keine Druckkabine. Die kleinen<br />
Breezer-Sportmaschinen werden bei Breezer Aircraft von einem<br />
20-köpfigen Team aus Flugzeugenthusiasten mit dem Ziel gebaut,<br />
hochwertige und vielseitige Kleinflugzeuge mit Komfort, maximaler<br />
Sicherheit, guter Verarbeitung und starkem Design anzubieten. Die<br />
Ingenieure, Mechaniker und Techniker sind zum Teil selbst begeis -<br />
terte Flugsportler und Vereinspiloten, die mit dem Breezer ein<br />
hochwertiges Allroundflugzeug mit gutmütigen Flugeigenschaften<br />
geschaffen haben, das auch auf kleineren Flugplätzen mit kurzen<br />
Bahnen eine entspannte Landung ermöglicht und schnell und sicher<br />
aufsteigt. Mit seinem ausgewogenen Schwerpunkt, den bei jeder<br />
Bild: Rollon<br />
Tankfüllung stabilen Flugeigenschaften und einer Geschwindigkeit<br />
von etwa 185 km/h – die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 km/h<br />
– hat es als leichte Reiseflugmaschine weltweit Freunde gefunden.<br />
Absolut zuverlässige Teleskopschienen<br />
Das Besondere am Breezer liegt in der <strong>Konstruktion</strong>. Sie demonstriert<br />
die Überleitung traditioneller Metallbauweise in die LSA-Klasse.<br />
CNC-gefräste, genietete und geschraubte Bleche aus zertifiziertem<br />
Luftfahrt-Aluminium werden beim Breezer zu einem eleganten<br />
und harmonischen Äußeren zusammengefügt. Die durchsichtige<br />
Plexiglashaube der 1,16 m breiten Pilotenkanzel ist ein besonders<br />
wichtiges Bauteil der <strong>Konstruktion</strong>. Sie muss immer sicher und fest<br />
in ihrer Position bleiben und sich zum Ein- und Aussteigen auch im<br />
Notfall schnell und problemlos öffnen lassen.<br />
Bei Breezer Aircraft werden deshalb wartungsfreie Teleskopschienen<br />
der Rollon-Gruppe zur Führung und Befestigung des beweg -<br />
lichen Teils der Plexiglashaube verwandt. Ralf Magnussen, Entwicklungsingenieur<br />
bei der Breezer Aircraft GmbH & Co. KG, hat sich<br />
wegen des geringen Gewichts und der hohen Belastbarkeit für ein<br />
System von Rollon entschieden. Nur während des Ein- und Aussteigens<br />
wird die Haube voll aufgezogen und die beiden rechts und<br />
links an der Pilotenkanzel angebrachten Teleskopschienen werden<br />
maximal belastet. Beim Flug ist die Haube geschlossen und wird<br />
48 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
Bild: Rollon<br />
Der Teilauszug Hegra Rail HTT030<br />
erreicht im ausgezogenen Zustand<br />
einen Hub von über 60 % der<br />
geschlossenen Teleskoplänge<br />
Die Bohrungen in Führungsschiene und<br />
Läufer dienen der Gewichtsersparnis und<br />
sind so berechnet, dass Tragzahl und<br />
Festigkeit nicht eingeschränkt werden<br />
Die Teleskopschiene HTT030<br />
aus der Produktfamilie<br />
Hegra Rail kann aus Stahl,<br />
Edelstahl oder aus Aluminium<br />
gefertigt und individuell<br />
angepasst werden<br />
Bild: Rollon<br />
.......................................<br />
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Bild: Rollon<br />
oben mittig arretiert. Im geschlossenen Zustand wird das System<br />
entsprechend kaum belastet.<br />
Leicht und stabil für den Flugzeugbau<br />
Die Teleskopschiene HTT aus der Produktfamilie Hegra Rail ist ein<br />
Teilauszug mit einem Hub von über 60 % der geschlossenen Teleskoplänge.<br />
Sie besteht aus einer Führungsschiene und einer Läuferschiene,<br />
die von einem Kugelkäfig geführt wird. Breezer Aircraft<br />
setzt die kleinste Baugröße 30 mit 15 mm Breite und 30 mm Höhe<br />
ein. Neben der leichten Aluminiumlegierung sorgen Bohrungen in<br />
der Führungsschiene und im Läufer für größtmögliche Gewichtsersparnis.<br />
Die Bohrungen wurden von den Rollon-Ingenieuren genau<br />
berechnet, sodass sich Tragzahl und Festigkeit der Teleskopschienen<br />
nicht verringern. Um bündig mit dem CFK-Haubenrahmen abzuschließen,<br />
wurde die 890 mm lange Teleskopschiene HTT030 am<br />
ausgezogenen Ende abgeschrägt ausgeführt.<br />
Lineartechnik im maßgeschneiderten Design<br />
Rollon setzt auf das Customdesign aller Bauteile: Kleine und große<br />
individuelle Anpassungen der Teleskopschienen für das jeweilige<br />
Anwenderprojekt sind die Spezialität des Unternehmens. Neben<br />
Gewicht und Stabilität sind dabei immer Langlebigkeit, Komfort und<br />
Ergonomie im Blick. Die Hegra-Rail-Teleskopführungen sind eine<br />
ausgezeichnete Lösung für die Luftfahrtbranche. Sie bieten leichte<br />
und ruhige Laufeigenschaften, sind kosteneffizient und verfügen<br />
über eine exzellente Selbstausrichtung. Für die Aviation-Branche<br />
und speziell das Flugzeuginterieur bietet Rollon eine Vielzahl indi -<br />
viduell anpassbarer Teleskopschienen an.<br />
bec<br />
www.rollon.de<br />
www.breezeraircraft.de<br />
Detaillierte Informationen zu Teleskopschienen und<br />
Linearführungen für die Luftfahrt:<br />
http://hier.pro/6HnER<br />
73098 Rechberghausen<br />
T +49 7161 95334-0<br />
F +49 7161 51096<br />
www.tretter.de<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 49
MASCHINENELEMENTE<br />
TITELSTORY<br />
Polymergleitlager sind langlebig und sparen bis zu 40 % Kosten<br />
Kunststoff schlägt Metall<br />
Sie sind heute weltweit im Einsatz, Hochleistungskunststoffe für bewegte<br />
Anwendungen. Im Alltag in Küchenmaschinen, Fahrrädern oder Auto -<br />
mobilen ebenso in industriellen Umgebungen, wie Werkzeugmaschinen,<br />
Abfüllanlagen oder in Pneumatikzylindern. Iglidur-Kunststoffgleitlager<br />
von Igus verdrängen metallische Lösungen dabei zunehmend. Denn die<br />
schmier- und wartungsfreien Tribo-Polymere bieten zahlreiche Vorteile.<br />
René Achnitz, Leiter Geschäftsbereich Iglidur Gleitlager, Igus, Köln<br />
50 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
TITELSTORY<br />
MASCHINENELEMENTE<br />
Die Motion Plastics des Kunststoffspezialisten Igus trotzen<br />
Regen, Salz, extremen Temperaturen, sind resistent gegen Öl<br />
und Chemikalien, sind leichter und energieeffizienter als vergleichbare<br />
metallische Lösungen und dazu noch günstig. Konstrukteure<br />
verbauen weltweit Kunststoff-Gleitlager des Kölner Unternehmens<br />
als langlebige und kostengünstige Alternative zu metallischen Gleitlagern.<br />
Das liegt an ihren spezifischen Materialeigenschaften sowie<br />
ihrer guten Performance in der Bewegung. Denn eine statische<br />
Belastung sagt wenig über die Leistungsfähigkeit eines Lagers aus.<br />
Erst in der Bewegung, bei der zwangsläufig Verschleiß entsteht,<br />
zeigt sich, wie verschleißfest und reibungsarm ein Lager ist. Und<br />
genau dort liegen die Stärken der Motion Plastics, der Hochleistungskunststoffe<br />
für die Bewegung.<br />
Größte Auswahl für vielfältige Anwendungsgebiete<br />
Die Igus GmbH entwickelt und produziert seit mehr als drei Jahrzehnten<br />
Polymer-Gleitlager. Unter dem Markennamen Iglidur bietet<br />
der Hersteller Anwendern eine große Auswahl an Standard-Gleit -<br />
lagern und kundenspezifischen Bauteilen speziell für bewegte Anwendungen.<br />
Die Lager sind selbstschmierend und damit wartungsfrei,<br />
sie können enormen Belastungen standhalten und sind dennoch<br />
leicht. Entwickelt und getestet werden die Werkstoffe im wohl<br />
größten Testlabor der Branche. Auf rund 2750 m² werden jährlich<br />
über 135 Billionen Testbewegungen durchgeführt.<br />
Das Ergebnis der über 30-jährigen Forschung und Entwicklung ist<br />
das größte Standardprogramm an schmierfreien Polymer-Gleitlagern:<br />
Rund 50 Werkstoffe stehen zur Verfügung, davon 16 als Vollsortiment-Werkstoffe.<br />
Diese sind in mindestens 113 Abmessungen<br />
und bis zu einem Wellendurchmesser von mindestens 50 mm nach<br />
DIN ISO3547 vorrätig; das größte Kataloglager weist einen Innendurchmesser<br />
von 195 mm auf. Igus liefert ab Stückzahl eins und<br />
innerhalb von 24 h. Zusätzlich gibt es viele Werkstoffe ebenfalls als<br />
Halbzeug, Gleitfolie oder für den 3D-Druck als Filament oder SLS-<br />
Pulver. Polymere bieten eine große Designfreiheit: Mit geringem<br />
Aufwand lassen sich selbst komplizierte Teile fertigen oder durch<br />
Zusätze die Eigenschaften maßgeblich beeinflussen. Gerade das ist<br />
die Kernkompetenz des Herstellers: die Optimierung technischer<br />
Polymere für den Einsatz in bewegten Anwendungen.<br />
Verschleißfest, stabil und schwingungsdämpfend<br />
Dazu entwickelt Igus in der firmeneigenen Materialentwicklung stetig<br />
neue Iglidur-Werkstoffe, die gezielt auf die jeweiligen Anwendungsbereiche<br />
abgestimmt sind. Die einzelnen Bestandteile der<br />
Compounds werden im Zuge des spritzgusstechnischen Prozesses<br />
homogen durchmischt. Die gute Performance der Kunststoff-Gleit -<br />
lager beruht auf diesem homogenen Aufbau: Die Basis eines Iglidur-<br />
Gleitlagers besteht aus thermoplastischen Polymeren, die für die<br />
gute Grundverschleißfestigkeit sorgen. Fasern und Füllstoffe stärken<br />
die mechanische Belastbarkeit, sodass auch hohe Kräfte aufgenommen<br />
werden können. Zusätzlich sind in das Material Festschmierstoffe<br />
eingebettet. Alle Komponenten wirken zusammen<br />
und resultieren in sehr guten Gleit- und Abriebeigenschaften.<br />
Im Gegensatz dazu sind gerollte metallische Lager schichtweise<br />
aufgebaut. Die innen liegende Gleitschicht ist sehr dünn und kann<br />
Bild: Igus<br />
Der Motion-Plastics-Spezialist Igus entwickelt Tribo-<br />
Polymer-Gleitlager, die die Kosten senken und Technik<br />
verbessern, und das inklusive Online-Lebensdauer -<br />
berechnung und -Konfigiration<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 51
MASCHINENELEMENTE<br />
TITELSTORY<br />
Bild: Igus<br />
Bild: Igus<br />
Schmier- und wartungsfreie Iglidur-Gleitlager werden in<br />
vielfältigen Anwendungen eingesetzt – vom Exoskelett bis<br />
zur CNC-Maschine<br />
Igus-Gleitlager werden im wohl größten Testlabor der Branche<br />
entwickelt und getestet: Auf rund 2750 m² werden jährlich<br />
mehr als 135 Billionen Testbewegungen durchgeführt<br />
bei hohen Belastungen, Kantenpressungen oder<br />
Schwingungen leicht weggedrückt oder durch<br />
Schmutzpartikel beschädigt werden. Zudem<br />
stellt die Gleitschicht eine natürliche Begrenzung<br />
des möglichen Verschleißes dar. Die homogene<br />
Zusammensetzung der Kunststoff-<br />
Compounds hingegen ist wesentlich robuster,<br />
da die gesamte Wandstärke des Gleitlagers als<br />
Verschleißzone dient. Gleitlager aus Metalllegierungen<br />
bedürfen im Gegensatz zu Iglidur-Gleit -<br />
lagern aus Hochleistungskunststoffen einer dauerhaften<br />
Schmierung, was kosten-, aber auch zeitintensiv<br />
ist. Zudem ist eine Fett- oder Ölschmierung immer<br />
häufiger aus hygienischen oder ökologischen Gründen unerwünscht.<br />
Auch marktübliche Sinterlager besitzen eine inkorporierte<br />
Ölschmierung und sind im engeren Sinne damit nicht trocken -<br />
laufend. Gleiches gilt für Wälzlager, die speziell im Fall von Nadel -<br />
lagern häufig aufgrund technischer und wirtschaftlicher Vorteile<br />
durch Iglidur-Kunststoffgleitlager ersetzt werden.<br />
Standards und Spezialisten<br />
Die Mehrzahl der typischen Gleitlageranwendungen wird mit fünf<br />
Standard-Iglidur-Werkstoffen ausgestattet. Das am häufigsten<br />
eingesetzte Gleitlager ist dabei Iglidur G. Im Jahr 1983 erstmals<br />
vorgestellt, ist es mittlerweile weltweit in 650 metrischen Katalogabmessungen<br />
von 1,5 bis 195 mm Durchmesser ab Lager lieferbar.<br />
Dabei vereint es einen günstigen Preis mit einer Vielzahl an attrak -<br />
tiven technischen Eigenschaften: hohe Standzeiten über fast das<br />
gesamte Lastspektrum, und das auf verschiedenen Wellen sowohl<br />
rotierend als auch schwenkend, selbst bei unterschiedlichen Umgebungsbedingungen<br />
wie Schmutz, Spänen oder Stößen.<br />
Auf der Hannover Messe 2017 zeigte Igus jetzt die Weiterentwicklung<br />
dieses erfolgreichen Universalisten: Iglidur G1. Das „neue G“<br />
verfügt über erheblich verbesserte Werkstoffeigenschaften, und das<br />
zum nahezu gleichen Preis. So haben die Igus-Entwickler die Verschleißraten<br />
bei niedrigen Lasten (bis 5 MPa) auf bis zu ein Viertel<br />
reduziert. Die Standzeiten bei hohen Belastungen konnten je nach<br />
Anwendungsparametern nahezu verdoppelt werden. Gleichzeitig<br />
lässt sich der Allrounder jetzt bei Anwendungstemperaturen bis<br />
Igus bietet die nach eigenen<br />
Angaben größte Auswahl an<br />
selbstschmierenden Polymergleitlagern<br />
an: etwa 50 Materialien<br />
stehen zur Verfügung,<br />
davon 16 als Vollsortimentwerkstoffe<br />
Bild: Igus<br />
Geräuschtest-Video<br />
PLUS<br />
Das Geräuschtest-Video zeigt den Vergleich von verschiedenen<br />
Drylin-Gleitführungen mit baugleichen Alternativen<br />
Bild: Igus<br />
Ob Labortechnik, Möbeltechnik oder Fitnessgeräte – in<br />
Anwendungen wo Präzision im Zehntel-Millimeter-Bereich<br />
ausreicht, aber dafür sehr ruhiger Lauf erforderlich ist,<br />
überzeugen Linearführungen mit Gleitelementen aus<br />
Kunststoff. Gleitführungen von Igus sind vier Mal leiser als<br />
Kugelumlaufführungen. Ein Geräuschtest verdeutlicht die<br />
Unterschiede der <strong>Konstruktion</strong>sprinzipien.<br />
Das Video zum Geräuschtest finden Sie unter:<br />
http://hier.pro/fF5MG<br />
52 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
TITELSTORY<br />
MASCHINENELEMENTE<br />
Bild: Igus<br />
Bild: Igus<br />
Welcher Werkstoff für den jeweiligen Einsatz der richtige ist, lässt sich<br />
online mit dem Produktfinder ermitteln<br />
Anwender haben die Auswahl aus über 50 Tribo-Werkstoffen; darunter<br />
Lagerspezialisten für bestimmte Branchen wie die Agrar- oder Lebens -<br />
mittelindustrie, aber auch echte Allrounder für den Einsatz in vielen<br />
verschiedenen Umgebungen<br />
+180 °C (Iglidur G: +130 °C) dauerhaft einsetzen. Darüber hinaus<br />
wurde die Temperatur, ab der neben dem Presssitz eine zusätzliche<br />
axiale Sicherung empfohlen wird, um die Hälfte auf +120 °C gesteigert.<br />
Damit und mit der um mehr als 50 % gesenkten Feuchtigkeitsaufnahme<br />
ist der Werkstoff für ein noch breiteres Spektrum an<br />
Umgebungsbedingungen geeignet.<br />
Doch so wie sich Unternehmen auf die Produktion hoch spezialisierter<br />
Teile konzentrieren und ganze Industriezweige immer stärker<br />
ausdifferenzieren, so sind auch spezifische, den Produktionsumgebungen<br />
angepasste Materialien stark nachgefragt: In dem sterilen<br />
Umfeld der Medizin- und Labortechnik müssen Geräte nicht nur frei<br />
von Ölen oder Fetten, sondern zusätzlich antibakteriell sein. Wieder<br />
andere Branchen verlangen Materialien, die unempfindlich gegenüber<br />
umherfliegenden Staubpartikeln und Fasern sind: Damit statisch<br />
aufgeladene Lagerstellen keine Fusseln und Flusen anziehen,<br />
werden beispielsweise in der Textilindustrie ableitfähige und antistatische<br />
Kunststoffe eingesetzt. Vom Unterwassereinsatz bis zu Hochlastanwendungen,<br />
von der Medizintechnik bis zur Automobilindustrie:<br />
Für all diese Fälle hat das Unternehmen Igus maßgeschneiderte<br />
Werkstoffe entwickelt.<br />
Welcher Werkstoff für den jeweiligen Einsatz der richtige ist, lässt<br />
sich schnell mithilfe von Online-Tools wie Produktfinder, Konfigurator<br />
oder Lebensdauerrechner ermitteln. Das Online-Angebot reicht<br />
von Lebensdauer-Berechnungsprogrammen, basierend auf den jährlich<br />
mehr als 10.000 Gleitlagertests im Igus-Testlabor, über 3D-CAD-<br />
Konfiguratoren für komplette Linearsysteme mit polymeren Gleitelementen<br />
bis hin zu den wichtigen schnellen Produktfindern, die<br />
helfen, den richtigen Werkstoff zu finden. Dort können Anwender<br />
ihre speziellen Anforderungen anklicken („Höchste Standzeiten im<br />
Trockenlauf“, „schmutzresistent“, „schwingungsdämpfend“, „hoch<br />
chemikalienbeständig“, „gut bei Kantenpressung“ usw.) sowie stufenlos<br />
die zulässige statische Flächenpressung und die obere langzeitige<br />
und die untere Anwendungstemperatur angeben.<br />
Kostengünstiger als metallische Lager<br />
Ob in Photovoltaikanlagen, der Agrar- und Offshore-Branche, der<br />
Fassadentechnik oder in Hydraulikzylindern und Aktuatoren – in<br />
allen Industriezweigen ersetzen Polymerlager seit Langem schon<br />
metallische Gleitlager. Für Ingenieure sind die Schmiermittel- und<br />
die Korrosionsfreiheit sowie die Verschleißfestigkeit und die geringen<br />
Reibwerte der Igus-Motion-Plastics unverzichtbar geworden,<br />
denn sie erhöhen die Standzeiten ihrer Maschinen und Anlagen und<br />
Bild: Igus<br />
In modernen Autos finden sich die leichten Tribo-Polymerlager in der Sitzverstellung<br />
ebenso wie im Fahrwerk oder in Türscharnieren – eben überall<br />
dort, wo etwas in Bewegung ist<br />
sind dazu um bis zu 40 % kostengünstiger als metallische Lager.<br />
Immer neue Materialien, Mischungen und Eigenschaftsprofile er -<br />
öffnen permanent weitere Einsatzmöglichkeiten für Polymerlager –<br />
denn auch nach mehr als 30 Jahren forscht Igus im hauseigenen<br />
Technikum stetig weiter.<br />
Da auch die Entwicklung im Bereich der Wellenmaterialien und der<br />
Oberflächenbehandlung nicht stillsteht, sind kontinuierliche Tests<br />
unabdinglich, die auf Veränderungen bei den Wellen reagieren und<br />
auf eine perfekte Abstimmung von Welle und Lager abzielen. Gerade<br />
das Thema Gegenlaufpartner verdeutlicht die Vielseitigkeit der<br />
Iglidur-Geitlager, die auf unterschiedlichen Wellen – vor allem auch<br />
auf kostengünstigen, sogenannten weichen Wellen – eingesetzt<br />
werden können. Das ist ein klarer Vorteil gegenüber vielen anderen<br />
Lagertypen. Der Anwender hat so, neben dem Kostenvorteil, den<br />
Kunststoff-Gleitlager sowieso mitbringen, auch die Möglichkeit,<br />
eine ungehärtete Welle einzusetzen und dadurch zweifach seine<br />
Kosten zu reduzieren.<br />
bec<br />
www.igus.de<br />
Detaillierte Informationen zu den schmierfreien<br />
Polymergleitlagern:<br />
http://hier.pro/FtCZa<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 53
MASCHINENELEMENTE<br />
WÄLZ- & GLEITLAGER<br />
Bild: Steinmeyer<br />
Spezialisiert auf Kugelgewindetriebe für vielfältige Anwendungen: die August Steinmeyer GmbH & Co. KG aus Albstadt<br />
Auf Basis detaillierter Analysen die Qualität und Langlebigkeit von Kugelgewindetrieben gesteigert<br />
Präzise Daten geben Anstoß zu<br />
optimierten Herstellungsverfahren<br />
Ob Werkzeugmaschinen- oder Sondermaschinenbau, Medizin- oder Messtechnik, Roboter- und Handlingsysteme,<br />
Luft- und Raumfahrt – Kugelgewindetriebe lassen sich für vielfältige Anwendungen in unterschiedlichen Branchen<br />
einsetzen. Immer kommt es vor allem auf eines an: auf besonders hohe Präzision. Darum werden hohe Anforde -<br />
rungen an die Qualität und damit die Zuverlässigkeit dieser Antriebseinheit gestellt.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Wolfgang Klöblen, Entwicklungsleiter, August Steinmeyer, Albstadt<br />
Der Kugelgewindetrieb wandelt eine Drehbewegung in eine<br />
Längsbewegung um. Verglichen mit konventionellen Schraubgetrieben<br />
zeichnen sich Kugelgewindetriebe durch weniger Reibung,<br />
höhere Positioniergenauigkeit und einen höheren Wirkungsgrad<br />
sowie eine höhere Steifigkeit und einen geringeren Verschleiß<br />
aus. Sie bestehen aus einem Spindel-Muttern-System mit Kugelrückführungselementen<br />
und den Kugeln als Wälzelementen. Die<br />
Kräfteübertragung erfolgt über die Kugeln, die zwischen der Laufbahn<br />
der Mutter und dem Gewinde der Welle einen Kreislauf bilden.<br />
Die Spezialisten der August Steinmeyer GmbH & Co. KG wissen<br />
aus langjähriger Erfahrung, worauf es bei Kugelgewindetrieben<br />
ankommt. Wichtige Beurteilungskriterien für die Qualität sind Laufruhe,<br />
Geräuschentwicklung, Vibrationen, Einlaufverhalten und Energieeffizienz.<br />
Wie lassen sich die verschiedenen Kriterien beurteilen, die die Qualität<br />
eines Kugelgewindetriebs beeinflussen? Bestimmte Qualitätskriterien<br />
sind Bestandteil der DIN 69051 bzw. der inhaltsgleichen<br />
ISO 3408, die die Lebensdauer von Kugelgewindetrieben in Bezug<br />
auf den Schädigungsmechanismus Werkstoffermüdung beurteilen.<br />
Dazu werden Steigungsgenauigkeit des Spindelgewindes, Rundund<br />
Planläufe, Leerlauf-Drehmoment sowie die Muttern-Steifigkeit<br />
analysiert. Einflüsse wie Umlenkungen oder Laufbahnqualitäten auf<br />
das Laufverhalten bzw. die Positioniergenauigkeit sowie auf die<br />
Lebensdauer von Kugelgewindetrieben werden hier jedoch nicht<br />
erfasst.<br />
Fast-Fourier-Transformation-Analyse<br />
gibt Aufschluss<br />
Ein Ansatz zur detaillierten Beurteilung der Qualität ist die Analyse<br />
im Prüfstand für Reibmoment- und Fast-Fourier-Transformation-<br />
Messungen (FFT), die bei Steinmeyer durchgeführt wird. Auf diesem<br />
Weg lassen sich durch eine hochgenaue Messung des Leerlauf-Drehmoments<br />
und dessen Umwandlung in ein frequenzabhängiges<br />
Signal festgestellte Auffälligkeiten beurteilen. Der Ablauf ist<br />
wie folgt: Das durch die Vorspannung erzeugte Leerlauf-Drehmoment<br />
erzeugt eine Kraft, die von einem Sensor an der Mutter während<br />
der Drehung der Spindelwelle mit einer konstanten Drehzahl<br />
kontinuierlich aufgezeichnet wird. Die aufgezeichneten Werte können<br />
durch die konstante Drehzahl in ein Wegsignal umgerechnet<br />
werden. Die gemessenen Zeitsignale werden hierbei in einzelne<br />
Frequenzen aufgeschlüsselt und analysiert. Mögliche Fehler der<br />
Kugelgewindetriebe, die sich nach Auswertung der Messungen<br />
feststellen lassen, können z. B. Rundlauffehler der Spindel, Gewin-<br />
54 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
WÄLZ- & GLEITLAGER<br />
MASCHINENELEMENTE<br />
Bild: Steinmeyer<br />
Bild: Steinmeyer<br />
In der <strong>Konstruktion</strong> von Kugelgewindetrieben müssen u. a. Laufruhe, Geräuschent -<br />
wicklung, Vibrationen, Einlaufverhalten und Energieeffizienz berücksichtigt werden<br />
Von Steinmeyer entwickelter Prüfstand: Hier werden über die<br />
Fast-Fourier-Transformations-Analyse (FFT) durch hochgenaue<br />
Messungen mikroskopische Unregelmäßigkeiten ermittelt und<br />
belegt<br />
de-Unrundheiten, Schwingungen durch Laufbahnfehler im Spindelgewinde<br />
oder durch Kugel-Formfehler sowie Oberflächenwellig -<br />
keiten oder -rauigkeiten der Spindellaufbahn und der Kugeln sein.<br />
Die bei Steinmeyer auf diese Weise durchgeführten Untersuchungen<br />
belegen, dass Standard-Kugelgewinde durchaus mikroskopische<br />
Unregelmäßigkeiten auf der Laufbahnoberfläche des Spindelgewindes<br />
aufweisen können. Diese führen zu Vibrationen, unruhigen<br />
Laufeigenschaften sowie Geräuschbildung und gehen mit<br />
einem erhöhten Verschleiß und damit einer kürzeren Lebensdauer<br />
der Kugelgewindetriebe einher. Die Geräusche, die sich auf die<br />
beschriebene Weise messen lassen, werden vor allem von der<br />
Oberflächenbeschaffenheit des Spindelgewindes verursacht. Eine<br />
unregelmäßige, wellige oder raue Oberfläche der Spindellaufbahn<br />
entsteht während der Gewindefertigung beispielsweise durch ein<br />
„Vieleck“ bei gewirbelten Spindeln, Oberflächeneffekten beim<br />
Gewindeschleifen oder Fehler in den Walzen beim Gewinderollen.<br />
Mit innovativen Herstellungstechnologien die<br />
Qualität der Kugelgewindetriebe optimieren<br />
Auf Basis der Analysenergebnisse erkannte man vor allem in der<br />
Oberflächenoptimierung ein großes Potenzial für Verbesserungen<br />
und beschäftigte sich in der Forschung und Entwicklung intensiv mit<br />
diesem Thema. Das Ergebnis sind drei innovative Technologien zur<br />
Herstellung der verschiedenen Kugelgewindetriebe, die die Qualität<br />
weiter optimieren konnten. Die eingesetzte Xi-Plus-Technologie für<br />
Kugelgewindetriebe im Präzisionsbereich von 16 bis 80 mm und das<br />
OptiSlite-Verfahren für Kugelgewindetriebe im Miniaturbereich von<br />
3 bis 16 mm verbessern die Oberflächen der Laufbahn der Spindel<br />
deutlich. Mit innovativen Fertigungstechnologien, die durch Verarbeitungsabläufe<br />
mit feinen mechanischen Bearbeitungen gekennzeichnet<br />
sind, lassen sich mikroskopisch kleine Unregelmäßigkeiten<br />
beseitigen und damit Vibrationen, unruhige Laufeigenschaften<br />
sowie unerwünschte Geräusche bei hohen Drehzahlen fast vollständig<br />
eliminieren.<br />
Das Ergebnis der beiden Entwicklungen Xi-Plus und OptiSlite ist<br />
eine insgesamt geringere Geräuschentwicklung und eine hohe<br />
Laufruhe der Kugelgewindetriebe. Dies lässt sich mithilfe der FFT-<br />
Analyse anhand der Bandbreite des Leerlauf-Drehmomentsignals<br />
nachweisen: Die Bandbreite des Drehmomentsignals konnte in<br />
beiden Fällen um etwa 40 % reduziert und die Lebensdauer der<br />
Produkte deutlich verlängert werden.<br />
Ein weiteres Ergebnis der Forschung und Entwicklung von Steinmeyer<br />
ist die ETA+-Muttertechnik. ETA+-Muttern zeichnen sich vor<br />
allem durch einen deutlich verbesserten Wirkungsgrad aus – daher<br />
stammt auch der Name: Eta (η) ist das physikalische Kurzzeichen für<br />
den Wirkungsgrad. Mit der Entwicklung dieser speziellen Mutterausführung<br />
gelang es, die Reibung um etwa zwei Drittel zu redu -<br />
zieren und gleichzeitig die Steifigkeit um etwa 50 % zu erhöhen.<br />
Auf diese Weise erreicht ein ETA+-Kugelgewindetrieb hinsichtlich<br />
der Dynamik eine deutliche Verbesserung gegenüber konventionellen<br />
Doppelmuttern und auch die Positioniergenauigkeit einer Vorschubachse<br />
kann deutlich gesteigert werden. ETA+-Muttern sind<br />
häufig sogar noch kürzer als konventionelle Doppelmuttern. Aufgrund<br />
der geringeren Reibung erwärmt er sich außerdem weniger.<br />
Auf die oft problematische Zwangskühlung des Kugelgewindetriebs<br />
kann daher verzichtet werden. Auch die Geräuschentwicklung lässt<br />
sich auf diese Weise reduzieren. Somit trägt die ETA+-Technik ebenfalls<br />
zu einer wesentlichen Verlängerung der Lebensdauer eines<br />
Kugelgewindetriebs bei.<br />
Das Unternehmen profitiert von seiner langjährigen Erfahrung in<br />
diesem Segment. In Kombination mit den hochmodernen Analyseverfahren,<br />
für die Steinmeyer perfekt ausgestattet ist, ist es gelungen,<br />
in Sachen Qualität und Langlebigkeit von Kugelgewindetrieben<br />
mit optimierten Herstellungsverfahren Maßstäbe zu setzen. bec<br />
www.steinmeyer.com<br />
Detaillierte Informationen zu den<br />
Kugel gewindetrieben:<br />
http://hier.pro/gOfih<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 55
MASCHINENELEMENTE<br />
WÄLZ- & GLEITLAGER<br />
Im Querschnitt ist die kompakte Bauweise<br />
deutlich zu erkennen. Die groß dimensio -<br />
nierten Laufrollen sind nadelgelagert und erlauben<br />
hoch dynamische Bewegungs abläufe<br />
sowie Beschleunigungen von bis zu 100 m/s²<br />
Bild: Franke<br />
Bild: Franke<br />
Franke-Leichtbau-Linearmotorachse FTH Drive<br />
mit Profilschiene und Schlittenteil aus Aluminium<br />
Die Aluminium-Linear -<br />
systeme bestehen aus<br />
Aluminium- Grundkörpern<br />
mit eingepressten Laufbahnen<br />
aus Federstahl<br />
oder Niro-Material<br />
Bild: Franke<br />
Einbaufertige und wartungsfreie Leichtbau-Linearsysteme aus Aluminium mit Direktantrieb<br />
Schnelligkeit und hohe Taktraten<br />
Mit der Linearmotorachse FTH Drive von Franke bekommen Anwender eine einbaufertige,<br />
leichtgewichtige Bewegungskomponente – energiesparend und an den individuellen Einsatzfall<br />
anpassbar. Das Linearmodul eignet sich für jegliche Anwendungen, in denen schnelle,<br />
geradlinige Bewegungen ausgeführt werden, horizontal wie vertikal.<br />
Gerhard Reininger, Öffentlichkeitsarbeit, Franke, Aalen<br />
Linearsysteme von Franke bestehen aus einem leichten Alumi -<br />
nium-Grundkörper mit nadel- oder kugelgelagerten Laufrollen<br />
aus Stahl oder Niro und sind völlig wartungsfrei. Spezielle Deckscheiben<br />
an den Laufrollen dichten die Lagerung nach außen ab.<br />
Laufrollen in O-Anordnung gewährleisten eine gleich hohe Belastbarkeit<br />
aus allen Richtungen. Die Laufrollen sind mit einer Nut versehen,<br />
die an das Profil der Laufbahn angepasst ist. Durch dieses<br />
System der geführten Rolle werden die Laufrollen seitlich geführt<br />
und es wird ein gleichmäßig leichter und leiser Lauf erreicht. Schienen-<br />
und Kassettenprofile können darüber hinaus anwenderspe -<br />
zifisch angepasst werden.<br />
Das Linearmodul FTH Drive eignet sich für jegliche Anwendungen,<br />
in denen schnelle, geradlinige Bewegungen ausgeführt werden –<br />
horizontal wie vertikal.<br />
Energieersparnis durch Aluminium<br />
Heutige Konstrukteure achten mittlerweile auch bei Linearsystemen<br />
auf geringe zu bewegende Massen. Die Aluminium-Rollen -<br />
führung von Franke überzeugt dabei durch ihre Leistungsdaten.<br />
Geschwindigkeiten von 10 m/s sowie Beschleunigungen von<br />
40 m/s² können realisiert werden. Die Führungen besitzen ein ausgezeichnetes<br />
Ansprechverhalten bei hohen Wiederholraten. Stick-<br />
Slip-Effekte treten nicht auf und das Führungssystem bringt sofort<br />
volle Leistung. Das niedrige Gewicht der Aluminiumkomponenten<br />
ermöglicht hohe Geschwindigkeiten bei geringer Antriebsenergie.<br />
Durch die Verwendung von Aluminium werden Führungssysteme<br />
gebaut, die 65 % leichter sind als Stahlführungen. Die bewegten<br />
Massen werden reduziert; dies wirkt sich positiv auf die benötigte<br />
Antriebsenergie aus und ist kostensparend für den Anwender. Für<br />
einen leichten und leisen Lauf sorgt eine integrierte Aluminium-<br />
Rollenführung. Sie weist beste dynamische Eigenschaften auf und<br />
verursacht keinerlei unnötige mechanische Verluste, da Über -<br />
tragungselemente wie Spindeln, Zahnstangen oder Riemen mit<br />
Torsions- und Schwingungsneigung nicht benötigt werden.<br />
56 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
WÄLZ- & GLEITLAGER<br />
MASCHINENELEMENTE<br />
Linearmotormodul für hohe Dynamik und Sauberkeit<br />
Franke-Linearführungen mit eingelegten Laufbahnen ermöglichen<br />
den Einsatz leichtgewichtiger, stranggepresster Aluminiumprofile<br />
als Führungsschienen. Die Magnete des Stators sind direkt integriert,<br />
der Motor steckt in einem Aluminiumgehäuse. Durch diesen<br />
Aufbau wird die Achse kompakt und leicht. Der Direktantrieb ermöglicht<br />
ein spielfreies und schnelles Positionieren; dabei werden<br />
Verfahrgeschwindigkeiten von 6 m/s und Beschleunigungen von bis<br />
zu 100 m/s² erreicht – auch unter großer Belastung. Abgedichtete<br />
Laufrollen verhindern einen Austritt von Schmierfett und machen<br />
den Einsatz der Linearmotorachse zu einer sauberen Sache – ein<br />
entscheidender Faktor z. B. in der Lebensmittelindustrie.<br />
Für alle Produkte von Franke gilt<br />
die Maxime einer anwenderspezifischen<br />
Auslegung und opti -<br />
malen Anpassung an den indi -<br />
viduellen Einsatzfall. Antriebsund<br />
Steuerungskomponenten<br />
können beliebig gewählt werden<br />
– die komplette Montage und<br />
das Konfigurieren werden vom<br />
Hersteller übernommen. Auch<br />
mehrachsige Aufbauten können<br />
problemlos realisiert werden. Die<br />
Linearmotorachse findet aufgrund<br />
ihrer flexiblen <strong>Konstruktion</strong>smöglichkeiten<br />
in vielen unterschiedlichen<br />
Branchen Anwendung<br />
– überall dort, wo hochdynamische<br />
Verfahrbewegungen,<br />
Sauberkeit und ein wartungs -<br />
freier Betrieb über die gesamte<br />
Einsatzdauer gefragt sind.<br />
Neben leichten Komponenten<br />
werden wartungsfreie Systeme<br />
verstärkt nachgefragt. Zielvor -<br />
gaben beim Verpacken von z. B.<br />
Lebensmitteln, Pharmazie-, Chemie-<br />
oder Technikprodukten sind<br />
hohe Flexibilität und Produkti -<br />
vität bei geringen Wartungs- und<br />
Stillstandszeiten. Der Trend geht<br />
in der Verpackungsindustrie aus<br />
diesen Gründen immer mehr<br />
in Richtung Wartungsfreiheit.<br />
Franke-Linearführungen erfüllen<br />
diese Anforderungen: Sie sind<br />
wartungsfrei. Die Lager der Laufrollen<br />
besitzen eine Lebens -<br />
dauerschmierung. Durch die geschlossene<br />
Bauform wird der<br />
Austritt von Schmierstoffen vermieden<br />
und ein Nachschmieren<br />
überflüssig.<br />
Völlig schmierstofffreie Varianten<br />
der Führung sind für spezielle<br />
Einsatzfälle ebenfalls erhältlich<br />
und helfen, die Produktionssicherheit<br />
zu garantieren. Speziell<br />
eingesetzte Niro-Komponenten machen das Führungssystem auf<br />
Wunsch lebensmitteltauglich und abwaschbar. Selbst aggressive<br />
Medien wie Salz, Molke oder Säure können der Führung nichts<br />
anhaben. Hohe hygienische Anforderungen für das Verpacken von<br />
Lebensmitteln werden durch eine Reinraumzertifizierung erfüllt. bec<br />
www.franke-gmbh.de<br />
Mehr zu den Linearsystemem aus Aluminium erfahren<br />
Sie in diesem Video:<br />
http://hier.pro/pt0Fr
MASCHINENELEMENTE<br />
FLUIDTECHNIK<br />
Das Druckspeicherprogramm<br />
von Parker<br />
Bild: Parker Hannifin<br />
Zuverlässige Speicherung von hydraulischer Energie<br />
Produktivität rauf, Stillstandzeiten runter<br />
Für einen reibungslosen Betrieb von Produktionsanlagen ist die zuverlässige Speicherung der hydrau -<br />
lischen Energie entscheidend und hydraulische Speicher beeinflussen positiv die Lebensdauer von<br />
Bauteilen und Anlagen. Dies erhöht die Produktivität und verringert Stillstandzeiten auf ein Minimum.<br />
Florian Meyer, Account Manager Hydraulics Industrial, Parker Hannifin GmbH, Kaarst<br />
Durch die Fähigkeit, Druckspitzen und veränderte Volumenströme<br />
aufzunehmen, wirken Speicher als Dämpfer. So werden<br />
Schwingungen und Vibrationen in einem Hydrauliksystem stark<br />
reduziert. Dadurch wird die Lebensdauer von Bauteilen und Anlagen<br />
erhöht. Eine weitere Aufgabe, die Speicher übernehmen, betrifft die<br />
Sicherheitsaspekte. Die im Hydraulikspeicher gespeicherte Energie<br />
wird zur Betätigung von Not-Aus-Sicherheitseinrichtungen verwandt.<br />
Insbesondere im Notbetrieb ist ein zuverlässiger Zugriff auf<br />
die im Druckspeicher vorhandene Energie unabdingbar. Nur so lässt<br />
sich in kritischen Situationen ein reibungsloser Betrieb gewährleisten.<br />
Die neuen Hydraulikspeicher von Parker verringern die erforderliche<br />
elektrische Antriebsleistung des Hydrauliksystems, sodass<br />
weitere Einsparungen hinsichtlich Kosten und Energieverbrauch<br />
erzielt werden.<br />
Einsparungen durch innovative Werkstoffe<br />
Der neue Blasenwerkstoff Mix XL von Parker bietet eine deutlich<br />
geringere Diffusion von Stickstoff ins Hydrauliköl, als vergleichbare<br />
Standard-Blasenwerkstoffe. Dies verlängert die Standzeiten der<br />
Speicher erheblich und reduziert die Anzahl der Serviceeinsätze<br />
deutlich. Der Hersteller hat durch seine Werkstoffentwicklung die<br />
Lebensdauer der Blasen stark erhöht, sodass Wartungen, Inspek -<br />
tionen und insbesondere Stillstandzeiten reduziert werden. Der<br />
innovative Werkstoff Mix XL ermöglicht Kosteneinsparungen und<br />
steigert die Produktivität.<br />
Mit den Blasenspeichern der Global Serie EHV bietet Parker jetzt<br />
Multiabnahmen an. Die neue Speicherserie ist weltweit verfügbar<br />
und kann aufgrund ihrer Multi-Zertifikate und Zulassungen weltweit<br />
eingesetzt werden. Der EHV-Blasenspeicher ist für Betriebsdrücke<br />
bis zu 350 bar zugelassen, sodass Speicher, Pumpen und Ventile im<br />
Bereich der Industrieanwendungen auf einem Drucklevel arbeiten<br />
können. Dies bietet erhebliche Vorteile bei der Auslegung von<br />
Maschinen und Anlagen, sowie im Ersatzteilmanagement. Die<br />
Vielfalt an verschiedenen Speichern in der Lagerhaltung verringert<br />
sich und aufgrund der globalen Zulassungen können die Speicher in<br />
jegliche Anwendungen weltweit eingesetzt werden.<br />
58 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
FLUIDTECHNIK<br />
MASCHINENELEMENTE<br />
Kundenspezi -<br />
fische Kolbenspeicherstation<br />
Bild: Parker Hannifin<br />
Gekrimpte<br />
Kolbenspeicher<br />
der Serie ACP<br />
Bild: Parker Hannifin<br />
Gerade beim globalen Einsatz sind weltweit verfügbare Dokumentationen<br />
ein Muss. Hier hilft das Parker-Dokumentationssystem. Mit<br />
dem sogenannten PTS (Parker Tracking System) wird eine einmalige<br />
PTS-Identifikationsnummer für den Speicher vergeben. Diese Nummer<br />
identifiziert den Speicher eindeutig und ist im Parker-Tracking-<br />
System dokumentiert und weltweit abrufbar. Neben den speicherspezifischen<br />
Angaben und den Abnahmedokumenten lassen sich<br />
dort weitere anlagenbezogene Eingaben hinterlegen. Dies können<br />
beispielsweise die Identifikation der Anlage, Wartungsintervalle<br />
oder Serviceeinsätze sein. Mit dem Tracking-System können die<br />
benötigen Daten und Dokumente weltweit mittels Computer, Tablet<br />
oder Smartphone abgerufen werden. Dies ermöglicht einen schnellen<br />
und flexiblen Service und eine reibungslose Kommunikation.<br />
Zusätzlich werden dort Wartungs- und Betriebsanweisungen sowie<br />
hilfreiche Videoanleitungen zur Verfügung stehen.<br />
Grenzen des Machbaren verschoben<br />
Die Kolbenspeicher der Serie ACP sind mit dem bisher größten<br />
Durchmesser erhältlich. Bislang waren gekrimpte Kolbenspeicher<br />
bis zu einem Durchmesser von 100 mm üblich. Dies ist auf das<br />
Verhältnis von Wandstärke und Größe des Kolbens zurückzuführen.<br />
Durch intensive Materialforschung ist es Parker gelungen, nun<br />
Kolbendurchmesser bis zu 150 mm zu erzielen, bei gleichbleibender<br />
Wandstärke. So sind jetzt Speicheranwendungen mit gekrimpten<br />
Kolbenspeichern bis 34 l realisierbar. Die Vergrößerung des Kolbendurchmessers<br />
bei gleichbleibender Wandstärke ist nur durch eine<br />
besondere Materialbeschaffenheit möglich. Dieser speziell für<br />
Parker entwickelte Stahl ist wohl einzigartig auf dem Markt. Parker<br />
bietet damit einen der weltweit größten, gekrimpten Kolbenspeicher<br />
in Serie an.<br />
Neben Blasen-, Membran- und Kolbenspeichern konstruiert der<br />
Hersteller auch anwenderspezifische Speicherlösungen und<br />
Speicherstationen, die ebenso im PTS dokumentiert sind. Durch<br />
konstruktive Anpassungen oder verschiedene Materialkombinationen<br />
im Hinblick auf den entsprechenden Verwendungszweck sind<br />
diese den Umgebungsbedingungen angepasst. Zur richtigen<br />
Auswahl des benötigten Druckspeichers bietet das Unternehmen<br />
neben der persönlichen Beratung auch Auslegungsprogramme und<br />
einen digitalen Speicherselektor auf seiner Internetseite an. Der<br />
Speicherselektor ermöglicht die Auswahl des richtigen Speichers<br />
online während der Planungsphase der Anlage.<br />
Netzwerk für den schnellen Hydraulikservice<br />
Hydraulikspeicherservice-Partner von Parker bieten einen Komplettservice<br />
rum um das Thema hydraulische Druckspeicher an. Dies<br />
beginnt mit der Beratung zur Auswahl des geeigneten Speichers<br />
und Unterstützung bei Dokumentation und Gefährdungsbeurteilung<br />
sowie der richtigen Meldung des Speichers bei zentralen Datenbanken<br />
für überwachungsbedürftige Anlagen (ZÜS und AnKa). Darüber<br />
hinaus übernehmen die Parker-Handelspartner auch die Montage,<br />
Wartung und Instandsetzung der Speicher und Anlagen. So stellen<br />
sie eine 100%ige Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben und Absicherung<br />
der Dokumentation sicher.<br />
Für einen schnellen sowie reibungslosen Service und um eine unkomplizierte<br />
Verfügbarkeit sicherzustellen, hat Parker sein Handelspartnernetzwerk<br />
für den Bereich der Druckspeicher jetzt noch weiter<br />
ausgebaut. So können Speicher nicht nur direkt vom Hersteller,<br />
sondern auch von zertifizierten Partnern bezogen werden. Neben<br />
dem Vertrieb von Speichern stellt Parker sicher, dass alle Handelspartner<br />
qualifiziert und kompetent geschult sind und über alle<br />
Kenntnisse zu PTS und Dokumentation verfügen. Neben einer voll<br />
ausgestatteten Werkstatt bieten viele Handelspartner auch einen<br />
mobilen Service an: So ist schnell ein voll ausgerüstetes Fahrzeug<br />
(Parker HoseDoctor) oder bei längerfristigen Einsätzen eine mobile<br />
Containerwerkstatt (Parker Onsite) mit kleinem Lager vor Ort. Dieser<br />
Service ist kundenorientiert und durchdacht für den gesamten<br />
Lebenszyklus von hydraulischen Druckspeichern.<br />
bec<br />
www.parker.com/de<br />
Detaillierte Informationen zu den Hydraulikspeichern<br />
finden Sie im Katalog:<br />
http://hier.pro/OHQcA<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 59
MASCHINENELEMENTE<br />
FLUIDTECHNIK<br />
Festo digitalisiert die Pneumatik und macht sie Industrie-4.0-ready<br />
„Funktionsintegration über Software-Apps<br />
erleichtert flexible Produktion“<br />
Digitalisierte Pneumatik für die Industrie 4.0 zeigte Festo unter der Bezeichnung Festo Motion<br />
Terminal auf der Hannover Messe. Der Trick dabei: Anstelle spezifisch ausgeführter Ventile genügen<br />
nun einfache 2/2-Wegeventile, die kombiniert über Motion Apps programmiert werden. Details dazu<br />
erläutert im Interview Dr. Julia Duwe, bei Festo Leiterin Future Motion Solutions Management.<br />
Interview: Armin Barnitzke, Automationspraxis / Michael Corban, <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Frau Dr. Duwe, welche Ziele verfolgen Sie<br />
mit Festo Motion Terminal?<br />
Duwe: Wir vergleichen die Entwicklung gerne mit dem Aufkommen<br />
der Smartphones vor rund zehn Jahren. Das hat den Markt der Mobilfunk-Endgeräte<br />
durcheinandergewirbelt – und genau diesen<br />
Schritt gehen wir nun in der Pneumatik mit Festo Motion Terminal in<br />
der Automatisierungstechnik. Das entscheidende Merkmal ist die<br />
neue Art der Funktionsintegration, kombiniert mit Software-Apps –<br />
das vereinfacht die komplette Wertschöpfungskette, denn es wird<br />
nur noch eine Hardware benötigt. Die Apps ermöglichen es, über 50<br />
Einzelkomponenten zu ersetzen. Neueste Entwicklungen in Piezotechnik<br />
und Software machen dies möglich und katapultieren die<br />
Pneumatik in das Industrie-4.0-Zeitalter.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Das klingt verlockend – aber bislang wurde<br />
die Funktionsvielfalt ja unter anderem über eine hohe Zahl<br />
verschiedenster Ventile erreicht. Wie lässt sich diese Funktionsbreite<br />
‚digitalisieren‘?<br />
Vorprogrammierte ‚Motion Apps‘ entlasten den Anwender von Programmierarbeit,<br />
die bisher sehr aufwendig war und tiefe Kenntnisse in der<br />
pneumatischen Regelungstechnik erforderte. Das App-Angebot will Festo<br />
weiter ausbauen<br />
Bild: Festo<br />
Duwe: Bisher war bei Ventilen die Funktionalität fest in der Hardware<br />
vorgegeben. Allerdings ist es möglich, alle Ventilfunktionen<br />
mittels einfachster 2/2-Wegeventile und einer pneumatischen Brückenschaltung<br />
umzusetzen, ähnlich der Wheatstoneschen Brücke in<br />
der Elektronik. Das war bisher aber sehr aufwendig und erforderte<br />
tiefe Kenntnisse in der pneumatischen Regelungstechnik – eine Arbeit,<br />
die nun unsere vorprogrammierten Motion Apps dem Kunden<br />
abnehmen. Die Integration von Elektronik und Programmierfähigkeit<br />
in die Ventilscheibe ist gegenüber bisherigen Ventilinseln mit<br />
fester Schaltlogik ein absolutes Novum. Damit wandeln wir das mechanische<br />
Bauteil erstmals in ein intelligentes cyber-physisches System<br />
um. Die smarten Ventile setzen unterschiedlichste Bewegungsaufgaben<br />
App-gesteuert um, und das immer mit derselben Hardware.<br />
Piezotechnologie sowie die integrierte Hub- und Drucksensorik<br />
eröffnen also gepaart mit der App-Ansteuerung ganz neue Perspektiven<br />
– dank der Fusion aus Mechanik, Elektronik und Software<br />
wird ein pneumatisches Produkt zur echten Industrie-4.0-Komponente<br />
und ermöglicht so eine flexible Produktion.<br />
60 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
FLUIDTECHNIK<br />
MASCHINENELEMENTE<br />
Bild: Festo<br />
„Die Integration von<br />
Elektronik und Programmierfähigkeit<br />
ist gegenüber<br />
bisherigen Ventil -<br />
inseln mit fester Schaltlogik<br />
ein absolutes Novum.<br />
Damit wandeln<br />
wir das mechanische<br />
Bauteil erstmals in ein<br />
intelligentes cyber-physisches<br />
System um.“<br />
Dr. Julia Duwe, Leitung Future Motion Solutions Management, Festo<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Welche Apps sind denn bereits verfügbar?<br />
Duwe: Zunächst stehen zehn Funktionen über Motion Apps zur Verfügung;<br />
von der einfachen Änderung der Wegeventilfunktionen bis<br />
hin zu energieeffizienten Bewegungen, vom proportionalen Verhalten<br />
bis hin zur Leckage-Diagnose. Weitere Apps sind natürlich in Vorbereitung.<br />
Die Funktionszuweisung per Software bringt übrigens<br />
noch weitere Vorteile: Manipulationssicherheit und Know-how-<br />
Schutz, denn von außen ist den Ventilen nicht anzusehen, welche<br />
Funktionen sie ausführen. Gleichzeitig ist das Festo Motion Terminal<br />
ein teilweise selbstregulierendes System, mit dem Selbstoptimierung,<br />
Selbstkonfiguration und Selbstdiagnose möglich sind. Es kann<br />
sich autark an veränderliche Randbedingungen anpassen. Über unsere<br />
Automatisierungsplattform CPX können wir es an gängige<br />
Kommunikationsschnittstellen wie OPC UA anbinden und damit Industrie-4.0-fähige<br />
Schnittstellenstandards sicherstellen. Außerdem<br />
vereinfacht sich das Thema Wartung, da lange Ersatz- und Verschleißteillisten<br />
obsolet werden.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Können Sie uns ein Beispiel für eine Appgesteuerte<br />
Ventilschaltung beschreiben?<br />
Duwe: Ein gutes Beispiel ist die Soft-Stop-Funktion, die ein sanftes<br />
Einfahren eines pneumatischen Zylinders in die Endlage ermöglicht.<br />
Bisher wurden Zylinder über einen mechanischen Stoßdämpfer abgebremst.<br />
Das Festo Motion Terminal steuert jetzt im Zylinder<br />
selbst die Luft intelligent aus und erzeugt bei Erreichen der Endlage<br />
einen Gegendruck, der den Kolben abbremst. Vorteile ergeben sich<br />
auch hinsichtlich der Energieeffizienz: Mit den Apps ‚Wählbares<br />
Druckniveau‘ und ‚Eco-Fahrt‘ lässt sich der Luftverbrauch flexibel an<br />
die Anforderungen anpassen. Dank wählbarem Druckniveau kann<br />
ein digital gewählter Druck die pneumatische Kraft auf das für die<br />
Applikation nötige Niveau begrenzen. Die Eco-Fahrt senkt den<br />
Druckluftverbrauch auf das nötige Minimalniveau, sofern keine<br />
Press- und Haltekräfte in der Endlage benötigt werden. Abhängig<br />
von der Applikation sind so Einsparungen von bis zu 70 Prozent im<br />
Vergleich zum Standardbetrieb möglich.<br />
Die Fusion aus Mechanik, Elektronik<br />
und Software ermöglicht<br />
die digitalisierte Pneumatik. Die<br />
Software-Apps erlauben es, 50<br />
Einzelkomponenten zu ersetzen<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Was war bei dieser ‚Digitalisierung der<br />
Pneumatik‘ die größte Hürde für die Entwickler?<br />
Duwe: Im Zentrum der Produktentwicklung stand die Integration<br />
von Hardware, Software und Services auf einer Plattform. Ziel war<br />
es, ein für den Kunden einfach und intuitiv konfigurierbares Produkt<br />
zu entwickeln, das sich flexibel an dessen Anforderungen anpasst.<br />
Eine tolle Basistechnologie dafür ist natürlich die Piezoventiltechnologie,<br />
die ein exaktes und proportionales Verhalten sicherstellt. Aber<br />
erst durch das bereits eingangs erwähnte Zusammenspiel von Elektronik,<br />
Mechanik, Softwareentwicklung und Regelungstechnik sowie<br />
die enge Zusammenarbeit mit unseren Digitalisierungsteams<br />
und IT-Infrastruktur-Experten konnten wir die Pneumatik digitalisieren<br />
(Anm. d. Red.: siehe dazu auch ‚Produkt und Produktion entstehen<br />
jetzt wirklich parallel‘, <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> 04/2017, S. 62 ff).<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong>: Wo steht die digitalisierte im Vergleich zur<br />
klassischen Pneumatik und zur elektrischen Automatisierung?<br />
Duwe: Festo Motion Terminal behauptet sich in beiden Welten –<br />
Pneumatik und Elektrik. Es vereint die Vorteile beider Technologien<br />
und eröffnet für die Pneumatik ganz neue Bewegungsspielräume<br />
und Anwendungspotenziale. Deshalb wird die Standard-Pneumatik<br />
für zahlreiche Anwendungen weiterhin die Technologie der Wahl<br />
sein. Das Festo Motion Terminal ist primär dann sinnvoll, wenn hohe<br />
Flexibilität im Maschinenbau gefordert ist, sowie bei sehr komplexen<br />
Aufgaben, die heute servopneumatisch oder elektrisch gelöst<br />
sind. Zusätzlich richtet sich die neue Technologie an Kunden, die ihre<br />
Anlagen fit für Industrie 4.0 und das Internet der Dinge machen wollen.<br />
Sie ermöglicht es unseren Kunden durch Datentransparenz und<br />
die direkt im Ventil integrierten Sensoren, Prozesse produktiver und<br />
kontrollierbarer zu machen.<br />
www.festo.de<br />
Bild: Festo<br />
Details zur digitalisierten Pneumatik<br />
Motion Terminal von Festo:<br />
http://hier.pro/LbUI0<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 61
MASCHINENELEMENTE<br />
FLUIDTECHNIK<br />
Bild: Asco Numatics<br />
Bild: Asco Numatics<br />
Das Preciflow-IPC (Inlet Pressure<br />
Compensated) der Baureihe 202 ist<br />
ein eingangsdruckkompensiertes<br />
Durchflussregelventil<br />
Eingangsdruckkompensiertes Proportionalventil ist elementares Bauteil eines mobilen Beatmungsgerätes<br />
Hoher variabler Durchfluss bei<br />
optimaler Energiebilanz<br />
Zu den wichtigsten Asco-Produkten im Bereich der Analyse und Medizintechnik zählt die Proportionalventilbaureihe<br />
Preciflow. Das eingangsdruckkompensierte Preciflow IPC (Inlet Pressure Compensated)<br />
ermöglicht hohe Drücke und Durchflüsse bei geringer Leistungsaufnahme des Magneten (maximal<br />
2,5 W). Anwendungsbereiche sind medizinische (z. B. Beatmungsgeräte) oder analytische Geräte.<br />
Alain Crampon, Business Development Director EMEA, Analytical & Medical, Asco Numatics, Ölbronn-Dürrn<br />
In den Industriebereichen Analyse und Medizintechnik sowie in<br />
der Proportionaltechnik gilt der Ventilhersteller Asco aus Ölbronn-<br />
Dürrn als ein weltweiter Vorreiter. Um innovative Technologien in<br />
diesen Segmenten konsequent weiter zu fördern, hat der Emerson-<br />
Konzern, die Muttergesellschaft von Asco, 1,5 Mio. Euro in ein neues<br />
Firmengebäude für das Center of Excellence am deutschen<br />
Standort investiert.<br />
Zu den wichtigsten Asco-Produkten im Bereich der Analyse und<br />
Medizintechnik zählt die Proportionalventilbaureihe Preciflow.<br />
Das eingangsdruckausgleichende Proportionalventil Preciflow IPC<br />
dieser Baureihe ermöglicht große Durchflüsse von etwa 190 l/min<br />
bei einem Druck von 2,7 bar bei geringer Leistungsaufnahme von<br />
maximal 2,5 W und eignet sich aus diesem Grund besonders gut<br />
für Beatmungsgeräte/Anästhesie und Massendurchflussregler.<br />
Hoher Durchfluss, ein großer Druckbereich und eine geringe Leistungsaufnahme,<br />
beispielsweise für den Batteriebetrieb, sind wich -<br />
tige Aspekte für den Einsatz von Ventilen in diesen Bereichen.<br />
Bei den Preciflow-IPC-Magnetventilen erfolgt die reibungsfreie Aufhängung<br />
des Magnetankers über eine speziell geformte Flachfeder.<br />
Auf diese Weise sinkt die Hysterese auf unter 5 %; Reproduzierbarkeit<br />
und Ansprechempfindlichkeit liegen bei unter 1 %.<br />
Die Ventile dieser Baureihe sind als 2/2-Wege-Proportionalventile<br />
mit einem Öffnungsquerschnitt von 3 mm mit der Funktion NC<br />
(stromlos geschlossen) erhältlich. Sie können in einem Druckbereich<br />
von 0 bis 7 bar bei maximalem Eingangsdruck von 10 bar eingesetzt<br />
werden.<br />
Entsprechend der Anforderungen für integrierte Systemlösungen<br />
offeriert Asco das Preciflow IPC als Cartridge- oder Aufflansch-<br />
Variante. Darüber hinaus ist es als Stand-alone-Lösung in G1/8“ verfügbar.<br />
Der Hersteller vermarktet das Ventil in 6, 12 sowie 24 VDC.<br />
Die Ansteuerung kann wahlweise über ein PWM-Signal oder einen<br />
konstanten Strom erfolgen. Der elektrische Anschluss erfolgt über<br />
Kabelenden (PTFE) mit einer Länge von 0,23 m.<br />
Magnetventil steuert die komplexen Vorgänge des<br />
Beatmungsgerätes optimal<br />
Das Preciflow IPC ist nach Angaben des französischen Medizintechnikherstellers<br />
Eove elementares Bauteil des mobilen, nur 1,8 kg<br />
leichten Beatmungsgerätes EO-150. Seit 2015 ist das Gerät, das aktuell<br />
als leichtestes mobiles Beatmungsgerät innerhalb der Branche<br />
62 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
FLUIDTECHNIK<br />
MASCHINENELEMENTE<br />
Das mobile Beatmungs -<br />
gerät EO-150 des franzö -<br />
sischen Medizintechnik-<br />
herstellers Eove wiegt<br />
nur 1,8 kg<br />
gilt, am Markt erhältlich. Mehr als 1000 Geräte vom Typ EO-150 sind<br />
zwischenzeitlich in Betrieb. Das Preciflow-IPC-Magnetventil ermöglicht<br />
es, die komplexen Vorgänge eines Beatmungsgerätes optimal<br />
zu steuern. Das stufenlos zu öffnende Ventil von Asco steuert den<br />
Ausatmungsvorgang mit besonders hoher Präzision und Wieder -<br />
holgenauigkeit.<br />
Das Proportionalventil Preciflow IPC überzeugte den Medizintechnikhersteller<br />
nicht nur aufgrund der Regelungsgenauigkeit und<br />
Zuverlässigkeit: Auch der geringe Energieverbrauch war für den<br />
Einsatz im tragbaren Beatmungsgerät EO-150, das speziell für<br />
Patienten konzipiert wurde, die rund um die Uhr ein solches Gerät<br />
verwenden müssen, ein entscheidendes Kriterium. Denn Miniaturisierung<br />
und geringere Leistungsaufnahme werden für mobile Anwendungen<br />
immer wichtiger, und kleinere Geräte bilden die Basis<br />
für eine optimale Energiebilanz.<br />
Neben moderner Ventiltechnik, konzipiert für die hohen Anforderungen<br />
in der Analysen- und Medizintechnik, setzt Asco konsequent<br />
auf den Trend Miniaturisierung, mit dem Ziel, passende Lösungen<br />
für mobile Systeme mit besonders niedrigem Energieverbrauch zu<br />
schaffen. Das Unternehmen fokussiert sich am Center of Excel -<br />
lence in Ölbronn-Dürrn verstärkt auf Industrie-4.0-Trends, wozu das<br />
Preciflow-IPC-Proportionalventil ebenso zählt, wie die Entwicklung<br />
immer kleinerer Ventile und LowPower-Technologie. Weitere aktuelle<br />
Technologietrends, mit denen sich der Hersteller intensiv aus -<br />
einandersetzt, sind beispielsweise „Lab on a Chip“ oder auch die<br />
Trennung von Ventilen in wiederverwertbare Bauteile oder leicht<br />
wechselbare Einwegartikel.<br />
bec<br />
www.asconumatics.de<br />
www.eove.fr<br />
Detaillierte Informationen zu den eingangsdruck -<br />
kompensierten Durchflussregelventilen:<br />
http://hier.pro/QavXH<br />
Blickfang Zitat<br />
H-CFK Bauteile<br />
Leicht, belastbar, rostfrei<br />
• Carbon-Zylinder aus H-CFK, bis<br />
zu 70 % leichter und 50 % energieeffizienter<br />
als Stahl-Zylinder<br />
• Runde Bauteile mit hochbelastbarerm<br />
Carbon-Metall-Verbund<br />
• Druckdichte Rohre und Stangen<br />
aus H-CFK<br />
www.haenchen.de<br />
K|E|M
MASCHINENELEMENTE<br />
FLUIDTECHNIK<br />
Bild: Lee<br />
Zylinder für das Notausfahren<br />
mit integrierten<br />
Wechselventilen<br />
Bild: Lee<br />
Lee-Wechselventile sind<br />
feste Bestandteile von<br />
Flugzeuglandesystemen<br />
Wechselventile in hydraulischen Notausfahreinrichtungen von kleinen Geschäfts- und Sportflugzeugen<br />
Für eine sichere Landung<br />
Moderne Verkehrsflugzeuge sind heutzutage mit mehreren redundanten Systemen für eventuelle<br />
Notfälle ausgestattet. Aber wie sieht es bei Sport- und kleineren Geschäftsflugzeugen aus? Kann<br />
das Fahrwerk im Fall eines Ausfalls über eine Notbetätigung sicher ausgefahren werden? Solche und<br />
ähnliche Fragen können dank Lee-Miniaturventilen mit „ja“ beantwortet werden, denn zuverlässige<br />
Zusatz-Notausfahreinrichtungen ermöglichen dies.<br />
Jürgen Prochno, Geschäftsführer, Lee Hydraulische Miniaturkomponenten, Sulzbach, und<br />
Walter Mayer, Hydraulik-Liftsysteme (HLS), Bruchsal<br />
Gebaut werden diese Notausfahreinrichtungen von dem mittelständischen<br />
Unternehmen Hydraulik-Liftsysteme (HLS). 1965<br />
in Bruchsal gegründet, entwickelte sich HLS in den Folgejahren zum<br />
Spezialisten für hydraulische Lasten- und Personenaufzüge mit<br />
einer großen Fertigungstiefe in diesem Bereich. So produziert<br />
man neben den vielfältigen Hydraulikzylindern, Ventilen und Steuerblöcken<br />
auch die Elektromotoren für die elektrisch angetriebenen<br />
Hydraulikpumpen im Haus.<br />
Der HLS-Gründer Walter Mayer war begeisterter Sportflieger und<br />
gab diese Leidenschaft an seine beiden Söhne weiter. Da lag es<br />
nahe, das Know-how der Firma mit der privaten Leidenschaft zu<br />
verbinden. So war ein zweites Standbein war geboren<br />
Produktion hydraulischer Luftfahrtkomponenten<br />
Seit der Jahrtausendwende arbeitet HLS nun auch im Bereich<br />
hydraulischer Luftfahrtkomponenten, wobei anwenderspezifisch<br />
fluidtechnische und strukturmechanische Komponenten wie hydraulische<br />
Zylinder, Steuerblöcke, Ventile, Motorpumpen, Tanks und<br />
Druckspeicher für die Luftfahrtindustrie entwickelt, hergestellt und<br />
vertrieben werden. Allein in diesem Bereich sind zurzeit zehn Mit -<br />
arbeiter beschäftigt, die sich diesen Anforderungen stellen.<br />
Systeme für Fahrwerkshydraulik und Bremsanlagen<br />
Die Betätigungssysteme für Fahrwerk und Bremsanlagen sind bei<br />
Kleinflugzeugen im Regelfall nicht komplett redundant ausgelegt.<br />
Daher müssen einzelne Zusatzsysteme den Emergency-Fall übernehmen.<br />
Die Achillesferse hierbei ist immer die Verbindung der beiden<br />
unabhängig funktionierenden Kreise. Zur Zusammenführung<br />
des „Normal“- und „Not“-Kreises setzt man seit Beginn auf die<br />
bewährten Wechselventile der Firma Lee. Diese müssen im Notfall<br />
den fehlerhaften Kreis schließen und den Emergency-Kreis für die<br />
Notfunktion freigeben.<br />
64 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
FLUIDTECHNIK<br />
MASCHINENELEMENTE<br />
Bild: Lee<br />
Bild: Lee<br />
Beispiel eines Hydraulikkits von HLS<br />
Da diese sicherheitskritischen Elemente im Hydrauliksystem kompromisslos<br />
zuverlässig funktionieren müssen und meist der Bauraum<br />
extrem beschränkt ist, verließ man sich hierbei von Anfang an<br />
auf die Miniaturwechselventile von Lee. Diese präzisen Kleinstventile<br />
finden sich im Regelfall in Fahrwerkszylindern oder kleinen Ventilblöcken<br />
am Bremssystem wieder. Während man bei der Fahrwerkhydraulik<br />
meist die federvorgespannten Wechselventile der Bau -<br />
reihe SVBA2810118D verwendet, werden bei Bremsanlagen zur<br />
Notbremsversorgung im Regelfall die „Detended Shuttle Valves“<br />
der Baureihe SV-DA2812313D verbaut. Diese nur wenige Gramm<br />
schweren Ventile, die mit einem Expansionsstift in die spezielle<br />
Formbohrung des Gehäuses montiert werden, bieten eine zuver -<br />
lässige Funktion über ein sehr anspruchsvolles Anforderungsprofil,<br />
das u. a. ein Temperaturspektrum von -54 bis zu maximal +135 °C<br />
erfordert.<br />
In der frühen Phase der Entwicklung konnte die Firma Lee Hydrau -<br />
lische Miniaturkomponenten mit den miniaturisierten Hydraulikventilen<br />
des amerikanischen Mutterkonzerns The Lee Company entscheidend<br />
zur Verkleinerung der Systeme beitragen. So wurde auch<br />
hier ein Wechselventil der Serie SVBA eingesetzt, das seine Dienste<br />
bereits seit Jahrzehnten in zahlreichen Verkehrsflugzeugen der<br />
westlichen Welt sicher erfüllt.<br />
Eine Erfolgsgeschichte seit 1948<br />
Nach erfolgreicher Karriere in der Entwicklung von Kraftstoffreglern<br />
für Strahltriebwerke gründete Leighton Lee II im Jahre 1948 die<br />
Firma The Lee Company. Eine seiner vielen Erfindungen war der<br />
Leeplug-Verschlussstopfen. Dieser eröffnete neue Möglichkeiten in<br />
der <strong>Konstruktion</strong> von Ventilblöcken für Hydrauliksysteme in Flug -<br />
zeugen und anderen hydraulischen Anwendungsbereichen. Das<br />
patentierte Expansionsprinzip erlaubte das effiziente Verschließen<br />
Auswahl einiger Mikroventile von Lee, im<br />
Vordergrund das für die HLS-Komponenten<br />
verwendete Ventil<br />
von Kreuz- und Hilfsbohrungen ohne Gewindeschneiden und O-Ringe.<br />
Bis heute wurden mehr als 200 Millionen weltweit verarbeitet.<br />
Im Laufe der Jahre wurde das patentierte Expansionsprinzip auf<br />
Präzisionsblenden und Drosseln, Rückschlag- und Überdruckventile,<br />
Wechselventile und Filtersiebe übertragen. Im Jahr 1974 kamen die<br />
ersten Miniatur-Magnetventile des Herstellers auf den Markt, auf<br />
deren Basis die Electro Fluidic Systems Division (EFS) gegründet<br />
wurde. Anfangs für die DOD-Printtechnik entwickelt, finden sie<br />
heute Anwendung in vielen unterschiedlichen Fluidiksystemen der<br />
Medizin, Pharmaindustrie, Chemie und wissenschaftlichen Forschung.<br />
Sie sind sehr klein, bis 1200 Hz schnell schaltend, verbrauchen<br />
wenig Strom und haben eine hohe Lebensdauer.<br />
Weitere Entwicklungen führten zu einer Gruppe von noch kleineren<br />
Ventilen, Mikropumpen und peripheren Komponenten. Diese eröffnen<br />
dem Anwender ungeahnte <strong>Konstruktion</strong>smöglichkeiten. Die<br />
Nachfrage nach innovativen Miniaturkomponenten hoher Qualität<br />
und die ständig steigenden Anforderungen an komplexe Hydrauliksteuerungen<br />
führten Anfang der 1990er-Jahre zur Entwicklung<br />
des Lee-Betaplug-Verschlussstopfens und des Lee-Check-Hochleistungsrückschlagventils.<br />
Sie bildeten die Grundlage für die Industrial<br />
Micro Hydraulics Division (IMH), die am schnellsten wachsende<br />
Sparte des Unternehmens. In kurzer Zeit wurden diese Komponenten<br />
weltweit in Anwendungen im Kfz-Bereich, der allgemeinen<br />
Industrie, aber auch in der Medizintechnik und im Healthcare-<br />
Bereich eingesetzt. Diese drei Grundsäulen des Erfolges gewähren<br />
dem Unternehmen auch in schwierigen Zeiten einen sicheren Stand<br />
für die Zukunft.<br />
bec<br />
www.lee.de<br />
www.liftsysteme.de<br />
Detaillierte Informationen zu den Wechselventilen<br />
für die Luftfahrttechnik:<br />
http://hier.pro/aX6Ng<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 65
MASCHINENELEMENTE<br />
FLUIDTECHNIK<br />
Bild: Stöckel<br />
Die FSX-Baureihe von Stöckel wird standardmäßig mit hydrostatischen<br />
Komponenten von Hyprostatik Schönfeld ausgestattet<br />
Einsatz hydrostatischer Elemente wie Führungen, Gewindetriebe und Schleifspindeln in Flachschleifmaschinen<br />
Präzision, Dämpfung und Leistung steigern<br />
Durch verschleißfreie hydrostatische Komponenten erreichen Flachschleifmaschinen mehr Formgenauigkeit<br />
der Werkstücke sowie bessere Positioniergenauigkeit und Bahntreue. Auch die Abtragsleistungen und die<br />
Verfügbarkeit der Maschinen werden – weitgehend unabhängig von der Lebensdauer – deutlich verbessert.<br />
Maren Röding, Technikpresse, Lüneburg, Pressereferentin für die Hy prostatik Schönfeld GmbH, Göppingen<br />
Die Heinz Stöckel Werkzeugmaschinen GmbH in Herborn stellt<br />
standardisierte Flach- und Profilschleifmaschinen in verschiedenen<br />
Größen und Bauformen her. Im Standardsektor werden diese<br />
als Gusskonstruktionen angeboten. Im hochwertigen Bereich<br />
werden die Maschinen auf Granitbasis gebaut. Das Naturgestein ist<br />
spannungsfrei und temperaturbeständig. Dies und die besondere<br />
Härte des Granits sind entscheidende Voraussetzungen für die hohe<br />
Präzision der so ausgestatteten Maschinen. Eine wesentliche<br />
Voraussetzung für die hohe Präzision und Leistung sind jedoch auch<br />
hydrostatische Komponenten für Führungen, Gewindetriebe und<br />
Schleifspindeln.<br />
Das Plus durch hydrostatische Komponenten<br />
Um die Präzision und Effektivität noch zusätzlich zu verstärken,<br />
stattet Stöckel die Bearbeitungsmaschinen u. a. mit hydrostatischen<br />
Gewindetrieben, hydrostatischen Schleifspindeln und Führungsschuhen<br />
der Firma Hydrostatik Schönfeld GmbH aus.<br />
„Durch den Einsatz der hydrostatischen Komponenten erreichen<br />
wir eine höhere Genauigkeit in der Geometrie, eine höhere Positio-<br />
niergenauigkeit und Bahntreue, von der Lebensdauer unabhängige<br />
Maschineneigenschaften, außergewöhnlich hohe Dämpfungswerte<br />
und hierdurch höhere Abtragsleistungen und einen kühleren Schliff<br />
sowie eine Maschine mit nur geringen thermischen Verlagerungen.<br />
Hier haben sich die hydrostatischen Komponenten wie Führungen,<br />
Gewindetriebe und Schleifspindeln von Hyprostatik Schönfeld<br />
bestens bewährt“, begründet Matthias Kämpfer, Stöckel-Geschäftsführer,<br />
den Einsatz der hydrostatischen Module.<br />
Standardbaureihe und individuelle Anwenderwünsche<br />
Stöckel stattet die Einständerflachschleifmaschine Typ FSX standardmäßig<br />
komplett mit hydrostatischen Führungen und hydrosta -<br />
tischen Gewindetrieben aus. Diese Maschinen bearbeiten Werk -<br />
stücke im hochpräzisen Bereich und sind auch für Schleichgang-<br />
Schleifoperationen ausgelegt. Durch die hydrostatischen Führungen<br />
in allen Achsen wird eine hohe Steifigkeit bei optimaler Dämpfung<br />
erreicht.<br />
Immer häufiger werden aber auch andere Maschinenmodelle aus<br />
dem Stöckel-Standard-Programm auf Anwenderwunsch mit hydrostatischen<br />
Systemen ausgestattet. Dies geschieht insbesondere<br />
dort, wo hohe Anforderungen an geometrische Genauigkeiten und<br />
an Positioniergenauigkeiten bestehen. Auch der Bedarf nach einer<br />
höheren Oberflächengüte des Schliffbildes ist ein häufiger Grund für<br />
den Einsatz hydrostatischer Komponenten.<br />
66 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
FLUIDTECHNIK<br />
MASCHINENELEMENTE<br />
Bild: Stöckel<br />
Hydrostatische Schleifspindeln und<br />
Lagerungen für hohe Rundlaufgenauigkeiten<br />
und Oberflächengüten<br />
Hydrostatisch gelagerte Spindel, nahezu verschleißund<br />
reibungsfrei, mit Positioniergenauigkeiten und<br />
Umkehrspiel im Bereich von 0,1 μm<br />
Bild: Stöckel<br />
Die mit hydrostatischen Systemen ausgestatteten Schleifmaschinen<br />
von Stöckel kommen u. a. im Werkzeug- und Formenbau, dem<br />
allgemeinen Maschinenbau, im Bereich der Lohnfertigung, wo hohe<br />
Genauigkeiten gefordert werden, zum Einsatz.<br />
Seit mehr als 15 Jahren werden Stöckel-Schleifmaschinen mit<br />
hydrostatischen Komponenten von Hyprostatik Schönfeld ausgestattet.<br />
Die Maschinen zeigen deutlich geringere Instandhaltungskosten<br />
sowie eine höhere Verfügbarkeit und Lebensdauer. Die hohe<br />
Präzi sion und hohe Abtragsleistung werden durch den zusätzlichen<br />
Einsatz hydrostatischer Schleifspindeln mit Rundlaufqualität im<br />
Bereich von 0,1 μm weiter angehoben.<br />
Das Kernstück der hydrostatischen Produkte<br />
Das Kennzeichen hydrostatischer Produkte ist die Lagerung bewegter<br />
Maschinenteile. Die Teile berühren sich nicht, sondern schweben<br />
auf einem Ölfilm. Progressiv-Mengenregler (kurz PM-Regler) regeln<br />
dabei den Ölstrom in die Taschen. Dies geschieht selbsttätig ohne<br />
Hilfsenergie derart, dass bei stärkerer Belastung einer Hydrostatiktasche<br />
dieser ein höherer Ölstrom zugemessen wird, während bei<br />
der entlasteten Tasche der Ölstrom reduziert wird. Hierdurch wird<br />
gegenüber alternativen Regelsystemen mit Kapillaren eine etwa<br />
fünffache Steife erreicht. Ein von der Belastung und Bewegungsgeschwindigkeit<br />
nahezu unabhängiger Hydrostatikspalt ist die Folge.<br />
Gleichzeitig genügen deutlich geringere Pumpen- und Motorleistungen<br />
sowie kleinere Ölströme.<br />
Energiebedarf bis zu 90 % reduziert<br />
Beim Einsatz in Spindellagerungen werden durch den PM-Regler<br />
deutlich höhere Drehzahlen sowie wesentlich geringere Reibund<br />
Pumpenleistungen erreicht. Anders als bei alternativen Systemen<br />
sind maximale Belastungen auch bei sehr hohen Drehzahlen<br />
zulässig.<br />
Im Vergleich zum Linearmotor wird durch Einsatz eines hydrosta -<br />
tischen Gewindetriebs der Energiebedarf um etwa 80 bis 90 %<br />
vermindert und die Stabilität der Schlittenposition vor allem bei<br />
dynamischer Belastung deutlich angehoben.<br />
Die Dämpfung hydrostatischer Komponenten ist generell höher als<br />
die von Wälzsystemen. Bei optimaler Auslegung kann die Dämpfung<br />
hydrostatischer Module um Zehnerpotenzen höher sein als bei<br />
nicht optimaler Auslegung. Hyprostatik Schönfeld kann die Eigenschaften<br />
hydrostatischer Komponenten sowohl gegenüber sta -<br />
tischer Belastung als auch dynamischer Belastung berechnen und<br />
dadurch optimal auslegen.<br />
Durch die herausragende Dämpfung werden nicht nur wesentlich<br />
bessere Werkstückoberflächen und höhere Werkzeugstandzeiten<br />
erreicht, sondern auch höhere Grenzzerspanungsleistungen. Die<br />
Komponenten sind selbst bei maximaler Last verschleißfrei und<br />
gewähren auch nach langer Betriebsdauer hohe Präzision.<br />
„Unser Ziel ist es, den Verschleiß von Werkzeugmaschinen so<br />
gering wie möglich zu halten und damit die Lebensdauer jeglicher<br />
Werkzeugmaschinen zu erhöhen. Daneben wird auch die Präzision,<br />
die Produktivität, die Verfügbarkeit, die Werkzeugstandzeit und die<br />
Grenzzerspanungsleistung teilweise vielfach angehoben. Störungsfreie<br />
Bearbeitungsprozesse sind das A und O einer effektiven<br />
Produktionskette.“, erklärt Robert Schönfeld, Firmengründer der<br />
Hyprostatik Schönfeld GmbH.<br />
Diese Vorteile rechtfertigen den Einsatz hydrostatischer Komponenten<br />
auch in Schleif-, Dreh- und Fräsmaschinen sowie Bearbeitungszentren.<br />
Ökologisch sind die hydrostatischen Produkte ebenfalls von<br />
Bedeutung: Durch hydrostatische Gewindetriebe wird im Vergleich<br />
zu Linearmotoren der erforderliche Energiebedarf um etwa 80 bis<br />
90 % gesenkt. bec<br />
www.hyprostatik.de<br />
www.stoeckel.de<br />
Detaillierte Informationen zu den hydrostatischen<br />
Elementen:<br />
http://hier.pro/0oGTu<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 67
MASCHINENELEMENTE<br />
FLUIDTECHNIK<br />
Markus Mettler, technischer<br />
Betriebsleiter und Umweltbeauftragter<br />
bei Ebm-Papst an einer<br />
Montagelinie für Ventilatoren in<br />
Werk 1. Hier kam Infinity (blaue<br />
Rohrleitung) bei Maschinenum -<br />
zügen zum ersten Mal zum Einsatz<br />
Markus Strecker, Meister<br />
Schlosserei, im Versorgungsbereich<br />
für die neuen Logistikhallen vor den<br />
blauen Infinity-Rohrleitungen ▶<br />
Bild: Mader<br />
Durchdachtes Druckluft-Rohrleitungssystem bietet mehr Effizienz bei Installation und Betrieb sowie Langlebigkeit<br />
Drum prüfe … wie man sie verbindet<br />
Effizienz – ob ökonomisch und ökologisch – wird bei Ebm-Papst Mulfingen groß geschrieben. Mit der<br />
Werkserweiterung am Standort Hollenbach und dem Neubau eines Logistikzentrums kam auch das<br />
zuvor verwendete Druckluft-Rohrleitungssystem auf den Prüfstand. Auf der Anforderungsliste für ein<br />
neues Rohrleitungssystem standen vor allem Effizienz bei Installation und Betrieb sowie Langlebigkeit.<br />
Durch Zufall stoßen die Verantwortlichen bei Ebm-Papst auf Infinity von Mader. Der Druckluft- und<br />
Pneumatikspezialist verspricht, dass das Alu-Rohrleitungssystem mindestens doppelt so schnell<br />
installiert werden kann, wie die beiden bisher bei Ebm-Papst eingesetzten Rohrleitungssysteme.<br />
Marco Jähnig, Leiter Produktbereich Drucklufttechnik, Mader GmbH & Co. KG, Leinfelden-Echterdingen<br />
Mit der Arbeitsbühne 13 m hochfahren, Maß für die passende<br />
Rohrlänge nehmen, wieder 13 m runterfahren, das verzinkte<br />
Rohr ablängen, Gewinde schneiden, wieder auf die Arbeitsbühne,<br />
13 m hochfahren, Rohr abdichten und Fitting anbringen, Maß nehmen,<br />
13 m wieder hinunterfahren und das Spiel geht von vorne los:<br />
So wäre die Installation des Druckluft-Rohrleitungssystems für das<br />
38.000 m² große Lager- und Logistikzentrum in Hollenbach abge -<br />
laufen, hätten sich Markus Mettler, technischer Betriebsleiter und<br />
Umweltbeauftragter und Markus Strecker, Schlossermeister in der<br />
hauseigenen Werkstatt, mit dem bis 2007 verwendeten Rohrleitungssystem<br />
aus verzinktem Stahl zufriedengegeben.<br />
Den Status quo zu erhalten, „weil man es schon immer so gemacht<br />
hat“, gibt es bei den beiden nicht, die immerhin seit 25 bzw. 30 Jahren<br />
bei Ebm-Papst, einem Weltmarktführer für hocheffiziente Ventilatoren,<br />
Gebläse und Antriebslösungen, arbeiten. Stetige Verbesserung<br />
und vor allem Effizienz sind Teil der Firmen-DNA und auch den<br />
beiden in Fleisch und Blut übergegangen.<br />
Wer suchet, der findet<br />
„In allen vier Werken gehören Maschinenumzüge und Umbauten in<br />
der Produktion zu unserem Aufgabengebiet“, berichtet Strecker, der<br />
mit 17 weiteren Kolleginnen und Kollegen auch für Reparaturen,<br />
68 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
FLUIDTECHNIK<br />
MASCHINENELEMENTE<br />
tem Stahl bzw. aus Aluminium und Rohrverbindungen aus Kunststoff<br />
mussten wir entsprechend viel Zeit einkalkulieren. Wir hatten<br />
die Hoffnung, ein System zu finden, das sich nicht nur einfach und<br />
schnell installieren lässt, sondern auch unsere qualitativen Anforderungen<br />
erfüllt.“<br />
Neuanfertigungen und das komplette Druckluft- und Abluftsystem<br />
an den drei Standorten von Ebm-Papst im Hohenloher Land zuständig<br />
ist. Neue Produkte und regelmäßige Optimierungen im Produktionsablauf<br />
gehören zur Tagesordnung und sind Teil der Effizienzkultur<br />
im Unternehmen. Was definitiv noch fehlte, war ein noch flexibleres,<br />
effizienter zu verlegendes Druckluft-Rohrleitungssystem.<br />
„Mit den bisherigen Rohrleitungssystemen mit Rohren aus verzink-<br />
Bild: Mader<br />
Besonders einfache Montage: stecken und sichern<br />
Per Zufall erfährt Mettler von Stefanie Kästle, Umweltbeauftragte<br />
bei Mader, vom Druckluft-Rohrleitungssystem Infinity des schwä -<br />
bischen Druckluft- und Pneumatikspezialisten. Man kennt sich über<br />
die Klimaschutz- und Energie-Effizienzgruppe der Deutschen Wirtschaft,<br />
kurz: Klimaschutz-Unternehmen, einer unternehmerischen<br />
Exzellenzinitiative für Klimaschutz und Energieeffizienz. Rohrleitungen<br />
aus Aluminium, dank spezieller Innenbeschichtung mit hohen<br />
Durchflussraten, Fittings aus Metall mit durchgängigem Verbindungssystem<br />
und vollem Durchgang, besonders einfache und<br />
schnelle Montage aller Elemente, sind nur einige Vorteile, die Kästle<br />
auf Nachfrage nennt. Mettler und Strecker werden hellhörig und<br />
bitten um ein Angebot und Produktmuster.<br />
Dann geht alles ganz schnell. Die Entscheidung fällt. Infinity soll es<br />
sein. Zuvor hat Strecker nicht nur gerechnet und Zahlen verglichen,<br />
sondern die Produktmuster auf Alltagstauglichkeit getestet. „Wir<br />
haben Infinity zunächst testweise bei Maschinenumzügen eingesetzt<br />
und dabei vor allem Rohrleitungen und Fittings mit einem<br />
Durchmesser von 25 und 30 mm verwendet.“ Der Anschluss an die<br />
Ventilinsel 501:<br />
Maximaler Durchfluss, geringe Baubreite<br />
Durchfluss bis 400 l/min<br />
Baubreite 11 mm<br />
Feldbus- oder Multipolanbindung<br />
Geringe Leistungsaufnahme<br />
ASCO Numatics GmbH | Otto-Hahn-Straße 7-11 | 75248 Ölbronn-Dürrn, Germany<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 69<br />
| Tel: +49 7237 996-0 | asconumatics-de@emerson.com | www.asco.com
MASCHINENELEMENTE<br />
FLUIDTECHNIK<br />
Das neue Logistikzentrum am Standort Hollenbach mit etwa<br />
38.000 m² steht kurz vor der Fertigstellung. Für die Druckluftversorgung<br />
wurde ausschließlich Infinity eingesetzt<br />
Bild: Mader<br />
Inzwischen sind 25 %<br />
der Maschinen und<br />
Anlagen in Werk 1<br />
mit Infinity an die<br />
Druckluftversorgung<br />
angeschlossen<br />
Bild: Mader<br />
Beim Anschluss neuer Montagelinien und Anlagen oder<br />
Maschinenumzügen kommt inzwischen nur noch Infinity zum<br />
Einsatz. So wird das alte Rohrleitungssystem Schritt für Schritt<br />
abgelöst. Mittelfristig soll auch die alte Ringleitung durch das<br />
Infinity-System ersetzt werden<br />
beiden bestehenden Rohrleitungssysteme funktioniert einwandfrei<br />
und die Installation des neuen Systems ist, wie von Kästle versprochen,<br />
einfach und schnell.<br />
Nicht nur die Produkttests überzeugen, auch der Preis stimmt für<br />
Mettler und Strecker. Welche Produkte zum Einsatz kommen, entscheiden<br />
bei Ebm-Papst die Fachabteilungen. Ein Entscheidungspunkt<br />
sind immer die Lebenszykluskosten: „Rechnet man die Zeitersparnis<br />
beim Verlegen der Rohrleitungen mit ein, liegen wir mit<br />
Infinity deutlich unter den Kosten, die mit dem Vorgängerprodukt<br />
entstanden sind“, so Strecker. „Noch nicht einkalkuliert sind dabei<br />
die Vorteile in Sachen Energieeffizienz, die Infinity bietet. Durch<br />
die spezielle Innenbeschichtung der Alu-Rohrleitungen werden<br />
Ablagerungen und damit Druckverluste reduziert. Zudem bieten<br />
die Fittings vollen Durchgang, Verwirbelungen und Druckverluste<br />
werden auch hier vermieden“, berichtet Kästle.<br />
Vier Mal schneller<br />
Als Glücksfall erweist sich Infinity in der Vorbereitungsphase für die<br />
Erweiterung von Werk 4 in Hollenbach. Die personell schwierige Situation<br />
in Streckers Team im Jahr 2015 bereitet ihm angesichts der<br />
Bild: Mader<br />
anstehenden Aufgaben großes Kopfzerbrechen. „Mit Infinity haben<br />
wir trotz des personellen Engpasses alle Maschinenumzüge und<br />
Neuinstallationen in der geplanten Zeit geschafft.“ Mindestens vier<br />
Mal schneller, so Strecker, laufe die Installation von Infinity im<br />
Vergleich zum alten verzinkten Druckluft-Rohrleitungssystem.<br />
Ein Geschwindigkeitsvorsprung, der bei 1800 m verlegten Infinity-<br />
Leitungen und rund 2050 eingesetzten Fittings, die allein von<br />
Streckers Team montiert wurden, immens ist. Überzeugt zeigt sich<br />
Strecker auch von der Qualität der Produkte: „Die Fittings aus vernickeltem<br />
Messing sind einfach robuster als die Rohrverbindungen<br />
aus Kunststoff, die wir bisher im Einsatz hatten.“<br />
Für den Neubau des Logistikzentrums in Hollenbach, das aus der<br />
Cross-Docking-Halle mit Hochregallager und einem zweiten Gebäude<br />
mit Verpackungslager und Messebau besteht, setzt Mettler wie<br />
bisher, auf einen lokalen Partner für die Installation des Druckluft-<br />
Rohrleitungssystems. Alleine im Verpackungslager und dem Messebau<br />
wurden rund 600 m Infinity-Rohrleitungen verlegt.<br />
Und wie läuft die Installation der Rohrleitungen? „In einem Rutsch“,<br />
erzählt Strecker begeistert. „Das Rauf und Runter mit der Arbeitsbühne<br />
entfällt. Alle benötigten Fittings und Rohre werden mit -<br />
genommen und dank des Akku-Rohrabschneiders können auch<br />
die Alu-Rohre in 13 m Höhe abgelängt werden.“ – Praxistest bestanden.<br />
bec<br />
www.mader.eu<br />
www.ebmpapst.com<br />
Detaillierte Informationen zu den Druckluft-<br />
Rohrleitungssystemen:<br />
http://hier.pro/m8AhF<br />
70 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
FLUIDTECHNIK<br />
MASCHINENELEMENTE<br />
Die neuen Messkupplungen<br />
von Voss Fluid bieten ein Höchstmaß<br />
an Sicherheit, Montagefreundlichkeit<br />
und Haltbarkeit<br />
Messkupplungen für Hydrauliksysteme<br />
Anwenderfreundlich<br />
und leckagefrei<br />
Das Messen und Prüfen innerhalb hydraulischer Kreisläufe ist eine zentrale Maßnahme, um die<br />
Sicherheit und Leistungsfähigkeit der Systeme fortlaufend zu gewährleisten. Voss Fluid revolu -<br />
tioniert die dazu notwendige Messtechnik in Sachen Bedienbarkeit, Montagefreundlichkeit und<br />
Haltbarkeit und präsentiert ein vielfältiges Programm für Messkupplungen mit unterschiedlichen<br />
Typen, Schläuchen und Adaptern.<br />
Marco Schawohl, Bereichsleiter Marketing Fluid, Voss Fluid GmbH, Wipperfürth<br />
Bild: Voss Fluid<br />
Hydraulische Systeme benötigen anwenderfreundliche und<br />
leckagefreie Messkupplungen, um Mess- und Prüfgeräte<br />
jederzeit an- und abkuppeln zu können oder diese fest zu installieren.<br />
So lassen sich hydraulische Drücke auch im laufenden Betrieb<br />
messen und kontrollieren, befüllen oder entlüften. Für diese und<br />
weitere Anwendungen bietet Voss Fluid ein neues, umfangreiches<br />
Programm an Messkupplungen.<br />
Ein Hauptmerkmal ist die Verschlusskappe mit einem dauerelas -<br />
tischen und abreißsicheren Kunststoffelement, das sich auch bei<br />
starker Vibration nicht selbsttätig löst. Außerdem sorgt die Kappe<br />
für Schutz gegen äußere Umwelteinflüsse wie Staub und Feuchtigkeit.<br />
Einen neuen Standard in der Handhabung setzt Voss Fluid<br />
zudem bei der Farbgebung. Serienmäßig werden die Schutzkappen<br />
mit blauer Haltelasche geliefert. Optional sind die Farben Rot, Grün,<br />
Gelb und Schwarz oder eine anwenderindividuelle Farbwahl rea -<br />
lisierbar. Die bewusste Auswahl verschiedener signalstarker Farben<br />
erleichtert die Arbeit des Werkers an den Maschinen. Dieser<br />
erkennt die Diagnosepunkte an den Messkupplungen schon aus<br />
der Distanz und hat zudem die Möglichkeit, unterschiedliche<br />
Hydraulikkreisläufe wie etwa Hoch- und Niederdruck mit einer<br />
gesonderten Farbe zu kennzeichnen. Auf diese Weise kombiniert<br />
das Unternehmen ansprechendes Industriedesign und Funktiona -<br />
lität ideal miteinander.<br />
Dichtigkeit wird deutlich gesteigert<br />
Für die hohe Dichtigkeit des Systems sorgt die zusätzliche Weichdichtung<br />
aller Leckagepfade. Durch die Kombination von Metall- und<br />
Weichdichtung wird die Qualität des Leckageschutzes im Vergleich<br />
zu anderen Lösungen am Markt immens gesteigert. Zudem erhalten<br />
die Metallkomponenten der Messkupplungen eine Zink-Nickel-<br />
Beschichtung. Dadurch bietet das gesamte System einen langfris -<br />
tigen Korrosionsschutz. Das Programm der Messkupplungen<br />
umfasst neben den Hauptkomponenten auch zahlreiche Adapter<br />
und Messschläuche. Die Messschläuche sind besonders belastungsresistent<br />
ausgelegt und eignen sich dadurch ebenfalls bestens<br />
für einen möglichen Dauereinsatz.<br />
Neu definierte Maßstäbe in Praxistests belegt<br />
Vor der Markteinführung hat Voss Fluid das neue Programm selbst<br />
auf Herz und Nieren geprüft, um die Maßstäbe für die Anwendungsfreundlichkeit<br />
und Praxistauglichkeit von Messkupplungen neu zu<br />
definieren. Getestet wurden neben umfangreichen Druckbelastungen<br />
auch Einflussfaktoren wie Schlammablagerungen, UV-Einstrahlung,<br />
Korrosionsschutz und Spritzwasser unter Hochdruck. Darüber<br />
hinaus wird jede einzelne Messkupplung einem standardisierten<br />
Funktionstest unterzogen, bevor sie ausgeliefert wird. Dadurch ist<br />
gewährleistet, dass das Programm an Messkupplungen den Anwendern<br />
einen klaren Mehrwert bietet und die Funktionssicherheit<br />
der Messtechnik vom ersten Tag an gegeben ist.<br />
bec<br />
www.voss-fluid.de<br />
Detaillierte Informationen zu den Messkupplungen<br />
für Hydrauliksysteme:<br />
http://hier.pro/4elE5<br />
» WEH ® SCHNELLADAPTER<br />
DIREKT anschließen OHNE zu schrauben<br />
» www.weh.de<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 71
MASCHINENELEMENTE<br />
NEWS<br />
Stauff Line: von der Komponente zum System<br />
Verantwortung von Anschluss zu Anschluss<br />
Das Konzept Stauff Line umfasst alle Leistungen,<br />
die die Unternehmen der Stauff-Gruppe<br />
rund um Hydraulikleitungen anbieten. Das<br />
Angebot reicht von der Analyse und Optimierung<br />
bestehender oder der Auslegung neuer<br />
Leitungssysteme bis zur Lieferung sämtlicher<br />
Komponenten oder spezifischer Baugruppen<br />
direkt an die Montagelinie des Anwenders.<br />
Für Maschinen- und Anlagenbauer hat der<br />
Bezug von Baugruppen inklusive gebogener<br />
Rohrleitungen und konfektionierter Schläuche<br />
viele Vorteile: Er reduziert Beschaffungsaufwände,<br />
Lagerbestände, Montagezeiten<br />
und das Risiko von Montagefehlern. Durch<br />
den Einsatz von speziell gestalteten Ladungsträgern<br />
wird außerdem die Gefahr,<br />
Bauteile zu verwechseln, gesenkt und damit<br />
die Montagesicherheit zusätzlich erhöht.<br />
Bild: Walter Stauffenberg<br />
Auf Wunsch optimiert das Unternehmen das<br />
gesamte Leitungssystem eines Anwenders<br />
und übernimmt die Verantwortung von Port<br />
zu Port. Stauff Line ist das Resultat eines<br />
ganzheitlichen Ansatzes und vollzieht den<br />
Schritt vom Komplettanbieter aller Komponenten<br />
hydraulischer Leitungen zum Systemlieferanten.<br />
Die Basis hierfür ist das in den<br />
vergangenen Jahren sukzessive ausgebaute,<br />
umfassende Komponentenprogramm für<br />
Rohr- und Schlauchleitungen in der Mobilund<br />
Stationärhydraulik. Zuletzt wurde mit<br />
der Markteinführung von Stauff Connect und<br />
der Übernahme der Voswinkel GmbH im<br />
Jahr 2015 das Portfolio um ein eigenes Rohrverschraubungsprogramm<br />
sowie Schnellverschlusskupplungen<br />
und Schlaucharmaturen<br />
weiter konsequent ausgebaut. Sämtliche<br />
Produkte werden in einheitlich hoher Qualität<br />
hergestellt. Hierzu gehört auch die hoch -<br />
wertige Zink/Nickel-Oberflächenbeschichtung<br />
als Lieferstandard für einen Großteil des<br />
Programms.<br />
bec<br />
www.stauff.com<br />
Kolbenstangenlose Druckluft-Kurzzylinder von Airtec<br />
Trotz reduzierter Zylinderlänge kein Hubverlust<br />
Schneidstempel-Systemprogramm von Fibro<br />
Effiziente Standardisierung<br />
Mit der kolbenstangenlosen Druckluftzylinderserie<br />
ZX von Airtec halbiert sich – ver -<br />
glichen mit herkömmlichen Zylindern – der<br />
benötigte Bauraum. Noch mehr Platz sparen<br />
die Kurzzylinder ZX-K dieser Baureihe ein.<br />
Auch diese doppeltwirkenden Pneumatik -<br />
zylinder mit Gleit- oder Rollenführung sind in<br />
frei wählbaren Hublängen bis 6000 mm<br />
erhältlich und weisen trotz reduzierter Zylinderlänge<br />
keinen Hubverlust auf. Ein steifes<br />
Profil aus eloxiertem Aluminium sorgt dafür,<br />
dass druckbedingte Aufweitungen nur gering<br />
Bild: Airtec<br />
ausfallen. Die Kraftübertragung funktioniert<br />
mithilfe eines am Kolben befestigten Mitnehmers,<br />
der nach außen reicht. Zu diesem<br />
Zweck ist das Zylinderrohr auf der gesamten<br />
Länge geschlitzt. Zum Verschließen des<br />
Schlitzes wird ein hochflexibles Elastomerdichtband<br />
eingesetzt, dessen Umlenkung<br />
die Bewegung des Kolbens ermöglicht. Die<br />
Kurzzylinder verfügen über eine einstellbare<br />
Endlagendämpfung sowie Magnetkolben zur<br />
berührungslosen Stellungsabtastung. Zylinderschalter<br />
lassen sich direkt in die Sensornuten<br />
des Profilrohres integrieren. Das<br />
Unternehmen bietet die Kurzzylinder in<br />
Versionen mit fünf verschiedenen Kolbendurchmessern<br />
von 25 bis 63 mm an. Neben<br />
einer Variante für den beidseitigen Luft -<br />
anschluss, bei der jeder Zylinderkopf zwei<br />
Gewindebohrungen aufweist, stattet der<br />
Hersteller die Module auch mit anderen<br />
Anschlussoptionen aus: Erhältlich sind Ausführungen<br />
mit sechs Anschlüssen in einem<br />
Zylinderkopf sowie Versionen mit zwei stirnseitigen<br />
oder einem stirnseitigen und einem<br />
seitlichem Anschluss.<br />
jpk<br />
www.airtec.de<br />
Wurden Schneidstempel mit Schaftdurchmessern<br />
über 40 mm bis dato meist konventionell<br />
gefertigt und mühsam gewechselt,<br />
ermöglicht das Systemprogramm Bolt Lock<br />
des Normalienspezialisten Fibro nun eine<br />
effiziente Standardisierung auf anspruchs -<br />
vollem Niveau, Einsparungen beim Bauraum<br />
sowie einen schnellen Schneidstempel -<br />
wechsel. Da die Schneidstempel sowohl in<br />
unterschiedlichen Standardformen als auch<br />
in beliebigen, anwendungsspezifischen Geometrien<br />
nach Datensatz lieferbar sind, ist das<br />
System vielfältig nutzbar. So können beispielsweise<br />
Schneidstempel zum Trennen<br />
von Blechteilen, die bislang aus Kostengründen<br />
meist in Form von Mehrfachteilen ein -<br />
gesetzt wurden, ebenso wirtschaftlich als<br />
Einzelteil gefertigt werden. Auch große<br />
Lochungen an Strukturteilen der Karosserie<br />
lassen sich mit Standardstempeln aus dem<br />
Systemprogramm herstellen. Im Folgeverbundbereich<br />
können Bolt-Lock-Stempel zudem<br />
zum Schneiden von Streifengittern sowie<br />
zum Heraustrennen von Platinen genutzt<br />
werden.<br />
jpk<br />
www.fibro.com<br />
72 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
NEWS<br />
MASCHINENELEMENTE<br />
Proportionalventile von Atos mit integrierter Diagnoseebene<br />
100% digitale Elektrohydraulik<br />
Die digitalen Pro -<br />
portionalventile von<br />
Atos sind mit einer<br />
integrierten, fortschrittlichen<br />
Diagnoseebene<br />
und der<br />
neuesten industri -<br />
ellen Ethernet-Feldbus-Generation<br />
ausgestattet.<br />
Dabei bietet<br />
der Hersteller<br />
seine auf digitaler<br />
Technologie basierenden Proportionalventile preisgleich zur analogen<br />
Version an. Die silberne Ausführung Basic bietet:<br />
• analoges Eingangssignal – Spannung oder Strom<br />
• digitale Hochleistung zum wettbewerbsfähigen Preis<br />
• verstärkte Ausführung gegen Vibrationen und Schocks – bis zu 50g<br />
• erweiterter Temperaturbereich -40 bis +60 °C<br />
• wasser- und staubgeschützt nach IP66/67<br />
• tropical coating der PCB-Leiterplatte<br />
• Zinkbeschichtung für 200 h im Salzsprühnebeltest<br />
Die schwarze Ausfürung Full umfasst die obigen Merkmale plus:<br />
• eine umfangreiche Reihe von Feldbusschnittstellen<br />
• optionale alternierende P/Q-Kontrolle<br />
bec<br />
www.atos.com<br />
Bild: Atos<br />
Schutz für<br />
Mensch und Maschine<br />
Individuelle Faltenbälge,<br />
Abdeckungen, Unfallschutz<br />
1. Faltenbälge<br />
2. Gleitbahnschützer<br />
3. Kastenbälge<br />
4. Jalousien<br />
5. Gummiformteile<br />
6. Rollbandabdeckungen<br />
7. Spiralfedern<br />
8. Schürzen<br />
9. Kompensatoren<br />
10. Manschetten<br />
www.faltenbalg.net<br />
info@faltenbalg.net Tel. +49 (0) 202/8 45 82 Fax +49 (0) 202/8 28 85<br />
Neue Flanschventilgeneration der Marke IMI Buschjost<br />
Stellungsanzeige mit nur einem Sensor<br />
IMI Precision Engineering hat eine neue Flanschventilgeneration der<br />
Marke Buschjost auf den Markt gebracht. Entsprechend der aktuellen<br />
Fassung der Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU wurden die Ventile der<br />
Nennweiten DN 65, DN 80 und DN 100 vollständig modifiziert und<br />
sind ab sofort als neue Baureihen 86480, 86500 und 86540 erhältlich.<br />
Das Anwendungsspektrum ist breit gefächert: Vom allgemeinen<br />
Maschinen- und Anlagenbau über die chemische<br />
Industrie bis hin zur Gebäude- und Kraftwerkstechnik<br />
eignen sich die Ventile für den Einsatz in zahlreichen<br />
Branchen. Die optimierte Stellungsanzeige mit nur<br />
Bild: IMI Buschjost<br />
einem Sensor für beide Schaltstellungen „offen“ und<br />
„geschlossen“ zählt zu den Highlights der neuen Ventilgeneration.<br />
Der Sensor ist einfach zu initialisieren,<br />
was die Inbetriebnahme erleichtert und eine<br />
Fehlbedienung nahezu unmöglich macht. Das<br />
kompakte Design und die um 50 % kleinere Anzeige<br />
minimieren das Beschädigungsrisiko bei<br />
Transport, Installation und Wartung. Darüber hinaus<br />
überzeugen die neuen Ventile mit einer innovativen<br />
Handnot betätigung. Eine Exzenter-Lösung wirkt direkt auf die<br />
Ventilspindel und gewährleistet schnelle Reaktionen: Die Ventile werden<br />
mit einer ein zigen Stellbewegung von 180° vollständig geöffnet<br />
oder geschlossen. Durch eine verstiftete Spindel-Anker-Verbindung erübrigt<br />
sich die<br />
manuelle Einstellung des Hubes, sodass Service und Wartung deutlich<br />
leichter und schneller von der Hand gehen.<br />
bec<br />
www.buschjost.de<br />
Unser Zeichen für Qualität<br />
Rohrverbindungstechnik von STAUFF<br />
Sie erfahren mehr unter www.stauffconnect.com.<br />
NEU!<br />
STAUFF<br />
Connect
MASCHINENELEMENTE<br />
NEWS<br />
Technik der Zukunft<br />
Verschleißfrei, dadurch lebensdauerunabhängige<br />
Maschineneigenschaften,<br />
hohe Verfügbarkeit<br />
und Maschinenzuverlässigkeit.<br />
Unerreichte Laufqualität und<br />
Bahntreue für höchste Werkstückpräzision.<br />
Außergewöhnlich hohe Schwingungsdämpfung<br />
für höhere Werkstückpräzision,<br />
geringere Formfehler,<br />
höhere Werkzeugstandzeit<br />
und Grenzzerspanungsleistung.<br />
Reibkraft gering und streng<br />
proportional der Geschwindigkeit,<br />
verhindert Stick-Slip und Fehler<br />
bei Bewegungsumkehr von<br />
Schlittenführungen.<br />
Beispiele aus unserem<br />
Produktprogramm<br />
Ganter entwickelt gedichtete Normelemente aus Edelstahl<br />
Entsprechen hohen Hygieneanforderungen<br />
Da in Bereichen mit hohen Hygieneanforderungen<br />
bereits winzige Schwachstellen zur<br />
Kontamination kompletter Produktionslinien<br />
führen können, hat Ganter jetzt eine spezielle<br />
Serie von Normelementen entwickelt, die<br />
den sehr hohen Anforderungen der EHEDG<br />
und des 3-A-Sanitary-Standard gerecht werden.<br />
Momentan bietet das Unternehmen<br />
unter dem Label Hygienic Design verschiedene<br />
Varianten von Knöpfen, Griffen, Klemmhebeln,<br />
Stellfüßen und Schrauben an, die<br />
allesamt konstruktiv auf minimale Verschmutzung<br />
sowie einfache Reinigung optimiert<br />
sind. Als Material kommt in allen Fällen nichtrostender<br />
Edelstahl zum Einsatz, dessen<br />
Oberflächen gleitgeschliffen oder poliert sind.<br />
So wird die maximale Oberflächenrauigkeit<br />
unter Ra 0,8 μm gehalten, weshalb sich<br />
Schmutzpartikel nicht festsetzen können und<br />
bei der Reinigung zuverlässig zu entfernen<br />
sind. Ein weiteres, zentrales Merkmal der<br />
Ganter-Normelemente ist die sogenannte<br />
Tot raumfreiheit: Es gibt keine Bauteil-Innenbereiche,<br />
in denen sich Substanzen ansam-<br />
Bild: Ganter<br />
meln können. Ein hygienisch sicheres Dichtungskonzept,<br />
das per Softwaresimulation<br />
verifiziert wurde, garantiert, dass die FDAkonformen<br />
Elastomerdichtungen montiert<br />
überall flächenbündig anliegen und ihre Funktion<br />
langfristig erfüllen. Damit bei der Mon -<br />
tage keine Beschädigungen der Oberflächen<br />
entstehen, sind Werkzeuge mit speziellen<br />
Schoneinsätzen zu verwenden.<br />
jpk<br />
www.ganter-griff.de<br />
Patentierte PM-Regler<br />
NSK erweitert Rillenkugellager-Serie<br />
Verdoppelte Lebensdauer bei gleicher Baugröße<br />
Hydrostatische Mittenlagerungen<br />
Hydrostatische Führungsschuhe<br />
Technologieführer im Bereich<br />
Gewindetriebe, hydrostatische<br />
Führungen und Spindellagerungen.<br />
Wir verbessern Werkzeugmaschinen<br />
aller Art.<br />
www.hyprostatik.de<br />
Vor knapp zwei Jahren hat NSK erstmals die<br />
Rillenkugellager der Bneqartet-Serie vor -<br />
gestellt, die sich durch eine verdoppelte<br />
Lebensdauer bei gleicher Baugröße aus -<br />
zeichnen. Jetzt wird die Serie um Lager mit<br />
Außendurchmessern bis 120 mm erweitert.<br />
Entwickelt wurde die Baureihe ursprünglich<br />
für die Lagerung der Trommeln von Waschmaschinen.<br />
Die Lager der in Europa vorherrschenden<br />
Maschinen mit Frontbeladung werden<br />
einseitig und ungleichmäßig belastet,<br />
und der Trend zu größeren Trommeln mit<br />
höherer Beladung stellt auch immer höhere<br />
Anforderungen an die Belastungs- und Leistungsfähigkeit<br />
der Lagerung. Vor diesem<br />
Hintergrund verbesserten NSK-Werkstoffexperten<br />
die Zusammensetzung der Legierung<br />
eines vorhandenen Sonderstahls. Dieser<br />
Werkstoff verhindert wirksam das Entstehen<br />
und vor allem die Ausbreitung von Rissen<br />
und Eindrücken in den Laufbahnen. Außerdem<br />
kommt ein besonders reiner Stahl zur<br />
Anwendung. Das erhöht zusätzlich die Lagerlebensdauer,<br />
weil jede Art von Verunreinigung<br />
im Werkstoff zu Unregelmäßigkeiten<br />
und in der Folge zu Defekten in der Tiefe des<br />
Bild: NSK Deutschland<br />
Gefüges führen kann. Das Maßnahmenbündel<br />
der Bneqartet-Technologie, die im ersten<br />
Schritt bei Rillenkugellagern eingeführt wurde,<br />
hat zur Folge, dass sich die Lebensdauer<br />
des Lagers vor allem bei hoher Belastung<br />
und widrigen Umgebungsbedingungen verdoppelt.<br />
Diesen Vorteil nutzen nicht nur Hersteller<br />
von Haushaltswaschmaschinen, sondern<br />
auch die von industriellen Maschinen<br />
und Anlagen, in denen die Wälzlager hohen<br />
Belastungen und/oder Verunreinigungen<br />
sowie Feuchtigkeit ausgesetzt sind. bec<br />
www.nskeurope.de<br />
74 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
NEWS<br />
MASCHINENELEMENTE<br />
5-Achs-Spanner neu bei Norelem<br />
Komplexe Werkstücke optimal bearbeiten<br />
Komplexere Werkstücke, kürzere Fertigungszeiten<br />
und gestiegene Präzision der Teile –<br />
dieser Anforderungen nimmt sich der 5-Achs-<br />
Spanner kompakt von Norelem an. Er ermöglicht<br />
eine komplette Bearbeitung in einer einzelnen<br />
Spannung. Eine vibrationsfreie Bearbeitung<br />
mit hohen Schnitt- und Vorschubkräften<br />
bei nur sehr geringen Störkanten sind nur<br />
einige Kennzeichen des 5-Achs-Spanners.<br />
Anwender können sehr kurze Werkzeuge einsetzen,<br />
die die benötigten Toleranzen und<br />
Oberflächen garantieren. Gleichzeitig werden<br />
Werkzeugkosten reduziert. Die Spanner<br />
komplettieren moderne 5-Achs-Fräszentren.<br />
Bild: Norelem<br />
Die Spannbacken passen sich schnell und sicher<br />
an beliebig geformte Werkstücke an.<br />
Dies wird durch die leichte Bedienbarkeit und<br />
Schnellverstellung mittels einer Skala ermöglicht.<br />
Der symmetrische Aufbau des 5-Achs-<br />
Spanners zentriert das Werkstück immer mittig.<br />
Die Zugspindel ordnet sich bei dieser<br />
<strong>Konstruktion</strong> unter der Werkstückauflage an.<br />
So ist der Kraftfluss beim Spannen der Werkstücke<br />
möglichst kurz und die Zugkraft ist<br />
hoch. Die Spannbacken weiten sich dadurch<br />
nicht unter Last auf und der Maschinentisch<br />
verspannt sich nicht. Die intelligente Spanntechnologie<br />
erhöht die Steifigkeit der Spannung<br />
für den Einsatz sehr hoher Schnitt- und<br />
Vorschubkräfte. Der 5-Achs-Spanner ist mit<br />
einer Backenbreite von 90 und 125 mm<br />
erhältlich. Einspannweiten sind von 20 bis<br />
320 mm möglich. Weitere Grundplatten und<br />
Verlängerungswellen können die Einspannweite<br />
theoretisch unendlich verlängern. Der<br />
Spanner kann auf T-Nutentische, Rastersysteme<br />
sowie mit einem Adapterflansch auf die<br />
gängigen Nullpunkt-Spannsysteme montiert<br />
werden.<br />
jpk<br />
www.norelem.de<br />
Elektromotoren laufen geräuscharm mit Kugellagern von Knapp Wälzlagertechnik<br />
Für hohe Drehzahlen ausgelegt<br />
Ein geräuscharmer Lauf und geringer Energieverbrauch<br />
werden bei Elektromotoren<br />
heute als selbstverständlich vorausgesetzt.<br />
Um diese Anforderungen zu erfüllen, müssen<br />
optimale Wälzlager sowie bestmögliche<br />
Einbauverhältnisse gegeben ein. Dies stellt<br />
hohe Anforderungen an die Präzision, innere<br />
Geometrie, die Dichtungssysteme und die<br />
Befettung der Kugellager. In Elektromotoren<br />
werden häufig geräuschminimierte, einreihige<br />
Rillenkugellager eingesetzt, die für hohe<br />
Drehzahlen ausgelegt sind. Das richtige Betriebsspiel<br />
sowie die Vorspannung der Lagerung,<br />
wenn nötig, sind ausschlaggebend, um<br />
einen ruhigen Lauf der Motoren<br />
zu gewährleisten. Entscheidende<br />
Kriterien für ihre Effizienz und<br />
Laufleistung sind die axiale und<br />
radiale Laufgenauigkeit. Die im<br />
Motor wirkende Verlustleistung muss dabei<br />
so gering wie möglich gehalten werden. KBT-<br />
PremiumQuality-Kugellager sind optimal für<br />
dieses Einsatzgebiet ausgelegt. Variationen<br />
dieser Kugellager sind fast unbegrenzt<br />
möglich: Es gibt sie hinsichtlich Abmessung,<br />
Material, Form, innerer Aufbau, Käfigaus -<br />
führung, Oberflächenschutz, Befettung,<br />
Abdichtung sowie Verpackung und Lieferung.<br />
Die Bandbreite ihrer Größe sowie der<br />
Toleranz reicht beispielsweise vom Nanobe -<br />
reich bis zu einem Durchmesser von über<br />
2 m. Die Gebrauchstemperaturen, die die<br />
Lager aushalten müssen, liegen zwischen<br />
-40 und +150 °C, im Extremfall auch bis zu<br />
+280 °C. bec<br />
www.knapp-waelzlagertechnik.de<br />
Bild: Knapp Wälzlagertechnik<br />
SLF. DA BEWEGT SICH WAS.<br />
Kugellager und Rollenlager<br />
von 30 mm bis 1600 mm Außendurchmesser<br />
in verschiedenen Ausführungen<br />
Spindeleinheiten<br />
Bohr-, Fräs- und Drehspindeln<br />
Spindeln mit angeflanschtem<br />
bzw. integriertem Motor<br />
Spindeln für spezielle Einsatzgebiete<br />
Rekonditionierung<br />
von Wälzlagern<br />
Spindel- und Lagerungstechnik<br />
Fraureuth GmbH<br />
Fabrikgelände 5<br />
D-08427 Fraureuth<br />
Tel.: +49 (0) 37 61 / 80 10<br />
Fax: +49 (0) 37 61 / 80 11 50<br />
E-Mail: slf@slf-fraureuth.de<br />
www.slf-fraureuth.de<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 75
MASCHINENELEMENTE<br />
NEWS<br />
Kurzhubspanner-Set von Datron ermöglicht optimale Nutzung des Arbeitsraums<br />
Flexibel, präzise und schnell<br />
Bild: Datron<br />
Die Kaufentscheidung von Kleinserienherstellern<br />
oder Start-ups ist nicht selten von einer<br />
hohen Flexibilität, einem hohen Bedienerkomfort<br />
und kurzen Umrüstzeiten der Maschine<br />
abhängig. Zusätzlich liegt der Fokus<br />
vor allem auf der vielseitigen Einsetzbarkeit<br />
der Maschine. Mit Datron neo hat Datron ein<br />
kompaktes Allroundtalent<br />
auf den Markt<br />
gebracht, das bei der<br />
täglichen Fräsbearbeitung<br />
eine hohe<br />
Flexibilität und ultimative<br />
Bedienerfreundlichkeit<br />
unter<br />
Beweis stellt. Insbesondere<br />
das aus<br />
zwei T-Nutenplatten<br />
und zwei Kurzhubspannelementen<br />
bestehende Kurzhubspanner-Set<br />
erlaubt die präzise und individuelle<br />
Positionierung des Werkstücks sowie schnelle<br />
und flexible Umrüstung. Die Kombination<br />
aus Kurzhubspannelement und T-Nutenplatte<br />
ist nicht nur eine pfiffige Hightech-Zeitspar -<br />
lösung, sondern ermöglicht vor allem zahl -<br />
reiche Optionen zur Nutzung des Arbeitsraumes<br />
nach den individuellen Anforderungen<br />
und Bedürfnissen des Maschinenbedieners.<br />
Neben dem Kurzhubspanner-Set stehen dem<br />
Anwender eine vielfältige Auswahl unterschiedlicher<br />
Spanntechniken zur Verfügung,<br />
die er schnell, präzise und wiederholbar befestigten<br />
kann, sodass vielseitige Projekte<br />
und Anwendungen stets hochqualitativ gefertigt<br />
werden. Die Datron-neo-Zubehörpakete<br />
basieren auf mehr als 30 Jahren Fräserfahrung,<br />
gepaart mit dem technischen Knowhow<br />
des innovativen Maschinenbauspezia -<br />
listen. Mit den Zusatz- und Erweiterungskomponenten<br />
bleiben Datron-neo-Anwender<br />
flexibel für die Anforderungen aus dem<br />
Markt und erhalten die Grundlage für eigene<br />
Innovationen.<br />
bec<br />
www.datron-neo.com<br />
Rillenkugel- und Kegelrollenlager von Nachi ergänzen das Abeg-Angebot von Findling<br />
Vereinfachte Wälzlagerbeschaffung<br />
Findling Wälzlager hat sein Abeg-Premium-<br />
Segment um Produkte des renommierten<br />
Herstellers Nachi ergänzt – und vereinfacht<br />
damit die Wälzlagerbeschaffung für ganzheitlich<br />
agierende Unternehmen. Erklärtes Ziel<br />
von Findling ist es, die Anwenderanforderungen<br />
durch ein breites Angebot an Dienstleistungen<br />
auf ganzer Linie zu erfüllen. Die<br />
Kooperation mit Nachi sei dabei ein wichtiger<br />
Baustein, die Produkte dieses Herstellers<br />
fügen sich perfekt ins Sortiment der Pre -<br />
mium-Wälzlagertechnik ein, das sich damit<br />
noch wettbewerbsfähiger darstellt. Neben<br />
solchen High-End-Produkten deckt Findling<br />
mit Wälzlagern der Eco- oder EasyRoll-Leistungsklassen<br />
jedoch auch den Lowcost-<br />
Bereich ab. Somit erhält jeder Kunde das für<br />
seine Anwendung optimale Produkt – sowohl<br />
in wirtschaftlicher als auch in technischer Hinsicht.<br />
Das umfangreiche Sortiment geht mit<br />
garantierter Verfügbarkeit, einer hervorragenden<br />
Lieferperformance und effizienten Logistikkonzepten<br />
einher. Mit einem Team aus drei<br />
Anwendungstechnikern bietet der Karlsruher<br />
Wälzlagerspezialist zudem eine technische<br />
Beratung an, die von der anwendungsbezogenen<br />
Spezifikation über die Berechnung<br />
und Simulation bis hin zur Wälzlager-Akademie<br />
mit einem Schulungsangebot für Einsteiger,<br />
Fortgeschrittene und Experten reicht. bec<br />
www.findling.com<br />
Bild: Findling Wälzlager<br />
Aventics präsentiert Pneumatikzylinder im hygienischen Design<br />
Einfach eine saubere Sache<br />
Mit zwei neuen Zylinderserien nach ISO-<br />
Standards erweitert Aventics sein Angebot<br />
an Aktoren für Anwendungen mit beson -<br />
deren Hygieneanforderungen. Die Zylinder<br />
CCL-IS und CCL-IC erfüllen alle einschlägigen<br />
europäischen Normen für den Einsatz im<br />
Lebensmittel-Spritzbereich. Sowohl der Standardzylinder<br />
CCL-IS nach ISO 15552 als auch<br />
der Kompaktzylinder CCL-IC nach ISO 21287<br />
entsprechen den Grundsätzen des hygienischen<br />
Designs: Die Zylinderkörper bestehen<br />
aus anodisiertem Aluminium, die Schrauben<br />
und die Kolbenstange<br />
aus rostfreiem Edelstahl.<br />
Das Material der Abstreifer<br />
und die Schmierstoffe<br />
sind außerdem von der amerikanischen<br />
Behörde für Lebens- und Arzneimittel FDA<br />
(Food and Drug Administration) zugelassen.<br />
Der Standardzylinder CCL-IS ist in acht<br />
Baugrößen erhältlich und deckt Durchmes ser<br />
von 25 bis 125 mm ab. Der maximale<br />
Hub beträgt 2750 mm. Anwender können je<br />
nach Anforderung eine elastische oder eine<br />
pneumatische Dämpfung wählen. In<br />
wenigen Schritten und ohne Spezialwerkzeug<br />
lassen sich die Näherungssensoren<br />
der Serie ST6 einbauen. Diese<br />
Sensorserie umfasst ein breites Angebot an<br />
Versionen mit verschiedenen Leitungslängen<br />
und Anschlüssen. Mit neun Baugrößen deckt<br />
der Kompaktzylinder CCL-IC den Bereich mit<br />
einem Durchmesser von 16 bis zu 100 mm<br />
ab. Der maximale Hub des Kompaktzylinders<br />
beträgt 500 mm.<br />
bec<br />
www.aventics.com<br />
Bild: Aventics<br />
76 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
NEWS<br />
MASCHINENELEMENTE<br />
Flankenoffener, wartungsfreier Hochleistungskeilriemen von Optibelt<br />
Für ultrakompakte Antriebskonstruktionen geeignet<br />
Arntz Optibelt präsentiert mit dem Super XE<br />
Power Pro einen neuen flankenoffenen, wartungsfreien<br />
Hochleistungskeilriemen, der<br />
ideal für den Maschinen- und Spezialmaschinenbau<br />
geeignet ist. Der Keilriemen ist rückenrollentauglich,<br />
temperaturbeständig von<br />
-50 bis +120 °C sowie wartungsfrei und bietet<br />
20 % mehr Leistung als sein Vorgänger<br />
Optibelt Super X-Power. Damit ist er für ultrakompakte<br />
Antriebskonstruktionen geeignet,<br />
bietet hohe Laufruhe auch bei hohen Drehmomenten<br />
und kann in extremen Einsatz -<br />
szenarien wie Ventilatoren, Bohrmaschinen<br />
und Pumpen eingesetzt werden. bec<br />
www.optibelt.com<br />
Bild: Arntz Optibelt<br />
Platzsparende einteilige oder steckbare Ausgleichskupplungen von Orbit Antriebstechnik<br />
Kurzbauende Varianten für beengte Einbauräume<br />
Für Anwendungen mit nur begrenzten Einbauräumen<br />
bietet Orbit Antriebstechnik mit<br />
den Z-Versionen kurzbauende Varianten im<br />
Bereich einteiliger oder steckbarer Ausgleichskupplungen.<br />
Mit der<br />
Baureihe ZOC und ZOS stehen<br />
dem Anwender Oldham-<br />
Kupplungen in Klemmnabenoder<br />
Stellschraubenausführung<br />
für axial knappe Einbauverhältnisse<br />
zur Verfügung.<br />
Diese zeichnen sich durch ihre<br />
hohe radiale Verlagerungs -<br />
kapazität aus. Die Kreuzschieberkupplungen<br />
sind in einem<br />
Bild: Orbit Antriebstechnik<br />
Nenndrehmomentbereich von 0,2 bis 65 Nm<br />
erhältlich. Schwingungsdämpfende Eigenschaften<br />
bieten die kompakten Elastomerkupplungen<br />
ZJC und ZJS. Stehen in Anwendungen<br />
hohe Winkelverlagerungen im Vordergrund,<br />
ermöglichen die kurzbauenden Gelenkkupplungen<br />
ZCC angulare Verlagerungen<br />
von bis zu 3°. Abgerundet wird das Programm<br />
mit den Miniaturlamellenkupplungen<br />
ZDC aus der Reihe Diskflex. Diese sind als<br />
leichte Aluminiumserie oder komplett aus<br />
Edelstahl lieferbar.<br />
bec<br />
www.orbit-antriebstechnik.de<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 77
AUTOMATISIERUNG<br />
MESSTECHNIK & SENSOREN<br />
Bild: Wittenstein<br />
Der IDS3010 kann Positionen direkt<br />
am Werkstück erfassen.<br />
Prinzip- und anbaubedingte<br />
Messfehler sind mit diesem System<br />
daher ausgeschlossen<br />
Nano-präzise Messtechnik für industrielle High-End-Anwendungen<br />
Immer kleiner, immer besser<br />
Die zunehmende Miniaturisierung von Produkten aber auch die hochgenaue Kalibrierung von Maschinenachsen<br />
oder die Vibrations- und Schwingungsmessung an Produktionsmaschinen erfordern von<br />
der Messsensorik immer häufiger eine Präzision im Submikrometerbereich. Mit dem Industrial Displacement<br />
Sensor IDS3010 steht jetzt ein industriegerechter Hochpräzisions-Messsensor zur Verfügung,<br />
der bei Arbeitsabständen von bis zu fünf Metern eine Auflösung von einem Pikometer bietet.<br />
Dr. Martin Zech, Chief Technology Officer, Attocube Systems AG, München<br />
Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt PTB bestätigt dem<br />
Industrial Displacement Sensor IDS3010 besondere Präzision:<br />
Im Messbereich von 0 bis 3.000 Millimeter beträgt die zertifizierte<br />
inkrementelle Messabweichung des Systems 0,0 ppm. Da er zudem<br />
direkt auf das Objekt misst, beispielsweise auf ein Werkstück,<br />
ein Werkzeug oder ein Maschinenelement, werden Messfehler –<br />
wie sie indirekt messenden Glasmaßstäben und induktiven Wegmesssystemen<br />
immanent sind – vollständig vermieden. Damit ist<br />
es Attocube Systems – einer 100%igen Tochter der Wittenstein<br />
Gruppe – mit dem Sensor gelungen, die extrem hohe Präzision der<br />
Interferometrie in ein robustes und kompaktes Gehäuse zu integrieren<br />
und das System kompatibel für unterschiedliche Feldbuswelten<br />
und sogar für Industrie 4.0-Applikationen zu machen.<br />
Unter messtechnischem Aspekt sind Größen wie Position, positive<br />
und negative Beschleunigung und Schwingung nichts anderes als<br />
Bewegungsdaten. Mit dem Sensor ist es jetzt möglich, diese Informationen<br />
in einer Maschine mit einem einzigen Sensor und in bis zu<br />
drei Achsen zu messen. Hierzu ist der optische Bewegungssensor<br />
mehrkanalig konzipiert: an die mit 195 × 50 × 55 mm 3 kompakte Basiseinheit<br />
lassen sich per Glasfaserkabel bis zu drei Miniatur-Sensorköpfe<br />
anschließen. Eine Laserdiode im Basismodul leitet Infrarotlicht<br />
in die Sensorköpfe, die ihrerseits etwa vier Prozent davon als<br />
Referenzlicht für die Auswertung zurückleiten. Das verbleibende<br />
Sendelicht von rund 96 Prozent trifft entweder direkt auf das reflektierende<br />
Messtarget oder – bei unzureichenden Oberflächeneigenschaften<br />
– auf einen dort angebrachten, kleinen Retroreflektor oder<br />
Spiegel. Von dort wird es über die Glasfaser zurück in das Basismodul<br />
reflektiert. Aus der Gesamtintensität der vom Sensorkopf und<br />
der vom Objekt reflektierten und miteinander interferierenden<br />
Strahlen errechnet die elektronische Auswertung im Basismodul<br />
den Abstand zwischen Sensorkopf und Messobjekt – bei einer Geschwindigkeit<br />
von bis zu 2 m/s.<br />
Positionsauflösung in Pikometer, Wiederholgenauigkeit<br />
im Nanometerbereich und ...<br />
Mit dem IDS3010 ist es gelungen, die bislang sperrigen Dimensionen<br />
von Interferometern und deren teures elektronisches Innenleben<br />
in eine industriegerechte und integrationsfreundliche Bauform<br />
zu überführen. Der Sensor kann dadurch am Ort des Geschehens<br />
messen – Spiel, Verschleiß, Verformung, temperaturbedingte Längenänderungen<br />
oder andere Einflüsse auf die zu messenden Positionen<br />
und Bewegungen sind so prinzipbedingt ausgeschlossen.<br />
Dabei erreicht der Sensor bei Messdistanzen von bis zu fünf Metern<br />
eine Positionsauflösung von 10 –12 m, das heißt einem Pikometer<br />
oder einem Milliardstel Millimeter – ebenso ein Novum in industriellen<br />
Anwendungen wie die Wiederholgenauigkeit im Nanometerbereich.<br />
Durch den Einsatz von entsprechenden Sensorköpfen lassen<br />
sich sogar Messdistanzen von bis zu 30 Metern realisieren.<br />
78 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
MESSTECHNIK & SENSOREN<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
Bild: Wittenstein<br />
... Messdatenausgabe im Mikrosekundentakt<br />
Bezogen auf einen Messbereich von 0 bis 3000 Millimeter misst die<br />
PTB eine Genauigkeitsabweichung von 0,0 ppm – das Messsystem<br />
ist somit beliebig genau. Die Abtastung ruhender oder bewegter Targets<br />
erfolgt mit einer Messbandbreite von 10 MHz – in jeder Mikrosekunde<br />
ein Messwert, der alle relevanten Informationen der Bewegung<br />
enthält. Der interferometrische Messsensor verfügt zudem<br />
über einen integrierten Webserver. Per Fernzugang kann so die Ausrichtung,<br />
Initialisierung und Konfiguration des Sensors von jedem<br />
beliebigen Ort aus gesteuert, angepasst und überwacht werden.<br />
Zudem lässt er in Industrie 4.0-Anwendungen integrieren, z. B. in<br />
Condition Monitoring-Applikationen in der Leitebene oder der<br />
Cloud. Zudem ermöglichen verschiedene Echtzeit-Schnittstellen<br />
und Protokolle die einfache Übertragung von Positionsdaten an<br />
CNC-Controller oder RTOS-Computer. Feldbusschnittstellen in industrieübliche<br />
Netzwerke wie CANopen, Profinet, Profinet RT und<br />
Ethercat können auf Kundenwunsch angeboten werden und gewährleisten<br />
die Integration des Messsensors in größere Anlagen.<br />
Der Sensor stellt für die Anwender im Maschinenbau eine völlig<br />
neue Technologie dar. Um die Präzisionsmesstechnik im Nanometerbereich<br />
für ein breites industrielles Anwendungsspektrum zugänglich<br />
zu machen, hat Attocube Systems für die meisten in der<br />
Praxis vorkommenden Targets und deren Oberflächen spezielle optische<br />
Linsen im Programm. Sie gewährleisten, dass die Optikköpfe<br />
das von Glas, Kunststoff, Keramik, Aluminium, Kupfer oder Stahl gestreut<br />
reflektierte Licht zu einem hohen Anteil erfassen können. Zudem<br />
bietet der Hersteller Maschinenbauern und Integratoren an, im<br />
eigenen Versuchsfeld Machbarkeitstests durchzuführen. Schließlich<br />
besteht die Möglichkeit, über den Leihservice die Technologie und<br />
den Messsensor im eigenen Unternehmen zu testen – ein Angebot,<br />
das in über 70 Prozent der Leihgaben zum Serieneinsatz führt.<br />
Der berührungslos messende IDS3010 eignet sich für ein sehr breites<br />
Anwendungsspektrum. Als reines Wegmesssystem kommt der<br />
Bild: Wittenstein<br />
Über den integrierten Webserver kann der<br />
Sensor auch in Industrie-4.0-Anwendungen<br />
integriert werden, zum Beispiel in Condition<br />
Monitoring-Applikationen<br />
Der Industrial Displacement Sensor<br />
IDS3010 ist ein industriegerechter Hochpräzisions-Messsensor,<br />
der bei Arbeitsabständen<br />
von bis zu fünf Metern eine Auflösung<br />
von einem Pikometer bietet<br />
Messsensor beispielsweise für die Kalibrierung von Werkzeug- und<br />
Koordinatenmessmaschinen zum Einsatz. Statt mit Hilfe von Korrekturtabellen<br />
für die Mess- und Realposition erfolgt die Kalibrierung<br />
jetzt anhand der hochpräzisen Ist-Messdaten des Sensors. „Interferieren<br />
statt kalibrieren“ heißt die Zukunftsperspektive: Wird das<br />
System vollständig in eine Maschine integriert, kann sich durch die<br />
hochpräzise Messung in Echtzeit eine Kalibrierung der Werkzeugoder<br />
Koordinatenmessmaschine sogar ganz erübrigen. Bei der Prozesskontrolle<br />
beispielsweise in der Halbleiterindustrie kommt dem<br />
Sensor die Trennung von Basismodul und Sensorköpfen zu gute.<br />
Letztere stehen auch in Ausführungen aus Wolfram und Saphir zur<br />
Verfügung, so dass sie auch den aggressiven Medien und hohen<br />
Temperaturen von Ätzprozessen widerstehen und so zu einem<br />
Höchstmaß an Prozessstabilität beitragen. In Verstelleinheiten, wie<br />
sie in der feinmechanischen und optischen Industrie oder im Hochleistungs-Sondermaschinenbau<br />
zum Einsatz kommen, lässt sich der<br />
IDS3010 anstelle von Inkrementalencodern zur Positionsbestimmung<br />
einsetzen. Der Messsensor vermeidet die prinzip- und anbaubedingten<br />
Fehlerquellen der rotativen Sensorik und ist zudem wesentlich<br />
genauer. Der mehrkanalige Sensor lässt sich darüber hinaus<br />
als Vibrometer einsetzen, beispielsweise in Werkzeugmaschinen.<br />
Hierbei geht es darum, über die Vibrationsmessungen eine aktive<br />
Schwingungskompensation einzurichten, um eine deutliche Steigerung<br />
der Fertigungsqualität und des Maschinendurchsatzes zu erreichen.<br />
Die hohe Messbandbreite sowie die Echtzeitfähigkeit des<br />
„Mit dem IDS3010 ist es gelungen,<br />
die hohe Präzision der Interferometrie<br />
in ein kompaktes<br />
Gehäuse zu integrieren.“<br />
Sensors machen Maschinenschwingungen präzise messbar und<br />
durch eine Regelung aktiv kompensierbar. Zudem kann der Messsensor<br />
mechanische Verlagerung rotationssymmetrischer Teile etwa<br />
aufgrund von Verschleiß oder Krafteinwirkung erfassen. So lassen<br />
sich z.B. an schnell laufenden Wellen nicht nur Unwuchten gemessen,<br />
sondern auch deren Winkellage präzise ermitteln.<br />
Maschinenbau auf dem Weg zur Piko-Dimension<br />
Die Halbleiterfertigung und die Produktronik sind längst nicht mehr<br />
die einzigen Branchen, die Präzisionsanforderungen im Sub-Nanometerbereich<br />
stellen. Auch die Antriebstechnik und der Präzisionsmaschinenbau<br />
benötigen für eine erfolgreiche Miniaturisierung und<br />
Verbesserung ihrer Produkte zunehmend engere Fertigungstoleranzen<br />
und exaktere Geometrien. Die Zeit zum Umdenken ist gekommen,<br />
denn der IDS3010 schlägt die Brücke von der Mikro- zur Piko-<br />
Dimension auf industriegerechte und wirtschaftlich effiziente Weise.<br />
Damit wird der Messsensor in vielen Anwendungsfeldern zu einer<br />
„enabling technology“ mit höchster Zukunftssicherheit. jg<br />
www.wittenstein.de<br />
www.attocube.com<br />
Details zu Industrial Displacement Sensors:<br />
http://hier.pro/aUuU5<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 79
AUTOMATISIERUNG<br />
MESSTECHNIK & SENSOREN<br />
Strömungsschalter für eine ökonomische Durchflussüberwachung<br />
Effiziente Durchflusskontrolle<br />
Strömungsschalter sind eine ebenso effiziente wie ökonomische Lösung, wenn es<br />
um die Durchflusskontrolle in Rohrleitungen geht. Sie basieren in wachsendem Maß<br />
auf dem kalorimetrischen Messprinzip. Anwender können hierbei zwischen digitalen<br />
Ausgangssignalen und kontinuierlichen Analogausgängen wählen.<br />
Oleg Greber, Product Management Electronic Products Industrial Instrumentation,<br />
Wika Alexander Wiegand SE & Co. KG in Klingenberg<br />
Es steht außer Frage, dass die üblichen Durchflussmessgeräte die<br />
Aufgabe eines Strömungsschalters übernehmen können. Allerdings<br />
dienen solche Sensoren in erster Linie zur genauen Messung der<br />
Durchflussmenge pro Zeiteinheit, zum Beispiel zur Ermittlung von<br />
Wasser- oder Brennstoffverbrauch. Sie erfassen Volumen- oder<br />
Massenströme mit einer Messabweichung von zwei Prozent oder<br />
weniger und weisen somit gegenüber Strömungsschaltern eine höhere<br />
Genauigkeit auf. Diese Art Durchflussmessgerät stellt aber<br />
auch eine deutlich höhere Investition dar, bedingt durch ihre spezifische<br />
<strong>Konstruktion</strong>, eine sehr umfangreiche Elektronik und der im<br />
Vergleich aufwändigen Installation. Geht es bei der Applikation ausschließlich<br />
um die Kontrolle, ob und wie stark ein Medium fließt,<br />
sind Strömungsschalter oder Strömungswächter eine deutlich günstigere<br />
und zugleich platzsparende Alternative. Sie detektieren die<br />
Strömung und lösen bei Erreichen oder Unterschreiten einer definierten<br />
Geschwindigkeit einen Schaltmechanismus aus. Die Genauigkeit<br />
spielt dabei eine untergeordnete Rolle, der Kontakt schaltet<br />
mit einer Nichtwiederholbarkeit von zwei bis fünf Prozent. Neben<br />
Strömungswächtern mit Schwebekörper, Turbine oder Flügelrad<br />
greifen Anwender verstärkt zu Geräten mit kalorimetrischem oder<br />
thermischem Messprinzip, zum Beispiel für Kühlkreisläufe, Kühlschmierstoffsysteme<br />
von Werkzeugmaschinen, Filtereinheiten oder<br />
als Trockenlaufschutz in Pumpstationen. Kalorimetrische Strömungsschalter<br />
nutzen die physikalischen Gesetzmäßigkeiten des<br />
Wärmetransports in Strömungen. Je nach Hersteller basieren sie<br />
auf einer von zwei unterschiedlichen Methoden, die unabhängig von<br />
der Anwendung zum selben Messergebnis führen.<br />
Hightech aus<br />
Unterfranken<br />
PLUS<br />
Der Firmensitz und das Hauptwerk der international agierenden<br />
Wika-Gruppe mit weltweit 9300 Mitarbeitern, ist seit<br />
der Gründung im Jahre 1946 im unterfränkischen Klingenberg<br />
am Main angesiedelt. Das familiengeführte Unternehmen<br />
beschäftigt mehr als 2000 Mitarbeiter im Hauptwerk.<br />
Strömungsschalter Typ<br />
FSD-3 mit integrierter<br />
Temperaturmessung und<br />
optionaler Diagnosefunktion<br />
Bild: Wika<br />
Kontinuierliches Heizen (Constant-Power-Verfahren)<br />
Ein kalorimetrischer Strömungsschalter besitzt grundsätzlich einen<br />
Messfühler mit zwei integrierten Temperatursensoren. Einer der<br />
Sensoren wird kontinuierlich über ein eingebautes Heizelement<br />
(Drahtwicklung) mit gleichbleibender Heizleistung erwärmt und<br />
misst die dabei entstehende Temperatur an der Sensorspitze. Der<br />
zweite Sensor ermittelt die Temperatur des Mediums in der Förderleitung.<br />
Folglich stellt sich zwischen den beiden Sensoren ein Temperaturunterschied<br />
ein, welcher von der Elektronik des Geräts registriert<br />
wird. Diese Differenz ist umso kleiner, je höher die Strömungsgeschwindigkeit<br />
des Mediums in der Förderleitung ist. Sie fußt auf<br />
einer thermodynamischen Gesetzmäßigkeit: Ein Körper mit einer höheren<br />
Temperatur als seine Umgebung gibt an eine vorbeiströmende<br />
Masse Energie in Form von Wärme ab. Moleküle des Mediums, die<br />
an der Fühlerspitze des Schalters vorbeifließen, nehmen daher Wärme<br />
auf und transportieren sie weiter. Je häufiger Moleküle den Fühler<br />
passieren, desto höher ist die Kühlwirkung. Ihre Anzahl steigt<br />
kontinuierlich mit zunehmender Strömungsgeschwindigkeit.<br />
Bild: Wika<br />
Soll das Vorhandensein<br />
von Strömung in einem Leitungssystem<br />
überwacht<br />
werden, kommt oftmals ein<br />
kalorimetrischer Strömungsschalter<br />
– auch Strömungswächter<br />
genannt – zum Einsatz<br />
80 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
MESSTECHNIK & SENSOREN<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
Schematischer Aufbau eines<br />
Messfühlers eines kalorimetrischen<br />
Strömungsschalters<br />
CUSTOMAXI-<br />
MIZED!<br />
Sensor? Gehäuse? Objektivhalter?<br />
Steckerausrichtung? Sie bestimmen!<br />
Die uEye LE USB 3.1 Gen 1<br />
Industriekameras<br />
Bild: Wika<br />
BOARDLEVEL<br />
VERSIONEN<br />
EINPLATINEN<br />
KAMERA<br />
OPTION: STECKER-<br />
AUSRICHTUNG<br />
MIC-OPTION<br />
Reguliertes Heizen<br />
(Constant-Temperature-Difference-Verfahren)<br />
Der Aufbau des Messfühlers ist hierbei identisch. Jedoch wird bei<br />
dieser Methode die Heizleistung reguliert, sodass der Temperaturunterschied<br />
zwischen den Sensoren konstant gehalten wird. Mit steigender<br />
Strömungsgeschwindigkeit muss man demzufolge die Heizleistung<br />
erhöhen. Sie ist das Maß für das Fließtempo des Mediums.<br />
USB TYPE-C<br />
USB POWER<br />
DELIVERY<br />
OPTION: OB-<br />
JEKTIVHALTER<br />
SENSOREN-<br />
VIELFALT<br />
Flexibel und wartungsarm<br />
Im Gegensatz zu den anderen Schalter-Arten haben kalorimetrische<br />
Strömungswächter keine beweglichen Teile im Medium. Daher arbeiten<br />
sie auch überall dort zuverlässig, wo verunreinigte Medien<br />
vorkommen können, zum Beispiel in Kühlkreisläufen. Außerdem<br />
sind sie dadurch nahezu wartungsfrei. Lediglich beim Einsatz in<br />
stark anhaftenden Medien sollte eine periodische Reinigung des<br />
Fühlers erfolgen, da mögliche Rückstände die Genauigkeit beeinträchtigen<br />
können. Darüber hinaus weisen kalorimetrische Strömungsschalter<br />
eine hohe Toleranz gegenüber sich ändernden Medieneigenschaften<br />
wie Temperatur, Dichte, Dielektrizitätskonstante<br />
oder Leitfähigkeit auf. Sie können daher sowohl unter stabilen wie<br />
sich ändernden Bedingungen eingesetzt werden.<br />
Strömungsschalter immer leistungsfähiger<br />
Die Flexibilität der Geräte wird durch Wahl zwischen digitalem und<br />
analogem Ausgangsignal erhöht. Beim analogen Ausgang, z.B. 4 …<br />
20 mA, kann der Anwender anhand des kontinuierlichen Signals<br />
über die Messspanne auf die Strömungsentwicklung schließen. Somit<br />
lässt sich beispielsweise im Rahmen einer Filterüberwachung<br />
frühzeitig erkennen, wann sich eine Verblockung abzeichnet. Die<br />
Strömungsschalter der neuen Generation werden immer leistungsfähiger<br />
und intelligenter. Sie kommen in Ausführungen mit integrierter<br />
Temperaturmessung und/oder Diagnosefunktionen auf den<br />
Markt. Anwender können damit über das Gerät auch die Medientemperatur<br />
zu kontrollieren und ersparen sich somit eine zweite<br />
Messstelle. Die Diagnosefunktion warnt vor einem Sensordefekt.<br />
Im Schadensfall kann über den Schaltausgang eine nachgelagerte<br />
Sicherheitsfunktion ausgelöst werden.<br />
jg<br />
www.wika.de<br />
Details zu Strömungsschaltern von Wika:<br />
http://hier.pro/IKLKt<br />
www.ids-imaging.de/usb3.1<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 81
AUTOMATISIERUNG<br />
MESSTECHNIK & SENSOREN<br />
An 30 Prüfständen werden bei der FPT<br />
Motorenforschung die Motoren untersucht.<br />
Für die Messung ihrer Effizienz nutzt man die<br />
Drucktransmitter der Serie M5 von Keller<br />
Schweizer<br />
Druckmesstechnik<br />
PLUS<br />
Die Keller AG verfügt über 40 Jahre Erfahrung in der Herstellung<br />
piezoresistiver Messtechnik und entwickelt seit den<br />
Anfängen kundenspezifische Drucksensoren für unterschiedlichste<br />
Applikationen. Ein wichtiger Pluspunkt ist zudem die<br />
Flexibilität des Unternehmens, die es ermöglicht, Kundenwünsche<br />
entsprechend umzusetzen.<br />
Bild: Keller<br />
Druckmessung unter anspruchsvollen Einsatzbedingungen<br />
Motoren auf dem Prüfstand<br />
Die FPT Motorenforschung AG in Arbon (Schweiz) entwickelt Motoren für die Fahrzeuge und Maschinen<br />
des Powertrain-Segments von CNH Industrial. Rund 220 Mitarbeiter realisieren die zukünftigen Produkte<br />
für Nutzfahrzeuge, Bau- und Landwirtschaftsmaschinen sowie für den Einsatz in Industrie und Marine.<br />
An 30 Prüfständen werden die Motoren untersucht. Für die Messung ihrer Effizienz setzt das Unternehmen<br />
unter anderem auf Drucktransmitter des Drucksensorik-Spezialisten Keller.<br />
Die FPT Motorenforschung legt die Schwerpunkte der Entwicklung<br />
auf die Reduktion der Abgasemissionen, die hohe Leistungsdichte,<br />
die tiefen Kraftstoffverbrauche, die lange Lebensdauer<br />
sowie die maximale Zuverlässigkeit. Die Effizienz eines Motors<br />
hängt stark davon ab, wie drosselfrei die Luft in den Verbrennungsraum<br />
hinein- und die Abgase wieder herausströmen können. Der<br />
Druckbereich liegt dabei unter 10 bar. Wichtig ist vor allem eine hohe<br />
Genauigkeit und Dynamik der Messung, die mit absoluten Sensoren<br />
durchgeführt wird. Um diese besonderen Anforderungen der<br />
Motorenprüfung zu erfüllen, hat Keller AG die Serie M5 entwickelt.<br />
Diese sind an verschiedenen Stellen des Motors bei der Prüfung im<br />
Einsatz. Für eine gute Analyse der Druckverhältnisse bzw. Druckverluste<br />
ist es wichtig, an der Einlassseite so nah wie möglich an den<br />
einzelnen Zylindern zu messen. Eine zusätzliche Herausforderung<br />
ergibt sich durch die unterschiedliche Geometrie des Ansaugkollektors,<br />
weil dadurch die Zylinder unterschiedlich mit Luft versorgt werden.<br />
Dies gilt es soweit wie möglich zu vermeiden. Auch an der Auslassseite<br />
kann es durch die Verbrennungsgase der einzelnen Zylinder<br />
zu einer unerwünschten Wechselwirkung von Druckstößen bzw.<br />
Pulsationen kommen. Die Drucksensoren messen diese Vorgänge<br />
an Einlass- und Auslassseite ortsnah und phasentreu.<br />
Im Bereich der Motorenprüfung ist es wichtig, dass die Sensoren<br />
unempfindlich gegen Körperschall sind, da die Geräusche bzw. Vibrationen<br />
des Motors nicht mitgemessen werden sollen. Der Messzugang<br />
sollte nach der Messung mit einem Verschlussstopfen verschlossen<br />
werden können und möglichst geringe Strömungseinflüsse<br />
aufweisen. Zudem können bei dieser Applikation Ausgleichsströme<br />
durch die Motorbatterie von bis zu 40 A erreicht werden, die<br />
den Sensor nicht beeinflussen dürfen. Bei der Entwicklung des<br />
M5-Sensors wurden diese Anforderungen konsequent umgesetzt.<br />
Darüber hinaus verfügt der Drucktransmitter über weitere Eigenschaften,<br />
die in diesem speziellen Einsatzgebiet von Vorteil sind:<br />
Im Medienbereich sind keine Bonddrähte notwendig. Zwischen<br />
Sensor und Elektronik gibt es keine Stecker. So werden zusätzliche<br />
Übergangswiderstände und Fehlerquellen ausgeschlossen. Die Kabeleinführung<br />
ist hermetisch dicht (IP67), um äußere Einflüsse auf<br />
das Kabel zu minimieren. Allgemein ist die Elektronik extern angebracht<br />
und lässt sich daher in einem beruhigten Bereich platzieren.<br />
82 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
MESSTECHNIK & SENSOREN<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
Die Drucksensoren der<br />
M5-Serie sind für Betriebstemperaturen<br />
zwischen -40 °C und<br />
+180 °C mit einem engen<br />
Gesamtfehlerband<br />
von ±1 % spezifiziert<br />
Im Bereich der Motorenprüfung ist es wichtig, dass die Sensoren<br />
unempfindlich gegen Körperschall sind, da die Geräusche<br />
bzw. Vibrationen des Motors nicht mitgemessen werden sollen<br />
Ultraschnelle Miniatur-Druckaufnehmer<br />
Die Drucksensoren der Serie M5 HB zeichnen sich durch besonders<br />
schnelle und präzise Messungen mit einer Genauigkeit von 0,1<br />
%FS bis 180 °C aus. Der Druckanschluss mit dem M5-Feingewinde<br />
ist für statische sowie dynamische Messungen, beispielsweise von<br />
Druckpulsationen, ausgelegt. Aufgrund der Miniatur-Bauform eignen<br />
sich diese Sensoren ideal für ortsnahe Messungen. Wichtige Eigenschaften<br />
des Sensors sind das sehr geringe Totvolumen sowie ein<br />
gutes Entlüftungsverhalten. Die angewendete Rückseitentechnologie<br />
ohne Übertragungsmedium wird zudem verwendet, um die<br />
Dämpfung des Mess-Signals zu minimieren. Dabei wurde auf Dichtund<br />
Klebestoffe, als auch auf Kapillarleitungen vollständig verzichtet.<br />
Damit die Strömungsverhältnisse nicht unnötig beeinflusst werden,<br />
sollte der Prozessanschluss so klein wie möglich sein und auch von<br />
der Handhabung her problemlos in Leitungen mit geringem Durchmesser<br />
eingebaut werden können. Dementsprechend ist auch die<br />
Masse des Sensors sehr gering und verträgt große Beschleunigungswerte.<br />
Die Serie ist mit und ohne Elektronik erhältlich. Bei der<br />
Entwicklung der Elektronik legte das Team des Drucksensorik-Spezialisten<br />
Wert auf die Signaltreue bis zur Grenzfrequenz von 50 kHz.<br />
Die Drucktransmitter M5 HB (d.h. mit Elektronik) wurden gemäß<br />
den technischen Spezifikationen der FPT Motorenforschung AG optimiert<br />
und sind nun seit über zwei Jahren im Einsatz.<br />
Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten in der<br />
Motorenforschung<br />
Bei FPT werden die Sensoren mit Elektronik flächendeckend an den<br />
Motorenprüfständen genutzt. Das Unternehmen misst beispielsweise<br />
in Öl-, Kraftstoff- und Wasserpumpen, Injektoren-Leitungen,<br />
Ladeluftkühlern, Wärmetauschern sowie in Ansaug- und Auslasskanälen.<br />
Aus der Erfassung der Druckverhältnisse lassen sich Druckschwankungen,<br />
Druckspitzen oder allgemein ungewöhnliche Druckverhältnisse<br />
erkennen. Aufgrund dieser Werte können die Ingenieure<br />
noch einmal in das Design eingreifen. Die Bauteile und Parameter<br />
der ECU (Steuergerät) lassen sich dabei weiter optimieren. Die gewonnenen<br />
Daten vereinfachen die Extrapolation der dynamischen<br />
Bild: Keller<br />
Verhältnisse innerhalb der Motoren. Ein Pascal Druckverlust bei einem<br />
Volumenstrom von einem m 3 /s – in diesem Bereich bewegen<br />
sich die Ansaugluftmengen von großen Lastwagenmotoren – ergibt<br />
beispielsweise 1 Watt Verlustleistung. Dies bedeutet in der Praxis,<br />
dass ein Druckverlust von 50 Millibar allein 5 kW an Strömungsverlust<br />
verursacht. Um die Effizienz des Motors zu steigern, muss dieser<br />
Wert folglich so gering wie möglich gehalten werden.<br />
Ein weiterer Einsatzbereich sind die Rücklaufleitungen der Injektoren.<br />
Aufgrund ihrer Bauart verursachen Injektoren durch Leckage<br />
und Kühlung einen Rückfluss. Die Druckverhältnisse in dieser Leitung<br />
werden ebenfalls gemessen und optimiert. Der Druckbereich<br />
liegt bei 1 bis 5 bar. Auch der Öldruck ist für die Effizienz der Motoren<br />
entscheidend. Bei niedrigen Drehzahlen ist dieser in Motoren in<br />
der Regel zu niedrig, bei hohen Drehzahlen hingegen eher zu hoch.<br />
„Für die Messung des Öldrucks war es besonders wichtig, einen<br />
Sensor mit kleiner Bauform zu finden. Denn je kleiner dieser ist,<br />
desto geringer ist auch der Einfluss auf die wahren Strömungsverhältnisse.<br />
Außerdem ist der Einbauort bei dieser Applikation oft sehr<br />
eng, ein Standard-Sensor kam da gar nicht in Frage. Der Sensor erfüllt<br />
die Bedingungen bestens. Ein besonderer Vorteil ist, dass sich<br />
die Öffnungen für die Sensoren nach dem Test durch einen einfachen<br />
M5-Stopfen wieder sehr nahe am Originalzustand verschließen<br />
lassen. Somit werden die Resultate anderer Prüfungen nicht<br />
durch eine Veränderung des Systems verfälscht. „Wir freuen uns,<br />
mit dem M5-Sensor ein zuverlässiges Messinstrument für verschiedene<br />
Einsatzszenarien auf unseren Prüfständen gefunden zu haben.<br />
Mit Keller verbindet uns bereits eine lange Partnerschaft und<br />
konstruktive Zusammenarbeit. Neben dem guten Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis können wir uns darauf verlassen, dass wir bei technischen<br />
Problemen einen kompetenten Ansprechpartner haben. Da<br />
Keller in der Schweiz produziert, ist die Qualität erwartungsgemäß<br />
hoch und wir haben kurze Lieferzeiten“, so Rainer Linsenmeyer, Leiter<br />
des Bereichs Test Engineering/Electronic Measurement bei der<br />
FPT Motorenforschung AG.<br />
jg<br />
www.keller-druck.com<br />
Bild: Keller<br />
Details zu Druckaufnehmern der M5-Serie:<br />
http://hier.pro/b2rOW<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 83
AUTOMATISIERUNG<br />
ELEKTROTECHNISCHE BAUELEMENTE<br />
Bild: CTX<br />
Bild: CTX<br />
Noch ein Beispiel, wie sich<br />
wenig Raum mit Stiftkühl -<br />
körpern gut nutzen lässt<br />
CTX Thermal Solutions hat sich auf Kühllösungen für ein breites Anwendungsspektrum spezialisiert – unter<br />
anderem mit Stiftkühlkörpern, deren Stifte hier auf ihre maximale Höhe gezogen wurden, um den vorhandenen<br />
Platz mit mehreren Module optimal zu nutzen<br />
Stiftkühlkörper im Kaltpressfließverfahren für Datenzentren und mehr<br />
In Systemen ohne eindeutige Windrichtung<br />
Die Einsatzorte, die mit Steckverbinder-Produkten der aktuellen Generation der Amphenol FCI (AFCI)<br />
ausstattet werden, sind auf eine optimale Abführung der Verlustwärme angewiesen. Für die Ausstattung<br />
von Datenzentren und mehr setzt AFCI deshalb auf Stiftkühlkörper im Kaltpressfließverfahren von CTX<br />
Thermal Solutions. Das Handelshaus für Kühlkörper in allen Größenordnungen und unterschiedlichen<br />
Ausführungen bietet dafür auch Sonderanfertigungen an.<br />
Arthur Brinkmann, Vertrieb, CTX Thermal Solutions in Nettetal<br />
Amphenol FCI (AFCI) ist einer der führenden Entwickler und<br />
Hersteller von Hightech-Steckverbinderlösungen und Kabelbaugruppen-Lösungen<br />
für unterschiedliche Branchen wie Telekommunikation,<br />
Datenspeicherung und Server, Verbraucherelektronik<br />
sowie vieles mehr. In einem aktuellen Projekt stattete das Unternehmen,<br />
das zur weltweit operierenden FCI-Unternehmensgruppe<br />
gehört, ein Datenzentrum mit Hochgeschwindigkeitsmodulen für<br />
optische Schnittstellen mit einer Datenrate von 300 Gb pro Sekunde<br />
aus. „Dabei zählte zu unseren Aufgaben, unter verschiedensten Einsatzbedingungen<br />
für eine zuverlässige Entwärmung der Hochleistungs-Server<br />
zu sorgen“, erklärt Alexander Jacob, Senior Mechanical<br />
Engineer bei AFCI Europe. Dafür waren die Verantwortlichen von<br />
AFCI auf der Suche nach einem Anbieter von Kühlkörpern, der den<br />
hohen Anforderungen gewachsen ist. Sie wurden bei CTX Thermal<br />
Solutions in Nordrhein-Westfalen fündig: Das Unternehmen hat sich<br />
auf Kühllösungen für ein breites Anwendungsspektrum spezialisiert.<br />
Das entsprechende Kühlkörper-Portfolio reicht von nur wenigen<br />
Millimeter großen und einigen Gramm leichten Kühlelementen<br />
für SMD-Bauteile bis hin zu 200 kg schweren Flüssigkeitskühlkör-<br />
pern für Wechselrichter in Eisenbahnen und enthält unter anderem<br />
spezielle Stiftkühlkörper, die für besonders hohe Kühlleistungen<br />
designt wurden. Sie sorgen beispielsweise für eine zuverlässige<br />
Entwärmung von LED-Applikationen sowie BGA-Bauformen und<br />
entsprechen den Anforderungen von AFCI für die Ausstattung des<br />
Rechenzentrums.<br />
Unabhängig von der Strömungsrichtung<br />
Das Besondere an Stiftkühlkörpern von CTX: Sie werden im Kaltfließpressverfahren<br />
aus Reinaluminium (Al99,5/1070) oder Rein -<br />
kupfer (CU1100/CU1020) hergestellt. Die Materialstruktur der Kühlkörper<br />
ist besonders homogen und dicht, da der Umformprozess<br />
die Bildung von Luftblasen und Lunkern sowie den Einschluss von<br />
Fremdkörpern verhindert. Das entsprechende Gefüge erhöht die<br />
Wärmeleitfähigkeit des fertigen Produkts (> 220 W/mk) im Gegensatz<br />
zum Rohmaterial. Darüber hinaus ist die Oberflächenqualität<br />
und Formgenauigkeit so hoch, dass eine mechanische Nachbehandlung<br />
nur in Ausnahmefällen notwendig ist. Das Verfahren des<br />
Kaltfließpressens bietet sich besonders für die Produktion kleiner<br />
projektspezifischer Serien an. „Es lässt eine hochpräzise Formgebung<br />
zu, der kaum gestalterische Grenzen gesetzt sind“, erklärt<br />
Wilfried Schmitz, Geschäftsführer der CTX Thermal Solutions<br />
GmbH. Von zylindrischen Stiften über dünne Lamellen bis hin zu<br />
84 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
Bild: CTX<br />
Das Design von<br />
Stiftkühlkörpern ist<br />
auf eine besonders<br />
hohe Kühlleistung<br />
ausgelegt<br />
quadratischen Stab- oder hexagonalen Säulenformen ist alles<br />
möglich. Die kaltfließgepressten Stiftkühlkörper eigneten sich damit<br />
optimal für das von AFCI ausgestattete Rechenzentrum. „Simulationen<br />
ergaben, dass Module, die mit Stiftkühlkörper von CTX bestückt<br />
sind, unabhängig von der Strömungsrichtung und ohne Anpassung<br />
des Kühlkonzepts platziert werden können. Das ist vor allem dann<br />
hilfreich, wenn in komplexen Systemen die Windrichtung nicht eindeutig<br />
ist. Für unsere Kunden erleichtert das die Umsetzung“, erklärt<br />
Alexander Jacob. Diese Unabhängigkeit bezüglich der Strömungsrichtung<br />
hängt auch damit zusammen, dass sich die Luft in kalt fließgepressten<br />
Kühlkörpern in drei Richtungen, statt nur in zwei Dimensionen<br />
wie in extrudierten Kühlköpern mit langen Kühlrippen<br />
bewegt. „Genau aufgrund dieser besonderen Materialbeschaffenheit<br />
und den dadurch erzielten thermischen Eigenschaften waren<br />
die kalt fließgepressten Stiftkühlkörper von CTX interessant für<br />
unsere Anwendung“, sagt der Senior Mechanical Engineer von AFCI.<br />
Maßgefertigte Lösung<br />
Für das Datenzentrum-Projekt waren kleine Stiftkühlkörper mit dünnen<br />
und gleichzeitig besonders langen Stiften erforderlich, um in der<br />
Fläche nicht zu viel Raum zu verlieren. Im beschriebenen Fall entsprach<br />
die Fläche einem Quadrat von 18 x 18 mm. Deswegen<br />
mussten viele dünne Stifte auf eine Höhe von 25 mm gepresst werden,<br />
um die Konvektionsfläche und damit die Kühlleistung zu erhalten.<br />
Dabei konnte AFCI auf die umfangreichen Erfahrungen des<br />
Kühlkörper-Spezialisten vertrauen, wie Alexander Jacob beschreibt:<br />
„In enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit CTX haben wir<br />
verschiedene Prototypen getestet, bis wir gemeinsam zur optimalen<br />
Ausführung gelangt sind.“ Dabei hebt er die direkte Kommunikation<br />
und die schnelle Umsetzung von CTX hervor, die bei diesem<br />
Projekt zu erheblichen Zeiteinsparungen geführt hat. Neben einer<br />
guten Produktqualität machen eben diese Eigenschaften aus<br />
seiner Sicht langfristig eine funktionierende Partnerschaft aus. Und<br />
so setzt AFCI zukünftig noch stärker auf CTX: „Zum Start unserer<br />
Zusammenarbeit im vergangenen Jahr haben wir einige hundert<br />
Stück der Stiftkühlkörper von CTX bezogen. Aufgrund der guten<br />
Ergebnisse wird sich die von uns bezogene Stückzahl in 2017<br />
voraussichtlich auf mehr als 10.000 erhöhen.“<br />
ik<br />
www.ctx.eu<br />
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von -40 °C bis +85 °C ermöglichen zudem<br />
den Einsatz in rauen Umgebungsbedingungen.<br />
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AUTOMATISIERUNG<br />
ELEKTROTECHNISCHE BAUELEMENTE<br />
Spezielle Signal- und Arbeitsleuchten für explosionsgefährdete Bereiche<br />
Sicherheit unter widrigen Bedingungen<br />
In einigen Industrien besteht aufgrund der Umgebungsbedingungen Explosionsgefahr. Die Anlagen und<br />
Maschinenkomponenten, die hier zum Einsatz kommen, müssen deshalb besondere Sicherheitsanforderungen<br />
erfüllen. Der Signaltechnik-Hersteller Patlite fertigt Warn- und Arbeitsleuchten, die speziell für dieses<br />
Anwendungsgebiet konzipiert wurden.<br />
Wer in einem explosionsgefährdeten Bereich arbeitet, muss<br />
darauf vertrauen können, dass er vor Schäden an Leib und<br />
Leben optimal geschützt ist. Hersteller und Betreiber von Produk -<br />
tionseinrichtungen sollten deshalb darauf achten, dass auch die<br />
Komponenten der Anlagen die strengen Auflagen erfüllen, die für<br />
das Gesamtsystem gelten: Signal- und Arbeitsleuchten erfüllen an<br />
sich wichtige Aufgaben in der Produktion; ihr Schadenspotenzial im<br />
Falle einer Explosion wird aber oft unterschätzt. Das ist zumindest<br />
fahrlässig, denn umherfliegende Splitter der Leuchteneinhausung<br />
und -gläser können Menschen noch in weiter Entfernung verletzen.<br />
Der japanische Signaltechnik-Spezialist Patlite hat deshalb für eine<br />
Reihe seiner bewährten Signaltürme und Arbeitsleuchten explo -<br />
sionsgeschützte Varianten entwickelt, die so robust gebaut sind,<br />
dass sie auch starken Erschütterungen standhalten. Zudem sind sie<br />
aufgrund ihrer kräftig leuchtenden LED-Farb-Module auch aus<br />
größerer Entfernung gut sichtbar und unempfindlich gegenüber<br />
Staub und Spritzwasser.<br />
Bild: Patlite<br />
Die Signalsäule ST-PA<br />
von Patlite besteht aus<br />
einem druckfest<br />
gekapselten und<br />
staubdichten Gehäuse<br />
Leuchten für unterschiedliche Gefahrenzonen<br />
Welche Voraussetzungen Maschinen- und Anlagenkomponenten für<br />
den Betrieb in explosionsgefährdeten Umgebungen erfüllen müssen,<br />
ist in Deutschland in der sogenannten Betriebssicherheits- und<br />
der Gefahrstoffverordnung geregelt. Dort sind explosionsgefähr -<br />
dete Bereiche in sechs Zonen eingeteilt – je nach Art und Intensität<br />
der auftretenden Gase, Stäube oder Dämpfe. Die Patlite-Leuchten<br />
wurden für den Einsatz in verschiedenen dieser Zonen entwickelt<br />
und sind größtenteils auch gegen Explosionen geschützt.<br />
Druckfeste Signalsäulen beispielsweise können in explosionsgefährdeten<br />
Umgebungen der Zone 1 oder der Zone 2 sowie den Zonen<br />
21 oder 22 IIIC, T120°C installiert werden. Die Signalsäule ST-PA<br />
etwa besteht aus einem druckfest gekapselten und staubdichten<br />
Gehäuse (Zündschutzart Ex d), in das optische und akustische<br />
Signalmodule eingebaut sind. Zum elektrischen Anschluss stehen<br />
wahlweise eine Kabelverschraubung oder Leitungseinführungen zur<br />
Verfügung. Die Signalsäulen entsprechen der Richtlinie 2014/34EU<br />
und wurden gemäß EN ISO 9001 und EN 60 999 entwickelt, gefertigt<br />
sowie geprüft.<br />
Einen besonders geringen Energieverbrauch haben die ex-geschützten<br />
Signalleuchten der Serien AR-070 und AR-078. Die Leuchten mit<br />
einem Durchmesser von 40 beziehungsweise 60 mm sind für die<br />
Zonen 2 und 22 zugelassen und können bis zu fünf energieeffiziente<br />
LED-Module aufnehmen. Der besondere Prismenschliff sorgt auch<br />
bei diesen Leuchten für eine brillante Farbdarstellung sowie eine<br />
gute Sichtbarkeit auch aus größerer Entfernung. Da sowohl Leuchte<br />
als auch Leuchtenkörper aus einem robusten, vollsynthetischen<br />
Material bestehen, halten die Signaltürme selbst Gas- und Staub -<br />
explosionen mühelos stand. Aufgrund ihrer hohen Schutzklasse<br />
(IP 65) eignen sie sich für den Einsatz in staubigen sowie in feuchten<br />
Umgebungen.<br />
Arbeitsleuchten für sensible Bereiche<br />
Patlite fertigt außerdem auch Arbeitsleuchten für verschiedene Einsatzgebiete<br />
in explosionsgefährdeten Bereichen. Die Lampen der<br />
Serie CLN-EX zum Beispiel erzeugen eine Beleuchtung, deren<br />
Farbtemperatur der des Tageslichts entspricht. Mit ihnen können<br />
deshalb Fertigungsplätze ausgestattet werden, in denen sehr kleinteilige<br />
Arbeiten ausgeführt werden. Möglich wird dies durch ein<br />
spezielles Design, das die Leuchte heller scheinen lässt als eine<br />
40-Watt-Glühbirne. Gleichzeitig wird die Wärmeabstrahlung gleichmäßig<br />
verteilt – eine Eigenschaft, die besonders in der Lebens -<br />
mittel- und Pharmaindustrie wichtig ist. Die Lampe selbst widersteht<br />
Temperaturen zwischen - 40 °C und + 60 °C problemlos. Raue<br />
Bedingungen mit Beeinträchtigungen durch Öl, Wasser oder Kühlmittel<br />
können der Arbeitsleuchte ebenfalls nichts anhaben, da sie<br />
86 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
Ganz groß,<br />
wenn’s eng wird:<br />
der neue RFD-4000<br />
Bild: Patlite<br />
den Schutzklassen IP 66G/67G und 69K entspricht. Speziell für die<br />
Lebensmittel- und Pharmaindustrie hat Patlite die Arbeitsleuchten<br />
CLK und CLA entwickelt. Beide Baureihen sind in einer Edelstahlversion<br />
erhältlich und erfüllen aufgrund ihrer hygienischen, leicht zu reinigenden<br />
<strong>Konstruktion</strong> die strengen Anforderungen dieser Branchen.<br />
Die CLK-EX leuchtet den Arbeitsbereich in einer Entfernung<br />
von 100 m mit einer Stärke von bis zu 2100 Lux aus. Sie ist wahlweise<br />
mit einer Abdeckung aus gehärtetem Glas oder Acrylglas sowie<br />
einem chemikalienresistenten Gehäuse ausgestattet. Sogenannte<br />
Mikroarray-Linsen gleichen die Lichtbrechung aus und sorgen für<br />
eine konstante, einheitliche Lichtabstrahlung der Leuchte. Das<br />
Linsendesign der CLK erfüllt darüber hinaus die Sicherheitsanforderungen<br />
für optische Strahlung gemäß der Norm EN 62471-2 für die<br />
photobiologische Sicherheit von Lampen und Lampensystemen.<br />
Auf diese Weise ist ein flimmerfreier Betrieb ohne stroboskopische<br />
Effekte gewährleistet und außerdem garantiert, dass die Netzhaut<br />
durch den direkten Blick in die Lampe nicht unmittelbar Schaden<br />
nimmt. Da das emittierte Licht weder Infrarot- noch UV-Strahlen<br />
enthält, strahlt die Leuchte keine material- oder produktschädigende<br />
Wärme ab. Die CLK-EX entspricht den Schutzklassen IP66G, 67G,<br />
69K und ist in den Zonen 2 und 22 verwendbar. Zur Montage wird<br />
das Gehäuse einfach über den Wandbeschlag geschoben.<br />
Deutlich längere Lebensdauer als Neonröhren<br />
Die Arbeitsleuchte CLA-EX wird von Patlite komplett aus schwer zerbrechlichem<br />
Polycarbonat gefertigt. Dadurch ist sie resistent gegenüber<br />
den in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie üblichen<br />
aggressiven Reinigungsmitteln P3-topactive OKTO, P3-topactive<br />
200 und P3-topax 56. Aufgrund des besonderen Designs bleiben<br />
Öl-, Schmutz- oder Staubpartikel gar nicht erst an der Leuchte haften,<br />
weshalb keine Verkeimungen entstehen können. Durch die Verwendung<br />
des bruchfesten Polycarbonats als Gehäuse-Material wird<br />
außerdem die Verunreinigung von Lebensmitteln mit Glassplittern<br />
verhindert. Die CLA-EX verfügt über die Schutzklassen IP66, IP67<br />
sowie IP69k und eignet sich für den Einsatz in den Zonen 2 und 22.<br />
Patlite bietet sie in den Farbtönen Tageslicht und natürliches Weiß.<br />
Der Energieverbrauch der Leuchten beträgt weniger als 50 % des<br />
Stroms einer herkömmlichen 20-Watt-Neonröhre – bei einer zehnmal<br />
höheren Lebensdauer.<br />
ik<br />
www.patlite.eu<br />
Bis zu 2100 Lux beträgt<br />
die Lichtstärke der exgeschützten<br />
Arbeitsleuchte<br />
CLK. Da sie<br />
kaum Wärme abstrahlt,<br />
eignet sich die Leuchte<br />
besonders für den Einsatz<br />
in hygienisch sensiblen<br />
Bereichen<br />
Präzise Winkelmessung auf<br />
engstem Raum:<br />
Der neue RFD-4000 ist die<br />
Sensorlösung, wo Platz knapp<br />
und Budgets klein sind.<br />
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• Messbereich bis 360°<br />
• einfache Montage<br />
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Datenblatt-Download<br />
Weitere Informationen zum Explosionsschutz sowie zu<br />
entsprechenden Produkten von Patlite:<br />
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AUTOMATISIERUNG<br />
ELEKTROTECHNISCHE BAUELEMENTE<br />
Mit den iso685-D bietet Bender eine Serie<br />
von Isolationsüberwachungsgeräten, die<br />
eine breite Funktionalität bieten, um das Sicherheitsniveau<br />
zu steigern und Kosten einzusparen<br />
Bild: Bender<br />
Die Prüfung nach DGUV Vorschrift 3 ist auch ohne Anlagenabschaltung möglich<br />
Hohe Ausfallkosten zuverlässig vermeiden<br />
Die Isolationsmessung als Teil der wiederkehrenden Prüfung elektrischer Anlagen kann in der Regel nur<br />
im abgeschalteten Zustand durchgeführt werden. Häufig ist eine Abschaltung der Stromversorgung jedoch<br />
mit hohen Ausfallkosten oder aufwendigem Wiederanfahren der Anlage verbunden. In vielen Fällen,<br />
beispielsweise in Rechenzentren, in einzelnen Produktionsanlagen oder auf Intensivstationen ist ein Abschalten<br />
ausgeschlossen. Vorschriften und Normen bieten aber Alternativen für den sicheren Betrieb von<br />
Anlagen, ohne sie zur Prüfung abschalten zu müssen.<br />
Dipl.-Wirt.-Ing. Michael Faust und Dipl.-Ing. Jörg Irzinger, Bender, Grünberg<br />
Dazu eignen sich die permanente Differenzstrommessung in<br />
geerdeten Stromversorgungen sowie die permanente Messung<br />
des Isolationswiderstandes in ungeerdeten Systemen. Im geerdeten<br />
Netz besteht die Möglichkeit, mit Differenzstrom-Überwachungssystemen<br />
die Differenzströme der gesamten Anlage permanent<br />
zu messen und auszuwerten. Hierbei werden Verschlechterungen<br />
in der Isolation erkannt und gemeldet. Eine weitere Möglichkeit<br />
bietet die ungeerdete Stromversorgung (IT-System) mit einem Überwachungsgerät,<br />
das den Isolationswiderstand der Anlage permanent<br />
misst. In beiden Fällen ist bei der wiederkehrenden Prüfung eine<br />
Anlagenabschaltung nicht notwendig.<br />
Was sagen die Normen<br />
Für den sicheren Anlagenbetrieb, der wichtigsten Aufgabe für Betreiber<br />
und Anlagenführer, gibt es zahlreiche Gesetze, Vorschriften<br />
und Normen, die den Rahmen des sicheren Betreibens definieren.<br />
Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die wiederkehrende Prüfung der<br />
elektrischen Anlage. Diese kann zu großen Teilen im laufenden Betrieb<br />
durchgeführt werden, mit Ausnahme der Isolationsmessung<br />
(DIN VDE 0100-600:2008-06 Errichten von Niederspannungsanlagen<br />
– Teil 6 Prüfungen: 61.3.3 Isolationswiderstand der elektrischen Anlage).<br />
Für die Messung des Isolationswiderstands zwischen aktiven<br />
Leitern und dem mit Erde verbundenen Schutzleiter muss die Anlage<br />
abgeschaltet werden. Normen und Vorschriften bieten jedoch Alternativen.<br />
Eine permanente Überwachung des Isolationsniveaus<br />
der elektrischen Anlage erlaubt es der Elektrofachkraft, eine Anpassung<br />
der Prüffristen für die wiederkehrende Isolationsmessung vorzunehmen.<br />
88 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
ELEKTROTECHNISCHE BAUELEMENTE<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
Die DIN VDE 0105-100:2009-10 für den Betrieb von elektrischen Anlagen<br />
(5.3.101.0.4) gibt vor: Bei Anlagen, die im normalen Betrieb einem<br />
wirksamen Managementsystem für vorbeugende Unterhaltung<br />
und Wartung unterliegen, dürfen die wiederkehrenden Prüfungen<br />
durch die angemessene Durchführung einer dauernden Überwachung<br />
und Wartung der Anlage und all ihrer Betriebsmittel durch<br />
Elektrofachkräfte ersetzt werden. Geeignete Nachweise müssen<br />
zur Verfügung gehalten werden. In der DGUV Vorschrift 3 (ehemals<br />
BGV A3) wird ebenfalls die Möglichkeit eingeräumt, durch eine ständige<br />
Überwachung die Fristen für Prüfungen zum Erhalt des ordnungsgemäßen<br />
Anlagenzustandes anzupassen.<br />
Durchführungsanweisung zur DGUV Vorschrift 3<br />
Ortsfeste elektrische Anlagen und Betriebsmittel gelten als ständig<br />
überwacht, wenn sie kontinuierlich von Elektrofachkräften instandgehalten<br />
werden und durch messtechnische Maßnahmen im Rahmen<br />
des Betreibens (z. B. Überwachen des Isolationswiderstandes)<br />
geprüft werden. Demnach können geerdete Anlagen (TN-S-Systeme)<br />
mit einem selektiven System zur Differenzstrom-Überwachung<br />
(RCM) ausgerüstet werden. Eine Verschlechterung der Isolation<br />
führt zu einer messbaren Veränderung im Differenzstrom der Anlage.<br />
Der Betreiber wird komfortabel über eine Alarmmeldung per<br />
E-Mail informiert.<br />
Das Abschalten für herkömmliche Isolationsmessungen, auch nur<br />
für kurze Zeiten, gehört durch den gezielten Einsatz von selektiven<br />
Differenzstrom-Überwachungssystemen (RCMS) der Vergangenheit<br />
an. Die Verfügbarkeit einer elektrischen Anlage wird erhöht, Störströme<br />
werden in der Entstehungsphase lokalisiert und der Kostenaufwand<br />
für die Isolationsmessung bei der Wiederholungsprüfung<br />
elektrischer Anlagen und Betriebsmittel wird minimiert.<br />
Ungeerdete Stromversorgung (IT-System)<br />
Für Anlagen, bei denen eine Abschaltung oder ein ungeplanter Stillstand<br />
mit hohen Kosten verbunden ist, bietet das ungeerdete System<br />
(IT-System) eine ideale Alternative mit zahlreichen Vorteilen. Im<br />
Gegensatz zu einem TN-S-System ist hierbei kein aktiver Leiter des<br />
IT-Systems geerdet ausgeführt. Aufgrund der bewusst fehlenden<br />
niederohmigen Verbindung zwischen Sternpunkt des Transformators<br />
und PE (Protective Earth) fließt beim Auftreten eines ersten Isolationsfehlers<br />
kein hoher Fehlerstrom. Daraus ergeben sich sehr gute<br />
EMV-Eigenschaften, keine Abschaltungen und eine Einfehler-Sicherheit.<br />
Damit bietet das IT-System von allen Netzformen die<br />
höchste Versorgungssicherheit.<br />
Der Isolationswiderstand im IT-System wird permanent durch ein<br />
Isolationsüberwachungsgerät gemessen, das bei kritischen Veränderungen<br />
einen Alarm erzeugt. Ein erster Isolationsfehler führt nicht<br />
wie im geerdeten System zur automatischen Abschaltung der Anlage,<br />
sondern kann im Fehlerfall weiterbetrieben werden. Aufgrund<br />
dieser Besonderheit wird bei besonders kritischen Applikationen<br />
(z. B. Intensivstationen, Operationsräumen, Chemieanlagen, usw.)<br />
immer ein IT-System verwendet.<br />
Ein Isolationsüberwachungsgerät im IT-System erfüllt somit die Anforderungen<br />
nach DIN VDE 0105-100:2015-10 „Betrieb von elektrischen<br />
Anlagen“ und DGUV Vorschrift 3 nach einer permanenten<br />
Überwachung, sodass keine wiederkehrende Isolationsmessung<br />
und Anlagenabschaltung notwendig ist. Vollständigkeitshalber sei<br />
hier noch erwähnt, dass alle anderen Prüfungen wie Sichtprüfung,<br />
Schleifenwiderstandsmessung weiterhin durchgeführt werden<br />
müssen. Diese können jedoch im laufenden Betrieb durchgeführt<br />
werden.<br />
ge<br />
www.bender.de<br />
Weitere Informationen<br />
über das IT-System:<br />
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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 89
AUTOMATISIERUNG<br />
SERIE<br />
SERIE<br />
Am Beispiel der Norm für<br />
Drehmaschinen wird der praktische<br />
Umgang mit der Sicherheitstechnik<br />
aufgezeigt<br />
Bild: Euchner<br />
Sicherheitstechnik für Maschinen – Teil 1<br />
Praktischer Umgang mit Normen<br />
Gerade im Bereich der Sicherheitstechnik kann man zuweilen den Überblick verlieren, wann welche<br />
Norm auf welche Art und Weise eingesetzt werden soll. Um Maschinenbauern einen hilfreichen Überblick<br />
zu geben, starten wir in dieser Ausgabe eine Serie kompakter Beiträge, die sich mit den einzelnen<br />
Phasen der Entwicklung der Sicherheitstechnik einer Maschine beschäftigt.<br />
Autor: Jens Rothenburg, Produktmanager sowie Normenexperte bei Euchner<br />
Normen zur Sicherheit von Maschinen werden in drei Gruppen<br />
unterteilt: A-Normen sind übergeordnete Normen, die für alle<br />
Maschinen gelten. B-Normen befassen sich mit Sicherheitsaspekten<br />
oder mit Produktgruppen. Außerdem sind sie für alle Arten von<br />
Maschinen geeignet. C-Normen wiederum behandeln die Sicherheit<br />
von speziellen Maschinentypen, wie Fräs- oder Drehmaschinen –<br />
was sie für einen Maschinenbauer besonders wichtig macht. Sie<br />
referenzieren häufig übergeordnete Normen und nutzen diese<br />
somit normativ. Es gibt aber auch Fälle, in denen C-Normen gänzlich<br />
andere Forderungen stellen, als B-Normen. Im Rahmen der mit<br />
dieser Ausgabe startenden Artikelserie werden die übergeordneten<br />
A- und B-Normen betrachtet und es wird erläutert, wie sie im praktischen<br />
Umgang gut zu nutzen sind.<br />
Konformitätsvermutung<br />
Wenn Normen zur Beurteilung der in einer Maschine verwendeten<br />
Sicherheitstechnik genutzt werden, hat ein Maschinenbauer einen<br />
Vorteil – bei der Anwendung von harmonisierten Normen darf vermutet<br />
werden, dass die Maschinenrichtlinie, also das Gesetz, einge-<br />
halten wird. Als Beispiel soll die EN ISO 23125 – „Werkzeugmaschinen<br />
- Sicherheit – Drehmaschinen“ verwendet werden. Diese Norm<br />
ist eine C-Norm und sie ist harmonisiert. Als harmonisiert werden<br />
Normen bezeichnet, die unterhalb einer europäischen Richtlinie in<br />
einer Liste aufgeführt sind, die im Amtsblatt der EU veröffentlich ist.<br />
Die Liste ist im Internet auf dem Europa-Server zu finden<br />
(http://hier.pro/rgm9m). Durch Anwendung dieser Norm können somit<br />
die Forderungen der Maschinenrichtlinie für eine Drehmaschine<br />
erfüllt werden.<br />
Aufbau der Normen<br />
Der erste Abschnitt in jeder Norm definiert ihren Anwendungs -<br />
bereich. Das ist auch der wichtigste Abschnitt, da ausgesagt wird,<br />
für welche Maschinentypen beziehungsweise Produkte die Norm<br />
genutzt werden kann. Bei der EN ISO 23125 sind das:<br />
• Bauart 1: Handgesteuerte Drehmaschine ohne numerische<br />
Steuerung<br />
• Bauart 2: Handgesteuerte Drehmaschinen mit begrenzten<br />
numerischen Steuerungsfähigkeiten<br />
• Bauart 3: Numerisch gesteuerte Drehmaschinen und<br />
Drehzentren<br />
• Bauart 4: Einzel- oder Multispindel-Drehautomaten<br />
90 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
SERIE<br />
SERIE<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
SERI<br />
Verriegelungseinrichtungen<br />
und Zuhaltungen im Sinne<br />
der EN ISO 14119<br />
Bild: Euchner<br />
Im zweiten Abschnitt sind normative Verweise aufgelistet. Die Liste<br />
enthält alle Normen, die von der EN ISO 23125 referenziert werden.<br />
Hier finden sich sehr viele B-Normen und auch die derzeit einzige<br />
A-Norm, die EN ISO 12100. Auf diese übergeordneten Normen soll,<br />
wie bereits erwähnt, in dieser Artikelserie eingegangen werden.<br />
Alle Entwicklungsphasen abdecken<br />
Die Reihenfolge der einzelnen Artikel folgt den Phasen bei der Entwicklung<br />
der Sicherheitstechnik einer Maschine. Im ersten Schritt<br />
ist eine Risikobeurteilung erforderlich. Die Risikobeurteilung ist das<br />
Hauptthema der EN ISO 12100 – „Sicherheit von Maschinen - Allgemeine<br />
Gestaltungsleitsätze – Risikobeurteilung und Risikominderung“.<br />
Daran anschließend sollen beispielhaft einige Schutzeinrichtungen<br />
ausgewählt werden. Hierzu werden die EN ISO 14119 –<br />
„Sicherheit von Maschinen – Verriegelungseinrichtungen in Verbindung<br />
mit trennenden Schutzeinrichtungen - Leitsätze für Gestaltung<br />
und Auswahl“ sowie die EN ISO 14120 – „Sicherheit von Maschinen<br />
- Trennende Schutzeinrichtungen – Allgemeine Anforderungen<br />
an Gestaltung, Bau und Auswahl von feststehenden und beweglichen<br />
trennenden Schutzeinrichtungen“ verwendet. Weitere Normen<br />
rund um die trennenden Schutzeinrichtungen, die sich mit dem<br />
Abstand zur Gefahrenstelle oder auch den Öffnungen in der Schutzabdeckung<br />
beschäftigen, sollen ebenfalls thematisiert werden.<br />
Unter Verwendung der beiden Teile der EN ISO 13849 – „Sicherheit<br />
von Maschinen - Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen“ werden<br />
dann zum Schluss der Reihe die kompletten Sicherheitskreise<br />
beurteilt.<br />
ik<br />
www.euchner.de<br />
Bild: Euchner<br />
Jens Rothenburg arbeitet bei<br />
Euchner im Produktmanagement<br />
und betreut Normengremien,<br />
Berufsgenossenschaften sowie<br />
Verbände<br />
Für 24-polige Steckverbinder<br />
Zum Schutz<br />
vor Staub &<br />
Schmutz<br />
Für Standardausbrüche<br />
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Kabeldurchlass mit Bürstenleiste<br />
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Halle 1A | Stand 320<br />
Liste der harmonisierten Maschinen-Normen<br />
auf dem Europa-Server:<br />
http://hier.pro/rgm9m<br />
www.icotek.com<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 91
AUTOMATISIERUNG<br />
NEWS<br />
GigE-Industriekameras mit PoE von IDS für die Fabrikautomation<br />
Erfüllen die Schutzart IP65/67<br />
Torsionsfähige Hochgeschwindigkeitsleitung bei Lapp<br />
Etherline-Portfolio erweitert<br />
Bild: IDS<br />
Mit den Modellen UI-5260FA<br />
und UI-5280FA sind die ersten<br />
Industriekameras aus der GigEuEye-FA-Serie<br />
von IDS lieferbar.<br />
Die Kameras sind mit dem<br />
2,3-MP-CMOS-Sensor IMX249<br />
bzw. dem 5-MP-CMOS-Sensor<br />
IMX264 von Sony ausgestattet.<br />
Die GigE-Industriekameras mit<br />
PoE sind konsequent für die<br />
Fabrikautomation ausgelegt und<br />
entsprechend hart im Nehmen.<br />
Gehäuse, Steckverbinder, Objektivtuben<br />
und Kabel erfüllen die<br />
Anforderungen der Schutzart<br />
IP65/67 und schützen das Kamerasystem<br />
vor Schmutz, Staub,<br />
Spritzwasser oder Reinigungsmitteln<br />
sowie vor einem versehentlichen<br />
Verstellen der Objek -<br />
tive. Zu den Features gehören<br />
auch verschraubbare Anschlüsse<br />
und Power-Over-Ethernet für Einkabelbetrieb<br />
bis 100 m. Erhältlich<br />
sind die Kameras wahlweise<br />
mit der IDS-Software-Suite<br />
oder künftig auch mit GigE-<br />
Vision-Firmware. Das Modell<br />
UI-5260FA mit dem 2,35-MP-<br />
Sensor bietet die Bildformate 4:3<br />
und 16:9. Die Kamera erreicht bei<br />
voller Auflösung von 1936 x 1216<br />
Pixel 47 fps und schöpft damit<br />
die GigE-Bandbreite voll aus. Mit<br />
ihrem hohen Dynamikbereich<br />
und dem guten Signal-Rausch-Abstand<br />
sorgt sie für kontrastreiche<br />
und nahezu<br />
rauschfreie Bilder,<br />
die selbst bei schwachen<br />
oder wechselnden<br />
Lichtverhältnissen<br />
überzeugen. Mit<br />
dem 2/3“-Global-<br />
Shutter CMOS-Sensor<br />
IMX264 (5 MP)<br />
erfüllt die UI-5280FA<br />
hohe Anforderungen<br />
an Lichtempfindlichkeit und<br />
Dynamik bei gleichzeitig sehr<br />
geringem Dunkelrauschen. Die<br />
hohe NIR-Empfindlichkeit macht<br />
das für menschliche Augen<br />
Unsichtbare sichtbar. Sie liefert<br />
Bilder im 4:3-Format mit einer<br />
Bildrate von 23 fps. Das IDSeigene<br />
Treiberpaket unterstützt<br />
die Features der CMOS-Sen -<br />
soren und bietet viele Sonderfunktionen.<br />
mc<br />
www.ids-imaging.de<br />
Im industriellen Umfeld müssen<br />
große Datenvolumina schnell<br />
und sicher von einem Gerät<br />
zum andern übertragen werden.<br />
Die Lapp-Gruppe hat deshalb<br />
ihr Etherline-Portfolio um zwei<br />
Hochgeschwindigkeitsleitungen<br />
für industrielles<br />
Ethernet, darunter<br />
eine torsionsfähige<br />
und profinetkonforme<br />
Cat.-7-Leitung,<br />
erweitert. Beide Leitungen<br />
erreichen Datenraten<br />
nach Cat. 7,<br />
also 10 GBit/s im<br />
Frequenzband bis<br />
600 MHz. Das ist<br />
z. B. für Anwendungen interessant,<br />
bei denen von Sensoren<br />
oder hochauflösenden Kameras<br />
große Datenmengen anfallen.<br />
Beide Leitungen haben zudem<br />
einen robusten und halogenfreien<br />
PUR-Mantel. Unterschiede<br />
gibt es im Innenaufbau und bei<br />
den weiteren Eigenschaften: So<br />
lässt sich die Etherline Torsion<br />
Cat. 7 auf einer Länge von 1 m<br />
um 180° in beide Richtungen<br />
tordieren und das mindestens<br />
5 Mio. Mal. Das Kabel kommt dabei<br />
ohne Füller aus, was die Konfektion<br />
erleichtert, da die Adern<br />
nur von einem Trennkreuz aus<br />
Polyethylen am Platz gehalten<br />
werden. Bei der <strong>Konstruktion</strong> haben<br />
die Lapp-Ingenieure auf eine<br />
Bild: U.I. Lapp<br />
besonders geringe Toleranz beim<br />
Wellenwiderstand von ±5 %<br />
geachtet – erlaubt ist laut Norm<br />
etwa ±15 %. Dies verbessert die<br />
Übertragungseigenschaften auch<br />
auf kurzen Distanzen. Die Leitung<br />
ist nach UL CMX gelistet,<br />
kann also in Nordamerika für<br />
Anwendungen außerhalb von<br />
Schaltschränken eingesetzt werden.<br />
Die Etherline Cat. 7 Flex ist<br />
dagegen nach AWM Style gelistet<br />
und damit in Nordamerika für<br />
Anwendungen im Schaltschrank<br />
geeignet. Sie ist flexibel, allerdings<br />
nicht für dauerhafte Bewegungen<br />
ausgelegt. Aufgrund von<br />
dünnen Aderquerschnitten hat<br />
sie einen Außendurchmesser<br />
von nur 6,4 mm und einen Biegeradius<br />
vom 4-fachen des Außendurchmessers<br />
– das entspricht<br />
weniger als 26 mm. Die Leitung<br />
ist damit besonders für gut<br />
gefüllte Schaltschränke geeignet,<br />
in denen es eng zugeht. ik<br />
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92 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
NEWS<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
MVTec: Release 3 der Merlic-Software macht Machine Vision anwendungsfreundlicher<br />
Bar- und Datacodes besser lesen<br />
Release 3 der Machine-<br />
Vision-Software Merlic<br />
macht laut Anbieter<br />
MVTec das Erstellen von<br />
Applikationen für die<br />
industrielle Bildverarbeitung<br />
noch komfortabler<br />
und nutzerfreundlicher.<br />
Die Technologien für die<br />
optische Zeichenerkennung<br />
(OCR) wurden weiter<br />
verbessert. So bietet<br />
Merlic 3 jetzt einen auf<br />
Deep-Learning-Technologien<br />
basierenden OCR-Klassifikator, der auf<br />
zahlreiche unterschiedliche Schriftarten angewendet<br />
werden kann. Dies ermöglicht eine<br />
höhere Erkennungsrate von Zahlen- und Zeichenkombinationen,<br />
etwa auf Werkstücken<br />
zur sicheren Identifikation. Unterstützt wird<br />
nun auch das robustere<br />
Lesen von Dot-Print-<br />
Schriften. Verbessert wurde<br />
zudem das Lesen von<br />
Bar- und Datacodes: Außerdem<br />
lassen sich QR-<br />
Codes mit uneinheitlicher<br />
Spaltenbreite auslesen.<br />
Die Software liest teilweise<br />
verdeckte oder teils<br />
defekte Barcodes. Optimiert<br />
wurden zudem die<br />
Erkennung von ECC-<br />
200-Codes mit fehlendem<br />
Finder-Pattern sowie die Robustheit gegenüber<br />
falschen Positiven. Bestandskunden<br />
können die Software unter www.merlic.de/<br />
download herunterladen.<br />
mc<br />
www.mvtec.de<br />
www.merlic.de<br />
Bild: MVTec<br />
Creating Connectors<br />
70% mehr Kontakte,<br />
50% weniger Arbeit<br />
In den Standardbaugrößen<br />
(6-, 10-, 16-, und 24-polig) sind bei<br />
den neuen CDSH Steckverbindereinsätzen<br />
nun 9, 18, 27 und 42 Kontakte<br />
vorhanden, die sich durch die<br />
Schnellanschlusstechnik SQUICH ®<br />
in der Hälfte der üblichen Zeit auf<br />
Knopfdruck verdrahten<br />
lassen.<br />
Rundsteckverbinder von Yamaichi<br />
Serie weiter ausgebaut<br />
Bild: Yamaichi<br />
Yamaichi Electronics baut die Push-Pull-Rundsteckverbinder<br />
des Typs Y-Circ P weiter aus.<br />
So wird nun neben der B-Serie auch die S-Serie<br />
mit hermaphroditischen Isolatoren angeboten.<br />
Das hermaphroditische Steckgesicht<br />
bedeutet, dass der Isolator geteilt ist und somit<br />
in Stecker und Buchse Male- und Female-<br />
Kontakte verbaut sind. Das ermöglicht ein<br />
einfaches und sicheres Stecken. Ebenso wie<br />
bei der B-Serie lässt sich die Assemblierung<br />
durch die identischen Halbschalen leicht und<br />
fehlerfrei durchführen. Zusätzlich besitzen<br />
alle Steckverbinder der S-Serie ebenfalls eine<br />
Markierung in Form eines blauen Punktes,<br />
der das Stecken und Finden der Kodierung<br />
erleichtert. Die S-Serie ist wie die B-Serie in<br />
IP50-Schutzklasse ausgeführt.<br />
mc<br />
www.yamaichi.eu<br />
Phoenix Contact bietet WLAN-Lösung an<br />
Für den Maschinenbau<br />
Das Funkmodul WLAN 1100 von Phoenix<br />
Contact vereint Access Point und Antennentechnik<br />
in nur einem Gerät. Im Gegensatz<br />
zum klassischen Konzept wird es nicht im<br />
Schaltschrank, sondern wie eine Antenne<br />
direkt auf Maschinen, mobilen Fahrzeugen<br />
oder Schaltschränken installiert. Zwei integrierte,<br />
leistungsstarke Antennen mit Mimo-<br />
Technologie sorgen für Empfang überall, wo<br />
er benötigt wird. Das Konzept ermöglicht<br />
dem Anwender nicht nur eine kostengünstige<br />
sondern auch eine besonders einfache<br />
WLAN-Anbindung der Maschine. Eine aufwändige<br />
WLAN-Planung und Installation der<br />
Antennentechnik entfällt. Da das Funkmodul<br />
keinen Platz im Schaltschrank benötigt, kann<br />
es einfach nachgerüstet werden. Auch für<br />
raue Industrieumgebungen ist das Funk -<br />
modul geeignet. Es ist stoßfest nach IK08<br />
und hält somit auch stärkeren mechanischen<br />
Belastungen stand.<br />
mc<br />
www.phoenixcontact.com<br />
Bild: Phoenix Contact<br />
Hohe Kontaktdichte in Standardbaugrößen<br />
ohne zu crimpen<br />
Werkzeuglose Anschlusstechnik<br />
SQUICH ® ermöglicht 50% Zeitersparnis<br />
bei der Verdrahtung<br />
Messpunkt auf jedem Kontakt<br />
Vibrationssicher und wartungsfrei<br />
durch Käfigzugfederprinzip<br />
Einfach zu dokumentierende<br />
Codiermöglichkeit<br />
10A 400V 6kV 3<br />
10A 400V/690V 6kV 2<br />
ILME – perfekt gesteckt<br />
ILME GmbH<br />
Max-Planck-Str. K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 12, 51674 06 2017 Wiehl 93<br />
www.ilme.de
AUTOMATISIERUNG<br />
NEWS<br />
Turck: Schaltschrankwächter für relevante Umgebungsvariablen<br />
Für den Einsatz in der Fabrikautomation<br />
B&R stellt Industrie-PCs auf 7. Generation-Core-i-Basis vor<br />
Mit vielfältigen Schnittstellen<br />
Bild: Turck<br />
Der IM12-CCM erfasst nicht korrekt<br />
geschlossene Türen sowie<br />
das Überschreiten von Feuchteund<br />
Temperaturgrenzwerten. Er<br />
registriert auch unbefugten Zugriff<br />
an Schaltschränken, was ihn<br />
zum Manipulationsschutz im<br />
Rahmen des IT-Sicherheitsgeset-<br />
Conrad Business: C-Control Industrial IoT-Box 100<br />
Echtzeit-Monitoring-Lösung<br />
zes befähigt. Das 12,5 mm<br />
schmale Hutschienengerät lässt<br />
sich auch leicht in bestehenden<br />
Schaltschränken installieren. Der<br />
IM12-CCM besitzt einen internen<br />
Datenlogger mit Zeitstempel<br />
und speichert Daten bis zu zwei<br />
Jahre. So können Anwender<br />
schleichende Veränderungen<br />
auch über längere Zeiträume erkennen.<br />
Über eine Schnittstelle<br />
lassen sich zwei Schaltschrankwächter<br />
im Master-Slave-Mode<br />
betreiben, um den Türschluss<br />
und die anderen Grenzwerte<br />
gleichzeitig an zwei Punkten im<br />
Schaltschrank zu überwachen.<br />
Der Master verarbeitet die Daten<br />
des Slaves und sendet ein Signal<br />
an die Steuerung.<br />
ge<br />
www.turck.com<br />
Die B&R-Industrie-<br />
PC-Serie Automation<br />
PC 3100 vereint die<br />
Vorzüge eines kompakten<br />
Gehäuses<br />
mit der Leistungs -<br />
fähigkeit der Corei-Prozessoren.<br />
Die<br />
PCs stehen als kompakter<br />
Box-PC (Automation PC<br />
3100) oder als Panel-PC (Panel<br />
PC 3100) zur Verfügung und weisen<br />
eine Vielzahl an modularen<br />
Schnittstellenoptionen auf. Auf<br />
zwei Steckplätzen können verschiedene<br />
Interfacekarten für<br />
serielle Schnittstellen, Ethernet,<br />
CAN und Powerlink betrieben<br />
werden. Zudem steht eine USV-<br />
Lösung und eine Audio-Schnittstelle<br />
zur Auswahl. Die PCs bieten<br />
Slots für zwei Datenträger im<br />
industrietauglichen Format CFast.<br />
Je Datenträger sind bis zu 256<br />
GByte möglich. Die CFast-Karten<br />
Bild: B&R<br />
lassen sich für höhere Ausfallsicherheit<br />
auch als Raid-Verbund<br />
betreiben. Die Prozessoren basieren<br />
auf der 7. Core-i-Generation<br />
von Intel. Sie sind über einen<br />
weiten Bereich skalierbar, vom<br />
Celeron bis hin zum Core i7. Alle<br />
Varianten sind lüfterlos und kommen<br />
daher ohne rotierende Teile<br />
aus. Mit ihrer Performance bei<br />
kompakten Abmessungen positioniert<br />
sich die Serie 3100 zwischen<br />
der ultrakompakten Serie<br />
2100 und den High-End-PCs der<br />
Serie 900/910.<br />
mc<br />
www.br-automation.com<br />
Bild: Conrad Business<br />
Unter dem Namen C-Control Industrial<br />
IoT-Box 100 bietet Conrad<br />
Business Supplies ab sofort<br />
in Zusammenarbeit mit der Line-<br />
Metrics eine einfach zu nutzende<br />
Gesamtlösung zur Überwachung<br />
verschiedener Parameter für Unternehmen<br />
an, die mithilfe von<br />
Sensorwerten Optimierungen,<br />
Effizienzsteigerungen oder Präventionen<br />
von Problemen erzielen<br />
wollen. Ob für die Überwachung<br />
der Auslastung von An -<br />
lagen, Energieverbräuche von<br />
Gebäuden, dem Füllstand von<br />
Öltanks, der Raumtemperatur eines<br />
Büros oder eine beliebige<br />
Kombination unterschiedlicher<br />
Messwerte in kleinen Betrieben<br />
bis hin zu größeren Unternehmen<br />
– die C-Control Industrial<br />
IoT-Box 100 bietet die Möglichkeit,<br />
Maschinen, Gebäude oder<br />
Anlagen zu vernetzen und digital<br />
abzubilden. Die C-Control-Industrial-IoT-Lösung<br />
besteht aus<br />
Hardware, Kommunikation und<br />
Cloud-Services, durch das einfache<br />
Plug-and-play-Konzept ist<br />
jedes Unternehmen im Stande<br />
die Inbetriebnahme ohne IT- und<br />
Programmieraufwand vorzunehmen.<br />
Über acht Universaleingänge<br />
(0 bis 10 V) und Modbus RTU<br />
485 werden Sensordaten erfasst<br />
und über das Mobilfunknetz an<br />
die C-Control Industrial IoT Cloud<br />
übertragen. Durch die voraktivierte<br />
SIM-Karte und die weltweite<br />
GSM-Abdeckung gehören Sorgen<br />
um Konnektivität der Vergangenheit<br />
an. So kann sich der Anwender<br />
sofort auf die Optimierung<br />
und Auswertung der Daten<br />
konzentrieren.<br />
ge<br />
www.conrad.biz<br />
Polytec: Dunkelfeld-Ringleuchten mit 15 bis 246 mm Innendurchmesser<br />
Dunkelfeld-Beleuchtung in allen Größen<br />
Die Dunkelfeld-Ring-LED-Leuchten<br />
sind ab Lager in Größen zwischen<br />
15 und 246 mm Innendurchmesser<br />
erhältlich und damit<br />
für viele Bildverarbeitungsanwendungen<br />
geeignet. Auch anwenderspezifische<br />
Größen, die<br />
über die Standardmaße hinausgehen,<br />
sind auf Anfrage kurzfristig<br />
lieferbar. Neben dem Ringlicht-Durchmesser<br />
spielt der horizontale<br />
Abstrahlwinkel oft eine<br />
wichtige Rolle. Wenn der Arbeitsabstand<br />
zur Oberfläche des Objekts<br />
20 mm übersteigt, ist der<br />
Abstrahlwinkel zu flach, um die<br />
nötigen Reflexionen zu erzeugen.<br />
Deshalb sind spezifische<br />
Anpassungen des Abstrahlwinkels<br />
zwischen 70 und 90° möglich.<br />
Die Auswahl der verfügbaren<br />
Lichtfarben umfasst Rot,<br />
Grün, Blau, Weiß, IR sowie UV.<br />
Als LED-Controller stehen sowohl<br />
Dauerlicht- als auch Strobo-<br />
skop-Controller in 1- bis 4-kanaliger<br />
Ausführung, mit Analog-,<br />
Ethernet- oder RS-232-Schnittstelle<br />
sowie externem oder internem<br />
Dimmer zur Wahl. Für einfache<br />
Anwendungen wird ein<br />
24-V-Inline-Controller, der platzund<br />
kostensparend ins Stromversorgungskabel<br />
integriert ist, angeboten.<br />
mc<br />
www.polytec.de<br />
Bild: Polytec<br />
94 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
NEWS<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
Stemmer Imaging: GigE-Kameraserie mit 9- und 12-MP-Sensoren ergänzt<br />
9-MP-Modell schafft Bildraten bis 56 fps<br />
Teledyne Dalsa ergänzt seine<br />
GigE-Vision-Industriekameraserie<br />
Genie Nano mit den<br />
Pregius-Sensoren IMX255-<br />
und IMX253 von Sony. Die<br />
IMX253-Sensoren mit 12 MP<br />
der Genie-Nano-Modelle<br />
M4040 und C4040 ermög -<br />
lichen eine Auflösung von<br />
4112 x 3012 Pixeln. Die Bildrate<br />
lässt sich dank GigE-<br />
Vision-Unterstützung und Turbo-Drive-Technologie<br />
von 9,7<br />
auf 21 fps steigern. Mithilfe einer Kombina -<br />
tion aus Burst-Modus und Turbo-Drive kann<br />
diese ohne Einbußen bei der Bildqualität auf<br />
40 fps bei voller Auflösung gesteigert werden.<br />
Die IMX255-Sensoren mit 9 MP (4112 x<br />
2176 Pixel) der Genie-Nano-Modelle M4060<br />
und C4060 erlauben mithilfe der Kombination<br />
Hummel bietet umfangreiches Gerätesteckersortiment<br />
Mit viel Leistung auf engem Raum<br />
Neun unterschiedliche Gerätesteckervarianten sowie<br />
Kabel-, Kupplungs- und Winkelstecker sowohl als frei konfektionierbare<br />
als auch als umspritzte Variante gehören<br />
zum Sortiment. Und jede Bauform gibt es in den vier unterschiedlichen<br />
Kodierungen K, L, S und T. Bei den unterschiedlichen<br />
Gerätesteckern stehen dem Konstrukteur<br />
zahlreiche Optionen offen: Varianten mit Flansch oder als<br />
Einlochmontage, als Vorderwand- oder Hinterwandmontage,<br />
mit Innengewinde oder Außengewinde. Auch eine<br />
orientierbare Variante ist im Programm. Damit lässt sich<br />
die Kodierung des Gerätesteckverbinders auch nach der<br />
Montage noch in die gewünschte Richtung orientieren.<br />
Der M12-Power (K+L) ermöglicht die Übertragung von<br />
16 A. Durch den Einsatz neuer Werkstoffe wird diese Steckerserie<br />
auch hohen mechanischen Ansprüchen gerecht.<br />
In gestecktem Zustand erfüllt der Steckverbinder<br />
die Schutzarten IP67 und IP69K. Der Temperaturbereich<br />
für die K- und L-kodierten Stecker geht bis zu +125 °C.<br />
Mit ihren hochwertigen und robusten Metallgehäusen<br />
sind die M12-Stecker auch für besonders anspruchsvolle<br />
Anwendungen in rauen Umgebungen hervorragend<br />
geeignet.<br />
ge<br />
www.hummel.com<br />
aus Burst-Modus und Turbo-<br />
Drive Bildraten von 56 fps. Mit<br />
Turbo-Drive sind konstante<br />
Datenraten von 31 fps möglich<br />
oder 14,3 fps ohne Turbo-<br />
Drive. Alle Kameramodelle<br />
sind mit Teledyne Dalsas Trigger-to-Image-Reliability<br />
(T2IR)<br />
ausgestattet, eine integrierte<br />
Kombination aus Hardwareund<br />
Softwarefunktionen, die<br />
vor Datenverlust schützt und<br />
so die Zuverlässigkeit von Inspektionssystemen<br />
verbessert. Das robuste<br />
Gehäuse misst 44 mm x 29 mm x 21 mm<br />
und wiegt 46 g. Der erweiterte Temperaturbereich<br />
wird mit -20 bis +60 °C angegeben.<br />
Die vier neuen Modelle sind als Monochromoder<br />
Farbversionen erhältlich.<br />
mc<br />
www.stemmer-imaging.de<br />
Bild: Stemmer Imaging<br />
Bild: Hummel<br />
Transponder-Sicherheitstechnik von Sick<br />
Erfahrung schaltet sicher<br />
Mit dem Transponder-Sicherheitsschalter<br />
STR1 bietet Sick in Kombination mit den Sicherheitssteuerungen<br />
ein perfekt aufeinander<br />
abgestimmtes System für Anwendungen,<br />
bei denen ein hoher Manipulationsschutz<br />
gefordert ist. Maschinenhersteller<br />
können nun je nach Codierungsstufe auf geforderte<br />
zusätzliche Montagemaßnahmen<br />
verzichten, z. B. auf verdeckte Montage,<br />
Montage außerhalb der Reichweite oder eine<br />
zusätzliche Verriegelung zum Plausibilitäts -<br />
check. Der hohe Manipulationsschutz des<br />
STR1 wird durch die verfügbaren Codierungsarten<br />
(universell, eindeutig und permanent)<br />
gewährleistet. Er hat überwachte Halbleiterausgänge<br />
(OSSDs), kann einzeln oder in<br />
Reihe sicher geschaltet werden und erfüllt<br />
Performance-Level PL e (EN ISO 13849). Er<br />
verfügt über ein kompaktes Vistal-Gehäuse,<br />
das eine hohe mechanische Festigkeit gewährleistet.<br />
Die elektromagnetische Verträglichkeit<br />
(EMV) macht den Sicherheitsschalter<br />
zusätzlich robust. Drei unterschiedlich große<br />
Betätiger, drei aktive Sensorflächen und<br />
unterschiedliche Montagerichtungen am Betätiger<br />
bieten nahezu unbegrenzte Montagemöglichkeiten<br />
und machen den STR1 dadurch<br />
sehr flexibel und einfach integrierbar.<br />
Da ein Sensor für verschiedene Anwendungen<br />
passt, profitiert der Anwender von einer<br />
reduzierten Lagerhaltung.<br />
ge<br />
www.sick.com<br />
Besuchen Sie uns auf<br />
ZwickRoell.tv<br />
Prüfen mit Verstand<br />
Unsere Leidenschaft<br />
ist Kundenorientierung.<br />
Prüfen mit Verstand.<br />
www.zwick.de<br />
Prüfsysteme<br />
Bild: Sick<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 95
WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />
VERFAHREN<br />
Um das Risiko von Verschleiß und Korrosion auszuschließen,<br />
erhalten Dichtsitze von Papiermaschinen im Nassbereich bei<br />
Pallas eine Keramikbeschichtung durch atmosphärisches<br />
Plasmaspritzen<br />
Bild: Pallas<br />
In eine18 000 °C heiße Plasmaflamme wird eine hochschmelzende,<br />
pulverförmige Keramikverbindung injiziert, die dort im<br />
Mikrosekundenbereich aufschmilzt und durch kinetische<br />
Energie auf die Werkstückoberfläche geschleudert wird<br />
Bild: Pallas<br />
Plasmaspritzen schützt Getriebe für Papiermaschinen im Nassbereich<br />
Der Korrosion keine Chance<br />
Getriebe von Maschinen, die im Nassbereich zum Einsatz kommen, bedürfen eines besonderen<br />
Schutzes vor Korrosion. Bewährt hat sich dabei das thermische Beschichten durch atmosphärisches<br />
Plasmaspritzen. Dabei wird eine sehr verschleiß- und korrosionsfeste Schutzschicht nach Maß<br />
aufgetragen, ohne dabei den Grundwerkstoff der korrosionsgefährdeten Dichtsitze zu verändern.<br />
Ursula Herrling-Tusch, freie Journalistin, Aachen<br />
Wo Drehmomente übertragen oder verändert werden sollen,<br />
entscheiden Verfügbarkeit und Wirkungsgrad über die Wirtschaftlichkeit<br />
der Anlagen. Auch unter anspruchsvollen Bedingungen<br />
sollen Antriebe immer länger, schneller und effizienter arbeiten.<br />
Stillstände sind unter allen Umständen zu vermeiden. Mit modernen<br />
Produktionsanlagen stellt sich die Wolfgang Preinfalk GmbH,<br />
ein führendes Unternehmen für Zahnrad- und Getriebefertigung mit<br />
Sitz in St. Ingbert, seit über 40 Jahren erfolgreich dieser Herausforderung.<br />
Ob im Berg- oder Tagebau, in Industrie oder Umwelttechnik:<br />
Der saarländische Antriebsspezialist bietet für jede Anforderung<br />
maßgeschneiderte Lösungen.<br />
Schutzschicht nach Maß<br />
So lässt ein führender Papierhersteller regelmäßig bei Preinfalk in<br />
kleiner Losgröße Getriebe für seine Papiermaschinen im Nassbereich<br />
anfertigen. Dieser Einsatzbereich stellt an die Oberflächenbeschaffenheit<br />
und Dichtheit der Getriebe besonders hohe Ansprüche.<br />
Der Grundwerkstoff am Dichtsitz ist durch Reibverschleiß der faserverstärkten<br />
Dichtung gefährdet und bietet damit bei der vorherr-<br />
schenden Feuchtigkeit eine Angriffsfläche für Korrosion. Schlimmstenfalls<br />
könnte sie dazu führen, dass Wasser ins Getriebe dringt und<br />
dieses nachhaltig zerstört. Um dieses Risiko zuverlässig auszuschließen,<br />
erhalten die Dichtsitze eine thermische Beschichtung<br />
durch atmosphärisches Plasmaspritzen. Diese Aufgabe vertraut<br />
Preinfalk auf Kundenwunsch der Pallas GmbH & Co. KG im rheinischen<br />
Würselen bei Aachen an, einem ausgewiesenen Experten im<br />
Bereich anspruchsvoller Oberflächentechnik.<br />
Bei dem Verfahren wird eine sehr verschleiß- und korrosionsfeste<br />
Schutzschicht nach Maß aufgetragen, ohne dabei den Grundwerkstoff<br />
der korrosionsgefährdeten Dichtsitze zu verändern. In die ca.<br />
18 000 °C heiße Plasmaflamme wird zu diesem Zweck eine hochschmelzende,<br />
pulverförmige Keramikverbindung injiziert, die dort im<br />
Mikrosekundenbereich aufschmilzt und durch die im Prozess entstandene<br />
kinetische Energie auf die Werkstückoberfläche geschleudert<br />
wird. Dort bilden die Partikel auf dem zu beschichtenden Substrat<br />
eine dichte, stark haftende Schicht, deren hohe Maßgenauigkeit<br />
und Reproduzierbarkeit zu den besonderen Kennzeichen dieses<br />
Verfahrens zählen. Neben der Größe des Bauteils sprechen zudem<br />
die lokal eng begrenzte Bearbeitung – der Spot misst nur 8 mm –<br />
und die exakte Steuerbarkeit der thermischen Belastung für die<br />
Beschichtung der stark beanspruchten Dichtsitze durch Plasma -<br />
spritzen. Die Vorgaben sind dabei hoch: Die Beschichtung der 700 kg<br />
96 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
BESUCHEN SIE UNS<br />
AUF DER POWTECH<br />
26. – 28. SEPT. 2017<br />
HALLE 4A, STAND 431<br />
Bild: Pallas<br />
schweren Großbauteile muss absolut porenfrei sein, eine Rauheit<br />
von R a<br />
0,4 μm aufweisen und nach der Endbearbeitung drallfrei geschliffen<br />
sein. Die Dichtsitze sollen innen und außen beschichtet werden,<br />
wobei es gilt, Rundlauftoleranzen von 1/1000 mm einzuhalten,<br />
damit das Komplettsystem die geforderte Dichtheit hat.<br />
Messbare Qualität in jeder Phase<br />
Nach der Prüfung auf Maßhaltigkeit werden die Zahnräder sorgfältig<br />
entfettet. Da die von Preinfalk bereits einbaufertig geschliffenen Randbereiche<br />
von Pallas weder geschliffen noch bearbeitet werden dürfen,<br />
wird das Zahnrad an diesen Stellen drei- bis vierlagig mit Abdeckband<br />
abgeklebt. Die geschliffene Verzahnung erhält vor dem Strahlen eine<br />
Metallhülse als Schutz. Im nächsten Schritt wird das Zahnrad an den<br />
zu beschichtenden Flächen innen und außen mit Edelkorund gestrahlt.<br />
Durch die exakte Einstellung von Körnung, Strahlwinkel und<br />
Druck lässt sich der benötigte Rauigkeitsgrad zwischen 45 und 55 μm<br />
einstellen und das Ergebnis protokollieren. „Bei uns lässt sich Qualität<br />
in jeder Phase messen“, erklärt Alexander Kalawrytinos, Geschäftsführer<br />
bei Pallas. Durch das Aufrauen wird die Oberfläche aktiviert,<br />
sodass die Schichten gut haften. Die eigentliche Beschichtung<br />
erfolgt anschließend per Roboter auf einem Beschichtungsdrehtisch.<br />
Ohne Umspannen werden dort Außen- und Innensitz am Zahnrad beschichtet.<br />
Um dabei eine gleichmäßige Temperaturverteilung zu gewährleisten,<br />
beschichtet Pallas die Dichtsitze alternierend innen und<br />
außen – 40 bis 50 Mal, bis die 250 μm dicke Schicht aufgebracht ist.<br />
Als Werkstoff kommt Chromoxid Cr O zum Einsatz. Diese harte<br />
2 3<br />
(65HRC) und verschleißfeste Oxidkeramik hat einen sehr geringen<br />
Porenanteil von 3 bis 5 %, der durch die Schichtdicke zu vernachlässigen<br />
ist. Aus diesem Grund gilt sie in der Papierindustrie als Standard.<br />
Im letzten Bearbeitungsschritt werden beide Sitze in einer Aufspannung<br />
innen und außen auf Endmaß geschliffen und poliert.<br />
Nach einer umfangreichen Endkontrolle auf Maßhaltigkeit, Rundlaufgenauigkeit,<br />
Rautiefe und Schichtdicke erhält Preinfalk die fertig<br />
beschichteten Zahnräder wieder zurück.<br />
jpk<br />
www.pallaskg.de<br />
Detaillierte Informationen zum<br />
thermischen Plasmaspritzen:<br />
http://hier.pro/hA79V<br />
Die Beschichtung der 700 kg<br />
schweren Großbauteile<br />
muss absolut porenfrei sein,<br />
eine Rauheit von Ra 0,4 μm<br />
aufweisen und nach der<br />
Endbearbeitung drallfrei<br />
geschliffen sein<br />
DOCH, DAS GEHT!<br />
Rohrsysteme sind so individuell wie ein Kunstwerk. Und genauso<br />
maßgeschneidert ist auch unser Service. Individuelle Beratung<br />
ist für uns selbstverständlich. Für die Realisierung gibt es unser<br />
unerschöpfliches Sortiment an Standard- und Sonderteilen.<br />
Beeindruckend, was damit alles geht.<br />
www.jacob-rohre.de<br />
Schwingungstechnik<br />
Eine gute Verbindung<br />
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Gummi-Metall-Elemente für den Maschinenbau<br />
zur Schwingungs- und Schallreduzierung<br />
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K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 97
WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />
VERFAHREN<br />
Die Umlenkspiegel<br />
in der Kavität im<br />
Resonator lenken den<br />
Pumpstrahl, der von<br />
den Dioden kommt,<br />
mehrmals durch den<br />
Scheibenkristall<br />
Bild: Trumpf<br />
Neuer Scheibenlaser von Trumpf<br />
Intelligente Systeme für Industrie 4.0<br />
Auf der Fachmesse Laser – World of Photonics in München zeigt Trumpf unter anderem die bereits in<br />
Shanghai vorgestellte neueste TruDisk-Scheibenlasergeneration. Mit ihrem intelligenten Innenleben<br />
soll sie optimale Hardware-Voraussetzungen für eine digitalisierte Zukunft und Industrie 4.0 schaffen.<br />
Jens-Peter Knauer, Redakteur <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />
Neue Konzepte und Technologien für die Lasertechnik von morgen<br />
wird Trumpf vom 26. bis 29. Juni 2017 auf der Fachmesse<br />
Laser – World of Photonics in München vorstellen. „Für uns wird<br />
das eine Messe der Superlative, wir können den Showdown kaum<br />
erwarten“, kündigt Klaus Löffler, Geschäftsführer und Vertriebsleiter<br />
der Trumpf Lasertechnik GmbH, voller Vorfreude an. „Wir wollen unseren<br />
Besuchern zeigen, wie wir uns die Zukunft der Lasertechnik<br />
vorstellen, welche Technologien immer relevanter werden und welche<br />
Vorteile sich daraus für den industriellen und wissenschaftlichen<br />
Einsatz ergeben.“<br />
Revolutionäres Konzept für Ultrakurzpulslaser<br />
Besonderes Augenmerk genießt hierbei ein neues Strahlführungskonzept<br />
für Ultrakurzpulslaser. Trumpf wird in München eine Technologiestudie<br />
vorstellen, die das Potenzial hat, die Lasermaterialbearbeitung<br />
mit Ultrakurzpulslaser zu revolutionieren. Hintergrund: Mit<br />
dem aktuellen Stand der Technik lassen sich ultrakurze Laserpulse<br />
nicht ohne Weiteres durch eine flexible Glasfaser in Richtung Werk-<br />
stück schicken – weil der Laserpuls aufgrund seiner hohen Intensität<br />
die Glasfaser zerstört. Das neue Konzept umgeht dieses Problem<br />
und schafft neue Möglichkeiten der flexiblen Integration von<br />
Laser in Maschinen und Anlagen. Wie das Ganze technisch funktioniert,<br />
will das Unternehmen in München genauer erläutern und vorführen.<br />
„Wir haben es hier mit einem echten Game Changer zu tun“,<br />
erklärt Löffler. „Das, was das erste industriell einsetzbare Laser -<br />
lichtkabel vor rund 30 Jahren war, nämlich der Durchbruch für<br />
Festkörperlaser, ist das neue Strahlführungskonzept heute für die<br />
Ultrakurzpulslaser.“<br />
Scheibenlaser mit intelligentem Innenleben<br />
Aus der vor wenigen Wochen in Shanghai vorgestellten neuen<br />
Scheibenlasergeneration wird in München das zweite TruDisk-<br />
Modell seine Weltpremiere feiern. Laut Herstellerangaben handelt<br />
es sich dabei um die bisher fortschrittlichsten High-Power-<br />
Festkörperlaser auf dem Markt. Besonderes Merkmal ist das intelligente<br />
Innenleben. Damit schafft die neue Scheibenlasergeneration<br />
optimale Hardware-Voraussetzungen für eine digitalisierte Zukunft<br />
und Industrie 4.0. Die Möglichkeit künftiger Zustands- und Trend -<br />
analysen, auch bekannt als Condition Monitoring und Predictive<br />
98 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
VERFAHREN<br />
WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />
Condition Based Services helfen,<br />
eine zuverlässige Produktion mit hoher<br />
Verfügbarkeit sicherzustellen<br />
Der Optikaufbau eines TruDisk-Scheiben -<br />
lasers ist technologiebedingt unempfindlich<br />
gegen Laserstrahlung, die vom Werkstück<br />
reflektiert wird. Das macht ihn<br />
ausgesprochen robust<br />
Bild: Trumpf<br />
Maintenance, ist eine Grundvoraussetzung für die erfolgreiche<br />
Implementierung des Lasers in digitalisierten und vernetzten Fertigungshallen.<br />
„Die neue TruDisk-Generation ist nicht nur die fortschrittlichste und<br />
intelligenteste, sondern gleichzeitig auch die kompakteste und energieeffizienteste<br />
Scheibenlasergeneration, die wir bisher entwickelt<br />
haben“, sagt Klaus Löffle. „In Kombination mit unseren Condition<br />
Based Services für Zustands- und Trendanalysen sind sie das ideale<br />
Produktionsmittel für überlegene Fertigungslinien mit Industrie 4.0.“<br />
Die Condition Based Services sind ein Baustein von TruConnect, der<br />
Trumpf-Technologie für die vernetzte Fertigung und Industrie 4.0.<br />
Sie sollen die Verfügbarkeit und Produktivität vernetzter Laser -<br />
systeme erhöhen und Einsparpotenziale identifizieren.<br />
Alles neu: Steuerung, Dioden, Kühltechnik<br />
Dreh- und Angelpunkt der intelligenten TruDisk-Strahlquelle ist die<br />
neue Steuerung im Inneren, die sogenannte CPX. Sie ist sozusagen<br />
das Gehirn des Lasers – sämtliche Zustandsdaten und Prozess -<br />
parameter laufen dort zusammen. Unterschiedliche Sensoren erfassen<br />
während des Bearbeitungsprozesses beispielsweise die tatsächliche<br />
Laserleistung im Mikrosekundentakt, alle internen und externen<br />
Signalverläufe sowie die Auslastung der Strahlquelle oder<br />
den Zustand zusätzlicher Komponenten. Mit einem cleveren neuen<br />
Feature erhöht die neue TruDisk-Generation die Datenqualität dieser<br />
Messwerte deutlich: Das sogenannte Precision Time Protocol synchronisiert<br />
alle Sensoren und verpasst ihnen einen identischen Zeitstempel.<br />
In Zukunft wird Trumpf mit Hilfe der Condition Based<br />
Services diese – im Vorfeld vom Kunden freigegebenen – Daten und<br />
Parameter auswerten, Algorithmus-basierte Trendanalysen durchführen<br />
und gezielt Maßnahmen ergreifen können, um mögliche<br />
Ausfallrisiken der Laser im Vorfeld zu bestimmen und ungeplante<br />
Stillstände zu vermeiden.<br />
Die zweite entscheidende Weiterentwicklung im Inneren der neuen<br />
Scheibenlasergeneration sind die neuen Laserdioden, die das Unternehmen<br />
in seinem US-Werk in Princeton, New Jersey, entwickelt<br />
und produziert. Die neuen Laserdioden sind kompakter und gleichzeitig<br />
energieeffizienter. Das senkt nicht nur die Betriebskosten,<br />
sondern reduziert auch die Aufstellfläche des Lasers. Letztere ist<br />
mit 0,85 m² der Benchmark für Multikilowatt-Hochleistungslaser.<br />
Auf dieser kleinen Fläche ist auch die intelligente Kühlung des<br />
Lasers integriert, die Zulauftemperaturen des Kühlwassers von bis<br />
zu 26 °C ermöglicht. Daher ist in den meisten Fällen kein externes<br />
Kühlaggregat mehr notwendig.<br />
Bild: Trumpf<br />
Höherer Wirkungsgrad und neue Pulsfunktion<br />
Um die Energieeffizienz zu steigern, hat Trumpf nicht nur den<br />
Wirkungsgrad erhöht, sondern den Laser zudem mit einer neuen<br />
Pulsfunktion ausgestattet. Diese erlaubt es, selbst bei sehr kurzen<br />
Laser-Off-Zeiten zwischen zwei Bearbeitungsschritten den Strom<br />
der Pumpdioden auf null Ampere herunterzufahren. Hinzu kommt<br />
ein intelligentes Energiemanagement, bei dem der Laser je nach Arbeitsvorgang<br />
zwischen unterschiedlichen Energiesparmodi wechseln<br />
kann. Das reduziert den Energieverbrauch auf ein Mindestmaß.<br />
Der ebenfalls überarbeitete Optikaufbau des Scheibenlasers sorgt<br />
für eine optimale Ausnutzung des Dioden-Pumplichts.<br />
Der Scheibenlaser ist robust und für den rauen industriellen Einsatz<br />
geeignet. Dank modularem Aufbau lassen sich einzelne Komponenten<br />
und Funktionen auch vor Ort nachrüsten. Dabei ist das Anwendungsspektrum<br />
des Lasers sehr breit: vom Automobilbau über die<br />
Luft- und Raumfahrt, die Medizintechnik und Elektronik bis zur Zuliefer-<br />
und Schwerindustrie.<br />
www.trumpf.com<br />
Laser – World of Photonics: Halle A2, Stand 330<br />
Direkt zur Übersicht der Anwendungen:<br />
http://hier.pro/H3fst<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 99
WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />
NEWS<br />
Thermoplastisches Polyurethan von BASF für Folien, Gewebe, Membranen und Garne sowie Schmelzklebstoffe<br />
Kunststoff zur Herstellung einer Vielzahl von Basismaterialien für die Textilindustrie<br />
Bild: BASF<br />
Die BASF präsentierte auf der Techtextil ihre<br />
Kompetenz bei Folien, Membranen, Geweben<br />
und Garnen sowie Schmelzklebstoffen –<br />
alle basierend auf Elastollan, dem thermoplastischen<br />
Polyurethan (TPU) des Unternehmens.<br />
Aufgrund seiner hohen Elastizität und<br />
mechanischen Belastbarkeit<br />
eignet sich der Kunststoff zur<br />
Herstellung einer Vielzahl<br />
von Basismaterialien für die<br />
Textilindustrie. Für den Einsatz<br />
als Laminierfolie für<br />
bedruckte Textilien bietet das<br />
Material eine ganze Reihe von<br />
Vorteilen: Neben einer sehr<br />
guten Materialhaftung sowie<br />
Wasch- und Abriebbeständigkeit<br />
weist es eine hervorragende<br />
Bedruckbarkeit auch<br />
bei komplexen Konturen auf.<br />
Darüber hinaus eignet sich das TPU nicht nur<br />
für vielseitig einsetzbare atmungsaktive und<br />
wasserdampfdurchlässige Membranen, sondern<br />
auch für besonders reißfeste Gewebe.<br />
In atmungsaktiven Textil- und Medizinmembranen<br />
eingesetzt, bietet Elastollan eine<br />
hohe Wasserdampfdurchlässigkeit. Beim Einsatz<br />
als Textilmembran überzeugt das Mate -<br />
rial damit, dass es wind- und wasserabweisend<br />
ist. Mit Elastollan ummantelte Polyesterfasern<br />
können u. a. zu UV-beständigen<br />
und hochflexiblen Geweben weiterverarbeitet<br />
werden. Mit zwei neuen Produkten unterstreicht<br />
der Hersteller zudem seine Rolle als<br />
Anbieter von integrierten Lösungen für TPU<br />
und TPU-basierte Klebstoffe. Elastollan Bondura<br />
ist ein TPU für lösemittelhaltige Klebstoffe<br />
und Extrusionsbeschichtungen. Es<br />
kann als Basispolymer für Einkomponentenklebstoffe<br />
oder in Kombination mit Vernetzungsmitteln<br />
verwendet werden. Elastollan<br />
Hotbond ist ein TPU für Schmelzklebstoffe.<br />
Der Schmelzflussindex kann abhängig vom<br />
jeweiligen Typ angepasst werden. bec<br />
www.pu.basf.eu<br />
Sichere Dünnblechverbindungen mit Vorloch von Ejot<br />
Prozesssichere und mehrfach wiederholbare Montage<br />
In den vergangenen Jahren haben sich die<br />
sogenannten Dünnblechschrauben im Markt<br />
durchgesetzt. Diese Schrauben haben ein<br />
metrisches 60°-Gewinde und sind meist mit<br />
konischer Spitze ausgeführt. Der Vorteil des<br />
metrischen Gewindes ist die kleinere Gewindesteigung<br />
im Vergleich zu Blechschrauben,<br />
wodurch mehr Schraubengewinde zum Eingriff<br />
kommt. Meist stellt aber das geformte<br />
Mutterngewinde den eigentlichen Schwachpunkt<br />
der Verbindung dar. Das Potenzial dieses<br />
Ansatzpunktes haben die Verbindungstechnikexperten<br />
von Ejot frühzeitig erkannt<br />
und eine spezielle Dünnblechschraube für ei-<br />
Bild: Ejot<br />
ne prozesssichere Montage im vorgelochten<br />
Dünnblech entwickelt. Die innovative Sheettracs-Schraube<br />
hat einen 45° (30°/15°) asymmetrischen<br />
Flankenwinkel, um damit aufgrund<br />
der geringeren Materialverdrängung<br />
ein stabileres Mutterngewinde im Einschraubblech<br />
zu erzeugen. Dadurch wird das<br />
Drehmomentniveau der Verschraubung erhöht<br />
und eine mehrfache Wiederholmontage<br />
ermöglicht. Im unteren, konischen Bereich<br />
der Schraube dreht sich der Flankenwinkel<br />
um, dadurch bildet sich der entstehende<br />
Durchzug in Einschraubrichtung aus. Die<br />
unrunde Gewindeformzone sorgt für ein einfaches<br />
zentriertes Ansetzen, die erhöhten<br />
Gewindebereiche ermöglichen ein sicheres<br />
Eindringen in den Blechwerkstoff. Im Gegensatz<br />
zu unrunden Gewindegeometrien erzielt<br />
der kreisrunde Querschnitt im oberen,<br />
tragenden Gewinde eine höhere Flankenüberdeckung.<br />
Die metrische Steigung der<br />
Sheettracs gewährleistet eine problemlose<br />
Austauschbarkeit mit metrischen Schrauben,<br />
z. B. im Reparaturfall. bt<br />
www.industrie.ejot.de<br />
Kugelsperrbolzen und federnde Druckstücke von KVT-Fastening<br />
Breites Portfolio in einer großen Anzahl von Ausführungen<br />
Bild: KVT<br />
KVT-Fastening bietet die Kugelsperrbolzen<br />
und federnden Druckstücke in einer Vielzahl<br />
von Ausführungen an. Über das Standard-<br />
Portfolio hinausgehende Sonderausführungen<br />
sowie luftfahrttaugliche Modelle sind auf<br />
Anfrage erhältlich. Die Kugelsperrbolzen<br />
bestehen aus korrosionsbeständigem, rostfreiem<br />
Stahl 1.4305 oder 1.4542 (ausscheidungsgehärtet)<br />
und sind mit Temperatureinsatzbereichen<br />
von maximal -30 bis +80 °C<br />
hoch belastbar. Unterschiedliche Griffarten (T<br />
und L, Pilz, Schutz, elastisch, ergonomisch,<br />
Mulde) sorgen für eine ergonomische Bedienung.<br />
Modellübergreifend zeichnen sich die<br />
federnden Druckstücke durch Federn aus<br />
nichtrostendem Stahl aus, die speziell auf<br />
Federweg und -kraft geprüft werden. Zur Verfügung<br />
stehen Kunststoff- sowie Metallausführungen<br />
aus nichtrostendem Stahl mit<br />
Innensechskant und Schlitz. Sie sind in Größen<br />
von M 3 bis M 24 und Durchmessern<br />
von 2,5 bis 12 mm mit Innensechskant,<br />
Kugel oder Schlitz erhältlich.<br />
bt<br />
www.kvt-fastening.de<br />
100 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
NEWS<br />
WERKSTOFFE/VERFAHREN<br />
Bild: Rubis Precis<br />
Rubis Precis bietet Baugruppen aus Keramik- und Metallwerkstoffen nach Kundenzeichnung an<br />
Hochleistungsmaterialien für vielfältige Anwendungen<br />
Seit Januar 2017 bietet die französische<br />
Rubis-Precis-Gruppe neue Baugruppen in<br />
weiterentwickelten Keramik- und Metallwerkstoffen<br />
auf der Grundlage von Kundenzeichnungen<br />
an. Die Hightech-Materialien,<br />
die hauptsächlich verwandt werden, sind die<br />
Metalle Titan, Wolfram, Molybdän, Nickel,<br />
Platin, Gold, Tantal, Hafnium, Niob, Rhenium,<br />
Aluminium, Magnesium, Zirkonium, Chrom<br />
Kobalt, Iridium, Inconel und Hartmetall sowie<br />
weiter die Werkstoffe Kohlenstoff, Graphit,<br />
und PEEK (Polyetheretherketon). An weiterentwickelten<br />
keramischen Materialien hat<br />
der Hersteller Feinkeramik wie Aluminiumoxid,<br />
Zirkoniumoxid, Siliziumnitrid oder -karbid,<br />
Saphir, Rubin, Quarz, Glas, Zerodur, Wolframkarbid,<br />
Macor und Silizium im Portfolio.<br />
Zum Einsatz kommen solche Baugruppen<br />
aus Hochleistungswerkstoffen vor allem in<br />
den Branchen Medizin, Luftfahrt, Vertei -<br />
digung und Militär, Weltraum, Nuklear, Laboratorien<br />
und Forschung, wissenschaftliche<br />
Maschinen, Optik und Instrumentierung. bec<br />
www.rubis-precis.com<br />
Penibel<br />
genaues<br />
Dosieren<br />
DELO-DOT PN3<br />
Siemens: Gasturbinenschaufeln erfolgreich gedruckt<br />
Halten Test bei 13.000 min -1 und +1250 °C stand<br />
Bild: Siemens<br />
Siemens ist es erstmals gelungen, vollständig<br />
mit Additive Manufacturing (AM) gefertigte<br />
Gasturbinenschaufeln unter Volllast in einer<br />
Gasturbine zu testen. Das Unternehmen<br />
überprüfte dabei mehrere aus einer pulver -<br />
förmigen, hochtemperaturbeständigen Superlegierung<br />
mit polykristallinem Nickel<br />
gedruckte Turbinenschaufeln mit konventionellem<br />
Schaufeldesign. Die Bauteile wurden<br />
dabei 13.000 min -1 und Temperaturen von<br />
mehr als +1250 °C ausgesetzt. Zusätzlich<br />
testete das Unternehmen ein additiv gefertigtes<br />
neues Schaufeldesign mit einer komplett<br />
überarbeiteten und verbesserten internen<br />
Kühlungsgeometrie. Die verwendeten<br />
Schaufeln wurden bei Materials Solutions,<br />
dem erst kürzlich<br />
erworbenen Unternehmen<br />
in Worcester,<br />
Großbritannien,<br />
gefertigt. Materials<br />
Solutions ist spezia -<br />
lisiert auf die Fertigung<br />
von hochleistungsfähigen<br />
Bauteilen<br />
für Hochtemperaturanwendungen<br />
bei Turbomaschinen,<br />
bei denen Genauigkeit,<br />
Oberflächen -<br />
beschaffenheit und<br />
Materialqualität für<br />
die Leistungsfähigkeit der Komponenten entscheidend<br />
ist. Die Turbinenschaufeln wurden<br />
in einer industriellen Gasturbine des Typs<br />
SGT-400 mit einer Leistung von 13 MW<br />
installiert. Bei Volllast dreht sich jede der<br />
Schaufeln mit einer Geschwindigkeit von<br />
über 1600 km/h und trägt dabei die Last von<br />
11 t. Das in Lincoln getestete neue Schaufeldesign<br />
bietet verbesserte Kühleigenschaften,<br />
was die Effizienz der Gasturbinen weiter<br />
steigert.<br />
mc<br />
www.siemens.com<br />
Für schwer dosierbare Medien<br />
Höchste Dosiergenauigkeit<br />
Robuste Mechanik<br />
Einfache Reinigung<br />
Mehr Infos:<br />
www.DELO.de/PN3<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 101
SERVICE<br />
DAS ENGLISCHE FACH<br />
Technisches Englisch Stück für Stück – Inch by Inch –<br />
Messtechnik –<br />
measuring<br />
engineering<br />
Sie möchten Ihr technisches Englisch verbessern?<br />
Wir möchten es Ihnen so leicht wie möglich machen.<br />
Die <strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> veröffentlicht mit freundlicher<br />
Genehmigung des Autors Matthias Meier Monat für<br />
Monat Fachwörter zu technischen Themen, die<br />
Konstrukteure und Entwickler interessieren. Außerdem<br />
gibt es in jeder Ausgabe ein sogenanntes Pictorial, das<br />
auf unterhaltsame Weise technisches Englisch quasi in<br />
kleinen Häppchen anbietet.<br />
Bild: Sick<br />
G<br />
gap Abstand<br />
gas measuring cell Gassensor<br />
graph paper<br />
Millimeterpapier<br />
half-time<br />
Halbwertszeit<br />
Hall element<br />
Hallelement<br />
hand-held instrument Handmessgerät<br />
H<br />
hardness<br />
heat<br />
heat flow density<br />
heat quantity<br />
high-speed camera<br />
humidity<br />
I<br />
illumination intensity<br />
image processing<br />
Härte<br />
Wärme<br />
Wärmestromdichte<br />
Wärmemenge<br />
Hochgeschwindigkeitskamera<br />
Feuchte<br />
Beleuchtungsstärke<br />
Bildverarbeitung<br />
INCH<br />
ist ein Sprachmagazin für<br />
technisches Englisch und speziell<br />
auf die Bedürfnisse von Ingenieuren<br />
und Technikern ausgerichtet.<br />
www.inchbyinch.de<br />
inclination<br />
indicator<br />
inductance<br />
inductive<br />
K<br />
kinematic testing system<br />
L<br />
length<br />
level<br />
light barrier<br />
light intensity<br />
M<br />
magnetic<br />
mass<br />
mass flow<br />
material<br />
measurement<br />
measuring amplifier<br />
measuring cell<br />
measuring device<br />
measuring engineering<br />
measuring point<br />
mechanical<br />
modal analysis<br />
modal stimulator<br />
monitoring<br />
motor testing stand<br />
Neigung<br />
Anzeiger<br />
Induktivität<br />
induktiv<br />
Kinematikprüfsystem<br />
Länge<br />
Pegel<br />
Lichtschranke<br />
Lichtstärke<br />
magnetisch<br />
Masse<br />
Massenstrom<br />
Werkstoff<br />
Messung<br />
Messverstärker<br />
Messzelle<br />
Messgerät<br />
Messtechnik<br />
Messpunkt<br />
mechanisch<br />
Modalanalyse<br />
Modalerreger<br />
Überwachung<br />
Motorenprüfstand<br />
102 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
DAS ENGLISCHE FACHWORT<br />
WORT<br />
DAS E<br />
Industrie<br />
Kontakt<br />
Matthias Meier, Karlsruhe,<br />
Herausgeber der Zeitschrift<br />
‚Inch | Technical English – Inch by Inch‘<br />
www.inchbyinch.de<br />
N<br />
noise<br />
non-destructive<br />
O<br />
optical<br />
optical density<br />
optical fibre cable<br />
optoelectronic<br />
oscillation<br />
oscillation analysis<br />
oscilloscope<br />
Rauschen<br />
zerstörungsfrei<br />
INFO<br />
optisch<br />
Optische Dichte<br />
Glasfaserkabel<br />
optoelektronisch<br />
Schwingung<br />
Schwingungsanalyse<br />
Oszilloskop<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong><br />
finden Sie auch<br />
als ePaper auf<br />
keosk !<br />
Für das englische Fachwort zeichnet Matthias Meier aus Karlsruhe<br />
verantwortlich, der die Zeitschrift ‚Inch | Technical English<br />
– Inch by Inch‘ herausgibt. Von ihm stammen auch die sogenannten<br />
Pictorials, die auf unterhaltsame Weise technisches<br />
Englisch quasi in kleinen Häppchen anbieten. Weitere Pictorials<br />
und Infos zur Inch finden Sie unter:<br />
inchbyinch.de<br />
PICTORIAL – MESSUHR<br />
Jetzt<br />
lesen!<br />
dial gauge<br />
contact point<br />
spindle/plug gauge<br />
clamping shank<br />
tolerance indicator<br />
pointer<br />
scale<br />
lifting device<br />
Messuhr<br />
Messtaster<br />
Messbolzen<br />
Einspannschaft<br />
Toleranzmarke<br />
Zeiger<br />
Skale<br />
Anlüfthebel<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
www.keosk.de/de/ee05ab3255/archive/<br />
Weitere Pictorials finden Sie unter: inchbyinch.de<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 103
i<br />
t<br />
SERVICE<br />
VERANSTALTUNGEN UND PUBLIKATIONEN<br />
All About Automation am 21. und 22. Juni 2017 in Essen<br />
Klare Ausrichtung auf Industrieautomation<br />
Die regionale Fachmesse für Industrieautomation<br />
All About Automation macht am 21.<br />
und 22. Juni 2017 Station in der Messe Essen.<br />
Stande Ende April hatten sich 125 Aussteller<br />
angemeldet. Dass die Messe wächst,<br />
steht damit fest: 2016 waren es 109 Aussteller.<br />
Die klare Ausrichtung auf Industrieautomation,<br />
Zeit für intensive Fachgespräche,<br />
kompetente Beratung und eine angenehme<br />
Messeatmosphäre zeichnen die All About<br />
Automation aus. Parallel findet erstmals der<br />
Praxis-Kongress Automation Meets Wireless<br />
statt. Anhand vieler Praxisbeispiele zeigen<br />
Die Individualisierung von<br />
Produkten ist mehr denn je ein<br />
wichtiges Thema auf der<br />
All About Automation<br />
Experten aus allen Bereichen der<br />
Automatisierungstechnik, wie<br />
man durch kabellose Systemwelten<br />
neue Anwendungen, technologische<br />
Möglichkeiten und Innovationen<br />
gestalten kann. Kompetenz<br />
für Funklösungen findet sich<br />
auch in der Messehalle. Die<br />
Stände der Aussteller, die zu diesem<br />
Thema Lösungen beisteuern können,<br />
sind mit dem Kongresslogo gekennzeichnet.<br />
Fester Bestandteil der Veranstaltung ist das<br />
kostenfreie, von Ausstellern gestaltete Vortragsprogramm<br />
auf der Talk Lounge in der<br />
Messehalle. Neue Technologien in der Bildverarbeitung,<br />
Software-as-a-Service, Retrofit<br />
von Maschinen, von Profibus zu Profinet, die<br />
Betriebssicherheitsverordnung und die EMV<br />
Richtlinie – das sind nur einige der praxisrelevanten<br />
Themen, zu denen Vorträge stattfinden.<br />
bt<br />
www.allaboutautomation.de<br />
Bil<br />
d:<br />
Unt<br />
itl<br />
ed<br />
Exh<br />
ib<br />
bi<br />
tio<br />
ns<br />
Rapid.Tech in Erfurt, 20. bis 22. Juni 2017<br />
Europäischer Event für<br />
additive Fertigung und 3D<br />
Rapid.Tech + FabCon 3.D haben sich als europäischer<br />
Event für additive Fertigung und<br />
3D-Druck etabliert. Internationalität, hohe<br />
Marktführerdichte und ein praxisorientierter<br />
Fachkongress prägen die Veranstaltung. Das<br />
Kongressprogramm wird am 20. Juni durch<br />
Chuck Hull, den Erfinder des 3D-Drucks eröffnet.<br />
Darüber hinaus zeigen Unternehmen,<br />
Forschungseinrichtungen und Netzwerke an<br />
allen drei Tagen aktuelle AM-Beispiele auf der<br />
begleitenden Fachmesse. Während die Rapid.Tech<br />
auf industrielle Anwendungen fo-<br />
Rittal mit neuem Produktkatalog<br />
System-Handbuch für Industrie und IT<br />
Bild: Bild: Rittal Rittal<br />
Ob für den Konstrukteur, Schaltanlagenbauer<br />
oder Rechenzentrums-Spezialisten – im neuen<br />
System-Handbuch 35 stellt Rittal sein<br />
komplettes, aktuelles Produktprogramm für<br />
Industrie und IT vor. Der 936-seitige Katalog<br />
bietet alles Wissenswerte über das weltweit<br />
umfangreichste Produktportfolio für Schalt-<br />
Im<br />
System-Handbuch<br />
35 stellt Rittal<br />
sein komplettes,<br />
aktuelles Produkt-<br />
programm vor<br />
schranktechnik, Klimalösungen, Stromverteilung<br />
und IT-Infrastrukturen. Neu sind Produkte<br />
und Lösungen von Rittal Automation Systems<br />
sowie von Eplan. Im Zuge der Digitalisierung<br />
steht das System-Handbuch 35 für<br />
eine zeitgemäße Vernetzung von Print und<br />
Online. Über den Internet-Auftritt erhält der<br />
Nutzer weitere wertvolle Informationen zu jedem<br />
Produkt. So leitet das PDF des Katalogs<br />
durch eine Verknüpfung von Bestellnummer<br />
und Internet direkt auf die entsprechende<br />
Produktseite. Datenblätter, Konfigurationshilfen,<br />
CAD-Daten, Videos, Konformitätserklärungen,<br />
Leistungsdiagramme, Approbationen,<br />
Montage- sowie Bedienungsanleitungen<br />
und vieles mehr stehen auf Knopfdruck<br />
zur Verfügung. Die direkte Anbindung an den<br />
Online Shop bietet sowohl dem Konstrukteur<br />
als auch dem Einkäufer komfortable Funktionen<br />
für den effizienten Beschaffungsprozess.<br />
Das Handbuch kann formlos und kostenfrei<br />
bei Rittal angefordert werden.<br />
bt<br />
www.rittal.de<br />
Unternehmen zeigen in Efurth aktuelle<br />
AM-Beispiele<br />
kussiert, dient die FabCon 3.D mit der 3D<br />
Printing Conference der internationalen<br />
3D-Druck-Community mit kreativen Start-<br />
Ups, Szene-Größen und Hobbyisten als Treffpunkt.<br />
Rund 200 Aussteller aus zehn Ländern<br />
haben sich zum europäischen Event angemeldet.<br />
Das Messeduo begrüßt dieses Jahr<br />
unter anderem Unternehmen aus Italien, Polen,<br />
Russland und den USA.<br />
bt<br />
www.rapidtech.de<br />
Bild: Messe Erfurt<br />
104 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
WEBINARE<br />
SERVICE<br />
Webinar Comsol Multiphysics am 13. Juni 2017, 14:00 Uhr<br />
Multiphysik-Simulation optimiert rotierende Maschinen und Bauteile<br />
Dr. Maria Iuga-<br />
Römer von Comsol<br />
Multipysics ist die<br />
Referentin<br />
Bilder: Comsol<br />
Das physikalische Verhalten von rotierenden<br />
Maschinen wird stark durch Vibrationen beeinflusst,<br />
die durch die Rotation und Struktur<br />
der Maschinen selbst verstärkt werden können.<br />
Bei praxisnahen Aufgabenstellungen in<br />
Anwendungen, in denen rotierende Maschinen<br />
und Bauteile vorkommen, sind Kenntnisse<br />
über die Rotordynamik daher sehr wichtig.<br />
Solche Anwendungen treten beispielsweise<br />
im Bereich Automotive und Luftfahrt, bei der<br />
Energieerzeugung sowie beim Design von<br />
elektrischen Produkten und Haushaltsgeräten<br />
auf. In diesem Webinar erhalten Sie am<br />
13. Juni 2017 einen Überblick über die Simulations-<br />
und Modellierungsmöglichkeiten der<br />
Software Comsol Multiphysics mit Fokus auf<br />
der Dynamik von rotierenden Maschinen und<br />
Bauteilen. Dafür verwenden wir das Rotordynamics<br />
Module – eine Erweiterung des<br />
Structural Mechanics Module. Anhand eines<br />
Beispielmodells analysieren wir die Variation<br />
der Eigenfrequenzen und der Eigenmoden<br />
als Funktion der Winkelgeschwindigkeit eines<br />
Rotorsystems. Die Ergebnisse können<br />
direkt in der Softwareumgebung ausgewertet<br />
und in verschiedenen Auftragungen präsentiert<br />
werden, z.B. als Campbell-Diagramme,<br />
modale und harmonische Orbits, Wasserfall-Plots<br />
oder Wirbel-Plots. Die Referentin<br />
ist Dr. Maria Iuga-Römer. Die Teilnahme ist<br />
kostenlos. Sie benötigen nur einen (mobilen)<br />
Internetzugang sowie einen Lautsprecher. bt<br />
http://kem.industrie.de/webinare/<br />
Zusammenarbeit mit externen Entwicklungspartner<br />
PLM endet nicht am Firmentor<br />
Wenn im Maschinenbau Entwicklungsaufgaben fremdvergeben<br />
werden, müssen sensible CAD-Daten oder andere technische Dokumente<br />
mit Entwicklungs-Partnern ausgetauscht werden. Hier ist<br />
höchste Transparenz und Sicherheit gefordert. Erfahren Sie in der<br />
Aufzeichnung des Webinars an einem konkreten Beispiel von Kuka<br />
Systems A&T, wie diese Herausforderung als Teil des Product Lifecycle<br />
Managements (PLM) mittels virtueller Projekträume organisiert<br />
wird.<br />
bt<br />
http://kem.industrie.de/webinare/<br />
Webcast Ansys<br />
Simulation von Verdrängermaschinen<br />
und Kreiselpumpen<br />
Pumpen und Kompressoren müssen heutzutage nach immer strengeren<br />
Richtlinien ausgelegt und optimiert werden. Mit Hilfe von Simulation<br />
können die vielfältigen physikalischen Fragestellungen, die<br />
in solchen Maschinen oft auftreten, effizient und ohne teure Prototypen<br />
untersucht werden. Erfahren Sie in diesem Webcast mehr darüber,<br />
wie komplexe , umfassende Workflows zur Multiphysik-Simulation<br />
besonders einfach realisiert werden können.<br />
bt<br />
http://kem.industrie.de/webinare/<br />
Magnetsysteme ı Magnetgummi ı Magnetfolie ı Bedruckte Magnete ı Magnethaftflächen<br />
Tel +49 9367 / 98977-0 ı Mail info@schallenkammer.de ı Web www.schallenkammer.de ı Shop www.magnetfolie.com<br />
Jetzt Katalog<br />
anfordern!<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 105
SERVICE<br />
ONLINE-NEWS<br />
Schnelle Profilauswahl durch Konfigurator<br />
Konfigurieren mit Item Machining Tool<br />
Die Projektdokumentation aller Prozessschritte und Positionen erfolgt<br />
automatisch über das Tool<br />
Bisher basierte der <strong>Konstruktion</strong>sprozess auf<br />
manuell angefertigten Zeichnungen, der Bearbeitung<br />
von Produktionsstücklisten und einer<br />
manuellen Kalkulation. Mit dem neuen<br />
Bild. Item<br />
Item Machining Tool gehören<br />
diese langwierigen<br />
und aufwändigen<br />
Bearbeitungsschritte<br />
der Vergangenheit an.<br />
Der Online-Konfigurator<br />
ermöglicht eine sekundenschnelle<br />
Profilauswahl<br />
über den Item Profilfinder.<br />
Dieser bietet<br />
die Möglichkeit, nach<br />
Produkteigenschaften<br />
zu filtern und führt zusätzlich<br />
Biegungs- und<br />
Knickungsberechnungen<br />
durch. Über- und<br />
Unterdimensionierungen<br />
werden dadurch effektiv<br />
vermieden. Nach der Auswahl des richtigen<br />
Profils platziert der Benutzer Verbinder<br />
oder andere Zubehörkomponenten per Dragand-Drop<br />
präzise und genau an der technisch<br />
geeigneten Stelle. Das beinhaltet auch die<br />
exakte Definition von Anschlussarbeiten, wie<br />
Durchgangs-, Stufen- oder Gewindebohrungen.<br />
Die direkte optische Kontrolle der Profile<br />
und Positionen erfolgt über die integrierte<br />
3D-Technologie. Fehlbestellungen werden so<br />
von vornherein ausgeschlossen. Kunden profitieren<br />
von einer deutlichen Effizienzsteigerung<br />
im gesamten Engineering-Prozess. Das<br />
Item Machining Tool ist ohne Installation auf<br />
jedem Endgerät verfügbar. Nach einem persönlichen<br />
Login sind Preise für Kunden sofort<br />
ersichtlich. Nach der Auswahl, Konfiguration<br />
und Bestellung eines kompletten Profils mit<br />
Verbindern und Zubehör werden die Artikel<br />
innerhalb von 72 Stunden versendet. Auch<br />
die Projektdokumentation aller Prozessschritte<br />
und Positionen erfolgt automatisch über<br />
das Tool. Diese dient als Basis für die Fertigung<br />
und für Nachbestellungen.<br />
bt<br />
http://item.engineering/DEde/machiningtool<br />
Messtechnik direkt vom Hersteller<br />
Wika mit neuem Online-Shop<br />
Im neuen Online-Shop können Kunden eine<br />
Vielfalt an Produkten ab sofort rund um die<br />
Uhr direkt vom Hersteller beziehen. Der Service<br />
bietet eine umfassende Auswahl mechanischer<br />
und elektronischer Druck- und Temperaturmessgeräte,<br />
ergänzt durch weitere Produkte<br />
aus den Bereichen Füllstandsmessung<br />
und Kalibriertechnik. Kunden können die Geräte<br />
in Standardausführung bestellen oder<br />
unkompliziert mit nur wenigen Klicks eine anwendungsspezifische<br />
Version konfigurieren.<br />
Wikas Lagerkapazität von rund einer Million<br />
Geräte ermöglicht eine schnelle Lieferung,<br />
der Versand ist ab einem Warenwert von 100<br />
Euro kostenfrei. Der Einkauf kann über die<br />
gängigen Zahlungsformen beglichen werden<br />
und erfolgt über eine sichere, SSL/TLS-verschlüsselte<br />
Verbindung. Fragen zum Online-<br />
Shop und dessen Angebot werden über eine<br />
Service-Nummer oder im Live-Chat beantwortet.<br />
bt<br />
www.shop.wika.de<br />
Bild: Wika<br />
Website-Upgrade bei Lee<br />
Online im neuen Look<br />
Bild: Lee<br />
Mit einem komplett neu<br />
strukturierten Internetauftritt<br />
und einer optischen<br />
Grunderneuerung<br />
in ein ansprechendes,<br />
modernes Design,<br />
präsentiert sich<br />
seit kurzem Lee Hydraulische<br />
Miniaturkomponenten.<br />
Dank des<br />
responsive Designs ist lee.de nicht nur auf<br />
Desktops, sondern auch auf Endgeräten wie<br />
Tablets und Smartphones gut zu erfassen.<br />
Mit der Webpräsenz können sich Interessierte<br />
nicht nur über das Unternehmen informieren,<br />
auch die umfangreiche Produktpalette<br />
und die dadurch entstehenden Möglichkeiten<br />
zur Verbesserung der eigenen Leistungsangebote<br />
werden in dieser neuen Strukturierung<br />
anschaulich präsentiert. Dazu gehören<br />
auch Neu- und Weiterentwicklungen im Bereich<br />
der Miniaturbauweise sowie Links und<br />
Downloads von Produktdatenblättern. Ein<br />
ständig aktualisierter Messekalender, ein Archiv<br />
vergangener Messen und ein Terminologie-Glossar<br />
für die Produktbeschreibung runden<br />
das neue Online-Angebot ab. Nützlich ist<br />
die neue Suchfunktion, um sich über ein Produkt<br />
oder ein Thema zu informieren. bt<br />
www.lee.de<br />
106 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
AKTUELL IN DER ELEKTRO AUTOMATION<br />
SERVICE<br />
Industrie<br />
Bild: Phoenix Contact<br />
Umfangreiche Schaltgeräte-Familie für alle Anwendungsbereiche<br />
Erfolgreich im Team<br />
Schaltgeräte sorgen für die zuverlässige Funktion<br />
des Gesamtsystems<br />
Eine Welt ohne Schalter ist nur schwer<br />
vorstellbar. Sicherlich sorgt eine Gas- oder<br />
Kerzenbeleuchtung für eine gemütliche<br />
Atmosphäre in den unzähligen Fabriken, in<br />
denen die Mitarbeiter die Produkte wieder<br />
mühsam in Handarbeit fertigen. So würde<br />
sich die Situation ohne den Einsatz elektri-<br />
scher Schaltgeräte tatsächlich darstellen. Bei<br />
der Betrachtung, welche Bedeutung Schaltgeräte<br />
in der Automatisierungstechnik<br />
haben, wird schnell deutlich, dass sie die<br />
Funktion des Gesamtsystems wesentlich<br />
beeinflussen. In der Welt der Interfaces<br />
haben insbesondere mit den Relais- und<br />
Halbleiterschaltern fast unbemerkt wichtige<br />
technologische Entwicklungen stattgefunden,<br />
die die Leistungsfähigkeit moderner<br />
Automatisierungsanlagen entscheidend bestimmen.<br />
Es ist also Zeit, die eigentlichen<br />
Hauptdarsteller der Automatisierungswelt<br />
mit ihrem besonderen Leistungsspektrum<br />
näher zu betrachten – wie beispielsweise das<br />
umfangreiche Portfolio von Phoenix Contact.<br />
Details dazu lesen Sie in der aktuellen elektro<br />
AUTOMATION 06/2017.<br />
Fachwissen für<br />
Interdisziplinäre<br />
Produktentwicklung<br />
Reibungslose Abläufe mit Endress + Hauser<br />
Knirschfreie Zuckerproduktion<br />
kem.de/digitalisierung<br />
Südzucker gehört zu den führenden Zuckerproduzenten<br />
weltweit und ist einer der größten<br />
Nahrungsmittelkonzerne Deutschlands.<br />
Am Standort Wabern wird unter anderem ein<br />
spezieller Zucker für die Waschmittelindustrie<br />
hergestellt. Während der Kampagne – der<br />
Hochsaison – arbeitet die Fabrik ohne Unterbrechung<br />
im 24-Stunden-Betrieb. Die jährliche<br />
Produktion des Werkes reicht aus, den<br />
Bedarf von knapp 3 Millionen Verbrauchern<br />
zu decken. Inwiefern exakte Werte von<br />
Messgeräten von Endress + Hauser dabei<br />
die Basis für eine optimale Produktions -<br />
Differenzdrucktransmitter mit Ventilblock verbaut<br />
im Ex-zugelassenen Transmitterschutzkasten<br />
steuerung bilden, lesen Sie in der aktuellen<br />
elektro AUTOMATION ab Seite 45.<br />
Bild: Endress + Hauser<br />
<strong>KEM</strong> Systems Engineering<br />
Speziell für Sie als Verantwortliche für<br />
den Entwicklungsprozess.<br />
Damit die Zusammenarbeit zwischen<br />
Mechanik- und Elektronik-Spezialisten,<br />
Softwarenentwicklern, Automatisierungsprofis<br />
und IT‘lern reibungslos klappt.<br />
Jährlich 2 Sonderausgaben mit vielen<br />
Anregungen und Ansätzen, wie sich die<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit in der<br />
Praxis methodisch und organisatorisch<br />
umsetzen lässt.<br />
Kombinierte Drehverbinder<br />
Für spezielle Einsätze<br />
Servotecnica entwickelt und fertigt elektrische<br />
Drehübertrager für jeden Einsatzzweck:<br />
Die wichtigste Funktion des Drehübertragers<br />
beziehungsweise Schleifrings ist es, Signale<br />
oder elektrische Leistungen von einer festen<br />
auf eine mobile Struktur zu übertragen,<br />
um eine durchgehende Rotation zwischen<br />
beiden Seiten zu ermöglichen. Sollen jedoch<br />
auch flüssige oder gasförmige Substanzen<br />
übertragen werden, sind ausgefeiltere<br />
Lösungen nötig. Mit seinen kombinierten<br />
Drehverbindern bietet Servotecnica hierzu<br />
Elektrische Drehübertrager beziehungsweise<br />
Schleifringe übertragen elektrische Signale von<br />
einer festen auf eine mobile Struktur<br />
Bild: Servotecnica<br />
eine Palette an Systemen an, die sich<br />
individuell an die jeweilige Anwendung<br />
anpassen lassen. Ausführliche Informationen<br />
dazu finden Sie ab Seite 74 in der elektro<br />
AUTOMATION 06/2017.<br />
Digitale<br />
Ausgabe<br />
lesen:<br />
aus develop³<br />
wird <strong>KEM</strong> Systems<br />
Engineering<br />
Aktuelle<br />
Ausgabe<br />
bestellen:<br />
Die passenden Medien<br />
für Ihre Branche:<br />
konradin.de/industrie<br />
media.industrie.de K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 107
ANTRIEBSTECHNIK<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
BÜRSTEN<br />
Kammerer Gewindetechnik<br />
www.kammerer-gewinde.com<br />
Kammerer Gewindetechnik GmbH stellt in Hornberg-<br />
Niederwasser im Schwarzwald hochwertige Gewindetriebe<br />
her. Dabei bietet Kammerer sämtliche<br />
Fertigungsverfahren zur Herstellung von Gewinden an.<br />
Das Produktprogramm umfasst Kugelgewindetriebe,<br />
Trapezgewindetriebe, Gleitgewindetriebe, Schnecken,<br />
Schneckenwellen, kundenspezifische Baugruppen und<br />
Komplettsysteme. Die Produkte finden weltweit Einsatz<br />
im Werkzeugmaschinenbau, im allgemeinen Maschinenbau,<br />
der Feinwerktechnik, in der Handhabungsautomotation<br />
und Robotik, in der Medizintechnik, der<br />
Lebensmitteltechnik, der Flugzeugindustrie und dem<br />
Automobilbau.<br />
ÜV Überlastschutz und Verbindungssysteme<br />
GmbH<br />
www.uev-gmbh.de<br />
Überlastschutz und Verbindungssysteme GmbH bietet<br />
als Hersteller sowohl Ausgleichskupplungen verschiedener<br />
Arten und Baugrößen als auch Sicherheitskupplungen<br />
für unterschiedliche Anwendungsfälle an.<br />
Im umfangreichen Produktportfolio finden Sie:<br />
– Metallbalgkupplungen<br />
– Federstegkupplungen<br />
– Sicherheitskupplungen<br />
30 Jahre Erfahrung in Entwicklung und Produktion<br />
ermöglichen es auch auf spezielle Kundenanforderungen<br />
zu reagieren und Sonderlösungen zu realisieren.<br />
KULLEN-KOTI GmbH<br />
www.kullen.de<br />
Technische Bürsten, die perfekt passen – Kullen-Koti<br />
ist der innovative Lösungspartner weltweit. Seit über<br />
100 Jahren.<br />
Für kundenspezifische industrielle Anwendungen in<br />
jeder Branche bietet Kullen-Koti genau die richtige<br />
Bürste – bis hin zu individuellen Sonderlösungen.<br />
Kullen-Koti macht die Auswahl und Realisierung der<br />
besseren Lösung einfacher, schneller und sicherer –<br />
durch Expertenkompetenz und eines der größten Produktprogramme<br />
der Welt.<br />
Bürstentechnologie von Kullen-Koti – für mehr Produktivität,<br />
Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in vielen<br />
Prozessen und für hocheffiziente Anwendungslösungen<br />
der Zukunft.<br />
C-TEILE-MANAGEMENT<br />
DICHTUNGSTECHNIK<br />
FEDERN<br />
REIFF Technische Produkte GmbH<br />
www.reiff-tp.de, www.reiff-tpshop.de<br />
REIFF Technische Produkte – kompetenter Partner der<br />
Industrie mit Schwerpunkt in der Erstausrüstung. Als<br />
Vollsortimenter verfügt REIFF über mehr als 140 000<br />
Produkte aus den Bereichen Antriebstechnik, Dichtungstechnik,<br />
Klebetechnik, Kunststofftechnik, Profiltechnik,<br />
Schlauchtechnik und Schwingungsdämpfung.<br />
Enge Partnerschaften zu namhaften Herstellern, eigene<br />
Produktionsstätten zur Be- und Verarbeitung und<br />
umfassende E-Business-Lösungen zeichnen REIFF aus.<br />
Ergänzt durch Vertriebstechniker, die beraten und entwickeln,<br />
wird REIFF zum verlässlichen Partner, dessen<br />
Leistungen weit über den Begriff Handel hinausgehen.<br />
GFD – Gesellschaft für Dichtungstechnik mbH<br />
www.gfd-dichtungen.de<br />
GFD-Gesellschaft für Dichtungstechnik mbH entwickelt<br />
und produziert Dichtungen und Dichtelemente für<br />
höchste Anforderungen und extreme Betriebsbedingungen.<br />
Die GFD Dichtungen- und Dichtelemente werden<br />
seit Jahren in den unterschiedlichsten Branchen mit<br />
Erfolg eingesetzt. Sei es z. B in der Armaturenindustrie,<br />
in der Werkzeugmaschinenindustrie, in Pumpen- und<br />
Verdichtern, in der chemischen Industrie sowie in der<br />
Lebensmittelindustrie und in vielen weiteren Branchen.<br />
Lieferprogramm:<br />
– Federelastische PTFE-Dichtungen<br />
– Metall-O- und C-Ringe<br />
– Radialwellendichtringe mit PTFE-Dichtlippe und<br />
Edelstahlgehäuse<br />
Schweizer GmbH & Co. KG<br />
www.schweizer-federn.de<br />
Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />
bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />
Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 90<br />
Mitarbeiter hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />
aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und<br />
Großserien.<br />
Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />
GmbH & Co. KG umfasst:<br />
• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />
• Draht- und Stanzbiegeteile<br />
• Mikrofedern<br />
• Laserschneidteile und komplette Baugruppen<br />
108 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017
PARTNER FÜR ENGINEERING<br />
FLUIDTECHNIK<br />
FLUIDTECHNIK<br />
FLUIDTECH<br />
Andreas Lupold Hydrotechnik GmbH<br />
www.lupold.de<br />
Ihr Systempartner für Hydraulikkomponenten<br />
innovativer Hersteller von hydraulischen Hubgeräten,<br />
Ventilen, Pumpen, Steuer- und Regelgeräten bieten wir<br />
unseren Kunden Standardprogramme, Sonderlösungen,<br />
Serienfertigung (Klein- bis Großserien) und Entwicklungskompetenz<br />
für<br />
• Handhabungstechnik<br />
• Medizintechnik<br />
• Holztechnik<br />
• Gebäudetechnik<br />
• Ölfeuerungstechnik<br />
• Stationär- und Mobilhydraulik<br />
PSK Ingenieurgesellschaft mbH<br />
www.psk-weimar.com<br />
Die 1994 in Weimar gegründete Fa. PSK ist Hersteller<br />
und Händler von fluidtechnischen Geräten und kundenspezifischer<br />
Systemtechnik zur Steuerung und Regelung<br />
fluidtechnischer Medien.<br />
Das Produktportfolio umfasst neben Kunststoff-Pneumatikzylindern<br />
(Standardprogramm und FDA-Ausführung)<br />
auch elektromotorische Ventile unterschiedlicher<br />
Bauarten für extreme Einsatzbedingungen.<br />
Sonderlösungen im Bereich der Automatisierung, Fluidtechnik<br />
und Pneumatik runden das Produktportfolio ab.<br />
RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
www.rct-online.de<br />
Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />
„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />
mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />
und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />
Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />
ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />
Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />
Labor technik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />
Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />
Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />
Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />
Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />
MASCHINENELEMENTE<br />
MASCHINENELEMENTE<br />
SIGNALTECHNIK<br />
Sitema GmbH & Co. KG<br />
www.sitema.de<br />
Spezialist für Klemmeinheiten und Bremsen im<br />
Maschinenbau<br />
Wenn bei industriellen Anlagen Lasten zu halten sind<br />
darf, eines nicht zu kurz kommen: Sicherheit. Und für<br />
die sorgt die hocheffektive Klemmkopf-Technologie von<br />
SITEMA. Beispielsweise bei hydraulischen Pressen,<br />
Portalen und Werkzeugmaschinen.<br />
Produktgruppen<br />
• Klemmköpfe<br />
• Absturzsicherungen<br />
• Linearbremsen<br />
• Hydraulisch, Pneumatisch, Elektrisch<br />
Smalley Europa<br />
www. smalley.com/de<br />
Das vor mehr als 50 Jahren gegründete Unternehmen<br />
Smalley Steel Ring Company ist zum Weltmarktführer<br />
bei der Fertigung und Entwicklung von Spirolox<br />
Sicherungsringen, Schnappringen mit einheitlichem<br />
Querschnitt und Wellenfedern geworden. Smalley hat<br />
mit der Einführung modernster Produkte die Messlatte<br />
vorgegeben und wird alles dafür tun, dass seine<br />
Innovationen den Weg in die Zukunft auch weiterhin<br />
aufzeigen.<br />
WERMA Signaltechnik GmbH + Co.KG<br />
www.werma.com<br />
WERMA – Intelligente Signaltechnik<br />
Die Produkte und Lösungen von WERMA machen Prozesse<br />
sicher und halten sie effizient am Laufen. So sparen<br />
Sie nicht nur Zeit und Geld, sondern können Abläufe<br />
auch nachhaltig optimieren.<br />
In unserem aktuellen Katalog finden Sie ein umfangreiches<br />
Angebot an:<br />
Signalsäulen, Systemen zur Optimierung von Fertigung,<br />
Montage und Logistik, Signalleuchten und Ampeln,<br />
Hupen und Sirenen, Optischen und Akustischen Kombinationen.<br />
Fordern Sie gleich Ihr persönliches und kostenloses<br />
Exemplar an oder besuchen Sie uns auf unserer Homepage<br />
unter www.werma.com<br />
VERBINDUNGSTECHNIK<br />
Fakten zu Unternehmen, Details zu Angebots- und Leistungsspektrum finden<br />
Sie im Firmenverzeichnis auf kem.de.<br />
Scannen Sie hier und gelangen Sie zur Online-Anbieterübersicht!<br />
Bookmark!<br />
www.kem.de/firmenverzeichnis<br />
Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />
www.schrauben-gross.de<br />
Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />
und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />
Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />
Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />
über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />
Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />
107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />
bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />
zur Senkung Ihrer Beschaffungs kosten um bis zu 70 %.<br />
K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 06 2017 109
IMPRESSUM<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
ACI-Laser GmbH, Nohra ........... 9<br />
Andreas Lupold Hydrotechnik<br />
GmbH, Vöhringen .................. 109<br />
ASCO Numatics GmbH,<br />
Ölbronn-Dürrn ......................... 69<br />
DELO Industrie Klebstoffe<br />
GmbH & Co KGaA,<br />
Windach ................................ 101<br />
Eisele Pneumatik GmbH,<br />
Waiblingen .............................. 45<br />
elobau GmbH & Co.KG,<br />
Leutkirch ................................. 85<br />
Endress+Hauser Messtechnik<br />
GmbH+Co. KG,<br />
Weil am Rhein ................... 19–22<br />
Dr. Fritz Faulhaber GmbH &<br />
Co.KG, Schönaich .................. 112<br />
Fraba GmbH, Köln ................... 37<br />
GFD-Gesellschaft für<br />
Dichtungstechnik mbH,<br />
Brackenheim ......................... 108<br />
GMT Gummi-Metall-<br />
Technik GmbH, Bühl ............... 97<br />
Ferdinand Gross<br />
GmbH & Co KG,<br />
Leinfelden-Echterdingen ....... 109<br />
Herbert Hänchen<br />
GmbH & Co. KG, Ostfildern ... 63<br />
Höhl & Westhoff, Wuppertal ... 73<br />
HSB Automation GmbH,<br />
Reutlingen .............................. 57<br />
Hyprostatik Schönfeld GmbH,<br />
Göppingen ............................... 74<br />
icotek GmbH, Eschach ........... 91<br />
IDS Imaging Development<br />
Systems GmbH, Obersulm .... 81<br />
VORSCHAU<br />
Wälzlager aus Edelstahl Rostfrei sichern einen<br />
zuverlässigen Rund-um-die-Uhr-Betrieb unter<br />
Einhaltung hoher Hygienestandards<br />
ILME GmbH, Wiehl ................ 93<br />
ITM UNITEC GmbH,<br />
Backnang ................................ 77<br />
Fr. Jacob Söhne<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Porta Westfalica ...................... 97<br />
Kammerer-Gewindetechnik<br />
GmbH, Hornberg ...... 108<br />
Kistler Instrumente AG,<br />
CH-Winterthur ........................ 89<br />
Kullen-KOTI GmbH,<br />
Reutlingen ............................. 108<br />
Metrofunk Kabel-Union GmbH,<br />
Berlin ....................................... 17<br />
MICRO-EPSILON-MESS-<br />
TECHNIK GmbH & Co. KG,<br />
Ortenburg ................................. 3<br />
August Mink KG, Göppingen .... 7<br />
Novotechnik Messwertaufnehmer<br />
OHG, Ostfildern .............. 87<br />
Proto Labs GmbH,<br />
Feldkirchen ............................. 29<br />
PSK Ingenieurgesellschaft mbH,<br />
Erfurt ..................................... 109<br />
R + W Antriebselemente GmbH,<br />
Klingenberg ............................. 13<br />
Reichelt Chemietechnik<br />
GmbH & Co.,<br />
Heidelberg ....................... 92,109<br />
Reiff Technische Produkte<br />
GmbH, Reutlingen ................ 108<br />
Schallenkammer Magnetsysteme<br />
GmbH, Kürnach .............. 105<br />
Schweizer GmbH & Co.KG,<br />
Reutlingen ............................. 108<br />
Bild: WZV/Schaeffler Technologies<br />
Siemens AG Process Industries<br />
and Drives Divis, Bocholt ........ 11<br />
SITEMA GmbH & Co.KG,<br />
Karlsruhe ............................... 109<br />
SKF GmbH, Schweinfurt ......... 47<br />
SLF Spindel- und Lagerungstechnik<br />
Fraureuth GmbH,<br />
Fraureuth ................................ 75<br />
Smalley Steel Ring Company,<br />
US-Lake Zurich,<br />
IL 60047 ........................... 35,109<br />
Walter Stauffenberg<br />
GmbH & Co. KG, Werdohl ...... 73<br />
STEGO Elektrotechnik GmbH,<br />
Schwäbisch Hall ...................... 31<br />
Dr. Erich Tretter GmbH & Co.<br />
Maschinenelemente,<br />
Rechberghausen ..................... 49<br />
Türk & Hillinger GmbH,<br />
Tuttlingen .................................. 5<br />
WEH GmbH Verbindungstechnik<br />
/ Precision Conn,<br />
Illertissen ................................ 71<br />
Peter Welter GmbH & Co. KG,<br />
Erftstadt .................................. 45<br />
WERMA Signaltechnik<br />
GmbH + Co.KG,<br />
Rietheim-Weilheim ............... 109<br />
WSCAD electronic GmbH,<br />
Bergkirchen ............................ 25<br />
Zwick GmbH & Co. KG, Ulm .. 95<br />
ÜV Überlastschutz und<br />
Verbindungsysteme GmbH,<br />
Mömlingen ............................ 108<br />
Wälzlager sorgen für Bewegung in unzähligen<br />
mechanischen Anwendungen. Insbesondere in der<br />
Lebensmittelindustrie kommt es auf den richtigen<br />
Dreh an. Ob in Umlenktrommel, Abfüllanlage, Wasch-,<br />
Polier- oder Förderanlage: Eine ebenso leistungsfähige<br />
wie hygienische Wälzlagertechnik ist hier unverzichtbar.<br />
Dauerhafte Korrosions- und Verschleißbeständigkeit<br />
sowie optimale Reinigungsfähigkeit machen<br />
Edelstahl Rostfrei mit Qualitätssiegel deshalb zum<br />
Werkstoff der Wahl bei der sicheren Herstellung<br />
und Verarbeitung von Nahrungsmitteln.<br />
<strong>KEM</strong> <strong>Konstruktion</strong> 7-8/2017 erscheint am 27.07.2017<br />
ISSN 1612–7226<br />
Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />
Verlag:<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Ernst-Mey-Straße 8,<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Geschäftsführer: Peter Dilger<br />
Verlagsleiter: Peter Dilger<br />
Redaktion:<br />
Chefredakteur:<br />
Dipl.-Ing. Michael Corban (co), Phone + 49 711 7594–417<br />
Stellvertretender Chefredakteur:<br />
Johannes Gillar (jg), Phone + 49 711 7594–431<br />
Redakteure:<br />
Dr.-Ing. Ralf Beck (bec), Phone +49 711 7594–424;<br />
Dipl.-Ing. Andreas Gees (ge), Phone +49 711 7594–293;<br />
Irene Knap B.A. (ik), Phone +49 711 7594–446;<br />
Jens-Peter Knauer (jpk), Phone +49 711 7594–407;<br />
Bettina Tomppert (bt), Phone +49 711 7594–286<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Gabriele Rüdenauer,<br />
Phone +49 711 7594–257<br />
E-Mail: kem.redaktion@konradin.de<br />
Layout:<br />
Matthias Rösiger, Phone +49 711 7594–273<br />
Redaktionelle Mitarbeit:<br />
Dipl.-Ing. Jürgen Goroncy<br />
Gesamtanzeigenleiter:<br />
Andreas Hugel, Phone +49 711 7594–472<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 52 vom 1.10.2016<br />
Auftragsmanagement:<br />
Annemarie Olender, Phone +49 711 7594–319<br />
Leserservice:<br />
Ute Krämer,<br />
Phone +49 711 7594–5850<br />
Fax +49 711 7594–15850<br />
E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />
<strong>KEM</strong> erscheint monatlich und wird kostenlos nur an<br />
qualifizierte Empfänger geliefert.<br />
Bezugspreise: Inland 85,00 € inkl. Versandkosten und<br />
MwSt.; Ausland: 85,00 € inkl. Versandkosten.<br />
Einzelverkaufspreis: 8,60 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier<br />
Wochen zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt<br />
werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />
von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />
Auslandsvertretungen:<br />
Großbritannien: Jens Smith Partner ship, The Court, Long<br />
Sutton, GB-Hook, Hampshire RG29 1TA, Phone 01256<br />
862589, Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.co.uk<br />
Schweiz: IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstr.3,<br />
CH-8406 Winterthur, Phone +41 52 633 08 88,<br />
Fax +41 52 633 08 99, E-Mail: f.stoll@iff-media.ch USA:<br />
TD.A. Fox Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn<br />
Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001, Phone +1 212<br />
8963881, Fax +1 212 6293988, detleffox@comcast.net<br />
Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors,<br />
nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte keine Gewähr. Alle in <strong>KEM</strong><br />
erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen<br />
gleich welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlages.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen.<br />
Printed in Germany.<br />
© 2017 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen.<br />
EDA<br />
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