für Senioren - LeineVision.
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8 I SENIORENJOURNAL 07I2011<br />
„Es gibt zwei Megathemen!“<br />
Am Montag den 4. Juli veranstaltete<br />
die CDU Hannover-Stadt<br />
ihren Kreisparteitag im Freizeitheim<br />
Vahrenwald – ein guter<br />
Grund sich mit Wilfried Lorenz,<br />
Ratsherr der Landeshauptstadt<br />
Hannover, zu unterhalten.<br />
Alexander Haas: „Herr Lorenz, Sie<br />
haben auf dem Parteitag der CDU<br />
einen Leitantrag zur Sozialpolitik<br />
mit dem Thema „Neue Solidarität<br />
der Stadtgesellschaft“ eingebracht.<br />
Was meinen Sie damit?“<br />
Wilfried Lorenz: „Vorab einige<br />
grundsätzliche Bemerkungen. Es<br />
gibt zwei Megathemen, die weit<br />
über eine Wahlperiode hinausgehen.<br />
Es geht erstens um die Wirkungen<br />
des demographischen<br />
Wandels, die kein einziges Politikfeld<br />
unberührt lassen werden. Dabei<br />
sind es vor allem wirtschaftsund<br />
gesellschaftspolitische Fragen,<br />
welche die Menschen umtreiben.<br />
Das zweite Thema ist die<br />
<strong>Senioren</strong>politik. Der stetig wachsenden<br />
Zahl der Ruheständler in<br />
Hannover mit ihren besonderen<br />
Bedürfnissen steht in Hannover keine<br />
klare und umfassende Konzeption<br />
gegenüber. Diese Menschen<br />
wollen wissen, wie ihre Wohnsituation<br />
sein wird, wie ihre Freizeitgestaltung<br />
sein wird, wie ihre<br />
irgendwann notwendig werdenden<br />
Hilfestellungen aussehen werden,<br />
wie die Möglichkeiten sein werden,<br />
weiterhin erwerbstätig zu sein, sei<br />
es aus finanziellen Gründen oder<br />
als Mittel gegen die Einsamkeit.“<br />
Alexander Haas: „Einen Schwerpunkt<br />
Ihrer Forderungen bildet<br />
die Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf. Können Sie diese Option unseren<br />
Lesern näher erläutern?“<br />
Wilfried Lorenz: „Nicht nur Familie<br />
und Beruf, sondern auch Pfle-<br />
ge und Beruf. Die Förderung und<br />
Unterstützung aller Familien ist wesentlicher<br />
Faktor der Bestimmung<br />
der Lebensqualität einer Stadt. Sie<br />
ist auch zentrales Argument <strong>für</strong> die<br />
Gewinnung neuer und den Verbleib<br />
bestehender Unternehmen und<br />
Arbeitskräfte. Die Stärkung familiärer<br />
Strukturen unabhängig von individueller<br />
sozialer Schwäche ist <strong>für</strong><br />
mich Familienpolitik als Strukturförderung<br />
<strong>für</strong> die Stadtgesellschaft.<br />
Und das ist mehr als nur Reparaturbetrieb<br />
<strong>für</strong> soziale und wirtschaftliche<br />
Schwäche.<br />
Um zu Ihrer Frage zu kommen: Beruf<br />
und Familie als auch Beruf und<br />
Pflege müssen sich in der heutigen<br />
Zeit bedingen. Frauen tragen Pflege<br />
und Kindererziehung überwiegend,<br />
sind aber auch auf dem Arbeitsmarkt<br />
unverzichtbar.<br />
Wir wollen die Kinderbetreuung<br />
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zum Markenzeichen der Stadt<br />
Hannover machen und entsprechend<br />
des Bedarfes der Eltern<br />
Krippenplätze garantieren, Kindergartenplätze<br />
in Vollzeitqualität<br />
anbieten und die Schulkinderbetreuung,<br />
die Hortplätze, nicht wie<br />
Rot-Grün blockieren, sondern dort<br />
einrichten, wo ganzwöchige Betreuung,<br />
auch in den Ferien, von<br />
den Eltern gewünscht wird; und<br />
das in voller Qualität eines Hortes.<br />
Und wir wollen in Zusammenarbeit<br />
mit interessierten Betrieben Modelle<br />
<strong>für</strong> eine Unterstützung pflegender<br />
Beschäftigter erproben.“<br />
Alexander Haas: „Sie haben das<br />
Thema Nachbarschaftshilfe in<br />
den Vordergrund gestellt. Warum?“<br />
Wilfried Lorenz: „Die Folgen der<br />
demographischen Entwicklung,<br />
der gesellschaftlichen Dynamik<br />
und der beruflichen Mobilität<br />
sind nur mit Stärkung der nachbarschaftlichen<br />
Hilfen zu bewältigen.<br />
126.700 Menschen in Hannover<br />
sind heute über 60 Jahre alt, das<br />
sind bemerkenswerte 25 Prozent.<br />
Ca. sechs Prozent, nämlich 28.700<br />
Personen sind über 80 Jahre alt.<br />
55% aller Haushalte sind“ Singlehaushalte“.<br />
Nur gut die Hälfte aller<br />
Kinder wachsen mit Geschwistern<br />
auf.<br />
Immer weniger Menschen haben<br />
Familienangehörige in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft.<br />
Die fehlende Unterstützung von Familienverbänden<br />
nimmt ab und<br />
kann durch klassische Nachbarschaft,<br />
wie früher üblich, kaum<br />
noch kompensiert werde.<br />
Wir haben in Hannover immer<br />
mehr ältere, häufig allein stehende<br />
Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />
die zunehmend ohne ortsansässige<br />
Verwandtschaftsstrukturen hier<br />
leben.<br />
Für diese, die Zukunft der Stadtgesellschaft<br />
bestimmenden Fragen<br />
haben SPD und Grüne bisher keine<br />
ausreichenden, zukunftsweisenden<br />
und strategisch angelegten<br />
Antworten gegeben. Wir werden<br />
mit einem Bündel von Maßnahmen<br />
den negativen Folgen der demographischen<br />
Entwicklung entgegenwirken<br />
.Wir werden nachbarschaftliche<br />
Strukturen verstärkt<br />
fördern und Gemeinschaftserleben<br />
in den Wohnquartieren dort anregen,<br />
wo sie sich nicht von selbst ergeben.<br />
Wir werden damit der Vereinsamung<br />
entgegenwirken und<br />
ein selbstbestimmtes Leben im Alter<br />
sicherstellen.“<br />
Alexander Haas: „Wie wollen Sie<br />
das konkret erreichen?“<br />
Wilfried Lorenz: „Wir stärken die<br />
bürgerschaftliche Arbeit und die<br />
Nachbarschaft als Brücken in der<br />
Stadtgesellschaft, indem wir Nach-