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INHALT<br />

3


STADTENTWICKLUNG<br />

Karl Langensteiner-Schönborn<br />

Wie Bürger die „Zukunftsstadt“ mitgestalten ........6<br />

Neue Maßstäbe für die Entwicklung nachhaltiger und<br />

flächeneffizienter Quartiere<br />

Andreas Osner<br />

Die Zukunft der Konstanzer Schulen ......................9<br />

Der aktuelle Stand der städtischen Schulentwicklungsplanung<br />

Walter Rügert<br />

Wohnen als soziale Frage ...................................12<br />

Wie die Stadt bezahlbaren Wohnraum schafft<br />

Karin Stei<br />

Das Jahrhundert-Bauprojekt ...............................14<br />

Das Klinikum Konstanz erhält für 100 Millionen Euro einen<br />

neuen Funktionsbau<br />

Uwe Gundrum/Eva Botzenhart-Eggstein<br />

10 Jahre BioLAGO – eine Erfolgsgeschichte am<br />

Bodensee ..........................................................17<br />

Fortschritt und neue Gesundheitstechnologien für die Region<br />

Eric Thiel<br />

Das neue Konstanzer Tourismuskonzept ...............19<br />

Ziele, Erwartungen und Zukunftsaussichten<br />

Gregor Gaffga<br />

Das Rad rollt .....................................................21<br />

Ein städtisches Handlungsprogramm für das Fahrrad<br />

Eva Beil<br />

Im Dienste der Umwelt ......................................23<br />

Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz feiern Jubiläum<br />

Elena Wiest<br />

Fitnessstudios unter freiem Himmel ...................25<br />

Fünf Outdooranlagen bieten Sport für jedermann<br />

HOCHSCHULEN/WISSENSCHAFT<br />

Susanne Mahler-Siebler<br />

Wissenschaft im Fünfeck ....................................28<br />

Hochschulen und Stadt starten gemeinsames Projekt<br />

zur Wissenschaftskommunikation<br />

Anja Wischer<br />

Frischzellenkur für Campus-Wissenschaftler ........30<br />

„The Scientists“ von Joep van Lieshout und ihre Restaurierung<br />

KULTUR<br />

David Bruder<br />

Theater als Notwendigkeit ..................................33<br />

50 Jahre Theaterfreunde Konstanz e.V.<br />

Waltraut Liebl-Kopitzki<br />

Picard und seine Freunde ...................................36<br />

Die literarische Gesellschaft Forum Allmende wurde vor<br />

20 Jahren in Konstanz gegründet – Versuch eines Porträts<br />

Siegmund Kopitzki<br />

Berufsbild Künstlerin .........................................38<br />

Die Bildhauerin Ilse Glasser-Michaelis wäre in diesem Jahr<br />

100 Jahre alt geworden – eine Erinnerung<br />

Dani Behnke<br />

Die Stadt ist die Bühne ......................................41<br />

Freilichttheater auf dem Konstanzer Münsterplatz –<br />

eine Erfolgsgeschichte<br />

Elena Wiest<br />

Zeitreise ins mittelalterliche Konstanz ................44<br />

Das Panorama des Künstlers Yadegar Asisi bei der<br />

Schänzlebrücke<br />

Corinne Schatz<br />

Rachel Lumsden ................................................47<br />

Im Spannungsfeld zwischen Motiv und Farbe<br />

Harald Derschka<br />

Das „Neue Petershauser Portal“ ..........................50<br />

Eine moderne Stahlskulptur erinnert an ein herausragendes<br />

romanisches Kunstwerk<br />

KONZIL/GESCHICHTE<br />

Ruth Bader<br />

Begegnungen, Dialoge, Impulse ..........................53<br />

600 Jahre Konzil – wie der europäische Gedanke weiterlebt<br />

Henry Gerlach<br />

Was vom Tage übrig blieb ...................................56<br />

Ergebnisse und Folgen des Konstanzer Konzils<br />

4


Uli Burchardt<br />

Die Wahrhaftigkeit verteidigen ...........................59<br />

Für eine lebendige und zeitgemäße Erinnerungskultur<br />

Harald Derschka<br />

Konstanz und der Bodensee-Geschichtsverein ......61<br />

Notizen aus Anlass des 150. Gründungsjubiläums 2018<br />

Tobias Engelsing<br />

Ein vergessener Demokrat ..................................63<br />

Josef Fickler. Er war eine der mutigsten Stimmen der<br />

badischen Demokratiebewegung<br />

Tobias Engelsing<br />

Keine reine Idylle ..............................................65<br />

Eine Ausstellung zu Wetterextremen und Unglücksfällen<br />

am Bodensee<br />

Karin Stei<br />

Frauenhäuser retten Leben ................................83<br />

Frauen und Kinder finden seit 25 Jahren Schutz vor häuslicher<br />

Gewalt im Frauenhaus Konstanz<br />

Anja Fuchs<br />

Das neue NABU-Zentrum ...................................85<br />

Ein Haus für das „ökologische Tafelsilber“ Europas<br />

Walter Rügert<br />

Von Dorf zu Dorf, von Region zu Region...............88<br />

25 Jahre Weltladen Dettingen<br />

CHRONIK 2018<br />

Elena Wiest/Ulrich Hilser<br />

Jahresrückblick .................................................90<br />

Perdita Rösch<br />

Gestochen, geätzt, auf Stein gezeichnet ..............67<br />

Die „Kupferstichsammlung“ des Freiherrn Ignaz Heinrich<br />

von Wessenberg<br />

Arnulf Moser<br />

Vor 100 Jahren ..................................................69<br />

Der Kreuzlinger Deutsche Hilfsverein und Konstanz am Ende<br />

des Ersten Weltkriegs<br />

Christa Albrecht<br />

„Das“ Zoffingen ................................................71<br />

Ort der Mädchenbildung über Jahrhunderte hinweg<br />

Teresa Gärtner<br />

Die Fähre Konstanz–Meersburg im Wandel<br />

der Zeiten .........................................................75<br />

Die schwimmende Brücke feiert ihren 90. Geburtstag<br />

SOZIALES/VEREINE<br />

Martin Schröpel<br />

Moderne Zeiten ................................................78<br />

Vereine im digitalen Wandel<br />

Mandy Krüger<br />

Start.Leben .......................................................80<br />

Anlaufstellen rund um Geburt und Elternsein<br />

Bildnachweis<br />

Archiv des Klosters Zoffingen, S. 71, 72; BioLAGO e.V./Johan Schmidt Fotografie,<br />

S. 17, 18, 95 Bild links; David Bruder, S. 34, 35; Chris Danneffel S. 7 oben und<br />

unten, 8 oben, 60, 90 Stadt Konstanz/Chris Danneffel Bild links und rechts, 93<br />

MTK/Chris Danneffel Bild rechts, 94 Stadt Konstanz/Chris Danneffel Bild Mitte;<br />

Harald Derschka, S. 51, 52 unten; Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz, S. 23, 24;<br />

Forum Allmende S. 36, 37; Anja Fuchs, S. 85, 86, 87 Mitte und unten,<br />

Umschlag Rückseite; Gemeinfrei, S. 52, 57 rechts oben; Henry, Gerlach, S. 56, 58;<br />

Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz, S. 14, 15, 90 Gesundheitsverbund<br />

Landkreis Konstanz/Andrea Jagode Bild Mitte, Oliver Hanser, S. 33, 59;<br />

Konzilstadt Konstanz, S. 53, 54, 55, 94 Bild links, 97 Bild rechts;<br />

Siegmund Kopitzki, S. 38, 40 Mitte und rechts; Georg Heinrich Krieg von<br />

Hochfelden, S. 51; Kulturamt Konstanz, S. 96 Bild rechts; Landratsamt Konstanz<br />

S. 39, 40 rechts; Ludwig Leiner, S. 64 unten; Waltraut Liebl-Kopitzki. S. 36;<br />

Marketing und Tourismus Konstanz GmbH, S. 19, 20; Magdalena Poray-Schäfer,<br />

S. 30, 31, 32; Arnulf Moser, S. 69, 70; Paul Motz nach einer Lithographie von<br />

Nikolaus Hug, S. 52 oben; MTK/Deutschland abgelichtet Medienproduktion,<br />

Titelbild; Pixabay, S. 57 links oben; Johannes Raab, S. 92 Bild links,<br />

Stefan Rohner, S. 47, 48, 49; Rosgartenmuseum S. 63, 64, 65, 66, 95<br />

Bild rechts Sauerbruch Hutton, S. 44; Tom Schulze©asisi, S. 45, 46;<br />

Spitalstiftung, S. 91 Bild rechts; Stadt Konstanz, S. 6, 7 Mitte, 8 unten,<br />

9, 10, 11, 12, 13, 21, 25, 26, 27, 78, 79, 80, 81, 82, 91 Bild links und Mitte,<br />

92 Bild rechts, 93 Bild links und Mitte, 95 Bild Mitte, 96 Bild links und mitte,<br />

97 Bild links und Mitte, 98, 99 Bild Mitte und rechts; Stadtarchiv Konstanz,<br />

S. 50, 61, 62, 73 (Z1.wolfH10-5687), 76 oben und unten; Stadtwerke S. 75,<br />

76, 77, 92 Bild Mitte, 99 Bild links; Städtische Wessenberg-Galerie Konstanz,<br />

S. 67, 68; Karin Stei, S. 16, 83, 84; Theater Konstanz/Ilja Mess, S. 41, 42,<br />

43, 94 Bild rechts; Universität Konstanz, S. 28; Franzis von Stechow, S. 74;<br />

Walter Waentig, S. 37; Weltladen Dettingen S. 88, 89; WOBAK S. 12.<br />

INHALT<br />

5


Wie Bürger die „Zukunftsstadt“ mitgestalten<br />

Neue Maßstäbe für die Entwicklung nachhaltiger und flächeneffizienter Quartiere<br />

KARL LANGENSTEINER-SCHÖNBORN<br />

Gemeinsame Ortsbegehung auf den Christiani-Wiesen.<br />

6<br />

Nach einer aktuellen Studie des Instituts<br />

für Wohnungswirtschaft (InWis) benötigt<br />

Deutschland mindestens 400.000<br />

neue Wohnungen pro Jahr. Wachsende<br />

Bevölkerungszahlen, eine zunehmende<br />

Verkleinerung der Haushalte und steigende<br />

Wohnflächenansprüche lassen die<br />

Wohnungsfrage in vielen Städten und<br />

Gemeinden zur Frage ihrer Zukunftsfähigkeit<br />

werden. Für Konstanz sagt die<br />

Bevölkerungsprognose des Statistischen<br />

Landesamtes bis 2035 ein weiteres<br />

Wachstum von 10,3 Prozent aus. Dabei<br />

stellt die besondere Lage der Stadt<br />

eine besondere Herausforderung für<br />

ihre Siedlungspolitik dar: umgeben von<br />

Wasser, geschützten Flächen und der<br />

Grenze zur Schweiz. Im Rahmen des vom<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

ausgeschriebenen Wettbewerbs<br />

„Zukunfts stadt“ galt es, Lösungen zu<br />

entwickeln.<br />

Die zentrale Prämisse des Projekts war<br />

von Beginn an, dass Veränderungen nur<br />

möglich sind, wenn sie von den Bürgern<br />

mitgestaltet werden. Zukunftsfähige und<br />

nachhaltige Quartiere können nur entwickelt<br />

werden, wenn sie Antworten geben<br />

auf die Wohnbedürfnisse der Konstanzerinnen<br />

und Konstanzer. Ein wichtiger<br />

Schritt in dem gesamten Entwicklungsprozess<br />

bildete ein international besetztes<br />

Symposium im Dezember 2015.<br />

Während sich Wissenschaftler und Experten<br />

in Vorträgen mit verschiedenen<br />

Bereichen der Stadtentwicklung auseinandersetzten,<br />

beschäftigten sich über<br />

350 Konstanzerinnen und Konstanzer<br />

mit der Frage „Wie wollen und können<br />

wir im Jahr 2030 miteinander wohnen<br />

und leben?“ Mithilfe eines Perspektivenwechsels<br />

zu fiktiven Personen aus<br />

dem Jahr 2030 gelang es den über 80<br />

Arbeitsgruppen, quasi als Ergebnis ihrer<br />

„Zeitreise“ die vermuteten Lebens- und<br />

Wohnbedürfnisse von unterschiedlichen<br />

Altersgruppen und Milieus konkret zu<br />

beschreiben. Auf der Grundlage der hier<br />

von den Bürgerinnen und Bürgern entwickelten<br />

Visionen kristallisierte sich die<br />

Fragestellung heraus, wie die Pro-Kopf-<br />

Fläche beim Wohnen künftig reduziert<br />

werden könnte. Fortan hieß das Thema:<br />

Smart wachsen, Qualität statt Quadratmeter.<br />

Ein wesentlicher Schlüssel für die<br />

Zukunft in der Reduzierung der Pro-Kopf-<br />

Wohnfläche, die stetig wächst und alle


Nachhaltigkeitsbemühungen schmälert.<br />

Die zweite Phase des Projekts „Zukunftsstadt“,<br />

die 2016 begann, hatte das Ziel,<br />

das zwei Hektar große Gebiet Christiani-<br />

Wiesen als Modellquartier für eine nachhaltige<br />

Stadtplanung zu entwickeln. Hier<br />

wurden die Bürgerinnen und Bürger noch<br />

stärker involviert. Im größten Studienprojekt,<br />

seit es die Hochschulen gibt,<br />

bearbeiteten zunächst verschiedene<br />

Studiengänge die Frage des Flächenverbrauchs<br />

in 19 Themenbereichen und diskutierten<br />

darüber mit der Verwaltung und<br />

den Konstanzerinnen und Konstanzern.<br />

In einer großen Nachhaltigkeitskonferenz<br />

der Hochschulen fanden moderierte<br />

Workshops, Gespräche und Diskussionen<br />

statt zum Thema „Quartiere der Zukunft“.<br />

Einen Meilenstein in dem gesamten Prozess<br />

bildete das digitale Planungswiki<br />

„LexiKON Smart Wachsen“, in dem alle<br />

maßgeblichen Ergebnisse zusammengetragen<br />

wurden. Das Planungswiki bildete<br />

fortan einen „Werkzeugkoffer“ der<br />

nachhaltigen Planung – mit praktischen<br />

Konsequenzen. Auf seiner Grundlage erarbeiteten<br />

europäische Planerteams wie<br />

Feld72 Architekten aus Wien, PoolArchitekten<br />

aus Zürich und bogevischs büro<br />

aus München erste städtebauliche Konzepte<br />

für die Christiani-Wiesen als „Reallabor“.<br />

Dabei konnten die Bürger den<br />

Planerteams zuschauen und ihr W issen<br />

einfließen lassen – als Teilnehmer einer<br />

Planerwerkstatt, in der die theoretisch<br />

erarbeiteten Rahmenbedingungen des<br />

Planungswikis in ganzheitliche städtebauliche<br />

Konzepte umgesetzt wurden.<br />

Dass dieser Prozess auch außerhalb<br />

von Konstanz positiv wahrgenommen<br />

wurde, zeigte sich unter anderem in der<br />

Bild oben:<br />

Öffentliche Abendveranstaltung – Begrüßung<br />

und Einführung zur „Zukunftsstadt“ durch<br />

Bürgermeister Karl Langensteiner-Schönborn.<br />

Bild Mitte: Ideensammlung beim Workshop.<br />

Bild unten: Stellungnahme zu<br />

einem Entwurf durch Prof. Leonhard Schenk.<br />

STADTENTWICKLUNG<br />

7


erfreulichen Meldung, dass die Regionalgruppe<br />

Bodensee von Cradle-to-Cradle<br />

e.V. im Juli 2018 den Preis der „Regionalen<br />

Netzwerke Nachhaltigkeitsstrategien<br />

(RENN)“ für ihr Engagement für die<br />

Akteursgruppen- und Planerwerkstatt<br />

gewann.<br />

Ein Novum bildete schließlich die öffentliche<br />

Jurysitzung. Um höchstmögliche<br />

Transparenz zu gewährleisten, wurde<br />

in die Entscheidungsfindung neben den<br />

Sach- und Fachjuroren auch die Bürgerschaft<br />

eingebunden. Gemeinsam konnte<br />

ein innovativer Entwurf für das Reallabor<br />

Christiani-Wiesen gefunden werden, mit<br />

dem neue Maßstäbe für die Entwicklung<br />

nachhaltiger und flächeneffizienter Konstanzer<br />

Quartiere gesetzt wurden: auf<br />

den Grundlagen von höchster Transparenz,<br />

Offenheit und Innovationskraft.<br />

Das Projekt „Zukunftsstadt“ mit den<br />

Christiani-Wiesen ist als „Reallabor“<br />

konzipiert – aber seine Bedeutung weist<br />

weit darüber hinaus. Die aus ihm gewonnenen<br />

Erkenntnisse dienen als Impulse,<br />

die in weitere Quartiersentwicklungen<br />

Bürger begutachten ein Planungsmodell bei einem Apéro.<br />

des Handlungsprogramms Wohnen einfließen<br />

können, wie zum Beispiel das<br />

Gebiet „Hafner“ mit rund 3.500 Wohneinheiten.<br />

Gemeinsam schaffen Verwaltung,<br />

Forschung und Bürgerschaft auf<br />

diese Weise modellhafte Planungsinstrumente,<br />

die die Zukunft der Stadt bis<br />

2030 gestalten werden. Mit den Bürgern,<br />

für die Bürger.<br />

Visualisierung des Siegerentwurfs für das Modellquartier Christiani-Wiesen:<br />

feld72 architekten mit Treibhaus Landschaftsarchitekten.<br />

8

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