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Berliner Kurier 25.11.2018

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POLITIK<br />

August von Finck junior ist<br />

88 Jahre alt und mindestens<br />

5Milliarden Euro schwer.<br />

So ein Mann kann sich auch<br />

Parteien kaufen. Erst die FDP,<br />

dann deren Abspaltungen wie<br />

den Bund freier Bürger,<br />

schließlich die AfD. Dass Finck<br />

den Aufbau des rechtspopulistischen<br />

Start-ups wohlwollend<br />

unterstützt hat, vermutete die<br />

Konrad-Adenauer-Stiftung<br />

schon seit 2013. Nur Beweise<br />

gab es nicht. Jetzt haben die<br />

Schweizer „Wochenzeitung“<br />

und der „Spiegel“ einige neue<br />

Mosaiksteine hinzugefügt.<br />

Ein VertrauterFincks hatte<br />

nicht nur einen engenDraht<br />

zur AfD-Gründungsriege,<br />

sondern interessierte sich<br />

auchsehr fürdas Projekt<br />

einer AfD-nahenGratiszeitung.<br />

Siewurde aus der<br />

Schweiz finanziert. Mit Alice<br />

Weidels Spendenaus Zürich<br />

und Rotterdam hat Finck<br />

wahrscheinlich nichts zu tun.<br />

Zu dilettantisch wirkt das<br />

Vorgehen in diesenFällen. Es<br />

sieht aber immer mehr so aus,<br />

als gebe es ein finanzstarkes,<br />

rechtsgewirktes Umfeld,das<br />

die AfD von Anfang an päppelt.<br />

Die AfDtrifft die Affäre<br />

ins Mark.EswäreimInteresse<br />

von Partei-SeniorGauland,<br />

für Aufklärung zu sorgen.<br />

Doch dieAfD verweigert<br />

sich. So müssenBundestagsverwaltung<br />

und Staatsanwaltschaft<br />

aufklären.<br />

MANN DESTAGES<br />

Peter Altmaier<br />

Das deutscheHandynetz ist<br />

voller Funklöcher. Das muss<br />

auch WirtschaftsministerPeter<br />

Altmaier (60) regelmäßig erleben.<br />

Es sei kaum möglich, im<br />

Auto zu telefonieren,<br />

ohne<br />

regelmäßig<br />

die Verbindung<br />

zu verlieren.<br />

„Eine<br />

der größten<br />

Blamagen<br />

des Technologie-Standorts<br />

Deutschland“ nennt er das.<br />

Altmaier wies sein Büro an,ihn<br />

im Auto nicht mehrmit ausländischen<br />

Ministerkollegen zu<br />

verbinden.<br />

Foto: Eibner/Imago<br />

MEINE<br />

MEINUNG<br />

Von<br />

Jan<br />

Sternberg<br />

AfDund die Spenden:<br />

Der übliche Verdächtige<br />

Foto: Kamil Zihnioglu/AP<br />

Aufstand<br />

der gelben<br />

Westen<br />

Paris – Die wütenden Proteste in<br />

Frankreichgegen diehohenSpritpreise<br />

werden mehr und mehr zum Aufstand<br />

gegen Präsident Emmanuel Macron<br />

und seinePolitik.<br />

Bei der gestrigen Demonstration in<br />

Paris kam es zu Ausschreitungen. Die<br />

Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer<br />

ein. Verletzt wurde niemand,<br />

sechs Personen wurdenfestgenommen.<br />

Tausende strömten auf die Champs-<br />

Élysées. Zu den Protestaktionen zählen<br />

Nachlanger Mängelliste: Ultimatum für den Bahn-<br />

Richard Lutz soll bis Frühjahr neue Strategie vorlegen. Milliardenzuschüsse vom Eigentümer Bund gefordert. Viele Züge<br />

Berlin –Nach viel Kritik wegen<br />

Verspätungen und<br />

schlechtem Service hat der<br />

Aufsichtsrat der Bahn eine Art<br />

Galgenfrist gesetzt: Konzernchef<br />

Richard Lutz soll bis zum<br />

Frühjahreine ausgefeilte Strategie<br />

zur Behebung von Betriebsmängeln<br />

vorlegen, berichtet<br />

die „Welt“.<br />

Das Staatsunternehmen<br />

kündigte an, die Wartung und<br />

Instandhaltung seiner Züge<br />

möglichst schnell verbessern<br />

zu wollen. Gleichzeitig fordert<br />

die Bahnzusätzliche Zuschüsse<br />

des Eigentümers Bund in<br />

Milliardenhöhe. Zuvor war<br />

aus dem Unternehmen die<br />

Summe von fünf Milliarden<br />

Euro bekannt geworden, die<br />

allein inden kommenden vier<br />

Jahren zusätzlich nötig sei,um<br />

Pünktlichkeit und Kapazitäten<br />

zu erhöhen.<br />

Der Bahn-Betriebsrat fordert,die<br />

derzeitige„Ausgabensperre“<br />

zum Jahresende wieder<br />

aufzuheben. Die Bahn<br />

steht wegen vieler Verspätungen<br />

in der Kritik. Im Oktober<br />

kamen nur 71,8 Prozent der<br />

Intercity, Eurocity und ICE<br />

pünktlich an ihreZiele.<br />

In der Betriebsratserklärung<br />

heißt es, die Mitarbeiter<br />

seien ohnehin sehr hohen Belastungenausgesetzt.<br />

Der Tritt<br />

auf die Kostenbremse habe<br />

„hier nicht für die dringend<br />

notwendige Entlastung gesorgt“.<br />

Er habe die Beschäftig-<br />

auch Straßenblockaden.<br />

Im französischen<br />

Angers sorgte ein Anhänger<br />

der Gelbwesten<br />

für Großalarm.<br />

Der 45-Jährige trug<br />

eine scharfe Sprengstoffweste<br />

mit einer<br />

Zündvorrichtung. Er<br />

habe mit seiner Aktion<br />

ein Treffen der Gelbwesten<br />

mit Emmanuel<br />

Macron erzwingen wollen, so ein<br />

Sprecher der Behörden. Der polizeibekannte<br />

Mann war am späten<br />

Nachmittag in einer Autowaschanlage<br />

aufgetaucht. Nachmehrstündigen<br />

Verhandlungenergab er sich auf<br />

einem Parkplatz.<br />

Unter Druck:Frankreichs<br />

Präsident Emmanuel Macron.<br />

ten vielmehr unter zusätzlichen<br />

Druck gesetzt und zugleich<br />

kaum Einsparungen bewirkt.<br />

Laut dem ARD-Magazin<br />

„Kontraste“ waren im Sommernur<br />

20 Prozent der eingesetzten<br />

ICE-Züge „voll funktionsfähig“<br />

unterwegs. Zudem<br />

fehlen derzeit rund 5800 Mitarbeiterim„betriebskritischen<br />

Bereich“ des Zugverkehrs. Das<br />

Unternehmen kommentierte<br />

dies nicht, sondern verwies auf

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