26.11.2018 Aufrufe

portfoliomedienservice-181112093001

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Projekt<br />

Auftrag<br />

Print<br />

mk Spezial „Katholische Kitas in der Erzdiözese“<br />

Gestaltung, Satz, Druckbetreuung<br />

Editorial, 16-Seiter, Format A4<br />

EDITORIAL<br />

10 SCHÖPFUNG ENTDECKEN<br />

TALENTE WECKEN 1 1<br />

12 NACHHALTIGE ERNÄHRUNG RELIGIÖSE ERZIEHUNG 1 3<br />

Foto: Berninger<br />

Grünes Paradies im<br />

Herzen der Großstadt<br />

Natur jeden Tag neu erleben im<br />

Theresia-Gerhardinger-Kindergarten<br />

WALDMEISTER – SO NENNEN DIE KINDER<br />

im Theresia-Gerhardinger-Kindergarten ihren<br />

selbstgemachten Sirup. Dafür haben sie<br />

die Waldmeisterpflanze aus dem hauseigenen<br />

Garten gepflückt und verarbeitet. Hört<br />

man ihren fachmännischen Erzählungen aufmerksam<br />

zu, weiß man aber schnell, wer hier<br />

die eigentlichen „Waldmeister“ sind. Kein<br />

Wunder, denn aus dem asphaltierten Außenbereich<br />

vor der Kita wurde vor sechs Jahren<br />

ein 800 Quadratmeter großer Naturgarten<br />

mitten im Münchner Stadtteil Au – nur für<br />

die Kinder.<br />

„Das war damals ein großes Projekt“, erinnert<br />

sich Schwester Beate Mitterer von den<br />

Armen Schulschwestern, in deren Trägerschaft<br />

die Einrichtung ist. Beim Anlegen des<br />

„Naturerlebnisraums“ waren aber nicht nur<br />

die Angestellten und engagierte Eltern beteiligt:<br />

„Die Kinder wurden selbst sehr stark in<br />

das Projekt eingebunden“, sagt die Kindergarten-Leiterin.<br />

Es gab Kinderkonferenzen,<br />

Entwürfe wurden gemalt und in Vierergruppen<br />

Modelle gebaut, die sogar ausgestellt<br />

wurden. Für den Feinschliff sorgte dann eine<br />

Architektin vom Zentrum für Umwelt und<br />

Kultur in Benediktbeuern, ehe für den Umbau<br />

die Bagger anrückten.<br />

Unter den knapp 50 Kindergartenkindern<br />

kommt heute jeder auf seine Kosten: Paul,<br />

Antonia und Dominik begeistern sich für die<br />

Igel-Außenstation. In dem Erdwall haben die<br />

Vierjährigen kürzlich noch einen Igel aus dem<br />

Tierheim beherbergt, gefüttert und mit Was-<br />

Schwester Beate im mehr als 800 Quadratmeter<br />

großen Naturerlebnisraum, in dem die<br />

Kinder jeden Tag Neues entdecken können.<br />

ser versorgt. Deshalb weiß Antonia genau,<br />

dass Igel nicht mit Milch gefüttert werden.<br />

Sie beweist mit ihrem Wissen, dass das pädagogische<br />

Konzept des Naturgartens aufgeht:<br />

entdecken, erleben und fürs Leben lernen.<br />

Und weil es so viel zu entdecken gibt, fällt es<br />

den Buben und Mädchen sichtlich schwer,<br />

sich auf einen Lieblingsort im Garten festzulegen:<br />

Allein der wild bewachsene Hügel, der<br />

die Außenanlage dominiert, lockt mit zwei<br />

Mosaik-Eingängen in einen Tunnel – ganz<br />

so, als führe er in eine verborgene Höhle. Wer<br />

sich nicht hinein traut, kann vom Hügel herunter<br />

rutschen oder zu den Jungs ans Klettermikado<br />

gehen. Sie finden es hier am besten,<br />

„weil man sich austoben kann“.<br />

Ein anderer begeistert sich für die Insekten in<br />

der Mauer um das Tomatenbeet. „Manchmal<br />

sind hier Spinnen drin“, sagt er und deutet auf<br />

die freien Stellen zwischen den Steinen. Sie<br />

sitzen extra unverputzt aufeinander, um dem<br />

Krabbeltier ein Zuhause zu bieten. So ist auch<br />

die Kräuterschnecke mit dem Waldmeisterkraut<br />

angelegt – nur eines der rund 300<br />

angepflanzten Wildkräuter. Daneben finden<br />

sich Zwergobstbäume, an denen die Kinder<br />

zum Beispiel selbst an die Birnen heran kommen<br />

– allerdings erst im Herbst, wenn die<br />

Früchte reif sind. Denn auch der natürliche<br />

Reifungsprozess ist ein Lernziel: „zu Erleben,<br />

nicht immer alles zur Verfügung zu haben wie<br />

in der heutigen Konsumgesellschaft. So ist es<br />

eben nicht angelegt in der Natur“, erläutert<br />

Schwester Beate.<br />

Ihr liegt es besonders am Herzen, „dass die<br />

Kinder merken, dass die ganze Schöpfung<br />

von Gott kommt und Werte eingeübt werden<br />

wie staunen, loben und danken“. Weil sich der<br />

Alltag im Theresia-Gerhardinger-Kindergarten<br />

zu gleichen Teilen draußen wie drinnen<br />

abspielt, kommen die Kinder jeden Tag aufs<br />

Neue ins Staunen über die Natur. Und mit<br />

einem Glas selbstgemachtem Sirup gehen<br />

Lob und Dank gleich sehr viel süßer über die<br />

Lippen!<br />

Simon Berninger<br />

Jeder ist ein<br />

kleiner Künstler<br />

Malen, Basteln und<br />

musikalische Früherziehung<br />

wecken Talente<br />

HEUTE WIRD BLAU GEMALT. Im Katholischen<br />

Kinderhaus St. Wolfgang tauchen die<br />

Buben und Mädchen ihre dicken Pinsel in<br />

die Farbtöpfe und streichen damit über die<br />

Pappe, bis sich der graue Schuhkarton in ein<br />

tiefblaues Aquarium verwandelt hat. Wer<br />

fertig ist, darf ein klitzekleines Papier falten,<br />

so dass ein Fischkörper mit Flossen entsteht.<br />

Die Kita-Leiterin und Sozialpädagogin Johanna<br />

König-Müller hat schon eine Nadel eingefädelt<br />

und sticht damit durch Fisch und Aquariums-Decke:<br />

„Hängt der Fisch<br />

so richtig für Dich? Oder<br />

soll er tiefer?“ Während<br />

Kevin und David noch<br />

basteln, hat Sophia<br />

ihr Aquarium schon<br />

eingerichtet: Pflanzen<br />

Mit allen Sinnen<br />

gestalten.<br />

aus grünem Papier, glitzernde Goldfäden und<br />

eine große echte Muschel hat sie eingeklebt<br />

– jetzt darf das fertige Kunstwerk auf der<br />

Fensterbank trocknen.<br />

„Fünf kleine Fische, die schwammen mal im<br />

Meer …!“ Das Lied vom Fisch, der gerne in<br />

einen Teich ohne Hai umziehen will, passt<br />

gut in die Projektwoche zum Thema „Wasser“<br />

im Kinderhaus am Münchner St.-Wolfgangs-Platz.<br />

Rund hundert Kinder im Alter<br />

zwischen ein und zehn Jahren werden hier<br />

betreut. Die jüngeren Kinder sind in drei<br />

Gruppen eingeteilt, und jeder Wochentag hat<br />

einen besonderen Schwerpunkt. Es geht um<br />

Sprache, um Bewegung und mittwochs auch<br />

um Religion: Da werden die Feste des Kirchenjahres<br />

gefeiert, Kerzen angezündet und<br />

Lieder für den Familiengottesdienst geübt,<br />

erklärt König-Müller.<br />

Unterstützt wird sie von Stefan Ludwig,<br />

der zweimal in der Woche mit großem<br />

Hallo von den Kindern begrüßt wird.<br />

Dann trappeln viele kleine Füße die<br />

Treppe hinunter in den großen Turn-<br />

Raum. „Ri – Ra – Ratten, wir sind<br />

die Nimmersatten!“ tönt es<br />

aus zehn Kehlen, wenn die<br />

alte Geschichte über den<br />

Rattenfänger erzählt und<br />

gesungen wird. Zwei Jahre<br />

lang schult Ludwig<br />

die Kinder in der musikalischen<br />

Früherziehung,<br />

und noch<br />

vor der Einschulung<br />

können sie in<br />

den Aufbau-Chor<br />

der Pfarrei St. Wolfgang<br />

aufgenommen<br />

werden. „Wir wollen<br />

den Kindern eine<br />

musikalische Heimat<br />

geben“, erklärt der<br />

Foto: Krauß (3)<br />

Eifrig basteln die Kinder mit<br />

Kita-Leiterin Johanna König-Müller<br />

im hauseigenen Atelier.<br />

Aus voller Kehle singen die Kleinen<br />

mit Kirchenmusiker Stefan Ludwig.<br />

Kirchenmusiker, der für den Pfarrverband<br />

Haidhausen zuständig ist und „nebenbei“<br />

eine Musical-Aufführung mit hundert Kindern<br />

plant.<br />

Wie gelingt es ihm, die Kinder für Musik zu<br />

begeistern? „Es geht alles über die Bewegung!“<br />

Regelmäßig gibt es „Musik zum Wohlfühlen<br />

und zum Reinkommen“ wie etwa den<br />

Zirkus: Da verwandeln sich alle in eine Ente,<br />

einen Frosch oder eine Schlange. Neben dem<br />

wilden Toben kommen auch leise Elemente<br />

nicht zu kurz. „Nebel, Nebel …“ singen die<br />

Kinder vor sich hin und schließen die Augen.<br />

Schritt für Schritt tasten sie sich vorwärts<br />

und halten die Arme weit vor sich, um Zusammenstöße<br />

zu vermeiden. Aber auch der<br />

dichteste Nebel löst sich irgendwann auf,<br />

und dann versammeln sich alle Kinder rund<br />

ums Elektro-Klavier – die Mutigsten wollen<br />

selbst einmal in die Tasten hauen. Gegen diese<br />

Katzenmusik hilft nur, den Stromschalter<br />

auszuschalten, wenn es heißt: „Die Stunde ist<br />

aus und wir gehen nach Haus’!“<br />

Annette Krauß<br />

Foto: Huckemeyer (2)<br />

Mehr als nur<br />

Essen<br />

Gesunde Ernährung steht<br />

in Waldkraiburg täglich<br />

auf dem (Speise-)Plan<br />

„MEINE MAMA KAUFT JETZT AUCH PAPRI-<br />

KASCHOTEN, weil sie mir so gut schmecken“,<br />

freut sich ein kleines Mädchen aus der Katholischen<br />

Kindertagesstätte Christkönig<br />

in Waldkraiburg. Die 52 Kinder werden von<br />

Einrichtungsleiterin Diana Molter und ihrem<br />

Team das ganze Jahr über liebevoll auf gesunde<br />

Mahlzeiten und einen verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Lebensmitteln hingeführt.<br />

Der Ernährungsplan ist hier beileibe keine<br />

Eintagsfliege. So gibt es jeden Vormittag eine<br />

Brotzeit mit viel Gemüse und Obst. Wie Diana<br />

Molter erklärt, sind die meisten Mütter froh,<br />

keine Brotbox packen zu müssen, weil sie ja<br />

wissen, ihre Kinder bekommen eine gesunde<br />

Vormittags-Mahlzeit. Die Eltern zahlen dafür<br />

fünf Euro im Monat und bringen einmal wöchentlich<br />

Obst oder Gemüse mit.<br />

IMPRESSUM<br />

Das MK Spezial erscheint als Beilage zur Münchner<br />

Kirchenzeitung, diesmal in Kooperation mit dem Ressort<br />

Bildung des Erzbischöflichen Ordinariats München und<br />

der Arbeitsgemeinschaft Katholische Erwachsenenbildung<br />

in der Erzdiözese München und Freising.<br />

Inhaber und Verleger: St. Michaelsbund, Diözesanverband<br />

München und Freising e.V.<br />

Besonders begeistert sind die Buben und<br />

Mädchen vom regelmäßigen Einkaufen auf<br />

dem Wochenmarkt. Die Kleinen suchen sich<br />

selbstständig Gemüse und Salat aus, was für<br />

manche Kinder tatsächlich Neuland darstellt.<br />

„Es gibt Erwachsene, die sich aus verschiedenen<br />

Gründen mit ausgewogener Ernährung<br />

wenig befassen und daher öfters auf Fertigprodukte<br />

zurückgreifen“, weiß Molter aus<br />

langjähriger Erfahrung. Mittlerweile ziehen<br />

Schütteln was das Zeug hält: Diana<br />

Molter macht mit den Kindern Butter.<br />

Herausgeber: Ordinariatsrat Dr. Armin Wouters<br />

Verlagsleitung: Stefan Eß<br />

Gesamtleitung Redaktionen: Elmar Pabst<br />

Chefredakteur: Anian Christoph Wimmer<br />

Leiterin Medienmarketing,<br />

Anzeigen und Vertrieb: Karoline Kießling<br />

Redaktion: Karin Basso-Ricci<br />

aber längst viele Eltern mit dem Personal der<br />

Kindertagesstätte in Sachen gesundes Essen<br />

an einem Strang. Und das fängt bereits „ganz<br />

unten“ an. So werden Beerensträucher, Tomatenpflanzen<br />

oder Kräutersamen gestiftet,<br />

damit die Kleinen im Garten des Kindergartens<br />

pflanzen und später ernten können.<br />

Die Kindergarten-Chefin stellt den Eltern sogar<br />

eigene Kinder-Kochbücher zur Verfügung<br />

oder gibt Rezepte mit, die im Kindergarten gekocht<br />

wurden. „Beim Karotten- und Zucchinikuchenbacken<br />

haben wir auch schon Fotos<br />

geschossen, die wir an eine Pinnwand hängen.<br />

So können die Eltern gleich das Werk<br />

ihres Nachwuchses bewundern“, berichtet<br />

Molter. Orientiert am christlichen Schöpfungsgedanken<br />

will die Einrichtung Kindern<br />

und Eltern auf diese Weise vermitteln, wie<br />

wertvoll die Natur ist: und dass es viel Spaß<br />

machen kann, sein Verhalten und seine Ernährungsgewohnheiten<br />

darauf auszurichten,<br />

die Schöpfung zu erhalten und im Einklang<br />

mit ihr zu leben.<br />

„Das ist lustig und schmeckt“<br />

Zum Beispiel die eigene Butter-Produktion<br />

ist für die Knirpse immer wieder eine spannende<br />

Sache. Erst kommt Bauernmilch in gekühlte<br />

Gläser. Dann schütteln die Kinder was<br />

das Zeug hält. „Bei mir bildet sich schon ein<br />

Klumpen, ich hab bald Butter“, jubelt Fabian.<br />

Und tatsächlich: Aus der Milch ist ein Stückchen<br />

gute Butter geworden, die sich die Kinder<br />

gerne auf ihr Brot schmieren.<br />

Lebensmittel selber herstellen und nicht nur<br />

im Supermarkt kaufen, das hat schon was.<br />

Die Kinder freuen sich auch auf ihren wöchentlichen<br />

Milchtag. Da dürfen sie ihr Müsli<br />

selber zusammenstellen. „Das ist lustig und<br />

schmeckt“, lacht Laura, die sich auf ihr Butterbrot<br />

noch ein Sträußchen Kresse legt.<br />

Ursula Huckemeyer<br />

Anschrift:<br />

Münchner Kirchenzeitung,<br />

Herzog-Wilhelm-Str. 5, 80331 München<br />

Gestaltung: Medienservice Sankt Michaelsbund<br />

Druck: Don Bosco Druck & Design Ensdorf<br />

Bildnachweise: Bild Cover: Lehmann,<br />

Bild Rückseite: Mahler<br />

Religiöse Erziehung<br />

spricht alle an<br />

WER HAT DEN HIMMEL GEMACHT? Was<br />

passiert mit der Maus, wenn sie tot ist? Viele<br />

Kinderfragen sind Grundfragen des Lebens,<br />

die in der religiösen Erziehung aufgegriffen<br />

werden. Trotzdem stehen katholische Kitas<br />

allen Menschen offen. Wie das Zusammenleben<br />

verschiedener Kulturen und Religionen<br />

in katholischen Kitas funktioniert,<br />

berichtet Monika Arnold vom Fachbereich<br />

Religionspädagogik im Elementarbereich<br />

des Erzbischöflichen Ordinariats München.<br />

Worin zeichnen sich Kindertageseinrichtungen<br />

in katholischer Trägerschaft aus?<br />

Eine katholische Kita sieht sich dem christlichen<br />

Gottes- und Menschenbild verpflichtet.<br />

Die Einzigartigkeit eines Menschen und<br />

damit seine Würde anzuerkennen, seine<br />

Begabungen zu entdecken und zu fördern<br />

und einen respektvollen Umgang mit der<br />

Schöpfung und allen Lebewesen zu leben,<br />

sind wesentliche Aspekte, die sich aus einem<br />

solchen Verständnis ableiten. Ein wichtiger<br />

Wert ist auch das Fragen und Staunen<br />

über die Welt, über sich und andere sowie<br />

der Umgang mit Verzeihen und Versöhnen,<br />

wie es uns Christus in seiner Botschaft vom<br />

Reich Gottes aufgezeigt hat.<br />

Katholische Kitas betreuen heute neben<br />

christlichen Kindern auch andersgläubige<br />

oder ungetaufte Kinder. Wie kann der Umgang<br />

miteinander gelingen?<br />

Hier gibt es regional große Unterschiede:<br />

Während in Teilen der Erzdiözese christliche<br />

Kinder die Regel sind, ist in anderen<br />

der Anteil an nichtchristlichen Kindern sehr<br />

ausgeprägt. Das ist einerseits herausfordernd,<br />

aber trotzdem ist es für katholische<br />

Kitas ein Schatz – denn sie haben selbst<br />

einen klaren Standpunkt. Kinder erleben<br />

dadurch, dass manches nicht verhandelbar<br />

ist, wie zum Beispiel das Recht auf Leben<br />

sowie der Respekt davor. Deshalb wird in<br />

unseren Kitas das Modell der „religiösen<br />

Gastfreundschaft“ praktiziert.<br />

Wie wird das im Alltag gelebt?<br />

Katholische Kitas sind heute der Ort, wo<br />

viele Kinder oft zum ersten Mal mit Inhalten<br />

VERLOSUNG: Gewinnen Sie ein Kamishibai-Erzähltheater für Ihre Kita!<br />

Mitmachen können Kinder,<br />

(Groß-)Eltern, Mitarbeiter/-innen aus<br />

Kitas und alle, die eine bestimmte Kindertageseinrichtung<br />

überraschen möchten.<br />

Monika<br />

Arnold<br />

Wir verlosen<br />

ein Kamishibai von Don Bosco Medien inklusive<br />

einem Erzählkarten-Set im Wert<br />

von insgesamt 92,95 Euro.<br />

Foto: privat<br />

und Formen des Glaubens in Kontakt treten.<br />

Einerseits lernen Kinder unterschiedliche<br />

Lebensweisen kennen, religiöse, körperliche,<br />

soziale und kulturelle Unterschiede.<br />

Gleichzeitig können ihre eigene religiöse<br />

Identität und der Glaube wachsen und sich<br />

ausprägen. Das Lernen mit- und voneinander<br />

hat einen hohen Stellenwert. So handeln<br />

ja auch viele biblische Überlieferungen von<br />

der Auseinandersetzung mit Fremdem und<br />

Anderem. Kita ist also ein Ort, wo Religion<br />

ihren Platz hat und Kinder in ihren Fragen<br />

begleitet werden. Wichtig ist aber eine eigene<br />

Position der Einrichtung, die Orientierung<br />

gibt. Dass die Kita konfessionsgebunden<br />

ist, wird schon bei der Anmeldung<br />

deutlich gemacht.<br />

Das stellt hohe Anforderungen an die pädagogischen<br />

Fachkräfte. Wie werden sie<br />

darin geschult?<br />

Es gibt ein Angebot an Fortbildungen und<br />

Veranstaltungen zum Thema interreligiöser<br />

Dialog, zudem haben Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter die Möglichkeit zu spiritueller<br />

Begleitung und Besinnungstagen. In Fortbildungen<br />

können die Erzieherinnen religiöse<br />

Kompetenzen wiederentdecken oder<br />

neu erwerben. Sie werden zum Beispiel darin<br />

geschult, mit Eltern zu kommunizieren,<br />

wie sie Eltern und Kinder aufnehmen und<br />

begleiten, und wie Feste im Jahreskreis gefeiert<br />

werden. Ich erlebe eine große Bereitschaft,<br />

sich weiterzuentwickeln.<br />

Interview: Alexa Glawogger-Feucht<br />

Schicken Sie eine E-Mail oder Postkarte<br />

mit dem Stichwort „Katholische Kitas“<br />

und Ihren Kontaktdaten sowie dem Namen<br />

der Kita, für die Sie das Erzähltheater<br />

gewinnen möchten, an die E-Mail:<br />

redaktion@muenchner-kirchenzeitung.de<br />

oder an folgende Postanschrift:<br />

Münchner Kirchenzeitung, 80326 München.<br />

Einsendeschluss: Freitag, 17. Juli 2015.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner<br />

werden von uns benachrichtigt.<br />

14 ELTERN GESTALTEN MIT<br />

KINDERN PLATZ GEBEN 1 5<br />

Foto: Mix<br />

Elternbeiratsvorsitzende Melanie Westerberger<br />

erzählt von ihrem Engagement<br />

IN SEEON IM CHIEMGAU befinden sich der<br />

Kindergarten und die Kinderkrippe St. Walburg<br />

der Pfarrei St. Lambert. Neben den Erzieherinnen<br />

und Kinderpflegerinnen ist der<br />

Elternbeirat eine bedeutende Institution<br />

nicht nur in dieser Kita. Elternbeiratsvorsitzende<br />

Melanie Westerberger betont: „Die<br />

Zusammenarbeit zwischen Personal und<br />

Eltern ist wichtig, um für unsere Kinder die<br />

bestmögliche Betreuung zu bieten.“<br />

Bindeglied zwischen Team und Eltern<br />

Die 26-jährige Mutter eines dreijährigen Buben<br />

war sofort bereit, sich dem Elternbeirat<br />

zur Verfügung zu stellen, als ihr Sohn David<br />

im September 2013 in den Kindergarten kam,<br />

und freute sich über ihre Wahl. Ein Jahr später<br />

wurde sie Vorsitzende des sechs Mitglieder<br />

umfassenden Gremiums und hat großen<br />

Spaß an ihrer Aufgabe: „Wir Elternbeiräte<br />

können den Kindergarten und das Personal<br />

in vielen Belangen unterstützen, wir können<br />

mitwirken und sind Ansprechpartner für alle<br />

Eltern, sozusagen ein Bindeglied zwischen<br />

dem Team und den Müttern und Vätern.“<br />

Sie hat die Erfahrung gemacht, dass viele<br />

Melanie Westerberger<br />

Gemeinsam<br />

zum Wohl der Kinder wirken<br />

bei manchen Sorgen lieber erst einmal mit<br />

einer anderen Mutter reden als gleich mit der<br />

Kita-Leitung.<br />

Hauptaufgabe des Elternbeirats ist es, mitzugestalten.<br />

Ein Beispiel dafür sind die Feste<br />

der Kita, wie 2014, als der Kindergarten sein<br />

40-jähriges Bestehen feierte. Dabei sorgten<br />

die Elternbeiräte für eine Tombola und die Verpflegung<br />

der Gäste. Beim Pfarrfest in Seeon<br />

bietet das Gremium Spiele für die Kinder an.<br />

Westerberger sieht ihre Aufgabe auch darin,<br />

TIPP: Elternabend leicht gemacht<br />

Aus 106 Themen rund ums Kind in den Bereichen<br />

„Entwicklung“, „Gesundheit“, „Erziehung“<br />

und „Religiöse Erziehung“ kann<br />

man in der Broschüre „Elternabend?!“ des<br />

Katholischen Kreisbildungswerks (KBW)<br />

Traunstein auswählen. Krippen, Kindergärten<br />

und Grundschulen finden so für<br />

jeden Elternabend den passenden Referenten,<br />

das KBW kümmert sich außerdem<br />

die Eltern zu motivieren, sich bei solchen Anlässen<br />

mit einzubringen. In seine Aktivitäten<br />

bindet der Elternbeirat auch andere Gemeindemitglieder<br />

mit ein. Zu den Bastelabenden,<br />

beispielsweise vor dem Martinszug oder dem<br />

Advent, ist jeder willkommen und es sind immer<br />

nette, verbindende Stunden. „Auch bei<br />

kirchlichen Festen wie eben dem Martinszug<br />

arbeiten Kindergarten und Pfarrei zusammen.<br />

Der Elternbeirat organisiert die Veranstaltungen<br />

und alle Kinder und Familien aus<br />

der Gemeinde sind dazu eingeladen.“ Westerberger<br />

plant mit ihrem Team auch jedes Jahr<br />

eine Familienwanderung. Und es gibt einen Elternabend<br />

mit Vortrag über Themen rund um<br />

Erziehung und Förderung des Nachwuchses<br />

(siehe Tipp unten). Auch die Sitzungen des Elternbeirats<br />

sind jederzeit offen für interessierte<br />

Mütter und Väter und im Nachhinein gibt es<br />

einen Brief mit dem Neuesten an alle Eltern.<br />

Gemeinsam Projekte anstoßen<br />

Mit auswählen kann der Elternbeirat bei<br />

Anschaffungen wie neuen Spielgeräten oder<br />

Büchern. Auch als für die Krippengruppe<br />

zu wenig Anmeldungen vorlagen und diese<br />

durch Buben und Mädchen aus dem Kindergarten<br />

aufgefüllt wurde, war das Gremium<br />

mit einbezogen. Die Vorsitzende betont: „Es<br />

belebt den Kindergarten ungemein, wenn die<br />

Eltern eine Gemeinschaft sind und gut mit<br />

dem Team kooperieren.“ Als Vorau ssetzungen,<br />

um in einem Elternbeirat mitzuwirken,<br />

nennt Westerberger drei einfache Dinge:<br />

„Man sollte Freude am Tun haben, offen sein<br />

für Anregungen und vielleicht noch ein paar<br />

eigene Ideen haben.“ Zusammen mit den anderen<br />

Mitgliedern entstünden dann oft aus<br />

einem kleinen Anstoß die tollsten Projekte.<br />

Pia Mix<br />

um die komplette Organisation von der<br />

Absprache mit dem Referenten über Werbematerialien<br />

bis zur Abrechnung. Neben<br />

dem KBW Traunstein bieten mittlerweile<br />

auch zahlreiche andere Kreisbildungswerke<br />

den Elternabend-Service an. Erkundigen<br />

Sie sich in Ihrem Landkreis nach dem<br />

Angebot, Kontakte unter<br />

www.keb-muenchen.de<br />

Katholische Kitas<br />

Voller Einsatz für Kinder<br />

Ob das Erzbistum selbst, die Pfarreien, die Caritas<br />

oder die Orden und andere katholische Träger: Die<br />

kirchlichen Organisationen geben in und mit ihren<br />

Kitas Kindern mehr als nur einen Platz.<br />

Hier ein Überblick über das katholische Engagement<br />

für Kindertageseinrichtungen<br />

im Erzbistum München und Freising:<br />

ca. 47.000<br />

Betreute Kinder<br />

in ca. 565<br />

Katholischen<br />

Krippen, Kindergärten<br />

und Horten<br />

ca. 6.700<br />

Pädagogische<br />

Mitarbeiter/-innen<br />

Quelle: Erzbischöfliches Ordinariat München/Caritas Diözesanverband München<br />

und Freising, 2013<br />

Kitas: Eine katholische Erfindung<br />

SEIT JAHRHUNDERTEN IST die katholische<br />

Kirche in der Kinderfürsorge aktiv: Erste<br />

Ansätze weisen ins 16. Jahrhundert zurück.<br />

In den Oratorien des Philipp Neri gab es<br />

spezielle Predigten für Kinder, außerdem<br />

kümmerte er sich um arme und verwahrloste<br />

Kinder und Jugendliche. Aus sozialfürsorglichen<br />

Gründen engagierten sich auch<br />

viele Frauenorden für Kinder wie beispielsweise<br />

die Mallersdorfer Schwestern.<br />

Einrichtungen für Kinder, sogenannte<br />

Kleinkinderbewahranstalten, sind Ende<br />

des 18. Jahrhunderts bezeugt und gehen<br />

auf katholische Initiativen zurück. Sie hießen<br />

auch Kleinkinderschulen, Warte- oder<br />

Spielschulen. Im Straubinger Ursulinenkloster<br />

ist 1782 eine Vorbereitungsschule<br />

bekannt, die 80 Mädchen betreute. Vor<br />

allem den Kirchen war es ein großes Anliegen,<br />

Arbeiterkinder vor der Verwahrlosung<br />

zu bewahren, da Familiengefüge durch die<br />

einsetzende Industrialisierung, Frauenarbeit<br />

und Landflucht auseinanderbrachen.<br />

Als eigentlicher Begründer der Kindergärten<br />

gilt der deutsche Pädagoge Friedrich<br />

Wilhelm August Fröbel, der 1837 eine Pädagogik<br />

des Spiels entwickelte und am 28. Juni<br />

1840 den ersten „Allgemeinen deutschen<br />

Kindergarten“ im thüringischen Bad Blankenburg<br />

gründete. Kinder sollten sich im<br />

Kindergarten frei entwickeln können „wie<br />

Blumen in einem Garten“.<br />

Von kirchlicher Seite wurde die Idee aufgegriffen<br />

und weiterentwickelt. Beispielsweise<br />

gründete Maria Theresia von Jesu<br />

Gerhardinger 1839 den heutigen Kindergarten<br />

München-Au, 1843 ist im Münchner<br />

Angerkloster eine „Kinderbewahranstalt“<br />

belegt. 1850 entwickelte Gerhardinger einen<br />

„Leitfaden für Kinderbewahranstalten“<br />

mit grundlegenden Ideen Fröbels.<br />

Eine Vorreiterrolle hat die katholische Kirche<br />

in der Unterstützung, Begleitung und<br />

Schulung der Erzieherinnen inne. Bis heute<br />

qualifiziert sie pädagogische Mitarbeiter/<br />

-innen in kirchlichen Fach- und Hochschulen<br />

sowie Akademien.<br />

agf<br />

Die Sendung für Eltern und Erzieherinnen auf MKR:<br />

Dienstag, Donnerstag und Samstag, 15 & 21 Uhr<br />

Mehr dazu unter<br />

www.kitaradio.de<br />

Miteinander fragen, staunen und die Welt entdecken<br />

Katholische Kitas im Erzbistum<br />

www.erzbistum-muenchen.de/kita<br />

powered by Sankt Michaelsbund<br />

Mit Eltern & Erzieherinnen<br />

im Gespräch<br />

Werteorientierte Erziehung –<br />

wie geht das?<br />

Jahreszeiten erleben –<br />

Schöpfung erfahren<br />

Willkommenskultur in<br />

der katholischen Kita<br />

Eine Sendung des<br />

Innenseiten & Rückseite

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!