Kongressjournal Ausgabe Samstag 24.11.2018
Das KongressJournal ist die offizielle Kongresszeitung der Steirischen Akademie für Allgemeinmedizin und dient der aktuellen Berichterstattung rund um den jährlichen Kongress für Allgemeinmedizin in Graz.
Das KongressJournal ist die offizielle Kongresszeitung der
Steirischen Akademie für Allgemeinmedizin und dient der aktuellen Berichterstattung rund um den jährlichen Kongress für Allgemeinmedizin in Graz.
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KONGRESS
JOURNAL
SAMSTAG-AUSGABE
24. November 2018
Offizielle Kongresszeitung der Steirischen Akademie für Allgemeinmedizin
49. Kongress für Allgemeinmedizin
In der Mitte des Lebens
Prävention, Diagnostik und Therapie von Erkrankungen im mittleren Lebensalter
Servicehandbuch 50plus
Im Leben „gut fahren“
Wirbelsäule, Muskeln, Sehnen und
Gelenke haben in der Mitte des Lebens
meist gefühlte 50.000 Kilometer
erreicht. Wer ein funktionstüchtiger
„Oldtimer“ werden will, braucht daher,
wie das Auto, ein regelmäßiges „Rundumservice
50+“. Seite 6
Wechselwirkungen
Pflanzliche Arzneimittel
Wechselwirkungen von Therapeutika mit
pflanzlichen Präparaten können durch
pharmakodynamische oder pharmakokinetische
Prozesse ausgelöst werden.
Die Wirkung ist jedoch von Mensch zu
Mensch unterschiedlich. Was in der Praxis
zu beachten ist, auf: Seite 12
Beweglich und gesund
Sich mit der Zeit bewegen
Die Körperzusammensetzung verändert
sich im Laufe des Lebens. Mit der Zeit
kommt es zum Abbau von Muskelmasse
sowie zu einer Erhöhung des Körperfettanteils
- außer man steuert aktiv
mit Bewegung und einer angepassten
Ernährung dagegen. Seite 20
SICHER
IM AUFWIND
BEI DEPRESSIONEN: MILNACIPRAN
Einzigartiges Wirkverhältnis von Serotonin
und Noradrenalin von 50 zu 50 Prozent. 1
SEROTONIN
● Serotonin hebt die Stimmung
● Noradrenalin hebt die Energie
NORADRENALIN
FREI
VON
CYP-450
Interaktionen 2
QT-Zeit
Verlängerung 3
EINE SORGE WENIGER
BEI POLYPHARMAZIE
Milnacipran
WEIL ES WIRKT.
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1) S. Montgomery “Tolerability of Serotonin Norepinephrine Reuptake Inhibitor Antidepressants“ CNS Spectr 2008; vol 13, no 7 (suppl 11): 27–33
2) C. Puozzo et al. “Lack of Interaction of Milnacipran with the Cytochrome P450 Isoenzymes Frequently Involved in the Metabolism of Antidepressants”
Clin Pharmacokinet 2005; 44 (9): 977–988.
3) A. Periclou et al. ”Effects of Milnacipran on Cardiac Repolarization in Healthy Participants” J Clin Pharmacol 2010; 50: 422–433
Fachkurzinformation Seite 26
IXINS0118
KONGRESS
JOURNAL
IMPRESSUM
Medieneigentümer & Herausgeber:
Crisafulli & Stodulka
Unlimited Media GmbH
Unlimited Media
Verlag & Redaktion:
Salierigasse 26/4, 1180 Wien
Kontakt:
office@unlimitedmedia.at,
unlimitedmedia.at, zoe.imwebtv.at
Chefredaktion:
Thomas Stodulka, Eliana Crisafulli
Lektorat: Alexandra Lechner
Art Direktion & Layout:
Unlimited Media
Druck:
Druckerei Odysseus
Stavros Vrachoritis GmbH
Haideäckerstraße 1
2325 Himberg
INHALT
4 Gut leben trotz Schmerzen
Auf Körper und Seele achten
6 Servicehandbuch 50plus
Im Leben „gut fahren”
8 Perspektivenwechsel
Einen gesunden Humor haben
10 Pro-Aging statt Anti-Aging
Sich mit der Zeit verändern
12 Wechselwirkungen pflanzlicher Arzneimittel
Johanniskraut, Ginkgo & Co
14 Sinn und Grenzen der Vorsorgemedizin
Screening: Gefahr Überdiagnose
18 Vielfalt als Herausforderung und Chance
Wenn Welten dazwischen liegen
20 Beweglich & gesund in der Mitte des Lebens
Sich mit der Zeit bewegen
Aus Gründen der Lesbarkeit wird
auf eine geschlechtsspezifische
Differenzierung verzichtet.
Entsprechende Begriffe gelten
im Sinne der Gleichbehandlung
für beide Geschlechter.
Das KongressJournal dient der
aktuellen Berichterstattung rund
um den jährlichen Kongress für
Allgemeinmedizin in Graz. Alle
Angaben erfolgen trotz sorgfältigster
Bearbeitung ohne Gewähr.
Offizielle Kongresszeitung der
Steirischen Akademie für
Allgemeinmedizin
21 Notfallbasis für die ganze Ordination
Autonomie hat Vorrang
22 Das Leben entrümpeln
Erleichterung auf allen Ebenen
23 Tipps & Tricks im Web
Testen Sie Ihre Webseite
24 Ayurveda
Viel mehr als Wellness!
28 Team-Coaching
Rollenmuster erkennen
30 Kongress-Rückblick
Das war 2018: Volles Haus!
Graz/24. November 2018 KONGRESSJOURNAL 3
KONGRESS
JOURNAL
Gut leben trotz Schmerzen
Auf Körper und Seele achten
Die Lebensbedingungen in
den Industrieländern haben
in den letzten Jahrzehnten zu
einer deutlichen Verlängerung
der Lebenserwartung geführt.
Zugleich wächst aber auch der
Anteil jener Menschen, die unter
chronischen Erkrankungen und
auch Schmerzen leiden.
In der Mitte des Lebens ziehen viele
Menschen eine Zwischenbilanz zwischen
gelebtem und ungelebtem
Leben. Wenn ungünstige Lebensstilfaktoren,
Stress oder auch Fehlernährung
schon zu einer chronischen
Dysbalance oder Krankheit geführt
haben, fällt diese Zwischenbilanz oft
sehr negativ aus. Prim. Dr. Gerhard
Fürst, Institut für Physikalische Medizin
und Allgemeine Rehabilitation,
LKH Murtal, Stolzalpe: „Das Gelebte
wird oft zu negativ gesehen. Wichtig
ist daher eine positive Würdigung.
Das Ungelebte wird zu oft mit Versagen,
Verzicht oder Versäumnis
gleichgesetzt.“
In der Mitte des Lebens kommt oft die Sinnfrage: „War das alles?“ Eine Lösung
könnte sein, mehr Wert auf emotionale, soziale und spirituelle Aspekte sowie auf
Ernährung und Bewegung zu legen.
Der Geist kommt zu kurz
Klassische Schulmedizin betrachtet
den Menschen zu häufig nur in
seiner äußerlichen Form, die spirituelle
Dimension kommt zu kurz. Die
Dimension des Seins umfasst aber
mehr als nur die körperliche Dimension,
das Mentale, Energetische und
Emotionale müssen miteinbezogen
werden. Im Sinne einer integrativen
Medizin liegt es auch am Arzt, den
Patienten bei der Stärkung seiner
gesamten Gesundheitsressourcen
nachhaltig unterstützen zu können.
So kann aus einer Krise in der Lebensmitte
auch eine Neuorientierung
werden. „Das Erleben des
biologischen Alterns sollte kein Kulturkampf
gegen das Alter, Vergänglichkeit
und Tod sein. Wichtig ist die
Fokussierung auf das Wesentliche,
das Positive“, rät Gerhard Fürst.
Wichtig ist es, den Patienten mit seinem
gesamten, psycho-physischen
Befund zu erfassen: mental-emotional,
transpersonal, energetisch und
senso-motorisch. Es geht nicht nur
um Befunde, sondern auch um Empfinden.
Gerhard Fürst: „Wird der Status
präsens im Rahmen einer ganzheitlichen
Diagnose hinterfragt, kann
dann auch eine mehrdimensionale
Therapie erfolgen.“ Diese multimodalen
Konzepte sind gefragt, vor allem,
wenn bei chronischen Krankheiten
auch Schmerzen auftreten.
Wichtig ist, den Körper mit seinen
Funktionen und Strukturen zu erfassen.
Die persönliche Ebene und der
psycho-physische Zustand spielen
eine große Rolle. Dann können eine
Grundlage des Gesundwerdens und
eine Möglichkeit der Selbstheilung
geschaffen werden.
Rolle des Arztes
Gerhard Fürst: „Die Rolle des Arztes
in der integralen Medizin ist die des
Begleiters zwischen Gesundheit
und Krankheit, des Problemlösers
im Krankheitsfall und des Aktivators
der Selbstheilungskräfte.“
Wichtige Bestandteile eines entschleunigten,
achtsamen und auf
Selbstheilung eingestellten Konzeptes
sind:
• Ernährung: Atmen, Energien tanken,
Trinken, Essen, Mäßigung,
Fasten
• Entspannen: Atmen, Bewegen,
Rhythmik, Schlaf, Erholung
• Selbstbestimmung
• Begegnen: stimmige Beziehungen
• Bewegen: Sport, Training, Natur
• Spiritualität: mentale Fitness,
emotionale Balance
Arztvortrag:
Gut Leben – Trotz Schmerzen und
Beeinträchtigungen
Freitag, 23.11., 11.40 – 12.00
4 KONGRESSJOURNALGraz/24. November 2018
Gicht – Der Wert ist das Ziel
Unter
EINFACH:
Einnahme unabhängig
von der Nahrungsaufnahme 2
mg/dl 1
WIRKSAM:
Senkt die Harnsäure
effektiv unter 6 mg/dl 2
GUT VERTRÄGLICH:
Sehr geringes
Wechselwirkungsprofil 3-4
Senkt die Harnsäure effektiv unter 6 mg/dl 2
1 Richette P et al., Ann Rheum Dis 2017; 76:29–42
2 Fachinformation Adenuric ® , Stand Mai 2018
Fachkurzinformation auf Seite 26
3 Mod. nach: Keenan RT., Rheum Dis Clin N Am 2012; 38(4):663-680
4 Jordan A, Gresser U.Pharmaceuticals 2018; 11(2):51
AT-ADE-16-09-2018
KONGRESS
JOURNAL
Servicehandbuch 50plus
Im Leben „gut fahren"
mit regelmäßigem Service
Patienten kommen in der Mitte
des Lebens mit scheinbar harmlosen
Problemen zum Arzt. Eine
chronische Epicondylitis oder
Kreuzschmerzen lassen eine entspannte
Nachtruhe nicht mehr
zu. „Wirbelsäule, Muskeln, Sehnen
und Gelenke haben gefühlte
50.000 Kilometer auf dem
Buckel“, so Dr. Martin Pinsger,
MSc, Leiter Schmerzkompetenzzentrum,
Bad Vöslau. Insofern
braucht auch der Mensch beizeiten
ein „Rundumservice 50+“.
Bevor so ein 50.000er Service bei
Menschen gelingen kann, die bereits
degenerative Veränderungen aufweisen,
müssen Erwartungshaltungen
korrigiert werden. Wer aber sein Glück
von Dingen abhängig macht, die nur
schwer oder gar nicht zu erreichen
sind, wird in der Frustration enden.
So ist es mit 50 oft erstmals wichtig,
Ratschläge und Hilfe in gesundheitlichen
Fragen anzunehmen und sich
den neuen Themen zu stellen. Martin
Pinsger weiß: „Versöhnung mit sich
selbst, das Weglassen von hochgestochenen
Plänen, nicht mehr mit
dem Schicksal hadern, all das bringt
Wohlbefinden zurück.“ Gerade der
praktische Arzt kennt die persönlichen
Schicksale, Möglichkeiten und
Ressourcen seiner Klientel besser.
„Viele Menschen sind gerne bereit, für
das geliebte Auto viel Geld hinzulegen.
Geht es jedoch um Gesundheit
und eigenes Wohlbefinden, so wird
gespart“, erklärt der Experte. Ähnlich
der technischen Überprüfung beim
Auto vergleicht er fünf Themenblöcke
für den Patienten und Arzt.
Chassis = Knochen
Jede dritte Frau, jeder fünfte Mann
erleidet Osteoporose. Kommen Patienten
erst mit 50plus zur Behandlung,
wird an diesem Punkt erstmals
nachgeschaut. Wenn aber die
Knochen spontan brechen, ist es
schon schwierig, effektiv einzugreifen.
Schmerz kann Ausdruck eines
Vitamin-D-Mangels sein oder eines
Knochenmangels. Vor allem bei bekannten
Risikofaktoren, da gehören
auch sitzende Tätigkeiten dazu, ist
eine Knochendichte-Bestimmung
sinnvoll. Martin Pinsger: „Dazu wird
der Vitamin-D-Spiegel bestimmt
und es kann mit einfachen Mitteln
einer sonst unvermeidlichen Osteoporose
entgegengearbeitet werden.“
Gerade in Österreich gehen viele
Menschen in Pension, um dann noch
25 Jahre ein aktives, selbstbestimmtes
Leben führen zu können. „Die
Qualität dieser 25 Jahre wird jedoch
zum Großteil davon geprägt sein, wie
wir unser Leben mit 50 gestalten“, so
Martin Pinsger. Mit eingebrochenen
Wirbeln, komprimierten Nervenkanälen
und Nachsinterungen trotz erfolgreicher
Vertebroplastie befindet
sich der Patient schnell in einer Pflegestufe
3 und darüber.
Wichtig sei daher, ausreichend Vitamin
D zuzuführen. Zu Beginn der
Therapie wird ein Upload mit der
vierfachen Dosierung über mehrere
Wochen ausgeführt, danach erfolgt
die Erhaltung. Auf Calcium und Magnesium
ist zu achten, hochwertige
Öle, Zwiebel und Knoblauch ergänzen
die Sache. „Und wir sollten wieder
mehr hüpfen oder tanzen. Hüpfen
ist nachgewiesen gut für den
Knochen. Es löst einen Piezoeffekt
am Knochen aus, der die Knochenzellen
stärkt“, rät Martin Pinsger.
Öl & Treibstoff = Ernährung
In Sachen Ernährung wird das Übermaß
in den Industrieländern zur Falle.
Zudem wird immer weniger Zeit für
die Zubereitung von Nahrung aufgewendet,
andererseits wird mehr
Fastfood zugeführt. Vielen Menschen
ist die Qualität der Produkte nicht so
wichtig. Epigenetic ist zwar noch eine
„Black Box“, aber es gibt deutliche
Hinweise. So führt die übertriebene
Zufuhr von Zucker zu vermehrter Insulinausschüttung;
diese wiederum
zur Produktion von Insulin-Growth-
Factor und dieser zur Ausschüttung
von Inflammosomen. Dadurch entstehen
Entzündungen im alternden
Körper. Martin Pinsger: „Ketogene
Phasen in der Ernährung durch Fasten,
Sport oder Diät können eine
positive Wirkung auf unsere Entzündungsbereitschaft
im Körper haben.“
Daher hängt die Ernährung ganz entschieden
mit unserer Lebensqualität
und Gesundheit im höheren Alter
zusammen.
Motor & Getriebe = Muskeln,
Bänder & Sehnen
Motor und Getriebe sind ein kritischer
Bereich. Nur regelmäßiges Training
kann hier langfristig Erfolg bringen.
„Ohne Bewegung geht gar nichts!
Bandscheiben, Knorpel, Bänder und
6 KONGRESSJOURNALGraz/24. November 2018
KONGRESS
JOURNAL
Viele Menschen sind bereit, für das geliebte Auto viel Geld hinzulegen, aber bei der eigenen Gesundheit wird gespart.
Aber ein Auto wird ohne einer regelmäßigen Wartung auch kein funktionierender Oldtimer.
Sehnen haben keine direkten Gefäße.
Fehlt die Bewegung, dann erfolgt
auch keine Ernährung“, warnt
Martin Pinsger. Das bedeutet vorzeitige
Arthrosen, Sehnennekrosen,
Osteochondrosen. Bewegung ist für
diese Strukturen unersetzlich, auch
Elektrostimulationsanzüge zum
Muskeltraining bringen da keine Abhilfe!
Viereinhalb bis sechs Stunden
lockere Bewegung wöchentlich sind
dazu nötig. Darunter ist es schwierig
bis unmöglich, fit zu bleiben. Haben
Patienten schon längere Zeit ihren
Körper nicht gefordert, so ist auf einen
sachten und gezielten Trainingsaufbau
zu achten: Zuerst Physiotherapie
und dann später Yoga oder Tai
Chi, aber auch sportwissenschaftliche
Beratung und Übung ist wichtig. Martin
Pinsger: „Wir müssen unsere Mitmenschen
ganz bewusst zur Bewegung
auffordern. Nur so können wir
von dem ausgeklügelten System der
Endorphine und Endocannabinoide
profitieren. Sie werden nämlich beim
Runners–High ausgeschüttet und geben
uns über viele Stunden ein gutes,
schmerzarmes und relaxtes Gefühl.“
Bordcomputer = Neurobiologie
Martin Pinsger: „Ohne unsere Gedanken,
Emotionen oder ZNS geht
gar nichts. Das wissen wir auch vom
Autofahren. Auch der Körper stellt
manchmal seinen Dienst ein, wenn
kein regelmäßiges Update gemacht
wird. Ältere Menschen benötigen auch
in Sachen ZNS Phasen des Services.
Oft fehlt aber die Zeit für diese gedankliche
und emotionale Wartung.
Viele Menschen funktionieren einfach
und denken sich, in der Pension kann
ich dann alles nachholen. „Falsch gedacht“,
warnt Martin Pinsger: „Jetzt
muss gelebt, gespielt, gelacht werden.
Grundlage für unser Wohlbefinden ist
ein wohlwollendes, wärmendes Miteinander.
Auch hier sehe ich die Stärke
des praktischen Arztes. Er punktet
genau in dieser kritischen Zone.“
Mit zunehmendem Alter sollte jeder
Mensch versuchen, ganz regelmäßig
für sich mehr Zeit und Ruhe zu finden:
statt Zielorientiertheit Tagtraum.
Gerade diese Zeiten des scheinbaren
Nichtstuns sind für das Nervensystem
ein großes Geschenk.
Fahrertraining = Rituale
Nach Vorlage aller Befunde und Mängel
kann nun ganz gezielt und strategisch
vorgegangen werden. Dabei
hilft natürlich ein multimodal aufgestelltes
Team ganz außerordentlich.
Martin Pinsger: „Ich kann in meinem
Zentrum auf 25 Teammitglieder der
unterschiedlichsten ärztlichen und
therapeutischen Professionen verweisen
und so dem Patienten eine
bestens angepasste Therapie zukommen
lassen.“ Der Wunsch nach
Multimodalität und Interdisziplinarität
ist zwar groß, leider ist die Realisierung
meist nicht so einfach.
Arztvortrag:
Degeneration – Zustand
oder Krankheit
Freitag, 23.11., 9.25 – 9.45 Uhr
Graz/24. November 2018 KONGRESSJOURNAL 7
KONGRESS
JOURNAL
Perspektivenwechsel
Einen gesunden Humor haben
In Zeiten des technischen Fortschrittes
braucht es mehr denn
je Menschlichkeit. Humor ist ein
ideales Mittel, diese Menschlichkeit
im privaten und im
Berufsalltag zu bewahren. Dazu
ist es unumgänglich, die eigene
humorvolle und fröhliche Grundhaltung
zu entdecken und zu
entfalten. Schon Oscar Wilde
meinte einmal: „Das Leben ist zu
wichtig, um es ernst zu nehmen!“
Foto: Werner Gruber
Was bedeutet es eigentlich, Sinn für
Humor zu haben? Zuerst einmal ist
es wichtig, Vertrauen in den eigenen
Humor zu entwickeln. Den Humor
anderer Menschen wertzuschätzen,
das Lustige im Alltag wahrzunehmen
und über sich selbst lachen zu können
sind Voraussetzungen dafür, in
Stresssituationen von der Kraft des
Humors profitieren zu können.
Lebenseinstellung & Therapie
Humor ist viel mehr als Witz und
Komödie, Humor ist eine Lebenseinstellung.
Humor ist, so die Definition
im Duden, die Gabe, den
Schwierigkeiten und Missgeschicken
des Alltags mit heiterer Gelassenheit
zu begegnen. Dass das Lachen
auch einen therapeutischen Wert
hat, zeigen zahllose Forschungsergebnisse
von Gelontologen (Gelontologie
ist die Lehre vom Lachen).
Heute erforschen weltweit mehr als
2.000 Psychologen, Immunologen,
Neurologen und Stressexperten das
Phänomen Lachen. Mittlerweile gilt
als unbestritten, dass Lachen und
Lächeln zu unserer biologischen Urausstattung
für zwischenmenschliche
Verständigung gehört. Humor
wirkt auf emotionaler Ebene, löst
Hemmungen, stärkt soziale Kompetenz
und erlaubt den Austausch
von menschlichen Gefühlen.
Zwischenmenschlich heilsam
Humor ist aber auch kommunikativ,
fördert kreatives Denken und begünstigt
einen Perspektivenwechsel
in verschiedenen Lebenssituationen.
Und Humor ist wichtig für unsere
Gesundheit. Er baut Stresshormone
ab und stärkt unser Immunsystem.
Nicht nur für Patienten ist Lachen
die beste Medizin, auch den Betreuenden
kann eine gute Prise Humor
nicht schaden. Durch eine humorvolle
Haltung können wir generell mit
Belastungen, Ängsten und Konflikten
besser umgehen. Denn Humor
ist für unsere Psychohygiene äußerst
förderlich und vermindert die Gefahr
des „Ausbrennens“. Wo Humor
als Bewältigungsstrategie eingesetzt
wird, entsteht ein entspanntes, gutes
Arbeitsklima. Es kann daher äußerst
hilfreich sein, nicht nur die belastenden,
sondern auch die positiven und
kraftspendenden Ressourcen im
Auge zu behalten.
Wenn es auch verrückt klingt – verrückt
zu sein, bedeutet nur, „die
Welt aus einem anderen Blickwinkel
zu betrachten“. Schon der
Neurologe und Psychia ter Viktor
Frankl meinte, dass ein Perspektivenwechsel
überraschende Sichtweisen
eröffnen kann. Er meinte,
dass wir Ängste zwar nicht eliminieren
können, dass wir aber durchaus
imstande sind, Gegenkräfte zu
entwickeln. Und so eine Kraft ist der
Humor. Humor spielt mit der Angst,
so Frankl, und so verliert sie ihren
Schrecken und die Macht über uns.
„Humor ist, wenn man trotzdem
lacht!“ … oder wie George Bernard
Shaw einst feststellte: „Was wir
brauchen, sind ein paar verrückte
Leute; seht Euch an, wohin uns die
Normalen gebracht haben!“
Seminar Ordinationsmitarbeiter:
Die Kraft des Humors
Samstag, 24.11., 14.00 – 17.00 Uhr
8 KONGRESSJOURNALGraz/24. November 2018
COPD Therapien * x täglich * Schritt-Inhalator *
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Fachkurzinformation Seite 26
KONGRESS
JOURNAL
Pro-Aging statt Anti-Aging
Sich mit der Zeit verändern
Im Jahr 2060 soll es doppelt so
viele ältere wie junge Menschen
geben. Insofern wird es Zeit,
sich mit den positiven Aspekten
des Älterwerdens auseinanderzusetzen
statt das Alter
zu verdammen. Maria Brigitte
Leser hat in ihrem Seminar viele
Anregungen, wie man seine
Lebensfreude erhält.
Pro-Aging bedeutet einen positiven
Zugang zum Leben und zum eigenen
Älterwerden. Denn schließlich
bleibt einem der natürliche Alterungsprozess
trotz Botox & Co nicht
erspart. Maria Brigitte Leser, BSc.,
Diplomsozialbetreuerin, Gratwein-
Straßengel: „Es geht darum, das Alter
und die dazugehörigen physischen
Veränderungen anzunehmen und
nicht zu versuchen, ein Nicht-Altern
als Erfolgsfaktor zu sehen. Denn
das Leben, die Rollen und die eigene
Persönlichkeit verändern sich mit
der Zeit. Sei es, weil die Kinder ausgezogen
sind, Freunde und Partner
sterben, man unter Umständen die
Selbstständigkeit verliert oder auch
nicht mehr so flexibel ist.“
Selektieren, Optimieren
und Kompensieren
Ein Altern in Freude und Würde gelingt
ihrer Meinung nach am besten
mit der SOK-Regel: Selektieren, Optimieren
und Kompensieren. Ein wichtiger
Punkt ist dabei, rechtzeitig dafür
zu sorgen, nicht zu vereinsamen.
Das beginnt bereits mit der Wahl des
geeigneten Wohnortes. „Mann muss
sich mit spätestens 60 überlegen, wo
man im Alter leben möchte, um nicht
irgendwann in seinen vier Wänden
gefangen zu sein“, so Maria Brigitte
Leser. Unabhängigkeit erlangt man
durch Barrierefreiheit, Einkaufs- und
Unterhaltungsmöglichkeiten sowie
gute Verkehrsverbindungen in der
Nähe. Eine weitere wichtige Maßnahme
gegen die Vereinsamung ist, sich
ein soziales Netz zu spinnen – am
besten auch mit jungen Menschen.
Lebenslanges Lernen
Ein ganz wesentlicher Punkt ist das
Gedächtnistraining bzw. lebenslanges
Lernen. „Man kann in vielen Bereichen
Neues lernen. Das fängt damit
an, sich zum Beispiel nicht immer
auf den gleichen Sessel zu setzen,
sondern auf einen anderen – so bekommt
man auch einmal eine andere
Blickrichtung“, verdeutlicht Maria
Brigitte Leser. „Oder einen anderen
Weg als den üblichen zu gehen, um
andere Eindrücke zu bekommen. Das
ist ein tägliches Trainingsprogramm
fürs Gehirn. Wir können generell immer
wieder Neues lernen, zwar nicht
so schnell wie die Jugend, aber wir
können das mit unserem Erfahrungsschatz
kompensieren und da auch
sehr gute Ergebnisse erzielen – langsamer,
aber vielleicht sogar noch besser
als Jugendliche. Die Zusammenarbeit
Jugendliche und Senioren ist
sowieso die optimale Lösung!“
Nützlich sein macht Sinn
Ein weiterer wichtiger Aspekt von erfülltem
Älterwerden ist, neue Verantwortungen
zu übernehmen. Wer sich
nützlich fühlt, sieht auch Sinn im Leben.
Sei es in der Betreuung von Menschen,
für ein Tier, einen Verein oder
eine nebenberufliche oder ehrenamtliche
Tätigkeit. Solche Taten sind nicht
nur erfüllend, sie dienen zudem, um
mit anderen in Kontakt zu bleiben
oder neue Menschen kennenzulernen.
Schlussendlich gilt es auch, den
Körper aktiv und gesund zu erhalten
– mit altersadäquater Ernährung und
einem regelmäßigen Training. Auch
hier gilt: Es muss Spaß machen!
Seminar Ordinationsmitarbeiter:
Altern als positive Entwicklung
Samstag, 24.11., 9.00 – 12.00 Uhr
10 KONGRESSJOURNALGraz/24. November 2018
WIRKSAMKEIT UND SICHERHEIT
ICH WILL BEIDES
FÜR MEINE PATIENTEN UND MICH
Wählen Sie beides: Wirksamkeit und Sicherheit mit ELIQUIS ®
Zur Schlaganfallprophylaxe bei Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern 1
• Wirksamkeit: Signifikante Reduktion von Schlaganfällen/systemischen Embolien vs. einem VKA *2#
• Sicherheit: Signifikante Reduktion von schweren Blutungen vs. einem VKA *2#
VKA = Vitamin-K-Antagonist
Eliquis ® (Apixaban):
* Warfarin
# Primärer Endpunkt in ARISTOTLE war Schlaganfall oder systemische Embolie (Apixaban 1,27%/Jahr vs. Warfarin 1,60%/Jahr; HR 0,79; 95%-KI [0,66 – 0,95];
p=0,01 für Überlegenheit); Der primäre Sicherheitsendpunkt war das Auftreten einer schweren Blutung (Apixaban 2,13%/Jahr vs. Warfarin 3,09%/Jahr; HR
0,69; 95%-KI [0,60 – 0,80]; p
KONGRESS
JOURNAL
Wechselwirkungen pflanzlicher Arzneimittel
Johanniskraut, Ginkgo & Co
Einen Überblick über wichtige Therapeutika und ihre Wechselwirkungen mit pflanzlichen
Präparaten oder Nahrungskomponenten sowie Hinweise, was in der Praxis
zu beachten wäre, gibt Univ.-Prof. Mag. Dr. Liselotte Krenn, Pharmakognostin,
Department für Pharmakognosie, Universität Wien, in ihrem Vortrag.
Wechselwirkungen können durch
pharmakodynamische oder durch
pharmakokinetische Prozesse ausgelöst
werden. Die von Person zu
Person unterschiedliche Metabolisierung
von Arzneistoffen und in weiterer
Folge auch deren Interaktionen
können jedoch individuell sehr unterschiedlich
ausgeprägt sein.
Studien zu Johanniskraut & Ginkgo
Johanniskraut, dessen Extrakte in
Form von pflanzlichen Arzneimitteln
bei Depressionen verwendet werden,
stellt die am umfassendsten untersuchte
Arzneidroge dar. Eine Verallgemeinerung
ist zwar nicht möglich,
jedoch ist Johanniskraut kontraindiziert
bei gleichzeitigem Gebrauch
von Cyclos porin, Tacrolimus (systemisch),
Amprenavir, Indinavir, anderen
Protease hemmern, Irinotecan,
Warfarin. Außerdem kann die Reduktion
der Plasmakonzentrationen
oraler Kontrazeptiva zu verstärkten
Zwischenblutungen und verminderter
Sicherheit bei der Verhütung führen.
Vor geplanten Operationen sollten
mögliche Wechselwirkungen mit
Narkosemitteln überprüft werden.
Auch bei Ginkgoblättern, die in
pflanzlichen Arzneimitteln eine therapeutische
Option zur symptomatischen
Behandlung von degenerativen
dementiellen Erkrankungen
darstellen, empfiehlt es sich, Präparate
drei bis vier Tage vor Operationen
abzusetzen. Bei krankhaft
erhöhter Blutungsneigung ist eine
Rücksprache mit dem Arzt erforderlich.
Bei Patienten mit Epilepsie kann
das Auftreten von Krämpfen durch
Ginkgo begünstigt werden. Weiters
ist eine gleichzeitige Verwendung mit
Efavirenz nicht empfohlen.
Nahrungsergänzungsmittel
Im Gegensatz zu Phytopharmaka
werden Nahrungsergänzungsmittel
(NEM) ohne jegliche Prüfungen auf
den Markt gebracht. Krankheitsbezogene
Aussagen dürfen jedoch nicht
gemacht werden. Nur Warnhinweise,
welche Tagesdosis nicht überschritten
werden darf, und „Health
Claims“ sind erlaubt. Ein Beispiel aus
dem rasant wachsenden NEM-Markt
sind Cranberry-Präparate. „Solche
Produkte werden mit eindeutigen
Claims für die Prävention oder Behandlung
von unkomplizierten Harnwegsinfekten
ausgelobt“, erläutert Liselotte
Krenn. In ihrem Vortrag stellt
sie die Ergebnisse von Fallberichten
den Resultaten klinischer Studien zu
Wechselwirkungen gegenüber. Vorsicht
ist geboten bei Nieren- und
Harnsteinen. Auch Patienten unter
Warfarin-Therapie sollten Cranberryprodukte
meiden. Zu guter Letzt erörtert
die Expertin noch die pharmakokinetischen
Parameter durch Nahrungs-
und Genussmittel. Hier weist
der Grapefruitsaft ein auffallend hohes
Wechselwirkungspotenzial auf.
Buchtipp: Stockley‘s
Phytopharmaka Interaktionen
Vortrag Ordinationsmitarbeiter:
Wechselwirkungen pflanzlicher
Arzneimittel
Freitag, 23.11., 16.00 – 17.00 Uhr
Wechselwirkungen mit pflanzlichen Wirkstoffen können durch pharmakodynamische
oder durch pharmakokinetische Prozesse ausgelöst werden.
12 KONGRESSJOURNALGraz/24. November 2018
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KONGRESS
JOURNAL
Sinn und Grenzen der Vorsorgemedizin
Screening: Gefahr Überdiagnose
Screening soll Leben retten oder die Lebensqualität durch frühzeitige Erkennung einer
Erkrankung erhöhen. Das ist aber laut Prim. a.D. Dr. Hans Concin, Bregenz, leider
nicht immer der Fall. Auch in Österreich sollte man die möglichst breite Untersuchung
der Bevölkerung auf mögliche Krebserkrankungen auf Risikogruppen eingrenzen.
Prim. a.D. Dr. Hans Concin ist Präsident
des Vereins aks (Arbeitskreis
für Vorsorge- und Sozialmedizin) in
Vorarlberg. Bereits 1964 wurde der
Verein von niedergelassenen Ärzten
gegründet. Ziel war und ist es, durch
geeignete Vorsorge-, Rehabilitations-
und gesundheitsfördernde
Maßnahmen der Bevölkerung mittels
entsprechender Programme zu
einer längeren Lebenserwartung bei
höherer Lebensqualität zu verhelfen.
Die Finanzierung erfolgt vom
Land Vorarlberg, den Sozialversicherungsträgern
und dem Fonds
gesundes Österreich.
Dadurch besitzt man einen unendlichen
Fundus an Daten und Zahlen
rund um die Gesundheit. Hans
Concin: „Der aks besitzt eine der
größten Gesundheitsdatenbanken
in Mitteleuropa. Wir überblicken
Ergebnisse von Gesundenuntersuchungen
von fast 200.000 Personen
über einen Zeitraum von
30 Jahren.“ Dazu besitzt diese
Gesundheitseinrichtung auch das
Vorarlberger Krebsregister und über
die Statistik Austria die Daten zur
Mortalität mit Todesursache. Damit
ist es möglich, die Daten aus der
Gesundenuntersuchung mit Krebsdiagnosen
und Todesursachen zu
verbinden. Immer mehr Experten
aus ganz Europa greifen auch gerne
auf diesen Datenpool zurück.
Mammografie-Screening
Ein Problem hat der Experte mit
den Überdiagnosen bei onkologischen
Erkrankungen. Im Falle von
Krebs handelt es sich zwar um exakte
und korrekte Diagnosen, die
auch histopathologisch nachgewiesen
sind. Hans Concin: „Sie werden
aber nie symptomatisch. Das heißt,
die Betroffenen erkranken nicht
an diesen Diagnosen und sterben
auch nicht daran.“
In Vorarlberg begann man mit dem
Mammografie-Screening 1989. in den
Jahren danach stiegen die Krebsdiagnosen
um 20 Prozent im Vergleich
zum Vorzeitraum an. Die Inzidenz
nahm aber, entgegen den ursprünglichen
Erwartungen, nicht ab. Gleichzeitig
gibt es eine Reduktion der Mortalität
um bis zu 30 Prozent.
Eine Gruppe sind dabei Fälle mit
überflüssigen Krebsdiagnosen (Überdiagnosen),
die zweite sind Patientinnen,
die mit oder ohne Mammografie
überlebt haben, die dritte Gruppe
sind Frauen, die von der Mammografie
profitieren und die vierte Gruppe
stirbt mit und ohne Screening-Mammografie.
„Die hohe Zahl der falsch positiven
Verdachtsfälle wird im Rahmen weiterer
Untersuchungen geklärt, die
psychologische Belastung ist oft anhaltend
hoch“, erklärte Hans Concin.
Ähnliche Tendenzen wurden auch in
den USA, Großbritannien, Schweden
oder Frankreich erkannt. Gleichzeitig
haben wir heute eine deutlich geringere
Mortalität. In den letzten 25
Jahren ist sie um rund 30 Prozent
gesunken. Beim Vergleich der Screening-Daten
aus den 1990er-Jahren
mit jenen von heute war er jedoch
wesentlich skeptischer: „Das Ergebnis
der Screening-Daten ist nicht berauschend.
Trotzdem propagieren wir
das Mammografie-Screening weiter.
Warum eigentlich?
Screening mit Aufklärung
Hans Concin will aber nicht für oder
gegen ein Screening auftreten, viel
wichtiger ist es ihm, die Patienten
darüber aufzuklären. „Wenn man
gesunde Menschen animiert, in eine
Untersuchung zu gehen, dann müssen
wir sie auch auf Nachteile dieses
Vorgehens hinweisen“, so der Experte.
US-amerikanische Untersuchungen
der dortigen Krebsgesellschaft
haben ergeben, dass jede fünfte Diagnose
von Mammakarzinomen eine
Überdiagnose ist. „In Großbritannien
etwa rettet die Mammografie jährlich
zwar rund 1.300 Leben. Gleichzeitig
bekommen rund 4.000 Frauen
eine Überdiagnose, mit allen Konsequenzen,
das heißt die gesamte
Krebstherapie samt psychologischen,
lebenslangen Belastungen“,
so Hans Concin. Daher versuchen
14 KONGRESSJOURNALGraz/24. November 2018
KONGRESS
JOURNAL
Vor allem bei der Mammografie-Vorsorge braucht es Aufklärung: Wenn gesunde
Menschen animiert werden, in eine Untersuchung zu gehen, dann müssen sie
auch auf die Nachteile dieses Vorgehens hingewiesen werden.
die medizinischen Fachkreise in diesen
Ländern das Massenscreening
transparenter zu machen. Perfekte
Lösungen für Österreich gibt es derzeit
nicht. „Aber so lange wir keine
allgemeine Lösung für Screenings
gefunden haben, müssen wir uns
von einem Massen- hin zu einem
Risikoscreening bewegen“, so Hans
Concin. Letztlich sollte der Arzt individuell
entscheiden – nach Evaluierung
von genetischen Faktoren
und auch Lebensstil der Betroffenen.
Eine Gruppe hätte dann ein überdurchschnittliches
und eine andere
ein niedrigeres Risiko. Die Entscheidung
pro oder contra Screening liegt
dann bei den Patienten – allerdings
nach entsprechender Aufklärung.
Belastung durch Fehldiagnose
Vor einigen Jahren wurde in Österreich
das vor allem von Gynäkologen
geforderte Screeningprogramm
auf Brustkrebs für Frauen mit alle
zwei Jahre erfolgenden Einladungen
ins Leben gerufen. Hans Concin
bezweifelt den Nutzen: „Für ein gerettetes
Menschenleben haben wir
drei Frauen mit Überdiagnose. Eine
Überdiagnose bedeutet, dass die
Diagnose korrekt gestellt wird, aber
die festgestellte Erkrankung lebenslang
keine Symptome machen wird.
Vor allem bei Krebs sind falsch positive
Ergebnisse bei einem Screening
besonders belastend.“ Screening-
Programme würden offenbar eher
dazu neigen, ungefährlichere onkologische
Erkrankungen zu finden.
Nur in der Altersgruppe zwischen
50 und 70 Jahren sei für Frauen
statistisch und epidemiologisch der
Nutzen der Teilnahme am Mammakarzinom-Screening-Programm
wirklich belegt.
Dies gilt aber nicht nur für das Screening
von Mammakarzinomen bei
Frauen, sondern ebenso für die PSA-
Untersuchung auf ein Prostatakarzinom
bei Männern. Um Fehl- und
Überdia gnosen auszuschalten, sollte
man sich bemühen, speziell Risikogruppen
zu untersuchen. Anders sei
die Situation bei Dickdarmkrebs und
bei Gebärmutterhalskrebs. Da wären
die Erkenntnisse aus Screening-Untersuchungen
jeweils eindeutig. Und
durch die Beseitigung von Krebs-Vorstufen
(Dickdarmpolypen bzw. Entfernung
des betroffenen Gewebes
am Gebärmutterhals) könne man
echte Krebsverhütung betreiben.
Arztvortrag:
Sinn und Grenzen der
Vorsorgemedizin
Samstag, 24.11.,
11.40 – 12.00 Uhr
Graz/24. November 2018 KONGRESSJOURNAL 15
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KONGRESS
JOURNAL
Vielfalt als Herausforderung und Chance
Wenn Welten dazwischen liegen
Ziel des Seminars von Mag. Samandar Yazdani ist es, den Teilnehmern
näherzubringen, wie man – zum Wohle aller Beteiligten –
konstruktiv mit interkulturellen Herausforderungen im Ordinationsalltag
umgeht. Im Gespräch mit dem Kongressjournal zeigt
er einige dieser Beispiele und Lösungen dazu auf.
Es sind die Rituale, Symbole, Denkund
Lebensweisen und Wertvorstellungen,
die von Land zu Land verschieden
sind und eine Landeskultur
ausmachen und für die jeweiligen
Menschen dieser Länder selbstverständlich
sind. Insofern ist es nicht
verwunderlich, dass es oft zu Missverständnissen
und Konflikten kommt,
da vieles oft falsch interpretiert wird.
Mag. Samandar Yazdani, Interkulturelles
& Diversity Management,
Trofaiach, zeigt in seinem Seminar
anhand von Beispielen auf, was alles
falsch verstanden werden kann. Denn
die Lösung für ein konstruktives Miteinander
liegt im gegenseitigen Verständnis
und das basiert auf dem nötigen
Wissen über die verschiedenen
sozio-kulturellen Codes. „Wenn man
darüber Bescheid weiß, kann man
vielen Missverständnissen vorbeugen.
Man ist selbstsicherer in seiner Haltung
und kann Herausforderungen
und Konflikten professioneller begegnen.
Ich glaube, dass Sensibilisierung,
Akzeptanz, Offenheit und Toleranz
durchaus Haltungen sind, die man
sich von Österreichern erwarten darf.
Auf der anderen Seite darf man sich
als Österreicher genauso erwarten,
dass Menschen aus anderen Ländern,
die hier leben, versuchen, sich an die
hiesigen Anforderungen und Regeln
anzupassen.“
Jene Kultur, die derzeit viele vor eine
Herausforderung stellt, ist wohl die
arabische. Weil sie der in Österreich
ziemlich fremd ist, entstehen Bedenken
und Fragen, wie man dem begegnen
soll. „Alleine aus der Form der
Begrüßung, zum Beispiel dass Mann
und Frau sich nicht die Hand geben,
ergeben sich gewisse Unsicherheiten“,
18 KONGRESSJOURNALGraz/24. November 2018
KONGRESS
JOURNAL
verdeutlicht Samandar Yazdani. Wenn
ich aber weiß, dass dies zum Schutz
der Frau passiert, also aus Respekt,
damit keine Missverständnisse entstehen
hinsichtlich einer unsittlichen
Annäherung, gehe ich damit vielleicht
ein wenig anders um. Es ist dann vielleicht
durchaus für mich in Ordnung
zu warten, ob mir derjenige die Hand
gibt oder nicht.“
Ähnlich ist es mit dem direkten Blick
in die Augen. In Österreich ist es
ein Zeichen des Respekts, seinem
Gesprächspartner in die Augen zu
sehen. Jedoch ist in der arabischen
sowie auch in der asiatischen Kultur
das Gegenteil der Fall. „Es ist nicht
verboten“, erklärt Samandar Yazdani,
„aber in diesen Ländern wird
zuerst darauf geschaut, ob das Gegenüber
eine höhere Stellung hat als
man selbst – also älter oder beruflich
besser gestellt ist. Das Nicht-in–die-
Augen-Schauen ist also ein Zeichen
des Respekts. Wenn ich mich damit
unwohl fühle, ist die beste Form, es
auszusprechen und zu sagen, dass
es einem lieber ist, wenn man sich
beim Gespräch in die Augen sieht.“
Interkulturelles Verständnis
Wesentlich für einen reibungslosen
Ordinationsalltag ist die Kenntnis um
den kulturellen Unterschied bezüglich
„Entscheidungen treffen“. Während
wir eine individualistisch geprägte
Gesellschaft sind, in der der Einzelne
selbst entscheidet, wie er lebt, arbeitet
und mit wem er zusammenzieht,
bestimmt im arabischen und asiatischen
Raum meist die Familie.
So kann es vorkommen, dass der
Arzt einer Person etwas verschreibt,
diese dem zustimmt, es dann aber
mit der Familie bespricht, die dann
dagegen entscheidet. Dann wird
auch das gemacht, was die Familie
sagt und der Arzt ärgert sich, weil
seine Anweisungen nicht befolgt
wurden. Wer von vornherein die
Familie miteinbezieht, erspart sich
diese leeren Kilometer.
Das Gesicht wahren
Österreicher erwarten sich zumeist,
dass klar gesagt wird, was man will
oder nicht bzw. ob man einverstanden
ist oder nicht. Doch asiatischen
sowie arabischen Menschen fällt es
schwer, zu sagen, dass sie etwas nicht
wissen oder mit ihrem Gesprächspartner
nicht einer Meinung sind. Sie
fürchten um die „Harmonie“, wollen
keine schlechte Stimmung machen
oder haben gar das Gefühl, ihr Gesicht
zu verlieren. „So kann passieren,
dass Patienten sagen, dass sie alles
verstanden haben oder eh alles passt,
obwohl es nicht so ist“, schildert Samandar
Yazdani. „Die Lösung ist, jenen
Patienten zu verdeutlichen, dass
es besser ist zu sagen, wenn sie etwas
nicht verstehen oder nicht wollen.“
Man kann sich Gewissheit verschaffen,
indem man noch einmal nachfragt,
ob das Gesagte angekommen
ist, es noch einmal wiederholt oder
den Betroffenen wiederholen lässt.
Sich um Welten besser verstehen
„Letztendlich führt nichts daran
vorbei, dass man miteinander kommuniziert,
sich austauscht – über
Gefühle, Absichten und Bedürfnisse
– und dann eine Vereinbarung trifft,
die gut für beide ist“, verdeutlicht Samandar
Yazdani. Wenn zum Beispiel
eine afghanische Frau im Freundeskreis
zur Begrüßung nicht von einem
Freund auf die Wange geküsst
werden will, weil sie das brüskiert,
sollte man als Mann darauf Rücksicht
nehmen. Wird das vom Mann
aber wiederum als sehr befremdend
empfunden, dann muss er das mit
der Person direkt besprechen. Wenn
sich beide austauschen, wie sie sich
fühlen und warum bestimmte Rituale
gemacht aber nicht gemocht
werden, entsteht gegenseitiges Verständnis
und man findet eine gemeinsame
Lösung. „Das geht nur
dann, wenn Menschen aufeinander
eingehen und miteinander reden.
Akzeptanz heißt, dass ich den anderen
okay finde, dass er in Ordnung
ist, so wie er ist,“ erklärt Samandar
Yazdani. „Das heißt nicht automatisch,
dass ich mit seinen Haltungen
einverstanden bin.“
Droht eine Situation wegen eines
Patienten zu eskalieren, appelliert
Samandar Yazdani auf eine klare
Botschaft: „Wenn ein Patient,
egal aus welcher Kultur er kommt,
unhöflich und respektlos ist, oder
sich von einer Frau nicht behandeln
lässt, dann sollte man den Respekt
einfordern und das kundtun. Es
gibt kein Land auf der Welt, wo Respekt
und Höflichkeit nicht wichtige
Werte sind.“
Seminar für Ärzte und
Ordinationsmitarbeiter:
Vielfalt als Herausforderung
und Chance
Samstag, 24.11., 14.00 – 17.00 Uhr
Graz/24. November 2018 KONGRESSJOURNAL 19
KONGRESS
JOURNAL
Beweglich und gesund in der Mitte des Lebens
Sich mit der Zeit bewegen
Auch wenn Menschen heute
generell jünger aussehen,
die Körperzusammensetzung
verändert sich im Laufe des
Lebens. Es kommt zum Abbau
von Muskelmasse sowie zu einer
Erhöhung des Körperfettanteils
- wenn wir nicht aktiv mit Bewegung
und einer angepassten
Ernährung dagegensteuern.
„Die biologische Uhr tickt ohne Erbarmen“,
weiß Mag. Karin Pauer, Dipl. Ernährungswissenschaftlerin,
Personal-
Trainerin und Vitalcoach, Wien. „So
oder so beginnt ab dem 30. Lebensjahr
der altersbedingte Muskelabbau
– nämlich fünf Prozent Muskelabbau
alle zehn Jahre! Die gute Nachricht
ist aber, dass wir aktiv dagegen etwas
tun können. Muskelaufbau ist bis ins
hohe Alter möglich!“ Dass die Kraft im
Laufe des Lebens nachlässt, ist also
normal. Die Muskulatur wird durch
Fettgewebe ersetzt und führt zu einer
eingeschränkten Muskelfunktionalität.
Dadurch steigt das Risiko
für Stürze, Knochenbrüche und Verletzungen.
„Um einen übermäßigen
Muskelschwund zu verhindern, ist
regelmäßige Bewegung von Kindheit
an bis ins hohe Alter notwendig“, rät
die Expertin.
Krafttraining, Ausdauersport,
Koordination & Gleichgewicht
Gezieltes Krafttraining stabilisiert Gelenke
und stärkt die Knochendichte.
Wichtig dabei ist: Muskeln fordern,
nicht schonen. Krafttraining sollte
laut WHO zwei Mal pro Woche durchgeführt
werden. Für Anfänger ist es
jedoch ratsam, sich Hilfe von qualifizierten
Trainern zu holen. Gleichfalls
sind Ausdauer und Koordination
sportmotorische Eigenschaften, die
regelmäßig trainiert werden sollten.
„Gut ist, zu Beginn einen medizinischen
Leistungscheck zu machen,
um eine Über- oder Unterbelastung
zu verhindern“, rät Karin Pauer. Auch
Koordinations- und Gleichgewichtsübungen
in Kombination sind sehr
gut, werden aber leider häufig vernachlässigt.
„Koordination ist das
Zusammenspiel von Gehirn und
Muskeln“, so die Expertin. „Einfache
Übungen lassen sich einfach in den
Alltag einbauen. Zum Beispiel kann
man beim Zähneputzen auf einem
Bein stehen oder auch dabei das andere
Bein vor und zurück bewegen
und mit der Hand dazu einen Kreis
zeichnen. Auch Tanzen ist eine ideale
Bewegungsform für die Schulung der
Koordination.“
Wirklich bewegend
Sportliche Aktivitäten bringen viele
positive Nebeneffekte mit sich. Nicht
nur die generelle Gesundheit wird, vor
allem beim Älterwerden, verbessert.
Sport wirkt sich auch positiv bei vielen
Erkrankungen wie z.B. Krebs, Depressionen,
Diabetes oder Bluthochdruck
aus. Zudem wirkt er sich positiv auf
das Gehirn aus und steigert die Leistungsfähigkeit
des Herzens. Stress
kann durch Bewegung besser abgebaut
und die Konzentrationsfähigkeit
erhöht werden. Der Stoffwechsel wird
angeregt, die Durchblutung gefördert.
Schlussendlich haben regelmäßige
sportliche Aktivitäten noch einen
sozialen Aspekt: Sport ist eine gute
Möglichkeit, Menschen zu treffen und
neue kennenzulernen!
Vortrag Ordinationsmitarbeiter:
Beweglich und gesund in der Mitte
des Lebens
Samstag, 24.11., 9.00 – 12.00 Uhr
20 KONGRESSJOURNALGraz/24. November 2018
KONGRESS
JOURNAL
Notfallbasis für die ganze Ordination
Üben für den Notfall
Die meisten Notrufmeldungen
laufen über die Rufnummer 144
und werden dort zentral gemanagt.
Weit gefehlt, denn gerade
die Allgemeinmediziner übernehmen
einen bedeutenden
Anteil an der notfallmedizinischen
Versorgung. Daher macht
es Sinn, dass sich das gesamte
Team auf einen etwaigen Notfall
vorbereitet.
In der Qualitätssicherungsverordnung
gibt es klare gesetzliche Vorgaben für
die Erbringung der notfallmedizinischen
Aufgaben der niedergelassenen
Ärzte. Im Mittelpunkt des Seminars
von Dr. Peter Sigmund stehen
deshalb Handlungspläne für die ärztliche
Erstversorgung von Notfallpatienten
in der Praxis und beim Hausbesuch
– für Ärzte und das gesamte
Praxisteam.
Letztlich wird nicht jeder Notfall
gleich von der Rettung übernommen.
Man denke an den Patienten,
der mit Herzbeschwerden oder
Atemnot den Hausarzt anruft. Oder
ein akuter Schlaganfall-Patient wird
von einem Angehörigen in die Praxis
gebracht. Ein Allergiker reagiert
erstmals auf eine bisher immer gut
vertragene Schmerzmittelinfusion.
Es kann aber auch ein geplanter
Hausbesuch sein, der sich zum
Notfall weiterentwickelt hat. Immer
im Hinterkopf ist natürlich auch ein
Verkehrsunfall, zu dem man unverhofft
kommt. In einer anfangs noch
unübersichtlichen Situation, in der
sich möglicherweise Symptome
noch nicht voll ausgebildet haben,
muss der Arzt plötzlich die alleinige
Verantwortung übernehmen. All
diesen Fällen ist gemein, dass der
anwesende Arzt die Rettungskette
starten muss und ein Teil davon ist.
Notfallkonzept & Basismaßnahmen
Die zur Bewältigung notwendigen
Fertigkeiten können mit zunehmender
Seltenheit nicht von jedem
Arzt im praktischen Einsatz erworben
werden. Vorausschauende Planung
und regelmäßiges Üben der
Notfallkonzepte helfen aber, im
Ernstfall dafür gewappnet zu sein.
So macht es auch im Notfall Sinn,
nur die Medikamente einzusetzen,
die man regelmäßig verwendet.
Dennoch sollte jeder Arzt den Umgang
mit einem Opiat beherrschen.
Auch L-Adrenalin sollte immer im
Notfallkoffer einsatzbereit sein.
Notfallmedizin beginnt immer mit
einer Versorgungsbasis, die oft nur
wenige, aber grundlegend wichtige
Maßnahmen umfassen kann. Jede
Versorgungsstufe schafft erst das
Fundament für das sichere Gelingen
der nachfolgenden, darauf aufbauenden
medizinischen Maßnahmen.
Auf den Stufen der Versorgung gilt
es für jeden Beteiligten, sich seiner
Kompetenz angemessen einzubringen.
Die Bedeutung und Wertschätzung
der Basismaßnahmen muss
betont werden, da diese das erfolgreiche
Wirksamwerden des Notarztsystems
bis hin zu spezialisierten
Maßnahmen ermöglichen.
Die „Stufen der Notfallmedizin“ steigern
sich von der Basisversorgung
bis hin zu den erweiterten Maßnahmen
durch den Notarzt mit steigender
Spezialisierung. In jedem Einsatz
schafft die Basisversorgung erst die
solide Grundlage für eine darauf aufbauende
spezialisierte Therapie.
Perfekte Notfallpläne und Vorgehen,
4 Hs + Ts; ABCD-Regel, SAMPLE-
Schema oder Basic Life Support +
AED + Larynxtubus sind für das
gesamte Praxisteam kein Problem:
perfekt. Wenn nicht, empfiehlt es
sich, die Lektüre zu diesem Seminar
Notfallbasis von Dr. Sigmund auf
www.meindfp.at durchzulesen. Dafür
gibt es sogar 5 DFP-Punkte.
Seminar für Ärzte und Mitarbeiter:
Notfallbasis – Für die ganze
Ordination
Freitag, 23.11., 9.00 – 13.00 Uhr
Graz/24. November 2018 KONGRESSJOURNAL 21
KONGRESS
JOURNAL
Das Leben entrümpeln
Erleichterung auf allen Ebenen
Dr. Karin Klug stellt bei ihrem
Seminar sehr viele, mitunter auch
schwere Fragen, die einem aber
das Leben leichter machen. Wer
sich traut, seinem un nötigen
Ballast ins Auge zu schauen,
bekommt auch gleich Lösungsansätze
mitgeliefert.
Entrümpeln hat stets einen erleichternden
Effekt – ob im Äußeren oder
im Inneren. „Man gibt unnötiges Gepäck
ab, um wieder leichter durchs
Leben zu gehen“, veranschaulicht Dr.
Karin Klug, Klinische-, Gesundheitsund
Arbeitspsychologin. „Vor allem
in der Lebensmitte ist es wichtig, sich
auf das Wesentliche zu besinnen.
Durch Loslassen von Überflüssigem
kann jeder Zeit, Geld, Raum, Energie,
Freude, Freiheit, Unbeschwertheit,
Gesundheit, Beweglichkeit und Platz
für Neues gewinnen.“
Erkenntnis entlastet
Egal in welchem Bereich: Die Anhäufung
von zu vielen und oft unnötigen
Dingen verstellt einem die Sicht auf
das Wesentliche. Daher hier ein paar
Fragen zur Selbstreflexion:
• Können Sie Ihre Fenster öffnen, ohne
etwas beiseite stellen zu müssen?
• Wissen Sie, wo Sie all ihre Sachen
aufbewahren?
• Freuen Sie sich über alle Dinge, die
Sie besitzen?
• Was ist Ihre wahre Entrümpelungs-
Schwachstelle? Was sammeln Sie?
• Wie viele Termine haben Sie täglich?
• Wie hoch ist täglich der Anteil an
Gedanken, die nicht hilfreich, nützlich
oder sinnvoll sind?
• Wie viele Zeitschriften- und Newsletter-Abos
haben und lesen Sie?
So sieht oft nicht nur der Dachboden, sondern versinnbildlicht auch das Leben
vieler Menschen aus. Entrümpelung bringt Erleichterung auf allen Ebenen.
• Bei wie vielen Vereinen sind Sie Mitglied?
Wie oft nutzen Sie diese?
• Wie viel Zeit verbringen Sie täglich
vor dem Fernseher oder mit sozialen
Medien?
Lebens-Bereich(erung)?
Des Weiteren hilft es, die verschiedenen
Lebensbereiche zu durchleuchten
und sie in „passt“, „geht so“ und
„viel zu viel“ einzuteilen. Dazu gehören:
Wohnraum; Besitz und finanzielle
Ausgaben; Job, soziale Medien,
Internet und Handy; berufliche oder
private Beziehungen und Termine,
seelische Befindlichkeit (Gedanken,
Pläne, Ängste, Erwartungen und Probleme
anderer) usw. Wer sich einmal
in Ruhe seinen „Müll“ angesehen hat,
kann nun vor der eigenen Tür kehren
und sich fragen: Was will ich am
Dringendsten loslassen oder mit welchem
Bereich fange ich an? Dazu hat
Karin Klug einige Anregungen: „Gehen
Sie zehn Minuten durch die Wohnung
und sammeln Sie alles ein, was
nicht mehr benötigt wird. Sie können
es verschenken, verkaufen oder wegwerfen.
Entsorgen Sie abgelaufene
Medikamente, Kosmetikartikel, die nie
verwendet werden. Misten Sie Ihren
Kleiderschrank aus. Reduzieren Sie
Bücher und Zeitschriften auf eine kleine
Privatbibliothek. Geben Sie Erinnerungsstücken
einen besondern Ort
in der Wohnung, statt einen verstaubten
Karton mit hundert Fotos aufzubewahren.
Fragen Sie sich bei jedem
Einkauf, ob Sie diesen Gegenstand
wirklich benötigen. Notieren und reduzieren
Sie Ihren digitalen Konsum
- ob Internet, soziale Medien oder
WhatsApp. Genießen Sie den Augenblick
und kommen Sie zur Ruhe,
zum Beispiel beim Spazierengehen.
Es kann auch hilfreich sein, blockierende
Missverständnisse zu klären
oder zu fasten, um körperlichen und
seelischen Ballast abzuwerfen. Eines
ist aber vor allem wichtig: Hören Sie
auf zu jammern! Jammern verändert
nichts. Im Gegenteil: Man zieht nur
mehr Unheil auf sich.“
Seminar Ordinationsmitarbeiter:
Das Leben entrümpeln ...
Samstag, 24.11., 9.00 – 12.00 Uhr
22 KONGRESSJOURNALGraz/24. November 2018
PROMOTION
KONGRESS
JOURNAL
Tipps & Tricks im Web
Testen Sie Ihre Webseite
Internet und Online-Marketing
haben in den letzten Jahren
das Arzt-Patienten-Verhältnis
nachhaltig verändert. Die Patienten
nutzen das Internet,
suchen Informationen über ihre
Krankheiten, aber auch über den
Arzt. Zwei Drittel der Patienten
entscheiden danach, welche
Ordination sie besuchen. Aber ist
Ihre Homepage dafür ausgelegt?
Testen Sie Ihren Webauftritt!
85 % der österreichischen Haushalte
nutzen das Internet – Berufstätige
je zu 97 bis 100 %. Die Tendenz der
Digitalisierung ist immer noch steigend.
75 % der User nutzen das Internet
aber mittlerweile mobil, also
vom Handy aus. 88 % der Firmen
haben deshalb eine eigene Webseite
und auch Ärzte präsentieren sich zunehmend
im Web. Immerhin ist die
Ordinations-Webseite das wichtigste
Aushängeschild der Praxis. Sie lockt
neue Patienten an oder dient den bestehenden
Patienten zur Information
und Kommunikation.
To-dos & No-gos
Damit die Webseite die vielen Anforderungen
erfüllen kann, müssen
bestimmte Kriterien und Einschränkungen
beachtet werden. Infos zu
Krankheitsbildern, Untersuchungen,
Arzt und Team, Öffnungszeiten,
Wegbeschreibung, Kontaktmöglichkeiten
und Abrechnungssystem sind
die Basics. Patienten sollten sich auf
der Ordi-Webseite intuitiv und gut
zurecht finden. Eine übersichtliche
Struktur und klare Menüpunkte helfen
dabei. Ein paar Inhalte zu den
Schwerpunkten des jeweiligen Arztes
mit Bildern und eventuell sogar
Videos verhelfen zudem zu besseren
Suchmaschinenergebnissen,
denn das Logo und das Team der
Praxis sollten auf jeden Fall auch im
Web klar zu finden sein.
Webseiten-Check
Wichtig ist, dass die Webseite rasch
geladen wird, da die Verwendung des
Internets mit Handy stets zunimmt.
Eine kostenlose Testmöglichkeit
bietet die Webseite https://website.
grader.com. Nach Eingabe der eigenen
Webadresse wird ein erster
Überblick über Geschwindigkeit,
Web- und Mobiltauglichkeit geboten.
Wer mit den Augen der User sehen
will, ob die eigene Seite für den
Zugriff von Smartphones optimiert
ist, kann dies direkt testen: http://
mobiletest.me. Für einen Speedtest
eignet sich auch die Seite http://
page-speed.info
Sollten die Ladezeiten über zwei,
bei aufwändigen Seiten drei Sekunden
liegen, ist Nachbesserungsbedarf
vorhanden. Letztlich verliert
der User rasch die Geduld und geht
einfach zur nächsten Seite. Um die
Webseite schneller zu machen, gibt
es eine ganze Liste an To-dos und
Tricks – aber oft hilft es schon, die
auf der Webseite verwendeten Fotos
zu verkleinern. Das Internet benötigt
nur eine geringe Auflösung.
Lassen Sie Ihre Fotos einmal gratis
auf Optimizilla (https://imagecompressor.com/)
weboptimiert
überarbeiten. Sie werden staunen,
welche Datenmengen noch eingespart
werden können.
Und wenn Sie jetzt glauben, das ist
alles viel zu kompliziert und zu teuer,
probieren Sie es selbst. Ab Jänner
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Webinare zum Thema Webseite
zum Selbermachen an. In diesen
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Graz/24. November 2018 KONGRESSJOURNAL 23
KONGRESS
JOURNAL
Ayurveda
Viel mehr als Wellness!
Foto: Langhans
Nur wenige Menschen wissen, dass es sich bei Ayurveda um viel
mehr als bloße Wellness-Anwendungen handelt. In seinem Seminar
weist Dr. Daniel Scheidbach auf die sinnvollsten medizinischen
Anwendungs gebiete hin. Er stützt sich dabei auf seine Erfahrung
aus seiner Ayurvedapraxis vedizin.at sowie auf moderne Studien.
Ayurveda ist ein Jahrtausend altes
Medizinsystem aus Indien. Die
„Wissenschaft vom Leben“, wie der
Name besagt, beschäftigt sich mit
Gesund erhaltung genau so stark wie
mit der Therapie von chronischen
und akuten Erkrankungen. Die Verantwortung
wird maßgeblich dem
Patienten in die Hand gelegt. Das
kostengünstige, aber hierzulande
in die private Wahlarztmedizin reichende
Therapiemodell beinhaltet
zahlreiche typgerechte Tipps
zu Verhalten und Ernährung sowie
Phyto therapie und Manualtherapie.
Zusätzlich gibt es interessante Ansätze
zur Anti-Aging-Medizin wie
die Rasayana-Verjüngungslehre und
Vajikarana für bessere Fruchtbarkeit
und mehr Lustempfinden.
70 Prozent der Menschen wünschen sich einen zusätzlichen naturheilkundlichen
Ansatz und viele sehen diesen als die primäre Behandlungsoption.
Viele Wirkstoffe der Phytotherapie
sind uns von heimischen Pflanzen
bekannt – diese lassen sich auch im
ayurvedischen System einsetzen. Die
Kombination aus Ernährungslehre
und langerprobten Ausleitungsverfahren
(Panchakarma) bewirkt einen
Rückgang der Entzündungsmediatoren,
das Immunsystem wird
reguliert und der Darm verbessert
seine Funktionsfähigkeit. Stress wird
messbar reduziert, Schlaf verbessert
und das Wohlbefinden steigert sich.
So berichten Patienten meist schon
nach einer Ernährungsumstellung,
dass sie sich leichter fühlen, mehr
Energie haben, der Blähbauch verschwindet,
das Stuhlbild sich verbessert
und die Haut reiner wird.
Besondere Chancen hat der Ayurveda
im Westen dort, wo nur ungenügende
oder unerschwingliche
Behandlungsansätze geboten werden
oder wo eine Operation wenig
bleibenden Erfolg verspricht. Dennoch
könnte er viel breiter eingesetzt
werden, nicht nur als Alternative,
sondern auch als integrativer Ansatz
für Menschen mit höherem Gesundheitsbewusstsein
und Liebe zur Eigenverantwortung.
Gut funktioniert
die Behandlung von Schlafstörungen
und leichten Psychosen mittels erdender
Eintopfküche und Getreidebrei,
Massage-Stirnguss-Einheiten,
Atemübungen und Kräutertherapie.
Spezielle Ayurveda-Therapien
• Für Sinusitis und Polypen reichen
oft ein Nasenöl nach einer Nasenspülung
und klassische Myrrhe-
Kräuter-Mischungen, kombiniert
mit einer Milchprodukte-Karenz.
• Arthroseschmerzen lassen sich
durch weniger tierische Proteine in
der Ernährung, zuhause durchgeführte
Massagen mit konzentriertem
Kräuteröl und geeignete Yogaübungen
oft deutlich verbessern.
Blutegel finden bei Gelenksschmerzen
da Verwendung, wo Ernährungsumstellung,
Kräutertherapie
und Heilöle nicht ausreichen. Sie
eignen sich auch für Krampfadern
und kurz bestehenden Tinnitus.
• Ekzeme und Schuppenflechte bessern
sich teilweise rasant auf Ayurvedasalben
und das Weglassen von
bestimmten Nahrungsmittelkombinationen
wie Tomate mit Käse
oder Milchprodukte mit Früchten.
Seminar Ordinationsmitarbeiter:
Ayurveda – Grundlagen und
medizinische Möglichkeiten für
Körper und Psyche
Samstag, 24.11., 14.00 – 17.00 Uhr
24 KONGRESSJOURNALGraz/24. November 2018
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KONGRESS
JOURNAL
FACHKURZINFORMATIONEN
Bezeichnung: IXEL 25 mg und 50 mg – Kapseln. Zusammensetzung: Jede Hartkapsel enthält 25 mg bzw. 50 mg Milnacipran-Hydrochlorid,
entsprechend 21,77 mg bzw. 43,55 mg Milnacipran freie Base. Hilfsstoffe: Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat, Carmellose-Calcium,
Povidon K 30, wasserfreies hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat, Talkum; Kapselhülle 25 mg: Oberteil und
Unterteil (rosa): Titandioxid (E 171), rotes Eisenoxid (E 172), gelbes Eisenoxid (E 172), Gelatine; Kapselhülle 50 mg: Oberteil (rosa): Titandioxid
(E 171), rotes Eisenoxid (E 172), gelbes Eisenoxid (E 172), Gelatine; Unterteil (rostfarben): Titandioxid (E 171), rotes Eisenoxid
(E 172), gelbes Eisenoxid (E 172), Gelatine Anwendungsgebiete: Behandlung von depressiven Episoden („Major Depression“)
bei Erwachsenen Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile; in Verbindung
mit irreversiblen MAO-Hemmern; in der Stillperiode; bei unkontrollierter Hypertonie sowie bei schwerer oder instabiler koronarer Herzkrankheit,
da diese Grunderkrankungen durch eine Erhöhung des Blutdrucks oder der Herzfrequenz beeinträchtigt werden können.
Die Informationen bez. Warnhinweisen, Wechselwirkungen und Nebenwirkungen sowie Gewöhnungseffekten sind der veröffentlichten
Fachinformation zu entnehmen. Abgabe: Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. ATC-Klasse: N06AX17.
Zulassungsinhaber: Pierre Fabre Medicament, Boulogne, Frankreich; Vertrieb: Germania Pharmazeutika GesmbH, 1150 Wien
Kurzfassung der Fachinformation von Adenuric ®
Bezeichnung des Arzneimittels: Adenuric 80 mg Filmtabletten, Adenuric 120 mg Filmtabletten Qualitative und quantitative Zusammensetzung:
Jede Tablette enthält 80 mg bzw. 120 mg Febuxostat. Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede Tablette enthält
76,50 mg bzw. 114,75 mg Lactose (als Monohydrat). Liste der sonstigen Bestandteile: Tablettenkern: Lactose-Monohydrat, Mikrokristalline
Cellulose, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Hyprolose, Croscarmellose-Natrium, Siliciumdioxid-Hydrat. Filmüberzug: Opadry II
gelb, 85F42129 enthält: Poly(vinylalkohol), Titandioxid (E171), Macrogol 3350, Talkum, Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172). Anwendungsgebiete:
Adenuric ist zur Anwendung bei Erwachsenen bestimmt. Adenuric 80 mg: Behandlung der chronischen Hyperurikämie
bei Erkrankungen, die bereits zu Uratablagerungen geführt haben (einschließlich eines aus der Krankengeschichte bekannten oder
aktuell vorliegenden Gichtknotens und/oder einer Gichtarthritis). Adenuric 120 mg: Adenuric wird angewendet zur Behandlung der
chronischen Hyperurikämie bei Erkrankungen, die bereits zu Uratablagerungen geführt haben (einschließlich eines aus der Krankengeschichte
bekannten oder aktuell vorliegenden Gichtknotens und/oder einer Gichtarthritis). Adenuric wird angewendet zur Vorbeugung
und Behandlung einer Hyperurikämie bei erwachsenen Patienten mit hämatologischen Malignomen, die sich einer Chemotherapie
mit einem mittleren bis hohen Risiko für ein Tumorlyse-Syndrom (TLS) unterziehen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen
den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Gichtmittel, Urikostatika, ATC-Code: M04AA03.
Inhaber der Zulassung: Menarini International Operations Luxembourg S.A., 1, Avenue de la Gare, L-1611 Luxembourg, Luxemburg.
Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Weitere Angaben zu den Abschnitten Dosierung und Art der Anwendung,
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und
sonstige Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit sowie Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten
Fachinformation. Stand der Information: Mai 2018
Kurzfassung der Fachinformation von Brimica ® Genuair ®
Bezeichnung des Arzneimittels: Brimica Genuair 340 Mikrogramm/12 Mikrogramm Pulver zur Inhalation Qualitative und quantitative
Zusammensetzung: Jede abgegebene Dosis (die über das Mundstück abgegebene Dosis) enthält 340 Mikrogramm Aclidinium
(als 396 Mikrogramm Aclidiniumbromid) und 11,8 Mikrogramm Formoterolfumarat-Dihydrat (Ph.Eur.). Dies entspricht einer abgemessenen
Dosis von 343 Mikrogramm Aclidinium (als 400 Mikrogramm Aclidiniumbromid) und einer abgemessenen Dosis von 12 Mikrogramm
Formoterolfumarat-Dihydrat (Ph.Eur.). Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Jede abgegebene Dosis enthält etwa
11 mg Lactose (als Monohydrat). Anwendungsgebiete: Brimica Genuair ist indiziert als bronchodilatatorische Erhaltungstherapie
zur Linderung von Symptomen bei Erwachsenen mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD). Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit
gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Mittel bei obstruktiven
Atemwegserkrankungen, Sympathomimetika in Kombination mit Anticholinergika, ATC-Code: R03AL05 Inhaber der Zulassung: AstraZeneca
AB, SE-151 85 Södertälje, Schweden Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Weitere Angaben
zu den Abschnitten Dosierung und Art der Anwendung, Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung,
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit sowie Nebenwirkungen
entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Stand der Information: Februar 2018 Dieses Arzneimittel
unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige
von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von
Nebenwirkungen, siehe Abschnitt 4.8 der veröffentlichten Fachinformation.
Kurzfassung der Fachinformation von Bretaris® Genuair ®
Bezeichnung des Arzneimittels: Bretaris Genuair 322 Mikrogramm Pulver zur Inhalation Qualitative und quantitative Zusammensetzung:
Jede abgegebene Dosis (die über das Mundstück abgegebene Dosis) enthält 322 μg Aclidinium (als 375 μg Aclidiniumbromid).
Dies entspricht einer abgemessenen Dosis von 343 μg Aclidinium (als 400 μg Aclidiniumbromid). Sonstiger Bestandteil mit bekannter
Wirkung: Jede abgemessene Dosis enthält ca. 12 mg Lactose (als Monohydrat). Anwendungsgebiete: Bretaris Genuair wird als
bronchodilatatorische Dauertherapie zur Befreiung von Symptomen bei Erwachsenen mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung
(COPD) angewendet. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Aclidiniumbromid oder einen der sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische
Gruppe: Mittel bei obstruktiven Atemwegserkrankungen, Anticholinergika; ATC-Code: R03BB05. Inhaber der Zulassung:
AstraZeneca AB, SE-151 85 Södertälje, Schweden. Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Weitere Angaben
zu den Abschnitten Dosierung und Art der Anwendung, Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung,
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit sowie Nebenwirkungen
entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation. Stand der Information: Februar 2018 Dieses Arzneimittel
unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die Sicherheit. Angehörige
von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu melden. Hinweise zur Meldung von
Nebenwirkungen, siehe Abschnitt 4.8 der veröffentlichten Fachinformation.
26 KONGRESSJOURNALGraz/24. November 2018
FACHKURZINFORMATIONEN
KONGRESS
JOURNAL
Bezeichnung des Arzneimittels: Eliquis 2,5 mg Filmtabletten Eliquis 5 mg Filmtabletten Pharmakotherapeutische Gruppe: direkte Faktor
Xa Inhibitoren, ATCCode: B01AF02 Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Jede Filmtablette enthält 2,5 bzw. 5 mg Apixaban.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: Jede 2,5 mg Filmtablette enthält 51,43 mg Lactose. Jede 5 mg Filmtablette
enthält 102,86 mg Lactose. Liste der sonstigen Bestandteile: Tablettenkern: Lactose, Mikrokristalline Cellulose (E460), CroscarmelloseNatrium,
Natriumdodecylsulfat, Magnesiumstearat (E470b), Filmüberzug: LactoseMonohydrat, Hypromellose (E464),
Titandioxid (E171), Triacetin (E1518); Eliquis 2,5 mg Filmtabletten: Eisen(III)hydroxidoxid x H2O (E172); Eliquis 5 mg Filmtabletten:
Eisen(III)oxid (E172) Anwendungsgebiet: Eliquis 2,5 mg Filmtabletten: Zur Prophylaxe venöser Thromboembolien (VTE) bei
erwachsenen Patienten nach elektiven Hüft oder Kniegelenksersatzoperationen. Eliquis 2,5 mg und Eliquis 5 mg Filmtabletten:
Zur Prophylaxe von Schlaganfällen und systemischen Embolien bei erwachsenen Patienten mit nichtvalvulärem Vorhofflimmern
(NVAF) und einem oder mehreren Risikofaktoren, wie Schlaganfall oder TIA (transitorischer ischämischer Attacke) in der Anamnese,
Alter ≥ 75 Jahren, Hypertonie, Diabetes mellitus, symptomatische Herzinsuffizienz (NYHA Klasse ≥ II). Behandlung von
tiefen Venenthrombosen (TVT) und Lungenembolien (LE) sowie Prophylaxe von rezidivierenden TVT und LE bei Erwachsenen
(bei hämodynamisch instabilen LE Patienten siehe Abschnitt 4.4. der Fachinformation). Gegenanzeigen: - Überempfindlichkeit
gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. - akute, klinisch relevante Blutung. - Lebererkrankungen, die mit
einer Koagulopathie und einem klinisch relevanten Blutungsrisiko verbunden sind. - Läsionen oder klinische Situationen, falls sie
als signifikanter Risikofaktor für eine schwere Blutung angesehen werden. Dies umfasst akute oder kürzlich aufgetretene gastrointestinale
Ulzerationen, maligne Neoplasien mit hohem Blutungsrisiko, kürzlich aufgetretene Hirn oder Rückenmarksverletzungen,
kürzlich erfolgte chirurgische Eingriffe an Gehirn, Rückenmark oder Augen, kürzlich aufgetretene intrakranielle Blutungen,
bekannte oder vermutete Ösophagusvarizen, arteriovenöse Fehlbildungen, vaskuläre Aneurysmen oder größere intraspinale
oder intrazerebrale vaskuläre Anomalien. - Die gleichzeitige Anwendung von anderen Antikoagulanzien z.B. unfraktionierte Heparine,
niedermolekulare Heparine (Enoxaparin, Dalteparin etc.), Heparinderivate (Fondaparinux etc.), orale Antikoagulanzien
(Warfarin, Rivaroxaban, Dabigatran etc.) außer bei der Umstellung der Antikoagulationstherapie oder wenn unfraktioniertes
Heparin in Dosen gegeben wird, die notwendig sind, um die Durchgängigkeit eines zentralvenösen oder arteriellen Katheters zu
erhalten. Pharmazeutischer Unternehmer: BristolMyers Squibb/Pfizer EEIG, Uxbridge Business Park, Sanderson Road, Uxbridge,
Middlesex, UB8 1DH, Vereinigtes Königreich. Kontakt in Österreich: Bristol-Myers Squibb GesmbH, Wien, Tel. +43 1 60143 -0
Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: NR, apothekenpflichtig Stand: 06/2018
Weitere Angaben zu den besonderen Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit
anderen Arzneimitteln oder sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit sowie Nebenwirkungen sind der veröffentlichten
Fachinformation zu entnehmen.
Copaxone 20 mg/ml Injektionslösung in einer Fertigspritze
Copaxone 40 mg/ml Injektionslösung in einer Fertigspritze
Qualitative und Quantitative Zusammensetzung: 20 mg/ml: 1 ml Injektionslösung enthält 20 mg Glatirameracetat*, entsprechend
18 mg Glatiramerpro Fertigspritze.*Glatirameracetat ist das Acetat synthetischer Polypeptide, bestehend aus vier natürlich
vorkommenden Aminosäuren: L-Glutaminsäure, L-Alanin, L-Tyrosin und L-Lysin, in molaren Anteilen von 0,129-0,153, 0,392-
0,462, 0,086-0,100 bzw. 0,300-0,374. Das durchschnittliche Molekulargewicht von Glatirameracetat liegt zwischen 5.000 und
9.000 Dalton. Aufgrund der Komplexität der Bestandteile kann kein spezifisches Polypeptid vollständig charakterisiert werden
(inklusive der Aminosäuresequenz), jedoch ist die finale Zusammensetzung von Glatirameracetat nicht gänzlich zufällig. 40 mg/
ml: 1 ml Injektionslösung enthält 40 mg Glatirameracetat*, entsprechend 36 mg Glatiramer pro Fertigspritze.*Glatirameracetat
ist das Acetat synthetischer Polypeptide, bestehend aus vier natürlich vorkommenden Aminosäuren: L-Glutaminsäure, L-Alanin,
L-Tyrosin und L-Lysin, in molaren Anteilen von 0,129-0,153, 0,392-0,462, 0,086-0,100 bzw. 0,300-0,374. Das durchschnittliche
Molekulargewicht von Glatirameracetat liegt zwischen 5.000 und 9.000 Dalton. Aufgrund der Komplexität der Bestandteile
kann kein spezifisches Polypeptid vollständig charakterisiert werden (inklusive der Aminosäuresequenz), jedoch ist die finale
Zusammensetzung von Glatirameracetat nicht gänzlich zufällig. Anwendungsgebiete: Copaxone ist angezeigt zur Behandlung
der schubförmigen multiplen Sklerose (MS) (wichtige Informationen über die Population, in der die Wirksamkeit belegt wurde,
siehe Abschnitt 5.1 der Fachinformation). Copaxone ist nicht bei primär oder sekundär progredienter MS angezeigt. Gegenanzeigen:
Copaxone ist kontraindiziert bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff (Glatirameracetat) oder einen der genannten
sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Antineoplastische und immunmodulierende Wirkstoffe, Andere Immunstimulanzien;
ATC-Code: L03A X13. Liste der sonstigen Bestandteile: Mannitol, Wasser für Injektionszwecke. Art und Inhalt
des Behältnisses: 20 mg/ml: Eine Fertigspritze mit Copaxone-Injektionslösung besteht aus einem 1 ml Spritzenkörper aus farblosem
Glas Typ I mit einer eingeklebten Nadel, einer Polypropylen(optional Polystyren)-Kolben-Stange, einem Gummistopfen
und einem Nadelschild. Jede Fertigspritze ist einzeln in einem PVC-Blister verpackt. Copaxone ist in Packungen mit 7, 28 und
30 Fertigspritzen zu 1 ml Injektionslösung sowie Bündelpackungen mit 90 (3 x 30) Fertigspritzen zu 1 ml Injektionslösung erhältlich.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht. 40 mg/ml: Eine Fertigspritze mit Copaxone
40 mg/ml-Injektionslösung besteht aus einem 1 ml Spritzenkörper aus farblosem Glas Typ I mit einer
eingeklebten Nadel, einer blauen Polypropylen (optional Polystyren)-Kolben-Stange, einem Gummistopfen
und einem Nadelschild. Jede Fertigspritze ist einzeln in einem PVC-Blister verpackt. Copaxone
40 mg/ml ist in Packungen mit 3 und 12 Fertigspritzen zu 1 ml Injektionslösung sowie in Bündelpackungen mit 36 (3 x 12)
Fertigspritzen zu 1 ml Injektionslösung erhältlich. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
Inhaber der Zulassung: Teva GmbH, Graf-Arco-Straße, 389079 Ulm, Deutschland. Rezeptpflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und
apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten. Stand der Information: 07/2018.
Weitere Hinweise zu Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Mitteln, Nebenwirkungen
und zutreffendenfalls Angaben über die Gewöhnungseffekte sind der veröffentlichten Fachinformation zu entnehmen.
Graz/24. November 2018 KONGRESSJOURNAL 27
KONGRESS
JOURNAL
Team-Coaching
Rollenmuster erkennen
Jedes Team ist gewissen Rollenspielen
und Entwicklungsphasen
unterworfen, die zu
Konflikten führen können.
Da ist es wichtig, dass jedes
Teammitglied weiß, dass es für
jedes Problem eine Lösung gibt.
Ein Team-Coach kann dabei
helfen. Denn Team-Coaching
stärkt das Commitment, bringt
unterschiedliche Stärken und
Ressourcen zum Vorschein und
fördert die Gemeinschaft.
Rosemarie Pacher-Theinburg und
Mag. Andrea Plaschka, Praxis für systemisches
Coaching, Graz, zeigen in
ihrem Team-Coaching-Seminar auf,
welche Faktoren sich wesentlich auf
den Teamgeist auswirken. Denn alle
Teams unterliegen bestimmten Entwicklungsphasen
und haben eine
bestimmte Rangordnung. Wichtig ist,
diese zu erkennen, um die Stärken
des Teams zu fördern und Konflikte
konstruktiv zu lösen.
Die vier Team-Phasen
Die vier Team-Entwicklungsphasen
(lt. Tuckmann) laufen stets in einer
bestimmten Reihenfolge ab. Sogar
bei eingespielten Teams, wenn z.B.
neue Mitarbeiter oder Aufgaben und
Konflikte hinzukommen.
1. Phase Forming: Das Team formt
sich. Die Mitglieder versuchen, ihre
Positionen zu finden und sich gegenseitig
einzuschätzen. Es entsteht
eine freundliche, oberflächliche Kollegialität.
Wenn die Rollen geklärt sind,
kann sich das Team weiterentwickeln.
2. Phase Storming/Norming: Die
Teammitglieder bauen Beziehungen
zueinander auf. Gemeinsamkeiten
und Unterschiede werden hier sichtbar.
Die Team-Leitung wird beobachtet
und bewertet. Es stellt sich
u.a. die Frage: Wer hat die Kontrolle?
3. Phase Performing: Die Teammitglieder
wollen effektiv miteinander
arbeiten und dass das Team funktioniert.
Die Leistungen jedes Einzelnen
werden bewertet und diskutiert.
Wenn alle engagiert sind und an einem
Strang ziehen, kann sich das
Team weiterentwickeln.
4. Phase: Ending/Performing: Hier
stehen die Teammitglieder in einem
engen, teilweise freundschaftlichen
Kontakt zueinander. Der Umgang
miteinander ist locker, die Aufgaben
sind klar verteilt, man setzt sich füreinander
ein. Außenstehende nehmen
die Geschlossenheit des Teams wahr.
Alpha– und Omega-Typen
Gleichfalls spielt die Rangdynamik
(nach Schindler) eine wichtige Rolle.
Denn alle Teammitglieder gliedern
sich immer in eine der folgenden Positionen:
Die Alpha-Position gehört
dem „Anführer“, der auch die Gruppe
nach außen repräsentiert. Sein Erfolg
oder Misserfolg hat Auswirkungen
auf das ganze Team. Die Beta-Position
nimmt der „Experte“ ein, der
stets die Gruppe berät. (Diese Position
muss nicht besetzt sein.) In der
Gamma-Position sind jene Teammitglieder,
die keine Verantwortung
im Team wollen und sich gerne vom
Alpha-Typ leiten lassen. Der Omega-
Typ ist immer der „Gegner“. Er wirkt
rand-zugehörig, und erfüllt eine wesentliche
Aufgabe, weil er eine Art
Repräsentation des Feindes in der
Gruppe ist, der sich gegen den Alpha-
Typen wendet.
Zu guter Letzt weisen die Expertinnen
noch auf die unterschiedlichen
Konflikttypen und Kommunikationsmöglichkeiten
hin. Denn schließlich
sind wir alle unterschiedlich – und es
wird nicht immer alles so verstanden,
wie es eigentlich gemeint ist.
Seminar Ärzte und
Ordinationsmitarbeiter:
Was Ihr Team stark macht!
Freitag, 23.11., 14.00-17.00 Uhr
28 KONGRESSJOURNALGraz/24. November 2018
KONGRESS
JOURNAL
Das war 2018: Volles Haus!
Nach 49 Jahren hat der STAFAM-Kongress in der Grazer Stadthalle nichts an Schwung und
Ausstrahlung verloren. Auch 2018 waren die Vortragssäle, die Seminare und die Ausstellungshalle
wieder zum Bersten voll. Die Allgemeinmedizin-Szene trifft sich hier gerne zum jährlichen Stelldichein.
Obwohl sich das Kongressthema um die Mitte des Lebens drehte, waren beim Kongress
Jung und Alt vertreten. Der Erfahrungsaustausch funktionierte und man hatte den Eindruck, die
Allgemeinmedizin boomt: Das bemerkte man nicht nur im großen Vortragssaal, sondern auch an
den angeregten Pausengesprächen und dem intensiven Austausch mit den Industriepartnern.
Die geballte Energie der Kongressteilnehmer war dann auch beim gemeinsamen Turnen nach
den Hauptvorträgen lautstark zu hören. Dem gestrigen Aufruf von Kongressleiter Dr. Walter Fiala
sich mit Fotos, Vorschlägen, Wünschen und Ideen an dem nächstjährigen Jubiläumskongress zu
beteiligen, sind viele Kongressteilnehmer nachgekommen. Zahlreiche Themenvorschläge wurden
bereits abgegeben. Beim STAFAM-Stand vor dem Vortragssaal ist dafür auch heute noch den
ganzen Tag Zeit. Am Tag danach beginnt der Countdown zum 50. Kongress.
Fotos: Unlimited Media
30 KONGRESSJOURNALGraz/24. November 2018
KONGRESS
JOURNAL
Graz/24. November 2018 KONGRESSJOURNAL 31
Bei schubförmiger MS
nicht angezeigt bei PPMS/SPMS
AU/CPX/17/0042
Fachkurzinformation Seite 27
KEEP THEIR FUTURE
FULL OF POSSIBILITIES