Berliner Zeitung 01.12.2018
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Der Diesel-Streit: Berlins Kfz-Innung und die Deutsche Umwelthilfe – Report Seiten 2und 3<br />
Heute mit<br />
Service und<br />
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Wetter Seite 18<br />
AM WOCHENENDE<br />
www.berliner-zeitung.de<br />
Sonnabend/Sonntag,1./2. Dezember 2018<br />
Nr.281 HA -74. Jahrgang<br />
Auswärts/D**: 1.90 €<br />
Berlin/Brandenburg: 1.70 €<br />
Im Magazin:<br />
Spielrausch<br />
Anna MariaMühe über „Dogs of Berlin“<br />
Seiten 2und 3<br />
Abschwung<br />
Dieheimischen Brutvögel verschwinden<br />
Seiten 4und 5<br />
Bollwerk<br />
Eine kleine Kulturgeschichte des Pollers<br />
Seite 10<br />
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www.fliesen.de<br />
New York<br />
im Advent<br />
Panorama Seite 36<br />
Die Kunst, in Berlin zu leben<br />
Die Sammlerin Julia Stoschek im Gespräch über die Hauptstadt im Wandel, die<br />
bedrohte Szene –und über ihre Pläne an der Leipziger Straße Feuilleton Seiten 29 und 30<br />
Der Kudamm<br />
lebt wieder auf<br />
Berlin Seiten 10 und 11<br />
DPA/PAUL ZINKEN<br />
Zunächst sieht alles nach einem<br />
Routineflug mit der<br />
Kanzlerin zum G20-Gipfel<br />
nach Argentinien aus. Angela<br />
Merkel hat sich gerade mit den<br />
mitreisenden Journalisten zum Hintergrundgespräch<br />
im Mittelteil des<br />
Regierungsfliegers „Konrad Adenauer“<br />
zusammengesetzt. Der<br />
Raum ist wenige Quadratmeter groß,<br />
in U-Formsind drei Sitzbänke angeordnet,<br />
über einer der Bänke zeigt<br />
ein Monitor die aktuelle Flugposition.<br />
Als Merkel den Raum betritt,<br />
befindet sich das Flugzeug gerade<br />
über dem Ruhrgebiet. Auch Finanzminister<br />
undVizekanzler Olaf Scholz<br />
kommt zu dem Hintergrundgespräch.<br />
Bei diesen Gesprächen wird<br />
Vertraulichkeit vereinbart, damit<br />
eine offenere Debatte möglich wird.<br />
Merkel hat gerade wenige Minuten<br />
gesprochen, als eine Flugbegleiterin<br />
hereinkommt und Merkel zu sich<br />
bittet. „Es ist dringend.“<br />
Minuten später wirddas Gespräch<br />
abgebrochen, die Durchsage ist eindeutig.<br />
Wegen technischer Probleme<br />
wolle man „nicht den Atlantik überqueren“,<br />
eine akute Gefahr bestehe<br />
aber nicht, wird versichert. Die Maschine<br />
befindet sich bereits über den<br />
Niederlanden, kehrt umund landet<br />
wohlbehalten in Köln/Bonn –flankiert<br />
von einem Spalier von Feuerwehrfahrzeugen.<br />
Eine Sicherheitsmaßnahme,<br />
denn der Flieger ist<br />
schließlich für einen Transatlantik-<br />
Flug vollgetankt. Dann ist die Landung<br />
nicht ungefährlich.<br />
Noch in der Nacht beginnt die Ursachenforschung<br />
für die Panne.Merkel<br />
selbst spricht gegenüber Journalisten<br />
von einer „ernsthaften Störung“.<br />
In Presseberichten hieß es<br />
unter Berufung auf „Sicherheitskreise“,<br />
der Kapitän habe Merkel gegenüber<br />
von einem beispiellosen<br />
Ausfall des Kommunikationssystems<br />
gesprochen. So etwas sei nicht<br />
für möglich gehalten worden. Nun<br />
werde der Ausfall „kriminalistisch<br />
aufgearbeitet“ und es werde„in alle<br />
Richtungen“ ermittelt. Es tauchten<br />
Spekulationen auf, es handele sich<br />
möglicherweise um Sabotage. Die<br />
Luftwaffe dementierte die Berichte<br />
schnell und klar: „Es gibt nicht den<br />
kleinsten Anhaltspunkt für einen kriminellen<br />
Hintergrund“, sagte ein<br />
Sprecher des Bundeswehr-Kommandos<br />
Luftwaffe der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
(Redaktionsnetzwerk Deutschland).<br />
Die Luftwaffe spricht von einem<br />
Ausfall einer „elektronischen<br />
Verteilerbox“. Das System für den<br />
Satellitenfunk habe jedoch weiterhin<br />
funktioniert, so der Sprecher.<br />
Damit wurde dann auch Kontakt mit<br />
dem Flughafen Köln/Bonn aufgenommen.<br />
Warum das wichtige Bauteil ausgefallen<br />
ist, wirdnun untersucht. Die<br />
Experten der Luftwaffe haben nach<br />
Informationen der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
(RND) auch Kontakt zum Hersteller<br />
Airbus und anderen zivilen Fluggesellschaften<br />
aufgenommen, um herauszufinden,<br />
ob es diesen Fehler<br />
schon einmal gegeben habe. Bei der<br />
Merkel<br />
am Boden<br />
Kanzlerin verpasst wegen einer Panne<br />
am Regierungs-Airbus den G20-Auftakt.<br />
Warumfiel der Funk des Jets aus?<br />
VonLisa Leuteritz, Timot Szent-Ivanyi und Gordon Repinski<br />
Unfreiwilliger Halt und dann auch noch Regen: Angela MerkelinKöln/Bonn DPA/JÖRG BLANK<br />
Bundeswehr selbst war er den Angaben<br />
zufolge noch nie aufgetreten.<br />
Ein Weiterflug noch am Donnerstagabend<br />
war nicht möglich.<br />
Beim Start des Kanzlerinnen-Jets in<br />
Tegel stand zwar dort noch eine Ersatzmaschine<br />
bereit, die „Theodor<br />
Heuss“, ebenfalls ein A340. Siehätte<br />
dort theoretisch auch den Kanzlerinnen-Tross<br />
aufnehmen können.<br />
Nur: „Es gab keine zweite Crew“,<br />
räumt der Luftwaffen-Sprecher ein.<br />
Der Grund: Alle Crews befanden<br />
sich in der gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Ruhezeit von zehn Stunden.<br />
Und die Mannschaft an Bord der<br />
„Konrad Adenauer“ hätte, da sie<br />
schon einmal gestartet war, die zulässige<br />
Flugdienstzeit von 18Stunden<br />
überschritten. Mehr Möglichkeiten<br />
gibt es nicht. Für Direktflüge<br />
über den Atlantik ohne Zwischenlandungen<br />
sind lediglich die „Konrad<br />
Adenauer“ sowie die „Theodor<br />
Heuss“ in der Lage.<br />
Pannenfrei ist die Flugbereitschaft<br />
auch in der Vergangenheit<br />
nicht unterwegs gewesen. Vogelschlag,<br />
Nagetiere, Rauch im Cockpit,<br />
technische Defekte –immer wieder<br />
wurden die prominenten Fluggäste<br />
ausgebremst oder mussten sich andereWege<br />
suchen.<br />
Die Kanzlerin ist schließlich am<br />
frühen Freitagmorgen zunächst mit<br />
einer kleineren Maschine der Flugbereitschaft<br />
der Luftwaffe von<br />
Köln/Bonn nach Madrid geflogen.<br />
Vondort startete sie gegen 9Uhr an<br />
Bord einer Linienmaschine der Fluggesellschaft<br />
Iberia nach Buenos Aires.<br />
Siewirdnur noch voneiner kleinen<br />
Delegation begleitet, darunter<br />
Vizekanzler Olaf Scholz, Regierungssprecher<br />
Steffen Seibert und der außenpolitische<br />
Berater Jan Hecker.<br />
Gerade 15 Plätzekonnte sich die Regierung<br />
auf dem Flug nach Buenos<br />
Aires sichern.<br />
Die Folgen sind gravierend,<br />
schließlich standen auf der G20-<br />
Agenda des ersten Tages von Angela<br />
Merkel wichtige bilaterale Treffen.<br />
Nun ist sie erst am Freitagabend in<br />
Buenos Aires. Fast alle Gespräche<br />
müssen neu geplant werden oder<br />
werden ausfallen. Darunter das mit<br />
US-Präsident Donald Trump,indem<br />
wesentliche Details über Autozölle<br />
und Handelsfragen besprochen werden<br />
sollten.<br />
Für die Journalisten gab es keinen<br />
Weiterflug. Siemussten in Köln/Bonn<br />
wieder umkehren. Undauch der Ehemann<br />
von Angela Merkel, Joachim<br />
Sauer,machte sich auf den Heimweg.<br />
Er nahm am Freitag den ICE nach<br />
Berlin, also nicht Buenos Aires, nicht<br />
ein Museum, das für ihn als Programm<br />
am Rande des G20-Gipfels in<br />
Buenos Aires vorgesehen war. Sauer<br />
begleitet ohnehin nur selten Angela<br />
Merkel zu politischen Terminen. Bei<br />
Treffen der G20 macht er eine Ausnahme,<br />
die Begleitung der Ehepartner<br />
ist quasi Teil des Protokolls.Doch<br />
die aufwendige Reise nach Argentinien<br />
per Linienflug wollte er sich offenbar<br />
nicht mehr antun.<br />
Politik Seite 4, Kommentar Seite 8<br />
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2* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
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·<br />
Report<br />
Straßenkampf:<br />
Kaum ein Thema wird im Autoland Deutschland so kontrovers<br />
diskutiert wie die Frage, ob Städte und Gemeinden Fahrverbote<br />
verfügen sollen, um die Luft reinzuhalten –oder ob sie<br />
damit die Bürger gängeln und den Verkehr<br />
endgültig kollabieren lassen<br />
Der Chef kommt gleich“, sagt die<br />
junge Frau am Werkstatttresen.<br />
Die Firma Lundtauto liegt im<br />
Südwesten Berlins. Anden Wänden<br />
hängen Urkunden, Fotos und Zertifikate.<br />
Modellautos stehen in Vitrinen und ein restaurierter<br />
Zwei-Liter-Sechszylinder-Boxermotor,<br />
der auf einen Sockel montiert wurde,<br />
thront wie eine Skulptur der automobilen<br />
Fortbewegung neben dem Tresen. Dann<br />
kehrtThomas Lundt voneiner Probefahrtmit<br />
einem gut 30 Jahre alten Porsche 911 Turbo<br />
zurück. „Tolles Auto“, sagt der 64-Jährige und<br />
lässt wissen, dass es keinen vernünftigen<br />
Grund gebe, einen Porsche zu besitzen, aber<br />
tausend unvernünftige.Der Kfz-Meister führt<br />
seit gut dreieinhalb Jahrzehnten die Porsche-<br />
Werkstatt in Zehlendorf. Zugleich ist er als<br />
Chef der <strong>Berliner</strong> Kfz-Innung gewissermaßen<br />
oberster Schrauber der Stadt. Fast 370 Kfz-<br />
Werkstätten mit zusammen rund 12 000 Beschäftigten<br />
gehören zur Innung. Dieselautos,<br />
Abgaswerte und Fahrverbote sind dortfreilich<br />
ein großes Thema. Eines, das Lundt, den an<br />
sich umgänglichen Zeitgenossen, schnell auf<br />
Betriebstemperatur bringt. Zum Gespräch<br />
bittet der Meister in die Werkstattküche.<br />
„Könnte sein, dass ich mal laut werde.“<br />
Herr Lundt, wenn ich einen Euro-5-Diesel<br />
hätte, was würden Sie mir raten, behalten<br />
oder verkaufen?<br />
Behalten.<br />
Um dann mit jedem Tagnoch mehr Geld zu<br />
verlieren?<br />
Verlust haben Siedoch erst, wenn Siedas<br />
Auto verkaufen. Also jetzt bloß nicht panisch<br />
reagieren. Panik gibt es schon genug.<br />
Fahrverbote sind aber nun mal angekündigt.<br />
Dann gibt es immer noch Straßen, die<br />
man nutzen kann.<br />
Wiehoch ist Ihrer Erfahrung nach aktuell der<br />
Wertverlust bei Dieselautos?<br />
Mit 30bis 50 Prozent unter Listenpreis<br />
vonSchwacke oder DATmuss man rechnen.<br />
Wenn ein Auto eigentlich noch 7000 Euro<br />
bringen würden, bekommt man heute nur<br />
mit viel Glück mehr als 3500 Euro.<br />
Rechnen Sie mit einer Ausweitung der Fahrverbotszonen?<br />
Ja, wenn man in diesem Land nicht endlich<br />
zur Vernunft kommt.<br />
Es geht um saubere Luft und die Einhaltung<br />
vonGrenzwerten.Wasist daran unvernünftig?<br />
Es geht weder um die Umwelt noch um<br />
die Gesundheit, sondern ausschließlich gegen<br />
den Diesel. Denn der ist nicht der Hauptverursacher<br />
für Feinstaub und Stickstoffdioxid.<br />
Die Grenzwerte, die in Brüssel festgelegt<br />
wurden, entbehren jeder Grundlage.<br />
Laut Weltgesundheitsorganisation ist der Zusammenhang<br />
von Langzeitbelastung durch<br />
NOx mit Lungenerkrankungen und vorzeitigem<br />
Todwissenschaftlich belegt. Sieplädierte<br />
sogar für einen Grenzwert der NOx-Konzentration<br />
von weniger als 20 Mikrogramm pro<br />
Kubikmeter. Die EU-Kommission hat den<br />
Grenzwert im Jahresmittel auf 40 Mikrogramm<br />
je Kubikmeter festgelegt.<br />
Tatsache ist aber, dass immer mehr Wissenschaftler<br />
und Mediziner diesen Grenzwert<br />
infrage stellen. Sie sagen, es sei völlig irrelevant,<br />
ob der Grenzwertbei 40 oder 100 Mikrogramm<br />
liegt. Für 40 Mikrogramm können sie<br />
jedenfalls keine wissenschaftliche Grundlage<br />
erkennen. Fakt ist außerdem, dass man in den<br />
USA einen Grenzwert von 100 Mikrogramm<br />
für vertretbar hält. Dasist vernünftig.<br />
Diesen Wert wünschen Siesich für Europa?<br />
Dann hätten wir die Diesel-Diskussion in<br />
Europa nicht und auch keine Fahrverbote.<br />
Wir hätten die Diskussion sicher auch nicht,<br />
wenn die Emissionen der Diesel-Autos tatsächlich<br />
den gesetzlichen Vorgaben entsprächen<br />
und diese nicht teilweise um 400 Prozent<br />
überböten.<br />
„Da wird im<br />
Namen der<br />
Umwelt viel<br />
gelogen“<br />
Thomas Lundt, der Chef der <strong>Berliner</strong> Kfz-Innung, über<br />
Dieselmotoren, Grenzwerte, Fahrverbote und die Zukunft<br />
des Autoverkehrs in Berlin<br />
Entschieden: Thomas Lundt, 64, Obermeister der <strong>Berliner</strong> Kfz-Innung.<br />
ZUR PERSON<br />
DPA; BERLINER ZEITUNG/PONIZAK<br />
Thomas Lundt, Jahrgang 1954, ist gebürtiger Zehlendorfer und gelernter Kfz-Mechaniker.Als 25-Jähriger<br />
besteht er die Meisterprüfung,ummit der Lundtauto Sportwagenservice GmbH zwei Jahre später seine eigene<br />
Kfz-Werkstatt zu gründen, die bis heute besteht. Seit 2004 ist er zudem Obermeister undVorstandsvorsitzender<br />
der Kfz-Innung Berlin.<br />
Die Kfz-Innung Berlin gibt es bereits seit 1934 und versteht sich als Interessenvertretung des „Berufsstands<br />
der motorisierten Mobilität“. Derzeit gehören etwa 370 Kfz-Werkstätten mit zusammen rund 12 000<br />
Beschäftigten zur Innung,die auch einer der größten Ausbildungsträger in Berlin ist. Der Beruf des Kfz-Mechatronikers<br />
und der Meisterbrief im Kfz-Techniker-Handwerk zählen nach wie vorzuden beliebtesten in der<br />
Stadt.<br />
Die Grenzwerte waren nie zu schaffen.<br />
Die Automobilindustrie hatte sich zunächst<br />
gefreut, dass sie mit immer schärferen Werten<br />
alle drei Jahre neue Autos verkaufen<br />
kann. Aber das ging nicht auf.<br />
Kein Grund zu betrügen.<br />
Natürlich nicht.<br />
Aber war nicht schon vor20Jahren klar,dass<br />
es immer aufwendiger und teurer werden<br />
wird, den Diesel so sauber zu machen wie einen<br />
Benziner?<br />
Weil die Grenzwerte unverhältnismäßig<br />
sind. Es ist doch verrückt, dass auf der Straße<br />
nicht mehr als 40 Mikrogramm NOx erlaubt<br />
sind, in einem Großraumbüro, in dem sich<br />
Menschen acht Stunden lang aufhalten, dürfen<br />
es jedoch 950 Mikrogramm sein. Bei<br />
Feinstaub ist das nicht anders. 50 Mikrogramm<br />
sollen nicht überschritten werden.<br />
Dabei setzt man sich schon 500 Mikrogramm<br />
aus, wenn zu Hause auf dem Adventskranz<br />
alle vier Kerzen brennen. Das ist<br />
das Zehnfache, und es fällt trotzdem keiner<br />
tot vom Sofa. Da wird imNamen von Umwelt-<br />
und Gesundheitsschutz viel gelogen.<br />
Siemeinen, dass es gar nicht darum geht?<br />
Das meine ich. Werdie A40 in Essen oder<br />
die Stadtautobahn am ICC sperren will, der<br />
hat etwas gegen unser Land, und der hat etwas<br />
gegen unsereGesellschaft. Derist nur auf<br />
sich selbst bezogen und will nur zerstören.<br />
Siemeinen die Deutsche Umwelthilfe?<br />
Genau, und ihren Chef.<br />
Die Umwelthilfe will die Einhaltung geltender<br />
Gesetzedurchsetzen.<br />
Aber nur mit dem Ziel, sich die Taschen<br />
vollzumachen.<br />
Haben Sie sich schon einmal mit Jürgen<br />
Resch, dem Chef der Deutschen Umwelthilfe,<br />
getroffen?<br />
Nein.<br />
Würde Sieesgern mal tun?<br />
Kein Bedarf. Der Mann ist Chef eines Abmahnvereins,der<br />
jetzt schon mehrereMillionen<br />
Euro an Abmahngebühren kassiert hat.<br />
Das ist ein eigennütziger Ausnutzer, der nur<br />
verdienen will und dem alles andere völlig<br />
egal ist. Wahrscheinlich sogar der Umweltschutz.<br />
Die Deutsche Umwelthilfe ist nichts<br />
anderes als eine Abzock-Maschine. Deutschland<br />
hat die beste Automobiltechnologie der<br />
Welt und Deutschland ist das einzige Land<br />
weltweit, in dem es Fahrverbote gibt. Außerdem<br />
werden heute Autos auf den Schrott geschoben,<br />
die noch für Jahre gut gewesen wären.<br />
Das ist die eigentliche Umweltschande.<br />
Gute Autoswerdensinnlos zerstört.<br />
Wie stehen Sie eigentlich zur Automobilindustrie?<br />
Immerhin haben Autohersteller Ihren<br />
Innungsmitgliedern manipulierte Autos<br />
geliefertund sie diese verkaufen lassen.<br />
Dasist beschämend.<br />
Sieschämen sich für die Automobilindustrie?<br />
Ja,leider.Denn die hat sich absolut schäbig<br />
verhalten. Diese Unternehmen sind in<br />
diesem Land groß geworden, wurden zu Global<br />
Playern und lassen hier ihre Kunden im<br />
Regen stehen, während VW in den USA ohne<br />
mit derWimper zu zucken 20 Milliarden Dollar<br />
überwiesen hat. Und dann macht der<br />
VW-Konzern schon wieder enorme Gewinne.<br />
Dabin schon erstaunt, wie vergesslich<br />
die Leute sind.<br />
Hatsich der Betrug in Berlin eigentlich an den<br />
Verkaufszahlen bei VW bemerkbar gemacht?<br />
Im Privatbereich kaum. Wir sind hier,<br />
glaube ich, eine Riesen-Schafherde, wir laufen<br />
hinterher und lassen uns alles gefallen.<br />
Sie sind Sportwagenfahrer, mögen hochdrehende<br />
Benzinmotoren. Halten Sie den Diesel<br />
nicht auch für eine Fehlentwicklung?<br />
Überhaupt nicht. Ich bin viel unterwegs,<br />
da kann ich mir gar nichts anderes leisten.<br />
Wenn ich das gleiche Auto mit einem Benziner<br />
hätte, kostete es mich 18 bis 20 Liter Super<br />
je 100 Kilometer.Meiner verbraucht aber<br />
nur 9,8 Liter Diesel.<br />
Über welches Auto reden wir?<br />
Über einen Porsche Cayenne V8 Diesel.<br />
Vordrei Monaten gekauft. Euro 6mit 13 000<br />
Kilometern auf der Uhr. Ein Schnäppchen.<br />
Dieses Auto zeigt aber auch, dass uns dieVerdammung<br />
des Diesels bei der Kohlendioxid-<br />
Einsparung weit zurückwirft. EinDiesel produziert<br />
nun mal rund 15 Prozent weniger<br />
CO 2 als ein Benziner.<br />
Tatsächlich lag der Kohlendioxid-Ausstoß<br />
von Pkw im vergangenen Jahr in Deutschland<br />
6,4 Prozent über demWert von2010. Das<br />
aber nicht, weil der Diesel fehlt, sondern weil<br />
die Autos immer größer und die Motoren immer<br />
leistungsstärker werden.<br />
Na, ich will nicht wissen, wer die Zahlen<br />
wieder herausgegeben hat.<br />
DasStatistische Bundesamt.Waserwarten Sie<br />
vonder Automobilindustrie?<br />
Dass sieAutos nachrüsten.<br />
Wie bewerten Siedie Bonusprogramme?<br />
Die sind ist in erster Linie eine wunderbare<br />
Absatzsicherung für die Automobilindustrie,denn<br />
siegleichen auf jedemFallden<br />
Wertverlust deseigenen Fahrzeugs nicht aus.<br />
Halten Sie es nicht auch für ziemlich schräg,<br />
dass man von einem Betrüger mit einen Rabatt<br />
gelockt wird, wieder ein Auto bei demzu<br />
kaufen, dereinen schon mal betrogen hat?<br />
Ja,das istnicht nachvollziehbar.<br />
Glauben Sie, dass die Elektromobilität durch<br />
dieDiesel-Diskussion Auftrieb bekommt?<br />
Ich halte Elektroautos generell für überbewertet<br />
und allenfalls in Ballungsräumen<br />
fürsinnvoll.<br />
Mitwelchem Anteil rechnen Sie?<br />
Höchstens 15 bis20Prozent.<br />
Den Ausstieg aus der Verbrennungsmotor-<br />
Technik etwa2030 halten Siefür falsch?<br />
Absolut, und es wird auch nicht möglich<br />
sein. Mankannessich auf die Fahnen schreiben,<br />
aber schaffen wirdman es nicht.<br />
Wasglauben Sie, wielange es hierzulandeVerbrennungsmotoren<br />
in Autos noch geben wird?<br />
Wenigstens bis2050.<br />
Weil in Ihren Innungsbetrieben sonst keine<br />
Zahnriemen, Auspuffanlagen oder Getriebe<br />
mehr gewechselt werden könnten?<br />
Weil es mirein Rätsel ist, wie der Umstieg<br />
zu schaffen sein soll. Es gibt in Deutschland<br />
52 Millionen Kraftfahrzeuge. Die müssten<br />
alle mit Batterien ausgestattet werden, für<br />
die allein die Rohstoff-Ressourcen begrenzt<br />
sind. Außerdem ist auch ein Elektroauto ein<br />
Auto.Esmacht dieStraßen nicht leerer.<br />
Moment, Sieals Chefder <strong>Berliner</strong> Kfz-Innung<br />
wünschen sich weniger Autosinder Stadt?<br />
Klar,sowie es jetztist,ist es unerträglich.<br />
EinAuto macht eigentlich auch keinen Sinn.<br />
97 Prozent seines Lebens steht es ungenutzt<br />
rum. DasParkenist einHorror.Und tatsächlich<br />
kann man in dieser Stadt trotz des<br />
schlechten öffentlichen Nahverkehrs noch<br />
ganz gut ohne Auto leben.<br />
Undwie sollte eine Stadt ohne Autos geregelt<br />
werden?<br />
Garnicht.Das wird sich allein regeln, weil<br />
es auf den Straßen immer enger wird, Parkräume<br />
werden immer knapper, kostbarer<br />
und teurer. Auch eine Citymaut würde ich<br />
nicht ausschließen.<br />
Autofahren muss man sich dann also leisten<br />
können?<br />
So sieht es aus.Ein teurer Luxus.<br />
DasGespräch führte<br />
Jochen Knoblach.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 3 *<br />
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·<br />
Report<br />
Jürgen Resch ist abseits der großen<br />
Bühne zurzeit schwer zu erreichen. Gerichtsverhandlungen,<br />
Pressekonferenzen–ein<br />
Termin folgt auf den nächsten<br />
für den Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe<br />
(DUH). Die Tage sind eindeutig zu<br />
kurz. Eigentlich habe er nur eine Viertelstunde<br />
Zeit, warnt seine Pressesprecherin.<br />
Resch macht eine Dreiviertelstunde draus.<br />
Er redet sich schnell in Fahrt–und es ist ihm<br />
wichtig, dass seine Argumente richtig verstanden<br />
werden. Denn im Moment hat er<br />
das Gefühl, dass das nicht immer der Fall ist.<br />
Der Mann mit dem schlohweißen Haar<br />
und der schwarzen Brille ist zurzeit wohl einer<br />
der umstrittensten Männer im Land.<br />
Dieselfahrer schimpfen auf ihn, weil sie ihn<br />
dafür verantwortlich machen, dass es bald in<br />
vielen Innenstädten Fahrverbotszonen für<br />
ihre Autos gibt. Denn Resch und die Deutsche<br />
Umwelthilfe zogen vor Gericht und erstritten<br />
wegen der schlechten Luft entlang<br />
der großen Straßen Sperrzonen für Diesel in<br />
Bonn, Gelsenkirchen, Hamburg, Mainz,<br />
Frankfurt amMain, Essen, Köln und Stuttgart.<br />
Resch geht es dabei nicht nur um die<br />
Umwelt. Er selbst nennt es: „Die Demokratie<br />
verteidigen.“ Darunter geht es nicht.<br />
In Berlin müssen acht vielbefahrene Straßen<br />
für Diesel gesperrt werden, zusätzlich<br />
will die DUH neuerdings Teile der Stadtautobahn<br />
zur Tabuzone für Selbstzünder erklären.<br />
DerSenat will in der kommendenWoche<br />
entscheiden, ob man gegen das Urteil in Berufung<br />
geht. Mehr als 200 000 Autofahrer<br />
sind betroffen –soviele wie in keiner anderen<br />
deutschen Stadt. Die Landespolitiker<br />
schütteln über Reschs Pläne inzwischen parteiübergreifend<br />
den Kopf, weil die Fahrverbote<br />
die ohnehin verstopfte Stadt nah an den<br />
Kollaps bringen dürften. Vertreter der Autobranche<br />
rümpfen ohnehin die Nase über<br />
Reschs „Abmahn-Verein“ – und fürchten<br />
doch seine Macht.<br />
Nurgewonnene Prozesse<br />
Was Resch für die einen zum penetranten<br />
Paragrafenreiter macht, macht ihn für manche<br />
Radfahrer, Fußgänger und Umweltschützer<br />
zum Helden. Endlich einer,der sich<br />
was traut im Kampf um saubereLuft. Endlich<br />
einer,der nicht vorder Industrie buckelt, wie<br />
es die Bundespolitik so oft tue. Und die Gerichte<br />
geben der Umwelthilfe recht: Noch nie<br />
hat die DUH im Kampf um ein Fahrverbot<br />
verloren.<br />
Wasaber treibt Jürgen Resch überhaupt<br />
an? Und wie gelingt es der Deutschen Umwelthilfe,<br />
die nur rund 350 Mitglieder hat,<br />
Deutschlands Großstädte reihenweise in die<br />
Knie zu zwingen?<br />
Mit einer toten Singdrossel fing alles an.<br />
Resch war gerade 21 Jahre alt und Vogelwart<br />
bei der Umweltschutzgruppe des BUND in<br />
Radolfzell am Bodensee. Resch entschied<br />
sich gegen eine Zeit bei der Bundeswehr und<br />
für den Zivildienst am Bodensee.<br />
Den toten Vogel fand er bei einem Kontrollgang<br />
unter einem Baum. Dann wurden<br />
ihm von Anwohnern weitere Vögel aus der<br />
Umgebung geliefert. Todesursache unklar.<br />
Resch ließ die Vögel untersuchen. Endrin<br />
hatte sie getötet –ein Insektizid und Nervengift,<br />
das damals noch im Getreideanbau eingesetzt<br />
wurde.<br />
Er sei damals zur Biologischen Bundesanstalt<br />
nach Braunschweig gereist, erzählt<br />
Resch, und habe jedem Mitglied des Sachverständigenrates<br />
einen toten Mäusebussardauf<br />
den Tisch gelegt. Vier Monate später<br />
wurde Endrin in Deutschland verboten. 19<br />
Überzeugung<br />
ohne<br />
Pardon<br />
Jürgen Resch hat aus dem Spendensammelverein<br />
Deutsche Umwelthilfe eine schlagkräftige<br />
Öko-Truppe gemacht, die Fahrverbote vor Gericht<br />
erzwingt. Kritiker halten das für anmaßend<br />
Streitlustig: Jürgen Resch, 58, Chef der Deutschen Umwelthilfe.<br />
VonAnnika Leister<br />
BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />
Jahre bevor ein UN-Vertrag den Einsatz des<br />
Gifts weltweit untersagte.<br />
Daserste Verbot, der erste Erfolg –Reschs<br />
Karriere imUmweltschutz war geebnet. Ein<br />
Ruf als PR-begabter Überzeugungstäter eilt<br />
dem 58-Jährigen heute voraus.Schon als Jugendlicher<br />
stellte er den Naturschutz über<br />
die Hausaufgaben. Zweimal blieb er sitzen<br />
und machte als ältester Schüler an seiner<br />
Schule Abitur. Resch erzählt das frei heraus,<br />
er geniert sich nicht: „Ich hab schon damals<br />
zu viel nebenher gemacht.“ Nach dem Abitur<br />
studierte er Verwaltungswissenschaften in<br />
Konstanz, arbeitete währenddessen beim<br />
BUND. 1986 brach er sein Studium ab, um<br />
zuerst Assistent des damaligen Vorsitzenden<br />
der Deutschen Umwelthilfe zu werden. Nach<br />
nur zwei Jahren wurde er zum Bundesgeschäftsführer<br />
ernannt.<br />
In seinen 30 Jahren an der Spitze hat<br />
Resch die DUH zum wohl einflussreichsten<br />
Umweltverband gemacht, den es derzeit in<br />
Deutschland gibt. Dabei wurde die DUH in<br />
den 70er-Jahren parallel zum BUND gegründet,<br />
um für den BUND Spenden einzusammeln.<br />
Als eigenständiger Umweltverband<br />
agieren sollte die Umwelthilfe nach damaligen<br />
Plänen allerdings nicht. Auch heute hat<br />
die DUH nur 347 Mitglieder und 111 Mitarbeiter<br />
–bei BUND oder Greenpeace füllen<br />
hingegen Hunderttausende Mitglieder die<br />
Kassen. Aber die bescheidene Rolle des<br />
Spendensammlers passte nicht zu den Vorstellungen<br />
vonJürgen Resch.<br />
Er hat Wege gefunden, um die Einnahmen<br />
und die Macht der DUH zu mehren.<br />
Eine Abteilung des Vereins ist ständig damit<br />
beschäftigt, Abmahnungen an Autohäuser<br />
und Immobilienmakler zu verschicken, die<br />
gegen die Regeln zur Energieverbrauchskennzeichnung<br />
verstoßen. Daspassierthäufig,<br />
viele Briefe gehen raus mit der Forderung,<br />
in wenigen Tagen Hunderte Euro zu<br />
begleichen –und nicht wieder straffällig zu<br />
werden, sonst steige der Strafbetrag auf Tausende.Die<br />
Abmahnungen sind ein lukratives<br />
Geschäft: Die DUH nahm 2016 laut Jahresbericht<br />
2,5 Millionen Euro ein.<br />
Den Großteil des fast Acht-Millionen-<br />
Euro-Budgets –fünf Millionen Euro 2016 –finanziert<br />
die DUH aus Spenden und sogenannten<br />
Projektzuschüssen. Im Gegensatz<br />
zu anderen Umweltverbänden erlaubte sie<br />
es sich vonAnfang an, auch Geld vonIndustrieunternehmen<br />
und Wirtschaftsverbänden<br />
anzunehmen. Der japanische Autobauer<br />
Toyota zum Beispiel unterstützt die Umwelthilfe<br />
seit 18 Jahren mit einem mittleren fünfstelligen<br />
Betrag für Projekte zur CO 2 -Reduktion.<br />
In diesem Jahr würden 30 000 Euro vom<br />
japanischen Autobauer gespendet. Ein„Promillebereich<br />
unseres Budgets“, so Resch. Allerdings<br />
zählt Toyota zu den Herstellern, die<br />
schon früh nicht auf Diesel-, sondern auf<br />
Hybridantrieb setzten. Prozesse gegen Dieselautos<br />
dürften die Japaner nicht stören.<br />
Wegen solcher Verbindungen wird regelmäßig<br />
Kritik an Resch und der Umwelthilfe<br />
laut. Zurzeit setzt sich der Bezirksverband<br />
Nord-Württemberg der CDU dafür ein, der<br />
DUH die Gemeinnützigkeit entziehen zu lassen.<br />
DerVorwurf: DieUmwelthilfe lasse sich<br />
von ausländischen Autoherstellern wie Toyota<br />
kaufen. Ausdem Ausland fremdgesteuert<br />
sei die DUH, so die CDU, mit dem Ziel<br />
den deutschen Autobauern zu schaden.<br />
Dass der Vorstoß aus dem Land vonDaimler<br />
und Porsche kommt, ist vielleicht auch nicht<br />
ganz zufällig.<br />
„Das ist einVersuch, uns zu diskreditieren<br />
und zu diffamieren“, sagt Resch zu den Vorwürfen.<br />
Für die Feststellung der Gemeinnützigkeit<br />
sei das Finanzamt zuständig, bisher<br />
habe man „alle Prüfungen mit Bravour“ bestanden.<br />
Es gibt auch noch andere wichtige<br />
Unterstützer: Die Bundesregierung selbst<br />
gibt zum Beispiel deutlich mehr Geld als Toyota.<br />
Über das Umweltministerium und das<br />
angeschlossene Umweltbundesamt erhält<br />
die Organisation Unterstützung für Projektarbeit<br />
–2017 und 2018 waren es rund 164 000<br />
Euro, wie das Umweltbundesamt der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> mitteilte.<br />
Schon seit Jahren konzentriert sich die<br />
DUH mit ihrer Arbeit auf die Autobranche.<br />
Statt Pressemitteilungen setzt sie Klagen auf.<br />
Zuerst ging es um Rußpartikelfilter und die<br />
Einrichtung vonUmweltzonen, jetzt sind die<br />
Fahrverbote dran.<br />
Mitdem Flugzeug nach Hause<br />
Dabei –das klingt zunächst für viele absurd–<br />
inszeniert sich Resch selbst auch als Anwalt<br />
für die Dieselfahrer. Seine Argumentation:<br />
Nur mit Fahrverboten werde der Druck auf<br />
die Bundesregierung groß genug, um endlich<br />
Hardware-Nachrüstungen für die geschassten<br />
Verbraucher zu erwirken –und so<br />
langfristig die Luft in Innenstädten zu verbessern.<br />
Für Resch ist die Lage klar:Die DUH<br />
klagt lediglich ein, was schon lange Realität<br />
sein sollte. Dass sich die Politik immer noch<br />
weigert, die Grenzwerte für Stickstoffdioxid<br />
einzuhalten; dass Angela Merkel entgegen<br />
des EU-Gesetzes zuletzt eigenhändig den<br />
Grenzwert von 40 Mikrogramm auf 50 Mikrogramm<br />
anzuheben versuchte, kann<br />
Resch kaum glauben.„Das ist doch irre“, sagt<br />
er empört. „Eigentlich sind wir schon lange<br />
am Ende der Verweigerungsmöglichkeiten<br />
angekommen.“<br />
Resch weiß aber auch, dass es ganz so einfach<br />
nicht ist. Grenzwerte in Mikrogramm,<br />
unter Experten umstritten und verordnet auf<br />
EU-Ebene –das ist etwas Abstraktes,für viele<br />
kaum Greifbares.Das eigene Auto in der Garage<br />
hingegen, der kilometerweite Umweg<br />
zur Arbeit –das ist konkret, geht ans Geld<br />
und nervt. Mit Forderungen wie der Dieselsperre<br />
auf der <strong>Berliner</strong> Stadtautobahn<br />
könnte die DUH außerdem große Teile der<br />
Stadt lahmlegen. Schon lang nicht mehr verhältnismäßig<br />
seien Reschs Forderungen, klagen<br />
inzwischen auch Politiker, die der DUH<br />
einst wohlgesonnen waren.<br />
Resch hört die Beschwerden, er tut sie<br />
nicht als albernab. Dazu weiß er auch zu gut<br />
mit Presse und Öffentlichkeit umzugehen.<br />
Die Diskussion um Autos in Deutschland<br />
habe Ähnlichkeit mit der Diskussion um das<br />
Waffenrecht in den USA, findet er. Beinahe<br />
ein Heiligtum, „hoch emotional“ besetzt.<br />
Doch für ihn sind die Beschwerden am Ende<br />
Klein-Klein. Überzeugungstäter Resch hat<br />
das große Ganze imBlick, er will saubere<br />
Luft. Wenigstens so sauber,wie es das Gesetz<br />
verlangt –koste es den einzelnen Fahrer,was<br />
es wolle.<br />
DUH-Chef Resch selbst fährt übrigens<br />
einen elektrischen Renault Zoe, zur Überbrückung,<br />
bis der Tesla kommt, auf den er<br />
schon seit Jahren wartet. Die Strecke vom<br />
<strong>Berliner</strong> Büro der DUH am Hackeschen<br />
Marktbis nach Radolfzell am Bodensee,wo<br />
die DUH-Verwaltung sitzt und Reschs Familie<br />
lebt, fährterallerdings weder mit Auto<br />
noch Bahn. Er fliegt, mindestens zwei bis<br />
dreimal im Monat. Eigentlich eine Umweltsünde<br />
höchsten Grades. „Lässt sich leider<br />
nicht vermeiden“, sagt er. Wer das große<br />
GanzeimBlick hat, den darfdas Klein-Klein<br />
wohl nicht stören.<br />
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22 SP<br />
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4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
·························································································································································································································································································<br />
Politik<br />
NACHRICHTEN<br />
Grüne in Umfrage weiter<br />
zweitstärkste Kraft<br />
Im ARD-„Deutschlandtrend“ verbessernsich<br />
CDU und CSU um zwei<br />
Prozentpunkte und kommen auf 28<br />
Prozent. DieGrünen mussten zwei<br />
Prozentpunkte abgeben und liegen<br />
nun bei 21 Prozent. DieAfD verbesserte<br />
sich um einen Punkt auf 15 Prozent.<br />
DieSPD blieb unverändertbei<br />
14 Prozent. DieFDP gewann einen<br />
Prozentpunkt auf neun Prozent, die<br />
Linke verschlechterte sich um einen<br />
Punkt auf acht Prozent. (AFP)<br />
Zahl der Masern-Infektionen<br />
um 30 Prozent gestiegen<br />
2017 seien weltweit 30 Prozent mehr<br />
Maserninfektionen gemeldet worden<br />
als im Jahr davor,berichtete die<br />
Weltgesundheitsorganisation WHO<br />
in Genf. 2018 wiederum seien es<br />
schon bis November zehn Prozent<br />
mehr Fälle gewesen als 2017. Ursprüngliches<br />
Ziel war es,die Masern<br />
bis zum Jahr 2020 auszurotten. (dpa)<br />
Frankreich verbietet<br />
Gewalt gegen Kinder<br />
In Frankreich soll die körperliche<br />
Züchtigung vonKinderndurch ihre<br />
Elternkünftig verboten sein: DiePariser<br />
Nationalversammlung stimmte in<br />
der Nacht zu Freitag für den Gesetzesvorschlag.<br />
Damit setzt Frankreich mit<br />
mehrjährigerVerspätung europäischeVorgaben<br />
um. In Deutschland ist<br />
Elternund Lehrerndie körperliche<br />
Züchtigung seit 2000 strafrechtlich<br />
untersagt. (AFP)<br />
Ferkel werden weiter ohne<br />
Betäubung kastriert<br />
Die G20-Länder<br />
Bruttoinlandsprodukt in Billionen Dollar 2017<br />
Kanada<br />
1,65<br />
USA<br />
19,39<br />
Mexiko<br />
1,15<br />
Argentinen<br />
0,63<br />
Ein Gipfel für Trump<br />
Die G20-Staaten beraten über die Krisen in der Welt. Insbesondere der US-Präsident schwimmt gegen den Strom<br />
Vorerst ohne Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel begann<br />
am Freitag in Buenos Aires<br />
der G20-Gipfel. Wegen der<br />
Panne mit ihrer Regierungsmaschine<br />
verpasste die Kanzlerin den ersten<br />
Gipfeltag und wurde erst zum Abendessen<br />
in der argentinischen Hauptstadt<br />
erwartet. Derweil begann der<br />
Gipfel mit ersten informellen Gesprächen,<br />
außerdem rüstete sich ein massives<br />
Aufgebot vonSicherheitskräften<br />
für eine große Demonstration, die<br />
sich gegen die Wirtschaftskrise in<br />
dem südamerikanischen Land und<br />
die Gruppe der G20 richtet.<br />
Zum zehnjährigen Jubiläum des<br />
Gipfels gibt es soviel Zündstoff wie<br />
selten. Dassind die Themen:<br />
Großbritannien<br />
2,62<br />
Frankreich<br />
2,58<br />
EU<br />
17,27<br />
Brasilien<br />
2,05<br />
Deutschland<br />
3,67<br />
Italien<br />
1,93<br />
Südafrika<br />
0,34<br />
Ukraine-Konflikt: Weil Russland drei<br />
Marine-Schiffe und Seeleute der<br />
Ukraine festhält, hat US-Präsident<br />
Trump ein geplantes Treffen mit<br />
Russlands Präsident Wladimir Putin<br />
kurzfristig abgesagt. Damit kommt<br />
es umso mehr auf Kanzlerin Merkel<br />
an, die am Sonnabend mit Putin zu<br />
einem Arbeitsfrühstück zusammenkommt.<br />
Die russische Küstenwache<br />
hatte den Patrouillenbooten der<br />
ukrainischen Marine die Durchfahrt<br />
in der Meerenge vonKertsch verweigert.<br />
Die ukrainischen Schiffe wurden<br />
in russische Gewalt genommen.<br />
Handelskrieg: Es herrscht Skepsis,ob<br />
es einen Durchbruch oder einen<br />
„Waffenstillstand“ im Handelsstreit<br />
zwischen China und den USA geben<br />
kann. Trump beklagt unfaire Handelspraktiken,<br />
mangelnden Marktzugang,<br />
erzwungenen Technologietransfer,<br />
Produktpiraterie und Subventionen<br />
für Staatsbetriebe. Erhat<br />
Sonderabgaben auf die Hälfte der Importe<br />
aus China verhängt, Peking ergriff<br />
Gegenmaßnahmen. Kommt ihm<br />
Peking nicht ausreichend entgegen,<br />
droht er mit einer Anhebung der Zölle<br />
und einer Ausweitung auf alle Einfuhren<br />
aus China im Wert von mehr als<br />
500 Milliarden US-Dollar.<br />
Türkei<br />
0,85<br />
Saudi-<br />
Arabien<br />
0,68<br />
Indien<br />
2,59<br />
Russland<br />
1,57<br />
Indonesien<br />
1,01<br />
Autozölle: Auch mit den Europäern<br />
streitet Trump über Handelsfragen.<br />
Die EUbefürchtet, dass Trump bald<br />
Strafzölle gegen Autobauer aus Europa<br />
verhängen könnte,die das Autoland<br />
Deutschland besonders treffen<br />
würden. Sollte das Freitag geplatzte<br />
Treffen mit Trump nachgeholt werden<br />
können, wurde erwartet, dass die<br />
Kanzlerin noch versuchen dürfte,den<br />
US-Präsidenten umzustimmen.<br />
Auch wollen die deutschen Autobauer<br />
mit der amerikanischen Regierung<br />
reden.<br />
Khashoggi-Affäre: Unter besonderer<br />
Beobachtung steht der saudische<br />
Kronprinz Mohammed bin Salman.<br />
Er wird verdächtigt, den Mord an<br />
dem regierungskritischen Journalisten<br />
JamalKhashoggi in Auftrag gegeben<br />
oder zumindest davon gewusst<br />
zu haben. Während ihm die Kanzlerinaus<br />
demWeggehen wird,will sich<br />
Frankreichs Präsident Emmanuel<br />
Macron mit dem Kronprinzen treffen.<br />
Macron forderte,dassdie Untersuchungen<br />
in der Türkei und Saudi-<br />
Arabien zum TodKhashoggis fortgesetzt<br />
werden müssten. Trump, der<br />
weiter zu seinem Verbündeten steht,<br />
trifft Salman nicht –weilihm die Zeit<br />
fehle,wie er sagte.<br />
China<br />
12,23<br />
Südkorea<br />
1,53<br />
Australien<br />
1,32<br />
Japan<br />
4,87<br />
Weltweiter<br />
Einfluss<br />
der G20-Länder<br />
Anteil am BIP<br />
Weltweite<br />
Investitionen<br />
85%<br />
80%<br />
Anteil am<br />
internationalen<br />
Handel<br />
Anteil an<br />
der Weltbevölkerung<br />
75%<br />
66%<br />
BLZ/GALANTY; QUELLE: WELTBANK, G20.ORG, AFP<br />
Klimaschutz: Nach dem Ausstieg<br />
Trumps aus dem Pariser Klimaabkommen<br />
ist es unmöglich geworden,<br />
hier noch eine gemeinsame Haltung<br />
in die Abschlusserklärung zu schreiben.<br />
Wie die Erderwärmung gebremst<br />
werden soll, ist eines der<br />
Hauptstreitthemen zwischen den<br />
Unterhändlern, die vor dem Gipfel<br />
die Nächte durcharbeiten müssten.<br />
Ölpreis: Trump befürchtet, dass<br />
durchseine Iran-Politik dasÖlknapperund<br />
damit teurer wird.Das wäre<br />
Gift für die Weltwirtschaft und nicht<br />
zuletzt auch fürden Konjunkturmotor<br />
in denUSA.Allerdings istder Erdölpreis<br />
mit derzeitrund50Dollar pro<br />
Barrel (159 Liter) ohnehin recht<br />
günstig. In wenigen Tagen wird das<br />
Erdöl-Kartell OPEC seine Produktionsziele<br />
bekanntgeben. Darauf will<br />
Trump Einfluss nehmen. Unter anderem<br />
trifft er sich mit Japens Premierminister<br />
Shinzo Abe und Indiens<br />
Ministerpräsidenten Narendra<br />
Modi. Beide Länder gehören zu den<br />
größten Abnehmernvon Öl aus dem<br />
Iran. (dpa)<br />
Nur dritte Wahl<br />
für den<br />
Geheimdienst<br />
Kanzlerin legte Veto gegen<br />
Armin Schuster ein<br />
VonMarkus Decker<br />
Vor etwas mehr als zwei Wochen<br />
stand Horst Seehofer neben<br />
Thomas Haldenwang. Undder Bundesinnenminister<br />
von der CSU äußerte<br />
ausschließlich Lob für den<br />
neuen Präsidenten des Bundesamtes<br />
für Verfassungsschutz. Der 58-<br />
jährige bisherige Vizepräsident habe<br />
„mit fachlichen wie sozialen Kompetenzen<br />
überzeugt“, sagte er. Und<br />
seine Herangehensweise sei betont<br />
ruhig und sachlich. Haldenwang bedankte<br />
sich „für die freundlichen<br />
Worte“ und machte schnell klar,dass<br />
er nicht so ist wie sein in den einstweiligen<br />
Ruhestand versetzter Vorgänger<br />
und bisheriger Vorgesetzter<br />
Hans-Georg Maaßen. So nannte er<br />
als erste,wenn auch nicht größte Bedrohung<br />
der inneren Sicherheit den<br />
militanten Rechtsextremismus und<br />
hob die Bedeutung der Landesämter<br />
für Verfassungsschutz hervor –obwohl<br />
zum Bundesamt ein Konkurrenzverhältnis<br />
besteht.<br />
Nun freilich kommt durch Recherchen<br />
des RBB heraus: Haldenwang<br />
hätte eigentlich gar nicht Präsident<br />
werden sollen. Auch,weil ihm<br />
manche einen Neuanfang nicht zutrauten,<br />
weil er schon seit 2009 beim<br />
Verfassungsschutz beschäftigt ist,<br />
seit 2013 als Vizepräsident. Stattdessen<br />
habe sich Seehofer mit der stellvertretenden<br />
SPD-Fraktionschefin<br />
Eva Högl und dem innenpolitischen<br />
Sprecher Burkhard Lischka auf zwei<br />
andere Kandidaten verständigt.<br />
ErsteWahl war demnach der ehemalige<br />
Bundestagsabgeordnete Cle-<br />
Müssen weiter leiden: Millionen männlicher<br />
Ferkel in Deutschland<br />
DPA<br />
Unter Kritik vonOpposition undTierschützernhat<br />
der Bundestag einer<br />
Verlängerung der betäubungslosen<br />
Kastration vonFerkeln zugestimmt.<br />
DerBundestag verschob das für das<br />
Jahresende geplanteVerbot um zwei<br />
Jahre. DieVerschiebung hatten Landwirtschaft<br />
und Fleischindustrie gefordert.<br />
In Deutschland werden Millionen<br />
Ferkel kurznach der Geburt<br />
betäubungslos kastriert. (dpa)<br />
23 Zivilisten sterben bei<br />
Nato-Angriff in Afghanistan<br />
Beieinem US-Luftangriff auf Taliban-Stellungen<br />
in Afghanistan sind<br />
einem UN-Bericht zufolge mindestens<br />
23 Zivilisten getötet worden. Die<br />
„große Mehrheit“ der Opfer des Angriffs<br />
vomDienstag in der südöstlichen<br />
Unruheprovinz Helmand seien<br />
Frauen und Kinder gewesen, heißt es<br />
in dem Bericht der UN-Unterstützungsmission<br />
in Afghanistan. (AFP)<br />
Vermummte greifen Haus<br />
von Olaf Scholz an<br />
Eine GruppeVermummter hat das<br />
HamburgerWohnhaus vonBundesfinanzminister<br />
Olaf Scholz (SPD) attackiert.<br />
In der Nacht zu Freitag sei zunächst<br />
ein Autoreifen vordem Mehrfamilienhaus<br />
im Stadtteil Altona angezündet<br />
worden und danach mit<br />
schwarzerFarbe gefüllte Marmeladengläser<br />
gegen die Hauswand geworfen<br />
worden, teilte die Polizei mit.<br />
DieTäter seien geflüchtet. (dpa)<br />
Liebe Anja,<br />
was für ein Brief! Vomersten bis<br />
zum letzten Wort fühlte ich mich wie<br />
in einem Thriller mit Liam Neeson.<br />
Undnun sehe ich im Geist dich und<br />
Alex am indischen Strand liegen, einen<br />
Fruchtshake in der Hand, wie<br />
am Ende eines anständigen Hollywood-Films.<br />
Ich hoffe, ihr genießt<br />
jede Minute.<br />
Ichwar noch nie in Indien.<br />
Nach meinem Wehrdienst fuhren<br />
alle um mich herum dorthin. In Israel<br />
kellnern die meisten Dienstentlassenen<br />
ein paar Monate, umGeld<br />
für Indien oder Südamerika zusammenzukratzen,<br />
einen fernen, billigen<br />
Ortmit möglichst vielen Drogen<br />
im Angebot. Natürlich fahren nicht<br />
alle wegen Drogen und nicht alle<br />
nach Indien oder Südamerika, aber<br />
es reisen so viele Israelis nach Indien,<br />
dass es in Delhi angeblich ganze<br />
Straßenzüge mit hebräischen Schildern<br />
gibt und manche indischen<br />
Herbergsbetreiber schon Hebräisch<br />
sprechen.<br />
Mich hat das damals gar nicht gereizt.<br />
Weder Drogen noch Indien. Ich<br />
habe meinen zweijährigen Wehrdienst<br />
zwar keineswegs genossen,<br />
ihn aber auch nicht als traumatisch<br />
erlebt. Im ersten Jahr habe ich in einer<br />
Top-Secret-Einheit gedient. Die<br />
Leute dort waren nett und klug, ich<br />
habe trotzdem jede Minute gehasst<br />
und meine Vorgesetzten gebeten,<br />
mich in eine andere Einheit zu versetzen.<br />
Sielehnten ab,woraufhin ich<br />
zum Armee-Psychologen ging und<br />
ihn überzeugte,dass es mir nicht gut<br />
geht und ich unbedingt hier weg<br />
muss.Erhat mir geglaubt, ich wurde<br />
Flucht aus der Großstadt<br />
umgehend versetzt und bekam einen<br />
langweiligen Schreibtischjob<br />
zugeteilt, nicht weit von zuHause.<br />
Jede Nachtkonnte ich vonnun an in<br />
meinem eigenen Bett schlafen, und<br />
obwohl es verboten war, ging ich in<br />
meiner Freizeit kellnern, in einem<br />
Jazzclub in TelAviv.<br />
Ich war eine schlechte Kellnerin,<br />
vergaß ständig, was ich bringen<br />
sollte, weil ich mich mehr für die<br />
Musikals für die Gäste interessierte.<br />
Aber nach dem Ende meiner Armeezeit<br />
gab ich hier,indiesem Jazzclub,<br />
mein erstes Konzert. Ich war<br />
so aufgeregt, dass ich in der Nacht<br />
zuvor Fieber bekam, ich sang grauenvoll,<br />
aber nach dem Abend<br />
wusste ich, dass ich Sängerin werden<br />
wollte.<br />
TelAviv –Berlin<br />
Yael Nachschon<br />
Ich habe noch eine Weile weiter<br />
gekellnert, bis ich genug Geld für<br />
sechs Monate Indien oder einen Monat<br />
Paris zusammenhatte. Ich entschied<br />
mich für Paris, fuhr alleine<br />
los, mietete eine winzige Wohnung,<br />
aß in französischen Restaurants,besuchte<br />
Museen und hatte dabei immer<br />
ein Buch des israelischen Künstlers<br />
Yair Garbuz in meiner Tasche:<br />
„Paris TelAviv“. Ich besuchte all die<br />
Orte, die er besucht hatte. Ich war<br />
manchmal einsam, aber ich liebte<br />
es.Heute hingegen reizt mich Indien<br />
weit mehr als Paris oder jede andere<br />
Stadt. Es zieht mich mehr und mehr<br />
an ferne, ruhige Orte inder Natur.<br />
Ich finde die Großstadt anstrengend<br />
und habe das Gefühl, dass sie mich<br />
auf Dauernicht glücklich macht.<br />
In den letzten Wochen komme<br />
ich kaum zum Luftholen, hetze von<br />
einer Aufgabe zur nächsten. Wieimmer,<br />
wenn ich pausenlos arbeite,<br />
entscheidet mein Körper an meiner<br />
Stelle und bremst mich. Diesmal infizierte<br />
ich mich mit einem Halsvirus,<br />
der mir die Stimme raubte. Und<br />
ausgerechnet jetzt war Aharon gezwungen,<br />
ungeplant nach Israel zu<br />
fliegen, weil seine Mutter sich den<br />
Arm gebrochen hatte und operiert<br />
werden musste. So verbrachte ich<br />
eine ganze Woche allein, mit einem<br />
Haufen Arbeit, zwei Kindern und<br />
ohne Stimme. Ich bot sämtliche<br />
Kräfte auf, um alles hinzukriegen,<br />
ohne zu sprechen und ohne panikartig<br />
zu fürchten, ich könnte die<br />
Stimme ganz verlieren. Stimmverlust<br />
gehörtzuden schlimmsten Albträumen<br />
einer Sängerin.<br />
ZumGlück hat meine Schwiegermutter<br />
die Operation gut überstanden<br />
und erholt sich, Aharon kam<br />
nach einer Woche zurück, meine<br />
Stimme zwei Tage später,und letztes<br />
Wochenende beschlossen wir, eine<br />
Pause einzulegen. Wir strichen alle<br />
Pläne und blieben zu viert imHaus.<br />
Wir spielten Karten, bauten Lego,<br />
kochten, aßen, malten, lasen, aßen,<br />
guckten Filme, lachten, kuschelten<br />
und aßen erneut. Seit Langem haben<br />
wir nicht mehr so eine ruhige Zeit,<br />
ohne Störungen oder andere Leute,<br />
nur im Familienkreis, verbracht. Es<br />
war perfekt. Letzten Endes fand ich<br />
das Glück in einer ungeplanten<br />
Reise,inden eigenen vier Wänden.<br />
DeineYael<br />
Übersetzung: Ruth Achlama<br />
3. Wahl: Thomas Haldenwang (l.),<br />
2. Wahl: Armin Schuster (CDU) DPA/KUMM<br />
mens Binninger, zweite Wahl der<br />
Vorsitzende des Parlamentarischen<br />
Kontrollgremiums des Bundestages<br />
(PKGr), Armin Schuster –beide angesehene<br />
Innenexperten der CDU<br />
aus Baden-Württemberg. Binninger,<br />
so heißt es, habe abgelehnt, weil er<br />
mittlerweile ein Beratungsunternehmen<br />
betreibe. Schuster hingegen<br />
hätte bereit gestanden, sei dann aber<br />
am Veto von Kanzlerin Angela Merkel<br />
gescheitert. In führenden SPD-<br />
Kreisen wirdder Berichtbestätigt.<br />
Tatsächlich war der umgängliche<br />
Binninger bei der SPD beliebt. Mit<br />
öffentlichen Äußerungen hielt er<br />
sich zurück. Der dem äußeren Anschein<br />
nach konservativereSchuster<br />
wiederum machte kein Hehl daraus,<br />
dass er Merkels Flüchtlingspolitik<br />
kritisch sah, verpackte seine Meinung<br />
jedoch zumindest vorKameras<br />
und Mikrofonen in freundliche<br />
Worte. Dabei soll die Regierungschefin<br />
ihren Einspruch angeblich nicht<br />
mit Differenzen in der Flüchtlingspolitik<br />
begründet und dafür der SPD<br />
unterstellt haben, diese wolle ja bloß<br />
Schusters PKGr-Vorsitz erben.Weder<br />
Binniger noch Schuster äußerten<br />
sich am Freitag.<br />
DerVizechef der grünen Bundestagsfraktion,<br />
Konstantin von Notz,<br />
kritisierte den Vorgang. „Es ist wirklich<br />
ätzend und gegenüber dem<br />
Bundesamt für Verfassungsschutz<br />
unverantwortlich, wie hier das parteipolitische<br />
Gezänk in der großen<br />
Koalition fortgesetzt wird“, sagte er<br />
der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> (RedaktionsnetzwerkDeutschland).
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 5 ***<br />
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Politik<br />
Tour-Finale in der Hauptstadt<br />
Beim letzten Bewerbungsauftritt der drei Kandidaten um den CDU-Vorsitz geht es vor allem um die Berlin-Themen Clankriminalität und Sicherheit<br />
VonAnnika Leister<br />
Herzlich willkommen im<br />
schönsten Bezirk Berlins“,<br />
begrüßt Falko<br />
Liecke, stellvertretender<br />
Bürgermeister vonNeukölln, die drei<br />
Kandidaten für den CDU-Parteivorsitz,<br />
als er ans Mikrofon tritt. „Sie befinden<br />
sich in einem Clan-unsicheren<br />
Gebiet.“ Gelächter, viel Applaus,<br />
zustimmendes Gebrumme.<br />
Es ist die letzte vonacht Regionalkonferenzen,<br />
auf denen sich Ex-Unionsfraktionschef<br />
Friedrich Merz, Generalsekretärin<br />
Annegret Kramp-Karrenbauer<br />
und Gesundheitsminister<br />
Jens Spahn den Fragen der Basis stellen.<br />
In den vergangenen zweiWochen<br />
sind die drei Kandidaten durchs Land<br />
gezogen, haben in Halle,Bremen und<br />
Böblingen auf der Bühne gestanden.<br />
Bevor amkommenden Wochenende<br />
auf dem Bundesparteitag entschieden<br />
wird, wer auf Angela Merkel als<br />
Parteichef folgt, nun also: das Tour-<br />
Finale in der Hauptstadt.<br />
Das Interesse unter den <strong>Berliner</strong><br />
und Brandenburger Parteimitgliedern<br />
ist so groß, dass die Partei das<br />
Treffen von der Kongresshalle BCC<br />
am Alexanderplatz in die riesigenVeranstaltungsräume<br />
des Estrel Hotels in<br />
Neukölln verlegen musste. Rund<br />
2000 CDU-Mitglieder sind gekommen,<br />
kaum ein Stuhl bleibt frei.<br />
Zehn Minuten hat jeder der Kandidaten<br />
eingangs, umsich und seine<br />
Vision für die CDU vorzustellen.<br />
„Die meisten Frauen würden sich freuen, wenn sie hier abends sicher durch die Straßen gehen können“: Annegret Kramp-Karrenbauer in Neukölln.<br />
Schon hier legen alle drei mit Blick auf<br />
Berlin einen Fokus auf Kriminalität<br />
und ihre Bekämpfung –Spahn und<br />
Merz minutenlang, Annegret Kramp-<br />
Karrenbauer etwas kürzer, aber nicht<br />
weniger fordernd. Doch gerade in der<br />
Zeit, in denen die Bühne ihnen ganz<br />
ihnen gehört, äußern die drei viele<br />
Allgemeinplätze, und erst die anschließende<br />
Fragerunde zwingt sie zu<br />
konkreten Antworten.<br />
Neukölln-Experte Falko Liecke<br />
sagt, er freue sich, wenn die Politik<br />
entdeckt habe, dass Clankriminalität<br />
nicht nur ein <strong>Berliner</strong> sondern ein<br />
Bundes-Problem sei. „Wo wollt ihr<br />
also anpacken?“, will er wissen.<br />
Annegret Kramp-Karrenbauer<br />
plädiert für das Austrocknen der<br />
Geldströme und verdeckte Ermittlungsmöglichkeiten.<br />
Undja, sie freue<br />
sich, dass Berlin über den Internationalen<br />
Frauentag als Feiertag diskutiere.<br />
„Aber die meisten Frauen würden<br />
sich noch mehr freuen, wenn sie<br />
hier abends sicher durch die Straßen<br />
gehen können.“ Lauter Applaus!<br />
Merz überzeugt die Zuhörer, als er<br />
BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK<br />
seinen Fokus auf die Schulen richtet:<br />
„Die Aggressivität einiger Schülergruppen<br />
ist die Aggressivität auf den<br />
Straßen vonmorgen“, sagt er und fordert,<br />
die Lehrer stärker zu schützen.<br />
„Null Toleranz“, sagt er.Und, damit es<br />
auch die Englischsprachigen in der<br />
CDU verstehen, vielleicht aber auch<br />
um Jens Spahn zu ärgern:„Zero.“<br />
Spahn braucht sichtlich, um ins<br />
Thema zu finden, auch wenn es ihn<br />
„brennend interessiert“. DerGesundheitsminister<br />
rutscht erst einmal ab<br />
in die Gesundheitspolitik, schwadroniert<br />
über Sicherheit in Arztpraxen.<br />
Dann kann er doch noch zwei Punkte<br />
setzen, als er mehr Geld für Polizisten<br />
und mehr Personal in der Justiz fordert:<br />
„Es bringt ja nichts, wenn wir<br />
immer nur schnacken, aber am Ende<br />
dieVerfahren zehn Jahredauern.“<br />
Ansonsten sagen die drei wenig,<br />
was nicht schon auf den anderen Regionalkonferenzen<br />
gesagt wurde: Annegret<br />
Kramp-Karrenbauer plädiert<br />
erneut für die Einführung einer<br />
Dienstpflicht, also ein Jahr,das junge<br />
Menschen nach der Schule für die<br />
Gesellschaft leisten –Deutsche wie<br />
Flüchtlinge mit Aufenthaltstitel, als<br />
„Mittel der Integration“. Sie fordert<br />
ein klares Signal gegen Russlands Politik<br />
auf der Krim und in der Ostukraine.<br />
Und sie plädiert dafür, Innenund<br />
Außenpolitik stärker zusammenzudenken<br />
–also Fluchtursachen zu<br />
bekämpfen: „Bürgerkriege in Afrika<br />
setzen Menschen in Bewegung.“<br />
Spahn vergleicht die Digitalisierung<br />
hierzulande mit einer verstopften<br />
Regenrinne, fordert einen „modernen<br />
Patriotismus“, der nicht auf<br />
Deutschland-Flaggen spuckt und will<br />
die duale Ausbildung ankurbeln.<br />
Merz will alles –nur noch schneller<br />
Merz will fast all das auch, nur noch<br />
schneller. Und auch beim Thema<br />
Bundeswehr sind sich die beiden<br />
Konservativen einig: mehr Geld soll<br />
es geben für die Soldaten –und in<br />
Schulen soll die Bundeswehr auch<br />
wiederWerbung machen dürfen.<br />
Am kommenden Wochenende<br />
werden sich in Hamburg 1001 Landesdelegierte<br />
der CDU treffen, um zu<br />
entscheiden, wer die Partei nach Angela<br />
Merkel führen soll. Die größte<br />
Kraft ist dabei NRWmit 296 Delegierten.<br />
Berlin entsendet 30, Brandenburgbloß<br />
17 Delegierte.<br />
In aktuellen Umfragen steht der<br />
Gewinner im Übrigen schon fest:<br />
Nach einer ARD-Umfrage wünschen<br />
sich 39 Prozent der Deutschen Annegret<br />
Kramp-Karrenbauer als Merkel-<br />
Nachfolgerin.<br />
Abschiebestopp nach<br />
Syrien bleibt<br />
Innenministerkonferenz verweist auf Lagebericht<br />
VonMarkus Decker<br />
Aus Deutschland sollen weiterhin<br />
keine Flüchtlinge nach Syrien<br />
abgeschoben werden, auch keine<br />
schweren Straftäter und terroristischen<br />
Gefährder. Darauf haben sich<br />
die Innenminister der 16 Bundesländer<br />
bei ihrer Konferenz am Freitag in<br />
Magdeburg verständigt. Sachsen-<br />
Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht<br />
(CDU) sagte, der herrschende<br />
Abschiebestopp werde bis<br />
zum 30. Juni nächsten Jahres verlängert.<br />
Sollte sich zum aktuellen Bericht<br />
keine Veränderung ergeben,<br />
gelte der Abschiebestopp automatisch<br />
bis Ende 2019 weiter.<br />
Grund der Verlängerung ist ein<br />
Lagebericht des Auswärtigen Amts<br />
vom 13. November, in dem steht,<br />
dass es in dem Land keine Sicherheit<br />
„An einer Verlängerung<br />
des Abschiebestopps<br />
nach<br />
Syrien, auch für<br />
Kriminelle und Gefährder,<br />
führt aktuell<br />
keinWegvorbei.“<br />
Holger Stahlknecht, Vorsitzender der<br />
Innenministerkonferenz<br />
(CDU/Sachsen-Anhalt)<br />
gebe und nicht zuletzt zurückkehrende<br />
Flüchtlinge gefährdet seien,<br />
weil sie von den syrischen Sicherheitskräften<br />
oft als Oppositionelle<br />
betrachtet würden und mit Inhaftierung<br />
und Folter rechnen müssten.<br />
Bundesinnenminister Horst Seehofer<br />
(CSU) hatte bereits nach Bekanntwerden<br />
des Lageberichts gesagt:<br />
„Im Moment kann in keine Region<br />
Syriens abgeschoben werden,<br />
das gilt auch für Kriminelle.“<br />
Keine Einigkeit gibt es hingegen<br />
bei der Frage von Abschiebungen<br />
nach Afghanistan. DasThema sei lediglich<br />
erörtert worden, so Stahlknecht.<br />
Er verwies auf einen weiteren<br />
Lagebericht des Auswärtigen<br />
Amtes vom Mai, wonach Abschiebungen<br />
an den Hindukusch möglich<br />
seien. Gleichwohl handhaben die<br />
Länder Abschiebungen dorthin unterschiedlich.<br />
Niedersachsens Innenminister<br />
Boris Pistorius (SPD)<br />
fügte als Sprecher für die SPD-geführten<br />
Länder hinzu, es werde für<br />
ihn bei der bisherigen Praxis bleiben,<br />
ausschließlich Gefährder und Straftäter<br />
abzuschieben und keine Familien<br />
mit Kindern.<br />
Geprüft wird eine Idee des Bundeskriminalamtes<br />
(BKA), wonach<br />
kriminelle Zuwanderer ähnlich der<br />
Flensburger Verkehrssünderdatei in<br />
einem Punktesystem erfasst und bei<br />
Erreichen von mindestens 60 Punkten<br />
ausgewiesen werden sollen. Hier<br />
sehen die Länder-Innenminister<br />
großen Klärungsbedarf. Seehofer erklärte<br />
ebenfalls, die Sache sei „nicht<br />
ganz einfach“. So müssten noch ein<br />
Kriterienkatalog, behördliche Zuständigkeiten<br />
und ein Datenschutzkonzept<br />
erarbeitet werden.<br />
Unterdessen lobten Teilnehmer<br />
die gute Atmosphäre der Konferenz<br />
und meinten damit nicht zuletzt den<br />
Bundesinnenminister. „Wir fanden<br />
erstaunlich, wie positiv die Gespräche<br />
waren“, hieß es.„Die Politik hat<br />
zur Vernunft gefunden.“ Seehofer sei<br />
anders als bisher in seiner Funktion<br />
sehr konziliant aufgetreten.<br />
Daszeigte sich auch beim nun offenbar<br />
beigelegten Streit um Ankerzentren,<br />
in denen Asylbewerber von<br />
der Ankunft bis zur Entscheidung<br />
über ihreZukunft untergebracht werden<br />
sollen. Inzwischen gebe es in alle<br />
Bundesländern „funktionsgleiche<br />
Einrichtungen“, die wichtige Funktionen<br />
wie die Bündelung der Behörden<br />
unter einem Dach, straffereVerfahren<br />
und eine schnellere Abschiebung<br />
erfüllten, sagte Seehofer. Dabei<br />
sei es unerheblich, ob die Einrichtung<br />
Ankerzentrum heiße oder nicht.<br />
Claus Kleber<br />
Wir sehen.<br />
Wir blicken.<br />
Wir starren.<br />
Wir blinzeln.<br />
Wir besichtigen.<br />
Wir beobachten.<br />
Wir glotzen.<br />
Wir werden uns wiedersehen.<br />
Man kann etwas kommen sehen.<br />
Wir verschließen die Augen.<br />
Wir öffnen die Augen.<br />
Und uns werden die Augen geöffnet.<br />
Man kann einen Blick riskieren.<br />
Es gibt erste Blicke.<br />
Und letzte Blicke.<br />
Manchmal entscheiden Augenblicke.<br />
Man kann in Abgründe blicken.<br />
Und in die Zukunft.<br />
Wir sehen nah.<br />
Oder fern.<br />
Aber wir werden nie wegsehen.<br />
Sondern immer genau hinsehen.
6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
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Wirtschaft<br />
NACHRICHTEN<br />
MÄRKTE<br />
Datenklau bei<br />
Marriott-Tochter<br />
DerHotelkette Marriott sindDaten<br />
vonbis zu einer halben Milliarde<br />
Gästen der Tochtermarke Starwood<br />
gestohlen worden. Im Fall von<br />
327 Millionen Gästen gehe es um<br />
Angaben wie Namen, E-Mail-Adressen,<br />
Anschriften, Passnummern,<br />
Geburtsdaten sowie den Aufenthaltszeitraum,<br />
teilte das Unternehmen<br />
am Freitag mit. Beieinigen seien<br />
auch verschlüsselte Kreditkartendaten<br />
erbeutet worden. Dabei könne<br />
Marriott nicht ausschließen, dass<br />
auch die zur Entschlüsselung nötigen<br />
Dateien abgegriffen wurden. Zu<br />
Starwood gehören unter anderem<br />
Westin, Sheraton, Le Méridien,<br />
St. Regis und WHotels. (dpa)<br />
DAX-30 in Punkten<br />
▼ 11257,24 (–0,36 %)<br />
3.9.18<br />
30.11.18<br />
Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />
▼ 59,06 (–0,37 %)<br />
3.9.18<br />
30.11.18<br />
Euro in US-Dollar<br />
▼ 1,1359 (–0,25 %)<br />
US-Golfausstatter<br />
kauft Jack Wolfskin<br />
3.9.18<br />
Stand der Daten: 30.11.2018 (21:50 Uhr)<br />
Alle Angaben ohne Gewähr<br />
Quelle<br />
30.11.18<br />
DerOutdoorausrüster Jack Wolfskin<br />
wechselt den Besitzer.Für 418 Millionen<br />
Euro gehe dasUnternehmen<br />
an den amerikanischen Golfausrüster<br />
Callaway Golf Company,teilte<br />
Jack Wolfskin am Freitag in Idstein<br />
bei Frankfurtmit. Jack Wolfskin hatte<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
mit 850 Läden weltweit einen Umsatz<br />
von334 Millionen Euro erwirtschaftet.<br />
Größte Gesellschafter sind<br />
die Investmentfirmen Bain Capital,<br />
H. I. G. Bayside Capital, CQS, Avenue<br />
Capital und Blue Mountain Capital<br />
Management, die zusammen gut<br />
zwei Drittel der Anteile halten. Sie<br />
hatten 2017 einen Großteil ihrer Forderungen<br />
in eine Beteiligung an Jack<br />
Wolfskin umgewandelt und dem<br />
Unternehmen ein Darlehen von<br />
25 Millionen Euro gegeben. (dpa)<br />
Inflation in der Euro-Zone<br />
fällt auf 2,0 Prozent<br />
DieVerbraucherpreise im Euro-<br />
Raum sind im November schwächer<br />
gestiegen. Nach Angaben des Statistikamts<br />
Eurostat vomFreitag lag das<br />
Preisniveau um 2,0 Prozent über<br />
dem Stand ein Jahr zuvor.ImVormonat<br />
hatte die Inflationsrate noch<br />
2,2 Prozent betragen. Nach wie vor<br />
deutlich teurer als ein Jahr zuvor war<br />
im November Energie,die 9,1 Prozent<br />
mehr kostete.Lebensmittel, Alkohol<br />
und Tabak waren 2,0 Prozent<br />
teurer als ein Jahr zuvor.Dagegen erhöhten<br />
sich die Preise vonIndustriegüternund<br />
Dienstleistungen unterdurchschnittlich<br />
um 0,4 beziehungsweise<br />
1,3 Prozent. (dpa)<br />
Hohe Beteiligung an<br />
Volkswagen-Klage<br />
In weniger als einer Woche haben<br />
sich bereits mehr als 28000 Dieselfahrer<br />
der Verbraucherklage gegen<br />
VW angeschlossen. Damit kann sie<br />
vorGericht verhandelt werden.<br />
„Diese hohe Beteiligung nach Eröffnung<br />
des Registers zeigt, wie stark<br />
das Interesse ist“, erklärte der Vorstand<br />
des Bundesverbands der Verbraucherzentralen,<br />
Klaus Müller,am<br />
Freitag. DerVerband ziehtstellvertretend<br />
für die vomAbgasskandal<br />
betroffenen VW-Kunden vorGericht<br />
und will erreichen, dass sie Schadensersatz<br />
bekommen. Beider Musterfeststellungsklage<br />
übernehmen<br />
die Verbraucherschützer das Prozessrisiko.<br />
(dpa)<br />
Photovoltaik-Anlage auf dem Dach einer Gewerbehalle.<br />
Sonnenkraftwerke weniger rentabel<br />
Von Frank-Thomas Wenzel<br />
Wochenlang wurde gestrittenundappelliert.<br />
Sogar von einem „Anschlag<br />
auf die Energiewende“<br />
war die Rede.AmFreitag hat<br />
der Bundestag eine Art Kompromiss<br />
bei der Photovoltaik-Förderung beschlossen.<br />
Vergütungen für das Einspeisen<br />
von Sonnenstrom ins Netz<br />
werden im nächsten Jahr kurzfristig<br />
um gut rund 15 Prozent gesenkt –sofern<br />
es sich um Anlagen mittlerer<br />
Größe handelt.<br />
Das nun beschlossene Energiesammelgesetz<br />
ist ein Bündel aus Korrekturen<br />
und kurzfristigen Bestimmungen.<br />
Dazu zählt auch die Absenkung<br />
der Vergütungen für größere<br />
SonnenkraftwerkemiteinerLeistung<br />
zwischen 40 und 750 Kilowatt. Das<br />
sind Anlagen auf Dächernvon Fabriken,<br />
Lagerhallen, Bürogebäuden<br />
oder Mietshäusern. Wer Paneele in<br />
dieser Größenordnung jetzt installierenlässt,<br />
erhält für 20 Jahreeine Vergütung<br />
vonknapp 10,5 Cent proeingespeister<br />
Kilowattstunde –das ist<br />
gesetzlich garantiert. Der Wert wird<br />
im neuen Jahr auf 8,9 Cent gedrückt,<br />
und zwar über drei Stufen zwischen<br />
dem 1. Februar und dem 1. April<br />
2019. Ursprünglich hatte das Wirtschaftsministerium<br />
sogar eine Absenkung<br />
auf 8,33 Cent vorgesehen,<br />
und zwar in voller Höhe schon zum 1.<br />
Januar.Bei kleineren Anlagen –etwa<br />
für die Dächer von Eigenheimen –<br />
wird kurzfristig nicht an den Entgel-<br />
Von Thomas Magenheim<br />
Vergütung für Solarenergie aus mittelgroßen Anlagen wird deutlich gesenkt<br />
Ziel: Zahlreiche Wissenschaftler<br />
sagen, dass<br />
der Ausbau der Solarenergie<br />
massiv verstärktwerden<br />
muss, um<br />
die Energiewende-Ziele<br />
zu erreichen.Sofordert<br />
Andreas Bett, Leiter des<br />
Fraunhofer Instituts für<br />
SolareEnergiesysteme,<br />
das Ziel für den jährlichen<br />
Zubau auf fünf Gigawatt<br />
zu verdoppeln.<br />
IMMOBILIEN<br />
ten geschraubt, hier gibt es aktuell<br />
noch 11,9 Cent.<br />
Doch genau die 40-bis-750-Kilowatt-Klasse<br />
hat den Solarboom in<br />
diesem Jahr getragen. Sie steht für<br />
rund 60 Prozent des gesamten Zubaus<br />
mit einer Leistung von insgesamt<br />
gut 2,1 Gigawatt per Ende September<br />
-mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
wird 2018 zum ersten Mal seit<br />
fünf Jahren das Ziel der Bundesregierung<br />
von 2,5 Gigawatt erreicht, was<br />
ungefähr der Leistung von zwei<br />
Atomkraftwerken entspricht.<br />
Dieursprünglichen Pläne des Ministeriums<br />
hatten ein Proteststurm<br />
ausgelöst. Sowohl wegen der Höhe<br />
als auch wegen der kurzen Frist bis<br />
erscheinung schließt er einen Stellenabbau<br />
aber nicht aus. Injüngster<br />
Vergangenheit hatte es mit kleineren<br />
Abbaurunden unter den weltweit<br />
140 000 Mitarbeitern einen Vorgeschmack<br />
gegeben.<br />
Lieber spricht der seit drei Jahren<br />
amtierende Allianz-Boss über Kundennutzen.<br />
Neue Online-Policen<br />
würden drastisch vereinfacht, die<br />
Tücken des Kleingedruckten abgeschafft<br />
und Verträge verständlich gemacht,<br />
kündigte er an. DenAnteilabgelehnter<br />
Ansprüche will der Versicherer<br />
auf unter ein Prozent drücken,<br />
Kunden sollen in 90 Prozent aller Fälle<br />
binnen 24 Stunden Geld auf ihrem<br />
Konto haben.<br />
Zugleich werdedie Zahl vonTarifvarianten<br />
starkreduziert. So wurde in<br />
der Kfz-Versicherung die Zahl der<br />
ALS ENERGIESPENDER<br />
Gebäudehüllen: Ein entscheidender<br />
Faktor seien<br />
künftig dabei die<br />
„nutzbaren Flächen an<br />
Gebäudehüllen“. Genau<br />
für diese wirdjetzt die<br />
Förderung gekürzt. Obgleich<br />
das Potenzial erheblich<br />
größer ist, als<br />
etwa Holger Krawinkel,<br />
Innovationschef des<br />
Energieversorgers MVV,<br />
bisher erwartet hat.<br />
Prognose: Eine Studie am<br />
KarlsruherInstitut für<br />
geht davonaus, dass<br />
schon 2015 „ein wirtschaftliches<br />
Potenzial“<br />
für eine Stromerzeugung<br />
mittels Solaranlagen<br />
an Immobilien von<br />
knapp 2500 Terawattstunden<br />
proJahr bestand<br />
-gut das Vierfache<br />
des deutschen<br />
Stromverbrauchs.<br />
Einfach soll gewinnen<br />
Die Allianz schickt europaweit eine neue Online-Plattform anden Start<br />
zum Abschluss nötigen Fragen auf elf<br />
halbiert, sodass Interessenten online<br />
binnen 60 Sekunden ein Vertragsangebot<br />
hätten, betonte der Chef von<br />
Allianz-Deutschland, Klaus-Peter<br />
Röhler. „Einfach gewinnt“, werben<br />
Bäte und Röhler. 90 Prozent bestehender<br />
Tarifgenerationen werde<br />
man in den nächsten Jahren auslaufen<br />
lassen und international vermarktbareEinfachtarife<br />
anbieten.<br />
Das wäre für die Branche ein Tabubruch.<br />
Versicherung gilt dort als<br />
lokales Geschäft, das in jedem Land<br />
eigenen Gesetzen gehorche. Zudem<br />
wird bei den Plänen die Macht von<br />
Allianz-Landesgesellschaften massiv<br />
beschnitten, was intern nicht jedem<br />
Manager schmeckt. Bäte rechnet<br />
deshalb mit Geburtsschmerzen.<br />
Umso wichtiger ist, dass sich der Auf-<br />
FOTO: JENS BÜTTNER/DPA<br />
zur Umsetzung. Tatsächlich ist der<br />
Vorgang in der fast 20-jährigen Geschichte<br />
der Förderung der Erneuerbaren<br />
ohne Beispiel. DerBundesverband<br />
Solarwirtschaft (BSW Solar)<br />
war es, der vom Anschlag auf die<br />
Energiewende sprach. Die außerordentliche<br />
Kürzung der Förderung<br />
kam für die Branche aus heiterem<br />
Himmel. Das Wirtschaftsministerium<br />
hat das mit einer „deutlichen<br />
Überförderung“ begründet. Der Abbau<br />
dieser Überförderung sei auch<br />
beihilferechtlich zwingend vorgegeben.<br />
Überförderung bedeutet, dass<br />
die von der Politik festgelegten Vergütungen<br />
zu hoch liegen sollen, was<br />
ein Verstoß gegen die Subventionsregeln<br />
der EU bedeuten könnte. Hintergrund<br />
ist, dass die Preise für Solartechnik<br />
im freien Fall sind. DerFachdienst<br />
PV-Xchange hat berechnet,<br />
dass sich Module je nach Typseit Januar<br />
zwischen 23 und 27 Prozent verbilligthaben.Dashatmitneuereffizienterer<br />
Technik zur Umwandlung<br />
von Licht in Strom, mit verbesserter<br />
Fertigungstechnik, aber auch mit<br />
großen Überkapazitäten in den Fabriken<br />
vorallem in China zu tun.<br />
Doch an der Argumentation des<br />
MinisteriumsgibtesmassiveZweifel.<br />
Für den Bundesverband Erneuerbare<br />
Energie (BEE) steht fest, dass da<br />
mit falschen Zahlen und falschen Berechnungen<br />
operiertwurde.Ein entscheidender<br />
Punkt ist, dass neben<br />
Modulpreisen noch viele weitere<br />
Faktoren hinzukommen, die sich<br />
dann zu den Gesamtkosten für die<br />
Photovoltaik (PV) aufaddieren. So<br />
hat denn auch Patrick Graichen, Direktor<br />
der Denkfabrik AgoraEnergiewende,<br />
darauf aufmerksam gemacht,<br />
dass für eine 50- Kilowattanlage<br />
ganz andereFinanzierungskonditionen<br />
herrschen als für ein Dach-<br />
Kraftwerkmit 750 Kilowatt. Diezahlreichen<br />
Einwände haben die SPD<br />
schließlich dazu gebracht, geringere<br />
Kürzungen durchzusetzen.<br />
Carsten Körnig, BSW-Hauptgeschäftsführer,spricht<br />
denn auch von<br />
Korrekturen „in die richtige Richtung“.<br />
Allerdings reichten sie nicht<br />
aus.Branchenkenner erwarten, dass<br />
zahlreiche bereits durchgeplante<br />
Projekte storniertwerden.<br />
Der deutsche Versicherungsmarkt<br />
gilt als weitgehend gesättigt.<br />
Jetzt will Marktführer Allianz mit<br />
einem europaweiten Online-Angebot<br />
neues Wachstum schaffen.<br />
„Wir bauen eine Digitalplattform<br />
für Europa“, kündigte Konzernchef<br />
Oliver Bäte in München gegenüber<br />
Investoren an. Ende 2019 soll der Online-Versicherer<br />
unter dem Namen<br />
Allianz Direct zunächst in Deutschland,denNiederlanden,Italiensowie<br />
Spanien mit Kfz-Policen an den Start<br />
gehen. In einer zweiten Welle kämen<br />
Frankreich, die Schweiz und Österreich<br />
dazu sowie weitereSparten wie<br />
etwa Wohngebäudepolicen.<br />
„Es ist nicht das Ziel, Menschen zu<br />
ersetzen“, sagte Bäte. Als Begleitsichtsrat<br />
hinter seine Pläne gestellt<br />
und den Vorstandsvertrag des 53-<br />
Jährigen gerade bis 2024 verlängert<br />
hat. Dasdarfauch als Signal an murrende<br />
Belegschaften gelten.<br />
Mit ihren neuen Plänen will sich<br />
die Allianz für die nächsten Jahreeine<br />
eigene Firmenkonjunktur schaffen<br />
und in erster Linie organisch wachsen.<br />
Dasgilt nicht nur für den Umsatz<br />
sondernauch für die operativen Gewinne<br />
je Aktie,die Bäte in der neuen<br />
Strategieperiode von 2019 bis 2021<br />
ohne Zukäufe um jährlich mindestens<br />
fünf Prozent steigern will. Im<br />
Schnitt der vergangenen drei Jahre<br />
waren es gut sieben Prozent. Zugleich<br />
erwartet der Allianz-Chef aber<br />
zunehmend anspruchsvolleren<br />
Wettbewerb und noch volatilere Kapitalmärkte.<br />
Gewinner<br />
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Dürr 32,80 WWWWWWWWW –3,36<br />
Leitbörsen im Überblick<br />
52-Wochen Hoch/Tief 30.11. ±% z. 29.11.<br />
Euro Stoxx 50(EU) –0,03<br />
3687/3091 3173,13<br />
CAC 40(FR) – 0,05<br />
5657/4894 5003,92<br />
S&P UK(UK) – 0,76<br />
1590/1383 1411,04<br />
RTS (RU) – 1,33<br />
1339/1039 1126,14<br />
IBEX (ES) –0,24<br />
10643/8628 9077,20<br />
Dow Jones (US) +0,61<br />
26952/23345 25493,98<br />
Bovespa (BR) +0,22<br />
90169/69069 89910,50<br />
Nikkei (JP) +0,40<br />
24448/20347 22351,06<br />
Hang Seng (HK) +0,48<br />
33484/24541 26557,41<br />
Stx Singap. 20 (SG) +0,81<br />
1583/1350 1446,18<br />
Baudarlehen Kaufpreis 250.000 Euro<br />
Darlehen 175.000 Euro (70 %Finanz./Tilgung 2%)<br />
Effektivzinsen in %für<br />
Kundenkontakt 5Jahre 10 Jahre 15 Jahre<br />
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0800/1155600 1,02 1,19 1,44<br />
PlanetHome<br />
089/76774188 1,02 1,19 1,44<br />
MKIB Online<br />
030/6408810 1,04 1,31 1,59<br />
BBBank<br />
0721/1410 0,90 1,25 1,70<br />
Commerzbank<br />
069/98660966 1,07 1,46 1,82<br />
ING<br />
069/50500109 1,26 1,52 1,99<br />
Deutsche Bank<br />
069/91010000 1,30 1,60 2,16<br />
Postbank<br />
0228/55002010 1,48 1,69 2,01<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse<br />
0331/898989 0,93 1,47 1,97<br />
Sparda-Bank Berlin<br />
030/42080420 1,29 1,58 2,14<br />
PSD Berlin-Brandenburg<br />
psd-bb.de 1,21 1,62 2,07<br />
<strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
030/86986969 1,28 1,64 2,10<br />
<strong>Berliner</strong> Volksbank<br />
030/30363300 1,57 1,89 2,15<br />
Mittelwert von 95 Banken 1,17 1,45 1,83<br />
Der Effektivzins beinhaltet Kosten der Grundschuldeintragung;<br />
unveränderter Zinssatz nach Zinsbindung.<br />
ERLÄUTERUNGEN Wechselnde Darstellung: Tagesgeld (Dienstag), Ratenkredit<br />
(Mittwoch),Sparbriefe (Donnerstag), Festgeld (Freitag), Baudarlehen (Samstag).<br />
Quelle: FMH-Finanzberatung
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 7 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Wirtschaft<br />
Arbeitnehmer leisten mehr als 2,1 MilliardenÜberstunden<br />
Quer durch alle Branchen steigt die Belastung: Unternehmen sparen viel Geld, weil nur dieHälfte der Mehrarbeitvergütet wird<br />
Von Jana-Sophie Brüntjen<br />
Die Arbeitnehmer in<br />
Deutschland haben im<br />
vergangenen Jahr so viele<br />
Überstunden geleistet<br />
wie seit 2007 nicht mehr. Insgesamt<br />
häuften sie 2,127 Milliarden zusätzliche<br />
Stunden an, wie aus einer Antwort<br />
der Bundesregierung auf eine<br />
Anfrage der Linksfraktion hervorgeht.<br />
Nur rund die Hälfte der Überstunden<br />
wurde vergütet.<br />
Die Zahl der Überstunden von<br />
Voll- und Teilzeitbeschäftigten habe<br />
um rund 13 Prozent im Vergleich zu<br />
2016 zugenommen, teilte die Bundesregierung<br />
mit. Damals seien es<br />
knapp 1,9 Milliarden Stunden gewesen.<br />
Denzuletzt höchsten Wert habe<br />
es 2007 mit 2,131 Milliarden gegeben.<br />
Auch der Anteil der Überstunden an<br />
den insgesamt geleisteten Arbeitsstunden<br />
sei gestiegen: 2016 lag dieser<br />
bei 3,7 Prozent, im vergangenen Jahr<br />
bei 4,1 Prozent.<br />
Jeder abhängig Beschäftigte leistete<br />
im Jahr 2017 durchschnittlich<br />
knapp 27 bezahlte sowie 27 unbezahlte<br />
Überstunden. In den ersten<br />
sechsMonatendiesesJahreshabedie<br />
Zahl der Überstunden bereits bei<br />
knapp 1,1 Milliarden gelegen. Die<br />
Zahlen beruhen auf Erhebungen des<br />
Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt-<br />
und Berufsforschung (IAB).<br />
Angestellte,dieeinehochkomplexe<br />
Tätigkeit ausüben, erbrachten pro<br />
Arbeiten,wenn anderelängst zu Hausesind: Beschäftigte leisten immer mehrÜberstunden –meist, weil dasArbeitspensum andersnicht zu bewältigen ist.<br />
Kopf die meisten zusätzlichen Stunden.<br />
Am wenigsten Mehrarbeit leisteten<br />
Angestellte in Helfer- oder Anlerntätigkeiten.<br />
Allerdings arbeiteten Beamte laut<br />
Mikrozensus im vergangenen Jahr<br />
häufiger als Angestellte oder Arbeiter<br />
mehr als vertraglich vereinbart.<br />
Männliche Beamte leisteten insgesamt<br />
mehr Überstunden als ihreKolleginnen,<br />
allerdings blieben die zusätzlichen<br />
Stunden vonBeamtinnen<br />
häufiger unbezahlt.<br />
Bei Angestellten und Arbeitern<br />
sah das anders aus: Hier erbrachten<br />
die Männer mehr Überstunden, vergütet<br />
und unvergütet. Arbeiternwurden<br />
die zusätzlichen Stunden generellöfterbezahltalsBeamtenundAngestellten.<br />
Beamte arbeiteten am<br />
häufigsten zum Nulltarif.<br />
FOTO: HOLSCHNEIDER/DPA<br />
Auch zwischen den Branchen gab<br />
es laut Arbeitszeitrechnung des IAB<br />
Unterschiede. Gemessen am Anteil<br />
der Überstunden an den insgesamt<br />
geleisteten Stunden entfielen auf Beschäftigte<br />
in der Unternehmensdienstleistung<br />
sowie im Informations-<br />
und Kommunikationsbereich<br />
die meisten zusätzlichen Stunden,<br />
die wenigsten auf Beschäftigte im<br />
Baugewerbe und der Finanz- und<br />
Versicherungsdienstleistung. Den<br />
größten Anstieg der Überstunden im<br />
Vergleich zu 2016 gab es im öffentlichen<br />
Dienst, in Erziehungseinrichtungen<br />
und im Gesundheitswesen.<br />
Diemeisten Überstunden werden<br />
aus betrieblichen Gründen geleistet,<br />
wie es hieß. Einer Umfrage der Bundesanstalt<br />
für Arbeitsschutz und<br />
Arbeitsmedizin zufolge sei die Arbeit<br />
häufig in der eigentlich vereinbarten<br />
Zeit nicht zu schaffen gewesen. Oft<br />
verwiesen die Befragten auch auf<br />
„sonstige betriebliche Gründe“ oder<br />
Vorgaben im Betrieb wie angeordnete<br />
Überstunden. Spaß an der Arbeit<br />
oder private Gründe wie zum Beispiel<br />
der Wunsch nach zusätzlichem<br />
Verdienst wurden hingegen nur selten<br />
genannt.<br />
Arbeitsmarktpolitikerin Jessica<br />
Tatti vonden Linken bezeichnete die<br />
Zahlen als skandalös. Sie legten offen,<br />
„dass sich viele Arbeitgeber auf<br />
dem Rücken ihrer Beschäftigten bereichern“.<br />
Für Unternehmen zahle<br />
sich das aus.Allein im Jahr 2017 hätten<br />
sie über 36 Milliarden Euro gespart,<br />
weil die Beschäftigten Überstunden<br />
zum Nulltarif geleistet haben.<br />
Folgen der Überstunden sind<br />
laut Tatti Stress, Arbeitshetze und<br />
Überlastung, eine „Antistressverordnung“<br />
sei daher überfällig. (epd)<br />
Razzia wird fortgesetzt<br />
Offenbar noch mehr Verdächtige bei der Deutschen Bank<br />
Von Alexander Sturm<br />
Die Durchsuchungen bei der<br />
Deutschen Bank wegen Geldwäscheverdachts<br />
dauern an. Am<br />
Freitag sei die Razzia fortgesetzt worden,<br />
um weiteres Material zu sichten,<br />
erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft<br />
Frankfurt. Es geht dabei<br />
um umfangreiche Unterlagen auch<br />
zu bisher noch unbekannten Verdächtigen.<br />
Bereits am Donnerstag hatten<br />
rund 170 Beamte der Staatsanwaltschaft,<br />
des Bundeskriminalamts,der<br />
Steuerfahndung sowie der Bundespolizei<br />
unter anderem die Zentrale<br />
der Bank in Frankfurt durchleuchtet<br />
und dabei auch Vorstandsbüros ins<br />
Visier genommen. Es bestehtder Verdacht,<br />
dass Mitarbeiter halfen, Briefkastenfirmen<br />
in Steuerparadiesen zu<br />
gründen, um dortGeld ausStraftaten<br />
zu waschen. Insgesamt durchsuchten<br />
die Ermittler sechs Objekte: Ge-<br />
schäftsräume der Bank in Frankfurt<br />
und Eschbornsowie eine Privatwohnung<br />
im südhessischen Groß-Umstadt.<br />
DieAktien des Finanzhauses gingen<br />
am Freitag erneut auf Talfahrt.<br />
Sie hatten bereits am Vortag unter<br />
den Berichten über die Ermittlungen<br />
gelitten. Nach Angaben der StaatsanwaltschaftrichtensichdieErmittlungen<br />
gegen zwei Mitarbeiter sowie<br />
„andere bislang nicht identifizierte<br />
Verantwortliche“ des Instituts. Die<br />
Bank selbst wollte sich zu den weiterenUntersuchungen<br />
nicht äußern.<br />
Die Ermittlungen erstrecken sich<br />
laut Oberstaatsanwältin Nadja Niesen<br />
auf einen Zeitraum von 2013 bis<br />
2018. Im vorliegenden Fall sollen<br />
übereineKonzerntochtermit Sitzauf<br />
den Britischen Jungferninseln allein<br />
imJahr2016mehrals900Kundenmit<br />
einem Geschäftsvolumen von<br />
311 Millionen Euro betreut worden<br />
sein. (dpa)<br />
Kaufhof-Chef geht<br />
Fusion mit Karstadt wird von Querelen überschattet<br />
Von Louis Posern<br />
Der Warenhauskonzern Karstadt<br />
greift nach dem Zusammenschluss<br />
mit dem Konkurrenten Galeria<br />
Kaufhof im Management durch.<br />
Offenbar müssen alle Vorstände<br />
ihren Hut nehmen –mit einer Ausnahme.<br />
Die operative Führung des<br />
fusionierten Unternehmens wird<br />
Karstadt-Chef Stephan Fanderl übernehmen.<br />
Die frei werdenden Posten<br />
in der Kaufhof-Führungsspitze sollen<br />
Karstadt-Leute besetzen.<br />
Für Galeria-Kaufhof-Chef Roland<br />
Neuwald gibt es im Konzern keine<br />
Zukunft mehr, genauso wie für die<br />
Geschäftsführer EdoBeukema, Klaus<br />
Hellmich und Peter Herlitzius.Einzig<br />
Finanzchef Guido Mager bleibe auf<br />
seiner Position, hieß es im Umfeld<br />
des Unternehmens. „Der macht<br />
einen guten Job“, sagte eine mit den<br />
Vorgängen vertraute Person.<br />
Kaufhof-Chef Neuwald wird im<br />
Umfeld vonKarstadt angelastet, dass<br />
sein angekündigtes Sanierungsprogramm<br />
deutlich hinter den Erwartungen<br />
geblieben sei. Außerdem habe<br />
er das Vertrauen der Arbeitnehmer<br />
verloren, ohne die eine Sanierung<br />
aber nicht möglich sei.<br />
AusUnternehmenskreisen war zu<br />
hören, dass Fanderl mit der Situation<br />
bei Kaufhof hochgradig unzufrieden<br />
sei. Die Lage soll noch schlechter<br />
sein, als bei der Vertragsunterzeichnung<br />
im Spätsommer erwartet worden<br />
war.Die Verluste würden immer<br />
größer, sagte ein Insider. ImUmfeld<br />
von Kaufhof wurde dieser Darstellung<br />
allerdings widersprochen. Dort<br />
heißt es, das Kaufhof-Sanierungsprogramm<br />
zeige Erfolge. Die Kosten<br />
seien um über 30 Millionen Euro gesenkt<br />
worden, und die Umsatzrückgänge<br />
beim Kölner Warenhaus habe<br />
man stoppen können. (dpa)<br />
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8* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
· ·······················································································································································································································································································<br />
·<br />
Meinung<br />
Merkels Pannenflug<br />
AUSLESE<br />
Fragen an die<br />
Luftwaffe<br />
Das Streben nach<br />
Glück<br />
Rasmus Buchsteiner<br />
hat wenig Verständnis für die<br />
Probleme der Flugbereitschaft.<br />
Die deutsche Bundeskanzlerin kommt<br />
zu spät zum Treffen der Mächtigen<br />
der Welt –wegen Technik-Mängeln an der<br />
Regierungsmaschine aus dem Bestand<br />
der deutschen Bundeswehr. Soetwas hat<br />
es noch nie gegeben. VomUS-Präsidenten<br />
über den chinesischen Staatschef bis<br />
zu Wladimir Putin –alle haben es pünktlich<br />
nach Buenos Aires geschafft. NurAngela<br />
Merkel musste auf einen Linienflug<br />
ausweichen. Nachdem sie mit ihrer Delegation<br />
eine brenzlige Landung hinter sich<br />
gebracht hatte.<br />
Peinlich, peinlicher, Flugbereitschaft.<br />
DerFall wirft ein Schlaglicht auf die schon<br />
chronischen Probleme der Bundeswehr –<br />
auf den Mangel an Material und Personal.<br />
Welche Probleme gibt es bei der Wartung<br />
der Regierungsflieger?Warumstand keine<br />
Ersatzcrew bereit, die die Kanzlerin und<br />
ihren Tross mit dem bereitstehenden Alternativ-Airbus<br />
noch rechtzeitig nach Argentinien<br />
hätte bringen können?Verteidigungsministerin<br />
Ursula von der Leyen<br />
und die Luftwaffe werden diese Fragen<br />
beantworten müssen.<br />
Es war im Übrigen nicht das erste<br />
schwerwiegende Problem bei VIP-Flügen<br />
für die Regierung. Schon Joschka Fischer<br />
fragte einst, ob er erst imWeltsaal des Auswärtigen<br />
Amts aufgebahrtwerden müsse,<br />
damit neue Maschinen angeschafft würden.<br />
Bundespräsident Frank-Walter<br />
Steinmeier und Finanzminister Olaf<br />
Scholz mussten in jüngster Zeit wegen<br />
Problemen der Flugbereitschaft entweder<br />
warten oder Linie fliegen. Es scheint, als<br />
würden sich die Pannen häufen.<br />
Ein Land wie die Bundesrepublik kann<br />
sich eine unzuverlässige Regierungs-Airline<br />
nicht erlauben. Sonst ist der Kanzlerin<br />
und ihren Ministernböser Spott auf internationaler<br />
Bühne sicher.Mindestens.<br />
Deutsche Bank<br />
Mehr als<br />
Peanuts<br />
Stefan Winter<br />
über die mannigfaltigen Probleme<br />
des Geldinstitutes.<br />
Wenn die Fahnder zur Deutschen<br />
Bank kommen, kennen einige von<br />
ihnen sicher schon den Weg. Sie kamen<br />
nicht nur am Donnerstag und Freitag, um<br />
Beweismaterial zu sichern. Sie waren<br />
auch schon vor zwei Jahren da. Und vor<br />
sechs und voracht Jahren. Malgeht es um<br />
den Verdacht der Steuerhinterziehung,<br />
mal um den der Geldwäsche.<br />
Da ist das Geschäftsgebaren früherer<br />
Jahre, mit dem sich der Konzernnicht nur<br />
Razzien in Deutschland, sondern auch<br />
Milliardenstrafen vor allem in den USA<br />
eingebrockt hat. Sie haben den Ruf ruiniertund<br />
das Kapitalpolster geschrumpft.<br />
Unddaist eine Unternehmenskultur, die<br />
sehr lange in Selbstgewissheit ruhte und<br />
Veränderungsbedarf nicht erkennen<br />
mochte.Das gilt für die geschäftliche Ausrichtung<br />
ebenso wie offenbar für die moralische:<br />
Im aktuellen Fall reicht der Geldwäscheverdacht<br />
bis in dieses Jahr hinein.<br />
Beiall dem gibt es auch noch den Zwang,<br />
sich so schnell und grundsätzlich zu verändern<br />
wie noch nie. Denn der Niedrigzins<br />
nagt am Ertrag, die schärferen Kapitalvorschriften<br />
haben einst lukrative Geschäfte<br />
weggefegt, und Digitalunternehmen<br />
drängen in den Finanzservice.<br />
Häme ist leicht, doch dafür ist die Lage<br />
der Deutschen Bank viel zu ernst. Selbst im<br />
aktuellen Zustand ist sie bei vielen vor allem<br />
für Unternehmen wichtigen Geschäften<br />
das einzige deutsche Institut mit weltweiter<br />
Bedeutung. Einen Zerfall oder eine<br />
Übernahme durch Hedgefonds oder chinesische<br />
Konzerne kann sich niemand<br />
wünschen. Paradoxerweise sind es auch<br />
die unübersichtlichen Altlasten, die bisher<br />
die Unabhängigkeit der Deutschen Bank<br />
sichern: Nicht einmal zum Discountpreis<br />
will sich jemand diese Risiken einkaufen.<br />
Warten auf die Vermittlerin<br />
Man sollte nicht „auf sämtliche<br />
Knöpfe drücken, die eine<br />
schrankenlose Technik zurVerfügung<br />
stellt“, sagt einst der<br />
große Loriot in einer Rede vor <strong>Berliner</strong> Studenten.<br />
Anlass, wieder einmal daran zu denken,<br />
bot eine Nachricht dieserWoche.Ein chinesischer<br />
Forscher hat die Geburt von Babys<br />
verkündet, deren Erbgut er manipulierthabe,<br />
um sie immun gegen das HI-Virus zu machen.<br />
Bisher gibt es keine unabhängige Bestätigung.<br />
Aber wenn es wirklich stimmt, dann<br />
wurde hier eine Tür aufgestoßen, die<br />
schnellstens wieder geschlossen werden<br />
sollte. China hat richtig reagiert, indem es<br />
dem Forscher jede weitere Aktivität untersagte.Nun<br />
muss eine weltweite ethische Diskussion<br />
folgen, die in klareRegeln mündet.<br />
Die gegenwärtige Entwicklung ist zweischneidig.<br />
Einerseits bestehen heute medizinisch<br />
so gute Chancen wie nie zuvor, über<br />
Eingriffe in die Gene schwereErbkrankheiten<br />
zu verhindern, zum Beispiel sogenannte monogen<br />
bedingte Leiden wie Mukoviszidose,<br />
Sichelzellanämie und Muskeldystrophie.<br />
Viele Menschen hoffen auf modernste gentechnische<br />
Therapiemethoden. Andererseits<br />
muss verhindert werden, dass Forschung im<br />
Übereifer irreversible Fakten schafft.<br />
Worum geht es? Bisher greift der Mensch<br />
lediglich in die Gene einzelner Individuen ein.<br />
So ist es bei der künstlichen Befruchtung bereits<br />
möglich, das Erbgut vonEmbryoszuuntersuchen,<br />
bevor man diese in die Gebärmutter<br />
einpflanzt. Menschen, die unter Erbkrankheiten<br />
leiden, können auf diese Weise gesunde<br />
Kinder zur Welt bringen. Auch können<br />
Schwangere ihr Ungeborenes auf Krankheiten<br />
hin testen lassen – und notfalls die<br />
Schwangerschaft abbrechen. In der somatischen<br />
Gentherapie fügt man Erkrankten ge-<br />
Ich kann die ganzeEntwicklung des Kapitalismus<br />
mit der Sprache desVierjährigen erklären.<br />
„Mami“, war sein erstes Wort, etwa<br />
mit eins, dann kam „meins“, dann lange<br />
nichts.Doch bevor er „Finanzkrise“ aussprechen<br />
konnte,hatte er alles Wichtige verstanden.<br />
Kürzlich sagte er: „Gib mir dein Geld.“<br />
Wird man so geboren oder wird man so geprägt?<br />
Natur oder Umwelt, die große Frage.<br />
Und wenn schon Vierjährige die wichtigste<br />
Regel des Spätkapitalismus kennen, ist es ein<br />
Wunder, dass der Sozialismus scheitern<br />
musste? Ein Freund schrieb, dass der Lieblingssatz<br />
seiner gut zweijährigen Tochter gerade<br />
„Wollen wir teilen?“ sei. Beide Eltern<br />
sind Sozialdemokraten, womöglich besteht<br />
da ein Zusammenhang.<br />
Streng genommen war das erste Wort<br />
meines Sohnes gar nicht „Mami“, sondern<br />
„money“, ausgesprochen „ma-ni“. Das ist<br />
Englisch, die Muttersprache seines Vaters,<br />
und heißt„Geld“. Money,rief er seine Mutter,<br />
also mich. Es ist ein wenig seltsam, von seinem<br />
süßen Baby gerufen zu werden und immer<br />
„Geld“ zu hören. Und was sollten die<br />
Nachbarnimantikapitalistischen Kreuzberg<br />
denken? Wieoft habe ich mir gewünscht, wir<br />
würden zu Hause nicht Englisch, sondern<br />
Polnisch oder Chinesisch sprechen. Wer<br />
weiß schon, was Geld auf Chinesisch heißt.<br />
Je besser mein Sohn sprechen lernte,<br />
desto mehr verstand er,das Prinzip Angebot<br />
und Nachfrage zu beeinflussen. Am Anfang<br />
war er noch mit Naturalien zufrieden, Milch,<br />
Brei, Obst. Doch dann wurde es komplizier-<br />
Genforschung<br />
Der Mensch<br />
ist kein Gott<br />
TorstenHarmsen<br />
plädiertfür eine gründliche Debatte über<br />
Chancen und Risiken der Gentherapie.<br />
KOLUMNE<br />
Der Geschmack<br />
des<br />
Kapitalismus<br />
Sabine Rennefanz<br />
ter. Inzwischen redet er von morgens bis<br />
abends und keine Entscheidung kann getroffen<br />
werden, ohne dass er sie nachverhandelt.<br />
„Fünf Minuten kannst du noch spielen,<br />
dann gehen wir zur Kita.“ –„Nein, zehn Minuten.“;<br />
„Du bekommst drei Gummibärchen.“<br />
–„Ichmöchte aber fünf.“;„Wir kaufen<br />
jetzt Croissants.“ –„Ich will aber auch einen<br />
Spritzkuchen.“ Wäremein Sohn für den Brexit-Vertrag<br />
zuständig gewesen, hätte er<br />
BERLINER ZEITUNG/HEIKO SAKURAI<br />
zielt Gene ein oder schaltet fehlerhafte Gene<br />
aus,umdas Leiden zu lindern.<br />
Alle diese Methoden entwickeln sich und<br />
sind nicht aufzuhalten. Doch voreiner schrecken<br />
Forscher aller Welt noch zurück. Zu<br />
Recht. Es handelt sich um die sogenannte<br />
Keimbahntherapie, die der chinesische Forscher<br />
anwandte. Er zeugte künstlich Embryos,<br />
bei denen bereits in den Keimzellen –<br />
den Eizellen und Spermien –Geneverändert<br />
wurden. Diesepflanzte er in die Gebärmutter<br />
ein. Die Genveränderungen betreffen hier<br />
nicht mehr nur einzelne Individuen, sondern<br />
sie werden allen Nachkommen weitervererbt.<br />
Hier spielt der Mensch wirklich Gott. Er<br />
könnte –wenn viele Forscher dem chinesischen<br />
Beispiel folgen –die Evolution tatsächlich<br />
auf bisher neueWeise beeinflussen: durch<br />
vererbbareEingriffe ins menschliche Genom.<br />
Wieschlimm das wäre, kann mannoch nicht<br />
sagen. Vielleicht gelingt es ja wirklich, punktgenau<br />
Gene zu verändern und manche Erbkrankheit<br />
zu besiegen. Vielleicht entstehen<br />
aber auch Mutationen und neue Krankheiten.<br />
Strikte Verbote der Keimbahn-Forschung<br />
an Embryos wie in Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz werden sich nicht ewig halten<br />
lassen. Denn die moderneTechnik, die sogenannte<br />
Genschere Crispr-Cas9, ist so einfach<br />
zu handhaben und zielgenau, dass sie<br />
geradezu einlädt, sie umfassend zu nutzen.<br />
Doch zugleich ist auch die Fehlerquote noch<br />
hoch. Gerade deshalb ist jetzt dringend eine<br />
breite ethische Debatte notwendig, wie sie gerade<br />
in Hongkong durch Teilnehmer eines internationalen<br />
Genomforscher-Gipfels gefordertwurde.Vielleicht<br />
steht ja am Ende dasErgebnis,dass<br />
man lieber ganz die Finger davon<br />
lassen sollte,vergleichbar mit dem Verbot des<br />
Klonens vonMenschen.<br />
Es geht dabei auch um die Frage, inwelcher<br />
Welt wir leben wollen. Stichwort: Designerbaby.<br />
In den USA ist die Reproduktionsmedizin<br />
schon jetzt ein Milliardenmarkt. Hier<br />
kann man sich für Hunderttausende Dollar<br />
ein Wunschbaby zusammenbasteln lassen –<br />
bisher noch nach einer Vorauswahl genetisch<br />
idealer Spender. Die Branche würde sich die<br />
Möglichkeit, in die Keimbahn einzugreifen,<br />
gewiss nicht entgehen lassen. DieZukunftsvision<br />
ist, dass sich reiche Menschen genetische<br />
Super-Babys kreieren lassen. Eine auch äußerlich<br />
erkennbare Elite entsteht, während<br />
andere weiter den natürlichen Wegdes Kinderzeugens<br />
beschreiten, der zunehmend als<br />
„riskantes Würfelspiel“ gilt. Die Spaltung der<br />
Gesellschaft würde vertieft und genetisch untermauert.<br />
wahrscheinlich auf HotWheels rasende Einhörner<br />
reinverhandelt. Neulich bestand er<br />
darauf, dass er die 1-Euro-Münze aus dem<br />
Einkaufswagen behalten kann und machte<br />
dann Pläne,was er sich damit auf dem Flohmarkt<br />
kaufen kann. Als er einmal in der Kita<br />
gefragt wurde, welche Sehenswürdigkeiten<br />
er in Berlin kennt, sagte er „Lidl“.<br />
Woher hat er das bloß? Sind es doch die<br />
Gene? Mein Schwiegervater ist Schotte, er<br />
hat sein Geld als Banker in London gemacht,<br />
wohnt in einem schicken Haus in der Grafschaft<br />
Devon. Er ist der Typ, der beim Abendbrot<br />
davon schwärmt, was für tolle Angebote<br />
es diese Woche wieder bei Aldi gibt.<br />
Kürzlich war mein Sohn zu Besuch in<br />
meinem Büro. Wir standen im Fahrstuhl, als<br />
auf einmal der Satz fiel: „Gibt mir dein Geld.“<br />
Überrumpelt kramte ich in der Geldbörse.Er<br />
nahm den kleinen Schein und marschierte<br />
zum Tresen des Cafés unten im Haus. Ich<br />
wartete an der Tür und beobachtete, wie er<br />
auf etwas in der Auslage zeigte und sich die<br />
Mitarbeiterin zu ihm beugte. Erkam zurück<br />
und trug stolz eine Tüte mit einem Franzbrötchen<br />
vor sich her. Ich habe zum ersten<br />
Mal kurz nach dem Mauerfall im Dezember<br />
1989 in Hamburg ein Franzbrötchen probiert.<br />
Es war mit das Beste, was ich je gegessen<br />
hatte.Der Geschmack des Kapitalismus,<br />
süß, leicht scharfund ganz neu.<br />
Sabine Rennefanz präsentiert ihrneues Buch „Muttertogo“<br />
am 23. Januarum20Uhr beiLiteratur Live im Pfefferberg<br />
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Für 85 Seiten 20 Euro zu verlangen, das<br />
ist schon eher unverschämt. Aber Stefan<br />
Klein, einer von Deutschlands besten<br />
Sachbuchautoren, kann dafür nichts.Das<br />
ist die Strategie des neu gewandeten Nicolai-Verlages.<br />
Wie schreibt Stefan Klein<br />
in seinem –wieder –sehr lesenswerten<br />
Buch: „Das Streben nach Geld verwirrt<br />
den Verstand –und die Gefühle.“ Klein<br />
sagt das nicht, weil er<br />
das beobachtet hat,<br />
sondern er stützt sich<br />
auf Versuche einer<br />
amerikanischen Sozialpsychologin.<br />
Ausgangspunkt seines<br />
Buches ist die Tatsache,<br />
dass unser<br />
Stefan Klein: Die<br />
Ökonomie des<br />
Glücks, NP&I, 85<br />
Seiten, 20 Euro.<br />
Wohlbefinden sich<br />
nicht aus unserem<br />
Wohlstand ergibt. Unsere<br />
Zufriedenheit hat,<br />
sind die Grundbedürfnisse<br />
erst einmal befriedigt, wenig mit unserem<br />
Einkommen zu tun. Wir bezahlen<br />
den ökonomischen Wohlstand mit einem<br />
Anstieg an Suchtkranken. Depressionen<br />
sind in Deutschland der häufigste Grund<br />
für Frühverrentungen.„Die krankhaft niedergeschlagene<br />
Stimmung bewirkt, dass<br />
immer mehr Menschen die eigenen Belange<br />
und die Bedürfnisse anderer gleichgültig<br />
werden. In aller Stille zerstören Depressionen<br />
den Zusammenhalt in der Gesellschaft.“<br />
Wir sollten darum, so Stefan Klein,<br />
umswitchen von unserer Ökonomie des<br />
Geldes auf die des Glücks. Klein nimmt<br />
„das Streben nach Glück“ ernst. Er tut das<br />
auch deshalb,weil er davon ausgeht, dass<br />
wir heute besser als dieVäter der amerikanischen<br />
Unabhängigkeitserklärung wissen,<br />
was Menschen glücklich macht.<br />
Er plädiert darum dafür, ineinem ersten<br />
Schritt „das subjektive Wohlbefinden<br />
der Menschen umfassend zu messen“.<br />
Dabei wird herauskommen, das zeigen<br />
empirische Untersuchungen, dass der<br />
„Einsatz für andereoft der einfachste Weg<br />
ist, um die eigene Stimmung zu steigern“.<br />
Aber auf allen Kanälen versucht man uns<br />
beizubringen, das sei dumm. Klug dagegen<br />
sei, darauf zu achten, mehr zu haben,<br />
mehr zu bekommen als der Nachbar.<br />
Klein will uns Mut machen zum Umdenken.<br />
Wie wir aus der Ökonomie des<br />
Geldes,der Depression und des Unglücks<br />
hinüberwechseln können in die des<br />
Glücks,sagt er uns nicht. Arno Widmann<br />
PFLICHTBLATTDER BÖRSE BERLIN<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 – S eite 9 *<br />
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Berlin<br />
Das Monbijoutheater<br />
fürchtet um seine<br />
Bühne<br />
Seite 14<br />
Komische Oper unter Verdacht –Vorwürfe gegen Betreuer des Kinderchors - Seite 12<br />
Boulevard im Wandel –Ein Besuch am Kudamm Seiten 10 und 11<br />
Endlich in Landeshand<br />
Der Bund gibt das Dragoner-Areal frei. Am Freitag wurde der Vertrag zur Übergabe an Berlin unterzeichnet. Bis zu 600 Wohnungen sollen dort entstehen<br />
VonUlrich Paul<br />
Im 19. Jahrhundertstand hier die Garde-Dragoner-Kaserne, heute befinden sich auf dem Grundstück hinter dem Kreuzberger Finanzamt kleine Gewerbebetriebe und der Club Gretchen.<br />
DPA/RAINER JENSEN<br />
Lange hat das Gezerre um<br />
das Filetgrundstück gedauert,<br />
doch nun ist es beendet.<br />
Der Bund hat am Freitag<br />
den Vertrag zur Übertragung des<br />
Kreuzberger Dragoner-Areals an das<br />
Land Berlin unterzeichnet. Dasteilte<br />
eine Sprecherin der Senatsverwaltung<br />
für Finanzen mit. Der Kontrakt<br />
muss jetzt nur noch von den Gremien<br />
des Bundes akzeptiertwerden,<br />
was als sicher gilt. Die rund<br />
47 000 Quadratmeter große Fläche<br />
kann dann für den Bau preiswerter<br />
Wohnungen genutzt werden. Die<br />
Übertragung der Fläche war bereits<br />
im Hauptstadtvertrag vom Mai vergangenen<br />
Jahres verabredet worden,<br />
doch hatte sich die Transaktion<br />
lange hingezogen –unter anderem,<br />
weil ein privater Investor, der nicht<br />
zum Zuge gekommen war, rechtliche<br />
Schritte eingeleitet hatte.<br />
Baubeginn frühestens 2021<br />
Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft<br />
Mitte (WBM) soll als einer<br />
der wichtigsten Partner des Landes<br />
nun Wohnungen auf dem Areal errichten.<br />
„Wir würden uns freuen, 500<br />
bis 600 bezahlbareWohnungen realisieren<br />
zu können“, sagte WBM-<br />
Sprecherin Steffi Pianka. DerBaubeginn<br />
könne aber frühestens im Jahr<br />
2021 sein.<br />
Das Dragoner-Areal, das zwischen<br />
Mehringdamm und Obentrautstraße<br />
liegt, ist eines der letzten<br />
großen Grundstücke in Kreuzberg,<br />
das neu gestaltet werden kann. Im<br />
19. Jahrhundert entstand auf dem<br />
Gelände die Garde-Dragoner-Kaserne<br />
–daher kommt der Name. Auf<br />
dem Gelände haben sich heute<br />
kleine Gewerbebetriebe angesiedelt,<br />
darunter Autowerkstätten und der<br />
Club Gretchen.<br />
Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben<br />
(Bima) hatte das Grundstück<br />
im Februar 2015 nach einem<br />
Bieterverfahren an die Dragonerhöfe<br />
GmbH mit Sitz in Wien verkauft, die<br />
36 Millionen Euro geboten hatte.<br />
Das Land Berlin hätte die Fläche<br />
schon damals gerne selbst erworben,<br />
um dortpreiswerteWohnungen<br />
zu errichten. Die landeseigenen<br />
Wohnungsunternehmen stiegen jedoch<br />
bei Geboten in Höhe von 18<br />
Millionen Euro aus, weil zu einem<br />
höheren Preis der Bauvon preiswerten<br />
Wohnungen nicht mehr möglich<br />
gewesen wäre.<br />
Anwalt schaltet Brüssel ein<br />
Zwar stimmte der Bundestags-<br />
Haushaltsausschuss dem Verkauf<br />
im März 2015 mit der Mehrheit von<br />
Union und SPD zu, doch wurde das<br />
Geschäft im September 2015 im<br />
Bundesrat auf Initiative von Berlins<br />
Finanzsenator Matthias Kollatz<br />
(SPD) gestoppt. Der Bund weigerte<br />
sich danach zunächst lange Zeit,<br />
den Verkauf rückgängig zu machen,<br />
lenkte dann aber doch ein. Der Erwerber<br />
wehrte sich jedoch gegen<br />
die Auflösung des Kaufvertrags und<br />
widersprach der Rückabwicklung<br />
des Kontraktes –ohne Erfolg. Der<br />
Bund ließ sich danach mit der Übertragung<br />
an das Land Berlin sehr viel<br />
Zeit und begründete dies damit,<br />
dass das Geschäft rechtssicher sein<br />
müsse.<br />
Zu Ende ist der Streit jetzt womöglich<br />
noch immer nicht. Der verhinderte<br />
Käufer hat, wie berichtet,<br />
bei der EU-Kommission eine Beschwerde<br />
gegen die Bundesrepublik<br />
Deutschland „wegen mutmaßlich<br />
rechtswidriger staatlicher Beihilfe<br />
zugunsten des Landes Berlin“ eingereicht.<br />
Nach Angaben des Rechtsanwalts<br />
SalvatoreBarba sei das Verfahren<br />
derzeit auf „Stand-by“. Man<br />
werde die Übertragung des Grundstücks<br />
nun „der EU-Kommission anzeigen,<br />
damit diese dann das Rechtsgeschäft<br />
im Lichte des EU-Beihilferechts<br />
prüfen“ könne. „Im Prinzip<br />
kann man sagen, dass das EU-Verfahren<br />
durch die Übertragung des<br />
Grundstücks erst richtig in Bewegung<br />
kommt“, sagte Barba der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong>. Inwieweit nun weitere<br />
rechtliche Schritte eingeleitet werden,<br />
sei noch nicht entschieden.<br />
Ulrich Paul<br />
freut sich über ein gutes<br />
Ende für Berlin.<br />
14:04<br />
LETZTE SKULPTUR FÜR DIE<br />
AUSSTELLUNG FERTIGSTELLEN<br />
06:29<br />
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PALETTEN<br />
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10 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
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Berlin<br />
Harmsens Berlin<br />
Pärchen im<br />
Kaufhaus<br />
Torsten Harmsen<br />
entwickelt eine kleine<br />
Verhaltensbiologie.<br />
Inder Vorweihnachtszeit im Kaufhaus<br />
lässt sich vieles beobachten.<br />
Zum Beispiel Pärchen, die gemeinsam<br />
einkaufen. Das passiert auf so<br />
vielfältige Weise, dass es sich lohnt,<br />
eine kleine Typologie des Pärcheneinkaufs<br />
zu verfassen. Oder besser<br />
eine Verhaltensbiologie. Denn man<br />
kann das Beobachtete recht gut im<br />
Vergleich mit Tierarten beschreiben.<br />
Eichhörnchen und tapsiger Bär:<br />
DieFrauläuft emsig durch den Laden<br />
und sammelt Vorräte.Der Mann sitzt<br />
im Bau–hintermVorhang der Ankleidekabine<br />
– und wartet. Ein Kleidungsstück<br />
nach dem anderen wird<br />
ihm hereingereicht. Ab und zu<br />
kommt er heraus und stellt sich tapsig<br />
vorden Spiegel.<br />
Das Eichhörnchen zippelt und<br />
zuppelt an ihm herum: „Drehdamal!<br />
Loof mal ’n paar Schritte.Jefällt dir die<br />
Hose?“ – Brummige Antwort:<br />
„Mmmhh.“ –„Die ist doch jenauso<br />
wie deine alte,die du so jerngetragen<br />
hast. Und ooch nicht teuer. Wenn<br />
de’n Jürtel rinmachst, hängtse ooch<br />
nich so. Von de Länge passt se. Zur<br />
Notlass ick den Saum raus.Sach doch<br />
mal wat!“ –„Mnnja! Jut. Ejal.“ –„Dann<br />
geh rin, zieh se aus. Ick häng derweil<br />
die andernzurück.“<br />
Streifende Füchse: Oft sind es jüngerePaare,<br />
die sehr gernshoppen gehen.<br />
Sie ziehen durch den Laden im<br />
biologisch genau vorgegebenen Abstand,<br />
was sie in die Lage versetzt,<br />
möglichst viel zu überblicken, zugleich<br />
aber Informationen auszutauschen:<br />
„Ej, guck mal die Mütze! Sieht<br />
geil aus.“ –„Wow! Würdeste so’n Gürtel<br />
tragen?“ –„Die gleiche Tasche hat<br />
Paula.“ –„Ichfind die Farbe blöd.“ Bei<br />
solchen Streifzügen geht es meist um<br />
Accessoires, nicht um die Basis-Kleidung.<br />
Diese wirdvon jungen Füchsen<br />
meist in Alleingängen besorgt.<br />
Affenfamilie: Das große Problem<br />
solcher Familien ist die Divergenz der<br />
Interessen. Erst vor wenigen Tagen<br />
habe ich eine gesehen: Die junge<br />
Mutter war ganz nervös, weil sie unbedingt<br />
alle drei Kinder einkleiden<br />
wollte. Der Junge und die zwei Mädchen<br />
hopsten umher, zerrten mal<br />
dies,mal das aus dem Regal. Eines der<br />
Mädchen wollte „unbedingt, bittääää!“<br />
ein knallgrünes T-Shirthaben.<br />
Der Papa guckte umher und suchte<br />
was für sich. Plötzlich platzte der<br />
Mama der Kragen. Sie rüffelte ihn:<br />
„Nein, du suchst dir jetzt nichts aus<br />
hier. Wir sind da, um für die Kinder<br />
was einzukaufen. Du kannst ja extra<br />
noch mal gehen.“ Bloß weghier!<br />
Elster im Probierrausch: Vonihr<br />
lebt das Kabarett seit mehr als hundert<br />
Jahren. Die Freundin oder Frau<br />
probiertexzessiv Stücke an, während<br />
der männliche Part schwitzt und wartet.<br />
Oft geht es dabei um Schuhe.Legendär<br />
ist „Der Blusenkauf“ des Kabarettisten<br />
Otto Reutter, geschrieben<br />
1927. Hier steht der Mann stundenlang<br />
vordem Laden, während sich die<br />
Frau drinnen nicht entscheiden<br />
kann, ob die Bluse blau, violett, gelb,<br />
grün, kariert oder gestreift sein soll.<br />
Am Ende fällt er um und ist tot.<br />
Dösende Dachse: Um ein Ableben<br />
durch Überanstrengung zu vermeiden,<br />
gehen viele Paareinder Winterruhe<br />
gar nicht erst aus der Höhle.Sie<br />
bestellen im Internet. Wasnicht über<br />
den dicken Dachsbauch passt, wird<br />
zurückgeschickt. EinGreenpeace-Video<br />
hat aber neulich gezeigt, dass<br />
Amazon etwa 30 Prozent seiner Online-Retouren<br />
vernichtet und der Anteil<br />
des Online-Handels am gesamten<br />
Verpackungsmüll 50 Prozent beträgt.<br />
Vielleicht ist es ja doch besser,sich ab<br />
und zu unter die verschiedenartigen<br />
Exemplare des Homo kaufhausiensis<br />
einzureihen. Es ist zwar anstrengend,<br />
aber auch unterhaltsam.<br />
Weihnachtstipp:Torsten Harmsen: Neulich in<br />
Berlin –Kurioses aus dem Hauptstadt-Kaff,<br />
be.bra verlag,Berlin 2018, 14 Euro, 224 Seiten.<br />
Eigentlich läuft ein Besuch<br />
auf Berlins Haupt-Einkaufsmeile<br />
immer nach<br />
dem gleichen Schema ab:<br />
Zum Kudamm geht man bummeln,<br />
Schaufenster gucken, internationale<br />
Marken bestaunen, die dortihreteuren<br />
Dependancen haben – von<br />
Cartier bisTesla, vonApple bis Gucci.<br />
Am Tauentzien geht man einkaufen,<br />
im KaDeWe,bei Saturn imEuropa-<br />
Center oder in einem der vielen<br />
Jeans- und Schuhläden. Irgendwo<br />
dazwischen liegt das Kaufhaus Karstadt<br />
mit seiner großen Glasfront<br />
und der Adresse Kurfürstendamm<br />
231: Es ist nicht mehr Shoppen am<br />
Tauentzien. Es ist noch nicht Bummeln<br />
am schicken Boulevard.<br />
Idee einer Mall<br />
Im Jahr 1971 wurde es gebaut und<br />
wirkt inzwischen irgendwie verloren<br />
zwischen den schicken Bauten der<br />
Umgebung. Hoffnungslos altmodisch<br />
und auch ein bisschen ungepflegt<br />
wirkt das zuletzt vor mehr als<br />
30 Jahren sanierte Gebäude heute.<br />
Hatte es einst einen gewissen<br />
Charme als kleine Schwester des Ka-<br />
DeWe, ist dieser Charme zunehmend<br />
ranzig geworden.<br />
Das ist auch kein großes Wunder,<br />
denn das Ende des Kaufhauses ist<br />
längst eingeläutet. Eine Zeit lang<br />
geisterte der Plan einer Mall of Kudamm<br />
an dieser Stelle durch die<br />
Köpfe, zu errichten von Berlins<br />
Shopping-Mall-König Harald Huth,<br />
der Groß-Einkaufszentren wie das<br />
Schloß in Steglitz, die Mall of Berlin<br />
an der Leipziger Straße oder zuletzt<br />
das Schultheiss-Quartier in Moabit<br />
verantwortete. Doch voriges Jahr<br />
kam das Ausfür die Mall of Kudamm,<br />
seitdem liegen die Pläne auf Eis.<br />
Vorige Woche wurde nun eine<br />
neue Idee öffentlich: Derösterreichische<br />
Karstadt-Eigentümer René<br />
Benko will mit seiner Signa-Gruppe<br />
statt einer Mall an der Stelle des<br />
Kaufhauses Hochhäuser errichten,<br />
die Rede ist von bis zu drei Türmen<br />
zwischen 120 und 150 Metern. Am<br />
nächsten Montag will die Signa ihre<br />
Pläne im Baukollegium des Senats<br />
vorstellen – einem Expertengremium,<br />
das Senatsbaudirektorin Regula<br />
Lüscher in Fragen architektonischer<br />
Gestaltung berät.<br />
Auf den allerersten Blick würde<br />
eine Baustelle auf diesem Abschnitt<br />
des Kudamms ins Bild passen, denn<br />
nichts hat auf den wenigen hundert<br />
Metern zwischen Ranke- und Joachimsthaler<br />
Straße scheinbar so viel<br />
Kontinuität wie der Wandel. Es<br />
herrscht dort eine Mischung aus<br />
Übergang, Abriss, Umbau und Neustart.<br />
Einst ging man im Marmorhaus<br />
ins Kino –heute residiert dort<br />
die spanische Klamottenmarke Zara,<br />
bald kommt die japanische Lifestyle-<br />
Kette Muji. Jahrzehntelang lud<br />
Mampes Gute Stube zu einem<br />
Halb &Halb – heute wird das 120<br />
Jahre alte barocke Kleinod zu einem<br />
„nachhaltigen Gebäude mit DGNB-<br />
Vorzertifikat“ umgebaut, wie man<br />
auf Bauschildernlesen kann. Erst voriges<br />
Jahr ist an der Ecke zum Breitscheidplatz<br />
ein Geschäftshausriegel<br />
eröffnet worden. Daneben liegt der<br />
einstige Gloria-Palast, in den Zwan-<br />
1950: Die Stadt liegt in Trümmern–doch am Kudamm stehen schon wieder die klassischen<br />
Werbe-Vitrinen.<br />
BPK /LISELOTTE UND ARMIN ORGEL-KÖHNE<br />
Boom-Town<br />
Die City-West wächst, an vielen Stellen wird abgerissen und neugebaut. Jetzt soll das alte<br />
Karstadt-Kaufhaus Hochhäusern weichen. Doch wie viel Wandel hält die Gegend aus?<br />
VonElmar Schütze<br />
zigern eines der modernsten Kinos<br />
des Landes und in den Fünfzigern<br />
Austragungsort der Berlinale, in<br />
Schutt und Asche. Ein neues Gebäude<br />
ist bereits geplant.<br />
Veränderung und Großbaustellen<br />
sind auf diesem Straßenabschnitt<br />
absolut an der Tagesordnung. Dennoch<br />
wirft das Karstadt-Vorhaben<br />
„Ich schätze am<br />
Kurfürstendamm,<br />
dass es anders<br />
als in Rom, Paris<br />
oder London<br />
eine tolle Mischung<br />
aus Leben,<br />
Wohnen und<br />
Arbeiten gibt.“<br />
Reinhard Naumann, Bürgermeister<br />
vonCharlottenburg-Wilmersdorf (SPD)<br />
gleich mehrere Fragen auf, zwei davon<br />
könnten die Struktur der City-<br />
West sogar nachhaltig verändern:<br />
Verträgt das Viertel weitereHochhäuser?<br />
Immerhin gibt es gleich um<br />
die Ecke mit dem Zoofenster und<br />
dem Upper West zwei 118 Meter<br />
hohe Türme mit den Hotel-Hauptmietern<br />
Waldorf Astoria und Motel<br />
Die geschichtsträchtigeStraße: Der Kurfürstendamm<br />
wurde 1542 als Dammweg vom<br />
<strong>Berliner</strong> Stadtschloss zum Jagdschloss Grunewald<br />
angelegt. Später wurde daraus eine<br />
Wohnstraße im vornehmen Westen. Noch vor<br />
dem Ersten Weltkrieg entwickelte er sich zu einem<br />
Vergnügungs-, Kauf- und kulturellen Zentrum<br />
der Stadt. Zu Zeiten der Teilung war er<br />
der Prachtboulevard West-Berlins. Nach dem<br />
Mauerfall verlor dieCity-West an Bedeutung.<br />
Mittlerweile hat ein Bauboom eingesetzt –der<br />
Westen gewinnt wieder an Bedeutung.<br />
One. Außerdem wird beim Umbau<br />
des Kudamm-Karrees (neuer Name:<br />
„Fürst“) ein paar HundertMeter weiter<br />
ein bisher verstecktes 102 Meter<br />
hohes Haus ins Straßenbild und damit<br />
ins Bewusstsein gerückt. Diebisher<br />
durchgehende Fassade amKudamm<br />
soll aufgerissen werden und<br />
ein neuer Stadtplatz entstehen, samt<br />
einem Eingang zu dem Hochhaus.<br />
Aber viel wichtiger ist natürlich die<br />
Frage,welche Nutzung in den Signa-<br />
Neubautenvorgesehen ist.<br />
Dieerste Frage beantwortet Gottfried<br />
Kupsch, Mitglied des mächtigen<br />
Lobbyvereins AG-City, ganz eindeutig:<br />
„Auf jeden Fall kann die City-<br />
West mehr Hochhäuser gebrauchen“,<br />
sagt er der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.<br />
Schließlich seien Hochhäuser ökologisch<br />
und ökonomisch sinnvoll. Dabei<br />
kommt er mit eher populistischen<br />
Ansichten: „Wenn Berlin Metropole<br />
werden will, muss man auch<br />
hoch bauen.“ Zurzweiten Frage sagt<br />
er: „Wir brauchen dringend mehr<br />
Büros, Einzelhandel gibt es in der<br />
Gegend schon genügend.“<br />
DerBedarfanBüroflächen sei immens.<br />
Soschwierig es sei, in der Innenstadt<br />
bezahlbaren Wohnraum zu<br />
finden, so schwierig sei es auch mit<br />
Büroflächen, sagt Kupsch. Abhilfe<br />
biete nur ein breiteres Angebot. Insgesamt<br />
spricht er von einem Potenzial<br />
für 500 000 Quadratmeter Büro-,<br />
aber auch Wohnfläche zwischen<br />
Wittenberg- und Adenauerplatz.<br />
Mehr Büros –und wenn möglich<br />
auchWohnungen –seien auch im Interesse<br />
der Händler in der City-West,<br />
so Kupsch. Diese müssten dringend<br />
ZWISCHEN KIEZ UND KUDAMM<br />
Die bekanntesten Lieder: Den Klassiker „Ich<br />
hab so Heimweh nach dem Kurfürstendamm“<br />
sang Hildegard Knef. Reinhard Meydichtete<br />
„Zwischen Kiez und Ku’damm, Moabit und<br />
Rieselfeld, Da gibt’smehr ,Unikümmer‘, als<br />
sonst wo aufder Welt.“ Idealsangen„Nachts<br />
um elf auf dem Kurfürstendamm läuft für Touristen<br />
Kulturprogramm, teurer Ramsch am<br />
Straßenstand, ich ess' die Pizza aus der<br />
Hand“. In „Stadtaffe“ vonPeter Fox heißt es:<br />
„Von Neukölln bis rauf zum Ku’damm macht er<br />
den Affen und ihr wolltZugaben“.<br />
Antworten auf den Volkssport Online-Shopping<br />
finden, der dem sogenannten<br />
Präsenzhandel längst große<br />
Probleme bereitet. Die Kunden bleiben<br />
weg. Außerdem sei es schon jetzt<br />
sehr aufwendig, Kunden vonweither<br />
in die Läden zu bringen. Dagegen<br />
würden Menschen, die in der Umgebung<br />
wohnen, automatisch auch zu<br />
Käufern. Seine Rechnung: je mehr<br />
Büros, desto mehr Kunden. Also<br />
habe man Signa, kaum wurden die<br />
Pläne für die Mall of Kudamm bekannt,<br />
versucht umzustimmen. Mit<br />
Erfolg, wie es scheint.<br />
WeitereWolkenkratzer geplant<br />
Wenn Gottfried Kupsch einmal über<br />
die Signa-Pläne zu reden beginnt,<br />
kommt er sofort auf zwei weitere<br />
Hochhaus-Vorhaben in der Umgebung<br />
zu sprechen, die in den vergangenen<br />
Jahren immer mal wieder für<br />
Furore gesorgt haben, die aber nicht<br />
viel mehr als fixe Ideen sind.<br />
So sorgte vor drei Jahren Star-Architekt<br />
Christoph Langhoff – von<br />
ihm stammt das Upper West –für<br />
Aufsehen mit seinen Plänen für ein<br />
200 Meter hohes Haus auf dem Hardenbergplatz.<br />
Es gilt jedoch als sehr<br />
unwahrscheinlich, dass das Bezirksamt<br />
dem zustimmen und für den<br />
verkehrsreichen Platz einen Bauplan<br />
auflegen würde.<br />
Noch nicht so lange bekannt ist<br />
die Idee von Immobilienunternehmer<br />
Christian Pepper, ander Nürnberger<br />
Straße ein rund 150 Meter<br />
hohes Gebäude zu bauen. Damit<br />
würde er seinen Vater Karl-Heinz<br />
Pepper übertrumpfen, dessen vor<br />
Die fehlenden Nummern: Ursprünglich führte<br />
der Kurfürstendamm an der Gedächtniskirche<br />
vorbei weiter Richtung Nordosten. Ende der<br />
20er-Jahre wurde dieser Abschnitt in<br />
Budapester Straße umbenannt.<br />
Seitdem „fehlen“ dem Kudamm seine ursprünglichen<br />
niedrigsten und höchsten Hausnummern(1–9<br />
und 238–264).<br />
Die Hausnummer 10 (unmittelbar westlich<br />
des Breitscheidplatzes) fiel nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg durch die Vergrößerung der<br />
Platzfläche weg.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 11 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Berlin<br />
Zoologischer<br />
Garten<br />
C/O<br />
Berlin<br />
Zoologischer Garten<br />
Das Karstadt-Haus<br />
am Kurfürstendamm<br />
ist ein bisschen<br />
aus der Zeit<br />
gefallen. Nun soll<br />
das Kaufhaus mit<br />
seiner 80er-Jahre-<br />
Fassade abgerissen<br />
werden.<br />
IMAGO<br />
Knesebeckstr.<br />
Kudammkarree<br />
Uhlandstr.<br />
Uhlandstr.<br />
Fasanenstr.<br />
Theater des<br />
Westens<br />
Meinekestr.<br />
Neues<br />
Kranzler<br />
Eck<br />
Gedächtniskirche<br />
Hines-<br />
Neubau<br />
Joachimsthaler Str.<br />
Kurfürstendamm<br />
Hardenbergstr.<br />
Waldorf Astoria<br />
(Zoofenster)<br />
Kantstr.<br />
Upper West<br />
Kurfürstendamm<br />
Karstadt<br />
Zoo<br />
Palast<br />
Bikini Berlin<br />
Budapester Str.<br />
Rankestr.<br />
Los-Angeles-<br />
Platz<br />
Marburger Str.<br />
Europa-Center<br />
Nürnberger Str.<br />
Passauer Str.<br />
Kaufhaus<br />
des<br />
Westens<br />
50 m<br />
Ansbacher Str.<br />
BLZ/GALANTY<br />
Wittenbergplatz<br />
53 Jahren eröffnetes Europa-Center<br />
samt Mercedes-Stern auf 103 Meter<br />
kommt. Pepper junior möchte dafür<br />
die Thermen am Europa-Center abreißen.<br />
Die Saunalandschaft wurde<br />
einst errichtet, weil die Feuerwehr<br />
fürs Europa-Center einen Löschteich<br />
forderte. Die Idee damals war:<br />
Wenn man schon eine große Menge<br />
Wasser braucht, lass uns damit Geld<br />
verdienen. Heute gibt es diese Sicherheitsanforderung<br />
nicht mehr,<br />
die Thermen sind also verzichtbar<br />
und könnten bebaut werden.<br />
Charlottenburg-Wilmersdorfs<br />
Bezirksbaustadtrat Oliver Schruofenegger<br />
möchte zu den Hochhausplänen<br />
überhaupt nichts sagen. Der<br />
Grünen-Politiker verweist auf den<br />
Senat. Dieser sei in der Pflicht, endlich<br />
einen Hochhausentwicklungsplan<br />
für die ganzeStadt vorzulegen.<br />
Aber wie viel Umbau verträgt das<br />
Stadtbild? Neben den Hochhäusern<br />
Zoofenster und Upper West sind zuletzt<br />
eine Reihe ikonischer Nachkriegsbauten<br />
für viel Geld saniert<br />
und umgebaut worden. Seitdem erstrahlen<br />
der Zoo Palast, das Bikini<br />
Berlin und das Amerika-Haus in der<br />
Hardenbergstraße in neuem Glanz.<br />
Sie stehen sinnbildlich für die Wiederauferstehung<br />
eines ganzen<br />
Stadtteils, der sich nach dem Mauerfall<br />
in den Schatten von Mitte,<br />
Prenzlauer Berg und Friedrichshain<br />
gestellt sah. Könnte dieser Aufschwung<br />
durch neue Hochhäuser<br />
gefährdet werden?<br />
Nils Busch-Petersen, Geschäftsführer<br />
des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg,<br />
kann sich ein<br />
Ende des Booms nicht vorstellen. Er<br />
erinnert sich noch sehr gut daran,<br />
wie Manager des Uhrenherstellers<br />
Hublot auf der Suche nach einem<br />
exklusiven Geschäftsstandort in<br />
Berlin bei ihm im Büro saßen.<br />
Busch-Petersen wollte mit den<br />
Schweizern über die Friedrichstraße<br />
sprechen, die Schloßstraße<br />
in Steglitz oder andere gut frequentierte<br />
Einkaufsgegenden in der<br />
Stadt. „Die sagten: ,No Bullshit. Wir<br />
brauchen eine Adresse mit Anbindung<br />
an den Kurfürstendamm‘“,<br />
sagt Busch-Petersen.<br />
Die Geschichte mit Hublot muss<br />
sich Ende des vergangenen Jahrzehnts<br />
abgespielt haben. Seit dem<br />
Jahr 2011 bieten die Genfer jedenfalls<br />
am Kurfürstendamm 56 –also<br />
dort, wo der Kudamm so hübsch<br />
Champs-Èlysee-haft ist –ihresündhaft<br />
teuren Uhren an. Daran hat<br />
sich auch nichts geändert, nachdem<br />
der Laden vorzweiJahren ausgeraubt<br />
wurde. Die Täter hatten am<br />
helllichten Tagmit einem Auto die<br />
gesicherte Eingangstür aufgebrochen,<br />
mit Schüssen aus Schreckschusspistolen<br />
das Personal eingeschüchtert<br />
und waren mit ihrer<br />
Beute geflohen.<br />
An der Haltung von Hublot zum<br />
Standort hat das nichts geändert,<br />
obwohl am Kurfürstendamm in den<br />
vergangenen Jahren immer wieder<br />
edle Geschäfte überfallen wurden.<br />
Die Schweizer legen natürlich weiterhin<br />
ihre wertvollen Zeitmesser<br />
ins Schaufenster. „Der Kudamm ist<br />
eben eine Marke“, sagt Busch-Petersen.<br />
Die beste<br />
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1940: Vordem Café Kranzler herrscht Betrieb. Im Hintergrund ist die noch intakte Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche<br />
zu sehen.<br />
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12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
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Berlin<br />
Premiere<br />
für den<br />
ICE 4<br />
Neueste Zuggeneration am<br />
Bahnhof Gesundbrunnen<br />
Der ICE 4–die neuste Zuggeneration<br />
im Fernverkehr der Deutschen<br />
Bahn – hat Berlin-Premiere.<br />
VomFahrplanwechsel am 9. Dezember<br />
an wird der Zug 13-mal täglich<br />
von Berlin starten –nach München<br />
und Frankfurt/Main via Erfurt sowie<br />
direkt nach Hamburg. Mit346 Metern<br />
Länge und 830 Sitzplätzen biete der<br />
250 Stundenkilometer schnelle Zug<br />
mehr Platz und Komfortals seineVorgänger,<br />
teilte die Bahn dazu mit. Interessierte<br />
können den neuen ICE bereits<br />
vorab, an diesem Sonnabend<br />
von 11bis 14 Uhr amBahnhof Gesundbrunnen,<br />
Gleis 9besichtigen.<br />
Auf der Neubaustrecke zwischen<br />
Berlin und München zählte die Bahn<br />
im ersten Jahr nach Inbetriebnahme<br />
4,4 Millionen Fahrten ihrer Kunden.<br />
Das seien mehr als doppelt so viele<br />
wie in der Vorjahresperiode. Der Linienverkehr<br />
über die neue Trasse<br />
wurde am 10. Dezember 2017 aufgenommen.<br />
Nach einer Bahn-Studie<br />
nutzten damit 46 Prozent aller Reisenden<br />
zwischen München und Berlin<br />
die Bahn, 30 Prozent das Flugzeug<br />
und 24 Prozent Auto oder Bus. Vor<br />
der Eröffnung der Strecke habe das<br />
Flugzeug mit 48 Prozent Anteil vor<br />
Auto/Bus mit 29 Prozent und der<br />
Bahn mit 23 Prozent gelegen. (BLZ)<br />
Der Neue für Berlin: Der ICE 4rollt bald<br />
nach München und Hamburg. DEUTSCHE BAHN<br />
„Schubsen, stoßen, gängeln“<br />
Ein Vater erhebt gravierende Vorwürfe gegen Betreuerinnen des Kinderchors der Komischen Oper<br />
VonMechthild Henneke<br />
Im Kinderchor der Komischen<br />
Oper soll es zu übergriffigem<br />
Verhalten von Kinderbetreuerinnen<br />
gegenüber Chorkindernkommen.<br />
DerVater eines Kinds<br />
aus dem Chor wandte sich an die<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>, weil sein Sohn wiederholt<br />
vonBetreuerinnen aggressiv<br />
und respektlos behandelt worden sei<br />
und die Opernleitung sich dem Konflikt<br />
gegenüber passiv verhalte.Nach<br />
Angaben der Komischen Oper hat<br />
der Chor rund 100 Kinder im Alter<br />
von6bis 18 Jahren.<br />
„Mein Sohn hat in den vier Jahren<br />
als Chorkind immer wieder vonKonfliktsituationen<br />
mit Kinderbetreuerinnen<br />
berichtet“, sagt der Vater. In<br />
den vergangenen Wochen hätten<br />
sich diese Berichte für ihn zu einem<br />
verstörenden Gesamtbild verdichtet.<br />
„Dazu gehören das Isolieren und Bedrohen<br />
von Kindern ineinem separaten<br />
Raum, Schubsen, Stoßen, Am-<br />
Arm-Ziehen, Gängeln, persönliche<br />
und verletzende Bemerkungen im<br />
Beisein anderer“, sagt er.<br />
Mehrmals proWoche Proben<br />
Gravierend empfand er auch, dass<br />
Betreuerinnen in die Umkleidekabine<br />
der Jungen kämen und diese<br />
auch dann nicht verließen, wenn die<br />
Kinder darum bäten. Kinder würden<br />
zudem gegen ihren Willen fotografiert<br />
oder gefilmt. Wenn es einen<br />
Streit gebe, komme es vor, dass Kinder<br />
einzeln in einen Raum gesetzt<br />
und isoliertwerden.<br />
Ein Gespräch mit Operndirektor<br />
Philip Bröking und der Geschäftsführenden<br />
Direktorin Susanne Moser<br />
in der vergangenen Woche habe<br />
nicht dazu geführt, dass die Opernleitung<br />
unmittelbare Maßnahmen<br />
ergriffen habe, sagt der Vater. „Die<br />
Vorfälle waren der Opernführung zu<br />
diesem Zeitpunkt teilweise bekannt.“<br />
Eine unmittelbare Gefahr<br />
Altehrwürdiges Haus: die Komische Oper in Mitte<br />
für das Wohl der Kinder habe sie jedoch<br />
nicht gesehen. Die Kinderbetreuerinnen<br />
waren diese Woche<br />
weiter im Einsatz, sagt der Vater.Die<br />
Kinder treten in verschiedenen Vorstellungen<br />
auf, zurzeit bei „La<br />
bohème“ und „Der Zauberer von<br />
Oz“. Mehrmals in der Woche finden<br />
Proben statt.<br />
DPA/TIM BRAKEMEIER<br />
Während die Chorleiterin für die<br />
künstlerische Seite zuständig ist,<br />
sind die Kinderbetreuerinnen laut<br />
Oper für die Sicherheit der Kinder<br />
hinter und auf der Bühne sowie für<br />
den reibungslosen Ablauf des Theaterbetriebs<br />
verantwortlich. Eine<br />
pädagogische Vorbildung hätten die<br />
meisten nicht. Diese werde jetzt bei<br />
Neueinstellungen verlangt. Die Komische<br />
Oper räumt auf Anfrage der<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> ein, dass es „in<br />
jüngster Zeit“ Probleme gegeben<br />
habe. Sie spricht von„vermehrt aufgetretenen<br />
Spannungen und Zwischenfällen“.<br />
Sieführtdie aber nicht<br />
auf das Verhalten der Betreuerinnen<br />
zurück, sondern sieht den Auslöser<br />
im „intensiven Proben- und Spielbetrieb<br />
seit Beginn dieser Spielzeit“.<br />
Ihre Schlussfolgerung: „Wir haben<br />
erkannt, dass nachgebessert<br />
werden muss“, heißt es in einer Mitteilung<br />
vomFreitag. Dazu zähle eine<br />
„Vertiefung der Kompetenzen der<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen,<br />
beispielsweise im Umgang mit pubertierenden<br />
Jugendlichen, gegebenenfalls<br />
zusätzliches Personal und<br />
die Überarbeitung der Verhaltensregeln<br />
auf allen Seiten.<br />
„Ein Opernhaus ist ein Theaterbetrieb,<br />
keine pädagogische Einrichtung“,<br />
erklärt die Oper.„Die Gründe,<br />
warum andere Formen der Kommunikation<br />
zum Einsatz kommen, können<br />
insbesonderewährend einer laufenden<br />
Vorstellung vielschichtig<br />
sein.“ Daszitierte„Schubsen, Stoßen,<br />
Am-Arm-ziehen, Gängeln“ beispielweise<br />
könne in Momenten passieren,<br />
in denen keine verbale Kommunikation<br />
möglich sei, zum Beispiel auf der<br />
Seitenbühne während einer Vorstellung.<br />
Dass eine Kinderbetreuerin<br />
oder ein Ankleider/eine Ankleiderin<br />
eine Garderobe einfach betrete, gehöre<br />
zuden grundsätzlich üblichen<br />
Abläufen im Bühnenbereich.<br />
Die Elternvertretung des Kinderchors<br />
erklärte auf Anfrage dieser <strong>Zeitung</strong>:<br />
„Auch wenn es in den letzten<br />
Wochen und Monaten zu Anspannungen<br />
und vereinzelten Zwischenfällen<br />
zwischen Kinderchorkindern<br />
und Betreuerinnen gekommen ist,<br />
halten wir die Vorwürfe in ihrer<br />
Härte für nicht nachvollziehbar.“ Sie<br />
arbeite gemeinsam mit der Theaterleitung<br />
an Lösungen.<br />
Doch noch<br />
Unterstützung<br />
für JES-Lehrer<br />
Gewerkschaft steht hinter<br />
angegriffenen Pädagogen<br />
VonKai Schlieter<br />
Die Gewerkschaft Erziehung und<br />
Wissenschaft (GEW) Berlin hat<br />
sich bei ihrer Landesdelegiertenversammlung<br />
mit dem Thema Diskriminierung<br />
beschäftigt. Ein Anlass dafür<br />
war unter anderem ein Vorfall an der<br />
Johanna-Eck-Schule (JES). Schulleiterin<br />
Mengü Özhan-Erhardt hatte<br />
Lehrern dort Mobbing und Rassismus<br />
vorgeworfen. Auch die Antidiskriminierungsbeauftragte<br />
Saraya Gomis,<br />
die die Schule besucht hatte,<br />
hatte behauptet, sie sei bespuckt worden.<br />
Der Fall machte bundesweit<br />
Schlagzeilen. Recherchen der <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> hatte jedoch Zweifel an<br />
denVorwürfen genährt.<br />
Die GEW hatte sich darauf hin<br />
hinter Gomis gestellt und dies per<br />
Pressemitteilung verkündet. Bei vielen<br />
Lehrern hatte diese Unterstützung<br />
für Unverständnis gesorgt.<br />
Daraufhin sollen Mitglieder aus der<br />
GEW ausgetreten sein. Denn die<br />
Schule und ihre Lehrer gelten in der<br />
Integrationsarbeit als vorbildlich,<br />
der Rassismus-Vorwurf wurde als<br />
abstrus angesehen. Viele vermuten<br />
hinter den Vorwürfen ein Machtspiel.<br />
Die öffentlich geäußerten Unterstellungen,<br />
die auch zu Versetzungen<br />
geführt hatten, blieben bis<br />
heute weitgehend ungeklärt. Auch<br />
Gomis äußerte sich nicht näher. Direktorin<br />
Özhan-Erhardt gilt als gut<br />
vernetzt in SPD-Kreisen der Bildungsverwaltung.<br />
Bei ihrer Landesdelegiertenversammlung<br />
hat die GEW nun eine<br />
180-Grad-Wende vollzogen. Mit Bezug<br />
auf die JES heißt es: „Die GEW<br />
Berlin unterstützt alle Pädagog*innen<br />
in ihrem Einsatz für die schulische<br />
Integration.“<br />
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Satz widerlegen. Sie sollte geistig<br />
sehr rege sein, vielleicht ergäben<br />
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Zweisamkeit mehr zugetan als<br />
dem Trubel. Sicher ließen sich<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 13 *<br />
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Berlin<br />
BER-Kontrolleure sehen die Zeit davonlaufen<br />
Prüfung der Anlagen könnte sich verzögern. Flughafenchef Lütke Daldrup hält vor dem Aufsichtsrat dennoch am Eröffnungstermin Oktober 2020 fest<br />
Der BER-Flughafenchef<br />
EngelbertLütke Daldrup<br />
hält am geplanten Eröffnungstermin<br />
des neuen<br />
Hauptstadtflughafens im Oktober<br />
2020 fest, obwohl die Arbeiten an<br />
Brandmeldeanlage und Kabeln<br />
nicht laufen wie erhofft. „Wir haben<br />
dort noch nicht den Progress, den<br />
wir uns eigentlich wünschen“, sagte<br />
er am Freitagabend nach einer Sitzung<br />
des Aufsichtsrats. Auch TÜV-<br />
Experten und Termincontroller sähen<br />
diese beiden Themen kritisch.<br />
Der Flughafen soll nach mehrerengeplatzten<br />
Terminen in zwei JahreninBetrieb<br />
gehen. DieFlughafengesellschaft<br />
will im Mai oder Juni<br />
2019 so weit sein, dass alle Anlagen<br />
Noch viel zu tun: Bauarbeiter auf der BER-Baustelle.<br />
DPA/RALF HIRSCHBERGER<br />
umfassend geprüft werden können.<br />
„Die Controller sind da etwas vorsichtiger“,<br />
sagte Lütke Daldrup. Sie<br />
gingen davon aus, dass die sogenannteWirk-Prinzip-Prüfung<br />
erst im<br />
August oder September beginnen<br />
könne. Auch dann schaffe man aber<br />
noch den Eröffnungstermin, sagte<br />
Lütke Daldrup. Auf der Baustelle<br />
müsse weiter hart gearbeitet werden,<br />
anWochenenden und im Mehrschichtbetrieb.<br />
„Aber wir haben die<br />
Baustelle im Griff.“<br />
Die Entrauchungssteuerung sei<br />
nun fertig programmiert, die Sprinkler<br />
sollen im Februar oder März fertig<br />
sein, sagte Lütke Daldrup am<br />
Freitag. Aufsichtsratschef Rainer<br />
Bretschneider hält ebenfalls am Eröffnungstermin<br />
fest –„auch wenn<br />
nicht alle Zwischenziele eingehalten<br />
werden konnten“, wie er mitteilte.<br />
Nach seinen Angaben ist auch die Finanzierung<br />
bis zur Eröffnung gesichert.<br />
Geld, das eigentlich für den<br />
Ausbau des Flughafens vorgesehen<br />
war, soll umgeschichtet werden und<br />
in die Fertigstellung fließen.<br />
Teurer wird der Lärmschutz für<br />
die Anwohner. Die Flughafengesellschaft<br />
muss nach einem Gerichtsurteil<br />
vom Sommer Schallschutz auch<br />
für Wohnküchen, niedrige Räume<br />
und Wintergärten finanzieren. Lütke<br />
Daldrup bezifferte die Mehrkosten<br />
nun auf etwa 25 Millionen Euro.<br />
In den vergangenen Wochen waren<br />
die Nachrichten über den Zustand<br />
der Dauerbaustelle nicht abgerissen.<br />
Nach Recherchen des RBB<br />
soll Lütke Daldrup angeregt haben,<br />
dass das Land Brandenburg die<br />
Kontrollauflagen in den Bauvorschriften<br />
ändern könnte. Dadurch<br />
würde die Überprüfung schneller<br />
gehen und die Mängelliste kleiner.<br />
Vergangene Woche wurde dann bekannt,<br />
dass mehrere Kabelschächte<br />
schon seit Jahren unter Wasser stehen.<br />
Die Panne wurde erst jetzt öffentlich.<br />
Sebastian Czaja, Fraktionsvorsitzender<br />
der <strong>Berliner</strong> FDP,sagte,<br />
dass der Flughafenchef die Öffentlichkeit<br />
belogen habe und die Wasserprobleme<br />
der Südbahn bereits<br />
seit 2012 hinreichend bekannt gewesen<br />
seien. (dpa, BLZ)<br />
NACHRICHTEN<br />
Lukrativer Job: Evers<br />
bleibt Sparkassen-Chef<br />
DerAufsichtsrat der <strong>Berliner</strong> Sparkasse<br />
und Landesbank Berlin AG hat<br />
in seiner Sitzung am Freitag Johannes<br />
Evers für weiterefünf Jahreals<br />
Vorstandsvorsitzenden der <strong>Berliner</strong><br />
Sparkasse bestätigt. Evers gehört<br />
dem Vorstand seit 2000 an, seit 2009<br />
als dessen Vorsitzender.Imvergangenen<br />
Jahr bezogEvers ein Gehalt<br />
von860 000 Euro.Die Verträge der<br />
Vorstände Tanja Müller-Ziegler und<br />
Hans Jürgen Kulartz wurden ebenfalls<br />
bis 2024 verlängert. (BLZ)<br />
Mieterverein: Verschärfung<br />
der Mietpreisbremse verpatzt<br />
Dievom Bundestag beschlossenen<br />
Verschärfungen bei der Mietpreisbremse<br />
bringen nach Ansicht des<br />
<strong>Berliner</strong> Mietervereins wenig. Geschäftsführer<br />
ReinerWild kritisierte<br />
am Freitag, dass weiterhin keine Strafen<br />
fürVermieter bei Missachtung der<br />
Mietpreisbremse vorgesehen seien.<br />
Ferner sei keineVerlängerung der<br />
Laufzeit des Gesetzes über 2020 hinaus<br />
beschlossen worden. (dpa)<br />
BVGtestet Kameras statt<br />
Spiegel an Straßenbahn<br />
<strong>Berliner</strong> Straßenbahnen könnten eines<br />
Tages ohne Außenspiegel unterwegs<br />
sein. DasUnternehmen testet<br />
vonSonnabend an, ob Außenkamerasdie<br />
Spiegel ersetzen können. Dazu<br />
fährtein Zugmit Kameras ein Jahr<br />
lang auf verschiedenen Linien durch<br />
die Stadt, kündigte die BVGamFreitag<br />
an.„Die Bilder sollen die Sicht des<br />
Fahrers erweitern, um einen besseren<br />
Überblick zu erhalten“, hieß es.Die<br />
Aufnahmen würden nicht gespeichert.<br />
ZurSicherheit behält der Testzug<br />
seine Außenspiegel. (dpa)<br />
Chanukka-Leuchter weist<br />
auf jüdisches Lichterfest hin<br />
Am Brandenburger Torist am Freitag<br />
ein großer Chanukka-Leuchter aufgestellt<br />
worden. Seine erste Kerze<br />
wirdamSonntag kein Geringerer als<br />
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier<br />
anzünden. Mitdem Anzünden<br />
der Kerzewirddas jüdische Lichterfest<br />
Chanukka eingeläutet. (BLZ)<br />
Zwei Rabbiner bei der Aufstellung des<br />
achtarmigen Leuchters DPA/WOLFGANG KUMM
14 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
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Berlin<br />
Sein oder nicht sein<br />
Das Monbijoutheater ist bekannt für seine Shakespeare-Aufführungen an der Spree. Jetzt fürchten die Schauspieler um ihre Bühne. Nachbarn stört der Betrieb<br />
VonStefan Strauß<br />
Geschichten in der Holzhütte: Das Monbijoutheater führtjetzt Märchen auf.<br />
SCHÖNBERGER<br />
Das Monbijoutheater in Mitte gehörtzuden<br />
bekanntesten Spielstätten<br />
der Stadt. Am Ufer der Spree,<br />
gegenüber der Museumsinsel, führt<br />
die freie Theatergruppe im Sommer<br />
Stücke von Shakespeare, Schiller<br />
und Goethe auf. Gäste sitzen an der<br />
Strandbar Mitte,die es seit 17 Jahren<br />
gibt und die die älteste Strandbar der<br />
Stadt ist. Abends tanzen dort Besucher<br />
unter freiem Himmel Tango,<br />
Walzer und Swing. UndimWinter lesen<br />
Schauspieler in zwei Märchenhütten<br />
Geschichten für Kinder und<br />
Erwachsene vor. 110 000 Besucher<br />
kommen jedes Jahr. Die TourismusagenturVisit<br />
Berlin empfiehlt Gästen<br />
der Stadt diese Sehenswürdigkeit.<br />
Doch jetzt fürchten die 80 Mitarbeiter<br />
des Theater-und Barbetriebes<br />
um ihre Existenz. Die neuen Nachbarn,<br />
die dieses Jahr in die lukrative<br />
Immobilie ForumMuseumsinsel gezogen<br />
sind, haben sich bei ihm<br />
mehrfach über die abendlichen Geräusche<br />
aus der Strandbar und von<br />
der Bühne beschwert.<br />
Vor vier Jahren hatte der bayerische<br />
Unternehmer Ernst Freiberger<br />
die denkmalgeschützten einstigen<br />
Charité-Gebäude und das Reichstelegrafenamt<br />
gekauft und den historischen<br />
Komplex für 300 Millionen<br />
Euro zum neuen Stadt- und Kunstquartier<br />
mit hochwertigen Wohnungen,<br />
Hotel, Gastronomie und Galerien.<br />
In diesem Jahr sind die ersten<br />
Bewohner eingezogen.<br />
Seitdem gibt es Ärger.Theater-Direktor<br />
Christian Schulz sagt, während<br />
es in den vergangenen zwei<br />
Jahrzehnten keine Probleme mit<br />
dem Lärmschutz gegeben habe, forderten<br />
die zugezogenen Bewohner<br />
nun eine „genaue Einhaltung“. Das<br />
heißt, um 22 Uhr muss Ruhe sein.<br />
Praktisch heißt das, die ersten Vorstellungen<br />
müssten 18.30 Uhrbeginnen,<br />
alle Aufführungen und Open-<br />
Air-Tanzabende müssten bis spätestens<br />
22 Uhr beendet sein, auch die<br />
Strandbar muss dann schließen.<br />
„Mit dieser Praxis steht die Existenz<br />
des Theaters auf dem Spiel“,<br />
sagt Christian Schulz. Denn durch<br />
den Verkauf von Getränken an der<br />
Barund durch den Imbiss finanziert<br />
das Theater einen Großteil seiner<br />
Kosten. Das Ensemble mit 18 engagierten<br />
Schauspielern bekommt<br />
keine staatliche Unterstützung. Für<br />
Christian Schulz ist der Konflikt mit<br />
den neuen Nachbarn ein typischer<br />
Fall von Vertreibung. „Nachdem die<br />
Gentrifizierung bereits das alternative<br />
Kulturhauses Tacheles und die<br />
renommierte Fotogalerie C/O aus<br />
Mitte verdrängt hat, fürchten auch<br />
wir um unser Bestehen“, sagt er.<br />
Vor 20 Jahren begann die freie<br />
Schauspielgruppe im Hof eines besetzten<br />
Hauses in der Schönhauser<br />
Allee in Prenzlauer Berg, Shakespeare-Stücke<br />
aufzuführen. Feuer<br />
brannte in einer Schale, die Zuschauer<br />
standen drumherum und<br />
tranken Bier.Das Haus wurde privatisiert,<br />
das Hexenkessel-Theater zog<br />
fortund suchte andereSpielorte.Seit<br />
2008 ist der Monbijoupark die feste<br />
Adresse. „Doch auch hier sind wir<br />
nur geduldet“, sagt Christian Schulz.<br />
„Von Jahr zu Jahr stellen wir neue Anträge.<br />
Wir können kein Gewohnheitsrecht<br />
durchsetzen.“ Wegen solcher<br />
Konflikte mit neuen Nachbarn<br />
mussten auch andereEinrichtungen<br />
schon ihre Spielstätten verlassen,<br />
etwa Clubs wie der Knaack und das<br />
Icon in Prenzlauer Berg.<br />
Christian Schulz will nun eine öffentliche<br />
Debatte führen, er sucht einen<br />
Kompromiss. „Der Monbijouparkist<br />
ein Park für die Menschen in<br />
Mitte.Erdient der Erholung und kulturellen<br />
Belebung. Es geht mal wieder<br />
um die Frage: Wem gehört<br />
Mitte?“<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 15 *<br />
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Berlin<br />
Lebenslange Haft für Stephanies Mörder<br />
Das Landgericht Gera verurteilt einen <strong>Berliner</strong> Lkw-Fahrer.Erhat die Zehnjährige 1991 missbraucht, betäubt und lebend von der Teufelstalbrücke gestoßen<br />
VonKatrin Bischoff<br />
Vor mehr als 27 Jahren starb<br />
die zehnjährige Stephanie<br />
Drews aus dem thüringischen<br />
Weimar. Das Mädchen<br />
war sexuell missbraucht und<br />
lebend von der Teufelstalbrücke<br />
48 Meter in die Tiefe gestoßen worden.<br />
Am Freitag wurde Stephanies<br />
Mörder, der 66-jährige Lkw-Fahrer<br />
Hans-Joachim G. aus Berlin, vom<br />
Landgericht Gera zu einer lebenslangen<br />
Freiheitsstrafe verurteilt.<br />
Eine besondere Schwere der Schuld<br />
stellte das Gericht nicht fest. DieTat<br />
sei nicht geplant gewesen, argumentierten<br />
die Richter.<br />
Mit seinem Urteil folgte die<br />
Schwurgerichtskammer um den<br />
Vorsitzenden Richter Uwe Tonndorf<br />
dem Antrag der Staatsanwaltschaft<br />
und der Nebenklage. „Die Verteidigung<br />
des Angeklagten hatte einen<br />
Freispruch gefordert“, sagte Gerichtssprecherin<br />
Silke Hollandmoritz<br />
der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. Alle zur Last<br />
gelegten Taten –außer Mord –seien<br />
verjährt gewesen. Und einen Mord<br />
habe man Hans-Joachim G. nicht<br />
nachweisen können, hatte die Verteidigung<br />
argumentiert.<br />
Stephanie Drews war ihrem Mörder<br />
am 24. August 1991 begegnet.<br />
Das Kind spielte an jenem Sonnabend<br />
in den Sommerferien nach<br />
dem Mittagessen mit seinen beiden<br />
jüngeren Geschwistern und einer<br />
Freundin im Goethepark inWeimar.<br />
Dabei wurde sie von dem Angeklagten<br />
beobachtet und unter dem Vorwand,<br />
sie möge ihm für 50 Mark den<br />
Wegzum Schloss Belvedere zeigen,<br />
ins Auto gelockt. Laut Gericht wurde<br />
Stephanie missbraucht und fing<br />
dann im Auto des Angeklagten an zu<br />
weinen. Hans-Joachim G. fühlte sich<br />
dadurch genervt und wollte das Kind<br />
loswerden. Deswegen verabreichte<br />
er Stephanie die Beruhigungstabletten<br />
Diazepam und Diphenhydramin,<br />
wie es im Urteil heißt. Weil er<br />
davon ausging, dass die Tabletten<br />
tödlich wirken würden, stieß er das<br />
Kind vonder Brücke.<br />
Bis2013 im Maßregelvollzug<br />
Dass der Mord an Stephanie doch<br />
noch gesühnt werden konnte,ist der<br />
Arbeit der Sonderkommission Altfälle<br />
der thüringischen Landespolizei<br />
zuverdanken, die im November<br />
2016 gegründet worden war. Die Ermittler<br />
hatten noch einmal alle Ermittlungsakten<br />
dreier ungelöster<br />
Kindesmorde aus der Region akribisch<br />
durchforstet. Letztlich stand<br />
im Fall Stephanie Drews der Name<br />
des mehrfach wegen Kindesmissbrauchs<br />
vorbestraften Hans-Joachim<br />
G. ganz oben auf der Liste.<br />
Der Lkw-Fahrer war bereits 1987<br />
wegen sexuellen Missbrauchs von<br />
Kindern verurteilt worden. 1994<br />
hatte er erneut mehrfach Kinder angesprochen,<br />
sie in sein Auto gelockt,<br />
sie missbraucht und später zurückgebracht.<br />
Für diese Taten war er 1996<br />
vom Landgericht Gera zu sechseinhalb<br />
Jahren Haft verurteilt worden.<br />
Nach der Verbüßung der Freiheitsstrafe<br />
kam G. in den Maßregelvollzug,<br />
aus dem er 2013 entlassen<br />
wurde. Zudem stammte er aus Weimar<br />
und war erst kurznach der Wiedervereinigung<br />
nach Berlin gezogen.<br />
Ende Februar fuhren die Thüringer<br />
Ermittler nach Berlin. Eineinhalb<br />
Wochen observierten sie den Tatverdächtigen,<br />
der in einer Zwei-Zimmer-<br />
Wohnung in Reinickendorflebte und<br />
noch immer als Lkw-Fahrer in ganz<br />
Deutschland unterwegs war.<br />
Am 4. März dieses Jahres rückte<br />
das SEK aus Jena an. Hans-Joachim<br />
G. wurde festgenommen. Bei seiner<br />
Vernehmung durch die Polizei gab er<br />
zu, die Schülerin von der Brücke gestoßen<br />
zu haben. Im Prozess widerrief<br />
er dieses Geständnis.Erhabe die<br />
Angaben unter starken Schmerzen<br />
abgegeben, behauptete er. Der Angeklagte<br />
gab lediglich zu, sich an Stephanie<br />
vergangen und ihr Beruhigungstabletten<br />
gegeben zu haben.<br />
Dann aber,soerzählte er vorGericht,<br />
habe er das Mädchen lediglich<br />
auf der Teufelstalbrücke abgesetzt.<br />
Als er noch einmal vorbeischaute,<br />
sei Stephanie verschwunden<br />
gewesen – offenbar selbst in<br />
den Todgestürzt.<br />
Diese Angaben wurden jedoch<br />
von Gutachtern widerlegt. Die Leiche<br />
des Kindes war acht Meter von<br />
der Brücke entfernt gefunden worden,<br />
was eindeutig dafür spreche,<br />
dass Stephanie nicht gefallen, sondernkräftig<br />
gestoßen worden sei.<br />
Nach Angaben der Gerichtssprecherin<br />
kann Hans-Joachim G. nicht<br />
erst nach 15 Jahren Haft einen Antrag<br />
auf vorzeitige Entlassung aus<br />
dem Strafvollzug stellen, sondern<br />
bereits 39 Monate zuvor. Drei Jahre<br />
und drei Monate gelten bereits als<br />
verbüßt. Der Angeklagte war nach<br />
der Ermordung Stephanies wegen<br />
Kindesmissbrauchs verurteilt worden.<br />
Damals wäre–soder Mord mitverhandelt<br />
worden wäre –eine Gesamtfreiheitsstrafe<br />
gebildet worden.<br />
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16 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>, 1./2. Dezember 2018<br />
TRAUERANZEIGEN<br />
wir trauern um<br />
und meine Seele Spannte weit ihre Flügel auS,<br />
Flog durch die Stillen lande,<br />
alS Flöge Sie nach hauS.<br />
dagmar angela Just<br />
12.09. 1940 – 16.11.2018<br />
hartwig just<br />
malte Just mit Familie<br />
christa célestin<br />
alle Verwandten<br />
Freundinnen +Freunde<br />
die trauerfeier findet am montag, dem 10. dezember 2018, um11.00 uhr<br />
in der Kapelle des dorotheenstädtischen Friedhofs inBerlin,<br />
chausseestraße 126, 10115 Berlin statt.<br />
ln tiefer Trauer nehmen wir Abschied von<br />
Heike Zeisig<br />
*08.11.1963 †23.11.2018<br />
Mitglied im Geschäftsführenden Landesvorstand der Gewerkschaft<br />
Erziehung und Wissenschaft im Landesverband Berlin.<br />
Wir verlieren mit ihr eine sehr geschätzte Kollegin, die sich über 25 Jahre<br />
aktiv für die Interessen der Pädagog*innen eingesetzt hat.<br />
Wir behalten sie in bleibender Erinnerung.<br />
GEW BERLIN<br />
Doreen Siebernik, Tom Erdmann, Udo Mertens, Udo Jeschal<br />
Der Nachteil des Himmels besteht<br />
darin, dass man die gewohnte<br />
Gesellschaft vermissen wird.<br />
Mark Twain<br />
Irene Schenk<br />
*25.08.1935 †20.11.2018<br />
In tiefer Trauer,<br />
in Liebe und Dankbarkeit<br />
nehmen Abschied für immer<br />
Dr. Gustav Schenk<br />
und die ganze Familie<br />
Die Urnenbeisetzung findet<br />
im engsten Familienkreise statt.<br />
In Liebe und Dankbarkeit nehmen<br />
wir Abschied von unserem lieben Vater,<br />
Schwiegervater, Opa und Uropa<br />
Helmut Haike<br />
*26. November 1919<br />
†22. Oktober 2018<br />
In stiller Trauer<br />
Ingrid und Heinz Sachse<br />
Helmut und Doris Haike<br />
Katja und Manuel Gluske mit Fabian<br />
sowie Freunde und Bekannte<br />
Die Trauerfeier mit anschließender<br />
Urnenbeisetzung findet am<br />
11. Dezember 2018, um 12.00 Uhr auf<br />
dem Friedhof Berlin-Biesdorf statt.<br />
Wir nahmen Abschied von<br />
Prof. em. Dr. habil<br />
Heinrich Strehle<br />
1924 – 2018<br />
In tiefer Dankbarkeit trauern<br />
die Familie und Freunde<br />
Berlin, im Dezember 2018<br />
„Voraussetzung für lebendiges Theater ist ein gewisser Überschuß<br />
an krimineller Energie“ Heiner Müller<br />
In tiefem Schmerz nehmen wir Abschied von unserer Mutter, Oma, Kollegin<br />
und Freundin<br />
Karin Spaeth<br />
Juristin<br />
20. April 1939 –17. November 2018<br />
Deine Willensstärke und Klarheit wird uns immer Vorbild sein.<br />
Wir werden uns in großer Dankbarkeit an Dich erinnern.<br />
Tatjana und Axel Mischke<br />
Thilo und Anja, Bertram und Katrin<br />
Ruprecht<br />
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Freitag,<br />
dem 14. Dezember 2018, um 13.00 Uhr auf dem Georgen-Parochial-Friedhof 2,<br />
Landsberger Allee 48 oder Friedenstraße 80 (rote Kapelle), in 10249 Berlin statt.<br />
Von Blumen bitten wir freundlichst abzusehen, Karin hätte eine Spende an Cuba Si gewollt.<br />
Behaltet mich soinErinnerung, wie ich inden<br />
schönsten Stunden, mit Euch beisammen war.<br />
Marlene Zimmermann<br />
geb. Pospischil<br />
geb. 27.07.1939 gest. 14.11.2018<br />
In Liebe<br />
Dr. Heinz Zimmermann<br />
Frank, Holly, Juliana, Sophie, Amelia und Robert<br />
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Mittwoch,<br />
den 12. Dezember um 10 Uhr auf dem Ev. Friedhof Köpenick Rudower<br />
Straße 23 in 12557 Berlin statt.<br />
Todduwirst meine letzte Liebe sein<br />
ich werde mich dir ohne Zögern schenken<br />
in deinem Arm werd ich geborgen sein<br />
und Liebe nichts als Liebe denken<br />
Otto Stark<br />
*02.04.1922 † 28.11.2018<br />
Wien<br />
Berlin<br />
Es war schön mit dir...<br />
Myriam &Alexander mit<br />
Klara, Karl und Jacob<br />
Kondolenzanschrift: ESF-Bestattungen und Trauerhilfe, Koppenstraße 27, 10243 Berlin<br />
Wir verabschieden uns von<br />
OTTO STARK<br />
02.04.1922 –29.11.2018<br />
dem begnadeten Komödianten aus Wien,<br />
unserem Schauspiel-Kollegen und<br />
langjährigen Direktor (1968-1990).<br />
Das Ensemble des Kabarett-Theater DISTEL<br />
Kurz nach Vollendung seines 82. Lebensjahres ist mein lieber Mann,<br />
unser lieber Vater, Schwiegervater, Opa und Uropa<br />
Fritz Lachmund<br />
*5.10. 1936 †31. 10. 2018<br />
eingeschlafen.<br />
In Liebe<br />
Marlies Lachmund<br />
Dr. Uwe Lachmund und Yvonne<br />
Grit Lachmund-Stempel und Hans<br />
die Enkel Alexander, Börge, Carla, Hans-Christian<br />
und Nadja Lachmund mit Matthias<br />
und den Urenkeln Anouk, Juri und Luca<br />
Die Urnenbeisetzung hat im engsten Familienkreis<br />
auf dem Friedhof Karlshorst bereits stattgefunden.<br />
Traurig nehmen wir Abschied von<br />
Hermann Kähler<br />
Prof. Dr. phil.<br />
*29.05.1930 †22.11.2018<br />
Journalist, Literaturkritiker und Essayist<br />
In Liebe<br />
Ruth Kähler<br />
Robert Kähler und Familie<br />
In Trauer nehmen wir Abschied von<br />
Frau<br />
Birgit Büttner<br />
*27. Februar 1961 †2.November 2018<br />
Frau Büttner gehörte der Verwaltung des Deutschen Bundestages<br />
seit dem 16. August 2002 an und war im Referat ZT 4–Zentrale<br />
Assistenzdienste –als Mitarbeiterin im Botendienst tätig.<br />
Mit ihr verlieren wir eine weit über das Referat hinaus anerkannte<br />
Kollegin, die ihre Aufgaben mit großer Sorgfalt und Freude erfüllt hat.<br />
Besonders geschätzt haben wir ihre offene und herzliche<br />
Art, ihre Hilfsbereitschaft und ihren Humor.<br />
In ihrem Kollegenkreis wird sie schmerzlich vermisst.<br />
Wir werden die Verstorbene und ihre Verdienste in dankbarer<br />
Erinnerung behalten und ihr ein ehrendes Andenken bewahren.<br />
Der Direktor<br />
beim Deutschen Bundestag<br />
Staatssekretär<br />
Prof. Dr. Risse<br />
Der Personalrat<br />
Vorsitzender<br />
Mesters<br />
Hilfsbereitschaft, Zuverlässigkeit und Fleiß,<br />
das warder Inhalt ihres Lebens.<br />
Ursula Reuter<br />
geb. Reißmann<br />
*28. 10. 1925 †11. 11. 2018<br />
hat wenige Tage nach ihrem 93. Geburtstag<br />
die Augen für immer geschlossen.<br />
Wirverneigen uns in Dankbarkeit<br />
vordiesem ganz besonderen Menschen.<br />
In tiefer Trauer und im Namen aller Angehörigen<br />
Siegfried Reuter, Gabriele Schaul geb. Reuter<br />
Cornelia Stettiner geb. Reuter<br />
Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.<br />
Behaltet mich so in Erinnerung,<br />
wieich in denschönsten Stunden,<br />
mitEuchbeisammen war.<br />
Dipl.-Ing. oec.<br />
Manfred<br />
Pagel<br />
*25. 01. 1929 †22.11.2018<br />
In Liebe<br />
Helga Midtelstorf<br />
Jana undMichelleZierath<br />
im Namenaller Angehörigen<br />
DiefeierlicheUrnenbeisetzung findet<br />
stattamMittwoch, dem19.12.2018<br />
um 12.00Uhr aufdem Georgen-<br />
ParochialIIFriedhof, Eingang<br />
Friedenstr.81, 10249Berlin.<br />
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Berlin/Brandenburg<br />
Vorsicht vor<br />
Trickdieben<br />
zur Adventszeit<br />
Der Fall einer Seniorin zeigt,<br />
wie die Banden vorgehen<br />
VonAlexander Schmalz<br />
Esist wie jedes Jahr: Die Polizei<br />
warnt in der Adventszeit vor<br />
Trickdieben. Alleinstehende Senioren<br />
seien neben Besuchern von<br />
Weihnachtsmärkten besonders betroffen,<br />
heißt es.Die Täter und Täterinnen<br />
geben sich vermehrt als Paketboten<br />
aus oder erfinden weitere<br />
Legenden, um in die Wohnungen<br />
betagter Menschen zu gelangen.<br />
Der Fall einer 76-jährigen Neuköllnerin<br />
ist ein exemplarisches<br />
Beispiel dafür, mit welchen Methoden<br />
vor allem osteuropäische Banden<br />
vorgehen. Karin P. war am<br />
Dienstagnachmittag in ihrem<br />
Wohnhaus am Bruno-Taut-Ring<br />
von einer unbekannten Frau angesprochen<br />
worden. Wie die Polizei<br />
bestätigte, hatte die Täterin gleich<br />
mehrere schauspielerische Maschen<br />
angewandt.<br />
Es begann im Hausflur. Karin P.<br />
stand mit ihrem Einkaufsroller vor<br />
den Briefkästen im Erdgeschoss.<br />
Die etwa 30 bis 40 Jahre alte Unbekannte<br />
nutzte die Gelegenheit, um<br />
ins Haus zu kommen. Sofort habe<br />
sie sich den Einkaufsroller gegriffen<br />
und gefragt, ob sie die Tasche in ihre<br />
Wohnungen tragen könne.<br />
Ermittler sprechen hier vom Taschenträger-Trick.<br />
„Die Verdächtige<br />
wollte Hilfsbereitschaft vortäuschen“,<br />
heißt es<br />
vom Präventionsteam<br />
für Seniorensicherheit<br />
der <strong>Berliner</strong> Polizei.<br />
Die Mieterin<br />
fühlte sich<br />
zwar überrumpelt,<br />
aber die<br />
Karin P. bekam verdächtigen<br />
Besuch. partout nicht<br />
Unbekannte ließ<br />
von ihrem Vorhaben<br />
ab –bis beide vor der Wohnungstür<br />
im zweiten Obergeschoss<br />
standen.<br />
Karin P.öffnete diese allerdings<br />
erst, als die Frau mit dem Vorwand,<br />
einen Nachbarn der Rentnerin zu<br />
besuchen, weiterging. Sie erinnerte<br />
sich an den Rat der Polizei, Fremde<br />
niemals in die Wohnung zu lassen.<br />
„Ein paar Minuten danach klingelte<br />
die Frau an meiner Wohnungstür<br />
und fragte, ob ich eine<br />
Tüte für ihr Paket hätte. Das wollte<br />
sie meinem Nachbarn geben“, so<br />
die 76-Jährige. Der sei angeblich<br />
nicht zu Hause.Karin P. schloss die<br />
Tür und holte eine Tüte. Auf die<br />
Frage nach der Tüte folgte die<br />
Bitte, einen Zettel zu bekommen,<br />
um eine Nachricht für den Nachbarn<br />
zu hinterlassen. Anschließend<br />
wollte die fremde Frau einen<br />
Stift.<br />
Da die Rentnerin auch dieses<br />
Mal die Haustür schloss, fragte die<br />
Frau nun, ob sie die Toilette benutzenkönne.Karin<br />
P. hatte das Schauspiel<br />
durchschaut und rief, dass sie<br />
verschwinden solle. Die mutmaßliche<br />
Trickdiebin folgte der Anweisung<br />
–wohl auch aus Angst, ein anderer<br />
im Haus könnte etwas gehört<br />
haben.<br />
Dieser Einzelfall ist nur ein Beispiel<br />
von vielen. Die Täter geben<br />
auch vor, Polizisten oder Mitarbeiter<br />
von Kirchen, Krankenkassen<br />
oder Rentenversicherungen zu sein.<br />
Andere täuschen eine Notlage vor.<br />
Sie meinen dann, dringend telefonieren<br />
zu müssen.<br />
Was den Trickdiebstahl in Wohnungen<br />
betrifft, konnte die <strong>Berliner</strong><br />
Polizei im vergangenen Jahr 86 Tatverdächtige<br />
ermitteln, davon 33<br />
weibliche.„Bei den ermittelten Verdächtigen<br />
handelt es sich überwiegend<br />
um Angehörige der Volksgruppe<br />
der Sinti und Roma“, heißt<br />
es in der Kriminalstatistik 2017.<br />
Diese Familienclans leben mittlerweile<br />
seit Jahren in Deutschland<br />
und besitzen größtenteils die deutsche<br />
Staatsangehörigkeit.<br />
ERIC RICHARD<br />
Glückliche Kinderaugen: Mariella Kehlberg aus Dresden kommt immer mit ihren Großelternzu„Karls“. Diesmal gefällt ihr besondersdie Kutsche mit den Einhörnern.<br />
Viel mehr als Erdbeeren<br />
WieKarls Erlebnisdorf vor den Toren Berlins in die Oberliga der deutschen Freizeitparks aufsteigen will<br />
VonJens Blankennagel, Elstal<br />
Esregnet –das sind nicht gerade<br />
die besten Bedingungen<br />
für einen Freizeitpark,<br />
dessen Hauptattraktionen<br />
unter freiem Himmel stehen. Trotzdem<br />
stehen am Freitag bereits am<br />
Vormittag etwa 300 Autos auf den<br />
Parkplätzen vonKarls Erlebnishof in<br />
der Nähe vonElstal (Havelland).<br />
Karls Erlebnishof ist so etwas wie<br />
der wahr gewordene Kindertraum<br />
für Erdbeerfans. Die Betreiberfamilie<br />
sind ursprünglich Bauernund haben<br />
1993 zuerst in Rövershagen bei<br />
Rostock einen Erdbeerhof eröffnet.<br />
Dort gab es bald mehr als Beeren,<br />
Kaffee und Kuchen. Karls Prinzip<br />
ging schnell über das hinaus, was<br />
sonst bei Tausenden Bauerhöfen<br />
bundesweit üblich ist, wenn die ihre<br />
Beeren oder ihren Spargel als Direktvermarkter<br />
auf dem eigenen Hofverkaufen<br />
und dazu ein Hofrestaurant<br />
betreiben und vielleicht einen Streichelzoo<br />
und einen Spielplatz.<br />
Immer eine Nummer größer<br />
Bei„Karls“ ist das grundsätzlich eine<br />
Nummer größer. Besonders an dem<br />
Standort westlich von Berlin, den es<br />
nun seit 2014 gibt.„Wir haben hier in<br />
Elstal in den vergangenen Jahren 35<br />
Millionen Euro investiert“, sagt Robert<br />
Dahl, der Chef des Familienbetriebes,der<br />
sich gernals Zirkusdirektor<br />
bezeichnet. „Wir haben hier am<br />
Standort 200 Mitarbeiter ganzjährig<br />
und etwa eine Million Besucher.“<br />
Die Attraktionen sind natürlich<br />
da, damit die Leute möglichst lange<br />
bleiben, Spaß haben und Geld ausgeben.<br />
So gibt es in Elstal die beliebte<br />
Rutschbahn, von der die Kinder aus<br />
zwölf Metern Höhe auf Kartoffelsäcken<br />
in die Tiefe sausen; es gibt<br />
Hüpflandschaften, einen Wasserspielplatz,<br />
eine Achterbahn, eine<br />
Riesenschaukel, ein Klettersilo, eine<br />
Go-Kart-Bahn. Auf Schienen fahren<br />
Traktoren durch die Landschaft. Insgesamt<br />
sind es 39 Attraktionen.<br />
Auf dem Hof werden auch noch<br />
all die Dinge verkauft, die in den Manufakturen<br />
vor<br />
Ort hergestellt<br />
werden: die Erdbeermarmelade,<br />
das Eis, der Kuchen,<br />
die Gum-<br />
Tropicals Islands: In der Halle bei Krausnick (Dahme–Spreewald)<br />
ist es immer etwa 26 Grad warm, damit die Gäste das Gefühl<br />
haben, tatsächlich in einer tropischen Freizeitwelt zu sein.<br />
Es gibt zwei große Badelandschaften in der Halle –die einst errichtet<br />
wurde, um Luftschiffe zu bauen. Dazu ein sehr großes<br />
Sauna-Areal und eine Badelandschaft außerhalb –mit Europas<br />
längster Rutsche. Außerdem stehen rings um die Halle viele gut<br />
eingerichtete Bungalows. Dazu werden Hotels gebaut. Die<br />
Gäste sollen dortwohnen und vondortauch nach Berlin fahren.<br />
A10<br />
Ausfahrt<br />
Berlin-Spandau<br />
Designer<br />
Outlet<br />
Berlin<br />
mibeeren, die<br />
Chips und das<br />
Essen in den Restaurants.<br />
Das funktioniertimSommer<br />
Wildgehege<br />
ganz prächtig, Sielmann-<br />
Stiftung<br />
denn die Familie<br />
Dahl hat neben<br />
Elstal nur Standorte<br />
in klassischen<br />
Touristengebieten. Vier Erlebnisdörfer<br />
stehen an der Ostseeküste:<br />
bei Rostock, auf Rügen, auf Usedom<br />
und bei Lübeck.<br />
Aber das Prinzip ist, dass bei<br />
„Karls“ an 365 Tagen im Jahr von9bis<br />
18 Uhrgeöffnet ist. An diesem regnerischen<br />
Freitag ist es in Elstal nur<br />
knapp über null Grad, und die Kartoffelrutschbahn<br />
–ander die Kinder im<br />
Sommer in sehr langen Schlangen<br />
anstehen –ist nass und kinderleer.<br />
Trotzdem ist die riesengroße<br />
Scheune mit der größten Kaffeekannensammlung<br />
der Welt schon ganz<br />
gut gefüllt. „Ich war zuerst ein Eisessen,<br />
wie immer “, sagt die vierjährige<br />
Mariella Kehlbergaus Dresden. „Das<br />
TROPICAL ISLANDS<br />
schmeckt so schön nach Erdbeeren.“<br />
Das blonde Mädchen freut<br />
sich, mal wieder hier zu seien. „Das<br />
machen wir immer so, wenn wir zu<br />
Oma und Oma nach Berlin fahren“,<br />
erzählt ihre Mutter. Und Mariella<br />
sagt, dass sie schon acht Mal hier<br />
war,dass sie sich soeben ganz genau<br />
angeschaut hat, wie Gummibärchen<br />
hergestellt werden. Diese Manufaktur<br />
ist die neue<br />
Attraktion, mit<br />
Elstal<br />
Elstal<br />
<strong>Berliner</strong> Chaussee<br />
<strong>Berliner</strong> Chaussee<br />
B5<br />
500 m Karls Erlebnisdorf<br />
DIE KONKURRENZ<br />
BLZ/ISABELLA GALANTY<br />
der an diesem<br />
Sonnabend die<br />
Wintersaison eröffnet<br />
wird.„Und<br />
jetzt gehe ich in<br />
die Eiswelt“, sagt<br />
Mariella.<br />
Dort stehen<br />
Eis-Skulpturen<br />
in einer großen<br />
Halle: riesige<br />
Schnecken, Prinzessinnenkutschen<br />
und viele<br />
Märchenmotive,<br />
aber auch ein Traktor in Originalgröße,<br />
bei dem das Eis mit Lebensmittelfarbe<br />
rot gefärbt wurde. Mariella<br />
bleibt –trotz der Kälte vonminus<br />
zehn Grad –immer wieder stehen<br />
und staunt. „Am besten ist die Eis-<br />
Kutsche mit dem Einhorn“, sagt sie.<br />
„Es wurden 300 Tonnen Eis verbaut“,<br />
erzählt Ottmar Schiffer-Belz,<br />
der die Eis-Shows seit Jahren organisiert.<br />
Alle Kunstwerke seien inspiriert<br />
vom Film „Alice im Wunderland“.„Dieses<br />
Malwaren 24 Künstler<br />
aus zwölf Ländern dabei. Darunter<br />
auch Weltmeister in ihrer Kunst.“<br />
DasPrinzip ihrer ländlichen Freizeitparks<br />
wollen die Betreiber weiter<br />
perfektionieren. Derzeit wird auf<br />
Spargelhof Klaistow: Der größte Hof im größten zusammenhängenden<br />
deutschen Spargelanbaugebiet ist in Klaistow, einem<br />
Dörfchen in der Nähe vonBrandenburgs Spargelhauptstadt<br />
Beelitz. Der Hof in Klaistow, auch benannt nach den BesitzernBuschmann<br />
&Winkelmann, ist Vorreiter bei der Direktvermarktung:<br />
Es wird nicht nur alles um den Spargel angeboten<br />
und ein Restaurant betrieben. Angebaut werden auch Erdbeeren,<br />
Heidelbeeren, Kürbisse. Es gibt auch einen großen Kletterpark<br />
–alles um die achtwöchigeSpargelsaison zu verlängern.<br />
SPARGELHOF KLAISTOW<br />
SABINE GUDATH<br />
dem Nachbargelände –wodie Kasernen<br />
der 1994 abgerückten russischen<br />
Armee zerfallen –ein Feriendorf<br />
mit Bungalows und Hotels gebaut.<br />
„Dort investieren wir acht Millionen<br />
Euro“, sagt RobertDahl.<br />
DieStandortwahl der Betreiber ist<br />
clever. Denn Berlin hat keinen Prater<br />
wie Wien. Unddie gesamte Region ist<br />
–wenn es umVergnügungsparks geht<br />
–noch immer eine recht weiße Karte.<br />
Das ist eine Folge der deutschen Teilung,<br />
alsWest-Berlin und das Umland<br />
getrennt waren. Und auch der Ost-<br />
<strong>Berliner</strong> Freizeitpark imPlänterwald<br />
ist seit 2001 eine Landschaft mit zerfallenen<br />
Karussells.<br />
Wenig Konkurrenz im Osten<br />
Und so sind die größten Freizeitparks<br />
der Bundesrepublik sehr weit<br />
weg inder westdeutschen Provinz:<br />
der Europapark Rust (Baden-Württemberg),<br />
das Phantasialand in<br />
Brühl (Nordrhein-Westfalen), das<br />
Legoland in Günzburg(Bayern).<br />
In Ostdeutschland gibt es neben<br />
Karls eigenen Höfen eigentlich nur<br />
zwei ernsthafte Konkurrenten: die<br />
tropische Erlebniswelt Tropical Islands<br />
nördlich des Spreewaldes. Sie<br />
befindet sich in der weltgrößten<br />
Halle,inder ursprünglich Luftschiffe<br />
gebaut werden sollten. Dann gibt es<br />
noch einen klassischen Freizeitpark<br />
namens Belantis bei Leipzig, der früher<br />
–weil es sonst nichts anderes gab<br />
– mit dem Spruch geworben hat:<br />
„Berlins neuer Freizeitpark“.<br />
Die Ausgangsbedingungen für<br />
Karls Erlebnisdorfsind also gut. „Wir<br />
haben hier vor den Toren von Berlin<br />
noch viel vor“, sagt Roland Dahl.<br />
„Wir wollen in die erste Liga der Freizeitparks<br />
aufsteigen.“<br />
Belantis: Der Freizeitpark befindet sich südlich vonLeipzig und<br />
ist vonder Autobahn A38aus zu sehen. Die Betreiber sorgten<br />
für Aufsehen, als sie im Sommer 2017 überall in der deutschen<br />
Hauptstadt große Werbeflächen mieteten und mit dem Spruch<br />
„Berlins neuer Freizeitpark“ warben. Das war im doppelten<br />
Sinne falsch, denn der 60 Millionen Euro teure Freizeitpark mit<br />
seinen 60 Attraktionen und acht Themenwelten ist nicht neu,<br />
sondernwurde bereits 2003 eröffnet, und er befindet sich eben<br />
nicht in Berlin, sonderngenau 160 Kilometer Luftlinie südlich.<br />
BELANTIS<br />
POLIZEIREPORT<br />
Polizisten verletzt.<br />
Beieiner Verfolgungsjagd sind in der<br />
Nacht zum Freitag mehrerePolizisten<br />
verletzt worden. Ein30-Jähriger<br />
rammte mit seinem Auto zunächst<br />
einen Einsatzwagen, um einer Verkehrskontrolle<br />
in Gesundbrunnen<br />
zu entgehen. DieFlucht sollte mit einer<br />
Sperrung der Stadtautobahn auf<br />
Höhe des S-Bahnhofs Bundesplatz<br />
beendet werden, doch der Fahrer<br />
konnte fliehen. DieBeamten zogen<br />
den 30-Jährigen mit Gewalt aus einem<br />
Versteck unter einem abgestellten<br />
Anhänger in der Bundesallee in<br />
Friedenau hervor. Dabei wehrte er<br />
sich laut Polizei heftig. Drei Polizisten<br />
mussten ihren Dienst beenden,<br />
zur Artihrer Verletzungen machte<br />
die Behörde keine Angaben.<br />
Straßenbahn erfasst Fußgänger.<br />
Ein67-Jähriger ist in Hohenschönhausen<br />
voneiner Straßenbahn erfasst<br />
und verletzt worden. Er habe am<br />
frühen Freitagabend unachtsam die<br />
Schienen überquert, sagte ein Polizeisprecher.Laut<br />
Feuerwehr waren<br />
25 Kräfte im Einsatz, um denVerunglückten<br />
an der Haltestelle Prerower<br />
Platz zu befreien. Er soll sich eine<br />
Platzwunde am Kopf zugezogen haben.<br />
Details über weitereVerletzungen<br />
und deren Schwerewaren unklar.<br />
Banküberfall in der Friedrichstraße.<br />
Unbekannte haben in Mitte eine<br />
Bank überfallen. Drei Männer seien<br />
auf der Flucht, sagte ein Polizeisprecher<br />
am Freitagabend. DerÜberfall<br />
ereignete sich in einer Filiale in der<br />
Friedrichstraße.ZurVorgehensweise<br />
der Täter und einer möglichen Beute<br />
war zunächst nichts bekannt.<br />
Zusammenstoß mit Polizeiauto.<br />
Beim Zusammenprall mit einem Zivilwagen<br />
der Polizei ist am Donnerstagmittag<br />
ein 43 Jahrealter Audi-<br />
Fahrer in Prenzlauer Berg schwer<br />
verletzt worden. Er war auf der Gotlandstraße<br />
unterwegs,als ihm das<br />
Polizeiauto mit eingeschaltetem<br />
Blaulicht und Martinshornentgegenkam.<br />
DerAudi-Fahrer konnte<br />
nicht mehr ausweichen, sodass es<br />
zum Unfall kam. DerFahrer kam in<br />
ein Krankenhaus.Die beiden Beamten<br />
wurden leicht verletzt.<br />
Die Reste eines BerlKönigs nach dem Unfall<br />
auf der Torstraße in Mitte. DIDAY MEDIA<br />
Unfall mit Ruf-Bus.<br />
EinBVG-Rufbus BerlKönig ist in der<br />
Nacht zum Freitag auf der Torstraße<br />
in Mitte gegen einen Transporter geprallt.<br />
Dabei wurden zwei Insassen<br />
des Transporters sowie der Fahrer<br />
des Lieferwagens verletzt. DerRufbus<br />
war aus bislang ungeklärter Ursache<br />
gegen den geparkten Lieferwagen<br />
geprallt. Dabei geriet der Fahrer,<br />
der Warenauslud, zwischen die<br />
Fahrzeuge.Den neuen Rufbus-<br />
Dienst BerlKönig gibt es seit September<br />
in der östlichen Innenstadt. Das<br />
System bündelt passende Anfragen<br />
zu einer Fahrgemeinschaft.<br />
Feuer an Tankstelle verhindert.<br />
Mitarbeiter einer Tankstelle haben in<br />
der RathenowerStraße in Moabit einen<br />
Brand verhindert. Ein46-Jähriger<br />
hatte gegen 2.20 Uhrversucht, neben<br />
den Zapfsäulen ein Feuer zu entfachen,<br />
indem er eine Feuerzeugflamme<br />
gegen eine geöffnete Benzinflasche<br />
hielt. DenMitarbeiternder<br />
Tankstelle gelang es,dem Mann das<br />
Feuerzeug aus der Hand zu treten,<br />
bevor er flüchtete.Polizisten stellten<br />
ihn kurzdarauf. Zuvorsoll sich der alkoholisierte<br />
Mann mit einem Kunden<br />
gestritten haben. (ls., dpa)
18 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
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Leserbriefe<br />
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Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />
ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />
beantworten oder abzudrucken.<br />
Die Redaktion behält sich das Recht<br />
sinnwahrender Kürzungen vor.<br />
Geht doch selbst in die<br />
Politik, werdet aktiv<br />
Facebook: „Hassmails an Abgeordnete:<br />
Wünsche dir und deiner Türkenfamilie<br />
die Pest an den Hals“ von Tanja<br />
Brandes<br />
(28. November)<br />
Niemand verdient so ein Verhalten!<br />
Regina Laleike<br />
Selbst politisch relative Unfähigkeit<br />
und irrwitzige Ideologien wären kein<br />
Grund, ausfallend zu werden!<br />
Heinz Schachtner<br />
Geht doch selbst in die Politik. Selber<br />
besser machen, wenn ihr meint, dass<br />
es so nicht gut ist.<br />
Sabrina Cordova<br />
Mankann ja Leute nicht mögen, und<br />
ihre politische Ansicht so ganz und<br />
gar nicht teilen. Aber diese Verbalergüsse<br />
sind weit entfernt von dem,<br />
was man in einem aufgeklärten, modernen<br />
und gebildeten Staat für<br />
selbstverständlich halten sollte.<br />
Franziska Holze<br />
Wenn man diese Hass-Mails liest, erkennt<br />
man sofort an Rechtschreibung<br />
und Ausdruck, dass die Verfasser<br />
nicht die hellsten Leuchten sind.<br />
Das entschuldigt nichts, macht es<br />
aber eventuell erträglicher für die<br />
betroffenen Politiker.<br />
Siri Sieber<br />
Ohne Bipole gäbe es keinen<br />
Weiterbestand der Natur<br />
Die Entwicklung in der Natur<br />
(Grundlage unseres Lebens) wird<br />
durch die Bipole bestimmt. Ohne<br />
männlich und weiblich, ohne plus<br />
und minus gäbe es keinen Weiterbestand<br />
der Natur. Selbstverständlich<br />
gibt es in Natur und Gesellschaft immer<br />
Varietäten, die zu beachten und<br />
zu achten sind. Aber was heute an<br />
Ausuferungen dank Gender geschieht,<br />
ist der blanke Wahnsinn.<br />
Das fängt bei hirnrissigen Anredeund<br />
Schreibweisen an und geht bis<br />
zu Diskriminierungen von wunderbaren<br />
Gedichten.<br />
Dr.W.Wicke, per E-Mail<br />
Schülerinnen und Schüler an der Polizeiakademie in Berlin<br />
Unmöglich, dass Polizeischüler Nachhilfe benötigen<br />
Berlin: „Polizeischüler sollen mehr Deutsch lernen“ (27. November)<br />
Es fängt doch schon damit an, diese Schule „Akademie“ zu nennen! An<br />
einer Akademie werden Akademiker weiter gebildet –die die deutsche<br />
Sprache beherrschen und ihr mächtig sind!<br />
Es ist doch unmöglich, dass die Polizeischüler in einfachsten Dingen<br />
Nachhilfe benötigen. Und jetzt sollen Schulinspektoren, die Polizeiakademie<br />
überprüfen bzw. unterstützen? Da wird doch der Bock<br />
Toleranz gegenüber Intoleranz<br />
Berlin: „Unterricht bald mit Kopftuch?<br />
Ex-Senator Körting sieht darin eine<br />
Emanzipationsmöglichkeit für Musliminnen.<br />
Scheeres lässt Neutralitätsgesetz<br />
überprüfen“ von Martin Klesmann<br />
(29. November)<br />
Es ist an der Zeit, dass sauber zwischen<br />
Religionsfreiheit und -ausübung<br />
unterschieden wird. DasTragen<br />
eines Kopftuchs fällt eindeutig<br />
unter Religionsausübung. Seine Religion<br />
während der Tätigkeit an<br />
Schulen zur Schau stellen zu wollen,<br />
ist genauso daneben, wie als Lehrer<br />
einen dicken Anarchosterntragen zu<br />
wollen. Das nicht tun zu dürfen, hat<br />
mit Diskriminierung nichts zu tun!<br />
Toleranz gegenüber Intoleranz ist<br />
ein Fehler.<br />
Reinhard Hennig,per E-Mail<br />
Gesetze bilden den Rahmen<br />
für geordnetes Miteinander<br />
Warum lese ich nichts über Klagen<br />
vonchristlichen und jüdischen Lehrerinnen,<br />
die ihrereligiösen Symbole<br />
im Unterricht vorführen wollen?<br />
Warum lese ich nur über muslimische<br />
Lehrerinnen, die ihr Kopftuch<br />
bedingungslos präsentieren müssen?<br />
Gesetzebilden den Rahmen für<br />
ein geordnetes Miteinander in der<br />
Gesellschaft. Sie sollten respektiert<br />
werden, wie es christliche und jüdische<br />
Lehrerinnen und Lehrer tun.<br />
Michael Brauer,per E-Mail<br />
Unabdingbare Bedingung<br />
für ein Zusammenleben<br />
Isterst einmal eine Bresche geschlagen,<br />
werden andere Berufsgruppen<br />
nachziehen wollen. Ich möchte vor<br />
keiner Richterin stehen, die ein<br />
Kopftuch trägt oder deren Robe ein<br />
christliches Kreuz ziert. Gerade in einer<br />
multikulturellen und von Konfessionslosen<br />
bevölkerten Stadt wie<br />
Berlin ist das Neutralitätsgesetz eine<br />
unabdingbareBedingung für ein gedeihliches<br />
Zusammenleben aller.<br />
Stephan Wohanka, Berlin<br />
zum Gärtner gemacht. DieSchulinspektoren sollten zuerst für entsprechende<br />
Kenntnisse an den Schulen sorgen!<br />
Mitordentlicher Ausbildung, Bezahlung und gesellschaftlicher Anerkennung<br />
könnte dieser Berufauch wieder für gute Schulabgänger interessant<br />
werden. Ichwünsche mir eine Polizei, zu der man aufblicken<br />
kann.<br />
Manfred Rigow,per E-Mail<br />
Zum Wohle aller Beteiligten<br />
DPA<br />
Michael Brauer,per E-Mail<br />
Magazin: „Kind und Karriere –wie geht<br />
heute beides, Frau Corino?“ von Sabine<br />
Rennefanz<br />
(24. November)<br />
Egal ob ost- oder westdeutsch sozialisiert,<br />
egal ob Frau oder Mann: Jede<br />
Familie sollte dieWahlfreiheit haben,<br />
wie sie am besten organisiert, was<br />
organisiert werden muss. Von entscheidender<br />
Bedeutung ist die Anerkennung<br />
der Gleichwertigkeit von<br />
bezahlter Arbeit, Erziehungsarbeit,<br />
Grundversorgung und Verwaltung<br />
der Familie, Erhaltung und Gestaltung<br />
des Lebensraums für die Familie<br />
und das alles selbstverständlich<br />
auf Augenhöhe und zum Wohle aller<br />
Beteiligten.<br />
Möglicherweise ist dieser Wertewandel<br />
in Fachkraft-Mangel-Zeiten<br />
gesellschaftspolitisch aber gar nicht<br />
gewollt, da jeder Fachkraft eingeflüstert<br />
wird: „Wir brauchen dich! Du<br />
verlierst den Anschluss.“ Denken wir<br />
das Modell des bedingungslosen<br />
Grundeinkommens ein wenig weiter.Für<br />
mich ist dieWahlfreiheit meines<br />
Lebens-, Familien-Modells, in<br />
Abstimmung mit meinem Lebenspartner,<br />
essenziell. Ich möchte mich<br />
für diese Entscheidung weder rechtfertigen<br />
noch bewerten lassen.<br />
Dagmar Kanig,per E-Mail<br />
Kind und Karriere: Die<br />
Wirklichkeit sieht andersaus<br />
Für den größten Teil der Frauen von<br />
„Kind und Karriere“ zu sprechen,<br />
empfinde ich nach wie vorals Hohn.<br />
Die Wirklichkeit sieht anders aus.<br />
Auch wenn solche Mütter-Biografien<br />
wie die vonFrauCorino nicht als<br />
Maßstab betrachtet werden können<br />
–wer hat schon einen Freiherr von<br />
Weizsäcker und Europa-Abgeordneten<br />
zum Mann, da fließt ja einiges an<br />
Geld –hat es Frau Corino geschafft,<br />
ruhig und sachlich das rüber zu bringen,<br />
was ihr wichtig ist. Und davon<br />
finde ich vieles sehr gut.<br />
Ingeborg Schaake,<br />
per E-Mail<br />
Susanne Dübber<br />
will wissen, was Sie denken.<br />
Monatelang beobachtete ich gefährliche<br />
Schlaglöcher in der<br />
Rothenburgstraße. Genauso tat das<br />
auch die Leserin Erika Dunkeld in<br />
der Lorenzstraße (beide Straßen befinden<br />
sich im Bezirksteil Steglitz).<br />
Um dem Elend ein Ende zu machen,<br />
wandte ich mich an die zuständige<br />
Baustadträtin. Jetzt gibt es gute<br />
Nachrichten!<br />
Am 4. September hatte ich über<br />
den traurigen Fall einer Radfahrerin<br />
berichtet, die im August in der Rothenburgstraße<br />
nahe der Schlossstraße<br />
durch die Vertiefungen in der<br />
Fahrbahn ins Schleudern kam und<br />
stürzte. Mit Kopfverletzungen<br />
musste sie ins Krankenhaus. Das<br />
hatte mich sehr entsetzt, schließlich<br />
kann so etwas jedem passieren.<br />
Unserer Leserin Erika Dunkeld<br />
ging es ähnlich. Sie hatte sich gesorgt,<br />
weil sich auf dem Gehweg der<br />
Lorenzstraße in Lichterfelde-Ost<br />
starke Gehwegschäden befanden,<br />
die im Herbst von Blättern verdeckt<br />
waren. „Eine doppelte Verletzungsgefahr,<br />
da muss was geschehen“,<br />
schrieb sie uns. „Ich erwarte eine<br />
Schließung der Löcher und zwar<br />
umgehend!“<br />
Zwei Fälle, die Bau-Stadträtin<br />
Maren Schellenberger (Grüne) von<br />
der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> auf den Tisch<br />
gelegt bekam. Wasnun? Wann wird<br />
repariert? Das war meine Anfrage.<br />
Die Antwort war, man sei dabei, die<br />
Stellen zu überprüfen und sich um<br />
Verbesserung zu kümmern. Alles<br />
nicht so einfach: „Der Fachbereich<br />
Tiefbau versucht in der Rothenburgstraße<br />
so schnell wie möglich die<br />
Wiederherstellung zu beauftragen,<br />
was aber auch aufgrund der allgemeinen<br />
hohen Auslastung derFachfirmen<br />
schwierig ist.“ Na ja, dachte<br />
ich unglücklich, da passiert sobald<br />
nichts. Nun kann ich erleichtert berichten,<br />
dass sich doch etwas getan<br />
hat! DieWarnbarken in der Rothenburg<br />
sind weg, die Straße glatt geflickt<br />
und man kann darauf wieder<br />
gefahrenfrei entlang rollen. Wie<br />
schön. Leserin Dunkeld geht es wie<br />
mir. Inihrem Fall hatte man geantwortet:<br />
„Die Gefahrenstellen werden<br />
zunächst nur provisorisch mit Kalt-<br />
Asphalt beseitigt. Im nächsten<br />
Jahr soll es eine umfangreiche<br />
Instandsetzung geben.“<br />
Richtig, 50 bis 60 Prozent<br />
der Schlaglöcher sind<br />
bisher gestopft, berichtet mir<br />
die Leserin.<br />
„Es lohnt sich doch, sich<br />
zu beschweren“, triumphiert<br />
sie. „Die Pläne für das<br />
nächste Jahr hören sich ja gut<br />
an. Da bin ich einfach mal<br />
zuversichtlich.“<br />
BLZ/REEG<br />
BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />
Heute belaufen sich die Höchsttemperaturen auf 4bis 8Grad. Dazu ist<br />
der Himmel wechselnd bis stark bewölkt. Örtlich kommt die Sonne heraus.<br />
Der Wind weht schwach aus südwestlichen Richtungen. In der Nacht<br />
wandern viele Wolken und einzelne Regenfälle über uns hinweg. Die Temperaturen<br />
sinken auf 5bis 1Grad.<br />
Biowetter: Vermehrt machen Kopfschmerzen,<br />
Migräne und Blutdruckschwankungen<br />
zu schaffen.<br />
Dadurch fühlen sich einige Menschen<br />
nicht wohl. Sie gehen müde<br />
und abgespannt durch den Alltag.<br />
<strong>Berliner</strong> Luft: gestrige Höchstwerte<br />
um 13 Uhr: Ozon: 22 µg/m 3 ;<br />
Stickstoffdioxid: 36 µg/m 3 ;<br />
Schwebstaub: 37 µg/m 3 ;<br />
Luftfeuchtigkeit: 65%<br />
Gefühlte Temperatur: maximal 7Grad.<br />
Wind: leichter Wind aus Südwest.<br />
Wittenberge<br />
2°/7°<br />
Min./Max.<br />
des 24h-Tages<br />
Brandenburg BERLIN<br />
1°/8° 0°/7°<br />
Luckenwalde<br />
0°/8°<br />
Cottbus<br />
-1°/6°<br />
Sonntag<br />
Montag<br />
Dienstag<br />
Regen Regenschauer Regen<br />
4°/9° 5°/11° 5°/10°<br />
Prenzlau<br />
0°/4°<br />
Frankfurt<br />
(Oder)<br />
0°/5°<br />
Tiefdruckgebiete über dem nördlichen Atlantik bringen dem Westen und Norden<br />
Europas mildes und unbeständiges Wetter mit zahlreichen, zum Teil kräftigen<br />
Regenfällen. Deutlich kältere Luft liegt über dem Osten des Kontinents, stellenweise<br />
schneit es. Im Übergangsbereich der unterschiedlich temperierten Luftmassen<br />
droht inMitteleuropa zeitweise hohe Glättegefahr.<br />
Sylt<br />
5°/8°<br />
Hannover<br />
4°/10°<br />
Köln<br />
4°/11°<br />
Saarbrücken<br />
4°/8°<br />
Konstanz<br />
4°/7°<br />
Hamburg<br />
4°/8°<br />
Erfurt<br />
3°/6°<br />
Frankfurt/Main<br />
3°/8°<br />
Stuttgart<br />
3°/9°<br />
Rostock<br />
2°/6°<br />
Magdeburg<br />
2°/8°<br />
Nürnberg<br />
3°/8°<br />
München<br />
3°/9°<br />
Rügen<br />
1°/4°<br />
Dresden<br />
0°/4°<br />
Deutschland: Heute gibt es sehr vereinzelt<br />
Regenfälle bei stark bewölktem<br />
Himmel, und die Temperaturen<br />
steigen am Tage auf 4bis 11 Grad.<br />
Nachts gehen die Wertedann auf<br />
7bis 1Grad zurück. Der Wind weht<br />
schwach bis mäßig aus südwestlichen<br />
Richtungen. Morgen reißt die<br />
Wolkendecke nur selten auf. Vielerorts<br />
regnet es. Dabei steigen die<br />
Temperaturen auf Wertevon 7bis<br />
14 Grad, und der Wind weht<br />
schwach bis mäßig aus südwestlichen<br />
Richtungen.<br />
Meerestemperaturen:<br />
Ostsee: 5°-10°<br />
Nordsee: 8°-11°<br />
Mittelmeer: 15°-23°<br />
Ost-Atlantik: 11°-16°<br />
Mondphasen: 07.12. 15.12. 22.12. 29.12.<br />
Sonnenaufgang: 07:54 Uhr Sonnenuntergang: 15:56 Uhr Mondaufgang: 00:23 Uhr Monduntergang: 13:51 Uhr<br />
Lissabon<br />
16°<br />
Las Palmas<br />
22°<br />
Madrid<br />
14°<br />
Reykjavik<br />
1°<br />
Dublin<br />
10°<br />
London<br />
14°<br />
Paris<br />
12°<br />
Bordeaux<br />
11°<br />
Palma<br />
17°<br />
Algier<br />
18°<br />
Nizza<br />
15°<br />
Trondheim<br />
9°<br />
Oslo<br />
5°<br />
Stockholm<br />
5°<br />
Kopenhagen<br />
7°<br />
Berlin<br />
7°<br />
Mailand<br />
7°<br />
Tunis<br />
17°<br />
Rom<br />
14°<br />
Warschau<br />
-3°<br />
Wien<br />
0° Budapest<br />
0°<br />
Palermo<br />
14°<br />
Kiruna<br />
2°<br />
Oulu<br />
4°<br />
Dubrovnik<br />
15°<br />
Athen<br />
13°<br />
St. Petersburg<br />
-1°<br />
Wilna<br />
-5°<br />
Kiew<br />
-5°<br />
Odessa<br />
-1°<br />
Varna<br />
3°<br />
Istanbul<br />
10°<br />
Iraklio<br />
15°<br />
Archangelsk<br />
1°<br />
Moskau<br />
-6°<br />
Ankara<br />
10°<br />
Antalya<br />
19°<br />
Acapulco 32° wolkig<br />
Bali 33° Gewitter<br />
Bangkok 33° heiter<br />
Barbados 28° heiter<br />
Buenos Aires 21° bedeckt<br />
Casablanca 21° heiter<br />
Chicago 6° Regen<br />
Dakar 31° heiter<br />
Dubai 30° heiter<br />
Hongkong 25° wolkig<br />
Jerusalem 15° sonnig<br />
Johannesburg 30° wolkig<br />
Kairo 20° sonnig<br />
Kapstadt 26° wolkig<br />
Los Angeles 16° wolkig<br />
Manila 31° heiter<br />
Miami 28° bedeckt<br />
Nairobi 28° wolkig<br />
Neu Delhi 26° sonnig<br />
New York 9° bewölkt<br />
Peking 8° heiter<br />
Perth 23° heiter<br />
Phuket 32° wolkig<br />
Rio de Janeiro 34° wolkig<br />
San Francisco 14° wolkig<br />
Santo Domingo 29° heiter<br />
Seychellen 29° Gewitter<br />
Singapur 32° Gewitter<br />
Sydney 29° heiter<br />
Tokio 18° wolkig<br />
Toronto 8° bedeckt
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 – S eite 19<br />
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Berlin<br />
AM WOCHENENDE<br />
Schwanensee aus Shanghai:<br />
Die jüngste Tänzerin ist erst 17<br />
Schönes Wochenende Seite 21<br />
Im Ring:<br />
Eine Frau boxt gegen Männer<br />
Berlin bewegt sich Seite 22<br />
Hello,<br />
Haggis!<br />
Der erste und einzige<br />
Schüleraustausch meines<br />
Lebens führte mich<br />
nach Schottland. Ichwar<br />
14, meine Mutter packte mir jede<br />
Menge Essen mit in den Koffer: Ich<br />
erinnere mich an ein Glas bayerischen<br />
Senf, abgepackte Weißwürste<br />
und Schokolade. Offiziell alles Gastgeschenke<br />
für meine Austauschpartnerin<br />
und deren Eltern. Heute vermute<br />
ich jedoch, meine Mutter hatte<br />
Angst, ich würde in Schottland verhungern.<br />
Ich muss zugeben, ich war<br />
ein heikles Kind. Haggis, das dortige<br />
Nationalgericht, ein gefüllter Schafsmagen,<br />
hätte ich im Leben nicht angerührt.<br />
Auch sonst<br />
genoss die schottische<br />
Küche nicht<br />
den besten Ruf.<br />
Was soll ich sagen?<br />
Ich habe damals<br />
sehr gut gegessen.<br />
Dietraditionelle<br />
Küche in Schottland<br />
besteht aus einfachen,<br />
nahrhaften<br />
Gerichten, wie ich<br />
sie liebe – etwa<br />
Scotch Broth, eine<br />
Suppe aus Graupen<br />
oder Cock-a-Leekie, Hühnersuppe<br />
mit Lauch. Auch gibt es viel aus Kartoffeln,<br />
etwa Potatoe Scones,eine Art<br />
Kartoffel-Pfannkuchen. Meine Gastmutter<br />
beherrschte diese Sachen<br />
sehr gut, weshalb ich damals zum<br />
Fan der schottische Küche wurde<br />
und diese seither verteidige.<br />
Bis vor kurzem habe ich trotz<br />
meiner Suche in Berlin jedoch nur<br />
Klischees schottischen Essens vorgesetzt<br />
bekommen, etwa eine breiige<br />
Version des Eintopfs Hotchpotch<br />
oder Scottish Haddock als fettige<br />
Fish-and-Chips-Variante. Nun aber<br />
gibt es Hirsch &Hase –und ich habe<br />
endlich eine schottische Küche entdeckt,<br />
die auf hochwertige und frische<br />
Produkte setzt, mit Traditionen<br />
spielt und doch modern ist. Um es<br />
auf den Punkt zu bringen. Und cool<br />
ist der Laden auch.<br />
Die beiden Betreiber, Emma aus<br />
England und ihr Mann Fraser<br />
McCabe, ein Schotte, nennen das<br />
Konzept Gastro Pub. InAbgrenzung<br />
zum gemütlichen Pub, wo man zwar<br />
gutes Bier trinken kann, aber meist<br />
schlechtes Essen bekommt. Sie haben<br />
sich dafür den Glaspavillon im<br />
Wedding ausgesucht, in dem früher<br />
das Restaurant Volta war.<br />
Die Musik ist vielleicht etwas zu<br />
laut, aber dafür gut, und ich beginne<br />
mit einem Whisky Sour. Und zwar<br />
nicht, um damit das Essen herunterzuspülen,<br />
wie ein Klischee über die<br />
schottische Küche sagt. DerDrink ist<br />
hervorragend. Auf der Karte stehen<br />
viele kleinere und größere Gerichte<br />
zum Teilen. Fast alle haben aromatische<br />
Extras, der Koch mischt verschiedenste<br />
Einflüsse. Auf der Haut<br />
des gebratenen Tintenfisches gibt es<br />
ein sehr scharfes Tex-Mex-Paprika-<br />
Chili-Pulver, zum Kühlen aber wieder<br />
einen Dip aus hausgemachter<br />
Tatarsoße mit Kapern und Zitrone.<br />
Undder Lachs, der in einem torfigen<br />
Whisky gebeizt wurde,wirdmit einer<br />
Gurken-Joghurt-Soße mit Orient-<br />
Twist serviert.<br />
Natürlich muss ich das Haggis<br />
probieren. Dafür werden normalerweise<br />
Herz, Leber, Lunge und Nierenfett<br />
vom Schaf zusammen mit<br />
Hafermehl und Zwiebeln in einem<br />
Schafsmagen gekocht<br />
und gut mit<br />
Pfeffer gewürzt. Das<br />
Ganzeerinnertdann<br />
an einen riesigen<br />
bröckeligen Pferdeapfel.<br />
Nicht so hier.<br />
AUFGETISCHT<br />
Tina Hüttl<br />
warimHirsch &Hase<br />
100 m<br />
Voltastr.<br />
McCabe serviert<br />
sein Haggis als<br />
kleine, feine Pralinen,<br />
von den Innereien<br />
nimmt er nur<br />
Herz und Leber, die<br />
nicht ganz so intensiv<br />
schmecken.<br />
Ganz delikat werden sie mit Gewürzen<br />
wie Zimt und Nelke und dem<br />
Hafer zu kleinen Bällchen geformt<br />
und frittiert. Serviert werden diese<br />
kleinen Geschmacksbomben mit<br />
Tupferneines pflaumigen Mus.<br />
Typischerweise gibt es zum Haggis<br />
„Neeps and Tatties“, gestampfte<br />
Rüben und Kartoffelbrei. Hier liegt<br />
alles auf einem Bett aus cremigem<br />
Rübenpüree mit ein paar kross frittierten,<br />
handgeschnitzten Kartoffelchips<br />
obendrauf. Großartig ist auch<br />
der geschwärzte Blumenkohl mit Tahini<br />
und Joghurt, dessen verkohlte<br />
Blätter ein wunderbares Brandaromageben.<br />
Ich habe es doch schon immer<br />
gesagt: Schottisches Essen ist ganz<br />
große Kunst.<br />
Hirsch&Hase,Brunnenstr.73, Wedding, geöffnetDi–Do<br />
12–0 Uhr,Frund Sa 12–2Uhr,So<br />
13–23Uhr.Di–Sa keine Küche von15–18Uhr.<br />
Bar Snacks kosten 3Euro, kleine Gerichte<br />
5–7Euro, größere10–14 Euro,Desserts 5Euro.<br />
Lortzingstr.<br />
Brunnenstr.<br />
Hirsch &Hase<br />
Bernauer Str.<br />
Bernauer Str.<br />
BLZ/REEG<br />
Im Hirsch &Hase gibt es nicht nur das<br />
schottische Nationalgericht, sondern<br />
überhaupt endlich mal die Küche des<br />
Landes auf hohem Niveau<br />
Familienausflug<br />
Wenn<br />
Glühwürmchen<br />
morsen<br />
VonBarbaraWeitzel<br />
Paul ist ein Blitzmerker und hat im<br />
Gewitter schon mal seine ganze<br />
Familie vor einem umstürzenden<br />
Baum bewahrt. Außerdem mag er<br />
Scherzartikel. Wasernicht mag: allein<br />
zu Hause sein. Zum Glück weiß<br />
Greta, was zu tun ist, wenn ihr kleiner<br />
Bruder nicht mehr aufhörtzureden,<br />
weil er sich fürchtet. Was sie<br />
auch weiß: dass Schäfchenzählen<br />
nicht beim Einschlafen hilft. Bis sie<br />
es dann mit echten Schafen zu tun<br />
bekommt.<br />
Denn auch die Eltern von Greta<br />
und Paul sind reichlich mit Fantasie<br />
gesegnet, wenn es darum geht, den<br />
Alltag nicht nur zu meistern, sondern<br />
dabei maximal viel zu erleben. Und<br />
erst der Opa: Lädt sämtliche Besucher<br />
des Cafés Windmühle zu Madeleines<br />
ein. Alle heben ab vor lauter Genuss.<br />
Undnur Paul und Greta wissen, dass<br />
die Gäste in einer Rakete sitzen ...<br />
Fliegende Gastronomie gehört<br />
noch zu den harmloseren Wundern<br />
in den „fantastischen Geschichten“<br />
von Ralph Caspers, bekannt als Moderator<br />
der „Sendung mit der Maus“<br />
und von „Wissen macht Ah!“. Witzig<br />
sind die Storiesaus derFamilie Sonnenberg<br />
auch und liebevoll erzählt.<br />
Muss mankeinBlitzmerker sein, um<br />
das schnell zu kapieren. Zum Beispiel<br />
am Sonntag im Pfefferberg.<br />
Wenn Glühwürmchen morsen Fantastische<br />
Geschichten vonRalph Caspers.Pfefferberg-<br />
Theater,Schönhauser Allee 176. So 16 Uhr, EintrittErwachsene<br />
13,50, Kinder10,50 Euro. Ab 6
20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
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Schönes Wochenende<br />
WARENKUNDE<br />
FUNDSTÜCKE<br />
von Silvia Perdoni<br />
Haben Sie auchetwas Neues in derStadtentdeckt?<br />
Bitte schreiben Sie uns an: berlin.fundstuecke@dumont.de<br />
VonBettina Cosack<br />
PLANT CIRCLE<br />
SWING KITCHEN<br />
Berlin,<br />
gestempelt<br />
Allzu viel Betrieb ist nicht in meinem Briefkasten. Na gut,<br />
morgens wartet die <strong>Zeitung</strong>, immerhin. Danach wirdes<br />
ruhig hinter dem weißen Metalltürchen. Bisschen Werbung,<br />
ab und an eine Rechnung. In diesem Jahr mehrereTodesanzeigen.<br />
Im Sommer schreiben meine Mutter und meine Schwester<br />
je eine Urlaubskarte.Zum Geburtstag sendet mein Freund<br />
K. handgeschriebene Grüße,erhat Stil und ein Faible fürs Analoge.Alle<br />
anderen melden sich auf iMessage,WhatsApp oder<br />
Threema, was natürlich auch schön ist, aber anders.Einen<br />
echten Brief habe ich seit fast zwei Jahren nicht mehr bekommen,<br />
seit nämlich meine Patentante mit 95 Jahren starb.<br />
Ichdarfmich nicht beklagen, ich selbst bin mehr als andere<br />
vonder privaten Schreibfaulheit befallen. Undwie in jedem<br />
Jahr nehme ich mir auch jetzt, zu Beginn der Adventszeit, vor,<br />
das zu ändern.Weil ich weiß, dass Freund K. wieder eineWeihnachtskarte<br />
schreiben wirdund Freundin A., die das nie vergisst,<br />
auch. (Danke dafür!) Undweil es eigentlich schön ist, das<br />
Schreiben. Manzeigt, dass nicht alles egal ist.<br />
Um mich selbst ein wenig in Schwung zu bringen, habe ich<br />
feine Sets zumWerkeln bestellt, bei zwei Hamburger Grafikdesignerinnen<br />
nämlich, die ihrekleine FirmaDesignkonsorten<br />
genannt haben und bei denen man im Internet „Stempelpost“<br />
bestellen kann. Nina Broyer und MarenMeyer-Ernsting hatten<br />
die Idee zu diesen Sets,die jeweils sechs Motivstempel aus<br />
Holz, ein kleines Stempelkissen, Buntstifte und zehn Postkarten<br />
zum Selbstgestalten enthalten. Diese Idee kam ihnen beim<br />
Stempeln mit ihren Kindern. Undwas für Kinder gut ist, kann<br />
für Erwachsene nicht falsch sein.<br />
DieStempelpost gibt es in verschiedenen Varianten, Hamburgist<br />
natürlich dabei, auch Sylt und Bremen und die Küste<br />
eher allgemein. Ichhabe als Lokalpatriotin das Berlin-Set bestellt<br />
und –wegen der guten Vorsätze–auchdas Bethlehem-<br />
Set. Siesind im Internet unter designkonsorten.de zu haben<br />
und kosten je 25 Euro,nicht ganz günstig, ist ja aber auch viel<br />
drin, und die Stempel sind handgemacht.<br />
Jedes Setsteckt in einem feinen festen Karton. Ichhabe erst<br />
mal das Bethlehem-Set ausgepackt und die Motivedurchgestempelt,<br />
Maria, Josef und das Kind schauen ein wenig breitmaulig<br />
drein, ansonsten sind Hirte, König, Ochs,Esel, Schaf,<br />
Engel und Palme dabei, alles ordnungsgemäß vorhanden und<br />
nach Gusto zu kombinieren.<br />
Ganz begeistertbin ich vomBerlin-Set, das unter anderem<br />
das Brandenburger Tor, eine Schale Currywurst samt Gäbelchen,<br />
die Gedächtniskirche und einen sich dynamisch biegenden<br />
Fernsehturmumfasst. Daraus lässt sich was machen. Und<br />
eventuell werdeich Berlin und Bethlehem stempelig-festlich<br />
kombinieren.VieleWörter passen dann nicht mehr.Aber zwei,<br />
drei wären mehr als keins und somit ein Fortschritt.<br />
Pflanzen<br />
Grüner<br />
Daumen<br />
Früher überlebten Pflanzen in der Wohnung vonMonika Kalinowska<br />
nie lange.Die 31-jährige Polin reiste alsVideojournalistin<br />
um die Welt, kam oft über Wochen nicht zum Gießen.<br />
Als der Jobihr über den Kopf wuchs, kündigte sie und fing an,<br />
sich mit Blumen und Sträuchern zubeschäftigen. Solange, bis<br />
sie über 100 Pflanzen in ihrer Wohnung hatte. Aus der Leidenschaft<br />
machte sie ein Geschäft: Im Maieröffnete sie in Neukölln<br />
Plant Circle,einen Laden für seltene Pflanzen. Dortgibt es Begonien<br />
mit weißen Punkten, chinesische Geldbäume mit Münzenblättern<br />
und das „Rote Geheimnis“, ein glänzendes Gewächs<br />
in Rotweinfarbe.Dutzende Arten können Hobbygärtner<br />
hier erstehen. Die Preise liegen zwischen drei Euro für den<br />
kleinsten Kaktus und 60Euro für die exotischsten Exemplare.<br />
EinEurodes Erlöses geht immer an eine Organisation, die dafür<br />
einen Baum pflanzt. Undwie bleibt das Grün daheim am Leben?<br />
DaserklärtMonika Kalinowska inWorkshops.<br />
Plant Circle,Allerstraße 11, viele Pflanzen auch im Onlineshop: www.plantcircle.co<br />
Sport<br />
Spontane<br />
Mannschaft<br />
Der Fußballverein ist zu zeitaufwendig, das Fitnessstudio<br />
zu teuer, zum Badminton fehlt der Gegner und zum Joggen<br />
ohne Mitstreiter die Motivation: WerSportamliebsten im<br />
Team betreibt, aber keinem Club beitreten will, bleibt am Ende<br />
oft auf dem Sofa sitzen. Daswollen ein paar Gründer aus Berlin<br />
ändern. Sie haben Sprt erfunden, ein soziales Netzwerk für<br />
Sportler. Ineiner Karte zeigt die Software Sportveranstaltungen<br />
in der Nähe –alle gratis und zum Mitmachen ohne große<br />
Vorkenntnisse.Mit einem Klick melden sich Interessierte etwa<br />
zum Kleinfeldkicken, Basketball auf dem Tempelhofer Feld<br />
oder für eine Laufgruppe an. Auch Yogastudios und Boxclubs<br />
laden zu Probestunden. Noch ist nicht für jeden etwas dabei,<br />
etwa Tischtennis oder Volleyball sucht man vergebens. Aber<br />
wer nicht fündig wird, gründet einfach seine eigene kleine<br />
Sportmannschaft und findet Mitstreiter in der Community.<br />
Sprt-App, erhältlich für Apple und Google Play, Infosunter www.sprt-app.com<br />
SPRT<br />
Burger<br />
Vegane<br />
Buletten<br />
Burger sind schon seit langem die neue Currywurst. Aber Berlin<br />
wärenicht Berlin, wenn es nicht eine Steigerung gäbe: vegane<br />
Burger.InMitte eröffnen nun zwei neue Läden. DieÖsterreicher<br />
Irene und Charly Schillinger leben seit über 20 Jahren vegan<br />
und haben ihreLeidenschaft für fleischloses Essen in die vegane<br />
Burger-Kette Swing Kitchen gesteckt. Irene ist die<br />
Geschmackstüftlerin, Charly der Zahlenmensch. 2015 eröffneten<br />
sie ihren ersten Laden in Wien. Der Imbiss kommt ohne Plastik<br />
aus,Besteck und Becher sind aus Maisstärke.Alle Zutaten stammen<br />
aus regionalem und gentechnikfreiem Anbau. Das Soja-<br />
Patty schmeckt weniger nach Körnernals wirklich nach Fleisch.<br />
DerBarbecue-Dip ist zuckerfrei und erstaunlich dezent. Unddie<br />
Schillingers wären keine Österreicher,wenn sie nicht auch Dessertklassiker<br />
im Angebot hätten: Die Nougatschnitte und das<br />
Himbeer-Törtchen sind echte Gaumenschmeichler. (mp.)<br />
SwingKitchen, Georgenstraße, S-Bahnbogen201 undRosenthaler Straße 63,<br />
Menü: www.swingkitchen.com<br />
Serie<br />
Knallharter<br />
Techno<br />
Espassieren unfassbare Dinge. Und die Musik spielt dazu.<br />
So kündigt der Trailer die neue <strong>Berliner</strong> Serie „Beat“ an.<br />
Seit Anfang November sind die sieben Folgen auf Amazon<br />
Prime verfügbar. Sie halten, was die Ankündigung verspricht:<br />
„Beat“ ist ein Techno-Thriller,der mit drastischen Szenen das<br />
Unheil unserer Zeit zeigt. Es geht um Drogen und ihren blutigenWegindie<br />
Clubs,umGewalt und Ausbeutung. Um Flüchtlinge,mit<br />
deren Organen Kriminelle Geld verdienen. Undum<br />
Berlin, das schon Schauplatz der ersten deutschen Amazon-<br />
Eigenproduktion „You AreWanted“ war.Mit der Hauptperson,<br />
dem Club-Promoter Beat (Jannis Niewöhner), reist die Seriein<br />
dunkle Kellergewölbe, wozwei Frauenleichen an der Decke<br />
hängen und Geheimdienstler die Drahtzieher vonWaffengeschäften<br />
und Mafiadeals vermuten. Hier läuft definitiv keine<br />
Chartsmusik, sondernknallharter Techno.<br />
Beat, Amazon PrimeVideo, sieben Folgen<br />
AMAZON<br />
WOHIN AM WOCHENENDE?<br />
Der<br />
Berg<br />
ruft<br />
Eine Wanderung auf den<br />
Spuren Fontanes<br />
von Falkenberg<br />
nach Bad Freienwalde<br />
VonIda Luise Krenzlin<br />
Inund um Berlin muss man nicht<br />
lange nach den Spuren vonTheodor<br />
Fontane suchen. Fontane war<br />
einfach überall. 27 Jahre streifte der<br />
Dichter durch das <strong>Berliner</strong> Umland,<br />
seine Reiseberichte sind fünfbändig<br />
als „Wanderungen durch die Mark<br />
Brandenburg“ bekannt geworden.<br />
Ob Havelland, Spreewald, Fläming<br />
oder Märkische Schweiz, Fontane,so<br />
scheint es jedenfalls,hat jedes Städtchen,<br />
Kloster,jeden Seeund jede Kirche<br />
Brandenburgs besucht.<br />
Begleitet vom leidenschaftlichen<br />
Wanderer Frank Meyer, der in einem<br />
Blog seine vielen Wanderungen<br />
durch Brandenburg dokumentiert,<br />
starte ich in Falkenberg, um auf dem<br />
beliebten Turmwanderweg bis nach<br />
Bad Freienwalde zu wandern. Dort,<br />
wo das Oderbruch an die Hochflächen<br />
des Barnims grenzt, findet man<br />
eine Strecke, die Fontane genau beschrieben<br />
hat. Mantritt also wirklich<br />
in Fontanes Fußstapfen.<br />
Am Fontane-Denkmal in Falkenberg beginnt die Wanderung.<br />
Die Tour ist mit kleinen Abstechern<br />
knapp 15 Kilometer lang.<br />
Leicht zu schaffen auch an einem<br />
Wintertag, wenn es früh dunkel wird.<br />
Start- und Endbahnhof sind gut mit<br />
der Bahn erreichbar –eine Stunde<br />
dauert die Fahrt von und nach Gesundbrunnen.<br />
Falkenberg ist ein schönes Örtchen<br />
mit prachtvollen Villen, einem<br />
reißenden Bach undeiner altenWassermühle.Wegen<br />
seiner hohen Lage<br />
an den steilen Hängen des Barnim-<br />
Plateaus von Fontane als „gebirgsdorfartig“<br />
bezeichnet, begrüßt es<br />
den Besucher mit einem Fontane-<br />
Denkmal. Genau hier beginnt der<br />
Wanderweg. Der Experte für Fontanewanderwege,<br />
mein Begleiter<br />
Frank Meyer, hat das anstehende Jubiläum<br />
zu Fontanes 200. Geburtstag<br />
zum Anlass genommen und sämtliche<br />
Fontanewege in Brandenburg<br />
erlaufen. „Meine Wanderschuhe halten<br />
im Schnitt sechs Monate. Dann<br />
ist die Sohlerunter.“ Im kommenden<br />
Jahr soll ein Wanderbuch erscheinen.<br />
Gleich zu Beginn der Wanderung<br />
kommt man an der Ausflugsgaststätte<br />
Carlsburg vorbei, in der<br />
natürlich auch schon Fontane Rast<br />
gemacht hat. Von der Terrasse hat<br />
man einen weiten Blick über Falkenbergs<br />
Dächer,Schluchten und Berge.<br />
DerWanderwegnach BadFreienwalde<br />
führtdurch eine Bergwelt, die<br />
sonst in Brandenburg nur mit der<br />
Märkischen Schweiz vergleichbar<br />
ist. Nebel liegt in den Wäldern, die<br />
Luft ist kalt und klar. Kleine Atemwölkchen<br />
begleiten die Schritte<br />
durch raschelndes Herbstlaub, das<br />
dick auf dem Waldboden liegt. Gipfel<br />
werden erklommen, dann geht es<br />
wieder bergab, umkurz darauf einem<br />
Bergkamm zu folgen.Vomständigen<br />
Hoch undRunter brennen die<br />
Waden. DieWege sind sehr gut markiert<br />
und von vielen Highlights flankiert.<br />
Auf dem beliebten Turmwan-
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 21 *<br />
·························································································································································································································································································<br />
Schönes Wochenende<br />
STADT, LAND, MENSCH<br />
So viele<br />
Schwäne<br />
waren nie<br />
KOCHSTUNDE<br />
Rezept der Woche<br />
Mac’n’Cheese-Tasse<br />
Mit 48 Tänzerinnen<br />
gastiert das<br />
Shanghai-Ballett am<br />
Potsdamer Platz.<br />
Jin Guolongfei<br />
ist das jüngste<br />
Ensemble-Mitglied<br />
VonIda Luise Krenzlin<br />
Jin Guolongfei ist 17 Jahre jung und wechselte erst kürzlich von der Ballettschule zum Shanghai-Ballett. BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK (2)<br />
Jin Guolongfei ist 17 Jahre alt<br />
und damit die jüngste Tänzerin<br />
der Ballett-Produktion „Der<br />
größte Schwanensee der Welt“.<br />
Das über die Grenzen Chinas bekannte<br />
Shanghai-Ballett gastiert mit<br />
Tschaikowskys „Schwanensee“ in<br />
Berlin. Üblicherweise tanzen im bekanntesten<br />
aller Ballette 16 Schwäne<br />
mit, die Chinesen kommen mit 48<br />
Schwänen an den Potsdamer Platz.<br />
Zum Photocall im Bodemuseum<br />
tanzt Jin Guolongfei mit den anderen<br />
Schwänen eine kurze Sequenz.<br />
Die Choreografie sitzt bis in die<br />
kleinste Bewegung. Angeleitet von<br />
der berühmten chinesischen Ballerina<br />
Xin Lili bewegen sich die<br />
Schwäne fließend und federleicht<br />
durch die große Kuppelhalle um das<br />
Reiterstandbild des Großen Kurfürsten.<br />
Die Leiterin des Shanghai-Balletts<br />
geht nach jeder Szene zur jungen<br />
Tänzerin, spricht mit ihr,streicht<br />
ihr über den Rücken. Jin Guolongfei<br />
ist das Nesthäkchen des Ensembles<br />
und nun wochenlang von zuHause<br />
weg. Das Ballett zieht nach dem<br />
Gastspiel in Berlin noch weiter nach<br />
Wien.<br />
Der britische Star-Choreograf<br />
Derek Deane hat mit über 100 Tänzerinnen<br />
und Tänzern vom Shanghai-Ballett<br />
Schwanensee neu inszeniert.<br />
Alles ist überwältigend: die<br />
Technik, die Präzision, die Emotionen.<br />
Jin Guolongfei ist Teil dieser<br />
aufregenden Inszenierung. Sie hat<br />
mit neun Jahren angefangen zu tanzen.<br />
In diesem Jahr ist sie von der<br />
Shanghai-Ballettschule direkt ins<br />
Shanghai-Ballett gewechselt und<br />
musste innerhalb von zweiTagen in<br />
den „Schwanensee“ einsteigen. Es<br />
sei ein großer Vorteil, dass fast alle<br />
chinesischen Tänzer in der gleichen<br />
Ballettschule ausgebildet werden,<br />
findet Hubert Breukers von Stardust<br />
Theatre. Anders als in Europa, wo in<br />
einem Ensemble Tänzer aus New<br />
York, Paris und Moskau zusammenfinden<br />
müssen, geprägt von unterschiedlichen<br />
Schulen. Für eine Ballettinszenierung<br />
dieser Größenordnung<br />
ist der gleiche Background der<br />
Tänzer wichtig und spürbar.Die niederländischen<br />
Veranstalter haben<br />
die chinesische Ballett-Produktion<br />
nach Europa geholt.<br />
Jin Guolongfei ist eins von über<br />
120 Crewmitgliedern, die am Mittwoch<br />
aus China angereist sind. Mit<br />
dabei sind Tänzer, der chinesische<br />
Tourmanager, Maskenbildnerinnen,<br />
Bühnenbildner,Ton- und Lichttechniker<br />
und ein Physiotherapeut. Mit<br />
vier Reisebussen wurden die chine-<br />
Im Bodemuseum tanzt das Shanghai-Ballett eine Sequenz aus dem „Schwanensee“.<br />
sischen Gäste auf Hotels verteilt. Hubert<br />
Breuker lacht. Alles lief wie am<br />
Schnürchen.„Die Chinesen sind diszipliniert<br />
und bescheiden.“ Wochenlang<br />
hat er sich umVisa, Tickets,<br />
Hotelbuchungen, die gesamte Tourneeplanung<br />
gekümmert. „Es ist ein<br />
Wahnsinnsprojekt.“ Die Kostüme,<br />
das Bühnenbild, die Technik, alles<br />
was nicht ins Flugzeug passte,wurde<br />
schon vor Wochen in Containern<br />
nach Rotterdam verschifft und von<br />
dort auf Lastwagen nach Berlin gefahren.<br />
Gleich nach ihrer Ankunft<br />
haben die chinesischen Tänzerinnen<br />
und Tänzer ihre Tütüs aus dem<br />
Container geholt.<br />
Jin Guolongfei freut sich, in Europa<br />
zu sein. Sieist neugierig auf die<br />
europäische Ballettkultur. Abwechselnd<br />
mit den chinesischen Solisten<br />
treten Gast-Solisten vom The Royal<br />
Ballett aus London und dem holländischen<br />
Nationalballett auf.<br />
Premiere am 1. Dezember 20 Uhr imTheater am<br />
PotsdamerPlatz. Weitere Auftritte bis zum<br />
16.Dezember.Karten gibt es bei Eventimab<br />
ca. 40 Euro.Karten-Hotline:01806–570070<br />
Die Chancen stehen gut, dass Sievon diesem jungen Mann<br />
noch nie gehörthaben –essei denn, Siehaben zu Hause<br />
Kinder im Teenageralter. Ernennt sich CrispyRob und ist ein<br />
YouTube-Kochstar. Seine Videos, die „Meine Top5 Avocado/Sandwich/Döner<br />
Rezepte“ heißen, werden gerne um<br />
die eine Million Mal angeklickt. CrispyRob geht darin bei<br />
Penny einkaufen, frittiertPizza, kocht Gerichte aus den Harry-<br />
Potter-Büchernnach oder reist ins Disneyland, um dort„alles“<br />
zu essen. Dokumentiertwirddas Ganzemit einer Kameraführung,<br />
bei der jedem jenseits der 20 schwindelig wird. Diegute<br />
Nachricht: Sie müssen jetzt gar nicht mehr YouTube schauen,<br />
um sich Kochtipps von CrispyRob zu holen. Er hat ein Kochbuch<br />
herausgebracht („Meine Top50Rezepte“, S. Fischer Verlag,<br />
16 Euro), das man ganz in Ruhe,voll analog, durchblättern<br />
kann. CrispyRobs Lieblingszutat ist übrigens Käse,den er,wie<br />
eine Allzweckwaffe, inviele seiner Rezepte einbaut. Denn:<br />
„Geschmolzener Käse ist einfach der Shit!“ (alm.)<br />
Zutaten<br />
½Tasse Makkaroninudeln<br />
½Tasse Wasser<br />
2ELMilch<br />
60 ggeriebener Cheddar-Käse<br />
1TLFrischkäse<br />
Salz<br />
Pfeffer<br />
Zubereitung<br />
Gibdie Makkaroni in eine mikrowellenfeste Tasse mit gesalzenem<br />
Wasser und koche sie für 3Minuten auf höchster Stufe in<br />
der Mikrowelle.Rühredanach die Nudeln um und gib die<br />
Milch und den Frischkäse in die Tasse.Füge den geriebenen<br />
Cheddar-Käse hinzu, rühregut um und pfefferedas Ganze.<br />
Stelle die Tasse für weitere30Sekunden in die Mikrowelle.<br />
Rührenoch einmal um und fertig ist deine Mac’n’Cheese-<br />
Tasse aus der Mikrowelle!<br />
CrispyRob-Tipp: Du musst nicht unbedingt Cheddar verwenden.<br />
Du kannst hier auch jeden anderen Käse nehmen, den du<br />
gerne magst. Ichpersönlich liebe Cheddar! Aber das Wichtigste<br />
ist, dass der Käse gut schmilzt.<br />
derweg liegt der Bismarckturm, ein<br />
Gipfelkreuz markiert den Märkischen<br />
LEKTÜRE<br />
Watzmann, am wunderschö-<br />
nen Teufelsee kann man vonBuchen<br />
und Eichen umgeben sein Pausenbrot<br />
auspacken und tief durchatmen.<br />
Den größten Krach macht ein<br />
Specht. Richtung Bad Freienwalde<br />
passiertman ein ganzjährig geöffnetes<br />
Naturschutzhaus, die Geburtsstätte<br />
der Naturschutz-Eule. Auch<br />
Frank Meyer betreibt den Wanderblog<br />
www.wandern-berlin-brandenburg.de.<br />
Dortfinden Sie Routen zum Nachwandernmit<br />
Fotos, detaillierte Informationen<br />
zu Streckenlängen, Zugverbindungen und<br />
Insider-Tipps zu Rastmöglichkeiten.<br />
hier gibt es einen Aussichtsturm. Ein<br />
Stück weiter überrascht Deutschlands<br />
nördlichste Skisprungschanze.<br />
Manfred Reschke, „Wanderungen durch<br />
Brandenburg“,TrescherVerlag,14,95 Euro.<br />
DieWanderung endet im Kurparkgelände<br />
vonBad Freienwalde.<br />
„Freienwalde ist kein Rouletteund<br />
Equipagen-Bad. Hier wirdnoch<br />
Georg Jung, „Auf den Spuren vonTheodor<br />
Fontane durch die Mark Brandenburg“,<br />
Ellert&Richter Verlag,12,95 Euro.<br />
gefrühstückt. Hier sucht noch kein<br />
grüner Tee die alte Herrschaft des Theodor Fontane, „Wanderungen durch<br />
Morgenkaffees zu untergraben“, die Mark Brandenburg“, vollständige<br />
schreibt Fontane über das märkische<br />
Bad. „Nicht der Welttourist, nur die<br />
und kommentierte Ausgabe bei dtv,<br />
49,50 Euro.<br />
Mark selbst kehrthier zu Besuch bei<br />
sich ein.“ Der Märkische Watzmann erreicht immerhin eine Höhe von 1062 Dezimetern. Das ständige Auf und Ab lässt die Waden ganz schön brennen. IDA LUISE KRENZLIN (3)
22 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
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Berlin bewegt sich<br />
Austeilen<br />
und<br />
einstecken<br />
Schlagabtausch als Freizeitvergnügen:<br />
Als einzige Frau unter Männern<br />
beim Fitnessboxen in Kreuzberg<br />
VonMechthild Henneke<br />
„Rechts, linker Haken, rechts“ –unsere Autorin beim Sparring.Boxhandschuhe trägt sie nicht zum ersten Mal. BERLINER ZEITUNG/PAULUS PONIZAK (2)<br />
InHallen wie dieser habe ich als<br />
Kind Sportgemacht: der Raum<br />
mittelgroß, der Fußboden abgewetztes<br />
Fischgrätparkett, die<br />
Fenster hallenhoch aus blickdichten<br />
Glasbausteinen. Die Turnhalle an<br />
der Ohlauer Straße in Kreuzberg ist<br />
ein Ort zum Wohlfühlen. Hier muss<br />
ich keine Angst haben, dass meine<br />
Sportklamotten aus altem T-Shirt<br />
und Caprihose in Mausgrau negativ<br />
auffallen oder dass ich viel zu alt für<br />
das bin, was ich an diesem Abend<br />
vorhabe: Fitnessboxen.<br />
Ich bin trotz 53 Jahren und nur<br />
mittlerer Kondition optimistisch,<br />
dass der Abend gut wird, denn ich<br />
habe ein Ass im Ärmel: Ich besitze<br />
Vorerfahrungen im Boxen. Dort, wo<br />
ich in den Nullerjahren gelebt habe,<br />
gab es in meinem Fitnessclub nichts<br />
Vernünftiges außer Boxen. Das<br />
machte ich mehrere Jahre mit großem<br />
Vergnügen. Meine Boxhandschuhe<br />
sitzen noch, sodass es an diesem<br />
Abend in Kreuzbergkein so großes<br />
Wagnis sein kann, oder?<br />
Als die Wanduhr 20 Uhr leicht<br />
überschritten hat, kommt Atilla Oener<br />
mit einer fröhlichen Begrüßung<br />
in die Halle. Kurswechsel. Die<br />
Frauen der Zumba-Gruppe schlendern<br />
heraus. Die Turnhalle hat ein<br />
besonderes Konzept: Wer Mitglied<br />
imVerein <strong>Berliner</strong> Turnerschaft wird,<br />
kann alle Kurse in der Gymwelt „Die<br />
Turnhalle“ belegen. Das verbindet<br />
alle,die hier schwitzen.<br />
Hinter dem Boxtrainer kommen<br />
sieben Männer zwischen Mitte 30<br />
und Mitte 40 herein. Nur Männer?<br />
„Ja, sonst sind auch Frauen da, zwei,<br />
drei, manchmal mehr“, sagt Atilla –<br />
man ist per Du. Der 42-Jährige trägt<br />
die Haare auf dem Kopf zum Zopf<br />
zusammengebunden, dazu einen<br />
Dreitagebart. Er ist mittelgroß und<br />
durchtrainiert, ohne dass die Muskeln<br />
abschreckend wirken. Vorallem<br />
ist er auf eine ansteckende Art entspannt.<br />
Ich hadere noch etwas mit<br />
der Gruppe –auf den ersten Blick zumindest<br />
alles gut trainierte Männer<br />
im besten Alter.<br />
Als Atilla uns auffordert, uns<br />
warmzulaufen, fallen alle in einen<br />
lockeren Trab, ich auch –und hasse<br />
jedes überflüssige Pfund an mir.<br />
Wieso fällt einem das nur beim Laufen<br />
ein, nie beim Essen? Ich schummele<br />
und laufe langsam. Ich muss<br />
Reserven behalten. Schließlich soll<br />
das Training anderthalb Stunden<br />
dauern.<br />
Drei Minuten Seilspringen<br />
VomTrab geht es in einen Lauf mit<br />
hochgezogenen Knien, mit Hacken,<br />
die hinten gegen den Po schlagen<br />
und dann, wie auch früher beim<br />
Boxtraining, zum Sprint. Der erste<br />
Läufer schlägt an der blauen Turnmatte<br />
an der Wand ab und stürmt<br />
zum Ende der Halle, alle tun es ihm<br />
nach. Ich auch. Irgendwie. Kann ich<br />
das durchhalten? Welche Farbe hat<br />
mein Gesicht? Bin ich schon außer<br />
Atem? Ja,rot, nein. Es geht weiter.<br />
Ichhatte das Wort „Fitness“ beim<br />
Programm „Fitnessboxen“ übersehen.<br />
Dieerste Stunde verbringen wir<br />
mit straffem Aufwärmen, man<br />
könnte es auch Erhitzen-bis-zum-<br />
Siedepunkt nennen. Doch es ist<br />
okay.Jeder macht, so gut er kann. Es<br />
gibt keine Kommentare, von wegen<br />
zu langsam, zu wenige Liegestütze,<br />
zu oft im Springseil verheddert.<br />
Die Turnhalle in der Ohlauer<br />
Straße 24 gehörtzur <strong>Berliner</strong><br />
Turnerschaft. Wermit Atilla<br />
Oener dienstags und donnerstags<br />
(20 bis 21.30 Uhr)<br />
Fitnessboxen möchte, kann<br />
für 25 Euro pro Monat Mitglied<br />
werden und alle Angebote<br />
der Turnerschaft nutzen.<br />
WO GEHT’S LOS<br />
Auch Studios für Boxenund<br />
Kampfsportbieten Fitness-<br />
(Kick-)Boxenan, etwadas<br />
Box-StudioBerlin in der Spichernstraße<br />
10 in Schöneberg<br />
(15 Euromonatlich bei<br />
Jahresvertrag) oder Chimosa<br />
in der Linienstraße127 in<br />
Mitte (ab45Euro pro Monat).<br />
Box-Vereine gibt es etwa<br />
drei Dutzend in Berlin. Probetraining<br />
sei jederzeit möglich,<br />
heißt es beim <strong>Berliner</strong><br />
Box-Verband. Aufdessen Internetseite<br />
findet man eine<br />
Übersicht aller Vereine und<br />
weitere wichtigeInfos:<br />
www.boxverband-berlin.de<br />
Da sind die Bauchmuskeln gefordert: Trainer Atilla (sitzend) beim Warmmachen.<br />
Beim Seilspringen werden Erinnerungen<br />
an früher wach. Es ist das<br />
ultimative Trainingsgerät für Boxer.<br />
Was ich vergessen hatte: Bei dem<br />
Sport sind die Beine mindestens so<br />
wichtig wie die Arme.Sie sind immer<br />
in Bewegung, sie springen vor und<br />
zurück, tänzeln zur Seite,die Knie federnhoch<br />
und runter,wenn der Körper<br />
sich vorm Schlag des Gegners<br />
wegduckt. Es sind schöne Bewegungen<br />
voller Leichtigkeit –und genau<br />
dafür dient das Üben mit dem<br />
Springseil. Atilla hat eine weiße Uhr,<br />
die piept, wenn drei Minuten rum<br />
sind, so lang dauerteine Runde beim<br />
Boxen. Drei Minuten Springseil. Das<br />
ist lang, sehr lang.<br />
Blutflecken in der Halle<br />
Endlich sind alle Präliminarien abgeschlossen<br />
und das Wort Boxen<br />
fällt. „Übt die Bewegungsabläufe“,<br />
sagt Atilla und wir nehmen Hanteln<br />
mit 0,5 bis 3Kilo,umdie Arme zu fordern.<br />
Dann ziehen wir die Boxhandschuhe<br />
an.Vorher werden die Hände<br />
mit langen roten Bandagen geschützt.<br />
Ich kann es kaum erwarten, ein<br />
bisschen Sparring zu üben. Einer der<br />
Mit-Trainierenden lässt sich auf einen<br />
Schlagabtausch ein und landet<br />
einen Treffer auf meiner Nase.Ach ja,<br />
stimmt, Boxenkann auch wehtun.<br />
Gleich ist Atilla da und fragt, ob alles<br />
in Ordnung ist. „Klar.“ Blutet<br />
schließlich nicht. DerTrainer übt mit<br />
mir jetzt das Boxen. „Rechts, linker<br />
Haken, rechts“, gibt er mir Anweisungen<br />
und ich ziele auf seine Handschuhe.<br />
„Links, Aufwärtshaken,<br />
rechts.“ Schnell, immer schneller.Es<br />
macht Spaß.Vorallem, als ich einmal<br />
ganz kurz Überraschung in Atillas<br />
Augen sehe. „Du hast Power und<br />
gute Körperarbeit“, lobt er mich.<br />
Ichdrehe richtigauf und das nach<br />
der anstrengenden Fitnessphase.<br />
Schon ist es fast Viertel vor zehn.<br />
Atilla lässt uns abtrainieren. Als wir<br />
schwitzend zusammenstehen, frage<br />
ich meine Mit-Boxer,was sie zu dem<br />
Sport motiviert. „Man teilt mal aus<br />
und kriegt mal einen rein“, sagt Sascha,<br />
44, Erzieher.Die Erfahrung der<br />
eigenen Grenzen zieht auch andere<br />
an. „Es holt einen aus der Komfortzone“,<br />
sagt Franz, der Kommunikation<br />
für Nachhaltigkeitsprojekte<br />
macht. „Boxen ist nicht prollig“, fügt<br />
Florian,Vertriebsingenieur für Lichttechnik,<br />
hinzu.<br />
Alle haben Berufe, die man nicht<br />
mit dem Sport inVerbindung bringen<br />
würde.Der Trainer stellt sich am<br />
Ende als Schauspieler mit Engagements<br />
bei Theater und Film heraus.<br />
Undübrigens als echter Boxfan. Der<br />
geborene Duisburger stand schon<br />
mit neun Jahren im Ring und hat den<br />
Sportnie aus den Augen verloren.<br />
Anders als in Boxstudios gibt es in<br />
der Turnhalle keinen Wettbewerb<br />
und keine Preise,für die dieTeilnehmer<br />
trainieren. Doch auch hier wird<br />
Dampf abgelassen.„Ein paar Blutflecken<br />
gibt es noch in der Halle“,<br />
scherzt Atilla. Am Anfang seien einige<br />
Aggressionen wegtrainiert worden.<br />
Auch hier werden wieder Erinnerungen<br />
wach<br />
Es gibt doch nichts Schöneres,als<br />
sich mal –insportlich-fairem Rahmen–richtig<br />
auszutoben. Als ich die<br />
Turnhalle verlasse, fühle ich mich<br />
viel stärker als vordem Training. Und<br />
vorallem richtigzufrieden.<br />
Die richtige Ausstattung<br />
Typen von Boxhandschuhen<br />
Je höher die Unzenzahl, desto<br />
schwerer und stärker gepolstert sind<br />
die Handschuhe.<br />
1Unze (oz) =28,35 g<br />
6bis 8Unzen<br />
Ideal für Kinder<br />
10 bis 12 Unzen<br />
Wettkampfgröße<br />
in Europa<br />
8bis 18 Unzen<br />
Schlaghandschuhe für<br />
Sparring und Training<br />
16 bis 18 Unzen<br />
extra weiche<br />
Sparringhandschuhe<br />
Handschuhe<br />
Wer sich für den Boxsport ausrüsten<br />
möchte,findet in Berlin<br />
neben den großen Sportkaufhäusern<br />
auch spezialisierte Geschäfte.<br />
Bei Asiasport inKreuzberg (Gneisenaustraße<br />
8) und Prenzlauer Berg<br />
(Danziger Straße 136) kann man ausprobieren,<br />
was am besten passt, und<br />
wirdvon Fachleuten beraten.<br />
Handschuhe kosten zwischen<br />
30 und 70 Euro.Sie sind aus Kunstleder<br />
oder Leder und voninnen gut gepolstert.<br />
Sparen sollte man hier<br />
nicht, denn die Hände werden beim<br />
Boxen starkgefordert.Wichtig: Unter<br />
die Handschuhe gehören Bandagen,<br />
um die Knochen und Gelenke im<br />
Handschuh zu schützen. Sie kosten<br />
ab fünf Euro. Handschuhe sollte<br />
man unbedingt anprobieren. Denn<br />
jede Hand und jeder Handschuh ist<br />
anders. Um ein gutes Gefühl im<br />
Handschuh zu haben, sollten sie unbedingt<br />
getestet werden. (mec.)<br />
Bandagen<br />
für die Handgelenke<br />
Suspensorium<br />
Kopfschutz<br />
ist im Wettkampf<br />
bei den Amateurboxern<br />
Pflicht<br />
Handschuhe<br />
um die Hände<br />
zu schützen<br />
Mundschutz<br />
bedeckt Zähne<br />
und Teile des<br />
Kieferknochens,<br />
um Verletzungen<br />
zu verhindern<br />
Boxschuhe<br />
bieten Stabilität im Knöchelbereich<br />
Kopfschutz<br />
Auch wenn es ein bisschen martialisch<br />
aussieht: EinKopfschutz<br />
ist schon beim Training sinnvoll,<br />
wenn es ans Sparring geht, also an<br />
den Schlagabtausch mit einem anderen<br />
Boxer.<br />
Der Kopfschutz sollte über eine<br />
gute Dämpfung –auch der Ohrenpartie<br />
– verfügen und einstellbare<br />
Klettverschlüsse haben, damit der<br />
Kopfschutz an die individuelle Kopfform<br />
angepasst werden kann. Mit<br />
Ausgaben von rund 40bis 60 Euro<br />
muss man dafür rechnen. Doch<br />
dann ist man sicher,wenn die Fäuste<br />
des Gegners auf einen einprasseln.<br />
Trotz Kopfschutz müssen Zähne<br />
und Zunge extra geschützt werden.<br />
Dafür gibt es Beißschienen, die dem<br />
Zahnschutz ähneln, der beim Zähneknirschen<br />
vom Zahnarzt verschrieben<br />
wird. Die Schienen fürs Boxen<br />
sind allerdings dicker. Kosten: rund<br />
fünf Euro. (mec.)<br />
Boxbirne<br />
Boxsack<br />
Springseil<br />
BLZ/GALANTY (3)<br />
Schuhe &Co<br />
Umlangfristig einzusteigen, ist es<br />
sinnvoll, sich Boxschuhe anzuschaffen.<br />
Der Grund: Sie sind leicht,<br />
flexibel und verfügen über eine Antirutschsohle<br />
für einen sicheren Halt.<br />
Der feste Stand ist wichtig beim Boxen,<br />
um sich schnell und präzise zu<br />
bewegen. Boxschuhe gibt es ab<br />
60 Euro.<br />
Für das kleine Training zu Hause<br />
kann ein (Stand-)Boxsack, eine Boxbirne<br />
oder ein Speedball angeschafft<br />
werden. Boxsäcke kosten ab<br />
100 Euro aufwärts, Speed Balls sind<br />
etwas billiger (ab 40 Euro). DieSportgeschäfte<br />
verkaufen auch Befestigungen,<br />
mit denen die Geräte an der<br />
Decke verschraubt werden können.<br />
Ein gutes Training ermöglicht<br />
aber auch ein Springseil. Zwischen<br />
8und 25 Euro kosten die Seile, je<br />
nach Material und Ausführung. Wer<br />
regelmäßig übt, entwickelt eine unschlagbareAusdauer.<br />
(mec.)
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 23 *<br />
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Lokalsport<br />
„Wenn wir es machen, dann richtig“: Das neu formierte Team der Wasserballerinnen von Spandau 04 trainiertzwölfmal in der Woche. SEBASTIAN WELLS (2)<br />
TausendundeineÜbung<br />
Wieder Spandauer Nationalspieler Marko Stamm in einem Jahr aus Schwimmerinnen Wasserballerinnen gemacht hat, die jetzt in der Bundesliga antreten<br />
VonKarin Bühler<br />
Als Marko Stamm voriges<br />
Wochenende mit den Wasserballerinnen<br />
von Spandau<br />
04 zum ersten Frauen-<br />
Bundesligasspiel der Klubgeschichte<br />
fuhr,musste er in sich hineingrinsen.<br />
Weil er die Nervosität der Spielerinnen<br />
spürte und weil er im Kleinbus<br />
auf der Autobahn plötzlich selbst zitiertwurde.Die<br />
Frauen hatten Notizbücher<br />
mitgenommen. „Da sind sie<br />
wortgenau noch mal alles durchgegangen,<br />
was sie aus dem Training<br />
aufgeschrieben hatten“, sagt Marko<br />
Stamm. Siehatten ihm gut zugehört.<br />
MarkoStamm, 30,Wasserball-Nationalspieler<br />
und Kapitän des Spandauer<br />
Männerteams, trainiert die<br />
Frauenmannschaft. Vor einem Jahr<br />
begann er mit vier Spielerinnen.<br />
Nun saß er in dem Bus nach<br />
Chemnitz und hörte, wie die Frauen<br />
„taktische Sachen, die wir schon<br />
hundertmal besprochen hatten“,<br />
zum hunderteintenmal wiederholten:<br />
„Zwischen Ball und Verteidiger<br />
stehen. Hintern hoch in Richtung<br />
des Balls, rechte Hand auf linke<br />
Schulter des Gegners legen.“ Es<br />
hörte sich für ihn ein bisschen so an<br />
wie beim Gesellschaftsspiel Twister,<br />
bei dem Menschen auf einer Plastikfolie<br />
ihre Arme und Beine auf bunte<br />
Punkte platzieren müssen, ohne dabei<br />
umzufallen. Über den Beweis<br />
vonsoviel Engagement und Wissbegierigkeit,<br />
sagt Stamm, habe er sich<br />
„gefreut wie ein Honigkuchenpferd“.<br />
Für 9der 13 Frauen war die Partie<br />
in Chemnitz das erste Bundesligaspiel<br />
überhaupt. Diemeisten vonihnen<br />
waren bis vor einem Jahr noch<br />
Schwimmerinnen, eine Fünfkämpferin<br />
ist im Team, eine Speerwerferin.<br />
Sie drängten während der Kaffeepause<br />
zur Weiterfahrt, „die waren<br />
bereit“, sagt Marko Stamm. Naja,<br />
und nachdem das erste Viertel im<br />
Wasser dann geprägt gewesen sei<br />
von Chaotik, weil die Spielerinnen<br />
„an tausend Sachen gedacht haben,<br />
die gar nicht so wichtig waren“, lief<br />
es plötzlich, „als wenn sie schon<br />
zwanzig Jahre zusammenspielen<br />
würden“. Regelmäßig trainiert das<br />
Team erst seit einem halben Jahr.<br />
Spandau gelang nach einem<br />
Zwei-Tore-Rückstand der Anschluss,<br />
der Ausgleich, die Führung. Viele<br />
hatten erwartet, dass der Schwimm-<br />
Club Chemnitz als Tabellenvierter<br />
der Vorsaison die Spandauerinnen<br />
aus der Halle fegen würde. Aber<br />
beim 15:15 erkämpften sich die Wasserfreunde<br />
ihren ersten Punkt.<br />
DerStartdes Projekts ist geglückt.<br />
Team und Trainer haben bewiesen,<br />
dass mit professioneller Arbeit in ihrem<br />
Sport einiges zu erreichen ist.<br />
Für Marko Stamm ist die Aufgabe<br />
eine Herzensangelegenheit –auch,<br />
weil seine Freundin Belén Vosseberg<br />
neben Jennifer Stiefel und der<br />
Schweizerin Athina Grandis eine von<br />
drei Nationalspielerinnen im Spandauer<br />
Team ist.<br />
Bislang spielte Vosseberg, 20, bei<br />
Waspo Hannover und pendelte von<br />
„Die Mädels sind beinahe böse, wenn ich mal nicht hingucke, ob sie die Übung richtig<br />
machen“: Wasserball-Trainer Marko Stamm<br />
Premiere: Zu ihrem ersten<br />
Bundesliga-Heimspiel treten<br />
die Wasserballerinnen von<br />
Spandau 04 am 16. Dezember<br />
(12 Uhr,Schwimmhalle<br />
Schöneberg) gegenWaspo<br />
Hannoveran. Beide Klubs<br />
sind neben BayerUerdingen<br />
die einzigen Doppelbundesligisten<br />
in Deutschland.<br />
ZWEIMAL GEGEN WASPO<br />
Probleme: Bereits diesen<br />
Sonnabend (16 Uhr,Schöneberg)<br />
empfangen die<br />
Spandauer Männer ohne Kapitän<br />
MarkoStamm das<br />
Team vonWaspo Hannover,<br />
das ihnen vorigeSaison den<br />
Supercup (9:8), den Pokal<br />
(12:8) und die Meisterschaft<br />
(3:2 Siege) wegschnappte.<br />
Prämisse: Weil Marko<br />
Stamm an einer Bauchmuskelverletzung<br />
laboriert, fehlt<br />
er gegenHannover, das den<br />
deutschen Rekordmeister<br />
aus Berlin diese Saison erneut<br />
im Supercup (11:8) besiegte.<br />
Männertrainer Petar<br />
Kovacevic fordertdaher eine<br />
Leistungssteigerung.<br />
der derWohnung vonMarko Stamm,<br />
zu Klubtraining und -spielen zwischen<br />
Berlin und der niedersächsischen<br />
Hauptstadt hinund her.Sie ist<br />
amtierende Torschützenkönigin in<br />
der Deutschen Wasserball-Liga und<br />
war kürzlich bei der EM in Barcelona<br />
mit zehn Treffern beste Werferin des<br />
Deutschen Schwimm-Verbandes<br />
(DSV). „Dass sie jetzt 24 Stunden in<br />
Berlin ist“, sagt Marko Stamm, „ist<br />
natürlich das Freudigste an der ganzenEntscheidung.“<br />
Die Idee, ein Frauenteam für die<br />
Bundesliga zu melden, setzte sich<br />
am Abendbrottisch der Familie in<br />
den Köpfen fest. In der Runde saßen<br />
neben Belén und Marko dessen Vater<br />
Hagen Stamm, Klub-Präsident,<br />
Wasserball-Legende, Männer-Bundestrainer<br />
sowie seine Mutter Reni,<br />
Chefin der Spandauer Schwimmabteilung.<br />
Sieentschieden:Wenn wir es<br />
machen, dann richtig.<br />
Mittlerweile leitet Marko Stamm<br />
21 Spielerinnen im Alter zwischen 13<br />
und 34 Jahren an, sie trainieren<br />
zwölfmal die Woche. „Die Frauen<br />
wollen, sie machen eine Übung auch<br />
tausendmal bis sie sie verinnerlicht<br />
haben“, sagt Marko Stamm. Die<br />
meisten von ihnen sind frühere<br />
Schwimmerinnen, die die Lust am<br />
Leistungssport verloren hatten. Vier<br />
vonihnen schaffen 100 Meter Freistil<br />
unter einer Minute.<br />
Im DSV stieß der Antrag der Wasserfreunde<br />
auf Gegenliebe. „Die<br />
Frauen-Bundesliga ist eine Meldeliga.Wirsind<br />
froh, wenn sich Frauenteams<br />
um Wettbewerb bemühen,<br />
damit wir überhaupt eine gewisse<br />
Breite haben“, sagt Rainer Hoppe,<br />
Wasserball-Spartenleiter im DSV.<br />
Nachdem die SG Neukölln 2015 ihr<br />
Team aus der Bundesliga zurückgezogen<br />
hatte, gab es in der Region<br />
keineTopmannschaft mehr.Kurzvor<br />
Saisonbeginn meldete sich eine<br />
Hamburger Mannschaft ab, sodass<br />
mit Spandau jetzt sieben statt sechs<br />
Teams im Wettbewerb stehen.<br />
Geld verdienen die Wasserballerinnen<br />
nicht. Aber allein für den<br />
Spielbetrieb in Liga eins seien 30 000<br />
bis 50 000 Euro nötig, meint Hoppe.<br />
MarkoStamm sagt, um sein Frauenteam<br />
zu finanzieren, müsse man<br />
„notfalls was vom Budget der Männer<br />
abknapsen. Oder ich gehe mit<br />
den Mädchen Flaschen sammeln.<br />
Wir hoffen immer noch auf einen<br />
großen Sponsor oder auf viele<br />
kleine.“ In diesem Jahr haben sich<br />
die Spandauerinnen Platz drei zum<br />
Ziel gesetzt. „Im Frauen-Wasserball<br />
fehlt noch viel Professionalität. Da<br />
kann man mit ordentlichem Training<br />
viel erreichen und in einem Jahr<br />
aus Schwimmerinnen Wasserballerinnen<br />
machen“, sagt MarkoStamm.<br />
In zwei Jahren will er mitseinenWasserballerinnen<br />
schon deutscher<br />
Meister werden.<br />
KarinBühler<br />
begrüßt den Zuwachs an<br />
<strong>Berliner</strong> Frauen-Erstligisten.<br />
UM DIE ECKE<br />
Festival der Stadtduelle<br />
Festival der Irrelevanz<br />
Festival der Tore<br />
Was für eine Nachlässigkeit der<br />
Dudenmacher. Unter dem Begriff<br />
„der, Budenzauber“ wird nämlich<br />
dieVerbindung zum Hallensport<br />
komplett ausgespart. Unter der Rubrik<br />
Bedeutungsübersicht liest man<br />
nur Folgendes. Erstens: ausgelassenes<br />
Fest, das jemand in seinem Zimmer<br />
oder in seiner Wohnung feiert,<br />
zweitens: durch Beleuchtung und<br />
entsprechende Dekoration hervorgerufener<br />
traumhaft-unwirklicher<br />
Effekt, den die Buden (1a) auf einem<br />
Weihnachts- oder Jahrmarkt erzeugen.<br />
KeinWort vomGlück, das einem<br />
widerfährt, wenn die Mannschaftssportler<br />
dieser Welt in der Bude,also<br />
Halle, die Bälle in die Bude zaubern.<br />
So wie das beispielsweise die Hockey-Spieler<br />
alljährlich in den Wintermonaten<br />
machen. Auftakt für den<br />
<strong>Berliner</strong> Budenzauber ist in dieser<br />
Hinsicht am Sonnabend, wenn sich<br />
die Männer des SC in der Hallenhockey-Bundesliga<br />
gleich mal im<br />
Stadtduell mit den Männern des HC<br />
messen. Am Sonntag empfängt der<br />
HC am zweiten Spieltag dann die<br />
Zehlendorfer Wespen, die am Vortag<br />
beim TuSLichterfelde wiederum zu<br />
Gast sind. Echt verwirrend, dieser<br />
Budenzauber. (lot.)<br />
Knallharte Trainingswochen hatte<br />
René Rydlewicz, Trainer des BFC<br />
Dynamo, nach der üblen 0:3-Pleite<br />
gegen Rot-Weiß Erfurtamvergangenen<br />
Freitag angekündigt. Auch, weil<br />
die Niederlage gegen den thüringischen<br />
Traditionsklub bereits das<br />
vierte Spiel in Folge ohne Sieg und<br />
das zweite ohne eigenen Treffer war.<br />
So rutschte der selbst ernannte<br />
Aufstiegskandidat im Klassement bis<br />
auf Platz elf ab, ist von Tabellenführer<br />
Chemnitz unerreichbare 25 (!)<br />
Punkte entfernt und kann seinerseits<br />
ziemlich froh sein, dass mit dem FSV<br />
Optik Rathenowein Team den einzigen<br />
Abstiegsplatz so konsequent besetzt<br />
hält, dass der DDR-Rekordmeister<br />
nicht gar noch in ernsthafte<br />
Abstiegsnöte gerät.<br />
So verkommt das Heimspiel gegen<br />
den VfB Auerbach schon im Dezember,<br />
am 18. Spieltag zu einem<br />
Festspiel der Irrelevanz, ist die Saison<br />
der Weinrotweißen in Anbetracht<br />
der Tabellensituation doch gefühlt<br />
bereits gelaufen.<br />
Immerhin: An der Ehrekann Rydlewicz<br />
seine Kicker noch packen. Mit<br />
dem traditionsreichen Erbe ihrer<br />
Vorgänger anspornen. Oder eben<br />
mit Straftraining drohen. (moh.)<br />
Ein wenig im Schatten der großen<br />
Arena am Ostbahnhof, wo in den<br />
Eisbären Berlin der deutsche Eishockey-Rekordmeister<br />
Woche für Woche<br />
aufläuft, kämpft das Frauenteam<br />
der Bären im legendären Wellblechpalast<br />
um Punkte in der Frauen-<br />
Bundesliga. Angeführt von den Top-<br />
Scorerinnen Nina Kamenik, Bailey<br />
Wright und Reilly Fawcett geht es für<br />
die Eisbären Juniors am Sonnabend<br />
gegen die HannoverIndians.<br />
Eine Begegnung, die definitiv<br />
Tore für die Bärinnen verspricht, resultiertdoch<br />
aus den bisherigen drei<br />
Aufeinandertreffen der beiden<br />
Teams in dieser Saison ein satt vielversprechendes<br />
Torverhältnis von<br />
21:4 für die <strong>Berliner</strong>innen.<br />
Ende Oktober gewannen sie,<br />
ebenfalls im Wellblechpalast, mit<br />
12:1. Und auch wenn die Bärinnen<br />
als Tabellensechste nicht unbedingt<br />
zu den Spitzenteams gehören, findet<br />
man doch große Namen im Kader<br />
der Juniors.<br />
Mit Kelsey Soccio verteidigt die<br />
Tochter des legendären Len Soccio<br />
für die <strong>Berliner</strong>innen. Dessen imaginäresDenkmal<br />
steht, wenn auch für<br />
sein Schaffen bei den Scorpions, in<br />
Hannover. Wiepassend. (moh.)<br />
Saisonauftakt Hallenhockey-Bundesliga: <strong>Berliner</strong> SC -<strong>Berliner</strong> HC, Sonntag,15Uhr,inder Werner-Ruhemann-Halle,<br />
Forckenbeckstraße 37, Schmargendorf<br />
Fußball-Regionalliga: BFC Dynamo -VfB Auerbach<br />
Sonnabend, 13.30 Uhr,imFriedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, Cantianstraße 24, Prenzlauer Berg<br />
Eishockey-Frauenbundesliga: Eisbären Juniors -HannoverIndians<br />
Sonnabend, 19 Uhr im Wellblechpalast, Konrad-Wolf-Straße 39, Hohenschönhausen
24 ** <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
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Sport<br />
Paul Drux kam mit 15 Jahren<br />
zu den Jungfüchsen und<br />
hat sich seitdem seinen<br />
Weg nach oben gebahnt.<br />
Der Rückraumspieler gehört zuden<br />
Ausnahmetalenten, die es nicht nur<br />
in den Profi-Kader des Handball-<br />
Bundesligisten geschafft haben, sondernsich<br />
ebenso in die deutsche Nationalmannschaft<br />
spielen konnten.<br />
Allerdings wurde Drux bisher häufig<br />
von Verletzungen geplagt. Momentan<br />
laboriert der 23-Jährige an einer<br />
Fußverletzung, hofft aber auf ein<br />
baldiges Comeback.<br />
Herr Drux, wie ist bei Ihnen nach der<br />
Fußverletzung der Stand der Dinge?<br />
Ichbin auf einem ganz guten Weg<br />
und fahre morgen noch mal zu dem<br />
Arzt, der mich operiert hat, und<br />
dann hoffe ich, dass es jetzt relativ<br />
schnell geht. Bei mir wurde das Außenband<br />
rekonstruiert, leider auch<br />
etwas am Knorpel gemacht sowie<br />
freie Gelenkkörper bearbeitet.<br />
Sie stehen also kurz vor dem Comeback?<br />
Ich glaube schon. Gegen die Bergischen<br />
am Sonntag zu Hause wird<br />
es wohl noch nichts.Vielleicht kann<br />
ich dann am 6. Dezember in Gummersbach<br />
wieder auflaufen.<br />
Es kribbelt also schon wieder?<br />
Nicht nur bei mir.Ich glaube,man<br />
hat bei dem Spiel gegen Aalborg gesehen,<br />
was da hinter der Bank los<br />
war. Eshat keinen von uns auf den<br />
Stühlen gehalten und wir wollen alle<br />
so schnell wie möglich zurückkommen.<br />
Das klappt bei dem einen etwas<br />
früher, bei dem anderen etwas<br />
später, aber es kribbelt natürlich.<br />
Man will dabei sein, hat keine Lust<br />
mehr hinten im Kraftraum zu arbeiten<br />
und will wieder an den Ball.<br />
Zwischenzeitig waren im Kraftraum<br />
ja mehr Spieler als im Mannschaftstraining.<br />
Ja,das ist leider zu einer Art Running<br />
Gagbei uns geworden. Aber ich<br />
glaube, so langsam lichtet es sich<br />
wieder. Bei Christoph Reißky und<br />
Mattias Zachrisson sieht es schon<br />
wieder ganz gut aus.Hoffentlich.<br />
Der Dezember bringt einige Herausforderungen<br />
mit sich, das DHB-Pokalspiel<br />
gegen die Löwen, das Ligaspiel<br />
beim SC Madgeburg ...<br />
…schon dieses Wochenende gegen<br />
den Bergischen HC wirdesnicht<br />
leicht, vor allem mit unserer momentanen<br />
Personallage. Die haben<br />
einen super Lauf und spielen guten<br />
Handball. Nichtsdestotrotz war der<br />
November hart und im Hinblick<br />
auf den EHF-Cup<br />
sehr entscheidend. Es<br />
war wichtig, dass wir<br />
„Aufgeben<br />
stand nie zur<br />
Debatte“<br />
Paul Drux über seine Leiden<br />
als Zuschauer,die Willenskraft der Füchse<br />
Berlin und die Handbal-WM im Januar<br />
da den nächsten Schritt gemacht haben.<br />
Beeindruckend war in den vergangenen<br />
Wochen vor allem der Kampfgeist<br />
der Füchse. Besonders gegen<br />
Aalborg ist die Mannschaft phänomenal<br />
zurückgekommen. Haben Sie<br />
nach den ersten zwanzig Minuten<br />
noch an einen Sieg geglaubt?<br />
Ichglaube,man hat bei vielen gemerkt,<br />
dass die Köpfe etwas nach<br />
unten gegangen sind. Wirwaren insgesamt<br />
mit acht Toren hinten, doch<br />
durch den kleinen Lauf, den wir am<br />
Ende der ersten Halbzeit hatten, war<br />
auch in der Kabine der Tenor ein anderer.<br />
Mehr als verlieren konnten<br />
wir nicht, sondernesnur besser<br />
machen und uns den Arsch<br />
aufreißen. Das hat man<br />
auch sofort zur zweiten<br />
Halbzeit gemerkt. Die<br />
Stimmung war da, die<br />
Halle und die Fans<br />
haben uns getragen.<br />
Das war eine<br />
Willensfrage.<br />
ZUR PERSON<br />
Metropole statt Kleinstadt: Paul Drux,<br />
23, stammt aus Gummersbach, spielte<br />
dortab2007 beim ortsansässigen Traditionsklub<br />
VfL. 2011 wechselte er zu den<br />
Füchsen. Bereits in der Saison 2012/13<br />
gabersein Debüt im Bundesligateam der<br />
Füchse, 2014 trug er erstmals das Trikot<br />
des Nationalteams.<br />
Einer,der schon<br />
in jungen Jahren<br />
Verantwortung<br />
übernimmt:<br />
Paul Drux<br />
IMAGO/MATTHIAS KOCH<br />
Wie dreht man ein Spiel,<br />
wenn erst mal alles schiefgeht?<br />
Das waren ein, zwei<br />
glückliche Situationen, ein<br />
gehaltener Ball, ein Gegenstoß,<br />
ein leichtes Tor.<br />
Und dann kommt man<br />
wieder in einen Lauf. Wir<br />
haben in all den Jahren gezeigt,<br />
dass man – auch<br />
wenn wir dezimiert sind –<br />
immer mit uns rechnen<br />
muss und wir besonders in<br />
den wichtigen Spielen da<br />
sind. Das hat uns ausgezeichnet<br />
und ist auch in den<br />
meisten Spielern verankert.<br />
Wirhaben zwar ein paar Neuzugänge,<br />
aber auch denen haben<br />
wir das relativ schnell eingeimpft.<br />
„Jetzt erst recht“ ist momentan<br />
ein gern genutzter Hashtag der<br />
Füchse. Beschreibt das den Geist<br />
der Mannschaft?<br />
Durch die vielen Verletzten<br />
blieb uns ja keine andere Wahl.<br />
Man könnte natürlich aufgeben,<br />
aber das stand nie zur Debatte.Zweifel<br />
gab es nicht. Wir haben eine gute<br />
Stimmung in der Kabine und im<br />
Team. Da passt alles und keiner<br />
nimmt sich wichtiger als er ist. Das<br />
ist, glaube ich, sehr wichtig.<br />
Voriges Jahr zum EHF-Pokal war die<br />
Situation ähnlich angespannt.<br />
Dasist immer noch mein persönliches<br />
Highlight. Nicht nur weil wir<br />
da gewonnen haben, sondern wie<br />
und mit wie viel Courage und Einsatz.<br />
Das kann man nur erfahren,<br />
wenn man selbst dabei gewesen ist<br />
und weiß, was da im Training los war.<br />
Daswar einmalig.<br />
Nach dem Spiel gegen Aalborg ging es<br />
gleich weiter zum Fotoshooting für<br />
die Nationalmannschaft, wie sieht es<br />
da derzeit aus?<br />
Ja,daging es etwas länger.Bis um<br />
zwei Uhr morgens waren wir noch<br />
beschäftigt. Ich habe ja nicht gespielt,<br />
aber für Fabi (Fabian Wiede,<br />
Anmerkund der Redaktion) war das<br />
schon sehr hart. Ansonsten muss ich<br />
erst mal wieder spielen und wieder<br />
vollkommen gesund sein. Dann hat<br />
Christian Prokop (der Bundestrainer,<br />
d.R.) auch die Gewissheit und<br />
weiß, was geht und was nicht, und<br />
kann demnach entscheiden. Letztlich<br />
muss ich mein Bestes geben und<br />
werde dann akzeptieren müssen, ob<br />
die Entscheidung positiv für mich ist<br />
oder nicht.<br />
Die Verletzungen von Julius Kühn<br />
und Tim Suton spielen Ihnen dabei<br />
etwas in die Karten.<br />
Wie gesagt, es kommt wahrscheinlich<br />
auf meine aktuelle Form<br />
an. Ob Prokop das Vertrauen in mich<br />
hat, ob es passt oder nicht. Ich finde<br />
es gut, wenn man vonAnfang an mit<br />
offenen Karten spielt und dann weiterschaut.<br />
Bei aller Bescheidenheit, die Heim-<br />
WM wäre schon ein großer Traum,<br />
oder?<br />
Ja,naklar.Vor allem die Vorrunde<br />
hier in Berlin zu spielen und dann<br />
eventuell die Hauptrunde in Köln,<br />
das ist natürlich toll. Das sind quasi<br />
meine beiden Wohnzimmer. Ich<br />
habe noch die WM 2007 in Erinnerung.<br />
Was da für eine Euphorie<br />
durchs Land ging, war schon besonders.<br />
Ich glaube, etwas Ähnliches<br />
kann man wieder schaffen. Man<br />
merkt bei allen, dass so langsam das<br />
Kribbeln losgeht, dass alle sich<br />
freuen –auch die Fans. Die meisten<br />
Spiele sind so gut wie ausverkauft.<br />
Ichhoffe natürlich, dass wir dementsprechend<br />
auch die Leistung zeigen.<br />
Wastrauen Sie der deutschen Mannschaft<br />
zu?<br />
Uns hat in letzter Zeit etwas die<br />
Konstanz gefehlt. Im letzten Turnier<br />
haben wir nicht durchgängig unsere<br />
Leistung gebracht, aber darüber<br />
wurde schon genug geredet und geschrieben.<br />
Ich muss ehrlich sagen,<br />
ich glaube an uns. Wir haben gute<br />
Leute dabei und viele wollen zeigen,<br />
dass sie es besser können als beim<br />
letzten Mal. Und dann kommt es<br />
darauf an, dass man mit dem Druck<br />
auch umgehen kann. Das kann beflügeln<br />
oder hemmen, und wir hoffen<br />
natürlich, dass es uns Flügel verleiht.<br />
DasGespräch führte Carolin Paul.<br />
Der Klapprad-Express<br />
Der ehemalige Sechstagerennen-Gewinner Guido Fulst nutzt auch beim Bahnrad-Weltcup in Berlin seine Popularität, um Geld für eine Charity-Aktion zu sammeln<br />
VonPeter Kirnich<br />
Der Fulst-Express ist zurück.<br />
Nicht so schnell –vermutlich –<br />
wie 2004 und 2008, als Guido Fulst<br />
mit Robert Bartko beziehungsweise<br />
Leif Lampater jeweils das Sechstage-<br />
Rennen von Berlin gewonnen hatte<br />
und zu einem Publikumsliebling<br />
avancierte. Das Comeback wird er<br />
auch nicht mit seinen ehemaligen<br />
Partnernbestreiten. Doch die ersten<br />
Trainingsfahrten im <strong>Berliner</strong> Velodrom<br />
lassen erkennen, dass der<br />
zweifache Olympiasieger im Bahnvierer<br />
und mehrfache Weltmeister es<br />
noch immer kann.<br />
Im hautengen Einteiler und mit<br />
einem windschlüpfrigen Zeitfahrhelm<br />
fährterden neu zusammengestellten<br />
Vierer zügig an. Alles sieht<br />
rund und geschmeidig aus.Wären da<br />
nicht die seltsamen fahrbaren Untersätze,<br />
die Fulst und seine Teamgefährten<br />
für das Comeback ausgewählt<br />
haben. Es sind –tatsächlich −<br />
Klappfahrräder. Und obendrein<br />
auch noch solche, die eigentlich unter<br />
Denkmalschutz gehörten: „Die<br />
haben schon 30 bis 40 Jahreauf dem<br />
Buckel“, berichtet Fulsts Teamgefährte<br />
im Comeback-Vierer, Kristian<br />
Strack. Allerdings wurden die 20-<br />
Zoll-Bikes wettkampfgerecht aufgearbeitet,<br />
frisch lackiertund unter anderem<br />
mit neuen Pedalen, Laufrädern<br />
und Kettenblättern versehen.<br />
„Damit schafft man gut 40 Stundenkilometer“,<br />
sagt Strack.<br />
Wettkampf gegen Nachwuchsfahrer<br />
Ob das tatsächlich so ist, wird der<br />
Klapprad-Vierer beim Bahnrad-<br />
Weltcup unter Beweis stellen müssen.<br />
Zu der Veranstaltung am Wochenende<br />
im <strong>Berliner</strong> Velodrom haben<br />
viele Weltklasse-Rennfahrer gemeldet.<br />
Fulst and Friends werden<br />
dabei am Sonnabend im Rahmenprogramm<br />
über fünf Runden gegen<br />
ein Team <strong>Berliner</strong> Nachwuchsfahrer<br />
der Altersklasse U15 fahren, die allerdings<br />
auf richtigen Rennrädern sitzenwerden.<br />
DasSpektakel dient einzig<br />
und allein einem Zweck: „Das<br />
Ganze ist eine Charity-Aktion zugunsten<br />
des Kinderprojekts Arche in<br />
Berlin“, berichtet Fulst. „Mit der<br />
Spendenaktion wollen wir unser<br />
Mobilitätsprojekt für die Arche unterstützen.“<br />
Ziel sei es, Kindern und<br />
Jugendlichen aus sozial benachtei-<br />
Der etwas andere Vierer:Guido Fulst radelt für den guten Zweck.<br />
Eins: Olympiasiegerin Miriam<br />
Welte und Emma Hinze<br />
sorgten beim Bahnrad-Weltcup<br />
in Berlin für die erste<br />
deutsche Medaille.<br />
SILBER UND BRONZE ZUM AUFTAKT<br />
Zwei: Im Teamsprint fuhr das<br />
Duo am Freitag zu Silber.<br />
Besser waren nur die Russinen<br />
Darja Schmeljowa/<br />
Anastassija Woinowa.<br />
Drei: Bei den Männernholten<br />
Timo Bichler,Stefan Bötticher<br />
und Maximilian Levy<br />
Bronze hinter den Niederlanden<br />
und Großbritannien.<br />
PRIVAT<br />
ligten Familien, die von der Arche<br />
unterstützt werden, Fahrräder und<br />
eine Fahrradwerkstatt zur Verfügung<br />
zu stellen. Zudem sollen vier Rennräder<br />
für <strong>Berliner</strong> Vereine gespendet<br />
werden, die sich um den Radsportnachwuchs<br />
kümmern.<br />
2008 hatte Fulst seine aktiveLaufbahn<br />
beendet. „Doch mein Herz<br />
schlägt immer noch für den Radsport“,<br />
berichtet er,sowohl beruflich<br />
als Verkäufer eines Fahrradherstellers<br />
oder in seiner Freizeit. Siege,sagt<br />
er, seien für ihn nicht mehr so wichtig.<br />
„Ich konzentriere meine Energie<br />
lieber darauf, andere, vor allem den<br />
Nachwuchs, für die Sportart zubegeisternund<br />
zu unterstützen.“<br />
Gemeinsam mit seiner Frau Janine<br />
und Freunden gründete er<br />
„Guido Fulst and Friends“. Das radsportbegeisterte<br />
Team hat sich vor<br />
allem sozialen Projekten verschrieben.<br />
„Wir organisieren verschiedene<br />
Radsport-Aktionen und stellen die<br />
Spendenerlöse sozialen Organisationen<br />
zurVerfügung“, sagt Fulst. Unter<br />
anderem hatten sie im April während<br />
der Fahrradmesse VeloBerlin<br />
eine Radrennbahn im Miniformat<br />
aufgestellt, auf der kleine und große<br />
Radsportfans gegen eine Spende<br />
fahren durften. Der Erlös von rund<br />
1200 Euro floss ebenfalls in das Mobilitätsprojekt<br />
der Arche. Mit ihrer<br />
Charity-Aktion am Wochenende haben<br />
sie bereits vorab mehr als 6000<br />
Euro an Spendengeldernerhalten.<br />
Auf der Messe lernte Fulst übrigens<br />
Kristian Strack kennen, der<br />
ähnlich wie Fulst mit Freunden das<br />
Radsportteam Twentyinch gegründet<br />
hat. DasTeam ist seit einiger Zeit<br />
auf Klapprädern bei verschiedenen<br />
Radsportveranstaltungen unterwegs.„Werbei<br />
uns auf einem Klappfahrrad<br />
mitfahren möchte,kann dies<br />
gegen eine Spende tun“, sagt Strack.<br />
Den Erlös spenden sie für soziale<br />
Projekte wie das Kinder- und Jugendhaus<br />
Bolle.„Wirbei Twentyinch<br />
haben selbst alle Kinder. Uns ist es<br />
deshalb ein Bedürfnis, sozial Benachteiligten<br />
zu helfen“, begründet<br />
er.Die Idee vonFulst and Friends mit<br />
der Minirennbahn auf derVeloBerlin<br />
kam bei Strack und seinen Freunden<br />
logischerweise sofort gut an. Sie kamen<br />
schnell miteinander ins Gespräch<br />
–und kurz darauf war eine<br />
neue gemeinsame Aktion geboren:<br />
der Klapprad-Vierer.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 25 **<br />
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Sport<br />
ZAHLEN<br />
Eishockey<br />
DEL, 23. Spieltag<br />
Eisbären −Köln 0:4<br />
Ingolstadt −Bremerhaven 2:4<br />
DEG−München 3:1<br />
Krefeld −Nürnberg 2:0<br />
Wolfsburg −Mannheim<br />
4:3 n.V.<br />
Iserlohn−Schwenningen 5:2<br />
Straubing−Augsburg<br />
2:1 n.V.<br />
1 Mannheim 23 82: 53 52<br />
2 München 23 72: 55 46<br />
3 Augsburg 24 69: 58 44<br />
4 DEG 23 77: 58 42<br />
5 Köln 24 66: 59 39<br />
6 Eisbären 23 64: 60 38<br />
7 Ingolstadt 23 73: 63 37<br />
8 Bre'haven 23 68: 68 37<br />
9 Straubing 24 66: 69 36<br />
10 Krefeld 23 65: 70 33<br />
11 Iserlohn 23 80: 90 27<br />
12 Nürnberg 24 66: 75 22<br />
13 Wolfsburg 23 53: 92 19<br />
14 Schwen'gen 23 43: 74 17<br />
Basketball<br />
WM-Qualifikation, Männer<br />
Griechenland -Deutschland 92:84<br />
Fußball<br />
Bundesliga, 13. Spieltag<br />
Fortuna Düsseldorf -FSV Mainz 05 0:1 (0:0)<br />
Borussia Dortmund -SCFreiburg Sa., 15.30<br />
VfB Stuttgart-FCAugsburg Sa., 15.30<br />
Werder Bremen -BayernMünchen Sa., 15.30<br />
Hannover96-Hertha BSC Sa., 15.30<br />
1899 Hoffenheim -FCSchalke04 Sa., 18.30<br />
RB Leipzig -Bor.Mönchengladbach So., 15.30<br />
Eintracht Frankfurt-VfL Wolfsburg So., 18.00<br />
1. FC Nürnberg -Bayer Leverkusen Mo., 20.30<br />
1 Bor.Dortmund 12 35: 13 30<br />
2 M'gladbach 12 30: 14 26<br />
3 Eintr.Frankfurt 12 29: 14 23<br />
4 RB Leipzig 12 22: 10 22<br />
5 München 12 23: 17 21<br />
6 Hoffenheim 12 27: 18 20<br />
7 SV Werder Bremen 12 20: 20 18<br />
8 Mainz 05 13 12: 14 18<br />
9 Hertha BSC 12 19: 20 17<br />
10 VfL Wolfsburg 12 16: 17 15<br />
11 SC Freiburg 12 16: 20 14<br />
12 Leverkusen 12 18: 24 14<br />
13 FC Augsburg 12 20: 21 13<br />
14 FC Schalke04 12 13: 17 13<br />
15 Nürnberg 12 13: 29 10<br />
16 Hannover96 12 15: 26 9<br />
17 Düsseldorf 13 13: 29 9<br />
18 VfB Stuttgart 12 8: 26 8<br />
Zweite Liga, 15. Spieltag<br />
Erzg.Aue −Regensburg 1:1 (1:1)<br />
SC Paderborn−Arm.Bielefeld 2:2 (0:0)<br />
1. FC Köln -SpVgg Greuther Fürth Sa., 13.00<br />
1. FC Union Berlin -Darmstadt 98 Sa., 13.00<br />
FC Ingolstadt 04 -Hamburger SV Sa., 13.00<br />
FC St. Pauli -Dynamo Dresden Sa., 13.00<br />
MSV Duisburg -Holstein Kiel So., 13.30<br />
SV Sandhausen -1.FCHeidenheim So., 13.30<br />
1. FC Magdeburg -VfL Bochum So., 13.30<br />
1 Hamburger SV 14 19: 14 28<br />
2 1. FC Köln 14 35: 18 27<br />
3 Union Berlin 14 21: 10 24<br />
4 FC St. Pauli 14 20: 19 24<br />
5 VfL Bochum 14 24: 16 23<br />
6 Gr.Fürth 14 21: 20 23<br />
7 SC Paderborn 15 33: 27 22<br />
8 Regensburg 15 26: 22 22<br />
9 Kiel 14 24: 22 21<br />
10 Dyn. Dresden 14 19: 20 21<br />
11 Heidenheim 14 21: 19 20<br />
12 Darmstadt 98 14 17: 21 17<br />
13 Erzg.Aue 15 15: 21 15<br />
14 Arm. Bielefeld 15 18: 24 14<br />
15 Duisburg 14 13: 20 13<br />
16 Sandhausen 14 14: 22 10<br />
17 Magdeburg 14 18: 27 9<br />
18 Ingolstadt 14 13: 29 8<br />
3. Liga, 17. Spieltag<br />
SpVgg Unterhaching -Kaiserslautern 5:0 (2:0)<br />
Eintracht Braunschweig -VfR Aalen Sa., 14.00<br />
Preußen Münster -Hallescher FC Sa., 14.00<br />
1860 München -FSV Zwickau Sa., 14.00<br />
Würzburger Kickers -CarlZeiss Jena Sa., 14.00<br />
SV Wehen Wiesbaden -SFLotte Sa., 14.00<br />
Energie Cottbus -KFC Uerdingen Sa., 14.00<br />
SV Meppen -Fortuna Köln So., 13.00<br />
SG Großaspach -Karlsruher SC So., 14.00<br />
Hansa Rostock -VfL Osnabrück Mo., 19.00<br />
Handball<br />
Bundesliga, 15. Spieltag<br />
TSV Hannover-Burgdorf -THW Kiel So., 13.10<br />
SG Flensburg-Handewitt -HSG Wetzlar So., 16.00<br />
GWD Minden -VfL Gummersbach So., 16.00<br />
TBV Lemgo-SGBBM Bietigheim So., 16.00<br />
Füchse Berlin -Bergischer HC So., 16.00<br />
1. SG Flensburg-Handewitt 14 396:320 28: 0<br />
2. THW Kiel 15 437:357 26: 4<br />
3. SC Magdeburg 16 507:414 26: 6<br />
4. Rhein-Neckar Löwen 14 395:341 23: 5<br />
5. MT Melsungen 15 427:415 20:10<br />
6. Füchse Berlin 14 v375:363 16:12<br />
Sommerplausch: Nationalspieler Marvin Plattenhardt traf im Trainingslager auf die deutsche U20 mit Teamkollege Maximilian Mittelstädt.<br />
Auf Augenhöhe minus eins<br />
Marvin Plattenhardt oder Maximilian Mittelstädt? Das ist hier die Frage bei Hertha in dieser Saison<br />
VonPaul Linke<br />
Im Sommer vor drei Jahren saßen<br />
drei talentierte Fußballer<br />
auf einer roten Couch und sprachen<br />
über ihren Lebenstraum<br />
Profikarriere. Ein Golfhotel in der<br />
Nähe vonBad Saarow,das Trainingslager<br />
von Hertha BSC hatte gerade<br />
begonnen –und damit auch der neue<br />
Jugendkurs des Vereins. Eswar der<br />
erste Sommer unter PalDardai.<br />
Shawn Kauter war damals dabei,<br />
Mittelfeldspieler, heute mit 22 spielt<br />
er beim <strong>Berliner</strong> AK in der Regionalliga.<br />
Dann Florian Kohls, ein Sechser<br />
oder Achter, 23, bei den Würzburger<br />
Kickers angestellt, Dritte Liga. Und<br />
Maximilian Mittelstädt, ein Linksverteidiger,<br />
der bereits ein halbes Jahr<br />
zuvor nach Belek mitgeflogen war,wo<br />
Hertha das Wintertrainingslager aufgeschlagen<br />
hatte. Der Cheftrainer<br />
hieß noch Jos Luhukay, rief oft „Maxiii!“,<br />
aber selten ließ er ein Lob folgen.<br />
Nach zwei Rückrundenniederlagen<br />
wurde Luhukay entlassen. Dardai<br />
übernahm. Undalles wurde anders.<br />
Auf der roten Couch sagte Mittelstädt:„Ich<br />
habe so ein Gefühl, es ist alles<br />
lockerer. Ich bin nicht mehr so<br />
nervös.“ Drei Monate unter Dardai<br />
reichten, schon unterschrieb er den<br />
ersten Profivertrag. Vordieser Saison<br />
war Mittelstädt ein Herausforderer.<br />
Jetzt ist er eine halbe Stammkraft.<br />
Neue Wohnung: Beim Neubau drohen Hertha<br />
BSC neue Schwierigkeiten. Nach Informationen<br />
des RBB plant die Baugenossenschaft<br />
auf dem Gelände, auf dem der Klub<br />
2025 sein neues Stadion eröffnen will, neue<br />
Wohnungen. Für Herthas geplante neue Fußballarena<br />
müssten ohnehin 24 Wohnungen<br />
in der Sportforumstraße abgerissen werden.<br />
Am Sonnabend um halb vier spielt<br />
Hertha in Hannover, und so wie es<br />
aussieht, wird Mittelstädt –die halbe<br />
Ersatzkraft – diesmal auf der Bank<br />
Platz nehmen. „Ich glaube“, sagte<br />
Dardai, „ich werde mit Marvin spielen.<br />
Wir brauchen seine Standards.“<br />
Aber so sicher ist das nicht. Vorein<br />
paar Wochen hatte Dardai noch erzählt,<br />
dass Mittelstädt ein Typfür die<br />
Auswärtsspiele sei und Plattenhardt<br />
sich im Olympiastadion wohler fühle.<br />
Es war dann aber Mittelstädt, der<br />
sich beim Heimspiel gegen die Bayern<br />
Arjen Robben in den Wegstellte<br />
und sich so an die bislang schwersten<br />
Abwehrminuten seiner Karriereerinnert:<br />
„Es ist ein Phänomen, da<br />
braucht man keine Videoanalyse,<br />
PROBLEME MIT DEM STADIONBAU<br />
Alte Anwohner: Der Verein hatte gleichwertigenErsatz<br />
versprochen. Obwohl es bisher<br />
mehr offene Fragen als Antworten gibt und<br />
der Senat noch nicht Stellung bezogen hat,<br />
präsentierte Hertha einen Zeitplan für den<br />
Neubau (ab 2022). Anwohner rund um das<br />
Olympiagelände wollen eine Volksinitiative<br />
gegendas Stadionprojekt besprechen.<br />
man weiß auf jeden Fall genau, was er<br />
macht. Wenn er den Ball hat, geht es<br />
sicher nach innen. Das macht er<br />
zwanzigmal im Spiel. Aber wenn du<br />
einmal nur die Innenbahn zustellen<br />
willst, dann geht er nach außen.“ Roben<br />
gelang kein Tor.<br />
Spätestens da hatte Mittelstädt<br />
(1,80 Meter) bewiesen, dass er sich<br />
nicht kleiner machen muss, als Plattenhardt<br />
(1,81) ist. Dardai verortet das<br />
Duell ohnehin „auf Augenhöhe“, und<br />
er war ja bereit, Plattenhardt im Sommer<br />
zu verkaufen. Klappte nicht. Mittelstädt<br />
sagt dazu: „Das Thema ist<br />
nicht spurlos an mir vorbeigegangen.“<br />
Er fragte sich: Wäreerdann die<br />
erste Wahl gewesen? Oder hätte Hertha<br />
einen erfahrenen Spieler gekauft?<br />
Das Schweigen am Walde<br />
Plattenhardt blieb und seine Zwischenbilanz<br />
liest sich so: achtmal in<br />
der Ligastartelf, ein Assist, ein Pokaltor.<br />
Der auch im Mittelfeld einsetzbare<br />
Mittelstädt sechsmal, ein Assist,<br />
ein Pokaltor –mit ihm holte Hertha<br />
im Schnitt 0,42 Punkte mehr pro<br />
Spiel. Über die Chance, ein ganzer<br />
Stammspieler zu werden, sagt er:„Es<br />
ist schwierig, ich weiß, dass Marvin<br />
einen besonderen Status hat.“<br />
Dardai inszeniert den Zweikampf<br />
als Beweis für die Kaderstärke,nennt<br />
Plattenhardt immer noch einen Nationalspieler,sagt:„Erhat<br />
einen großen<br />
Stellenwert. Dann kommt der junge<br />
Maxi, ein wilder Kerl.“ Also einer,der<br />
sich nach 38 Profispielen den Ruf<br />
erarbeitet hat, zu ungestüm in Zweikämpfe<br />
zu gehen, zu oft in erhöhte<br />
Rotgefahr zu geraten. Das vergangene<br />
Heimspiel verpasste Mittelstädt<br />
wegen eines Platzverweises.„Nee, das<br />
zweite Foul war sicherlich keine<br />
Gelbe Karte. Ichbin nicht ungestüm.“<br />
Als der Jugendspieler Mittelstädt<br />
Zweikämpfe führte, wusste er: „Ich<br />
kriege den Ball.“ Die Profis seien abgezockter,dahabe<br />
er sich manchmal<br />
verschätzt. Pech hatte er auch. Mit<br />
sechs Gelben Karten zweimal vom<br />
Platz zu fliegen, ist nicht so leicht.<br />
Mittelstädt ist kein Treter. Trotzdem<br />
weiß er:„Ich habe jetzt diesen Stempel.“<br />
Er will ihn loswerden. Wenn<br />
nicht am Sonnabend, dann später.<br />
Nach der lautstarken Kulisse in Hamburg erwartet Union gegen Darmstadt eine seltsame Atmosphäre<br />
VonMathias Bunkus<br />
Ergrauter Trainerfuchs: UrsFischer<br />
Urs Fischer, mit schweizerischer<br />
Uefa-Pro-Lizenz ausgestatteter<br />
Fußballlehrer in Diensten des 1. FC<br />
Union, hob an zu dozieren. Mitjeder<br />
Silbe, die er da auf dem Podium von<br />
sich gab, beschlich die Zuhörer im<br />
Plenum ein anwachsendes, ungutes<br />
Gefühl.„Darmstadt steht sehr gut, ist<br />
gut organisiert. Sie gehen aggressiv<br />
auf den Mann, haben ein sehr gutes<br />
Umschaltspiel. In ihren Reihen sind<br />
sehr schnelle Spieler, vor allem auf<br />
den Seiten. Und sie besitzen eine<br />
gute Größe im Zentrum“, sagte der<br />
52-Jährige vor dem Kick gegen den<br />
letzten wohl verbliebenen Angstgegner<br />
in Liga zwei für die Köpenicker.<br />
In vier Partien gab es noch keinen<br />
Sieg, das Torverhältnis lautet 4:12!.<br />
Klingt ja fast so,als bräuchten die Eisernen<br />
gegen diese Übermannschaft<br />
aus Hessen, die sich da heute um 13<br />
Uhr imStadion An der Alten Förstereivorstellen<br />
wird, gar nicht erst aufzulaufen.<br />
EinkurzerBlick auf die Tabelle offenbart<br />
dem Beobachter zum Glück<br />
dann doch, dass da nicht der Spielklassen-Überflieger<br />
daherkommt,<br />
sondern nur ein im Ligamittelfeld<br />
angesiedeltes Team, das zudem in<br />
der Fremde herzlich schwächelt.Vier<br />
Zähler konnten die Darmstädter auf<br />
ihren Gastspielreisen bisher einheimsen.<br />
Mehr sollen es auch nach<br />
ihrem Auftritt beim Tabellendritten<br />
nicht sein.<br />
Bei dem steht Fischer aber vor<br />
dem psychologischen Problem, dass<br />
OTTMAR WINTER<br />
er seine Jungs nach dem Highlight an<br />
der Elbe wieder auf den Ligaalltag an<br />
der Wuhle einstellen muss.Denn der<br />
so erfreulich 2:2 geendete Ausflug<br />
zum HSV hatte ja schon etwas wie einen<br />
Hauch vonBundesliga in sich.<br />
Dieses Problem wies Fischer erstens<br />
von sich („Wir haben gezeigt,<br />
dass wir mit solchen Situationen<br />
umgehen können“), und zweitens<br />
bemühte er dann seinerseits die Ta-<br />
IMAGO<br />
belle. „Das war Zweite Bundesliga“,<br />
gab er zu verstehen, dass er bei seiner<br />
Erstligarecherche Köln und den<br />
HSV im dortigen Tableau nicht finden<br />
konnte. Mit anderen Worten,<br />
auch diese beiden seien Alltag –und<br />
für den sei seine Truppe gewappnet.<br />
Zumal Union ein Heimspiel vor<br />
der Brust habe und entsprechende<br />
Unterstützung von den Rängen hinter<br />
sich. „Die Stimmung bei uns zu<br />
Hause ist schon bundesligawürdig“<br />
sagte Fischer. Grundsätzlich richtig.<br />
Nur dawird diesmal das Schweigen<br />
im Forste, ähimWalde herrschen.<br />
Zumindest für 45 Minuten. Bundesweit<br />
soll damit in den Stadien gegen<br />
die ungeliebten Montagsspiele in allen<br />
Ligen demonstriert werden.<br />
Denn die sind den Fans nicht nur im<br />
Oberhaus ein DornimAuge.<br />
„Ein volles Stadion und Ruhe,das<br />
kennt man sonst so eigentlich nicht.<br />
Aber wir müssen mit diesem Umstand<br />
leben. Und wir haben schon<br />
einmal gezeigt, dass wir das können“,<br />
sagte Fischer mit Blick auf das<br />
Spiel gegen Kiel (2:0) im September,<br />
als bundesweit geschwiegen wurde,<br />
wenn auch nur für 20 Minuten.<br />
Ein Abend<br />
zum<br />
Vergessen<br />
Die Eisbären unterliegen<br />
den Kölner Haien mit 0:4<br />
D<br />
reimal hatten die Eisbären Berlin<br />
zuletzt gewonnen und es<br />
wirkte so,als hätten sie sich langsam<br />
stabilisiert. Das 0:4 gegen die Kölner<br />
Haie war deshalb ein ebenso herber<br />
wie unerwarteter Rückschlag. Selten<br />
wirkten die <strong>Berliner</strong> so klar unterlegen<br />
wie am Freitagabend.<br />
Fünf Minuten reichten aus, um<br />
den <strong>Berliner</strong> den Elan zu nehmen.<br />
Alexander Oblinger (15.) und Sebastian<br />
Uvira (20.) trafen in Überzahl.<br />
Dazwischen hatte Kai Hospelt einen<br />
Schuss so abgefälscht, dass Eisbären-Torwart<br />
Kevin Poulin ganz<br />
schlecht aussah. Offensichtlich<br />
wollte EHC-Cheftrainer Clément Jodoin<br />
ihm eine größere Demütigung<br />
ersparen und brachte Maximilian<br />
Franzreb zum zweiten Abschnitt.<br />
DerErsatzkeeper war der einzige,<br />
der an diesem Abend Normalform<br />
erreichte. Im Minutentakt flogen<br />
ihm die Pucks um die Ohren, weil die<br />
Eisbären eine Art Systemausfall erlebten.<br />
Sie gewannen fast keinen<br />
Zweikampf, waren stets einen Schritt<br />
zu spät, wirkten völlig planlos. Niemand<br />
hätte sich über einen höheren<br />
Rückstand gewundert.<br />
Als Kölns Dominik Tiffels im<br />
Schlussabschnitt für vier Minuten<br />
auf die Strafbank musste, die Eisbären<br />
davon drei in Überzahl spielten,<br />
aber auch hier keine entscheidenden<br />
Akzente setzen konnten, stand<br />
fest, dass es diesen Abend sehr<br />
schnell abzuhaken gilt. Zumal Oblinger<br />
sechs Minuten vor dem Ende<br />
sogar noch auf 4:0 für die Kölner erhöhte.<br />
(pae.)<br />
NACHRICHTEN<br />
Finale der Copa Libertadores<br />
findet in Madrid statt<br />
FUSSBALL. Daswegen Krawallen<br />
abgesagte Final-Rückspiel der Copa<br />
Libertadores zwischen den argentinischen<br />
Hauptstadtklubs Boca Juniors<br />
und River Plate soll am 9. Dezember<br />
in Madrid ausgetragen werden<br />
−imEstadio Santiago Bernabéu.<br />
Coach Keller heuert<br />
beim FC Ingolstadt an<br />
FUSSBALL. Jens Keller ist neuer Trainer<br />
vonZweitligaschlusslicht FC Ingolstadt.<br />
Der48-Jährige hat einen<br />
Vertragbis zum Saisonende.Zuletzt<br />
hatte Keller bis zum Dezember 2017<br />
den 1. FC Union betreut. Keller soll<br />
das Team nach dem Sonntagspiel gegen<br />
den HSV übernehmen.<br />
Volleys müssen beim<br />
Tabellenführer bestehen<br />
VOLLEYBALL. DieLeistungen der<br />
BR Volleys lösen bei KawehNiroomand<br />
noch keine Zufriedenheit aus.<br />
„Wir müssen jetzt weitereSchritte<br />
nach vornemachen und in allen Bereichen<br />
noch ein bisschen zulegen“,<br />
forderte der <strong>Berliner</strong> Manager vor<br />
dem Spitzenspiel beim TabellenführerAlpenvolleys<br />
Haching in Innsbruck<br />
am Sonntag (18 Uhr).<br />
Dreßen mit schwerem Sturz<br />
in Beaver Creek<br />
SKI ALPIN. Wegen eines Sturzesdes<br />
deutschen Kitzbühel-Siegers Thomas<br />
Dreßen, 25, bei derWeltcup-Abfahrtvon<br />
Beaver Creek, geriet der<br />
Sieg des Schweizers Beat Feuz fast<br />
zur Nebensache.Dreßen wurde ins<br />
Krankenhaus transportiert. Zu befürchten<br />
ist eine schwereKnie- und<br />
Schulterverletzung.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 – S eite 26 *<br />
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Sport<br />
Bayer 04 Leverkusen<br />
Ein Söckchen kommtselten allein in der Adventszeit.<br />
Aber es ist wohl Zufall,dass der „Adventskalender 18/19“<br />
(29,90 Euro) genausoviele Söckchen hat wie die Mannschaft<br />
Gegentörchen. Irgendein Hintertürchen war immer offen.<br />
RB Leipzig<br />
Mit der„RBL-Christbaumspitze“<br />
(12,95 Euro) will der Klub ganz nach oben.<br />
In Europa geht es abwärts. Dortist die<br />
Breite an der Salzburger „RBS-Christbaumspitze“<br />
dichter geworden. Frohes Fest<br />
im Bullenstaat RB.<br />
VfB Stuttgart<br />
Mit dem „Kissen Winterlandschaft“<br />
(14,95 Euro) kann man es sich so<br />
richtig gemütlich machen im Tabellenkeller.<br />
Antigefriertipp: WarmeGedanken im Schein<br />
der Roten Laterne.<br />
Hannover 96<br />
Keine Frisbee-<br />
sondernein<br />
scheibe,<br />
„Weihnachtsteller“ h (12,96<br />
Euro). Kennt man laut Produktbeschreibung<br />
„mit all den süßen Verführungen noch<br />
aus der Kindheit“. Ein Kind hat besonders<br />
gern genascht: Klubmäzen Martin. Heute<br />
bevorzugt er Präsentierteller.<br />
1. FC Nürnberg<br />
Die „Mini-Litfaßsäule“<br />
(6,50 Euro) ist mit „sechs<br />
feinsten schokolierten Mini-<br />
Elisen-Lebkuchen“ gefüllt.<br />
Lecker! Aber bitte nicht aufdie<br />
Zutatenachten: Hühnereitrockeneiweiß,<br />
Natriumhydrogencarbonat,<br />
Sojalecthine und<br />
das Feuchthaltemittel Sorbit.<br />
Dann lieber trocken feiern.<br />
Borussia Mönchengladbach<br />
Nichts ist mehr heilig im Fußball,<br />
nicht malWeihnachten,<br />
also auch nicht die„Weihnachtsschokolade“<br />
(1,99 Euro).<br />
Dieses Wortspiel istein grobes<br />
Foul an derTradition. Bitte übernehmen Sie,<br />
Schiedsrichterchef Lutz Michael Fohlig,äh, Fröhlich.<br />
FSV Mainz 05<br />
Eins, zwei, drei, Mainz! Die „Weihnachtskarte Tannenbaum“<br />
Borussia Dortmund<br />
(2,95 Euro) ist voller „Abbildungen aus dem Bereich Fußball“.<br />
Ausdem Bereich Fußball-<br />
gleich der „BVB-Schneemann“ (6,95 Euro)<br />
„Dieser niedliche Weihnachtsmann“ ist zumarketing<br />
stammen wohl dieBegriffe<br />
„Goal“ und „Soccer“. One,<br />
LucienFavre gefällt das. Polyvalenter<br />
und geht auch als Knecht Ruprecht durch.<br />
two, three, Christmas tree.<br />
geht es kaum.<br />
Es<br />
vereinachtet<br />
sehr<br />
Advent, Advent, der Fanshop brennt! Zumindest<br />
laufen die Onlineportale der Bundesligaklubs heiß.<br />
Haben Sie noch kein Weihnachtsgeschenk gefunden?<br />
Müssen Sie noch ein leeres Söckchen füllen?<br />
Hier unsere 18 Vorschläge für jeden Geldbeutel,<br />
passend zu jedem schlechten Geschmack und<br />
unter Berücksichtigung strenger Wortspielregeln.<br />
Und jetzt viel Erfolg beim Shoppen.<br />
VonPaul Linke<br />
FC BayernMünchen<br />
Der „Weihnachtsbaum“<br />
(14,95 Euro) mit Kugeln und<br />
Schleifen in Hoeneßrot<br />
„versprüht Vorfreude“. Aber<br />
worauf? Die Mannschaft hat<br />
sich doch zuletzt so viele Eier<br />
ins Nest gelegt, als wäre der<br />
Weihnachtsmann ein<br />
Osterhase.<br />
Werder Bremen<br />
Das Wauf dem Trikot steht für<br />
Weihnachten und der „Keksausstecher<br />
Raute“ (6,99<br />
Euro) für „Fan-Nähe ohne<br />
aufdringlich zu sein“.<br />
Heißt: Hier findet noch jeder<br />
ein Plätzchen.<br />
VfL Wolfsburg<br />
Wergerne einen im Teelicht hat, braucht<br />
dieses Ding aus Birkensperrholz, natur.Mit<br />
hochprozentiger Vorbereitung ist das „Holzwindlicht<br />
Sterne-VfL“ (8,95 Euro) dann tatsächlich<br />
ein „Hingucker für die Weihnachtszeit“.<br />
Hertha BSC<br />
Über die „Schneekugel Weihnachten“ (13,95<br />
Euro) heißt es: „Winzige, weiße Schneeflocken<br />
wirbeln durch die Luft und zaubernHerthinho<br />
in faszinierende Winterwelten.“ In Berlin<br />
kannst du alles sein. Auch härter im Nehmen<br />
vonDrogen. Ha, ho, ho, ho, he!<br />
1899 Hoffenheim<br />
Der sogenannte Plastikklub geht mit einem„TSG<br />
Weihnachtskugeln<br />
3er-Set“ (9,95 Euro) ins Geschenkerennen.<br />
Material: „100% Kunststoff“.<br />
Tradition verpflichtet.<br />
Fortuna Düsseldorf<br />
Killepitsch (18,95 Euro)<br />
ist„ön äschte Spezijalität<br />
met dä äschten Fortuna“.<br />
Die limitierte Klubedition<br />
(„Deine Heimat, Dein Verein,<br />
Dein Likör“) enthält<br />
98 Kräuter.Einen<br />
Sprachfehler gibt es<br />
gratis dazu.<br />
Eintracht Frankfurt<br />
„Der verrückte Weihnachts-Pullover<br />
(59,95 Euro) stellt alles in den<br />
Schatten!“ Bei Licht betrachtet<br />
hoffentlich auch die Schamgefühle.<br />
Warnung: „Rudi-the-red-nose“ ist<br />
mit einer LED-Nase ausgestattet,<br />
„die bei Bewegung anfängt zu blinken“.<br />
Wirklich nur<br />
für Verrückte.<br />
FC Schalke04<br />
Wenn es rundläuft mit dem „Feuerkorb Eckig im<br />
Pott-Style“(179,95 Euro), dann „erstrahlt dein<br />
Garten mit Schalke-Logound Glück-Auf-Schriftzug in<br />
königsblauem Glanz“. Eignet sich auch zum<br />
Verbrennen vonSaisonwunschzetteln.<br />
FC Augsburg<br />
Der „Adventskalender 2018“<br />
(4,95 Euro) eignet sich nach Klubangaben als<br />
„Geschenk oder als Präsent“. Die „120 gFairtrade<br />
Edel-Vollmilch Schokolade“ sind auch als<br />
Mitbringsel denkbar.Selbst in einem Jahr<br />
noch. So langeist Vollmilchschokolade haltbar.Erst<br />
dann wird sie zum Souvenir.<br />
SC Freiburg<br />
Die weihnachtlich hip frisierte Badeente<br />
„Santa“ (6,95 Euro) hat zwar keinen<br />
Jutesack. Mit ihrem natürlichen Duckface<br />
ist sie aber ein perfekter Selfiepartner.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 – S eite 27<br />
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Feuilleton<br />
Die Höhepunkte<br />
der Französischen<br />
Filmwoche<br />
Seite 32<br />
„Ängste sind flüchtig.“<br />
Arno Widmannineinem Essay über das „Zeitalter der Angst“ Seite 30<br />
Kasper<br />
der<br />
Macht<br />
„Macbeth“ am <strong>Berliner</strong> Ensemble:<br />
Michael Thalheimer vollstreckt<br />
die Shakespeare-Bearbeitung<br />
von Heiner Müller<br />
VonUlrich Seidler<br />
Die Silhouette des Königs von Schottland auf dem Wegandie Rampe: Ingo Hülsmann als Duncan.<br />
IMAGO<br />
So ein ritterliches Zweihandschwert<br />
aus Eisen wiegt ja<br />
ganz schön was: bei bis zu<br />
zwei MeternLänge gernmal<br />
sechs Kilogramm, steht im Internet.<br />
Der titelgebende Kriegsheld Macbeth<br />
(Sascha Nathan) und sein Mitstreiter<br />
und späterer Albtraumwidersacher<br />
Banquo (Tilo Nest) schleifen<br />
die Waffen hinter sich her, erschöpft<br />
vom Morden, klar. Aber die<br />
beiden eher unsportlichen Figuren<br />
im <strong>Berliner</strong> Ensemble wirken nicht<br />
so, als würden sie das Werkzeug im<br />
Kampf für Schottlands Krone (Achtung<br />
symbolisches Alarmverb:)<br />
hochkriegen. Sie müssten erst einmal<br />
ziemlich viel Eigengewicht in<br />
Schwung bringen, um irgendjemanden<br />
aufzuschlitzen „als wärs ein<br />
Händeschütteln, vom Nabel hoch<br />
ans Kinn“. So heißt es in der Shakespeare-Bearbeitung<br />
von Heiner<br />
Müller aus dem Jahr 1971, und weiter:<br />
„Die gingen los, geladen/ Wie<br />
zwei Kanonen mit doppeltem Gepäck/<br />
Und räumen auf mit Feind<br />
und Feind vierhändig/ Als ob sie baden<br />
wolln in denWundlöchern/ Und<br />
spielen mit den Knochen Golgatha.“<br />
Geladen mit doppeltem Gepäck,<br />
das umschreibt sehr schön die Spielweise,<br />
die Michael Thalheimer seit<br />
Jahr und Tagseinem Bühnenpersonal<br />
abverlangt. Nebel füllt die Bühne,<br />
gedrillte Silhouetten schälen sich in<br />
der Tiefe aus dem Gewaber, schreiten<br />
steifen schweren Schrittes an die<br />
Rampe, in die Dreidimensionalität<br />
des Kantenlichts. Sie steigen in ihre<br />
Posen wie in Schutzanzüge, keilen<br />
sich die Grimassen ins Gesicht, als<br />
müssten sie Gewichte stemmen,<br />
Schmerzenaushalten oder was ganz<br />
Kompliziertes im Kopf ausrechnen.<br />
Dann: Text. In Brocken. Heraufgewürgt,<br />
mit derben Mundwerkzeugen<br />
geschmiedet, silbenweise in den<br />
Lauf geschoben. DieGeschosse werden<br />
mit großem Bums abgefeuert,<br />
fast immer streng nach vorn und<br />
über die Köpfe der Zuschauer hinweg,<br />
sind aber so überladen, dass sie<br />
in den Saal plumpsen. Blut. Knochen.<br />
Sieg. Than. Held. Hass.Samen.<br />
Zeit. Macht. Tod. Undirgendwas dazwischen.<br />
Nichts kommt aus dem<br />
Augenblick, alles ist Form, Arrangement,<br />
Pose, Sport und Protokoll.<br />
Thalheimer eben.<br />
Müller soll das Stück nicht gemocht<br />
haben, hat er in Interviews<br />
behauptet. Shakespearehält das Geschehen<br />
in der Schwebe zwischen<br />
Vorherbestimmtheit durch überirdische<br />
Kräfte,Macbeths hybrische Allmachtsfantasien<br />
und seinen eigentlich<br />
schwachen Willen. Damit bleibt<br />
der Schotte trotz seiner Hysterie und<br />
Brutalität Identifikationsfigur. Sie<br />
Macbeth vonHeiner Müller<br />
nach William Shakespeare<br />
Regie: Michael Thalheimer<br />
Bühne: Olaf Altmann<br />
Kostüme: Nehle Balkhausen<br />
Musik: BertWrede<br />
wird langsam zerrissen in dem Widerspruch<br />
von selbstbestimmtem<br />
Handeln und fremdbestimmtem<br />
Getriebensein. Es ist ein Machtspiel,<br />
klar, aber eines, das jeder ausficht<br />
und selbst verlieren muss, was nicht<br />
heißt, dass jeder gleich König werden<br />
muss und über Leichen geht.<br />
Müller schält das Überirdische<br />
ab,strafft die ohnehin knappe Handlung<br />
bis zum Reißen und zieht dem<br />
Ganzen noch eine Bauernebene ein.<br />
Um seinen Klassenstandpunkt deutlich<br />
zu machen? Viehisch werden die<br />
Bauern indem Stück behandelt, in<br />
den Sumpf geworfen, in den Block<br />
gespannt, geschlachtet ohne große<br />
Umstände und ohne, dass dies in irgendeiner<br />
Weise das Geschehen auf<br />
LIFE’S BUT A WALKING SHADOW<br />
Es spielen: Sascha Nathan<br />
(Macbeth), Constanze Becker<br />
(LadyMacbeth), Tilo<br />
Nest (Banquo), Kathrin Wehlisch<br />
(Malcolm u.a.), Ingo<br />
Hülsmann (Duncan u.a.),<br />
Niklas Kohrt(Hexe, Mörder)<br />
Weitere Vorstellungen:<br />
3., 6., 26. Dezember,<br />
7. Januar,jeweils 19.30Uhr<br />
im <strong>Berliner</strong> Ensemble<br />
Kartentelefon: 28408155<br />
oder berliner-ensemble.de<br />
der Adelsebene beeinflussen würde.<br />
Noch. Dieses unbestimmte vegetative<br />
massige Brodeln unterhalb der<br />
Handlung relativiert alle altmodischen<br />
Machtspiele der Individualität.<br />
Müller-Dämmerung.<br />
Thalheimer hat das gestrichen.<br />
Ein sterbender Bauer ist übrig. Macbeth<br />
schleppt ihn herbei, klatscht ihn<br />
auf die Rampe, wodas Geschöpf mit<br />
verdutztem Blick ausblutet. Lady<br />
Macbeth (Constanze Becker) will ihr<br />
Auge üben, bevor ihr Mann zur Tat<br />
schreitet, König Duncan im Schlaf ermordet<br />
und seine Krone raubt. Sietut<br />
gut daran, auch wenn sie sich nach<br />
erstem sadistischen Interesse doch<br />
übergeben muss, denn ihr Gatte<br />
schafft es zwar, den König irgendwie<br />
abzustechen, aber dann vergisst er in<br />
der Panik, die Dolche bei den betäubten<br />
Dienern zurückzulassen. Und<br />
nun traut er sich nicht zurück. Dasist<br />
der eine Moment an diesem Textausrufeabend,<br />
in dem es so etwas wie<br />
Dialog gibt: Die Lady herrscht das<br />
Nervenbündel an und erledigt die<br />
Drecksarbeit eigenhändig.<br />
Hier bleibt dann auch der Fokus:<br />
bei der Ehehygiene im Hause Macbeth.<br />
Der Shakespeare-Interpret Harold<br />
Bloom beschreibt die beiden als<br />
überwältigend erhabene Gestalten,<br />
vollkommen glaubwürdige,wertvolle<br />
Persönlichkeiten, die einander innig<br />
lieben. „Mit einer Ironie ohnegleichen<br />
zeigt uns Shakespeare die beiden<br />
als das glücklichste Ehepaar in<br />
seinem ganzen Werk.“ Davon ist<br />
schon bei Müller wenig übrig: Sexund<br />
Todestrieb. Bei Thalheimer wird<br />
nun ein Slapstick daraus.Der Machtzuwachsdes<br />
bisdahin nichternstzunehmenden<br />
traurigen Dickerchens,<br />
mit dem die Lady wie mit einem<br />
Teddy spielt, steigt MacbethzuKopfe.<br />
Auf die im Machtrausch entflammte<br />
Gattin reagierternun wie ein Kasper,<br />
derein neues Spielzeug entdeckt hat.<br />
Mit entblößten Brüsten lässt er sie<br />
stehen, spricht „Meine Braut ist<br />
Schottland“ und winkt sie abfällig aus<br />
dem Licht. Als sie nicht weicht, gibt es<br />
einen Schubser mit dem nackten<br />
Bauch. Erleichterte Lacher im Saal.<br />
Aber im nächsten Bild rollt er dann<br />
wieder Peter-Lorre-haft die Augen<br />
und lässt irre den Mund aufklaffen,<br />
weil er wieder was Unbestimmt-Entsetzliches<br />
oral ausleeren muss. Das<br />
geht so, bis Ingo Hülsmann als Macduff<br />
ihm endlich und in aller Ausführlichkeit<br />
den Hals zudrückt.<br />
In knapp zwei Stunden ist der<br />
hohle Spuk auf freier, von Olaf Altmann<br />
mit Bretternausgelegter Drehbühne<br />
vorbei. Sehr viel dekoratives<br />
Blut ist geflossen; die Musik von Bert<br />
Wredehat ausgedröhnt; die eine oder<br />
andereSplatterszene,unter anderem<br />
eine sehr ungeschickte Kastration, ist<br />
absolviert. Weil das jetzt nach einem<br />
straffen Programm klingt, sei deutlich<br />
gewarnt: Dieser aufgepumpte und<br />
zerdehnte Abend trägt seine laute,<br />
schwarz angepinselte kunstreligiöse<br />
Weltabgewandtheit vor sich her.<br />
Seine aufgesetzte Langsamkeit ist der<br />
gemeinste und zugleich wirkungsvollste<br />
Effekt. Als würde jemand zugleich<br />
Vollgas geben und mit großer<br />
Unerschütterlichkeit auf den Klötzen<br />
stehen. Nervt.<br />
Ulrich Seidler<br />
hat noch immer Nebelund<br />
Blutdunst in der Nase.<br />
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DER GRÖSSTE SCHWANENSEE<br />
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DER WELT<br />
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MIT MEHR SCHWÄNEN ALS MAN ZÄHLEN KANN!<br />
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Feuilleton<br />
SONNTAGSKRIMI<br />
Der<br />
wahre<br />
Horror<br />
VonFrank Junghänel<br />
Einen netten Gag erlauben sich<br />
die Tatort-Macher zu Beginn: Als<br />
die kleine Lena nichts ahnend ihre<br />
Puppenstube inspiziert, ist auf dem<br />
Fernseher das Fadenkreuz aus dem<br />
Vorspann zu sehen. Die Geschichte,<br />
die dann folgt, ist jedoch auf keinen<br />
Fall den ganz jungen Zuschauern zu<br />
empfehlen, insbesondere, wenn sie<br />
an den Weihnachtsmann glauben.<br />
Eigentlich wollte die ARD den Horror<br />
am Sonntagabend ja ein bisschen<br />
zurückschrauben, von wegen keine<br />
Experimente und so.Dieser Film von<br />
Sven Bohse („Weil sie böse sind“)<br />
spielt nun allerdings so geschickt mit<br />
dem Instrumentarium des Grauens<br />
(Zeitlupe, Einzelbilder, dräuende<br />
Musik), dass man ihn unbedingt zu<br />
den Top3des Jahres zählen muss.<br />
In der Villa einer, wie es aussieht,<br />
perfekten Münchner Familie werden<br />
die Eltern von Puppenstuben-Lena<br />
Opfer eines Blutbads. Nur das Kind<br />
überlebt das Massaker.Der als Weihnachtsmann<br />
verkleidete Killer hatte<br />
das Mädchen betäubt und in ein<br />
Gartenzelt gebettet. An der Wand im<br />
Haus hinterlässt er die blutige<br />
Schrift: „Wir kriegen euch alle.“ Für<br />
Batic und Leitmayr stellt sich nicht<br />
nur die Frage,wer„wir“ sind und wer<br />
„alle“, sondern auch, welche Rolle<br />
Senta bei demVerbrechen spielt. Das<br />
ist eine sogenannte Smartpuppe,die<br />
die Kommissare gerade bei einer alten<br />
Dame gefunden hatten, die tot in<br />
ihrer Wohnung lag. Das Smarte an<br />
Senta ist, dass sie kommunizieren<br />
kann, über das Internet gesteuert.<br />
DerwahreHorror.Keine Fiktion.<br />
DerSpion im Kinderzimmer dient<br />
in dem Fall, so viel kann man sagen,<br />
ohne zu viel zu verraten, einer<br />
Gruppe vonMissbrauchsopfern, sich<br />
potenziellen Tätern zunähern. Nun<br />
darf man sich durchaus fragen, ob<br />
sich das Sujet Kindesmissbrauch für<br />
einen Genrefilm eignet, dessen Gruseleffekte<br />
nicht zuletzt der Unterhaltung<br />
dienen sollen. Wenn es auf eine<br />
nicht nur sehr raffinierte, sondern<br />
eben auch eine so intelligente und<br />
empathische Weise geschieht wie<br />
hier, kann man sagen: ja. Aber das<br />
muss jeder selber sehen. Dramaturgisch<br />
ist der Film perfekt konstruiert,<br />
von der Eröffnungszene bis hin zum<br />
nahezu poetischen Finale.<br />
Tatort–Wirkriegeneuch alle So, 20.15 Uhr,ARD<br />
Tätersuche im Büro: Leitmayr,Batic und<br />
eine Psychologin recherchieren. ARD<br />
TOP 10<br />
Donnerstag,29. November<br />
1 Die Bergretter ZDF 4,81 15 %<br />
2 Tagesschau ARD 4,26 14 %<br />
3 Amsterdam-Krimi ARD 4,10 13 %<br />
4 heute ZDF 4,06 16 %<br />
5 heute-journal ZDF 4,00 14 %<br />
6 SOKOStuttgart ZDF 3,95 19 %<br />
7 Notruf Hafenkante ZDF 3,60 13 %<br />
8 RTL aktuell RTL 3,37 14 %<br />
9 Wer weiß denn...? ARD 3,31 16 %<br />
10 GZSZ RTL 3,18 11 %<br />
ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %<br />
Die Kunstsammlerin Julia Stoschek in ihrer Dependance in Berlin.<br />
Am liebsten würde Julia Stoschek<br />
mit einem Rundgang<br />
durch die neue Ausstellung<br />
beginnen, dafür nimmt sie<br />
sich nach dem Gespräch auch Zeit.<br />
Aber sie hat etwas zu sagen, und deshalb<br />
sitzt sie erst mal in einem weiß<br />
gehaltenen Besprechungsraum im<br />
Gebäude der Julia Stoschek Collection,<br />
direkt an der Leipziger Straße.<br />
Auf3000 Quadratmeternimehemaligen<br />
tschechischen Kulturzentrum<br />
stellt die Sammlerin Multimediakunst<br />
aus. Stoschek ist fokussiert,<br />
man spürt imGespräch die Leidenschaft,<br />
mit der die 43-Jährige Kunst<br />
sammelt und ausstellt. Es ist ihr ein<br />
Anliegen, mit ihrer Sammlung in Berlin<br />
zu bleiben –und dass das mit einigen<br />
Hürden verbunden ist, beschäftigt<br />
Julia Stoschek.<br />
Frau Stoschek, was empfinden Sie,<br />
wenn SieinBerlin ankommen?<br />
Dashängt davon ab,auf welchem<br />
Flughafen ich lande. Auf Tegel freue<br />
ich mich regelrecht, in Schönefeld ist<br />
es im übertragenen Sinne eine recht<br />
harte Landung. Gerade für international<br />
Reisende ist das wohl erst einmal<br />
ein Schock. Aber das macht Berlin<br />
auch aus,esist eben eine Stadt, die<br />
nie fertig wird, und das ist ja auch<br />
charmant. Manmuss aber lernen, damit<br />
umzugehen, sonst ist man hier<br />
nicht richtig. Menschen, die alles<br />
akkurat und korrekt haben wollen,<br />
die verzweifeln in Berlin unter Umständen.<br />
Für Berlin braucht man<br />
Laissez-faire und einen guten Willen<br />
zum„Das wirdschon“, wie der Rheinländer<br />
sagt.<br />
Und wenn Sie inBerlin waren und<br />
wieder auf Reisen gehen, was nehmen<br />
Siemit?<br />
Viel Energie.Berlin ist eine ausgesprochen<br />
energetische Stadt mit einer<br />
ganz eigenen Taktung, die internationalste<br />
Stadt Deutschlands, aus<br />
der ich viel Inspiration beziehe. Ich<br />
beobachte mich dabei, wie ich immer<br />
neue Orte entdecke.Heute habe<br />
ich mir beispielsweise die ehemalige<br />
Stasi-Zentrale in Lichtenberg angesehen.<br />
So etwas lässt einen nicht unbeeindruckt.<br />
Diese Stadt lebt jedoch<br />
nicht nur durch ihre Geschichte,<br />
sondern ist gleichzeitig auch sehr<br />
nach vorne gerichtet. Hier lässt sich<br />
Zukunft besichtigen. Klingt wie Tourismuswerbung,<br />
ist aber so.<br />
Manchmal denkt man, in Berlin gibt<br />
es nur Geschichte und Zukunft, gibt<br />
es hier auch eine Gegenwart?<br />
Natürlich gibt es die. Doch die<br />
Stadt muss aufpassen, dass sie gerade<br />
jetzt nicht ihr Kreativpotenzial<br />
verliert. Diese Bedrohung ist offensichtlich<br />
–die Mieten steigen ständig,<br />
und es ist für Künstler hier<br />
mittlerweile sehr schwer, bezahlbare<br />
Studios, Ateliers und Räume<br />
zu finden. Wenn dieser Entwicklung<br />
nichts entgegengesetzt wird,<br />
dann wird Berlin dasselbe Schicksal<br />
ereilen wie zum Beispiel London.<br />
Es gibt dort nur noch wenige<br />
Kreative, weil sich London niemand<br />
mehr leisten kann. Das betrifft<br />
übrigens alle Sparten, von der<br />
Musik bis hin zur bildenden Kunst.<br />
Das ist auch in Paris oder NewYork<br />
nicht anders. Aber das war es ja,<br />
was Berlin immer ausgemacht hat.<br />
Diese große Freiheit und der Raum<br />
– eine besondere Aufbruchstimmung.<br />
Das führte unter anderem<br />
auch zu einem Attraktivitäts-Sog<br />
für Kreative aus der ganzen Welt.<br />
Ginge das verloren, und die Gefahr<br />
besteht ganz konkret, dann wäre<br />
das eine urbane Katastrophe in<br />
Berlin.<br />
Siesehen diese Entwicklung schon?<br />
Ja. Nur ein Beispiel: Mehrere Privat-Sammlungen<br />
haben Berlin bereits<br />
verlassen. DiezuRecht hoch geachtete<br />
Erika Hoffmann hat ihre<br />
Werke–und das ist ein enormer Verlust<br />
für Berlin –nach Dresden gegeben,<br />
weil sie dortmit offenen Armen<br />
empfangen wurde. Und der renommierte<br />
Sammlerkollege Axel Haubrok<br />
hat in Lichtenberg –nachdem<br />
er vorschriftsmäßig und auf eigene<br />
Kosten die dortige „Fahrbereitschaft'<br />
ausgebaut hat –von einer gewissen<br />
Bezirksrätin verboten bekommen,<br />
dort seinen Ausstellungsbetrieb zu<br />
führen, weil seine Räume laut Vorschrift<br />
wohl nur gewerblich genutzt<br />
werden dürfen! Dasist absurd! So etwas<br />
versteht niemand, nirgends. Ich<br />
bin hier sehr herzlich aufgenommen<br />
worden, von der Stadt, von den<br />
Sammlern und dem Senat, und es<br />
sind doch gerade die privaten Kunstsammlungen,<br />
die eine wertvolle Ergänzung<br />
zu den Institutionen darstellen.<br />
Doch wenn das Klima hier,<br />
sagen wir mal: sammlerfeindlich<br />
wird, dann wird diese Stadt ein großes<br />
Potential verlieren. Ich beobachte<br />
diese Entwicklung sehr besorgt.<br />
Schwingt da auch die Drohung mit,<br />
die Julia Stoschek Collection könnte<br />
Berlin wieder verlassen?<br />
PETER RIGAUD<br />
„Es ist mein<br />
absoluter<br />
Herzenswunsch,<br />
hierzubleiben.<br />
In diesem Umfeld,<br />
in der Nachbarschaft<br />
siedelt sich<br />
ja auch gerade die<br />
Kreativszene an.“<br />
Julia Stoschek<br />
über ihre Pläne in Berlin<br />
„Berlin<br />
ist kein<br />
einfaches<br />
Pflaster“<br />
Die Kunstsammlerin Julia Stoschek<br />
über Hauptstadtbürokratie, <strong>Berliner</strong><br />
Energien und ihre Collection<br />
Ich habe hier extra meinen Stiftungssitz<br />
angemeldet, um auch den<br />
Behörden ganz klar zu signalisieren,<br />
dass wir gekommen sind um zu bleiben.<br />
Aber die Sammlung wirdhier in<br />
Mieträumen präsentiert, und wenn<br />
die Konditionen für uns nicht mehr<br />
tragbar sind, immerhin sind wir eine<br />
gemeinnützige Stiftung, kann ich<br />
hier nicht bleiben. Dasist ganz klar.<br />
Wollten Sienicht ohnehin einen eigenen<br />
Raum für IhreSammlung in Berlin?<br />
Ja, aber auch Bauen ist in Berlin<br />
ein Problem, denn es werden keine<br />
Grundstücke mehr verkauft, es unterliegt<br />
ja fast alles der Erbpacht. Ich<br />
bin hier an der Leipziger Straße ausgesprochen<br />
glücklich, und ich würde<br />
die Räumlichkeiten sehr gerne erwerben.<br />
Woranscheitertdas?<br />
Sie wollen Berlin verstehen lernen?<br />
Bitte sehr:Das Gebäude gehört<br />
der BImA, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben,<br />
und diese verkauft<br />
nicht. Da kam ein ganz kategorisches<br />
Nein. Ich bin nach Berlin gekommen,<br />
habe dieses Gebäude aus<br />
eigener Kraft saniert, habe Arbeitsplätze<br />
geschaffen, und nun sehe ich<br />
mich mit Problemen konfrontiert,<br />
die ich aus Düsseldorf nicht kenne.<br />
In Düsseldorf hat man mir den Kauf<br />
der alten Bilderrahmenfabrik nicht<br />
annähernd so erschwert. Manchmal<br />
fehlt mir in Berlin die richtige Energie<br />
auf der Entscheider-Ebene, mit<br />
der etwas bewegt wird. Nehmen Sie<br />
doch nur einmal das Beispiel Haubrok.<br />
Hätte man mir vor einem halben<br />
Jahr erzählt, mit welch absurden<br />
Problemen dieser Sammler sich nun<br />
rumschlagen muss, hätte ich das<br />
nicht geglaubt. Dass so etwas möglich<br />
ist, bereitet mir als Sammlerin<br />
natürlich große Sorgen.<br />
Gehen wir einen Schritt zurück.<br />
Warum sind Sie nach Berlin gekommen?<br />
Warum geht man mit einer<br />
Sammlung wie der Ihren denn nicht<br />
gleich nach London, Paris oder New<br />
York?<br />
Weil meine Sammlung zunächst<br />
eine deutsche Sammlung ist. Zudem<br />
habe ich eine enge Verbindung zu<br />
Berlin und bin unter anderem im<br />
Vorstand der Kunst-Werke Berlin. 70<br />
bis 80 Prozent der europäischen<br />
Künstler meiner Sammlung leben in<br />
Berlin, und es war mir immer wichtig,<br />
in der Nähe der Künstler zu leben.<br />
Undnatürlich ist Berlin für eine<br />
Mediensammlung der geeignete<br />
Standort, es gibt hier viele Start-ups<br />
und eine vielfältige Bloggerszene.<br />
Das alles hat eine Dynamik und Internationalität,<br />
die mit Düsseldorf<br />
einfach nicht vergleichbar ist.<br />
Sie haben Ihre Sammlung 2007 gegründet<br />
und aufgebaut. Warum in<br />
Düsseldorf?<br />
Ich bin aus privaten Gründen<br />
nach Düsseldorf gegangen, und vor<br />
zehn Jahren wollte ja nun wirklich jeder<br />
nach Berlin. Ich handle schon<br />
aus Prinzip eher antizyklisch. Zudem<br />
hat Düsseldorf eine hochkarätige<br />
Kunstszene und ein gewachsenes<br />
Bürgertum, das mit der Kunst sehr<br />
vertraut ist. Düsseldorf ist nicht nur<br />
wegen der weltberühmten Akademie<br />
ein hervorragender Ort, um eine<br />
Sammlung auszubauen. Wir hatten<br />
in Düsseldorf ein absolutes Alleinstellungsmerkmal.<br />
Das war damals<br />
genau die richtige Entscheidung,<br />
und das Stammhaus der Julia Stoschek<br />
Collection wirdauch dortbleiben.<br />
Berlin war dennoch immer ein<br />
Thema für mich. Aber für die Anfangsphase,<br />
den Aufbau einer<br />
Sammlung, einer Bibliothek und eines<br />
Archivs, war Düsseldorf der perfekte<br />
Standort. Am Beispiel von<br />
Chris Dercon konnten wir sehen,<br />
dass Berlin kein einfaches Pflaster<br />
ist. Hier muss man sich Anerkennung<br />
erkämpfen: Es wartet keiner,<br />
bis man da ist.<br />
Können Sie sich noch erinnern, wie<br />
diese Stadt Sie empfangen hat? Wie<br />
waren Ihreersten Tage in Berlin?<br />
Berlin war für mich immer Großstadt<br />
und aufregendes Leben. Ich<br />
komme aus Coburg und habe in<br />
Bamberg studiert, gemessen daran<br />
war Düsseldorf bereits das Torzur<br />
Welt, und Berlin war immer ein<br />
Wunschtraum und ein Sehnsuchtsort<br />
für mich. Trotzdem geht nichts<br />
über die fränkische Heimat. Waren<br />
Sieschon mal in Coburg? Siemüssen<br />
da hin.<br />
Wardenn auch die Leipziger Straße<br />
eine bewusste Entscheidung?<br />
Für mich war wichtig, dass ich<br />
erstens nicht noch einmal ein historisches<br />
Gebäude beziehen wollte wie<br />
etwa in Düsseldorf. Und das Thema<br />
Bunker war ja auch schon besetzt<br />
von meinem Freund Christian Boros.<br />
Undein Umspannwerkerschien<br />
mir auch nicht als die beste Idee für<br />
einen Ausstellungsort. Zweitens<br />
wollte ich ein Gebäude, einen Ort,
·<br />
P L A T Z D E R E P U B L I K<br />
H o lg e r S c h m a le<br />
ü b e r in e b e s o n d e re p o litis c h e B ü h n e<br />
F ü e i e B a l k o n e i g e n t i c n i c h t<br />
s e h r g ü n t i g . Un d o c h z ä l t e d e r<br />
B a l k o d e e h e m a l g e n R i s p r ä s i -<br />
d e n t e n p a l i s f ü r e i n i g e Wo c h e n i m<br />
v r g a n g e n e He r b s t z d e n s t h n d s t e n O r t e n R p u b l i k . Vo r a -<br />
l e m a u f i h m w u r d e v i e l g e s t r a h l t .<br />
D h u t r s i d i r t i n d m Pa l i s<br />
g n ü b e r d m R i c h s g e b ä u d d i e D e u t s c h e Pa r l a m e n t a r i s c h e G e -<br />
s e l s a f t , u n d o t e r s u c h t e n ü b e r<br />
Wo c h e Po l i t k r v o n C D U , C S U ,<br />
F D P u n d G r ü n e e i n e Ja m a i k a - Ko a -<br />
l i t o n a u s z u h a d e l n .<br />
S i e e r i r n i c h b s t i m m t : I n<br />
d e n Pa u s e n z e i g t e n s i e s i c h g e r n a u f<br />
d e m B a l k o n z u r Sp r e , d e r i m V i s i e r<br />
B e r l i n e r Z e i t u n g · N u m m e r 8 4 · M i t w o c h , 1 . A p r i l 2 0 1 8 5 ··<br />
z a h l o s e r K a m e r a s l a g . Ho s t S h o -<br />
f e r g r i s t e , C h r i s t i n L i n d f i x t e ,<br />
K a t r i n G ö r i n g - E c k a r d t p o s i e r t e , A n -<br />
e l a Me r k e w i n k t e . D a s e r s c h i e n s t<br />
g a n z o r i g n l u n d l o c k r. Un d w u r d i m L a u f e d e r Z e i t i m m e r p e i n l i c h e r.<br />
W i a u f e i n e r O p e r t e n b ü h f ü h t e s i c h s p o l i t s c h e Sp z e n p e r s o n a l d a u f , u n e r n s t , e i t e l , g e -<br />
p r i z t – u n d b e m d o c h n i c h t s z u s t a d e . D i e s B a l k o w u r d e s i n -<br />
n e r h a l b k u r z e r Z e i t z u e i n e m Sy m b o l<br />
f ü r, w i e Po i t k s i c h g e r a d e n i c h t<br />
d a r s t e l e n s o l t e .<br />
D a h a b e n a n d e r B a l k o n e g a n z<br />
a n d r G s c h i c h t z u b i t n . A m 9 .<br />
Nov b e r 1 9 8 v e r k ü n d e t r S o z i -<br />
a l d e m o k r a t P h i l p S c h e i d e m a n<br />
z u B e i p i e g l e i c h u m d i E c k ,<br />
v o m We t b a l k o n d e s R e c h s t a g e s<br />
a u s , d a s E n d e d e r Mo n a r c h i e u n d i e<br />
G ü n d u n g d e r R e p u b l i k . We n i g s p ä t e r a m s e b n Ta g t a s i m d e r S o z a l i s t K a r l L i e b k n e c h t g l e i c h , v o n e i -<br />
n m B a k o n d e s g r a d e g t ü r m t e n<br />
Ho h e n z o l n s c h l o s s a u s , e i n p a r<br />
Hu n d e r t Me t e r d i e L i n d e n h i n a u f .<br />
A b e r a u c i d e r j ü n g r n G -<br />
i t h a b n B a l k o p o l i t c h e<br />
G e s c h i c h t e g e s c h r i e b e n , w i e m a n s o<br />
s a g t . Nu n j a , d a s h b s i n a ü r c h<br />
n i t g t a n . S i w a r e n O r t e p o l i t -<br />
s c h e r G e s c h i c h t e . A m 3 0 . S e p t e m b e r<br />
1 9 8 t r a t Au ß e n m n s t r Ha s - D i t -<br />
r i c h G n c h e r a u f e i n e B l k o d e b u n d e s d e u t s c h e n B o t s c h a f t i n P r a g<br />
u n d i e f d Ta u s e n d e n i m G a r t e n<br />
a u h a r e n d n D R- B ü r g e r n z u :<br />
„ W i r s i n d g e k o m m e n , u m I h n e m i t -<br />
z u t e e n , d a s h u e I h r e Au s r s m ö g l i c h g e w o r d n i t .“ D e r z w e i t e<br />
Te i l d e s S a t z e s v e r s a n k s c h o n i m Ju -<br />
b l d e r Me n s c h e n . We n i g e Ta g s p ä e r<br />
v e r s a k d e r Ve s u c h v o n He l m t<br />
Ko h l , d e n Fa l d e r M a u e r f ü r s i c h z u<br />
e k l a m i e r n , i m P r o t e s t Ta u s n d v o r d m R a t h a u s S c h ö n e b e r g v e r -<br />
s a m m e l t e r B e r l i n e r.<br />
Ne b e h m a u f d e m R a t h a u s b a l -<br />
k o n s a W i l y B r a d t , u n d n e i n , e r<br />
s a g t e d o r t n i c h t d e n b e r ü h m t e n S a t z :<br />
„ E s w ä c s z u s a m m n , w a s z u s a m -<br />
m e n g e h ö r t “ , w i e s c h r d w e<br />
i n s Na t i o n a l g e d ä c h t n i s e i n g e s c h l i -<br />
B LZ / G A LA N TY; Q U E LE : TE ILU N G S K O S TE N B E R IC H T D E S B U N D E S F IN A N Z M IN IS TE R IU M S<br />
c h e h a t . D e n o c h g h ö t d i e s Ku g b u g a m 1 0 . Nov e m b e r 1 9 8 z u d e n d e n k w ü r d i g e n B a l k o n e r i g -<br />
n s e n d e r d u t c h e n G s c h i c h t e .<br />
D i e Au f n h m d e s v ö l g v e r u g l ü c k -<br />
t e n G e s a n g s d e r Na t i o n a l h y m n e w a r<br />
d a n h e i n H i t d e s S a t i r e m a g z i n s<br />
Ti t a n i c .<br />
A m B a l k o n d e r Pa r l a m e n t a r i -<br />
s c e G e s l s c h a f t i s t n u w i e d e r<br />
R u e i n g e k h r t , s e r z r Z u f r d e -<br />
h e i t d i e s r e i g e n t l i c h a u f D i s k r e t i o n<br />
e r p i c h t e n I n s t i u t o n d r A g e o r d -<br />
n t n . I m m e r h i n h b a b e r n u d i e To u r i s t e n f ü h r e r a u f d e n v o r b e i -<br />
g l e t n d n Sp d a m p f r n G e -<br />
s c h i c h t e m e h r z u e r z ä h l e n : d i e v o m<br />
Ja m a i k a - B a l k o n .<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 29 *<br />
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Feuilleton<br />
NACHRICHTEN<br />
European Newspaper Award<br />
für die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Jamaika<br />
vorm Balkon<br />
S o n i g i s t e s h i e r n i e . No r d l a g e .<br />
H a u p t s t a d t<br />
B O N N B E R L I N<br />
Gleich zehn Auszeichnungen<br />
erhält<br />
die <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> beim<br />
20. European<br />
Newspaper<br />
Award. DieJury<br />
würdigt die <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> in<br />
den Kategorien Titelseiten,Visualisierung,Visual<br />
Storytelling,<br />
Infografik, Illustration und Typografie.Eigens<br />
prämiertwurde die<br />
neue Seite„Hauptstadt“, die seit April<br />
2018 in der Mittwochausgabe erscheint<br />
und mit einem besonderen<br />
optischen Konzept Geschichten rund<br />
um die Bundeshauptstadt erzählt. Sie<br />
wirdgemeinsam vonden Gestalterinnen<br />
Annette Tiedge und Isabella<br />
Galanty sowie den Redakteurinnen<br />
Tanja Brandesund ChristineDankbar<br />
konzipiert. Derseit1999 vergebene<br />
European Newspaper Award<br />
prämiertbesondere Optiken und<br />
Konzepte der <strong>Zeitung</strong>en. DieHauptpreise<br />
gingen in diesem Jahr an die<br />
<strong>Berliner</strong>Wochenzeitung DerFreitag,<br />
die norwegischen <strong>Zeitung</strong>en Sunnhordland<br />
und Adresseavisen sowie<br />
die niederländische <strong>Zeitung</strong>Het FinancieeleDagblad.<br />
(BLZ)<br />
Die Julia Stoschek Collection an der Leipziger Straße<br />
BERLINER ZEITUNG/MIKE FRÖHLING<br />
Lubitsch-Preis für Bjarne<br />
Mädel und LarsEidinger<br />
der typisch für diese Stadt ist und<br />
den habe ich mit Hilfe vonTim Renner<br />
–dem ich dafür dankbar bin –gefunden.<br />
Dasehemalige tschechische<br />
Kulturinstitut der DDR ist der perfekte<br />
Raum, und wir haben sehr viel<br />
Arbeit hier reingesteckt. Es ist mein<br />
absoluter Herzenswunsch hierzubleiben.<br />
In diesem Umfeld, in der<br />
Nachbarschaft siedelt sich ja auch<br />
gerade die Kreativszene an, von Architekturbüros,<br />
kleinen Ausstellungsräumen<br />
bis zu Musiklabels.<br />
Angenommen, alles verläuft nach IhrenWünschen<br />
und Siebleiben in Berlin.<br />
Wo sehen Sie sich und Ihre<br />
Sammlung in zehn Jahren?<br />
In diesen Räumen an der Leipziger<br />
Straße.<br />
Sie versammeln Ihre Kunstwerke an<br />
diesem Ort. Aber wohin gehen Sie,<br />
wenn SieinBerlin Kunst suchen?<br />
Natürlich besuche ich die wichtigsten<br />
Galerien, ich gehe zu den Eröffnungen<br />
und Vernissagen, die versprechen<br />
interessant zu sein, aber<br />
ich kaufe logischerweise auch sehr<br />
viel international ein.<br />
Wann ist eine Ausstellung perfekt für<br />
Sie, hier an der Leipziger Straße?<br />
Ichglaube,dass eine Ausstellung<br />
perfekt ist, wenn der Künstler damit<br />
zufrieden ist. Dann ist sie auch für<br />
die Besucher interessant. DasPublikum<br />
hier ist sehr international, jung<br />
und neugierig. Jede Ausstellung, die<br />
wir in diesem Haus generieren, wird<br />
mit und ausschließlich für den aktuellen<br />
Künstler kuratiert. Das<br />
braucht Zeit und eine intensiveAuseinandersetzung<br />
mit den Werken.<br />
Die aktuelle Ausstellung von Arthur<br />
Jafa hat der Künstler selbst konzipiert<br />
und noch zwei Stunden vor<br />
der Eröffnung eigenhändig verändert.<br />
Für jeden Kurator ein Albtraum,<br />
für mich jedoch die reinste<br />
Freude. Es ist mir enorm wichtig,<br />
dass die Arbeiten so präsentiert<br />
werden, wie es sich die Künstler vorgestellt<br />
haben. Es gibt nichts<br />
Schlimmeres als einen Künstler,der<br />
mit der Präsentation seiner Werke<br />
unzufrieden ist.<br />
Sie haben einmal gesagt, dass Sie bei<br />
der Auswahl der Kunst niemand berät.<br />
Istdas immer noch so?<br />
Ja, ich bin immer noch beratungsresistent.<br />
Wie wird man Kunstsammlerin? Ihr<br />
Werdegang lässt das nicht vermuten,<br />
Sie haben BWL mit dem Schwerpunkt<br />
Automobilwirtschaft studiert<br />
…<br />
Nein, das war nicht vorgezeichnet,<br />
aber ich komme aus einer sehr<br />
kunstsinnigen Familie. Die Leidenschaft<br />
für die Kunst kommt schlussendlich<br />
aber aus mir selbst. Dieses<br />
Glühen muss man in sich tragen.<br />
Das ist in mir gewachsen, und ich<br />
habe mir das Medium ausgesucht,<br />
mit dem ich großgeworden bin, ich<br />
bin ein Kind der MTV-Generation.<br />
Wasdenken Sie, wie sich die Medienkunst<br />
entwickeln wird?<br />
Ichbin fest davon überzeugt, dass<br />
sich VR, Virtual Reality, als Kunstformdurchsetzen<br />
wirdund sich daraus<br />
ein komplett neuer Handlungsspielraum<br />
ergibt, die Technik bietet<br />
ungeahnte Möglichkeiten, wenn sie<br />
sich weiterhin so rasant entwickelt.<br />
Braucht man denn dann noch Ihre<br />
Sammlung?<br />
Ja,mehr denn je,denn es gibt nur<br />
wenige Institutionen, die diese Entwicklung<br />
abbilden können. Ich<br />
sammle ja keine netzbasierte Kunst,<br />
sondern Arbeiten, die an Zeit und<br />
Raum gebunden sind und deren<br />
Wirkung sich erst entfaltet in der<br />
Ausstellungssituation und nicht am<br />
Computer. Dawerden alle Sinne aktiviert.<br />
Es ist ein Erlebnis voller Synästhesie,denn<br />
vorallem der Kontext<br />
macht ja die Kunst zu dem, was sie<br />
ist. Und vor allem die Medienkunst<br />
ist immer auch ein Kommentar und<br />
eine Reflexion gesellschaftlicher und<br />
politischer Geschehnisse und Entwicklungen.<br />
Ideal ist es, wenn man<br />
über das,was man in der Ausstellung<br />
gesehen hat, nachdenkt, sich also<br />
weiter damit beschäftigt. Dasist, was<br />
Kunst leisten soll. Sie darf einen<br />
nicht loslassen.<br />
Sie haben in einem Interview vor ein<br />
paar Jahren mal erwähnt, dass Sie<br />
viele Bewerbungen für Ihre Sammlung<br />
von jungen Künstlern bekommen.<br />
Sind Bewerbungen vom <strong>Berliner</strong><br />
Nachwuchs darunter?<br />
Ja,ich bekomme sehr viele unaufgeforderte<br />
Bewerbungen. Die<br />
schiere Menge ist so groß, dass wir<br />
sie leider nicht alle sichten können.<br />
Aber natürlich gibt es in Berlin talentierten<br />
Nachwuchs. Der wartet nur<br />
darauf entdeckt zu werden.<br />
DasGespräch führten<br />
Jochen Arntz und<br />
Marcus Weingärtner<br />
Julia Stoschek wurde 1975 in<br />
Coburg geboren, sie ist die Urenkelin<br />
des Industriellen Max<br />
Brose. Stoschek studierte Betriebswirtschaftslehre<br />
in Bamberg<br />
und beendete das Studium<br />
als Diplom-Kauffrau. Sie ist Gesellschafterin<br />
der Brose Fahrzeugteile<br />
GmbH.<br />
Ihre Sammlung zeitgenössischer<br />
Kunst mit dem Fokus auf zeitbasierte<br />
Medien begründete Julia<br />
Stoschek 2007 in Düsseldorf. In<br />
ihrer Privatsammlung befinden<br />
sich mittlerweile rund 700 Werke<br />
vonrund 200 vorwiegend europäischen<br />
und amerikanischen<br />
Künstlern.<br />
Telefonische Anzeigenannahme: 030 2327-50<br />
ZUR PERSON<br />
In Ergänzung zum Düsseldorfer<br />
Standorteröffnete im Juni 2016<br />
eine temporäre Präsenz in Berlin<br />
an der Leipziger Straße 60 in<br />
Mitte. Die Ausstellungsfläche mit<br />
fast 3000 Quadratmeternbefindet<br />
sich im Gebäude des ehemaligen<br />
tschechischen Kulturzentrums<br />
der DDR.<br />
KULTUR PUR<br />
Geöffnet ist die Julia Stoschek<br />
Collection sonnabends und<br />
sonntags jeweilsvon 12 bis 18<br />
Uhr.Nochbis zum 16. Dezember<br />
sind hier Werkevon Arhur Jafa,<br />
Ming Smith, Frida Orupabo und<br />
Amira Gad zu sehen.<br />
Im Netz: https://www.jsc.berlin/<br />
BEN BECKER<br />
ICH, JUDAS<br />
LETZTMALIG ZUSATZTERMINE 2019!<br />
22. +23.03.2019 <strong>Berliner</strong> Dom<br />
tickets unter www.benbecker.de<br />
DerErnst-Lubitsch-Preis für die beste<br />
komödiantische Leistung im deutschen<br />
Film geht heuer an gleich zwei<br />
Schauspieler:Wie die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
erfuhr,sollen Bjarne Mädel und<br />
Lars Eidinger gleichermaßen für ihre<br />
Performance in der Komödie„25<br />
km/h“ geehrtwerden. DerJurysei<br />
„gar nichts anderes übrig geblieben“,<br />
so die Begründung des Clubs der<br />
Filmjournalisten Berlin e.V,,der den<br />
Preis seit 1958 vergibt.„Denn das tragikomische<br />
Roadmovie entfaltet<br />
seine Kraft aus dem Zusammenspiel<br />
vonLars Eidinger und Bjarne Mädel,<br />
das uns zugleich berührtund amüsiert.“<br />
Feierlich überreicht wirdder<br />
Preis am 30. Januar,traditionsgemäß<br />
im Kino Babylon. (BLZ)
30 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
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Feuilleton<br />
ImJahre1947 veröffentlichte W.<br />
H. Auden (1907–1973), der<br />
1935 Erika Mann geheiratet<br />
hatte, umihr zu einem englischen<br />
Pass zu verhelfen, seinen gro<br />
ßen Versdialog „Das Zeitalter der<br />
Angst“. Es handelt sich um Gespräche<br />
über die Weltlage in einer New<br />
Yorker Bar –imStil einer barocken<br />
Eloge, die schon nichts anderes war<br />
als das Zitat altrömischer Hirtengedichte.<br />
Mit dem Titel des Gedichts<br />
gab er seiner Gegenwart eines der<br />
entscheidenden Stichwörter.<br />
DasBild der Gegenwartinuralten<br />
Spiegeln zu brechen, ist eine moderne,<br />
eine postmoderne Technik,<br />
die bei ihm einherging mit einer<br />
Rückwendung zum christlichen<br />
Glauben. Er feierte nach denVerheerungen,<br />
den inneren wie den äußeren,<br />
der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts,überall<br />
eineWiedergeburt.<br />
1963 diskutierten im Rahmen der<br />
„Darmstädter Gespräche“ u.a. Ernst<br />
Bloch, Friedrich Heer, Walter Jens<br />
und Werner Maihofer über „Angst<br />
und Hoffnung in unserer Zeit“. Angst<br />
klang mitten im Wirtschaftswunderland<br />
ganz anders als in der Ruinenlandschaft<br />
der Nachkriegsjahre. Ich<br />
las die Protokolle der Tagung während<br />
meines Mathe-Abiturs. Der<br />
Buchtitel war eine ironische Provokation,<br />
Primanerhumor.<br />
„Angst“ hat heute wieder Konjunktur.<br />
Wer „Deutschland den<br />
Deutschen brüllt“, der hat Angst vor<br />
Überfremdung, fürchtet, „die Ausländer“<br />
nähmen ihm den Arbeitsplatz,<br />
die Wohnung und den Sozialstaat<br />
weg.<br />
Angst muss man ernst nehmen,<br />
heißt es. Das stimmt. Das heißt aber<br />
nicht, dass man jedem, der behauptet,<br />
Angst zu haben, das auch glauben<br />
muss. Schon der nationalsozialistische<br />
Hass auf Juden versteckte<br />
sich hinter der Behauptung, man<br />
habe Angst vor der Überfremdung.<br />
Die wahren Angreifer waren die Juden,<br />
sagten die Antisemiten. Sieaber<br />
seien die Opfer, die sich mühsam<br />
verteidigen müssten gegen die übermächtige<br />
Bedrohung durch die Juden.<br />
Als die Antisemiten die Macht<br />
hatten, gaben sie sich mit der Zurückdrängung<br />
des jüdischen Einflusses<br />
nicht zufrieden. Da ging es<br />
dann um die „Endlösung der Judenfrage“,<br />
um die Vernichtung aller Juden.<br />
Die Triebfeder, so zeigte sich<br />
jetzt, war nicht die Angst, sondernes<br />
war der Hass und die Chance, ihm<br />
freien Lauf zu lassen.<br />
Als Auden 1947 „Das Zeitalter der<br />
Angst“ ausrief, konnte er nicht wissen,<br />
dass gerade eine der Epochen<br />
größter Prosperität der westlichen<br />
Welt begonnen hatte.Mitten in einer<br />
Welt äußerster Angst. Denn das erste<br />
Mal war die Menschheit –dank der<br />
Atombombe –inder Lage, sich und<br />
einem großen Teil des Lebens auf<br />
diesem Globus den Garaus zu machen.<br />
Wir reden vom Kalten Krieg und<br />
vergessen dabei, dass jene Zeit für<br />
sehr viele Länder auf der Erde eine<br />
Zeit sehr heißer Kriege und Bürgerkriege<br />
war. Und über all diesen<br />
Schrecken lag die Furcht vor der<br />
Möglichkeit eines Atomkrieges zwischen<br />
der UdSSR und den USA.<br />
Auch dieses Zeitalter der Angst<br />
haben wir überlebt. DieatomareBedrohung<br />
ist nicht geringer geworden,<br />
aber wir haben uns entschlossen,<br />
sie nicht mehr zu sehen. Statt<br />
der Bombe fürchten wir heute die<br />
Atomkraftwerke.Wir tun das aus guten<br />
Gründen. Aber wir sehen: Ängste<br />
sind flüchtig. Sie suchen sich immer<br />
wieder neue Schrecken. Als das<br />
„Waldsterben“ uns noch bewegte,<br />
sprachen die Nachbarn gerne von<br />
„German Angst“ und sprachen den<br />
Deutschen eine besondere Affinität<br />
zum diffusen Gefühl einer nahenden<br />
Katastrophe zu. Ein Erbe der Romantik,<br />
eine Todessehnsucht wie bei<br />
Bach, wie bei Wagner.<br />
Heute aber,daimmer mehr Menschen<br />
im reichenWesten oder im fast<br />
ebenso reichen Osten behaupten,<br />
Angst zu haben vor den Invasionen<br />
in unsere Länder, inunsere Sozialsysteme,dastellt<br />
sich heraus,dass es<br />
sich um keine deutsche Angst handelt,<br />
sondern umeine, die England<br />
in den Brexit und die USA in die<br />
Hände eines durchgeknallten Milliardärs<br />
treibt, der behauptet, ihm<br />
Zeitalter der Angst<br />
Zur Geschichte und Wirkung eines immerwährenden Gefühls<br />
VonArnoWidmann<br />
Im Getriebe des Gefühls der Welt –Detail aus dem Tryptichon „Weltgericht“ von Hieronymus Bosch<br />
ginge es darum, die USA wieder groß<br />
zu machen.<br />
Zeitalter der Angst sind Zeitalter<br />
des Hasses. Wer ans Gute im Menschen<br />
glaubt, neigt dazu, den Hass<br />
als eine Reaktion auf die Angst zu sehen.<br />
Aber er selbst wird, wenn er den<br />
Hass sieht, es mit der Angst zu tun<br />
bekommen. Die beiden treiben einander<br />
an.<br />
Es fällt schwer, auf die sich ausbreitende<br />
Unübersichtlichkeit mit<br />
Neugier zu reagieren. Die verworrenen<br />
Knoten sich multiplizierender<br />
Ketten von Ursachen und Wirkungen<br />
traut sich doch niemand mehr<br />
zu entwirren. Es wächst der Wunsch,<br />
nein, die Sehnsucht, nach einem, der<br />
sie durchschlägt, der sich nicht<br />
darum schert, die alten Geflechte am<br />
Leben zu erhalten.<br />
Zu Angst und Hass gehört auch<br />
immer die Hoffnung. Sie steht den<br />
beiden anderen nicht entgegen. Sie<br />
wirkt in und mit ihnen. DerHass auf<br />
den Status quo wirdgenährtvon der<br />
Idee,dass doch etwas anderes möglich<br />
sein muss. Wir nennen das<br />
nicht gerne Hoffnung, weil wir uns<br />
angewöhnt haben, sie nur positiv zu<br />
sehen. Aber natürlich wissen wir,<br />
dass die Utopie einer judenfreien<br />
Welt eine Antriebsfeder des Antisemitismus<br />
war.<br />
Hoffnung undVernichtung haben<br />
immer wieder zusammengehört.<br />
Wer eine klassenlose Gesellschaft<br />
möchte, wird die Klassen abschaffen.<br />
Bisher geschah das stets durch<br />
Massenmord. Übrigens nicht nur an<br />
denVertreternder sogenannten Ausbeuterklassen,<br />
sondern durchaus<br />
auch an den Ausgebeuteten. „Die<br />
Hoffnung stirbt zuletzt“, sagen wir.<br />
Die Hoffnung ist aber auch beim<br />
Morden von Anfang an dabei. Man<br />
kann heute und nun gar bei uns über<br />
ein Zeitalter der Angst nicht sprechen,<br />
ohne das Christentum zu erwähnen.<br />
In seinen Anfängen bildeten<br />
die Christen eine jüdische Sekte,<br />
die getrieben war von der Angst vor<br />
dem unmittelbar anstehenden<br />
Jüngsten Gericht. Es kam alles darauf<br />
an, sich zu Jesus als dem Sohn<br />
Gottes zu bekennen. Nurdann hatte<br />
man eine Chance,freigesprochen zu<br />
werden und das ewige Leben zu erlangen.<br />
Je länger das jüngste Gericht<br />
auf sich warten ließ, desto plastischer<br />
wurden die Höllenqualen ausgemalt,<br />
die denen drohten, die sich<br />
nicht zu Jesus bekannten.<br />
Die christliche Kirche schürte die<br />
Angst. Sie lebte von der Drohung.<br />
Riesige Vermögen werden ihr bis<br />
heute anvertraut, damit sie ein gutes<br />
Wort einlegt beim Herrn, bei der<br />
Jungfrau Maria oder bei einem der<br />
vielen Heiligen. Glaube, Liebe, Hoffnung.<br />
Das klingt in unseren Ohren<br />
„Je länger das Jüngste Gericht auf sich warten<br />
ließ, desto plastischer wurden die<br />
Höllenqualen ausgemalt, die denen drohten,<br />
die sich nicht zu Jesus bekannten.<br />
Die christliche Kirche schürte die Angst.“<br />
nur positiv. Aber wer esaus der Geschichte<br />
nicht erfahren mochte, der<br />
kann heute jeden Tagerleben, wie sie<br />
zusammenwirken, wenn es um Unterdrückung,<br />
Ausbeutung und Vernichtung<br />
geht.<br />
Die Kämpfer des Islamischen<br />
Staates führen ihre Kriege voller<br />
Glaube, Liebe und Hoffnung. Sie<br />
hoffen auf das ewige Leben, sie glauben<br />
ihren Glauben zu leben, wenn<br />
sie morden, und sie tun es aus Liebe<br />
zu Gott und zu ihrer Glaubensge-<br />
IMAGO<br />
meinschaft. Sie wurden angegriffen,<br />
erniedrigt und beleidigt –sosehen<br />
sie das –und jetzt gehen sie zum Gegenangriff<br />
über. Der Täter scheint<br />
sich als Opfer darstellen zu müssen,<br />
um seine Totschlägerei ins Werk setzenzukönnen.<br />
Es gibt nur sehr wenige Zeugnisse<br />
vonMenschen, die beschreiben, wie<br />
sehr ihnen die Erniedrigung anderer<br />
hilft, sich besser zu fühlen. Es<br />
herrscht kein Mangel an Erklärungen,<br />
man habe dieses oder jenes tun<br />
müssen, weil es vernünftig war,eszu<br />
tun. DieBomben auf Hiroshima und<br />
Nagasaki zum Beispiel. Noch häufiger<br />
hört man, was wir vom Schulhof<br />
kennen: „Der hat angefangen.“ Die<br />
eigene Bluttat war nichts als ein Akt<br />
der Selbstverteidigung. Das hat den<br />
Vorteil, dass man ruhig mal übers<br />
Ziel hinausschießen kann, jeder versteht,<br />
dass man im Eifer des Gefechts,<br />
inder Wutüber das erlittene<br />
Unrecht, die Verhältnismäßigkeit<br />
mal aus den Augen verlieren kann.<br />
Wir müssen uns nicht für dumm<br />
verkaufen lassen, wir müssen niemandem<br />
glauben, dass er aus Angst<br />
handelt. Wermit ein paar Freunden<br />
auszieht, um „Ausländer zu klatschen“,<br />
der mag vor allem möglichen<br />
Angst haben –vor Ausländern<br />
hat er sie ganz offensichtlich nicht.<br />
Heinz Bude schreibt „Ohne die Anderen<br />
kein Selbst, ohne Ambiguität<br />
keine Identität, ohne Verzweiflung<br />
keine Hoffnung, ohne Anfang kein<br />
Ende. Dazwischen ist die Angst.“<br />
UndihreSchwester die Wut. DieWut<br />
zum Beispiel darüber, dass man<br />
nicht einfach man selbst sein kann,<br />
dass zu Ende geht, wovon man bis<br />
dahin nicht wusste, dass man daran<br />
hing.<br />
Die Welt, in die wir hinein geborenwurden,<br />
gibt es nicht mehr.Alles<br />
ist anders geworden, und nichts hört<br />
auf, sich zu ändern. Wererlebte, wie<br />
der „erste sozialistische Staat auf Erden“<br />
zu einem abgeschlossenen<br />
Sammelgebiet wurde und jetzt, eine<br />
Generation später, noch immer<br />
nicht das Gefühl hat, auf festem Boden<br />
zu stehen, der bekommt es mit<br />
der Angst zu tun. Er mag sich sehnen<br />
nach Gewiss- und Sicherheit.<br />
Aber sie sind nirgends in Sicht.<br />
Für niemanden. Nirgendwo auf dem<br />
Globus. ImZeitalter der Angst des<br />
Dreißigjährigen Krieges schrieb<br />
Andreas Gryphius (1616 –1664):<br />
„Was dieser heute baut<br />
reist jener morgen ein:<br />
Wo itzund Städte stehn<br />
wirdeine Wiesen seyn ...“<br />
Genau das ist unser Eindruck.Wir<br />
sind eher noch unsicherer, denn wir<br />
sehen, wie auf Wiesen in wenigen<br />
Jahren mächtige Städte oder auch<br />
riesige Slums entstehen. Zerstörung<br />
und Aufbau gehen Hand in Hand<br />
und niemand weiß, ob dem einen<br />
das anderefolgen wird.<br />
W. H. Audens Hirtengedicht war,<br />
ohne dass er das wusste,ein Nachruf<br />
auf ein bereits zu Ende gegangenes<br />
„Zeitalter der Angst“. Dem war eine<br />
Zeit vorangegangen, in der die<br />
„Angst vor der Katastrophe“ geschürt<br />
wurde. Lange bevor sie eintrat.<br />
Angst blendet. Werden Brief vom<br />
Finanzamt nicht öffnet, wird nicht<br />
erfahren, dass er Geld bekommen<br />
soll. Angst legt ganze Gesellschaften<br />
lahm. Es gibt Menschen, die glauben,<br />
Zivilisation sei nichts anderes<br />
als ein Schutzmantel, der uns die<br />
Angst nehmen soll. Die Angst vor<br />
den anderen und voruns.<br />
Aufklärung hat sich immer verstanden<br />
als die Anstrengung, den<br />
Menschen aus der Angst vor dem<br />
Unbekannten zu helfen. Das ist ein<br />
wenig anders verlaufen. Voreinhundert<br />
Jahren wurden unsere Grundkoordinaten<br />
Raum und Zeit schon<br />
infrage gestellt. Aber heute wissen<br />
wir,dass all das,was wir kennen und<br />
nicht kennen, gerade mal fünf Prozent<br />
ausmacht von dem, was ist.<br />
Über die 95 Prozent dunkler Materie<br />
und Energie wissen wir nichts.<br />
Wirhaben allen Grund, uns unsicher<br />
zu fühlen in der Welt. Darüber<br />
hat die Aufklärung uns aufgeklärt.<br />
Siehat uns dieWelt nicht wohnlicher<br />
gemacht. Das„macht Euch die Erde<br />
unteran!“ war ein Aufruf, keine Angst<br />
zu haben. Inzwischen wissen wir,<br />
dass wir sie uns nicht unterwerfen<br />
können, solange wir nicht begreifen,<br />
dass wir ihr unterworfen sind.<br />
Man habe früher auf die Zukunft<br />
gehofft, jetzt blicke man ihr voller<br />
Angst entgegen, heißt es. Ich weiß<br />
nicht, ob das so stimmt. Ich bin<br />
heute im zarten Alter von 72 gespannter<br />
auf die Zukunft, als ich es<br />
1968 war. Die Welt hat sich seit damals<br />
so gewaltig geändert und so<br />
völlig unvorhergesehen, dass ich<br />
weiß, dass keine Hochrechnung einem<br />
die Zukunft voraussagen kann.<br />
1968 dachte ich in alten Metaphern:<br />
„Sozialismus oder Barbarei“.<br />
Ich rechnete und dachte, 23 Jahre<br />
Frieden in Europa, das wird esnicht<br />
noch einmal geben. Ich hatte Angst<br />
und hoffte: Bonn ist nicht Weimar.<br />
Das waren angstgetriebene, aber<br />
auch sehr provinzielle Zukunftsbilder.Aus<br />
dieser Angst bin ich hinausgetreten,<br />
und ich weigeremich, mich<br />
von ein paar Damen und Herren in<br />
sie zurücktreiben zu lassen, die ausgerechnet<br />
jetzt, da es Deutschland so<br />
gut geht wie selten in seiner Geschichte,<br />
behaupten, Angst um<br />
Deutschland zu haben.<br />
Der Mensch, sagt man uns, sei<br />
das einzige Tier,das seinen Toddenken<br />
könne. Daher rühre die Angst,<br />
die ihn erst zum Menschen mache.<br />
Ich glaube das nicht. Die Angst entmenschlicht.<br />
„Der Mensch soll um<br />
der Güte und Liebe willen dem Tode<br />
keine Herrschaft einräumen über<br />
seine Gedanken.“ Das denkt Hans<br />
Castorp in Thomas Manns „Zauberberg“.
ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />
VORGESTELLT<br />
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NUMMER 281 •1.DEZEMBER 2018 SEITE 31<br />
WIEDER ZEIGEN 95 KÜNSTLER UND KUNSTHANDWERKER ZUR WEIHNACHTSZEIT IHRE ARBEITEN IN DER STUDIO GALERIE BERLIN<br />
Schmuck, Keramik,Kunstaus Holz und Malerei –Weihnachtsmarkt mitTradition<br />
Im vergangenen Jahr wurde mit dem großen<br />
Weihnachtsmarkt in der Studio Galerie Berlin<br />
eine lange Tradition wiederbelebt. Nach dem erfolgreichen<br />
Neustart wird esabdem 1. Dezember<br />
wieder eine ganz besondere Auswahl an<br />
Schmuck, Keramik und vielen anderen künstlerisch<br />
gefertigten Dingen in der Galerie zukaufen<br />
geben. Viele Künstler und Kunsthandwerker zeigen<br />
ihre Meis-terwerke ausschließlich inder Galerie<br />
im Friedrichshain.<br />
Jedes Stück wird von Susanne Bartel und Jan<br />
Linkersdorff ausgesucht, die beiden wissen ganz<br />
genau, was inihre Galerie passt. „Im Grunde genommen,“<br />
so Jan Linkersdorff, sei es „die ganz<br />
normale Arbeit, die in der Galerie seit Jahrzehnten<br />
zum Alltag gehört. Die Galerie trifft eine qualitative<br />
Auswahl für ihr Publikum.“ In den letzten Monaten<br />
trafen die Galeristen Künstler und Kunsthandwerker<br />
im ganzen Land und brachten besondere<br />
Schätze mit. Vier Mitarbeiter arbeiten andem Vorhaben,<br />
dieWeihnachtsausstellung auch in diesem<br />
Jahr wieder einzigartig zu machen. „Unsere Kunden<br />
schätzen es, dass wir regional agieren und<br />
Künstlernaus Europa einePlattformbieten,“denn<br />
„Nachhaltigkeit und Regionalität sind bei uns keine<br />
Worthülsen,“ ergänzt Jan Linkersdorff.<br />
gleich und machen nebenbei die Stadtstruktur<br />
mit dem gewachsenen Einzelhandel kaputt,“ sagt<br />
Jan Linkersdorff, der auch imBezirk geboren ist.<br />
Das größte architektonische Baudenkmal in Europa,<br />
die Karl-Marx-Allee und die anschließende<br />
Frankfurter Allee, sind ein guter Standort für die<br />
Galerie. Für die Studio Galerie Berlin ist es klar,<br />
den Standort imlebendigen Kiez zwischen Frankfurter<br />
Allee und Boxhagener Platz, zwischen Teeladen<br />
und SYLD Store am U-Bahnhof Samariterstraße<br />
beizubehalten.<br />
Schmuckvielfalt: Im Dezember präsentiert die<br />
Galerie ein außergewöhnliches Schmuckangebot:<br />
Ohrschmuck, Ringe, Ketten und Anhänger,<br />
Broschen, Armspangen, Haarspangen und Colliers<br />
–immer handgefertigt von Schmuckgestaltern.<br />
Es sind ideale Präsente zu Weihnachten.<br />
„Das Schmuckangebot ist das Herzstück der Galerie,“stellt<br />
Susanne Bartel fest. Die Verpackung<br />
zum Geschenk ist selbstverständlich.<br />
Schmuck von Jürgen Kreuchauff<br />
Holzschnitzerei „Sitzendes Paar auf Bank“ von Christian Kirsten STUDIO GALERIE BERLIN (4)<br />
Holzgestalter zur Weihnachtszeit: Der künstlerische<br />
Umgang mit Holz ist seltener geworden,<br />
obwohl das Material so viele Möglichkeiten bietet.<br />
Die Studio Galerie stellt fünf herausragende<br />
Holzgestalter vor,wohl auch, weil Jan Linkersdorff<br />
vor seinem Studium das Handwerk mit Holz<br />
selbst erlernt hat.<br />
Björn Köhler,Weihnachtsmann mitWeihnachtsgans<br />
Christian Kirsten wurde 1940 in Dresden<br />
geboren und hat hier Kunst studiert. Der<br />
Großvater war Holzbildhauer, das Material war<br />
ihm schon früh vertraut. Er schnitzt aus Kiefer<br />
und Linde und bemalt seine mobilen Plastiken,<br />
wie die Weihnachtspyramide „Heilige Familie“<br />
und die poetisch anmutenden Figurengruppen.<br />
Der Prozess des Schnitzens, Bauens und Bemalens<br />
ist langwierig. Der Aufwand ist so erheblich,<br />
dass Christian Kirsten im Jahr nur drei<br />
der großen Weihnachtspyramiden baut. Die Figuren,<br />
wie „Adam und Eva“, „Sitzendes Paar auf<br />
Bank“ oder „Schwebende Engel“ sind unvergleichlich.<br />
Eine Auswahl ist jetzt in der Studio<br />
Galerie zu bewundern.<br />
Auch Christian Miene wurde die Neigung zum<br />
Handwerk schon 1947 mit der Geburt indie Wiege<br />
gelegt. Nach dem Studium an der Kunsthochschule<br />
in Halle erreichte er eine Symbiose aus<br />
Kunst und Handwerk. Der Holzgestalter schneidet<br />
Hölzer in Teile, beizt diese verschiedenfarbig<br />
und fügt siezueinem Bild zusammen. Strukturen<br />
und Farben verschmelzen zu einem meisterhaftem<br />
Werk aus Malerei und Handwerk.<br />
1989 gründete Björn Köhler seine Manufaktur<br />
für Holzgestaltung und Drechslerei. Seitdem<br />
entstehen unzählige Weihnachtsfiguren immer<br />
mit einem Schuss Ironie und der Idee, den Weihnachtsmann<br />
menschlich zu gestalten, wie<br />
„Weihnachtsmann mit Dackel“, „Weihnachtsmann<br />
mit Weihnachtsgans“ oder „Weihnachtsfrau<br />
mit Luftballon“. Jedes Jahr kommen neue<br />
Figuren hinzu. Ganz neu ist die Serie mit den<br />
Weihnachtsmann-Miniaturen.<br />
Der vierte Holzgestalter ist Ingo Andratschke.<br />
1941 geboren, begann seine Laufbahn mit der<br />
Lehre zum Tischler. Anschließend studierte er<br />
Angewandte Kunst in Schneeberg sowie an der<br />
Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle.<br />
Tafelbilder aus Schichtholz, Fräßspuren und Splitterungen,<br />
die anschließend gebeizt und übermalt<br />
werden, sind seine Kunstform. Kleine Arbeiten<br />
nennt der Künstler „Fundstücke“. Auch diese Arbeiten<br />
sind jetzt in der Galerie ausgestellt.<br />
Christian Masche drechselt große und kleine<br />
Windlichter und verwendet dazu Hölzer aus<br />
dem Oderbruch, wo sich auch seine Werkstatt<br />
befindet. Er ist 1971 in Berlin geboren und<br />
somit der jüngste der Holzgestalter in der Galerie.<br />
Er hat eine Lehre als Tischler absolviert<br />
und arbeitete später als Restaurator für Holzgegenstände<br />
bei der Stiftung Preußische Schlösser<br />
in Potsdam. Seit 2000 arbeitet er freiberuflich<br />
als Designer.<br />
Keramiken: Einige Keramiker haben weihnachtliche<br />
Themen aufgegriffen und speziell Leuchter,<br />
Engel und Weihnachtsteller gefertigt. Stolz ist<br />
die Galerie auf eine besondere Edition von Weihnachtsmännern<br />
aus der Manufaktur von Hedwig<br />
Bollhagen. Nur 30 Exemplare wurden in Zitronengelb,<br />
das sich imTannengrün besonders abhebt,<br />
wieder aufgelegt. Vor etwa 50Jahren gab<br />
es die leuchtend gelben Weihnachtsmänner von<br />
Hedwig Bollhagen —und jetzt wieder in der Studio<br />
Galerie! Schon seit 1975 arbeitet die Galerie<br />
mit der Manufaktur zusammen. In der Galerie<br />
gehört das Geschirr der berühmten Manufaktur<br />
ganzjährig zum Sortiment. Aber nur jetzt gibt es<br />
die Weihnachtsmänner in verschiedenen Dekoren<br />
und inZitronengelb.<br />
Standort der Galerie: Die Galerie wurde angefragt,<br />
obsie das Galerie-Geschäft in eine Shopping-Mall<br />
verlegen möchte. Dazu hat die Galerie<br />
eine klare Haltung. „Sie vermitteln den Eindruck,<br />
ein ganz besonderes Einkaufszentrum zu sein.<br />
Aber beinah alle Einkaufszentren inBerlin sind<br />
Hedwig Bollhagen,Weihnachtsmann<br />
Info<br />
Studio Galerie Berlin<br />
Frankfurter Alle 36a, 10247 Berlin<br />
Tel. 030 2910850<br />
Offnungszeiten:<br />
Dienstag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr<br />
Sonnabend von 10 bis 16 Uhr<br />
Nur im Dezember montags<br />
von 10 bis 19 Uhr geöffnet<br />
Verkaufsoffene Sonntage:<br />
9.12. und 23.12., 13 bis 18 Uhr<br />
am Montag, den 24.12. von 10 bis 15 Uhr<br />
Anfahrt:<br />
U-Bhf Samariterstraße<br />
Parkplätze hinter der Galerie und rund um den<br />
Boxhagener Platz<br />
www.studio-galerie-berlin.de<br />
Rolf<br />
Cremer<br />
Björn<br />
Köhler<br />
Ivan Panov<br />
Monika<br />
Oly<br />
„Eine Perle im Friedrichshain – Sammlerstücke und Geschenke aus 50 Ateliers und Werkstätten.“ „gleich nebenan“ rbb Abendschau<br />
Andrea<br />
Wolf<br />
Eva Laufer<br />
Martin<br />
Möhwald<br />
Schmuck Keramik Grafik<br />
Verkaufsausstellung seit 1975<br />
Öffnungszeiten im Dezember<br />
Mo zusätzlich 10 bis 19 Uhr<br />
Di bis Fr von 10 bis 19 Uhr<br />
Sa von 10 bis 16 Uhr geöffnet<br />
Mo 24.12. von 10 bis 15 Uhr<br />
verkaufsoffene Sonntage<br />
9.12. und 23.12. von 13 bis 18 Uhr<br />
Margot Lehmann<br />
„Jedes Regal ist eine kleine Wunderkammer: Schmuck, Keramik und Grafik kann man hier entdecken.“ <strong>Berliner</strong> Abendblatt<br />
Informieren Sie sich vorab auf:<br />
www.studio-galerie-berlin.de<br />
U<br />
Frankfurter Tor<br />
Kathrin<br />
Grünke<br />
Gabriele<br />
Kirkamm<br />
Britt Kolleß<br />
Hedwig Bollhagen<br />
Das gesamte Sortiment<br />
zum Manufaktur-<br />
Preis<br />
Frankfurter Allee<br />
Boxhagener Straße<br />
Niederbarnimstraße<br />
Kreutzigerstraße<br />
P<br />
Mainzer Straße<br />
U<br />
Samariterstraße<br />
„Die Galerie besetzt eine Nische, indem sie individuellem Schmuck und zeitgenössischem Kunsthandwerk eine Plattform bietet.“ Berlin&I<br />
studio galerie berlin<br />
Frankfurter Allee 36a<br />
Friedrichshain, U Samariterstraße<br />
Tel. 29 10 850
32 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
·························································································································································································································································································<br />
Tagestipp<br />
SONNABEND<br />
KINO<br />
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Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />
19.30: Les Contes d’Hoffmann<br />
Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />
19.00: Ulysses<br />
HAU2(&25 90 04 27)<br />
20.00: Water Will (in Melody) (Ligia Lewis)<br />
Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />
19.30: Bernstein 100: Candide<br />
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(& 88 59 11 88) 20.00: Komplexe Väter<br />
Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />
20.00: Präsidenten-Suite –Ein modernes Märchen<br />
Staatsoper Unter denLinden (& 20 35 45 55)<br />
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Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />
18.00: enfant (Boris Charmatz /Musée de la danse)<br />
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20.00 Studio: Ne Million ist so schnellweg<br />
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15.30, 19.30: Vivid<br />
Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />
20.00: Welcome to Hell<br />
Quatsch Comedy Club (& 47 99 74 13)<br />
19.00, 22.00: Die LiveShow(Ludger K., Helmuth<br />
Steierwald, Armin Sengbusch, Streckenbach &Köhler,)<br />
StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />
14.30, 19.30: Tanz der Vampire –Das Musical<br />
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030-30673011 www.wuehlmaeuse.de<br />
Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />
15.30, 20.00: Staunen –Circus of Stars<br />
KLASSIK<br />
Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />
15.30 Gr.Saal: Ullrich Böhme, Orgelstunde, Johann<br />
Sebastian Bach: Fantasie c-Moll, ,„Pièce d’Orgue“<br />
G-Dur,Sonate d-Moll, Präludiumund FugeC-Dur<br />
Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />
20.00: Sinfonie Orchester Berlin, Ltg.Andreas<br />
Wittmann, Polowetzer Tänze aus derOper „Fürst Igor“;<br />
Peter Tschaikowsky: Konzertfür Klavier und Orchester<br />
Nr.1b-Moll op. 23; Modest Mussorgsky: „Bilder einer<br />
Ausstellung“<br />
Philharmonie/Kammermusiksaal<br />
(& 254 88 -1 32) 20.00: Studio Chor Berlin,<br />
Märkisch Barock, Ltg.Alexander Lebek, Johann David<br />
Heinichen: Missa Nr.9D-Dur;CarlPhilippEmanuel<br />
Bach: Magnificat D-Dur<br />
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Puppentheater Felicio (& 44 67 35 30)<br />
11.00: Wettlauf zwischen Hase undIgel<br />
LITERATUR/VORTRAG<br />
Literaturforum im Brecht-Haus (& 282 20 03)<br />
20.00: ZumTodestag vonChrista Wolf, mit Tanja<br />
Dückers, Annett Gröschner,Jochen Schmidt und<br />
Jörg-UweAlbig<br />
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Funkhaus Berlin (& 12 08 54 16)<br />
20.30: Alice Phoebe Lou<br />
KulturCafé (Friedelstr.28)<br />
19.30: Bitter Blond<br />
Lido (& 69 56 68 40)<br />
19.00: Alex Diehl &Friends<br />
Mercedes-Benz Arena (& 20 60 70 88 99)<br />
20.00: Roland Kaiser<br />
PrivatClub (& 61 67 59 62)<br />
20.00: Odeville<br />
Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />
20.00 Roter Salon: Sophia Kennedy<br />
BALLROOM<br />
Haus der Sinne (& 44 04 91 55)<br />
21.00: Swing &JiveNight –Not Politically Correct<br />
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Christine Schütze<br />
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20.15, So 20.00; AStar Is Born Sa17.00; Nur ein kleiner<br />
Gefallen Sa 22.45; Matinee: Sabrina So 12.00<br />
Cinema Paris (✆ 881 31 19) Französische Filmwoche: En<br />
guerre –Streik (OmU)Sa13.00; Cold War15.30; Französische<br />
Filmwoche: Die Erscheinung –L‘apparition (OmU) Sa<br />
17.45; Französische Filmwoche: Une saison en France –<br />
Eine Saison inFrankreich (OmU) Sa20.45; Matinee: Le<br />
Grand Bal (OmU) So 11.00; Französische Filmwoche: La<br />
riviere cachee (OmU) So 13.00; Französische Filmwoche:<br />
Das Mädchen, das lesen konnte –Lesemeur (OmU) So<br />
18.00; Französische Filmwoche: Der Flohmarkt der Madame<br />
Claire –Laderniere folie de Claire Darling (OmU) So 20.30<br />
Delphi Filmpalast (✆ 312 10 26) Bohemian Rhapsody<br />
15.00; Cold War 18.00, 20.20; Matinee: Das Ballett des<br />
Bolshoi-Theater in HD: Don Quichotte So 11.00<br />
Delphi LUX (✆ 322 931040) Cold War (OmU) 14.00,<br />
18.40; Alexander McQueen (OmU) 16.10, 20.50; Matinee:<br />
Leto (OmU) So 11.15; #Female Pleasure 13.20; Das krumme<br />
Haus (OmU) 18.00; The House That Jack Built (OmU)<br />
20.40; Matinee: Familie Brasch So 11.30; Was uns nicht<br />
umbringt 15.15; Bohemian Rhapsody(OmU) 18.00; Bohemian<br />
Rhapsody (OF) 21.00; Matinee: Ex Libris: Die Public<br />
Library von New York –Ex Libris: New York Public Library<br />
(OmU) So11.00; Charles Dickens 14.00; Der Trafikant<br />
16.20, 19.00; Sauvage (OmU) 21.30; Matinee: Maria by<br />
Callas So 11.30; The Cakemaker (OmU) 15.20, 20.20; Juliet,<br />
Naked (OmU) 18.00; Matinee: An den Rändernder Welt<br />
So 11.00; Matinee: Girl So13.00; Werk ohne Autor 14.00;<br />
Loro –Die Verführten 15.40; Russische Filmwoche: Istorija<br />
odnogonaznachenija –Die Geschichte einer Versetzung: The<br />
Story ofanAppointment (OmU) Sa 19.00; Russische Filmwoche:<br />
Dvizhenie Vverkh –Sprung an die Spitze (OmU) Sa<br />
21.15; Russische Filmwoche: Dvoe –Zuzweit (OmU) So<br />
19.00; Russische Filmwoche: Elefanten können Fussball<br />
spielen –Islonymogut igrat vfutbol (OmU) So 21.00; Juliet,<br />
Naked 14.20, 19.10; Der Affront 16.40; Suspiria (OmU)<br />
21.30; Matinee: Sorry Angel –Plaire, aimer et courir vite<br />
(OmU) So 11.15<br />
Filmkunst 66 (✆ 882 17 53) Wo bist du, Joao Gilberto? –<br />
Where Are You, Joao Gilberto? (OmU) Sa 14.15; Das krumme<br />
Haus 20.15, Sa a. 16.15; Die Erbinnen Sa 18.15; Leto<br />
Sa 22.30; Der Klang der Stimme So 14.30; Hans Blumenberg<br />
–Der unsichtbare Philosoph So 16.15; Josef Urbach<br />
–Lost Art So18.15; Wildhexe 15.00; Was uns nicht umbringt<br />
Sa 17.30, So 20.30; Der Dolmetscher Sa 20.00, So<br />
18.30; Die Erbinnen Sa 22.30, So 16.45<br />
Kant Kino (✆ 319 98 66) Der Grinch 13.45, 15.50, 18.00,<br />
20.45; Das krumme Haus 15.00, 18.00; Bohemian Rhapsody<br />
20.40; AStar Is Born So11.00; 25 km/h 17.40,<br />
20.20, So a. 12.30; Mackie Messer 13.45; Book Club –Das<br />
Beste kommt noch 16.30; The Guilty 18.45; Jupiter‘s Moon<br />
So 11.00; Geister der Weihnacht –Augsburger Puppenkiste<br />
14.00; Smallfoot 15.45; Aufbruch zum Mond 20.15;<br />
BlacKkKlansman So 11.00; Elliot, das kleinste Rentier<br />
13.30; Der Vorname 15.30, 17.45, 20.00; Ballon So 11.00<br />
Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) 3D: Der Grinch 11.00,<br />
13.00, 15.00; 3D: Phantastische Tierwesen II 17.20, 20.30;<br />
3D: Phantastische Tierwesen II 11.45, 14.45; 3D: Der<br />
Grinch 17.45; Bohemian Rhapsody 20.00; Phantastische<br />
Tierwesen II 23.00; Der Grinch 12.15, 14.45; Bohemian<br />
Rhapsody 17.00, 22.45; Nur ein kleiner Gefallen 20.00;<br />
Phantastische Tierwesen II 11.15, 14.15, 17.15; 3D: Der<br />
Grinch 20.15, 22.30; Die Unglaublichen II 12.30; Der Nussknacker<br />
15.15; 3D: Der Nussknacker 17.45; 25 km/h<br />
20.10; Verschwörung 22.50; Der Nussknacker 12.30; Johnny<br />
English Sa14.40, So 15.00; Phantastische Tierwesen II<br />
(OF) Sa 16.50, So 17.15; Nur ein kleiner Gefallen Sa 23.10,<br />
So 22.40; Die unglaubliche Reise des Fakirs ... So 20.15;<br />
Die unglaubliche Reise des Fakirs ... 12.00, Sa a. 17.00,<br />
19.15, So a. 17.20; Charles Dickens Sa 14.30, So 14.50;<br />
Phantastische Tierwesen II Sa 21.30, So 19.40; Halloween<br />
So 22.40<br />
FRIEDRICHSHAIN<br />
b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) Hamburger Gitter Sa<br />
11.00; WhyAre We Creative? (OmU) 12.25; Pettersson und<br />
Findus: Findus zieht um 13.50; 25 km/h 15.15; Loro –Die<br />
Verführten (OmU) Sa 17.15; Suspiria (OmU) 19.45; BlacKk-<br />
Klansman (OmU) 22.15; Die Abenteuer von Wolfsblut So<br />
11.00; Loro –Die Verführten So 17.15; AStar Is Born(OmU)<br />
Sa 11.00; Berlin Excelsior Sa 13.20, So18.30; Ballon<br />
14.50; Werk ohne Autor Sa 16.50; Leto (OmU) 20.00; November<br />
(OmU) 22.10; Bad Times at the El Royale (OmU) So<br />
11.00; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub So 13.20;<br />
Sandstern So16.50; Venom (OF) 11.00; Smallfoot 13.00;<br />
Elliot, das kleinste Rentier 14.45; Die Unglaublichen II<br />
16.30; LeGrand Bal (OmU) 18.30; Bohemian Rhapsody<br />
(OmU) 20.15; Operation: Overlord (OF) 22.30<br />
Intimes (✆ 29 77 76 40) Elliot, das kleinste Rentier 13.00;<br />
Ronja Räubertochter 15.00; Der Trafikant 16.45; Loro –Die<br />
Verführten 19.00; Bohemian Rhapsody 21.15; Berlin Calling<br />
(OmenglU) Sa 23.30; Oh Boy(OmenglU) So 23.30<br />
Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Gundermann 12.00;<br />
Der Vorname 14.15, 18.30; Mackie Messer 16.00; Die Erbinnen<br />
–Las herederas (OmU) 20.15; BlacKkKlansman<br />
(OmU) Sa 22.15; Leto (OmU) So 22.15; Der marktgerechte<br />
Patient 12.15; Pink Elephants (OmU) 14.00; Familie Brasch<br />
Sa 16.00; Aggregat 18.00; Elternschule 19.45; Wo bist du,<br />
Joao Gilberto? –Where Are You, Joao Gilberto? (OmU) Sa<br />
22.00; WhyAre We Creative? (OmU) So 22.00<br />
UCI Luxe Kino Mercedes-Platz Phantastische Tierwesen II<br />
11.00, 11.30, 14.40, 16.30, 19.45, 22.10; Der Grinch<br />
11.00, 11.45, 14.15, 14.25, 17.30, Sa a. 23.05; Ballon<br />
11.00, 14.00; Bohemian Rhapsody 11.20, 14.10, 16.40,<br />
20.15, Saa.14.20; Gänsehaut 211.30; IMAX 3D: Der<br />
Grinch 11.30, 14.00, 16.30, 19.30; Johnny English 11.40,<br />
Sa a. 14.05; Smallfoot 11.45; Elliot, das kleinste Rentier<br />
11.45, 14.20; Die Unglaublichen II 11.45, Sa a. 14.20, So<br />
a. 14.00; Der Nussknacker 12.00, 14.30, So a. 17.00; 3D:<br />
Der Grinch 12.00, 14.30, 17.00, 19.55; 3D: Phantastische<br />
Tierwesen II 14.00, 16.45, 17.40, 19.30, 20.00, 20.45,<br />
22.45; Die unglaubliche Reise des Fakirs ... 14.00, 16.50,<br />
19.30; Nur ein kleiner Gefallen 16.55, 19.45, 22.45; Das<br />
krumme Haus 17.00, 20.00, 23.00; 25 km/h Sa 17.00;<br />
3D: Der Nussknacker Sa 17.15; Aufbruch zum Mond 17.30,<br />
20.45, 22.45; Der Vorname 17.45, Saa.20.00, So a.<br />
20.30; Verschwörung 19.50, 22.45; Peppermint: Angel of<br />
Vengeance 20.15, 23.10; IMAX 3D: Phantastische Tierwesen<br />
II 22.00; 3D: Robot 2.0 Sa 22.30, So 17.00; Abgeschnitten<br />
Sa22.45; Operation: Overlord 23.10; Preview:<br />
Tabaluga–Der Film So 14.30; Geister der Weihnacht –Augsburger<br />
Puppenkiste So 15.00<br />
Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) Girl (OmU) 16.00; Gundermann<br />
18.00; Alexander McQueen (OmU) 20.15; AStar<br />
Is Born (OmU) 22.30; Reise nach Jerusalem 16.00; Mein<br />
Bruder heißt Robert und ist ein Idiot 18.05; November<br />
(OmU) 21.10; Mandy(OmU) 23.15<br />
HELLERSDORF<br />
CineStar (✆ 04 51/703 0200) Smallfoot Sa11.00,<br />
14.30, So 11.20, 14.40; Der Grinch 11.00, 13.40, 16.50;<br />
Elliot, das kleinste Rentier 14.10, Sa a. 11.15; Die Unglaublichen<br />
II Sa 11.20, So 11.00; 3D: Phantastische Tierwesen<br />
II 11.30, 16.15, 19.30, Sa a. 14.00, 22.20, So a. 13.45;<br />
Der Nussknacker 11.30, Sa a. 14.15; 3D: Der Grinch 17.30,<br />
19.30, Saa.11.30, 14.45, 22.50, So a. 11.15, 14.55;<br />
Phantastische Tierwesen II 17.15, 20.20, Sa a. 13.30,<br />
22.40, So a. 14.00; 3D:Der Nussknacker 16.30; Bohemian<br />
Rhapsody 16.50, 19.45; Der Vorname 17.00; Halloween<br />
19.40, Sa a. 23.00; Verschwörung 20.00; Nur ein kleiner<br />
Gefallen 20.10, Sa a. 22.30; Hunter Killer Sa 22.50; Geister<br />
der Weihnacht –Augsburger Puppenkiste So 12.00, 13.30;<br />
Preview: Tabaluga–Der Film So 14.30<br />
Kino Kiste (✆ 998 74 81) Bohemian RhapsodySa14.00,<br />
So 20.00; Charles Dickens Sa 16.25, So 16.00; The Guilty<br />
Sa 18.20, So 14.00; Wuff Sa 20.00, So 17.55<br />
HOHENSCHÖNHAUSEN<br />
CineMotion (✆ 038 71/211 41 09)Phantastische Tierwesen<br />
II 11.50, 14.15, 20.10, Sa a. 16.20, 22.00, So a.<br />
16.50; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 11.55;<br />
Smallfoot 12.00, 14.40; 3D: Der Grinch 12.00, 14.30,<br />
17.10, 20.15, Sa a. 22.45; Elliot, das kleinste Rentier<br />
12.10, 15.00, So a. 10.40; Der Nussknacker 12.15, 14.15;<br />
Der Grinch 15.10, 17.40, 19.30, Sa a. 12.40, So a. 10.30,<br />
12.45; Geister der Weihnacht –Augsburger Puppenkiste<br />
12.50, So a. 10.30; JohnnyEnglish Sa 14.20; Die Unglaublichen<br />
II 14.45; 25 km/h 16.50; Das krumme Haus 17.00,<br />
19.40; Bohemian Rhapsody 17.00, Sa a. 19.30, So a.<br />
14.20, 20.00;<br />
Das Kino und die Krise<br />
3D: Phantastische Tierwesen II 17.15, 19.45, Sa a. 22.20;<br />
3D: Der Nussknacker 17.20; Peppermint: Angel of Vengeance<br />
17.30, 20.00, Sa a. 22.30; Verschwörung 19.50;<br />
Night School 20.00; Nur ein kleiner Gefallen Sa 22.30;<br />
Klassentreffen 1.0 Sa 22.40; Venom Sa 22.50; Halloween<br />
Sa 22.50; Pettersson und Findus: Finduszieht um So 10.30,<br />
12.25; Preview: Tabaluga–Der Film So 14.30<br />
KREUZBERG<br />
Babylon (✆ 61 60 96 93) A Bohemian Rhapsody (OmU)<br />
16.30, 19.30; Alexander McQueen (OmU) 22.30; B BlacKk-<br />
Klansman (OmU) 16.10, 19.00; Suspiria (OF) 22.00<br />
fsk am Oranienplatz (✆ 614 24 64) Matangi /Maya /<br />
M.I.A. (OmU) 22.15, Sa a. 14.00, So a. 13.30; Ex Libris: Die<br />
Public Library von NewYork –ExLibris: NewYork Public Library<br />
(OmU) 15.30; Berlin Excelsior (m. Gast) Sa 16.00;<br />
Aggregat Sa 18.15; Reise nach Jerusalem 19.15; Die Erbinnen<br />
–Las herederas (OmU) 20.15; Leto (OmU) 21.30;<br />
Berlin Excelsior So 16.00; Aggregat (m. Gast) So 18.00<br />
Moviemento (✆ 692 47 85) Der kleine Spirou Sa 10.00;<br />
Pettersson und Findus: Findus zieht um Sa 12.00; Elliot, das<br />
kleinste Rentier Sa 14.00; Geister der Weihnacht –Augsburger<br />
Puppenkiste Sa 16.00, So 13.15; Cold War (OmU) Sa<br />
17.45, So 17.30, 19.30, 21.30, 23.30; #Female Pleasure<br />
(OmU) Sa 19.45, 22.00; Der Dolmetscher –The Interpreter<br />
(OmU) So 10.45; Liliane Susewind –Ein tierisches Abenteuer<br />
Sa 11.00; Der Dolmetscher –The Interpreter (OmU) Sa<br />
13.15; #Female Pleasure (OmU) Sa 15.45, 18.00, So<br />
13.45, 17.45, 20.00, 22.15; Cold War (OmU) Sa 20.15,<br />
22.15; Elternschule So 11.15; Geister der Weihnacht –<br />
Augsburger Puppenkiste So 16.00; Suspiria (OmU) Sa<br />
10.15; The House That Jack Built (OmU) Sa 13.30, 19.00,<br />
22.15, So18.30, 21.45; Wildhexe Sa 16.45, So 16.15;<br />
Pettersson und Findus: Findus zieht um So 10.15; Elliot, das<br />
kleinste Rentier So 12.15; DerkleineSpirou So 14.15<br />
Claus Löser über die Bestandsaufnahme<br />
der cineastischen Grande Nation auf der<br />
aktuellen Französischen Filmwoche<br />
Der deutsch-französische Kulturaustausch<br />
steht nach wie vor ganz oben<br />
auf der politischen Agenda. Davonprofitiert<br />
auch der Film. Neben dem gemeinsamen<br />
Kulturkanal Arte oder einem 3,2 Millionen<br />
Euro schweren Koproduktionsabkommen<br />
gehört auch die seit 18 Jahren stattfindende Französische<br />
Filmwoche Berlin zu den wechselseitigen<br />
Aktivitäten. In der Hinsicht muss man sich zunächst<br />
keine großen Sorgen machen. Beim zweiten<br />
Blick zeigen sich dann doch ein paar Erosionserscheinungen.<br />
Bis vor einigen Jahren bot die Filmwoche<br />
willkommene Gelegenheiten,<br />
im noch immer<br />
beneidenswert vitalen<br />
Schaffen des großen filmischen<br />
Nachbarn Unbekanntes<br />
zu entdecken. Inzwischen<br />
werden im<br />
Hauptprogramm ausschließlich<br />
Produktionen<br />
gezeigt, die bereits bei deutschen<br />
Verleihern unter Vertrag<br />
stehen, also ohnehin<br />
demnächst in die Kinos<br />
kommen. Das Ganze muss<br />
also eher als werbebegleitende<br />
Maßnahme verstanden<br />
werden, von einer kuratierten<br />
Auswahl kann<br />
keine Rede sein. Gabesfrüher<br />
noch wohlsortierte Re-<br />
DAS FLIEGENDE AUGE<br />
Satellitenstadt von oben: Szene aus „De cendres<br />
et de Braises“ von Manon Ott.<br />
TS PRODUCTIONS<br />
Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) SorryAngel (OmU) Sa<br />
20.30; Gute Manieren (OmU) So 20.00<br />
Sputnik (✆ 694 11 47) Piripkura (OmU) Sa 14.15; Weit.<br />
Die Geschichte von einem Weg umdie Welt Sa 15.45; B-<br />
Movie: Lust &Sound in West-Berlin (OF) Sa 18.00; Berlin<br />
–Sinfonie der Großstadt Sa 20.00; Paddington II (OF) Sa<br />
21.30, 23.15, So 14.00; Human Flow (OmU) So 11.00;<br />
Augsburger Puppenkiste: Als der Weihnachtsmann vomHimmel<br />
fiel So 15.00; Paddington II (DF) So 16.15; Isle of Dogs<br />
–Ataris Reise (OmU) So 18.00; Kosmische Brocken: Frank<br />
Zappa und die Deutschen (OmU; m. Gästen) So 20.00; Bohemian<br />
Rhapsody (OmU) So 22.00; Augsburger Puppenkiste:<br />
Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel Sa14.00;<br />
#Female Pleasure (OmU) Sa 15.30, So 18.45; Berlin Excelsior<br />
(OmenglU) Sa 17.30, So 15.45; Bohemian Rhapsody<br />
(OmU) Sa 19.00; Die Erbinnen –Las herederas (OmU) Sa<br />
21.30, So 20.30; Sauvage (OmU) Sa 23.15; Mein Bruder<br />
heißt Robertund ist ein Idiot So 11.00; Der Klang der Stimme<br />
So 14.00; Piripkura –Die Suche nach den Letzten ihres<br />
Volkes (OmU) So 17.15; Matangi /Maya/M.I.A. (OmU) So<br />
22.15; Kinobar im Sputnik Paddington II (OF) Sa 20.00<br />
Yorck (✆ 78 91 32 40) Geister der Weihnacht –Augsburger<br />
Puppenkiste 14.00; Cold War 15.40, 17.50, 20.00, Sa a.<br />
22.10; New Smallfoot 14.40; 25 km/h 16.50, 19.30, Sa a.<br />
22.00; Elliot, das kleinste Rentier So 12.40<br />
KÖPENICK<br />
Kino Spreehöfe (✆ 538 9590) Geister der Weihnacht –<br />
Augsburger Puppenkiste Sa 13.00, So 10.00; Der Grinch<br />
13.00, 14.30, Soa.10.45; Elliot, das kleinste Rentier<br />
15.15, Sa a. 13.15, So a. 10.15; Der Nussknacker 13.15,<br />
15.30; 3D: Der Grinch 14.00, 16.00,18.15, 20.30, So a.<br />
10.00, 12.00; Phantastische Tierwesen II 15.15, 20.15, So<br />
a. 11.45; 3D: Phantastische Tierwesen II 16.45, 19.45; Bohemian<br />
Rhapsody 17.15, 20.15; Charles Dickens 17.45;<br />
trospektiven, reduzierte<br />
sich der Blick auf die ruhmreiche<br />
französische Filmgeschichte<br />
immer mehr, zuletzt<br />
auf einen einzigen, etwas<br />
alibihaft wirkenden<br />
Beitrag. Nun ist diese Facette<br />
völlig verschwunden. Unter den Voraufführungen<br />
finden sich ohne Zweifel herausragende<br />
Beiträge,wie etwa der Marien-Erscheinungs-Thriller<br />
„L’apparition“ (Die Erscheinung) vonXavier Giannoli<br />
oder das ebenfalls mir dem wunderbaren<br />
Vincent Lindon besetzte Arbeitskampf-Drama „Un<br />
Guerre“ (Streik) vonStéphane Brizé. Daneben gibt<br />
es grundsolide Gegenwartswerke über Familien,<br />
Beziehungen oder Geheimnisse sowie Historienstoffe<br />
über Bäuerinnen und Könige. Ein gewisser<br />
Hang zur Harmonisierung ist unübersehbar. Den<br />
gewünschten Feelgood-Faktor bündelt wohl nicht<br />
zufällig der Eröffnungsfilm „Le Grand Bain“ (Ein<br />
Becken voller Männer) von Gilles Lellouche: Eine<br />
Gruppe nicht mehr junger Männer unterwirft sich<br />
dem Diktat einer forschen Trainerin, um im Synchronschwimmen<br />
zu brillieren.Verschiedene Charaktereprallen<br />
in ungewöhnlichem Setting aufeinander,rappeln<br />
sich irgendwie zusammen und können<br />
schließlich triumphieren.<br />
In einem Nebenprogramm gibt es sie aber doch:<br />
die sozial genauen, auf aktuelle Verwerfungen reagierenden<br />
Filme. ImArsenal laufen dokumentarische<br />
Arbeiten, die das sonst etwas zu aperitifseelig<br />
erscheinende Frankreich-Bild zurechtrücken. In<br />
„DeCendres et de Braises“ (Asche und Glut)fokussiertdie<br />
Regisseurin Manon Ottauf die 40 Kilometer<br />
nordwestlich von Paris gelegene Satellitensiedlung<br />
Les Mureaux, einst errichtet für die Arbeiter der riesigen<br />
Renault-Fabriken. Konnten früher nicht genug<br />
Arbeiter in Afrika oder im Maghreb angeworben<br />
werden, hat der Neoliberalismus inzwischen zur<br />
massenhaften „Freisetzung“ vonderen Nachfahren<br />
aus dem Arbeitsprozess geführt. Untätigkeit, Frust<br />
und Drogen sind die Folgen. Sylvain George greift<br />
für„Paris est une Fete“ auf die Techniken des Experimentalfilms<br />
zurück, um die Kluft zwischen Image<br />
und Realität in der „Stadt der Liebe“ aufzuzeigen.<br />
Rund um den Place de la République mobilisiert<br />
sich Widerstand gegen die Räumung von Flüchtlingscamps.<br />
Ritualisiertes Protestgebaren prallt auf<br />
Staatsgewalt. Clowns tanzen<br />
im Tränengas,Texte von Arthur<br />
Rimbaud oder Henri<br />
Michaux werden polizeilichen<br />
Durchsagen entgegengehalten.<br />
Der Film nimmt<br />
sich auch der dabei fast in<br />
Vergessenheit geratenden,<br />
hilfesuchenden Menschen<br />
aus globalen Krisenherden<br />
an. Einen Höhepunkt der<br />
Filmwoche stellt „Sans<br />
Adieu“ (OhneAbschied) von<br />
Christophe Agou dar.Durch<br />
Spenden finanziert, stieg<br />
diese berührende Dokumentation<br />
in ihrer Heimat<br />
zuerst zum Geheimtipp,<br />
dann zum Überraschungserfolg<br />
auf. Begleitet werden<br />
dieBewohner einigerDörfer<br />
in der zentralfranzösischen<br />
Auvergne – ausschließlich<br />
alte Menschen, die mit ihren<br />
Rindern, Schafen und Ziegen<br />
an einem offenbar anachronistisch<br />
gewordenen<br />
Lebensmodell festhalten. Die jahrzehntelange Arbeit<br />
auf den Äckern hat sie krank und krumm gemacht.<br />
Ihre Kinder und Enkel sind weit weg. Täglich<br />
schlagen sie sich mit bürokratischen Forderungen<br />
der Gesundheitsbehörde, des Finanzamts oder der<br />
Banken herum, dies in wunderschöner Landschaft,<br />
in der sie faktisch noch im Zustanddes 19. Jahrhunderts<br />
leben. Dass ganzeLandstriche vontransnationalen<br />
Firmen gekauft und wieder verkauft werden,<br />
sich aber niemand für die dort stehenden Bauernhöfe<br />
und die hier lebenden Menschen und Tiereinteressiert,<br />
verstehen sie nicht. Sie verschwinden<br />
nach und nach, ohne Abschied, wie es imTitel heißt.<br />
In Frankreich, wo die ländlichen Gegenden als Ursprung<br />
der Nahrung und als Rückzugsorte noch immer<br />
Herzstücke der nationalen Identität sind, hat<br />
dieser kleine,große Film offenbar an etwas Elementares<br />
gerührt.<br />
18.Französische FilmwocheBerlin,diverse Kinos, nochbis 5. Dezember.<br />
„SansAdieu“ läuftimRahmender Sonderreihe „Neuesfranzösisches<br />
Kino –Dokumentarfilme“am3.Dezemberum19Uhr und<br />
am 5. Dezemberum21Uhr.<br />
Claus Löser<br />
ist Filmhistoriker,Kritiker und Kinoliebhaber.Er<br />
kuratiertdas Filmprogramm in der „Brotfabrik“.<br />
Johnny English 18.15; Der Vorname 20.00; Smallfoot So<br />
11.00; Die Unglaublichen II So 12.30<br />
UnionFilmtheater (✆ 65 01 31 41) Paradogma Sa 10.30;<br />
Der Grinch Sa 10.30, 13.30, 18.00, So13.00, 15.30,<br />
20.00; Berlin Excelsior Sa 13.00; Verliebt in meine Frau Sa<br />
13.30, So 13.15; Phantastische Tierwesen II Sa 15.30,<br />
20.30, So 10.30, 17.45; 3D: Der Grinch Sa 15.30, 20.30,<br />
So 10.30, 17.40; Cold War Sa16.00, 18.15, 23.00, So<br />
20.30; 3D:Phantastische Tierwesen II Sa 17.45, 22.45, So<br />
20.00; Der Trafikant Sa 20.30, So 13.30; Powertothe Children<br />
–Kinder an die Macht So 15.15; Das Ballett des Bolshoi-Theater<br />
in HD: Don Quichotte So 16.00<br />
MARZAHN<br />
UCI Kinowelt amEastgate (✆ 93 03 02 60) Smallfoot<br />
11.30; Phantastische Tierwesen II 11.30, 14.00, 17.10,<br />
20.15, So a. 20.00; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub<br />
11.30; Der Nussknacker 11.30, 14.00, 17.15; Das<br />
Haus der geheimnisvollen Uhren 11.45; Der Grinch 12.00,<br />
14.30, 17.30; 3D: Der Grinch 12.30, 15.00, 17.00, 20.00,<br />
Sa a. 22.30; 3D: PhantastischeTierwesen II 14.00, 17.00,<br />
20.00, Sa a. 23.00; Bohemian Rhapsody16.45, 19.50,Sa<br />
a. 14.00; Die Unglaublichen II 14.10; Night School Sa<br />
14.30; Verschwörung 17.15, 20.00; Johnny English 17.15;<br />
Venom 19.45, Sa a. 22.30; Abgeschnitten Sa 19.50; Peppermint:<br />
Angel of Vengeance 20.15, Sa a. 23.00; Operation:<br />
Overlord Sa 22.45; Nur ein kleiner Gefallen Sa 23.00; Halloween<br />
Sa 23.00; Preview: Tabaluga –Der Film So 14.30;<br />
Geister der Weihnacht –Augsburger Puppenkiste So 15.00<br />
MITTE<br />
Acud (✆ 44 35 94 98) Liliane Susewind 15.00; Wildhexe<br />
Sa 17.00; Was uns nicht umbringt Sa 18.45, So 19.15;<br />
Gundermann Sa 21.00, So 21.30; Der Dolmetscher So<br />
17.00; Das doppelte Lottchen Sa 15.45;
Nanouk Sa 17.30, So 19.30; Die defekte Katze Sa 19.30;<br />
Isle of Dogs –Ataris Reise (OmU) Sa 21.30; Gans im Glück<br />
So 16.00; An den Rändern der Welt (OmU) So 17.30; Wo<br />
bist du, Joao Gilberto? –Where Are You, Joao Gilberto?<br />
(OmU) So 21.30<br />
Babylon (✆ 242 59 69) Murer –Anatomie eines Prozesses<br />
Sa 14.00, So 18.00; Le Grand Bal (OmU) Sa 16.15, So<br />
15.45; IndoGerman Film: Robot 2.0 (OmenglU) 16.30, Sa<br />
a. 19.30, So a. 13.30; Watch! Indonesia: Jakarta Disorder<br />
(OmU; m. Vorfilm, Gast u. Diskussion) Sa 18.00; Watch! Indonesia:<br />
Istirahatlah Kata-Kata –Solo, Solitude. (OmenglU)<br />
Sa 20.00; Watch! Indonesia: The Act of Killing (OmenglU) Sa<br />
22.00; Dogman (OmU) Sa 22.15, So 19.15; Stummfilm um<br />
Mitternacht: Tartüff (m. Live-Musikbegleitung) Sa 0.00;<br />
Champagner &Macarons: Ein unvergessliches Gartenfest –<br />
Place publique (OmU) So13.45; Rams (OmenglU) So<br />
14.15; CinemAperitivo: Tito, der Professor und die Aliens –<br />
Tito egli alieni (OmU; m. Gast) So 16.00; Watch! Indonesia:<br />
Sokola Rimba –The Jungle School (OmenglU) So 17.30;<br />
Watch! Indonesia: Mata tertutup –The Blindfold (OmenglU)<br />
So 20.00; The Guilty –Den skyldige (OmU) So 21.30;<br />
Watch! Indonesia: The Look of Silence (OmU) So 22.00<br />
Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) The Cakemaker<br />
(OmU) Sa 11.00; Wildhexe 13.15; Das krumme Haus<br />
(OmU) 15.15, 17.30, 20.00, 22.30; Bad Times at the El<br />
Royale (OmU) So 10.30; Elliot, das kleinste Rentier 11.00;<br />
Das krumme Haus (OmU) 12.45; Geister der Weihnacht –<br />
Augsburger Puppenkiste 15.00; Kinderfilm des Monats:<br />
Plötzlich Santa 16.30; Suspiria (OmU) 18.15; AStar Is Born<br />
(OmU) 21.30<br />
CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) Smallfoot 11.00;<br />
3D: Phantastische Tierwesen II 11.00, 13.30, 16.10, 19.30,<br />
23.00; Die Unglaublichen II 11.10; 3D: Der Grinch 11.15,<br />
13.45, 16.50, 20.15, 22.40; Der Nussknacker 11.20,<br />
14.00; Phantastische Tierwesen II 11.30, 14.20, 17.10,<br />
20.30, 22.30; Ballon Sa 11.40; Elliot, das kleinste Rentier<br />
Sa 11.45, So 11.00; Der Grinch 12.00, 14.30, 17.50; 25<br />
km/h 14.10; Johnny English Sa 14.15, So 15.10; Der Vorname<br />
14.40; 3D: Venom Sa 14.45; AStar Is Born 16.40;<br />
Bohemian Rhapsody 16.50, 19.15; Das krumme Haus<br />
17.00, 20.10, 23.10; Night School 17.10, Sa a. 23.15; 3D:<br />
Der Nussknacker 17.40, 19.45; Aufbruch zum Mond Sa<br />
19.50; Peppermint: Angel of Vengeance 20.00, 23.00; Nur<br />
ein kleiner Gefallen 20.20, Soa.22.45; Verschwörung<br />
22.40; Abgeschnitten Sa 22.45; Geister der Weihnacht –<br />
Augsburger Puppenkiste So 12.00, 13.30; Preview: Tabaluga<br />
–Der Film So 14.30; Planeta singli II –Planet der Singles<br />
II (OmenglU) So 20.00; Halloween So 23.15<br />
Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) Nanouk (OmU) 14.30;<br />
Was uns nicht umbringt 16.45; The House That Jack Built<br />
(OmU) 19.30, So a. 11.30; In My Room (DFmenglU) 22.30;<br />
Berlin Babylon (Omdt+englU) 15.00, Soa.10.30; Reise<br />
nach Jerusalem (OmenglU) 17.00, So a. 12.30; Bohemian<br />
Rhapsody(OmU) 19.30, 22.15; Girl(OmU) 14.45; Piripkura<br />
–Die Suche nach den Letzten ihres Volkes (OmU) 17.00,<br />
So a. 10.45; Juliet, Naked (OmU) 19.00, So a. 12.45; Mein<br />
Bruder heißt Robertund ist ein Idiot (OmenglU) 21.15; Alexander<br />
McQueen (OmU) 14.30, 19.15, So a. 10.30; #Female<br />
Pleasure (OmU) 17.00, So a. 12.30; Aufbruch zum Mond<br />
–First Man (OmU) 21.30; Cold War (OmU) 15.00, 17.00,<br />
19.00, So a. 13.00; The House That Jack Built (OmU) 21.00;<br />
Matinee: Mackie Messer So 10.30<br />
International (✆ 24 75 60 11) Cold War13.45; Bohemian<br />
Rhapsody 16.00; Bohemian Rhapsody (OmU) 19.00; Alexander<br />
McQueen (OmU) 22.00; Matinee: Gundermann So<br />
11.00<br />
Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) Der Gang in die Nacht Sa<br />
20.00; Kurzfilme So 16.00; Tätowierung So 18.00<br />
NEUKÖLLN<br />
Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44) Petterssonund<br />
Findus: Findus zieht um 12.00;Meine teuflisch gute<br />
Freundin 12.00; JohnnyEnglish 12.00, 18.00; Gänsehaut 2<br />
12.00; Elliot, das kleinste Rentier 12.00; Der Nussknacker<br />
12.00, 14.10, 17.00; Der Grinch 12.00, 14.30, 15.30,<br />
17.15; Das Haus der geheimnisvollen Uhren 12.00; Phantastische<br />
Tierwesen II 12.45, 19.30, Sa a. 14.15, 16.00,<br />
22.50, So a. 16.30; Müslüm (OmU) 14.00, Sa a. 16.40,<br />
20.00, 22.45, So a. 17.15, 20.15; Der Grinch –The Grinch<br />
(OF) 14.00; 3D: Der Grinch 14.10, 16.40, Sa a. 19.30,<br />
22.00, So a. 20.00; Smallfoot Sa 14.15; 3D: Phantastische<br />
Tierwesen II 19.45, Sa a. 16.30; Die Unglaublichen II 17.00;<br />
Night School 17.30, 20.15; Phantastische Tierwesen II (OF)<br />
19.50; Verschwörung Sa 20.00, 23.15, So 20.15; Peppermint:<br />
Angel of Vengeance 20.15; Peppermint: Angel of Vengeance<br />
(OF) Sa 22.45; Nur ein kleiner Gefallen Sa 22.45;<br />
So viel Zeit Sa 23.00; Cakallarla Dans V(OmU) Sa 23.00;<br />
Bizi Hatirla (OmU) Sa 23.00; Preview: Tabaluga –Der Film<br />
So 15.00; Yol Arkadasim –Mein Weggefährte II (OmU) So<br />
20.00<br />
IL KINO (✆ 91 70 29 19) Morgen, Findus, wird‘s was geben<br />
Sa 13.45, So 11.45; Girl(OmU) Sa 15.15; Matangi /Maya<br />
/M.I.A. (OmU) Sa 17.15, So 16.00; Kozje usi –Out of the<br />
Woods (OmenglU) Sa 19.00; Loro –Die Verführten (OmU)<br />
Sa 21.15, So 13.10; MangaDo, Igortand the WayofManga<br />
(OmenglU) So 17.50; Le favole Iniziano aCabras (OmenglU)<br />
So 19.00; Suspiria (OmU) So 21.00<br />
Neues Off (✆ 62 70 95 50) Suspiria (OF) 17.15; Suspiria<br />
(OmU) 20.30<br />
Passage (✆ 68 23 70 18) An den Rändern der Welt Sa<br />
15.20, So 13.40; Bohemian Rhapsody (OmU) 17.30,<br />
20.30; Werk ohne Autor So 13.30; Alexander McQueen<br />
(OmU) 16.30, 19.00, 21.30; Der Trafikant So 14.00; Cold<br />
War 15.40, 17.50, 20.00, Saa.22.10, So a. 13.40; Loro<br />
–Die Verführten (OmU) 15.45; Juliet, Naked (OmU) 19.00;<br />
Bad Times at the El Royale (OmU) 21.15<br />
Rollberg (✆ 62 70 46 45) Phantastische Tierwesen II<br />
(OmU) 14.15, 17.15, 20.15; Le Grand Bal (OmU) 15.15;<br />
The House That Jack Built (OmU) 17.30, 20.50; Aufbruch<br />
zum Mond –First Man (OmU) 14.30; Französische Filmwoche:<br />
Frühes Versprechen –Lapromesse de l‘aube (OmU) Sa<br />
15.40; Französische Filmwoche: Ceux qui travaillent –Those<br />
Who Work (OmU) Sa 18.10; Französische Filmwoche: Das<br />
Haus am Meer –Lavilla (OmU) Sa 20.40; Französische<br />
Filmwoche: Ein Becken voller Männer –Legrand bain (OmU)<br />
So 15.45; Französische Filmwoche: Une saison en France<br />
–Eine Saison in Frankreich (OmU) So 18.00; Französische<br />
Filmwoche: Die Erscheinung –L‘apparition (OmU) So 20.30;<br />
Verschwörung –The Girl inthe Spider‘s Web (OmU) 17.30;<br />
Bohemian Rhapsody (OF) Sa 16.40, 19.40, So15.15,<br />
18.15, 21.15; Creepy Crypt: Preview: Anna und die Apokalypse<br />
–Anna and the Apocalypse (OmU) Sa 22.30<br />
UCI Kinowelt Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) Hotel<br />
Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 11.40; Smallfoot<br />
11.55; 3D: Der Grinch 12.30, 14.55, 17.20, 20.00; Phantastische<br />
Tierwesen II 14.00, 16.40, 17.05,20.20; Johnny<br />
English Sa 14.25; Bohemian Rhapsody19.45; 3D: Phantastische<br />
Tierwesen II Sa 22.20; Halloween Sa 22.50; Preview:<br />
Tabaluga–Der Film So 14.30<br />
Wolf (✆ 921 03 93 33) Leto (OmU) Sa 12.00; Touch Me<br />
Not (OmU) 12.00, Sa a. 16.30, Soa.21.10; Matangi /<br />
Maya /M.I.A.(OmU) Sa 14.30, 23.20; Die Erbinnen –Las<br />
herederas (OmU) 14.30, 21.10; Das kleine Gespenst Sa<br />
16.30; Suspiria (Omdt+englU) 18.10; DOK Leipzig goes<br />
Wolf: Lord of the Toys (OmU) Sa 19.00; Studio 6Screening:<br />
Glücklich wie Lazzaro –Lazzaro felice (OmU) Sa 20.00; DOK<br />
Leipzig goes Wolf: Der zweite Anschlag (OmenglU) Sa 21.15;<br />
November (OmU) Sa 23.00; An Elephant Sitting Still –Da<br />
xiang xi di er zuo (OmenglU) So 12.00; Die andere Seite von<br />
allem –Druga strana svega (OmU) So 16.00; Ernest &Celestine<br />
–Freundschaft hat keine Grenzen So 16.30; DOK<br />
Leipzig goes Wolf: Die Sinfonie der Ungewissheit (OmenglU)<br />
So 19.00<br />
PANKOW<br />
Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Geister der Weihnacht<br />
–Augsburger Puppenkiste 14.00; Smallfoot 15.30;<br />
Elliot, das kleinste Rentier 15.45; Der Vorname 17.45; Das<br />
krumme Haus 17.45; 25 km/h 20.00; Bohemian Rhapsody<br />
20.30; Le Grand Bal (OmU) So 11.00; Alexander McQueen<br />
(OmU) So 11.30; Wildhexe So 13.15<br />
PRENZLAUER BERG<br />
FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88)Phantastische Tierwesen<br />
II 14.00, 17.00, 20.00; Le Grand Bal (OmU) So<br />
11.45; Der Grinch 15.50, 18.30, 21.00, Sa a. 13.45; Französische<br />
Filmwoche: Numero une –Number One (OmenglU)<br />
Sa 14.00; Französische Filmwoche: L‘echangedes princesses<br />
–Ein königlicher Tausch (OmU) Sa 16.00; Französische<br />
Filmwoche: Les chatouilles –Little Tickles (OmU) Sa 18.00;<br />
Französische Filmwoche: Gueule d‘ange – Angel Face<br />
(OmenglU) Sa 20.30;<br />
Matinee: Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Don Quichotte<br />
So 11.00; Französische Filmwoche: Phantom BoySo<br />
14.00; Französische Filmwoche: The Mercy of the Jungle –<br />
Misericorde de la jungle (OmenglU) So 18.00; Französische<br />
Filmwoche: En guerre –Streik (OmU) So 20.30; Smallfoot<br />
14.15; Cold War19.00, So a. 15.45; AStar Is Born (OmU)<br />
So 11.30; Das krumme Haus 16.30, 18.00; Bohemian<br />
Rhapsody20.40; Matinee: Werk ohne Autor So 10.45; Elliot,<br />
das kleinste Rentier Sa 14.00, So11.15; Alexander Mc-<br />
Queen (OmU) 16.00; 25 km/h 20.40; Geister der Weihnacht–Augsburger<br />
Puppenkiste So 14.20<br />
Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00) Phantastische<br />
Tierwesen II Sa 13.30, So 15.30; Der Grinch 13.45,<br />
Sa a. 16.15, Soa.11.30, 17.00; #Female Pleasure Sa<br />
13.45; Die unglaubliche Reise des Fakirs ... 19.00, Sa a.<br />
14.00; Der Nussknacker 14.00; 3D: Der Grinch 14.15,<br />
16.40, 20.00,22.30; Cold War19.00, Sa a. 14.15, 16.15;<br />
Smallfoot Sa 14.30, So 14.00; Der Vorname Sa 16.30, So<br />
21.30; Charles Dickens –The Man Who Invented Christmas<br />
(OmU) Sa 16.30; Bohemian Rhapsody 16.30, 19.40; 3D:<br />
Phantastische Tierwesen II 19.30, Sa a. 16.45, So a. 16.15;<br />
Der Trafikant Sa 17.00; Genezis –Genesis Sa 19.15; Asche<br />
ist reines Weiß Sa 19.30; Das krumme Haus 19.45; Werk<br />
ohne Autor Sa 21.30, So 21.45; The House That Jack Built<br />
(OmU) 21.30; 3D: Long Day‘s Journey Into Night –Eines<br />
langen Tages Reise in die Nacht Sa 21.45; Shoplifters: Familienbande<br />
Sa 22.00; Das krumme Haus (OmU) 22.30;<br />
Phantastische Tierwesen II (OmU) 22.45; Bohemian Rhapsody<br />
(OmU) 22.45; Die Unglaublichen II So 11.30; Elliot,<br />
das kleinste Rentier So 11.40; Pettersson und Findus: Findus<br />
zieht um So 11.45; Kuddelmuddel bei Pettersson und<br />
Findus So 12.00; Geister der Weihnacht –Augsburger Puppenkiste<br />
So 12.00, 13.30; Preview: Tabaluga –Der Film So<br />
14.30; 3D: Der Nussknacker So 16.30; 25 km/h So 19.00;<br />
Verschwörung So 19.40; Loro –Die Verführten (OmU) So<br />
22.20<br />
Krokodil (✆ 44 04 92 98) Der Dolmetscher –The Interpreter<br />
(OmU) Sa 14.00, So 17.00; DieandereSeite vonallem<br />
–Druga strana svega(OmU; m. Gast) Sa 18.00; Leto (OmU)<br />
Sa 20.15, So 19.00; November (OmU) Sa 22.30, So 21.15;<br />
Matinee: Gundermann So 13.00; Die andere Seite von allem<br />
–Druga strana svega(OmU) So 15.15<br />
Lichtblick-Kino (✆ 44 05 81 79) Emil und die DetektiveSa<br />
14.30; Der Himmel über Berlin (OmenglU) Sa 16.00, So<br />
15.45; Die Erbinnen –Las herederas (OmU) Sa 18.15, So<br />
20.00; Reise nach Jerusalem (OmenglU) Sa 20.00; Matangi<br />
/Maya/M.I.A. (OmU) Sa 22.30, So 22.15; Casablanca<br />
(OmU) Sa 23.59; Pünktchen und Anton So 14.00; Balkan<br />
Dreams –Ein Leben im 9/16 Takt So 18.00<br />
UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) Smallfoot<br />
12.00; Phantastische Tierwesen II 12.00, 14.20, 16.45,<br />
19.55, 22.55; Der Nussknacker 12.00, 15.00; Hotel Transsilvanien<br />
3: Ein Monster Urlaub 12.05; Elliot, das kleinste<br />
Rentier 12.05, 14.35; 3D: Der Grinch 12.05, 14.35, 17.30,<br />
20.15, 22.45; Pettersson und Findus: Findus zieht um<br />
12.10; 3D: Phantastische Tierwesen II 14.15, 17.00, 19.50;<br />
Die Unglaublichen II Sa 14.15, So 12.10, 14.00; Der Vorname<br />
Sa 14.20; Der Grinch 14.20, 17.15; Johnny English Sa<br />
14.25; Die unglaubliche Reise des Fakirs ... 14.35, 17.30,<br />
20.00; Bohemian Rhapsody16.45, 19.25, 22.55; 25 km/h<br />
16.45, Sa a. 20.05; SonnyRollins: Beyond the Notes 17.00;<br />
Nur ein kleiner Gefallen 17.05, 20.05; 3D: Der Nussknacker<br />
17.30; Aufbruch zum Mond 19.35, 22.45; Peppermint: Angel<br />
ofVengeance 19.45, 22.30; AStar Is Born 19.55; Bad<br />
Times at the El Royale 22.35; Verschwörung 22.55; Venom<br />
23.00; Operation: Overlord 23.00; Preview: Tabaluga –Der<br />
Film So 14.30; Geister der Weihnacht –Augsburger Puppenkiste<br />
So 15.00; Plagi Breslau –Die Seuchen Breslaus So<br />
20.00<br />
Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12) Unsere Erde II Sa<br />
17.30; Stella Polaris Ulloriarsuaq: Das leuchtende Gedächtnis<br />
der Erde (OmU) Sa 19.30, So 16.30<br />
REINICKENDORF<br />
CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) Wildhexe 11.00;<br />
Elliot, das kleinste Rentier 11.00, 14.20; Die Unglaublichen<br />
II 11.00; 3D: Der Grinch 17.30, 20.10, Sa a. 11.00, 14.50,<br />
22.45, So a. 12.30, 14.55; Phantastische Tierwesen II<br />
13.50, 17.10, 20.30, Sa a. 11.15, 22.40, So a. 11.00; Der<br />
Grinch 11.20, Sa a. 14.30, 17.00, So a. 14.15, 16.50; 3D:<br />
Phantastische Tierwesen II 13.30, 19.30, Sa a. 11.30,<br />
16.30, 22.50, So a. 16.40; Pettersson und Findus: Findus<br />
zieht um 11.30; Gänsehaut 211.40; Smallfoot 13.45; Aufbruch<br />
zum Mond Sa 13.45; Der Nussknacker 13.50; Johnny<br />
English Sa 14.10; Abgeschnitten Sa 16.40; Das krumme<br />
Haus 16.50, 19.45, Sa a. 22.45; Bohemian Rhapsody<br />
19.50, Sa a. 16.50, So a. 17.00; Der Vorname 17.00; 3D:<br />
Der Nussknacker 17.20; 25 km/h 19.40; Nur ein kleiner<br />
Gefallen 20.00; Night School 20.15; Peppermint: Angel of<br />
Vengeance Sa 20.20, 23.10, So 20.30; Operation: Overlord<br />
Sa 23.10; Verschwörung Sa 23.15; Halloween Sa 23.15;<br />
Geister der Weihnacht –Augsburger Puppenkiste So 12.00,<br />
13.30; Preview: Tabaluga –Der Film So 14.30; Das Ballett<br />
des Bolshoi-Theater in HD: DonQuichotte So 16.00<br />
SCHÖNEBERG<br />
Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 30 04) Pettersson<br />
und Findus: Findus zieht um 13.00; Juliet, Naked<br />
15.00; AStar Is Born17.30, 20.30<br />
Cosima (✆ 85 07 58 02) Gundermann 15.30; Der Trafikant<br />
18.00; Der Vorname 20.15<br />
Odeon (✆ 78 70 40 19) Bohemian Rhapsody (OmU)<br />
15.00, 20.30; Alexander McQueen (OmU) 18.00<br />
Xenon (✆ 78 00 15 30) The Cakemaker (OmU) Sa 15.30;<br />
Sauvage(OmU) 18.00; Alexander McQueen (OmU) 20.15<br />
SPANDAU<br />
Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 02 11) Smallfoot Sa<br />
10.00, 12.10,So12.40; Phantastische Tierwesen II 10.00,<br />
12.50, 16.10, 19.30, Sa a. 22.45; Der Nussknacker 10.00,<br />
12.10, Sa a. 14.25, So a. 15.00; Der Grinch 10.00, 12.20,<br />
14.50, 17.20, Sa a. 14.30; Johnny English 12.00; 3D: Der<br />
Grinch 14.15, 17.40, 20.00, Sa a. 22.30; Bohemian Rhapsody<br />
16.45, 20.00; 3D: Phantastische Tierwesen II 19.50,<br />
Sa a. 17.00, So a. 17.25; Verschwörung Sa 20.10, 23.00,<br />
So 20.30; Venom Sa 23.00; Halloween Sa 23.00; Die Unglaublichen<br />
II So 10.00; Preview: TabalugaSo15.00<br />
Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81) Grüner wirdís<br />
nicht Sa 11.00; Ballon Sa 13.30, So 11.00; 25 km/h Sa<br />
16.00, 20.15, So 13.30, 17.45; Der Vorname Sa 18.15, So<br />
15.45; Das Prinzip Montessori: Die Lust am Selber-Lernen<br />
So 20.15<br />
STEGLITZ<br />
Adria (✆ 01 80/505 07 11) Mackie Messer 12.00; Der<br />
Vorname 15.00, 20.15; 25 km/h 17.30, Sa a. 22.40<br />
Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20) Smallfoot<br />
10.00, Sa a. 15.00; Phantastische Tierwesen II 10.00,<br />
12.50, 14.20, 16.00, 19.30, 22.40; JohnnyEnglish 10.00,<br />
12.05; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub 10.00;<br />
Gänsehaut 210.00; Die Unglaublichen II 10.00, 12.00; Der<br />
Grinch 10.00, 12.10, 14.20, 14.35, 17.05;Elliot, das kleinste<br />
Rentier 12.10; Der Nussknacker 12.10, 14.40, 17.30;<br />
Das schönste Mädchen der Welt 12.40; 3D: Der Grinch<br />
14.10, 17.30, 20.00, 23.00; 3D: PhantastischeTierwesen<br />
II 20.00, 22.30, Sa a. 16.30; Bohemian Rhapsody 16.40,<br />
19.45, 22.50; Verschwörung 17.05, 20.00, 23.00; Aufbruch<br />
zum Mond 19.45; Phantastische Tierwesen II (OF) 19.50;<br />
Venom 22.55; The Nun 22.55; Preview: Tabaluga–Der Film<br />
So 15.00; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Don Quichotte<br />
So 16.00<br />
Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) Phantastische Tierwesen<br />
II 13.15, 15.45; Elliot, daskleinste Rentier13.45, So a.<br />
11.15; 3D: Der Grinch 13.45, 16.00, 18.30, 20.30,Soa.<br />
11.45; Der Grinch 13.45, 15.45; Der Nussknacker Sa<br />
16.00, So11.15; 3D: Phantastische Tierwesen II17.45,<br />
20.30; 25 km/h 18.00; Der Vorname 18.30; Verschwörung<br />
20.30; Bohemian Rhapsody20.30; Die Unglaublichen II So<br />
11.00; Preview: Tabaluga–Der Film So 15.45<br />
TIERGARTEN<br />
Arsenal (✆ 26 95 51 00) Französische Filmwoche: De cendres<br />
et de braises –Ash and Ember (OmenglU; m. Gast u.<br />
Gespräch) Sa 20.00; Französische Filmwoche: Makala<br />
(OmenglU) So 19.30; Magical History Tour: Die Wanderschauspieler<br />
–OThiassos (OmU) Sa 19.00; Magical History<br />
Tour:Die Schauspielerin So 20.00<br />
CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 80 69 69) Phantastische<br />
Tierwesen II 12.30, 14.40,16.00, 18.00, 21.00,<br />
22.40, Saa.19.30; Aufbruch zum Mond 16.00, Sa a.<br />
12.30, 19.30,Soa.19.00; Night School Sa 12.50, 14.10,<br />
17.05, 20.00, 23.00, So 13.00, 16.55, 19.50, 22.40; Der<br />
Grinch Sa 12.50, 15.30, 18.10, So 12.30, 14.30, 16.15;<br />
Wuff Sa 13.20, So 16.35; 3D: Phantastische Tierwesen II<br />
20.30, Saa.13.20, 17.00, 22.50, So a. 13.00, 17.10,<br />
23.00; Elliot, das kleinste Rentier Sa13.30, So 12.30,<br />
14.10; Hotel Transsilvanien 3: Ein Monster Urlaub Sa 13.35;<br />
Venom 21.20, Sa a. 13.50; Smallfoot Sa 13.50; Die Unglaublichen<br />
II 13.50, 17.00; Bohemian Rhapsody19.30, Sa<br />
a. 13.50, 16.00; So viel Zeit Sa 14.00; Der Nussknacker<br />
14.00, 19.40; 3D: Der Grinch 19.40, Sa a. 14.00,16.50,<br />
23.00, So a. 13.00, 15.40, 17.45, 22.40; AStar Is Born<br />
19.30, Sa a. 14.40, 23.00, So a. 13.15, 22.50; Johnny<br />
English 15.00, 17.40; Halloween Sa 16.10, 21.20, 22.20,<br />
So 16.45, 20.40, 22.30; Der Vorname Sa 16.15, 18.45, So<br />
16.35, 19.15; 25 km/h Sa 16.15, 19.20, So 19.30; Der<br />
Trafikant Sa 16.40, So13.30; 3D: Der Nussknacker Sa<br />
16.40, So 17.40; Das krumme Haus 22.50, Sa a. 16.50,<br />
19.50, So a. 17.00, 20.00; Cold WarSa16.50, 19.20, So<br />
19.40; Verschwörung 20.10, Saa.17.20, 23.00, So a.<br />
22.50; Die unglaubliche Reise des Fakirs ... 18.00; The<br />
House That Jack Built 19.00, 22.40; Peppermint: Angel of<br />
Vengeance Sa 20.15, 23.00, So 20.40, 23.15; Nur ein kleiner<br />
Gefallen Sa 20.20, So 20.00; Ballon Sa 20.40, So<br />
20.10; Bad Times at the El Royale 22.00; Müslüm (OmU)<br />
22.30; Operation: Overlord 23.10; Pettersson und Findus:<br />
Findus zieht um So 12.30; BurnThe Stage: The Movie (OmU)<br />
So 13.30; Planeta singli II –Planet der Singles II (OmU) So<br />
13.50; Werk ohne Autor So 14.50; The Seven Deadly Sins:<br />
Prisoners of the Sky So 15.00; Preview: Tabaluga–Der Film<br />
So 15.00; Plagi Breslau –Die Seuchen Breslaus (OmU) So<br />
17.30; Abgeschnitten So 22.10<br />
CineStar im Sony Center (✆ 04 51/703 02 00) Phantastische<br />
Tierwesen II (OF) 13.30, 16.30, 20.00, 23.15; 3D:<br />
Der Nussknacker –The Nutcracker and the Four Realms (OF)<br />
Sa 13.30; Charles Dickens –The Man Who Invented Christmas<br />
(OF) 13.30; 3D: Phantastische Tierwesen II (OF) 13.45,<br />
17.00, 20.30, Sa a. 23.00, So a. 23.15; Johnny English –<br />
Johnny English Strikes Again (OF) 13.50; Der Nussknacker<br />
–The Nutcracker and the Four Realms (OF) 13.50; 3D: Der<br />
Grinch –The Grinch (OF) 14.15, 23.00, Sa a. 16.45,19.30,<br />
So a. 17.00, 20.10; Der Grinch –The Grinch (OF) 14.50,<br />
17.20; Nur ein kleiner Gefallen –ASimple Favor (OF) Sa<br />
16.10, So 16.30; Bohemian Rhapsody (OF) 19.50, Sa a.<br />
16.15, 22.15, So a. 16.10, 22.40; Das krumme Haus (OF)<br />
19.30, Sa a. 16.30; Verschwörung –The Girlinthe Spider‘s<br />
Web(OF) Sa 17.00; AStar Is Born(OF) Sa 19.10, So 20.10;<br />
Aufbruch zum Mond –First Man (OF) Sa 19.40, So 19.30;<br />
Peppermint: Angel of Vengeance (OF) 20.00, 22.45; The<br />
House That Jack Built (OF) 22.30; Suspiria (OF) Sa 22.30,<br />
So 23.00; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD: Don Quichotte<br />
So 16.00<br />
CineStar IMAX (✆ 04 51/703 0200) 3D: Buckelwale:<br />
Giganten der Meere Sa 11.00; 3D: Phantastische Tierwesen<br />
II Sa 12.30, 22.45, So 15.50; 3D: Phantastische Tierwesen<br />
II (OF) 19.15, Sa a. 15.50, So a. 12.30, 22.45; 3D: Pandas<br />
So 11.00<br />
Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) Sorry Angel –Plaire, aimer<br />
et courir vite (OmU) Sa 18.30; Leto (OmU) So 14.30;<br />
In My Room So 17.00; Sneak Preview (OmU) So 19.30;<br />
Hard Paint So 22.00<br />
TREPTOW<br />
Astra (✆ 636 16 50) Phantastische Tierwesen II 16.00,<br />
19.00, 22.00, Sa a. 10.00; Elliot, das kleinste Rentier<br />
10.00, 12.00, 14.00; Der Nussknacker 10.00, 12.00,<br />
16.00, Sa a. 14.00; 3D: Der Grinch 17.00, 20.15, 22.45,<br />
Sa a. 10.00, 12.30, 15.00; Der Grinch 10.00, 12.00,<br />
14.00, 16.00, 18.00; 3D: Phantastische Tierwesen II 14.00,<br />
17.00, 20.00; Peppermint: Angel of Vengeance 18.00,<br />
20.15, 22.30; Bohemian Rhapsody 19.00; Verschwörung<br />
22.00; Night School 22.30; Geister der Weihnacht –Augsburger<br />
Puppenkiste So 14.00; Preview: Tabaluga –Der Film<br />
So 15.00<br />
Casablanca (✆ 677 57 52) Wildhexe Sa 13.30, So 14.15;<br />
Der Trafikant Sa 15.30; Bohemian Rhapsody Sa17.45, So<br />
20.30; 25 km/h Sa 20.30, So 18.15; Der Vorname So<br />
16.15<br />
CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00) Der<br />
Grinch 11.15, 13.50, 17.10; Charles Dickens 11.20; Pettersson<br />
und Findus: Findus zieht um 11.30; Die Unglaublichen<br />
II11.30; Gänsehaut 211.35; Elliot, das kleinste<br />
Rentier 11.40, 14.30; Phantastische Tierwesen II11.45,<br />
14.30, 17.00, 20.15, Sa a. 22.30; Book Club –Das Beste<br />
kommt noch Sa 11.50; 3D: Der Grinch 12.00, 14.30,<br />
17.40, 20.00,Saa.23.00; 3D: Phantastische Tierwesen II<br />
13.50, 16.15, 19.30, Sa a. 23.00; Smallfoot Sa 14.00; 25<br />
km/h Sa 14.00; Der Nussknacker 14.10; Johnny English<br />
14.50; Das krumme Haus 16.50, 19.40, Sa a. 22.40; Bohemian<br />
Rhapsody Sa16.50, 20.00, So 16.40, 20.15; Der<br />
Vorname Sa 17.00; 3D: Der Nussknacker Sa 17.05, So<br />
17.40; Night School 17.10; AStar Is Born 19.40; Nur ein<br />
kleiner Gefallen 19.45; Verschwörung 19.50; Peppermint:<br />
Angel of Vengeance 20.00, Sa a. 22.45; Suspiria Sa 22.45;<br />
Halloween Sa 23.00; Operation: Overlord Sa 23.10; Geister<br />
der Weihnacht –Augsburger Puppenkiste So 12.00, 13.30;<br />
Preview: Tabaluga –Der Film So 14.30; Das Ballett des<br />
Bolshoi-Theater in HD: Don Quichotte So 16.00<br />
WEDDING<br />
Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 03 11) Smallfoot<br />
12.00, Sa a. 14.10; Phantastische Tierwesen II 12.00,<br />
14.10, 17.10, Sa a. 19.30, 22.50, So a. 20.00; Pettersson<br />
und Findus: Findus zieht um 12.00; Hotel Transsilvanien 3:<br />
Ein Monster Urlaub 12.00; Die Unglaublichen II 12.00,<br />
17.20; Der Nussknacker 12.00, 14.40, 16.30; Der Grinch<br />
14.00, 14.30, Sa a. 12.00, 17.00, So a. 17.30; Elliot, das<br />
kleinste Rentier Sa 14.20; 3D: Der Grinch 15.00, 17.30,<br />
20.00, Sa a. 23.00; Müslüm (OmU) 16.35, 19.45, Sa a.<br />
22.45; 3D: Phantastische Tierwesen II 16.40, 20.00,Saa.<br />
22.30; Phantastische Tierwesen II (OF) 19.30; Verschwörung<br />
20.15, Sa a. 23.00; Cakallarla Dans V(OmU) 20.20,<br />
Sa a. 23.00; Bizi Hatirla (OmU) Sa 22.45; Preview: Tabaluga<br />
–Der Film So 15.00<br />
City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) Französische<br />
Filmwoche: Luna (OmU) Sa 17.00; Französische Filmwoche:<br />
Le vent tourne –With the Wind (, mit Gast) Sa 19.00; Französische<br />
Filmwoche: M(OmenglU) Sa 21.00; Gundermann<br />
So 14.00; Immer dieser Michel 1: Michel in der Suppenschüssel<br />
So 16.30; Here To Be Heard –The Storyofthe Slits<br />
So 18.15<br />
WEISSENSEE<br />
BrotfabrikKino (✆ 4714001) Preview: Die Übriggebliebenen<br />
Sa 20.00; Piripkura –Die Suche nach den Letzten ihres<br />
Volkes (OmU) So 19.00; Murer –Anatomie eines Prozesses<br />
So 20.30<br />
Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) Geister der Weihnacht –<br />
Augsburger PuppenkisteSa10.00,14.00, So 12.30, 16.30;<br />
Wildhexe Sa 11.45; Elliot, das kleinste Rentier Sa 15.45;<br />
Das krumme Haus Sa 17.45, So 20.15; Cold WarSa20.15,<br />
So 18.15; Aufbruch zum Mond Sa 22.15; Wuff So 10.00;<br />
Bibi &Tina –Der Film So 14.15; Pettersson und Findus:<br />
Findus zieht um Sa 10.15; Wuff Sa 12.15; Das krumme<br />
Haus Sa 14.45,19.45,22.15, So 15.00, 17.30; Der Dolmetscher<br />
Sa 17.15, So 20.00; Elliot,das kleinste Rentier So<br />
10.15; Gundermann So 12.15<br />
WILMERSDORF<br />
Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85) Der Charme der 80er<br />
–Berlin: Kurzfilmprogramm (m. Gast) Sa 15.30; Juliet, Naked<br />
Sa18.00; Loro –Die Verführten Sa 20.30; Matinee:<br />
Hans Blumenberg –Der unsichtbare Philosoph (m. Gast) So<br />
11.00; Geister der Weihnacht –Augsburger Puppenkiste So<br />
13.30; Berlin Excelsior (m. Gast) So 15.30; Loro –Die Verführten<br />
(OmU) So 20.30<br />
Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Sandstern (teilw.OmU)<br />
Sa 11.00; Elliot, das kleinste Rentier 13.30; Der Dolmetscher<br />
15.15, So a. 11.00; Der Vorname 15.30; Was uns<br />
nicht umbringt 17.30; Das krummeHaus 20.15<br />
ZEHLENDORF<br />
Bali (✆ 811 4678) Elliot,das kleinste Rentier 16.00; Der<br />
Vorname 18.00; An den Rändernder Welt 20.30<br />
Capitol (✆ 831 64 17) Cold War15.30, 20.30; Das krumme<br />
Haus 17.45; An den Rändern der Welt So 11.00; Der<br />
Trafikant So 13.00<br />
POTSDAM<br />
Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 81 12) Heidi So<br />
15.00; Ava So17.00; Die Farbe des Granatapfels –Zwet<br />
granaty (OmenglU) So 19.00<br />
Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Wildhexe Sa 13.00;<br />
Elliot, das kleinste Rentier Sa 13.30, So 14.00; Pettersson<br />
und Findus: Findus zieht um Sa 14.15, So 10.15; Der kleine<br />
Spirou Sa14.15, So10.15; Phantastische Tierwesen II<br />
15.00, 17.45, 20.30; Alexander McQueen (OmU) Sa 15.30,<br />
So 9.45; Der Vorname Sa 16.15, 20.45, So 16.00; Das<br />
krumme Haus 20.45, Sa a. 16.15; Bohemian Rhapsody<br />
(OmU) 18.00; 25 km/h Sa 18.15, So 11.50, 15.45; Cold<br />
WarSa18.45, So 12.00, 20.30; The House That Jack Built<br />
20.45; Matinee: Wo bist du, Joao Gilberto? So 12.00; Geister<br />
der Weihnacht –AugsburgerPuppenkiste So 14.00; Cinematograph<br />
–Der russische Salon: Das Zauberkorn (m.<br />
Gespräch)So14.00; Das Ballett des Bolshoi-Theater in HD:<br />
Don Quichotte So 16.00; Preview: Astrid So 18.15<br />
UCI Kinowelt Potsdam Center (✆ 03 31/233 72 33)<br />
Smallfoot 11.00, 13.30; 3D: Der Nussknacker 11.00,<br />
17.15; Der Grinch 11.00, 14.00, 17.00; Hotel Transsilvanien<br />
3: Ein Monster Urlaub 11.15; 3D: Der Grinch 11.15,<br />
14.15, 16.30, 20.00, Sa a. 22.30; Phantastische Tierwesen<br />
II 16.45, 20.20, Sa a. 13.30,Soa.13.45, 20.00;3D: Phantastische<br />
Tierwesen II 13.45, 16.15, 19.45, Sa a. 23.00; Der<br />
Nussknacker 13.45; 25 km/h 17.00, 19.45, Sa a. 14.00,<br />
22.45; JohnnyEnglish 17.00, Sa a. 14.15; Bohemian Rhapsody<br />
16.30, 19.50, Sa a. 23.00; Aufbruch zum Mond Sa<br />
19.30; Nur ein kleiner Gefallen 19.45, Sa a. 23.00; Halloween<br />
Sa 20.10, 22.45; Venom Sa 23.10; Preview: Tabaluga<br />
–Der Film So 14.30; Geister der Weihnacht –Augsburger<br />
Puppenkiste So 15.00; Plagi Breslau –Die Seuchen Breslaus<br />
So 20.00<br />
BÜHNE<br />
<strong>Berliner</strong> Ensemble (& 28 40 81 55)<br />
19.30: Endstation Sehnsucht<br />
19.30 Kleines Haus: Wheeler<br />
Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />
18.00: Andrea Chenier<br />
Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />
19.30: Am Königsweg<br />
KLASSIK<br />
Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />
11.00Restaurant: Jazz &Breakfast–Adventsspecial:<br />
Mitglieder der BigBand derDeutschen Oper Berlin<br />
Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />
20.00 Gr.Saal: Academy of St Martin in the Fields<br />
mit Jan Lisiecki (Klavier), Ludwig vanBeethoven: Ouvertüre<br />
zum Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus“<br />
C-Dur op.43, Konzertfür Klavier und Orchester Nr.1<br />
C-Dur op.15, Konzertfür Klavier und Orchester Nr.3<br />
c-Moll op.37<br />
Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />
15.30: Sächsische Bläserphilharmonie, Max-Klinger-<br />
Chor,Festliches Adventskonzert<br />
Philharmonie/Kammermusiksaal<br />
(& 254 88 -1 32) 16.00: Walter Sittler (Rezitation)<br />
mit dem Hegel Quarttett, Weihnachten mit Erich<br />
Kästner,Erich Kästners autobiografische Erinnerungen<br />
an seine Kindheit<br />
20.00: Tine Thing Helseth (Trompete)und das Blechbläserinnenensemble<br />
tenThing,Bearbeitungen für<br />
Blechbläserensemble –Antonio Vivaldi: „Der Winter“<br />
aus „Die vier Jahreszeiten“;Arcangelo Corelli: Concertogrosso<br />
g-Moll op.6Nr.8„Weihnachtskonzert“;<br />
Michael Praetorius: „Es ist einRos entsprungen“<br />
Staatsoper Unter den Linden (& 20 35 45 55)<br />
15.00 Apollosaal: Barocktage2018: Les Talens<br />
Lyriques &Christophe Rousset, Jean-Philippe Rameau:<br />
Kantate „Le bergerfidèle“; Jean-Marie Leclair:<br />
Premieère récréation de musique op. 6, Deuxième<br />
récréation de musique op. 8; MichelPignolet de<br />
Montéclair:Kantate „La morte di Lucretia“<br />
KINDER<br />
Backfabrik (& 44 03 16 11)<br />
15.30: Fredrik Vahle singt und erzählt, Kinderlieder<br />
(ab 2J.)<br />
BKA (& 202 20 07)<br />
11.30: Väterchen Frostund das Schneemädchen, Jan<br />
der Märchenzauberer (ab5J.)<br />
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Anzeige<br />
DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />
20.00 Box: Hool (Junges DT)<br />
20.30: Medea. Stimmen<br />
HAU1(&25 90 04 27)<br />
12.00: Wiedersehen in TUNIX!<br />
HAU2(&25 90 04 27)<br />
20.00: Water Will (in Melody) (Ligia Lewis)<br />
Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />
18.00: Die Liebe zu drei Orangen<br />
Komödie am Kurfürstendamm im SchillerTheater<br />
(& 88 59 11 88) 16.00: Komplexe Väter<br />
20.00: Eine Weihnachtsgeschichte (MiroslavNemec,<br />
Udo Wachtveitl &Ensemble)<br />
Maxim Gorki Theater (& 20 22 11 15)<br />
19.30: Salome<br />
20.30 Studio R: The Sequel<br />
Prime Time Theater (& 49 90 79 58)<br />
20.15: Gutes Wedding,schlechtes Wedding<br />
Radialsystem V (& 288 78 85 88)<br />
16.00, 20.00: Die Geschichte vomSoldaten (Mitglieder<br />
der Karajan-Akademie der <strong>Berliner</strong> Philharmoniker<br />
&Etta Scollo)<br />
Schaubühne (& 89 00 23)<br />
20.00: Lenin<br />
Staatsoper Unter denLinden (& 20 35 45 55)<br />
18.00: Barocktage2018: Hippolyte et Aricie<br />
KABARETT/VARIETÉ<br />
Admiralspalast (& 22 50 70 00)<br />
18.00 F101: Megy Christmas 2018(MegyB.)<br />
20.00: Stresssituation (KurtKrömer)<br />
20.00 Studio: Ari Shaffir<br />
BKA (& 202 20 07)<br />
15.00: Kabarett, Kaffee &Kuchen (Sigrid Grajek)<br />
20.00: Wenn Ediths Glocken läuten, Vol. 15 (Ades<br />
Zabel &Company)<br />
Chamäleon (& 400 05 90)<br />
18.00: Circa’sPeepshow(Circa ContemporaryCircus)<br />
Distel (& 204 47 04)<br />
16.00: Der Zweck heiligt denAbend (Tina Maria<br />
Aigner &Urban Luig)<br />
19.30: Oh, Pannenbaum! Großprojekt Berlin<br />
(Tilman Luckeund Martin Valenske, zu Gast: Helene<br />
Mierscheid)<br />
Estrel Festival Center (& 68 31 68 31)<br />
17.00: StarsinConcert<br />
Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />
15.30, 19.30: Vivid<br />
Stachelschweine (& 261 47 95)<br />
18.00: Halleluja, Angela! (Michael Frowin)<br />
StageBluemax Theater (& 018 05 44 44)<br />
18.00: Blue Man Group –The Show<br />
StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />
14.30, 19.30: Tanz der Vampire –Das Musical<br />
TIPI am Kanzleramt (& 39 06 65 50)<br />
19.00: Die große Ass-Dur Weihnachtsshow(Ass-Dur)<br />
VertiMusic Hall (& 20 60 70 88 11)<br />
20.00: about last night –Tour 2018 (Chippendales)<br />
Wintergarten Varieté (& 58 84 33)<br />
18.00: Staunen –Circus of Stars<br />
Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />
20.00: AufWiedersehen Hallo –Die Willkommenabschiedrevue<br />
(Mirja Boes &die Honkey Donkeys)<br />
Z-Bar (& 28 38 91 21)<br />
20.00: AdorableIdiots –English Stand Up Comedy<br />
(Brittni Bowering &Zackarias Branzell (Hosts)<br />
Friedrichstadt-Palast (& 23 26 23 26)<br />
11.30: Spiel mit der Zeit (ab 5J.)<br />
Glaspalast auf dem Pfefferberg (& 939 35 85 55)<br />
14.30: Froschkönig/ Rumpelstilzchen, Hexenberg<br />
Ensemble, Märchen –echt grimmig! (ab 4J.)<br />
Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />
11.00, 15.30: Il piccolo spettacolo, Getanzt,<br />
gesungen und gespielt, mit Musik vonGioacchino<br />
Rossini –--<br />
Martin-Gropius-Bau (& 25 48 60)<br />
14.30 Foyer: Geistesblitze. Wieneue Ideen die Welt<br />
verändern, Führung und Workshop. Anm. erf.<br />
Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />
11.00: Schlagzeuger der <strong>Berliner</strong> Philharmoniker und<br />
Gäste, Moderation: Sarah Willis (Horn), Winter Drummerland<br />
–Weihnachtskonzert(ab 6bis 10 J.)<br />
Urania (& 218 90 91)<br />
11.30, 15.00: Tschaikowsky Ballett-Festival: Dornröschen,<br />
Russisches Nationalballett, Ballett mit Erzählung<br />
LITERATUR/VORTRAG<br />
Brotfabrik (& 471 40 01)<br />
19.30: Literatur in Weißensee: Postapokalypse,<br />
mit KingaTóth und Alexander Graeff, Lesung und<br />
Diskussion<br />
Buchhändlerkeller (& 55 14 93 58)<br />
17.00: ErzählBar:Wolfgang Kaiser im Gesprächmit<br />
Wolfgang Jeske<br />
PfefferbergTheater (& 939 35 85 55)<br />
16.00: Wenn Glühwürmchen morsen, Ralph Caspers<br />
Schleichers Buchhandlung (& 84 19 02 -0)<br />
11.00: Bücher und Wein am 1. Advent, mit Dr.<br />
Andreas Rötzer<br />
Schlot (& 4482160)<br />
13.00: Der Frühschoppen, Hans Duschke, Horst Evers,<br />
Susanne Riedel, Hinark Husen, Andreas Scheffler und<br />
Jürgen Witte<br />
KONZERT<br />
AstraKulturhaus (& 69 56 68 40)<br />
20.00: Clutch, special guests: The Picturebooks, The<br />
Inspector Cluzo<br />
Berghain/Kantine (Rüdersdorfer Str.70)<br />
20.00: John Smith, Freddie Dickson<br />
Hangar 49 (Holzmarktstr.15-18)<br />
20.30: Lighthouse Sweden +Alpaca Snack<br />
Konzerthaus Berlin (& 203 09 21 01)<br />
11.00 Gr.Saal: Andrej Hermlin and his Swing Dance<br />
Orchestra, Best Of Swing<br />
Kulturbrauerei/Frannz (& 726 27 93 33)<br />
20.00: RobertFinley<br />
Kulturbrauerei/Kesselhaus (& 44 31 51 00)<br />
19.30: Calpurnia<br />
Mercedes-Benz Arena (& 20 60 70 88 99)<br />
17.50: Slayer, special guests: Lamb of God, Anthrax,<br />
Obituary<br />
PrivatClub (& 61 67 59 62)<br />
20.00: CityMorgue<br />
Tempodrom (& 69 53 38 85)<br />
20.00: BenHoward<br />
Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />
20.00: Malakoff Kowalski<br />
20.00 RoterSalon: Daniel Blumberg<br />
BALLROOM<br />
bebop (& 01 76 31 49 02)<br />
19.30: bebop &friends –Tanztee, Christoph, Thomas<br />
Clärchens Ballhaus (& 282 92 95)<br />
15.00: Tanztee, Evan, Josefina, Ingmar,Sascha<br />
Kulturbrauerei/Soda (& 44 31 51 55)<br />
19.00: Salsa –Berlin #1,Jimmy Goo, Ando, Los<br />
Hermanos, Fabinho FM<br />
SO36 (& 61 40 13 06)<br />
19.00: Café Fatal<br />
Tagestipp<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 33 · ·<br />
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KINO<br />
SONNTAG<br />
Josef urbach und frau ottilie urbach<br />
FILM KINO TEXT<br />
Josef Urbach –Lost Art<br />
Der Regisseur Tilman Urbach sucht in seinem Dokumentarfilm<br />
nach den Bildern seines Großonkels Josef Urbach. Vor80Jahren<br />
ermöglichte die Essener Kunstszene ihm und anderen jüdischen<br />
Familien, wie Simon, Levy,Sternund Abel, eine Studienreise nach<br />
Italien. Dortfertigten die Künstler Bilder an, die an die jeweiligen<br />
Familien vererbt wurden. Doch als die Nazis an die Macht kamen,<br />
wurden einige Bilder von Josef Urbach in der „Reichskristallnacht“<br />
zerstörtoder später beschlagnahmt und geraubt.<br />
THEATER DES WESTENS<br />
BERLIN<br />
17. Dez. 2018<br />
07. Jan. 2019<br />
Berlin.de, (030) 47 99 74 15, www.eventim.de<br />
(01806) 57 00 70 und bei allen VVK-Stellen<br />
(0,20 €/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunkpreise max. 0,60 €/Anruf)<br />
BERLIN<br />
Die Vier<br />
Träume aus<br />
Linchuan<br />
Shanghai<br />
Kunqu Opera<br />
Company<br />
1.+2.12.<br />
2018<br />
Traditionelle<br />
chinesische<br />
Kun-Oper<br />
berlinerfestspiele.de<br />
030 254 89 100<br />
Mercedes-Welt am Salzufer<br />
Telefon +49 30 3901 00,<br />
www.mercedes-benz-berlin.de, Salzufer 1<br />
Großes Adventswochenende.<br />
2.12. 16.00 Uhr: Musik und Tanz für Groß und<br />
Klein mit der Band RUMPELSTIL.<br />
Der Eintritt ist frei!
34 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
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TV-Programm am Sonnabend<br />
Tagesschau 24<br />
13.00 Tagesschau-Nachrichten 13.15 Werbraucht<br />
den Osten? 14.00 Tagesschau-Nachrichten 14.15<br />
Wölfe –Schützen oder schießen? 15.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
15.30 Plusminus 16.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
16.30 Weltbilder 17.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
17.30 Panorama 18.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
18.30 Zapp 19.00 Tagesschau-<br />
Nachrichten 19.30 Zukunftungewiss! 20.00<br />
Tagesschau 20.15 Aidskrieg 21.02 Gespräch<br />
21.30 Der <strong>Berliner</strong> Patient –Geheilt vonAids<br />
22.15 extra 3 23.00 Zukunft ungewiss! 23.30<br />
Obdachloseaus Osteuropa 0.00 Tagesthemen<br />
0.20 45 Min 1.05 Extra 1.15 Aidskrieg 2.00 Tagesschau<br />
2.05 Gespräch<br />
ONE<br />
12.20 extra 3Spezial 12.50 DieMontagsmaler<br />
13.40 Close Up 14.10 Mord mit Aussicht 15.00<br />
Lindenstraße 15.30 Lindenstraße 16.00 Lindenstraße<br />
16.40 Lindenstraße 17.10 Lindenstraße<br />
17.40 Lindenstraße 18.10 Einmal Halligund zurück.<br />
TV-Komödie, D2015 19.40 Brisant 20.15<br />
Der Amsterdam-Krimi: Auferstandenvon den Toten.<br />
TV-Kriminalfilm, D2018 21.40 To Rome with<br />
Love. Romantikkomödie, USA/I/E 2012 23.35<br />
Miss Fishersmysteriöse Mordfälle 0.30 Agatha<br />
Christies Poirot. Lasst Blumen sprechen. TV-Kriminalfilm,<br />
GB 1993 1.20 AgathaChristies Poirot.<br />
Das fehlendeTestament. TV-Kriminalfilm, GB 1993<br />
2.10 Doctor Who 2.50 Doctor Who<br />
ZDF NEO<br />
12.20 TerraX13.05 TerraX13.50 TerraX14.35<br />
TerraX15.20 TerraX16.05 Dieglorreichen 10<br />
16.50 Sketch History. Neues von gestern 17.10<br />
Vera –Ein ganz spezieller Fall. SchwarzerEngel.<br />
TV-Kriminalfilm, GB 2017.Mit Brenda Blethyn, Kenny<br />
Doughty,Jon Morrison 18.45 Father Brown<br />
20.15 The Pledge –Das Versprechen. Mysterythriller,USA<br />
2001. Mit Jack Nicholson, BenicioDel<br />
Toro, AaronEckhart 22.10 WildChristmas. Actionfilm,USA<br />
2000. Mit BenAffleck, GarySinise, Charlize<br />
Theron 23.45 Es wareinmal in Amerika.<br />
Gangsterfilm, USA/I1984. Mit Robert De Niro,<br />
James Woods, Elizabeth McGovern 3.25 Wild<br />
Christmas. Actionfilm, USA 2000<br />
ZDF INFO<br />
5.35 Chinas Marsch nach Westen –Ein Wirtschaftsriese<br />
erwacht 6.20 makro 6.50 (für HG)<br />
Supermächte 7.35 So tickt China 9.00 Die Geschichte<br />
der Menschheit. Was sind die Anfänge<br />
des menschlichen Lebens? Wegweisende Entwicklungen<br />
wie derAckerbau und die geschriebene<br />
Sprache spielen dabei eine wichtige Rolle. „Die<br />
Geschichte der Menschheit“ erzählt den weltweiten<br />
Aufstieg der Zivilisation. Von den Anfängen in<br />
Mesopotamien über die Entdeckung Amerikas bis<br />
hin zum Zweiten Weltkrieg. 14.20 ZDF-History<br />
20.15 History 360° –Geschichte der Menschheit<br />
23.15 Von der Keule zur Rakete –Die Geschichte<br />
der Gewalt 2.10 Ursprung der Technik<br />
Radio<br />
KLASSIK<br />
18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Kammermusik Jörg Demus zum 90. Geburtstag,ca.<br />
56 Minuten<br />
20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Konzert amSamstagabend Primadonnen und<br />
Kastraten –Reisende Superstars des Barock.<br />
Szenen und Arien von Georg Friedrich Händel,<br />
Johann Adolph Hasse, Antonio Vivaldi u.a. Mit<br />
Vivica Genaux (Mezzosopran), Valer Sabadus<br />
(Countertenor), Academia Montis Regalis, Alessandro<br />
di Marchi (Leitung), ca. 176 Minuten<br />
22.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Atelier neuer Musik Cantacuzino Palast. Die<br />
Geschichte des rumänischen Komponistenverbands.<br />
VonThomas Beimel, ca. 45 Minuten<br />
HÖRSPIEL<br />
20.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
„Paartherapeut Klaus Kranitz –Bei Trennung<br />
Geld zurück“ Das Ehepaar Just. Mit Jan Georg<br />
Schütte (Therapeut Klaus Kranitz), Kristin Lenhardt<br />
(Ruth Hüttenschmidt), Frank Thomé<br />
(Torsten Hüttenschmidt), Birte Schnöink (Leonora<br />
Rudolf), Pascal Houdus (Robert „Bobby“<br />
Figue), Angelika Thomas (Mutter), Elisabeth<br />
Schwarz (Helga Just), Wolf Dietrich Sprenger<br />
(Walter Just), Bjarne Mädel (Manfred „Manni“<br />
Wolf). Regie: Jan Georg Schütte, Wolfgang Seesko,<br />
ca. 115 Minuten<br />
0.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Literatur Anfänge lesen. Verleger,Autoren und<br />
Leser nach 1945. Gespräch mit Christian<br />
Adam. Moderation: Barbara Wahlster,Jörg<br />
Plath, ca. 55 Minuten<br />
MAGAZIN<br />
18.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Feature Der Blick des Dichters saugt die Welt<br />
auf und verändert sie. Ein Höramalgam über<br />
die griechische Schriftstellerin Amanda Michalopoulou.<br />
VonAndra Joeckle, ca. 55 Minuten<br />
23.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Lange Nacht Ganz wie Sie wünschen. Eine<br />
Lange Nacht über dienstbare Geister.Von<br />
Rüdiger Heimlich, ca. 175 Minuten<br />
JAZZ /BLUES<br />
1.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Deutschlandfunk Radionacht Lied &Chanson.<br />
Liederbestenliste: Die Platzierungen im<br />
Dezember,ca. 235 Minuten<br />
19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
The Voice Caro Josée, ca. 30 Minuten<br />
23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Late Night Jazz Jazz Units 2017 –Pulsar Trio.<br />
Mit Ulf Drechsel, ca. 56 Minuten<br />
1.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Tonart Chansons und Balladen, ca. 175 Min.<br />
ARD<br />
9.20 (für HG) Die Pfefferkörner 9.50 (für HG)<br />
Tagesschau 9.55 (für HG) Panda, Gorilla &Co.<br />
10.40 (für HG) Panda, Gorilla &Co. 11.30 (für<br />
HG) Quarks 12.00 (für HG) Tagesschau 12.05<br />
(für HG) In aller Freundschaft –Die Krankenschwestern<br />
12.55 (für HG) Die großen und die<br />
kleinen Wünsche –Amors Pfeile. TV-Familienfilm,<br />
D2007 14.25 (für HG) Rentnercops<br />
15.15 (für HG) Rentnercops 16.00 (für HG) W<br />
wie Wissen 16.30 (für HG) Zukunft ungewiss!<br />
17.00 (für HG) Tagesschau 17.10 (für HG)<br />
Brisant 17.50 (für HG) Tagesschau 18.00 (für<br />
HG) Sportschau. Fußball: 3. Liga 18.30 (für<br />
HG) Sportschau. Fußball: Bundesliga, 13.<br />
Spieltag 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Das Adventsfest der<br />
100.000 Lichter<br />
Gäste: Kelly Family,Michelle Hunziker,<br />
André Rieu, Mireille Mathieu, Ben<br />
Zucker,Kerstin Ott, Rolando Villazón,<br />
Maite Kelly,Eloy deJong,Oli P.<br />
23.30 (für HG) Tagesthemen<br />
23.50 (für HG) Das Wort zum Sonntag<br />
23.55 (für HG) Helene Fischer –<br />
Weihnachten Mit Plácido Domingo,<br />
Ricky Martin, Xavier Naidoo<br />
1.30 (für HG) Shang-High Noon<br />
Actionkomödie, USA/HK 2000<br />
RTL<br />
7.50 Familien im Brennpunkt. Doku-Soap<br />
9.50 Der Blaulicht-Report. Aufregende Geschichten<br />
aus dem Berufsalltag von Polizisten,<br />
Sanitätern und Notärzten 11.50 Der Blaulicht-<br />
Report. Aufregende Geschichten aus dem Berufsalltag<br />
von Polizisten, Sanitätern und Notärzten<br />
13.45 Der Blaulicht-Report. Aufregende<br />
Geschichten aus dem Berufsalltag von Polizisten,<br />
Sanitätern und Notärzten 14.45 Die Superhändler<br />
–4Räume, 1Deal 15.40 Die Superhändler<br />
–4Räume, 1Dea 16.45 Die Superhändler<br />
–4Räume, 1Deal 17.45 Best of<br />
...! Moderation: Angela Finger-Erben 18.45<br />
aktuell 19.05 Life –Menschen, Momente, Geschichten.<br />
Moderation: Annika Begiebing<br />
20.15 (für HG) Das Supertalent<br />
Jury: Sylvie Meis, Bruce Darnell, Dieter<br />
Bohlen. Moderation: Daniel Hartwich<br />
Mit ihrem Auftritt haute die 13-jährige<br />
Emmie Lee alle um und setze gleichzeitig<br />
ein Zeichen gegen Mobbing.<br />
22.30 Hotel Verschmitzt –Auf die Ohren,<br />
fertig,los!<br />
Mit Ralf Schmitz, Caroline Maria Frier,<br />
Kathrin Osterode, Marco Rima, Simon<br />
Pearce, Stefany „Steffy“ Dreyer,Tanja<br />
Lanäus, Bastian Bielendorfer<br />
23.30 Adam sucht Eva Show<br />
TV-Tipps<br />
ZDF<br />
Sat.1<br />
Anzeige<br />
MDR WDR Arte<br />
16.00 MDR vor Ort 16.25 (für HG) Aktuell<br />
16.30 (für HG) Sport imOsten 18.00 Heute<br />
im Osten 18.15 (für HG) Unterwegs in Thüringen<br />
18.45 (für HG) Glaubwürdig 18.54 (für<br />
HG) Sandmann 19.00 (für HG) MDR Regional<br />
19.30 (für HG) Aktuell 19.50 (für HG) Adventsgeflüster<br />
20.15 (für HG) Tatort. Waidmanns<br />
Heil. TV-Kriminalfilm, D2004 21.45 (für HG)<br />
Polizeiruf 110. Traumtod. TV-Kriminalfilm, D<br />
2006 23.10 (für HG) Aktuell 23.15 (für HG)<br />
Make Love (1-5/5) 2.15 (für HG) Ist ja irre –<br />
Cäsar liebt Kleopatra. Komödie, GB 1964<br />
Bayern<br />
17.15 Blickpunkt Sport 17.45 (für HG) Zwischen<br />
Spessart und Karwendel 18.30 (für HG)<br />
Rundschau 19.00 (für HG) Gut zu wissen<br />
19.30 (für HG) Kunst &Krempel 20.00 (für<br />
HG) Tagesschau 20.15 (für HG) Bamberger<br />
Reiter.Ein Frankenkrimi. TV-Kriminalfilm, D<br />
2012 21.45 (für HG) Rundschau Magazin<br />
22.00 (für HG) Die Puppenspieler –Aus dem<br />
Feuer. TV-Historienfilm, D/CZ 2017 23.30 (für<br />
HG) Die Puppenspieler –Ans Licht. TV-Historienfilm,<br />
D/CZ 2017 1.00 (für HG) Das Wunder<br />
von Merching. TV-Komödie, D2012<br />
Vox<br />
11.50 Shopping Queen 12.50 Shopping<br />
Queen 13.50 Shopping Queen 14.50 Shopping<br />
Queen 15.50 Shopping Queen 16.55<br />
Tierbabys –süß und wild! 18.00 hundkatzemaus<br />
19.10 Der Hundeprofi 20.15 (für HG)<br />
Der Babynator. Actionkomödie, USA/CDN<br />
2005 22.05 (für HG) Der Hobbit: Die Schlacht<br />
der fünf Heere. Fantasyfilm, USA/NZ 2014<br />
0.50 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />
der Gerichtsmedizin. Schicksalsschläge<br />
1.35 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />
der Gerichtsmedizin. Maskierte Verbrechen<br />
Super RTL<br />
14.20 Sally Bollywood 14.50 Weihnachtsmann<br />
&Co. KG 15.20 Weihnachtsmann &Co.<br />
KG 15.55 Weihnachtsmann &Co. KG 16.15<br />
Weihnachtsmann &Co. KG 16.45 Weihnachtsmann<br />
&Co. KG 17.15 Zak Storm –Super Pirat<br />
17.45 Sally Bollywood 18.15 Weihnachtsmann<br />
&Co. KG 18.45 Woozle Goozle und die<br />
Weltentdecker 19.15 Tomund Jerry 19.40<br />
Super ToyClub 20.15 (für HG) Edward mit den<br />
Scherenhänden. Fantasyfilm, USA 1990 22.00<br />
(für HG) Red Riding Hood –Unter dem Wolfsmond.<br />
Fantasyfilm, USA/CDN 2011<br />
Sport1<br />
16.00 StorageWars –Die Geschäftemacher.<br />
Showdown in Downtown 16.30 StorageWars –<br />
Die Geschäftemacher. Süße Träume 17.00<br />
StorageWars –Die Geschäftemacher. Pitschnass<br />
17.25 Volleyball: Bundesliga der Damen.<br />
5. Spieltag 20.00 Boxen. Kampfabend. Mittelgewicht:<br />
Denis Radovan (D) –Ronny Mittag<br />
(D); Halbfinal-Kämpfe der Box-Castingshow<br />
„Sport1: The Next Rocky” 22.45 Boxen. Hauptkampf.<br />
Deniz Ilbay (D) –Denis Krieger (D)<br />
0.00 Sport-Clips<br />
ARD, 20.15 UHR SHOW<br />
Das Adventsfest der 100.000 Lichter<br />
Für Geschenke, wiesie Moderator FlorianSilbereisen gepackt hat, istesnoch<br />
etwas früh.Aberimmerhin werden heute,amVorabend des 1. Advent, die<br />
Weihnachtsmärkteeröffnet,wosich das Land bei Glühwein und Rostbratwurst<br />
aufdie Festtageeinstimmt. Traditionell steigt im Ersten dazu diegroße Party: Florian<br />
Silbereisen feiertimCongressCentrum in Suhl „Das Adventsfest der 100.000<br />
Lichter“und begrüßt dabeizahlreiche prominente Gästewie die wiedervereinte<br />
Kelly Family, Michelle Hunziker,AndréRieu, Mireille Mathieu, BenZucker,<br />
Kerstin Ott, Rolando Villazón, Maite Kelly, Eloy de Jong,Oli P. und viele andere.<br />
Feierlicher Höhepunktist einmal mehr dasEintreffen des Friedenslichts ausder<br />
Geburtsgrotte in Bethlehem.„DasAdventsfestder 1000.000 Lichter“ ist eine Gemeinschaftsproduktion<br />
der ARD,des ORF und des SRFinZusammenarbeit mit<br />
Jürgens TV.Bereits seit 2004 hatdie Eurovisions-Showeinen festen PlatzimJahreskalender<br />
der ARD und locktezuletzt mehr als 6Millionen Zuschauer vorden<br />
Bildschirm. Florian Silbereisen warvon Beginnanals Moderator mit dabei.<br />
(Dtl./2018)<br />
Foto: ARD<br />
3SAT, 20.15 UHR KONZERT<br />
prisma<br />
Herbert Grönemeyer: Tumult –Live<br />
Erste TV-Magazin<br />
Erfolge feierte HerbertGrönemeyerals Schauspieler:InWolfgang Petersens<br />
Welterfolg„DasBoot“ spielte er 1981 den LeutnantWerner,und in<br />
Peter SchamonisKünstlerbiografie „Frühlingssinfonie“ander Seite vonNastasja<br />
Kinskiden Komponisten Robert Schuhmann. Dabeihatte GrönemyerzudiesemZeitpunktbereits<br />
zwei Langspielplatten veröffentlicht. Docherstmit seinem<br />
fünften Werk „4630 Bochum“ gelangihm 1984 auch der Durchbruch als Liedermacher<br />
und Sänger.Seitdem ist jedes seiner Alben, ob „Sprünge“, oder „Ö“,<br />
„Chaos“oder„Mensch“andie Spitze der Charts geschnellt,und sein fünfzehnterStreich<br />
„Tumult“, veröffentlichtam9.November 2018, machte da keine Ausnahme.Esist<br />
ein Album,das,wie der Sänger verrät,ganz im Zeichen seiner Zeit<br />
steht: „Das Land istnervös, die Zeiten sind nervös, und wirmüssenlernen, Haltung<br />
zu zeigen,den Mund aufzumachen und laut zu werden.”Imdazugehörigen<br />
Konzertlässtder 62-jährigeSängerden Worten tumultöseTaten folgen und präsentiertdie<br />
neuen Songs, ebenso wieeinige seiner größten Hits.Laut.<br />
(Dtl./2018)<br />
RTL 2, 20.15 UHR KOMÖDIE<br />
Die Lochis –Bruder vor Luder<br />
ONE, 21.40 UHR ROMANTIKKOMÖDIE<br />
To Rome with Love<br />
Dienstag<br />
neu!<br />
Heiko(l.) und RomanLochmannsind<br />
mit ihren Parodienund SongszuYou-<br />
Tube-Stars geworden. Nunplanen sie ein<br />
erstes Konzertvor Riesenpublikum.Vom<br />
Ruhm der beiden will auch die eingebildete<br />
Jessy(MilenaTscharntke, M.) profitierenund<br />
schmeißtsich an Heikoran. Dabei<br />
schreckt sie nichtdavor zurück, die eigene<br />
Schwester zu missbrauchen: Um sichals<br />
fürsorgliches Mauerblümchen zu inszenieren,<br />
wirftsie sich ins Kostüm und setztdie<br />
schüchterne Bella(Tara Fischer,r.) in den<br />
Rollstuhl. DerPlan geht auf. Dabei istBella<br />
selbst ein großer Fander Lochisund heimlich<br />
in Romanverliebt.Die Zwillingsbrüder<br />
führten bei dem Film übrigens selbstRegie.<br />
(Dtl./2015)<br />
Foto: RTL2<br />
Mit Filmen über NewYorkund seine neurotischen Bewohner wurde Woody<br />
Allen berühmt. Mittlerweile drehtder Regisseur lieberinEuropa und liefert<br />
einmal im Jahr eine zumeistvergnügliche,injedem Fall aber prominentbesetzte<br />
Komödie auseiner romantisch verklärteneuropäischen Metropole ab.Nach<br />
London, Barcelonaund Parisdientihm diesmal Romals Schauplatz. In mehrerenineinander<br />
verzahnten Episoden wird ein Ensemble vonStarschauspielern in<br />
skurrilen Rollen in haarsträubende Abenteuer verwickelt,die,wie sollte es anders<br />
sein, sich alle ums ThemaLiebe drehen. Da istder ArchitekturstudentJack,<br />
dem die beste Freundin seiner Freundin den Kopf verdreht. Da istder unscheinbare,<br />
aber zu plötzlichem Ruhm gekommene Durchschnittsrömer Leopoldo,der<br />
sichurplötzlich vonPaparazzi verfolgtsieht. Inspiriertvon Giovanni Boccaccios<br />
berühmter Novellensammlung„Decamerone“feiern Starswie JesseEisenberg,<br />
PenélopeCruz, AlecBaldwin, RobertoBenigni und Ellen Page die Stadt,ihre<br />
Mythen und Klischees.Und erstmals seit längererPause istWoody Allendiesmal<br />
auch wiederals Schauspieler vorder Kamerazusehen. Free-TV-Premiere!<br />
(USA/Ital./Spa./2012)<br />
9.25 Bibi und Tina 9.50 (für HG) Eine lausige<br />
Hexe 10.15 heute Xpress 10.20 (für HG) Notruf<br />
Hafenkante 11.05 (für HG) SOKO Stuttgart<br />
11.50 (für HG) Menschen –das Magazin<br />
12.00 heute Xpress 12.05 (für HG) Sport extra<br />
Wintersport. Nordische Kombination: 10 km<br />
Langlauf mit Massenstart /ca. 12.40 Langlauf:<br />
15 km Herren; ca. 13.05 10 km Damen /<br />
ca. 13.15 Ski alpin: Abfahrt Damen; ca.<br />
13.45, Super-G Herren /ca. 14.10 Nordische<br />
Kombination: Skispringen /ca. 15.15 Rodeln:<br />
Doppelsitzer und Herren /ca. 15.50 Skispringen:<br />
1. Durchgang; ca. 16.45 2. Durchgang<br />
18.05 (für HG) SOKO Kitzbühel 19.00 (für HG)<br />
heute 19.25 (für HG) Die Bergretter<br />
20.15 (für HG) Helen Dorn<br />
Prager Botschaft<br />
TV-Kriminalfilm, D2018<br />
Mit Anna Loos, Ernst Stötzner,Daniel<br />
Friedrich, Tristan Seith u.a.<br />
21.45 (für HG) Ein Fall für zwei<br />
22.45 (für HG) heute-journal<br />
23.00 (für HG) Das aktuelle Sportstudio<br />
Fußball: Bundesliga, 13. Spieltag<br />
0.25 heute Xpress<br />
0.30 (für HG) heute-show Mit Oliver Welke<br />
1.00 (für HG) Blue Tiger<br />
Actionthriller,USA/J 1994<br />
5.15 Die dreisten drei –Die Comedy-WG 5.40<br />
Weibsbilder 6.05 Weibsbilder 6.30 Genial daneben<br />
–Das Quiz 7.25 Genial daneben –Das<br />
Quiz 8.25 Genial daneben –Das Quiz 9.25 Auf<br />
Streife. Reportagereihe 10.20 Auf Streife.Reportagereihe<br />
11.15 Auf Streife.Reportagereihe<br />
12.10 Auf Streife.Reportagereihe 13.10 Auf<br />
Streife. Reportagereihe 14.10 Auf Streife.Reportagereihe<br />
15.05 Auf Streife –Die Spezialisten.<br />
Reportagereihe 16.00 Auf Streife –Die<br />
Spezialisten. Reportagereihe 17.00 Auf Streife<br />
–Die Spezialisten. Reportagereihe 18.00<br />
Auf Streife –Die Spezialisten.Reportagereihe<br />
19.00 Grenzenlos –Die Welt entdecken 19.55<br />
Nachrichten<br />
20.15 Charlie und die Schokoladenfabrik<br />
Fantasyfilm, USA/AUS/GB 2005<br />
Mit Johnny Depp, Freddie Highmore,<br />
David Kelly,Helena Bonham Carter,<br />
Noah Taylor,Missi Pyle u.a.<br />
Regie:Tim Burton<br />
22.35 Spieglein,Spieglein –Die wirklich<br />
wahre Geschichte von Schneewittchen<br />
Fantasykomödie, USA/CDN 2012<br />
Mit Julia Roberts, Lily Collins, Armie<br />
Hammer u.a.<br />
0.35 The Strangers<br />
Horrorfilm, USA 2008<br />
16.30 (für HG) Tamina in der Dominikanischen<br />
Republik 17.00 (für HG) Beste Heimathäppchen<br />
17.15 (für HG) Land und lecker 17.45<br />
(für HG) Kochen mit Martina und Moritz 18.15<br />
(für HG) Einfach und köstlich –Kochen mit<br />
Björn Freitag 18.45 (für HG) Aktuelle Stunde<br />
19.30 (für HG) Lokalzeit 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Tatort. TV-Kriminalfilm, D<br />
2003 21.40 (für HG) Theo gegen den Rest der<br />
Welt. Komödie, D1980 23.25 (für HG) Jede<br />
Menge Kohle. Komödie, D1981 1.00 (für HG)<br />
Tatort. TV-Kriminalfilm, D2003<br />
NDR<br />
16.00 (für HG)Morden im Norden 16.45 (für<br />
HG) Rentnercops. Wunder gescheh’n 17.35 (für<br />
HG) TimMälzer kocht! 18.00 (für HG) Nordtour<br />
18.45 (für HG)DAS! 19.30 Ländermagazine<br />
20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG)Nord<br />
beiNordwest –Der wilde Sven. TV-Kriminalfilm, D<br />
2015 21.45 (für HG) Tatort. Borowski und die<br />
Frau am Fenster.TV-Kriminalfilm2011 23.15 (für<br />
HG) Mord mitAussicht. Der Schandbaum 0.05<br />
(für HG) Mordmit Aussicht 0.55 (für HG) Rate<br />
mal, wie alt ichbin 1.45 (für HG) Rate mal, wie<br />
alt ich bin 2.45 (für HG) Hallo Niedersachsen<br />
Kabel eins<br />
9.10 Blue Bloods –Crime Scene NewYork<br />
10.05 Blue Bloods –Crime Scene NewYork<br />
11.00 Castle 11.55 Castle 12.45 Castle<br />
13.40 Castle 14.35 Castle 15.30 Forever<br />
16.25 News 16.35 Forever 17.30 Forever<br />
18.25 Forever 19.15 Forever 20.15 Lethal<br />
Weapon. Harte Bandagen 21.15 Hawaii Five-<br />
0. Doppelleben 22.15 Scorpion. Unterwelt<br />
23.15 Criminal Minds: Team Red 0.05 Lethal<br />
Weapon. Harte Bandagen 1.00 Hawaii Five-0.<br />
Doppelleben 1.50 Scorpion. Unterwelt 2.35<br />
Criminal Minds: Team Red. Das Geschenk<br />
RTL 2<br />
10.10 Die Chaoscamper. Komödie, GB/D/<br />
USA 2006 12.05 Die Schnäppchenhäuser –<br />
Der Traum vom Eigenheim 13.05 Die Schnäppchenhäuser<br />
–Jeder Cent zählt 14.00 Der Trödeltrupp<br />
–Das Geld liegt imKeller Spezial<br />
16.00 Zuhause imGlück –Unser Einzug in ein<br />
neues Leben 18.15 The Dome 20.15 Die Lochis<br />
–Bruder vor Luder. Komödie, D2015<br />
22.00 Scary Movie. Horrorkomödie, USA 2000<br />
23.40 Silent Hill: Revelation. Horrorfilm,<br />
CDN/F/USA 2012 1.25 Warte bis es dunkel<br />
wird. Horrorthriller,USA 2014<br />
Eurosport 1<br />
13.30 Nordische Kombination: Weltcup 14.00<br />
Ski alpin: Weltcup 14.45 Handball: Europameisterschaft<br />
der Damen. Norwegen –<br />
Deutschland 16.45 Skispringen: Weltcup. Einzelspringen<br />
(HS 134) 17.45 Ski alpin: Weltcup<br />
18.40 Eurosport News 18.45 Ski alpin:Weltcup.<br />
Super-G Herren 20.30 Ski alpin:Weltcup.<br />
Abfahrt Damen 22.00 Motorsport: FIA GT Nations<br />
Cup 22.40 Eurosport News 22.45 Fußball:<br />
U17-Weltmeisterschaft der Frauen. Finale<br />
1.15 Eurosport News 1.20 WATTS<br />
RBB<br />
8.30 Brandenburg aktuell /Abendschau 9.00<br />
Der dritte Prinz. Märchenfilm, CS 1983 10.25<br />
Der Froschkönig. Märchenfilm, DDR 1988<br />
11.30 Die drei Holzfäller. Zeichentrickfilm,SU<br />
1959 11.40 Aladins Wunderlampe. Märchenfilm,<br />
SU 1966 12.50 Die Prinzessin und der<br />
fliegende Schuster. Märchenfilm, CS 1987<br />
14.15 Schneewittchen. Märchenfilm, DDR<br />
1961 15.15 Die Eisfee. Märchenfilm, SU<br />
1980 16.25 Frau Holle. TV-Märchenfilm, D<br />
2008 17.25 Himmel und Erde 17.55 Sandmann<br />
18.00 rbb UM6 –Das Ländermagazin<br />
18.30 rbb Kultur –Das Magazin 19.00 Heimatjournal<br />
19.30 Brandenburg aktuell /<br />
Abendschau 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 Berlin –Schicksalsjahre einer Stadt<br />
Das Jahr 1965<br />
Der Musik-Journalist Karlheinz Drechsel<br />
erinnert sich an ein Konzert von Louis<br />
Armstrong im Friedrichstadtpalast.<br />
21.45 rbb24<br />
22.00 (für HG) Lebenslieder<br />
Mit Christian Berkel (Schauspieler)<br />
Mod.: Siham El Maimouni, Max Mutzke<br />
22.45 Meuterei am Schlangenfluss<br />
Western, USA 1952<br />
0.10 Über den Todespass<br />
Western, USA 1954<br />
ProSieben<br />
7.40 The Big Bang Theory 8.55 Last Man<br />
Standing 10.20 Baby Daddy 11.10 Family<br />
Guy. Eine App kommt selten allein. Zeichentrickserie<br />
11.40 Die Simpsons. Der tollste<br />
Hund der Welt/Der alte Mann und Lisa/Marge<br />
als Seelsorgerin/Homer hatte einen Feind/Ihre<br />
Lieblings-Fernsehfamilie/Lisas geheimer Krieg/<br />
Das magische Kindermädchen/Homer und<br />
NewYork. Zeichentrickserie 15.35 Twoand a<br />
Half Men. Der Frauendieb/Die Elefantenpille/<br />
Ohne Mücken kein Beglücken. Comedyserie<br />
17.00 taff weekend 18.00 Newstime 18.10<br />
The Big Bang Theory. Kick it like Baby/Die Verzögerungstaktik.<br />
Comedyserie 19.05 Galileo.<br />
Moderation: Funda Vanroy<br />
20.15 Das Duell um die Welt –Team Joko<br />
gegenTeam Klaas<br />
Kandidaten:Thorsten Legat, Sido, Johannes<br />
B. Kerner,Jeannine Michaelsen<br />
Moderation: Jeannine Michaelsen, Joko<br />
Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf<br />
0.05 Die beste Show der Welt<br />
Moderation: Jeannine Michaelsen, Joko<br />
Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf<br />
3.50 New Kids Turbo<br />
Actionfilm, NL 2010<br />
Mit Huub Smit, Tim Haars, Wesley van<br />
Gaalen, Steffen Haars u.a.<br />
12.55 (für HG) Russland von oben 16.35<br />
Stadt Land Kunst Spezial 17.15 Arte Reportage<br />
18.10 Mit offenen Karten 18.25 (für HG)<br />
360° Geo Reportage 19.10 Arte Journal<br />
19.30 (für HG) Botswana, Die Königinnen des<br />
Heavy Metal 20.15 Kleopatra –Porträt einer<br />
Mörderin 21.05 Ägyptens versunkene Hafenstadt<br />
–Ein Mythos taucht auf 22.00 Die Eloquenz<br />
der Tiere 22.50 WieTiere fühlen. Dokumentarfilm,D2015<br />
23.45 Streetphilosophy<br />
0.15 Square Salon 1.05 KurzSchluss 2.00 Ein<br />
echter Mann. Drama,F2017<br />
3Sat<br />
13.15 (für HG) quer 14.00 (für HG) Kunst &<br />
Krempel 14.30 Ländermagazin 15.00 Natur<br />
im Garten 15.30 Spaniens stolzer Süden<br />
15.50 Frühling im Herbst. TV-Komödie, CH<br />
2009 17.20 (für HG) Siebenmal lockt das<br />
Weib. Komödie, I/F/USA 1967 19.00 (für HG)<br />
heute+ 19.20 Kulturpalast 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 Herbert Grönemeyer: Tumult –<br />
Live 21.30 zdf@bauhaus 22.30 zdf@bauhaus<br />
23.30 zdf@bauhaus 0.25 (für HG) Maischberger<br />
1.40 lebens.art 2.40 Das aktuelle Sportstudio.<br />
Fußball: Bundesliga, 13. Spieltag<br />
Phoenix<br />
8.45 Leben am Limit 9.30 Das Superkloster<br />
10.00 Wilderern auf der Spur 10.45 phoenix<br />
vor ort 13.00 Erdogan, Macron &Kim Jong Un<br />
13.45 Frontfrau 14.00 Die Insel der tapferen<br />
Frauen 14.15 Die Macht der Jahreszeiten<br />
15.45 Wo unser Wetter entsteht 17.15 Leben<br />
am Limit 19.30 phoenix vor ort 20.00 (für HG)<br />
Tagesschau 20.15 Im Bann des Verfalls –Geheimes<br />
Leben in vergessenen Ruinen 21.45<br />
kreuz und quer 22.40 planet e. 23.10 Totenrituale<br />
für Bangkoks Haustiere 23.15 ZDF-History<br />
0.00 China –Geschichte einer Großmacht<br />
Kika<br />
10.45 (für HG) Tigerenten-Club 11.45 (für HG)<br />
Schmatzo –Kochen mitWOW 12.00 Garfield<br />
13.00 Max &Maestro 14.00 Benni, der Lausebengel.<br />
Familienfilm, NL 2011 15.30 (für HG)<br />
Das Green Team 16.05 Die Wilden Kerle 16.55<br />
Checkpoint 17.20 Leider lustig 17.45 (für HG)<br />
Timster 18.00 (für HG) Beutolomäus und der<br />
wahre Weihnachtsmann 18.15 Der kleine Eisbär<br />
18.40 Tilda Apfelkern 18.50 Sandmann 19.00<br />
SimsalaGrimm 19.25 (für HG) Checker Tobi<br />
19.50 (für HG) logo! 20.00 (für HG) Erde an<br />
Zukunft 20.10 (für HG) Dein großer Tag<br />
Dmax<br />
14.40 History inthe Making –Geschichte<br />
handgemacht 15.10 Die längste Modelleisenbahn<br />
derWelt 16.15 Die Beckenbauer –Pools<br />
der Superlative 17.15 Die Modellbauer –Das<br />
Duell 18.15 A2 –Abenteuer Autobahn 19.15<br />
A2 –Abenteuer Autobahn 20.15 Asphalt-Cowboys<br />
21.15 Steel Buddies –Stahlharte Geschäfte<br />
22.15 Die Schatzsucher von Snake<br />
Island 23.15 Goldrausch am Yukon –Das<br />
Abenteuer deines Lebens 1.15 Fast N' Loud<br />
präsentiert: Crash-Clips
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 35<br />
· ·<br />
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TV-Programm am Sonntag<br />
ARD<br />
9.55 (für HG) Tagesschau 10.00 (für HG)<br />
Evangelischer Gottesdienst. Aus der Leonhardskirche<br />
in Stuttgart. Live 11.00 (für HG)<br />
Vom Fischer und seiner Frau. TV-Märchenfilm,<br />
D2013 12.03 (für HG) Presseclub 12.45 (für<br />
HG) Europamagazin 13.15 (für HG) Tagesschau<br />
13.30 (für HG) Notfall für Dr. Guth. TV-<br />
Drama, D/A 2013 15.00 (für HG)Wiedersehen<br />
in Malaysia. TV-Drama, D2012 16.30 (für<br />
HG) Die HoheTatra: Im Reich der Bären 17.15<br />
(für HG) Tagesschau 17.30 (für HG) Bevor es<br />
mich zerreißt 18.00 (für HG) Sportschau. Michael<br />
Antwerpes 18.30 (für HG) Bericht aus<br />
Berlin 18.50 (für HG) Lindenstraße 19.20 (für<br />
HG) Weltspiegel 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) Tatort<br />
Wir kriegen euch alle<br />
TV-Kriminalfilm, D2018<br />
21.45 (für HG) Anne Will<br />
Eskalation im Ukraine-Konflikt –wie<br />
umgehen mit Präsident Putin?<br />
22.45 (für HG) Tagesthemen<br />
23.05 (für HG) ttt –titel thesen<br />
temperamente<br />
23.35 (für HG) Der Nächste, bitte!<br />
Romantikkomödie,F2012<br />
1.15 (für HG) Love Ranch –Wahrheit und<br />
Liebe Drama, USA/D 2010<br />
RTL<br />
7.45 Das Supertalent. Jury: Sylvie Meis, Bruce<br />
Darnell, Dieter Bohlen. Moderation: Daniel<br />
Hartwich 9.55 Ehrlich Brothers live! Zauberwelten.<br />
Mit Andreas Ehrlich, Chris Ehrlich<br />
11.50 Bauer sucht Frau. TV-Romanze mit Inka<br />
Bause 13.40 Unsere schöne gemeinsame<br />
Wohnung 14.40 Hauptsache süß. Allgäu. Kandidaten:<br />
Sonja (35), Nina (27), Florian (34),<br />
Gundula (64). Mit René Oliver 16.45 Explosiv<br />
–Weekend. Moderation: Nazan Eckes<br />
17.45 Exclusiv –Weekend. Moderation: Frauke<br />
Ludowig 18.45 aktuell 19.05 LEGO Master.<br />
Experten: Paolo Tumminelli (Design Professor),<br />
Juliane Aufdembrinke (Senior Set-Designerin<br />
bei LEGO).Moderation: Oliver Geissen<br />
20.15 2018! Menschen, Bilder,Emotionen<br />
Show<br />
Gäste: Kristina Vogel (Olympiasiegerin,<br />
ehem. Bahnradsportlerin),Nadia<br />
Murad (IS-Opfer), Namika (Sängerin)<br />
Moderation: Günther Jauch<br />
23.30 10 Gebote –10Geschichten<br />
Gelten die ältesten Regeln der Welt<br />
noch?<br />
0.30 2018! Menschen,Bilder,Emotionen<br />
Das Brückenunglück von Genua –<br />
Überlebende zuGast bei Günther<br />
Jauch<br />
ZDF<br />
Sat.1<br />
TV-Tipps RBB<br />
Tagesschau 24<br />
MDR WDR nunmit dem Mafia-Don Santino D'Antonio Arte<br />
18.00 (für HG) Aktuell 18.05 (für HG) In aller<br />
Freundschaft 18.52 (für HG) Sandmann 19.00<br />
(für HG) MDR Regional 19.30 (für HG) Aktuell<br />
19.50 (für HG) Kripo live 20.15 (für HG) Damals<br />
war's 21.45 (für HG) Aktuell 22.05 (für<br />
HG) Sportschau –Bundesliga amSonntag. 13.<br />
Spieltag 22.25 (für HG) Mielkes Maulwurf bei<br />
der NSA 23.10 (für HG) Erich Mielke –Meister<br />
der Angst. Dokumentarfilm, D2015 0.40 Ländermagazin<br />
1.10 (für HG) Kripo live 1.35 (für<br />
HG) Die Schlager des Monats 3.05 (für HG)<br />
Sport imOsten<br />
Bayern<br />
16.00 (für HG) Rundschau 16.15 (für HG)<br />
Unser Land 16.45 (für HG) Alpen-Donau-Adria<br />
17.15 (für HG) Schuhbecks Küchenkabarett<br />
17.45 Regional 18.30 (für HG) Rundschau<br />
18.45 (für HG) Bergauf, bergab 19.15 (für HG)<br />
Adventsingen in Raitenhaslach 20.00 (für HG)<br />
Tagesschau 20.15 (für HG) Der Komödienstadel<br />
21.45 Blickpunkt Sport 23.00 (für HG)<br />
Rundschau Sonntags-Magazin 23.15 Habe die<br />
Ehre 0.00 (für HG) Heintje –Einmal wird die<br />
Sonne wieder scheinen. Familienfilm, D1970<br />
1.35 (für HG) Wildes Frankreich<br />
Vox<br />
14.05 (für HG) Der Babynator. Actionkomödie,<br />
USA/CDN 2005 16.00 Einfach Sally 16.30<br />
Schneller als die Polizei erlaubt 17.00 auto mobil<br />
18.10 Detlef und Panagiota spielen verrückt<br />
(3) 19.10 Beat the Box 20.15 Kitchen Impossible.<br />
Tim Mälzer vs.Roland Trettl 23.25 Prominent!<br />
0.05 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />
der Gerichtsmedizin. Pfad derWahrheit<br />
1.05 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />
der Gerichtsmedizin. Mörderisches<br />
Puzzle 1.55 (für HG) Medical Detectives –Geheimnisse<br />
der Gerichtsmedizin. Mord nach Plan<br />
Super RTL<br />
14.35 Barbie –Traumvilla-Abenteuer 15.05<br />
Die Tomund Jerry Show 15.25 Die Tomund<br />
Jerry Show 15.55 Feivel, der Mauswanderer.<br />
Zeichentrickfilm, USA 1986 17.15 Zak Storm –<br />
Super Pirat 17.45 Sally Bollywood 18.15<br />
Weihnachtsmann &Co. KG 18.45 Woozle<br />
Goozle und dieWeltentdecker 19.15 Tomund<br />
Jerry 19.45 Angelo! 20.15 Snapped –Wenn<br />
Frauen töten 21.15 Snapped –Wenn Frauen<br />
töten 22.15 Snapped –Wenn Frauen töten<br />
23.10 Snapped –Wenn Frauen töten 0.10<br />
Comedy total 0.40 Infomercials<br />
Sport1<br />
13.30 Bundesliga pur –Lunchtime 14.55 Fußball:<br />
Bundesliga der Frauen. 10.Spieltag<br />
16.55 Eishockey: Deutsche Eishockey Liga.<br />
24. Spieltag: Adler Mannheim –Eisbären Berlin<br />
19.30 Sky Sport News –Die 2. Bundesliga.<br />
15. Spieltag 20.45 Die PS-Profis –Mehr Power<br />
aus dem Pott 21.30 Die PS-Profis –ImEinsatz.<br />
Berlingo álaCarte 22.00 Die PS-Profis –<br />
Mehr Power aus dem Pott. 80er Jahre-Coupé<br />
für den Münchner 23.00 Die PS-Profis Schule.<br />
Setzen ...6!23.30 Boxen 0.00 Sport-Clips<br />
7.45 (für HG) Find me in Paris 8.10 (für HG)<br />
Find me in Paris 8.35 (für HG) Löwenzahn<br />
9.03 (für HG) sonntags 9.30 (für HG) Katholischer<br />
Gottesdienst 10.15 (für HG) Sport extra<br />
Wintersport. Ski alpin /ca. 10.40 Nordische<br />
Kombination: Skispringen /ca. 11.45 Biathlon<br />
/ca. 12.50 Ski alpin /ca. 13.10 Rodeln /<br />
ca. 13.30 Skispringen /ca. 14.05 Nordische<br />
Kombination /ca. 14.30 Biathlon /ca. 15.55<br />
Skispringen /ca. 16.50 Langlauf 17.00 (für<br />
HG) heute 17.10 (für HG) Sportreportage<br />
18.00 (für HG) Adventskonzert aus Dresden<br />
19.00 (für HG) heute 19.10 (für HG) Berlin<br />
direkt 19.30 (für HG) Terra X.Russland von<br />
oben: Sibirien und die weite Wildnis<br />
20.15 (für HG) Inga Lindström: Das<br />
Geheimnis der Nordquists<br />
TV-Melodram, D2018<br />
Mit Anne Werner,Jan Hartmann, Gerrit<br />
Klein, Siemen Rühaak u.a.<br />
21.45 (für HG) heute-journal<br />
22.00 (für HG) Die Brücke –Das Finale<br />
Krimiserie<br />
23.55 (für HG) ZDF-History<br />
Joséphine –Napoleons große Liebe<br />
0.40 heute Xpress<br />
0.45 (für HG) Masters of Sex<br />
Freier Fall. Dramaserie<br />
6.50 SpiegelTV–Reportage. Straßenkampf<br />
extrem –Die Fahrrad-Cops gegen PS-Rowdies.<br />
Moderation: Maria Gresz 7.50 So gesehen –<br />
Talk am Sonntag. Gast: TomLehel 8.10 Promis<br />
Privat –Mein (fast) perfektes Leben 9.05 Promis<br />
Privat –Mein (fast) perfektes Leben 9.35<br />
Promis Privat –Mein (fast) perfektes Leben<br />
10.05 Promis Privat –Mein (fast) perfektes<br />
Leben 10.35 The Voice of Germany. Battle<br />
13.10 Spieglein, Spieglein –Die wirklich wahre<br />
Geschichte von Schneewittchen. Fantasykomödie,<br />
USA/CDN 2012 15.15 Charlie und die<br />
Schokoladenfabrik. Fantasyfilm, USA/AUS/GB<br />
2005 17.30 Hochzeit auf den ersten Blick<br />
19.55 Nachrichten<br />
20.15 The Voice of Germany<br />
Sing-Off. Jury: Yvonne Catterfeld, Mark<br />
Forster,Michi Beck, Smudo, Michael<br />
Patrick Kelly<br />
Moderation: Lena Gercke,Thore<br />
Schölermann<br />
23.25 Luke! Die Woche und ich<br />
Moderation: Luke Mockridge<br />
0.25 Die Martina-Hill-Show<br />
0.55 The Voice of Germany<br />
Sing-Off. Jury: Yvonne Catterfeld, Mark<br />
Forster,Michi Beck, Smudo, Michael<br />
Patrick Kelly<br />
16.45 (für HG) Die Kinder meines Bruders.<br />
TV-Drama, D2016 18.15 (für HG) Tiere suchen<br />
ein Zuhause 19.10 (für HG) Aktuelle<br />
Stunde 19.30 (für HG) Westpol 20.00 (für HG)<br />
Tagesschau 20.15 (für HG) Wunderschön!<br />
21.45 (für HG) Sportschau –Bundesliga am<br />
Sonntag. 13. Spieltag 22.15 (für HG) Zeiglers<br />
wunderbare Welt des Fußballs. Live 22.45 (für<br />
HG) Mord mitAussicht 23.35 (für HG) Die LottoKönige<br />
0.00 (für HG) Die LottoKönige 0.30<br />
(für HG) Die LottoKönige 1.00 Rockpalast<br />
Backstage 1.30 Rockpalast<br />
NDR<br />
13.00 (für HG) Handball: 1. Bundesliga. 15.<br />
Spieltag 15.00 (für HG) Onkel Krischan –Der<br />
alte Mann und das Dorf 15.30 Schrott oder<br />
Schätzchen 16.00 Lieb und teuer 16.30 Sass:<br />
So isst der Norden 17.00 Bingo! 18.00 (für<br />
HG) Rund um den Michel 18.45 (für HG) DAS!<br />
19.30 Ländermagazine 20.00 (für HG) Tagesschau<br />
20.15 (für HG) die nordstory spezial<br />
21.45 Sportschau –Bundesliga am Sonntag<br />
22.05 (für HG) Die NDR-Quizshow 22.50 (für<br />
HG) Sportclub 23.35 (für HG) Sportclub Story<br />
0.05 Höhere Gewalt. Drama, S/F/N/DK 2014<br />
Kabel eins<br />
12.10 Mein Lokal, Dein Lokal –Der Profi<br />
kommt 13.10 Mein Lokal, Dein Lokal –Der<br />
Profi kommt 14.10 Abenteuer Leben Spezial<br />
16.10 News 16.20 Rosins Restaurants –Ein<br />
Sternekoch räumt auf! 18.15 Achtung Kontrolle<br />
Spezial 20.15 Rotlichtreport Deutschland<br />
22.20 Abenteuer Leben am Sonntag. Von der<br />
Sex- zur Partymeile: Hamburgs Reeperbahn<br />
sucht ihre neue Identität 0.15 Mein Revier. Die<br />
Urlaubschecker 2.15 Achtung Kontrolle! Wir<br />
kümmern uns drum. Rasern auf den Fersen –<br />
Provida Ludwigshafen<br />
RTL 2<br />
9.35 X-Factor: Das Unfassbare 11.30 The Librarians<br />
12.25 The Librarians 13.15 Die<br />
Schnäppchenhäuser –Jeder Cent zählt 14.15<br />
Zuhause im Glück –Unser Einzug in ein neues<br />
Leben 16.15 DerTrödeltrupp –Das Geld liegt<br />
im Keller 17.15 Mein neuerAlter 18.15 GRIP –<br />
Das Motormagazin 20.15 Dumm und Dümmehr.<br />
Komödie, USA 2014 22.25 Scary Movie<br />
2. Horrorkomödie, USA/CDN 2001 0.00 Scary<br />
Movie. Horrorkomödie, USA 2000 1.35 American<br />
Pie präsentiert: Das Buch der Liebe. TV-<br />
Komödie, USA 2009<br />
Eurosport 1<br />
13.15 Nordische Kombination: Weltcup 13.45<br />
Nordische Kombination: Weltcup. Einzelwettbewerb:<br />
10 km Langlauf 14.30 Biathlon: Weltcup.<br />
Mixed-Staffel 16.00 Skispringen: Weltcup<br />
17.45 Ski alpin: Weltcup. Riesenslalom Herren,<br />
1. Lauf 18.45 Ski alpin: Weltcup. Super-G<br />
Damen 20.30 Ski alpin: Weltcup 21.45 Eurosport<br />
News 21.50 Springreiten: Longines Masters<br />
23.10 Eurosport News 23.15 Skispringen:<br />
Weltcup 0.15 Biathlon: Weltcup 1.00 Nordische<br />
Kombination: Weltcup<br />
ZDF, 20.15 UHR TV-MELODRAM<br />
Inga Lindström: Das Geheimnis der Nordquists<br />
Umzubeweisen, dass es unter den Wikingern auch ruhmreiche Kriegerinnen<br />
gab,beginntdie Archäologin Emilia Holm aufeigeneFaust zu forschen. Auf<br />
dem Anwesender Nordquists glaubt sie eine Spur gefunden zu haben,und so<br />
schleicht sie sich als Gärtnerin beider Familie ein, um den Hinweisennachzugehen.<br />
Allerdings gerätsie dortineinen alten Familienkonflikt. Alexander (Jan<br />
Hartmann, r.), der Sohn des Gutsbesitzers (Fritzvon Friedl, M.) will wissen, warumsein<br />
Zwillingsbruder vorJahren verschwunden istund gerätdabei mit seinem<br />
anderen Bruder,Viktor(GerritKlein, l.) aneinander.Der seinerseits fühlt<br />
sichzur neuen Gärtnerin hingezogen.Die ahntnochnicht, dass derverschwundene<br />
Bruder mit ihrer eigenen Mission zu tunhat. Dies ist der 78. ZDF-Film der<br />
Reihe ausder Feder der sagenhaft produktiven Drehbuchautorin Inga Lindström.<br />
(Dtl./2018)<br />
Foto: ZDF<br />
PROSIEBEN, 23.00 UHR ACTIONFILM<br />
John Wick: Kapitel 2<br />
John Wick (KeanuReeves) istein ehemaligerAusftragsmörder,der<br />
sich eigentlich<br />
längstzur Ruhe setzen wollte.Dochnach<br />
dem Todseiner Frau wurde er vonseiner<br />
Vergangenheit eingeholt und geriet in eine<br />
heftige Auseinandersetzungmit der russischen<br />
Mafia.ImKapitel 2bekommteres<br />
zu tun, der ihn an eine offene Rechnungerinnert.<br />
Gebunden an seinen Blutschwursoll<br />
John Wick einen delikaten Auftrag erfüllen<br />
und DonSantinos eigene SchwesterGianna<br />
ermorden! Unddas isterst der Anfang<br />
des Actionspektakels vonRegisseurund<br />
„Matrix“-Veteran Chad Stahelski.<br />
(USA/Hongk./2017) Foto: ProSieben<br />
SUDOKU<br />
NORMALVARIANTE –MITTEL -mittel<br />
1 6<br />
2<br />
7 3<br />
9 2 4 8<br />
6 3 4<br />
1<br />
4 5<br />
5 7<br />
8 5 6 1 9<br />
MitDIAGONALEN-schwer<br />
MIT –SCHWER<br />
3 6<br />
7<br />
8 2 9<br />
8 4 5<br />
7<br />
1 7 2<br />
9<br />
3 4<br />
AUFLÖSUNG<br />
Auflösung<br />
vom VOM 30.11.2018<br />
MITTEL mittel<br />
1 2 7 5 6 9 8 4 3<br />
8 9 5 1 4 3 7 2 6<br />
3 4 6 2 7 8 9 1 5<br />
5 6 8 7 9 2 4 3 1<br />
2 3 4 8 5 1 6 9 7<br />
7 1 9 6 3 4 2 5 8<br />
9 8 2 3 1 7 5 6 4<br />
4 5 1 9 8 6 3 7 2<br />
6 7 3 4 2 5 1 8 9<br />
AUFLÖSUNG<br />
Auflösung<br />
VOM 30. 11. 2018<br />
vom 30.11.2018<br />
SCHWER<br />
schwer<br />
9 3 1 8 7 5 2 4 6<br />
2 7 6 3 4 1 8 9 5<br />
5 4 8 6 2 9 3 7 1<br />
1 5 4 2 9 8 6 3 7<br />
6 9 7 1 5 3 4 8 2<br />
8 2 3 7 6 4 5 1 9<br />
3 6 2 9 8 7 1 5 4<br />
7 1 5 4 3 2 9 6 8<br />
4 8 9 5 1 6 7 2 3<br />
6.00 Auf der Suche nach der Schatzinsel 7.20<br />
Brisant 8.00 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />
8.30 Brandenburg aktuell /Abendschau<br />
9.00 Im weißen Rössl. Musikfilm, D<br />
1952 10.30 Berlin –Schicksalsjahre einer<br />
Stadt 12.00 Alles Klara 12.45 Familie Dr.<br />
Kleist 13.35 Zoobabies 14.00 Die vertauschte<br />
Königin. Märchenfilm, DDR 1984 15.10 Die<br />
feuerrote Blume. Märchenfilm, SU 1977 16.15<br />
In aller Freundschaft –Die jungenÄrzte 17.05<br />
In aller Freundschaft 17.50 Sandmann 18.00<br />
rbb UM6 –Das Ländermagazin 18.30 Gartenzeit<br />
19.00 Täter –Opfer –Polizei 19.30 Brandenburg<br />
aktuell /Abendschau 20.00 (für HG)<br />
Tagesschau<br />
20.15 Gefragt –Gejagt<br />
Show<br />
Moderation: Alexander Bommes<br />
21.00 Gefragt –Gejagt<br />
Moderation: Alexander Bommes<br />
21.45 rbb24<br />
22.00 Die rbb-Reporter Kinder inNot: Krisenhelfer<br />
des Jugendamts im Einsatz.<br />
22.30 Sportschau –Bundesliga amSonntag<br />
22.50 Schwarze Geschäfte<br />
Honeckers Technologieschmuggler<br />
23.35 Berührungen –Sexualassistenten bei<br />
der Arbeit Dokumentation<br />
ProSieben<br />
5.10 Watch Me –das Kinomagazin 5.30 2<br />
Broke Girls. Hoffnung für Caroline/Der perfekte<br />
Sturm. Comedyserie 6.15 Mom. Unmut schützt<br />
vor Strafe nicht/Das Sandwich des Grauens.<br />
Comedyserie 7.10 The Big Bang Theory. Kick it<br />
like Baby/Die Verzögerungstaktik.Comedyserie<br />
8.00 Galileo 11.00 Forbidden Kingdom. Abenteuerfilm,<br />
CHN/USA 2008. Mit Jackie Chan,Jet<br />
Li, MichaelAngarano 12.50 Die Tribute von<br />
Panem –Mockingjay. Sci-Fi-Film, USA 2014.<br />
Mit Jennifer Lawrence, Josh Hutcherson, Liam<br />
Hemsworth 15.05 The Voice of Germany. Battle<br />
17.55 Newstime 18.05 Taste Battle –das<br />
Geschmacksduell 19.05 Galileo. Moderation:<br />
Stefan Gödde<br />
20.15 Die Tribute von Panem: Mockingjay<br />
Sci-Fi-Film, USA/D 2015<br />
Mit Jennifer Lawrence, Josh<br />
Hutcherson, Liam Hemsworth, Woody<br />
Harrelson, Elizabeth Banks u.a.<br />
Regie: Francis Lawrence<br />
23.00 John Wick: Kapitel 2<br />
Actionfilm, USA/HK 2017<br />
Mit Keanu Reeves, Ian McShane,<br />
Bridget Moynahan u.a.<br />
1.25 Bangkok Dangerous<br />
Actionthriller,USA/THAI 2008<br />
Mit Nicolas Cage, Charlie Yeung u.a.<br />
13.00 (für HG) Bahnhofskathedralen –Europas<br />
Reise-Paläste 13.45 (für HG) Die Hälfte<br />
der Welt gehört uns 15.35 (für HG) The Art of<br />
Museums 16.25 Drachen! 16.55 Metropolis<br />
17.40 Lisa Batiashvili spielt Dvorák 18.30 (für<br />
HG) Zu Tisch ... 18.55 Karambolage 19.10<br />
Arte Journal 19.30 360° –Geo Reportage<br />
20.15 Borsalino. Gaunerkomödie, F/I 1970<br />
22.15 Den Frauen gehört die Nacht –Paris,<br />
1919-1939. Dokumentarfilm,F2018 23.45<br />
Tempest Storm –Königin der Burlesque 0.40<br />
Die Zauberflöte 3.25 Arte Journal<br />
3Sat<br />
13.30 Wilde Schönheiten 14.15 (für HG) Terra<br />
X 15.00 (für HG) Terra X15.45 ZDF-History<br />
16.15 Sinuhe, der Ägypter. Monumentalfilm,<br />
USA 1954 18.30 Museums-Check 19.00 (für<br />
HG) heute 19.10 NZZ Format 19.40 Schätze<br />
der Welt 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 Die<br />
Anstalt 21.05 Florian Schroeder:Ausnahmezustand<br />
21.50 (für HG) In den besten Familien.<br />
TV-Komödie, D2012 23.20 (für HG) Polizeiruf<br />
110. Trio zu viert.TV-Kriminalfilm, DDR 1989<br />
0.40 It Follows. Horrorfilm, USA 2014 2.15<br />
Das Wüstenparadies<br />
Phoenix<br />
12.00 Presseclub 12.45 Presseclub –nachgefragt<br />
13.00 die diskussion 14.00 China –Geschichte<br />
einer Großmacht 16.15 Supermächte<br />
17.00 Im Bann des Verfalls –Geheimes Leben<br />
in vergessenen Ruinen 18.30 kreuz und quer<br />
19.25 planet e. 19.55 Totenrituale für Bangkoks<br />
Haustiere 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 Das<br />
Gedächtnis unseres Planeten 21.45 Sarajewo<br />
22.30 Ins kalte Herz Rumäniens 23.15 Wenn<br />
Orte Angst machen 0.00 Brauchen wirden öffentlich-rechtlichen<br />
Rundfunk –und welchen?<br />
1.00 Momente der Geschichte 1.45 ZDF-History<br />
Kika<br />
12.00 (für HG) Die Geschichte vom kleinen<br />
Muck. Märchenfilm, DDR 1953 13.45 SimsalaGrimm<br />
15.25 (für HG) Es war (k)einmal im<br />
Märchenland. Zeichentrickfilm,USA/D 2006<br />
16.40 Es war einmal... nach Roald Dahl. TV-<br />
Animationsfilm, GB 2016 17.35 1, 2oder 3<br />
18.00 (für HG) Beutolomäus und der wahre<br />
Weihnachtsmann 18.15 Der kleine Eisbär<br />
18.40 Tilda Apfelkern 18.50 Sandmann 19.00<br />
SimsalaGrimm 19.25 (für HG) pur+ 19.50 (für<br />
HG) logo! 20.00 (für HG) Ki.Ka Live 20.10 (für<br />
HG) Kummerkasten 20.35 Trio<br />
Dmax<br />
15.10 Chris &Mäx: Die Oldtimer-Spezialisten<br />
16.10 Männer(t)räume 17.10 A2 –Abenteuer<br />
Autobahn 18.10 Goldrausch am Yukon –Das<br />
Abenteuer deines Lebens 20.15 Die Schatzsucher<br />
–Goldrausch in Alaska 21.15 Goldrausch:<br />
White Water Alaska 22.15 Fang des<br />
Lebens –Der gefährlichste Job Alaskas 23.15<br />
Naked Survival –Ausgezogen in dieWildnis<br />
0.10 Die Schatzsucher –Goldrausch in Alaska<br />
1.10 Goldrausch: White Water Alaska 1.55<br />
Wild Cuisine –Das perfekte Survival-Dinner<br />
13.00 Tagesschau-Nachrichten 13.15 Die Story<br />
14.00 Tagesschau-Nachrichten 14.15 Presseclub<br />
15.00 Tagesschau-Nachrichten 15.30 Europamagazin<br />
16.00 Tagesschau-Nachrichten 16.30 Wwie<br />
Wissen 17.00 Tagesschau-Nachrichten 17.30<br />
Panorama 3 18.00 Tagesschau-Nachrichten 18.30<br />
extra 3Spezial 19.00 Tagesschau-Nachrichten<br />
19.30 Das Geheimnis derSonnenblumen 20.00<br />
Tagesschau 20.15 Legenden: Peter Frankenfeld<br />
21.02 Legenden 21.45 GertFröbe –Der Hollywoodstaraus<br />
Zwickau 22.30 Berichtaus Berlin<br />
22.49 Extra 23.00 Tagesthemen 23.20 Weltspiegel<br />
0.00 Tagesthemen 0.20 Presseclub 1.02 Extra<br />
1.15 Legenden: Peter Frankenfeld 2.02 Legenden<br />
ONE<br />
8.15 kinokino 8.30 Einmal Hallig undzurück. TV-<br />
Komödie,D2015 10.00 Die Montagsmaler 10.45<br />
Quarks 11.30 Mord mit Aussicht 12.20 To Rome<br />
with Love. Romantikkomödie,USA/I/E2012<br />
14.10 Das Bernstein-Amulett. TV-Drama, D2004<br />
15.40 kinokino shortcuts 15.50 Hartaber herzlich<br />
16.35 Hart aber herzlich 17.20 Hartaber herzlich<br />
18.10 Hart aber herzlich 18.55 Hartaber herzlich<br />
19.45 Lindenstraße 20.15 SiebenStunden. TV-<br />
Drama, D2018 21.45 Tatort. Wir kriegeneuch<br />
alle. TV-Kriminalfilm, D2018 23.15 Lindenstraße<br />
23.45 Tatort. Wir kriegen euch alle. TV-Kriminalfilm,<br />
D2018 1.15 Mordmit Aussicht 2.05 Mord<br />
mitAussicht 2.55 extra 3<br />
ZDF NEO<br />
5.35 TerraX6.20 TerraX7.05 TerraX7.50 Terra<br />
X 8.35 TerraX10.05 TerraX10.50 TerraX11.30<br />
TerraX12.15 TerraX13.00 Frauen, die Geschichte<br />
machten 13.45 Frauen, die Geschichte machten<br />
14.30 Frauen, die Geschichte machten 15.15<br />
Die Deutschen 15.55 DieSchwarzwaldklinik<br />
20.15 (für HG) Bella Block. Hundskinder. TV-Kriminalfilm,<br />
D2013 21.45 Spreewaldkrimi –Feuerengel.<br />
TV-Kriminalfilm, D2012 23.15 (für HG)Unter<br />
anderenUmständen. DerMörder unter uns. TV-<br />
Kriminalfilm, D2013 0.45 heute-show 1.15 Neo<br />
Magazin Royale 2.00 Silent Witness 3.50 Gätjens<br />
großesKino 4.00 (für HG) Inspector Barnaby. Der<br />
Todradelt mit. TV-Kriminalfilm, GB 2016<br />
ZDF INFO<br />
6.20 (für HG) Sommer,Sonne, Urlaubsglück?<br />
7.05 Feriencheck 7.50 (für HG)Aloha –Der Spirit<br />
von Hawaii 8.35 (für HG) Inselträume 9.20<br />
(für HG) Bratwurst,Bier und Bella Italia 9.50<br />
Neuseeland –Rivalen der Urzeit 12.05 (für HG)<br />
Wilder Planet 14.20 Die Entstehung der Erde<br />
16.35 Steine, Felsen, Meteoriten –Chronisten<br />
der Erdgeschichte 17.20 Nacktmulle –Superhelden<br />
der Forschung 18.15 Neuseeland –Rivalen<br />
der Urzeit 19.40 (für HG) heute-show 20.15 Neuseeland<br />
–Rivalen der Urzeit 22.25 (für HG) Wilder<br />
Planet 0.35 Reise durch die Erdgeschichte<br />
3.35 Steine, Felsen, Meteoriten –Chronisten der<br />
Erdgeschichte 4.15 Die Entstehung der Erde<br />
Radio<br />
KLASSIK<br />
9.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Bachkantate Präludium und Fuge e-Moll für<br />
Orgel BWV 548, Kantate am 1. Advent BWV<br />
61, ca. 30 Minuten<br />
11.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Sonntagskonzert Mit Werken vonW.A. Mozart,<br />
Schubert, Volkmann, Brahms, ca. 176 Minuten<br />
15.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Interpretationen Virtuoser Rausch und überlegene<br />
Ruhe. Die 6. Suite für Violoncello solo<br />
von Johann Sebastian Bach. Gast: Harald Eggebrecht<br />
(Musikpublizist). Moderation: Ruth<br />
Jarre, ca. 115 Minuten<br />
MAGAZIN<br />
9.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Gott und die Welt Neuanfang auf kalter Lava.<br />
Die Überlebenden des Vulkanausbruchs in<br />
Guatemala. VonAndreas Boueke. Als am 3.<br />
Juni der Vulkan Fuego ausbrach, schaute die<br />
Welt einigeTage nach Guatemala. Inzwischen<br />
interessiert sich kaum noch jemand für das<br />
Schicksal der betroffenen Dörfer,ca. 26 Min.<br />
9.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Essay und Diskurs SprachKritik. Besser streiten.<br />
Gespräch mit Daniel-Pascal Zorn (Philosoph).<br />
Moderation: Frank Kaspar.Bei ‚rechten’<br />
und ‚linken’ Dogmatikern treffen ‚Rechtspopulisten’<br />
auf ‚Gutmenschen’, ‚Hassbürger’ auf<br />
‚Tugendterroristen’. Daniel-Pascal Zorn beobachtet,<br />
wie mit der Platzierung oder Tabuisierung<br />
von Begriffen Politik gemacht wird und<br />
plädiert für die Rückkehr zu einem vernünftigen<br />
Dialog,zuproduktivem Streit mit philosophisch<br />
geschulter Argumentation, ca. 30 Min.<br />
11.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Interview der Woche Mit Martin Brudermüller<br />
(Vorstandsvorsitzender BASF), ca. 25 Minuten<br />
11.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />
Deutschlandrundfahrt Spaziergänge mit Prominenten.<br />
Unterwegs mit dem Skiabfahrtsweltmeister<br />
Markus Wasmeier in Schliersee.<br />
Moderation: Renate Schönfelder,ca. 54 Min.<br />
13.30 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Zwischentöne Musik und Fragen zur Person.<br />
Mit Anna Bergmann (Kulturhistorikerin). Moderation:<br />
Michael Langer,ca. 90 Minuten<br />
14.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />
Feature Bin ich der,der ich sein will? Bei Jonathan<br />
Safran Foer in Brooklyn. Mit Jonathan<br />
Safran Foer,Torben Kessler,Simone Hamm.<br />
Von Simone Hamm, ca. 56 Minuten<br />
JAZZ /BLUES<br />
15.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />
Rock et cetera Das Magazin. Neues aus der<br />
Szene. Mit Tim Schauen, ca. 55 Minuten
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 – S eite 36 **<br />
·························································································································································································································································································<br />
Panorama<br />
LEUTE<br />
NACHRICHTEN<br />
Paris Hilton (37) hat in der US-Sendung„The<br />
Talk“ erstmals über die<br />
Trennung vonihremVerlobten Chris<br />
Zylka (33) gesprochen und dabei<br />
auch einen Einblick in ihr bewegtes<br />
Seelenleben gegeben. Sieliebe kitschige<br />
Disney-Filme und Liebesgeschichten,<br />
zeigte sich die begnadete<br />
Selbstvermarkterin, Unternehmerin<br />
und Hotelerbin vonihrer unschuldignaiven<br />
Seite:„Ich dachte,dies sei<br />
mein HappyEnd, aber mit der Zeit<br />
habe ich begriffen, dass es nicht die<br />
richtige Entscheidung war.“ Ob sich<br />
Hilton vielleicht für kommende Auseinandersetzungen<br />
mit Zylka in Stellung<br />
bringt? DerSchauspieler hat jedenfalls<br />
angekündigt, den knapp<br />
zwei Millionen Euro (rund 1,7 Millionen<br />
Euro)teurenVerlobungsring, den<br />
er ihr Anfang des Jahres mit einigem<br />
öffentlichen Traraüberreicht hatte,<br />
notfalls auch per Gerichtsentscheid<br />
zurückfordernzuwollen.<br />
Udo Lindenberg (72) empfiehlt sich<br />
für höhereAufgaben. DerMusiker<br />
würde nur zu gernmal ins All fliegen<br />
und den Astronauten Alexander<br />
Gerst, wenn er ihn träfe,einfach fragen:<br />
„HiAlex, siehst du da ne Chance<br />
für nen gut erhaltenen alten Rocker<br />
wie mich?“ MitSchleudertests und<br />
Zentrifugal-Kräften, preist Lindenbergseine<br />
Qualifikationen in einem<br />
Interview mit Unicef, kenne er sich<br />
vondem ja auch nicht gerade zimperlichen<br />
Rock-Business her bestens<br />
aus.Der Panikrocker hat auch dieses<br />
Jahr wieder eineWeihnachtskarte für<br />
das Kinderhilfswerkder Vereinten<br />
Nationen gestaltet. Dortist er als<br />
„Udonaut“ zu sehen<br />
Angela Ponce (37) ist am Freitag zur<br />
Vorbereitung und Einstimmung auf<br />
die„Miss Universe“-Wahlen in Bangkok<br />
gelandet. Mitder<br />
Spanierin nimmt<br />
erstmals<br />
eine Transfrau<br />
an dem<br />
Schönheitswettbewerb<br />
teil –<br />
Ponce wurde als<br />
Junge geboren.<br />
DerTitel wirdam<br />
17. Dezember in<br />
der thailändischen<br />
Hauptstadt vergeben.Wirwünschen<br />
alles Glück!<br />
(schl./mit dpa)<br />
Als Junge geboren,<br />
jetzt auf dem Wegzur<br />
„Miss Universe“. AP<br />
TIERE<br />
Lang ist’sher:Super-Panda-Mama<br />
Yang Yang und ihre Zwillinge. DPA<br />
Und tschüss! Im Wiener Tiergarten<br />
Schönbrunn heißt es Abschied nehmen:<br />
Am Sonntag werden die<br />
Panda-Zwillinge Fu Feng und Fu Ban<br />
nach China übersiedeln –gewissermaßen<br />
als Gegengeschäft, denn ihre<br />
ElternYang Yang und Long Huisind<br />
eine chinesische Leihgabe.Yang<br />
Yang brachte die beiden am 7. August<br />
2016 zur Welt und zogsie als<br />
erste Panda-Mutter in Menschenobhut<br />
ohne menschliche Hilfe groß.<br />
Eine Sensation! Daransoll unser Bild<br />
aus dem Jahre2016 erinnern. Wirsagen<br />
leise Servus. (schl.)<br />
Lichterpomp und Engelstrompeten: Die Norwegische Fichte vor dem Rockefeller Center steht in vollem Weihnachtsornat.<br />
Lichtblick in dunklen Zeiten<br />
Unverhoffte Wohltat, frohe Botschaft: Der New Yorker Weihnachtsbaum vor dem Rockefeller Center<br />
VonSebastian Moll, New York<br />
New Yorker geben sich<br />
gerne trocken und unsentimental<br />
und wenn<br />
man sie nach Midtown<br />
und der Fifth Avenue zurWeihnachtszeit<br />
befragt, dann winken sie zumeist<br />
genervt ab. Das ist etwas für Touristen,<br />
heißt es dann, und man sei froh,<br />
wenn der Zirkus wieder vorbei ist.<br />
Doch ganz insgeheim haben viele der<br />
abgehärteten Manhattanites eine<br />
schwache Stelle für den Weihnachtsglamour,<br />
der von der glanzvollsten<br />
Einkaufsmeile der Welt ausgeht und<br />
vorallem vomRockefeller Center,wo<br />
bis zum Heiligabend unter den Hunderttausend<br />
Lichterndes berühmten<br />
Weihnachtsbaums romantisch<br />
Schlittschuh gelaufen wird.<br />
Perfekte Show,sozialer Zweck<br />
22<br />
Meter ist die Fichte hoch,<br />
sie stammt aus dem Ort<br />
Wallkill, rund 100 Kilometer<br />
nördlich vonNew York.<br />
So haben nicht wenige an diesem<br />
vergangenen Mittwoch auf dem<br />
Nachhauseweg von der Arbeit kurz<br />
am Rockefeller Center haltgemacht,<br />
um sich in die Menge zu mischen,<br />
die dorttrotz klirrender Kälte erwartungsfroh<br />
auf das beliebteste amerikanische<br />
Weihnachtsritual wartete.<br />
Um Punkt 20 UhrOrtszeit legte Bürgermeister<br />
Bill de Blasio den Schalter<br />
um, um den berühmtesten Weihnachtsbaum<br />
der Welt im Lichterglanz<br />
erstrahlen zu lassen. Der Moment<br />
markierte nicht nur für New<br />
Yorker,sondernauch für Fernsehzuschauer<br />
von Miami bis nach Honolulu<br />
den definitiven Beginn der<br />
Weihnachtssaison.<br />
Vorangegangen war eine formidable,<br />
perfekt inszenierte Show auf<br />
der Bühne unter der großen goldenen<br />
Prometheus Statue, die New<br />
Yorkern nicht nur zu Weihnachten<br />
symbolisch das Licht der Götter<br />
bringt. Die A-cappella-Band Pentatonix<br />
sang klassische Weihnachtslieder,<br />
die 92 Jahre alte Jazz-Legende<br />
Tony Bennett verströmte Festtags-<br />
Swing und als Höhepunkt gab Diana<br />
Ross ein 20-minütiges Stelldichein<br />
mit festlichen R&B-Klängen, die den<br />
Zuschauern imganzen Land Tränen<br />
in die Augen trieben.<br />
Für Aufsehen sorgte auch der rund<br />
400 Kilogramm schwereSternander<br />
Spitze des Baums: Er stammt in diesem<br />
Jahr erstmals vondem Star-Achitekten<br />
Daniel Libeskind, der auch das<br />
Jüdische Museum in Berlin entworfen<br />
hat. Zuvorwar viele Jahrelang der<br />
deutsche Künstler Michael Hammers<br />
für die mit Tausenden vonSwarovski-<br />
Kristallen verzierte Baum-Krone verantwortlich<br />
gewesen.<br />
Der unangefochtene Superstar<br />
des Abends war jedoch der Baum<br />
selbst, eine 22 Meter hohe Norwegische<br />
Fichte,die der Chef-Gärtner des<br />
Rockefeller Center, Erik Pauze, bei<br />
seinen Streifzügen durch den gesamten<br />
Nordosten der USA auserkoren<br />
hatte. Schon vor fünf Jahren hatte er<br />
den damals noch wachsenden Baum<br />
in dem kleinen OrtWallkill, rund 100<br />
Kilometer nördlich vonNewYork entdeckt<br />
und bei den Besitzerinnen Shirley<br />
Figueroa und Lissette Gutierrez<br />
das Begehren angemeldet. Sie gaben<br />
das Exemplar willig her.<br />
DER BAUM<br />
30 000<br />
Lichterschmücken den Baum<br />
und werden in der „Tree<br />
Lighting Ceremony“ vom<br />
Bürgermeister entzündet.<br />
400<br />
Kilogramm schwer ist der von<br />
dem Architekten<br />
Daniel Libeskind entworfene<br />
Weihnachtsstern.<br />
Krönung: der Swarovski-Sternmit seinen drei Millionen Kristallen und 70 Zacken.<br />
Am Mittwoch saß das lesbische<br />
Ehepaar, das ursprünglich aus der<br />
Bronx stammt, dann auf der Ehrentribüne<br />
am Rockefeller Center und<br />
strahlte.„Es ist herrlich, dass wir unseren<br />
Baum mit der ganzen Welt teilen<br />
können“, sagte Figueroa, „zumal<br />
wir beide in einer Gegend aufgewachsen<br />
sind, wo es nicht viele<br />
Bäume gab.“ Besonders stolz waren<br />
Figueroa und Gutierrez jedoch,<br />
durch ihre Spende Teil einer langen<br />
New Yorker Tradition geworden zu<br />
sein.„Wir sind schließlich beide New<br />
Yorkerinnen und sind schon als Kinder<br />
zum Baum am Rockefeller Center<br />
gepilgert.“<br />
Nach der Weihnachtssaison wird<br />
das Holz des Baumes als Baumaterial<br />
an die Organisation „Habitat for<br />
Humanity“ gestiftet, die Heime für<br />
Obdachlose in verarmten Gegenden<br />
AP<br />
IMAGO/JOHN ANGELILLO<br />
des Landes baut. Eher eine symbolische<br />
Gabe, die allerdings an die Ursprünge<br />
dieser Weihnachtstradition<br />
erinnert. Denn der Baum wird dort<br />
seit 1931 aufgestellt, als die Bauarbeiter,<br />
die das Rockefeller Center errichteten,<br />
aus eigener Tasche zusammenlegten<br />
und einen Weihnachtsbaum<br />
auf der Baustelle hochzogen.<br />
Es war ein Lichtblick in einer dunklen<br />
Zeit in der Stadt.<br />
Arbeiter danken ihrem Herrn<br />
Der Ölmilliardär John D. Rockefeller<br />
hatte seinen für damalige Zeiten futuristischen<br />
Komplex aus 19 HochhäusernimZentrum<br />
Manhattans bereits<br />
Mitte der 20er-Jahregeplant. Es sollte<br />
eine visionäreStadt in der Stadt sein,<br />
gestaltet von den besten Künstlern<br />
und Architekten der Zeit, ein Symbol<br />
für eine neue,goldene Ärades Wohlstands<br />
und des Weltfriedens. Mitten<br />
in den Baubeginn hinein fiel jedoch<br />
dieWeltwirtschaftskrise von1929 und<br />
die Dinge rund um dieWelt sahen gar<br />
nicht mehr golden aus. Als reichster<br />
Mann der Welt ließ Rockefeller sich<br />
von seinen Plänen jedoch nicht abbringen<br />
und baute einfach weiter.So<br />
war der Baum auch ein Zeichen der<br />
Dankbarkeit seiner Arbeiter,indieser<br />
Zeit überhaupt noch in Lohn und<br />
Brot zu stehen.<br />
Nun macht diese Geschichte den<br />
standhaften Rockefeller nicht unbedingt<br />
zu einem Heiligen, wie er nur zu<br />
gut in die besinnliche Weihnachtszeit<br />
passen würde. Aber der Großbau<br />
sollte eben eine ganz besondereTradition<br />
begründen: Vordem Rockefeller<br />
Center befindet sich die Lower<br />
Plaza, die ursprünglich die Eingangspassage<br />
zu den Geschäften im Untergeschoss<br />
werden sollte,aber während<br />
der Wirtschaftskrise kaum noch die<br />
Menschen in die Luxusboutiquen locken<br />
konnte. 1936 kam man daher<br />
auf eine neue Werbestrategie, nämlich<br />
die Plaza je nach Jahreszeit umzufunktionieren<br />
und sie im Winter in<br />
eine Eislaufbahn zu verwandeln.<br />
So wurde aus der Luxus-Plaza<br />
ganz unverhofft eine soziale Begegnungsstätte<br />
zwischen Armund Reich.<br />
Wasnicht darüber hinweg täuschen<br />
kann, dass dieser Ort ebenso wie der<br />
Baum heute vor allem für gute Stimmung<br />
in der umsatzstärksten Einkaufsgegend<br />
derWelt sorgen soll.<br />
Uralte Steinwerkzeuge in<br />
Nordafrika entdeckt<br />
Archäologen haben in Algerien Steinwerkzeuge<br />
und geschnittene Tierknochen<br />
gefunden, die bis zu 2,4 Millionen<br />
Jahrealt sein könnten.„Die<br />
neuen Funde machen Ain Boucherit<br />
zur ältesten Stelle in Nordafrika, mit<br />
Nachweisen menschlicher Fleischverwertung<br />
inVerbindung mit Steinwerkzeugen“,<br />
heißt es in einem am<br />
Donnerstag im Magazin Science veröffentlichten<br />
Bericht. Dieneuen<br />
Funde legten nahe,dass dortetwa<br />
600000 Jahrefrüher als bislang angenommenVorfahren<br />
des Menschen<br />
lebten. Bislang wurden die ältesten in<br />
Nordafrika gefundenenWerkzeuge<br />
auf 1,8 Millionen Jahredatiert. (AFP)<br />
BVB-Attentäter legt<br />
Revision gegen Urteil ein<br />
Diejuristische Aufarbeitung des Anschlags<br />
auf den Mannschaftsbus von<br />
Borussia Dortmund wirdvor dem<br />
Bundesgerichtshof fortgesetzt.Wie<br />
das Landgericht Dortmund am Freitag<br />
bestätigte,haben sowohl der zu 14<br />
Jahren Haft verurteilte Angeklagte<br />
SergejW. als auch die Staatsanwaltschaft<br />
Revision eingelegt. SergejW.<br />
war am Montag wegen versuchten<br />
Mordes,Herbeiführung einer<br />
Sprengstoffexplosion und gefährlicher<br />
Körperverletzung verurteilt worden.<br />
DasGericht blieb damit unterhalb<br />
des Antrags der Staatsanwaltschaft,<br />
die lebenslängliche Haft geforderthatte.DieVerteidigung<br />
hatte auf<br />
eine Strafe vondeutlich unter zehn<br />
Jahren plädiert. (SID)<br />
TV-Journalist Dagobert<br />
Lindlau gestorben<br />
Ahnvater des kritisch-engagierten Fernsehjournalismus:<br />
DabobertLindlau. DPA<br />
DerFernsehjournalist Dagobert<br />
Lindlau ist am Freitag im Alter von88<br />
Jahren inVaterstetten bei München<br />
gestorben.„Erstand jederzeit aufrecht,<br />
verkörperte Unabhängigkeit.<br />
Sagen, was ist, ob es gefällt oder nicht,<br />
dies war sein Prinzip“, teilte Christian<br />
Nitsche mit, Chefredakteur des Bayerischen<br />
Rundfunks,für den Lindlau<br />
fast 40 Jahretätig war.Der Münchner<br />
war einer der Ahnväter des kritischengagierten<br />
Fernsehjournalismus.<br />
Bisindie 80er-Jahrearbeitete er als<br />
Moderator und Leiter verschiedener<br />
Magazinsendungen wie„Report“,<br />
„Weltspiegel“ und der Talkshow<br />
„3 nach 9“. Für seinWirken wurde er<br />
unter anderem dreimal mit dem<br />
Grimme-Preis ausgezeichnet. (dpa)<br />
Mehr als 50 Pilotwale in<br />
Neuseeland verendet<br />
In Neuseeland sind erneut Dutzende<br />
Wale gestrandet, rund 50 davon verendeten.<br />
Eine Gruppe von80bis 90<br />
Pilotwalen sei am Donnerstag auf der<br />
abgelegenen Chatham-Insel gestrandet,<br />
teilte die Naturschutzbehörde<br />
mit. Als Helfer dortamFreitag angekommen<br />
seien, seien bereits um die<br />
50 Tieretot gewesen. Experten sahen<br />
einen möglichen Zusammenhang<br />
mit dem Klimawandel. Es war der<br />
fünfteVorfall dieser ArtinNeuseeland<br />
in kaum einerWoche.Insgesamt verendeten<br />
mehr als 200 Tiere. (AFP)
MAGAZIN<br />
Die<br />
Frau<br />
für die<br />
Extreme<br />
Die Schauspielerin<br />
Anna Maria Mühe geht<br />
gern dorthin, wo’swehtut.<br />
Dafür nimmt sie falsche<br />
Fingernägel, echte<br />
Albträume und das<br />
Bedürfnis in Kauf, „mir<br />
abends den Dreck wieder<br />
vom Körper zu waschen“<br />
SEITEN 2/3<br />
VISUM/JENS GYARMATY<br />
Der<br />
lange Abflug<br />
Beruf<br />
Menschenflüsterer<br />
Eine kleine<br />
Kulturgeschichte<br />
des Pollers<br />
Seite 10<br />
Rot ist auch nur<br />
eine Farbe<br />
Fast unbemerkt verschwinden immer mehr Vögel<br />
aus Deutschland. Woranliegt das? Und ist die<br />
Entwicklung aufzuhalten? Ein Umweltdrama<br />
SEITEN 4/5<br />
Sogenannte Personal Shopper verhelfen Frauen<br />
zu neuem Stil. Wiemachen sie das? Und ist Stil nicht<br />
etwas, das man hat –oder eben nicht?<br />
SEITE 6<br />
„Das Schöne sehen und entdecken“: Der Maler<br />
Robert Liebknecht, Sohn der Sozialismus-Ikone Karl<br />
Liebknecht, wird wiederenteckt<br />
SEITE 7
2 1./2. DEZEMBER 2018<br />
„Abends hatte ich das dringende Bedürfnis, mir den Dreck wieder vom Körper zu waschen“: Anna Maria Mühe in einer Drehpause in der Maske.<br />
VISUM/JENS GYARMATY<br />
Anna Maria Mühe ...<br />
…kam 1985 in Ost-Berlin<br />
zur Welt. In die darstellende<br />
Kunst wurde sie hineingeboren.<br />
Sie ist die Tochter der<br />
Schauspielerin JennyGröllmann<br />
und des Schauspielers<br />
Ulrich Mühe. Ihr Bruder ist<br />
der Fotograf Andreas Mühe.<br />
Ihre eigene Karriere kam<br />
jedoch unabhängig vonihrer<br />
Familie in die Gänge. Für<br />
ihre erste Rolle in dem Film<br />
„Große Mädchen weinen<br />
nicht“ wurde sie vonder<br />
Regisseurin Maria von<br />
Heland auf der Straße<br />
entdeckt.<br />
…verbindet seitJahren eine<br />
engeFreundschaft zur SchauspielkolleginHannahHerzsprung.Die<br />
beiden habensogareine<br />
Zeit langzusammen<br />
in einer WG gewohnt. Inzwischenlebt<br />
Anna Maria Mühe<br />
mit ihrersechsjährigen Tochter<br />
in PrenzlauerBerg.<br />
…gewann für ihre schauspielerischen<br />
Leistungen schon<br />
viele Preise, darunter die Goldene<br />
Kamera, den <strong>Berliner</strong><br />
Bären und den Bambi. Seit<br />
2016 ist sie die Titelfigur der<br />
ZDF-Krimireihe „Solo für<br />
Weiss“. Darüber hinaus sah<br />
man sie zuletzt in dem dreiteiligen<br />
Doku-Drama „Mitten<br />
in Deutschland: NSU“ als<br />
Beate Zschäpe und in der<br />
Kinoverfilmung vonÖdön von<br />
Horvaths „Jugend ohne<br />
Gott“. Ab dem 7. Dezember<br />
hat sie eine tragende Rolle in<br />
der Netflix-Serie „Dogs of<br />
Berlin“ vonChristian Alvart.<br />
Als wir das Soho House in Berlin betreten,<br />
sitzt sie bereits auf einem der breiten<br />
Designsofas im Eingangsbereich.<br />
Würde Anna Maria Mühe nicht lauthals<br />
lachen und damit kurzdie Aufmerksamkeit<br />
auf sich ziehen, man hätte sie glatt übersehen<br />
können. Doch sie feixt sichtlich zufrieden mit<br />
FahriYardim, der an diesem Vormittag ebenfalls<br />
mit einem Journalisten im Soho House verabredet<br />
ist. Der Grund ist vermutlich der gleiche:<br />
Beide spielen in der neuen Netflix-Serie „Dogs of<br />
Berlin“, die ab dem 7. Dezember zu sehen sein<br />
wird.Vonder Düsternis und Schwereder Serie, in<br />
der es um die Aufklärung des Mordes an einem<br />
deutsch-türkischen Fußballnationalspieler geht,<br />
ist im Gespräch mit Anna Maria Mühe glücklicherweise<br />
nichts zu merken. Im Gegenteil: Die<br />
33-jährige Schauspielerin scheint ganz bei sich<br />
zu sein, wirkt ausgelassen und zufrieden.<br />
Frau Mühe, bereiten Sie sich auf Ihre Rollen so<br />
richtig akribisch voroder spielen Sieeher intuitiv?<br />
Ichbin sehr genau in der Vorbereitung –jeintensiver<br />
und länger,desto besser.Das heißt aber<br />
nicht, dass ich dann nicht intuitiv spielen kann.<br />
In einer Rolle wie der in „Dogs of Berlin“ ist das<br />
aber sicher noch mal was anderes, als wenn Sie<br />
Beate Zschäpe spielen wie kürzlich in dem TV-<br />
Film „Mitten in Deutschland: NSU“. Da mussten<br />
Sieeine reale Person darstellen.<br />
Na klar,das ist eine ganz andereVorbereitung<br />
– auch im politischen Sinne. Für „Mitten in<br />
Deutschland: NSU“ habe ich viele Bücher gewälzt<br />
und Dokumentarfilme gesehen, um mich<br />
wirklich mit der Materie auszukennen, damit ich<br />
keinen Stuss vonmir gebe.Das war bei „Dogs of<br />
Berlin“ anders. Aber auch dafür bin ich in Marzahn<br />
unterwegs gewesen und habe mich mal einen<br />
Taglang ins Arbeitsamt gesetzt und mir die<br />
Leute angesehen.<br />
Quatschen die Siedenn nicht direkt an?<br />
Nein, ich mache das ja so unauffällig wie<br />
möglich. Ich hatte einen sehr alten, ausgeleierten<br />
Wollpullover an, die Haare ganz<br />
streng nach hinten gebunden und eine Brille<br />
auf, die ich mir mal von einem Optiker habe<br />
machen lassen. Irgendwann haben sich die<br />
Leute bloß gewundert, warum ich nicht aufgerufen<br />
werde. Und als auch die netten Damen<br />
hinter den Glasscheiben langsam anfingen<br />
zu gucken, bin ich lieber gegangen.<br />
Mansollte bei Behördengängen also stets die Augen<br />
nach Ihnen aufhalten.<br />
Das könnte zumindest einen Hinweis darauf<br />
geben, was ich als Nächstes spiele.<br />
Haben Sie auf dem Arbeitsamt denn was mitgenommen<br />
für IhreRolle?<br />
So eine Figur wie die Bine zu spielen, ist eine<br />
Sozialstudie. Mir war es wichtig, Pärchen zu beobachten;<br />
wie die miteinander funktionieren,<br />
wie der Mann redet, wie die Frau reagiert, was sie<br />
für einen Tonmiteinander haben, was sie für<br />
Wörter benutzen, obwohl ein Kind dabei ist. All<br />
das,was es in meiner Blase im Prenzlauer Berg ja<br />
nicht so gibt, bekommst du da vollkommen ungefiltertmit.<br />
Da fallen auch mal solche Sätzewie:<br />
„Die Fotze amSchalter soll sich jetzt mal beeilen.“<br />
Puh.<br />
Ja,keine schöne Energie.Aber das mal eins zu<br />
eins zu sehen, ist sehr hilfreich –auch, was die<br />
Leute für Klamotten anhaben. Ichbin danach direkt<br />
zum Kostüm gegangen und habe gesagt:<br />
„Ich brauche dringend Tigerleggings! Undlange<br />
unechte Nägel brauchte ich auch.“<br />
Ganz offenbar mit Erfolg …<br />
…ich habe übrigens in jeder Folge andere<br />
Fingernägel. Achten Sie mal drauf! Und ohne<br />
allzu viel verraten zu wollen, aber:Ineiner Folge<br />
trage ich auchTigernägel! Ichsag Ihnen: Daswird<br />
der neueste Shit!<br />
Aber auch gewöhnungsbedürftig, nicht?<br />
Ichkonnte nicht mal mehr was ins Handy eintippen.<br />
Außerdem sind die immer abgefallen,<br />
weil das nur so billige Klebefingernägel waren –<br />
mussten sie auch sein, Bine sollte ja nicht nach<br />
teurer Maniküre aussehen. Aber ich bin oft zwischen<br />
den Takes auf dem Boden herumgekrochen<br />
und habe meine Nägel gesucht.<br />
Wiehat IhreTochter darauf reagiert?<br />
Siehat sie nur auf Fotos geshen, aber sie fand<br />
sie nicht so spannend –imGegensatz zu den langen<br />
Haaren, die ich jetzt wieder abschneiden<br />
musste für den Film, den ich gerade drehe.<br />
Meine Bine-Frisur hat ihr besser gefallen.<br />
Wieeitel sind Sieauf einer Skala voneins bis zehn?<br />
Im Privaten bin ich schon eitel, im Beruflichen<br />
dafür gar nicht. Wenn ich vor der Kamera<br />
stehe,kann ich auch gerne dreckig sein und billige<br />
Klebenägel tragen, das macht mir nichts.<br />
Wiezeigt sich IhreEitelkeit im Privaten?<br />
Ich gehe immer so aus dem Haus, dass ich<br />
mich wohlfühle. InTigerleggings und mit falschen<br />
Fingernägeln wird man mich nicht beim<br />
Bäcker treffen.<br />
Weil SieinPrenzlauer Berg wohnen. In Marzahn<br />
würde das anders aussehen.<br />
Wahrscheinlich schon, ja.<br />
Lassen Siesich modisch manchmal auch vonFiguren<br />
inspirieren, die Siespielen?<br />
Es kommt schon vor, dass ich dem Kostüm<br />
mal ein Stück abkaufe,aber das sind dann nicht<br />
die Key-Pieces einer Figur –das wäre mir privat<br />
zu nah dran. Eine Figur sollte immer auch eine<br />
Figur bleiben.<br />
Wissen Sie noch, wann Sie das Drehbuch für<br />
„Dogs of Berlin“ zugeschickt bekommen haben<br />
und wann der Dreh losging?<br />
DasTreatment habe ich im April letzten Jahres<br />
bekommen. Gedreht haben wir vor etwas<br />
mehr als einem Jahr.<br />
Die Serie wirkt erschreckend aktuell, es geht da<br />
auch um Rechtsextremismus und rechte Strukturen.<br />
Stimmt, aber das Erstarken von rechts ist ja<br />
nicht erst seit kurzemaktuell, sondernschon seit<br />
Jahren. Für eine Serie ist eine solche Aktualität<br />
natürlich gut, weil sie mittendrin ist im Zeitgeschehen.<br />
Am Anfang der ersten Folge heißt es: „Ich wusste<br />
immer, dass der Tagmeiner Abrechnung irgendwann<br />
kommt. Aber ich hätte nie gedacht, dass es<br />
die Stadt in Brand setzen würde.“ Wenn man Bilder<br />
sieht wie die aus Chemnitz oder Köthen,<br />
kommt Ihnen ein solcher Satz dann beängstigender,näher<br />
und realistischer vor, als er es eigentlich<br />
sein sollte?<br />
Ichbin Schauspielerin und versuche,mich in<br />
diese Geschichte reinzudenken und mich da zu<br />
Hause zu fühlen. Ich verstehe aus journalistischer<br />
Sicht diese Frage,aber ich kann das Fiktionale<br />
einer solchen Serienicht in Bezug setzen zur<br />
Wirklichkeit.<br />
Gab esfür Sie eigentlich je eine Alternative zur<br />
Schauspielerei?<br />
Nein. Aber ich habe ja auch mit 15 schon damit<br />
angefangen und nie darüber nachgedacht,<br />
ob das der richtigeWegist.<br />
Haben Siemal eine Figur gespielt, die einen Beruf<br />
ausgeübt hat, den Siespannend fanden?<br />
Eigentlich nicht. Wenn es mit der Schauspielerei<br />
nicht geklappt hätte,hätte ich mir einen anderen<br />
Jobindiesem Bereich gesucht –Maskenbildnerin<br />
zum Beispiel. Ichfinde aber auch Regie<br />
nach wie vor interessant. Am Anfang einer Karriereweiß<br />
man nie,wodie Reise hingeht. Ichbin<br />
allerdings sehr dankbar,dass ich da sein darf, wo<br />
ich bin.<br />
Welche Emotion ist am schwersten zu spielen?<br />
Gerade spiele ich eine Figur, die zehn Jahre<br />
jünger ist als ich –das finde ich herausfordernd.<br />
Nicht, dass alle 20-Jährigen nur am Durchdrehen<br />
sind, aber ich merke, dass ich ein anderes Energielevel<br />
halten muss und ich mir manches Wissen<br />
innerhalb einer Figur verbieten muss.<br />
Gibt es rückblickend eine Rolle, vonder Siesagen<br />
würden: Diezuspielen fiel Ihnen am schwersten?<br />
Beate Zschäpe in „Mitten in Deutschland:<br />
NSU“, die hat mich an meine Grenzen geführt–<br />
und darüber hinaus.Persönlich und politisch ist<br />
sie mir von ihrem gesamten Gedankengut und<br />
Handeln so fern, dass mir das sehr schwergefallen<br />
ist. Das ist auch noch mal was anderes, als<br />
wenn ich„nur“ eine Mörderin gespielt hätte,was<br />
mit mir persönlich natürlich ebenso wenig zu<br />
tun hat. Aber die Mörderin in einer fiktiven<br />
Geschichte ist eben ganz weit weg, während<br />
Beate Zschäpe eine lebende, real existierende<br />
Person ist, die ständig in den Medien war,zuder<br />
jeder eine Meinung hat, die aber nach wie vorein<br />
extremes Geheimnis ist –deswegen war das sehr<br />
herausfordernd. Undtatsächlich ist es mir lange<br />
schwergefallen, den rechten Armzum Hitlergruß<br />
hochzuheben –bis ich es irgendwann gemacht<br />
habe.<br />
Es ist Ihnen schwergefallen, weil es sich falsch angefühlt<br />
hat?<br />
In dem Moment, in dem ich Beate Zschäpe<br />
war, nicht –zum Glück nicht. In der Rolle habe<br />
ich das mit totaler Inbrunst gemacht. Aber<br />
abends hatte ich das dringende Bedürfnis, mir<br />
den Dreck wieder vomKörper zu waschen.<br />
Haben Sielange darüber nachgedacht, ob Siedie<br />
Rolle überhaupt spielen sollen –vielleicht auch<br />
aus Angst, was die tiefe Auseinandersetzung mit<br />
einem solchen Menschen mit Ihnen macht?<br />
Ichhabe darüber nachgedacht –aber erst, als<br />
ich schon zugesagt hatte. Aber ich bin Schauspielerin,<br />
und ich will ja genau das: Menschen<br />
spielen, die mich an meine Grenzen bringen.<br />
Dann möchte ich mich verschwenden. Aber erst<br />
als ich die Zusage bekam, habe ich kapiert, wen<br />
ich da eigentlich spiele –und was das für einen<br />
Rattenschwanz mit sich bringt.<br />
Mit Christian Schwochow, dem Regisseur des<br />
Films, hatten Sie 2008 bereits den Film<br />
„Novemberkind“ gedreht. Fällt es leichter,eine solche<br />
Rolle mit einem Regisseur zu spielen, den man<br />
kennt?<br />
Mit Sicherheit. Ich weiß nicht, ob ich das einem<br />
anderen Regisseur zugesagt hätte.<br />
Die Rolle nach Drehschluss wieder abzulegen,<br />
fällt aber wahrscheinlich auch leichter bei jemandem,<br />
zu dem esVerknüpfungspunkte gibt, oder?<br />
Das sollte man meinen, ja. Aber tatsächlich<br />
war das der erste Dreh, wo es mir richtig schwergefallen<br />
ist, die Figur wieder loszuwerden –weil<br />
es ein langer Wegwar,dareinzukommen. Natürlich<br />
war ich abends wieder Anna, aber alles hat<br />
sich eklig angefühlt. Ich hatte in der Drehzeit<br />
auch extrem viele Albträume.Energiemäßig war<br />
das keine gute Zeit.<br />
Würden Sietrotzdem noch mal so einen Film drehen?<br />
Puh–damüsste schon alles stimmen.<br />
Das klingt, als sei das eine in jeder Hinsicht prägende<br />
Erfahrung gewesen.<br />
Ja,und ich bin sehr dankbar,das erlebt zu haben.<br />
Es war spannend, zu sehen, wie ich über<br />
meine Grenzen gehen kann.<br />
Nutzen Sie Ihre persönlichen Gemütslagen<br />
manchmal für Rollen?<br />
Ungern. Schauspielerei ist keine Therapie.<br />
Trotzdem kann es natürlich passieren, dass auch<br />
was Persönliches von mir in eine Rolle einfließt,<br />
das steuere ich aber nicht aktiv. ImGegenteil:<br />
Das versuche ich zu verhindern. Und ich als<br />
Anna heule anders, als es eine Figur tut, die ich<br />
spiele.<br />
Wonach entscheiden Sie, ob Sie eine Rolle<br />
annehmen?<br />
Es gibt verschiedene Kriterien, die aber alle<br />
miteinander zusammenhängen. Es bringt mir<br />
nichts, wenn ich zwar tolle Schauspielkollegen<br />
habe, aber kein guter Regisseur dabei ist. Wenn<br />
ich eine Reihenfolge aufstellen müsste, würde<br />
ich sagen: das Drehbuch, meine Figur,der Regisseur<br />
und die Kollegen.<br />
Sind Siegenerell gut im Fällen von Entscheidungen?<br />
Ja, sehr gut sogar. Manchmal auch etwas zu<br />
schnell.<br />
Siesagen also auch mal eine Rolle zu früh zu und<br />
ärgern sich dann?<br />
Nein, das nicht, da bin ich sehr gewissenhaft.<br />
Aber manchmal bin ich etwas zu spontan. Ist<br />
aber auch nicht schlimm.<br />
Siehaben es geschafft, Ihr Privatleben weitgehend<br />
privat zu halten, und das soll auch so bleiben.<br />
Trotzdem würde mich interessieren: Wie bekommen<br />
Siedas hin?<br />
Ach, ein bisschen was Privates weiß man ja<br />
von mir –und bis zu einem gewissen Punkt<br />
rede ich auch darüber. Ich versuche, einen<br />
Umgang damit hinzukriegen, der mir persönlich<br />
entspricht. Ich bin jemand, der offen auf
1./2. DEZEMBER 2018 3<br />
Ich erschrecke<br />
manchmal vor dem,<br />
wasin<br />
mir steckt<br />
Anna Maria Mühe geht gern dorthin, wo’swehtut:<br />
Eben noch Beate Zschäpe, jetzt Bine aus Marzahn mit<br />
Tigerleggings und falschen Fingernägeln.<br />
Wiewird sie da nicht verrückt?<br />
Interview: Daniel Schieferdecker<br />
„All das, wasesinmeiner Blase im Prenzlauer Berg ja nicht so gibt“: Mühe in „Dogs of Berlin“<br />
NETFLIX/SERGIO BELINCHON<br />
Menschen zugeht, auch in Interviews, lege aber<br />
nicht sofort mein ganzes Herz auf den Tisch.<br />
Und durch so was wie Instagram kann ich<br />
bestimmte Informationen selbst leiten und<br />
kontrollieren – das finde ich gut. Dadurch<br />
kann ich was Persönliches von mir reinbringen,<br />
ohne deshalb zu viel von meiner Privatsphäre<br />
preiszugeben.<br />
Klar, bei Instagram haben Sie es selbst in der<br />
Hand. Aber wenn ein PaparazzoFotos vonIhnen<br />
und Ihrer Tochter macht und sie werden veröffentlicht,<br />
können Sie erst hinterher dagegen vorgehen.<br />
Nein, das Rechtliche habe ich vorher geregelt.<br />
Da kann man sich zum Glück gut schützen.<br />
Meine Tochter darfnicht fotografiertwerden.<br />
Wiefunktioniertdas?<br />
Man geht zum Anwalt, der die Presse von<br />
diesem Verbot in Kenntnis setzt. Beim 50.<br />
Geburtstag von Jan Josef Liefers vor vier Jahren<br />
standen zum Beispiel auch Paparazzi vor<br />
der Tür, und als die mich mit meiner Tochter<br />
gesehen haben, haben die sofort ihre Kameras<br />
runtergenommen, weil sie wussten, dass<br />
sie kein Foto machen dürfen. Es gibt aber<br />
auch Kollegen, die ihre Kinder so schützen,<br />
dass sie in den Medien gar nicht erst vorkommen.<br />
Undbei anderen wiederum kannst<br />
du alles schreiben und fotografieren. Das<br />
muss jeder für sich selbst entscheiden.<br />
Haben Sie mit den Medien mal schlechte Erfahrungen<br />
gemacht, weil Dinge über Sie veröffentlicht<br />
wurden, die nicht zur Veröffentlichung bestimmt<br />
waren?<br />
Klar –teilweise habe ich daraus persönliche<br />
Konsequenzen gezogen, teilweise auch rechtliche.<br />
Inwiefern persönliche Konsequenzen?<br />
Ich habe in späteren Interviews einfach<br />
weniger erzählt. Oder banale Antworten gegeben.<br />
Das sind meine Waffen, die ich nutzen<br />
kann – das ist mir auch lieber, als immer<br />
gleich juristisch dagegen vorzugehen.<br />
Ist Ihnen das am Anfang Ihrer Karriere häufiger<br />
passiertals jetzt?<br />
Ach, das passiert immer wieder. Das hatte<br />
auch oft gar nicht unbedingt mit mir direkt<br />
zu tun, sondern mit der Geschichte, indie<br />
ich reingeboren wurde.<br />
Sind Sie ein geselliger Mensch?<br />
Am Wochenende habe ich gerne meine<br />
Ruheinseln und bin auch gerne mal mit mir<br />
alleine. Unter der Woche, wenn ich drehe,<br />
bin ich aber auch sehr gesellig und kriege<br />
nicht genug von meinem Team.<br />
WarenSie immer schon gerne alleine?<br />
Nein, erst seitdem ich Mama bin, weil so<br />
ein Kind natürlich extrem fordert und man<br />
immer „on“ ist. Wenn ich einen Drehtag<br />
habe, komme ich abends nach Hause und<br />
habe da mein Kind, um das ich mich kümmere.<br />
Viele andere Kollegen legen sich dann<br />
in ihr Hotelbett, strecken alle viere von sich<br />
und sehen fern. Das gibt es bei mir nicht<br />
mehr. Deshalb habe ich zwar von Haus aus<br />
ein anderes Energie-Level, freue mich aber<br />
umso mehr, wenn ich mal meine Ruhe habe.<br />
Sehen Siesich die Filme oder Serien, in denen Sie<br />
mitgespielt haben, noch mal an, wenn sie fertig<br />
sind?<br />
Ja, aber nur einmal. Mich zu oft zu sehen,<br />
halte ich nicht aus.<br />
Mussten Sie schon mal nach der Hälfte ausmachen,<br />
weil Siesich nicht mehr sehen konnten?<br />
Einmal. Aber ich verrate nicht, was das war.<br />
Weil Sieder Meinung waren, Siehätten nicht gut<br />
gespielt?<br />
Das auch. Aber ich fand das ganze Projekt<br />
furchtbar. Das würde ich nicht nochmal machen.<br />
Haben Sie sich durch den Spiegel der Leinwand<br />
als Mensch noch mal neu kennengelernt? Also<br />
Dinge an sich entdeckt, die Ihnen nicht bewusst<br />
waren?<br />
Icherschrecke manchmal vordem, was so in<br />
mir steckt. Wie ich in meiner Rolle als Bine zum<br />
Beispiel mit meinen Kindernumgehe,der Tonist<br />
manchmal schlimm. Wenn meine Tochter sich<br />
das irgendwann mal ansieht, wirdsie vomGlauben<br />
abfallen und sich fragen:Wo kommtdas her?<br />
HatIhreTochter schon mal Filme vonIhnen gesehen?<br />
„Die kluge Bauerntochter“ darf sie sehen. In<br />
Wiederholungsschleife.<br />
Wie findet es Ihre Tochter, ihre Mama so fremd<br />
und anders zu sehen?<br />
Gut. Beim ersten Malhat sie es nicht richtig verstanden,<br />
aber gerade ist sie ein bisschen stolz<br />
darauf. Mal schauen, wie lange das anhält.<br />
Nächstes Jahr drehe ich auch einen Kinderfilm,<br />
den ich nur für sie mache.<br />
Sind Kinderfilme jetzt generell spannender für<br />
Sie?<br />
Nein, das fand ich immer schon spannend<br />
und toll, aber es wirdnötiger –weilmeine Tochter<br />
zu Recht sagt, dass sie ja keine Filme vonmir<br />
gucken kann, weil viele erst ab 16 sind.<br />
Welches sind denn die Lieblingsfilme Ihrer Tochter?<br />
Lange war es „Die Eiskönigin“, und ich bin<br />
echt froh, dass das jetzt vorbei ist. Vorein paar<br />
Monaten waren wir zum ersten MalimKino,da<br />
haben wir uns „Paddington“ angesehen –das<br />
war total schön! Meine Tochter saß den ganzen<br />
Film über nur mit großen Augen da.<br />
Ichhabe über Sieund Ihr Schauspiel noch nie eine<br />
schlechte Kritik gelesen. Sie?<br />
Ja,eine.Die war auch wirklich mies.<br />
Zu welchem Film war das?<br />
Daswar zu„SolofürWeiss“. Aber ich weiß weder,inwelchem<br />
Blattdas stand, noch was die Kritikpunkte<br />
waren. Ichweißnur noch: Es war nicht<br />
nett. Undanden Haaren herbeigezogen.<br />
HatSie das verletzt?<br />
Es hat zumindest kurz etwas mit mir gemacht.<br />
Können Sie denn generell gut mit Kritik umgehen?<br />
Ja, ich fordere die auch ein – sowohl in<br />
Freundschaften als auch im Arbeitsverhältnis.<br />
Ichfinde es wichtig, dass man sich Dinge sagen<br />
kann.<br />
Siehaben viele Freunde, die ebenfalls Schauspieler<br />
sind. Fragen Siedie nach ihrer Meinung?<br />
Über berufliche Dinge spreche ich sehr viel<br />
mit Hannah Herzsprung. Sie ist da meine Vertrauensperson.<br />
Wobei man sagen muss: Hannah<br />
und ich haben uns noch nie kritisiert. Wahrscheinlich<br />
sind wir ein bisschen blind vorLiebe,<br />
weil wir alles so toll finden, was die andere<br />
macht. Da geht es eher darum, sich auszutauschen<br />
und einen Rateinzuholen.<br />
Waswar dasSchönste, das Siejeüber sich gelesen<br />
haben?<br />
Es gab mal ein sehr tolles Porträt, das ich 2016<br />
mit einer Journalistin für die Frankfurter Allgemeine<br />
Sonntagszeitung gemacht habe.Sie hatda<br />
was hingezaubertund mich so beschrieben, wie<br />
ich in der Öffentlichkeit noch nie beschrieben<br />
worden bin. Als Leser hätte ich das Gefühl gehabt,den<br />
Menschen gesehen zu haben. Ichhabe<br />
mich sehr darin wiedergefunden.<br />
Können Sie gut mit Enttäuschungen und<br />
Niederlagen umgehen?<br />
Ich bin kurz traurig oder wütend, aber dann<br />
geht es meist wieder. Mit Negativereignissen<br />
halte ich mich in meinem Leben nicht lange auf.<br />
Sind Sieals Privatperson eher schüchtern oder extrovertiert?<br />
Ein Zwischending, würde ich sagen. Ich erfülle<br />
jedenfalls nicht das Klischee einer Theaterschauspielerin<br />
in der Kantine.<br />
Sind SieFremden gegenüber zurückhaltender geworden,<br />
seitdem Sieeine prominente Schauspielerin<br />
sind?<br />
Wahrscheinlich schon. Aber nicht, weil ich<br />
überheblich bin, sondernweil mir meine Zeit so<br />
kostbar ist, dass ich sie möglichst nur mit den<br />
Menschen verbringen möchte, die mir wichtig<br />
sind –was aber nicht heißen soll, dass ich nicht<br />
offen bin für neue Begegnungen. Aber wenn ich<br />
abends mit meinen Mädels unterwegs bin und<br />
da kommen fremde Leute auf uns zu, dann bin<br />
ich die Erste, die um Privatsphärebittet.<br />
Daskommt sicher häufig vor.<br />
Die <strong>Berliner</strong> sind zum Glück recht cool, die<br />
wollen selten Fotos.Aber klar,esgibt Blicke.Und<br />
es gibt Tage, andenen ich gut damit umgehen<br />
kann und andere, da funktioniertdas schlechter.<br />
Wie waren Sie eigentlich so als Teenager? Waren<br />
Sierebellisch?<br />
Nee, ich war voll langweilig. Aber das liegt<br />
auch daran, dass ich mit 15 bereits angefangen<br />
habe zu arbeiten –und zwar mit einem 40-köpfigen<br />
Team aus erwachsenen Menschen, das von<br />
dir erwartet, dass du funktionierst –jedenTag. Da<br />
kannst du dir jugendliche Rebellion gar nicht<br />
leisten, weil ja ein riesiger Apparat dahintersteht.<br />
Und ich bin aufgrund meiner Eltern natürlich<br />
mit Demut, Dankbarkeit und Respekt gegenüber<br />
dem Schauspielerberuf aufgewachsen. Mirwäre<br />
es nie eingefallen, mal besoffen am Set aufzuschlagen.<br />
Wenn Siesoviel mit Erwachsenen zusammen waren,<br />
hätte das auch zu einer Arroganz gegenüber<br />
Gleichaltrigen führen können?<br />
Dafür fehlte mir damals das Selbstbewusstsein.<br />
Auch in der Schule war es deshalb<br />
schwierig.<br />
Für Ihren ersten Film „Große Mädchen weinen<br />
nicht“ von 2002 hingen auch Plakate an der<br />
Litfaßsäule vorIhrer Schule.<br />
Ja, und das hat bei meinen Mitschülern zu<br />
Eifersucht geführt. Dadurch habe ich mich<br />
noch kleiner gemacht, als ich es eh schon war.<br />
Daswar wirklich unangenehm, richtig blöd.<br />
Hatsich das dann aufgelöst?<br />
Mitte der elften Klasse habe ich die Schule<br />
abgebrochen, erst damit hatte sich das erledigt.<br />
DenSchulabbruch habe ich nie bereut.<br />
Waswürden Sie Ihrem 15-jährigen Ich mit auf<br />
den Weggeben?<br />
Gar nichts. Esist gut und wichtig, eigene<br />
Erfahrungen zu machen. Klar, inder Schule<br />
war es damals doof, dafür habe ich mich aber<br />
in der Arbeit von Anfang an aufgehoben gefühlt.<br />
Ich hatte nie das Gefühl der Orientierungslosigkeit.<br />
Obwohl ich es damals wie<br />
heute noch manchmal schwer finde, wenn<br />
ich aus der Blase eines Drehs wieder in die<br />
Wirklichkeit komme und wie der Ochs vorm<br />
Berg voreinem Supermarktregal stehe.<br />
Welche Frage wird Ihnen in Interviews am häufigsten<br />
gestellt?<br />
„Wie haben Siesich auf die Rolle vorbereitet?“<br />
Tja.<br />
Alles okay. Die klassische Journalistenfrage.<br />
Undmittlerweile:„Wie vereinbaren Sieden Beruf<br />
und das Mama-Sein?“ Das ist meist der Übergang<br />
zu den privaten Fragen.<br />
Gibt es eine Frage, die Sienicht mehr hören können?<br />
Es gibt auf jeden Fall Fragen, die ich respektlos<br />
finde, und das sind sämtliche Fragen zu meiner<br />
Familie. Wobei es natürlich auch immer darauf<br />
ankommt, in was für einem Gespräch man sich<br />
wiederfindet und wie man gefragt wird. Siemerken<br />
ja auch, wo ich mitgehe und wo ich aufhöre.<br />
Dafür haben Sie ein Gespür, Sie sind ja kein<br />
Depp. Aber wenn Sie das merken, dann aber<br />
trotzdem weiterfragen, dann reicht es natürlich<br />
irgendwann.<br />
Vorkurzem haben Sie ineinem Video von Bosse<br />
mitgespielt, der über Sie gesagt hat: „Niemand<br />
sonst kann so schön betrunken spielen.“ Stimmen<br />
Sieihm zu?<br />
Keine Ahnung. Aber alle meine Mädels haben<br />
gesagt, dass sie sich das jetzt immer ansehen<br />
werden,wennsie eine Betrunkene spielen müssen.<br />
Haben Ihre Freundinnen Siedenn darin wiedererkannt?<br />
Oder habensie Sielange nicht mehr besoffen<br />
erlebt?<br />
Dazu sage ich nichts. (lacht) Aber an meinem<br />
Lachen werden Siedie Antworterkennen.<br />
Daniel Schieferdecker ertappte sich<br />
jüngst beimWarten im Bürgeramt dabei,<br />
Ausschau nachAnna Maria Mühe zu halten.<br />
„Wie<br />
ich in<br />
,Dogs<br />
of<br />
Berlin‘<br />
mit meinen<br />
Kindern<br />
umgehe –<br />
wenn<br />
meine<br />
Tochter<br />
sich das<br />
irgendwann<br />
ansieht,<br />
wird sie<br />
vom<br />
Glauben<br />
abfallen<br />
und sich<br />
fragen:<br />
Wo kommt<br />
das her?“<br />
Anna Maria Mühe,<br />
Schauspielerin
4 1./2. DEZEMBER 2018<br />
VomAussterben bedroht: Großtrappe (Otis tarda)<br />
Kaum bedroht:<br />
Fischadler (Pandion haliaetus)<br />
Wiefür viele andereGreifvögel Europas<br />
sah es auch für den Fischspezialisten mit<br />
den langen, spitzen Krallen nicht gut aus.<br />
Jäger und Eiersammler hatten im 19. und<br />
20. Jahrhundertviele Bestände starkdezimiert,<br />
durch das Insektenbekämpfungsmittel<br />
DDT brüchig gewordene Eierschalen<br />
taten ein Übriges.ImWesten Deutschlands<br />
war der Fischadler im 19. Jahrhundertausgestorben.<br />
Nach dem DDT-Verbot<br />
in den 70er-Jahren erholte sich die Artzunächst<br />
rund um die Ostsee.Inzwischen<br />
hat sie aber auch andereRegionen zurückerobert.<br />
Heute gibt es bundesweit wieder<br />
mehr als 500 Brutpaare, vondenen die<br />
meisten im Nordosten Deutschlands leben.<br />
Die Männchen dieser beeindruckenden Tiere wiegen bis zu 16 Kilogramm und sind damit<br />
die schwersten Vögel Europas.Im18. Jahrhundertwaren Großtrappen in Mitteleuropa weit<br />
verbreitet. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft mussten sie später immer größere<br />
Teile ihrer ehemaligen Brutgebiete räumen. Mitte der 90er-Jahre waren die Bestände in<br />
Deutschland auf weniger als 100 Tiere geschrumpft. Dank intensiver Schutzmaßnahmen<br />
und Lebensraumverbesserungen haben sie sich seither wieder etwas erholt. Sie gelten in<br />
Deutschland aber weiterhin als vom Aussterben bedroht. Im Jahr 2016 wurden in den drei<br />
Vorkommen in Brandenburgund Sachsen-Anhalt insgesamt 232 Tieregezählt.<br />
OKAPIA<br />
Starker Rückgang: Feldlerche (Alauda arvensis)<br />
KONRAD WOTHE<br />
Dieeinst extrem häufigen Vögel der Agrarlandschaft sind in Deutschland extrem rargeworden.<br />
Obwohl es noch immer 1,3 bis 2Millionen Brutpaaregibt, stehen sie als „gefährdet“ auf<br />
der Roten Liste.Vor allem der Anbau vonWintergetreide bereitet Feldlerchen Probleme,weil<br />
sie zwischen den dichten Halmen keine geeigneten Brutplätze finden. Landwirte könnten<br />
helfen, wenn sie beim Säen sogenannte Lerchenfenster aussparen, auf denen die Vögel brüten<br />
und Futter suchen können. Zugleich müssten aber auch Brachstreifen und andereBiotope<br />
erhalten werden. DerAnbau vonmehr Sommergetreide könnte der Artebenfalls helfen,<br />
weil dessen Bestände zur Brutzeit noch nicht so hoch und dicht sind.<br />
Die groß<br />
Bei den seltenen Störchen und Seeadlern feiern Naturschützer Erf<br />
die schwinden. Die Hauptursache dieser bedenklic<br />
Esist ein Kaleidoskop bunter Federn,<br />
abenteuerlicher Flugmanöver und<br />
zwitschernd aufgerissener Schnäbel.<br />
„Unsere einzigartige Vogelwelt“<br />
heißt ein neuer Bildband, in dem der Ornithologe<br />
Peter Berthold und der Naturfotograf<br />
Konrad Wothe eine große Palette von<br />
Deutschlands gefiederten Bewohnern vorstellen.<br />
Kohlmeisen, Buchfinken und Rotkehlchen<br />
sind ebenso dabei wie eher unbekannte<br />
Arten vomWendehals bis zum Wachtelkönig.<br />
Malverleihen die Fotos verschwundenen<br />
Arten wie dem Schlangenadler oder<br />
dem Papageitaucher ein Gesicht, mal porträtieren<br />
sie Neuankömmlinge wie den Halsbandsittich<br />
und den Nandu.<br />
Zwar will das Buch vorallem für einen besseren<br />
Vogelschutz werben. Doch es enthält<br />
keineswegs nur Hiobsbotschaften über sterbende<br />
Arten und einen stummen Frühling.<br />
„Gottlob sind nicht alle unsereVögel gleichermaßen<br />
vom Rückgang betroffen“, schreibt<br />
Peter Berthold. „Es gibt nicht nur in ihrer Abnahme<br />
große Unterschiede, sondern sogar<br />
auch positiveEntwicklungen.“<br />
Tatsächlich können Deutschlands Naturschützer<br />
eine ganze Reihe von Erfolgsgeschichten<br />
aus der Welt der Vögel erzählen.<br />
„Eine davon handelt vondenWeißstörchen in<br />
Bayern“, sagt Andreas von Lindeiner vom<br />
Landesbund für Vogelschutz (LBV) im bayerischen<br />
Hilpoltstein. Gerade noch 60 Paare<br />
dieser Vögel konnte der Freistaat in den 80er-<br />
Jahren vorweisen. Also starteten das Bayerische<br />
Umweltministerium, das Landesamt<br />
für Umwelt und der LBV imJahre 1984 ein<br />
Hilfsprogramm für die Art, die in Mitteleuropa<br />
fast nur auf Gebäuden brütet und auf<br />
feuchten Wiesen ihreNahrung sucht. Dreißig<br />
Jahre lang bemühten sich die Experten, den<br />
Störchen ein besseres Angebot an Nahrung<br />
und Kinderstuben zu bieten. „Das war so erfolgreich,<br />
dass wir das Hilfsprogramm inzwischen<br />
beendet haben“, berichtet von Lindeiner.<br />
Die etwa 500 Brutpaare inBayern kommen<br />
mittlerweile alleine klar.<br />
Eine ähnlich positive Entwicklung sieht<br />
der Naturschützer beim Seeadler. Jäger, Eiersammler<br />
und das Insektenvernichtungsmittel<br />
DDT hatten Deutschlands größten Greifvogel<br />
bis in die 70er-Jahresodezimiert, dass er<br />
kurz vor dem Aussterben stand. Doch intensive<br />
Schutzbemühungen und das Verbot von<br />
DDT haben gewirkt. Bundesweit soll es wieder<br />
700 bis 800 Brutpaaregeben, die meisten<br />
davon leben in Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Brandenburg, Sachsen und Schleswig-Holstein.<br />
„Solche Erfolge sehen wir allerdings vorallem<br />
bei seltenen Arten“, sagt Andreas von<br />
Lindeiner. „Dafür schrumpfen nun die Bestände<br />
sehr häufiger Vögel, die eigentlich<br />
überall in der normalen Landschaft vorkommen<br />
sollten.“ Weit verbreitete Singvögel wie<br />
Baumpieper und Stieglitz gehören plötzlich<br />
zu den Arten, um die man sich sorgt.<br />
Dieser Trend lässt sich aus den umfangreichen<br />
Daten herauslesen, die der Dachverband<br />
Deutscher Avifaunisten (DDA) erhebt.<br />
Diese Organisation, in der sich etwa 10 000<br />
Feldornithologen und Vogelbeobachter zusammengeschlossen<br />
haben, koordiniert<br />
mehrere Programme zur Erfassung der bundesweiten<br />
Vogelwelt. Auf ihren Beobachtungen<br />
basiert etwa ein Bericht zur Umsetzung<br />
der EU-Vogelschutzrichtlinie, den Deutschland<br />
alle sechs Jahrebei der EU-Kommission<br />
einreichen muss. Die jüngste Fassung aus<br />
dem Jahr 2013 enthält für jede der 248 heimischen<br />
Brutvogelarten eine Bestandsschätzung<br />
für das Jahr 2009 und Informationen zur<br />
Entwicklung in den 25 und 12 Jahren davor.<br />
Diese Zahlen zeichnen auf den ersten Blick<br />
kein extrem alarmierendes Bild. Zwar registrieren<br />
die Ornithologen bei gut einem Viertel<br />
der deutschen Brutvögel schrumpfende Bestände.Etwa<br />
genauso viele Arten nehmen allerdings<br />
zu, und der große Rest zeigt keinen<br />
klaren Trend. Trotzdem warnen Experten vor<br />
besorgniserregenden Entwicklungen.<br />
„Davor allem die häufigsten Arten zurückgehen,<br />
leben in Deutschland heute viel weniger<br />
Vögel als früher“, erklärt Lars Lachmann<br />
vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu)<br />
in Berlin. Allein zwischen 1998 und 2009 hat<br />
Deutschland insgesamt 12,7 Millionen Brutpaareund<br />
damit 15 Prozent aller Vögel verloren.<br />
„Man kann also durchaus voneinem Vogelsterben<br />
sprechen“, resümiert Lachmann.<br />
„Nur vollzieht es sich nicht auf der Ebene der<br />
Arten, sondern der Individuen.“ Wernur auf<br />
die Roten Listen schaue,könne diesen massiven<br />
Verlust der Allerweltsvögel daher leicht<br />
übersehen.<br />
Um den Ursachen dieses Rückgangs auf<br />
die Spur zu kommen, hat der DDA analysiert,<br />
was die Verlierer der letzten Jahre gemeinsam<br />
haben. Besonders schlecht sieht es<br />
demnach für die Bewohner vonWiesen und<br />
Feldernaus.Sohaben die Bestände der Feldlerche<br />
zwischen 1998 und 2009 um 34 Prozent<br />
abgenommen, die des Kiebitzes um 75<br />
Prozent und die des Rebhuhns um 94 Prozent.<br />
Auffällig ist auch, dass auf der Listeder<br />
Verlierer besonders viele Singvögel stehen<br />
und dass Insekten- und Samenfresser häufi-<br />
VonKerstin Viering (Text) u<br />
Was Brutvögel in Deutschland beson<br />
Umwandlung von Flächen für die/<br />
innerhalb der Landwirtschaft<br />
Waldwirtschaft<br />
Trockenlegung/Entwässerung<br />
natürliche Entwicklungen,<br />
etwa Heidelandschaft, die zuwächst<br />
Sport und Freizeit<br />
natürliche Feinde und Konkurrenten<br />
Biozide, Hormone und Chemikalien<br />
in der Landwirtschaft<br />
Fischerei, inklusive Beifänge<br />
Klimawandel<br />
Meeresverschmutzung (vor allem Öl)<br />
Jagd<br />
0<br />
BLZ/HECHER<br />
Brutvogelpaare in Deutschland<br />
Arten mit besonders starken Abnahmen der Bestände, Jahre im Vergleich 1990 2015<br />
Bluthänfling<br />
434 000<br />
Braunkehlchen<br />
Feldlerche<br />
2359 000<br />
Kiebitz<br />
318 000<br />
Mehlschwalbe<br />
1315 000<br />
69 400<br />
181 400<br />
25 600<br />
1540 000<br />
64 600<br />
628 000
1./2. DEZEMBER 2018 5<br />
Auf dem Vormarsch: Silberreiher (Ardea alba)<br />
KONRAD WOTHE<br />
Dieser bis zu einen Meter hohe weiße Reiher kommt auf allen Kontinenten außer der Antarktis<br />
vor. In Deutschland war es noch vor ein paar Jahren eine Sensation, wenn man ein<br />
solches Tier zu Gesicht bekam. Inzwischen beobachten Ornithologen hierzulande immer<br />
mehr Tiere, die etwa am Steinhuder Meer in Niedersachsen, aber auch in Brandenburg<br />
überwintern. Wasgenau sie hierher gelockt hat, ist nicht ganz klar. Möglicherweise hängt<br />
ihr Auftauchen damit zusammen, dass die Bestände in Russland und der Ukraine gewachsen<br />
sind und die dortigen Vögel denWinter lieber im milderen Mitteleuropa verbringen. In<br />
Mecklenburg-Vorpommerngibt es auch schon einige Brutpaare.<br />
In Deutschland ausgestorben: Blauracke(Coracias garrulus)<br />
OKAPIA<br />
e Flatter<br />
olge. Nun sind es jedoch Allerweltsvögel wie Lerche und Stieglitz,<br />
hen Entwicklung ist die intensive Landwirtschaft<br />
KONRAD WOTHE<br />
Schon Albrecht Dürer hat diesen farbenprächtigen Vogel gemalt, der zu Lebzeiten des<br />
Künstlers noch in Deutschland brütete.Wahrscheinlich war die Art infrüheren Jahrhunderten<br />
ziemlich häufig und weit verbreitet. In den besonders heißen Sommern Ende des<br />
18. und Anfang des 19. Jahrhunderts kamen die wärmeliebenden Höhlenbrüter sogar in<br />
Skandinavien vor. Dann aber gingen die Bestände immer weiter zurück, seit 1990 ist die Art<br />
in Deutschland ausgestorben.WasdenVögeln fehlt, sind vorallem große Insekten als Nahrung.<br />
Allerdings leiden sie auch unter schlechteren Lebensbedingungen in ihren afrikanischen<br />
Überwinterungsgebieten, und viele werden auf dem Wegdorthin abgeschossen.<br />
nd Sabine Hecher (Grafik)<br />
ders bedroht<br />
schwerwiegend<br />
mittel<br />
10 20 30<br />
; QUELLE: VOGELSCHUTZBERICHT DER BUNDESREGIERUNG 2013<br />
ger betroffen sind als die Anhänger anderer<br />
Ernährungsformen.<br />
Aus diesem Muster schließen die Ornithologen,<br />
dass hinter dem massiven Vogelschwund<br />
vor allem die Intensivierung<br />
der Landwirtschaft steckt. Denn die dezimiert<br />
das Angebot an nahrhaften Insekten.<br />
Und zwar nicht nur durch den Einsatz von<br />
Pestiziden, sondern auch durch eine starke<br />
Düngung. Diese lässt die Vegetation schneller<br />
wachsen und schafft damit dunklere,<br />
feuchtereund kühlereBedingungen, für die<br />
viele Insekten und andereWirbellose wenig<br />
übrig haben. Mit diesen nahrhaften Snacks<br />
aber fütterndie meisten Vogelarten ihreKüken<br />
–selbst wenn sie als Erwachsene Vegetarier<br />
sind.<br />
Auch andere Aspekte der modernen<br />
Landwirtschaft machen den gefiederten Bewohnernder<br />
Agrarlandschaft zu schaffen. So<br />
werden Wiesen heutzutage viel häufiger gemäht<br />
als früher, sodass die Gelege und geschlüpften<br />
Jungvögel von Bodenbrütern<br />
schlechtereÜberlebenschancen haben. Wenig<br />
ertragreiches Grünland geben Landwirte<br />
dagegen oft ganz auf. Aber auch das ist nicht<br />
gut, weil sich einige Arten wie Braunkehlchen<br />
und Wiesenpieper an genau diese Lebensräume<br />
und an die dazwischen liegenden<br />
Säume, Weg- und Grabenränder angepasst<br />
haben.<br />
Aufden Äckernsieht es nicht besser aus.So<br />
herrscht bei den Feldfrüchten wenig Vielfalt,<br />
es dominierenWinterweizen, Mais und Raps.<br />
Zudem wird kaum noch ein Feld brach liegen<br />
gelassen. Denn 2007 hat die EU die Vorschrift<br />
gestrichen, dass sieben Prozent der<br />
Flächen jedes landwirtschaftlichen Betriebes<br />
ungenutzt bleiben müssen. Schon ein<br />
Jahr später betrug der Anteil der Brachen an<br />
der Landwirtschaftsfläche in Deutschland<br />
nur noch 2,6 Prozent. Anfang der 90er-Jahre<br />
hatte er im Westen noch bei bis zu zehn, im<br />
Osten bei bis zu 20 Prozent gelegen.VieleVögel<br />
verloren so ihre wichtigsten Rückzugsräume<br />
und sahen sich stattdessen mit wenig<br />
attraktiven Maisfeldernkonfrontiert.<br />
Nabu und LBV fordern daher eine neue<br />
Agrarpolitik, die ein naturverträgliches Wirtschaften<br />
belohnt. „Wir brauchen in der EU<br />
dringend attraktivere Förderbedingungen,<br />
damit Landwirte beispielsweise weniger<br />
Dünger einsetzen und naturnahe Feld- und<br />
Wegränder erhalten“, sagt Andreas vonLindeiner.<br />
Davon könnten Feldlerche, Grauammer,<br />
Hänfling, Stieglitz und viele andere Arten<br />
profitieren. Gerade den Körnerfressern<br />
könne es aber auch nutzen, wenn Gemeinden<br />
und Gartenbesitzer Disteln und Kletten,<br />
samentragende Gräser und Stauden als Vogelbüfett<br />
für den Winter stehenlassen.<br />
Viele Problemkandidaten verbringen die<br />
kalte Jahreszeit allerdings lieber im Süden.<br />
Und das macht ihre Lage gleich noch etwas<br />
kritischer. Einen besonders starken Rückgang<br />
sehen die Beobachter des DDA bei Arten<br />
wie dem Braunkehlchen, die südlich der<br />
Sahara überwintern. Das kann mehrere Ursachen<br />
haben. So werden laut einer Studie<br />
der Vogelschutzorganisation Birdlife International<br />
jedes Jahr zwischen 11 und 36 Millionen<br />
Zugvögel auf ihremWegnach Afrika illegal<br />
getötet. DieHochburgen der Jäger liegen<br />
dabei im zentralen und östlichen Mittelmeerraum.<br />
Schätzungsweise je fünf Millionen<br />
Tierekommen in Italien und Ägypten ums Leben,<br />
je eine Million auf Zypern und im Libanon.<br />
Allerdings brechen auch die Bestände von<br />
Arten ein, die gar nicht über diese Regionen<br />
fliegen. Für Franz Bairlein, der das Institut<br />
für Vogelforschung in Wilhelmshaven leitet,<br />
muss es deshalb noch andere Ursachen geben.<br />
Entscheidend sei wohl eine Änderung<br />
der Landnutzung in den Überwinterungsgebieten<br />
und an den Rastplätzen unterwegs.So<br />
hat die landwirtschaftlich genutzte Fläche<br />
südlich der Sahara zwischen 1975 und 2000<br />
um 57 Prozent zugenommen, jedes Jahr verschwinden<br />
fast fünf Millionen Hektar Wald<br />
und anderenatürliche Vegetation. Baumlose<br />
Landschaften aber können viele Zugvögel<br />
nicht nutzen.<br />
Franz Bairlein sieht durchaus Möglichkeiten,<br />
die Situation zu verbessern –und zwar<br />
im Interesse vonVögeln und Menschen gleichermaßen.Werzum<br />
Beispiel die in den Trockengebieten<br />
Afrikas weit verbreiteten Ana-<br />
Bäume (Faidherbia albida)pflanzt, schafft in<br />
den ausladenden Kronen nicht nur ein gutes<br />
Vogel-Habitat. Gleichzeitig fixieren die<br />
Schmetterlingsblütler Stickstoff, liefern eiweißreichesViehfutter<br />
und düngen mit ihren<br />
herabfallenden Blättern darunter wachsende<br />
Nutzpflanzen, sodass die Ernte bis zu<br />
dreimal höher ausfällt. Undvielleicht sorgen<br />
sie ja auch dafür, dass mehr Zugvögel am<br />
Ende ihrer anstrengenden Reise wieder<br />
wohlbehalten in Deutschland ankommen.<br />
PeterBerthold: Unsere<br />
einzigartigeVogelwelt<br />
Die Vielfalt der Arten und warum sie in<br />
Gefahr ist. Frederking&Thaler Verlag,<br />
München 2018. 224 Seiten, 29,99 Euro.<br />
Rebhuhn<br />
718 700<br />
Star<br />
5546 400<br />
Turteltaube<br />
Wendehals<br />
Wiesenpieper<br />
64 500<br />
60 400<br />
241 000<br />
22 300<br />
3516 000<br />
20 500<br />
13 000<br />
67 500<br />
QUELLE: BERECHNUNG AUF BASIS VON DATEN DES DACHVERBANDS DEUTSCHER AVIFAUNISTEN BIS 2015 UND AUS DEM ATLAS DEUTSCHER BRUTVOGELARTEN
6 1./2. DEZEMBER 2018<br />
Den üppig behängten Kleiderständer<br />
hat Kathrin Hunold an diesem<br />
Black-Supersale-Friday<br />
schon in der VIP-Kabine des<br />
Kaufhauses an der Tauentzienstraße bereitgestellt.<br />
Tags zuvor hat sie die Damenabteilung<br />
durchkämmt, um ihn zu bestücken.<br />
Wasander Stange hängt, glaubt sie, müsste<br />
ihrer Kundin ziemlich gut stehen: ein roter<br />
Wollmantel, kaschmir-chic und aktuell ordentlich<br />
preisgepurzelt, ein kurzes, bordeauxrotes<br />
Kleid mit Volant-Ärmeln samt<br />
Halskette, ein goldglitzerndes Paillettenkleid.<br />
DieKundin heißt Ulrike Patt und ist 48<br />
Jahre alt. „Oh“, sagt sie jetzt, „ich bin auf die<br />
Anprobe gespannt.“<br />
Kathrin Hunold, selbst Mitte vierzig, wacher<br />
Blick, ist Personal Shopperin, Farb- und<br />
Stilberaterin, dazu noch Make-up-Stylistin.<br />
2016 hat sie ein Buch auf den Markt gebracht:<br />
„Stil. Der perfekte Look für jede<br />
Frau“. Seit zehn Jahren berät sie mit ihrer<br />
Firma Shopisticated in Berlin Kundinnen<br />
wie Ulrike Patt, mistet beim Garderoben-<br />
Check deren Kleiderschränke aus,bestimmt,<br />
ob sie Frühlings-, Sommer-, Herbst- oder<br />
Wintertypen mit A-, H-, oder X-Figuren sind.<br />
Sie besucht die Kundinnen zu Hause, um<br />
sich einen Eindruck vonderen persönlichem<br />
Geschmack zu verschaffen.<br />
Hunold verhilft Frauen Mitte dreißig nach<br />
der Kinderpause zum adäquaten Look für<br />
den Wiedereinstieg in den Job. Sie berät Damen<br />
Ende fünfzig, die finden: „Jetzt kann ich<br />
endlich mal wieder was für mich tun.“ Sie<br />
gibt Managerinnen, die das richtige Outfit<br />
nach dem Karriereschub suchen, Hinweise<br />
wie: „Ein Kragen vermittelt Kompetenz, zwei<br />
sind meistens zu viel.“ Oder sie assistiert<br />
„Frauen, die ein bisschen kräftiger sind und<br />
in Anziehfragen Sicherheit brauchen“.<br />
DieUnsicherheit der einen ist ein lukratives<br />
Geschäft für die anderen. Die Individualisierung<br />
der Lebensführung hat offenbar<br />
den Orientierungsbedarf inder Gesellschaft<br />
erhöht. Veränderungen, die in der digitalen<br />
Welt an Geschwindigkeit zugelegt haben,<br />
machen die Menschen nervös. Wie wirke<br />
ich? Wasziehe ich an? Rock oder Hose?Welcher<br />
Stil bin ich? Undwenn ja, wie viele?<br />
BLOSS NICHTS FALSCH MACHEN, ist die<br />
Sorgeder Optimierer,die sich professionelle<br />
Ratgeber für Körper,Seele oder beides holen<br />
und damit einem Bataillon vonLife-, Stress-,<br />
Kommunikations- oder Achtsamkeits-Coaches<br />
dieExistenzgrundlage bieten.„Wir meinen,<br />
wir beziehen den eigenen Wert allein<br />
aus den Fähigkeiten, die wir zur Schau tragen.<br />
Der Mensch sieht sich jederzeit in einem<br />
Vermarktungszusammenhang, nicht<br />
nur im beruflichen, auch im privaten Leben“,<br />
hat der Philosoph Giovanni Maio zum<br />
Thema Selbstoptimierung festgestellt. Das<br />
Business der Menschenflüsterer floriert, mögen<br />
sie den Wegzum Superstar des Lebens<br />
auch noch so plakativ bewerben.<br />
Und längst sorgen sich nicht nur Frauen<br />
um ihr Erscheinungsbild. Die <strong>Berliner</strong> Startups<br />
Outfittery und Modomoto etwa haben<br />
den Personal Shopper ins Internet verlegt<br />
und sich auf Männermode spezialisiert; die<br />
Kunden können sich individuell zusammengestellte<br />
Outfits per Post schicken lassen.<br />
Kathrin Hunold sagt: „Wer unserem Auge<br />
nicht gefällt, dem schenken wir nicht unser<br />
Ohr. Wenn die Hülle schön ist, strahlt man<br />
das auch vonInnen her aus.“<br />
Selbstoptimierung als sinnstiftend zu begreifen,<br />
gehörtzum Leben in der postmodernen<br />
Gesellschaft. Sich unvorteilhaft zu kleiden,<br />
geht im Zeitalter von Facebook und Instagram<br />
natürlich gar nicht, wobei Hunold<br />
sagt, dass eine Radikalveränderung ihrer<br />
Kundinnen nicht ihr Anliegen sei, sie wolle<br />
nur Vorteile betonen und Nachteilekaschieren:<br />
„Auch das Unperfekte kann Sympathie<br />
wecken.“ Andererseits findet sie:„Unwissen-<br />
InHülle und<br />
Fülle<br />
Wiewirke ich? Wasziehe ichan? Kathrin Hunold ist Personal Shopperin<br />
und verhilft Frauen zum perfekten Look.<br />
Aber braucht man in einer Stadt wie Berlin überhaupt Stil?<br />
VonKarin Bühler<br />
Rot, rot, rot sind alle meine Kleider:Personal Shopperin Kathrin Hunold hilft Frauen, ihren modischen Horizont zu erweitern.<br />
SEBASTIAN WELLS<br />
heit ist kein Stil. Stil erfordert Nachdenken<br />
über sich selbst. Wer bin ich? Möchte ich<br />
kreativ oder konservativ wirken?“<br />
Ulrike Patt wollte einfach nicht mehr<br />
stundenlang vorihrem gut gefüllten Kleiderschrank<br />
stehen und ihren Mann mit der Feststellung<br />
nerven: „Ich habe nichts anzuziehen.“<br />
Ihr Mann ist Schauspieler. Manchmal<br />
müsse sie ihn zu Events begleiten, wolle<br />
schick aussehen, aber nicht herausstechen,<br />
sagt Patt. Ihr Mann schenkte ihr einen Gutschein<br />
für eine Beratung bei Kathrin Hunold.<br />
Diebrachte zur Farbberatung farbige Tücher<br />
mit und fand heraus,dass zur Haut von<br />
Ulrike Patt warme Herbsttöne passen. „Ich<br />
hatte aber wahnsinnig viele graue Sachen im<br />
Schrank. Grau steht mir überhaupt nicht“,<br />
stellte sie fest. „Wenn man bei so einer Farbberatung<br />
selber sieht, wie blass einen manche<br />
Farben machen, ist das erschütternd.“<br />
DiegrauenKlamotten flogen raus,die restlichen<br />
Kleidungsstücke kombinierte Hunold<br />
neu und versah sie mit Accessoires.Allein die<br />
Reduktion empfand Patt als Gewinn: „Ich<br />
habe mich gefühlt, als ob ich shoppen war.<br />
Ich hatte den totalen Überblick, alles hängt<br />
jetzt in Kombinationen da.“<br />
300 Euro kosten zwei Stunden Garderoben-Check<br />
plus Einkaufssession. Dereigene<br />
Stil ist ein Luxus, den man sich leisten können<br />
muss. Selbstoptimierung ist auch eine<br />
Frage des Geldes.<br />
IN DER VIP-KABINE AN DER TAUENTZIEN-<br />
STRASSE probiert Ulrike Patt ein transparentes<br />
Blumenkleid an. Sie verzieht den<br />
Mund, schüttelt den Kopf, nein, darin fühlt<br />
sie sich nicht wohl. Kathrin Hunold nickt:<br />
„Unten zu rüschig, ein bisschen madamig<br />
und zu bling-bling.“ Patts Stil, haben die beiden<br />
beschlossen, soll eine Mischung aus<br />
feminin und sportlich sein.<br />
Stil? Wasist das überhaupt? „Authentizität“,<br />
antwortet Hunold. „Stil ist, wenn die<br />
Kleidung zum Lebensumfeld, zum Charakter<br />
und zum Alter der Person passt.“<br />
Wasdas ist, bestimmt auch die Konvention.<br />
Im Altertum gab es Kleiderordnungen,<br />
die dem sozialen Status entsprachen. Im 14.<br />
Jahrhundertgehörten sie in Deutschland zur<br />
allgemeinen Gesetzgebung. Heute, wo die<br />
Freiheitsräume groß wie Dimensionslöcher<br />
sind, offerieren Blogger, Influencer, Zeitschriften<br />
oder Dokus wie „Shopping Queen“<br />
alle Möglichkeiten. Kathrin Hunolds Kundinnen<br />
aber suchen den persönlichen Kontakt,<br />
schätzen die Haptik, wenn sie die Kleidungsstücke<br />
anprobieren können, und Hunolds<br />
Expertise. Sie ist Damenschneiderin<br />
und Bekleidungstechnikerin, ein Profi.<br />
Hinter all den Versuchen, einem Ideal zu<br />
entsprechen, steht auch eine große Selbstunsicherheit<br />
in einer Zeit, wo traditionelle<br />
Instanzen wegbrechen, die einem sagen<br />
könnten, wie man zu sein hat. Eine perfekte<br />
Oberfläche gibt Sicherheit.Injeder Lage.<br />
Aber braucht man in einer Stadt wie Berlin,<br />
die so tolerant ist, dass sich Leute im Bademantel<br />
in den Supermarkt trauen, überhaupt<br />
so etwas wie Stil? „Natürlich“, sagt<br />
Kathrin Hunold, allerdings sei Berlin speziell<br />
und fast so vielfältig wie NewYork. In Bezirken<br />
wie Mitte seien die Modestile dem konservativen<br />
Auge oft noch Jahrevoraus.<br />
Ulrike Patt ist jetzt in ein schlichtes grünes<br />
Kleid geschlüpft. Kathrin Hunold hilft ihr in<br />
den roten Wollmantel. Er stehtihrer Kundin,<br />
sie fühlt sich wohl. Nach einem Blick auf das<br />
Preisschild zieht Ulrike Patt die Augenbrauen<br />
bedenklich nach oben. Kathrin Hunold<br />
weiß auch hier Rat: „Vielleicht hat Ihr<br />
Mann ja noch kein Weihnachtsgeschenk.“<br />
KarinBühler wurde vonihren<br />
Mitschülerninder Abizeitung Stilberaterin<br />
als Beruf vorgeschlagen.<br />
MEIN PLATZ<br />
VonJörg Niendorf (Text)<br />
und Benjamin Pritzkuleit (Fotos)<br />
Peter Hain spielt Schach<br />
im Kreuzberger<br />
Friedhofscafé<br />
Einer von uns ruft morgens den anderen<br />
an, kurzdanach treffen wir uns an unserem<br />
Tisch. Mein Schachpartner ist Gert Lejeune-Dirichlet,<br />
ein Architekt. Seit den 80er-<br />
Jahren spielen wir regelmäßig zusammen:<br />
immer in einem der Cafés an der Bergmannstraße,<br />
und jetzt eben hier. Gert sitzt auf der<br />
Bank, ich nehme den Stuhl. DasSchachbrett<br />
wirdmeistens gar nicht fortgeräumt, die Besitzerin<br />
des Cafés weiß ja, dass wir wiederkommen.<br />
Ein paar der anderen Gäste kennen<br />
wir auch seit Ewigkeiten. Dassind Nachbarnaus<br />
dem Kiez.Dies ist ein besonders ruhiger<br />
Ort –gut für uns. Früher war es die<br />
Aufbahrungshalle des Friedrichswerderschen<br />
Friedhofs, daliegt schon eine gewisse<br />
Feierlichkeit in der Architektur. Trotzdem<br />
sprechen uns manchmal andere Besucher<br />
an. Aber niemand kommentiert ungebeten<br />
unser Spiel. Dastut man halt nicht. Für mich<br />
ist Schach Zeitvertreib, naklar. Genauso ist<br />
es ein Kampf nach Regeln und die Möglichkeit,<br />
den Geist mal blitzen zu lassen. Und<br />
noch etwas: Beim Schach treffen sich eigentlich<br />
immer ganz vernünftige Leute. Diese<br />
Philosophie habe ich ein Leben lang. Mein<br />
Freund Gert und ich spielen beide gerne offensiv,<br />
wir suchen das Experiment. Keiner<br />
macht einstudierte Züge,die er aus Computerprogrammen<br />
kennt. Dafür bergen unsere<br />
Partien Überraschungen. Einmal denke ich,<br />
mit was für einem Trottel spielst du da bloß,<br />
und gleich darauf kriege ich auch schon eine<br />
deftige Watschn. So geht es oft hin und her,<br />
vielleicht vier oder fünf Partien lang. Im entscheidenden<br />
letzten Spiel eines Vormittags<br />
denken wir beide doch etwas länger nach.<br />
Gewinnst du dann, geht’s mit dem Gefühl,<br />
Tagessieger zu sein, nach Hause. Schon ist<br />
ein Vormittag glücklich rum.<br />
Beruf: pensionierter Kunstlehrer,Alter:72, geboren in: Berlin, wohnt in: Kreuzberg,Zeit am Platz: 3bis 4Mal die Woche.
1./2. DEZEMBER 2018 7<br />
Postumes Porträt des VatersKarlLiebknecht, um 1930 „Straßenszene“ im <strong>Berliner</strong> Wedding,1933, vor der Emigration nach Paris INSTITUT GA, NACHLASS LIEBKNECHT/VG BILDKUNST BONN 2018 (2 „Arbeitsloser“, 1931. Solche Modelle gab es im Wedding viele<br />
Male, abervorher Abitur!<br />
Das gab Karl Liebknecht seinem begabten Sohn Robert mit auf den Weg. Dessen Bilder zeigt nun das Kollwitz-Museum<br />
VonIngeborg Ruthe<br />
Wie oft wohl hat Robert Liebknecht<br />
erklären müssen, was<br />
es mit seinem berühmten Namen<br />
auf sich hat? Aber wahrscheinlich<br />
wurden zu seinen Lebzeiten,<br />
wenn der feingeistige,zurückhaltende Maler<br />
in Frankreich ausstellte oder er sich jemandem<br />
vorstellte, die Ohren nie so spitz wie<br />
hier,inDeutschland. Gerade in Berlin, wo im<br />
Osten Straßen, Schulen, ein Partei-Haus<br />
nach Karl Liebknecht benannt sind, nach<br />
dem aus Leipzig stammenden Spartakusbund-Anführer,<br />
dem Kriegsgegner, KP-<br />
Gründer und intellektuellen Politiker der frühen<br />
Weimarer Republik.<br />
Robert Liebknecht, ein vom Impressionismus<br />
begeisterter Menschen- und Landschaftmaler,<br />
geboren 1903 in Berlin, gestorben<br />
1994 in Paris, liegt begraben auf dem<br />
Friedhof Friedrichsfelde. Ganz nahe der Gedenkstätte<br />
der Sozialisten, wo sein einerseits<br />
geachteter, aber von den Reaktionären gehasster,am15.<br />
Januar 1919 vonFreikorpssoldaten<br />
ermordeter und verstümmelter Vater<br />
beerdigt wurde, dicht neben der erschossenen<br />
Rosa Luxemburg.<br />
Als der Sohn den Vater das letzte Malsah,<br />
war er sechzehn und hatte, mit heiligem<br />
Ernst, das Zeichnen und Malen für sich entdeckt.<br />
Monate davor schrieb der besorgte<br />
Karl Liebknecht aus dem Gefängnis,woerals<br />
„Kriegsverräter“ einsaß, Robertkönne Kunst<br />
machen, „aber die Schule darf nicht vernachlässigt<br />
werden!“ Sophie Ryss-Liebknecht,<br />
die junge Stiefmutter des Halbwüchsigen<br />
und seiner beiden Geschwister –die<br />
richtige Mutter war 1911 gestorben –hatte an<br />
der Neigung des Jungen eine Aktie. Die aus<br />
Russland stammende Kunsthistorikerin erkannte<br />
Roberts Talent und förderte ihn. Aber<br />
sie folgte ihrem Mann in dessen Auffassung<br />
von Bildung als höchstem Gut: „Male, aber<br />
vorher mache Dein Abitur!“<br />
Zehn Tage nach dem Tod des Vaters<br />
schickte die Witweden scheuen Sohn zu Käthe<br />
Kollwitz. Die Künstlerin hatte den toten<br />
Sozialisten gezeichnet, ebenso den legendären<br />
Trauerzug für Liebknecht und Luxemburg.<br />
Aus der Essenz der vielen Blätter entstand<br />
das Gedenkblatt „Die Lebenden dem<br />
Toten“. Kollwitz sollte einschätzen, ob das<br />
was werden könnte mit Robert und der<br />
Kunst. Und die Zu-Rate-Gezogene bestätigte:<br />
„Der Junge ist sehr begabt.“ Dann ging<br />
alles rasend schnell: Er wurde an der Lewin-<br />
Funcke-Malschule genommen. Seine Lehrer<br />
waren kritische Realisten wie Hans Baluschek.<br />
Das Abitur machte er extern inSchöneberg.<br />
Bald darauf immatrikulierte ihn die<br />
Dresdner Kunsthochschule, der Impressionist<br />
Robert Sterl war sein Lehrmeister. Robert<br />
Liebknecht zeichnete, malte stapelweise<br />
Straßenszenen und porträtierte meist<br />
die kleinen Leute.<br />
1929 schickte ihn der Künstlerbund in die<br />
UdSSR, wie damal viele linke Künstler.Inder<br />
jungen Sowjetunion beeindruckten ihn vor<br />
allem die Sozialprogramme.Viel mehr noch<br />
aber zogesihn nach Frankreich, damals Epizentrum<br />
der modernen Kunst. Ein kurzer<br />
Studienaufenthalt wirkte nachhaltig. Die<br />
Kollwitz hatte ihm geraten:„Paris.Nur Paris!“<br />
Zurück in Berlin, mit Atelier im Wedding,<br />
hatte er Ausstellungen und unterrichtete an<br />
der Volkshochschule Neukölln. Aus dieser<br />
Zeit stammen in Strich-und Pinselführung<br />
lockerere Landschaften und Porträts. Zugleich<br />
malte er schwermütige Bildnisse von<br />
Arbeitslosen, etliche grüblerische Selbstbilder<br />
und die tristen Straßen seines Kiezes. Oft<br />
Malend im Pariser Atelier,um1953: RobertLiebknecht<br />
warpassionierter Pfeifenraucher. NL.LIEBKNECHT<br />
war die Farbpalette erdig, tonig, melancholisch.<br />
Aber auch die leichte, flirrende, die<br />
Konturen zerfasernde Lichtmalerei, die das<br />
Spätwerk in Frankreich so charakterisiert,<br />
zeichnete sich schon ab.<br />
Im <strong>Berliner</strong> Kollwitz-Museum ist nun für<br />
gut zwei Monate ausgebreitet, was vom<br />
Frühwerk übrig blieb – 40 Gemälde und<br />
Zeichnungen Robert Liebknechts, die er bei<br />
der Flucht vor den Nazis 1933 nach Frankreich<br />
mit seiner jüdischen Frau Herta Goldstein<br />
zurücklassen musste. Noch ehe er in<br />
Paris als Künstler Fuß fassen konnte, wurde<br />
das deutsche Paar 1941 vomVichy-Regime in<br />
Südfrankreich interniert. Tochter Marianne<br />
kam in diesem Jahr in den Lager-Wirren zur<br />
Welt. In letzter Notentkam das Paar mit dem<br />
Baby in die Schweiz. Marianne Liebknecht<br />
kann sich an die Rückkehr nach Paris 1948<br />
erinnern, deutlicher noch an die abenteuerlichen<br />
Jahre der Kindheit im Atelier des Vaters,das<br />
zugleich Wohnung war –und Praxis<br />
der Mutter.Die sorgte als Physiotherapeutin<br />
für den Lebensunterhalt.<br />
Marianne Liebknecht, die vom Vater<br />
ebenfalls dazu angehalten wurde,das Abitur<br />
zu machen, ehe sie Balletttänzerin wurde –<br />
17 Jahreinden USA mit ihrer Company,etliche<br />
Zeit bei Martha Graham, heute realisiert<br />
sie in Österreich Umweltprojekte –hat bei<br />
der Ausstellung im Kollwitz-Museum mitgewirkt.<br />
Zu den 40Bildern anden Wänden erzählt<br />
sie,dass diese sich sich bis in die 1950er<br />
-Jahre in Ostberlin befanden. Sie erinnert<br />
sich, wie sie als Jugendliche mit den Eltern<br />
aus Paris nach Weißensee fuhr, zum Zeichner<br />
HerbertTucholski, dem FreunddesVater.<br />
Er hatte dessen frühe Bilder bewahrt und in<br />
Kisten nach Parisgeschickt. AndereArbeiten<br />
waren im Winter 1945 in der <strong>Berliner</strong> Woh-<br />
nung eines Onkels im Bombenhagel verbrannt.<br />
Deutschland, sagt die Tochter, sei<br />
nach dem Krieg für Robert Liebknecht Besuchsland<br />
gewesen, aber nicht mehr Heimat.<br />
Doktrinäres, auch in der Kunst, stieß<br />
ihn ab, sei es nun das stalinistische Dogma<br />
vomHeldenpathos in der DDR oder im Westen<br />
das Diktat der aus den USA kommenden<br />
Abstraktion. Auch zum Kreis der Avantgardisten<br />
der Nachkriegsmoderne in Paris gehörte<br />
Robert Liebknecht nicht. „Er hielt sich<br />
an die Bildsprache Cézannes und der Impressionisten,<br />
ging passioniert der Freiluftmalerei<br />
nach“, so Marianne Liebknecht.<br />
Ab Mitte der 50er-Jahreentstanden in Parislichte,farbleuchtende,dynamische<br />
Landschaften<br />
und Porträts, die den genauen, zugewandten<br />
Beobachter verraten. 1956 bekam<br />
der Maler die französische Staatsbürgerschaft.<br />
Ein politisch scharf denkender<br />
Mensch sei er gewesen, so die Tochter. „Aber<br />
aus der Politik hielt er sich heraus.Erpflegte<br />
zu sagen, seine Bilder seien seine Kommentare,<br />
in denen es um die Werte der Zivilisation<br />
geht.“ Undwenn ihn die Erinnerungen,<br />
die Traurigkeit übermannten, das ganze<br />
Trauma der Familie durch den politischen<br />
Mord an Karl Liebknecht, dann habe er gesagt:<br />
„Positiv denken, das Schöne sehen und<br />
entdecken; es ist so kostbar!“<br />
Im <strong>Berliner</strong>Käthe Kollwitz-Museum, Fasanenstr.24,<br />
beginnt eine Ausstellung mitdem Frühwerk Robert<br />
Liebknechts. Bis 3. Februar,tgl. 11–18 Uhr.<br />
Ingeborg Ruthe<br />
sieht die Familie des Politikers Karl<br />
Liebknecht aus der Kunst-Perspektive.<br />
BARHOCKER, FOLGE 3<br />
VonSally McGrane<br />
Die oberste Bar-Regel<br />
BLZ/REEG<br />
Seit ich mit einem Barmann zusammen<br />
bin, werde ich mitten in der Nacht geweckt.<br />
Gesternhab ich A. gefragt, wie es dazu<br />
kam, dass er Barkeeper wurde.„Oh“, sagte er.<br />
„Ich habe Heilpädagogik gelernt. Und dann<br />
arbeitete ich in einem Heim. Da gab es einen<br />
Jungen, der versteckte sich immer. Dann,<br />
plötzlich, sprang er dir entgegen! Derwar der<br />
beste.<br />
Aber das Heim war fürchterlich. Die haben<br />
die Behinderten noch nicht mal den Radiosender<br />
wählen lassen. Dann dachte ich,<br />
sollen die doch ohne mich machen. Und<br />
habe in einer Barangefangen.<br />
Es ist dieselbe Arbeit—bloß haben die<br />
Leute in der Bardie größeren Probleme.<br />
Alois zum Beispiel –weisst du, dass er jeden<br />
Abend da ist? Er ist Anwalt, hat aber<br />
keine Klienten. Er ist der einzige Mensch,<br />
den ich kenne, der ein Bier mit Bier runterspült.<br />
Einmal kamen ein paar schwule Italiener<br />
in die Bar und setzten sich neben Alois.<br />
‚Willst du mir einen blasen?‘, fragte der eine.<br />
Ichweiß, dass Alois manchmal in die Besen-<br />
kammer geht, aber das hat ihn wirklich getroffen.<br />
‚So redet man nicht mit anderen<br />
Menschen!‘, hat er immer wiederholt.<br />
‚Ist nur ein Angebot, Alois‘, sagte ich. ‚Du<br />
musst es ja nicht annehmen.‘<br />
‚Ich kann auch dir einen blasen‘, sagte der<br />
Italiener.<br />
Aber Alois war für den Rest des Abends<br />
sauer. Die Italiener waren übrigens eigentlich<br />
ganz nett.“<br />
Ich lachte und wollte gerade wieder einschlafen,<br />
als A. wieder ansetzte.<br />
„Hab ich dir jemals vonder obersten Bar-<br />
Regel erzählt?“ fragte er.<br />
„Nein“, sagte ich.<br />
„Nun, einmal war Alois’ Exfreundin da.<br />
Sieist eine winzige Frau. Sieging zur Toilette,<br />
kam zurück und sagte zu Alois: ‚Da ist ein<br />
Mann auf dem Frauenklo.‘ Alois war so betrunken.<br />
Trotzdem, er stand auf. Undals der<br />
Mann von der Toilette zurück kam, stellte<br />
sich Alois hinter ihn und zogihm den Barhocker<br />
untermHinternweg.<br />
‚Alois‘, sagte ich. ‚Das kann man nicht<br />
machen.‘<br />
‚Er hat die oberste Bar-Regel gebrochen‘,<br />
entgegnete Alois.<br />
‚Und was bitte soll das sein?‘<br />
‚Erist aufdie Frauentoilette gegangen.‘<br />
Später habe ich mit anderen Leuten gesprochen,<br />
die in Kneipen arbeiten. Keiner<br />
vonihnen kannte die ‚oberste Bar-Regel‘.<br />
Jedenfalls, heute Nacht, als wir so langsam<br />
schließen wollten, ist einfach keiner<br />
nach Hause gegangen. Ich fing an, Platten<br />
aufzulegen, um sie zum Gehen zubewegen.<br />
Aber es hat nicht funktioniert. Sie fingen an,<br />
mitzusingen.<br />
Dann hatte ich eine Idee. Ich habe diese<br />
Platte von Bill Withers, sie hat einen Kratzer.<br />
Also ist da diese eine Zeile,die sich die ganze<br />
Zeit wiederholt –‚I’ve got adrinking problem‘.<br />
Ich hab die Platte aufgelegt. Aber sie haben<br />
einfach immer weiter gesungen. ,I’ve got<br />
adrinking problem. I’ve got adrinking problem.<br />
I’ve got a...‘“<br />
Sally McGrane, Journalistin,Krimiautorin,Amerikanerin und<br />
<strong>Berliner</strong>in, schreibt an dieser Stelle in loserFolge.
8 1./2. DEZEMBER 2018<br />
JUGENDBUCH<br />
VonBarbaraWeitzel<br />
OLD SCHOOL<br />
VonChristoph Dallach<br />
Ich und die anderen<br />
Einmal aufgeschlagen, lässt einen dieses<br />
Buch nicht mehr los. Zugleich kriegt man es<br />
nicht zu fassen. Es ist so schillernd wie sein<br />
Thema, federnd leicht geschrieben und doch<br />
voller Rätsel. Wie eben die eigene Identität<br />
und die der anderen. Doch wersind „die anderen“?<br />
Weroder was ist normal, und wo beginnt<br />
die Abweichung? Undwie den Mutfinden,<br />
sie zu nehmen? JörgBernardy,der schon<br />
in„Philosophische Gedankensprünge“ mit so<br />
eigenwilligen wie direkten Fragen nicht nur<br />
Jugendliche dazu brachte, zugrübeln bis es<br />
kracht und daran auch noch Spaß zu haben,<br />
macht in seinem neuen Werk den einzelnen<br />
Menschen und sein Geschlecht zum Thema.<br />
„Mann –Frau–Mensch“ wäreaber kein Bernardy-Buch,<br />
bliebe es beim Individuum stehen.<br />
Behände bewegt sich der Autor zwischen<br />
Mensch und Gesellschaft, springt problemlos<br />
von Ballett tanzenden Robotern zu<br />
Gerhard Schröder und von Liebesgeschichten,<br />
die auf Partys beginnen zu Körperbildern<br />
– idealen und realen. Buchstäblich:<br />
Denn um das widerspenstige Wesen Identität<br />
von allen Seiten einzukreisen, hat<br />
Bernardy Fotoserien, Grafiken,<br />
Gedichte und Geschichten<br />
anderer Autoren und<br />
Künstlerinnen aufgenommen.<br />
Schräges, Tastendes,<br />
Intimes. Und<br />
noch mehr Gedankensprünge.<br />
Du und ich<br />
Jörg Bernardy: Mann –Frau–<br />
Mensch. Wasmacht michaus?<br />
Beltz&Gelberg,Weinheim2018.<br />
160S., 16,95Euro, ab 14 Jahre<br />
In „Wicker King“ blitzen Intimität und Begierde<br />
lange nur in einzelnen Sätzen hervor.<br />
Vordergründig erzählt Kayla Ancrum die Geschichte<br />
einer psychischen Erkrankung, auf<br />
deren Höhepunkt eine Spielzeugfabrik<br />
brennt und zwei Jungen im Gefängnis sitzen.<br />
August und Jack waren in der Kindheit unzertrennlich,<br />
jetzt, in der High School, gehören<br />
sie zwar verschiedenen Freundesgruppen<br />
an, sind einander aber wichtiger denn je.<br />
Auch Schuld spielt eine Rolle in ihrer Beziehung,<br />
die sich immer klarer als tiefe Liebe<br />
entpuppt. Deshalb kann August seinen<br />
Freund nicht den Ärzten übergeben, als<br />
seine Halluzinationen dichter und schriller<br />
werden und bald Augusts Alltag komplett<br />
bestimmen. Er bleibt an seiner Seite und tut<br />
alles,worum sein Freund ihn bittet –bis zum<br />
vorläufig bitteren Ende. Dem Leser geht es<br />
wie den anderen Jungen und Mädchen, die<br />
denWegder zwei mit Sorgeund Angst verfolgen:<br />
Man will sie herausholen aus dem Höllentrip,der<br />
sich auch optisch in dunkler werdenden<br />
Buchseiten manifestiert. Am Ende<br />
ahnt man, dass sie vielleicht diesen und<br />
keinen anderenWeggehen mussten.<br />
Einen schmerzvollen<br />
Weg, aber auch einen mit<br />
so zarten Verwirrungsund<br />
Berührungsmomenten,<br />
dass man den<br />
Atem anhält beim Lesen.<br />
Kayla Ancrum: Wicker King. Aus<br />
dem amerikanischen Englisch<br />
vonUwe-MichaelGutzschhahn.<br />
Dtv, München 2018. 320 S.,<br />
16,95, ab 14 Jahre<br />
Das Szene-West-Berlin der 80er-Jahre mit seinen „routinierten Exzessen“ warein Ortvoll zärtlicher Gleichgültigkeit.<br />
Voneinem Absurdistan ins nächste<br />
Hilmar Klutes wunderbarer Roman über einen jungen Dichter und Altenpfleger<br />
Für das Entstehen guter Gedichte ist<br />
ein schöner Ortungeeignet. Förderlich<br />
hingegen ist das Ruhrgebiet mit<br />
seinem Kohlenstaub und dem<br />
Dunst aus Bier und Schwefel, wie er auch in<br />
den 80er-Jahren dort noch satt in der Luft<br />
hing. Hier lebt der ZivildienstleistendeVolker<br />
Winterberg. Sein Revier ist einerseits das Altersheim,<br />
in dem er zur Strafe für seinen Pazifismus<br />
zwei Jahre mitspielen muss im<br />
„finster-komischen Todestheater“, das die<br />
Bewohner dort aufführen, und andererseits<br />
die Dichtkunst. Dieses Gebiet schreitet der<br />
junge Mann ziemlich mühsam auf den Seiten<br />
seines Notizbuches ab, wie im Fluge allerdings<br />
in seinen Tagträumen, die ihn mit<br />
den damals berühmtesten Dichtern der Republik<br />
ins Gespräch bringen. Sein Hero ist<br />
der Lyriker Nicolas Born,wie der junge Winterbergkein<br />
Realitätsflüchter,sonderneiner,<br />
der die Wirklichkeit als Wirklichkeit erkennt.<br />
„Aber er erkennt sie nicht an. Einer aus dem<br />
Ruhrgebiet, wie ich.“ EinVolker.<br />
Weil Volker Winterberg gerade mal zwanzig<br />
ist, hat er in der Dichtkunst auch einen<br />
Todfeind: Erich Fried, „ein literarischer<br />
Großunternehmer, ein Literatur-Industrieller,woerging<br />
und saß, schrieb er Gedichte“.<br />
Fried-Fans müssen beim Lesen sehr tapfer<br />
sein: Der Schöpfer des „Es ist was es ist, sagt<br />
die Liebe“, kommt in jeder Hinsicht lieblos<br />
weg. Wie Erich Fried ist auch Hilmar Klute<br />
ein Meister des gewitzten Wortes.<br />
Der1967 geborene Autor ist einer der Autoren<br />
des berühmten „Streiflichts“ in der<br />
Süddeutschen <strong>Zeitung</strong>, jener herrlich abgedrehten<br />
Kurzglosse, mit der das Blatt jeden<br />
Taggeistreich beginnen lässt. Der Mann ist<br />
also in Übung. Sein Roman „Was dann nachher<br />
so schön fliegt“ hat viele funkelnde Stellen.<br />
Zum Beispiel die Kurzanalyse des beliebten<br />
Abschiedskusses: „Ein geküsster<br />
Mund bleibt verdutzter und irgendwie versiegelt<br />
zurück, wenn man ihn verlässt.“ Aber<br />
reicht ein solcher Esprit für einen Roman?<br />
VonHarald Jähner<br />
Hilmar Klute:<br />
Wasdann nachher so schön fliegt<br />
Galiani, Berlin 2018. 368 Seiten, 22 Euro<br />
Klutes Alter Ego Volker Winterberg bewirbt<br />
sich für einenWettbewerb junger Autorenbei<br />
den <strong>Berliner</strong> Festspielen und wirdtatsächlich<br />
angenommen. Die Reise nach Berlin<br />
in eines dieser Anzuchttreibhäuser für<br />
junge Dichter bildet den Kern des Buches,<br />
munter durchkreuzt von Gedanken an sein<br />
Ruhrgebiet mit den schlecht versorgten Alten.<br />
Es ist eine Reise von einem Absurdistan<br />
ins nächste, wobei der Blick des jungen<br />
Dichters,zwischen bescheidenem Hochmut<br />
und stiller Verwunderung schwankend, jeden<br />
Moment wunderbar hochputscht in<br />
eine Stimmung sanfter,satter Verlorenheit.<br />
Das ist der romantische Stoff, aus dem<br />
Dichter gemacht sind –oder aus dem sie sich<br />
selber machen. Natürlich verliebt Volker<br />
sich, aber nur halb,dafür in die Erstbeste,in<br />
Katja, die nebenbei als Programmassistentin<br />
der <strong>Berliner</strong> Festspiele arbeitet. Natürlich<br />
CHRISTIAN SCHULZ<br />
fürchtet Volker sich vor seiner Lesung, aber<br />
auch das nur halb, denn er hat inzwischen<br />
gelernt, jeden vergeigten Moment zu retten<br />
durch eine Pointe,ambesten eine traurige.<br />
Die präpotente Melancholie der Jugend,<br />
in der man gleichzeitig zart und großmaulig<br />
sein kann, macht den Zauber dieses Romans<br />
aus: „Ich aß gerne schlecht, weil schlechtes<br />
Essen mutig macht wie eine unbequeme<br />
Reise durch ein beschissenes Land.“ Dass<br />
der Autor sich an solche Weisheiten, vom<br />
fortschreitenden Leben ja schnell wiederlegt,<br />
noch erinnern kann, zeigt, wie tief er<br />
sich in das Leben seines Helden versenken<br />
kann, tief genug jedenfalls, dass es für die<br />
lange Strecke des Romans reicht.<br />
Klute nimmt den Leser mit in den adoleszenten<br />
Keller der Dichtkunst, wo Genie und<br />
Peinlichkeit Hand in Hand herumstolpern<br />
und den Ausgang suchen zur Bühne der Erwachsenenwelt.<br />
Am besten gelungen ist dabei<br />
die Darstellung der Halbherzigkeit, die,<br />
folgt man Milan Kunderas hierin verwandtem<br />
Dichterjugendporträt„Das Leben ist anderswo“,<br />
für den Lyriker konstitutiv ist.<br />
Nach Tagen zäher Liebeswirren ist Volker<br />
Winterberg froh, von seiner Geliebten nicht<br />
eben überwältigt zu sein. Das nächtliche<br />
Szene-Berlin mit seinen „routinierten Exzessen“<br />
ist für diese zärtliche Gleichgültigkeit<br />
genau der richtige Ort, die 80er-Jahre mit<br />
ihrem emotionalen Nomadentum die passende<br />
Zeit:„Das Leben sollte bitte leicht bleiben,<br />
so lautete die Abmachung dieses Jahrzehnts,<br />
Dramen und Liebeselend gehörten<br />
in die Tagebücher der Pubertätsjahre, das<br />
Herz lebte aus dem Koffer.“<br />
Die Koffer sind inzwischen längst ausgepackt<br />
und ein wunderbares Buch ist entstanden<br />
voller Nachsicht und Erinnerung an eine<br />
Einsamkeit, wie nur die Jugend sie so neugierig<br />
ausleben und nur das Alter sie im Nachhinein<br />
so wohlig ausstaffieren kann, das ihr<br />
mit Glück und Erfolg entronnen ist. Dasmag<br />
ein Einwand sein, aber nur ein halber.<br />
Halbgötter in Weiß<br />
Voreinem halben Jahrhundert setzten sich<br />
die Fabelhaften Vier aus Liverpool nach<br />
Indien ab, um dem Wahnsinn der Beatlemania<br />
zu entfliehen. Sie hielten innere Einkehr<br />
dank transzendentaler Meditation und<br />
schrieben nebenher auch Songs,die sie nach<br />
ihrer Rückkehr ins Königreich sogleich einspielten.<br />
Resultat war das sogenannte „White<br />
Album“. Im Studio ging es weniger harmonisch<br />
zu: John Lennon ärgerte seine Kumpane,indem<br />
er seine neue Flamme Yoko Ono<br />
mit zu den Aufnahmen schleifte; es wurde<br />
überhaupt so viel gezankt, dass Produzent<br />
George Martin zeitweile floh und auch Ringo<br />
sich eine Weile absetzte.Heute gilt das Doppelalbum<br />
als Klassiker und wirdnun zum Jubiläum<br />
in allerhand Editionen neu aufgelegt.<br />
Werdie Band ein bisschen mehr mag und<br />
noch Platz im Regal hat, kommt an der Sieben-CD-Ausgabe<br />
mit fünfzig unveröffentlichten<br />
Tracks nicht vorbei. Besonders interessant<br />
sind die „Esher-Demos“, die die Beatles<br />
sozusagen „unplugged“ bei Harrison daheim<br />
einspielten. Verblüffend fabelhaft ist<br />
auch der neue Mix des alten Albums, den<br />
George Martins begnadeter Sohn Giles verantwortet.<br />
Beigepackt wurde noch ein Buch<br />
mit erhellenden<br />
Aufsätzen zur Musik.<br />
Nächstes Jahr<br />
steht dann das Jubiläum<br />
von „Yellow<br />
Submarine“ an.<br />
Alte Abenteuer in Hi-Fi<br />
TheBeatles (White<br />
Album –50th Anniversary<br />
Super Deluxe Edition)<br />
Apple(Universal)<br />
In Popzeit bemessen scheint es eine Ewigkeit<br />
her,seit Michael Stipe seinen Kumpanen bei<br />
R.E.M. mitteilte, dass er jegliche Lust am<br />
Rockstarleben verloren habe. Weil die Band<br />
aus Athens, Georgia ohne den charismatischen<br />
Sänger nicht vorstellbar war,ging man<br />
getrennter Wege. Als Trostpflaster wurden in<br />
den vergangenen Jahren immer wieder<br />
Archiv-Ausgrabungen in die Läden gestellt.<br />
Dieses Kästchen mit den gesammelten BBC-<br />
Aufnahmen ist die beste. Auf acht CDs und<br />
einer DVD werden Studio- und Konzertmitschnitte<br />
geboten, die im Auftrag der BBC<br />
entstanden sind. Da die Band in Europa früh<br />
Anklang fand, waren die Briten rechtzeitig<br />
am Start, um einen Großteil der R.E.M.-Karrierezubegleiten.<br />
Eingespielt wurden exklusive<br />
Sessions für Radio-Shows von John Peel<br />
und anderen DJ-Größen mit ungehörten<br />
Versionen berühmter Songs wie „Losing My<br />
Religion“ und „The One Ilove“. Dazu kommen<br />
diverse Konzerte.Zuden Höhepunkten<br />
der Sammlung zählen ein intimer Gig ineiner<br />
Londoner Kirche sowie die Auftritte in<br />
der TV-Show von Jools Holland. Unterstützt<br />
wurden sie bei ihren BBC-Gastspielen von<br />
prominenten Kollegen wie Radiohead-Sänger<br />
Thom Yorke. Eine Reunion scheint nicht<br />
geplant zu sein, dafür sieht man Michael<br />
Stipe manchmal<br />
ziemlich zufrieden<br />
in <strong>Berliner</strong> Restaurants<br />
rumsitzen.<br />
R.E.M.<br />
The Best Of ... At The BBC<br />
(Box-Set)<br />
BBC (ConcordRecords)<br />
OL
1./2. DEZEMBER 2018 9<br />
Carlo Rovelli wurde 1956 in Verona<br />
geboren. Seit 2015 ist er der seltene<br />
Fall eines weltberühmten Quantengravitationsphysikers.2014<br />
war<br />
sein Buch „Sieben kurze Lektionen über Physik“<br />
beim italienischen Verlag Adelphi erschienen.<br />
Im Jahr darauf kam das Buch in<br />
Englisch, Französisch und Deutsch heraus.<br />
Inzwischen wurde es in 41 Sprachen übersetzt<br />
und mehr als eine Million Exemplare<br />
wurden verkauft. DasBuch erklärtauf weniger<br />
als einhundert Seiten Einsteins Allgemeine<br />
Relativitätstheorie,Max Plancks Quantenmechanik,<br />
die Entstehung des Universums,<br />
schwarze Löcher, Elementarteilchen,<br />
die Raumzeit und Rovellis eigenes Arbeitsgebiet,<br />
die Loop-Theorie.<br />
Werjetzt sagt, das sei unmöglich, der hat<br />
natürlich recht. Aber es ist –während Sie Rovelli<br />
lesen –wie bei einem Roman: Sie glauben,<br />
dem Autor auch noch in die entlegensten<br />
Schlupfwinkel seiner Handlung folgen zu<br />
können. Erst wenn Siedas Buch beiseite legen<br />
und über das Gelesene nachdenken, dämmert<br />
Ihnen, dass Sie doch nicht verstanden<br />
haben, was diese schwarzen Löcher sind, respektivewas<br />
für ein Kerl JeanValjean ist.<br />
Carlo Rovelli gehörte 1976 zu den Begründernvon<br />
Radio Alice in Bologna. Daswar am<br />
9. Februar,die aufbegehrenden Genossinnen<br />
und Genossen hatten einen alten Militärsender<br />
zweckentfremdet. Am 12. März 1977 intervenierte<br />
die Polizei und machte dem ersten<br />
freien Radio Italiens ein Ende.Danach gelang<br />
es den jungen Leuten, den Sender noch zwei<br />
Jahre illegal laufen zu lassen. Der Sender<br />
wurde zu einer europäischen Berühmtheit,<br />
weil er Kochrezepte mit Militanz, Yoga-Lektionen<br />
und Arbeiterbewegung zu verbinden<br />
verstand.<br />
In seinem Buch „Und wenn es die Zeit<br />
nicht gäbe?“ (Rowohlt Verlag) schreibt Carlo<br />
Rovelli: „Auf halbem Wegmeines Studiums<br />
fühlte ich mich verlorener als je zuvor; ich<br />
hatte das bittereGefühl, dass die Träume,die<br />
vonsovielen geteilt wurden, im Begriff waren,<br />
sich schon wieder zu verflüchtigen. Ichhatte<br />
keinen Schimmer,was ich mit meinem Leben<br />
anfangen sollte. Den Wegdes sozialen Aufstiegs<br />
einzuschlagen, Karriere zu machen,<br />
Geld zu verdienen und einen Zipfel der Macht<br />
zu ergreifen, erschien mir allzu öde. Das war<br />
nicht mein Ding. Aber es gab die ganzeWelt zu<br />
erforschen, und jenseits derWolken stellte ich<br />
mir stets einen grenzenlosen Horizont vor.<br />
Diewissenschaftliche Forschung war damals<br />
meine Rettung –hier fand ich einen unbegrenzten<br />
Freiraum, ein Abenteuer, ebenso<br />
außergewöhnlich wie uralt.“<br />
VIELE KENNEN DIESEN AUGENBLICK, in dem<br />
sie ratlos vorihrem Leben stehen. Siedrehen<br />
sich um, sehen, was sie wollten und wissen<br />
nur zu genau, wie wenig sie davon erreichten,<br />
und jetzt blicken sie in die Zukunft und überlegen,<br />
was sie auf diesem neuen, unbekannten<br />
Kontinent besser machen können. Die<br />
meisten wollen nichts mehr ausprobieren, sie<br />
wollen Sicherheit.<br />
Carlo Rovelli aber schwor nicht den Abenteuernab.<br />
Er suchte nach neuen. Er fand sie in<br />
der Forschung. Er entdeckte, dass nicht nur<br />
die Gesellschaft anders war,als er sie sich gedacht<br />
hatte. Auch die Natur ist anders. Selbst<br />
die Naturgesetze sind nicht ewig. Mit diesen<br />
Entdeckungen macht er uns jetzt durch seine<br />
Bücher vertraut. Sienehmen die Rolle ein, die<br />
einst Radio Alice hatte. Im November erschien<br />
in Italien ein Buch mit den <strong>Zeitung</strong>skolumnen,<br />
die Rovelli inzwischen auch schreibt:<br />
„Ci sono luoghi al mondo dove più che le regole<br />
èimportante la gentilezza“ (Solferino,<br />
286 Seiten, 14,87 Euro). Er schreibt darin über<br />
Einstein und Nagarjuna, über Hitlers „Mein<br />
Kampf“ und gegen eine Beteiligung Italiens<br />
am Bombardement des Irak.<br />
Rovelli liebt die Abenteuer,die ihm dieWelt<br />
nicht nur in einem anderen Licht zeigen, son-<br />
Carlo Rovelli während eines Fernsehvortrages im Jahre 2016.<br />
dern sie umstürzen. Er ist Revolutionär geblieben.<br />
Wie alle Revolutionäre will auch Rovelli<br />
nicht allein bleiben. Er will uns alle mitnehmen<br />
auf seinen Trip. Carlo Rovelli ist ein<br />
Lockvogel, der uns hinüberzwitschern<br />
möchte aus dem Reich der Fake News zur<br />
Wahrheit. Seine Veröffentlichungen sind die<br />
Tagebücher einesVerführers.<br />
Einer der Helden Rovellis ist der griechische<br />
Philosoph Anaximander. Er lebte im<br />
sechsten vorchristlichen Jahrhundert inMilet.<br />
Anaximanders Kernthese war eine wissenschaftliche<br />
Revolution: Die Erde steht auf<br />
keinem Boden. Sieist nirgendwo befestigt. Sie<br />
schwebt durchs All. Der Himmel ist nicht<br />
mehr nur über,erist auch unter uns.Der von<br />
Rovelli so geliebte „unbegrenzte Freiraum“<br />
war eine Erfindung Anaximanders. Nein, es<br />
war,soRovelli, keine Erfindung, sonderneine<br />
Einsicht, ein erstes Verständnis für die Natur<br />
des Universums.<br />
DerNarr auf<br />
dem Hügel<br />
Auch wenn es einen schwindeln lässt, ist es eine Lust, dem Physiker<br />
Carlo Rovelli in sein Universum zu folgen.<br />
Zeit, wie wir sie uns vorstellen, gibt es darin nicht<br />
VonArnoWidmann<br />
IMAGO<br />
Vonder handeln Rovellis Bücher.Handeln<br />
ist das richtigeWort,denn Rovellis Universum<br />
ist selbst dynamisch. Wieeresschafft, einem<br />
das deutlich zu machen und doch gleichzeitig<br />
versucht, einem die Idee der Zeit auszureden,<br />
das ist mir völlig unverständlich.Wieich auch<br />
den Kern seiner Ausführungen, das, worum<br />
sich alles dreht, definitiv nicht verstanden<br />
habe.Ich kann mir,sosehr ich mich bemühe,<br />
eine Welt ohne Zeit, ohne vorher und ohne<br />
nachher,nicht vorstellen.<br />
Auch ein Zustand, in dem es keine Zeit<br />
gibt, ist doch kein ewiger Zustand. Ihmist ein<br />
anderer vorangegangen und ihm folgt ein<br />
anderer. Ich kann anders nicht denken. Ich<br />
kann noch nicht einmal sagen, an welcher<br />
Stelle von Rovellis Argumentation ich mich<br />
ausklinke.Wenn Rovelli in „Die Ordnung der<br />
Zeit“ Aristoteles’ und Newtons Raumbegriff<br />
einander gegenüberstellt und deutlich<br />
macht, dass Newtons Vorstellung eines leeren<br />
Raumes eine Abstraktion ist, da es in jedem<br />
Raum elektrische und magnetische Felder<br />
sowie ein kontinuierliches Gewimmel<br />
von Quantenteilchen gibt, bin ich ganz bei<br />
Rovelli. Wenn er dann sagt, das gleiche träfe<br />
auch auf die Zeit zu, es gebe keine „absolute,<br />
wahreund mathematische Zeit“, so verstehe<br />
ich das. Nein, nein, ich verstehe ratzebutz<br />
nichts.Aber es leuchtet mir ein. Einfach, weil<br />
ich mir nichts nicht vorstellen kann. Ich<br />
glaube nicht an nichts.<br />
„Denn wir sehen, dass nichts von nichts<br />
entstehen kann“, schrieb Lukrez im ersten<br />
vorchristlichen Jahrhundert. Über diesen<br />
Standpunkt bin ich nicht hinausgekommen.<br />
Nichts vermag mein Vorurteil zu erschüttern,<br />
dass nichts vondem, das heute ist, schon immer<br />
da war. Ebenso wenig wie das Vorurteil,<br />
dass es etwas gegeben haben muss, aus dem<br />
entstand, was am Anfang dessen war, was<br />
heute ist.<br />
Wirdürfen uns Raum und Zeit, so machte<br />
Einstein uns klar, nicht als Schachteln vorstellen,<br />
in denen Gegenstände und Ereignisse<br />
untergebracht werden, sondern sie interagieren<br />
mit den Gegenständen. Sie selbst<br />
krümmen und strecken sich. Auch damit<br />
habe ich kein Problem. Gerade weil ich mir<br />
Zeit als Materie vorstelle.„Vorstellen“ ist natürlich<br />
ein völlig ungeeigneter Begriff. Ich<br />
folge diesen Gedankengängen, wie ich denen<br />
Victor Hugos in seinem Roman „Die<br />
Elenden“ folge. Atemlos, gespannt, neugierig,<br />
aber mehr mich ihnen überlassend als<br />
sie überprüfend.<br />
In die „Die Ordnung der Zeit“ (Rowohlt<br />
Verlag, übersetzt von Enrico Heinemann,<br />
190 Seiten, 20 Euro)nimmt Carlo Rovelli uns<br />
mit auf eine Reise,inderen ersten Abschnitt<br />
er uns zeigt, wie unser traditionelles Verständnis<br />
vonZeit durch die Forschungen der<br />
letzten einhundert Jahre zerstört wurde: Es<br />
gibt nicht mehr die eine,überall gültige Zeit.<br />
Auch der Zeitpfeil ist nur unsere Konstruktion.<br />
Im zweiten Abschnitt stellt er uns die<br />
Welt vor, die er sieht. Sie besteht aus sich<br />
ständig ändernden Relationen. Ereignisse<br />
machen sie aus, nicht Dinge. Die „grundlegende<br />
Theorie der Welt“ sagt uns, „wie sich<br />
die Variablen wechselseitig zueinander verändern:<br />
wie sich eine verändert, wenn sich<br />
andere verändern ... Sie braucht keine Zeitvariable.“<br />
Der dritte Abschnitt will uns zeigen,<br />
dass wir der Narr auf dem Hügel sind,<br />
der nicht begreift, dass er selbst die Zeit<br />
schafft, die er da draußen wähnt.<br />
ABER DIE GESCHICHTE DES WELTALLS, die<br />
unserer Erde,des Lebens auf ihr entfaltet sich<br />
doch in der Zeit. Der Urknall hat nicht seine<br />
Theorie hervorgebracht. Dazu war eine<br />
lange Folge von aufeinander aufbauenden<br />
Schritten nötig.<br />
Sie merken, ich verstehe wirklich nicht,<br />
was Rovelli meint, aber genau das fasziniert<br />
mich an ihm. Die Chance, vielleicht doch<br />
einmal dieWelt so zu sehen, wie er es tut, will<br />
ich mir nicht entgehen lassen. Liest man<br />
nicht, hörtman nicht anderen zu in der Hoffnung,<br />
auf Ideen gebracht zu werden, die einem<br />
selbst fremd sind? Rovelli zitiert Paul<br />
McCartneys Song aus dem Jahre1967:<br />
Butthe fool on the hill,<br />
Sees the sun going down,<br />
And the eyes in his head,<br />
Seethe world spinning 'round.<br />
So wie der Narr auf dem Hügel die Sonne<br />
untergehen sieht, die Augen seines Verstandes<br />
aber die sich drehende Erde sehen, so<br />
müssen wir lernen, unsere Wahrnehmung<br />
vonunserem Wissen lenken zu lassen.<br />
Dazu gehört auch, dass selbst auf dem<br />
knappen Raum seiner gedrängten Darstellungen<br />
immer noch Zeit für die Skizzierung<br />
der Gegenseite bleibt. Eine der längsten<br />
Anmerkungen seines Buches ist Auffassungen<br />
gewidmet, die an der Realität der<br />
Zeit festhalten. Wie das zum Beispiel Rovellis<br />
Freund Lee Smolin in dem Buch „Im<br />
Universum der Zeit“ (Deutsche Verlagsanstalt)<br />
tut.<br />
Daraus ergibt sich für mich nicht die<br />
Möglichkeit eines eigenen Urteils. Das<br />
setzte ein wirkliches Verständnis der Theorie<br />
voraus. Vor manchen Anmerkungen<br />
schrecke ich, kaum sehe ich sie,weit zurück.<br />
Ich kann sie hier nicht wiedergeben, weil<br />
ich nicht einmal weiß, wo die Zeichen auf<br />
der Tastatur liegen. Ich weiß nicht, wo Rovelli<br />
recht hat und wo womöglich nicht. Ich<br />
weiß noch nicht einmal genau anzugeben,<br />
wo Rovelli nur den aktuellen Common<br />
Sense seiner Disziplin vorträgt und wo er<br />
sich fallen lässt in Alices Kaninchenbau und<br />
uns berichtet von ständigen Größenwechseln,<br />
vonCroquetspielen, bei denen ein Flamingo<br />
der Schläger und ein Igel der Ball ist.<br />
DieWahrheit, oder doch die Suche nach ihr,<br />
lerne ich bei Carlo Rovelli, ist eine unwiderstehliche<br />
Droge.<br />
RÜCKBLICK VON ARNO WIDMANN<br />
Rosa Luxemburg und<br />
Rosa Parks<br />
1. Dezember 1918<br />
Rosa Luxemburg: Der deutsche Publizist<br />
EduardStadtler gründet mit finanzieller Unterstützung<br />
des Bankiers Karl Helfferich die<br />
Antibolschewistische Liga. Diese zeichnet in<br />
der Folge unter anderem für die Auftragsmorde<br />
an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburgverantwortlich.<br />
1. Dezember 1934<br />
„Säuberungen“: Der sowjetische Parteifunktionär<br />
Sergej Mironowitsch Kirow wird er-<br />
Sergej Kirow auf einer regionalen<br />
Parteikonferenz 1934. IMAGO/TASS<br />
mordet. DieTat ist Auslöser der „Stalinschen<br />
Säuberungen“, bei denen zahlreiche politische<br />
Gegner Josef Stalins hingerichtet werden.<br />
1. Dezember 1955<br />
Rosa Parks: DieBürgerrechtlerin Rosa Parks<br />
wirdinMontgomeryfestgenommen, weil sie<br />
in einem Bus einem Weißen ihren Sitzplatz<br />
nicht überlassen will. Dieses Ereignis führtin<br />
weiterer Folge zum 382-tägigen Busboykott<br />
von Montgomery und zur Aufhebung der<br />
Rassentrennung in den USA.<br />
Und am 1. Dezember 1948<br />
in der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Kalter Krieg: Der <strong>Berliner</strong> Oberbürgermeister<br />
Friedrich Ebert jr. erklärte: „Mit der eben<br />
erfolgten Wahl eines arbeitswilligen und arbeitsfähigen<br />
Magistrats hat die außerordentliche<br />
Stadtverordnetenversammlung eine<br />
Rosa Louise McCauleyParks<br />
(1913–2005) IMAGO/UAI<br />
entscheidende Wende herbeigeführt. Die<br />
drohende Gefahr der endgültigen Zerreißung<br />
Berlins wurde durch diesen weittragenden<br />
Beschluß abgewehrt und die verfassungsmäßige<br />
Einheit derVerwaltung wiederhergestellt.<br />
Durch diese wegweisende Tatwurde den<br />
Spaltern Berlins das Steuer aus den Händen<br />
genommen und die Voraussetzung für eine<br />
auf das Wohl der Bevölkerung gerichtete Politik<br />
geschaffen, die alle <strong>Berliner</strong> wieder mit<br />
berechtigter Hoffnung erfüllen kann. Jeder<br />
Einwohner der Hauptstadt Deutschlands<br />
wird der Feststellung zustimmen müssen,<br />
dass dieVerhältnisse,die sich seit der Einführung<br />
der separaten Währung durch die westlichen<br />
Besatzungsmächte entwickelt haben,<br />
unhaltbar geworden sind.<br />
Mitden für den 5. Dezember verfassungswidrig<br />
angesetzten Wahlen sollte die Zerreißung<br />
Berlins vollendet und die unheilvolle<br />
Lage geschaffen werden, aus der sich möglicherweise<br />
die von den Anbetern der Atombombe<br />
erwünschten internationalen Komplikationen<br />
ergeben können.“
10 1./2. DEZEMBER 2018<br />
DIESEN UMLEGBAREN POLLER<br />
ließ der Hausmeister eines <strong>Berliner</strong><br />
Blumengroßmarktsinstallieren.Weil die<br />
Autos links und rechts davon trotzdem<br />
noch auf den Mitarbeiter-Parkplatz<br />
kamen, schraubte er ein rotweißes<br />
Querblech oben an den Poller ran.<br />
Dieses hatte jedoch den Nachteil, dass<br />
beim Umlegen des Pollers,umzuden<br />
reservierten Parkplätzen zu gelangen, die<br />
Mitarbeiter nun über das Querblech<br />
fahren mussten, das schon nach kurzer<br />
Zeit völlig verbogen war.<br />
Stumme<br />
Polizisten<br />
Seit 30 Jahren macht sich<br />
der Autor Helmut Höge<br />
Gedanken über Poller<br />
DIESE WUNDERBAREN POLLER<br />
baute einer der türkischen Hausmeister<br />
des Neuen Kreuzberger Zentrums am<br />
Kottbusser TorinKreuzberg. Er brauchte<br />
dazu nur etwas Beton –der Rest: die<br />
Drainagerohreund die Blumenkübel<br />
standen beziehungsweise lagen<br />
dortals Abfall herum.<br />
DEN GELBEN POLLER<br />
dübelte der erste Hausmeister eines<br />
zum Hightech-Standortumgewandelten<br />
Schöneberger Gewerbehofs ein, sein<br />
Nachfolger gab dann zum Schutz<br />
des Pollers diesen dreibeinigen Poller,<br />
den er dann auch noch rot-weiß anstreichen<br />
ließ, in Auftrag. Einklarer Fall von<br />
kreativem Facility Management.<br />
DIESEN GEWISSERMASSEN<br />
STAATLICHEN POLLER<br />
schützte der Parkplatzwartam<br />
Bahnhof Zoonoch einmal sehr umsichtig<br />
mit einem Privatpylonen. Dieses<br />
Stillleben symbolisiertfür mich die<br />
Spießervorstellung „Somüssen<br />
Staatsgewalt und Bürger<br />
zusammenarbeiten“.<br />
SCHNAPPSCHUSS<br />
vomTU-Hausmeister Jens Dürwald in<br />
Rostock: „Am Tagdanach“. Wiesich die<br />
Bilder doch gleichen! In Kreuzbergsieht<br />
es nach dem 1. Maimanchmal genauso<br />
aus –jedenfalls wenn man Pollerforscher<br />
genug ist, um überhaupt einen Blick für<br />
solche Dinge zu haben. Dernormale Bürger<br />
sieht da nur Gewalt, Hass,Zerstörungswut,<br />
Randale,Verwahlosung, Lebensgefahr,Drogen<br />
–und Schlimmeres,<br />
zum Beispiel ungehemmte Lebenslust.<br />
Selten bekommt der Poller so viel<br />
Aufmerksamkeit wie in diesen Tagen.<br />
Die Weihnachtsmärkte haben<br />
geöffnet, und seit dem 19. Dezember<br />
2016 geht das nicht mehr ohne Hochsicherheitskonzept.<br />
Mit Sand gefüllte Gitterkäfige,Betonsperren,<br />
mobile Stahlpoller stehen<br />
aufgereiht am Rande des Breitscheidplatzes.<br />
Sie sollen die Menschen vor dem<br />
Terror schützen, sollen Sicherheit suggerieren,<br />
die es doch nie geben kann –und sind so<br />
immer auch Mahnmale, selbst wenn sie mit<br />
Tannengrün verziertwerden.<br />
Antiterrorpoller sind so etwas wie der vorläufige<br />
Höhepunkt der „Verpollerung unser<br />
Städte“, die in den 80er-Jahren begann, so<br />
schreibt es der <strong>Berliner</strong> Autor und Pollerforscher<br />
Helmut Höge. Seit er die ersten Poller<br />
vor seinem Fenster in Kreuzberg 36 entdeckte,<br />
die damals aufgestellt wurden, um<br />
Autos vom Parken auf den Gehwegen abzuhalten,<br />
dokumentiert erdiesen manchmal<br />
nützlichen, oft aber völlig sinnfreien und absurden<br />
Teil der „Straßenmöblierung“.<br />
Höges „Pollerforschung“ ist jetzt als üppig<br />
bebildertes Buch erschienen, das wir hier in<br />
Auszügen abdrucken. In seinen Texten widmet<br />
Höge sich nicht nur dem Klassiker aller<br />
Poller, der von der Frankfurter Firma Wellmann<br />
in Ungarn hergestellt und von den<br />
Städten selbst aufgestellt wird, sondernauch<br />
einem sehr deutschen Phänomen, das er<br />
„Hausmeisterkunst“ nennt. Es sind kreative<br />
bis skurrile Versuche,das Chaos der Stadt zu<br />
ordnen, was, das zeigen Höges Bilder, nie so<br />
ganz gelingen will – und das macht das<br />
Nachdenken über Poller in diesen Zeiten<br />
doch wieder ganz beruhigend. (alm.)<br />
EINE SAUBERE SYMBIOSE<br />
zwischen öffentlichem und privatem<br />
Poller hat sich hier der Hausmeister eines<br />
Weddinger Gewerbehofs einfallen<br />
lassen.<br />
UM DEN KINDERN<br />
das Fußballspielen auf dem Rasen<br />
in der Walddorf-Siedlung vonHamburg-<br />
Bernezuvermiesen, pflanzte der Hausmeister<br />
drei Poller.Das nützte jedoch wenig.<br />
Schließlich waren es 24. Aber noch<br />
immer hält es die Kinder nicht vomBallspielen<br />
ab,imGegenteil: Siedribbeln<br />
gerne um die vonihnen Pfosten genannten<br />
Poller herum.<br />
MANCHMAL HABE ICH<br />
meine Wellmannpoller als Hometrainer<br />
vermietet –aber auf Dauer rentierte<br />
es sich nicht.<br />
HIER HAT DER HAUSMEISTER<br />
eines Charlottenburger Wohnhauses vor<br />
dem Eingang zu einem Blumengeschäft<br />
einen Poller in die Gehwegplatten<br />
gedübelt, in den die Geschäftsinhaberin<br />
einen Stab mit einem Schild stecken<br />
kann, auf dem sie ihrebesonders<br />
preisgünstigen Blumen annonciert.<br />
Da sie dies jedoch so gut wie nie tut, ist<br />
der weniger als knietiefe Poller eigentlich<br />
nur ein übles Hindernis für Fußgänger.<br />
Aber das gilt für die meisten Poller.<br />
Helmut Höge: Pollerforschung<br />
hrsg.v.Philipp Goll, adocs (www.adocs.de),<br />
Berlin 2018, 439 S.,28Euro.<br />
HELMUT HÖGE, ANTONIA HERRSCHER<br />
AN DIESEM IM BILD NICHT<br />
MEHR SICHTBAREN BAUM<br />
in der Kurfürstenstraße stand immer eine<br />
dicke Prostituierte.Umden Baum zu<br />
schützen, buddelte der Hausmeister eines<br />
Möbelhauses drei mit Beton gefüllte<br />
Rohreein. Außerdem kriegte er das Tiefbauamt<br />
dazu, dortein Warnschild hinzustellen<br />
–von dem nur der Fußübrig ist. In<br />
einem zu heißen Sommer ging der Baum<br />
ein. Nunstehen nur noch seine Verkehrsabweiser.Und<br />
die Prostituierte geht wieder<br />
mehr auf und ab.<br />
Leo<br />
Gutsch<br />
Ich habe Schmerzen inder Schulter. Ich<br />
vermute,esist diese kalte,feuchte Novemberluft,<br />
die in meine Gelenke kriecht. Meine<br />
Frau Catherine sagt, ich solle doch mal mitkommen<br />
zur Meditation. Sie geht da jetzt<br />
jede Woche hin, zu einem ehemaligen buddhistischen<br />
Mönch, der bei uns in der Straße<br />
wohnt. DerMönch heißt Klaus und ist offenbar<br />
ein sehr sensibler,einfühlsamer Mensch,<br />
mit dem meine Frau hervorragend schweigen<br />
und atmen kann. Ich habe diesen Klaus<br />
zwar noch nie gesehen, aber ich mag ihn<br />
nicht besonders. Man könnte auch sagen,<br />
dass er mir tierisch auf die Nüsse geht.<br />
Jeden Donnerstagabend kommt meine<br />
Frau mit leuchtenden Augen nach Hause,ihr<br />
Haar riecht nach süßem Rauch, und sie erzählt,<br />
was sie nun schon wieder Tolles vom<br />
Klaus gelernt hat. Welche Energie und Ruhe<br />
er verströmt. Wasfür eine schöne Stimme er<br />
hat. Wie zart seine Hände sind. Mich überkommt<br />
dann zuweilen das Bedürfnis, dem<br />
Klaus seine zarten Fingerchen zu brechen.<br />
Eins nach dem anderen. Knack. Knack.<br />
Knack.<br />
Ichweiß, das ist nicht nett und vermutlich<br />
sogar ein wenig unsouverän. Ich bin auch<br />
nicht stolz darauf, aber so geht es mir meistens,wenn<br />
ich es mit irgendwelchen religiösen<br />
oder übersinnlichen Dingen zu tun bekomme.<br />
Alles, woran man glauben muss, ist<br />
mir irgendwie suspekt. Meine Frau meint,<br />
das habe mit meiner ostdeutschen Herkunft<br />
zu tun. Dieser jahrelange wissenschaftliche<br />
Materialismus habe meine Seele vernagelt.<br />
Tja, ich weiß nicht, kann sein.Wobei die DDR<br />
für mich ja immer etwas sehr Religiöses<br />
hatte,man musste schon doll an sie glauben,<br />
um sie nicht völlig lächerlich zu finden.<br />
Wegen meiner notorischen Mönch-Skepsis<br />
schlug meine Frau vor, meine Schulter<br />
vonihrer Freundin Beabehandeln zu lassen.<br />
Bea war mal Tänzerin, hat dann als Coach,<br />
Gemüsebäuerin und Krankenschwester gearbeitet,<br />
bevor sie vor ein paar Jahren Heilerin<br />
wurde. Imletzten Sommer wurde meine<br />
Hexerei unterm<br />
Fliederbusch<br />
VonMaxim Leo<br />
Frau von einer Muskelentzündung im rechten<br />
Oberarm geplagt. Bea kam mit ihrem<br />
magischen Energiependel –und schlagartig<br />
war die Entzündung verschwunden. Daswar<br />
wirklich beeindruckend, muss ich zugeben,<br />
trotzdem wollte ich mit dieser Art von Wundern<br />
nichts zu tun haben. „Ach, stell’ dich<br />
nicht so an“, sagte meine Frau, „Bea kommt<br />
sowieso nachher vorbei.“<br />
Eine Stunde später kniete Bea mit geschlossenen<br />
Augen vormir und ließ ihr kupferfarbenes<br />
Pendel kreisen. Sie sagte, sie<br />
spüre starke negative Energien in meiner<br />
Schulter, die sie nun entfernen werde. Nach<br />
der Behandlung schrieb sie etwas auf einen<br />
Zettel, den sie faltete und mir übergab. Den<br />
Zettel sollte ich am Abend verbrennen und<br />
die Asche vergraben. „Das musst du nicht<br />
verstehen, tu es einfach“, sagte Bea.<br />
Am Abend wurden die Schmerzeninmeiner<br />
Schulter stärker. Meine Frau fragte, ob<br />
ich den Zettel schon verbrannt habe.„So ein<br />
Blödsinn. Lass mich mit deinem Hexenzau-<br />
ber in Ruhe!“, stöhnte ich. Die Schmerzen<br />
waren nun kaum noch auszuhalten. Irgendwann<br />
dachte ich: Ach egal, schlimmer kann<br />
es sowieso nicht werden. Ich nahm den zusammengefalteteten<br />
Zettel und verbrannte<br />
ihn in einem leeren Blumentopf. Das Papier<br />
entflammte und ich spürte süße Hoffnung in<br />
mir aufsteigen, was mir sofort unangenehm<br />
war.<br />
Später stieg ich mit dem Blumentopf und<br />
einer kleinen Schippe die Treppen zum Hof<br />
hinunter.Ich dachte: Entspann dich! Du tust<br />
es aus Neugier! Nicht, weil du daran glaubst!<br />
Ich vergrub die Asche unter den Fliederbüschen,<br />
dann stand ich in der Dunkelheit,<br />
mit klammen Fingern und dampfendem<br />
Atem.<br />
Mein körperlicher Zustand ist seitdem,<br />
nun ja, stabil. Mehr möchte ich dazu nicht<br />
sagen.<br />
Leo&Gutsch lesen am 6. Januarinden Wühlmäusenaus<br />
ihremBuch „Es ist nur eine Phase, Hase“.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 B1<br />
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Service<br />
Die schönste Sackgasse der<br />
Alpen liegt in Tirol<br />
Reise, Seite B2<br />
Gamer sind heiß begehrt, denn<br />
die Spielebranche boomt<br />
Karriere, Seite B5<br />
Motorshow in Los Angeles:<br />
Vorhang auf für viele Neuheiten<br />
Mobile Welten, Seite B9<br />
Elke Sponholz kennt sich aus<br />
mit zugefrorenen Seen. Die<br />
Wahl-Schwedin weiß, „das<br />
Eis zulesen“, wie sie sagt.<br />
Die 55-Jährige kann beispielsweise<br />
anhand der Farbe, der Konsistenz<br />
und bestimmter Geräusche abschätzen,<br />
wie tragfähig eine Eisdekke<br />
ist und wann es zu gefährlich ist,<br />
sie zu betreten.<br />
„Der Weg vom Schlittschuhlaufen<br />
bis zum Eislesen war lang“, sagt<br />
die gebürtige <strong>Berliner</strong>in. DieGrundlage<br />
bildete eine einjährige Ausbildung<br />
zur staatlich geprüften Outdoor-Lehrerin.<br />
Seit 13 Jahren bieten<br />
sie und ihr Lebensgefährte Ingo<br />
Knapp, 57, im mittelschwedischen<br />
Seengebiet Bullaren Touren auf<br />
Schlittschuhen an.<br />
„Das Tolle ist die Stille auf den<br />
Seen, man ist mitten in der Natur und<br />
den ganzenTag an derfrischen Luft“,<br />
schwärmt Jana. Die 39-Jährige aus<br />
Pankowwar in den vergangenen beiden<br />
Wintern mit Elke Sponholz und<br />
Ingo Knapp unterwegs, imFebruar<br />
reist sie erneut zum Schlittschuhtrekking<br />
nach Schweden.<br />
Verschiedenste Seen werden dabei<br />
erkundet, bis zu fünf Stunden ist<br />
man auf dem Eis unterwegs, mindestens<br />
zwei Guides begleiten die Gruppen,<br />
erzählt Sponholz. Anfängergruppen<br />
legen auf den Tourenschlittschuhen<br />
zwischen 15 und 30 Kilometer<br />
am Tagzurück, die Fortgeschrittenen<br />
schaffen zwischen 40 und 60 Kilometer.<br />
Das Mittagessen wird über<br />
einem Lagerfeuer auf einer Insel oder<br />
am Ufer zubereitet, die dafür nötigen<br />
Zutaten und das Brennholz transportiertdie<br />
Gruppe in ihren Rucksäcken.<br />
Am Abend gibt es typisch schwedisches<br />
Essen in einer Unterkunft.<br />
Das kann, wenn es ausreichend kalt<br />
ist und nicht zu viel Schnee das Befahren<br />
der Seen unmöglich macht,<br />
die „Minto Tingvall“ genannte Öko-<br />
Lodge sein, die dasPaar betreibt.<br />
Das können Pensionen oder Jugendherbergen<br />
in anderen Region<br />
sein. „Wir suchen nach dem besten<br />
Eis, nach schönen, glatten Flächen“,<br />
sagt Elke Sponholz, dorthin ginge<br />
dann die Reise, das könne Mittelschweden<br />
oder Norwegen sein.<br />
Die Seenplatte Bullaren liegt an<br />
der Westküste, genau zwischen Göteborg<br />
und Oslo, 150 Kilometer sind<br />
die beiden Städte entfernt. In Norwegens<br />
Hauptstadt holen die„Minto<br />
Tingvall“-Betreiber ihreGäste ab.<br />
Bevor die Schlittschuhe geschnürt<br />
werden, erhält jeder Reiseteilnehmereine<br />
vierstündige Sicher-<br />
Trekking<br />
auf Schlittschuhen<br />
Eine gebürtige <strong>Berliner</strong>in bietet im südschwedischen<br />
Bullaren Winterurlaub der besonderen Art<br />
Von Susanne Rost<br />
Auf Schlittschuhen der untergehenden Sonne entgegen.<br />
An fünf Terminen im Januar<br />
und Februar bietet<br />
„Minto Tingvall“ Schlittschuh-Wanderungen<br />
an.<br />
KURZ &KNAPP<br />
Ein Termin im Monat ist<br />
für Anfänger geeignet,<br />
Vorkenntnisse sind nicht<br />
nötig.<br />
Die fünftägigen Aufenthalte<br />
kosten 740 Euro<br />
pro Person/DZ.<br />
minto-tingvall.com<br />
PR<br />
heitseinweisung. Dabei lernen die<br />
Gäste mit dem Eisdorn umzugehen,<br />
den sie während des Trekkings um<br />
den Hals tragen.<br />
Der Eisdorn besteht aus zwei<br />
Handgriffen mit Metallspitzen, die<br />
mit einem kurzen Seil verbunden<br />
sind. Für den Fall, dass man ins Eis<br />
einbricht, kann man die Handgriffe<br />
mit der Spitzevoran insEis schlagen<br />
und sich aus dem Wasser ziehen.<br />
Zur Sicherheitsausrüstung gehören<br />
griffbereit verstaute Wurfleinen<br />
und zwei mit Skistöcken vergleichbareEispiker,die<br />
auch zur Kontrolle<br />
der Eisstärke benutzt werden. Der<br />
Rucksack dient nicht nur zum Transport<br />
von Proviant und Wechselklamotten,<br />
er ist auch Auftriebshilfe,<br />
sollte jemand ins Eis einbrechen,<br />
sagt Elke Sponholz. Bislang sei das<br />
noch nie passiert.<br />
Das größte Risiko trage ohnehin<br />
der Guide, der an der Spitze der<br />
Gruppe fährt. Die Gäste halten zu<br />
ihm einen gewissen Abstand, damit<br />
er das Gebiet abschätzen und die<br />
Gruppe warnen kann.<br />
„Das Knacken des Eises war anfangs<br />
schon etwas unheimlich“, erzählt<br />
Reiseteilnehmerin Jana. Alleine<br />
würde sie sich nicht auf einen unbekannten<br />
See wagen, aber die Guides<br />
und die Sicherheitseinweisung vermittelten<br />
ein Gefühl der Sicherheit.<br />
Sie freut sich auf die nächste Tour:<br />
„Es ist eine ganz andereArt sich fortzubewegen,<br />
eine Mischung aus Eisschnelllauf<br />
und Skilanglauf“, sagt die<br />
Frau, die in Berlin regelmäßig auf<br />
Schlittschuhensteht.<br />
Aber auch Eislauf-Anfänger hätten<br />
ihren Spaß an dem Trekking, erzählt<br />
sie.„Auch Teilnehmer,die noch<br />
nie auf Schlittschuhen standen, haben<br />
sich schnell eingefuchst.“<br />
Vorkenntnisse seien nicht nötig,<br />
sagt auch Elke Sponholz. Anfänger<br />
erhalten einen Grundkurs. „Unser<br />
ältester Teilnehmer war 74“, erinnert<br />
sie sich. Die „Minto Tinvall“-Gäste<br />
bekommen spezielle Tourenschlittschuhe,<br />
bei denen sich die Hacke<br />
von der Kufe löst, wodurch das Skaten<br />
leichter wird. Auch zwei Stöcke,<br />
Helm und Knieschützer gehören zur<br />
Ausrüstung. Ihre Gäste kämen zumeist<br />
aus Deutschland, Österreich,<br />
der Schweiz und Großbritannien,<br />
weshalb auf den Touren deutsch<br />
oder englisch gesprochen wird.<br />
„Wenn man nachmittags vomEis<br />
geht, ist man schon erschöpft, aber<br />
schön erschöpft“, erzählt Jana.„Drei,<br />
vier Tage reichen, damit ich vollends<br />
erholt bin.“<br />
EXKLUSIVE REISEEMPFEHLUNG<br />
Reif für die Insel(n)?. .. Erlebnisreicher Urlaub in traumhafter Landschaft -<br />
mit Smyril Line nach Island und Färöer Inseln<br />
Island und Färöer<br />
FÄHRANGEBOTE,<br />
RUNDREISEN UND<br />
GRUPPENREISEN 2019<br />
EXPLORERS<br />
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Eine Seereise mit MS Norröna, Entspannung und Erholung<br />
im Kreuzfahrtambiente.<br />
Die Färöer Inseln, dieplötzlich aus dem Meer auftauchen,<br />
bunte Siedlungen und faszinierende Landschaften geprägt<br />
vom Meer.<br />
Island, unvergleichliche Natur und eisige Gletscher,Wasserfälle<br />
undschwarzeStrände,Vulkane und das pulsierende<br />
Leben in Reykjavik.<br />
Mit eigenem Fahrzeug sind die Möglichkeiten fast unbegrenzt,<br />
auf eigene Faust oder als vorgebuchte Reise.<br />
Mit dem eigenen Auto in nur 48 Stunden direkt<br />
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B2 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
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Reise<br />
NACHRICHTEN<br />
Fahrverbot in Madrid<br />
betrifft auch Urlauber<br />
Eine neue permanente Umweltzone<br />
in Madrid wird auch Urlauber<br />
betreffen. Im Zentrum der spanischen<br />
Hauptstadt dürfen nur noch<br />
Wagen mit der Umweltplakette<br />
„Distintivo Ambiental“ fahren.<br />
Ausländer können diese bislang<br />
nicht kaufen. Sie sollten daher ihre<br />
Wagen außerhalb der Stadt abstellen<br />
und mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
ins Zentrum fahren, rät der<br />
der ADAC. (dpa)<br />
Teure Übernachtungen beim<br />
Weihnachtsmarkt-Besuch<br />
Weraneinem Adventswochenende<br />
berühmte Weihnachtsmärkte besuchen<br />
und im Hotel übernachten<br />
will, muss mit erheblich höheren<br />
Preisen rechnen. Drastischfallen<br />
die Preissteigerungen zum StriezelmarktinDresden<br />
aus. Dort zahlen<br />
Hotelgäste bis zu 87 Prozent mehr<br />
alsimDezemberdurchschnitt. Auch<br />
in Erfurt (biszu66Prozent),Bremen<br />
und Dortmund(bis32Prozent)<br />
steigen die Preise deutlich.<br />
UnterkünfteinBerlin sind dagegen<br />
preiswerter. (dpa)<br />
Die „Hussar“ segelt bald<br />
unter einem neuen Namen<br />
Nunkommt sie doch noch –die<br />
„Hussar“ vonSea Cloud Cruises.<br />
Jahrelang lag das Segelschiff unfertig<br />
auf einer spanischen Werft, die<br />
Konkurs angemeldet hatte. Jetzt<br />
kündigte dieHamburger Reederei<br />
an: „Es geht weiter“. Dochder Segler<br />
wirdeinen neuen Namen erhalten:<br />
„Sea Cloud Spirit“. Zudem sei<br />
an Konzeption und Design gearbeitet<br />
worden. Dasdritte Schiff der<br />
Reederei sollte ursprünglichbereits<br />
2009 ausgeliefertwerden. Angekündigt<br />
worden war es damals als größter<br />
Dreimastpassagiersegler der<br />
Welt mit 69 Außenkabninen. (dpa)<br />
Klassischer Urlaubskatalog<br />
hat weiter eine Zukunft<br />
Derklassische Urlaubskatalog steht<br />
trotz Konkurrenz durch das Internet<br />
der Reisebranche zufolge bei vielen<br />
Sonnenhungrigen weiter hoch im<br />
Kurs.„Er ist nach wie vorbeliebt<br />
und wirdvon den Kunden verlangt“,<br />
sagte ein Sprecher des Branchenverbandes<br />
DRVauf Anfrage.Während<br />
der Versandhändler Otto mangels<br />
Nachfrage jüngst das Ende<br />
seines gedruckten Einkaufsführers<br />
einläutete,setzen Reiseveranstalter<br />
weiterhin auch auf klassische Kataloge.Das<br />
Interesse der Urlauber in<br />
Deutschland daran bleibe groß,<br />
bestätigten mehrereTourismusunternehmen.<br />
(dpa)<br />
Die Gondelbahn fährt Besucher hinauf zur „Hohe Mut Alm“. Von dort hat man freie Sicht auf die Gurgler Gletscher.<br />
Die schönste Sackgasse der Alpen<br />
Skifahren und heiraten auf über 3000 Metern Höhe in Tirol –amEnde des Ötztals liegt Obergurgl<br />
Von Klaus Kronsbein<br />
Das Ötztal ist ein Seitental<br />
des Inntals in Tirol in<br />
Österreich. In dem rund<br />
65 Kilometer langen Tal<br />
befinden sich die fünf Gemeinden<br />
mit den berühmten Wintersportgebieten<br />
Sölden-Hochsölden, Oetz<br />
und Obergurgl-Hochgurgl. Wir haben<br />
uns einmal die Sackgasse am<br />
Ende des Tales angeschaut: die Region<br />
um Obergurgl. Warum? Das weiß<br />
zum Beispiel Fritz Dopfer.<br />
Dopfer (31) ist ein deutsch-österreichischer<br />
Skirennläufer, der auf<br />
Riesenslalom und Slalom spezialisiertist.<br />
Sein bisher größter Erfolg ist<br />
die Silbermedaille im Slalom bei der<br />
Weltmeisterschaft 2015.<br />
„An Obergurgl-Hochgurgl liebe<br />
ich die Vielfältigkeit der Pisten, das<br />
geniale Panorama sowie die super<br />
Trainingsbedingungen“, schwärmt<br />
Dopfer. Er hat seit Kindheitstagen<br />
eine persönliche Verbindung zu<br />
Obergurgl und feierte einst im Ötztal<br />
seine Weltcuppremiere.<br />
Schneesicherheit ist garantiert<br />
Und hier trainiert er: Die Region<br />
Obergurgl-Hochgurgl liegt auf knapp<br />
2000 Metern Seehöhe. Eine hervorragende,<br />
natürliche Basis für langes<br />
Skivergnügen bis ins Frühjahr. Die<br />
Höhenlage des Skigebiets von<br />
1800 bis auf 3080 Meter sorgt für absolute<br />
Schneegarantie.<br />
110 Pistenkilometer und 25 moderne<br />
Liftanlagen garantieren<br />
schnelle Auf- und variantenreiche<br />
Abfahrten. Dank sechs Zubringerbahnen<br />
bleiben die Wege kurz und<br />
die Urlauber verteilen sich gleichmäßig.<br />
Auf einem Hektar Pistenfläche<br />
sind so im Durchschnitt nur 21<br />
Skifahrer unterwegs. Wie viel Platz<br />
hat also ein Skifahrer? Richtig: 476<br />
Quadratmeter pro Person. Das<br />
kann man beruhigt eine „freie Piste“<br />
nennen.<br />
Zahlreiche Natur-Hotspots laden<br />
dazu ein, die mächtige Ötztaler Bergwelt<br />
auf sich wirken zu lassen. Etwa<br />
beim Einkehrschwung am Top<br />
Mountain Star, einer Aussichtsplattform<br />
mit Panoramabar. Das architektonisch<br />
einmalige Bauwerk liegt<br />
auf 3080 Metern Seehöhe, amGipfel<br />
des Wurmkogels.Diese Position lässt<br />
an Tagen mit guter Fernsicht bis in<br />
die Dolomiten blicken.<br />
„Zuden begehrtesten Liegestuhlterrassen<br />
im Gebiet zählt die ‚Hohe<br />
Mut Alm‘“, verrät uns Fritz Dopfer.<br />
Und mit einem Augenzwinkern verrät<br />
er: „An diesem Ort wird besonders<br />
oft ‚Ja‘ gesagt!“ Er lacht. Angesichts<br />
der Traumkulisse zählt das<br />
Restaurant zu den beliebtesten<br />
Hochzeits-Locations vonUrlaubern.<br />
„An Obergurgl-Hochgurgl liebe ich<br />
die Vielfältigkeit der Pisten, das Panorama<br />
sowie die super Trainingsbedingungen“<br />
Fritz Dopfer,Skirennläufer<br />
Haben Sie noch einen Tipp für<br />
uns,HerrDopfer?„Ja.Wereinmal die<br />
nächtliche Arbeit des Pistenteams in<br />
Pole Position erleben will, kann ab<br />
Februar in Obergurgl die neue wöchentliche<br />
‚First Line‘ mitmachen.<br />
DieTeilnehmer kommen in den Genuss,die<br />
ersten Schwünge des Tages<br />
in den frisch präparierten Schnee zu<br />
ziehen. Im Anschluss an dieses Vergnügen<br />
stärkt ein First-Class-Frühstück<br />
auf der ‚Hohe MutAlm‘ für die<br />
weiteren Abfahrten.“<br />
356 Pistenkilometer inklusive<br />
Wer in Obergurgl-Hochgurgl urlaubt,<br />
erwirbt den „Ötztal Superskipass“.<br />
Der schließt 356 Pistenkilometer,<br />
90Liftanlagen und sechs Skigebiete<br />
ein. Der talweite Skipass ist<br />
in den Gebieten Sölden, Obergurgl-<br />
Hochgurgl, Hochoetz-Kühtai, Niederthai,<br />
Gries und Vent gültig.<br />
Zum Angebot gehören im Talaußerdem<br />
noch 310 Kilometer geräumte<br />
Winterwanderwege, 40Kilometer<br />
Winterlaufstrecken und<br />
14 Rodelbahnen (acht davon beleuchtet).<br />
Hier findet jeder seinen<br />
eigenen Rhythmus, den Ötztaler<br />
Winter zu entdecken. Familientaugliche<br />
Schneeschuhwanderungen<br />
entführen ins „Back Country“ und<br />
werden mitsamt kundiger Begleitung<br />
in fast allen Orten angeboten.<br />
Wasser, eiskalt: Für Fans des gefrorenen<br />
Elements stehen zehn Eislaufplätze<br />
und knapp 30 Eisklettermöglichkeiten<br />
zur Wahl.<br />
Zurück nah Hochgurgl. DerSammelleidenschaft<br />
der Ötztaler Zwillinge<br />
Alban und Attila Scheiber (51 Jahre<br />
jung) ist es zu verdanken, dass<br />
Europas höchstgelegenes Motorradmuseum<br />
in Hochgurgl Besucher<br />
empfängt –auch im Winter.<br />
Die zwei Brüder präsentieren auf<br />
3000 Quadratmeternüber 230 historische<br />
Motorräder von mehr als<br />
100 verschiedenen Herstellernsowie<br />
zahlreiche automobile Raritäten.<br />
Sonderausstellungen wie Schneemobile<br />
aus sieben Jahrzehnten runden<br />
das Gezeigte ab.<br />
Heimat dieser einzigartigen<br />
Schau bildet der Top Mountain<br />
Crosspoint. Das multifunktionale<br />
Gebäude beherbergt neben dem<br />
Museum auch ein hochwertiges Bedienungsrestaurant,<br />
die Mautstation<br />
der Timmelsjochhochalpenstraße<br />
sowie die Kirchenkarbahn.<br />
Die Mautstation spielt nur im<br />
Sommer eine wichtige Rolle. Dann<br />
kann man vonhier aus hinüber zum<br />
Passeier TalinSüdtirol (Italien) fahren.<br />
Im Winter ist hier Endstation.<br />
Dergeschlossene Pass macht Hochgurgl<br />
zur Sackgasse. Für viele Skifahrer<br />
ist es die schönste Sackgasse<br />
der Alpen.<br />
PR<br />
REISE &FREIHEIT<br />
Das Haus<br />
im Schnee<br />
Klaus Kronsbein<br />
Reiseredakteur,<br />
Teamleíter Service<br />
Immer mehr Familien entscheiden<br />
sich dazu, die Festtage und ihren<br />
Winterurlaub nicht zu Hause zu verbringen,<br />
sondern in einer Hütte, in<br />
einem Ferienhaus oder in einer Ferienwohnung.<br />
Worauf muss man bei<br />
der Buchung achten?<br />
Natürlich sollten zunächst auch<br />
imWinter die gleichen Grundüberlegungen<br />
gelten, wie im Sommer: Ist<br />
das Haus/die Wohnung groß genug<br />
für alle? Welche Freizeitangebote<br />
gibt es vorOrt oder in der Nähe?Welche<br />
Kosten sind im Angebotspreis<br />
enthalten, wo lauern Zusatzkosten?<br />
Welche Ausstattung hat das Objekt?<br />
Welche Termine kann ich nutzen<br />
(etwa 2Wochen bleiben, aber nur<br />
10 Tage zahlen)? Dürfen Hunde oder<br />
andereHaustieremit?<br />
Im Winter kommen dann auch<br />
noch folgende Fragen hinzu, die Sie<br />
vor der Buchung klären sollten –<br />
ganz gleich, ob Ihr Domizil in Skandinavien,<br />
im Harz oder in den Alpen<br />
liegt: Wie werden die Heizkosten berechnet?<br />
Gibt es dafür eine Pauschale<br />
oder wird genau abgerechnet?<br />
Gibt es einen Abstellraum, der von<br />
außen zugänglich ist? Zum Beispiel<br />
für Skioder Schlitten.Wieweit ist das<br />
Objekt vomSki-Lift entfernt? Gibt es<br />
in der Nähe eine Ski-Bus-Haltestelle?<br />
Sind vor Ort Werkzeuge vorhanden?<br />
Zum Beispiel um den Weg frei zu<br />
schaufeln oder die Ski zupräparieren.<br />
Gibt es einen Parkplatz fürs<br />
Auto? Überdacht? Draußen? Garage?<br />
Ist die Anfahrt zum Haus/zur Wohnung<br />
gestreut? Kann man direkt hinfahren<br />
oder muss man eine Strecke<br />
laufen? Ist ein Kamin vorhanden?<br />
Und für ihn auch genug Holz und<br />
Kamin-Besteck?<br />
Wählen Sie bei Online-Buchungen<br />
auf jeden Fall auch „weitere<br />
Merkmale“ (oder fragen Sie imReisebürodanach).<br />
ZurAuswahl stehen<br />
dann Bedingungen wie z.B. Kamin,<br />
Sauna, Garage, Pool im Haus. Was<br />
bietet die Küchenausstattung? Sind<br />
Fondue oder Raclette möglich? Sind<br />
das Haus, die Anfahrt und die Wintersportbedingungen<br />
rund ums<br />
Haus auch für Kinder geeignet? Gelten<br />
Sonder-Termine über die Feiertage?<br />
Gibt es Mindestmietzeiten?<br />
Ferienhaus-Anlagen mit mehreren<br />
Häusern bieten ein besonderes<br />
Animationsprogramm für Kinder.<br />
Wer sich nicht schnell entscheiden<br />
kann, kann auch auf Last-Minute-Angebote<br />
hoffen, weil noch nicht<br />
alle Häuser oder Wohnungen vergeben<br />
sind und es über die Festtage oft<br />
auch Specials für die Aufenthaltsdauer<br />
gibt (z.B. für nur 5Tage oder<br />
11 Tage).<br />
Leistungen:<br />
Goldene Ostseeküste<br />
Resort Kühlungsborn<br />
•Fahrt imNichtraucherfernreisebus mit<br />
WC und Getränkeselfservice<br />
•7Übern. in Zimmern mit Dusche, WC und<br />
Bademantel, inklusive Halbpension<br />
• Galabuffet sowie Mecklenburgisches<br />
Buffet (im Rahmen der Halbpension)<br />
•Willkommenscocktail<br />
•Geführte Wanderung nach Heiligendamm<br />
•Dia- bzw. Filmvortrag • Tanzabend<br />
•Maritimer Abend • Bingospiel<br />
•Modenschau • Unterhaltungsabend<br />
•Reiseforum des SKAN-CLUB 60 plus<br />
•Kostenlose Nutzung des Hallenbades<br />
•Morgengymnastik<br />
•Kofferservice imHotel<br />
•Betreuung durch das SKAN-CLUB<br />
60 plus-Team • WLAN • Kurtaxe u. v. m.<br />
Besondere Leistungen während der<br />
Sonderreisen: Ausflüge, Spezialitätenbuffets,<br />
Feier mit Musik und Tanz<br />
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Seniorenreise<br />
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30.12.–06.01.* €725,–<br />
06.01.–13.01.* €379,–<br />
13.01.–20.01. €345,–<br />
20.01.–27.01.* €343,–<br />
27.01.–03.02. €359,–<br />
03.02.–10.02. €359,–<br />
10.02.–17.02. €389,–<br />
17.02.–24.02. €389,–<br />
24.02.–03.03. €389,–<br />
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DER Dt. Reisebüro: Bahnhofstr. 18, Tel.: 030-6 57 12 24 RB Steffen Kühn: Bahnhofstr. 45, Tel.: 030-65 070877<br />
Alltours Reisecenter: Greifswalder Str. 220, Tel.: 030-4 29 28 72 DER Deutsches Reisebüro: Koppenstr. 77,<br />
Tel.: 030-29 33 990 Oranienburg: Panda-Reisen: Bernauer Str. 100, Tel.: 03301- 81 97 20<br />
Potsdam: DER Deutsches RB: Sterncenter/Shop 30, Tel.: 03 31-64 95 00 DER Reisecenter TUI GmbH:<br />
Garnstr. 20, Tel.: 03 31-70 81 28 Reiseland: Im Sternencenter 4, Tel.: 03 31-62 62 080<br />
Fürstenwalde: DER Deutsches RB: Rathausstr. 7,Tel.: 03361-7 11 16<br />
Veranstalter: SKAN-TOURS Touristik International GmbH,<br />
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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 B3<br />
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Reise<br />
Schöne neue Welt: In Dubai ist jeder Winkel modern, sauber und wirkt auf Gäste unheimlich intensiv.Auf einer dreitägigen Reise können die Hilghlights besucht werden.<br />
INGO MEYER<br />
Stadt der Superlative<br />
Kompromisslos modern bringt Dubai seine Besucher zum Staunen. Die Arabischen Emirate möchten heute mit Kultur, Architektur und Bildung glänzen<br />
Von Ingo Meyer<br />
Ich sehe nach unten, meine Beine<br />
zittern. Nurein dünner Glasboden<br />
bewahrt mich vor dem<br />
freien Fall. Langsam setze ich<br />
einen Fußvor den anderen. Als ich es<br />
nicht mehr aushalte, laufe ich mit<br />
Blick nach oben weiter. Zwei Minuten<br />
später, ich bin längst von der<br />
Glasplatte gestiegen, klopft noch immer<br />
mein Herz.<br />
Ich bin 150 Meter über Dubai, es<br />
ist der zweite von drei Reisetagen.<br />
Draußen fegt heißer Wüstenwind<br />
durch die Straßen. Aber hier oben,<br />
im futuristischen Gebäude The Frame,<br />
herrschen 22 Grad. Schon wieder<br />
hat es die Stadt geschafft, mich<br />
zum Staunen zu bringen.<br />
In der Nacht zuvor war ich per<br />
Taxi vom Flughafen in die City gefahren.<br />
Links und rechts der Autobahn<br />
schimmerten im Licht des<br />
Halbmondes gigantische Häusertürme.<br />
Ich fühlte mich wie ein kleiner<br />
Junge, der in einem Traumreich<br />
angekommen war. Der pakistanische<br />
Taxifahrer hatte gelacht und<br />
mir Bonbons gereicht.<br />
Alles ist neu und blitzsauber<br />
Jetzt, im gleißenden Tageslicht, ist<br />
Dubais Mystik eine andere. Sie funkelt<br />
in harten Konturen, die Sonne<br />
spiegelt sich in Glas und Metall. Alles<br />
ist neu hier und blitzsauber: die<br />
Häuser, die Bürgersteige, die Plätze.<br />
Selbst die U-Bahn-Stationen wirken<br />
wie aus dem Designkatalog. Einst<br />
dem Wüstensand entwachsen, ist<br />
Dubai heute ein glitzerndes Einkaufs-<br />
und Unterhaltungsmekka an<br />
der Schnittstelle von Afrika, Asien<br />
und Europa. Das Emirat springt von<br />
Superlativ zu Superlativ:der höchste<br />
Turm, die größte Bibliothek, die<br />
längste Automatikmetro. Man kann<br />
sich berauschen oder verzweifeln an<br />
dieser Gigantomanie.<br />
Der höchste Turm der Welt heißt<br />
Burj Khalifa. 828 Meter ragt er in den<br />
Himmel. Undich weiß schon wieder<br />
nicht, worüber ich mehr staunen<br />
soll: Ist es der rasante Liftflug ins<br />
148. Geschoss mit dem irren Blick<br />
Anreise: Direktflüge nach<br />
Dubai bieten drei Fluggesellschaften<br />
an: Emirates,<br />
TUIfly und Lufthansa.<br />
Die Abflughäfen sind Düsseldorf,<br />
Frankfurt amMain,<br />
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in französischer Beaux-Arts-Architektur,<br />
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auf Dubais Skyline? Oder ist es der<br />
Moment, als ich abends erlebe, wie<br />
das Bauwerk in LED-Licht erstrahlt,<br />
während Wasserspiele und Popmusik<br />
meine Sinne bombardieren? Hier<br />
wie überall zeigt sich: Die Arabischen<br />
Emirate möchten nicht länger<br />
als Ölscheichtum wahrgenommen<br />
werden. Kultur, Architektur, Bildung<br />
sind die neuen Schlagworte.<br />
Man implementiert die Dinge<br />
von oben. Im November läuft die<br />
Design Week, im März die Kunstmesse<br />
ArtDubai, das Gelände für die<br />
Expo 2020 − derzeit eine sandige<br />
Baustelle −hat die Dimensionen einer<br />
ganzen Stadt.<br />
Etwas weniger groß ist der Design<br />
District D3, ein Stadtteil, der auf zwei<br />
Quadratkilometern einen Mix aus<br />
Restaurants, Galerien und Showrooms<br />
bietet −bevölkertvon zumeist<br />
jungen internationalen Menschen.<br />
Die meisten studieren Architektur<br />
oder Design. Unddie wenigsten setzen<br />
sich der Tageshitze aus. Selbst<br />
kürzeste Strecken werden im Auto<br />
zurückgelegt. Auch ich winke mir ein<br />
Taxi herbei. Im Hotel reicht mir die<br />
Rezeptionistin ein Glas eiskaltes<br />
Wasser. Sie stammt aus Kirgisien<br />
und freut sich, dass ich den Schriftsteller<br />
Tschingis Aitmatowkenne.<br />
Der dritte Tagbricht an. Anderthalb<br />
Autostunden von Dubai entfernt<br />
schwimmt auf 24000 Quadratmetern<br />
im Wasser des Persischen<br />
Golfs ein Ableger des Pariser Louvre.<br />
Strahlend weiße kubische Räume,<br />
Treppen, die direkt ins Wasser führen,<br />
eine ovale Dachkonstruktion<br />
aus Stahl, die wie der Panzer einer<br />
riesigen Schildkröte wirkt. Im Innern<br />
wird die Geschichte der Zivilisation<br />
aus arabischem Blickwinkel erzählt.<br />
Sagenhafte Kunstschätze<br />
Die Kunstschätze sind sagenhaft.<br />
Mir hat es die 3000 Jahre alte Statue<br />
von Ramses II angetan. Darf ich sie<br />
fotografieren? Ein Wächter nickt.<br />
„Germany? Ah, good country. Iam<br />
from India.“ −„India, good country“,<br />
gebe ichsein Kompliment zurück.<br />
Drei Tage kompromisslose Moderne<br />
bei 40 Grad im Schatten liegen<br />
hinter mir. Ich bin erschöpft, aber<br />
bereichert. Dabei habe ich vieles<br />
nicht gesehen: nicht die künstlichen<br />
Palmeninseln, nicht den Unterwasserzoo,<br />
nichtdie Mall of the Emirates<br />
mit der Riesenskischanze. Und kein<br />
Stück Wüste.<br />
Am Flughafen-Check-in sitzt<br />
eine Frau. „Ich bin aus Nigeria“,<br />
lacht sie auf meine Nachfrage. Ich<br />
erinnere mich an den pakistanischen<br />
Chauffeur,die kirgisische Rezeptionistin,<br />
den indischen Museumswächter.<br />
Und frage mich: Wo<br />
sind eigentlich die Emirater, diese<br />
beneidenswertenMenschen, denen<br />
ihr Staat beitragsfreie Krankenversicherungen<br />
und mietfreies Wohnen<br />
ermöglicht? Wahrscheinlich auf Europareise.<br />
Umüber unsere schöne<br />
alte Welt zu staunen.<br />
Die Reportage wurde ermöglicht in Zusammenarbeit<br />
mit dem National MediaCouncil<br />
der Vereinigten Arabischen<br />
Emirate (VAE).<br />
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Was tun bei<br />
ARTHROSE?<br />
„Von Arzt zu Arzt bin ich gelaufen.<br />
Niemand konnte mir helfen.<br />
Die einen sagten, das sind Hüftschmerzen,<br />
die anderen sagten,<br />
das sind Wirbelsäulenbeschwerden,<br />
und wieder andere sagten,<br />
das sind Sehnenschmerzen!“<br />
Die Arthrose des Schambein-<br />
Gelenks, eines der kompliziertesten<br />
Gelenke des Körpers, ist<br />
besonders schmerzhaft und wird<br />
leider oft verkannt. Welches sind<br />
die erstaunlichen Symptome und<br />
was die Ursachen dieser Arthrose?<br />
Und was kann man selbst<br />
auch ohne Spritzen und Operationen<br />
dagegen tun? Zu dieser<br />
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e.V., Postfach 1105 51,<br />
60040 Frankfurt/M.(bitte gerneine<br />
0,70-€-Briefmarke für Rückporto<br />
beifügen) oder auch per E-Mail an<br />
service@arthrose.de (bitte mit vollständiger<br />
postalischer Adresse).
B4 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
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Reise<br />
Wüstenoase für Hollywood-Stars<br />
Nach Palm Springs zogen sich früher die Hollywood-Stars zurück, heute herrscht hier eine ausgesprochen liberale Stimmung<br />
VonVerena Wolff<br />
Movie Colony“ steht auf<br />
den Schildern mitten<br />
in Palm Springs. Kurt<br />
Cyr kurvt mit seinem<br />
Van durch die Straßen. Sein Ziel ist<br />
die East Alejo Road, Nummer 1148.<br />
Dort bleibt er vor einem unscheinbaren<br />
Torstehen. „Das ist ein sagenhaftes<br />
Haus“, sagt der Innendesigner,<br />
der viele Jahre inLos Angeles<br />
gelebt hat und nun die Stadt in der<br />
kalifornischen Wüste sein Zuhause<br />
nennt. Heute führt er Touristen<br />
durch die Gegend.<br />
Zehn Jahrelang hat Frank Sinatra<br />
in der Eeast Alejo Road gelebt. Er<br />
gab das Haus in Auftrag, als er 1947<br />
seinen ersten Millionenvertrag mit<br />
dem Hollywood-Studio Metro-<br />
Goldwyn-Mayer abgeschlossen hatte.<br />
Der Filmstar verlangte nach einem<br />
riesigen Haus mit Säulen,<br />
möglichst pompös.„Undessollte zu<br />
Weihnachten fertig sein, denn da<br />
schmiss Frank Sinatra legendäre<br />
Partys“, erzählt Cyr.<br />
Spiel mit Sonne und Schatten<br />
Mit seinem Wunsch war Sinatra an<br />
der falschen Stelle. Architekt E. Stewart<br />
Williams konnte modern: flache<br />
Häuser,die sich über große Flächen<br />
erstrecken, wüstentauglich für<br />
das Spiel mit Sonne und Schatten.<br />
EinStil, der ihn später als „Mid Century<br />
Modernist“ bekannt machte.<br />
Wie die anderen jungen Architekten,<br />
die sich zu dieser Zeit in Palm<br />
Springs ansiedelten. Viele kamen<br />
aus Europa, waren beeinflusst von<br />
Le Corbusier, Walter Gropius und<br />
Ludwig Mies van der Rohe.<br />
Williams nahm den Auftrag von<br />
Sinatra trotzdem an. Unscheinbar<br />
sieht das Haus heute von draußen<br />
aus, sowie die allermeisten Gebäude<br />
in Palm Springs. Innen aber wird<br />
es spektakulär, wie auch die Bilder<br />
der Maklerbeweisen, die die Villa an<br />
zahlungskräftige Urlauber vermieten.<br />
Es gibt nicht nur einen Pool in<br />
der Form eines Flügels, sondernjede<br />
Uptown Design District in Palm Springs:Wer Sinn für Ästhetik hat undArchitektur mag,ist in der Stadt richtig.<br />
Menge Platz in dem Haus. Dass<br />
Frank Sinatra sich ein Haus in Palm<br />
Springs bauen ließ, war kein Zufall<br />
und der Entertainer nicht der einzige<br />
Hollywood-Star seiner Zeit, der<br />
sich im Coachella-Tal niederließ.<br />
Oder zumindest regelmäßig zu Besuch<br />
war. Clark Gable, Greta Garbo,<br />
Humphrey Bogart, Marlene Diet-<br />
rich, Albert Einstein, Marilyn Monroe<br />
und Dean Martin traf man hier<br />
ebenfalls regelmäßig.<br />
Als die Stars ihreVerträge mit den<br />
großen Studios abschlossen, mussten<br />
sie diesen auf Abruf zur Verfügung<br />
stehen. „Sie durften sich nicht<br />
weiter als 100 Meilen oder zwei Stunden<br />
von Hollywood entfernt aufhalten.<br />
Dieser Ortpasste in das Zeitfenster“,<br />
erzählt Bob Gross, der sein<br />
Leben inSan Francisco hinter sich<br />
gelassen hat und nun als Guide in<br />
Palm Springs arbeitet.<br />
Auch Hollywood kam in den Ort,<br />
in dem fast jeden Tag des Jahres<br />
schönes Wetter ist. Die San-Bernardino-Berge<br />
im Norden, die Santa<br />
GETTYIMAGES/GLEN NAGEL<br />
Rosa Mountains im Süden und die<br />
San-Jacinto-Kette im Westen bilden<br />
eine eindrucksvolle Landschaft. Angenehm<br />
ist es allerdings nur von<br />
Herbst bis Frühling. Werder Wärme<br />
im Talentfliehen will, kann hoch hinaus,<br />
mit der Aerial Tramway auf den<br />
2596 Meter hohen Mount San Jacinto.<br />
Esist die größte Gondelbahn der<br />
Welt, die sich während der knapp<br />
vier Kilometer langen Fahrtdreht.<br />
Oben angekommen ist die Luft<br />
auch im heißen Hochsommer deutlich<br />
angenehmer, mitunter regnet es<br />
sogar in den Bergen. Dann bekommen<br />
die Besucher spektakuläre Regenbogen<br />
über der Wüste zu sehen.<br />
Wenn es trocken ist, warten viele Kilometer<br />
Wanderwege in luftiger Höhe.<br />
In Palm Springs sind sie umweltfreundlich<br />
–soweit das in den USA<br />
eben möglich ist. Denn natürlich<br />
brummen die Klimaanlagen, und die<br />
Autos sind nicht gerade klein. Aber<br />
man sieht viele E-Modelle und Hybrid-Fahrzeuge<br />
auf den Straßen. Es<br />
gibt mehrere Fahrradrundwege, auf<br />
denen man die Stadt erkunden kann.<br />
Viele neue Luxushotels<br />
Schon die modernen Architekten<br />
aus der Nachkriegszeit haben die klimatischen<br />
Bedingungen in ihre Pläne<br />
einfließen lassen. „Diese Architektur<br />
ist oft sehr filigran“, sagt Touristenführer<br />
Kurt Cyr über den Stil<br />
der Häuser,die zwischen den 1940er<br />
und 1970er Jahren entstanden sind.<br />
Damit steht der Baustil in krassem<br />
Gegensatz zu der rauen, fast lebensfeindlichen<br />
Umwelt.„Und genau dadurchwirkt<br />
beides so gut.“<br />
Zwar ist Palm Springs eine ArtMuseumsstadt<br />
für alle,die sich für Architektur<br />
und Formensprache begeistern.<br />
Doch die Stadt ruht sich nicht<br />
auf den Werken der inzwischen alten<br />
Meister aus. Vor allem Luxushotels<br />
und solche nur für Erwachsene entstehen<br />
derzeit in größerer Zahl. Denn<br />
Palm Springs ist nach wie vor ein<br />
Rückzugsort für Menschen aus den<br />
Metropolen in der Nähe.Und ein Ziel,<br />
das sich auch als Abstecher bei einem<br />
Roadtrip durch Kalifornien lohnt.<br />
DieStadt istausgesprochen bunt:<br />
Mehr als 60 Prozent der Einwohner<br />
bezeichnen sich als nicht-heterosexuell.<br />
Und seit 2017 ist der Stadtrat<br />
alseinziger in den USA komplett mit<br />
Vertretern der LGBT-Gemeinschaft<br />
(Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual<br />
and Transgender) besetzt. (dpa)<br />
Entdecken Sie die Traumziele dieser Erde.<br />
Der nächste Urlaub beginnt am Samstag –mit dem Reisemarkt der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>.
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 B5<br />
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Karriere<br />
Muss ich alles<br />
tun, was mein<br />
Chef verlangt?<br />
Es kommt auf<br />
den Arbeitsvertrag an<br />
Inmanchen Jobs ist klar festgelegt,<br />
was Beschäftigte zu tun haben. In<br />
anderen sind die Tätigkeiten allgemein<br />
formuliert. Doch müssen Beschäftigte<br />
alle Aufgaben erledigen,<br />
die der Chef vorgibt? „Das kommt<br />
auf die Ausgestaltung des Arbeitsvertrags<br />
an“, sagt Arbeitsrechtler Peter<br />
Meyer. Die Regel lautet dabei: Je<br />
allgemeiner die Tätigkeit darin umrissen<br />
wird, desto größer kann die<br />
Bandbreite der Arbeiten sein.<br />
Ist nichts Genaues festgehalten,<br />
gilt laut Meyer die Regelung der Gewerbeordnung<br />
(Paragraf 106): „Als<br />
Arbeitnehmer ist man dann verpflichtet,<br />
alle durch den Arbeitgeber<br />
bestimmten Aufgaben zu erledigen,<br />
die dem Anforderungsprofil und der<br />
Qualifikation im Arbeitsvertrag entsprechen.“Das<br />
ginge dann auch einfach<br />
auf Zuruf. Beschäftigte hätten<br />
kaum arbeitsrechtliche Möglichkeiten,<br />
sich zu wehren.<br />
Ein Beispiel: Ein Immobilienkaufmann<br />
kümmertsich bislang um<br />
Wohngebäude und soll nun Gewerberäume<br />
verwalten. Ist imVertrag<br />
nichts Genaues zum Zuständigkeitsbereich<br />
festgelegt, kann er sich gegen<br />
diese Anordnung kaum wehren.<br />
Begrenzt der Arbeitsvertrag dagegen<br />
die Tätigkeiten auf ein bestimmtes<br />
Gebiet, kann der Arbeitgeber<br />
den Tätigkeitsbereich nicht<br />
einseitig verändern. Das können<br />
Beschäftigte ablehnen. Will der Arbeitgeber<br />
diese Änderungen durchsetzen,<br />
muss er entweder einen Änderungsvertrag<br />
mit dem Arbeitnehmer<br />
schließen. Oder er spricht eine<br />
Änderungskündigung aus, verbunden<br />
mit dem Angebot, zum neuen<br />
Arbeitsprofil weiterzuarbeiten.<br />
Wernur in einem bestimmten Tätigkeitsfeld<br />
arbeiten will, sollte das<br />
im Arbeitsvertrag oder in einer Funktionsbeschreibung<br />
genau festhalten.<br />
Der Vorteil: Vorgesetzte können<br />
nicht einfach andere, nicht vereinbarte<br />
Arbeiten anweisen. Nachteil:<br />
Entfällt die vereinbarte Tätigkeit und<br />
es folgt eine betriebsbedingte Kündigung,<br />
verringernsich die Möglichkeiten,<br />
diese unter Verweis auf eine<br />
fehlerhafte Sozialauswahl anzugreifen,<br />
sagt Meyer. (dpa)<br />
Manchmal kommt der Chef überraschend mit<br />
neuen Aufgaben. GETTYIMAGES/NATTAKORN MANEERAT<br />
Spieler, Producer, Caster: In der<br />
Gaming-Branche Karriere machen<br />
Irgendwas mit Computerspielen<br />
machen –das ist der vage Traum<br />
vieler junger Menschen. Mehr<br />
als 28 700 Beschäftigte zählte<br />
der Verband der deutschen Games-<br />
Branche 2018 in Berufen rund um<br />
das Thema. Die Berufsbilder sind so<br />
vielseitig wie verschieden. Doch wie<br />
wird man eigentlich professioneller<br />
Gamer und was verdient ein Game<br />
Designer? EinÜberblick:<br />
Pro Gamer: Es ist der Traum vieler<br />
Zocker: ander Konsole Geld verdienen.<br />
Für Lukas Schmandt ist er in<br />
Erfüllung gegangen. Er gehört zu<br />
den besten deutschen „FIFA“-Spielern<br />
ander Playstation. Unter dem<br />
Namen „Idealz“ spielt er seit zwei<br />
Jahren im E-Sports-Team des FC<br />
Schalke 04.<br />
Undsokam er zum Pro Gaming:<br />
Mit zehn Jahren begann er zu spielen,<br />
häufig mit Freunden. Erhatte<br />
Talent, nahm bald an Wettbewerben<br />
teil und wurde entdeckt.<br />
Talent allein reicht aber nicht aus,<br />
findet der 22-Jährige: „Am wichtigsten<br />
sind Disziplin und Ehrgeiz,<br />
denn die Trainingszeiten gestalten<br />
wir selbst“, erklärt er. Auch ein gewisses<br />
Fußballverständnis sei in seinem<br />
Fall wichtig.<br />
Einen klassischen Arbeitstag hat<br />
Schmandt nicht. Neben Spielen und<br />
Trainieren gehört auch das Drehen<br />
Verschiedene Berufe sind daran beteiligt, wenn aus einer Idee<br />
ein Computerspiel wird –Wir stellen sie vor<br />
VonAnke Dankers<br />
Pro Gamer verdienen mit Computerspielen Geld. Um dahin zu kommen,sind Disziplin und Ehrgeiz notwendig.Wer Talent hat, kann an Wettbewerben teilnehmen.<br />
vonYoutube-Clips zu seinem Alltag.<br />
Um an der Konsole fit zu bleiben,<br />
achtet er außerdem auf einen festen<br />
Schlafrhythmus, körperliche Fitness<br />
und eine gesunde Ernährung.<br />
Um professioneller Gamer zu<br />
werden, hilft zwar keine Ausbildung,<br />
doch der 22-Jährige ist überzeugt:<br />
„Ein Schulabschluss ist wichtig,<br />
denn Spieler kann man nicht für immer<br />
bleiben.“ WerTalent hat, könne<br />
seine Karriere vorantreiben, indem<br />
er andereSpieler studiertoder regelmäßig<br />
an Wettbewerben teilnimmt.<br />
Game Designer: Egal ob Lernspiel<br />
oder Autorennen –jedes Computerspiel<br />
beginnt mit einer Idee. Game<br />
Designer sind die kreativen Köpfe<br />
dahinter. Ihre Aufgabe ist es, den<br />
Spielablauf zu entwickeln und umzusetzen.<br />
Game Designer übertragen<br />
die Geschichte des Spiels in konkrete<br />
Szenen, Spielmechaniken, Regeln<br />
und narrativeElemente.<br />
Dafür sind nicht nur Kreativität,<br />
analytisches und logisches Denkvermögen<br />
gefordert sondern auch<br />
Kommunikationsstärke und Teamfähigkeit:<br />
Das entwickelte Konzept<br />
muss vom Team umgesetzt werden.<br />
Wege ins Game Design reichen vom<br />
Hochschulstudium über die Ausbildung<br />
an Designschulen bis zum<br />
Quereinstieg als Mediengestalter.<br />
Und was verdient ein Game-Designer?<br />
Laut Bundesarbeitsagentur<br />
rund 3100 Euro proMonat.<br />
Game Programmer: Steht das Spielkonzept,<br />
beginnt der Programmierer<br />
seine Arbeit. Erüberträgt die Spielidee<br />
und -mechanik in Codes, wählt<br />
das Spielsystem und passt es an. Er<br />
kümmert sich um das Grafikprogramm<br />
und die richtigenWerkzeuge,<br />
damit das Spiel läuft. Unverzichtbar:<br />
Programmiersprachen. Aber auch<br />
analytisches Denken und Verständnis<br />
für die technischen Anforderungen<br />
vonSpieleplattformen.<br />
Game Programmer sollten kommunikationsstark<br />
sein und sich mit<br />
den gängigen Anwendungsprogrammen<br />
auskennen. Studiengänge<br />
mit Schwerpunkt Informatik oder<br />
eine Ausbildung zum Fachinformatiker<br />
in der Anwendungsentwicklung<br />
können der Einstieg in die<br />
Game-Programmierung sein. Ausgebildete<br />
Game Programmer verdienen<br />
laut Bundesagentur für Arbeit<br />
im Mittel rund 4400 Euro im Monat.<br />
DPA<br />
Game Producer: Vonder ersten Idee<br />
bis zur Fertigstellung eines Spiels<br />
hält der Game Producer die Fäden<br />
in der Hand. Er managt und überwacht<br />
die Produktion, hat Kosten,<br />
Zeit und Qualität im Blick. EinGame<br />
Producer plant zum Beispiel den<br />
Personaleinsatz, kalkuliert Aufwände,<br />
beschafft Lizenzen und koordiniert<br />
die Zusammenarbeit.<br />
Viele Game Producer haben eine<br />
kaufmännische Ausbildung oder Fächer<br />
wie Wirtschaftswissenschaften<br />
oder Medienmanagement studiert.<br />
Game Producer verdienen laut Bundesarbeitsagentur<br />
etwa 5500 Euro<br />
im Monat.<br />
Caster: Ob Ligaspiele,Turniere oder<br />
Wettbewerbe – Computergaming<br />
findet nicht nur im Wohnzimmer<br />
statt. Kommentatoren, Caster genannt,<br />
analysieren und kommentieren<br />
die Spiele für die Öffentlichkeit.<br />
Einer von ihnen ist Maxim Markow.<br />
Als Caster bei der Marketingagentur<br />
Freaks 4U Gaming kommentiert er<br />
„League of Legends“-Matches.<br />
„Wenn man eine Karriere als Caster<br />
anstrebt, ist neben Ehrgeiz,<br />
Durchhaltevermögen, Sprachgewandtheit<br />
und Hintergrundwissen<br />
auch eine passende Stimme entscheidend“,<br />
sagt Markow. Caster<br />
kommentieren und bewerten die<br />
Spiele, liefern Hintergrundinformationen,<br />
etwa zum aktuellen Tabellenstand,<br />
den Teams und ihren Spielern.<br />
Sie kennen sich in der Szene<br />
aus, dazu gehört natürlich viel Recherche.<br />
Klassische Ausbildungswege<br />
in den Beruf gibt es nicht. Stattdessen<br />
zählen Talent, Know-how<br />
und Erfahrung mit dem Game. (dpa)<br />
NACHRICHTEN<br />
Betriebsräte kommen gut<br />
mit Geschäftsleitung aus<br />
DasVerhältnis zwischen Arbeitnehmernund<br />
Arbeitgebernin<br />
Deutschland istüberwiegend gut:<br />
In fast neun vonzehn Firmen kommen<br />
Betriebsrat und Geschäftsleitung<br />
einer Umfrage zufolge ganz<br />
gut miteinander aus.85Prozent der<br />
Arbeitnehmervertretungen beurteilen<br />
ihr Verhältnis zur Chefetage als<br />
mindestens befriedigend, so die<br />
Hans-Böckler-Stiftung. (AFP)<br />
Erwerbstätige werden<br />
im Schnitt immer älter<br />
Im vergangenen Jahr lag der Altersdurchschnitt<br />
aller Erwerbstätigen in<br />
Deutschland bei rund 44 Jahren,<br />
das waren etwa vier Jahremehr als<br />
vor20Jahren. Am ältesten, so das<br />
Statistische Bundesamt, sind mit<br />
53 Jahren Angehörige vonKörperschaften<br />
und vonInteressenorganisationen<br />
wieAbgeordnete oder<br />
Betriebsräte. Amjüngsten sind<br />
Beschäftigte in der Mechatronik<br />
und Automatisierungstechnik mit<br />
31 Jahren. (AFP)<br />
Erkältet und heiser?<br />
Jetzt nur nicht flüstern!<br />
Viel Teetrinken hilft gut gegen Heiserkeit.<br />
GETTYIMAGES/ANDREYPOPOV<br />
Werbei einer Erkältung die Stimme<br />
schonen will und flüstert, erreicht<br />
das Gegenteil. Das Flüstern reize<br />
die Stimmlippen noch mehr, sagt<br />
Ärztin Anette Wahl-Wachendorf<br />
vomVerband der Werks- und<br />
Betriebsärzte. Ihr Rat: Berufstätige<br />
sollten wenig sprechen und Tee<br />
trinken. (dpa)<br />
Attest bei Krankheit: Es<br />
zählen die Kalendertage<br />
Arbeitnehmer müssen in der Regel<br />
am dritten Tagnach einer Krankmeldung<br />
ein Attest beim Arbeitgeber<br />
einreichen. Für diese Frist zählen<br />
nicht die Arbeits-, sondern die<br />
Kalendertage. Darauf weist der<br />
Rechtsschutz des DGB hin. Weran<br />
einem Freitag krank wird und zu<br />
Hause bleibt, muss spätestens am<br />
Montag darauf eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />
beim<br />
Arbeitgeber vorlegen. (dpa)<br />
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B6 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
·························································································································································································································································································<br />
Karriere<br />
Mit gewaltigen Datenmengen zur Diagnose<br />
Data Scientists verbessern die Auswertung von digitalen Informationen. Das soll zum Beispiel Ärzte und medizinisches Personal bei der Arbeit unterstützen<br />
Von Jürgen Hoffmann<br />
Sebastian Niehaus ist Spezialist<br />
für die Erkennung vonTumoren,<br />
Demenz und kardiologischen<br />
Erkrankungen. Der<br />
23-Jährige ist aber nicht etwa Arzt.<br />
Niehaus arbeitet als Digital Health<br />
Data Scientist bei der Firma Aicura<br />
Medical in Berlin-Mitte.<br />
EinData Scientist ist ein auf große<br />
Datenmengen spezialisierter Analyst.<br />
Vorallem Banken, Versicherungen,<br />
Autokonzerne, IT- und Beratungsunternehmen<br />
beschäftigen<br />
solche Datenwissenschaftler. Die<br />
Zahl der offenen Stellen ist hoch.<br />
Deshalb schießen Studiengänge wie<br />
Pilzeaus dem Boden. DieUniversität<br />
Harvardkürte den Data Scientist sogar<br />
zum „attraktivsten Beruf des<br />
21. Jahrhunderts“.<br />
Thomas Mayrhofer ist Professor<br />
an der Hochschule Stralsund, an der<br />
man Wirtschaftsinformatik mit<br />
Kompetenzen im Bereich Data Science<br />
studieren kann: „Big Data ist<br />
eine Querschnitts-Technologie, die<br />
in alle Branchen Einzug hält.“<br />
Schnittstelle zur Informatik<br />
Niehaus arbeitet mit anonymisierten<br />
medizinischen Daten wie Kernspinn-Bilddaten<br />
(MRT), Computertomographie-Scans<br />
und über lange<br />
ZeiträumegesammeltenHerz-Kreislauf-Kennzahlen.<br />
Die Daten kommen<br />
aus Kliniken und Forschungseinrichtungen.<br />
AicuraMedical agiert<br />
an der Schnittstelle von Informatik,<br />
Digital Health Data Scientists: zwischen Labor und PC.<br />
IMAGO<br />
Datenmanagement, Medizin und<br />
Forschung. Das Unternehmen ermöglicht<br />
es Forschern, App-Entwicklern<br />
und Startups ihre Ideen in<br />
den Klinikalltagzuintegrieren.<br />
Neuronale Netze zu trainieren<br />
Niehaus nutzt Patientendaten und<br />
Krankheitsverläufe, umkünstliche<br />
neuronale Netze zu trainieren,<br />
die Diagnose und Therapie verbessern<br />
sollen.<br />
Konkret: Er macht mit selbst programmierten<br />
Algorithmen Muster<br />
sichtbar. „Unser Ziel ist es, die Fülle<br />
der Informationen in anwendbaren<br />
Programmen und Apps so aufzubereiten<br />
und in den Klinikalltag zu integrieren,<br />
dass das Personal besser<br />
arbeiten kann.“ Die Programme lernen<br />
mit jedem neuen Informationshäppchen<br />
automatisch dazu und<br />
können Zusammenhänge in Krankheitsverläufen<br />
entdecken, die selbst<br />
ein medizinisch geschulter Experte<br />
nicht sehen kann.<br />
„Wir arbeiten sehr eng mit Ärzten<br />
zusammen. Malgeht es um Prädikationsmodelle<br />
für Tumore, dann um<br />
Apps zur Auswertung von CT-Scans,<br />
oder um die Optimierung der medikamentösen<br />
Versorgung bei chronischen<br />
Erkrankungen“, sagt Niehaus.<br />
Er ist fasziniert vom Potenzial,<br />
das in Millionnen von Patientengeschichten<br />
steckt: „Wir sind an einem<br />
Punkt angelangt, an dem wir diese<br />
Informationen vonVielen zum Wohle<br />
des Einzelnen nutzen können“,<br />
sagt er. (dpa)<br />
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Einkauf von Reiseangeboten<br />
−Mitarbeit bei Vertragsverhandlungenmit Kooperationspartnern<br />
−Pflege derInternetseiten über ein Content-Management-System<br />
−Durchführungvon Projekten sowiedie Begleitung vonMarketingaktionen<br />
Ihr rol<br />
−Abgeschlossenes Studium Fachrichtung Betriebswirtschaft/<br />
Wirtschaft wünschenswert oder abgeschlossene kaufmännische<br />
Ausbildung<br />
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Fähigkeiten und Zahlenverständnis<br />
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hörte, die sich an der Ludwig-Maximilians-Universität<br />
(LMU) inMünchen<br />
für ein Studium eingeschrieben<br />
hatte.Aber die Zeit während der<br />
Rente mit neuem Wissen zu füllen –<br />
das reizte die 74-Jährige schon. Und<br />
eine Idee, in welchen Fachbereich<br />
sie sich vertiefen könnte, hatte sie<br />
auch: Geschichte. „Mein Jahrgang<br />
hatte im Unterricht in der Schule gerade<br />
noch die Kriegserklärung zum<br />
Ersten Weltkrieg“, erzählt sie.<br />
Rund 300 Euro pro Semester<br />
Wittmann entschied sich für ein Angebot<br />
der Seniorenakademie des<br />
Münchner Bildungswerks, getragen<br />
vom Verein Katholische Erwachsenenbildung.<br />
Für das sechssemestrige<br />
Grundstudium besuchte sie einmal<br />
pro Woche jeweils drei Kurse<br />
und setzte sich mit Geschichte auseinander<br />
–von der Antike bis zum<br />
Grundgesetz. Außerdem standen Literatur,<br />
Architektur und Psychologie<br />
auf dem Stundenplan. Kostenpunkt:<br />
knapp 300 Euro proSemester.<br />
Studieren im Alter ist keine Seltenheit.<br />
„Die Tendenz ist eindeutig steigend“,<br />
sagt Bernd Werner Schmitt<br />
vom Akademischen Verein der Senioren<br />
in Deutschland (AVDS). Neben<br />
Im Alter noch mal Neues lernen<br />
Hörsäle stehen auch Senioren offen -Sie können an die Uni gehen oder spezielle Kollegs besuchen<br />
Lernen mit Gleichgesinnten: Immer mehr Hochschulen wie hier in Halle bieten Vorlesungen und Seminare speziell für Senioren an.<br />
Angeboten von Volkshochschulen<br />
oder freien Trägern gibt esauch an<br />
Universitäten verschiedene Möglichkeiten,<br />
die oft sogar günstiger sind.<br />
DerAVDS gibt regelmäßig einen Studienführer<br />
heraus. Etwa 55000 Senioren<br />
zählt derVerein an Unis,die meistenvon<br />
ihnen sind Gasthörer.<br />
Der Weg in den Hörsaal oder Seminarraum<br />
ist relativ einfach. Bisauf<br />
einige Ausnahmen benötigt man kein<br />
Abitur, auch eine Altersbegrenzung<br />
DPA<br />
gibt es nicht. Bewerben kann man<br />
sich meist auf das gesamte Angebot<br />
der Uni, lediglich manche NC-Fächer<br />
wie Psychologie sind für Gasthörer<br />
ausgeschlossen. „Die gewünschten<br />
Veranstaltungen müssen mittels eines<br />
Gasthörerantrages bei den Fakultäten<br />
beantragt und auf freie Kapazitäten<br />
geprüft werden“, erklärtYvonne<br />
Weigert von der Universität Leipzig.<br />
Die Gasthörerschaft beschränkt sich<br />
allerdings auf einzelne Veranstaltungen,<br />
einen Abschluss können Senioren<br />
so nicht machen. Die Kosten<br />
können je nach Anzahl der Kurse zwischen<br />
40 und 300 Euro liegen.<br />
Daneben gibt es auch die Möglichkeit,<br />
sich ganz regulär für einen<br />
Studiengang zu immatrikulieren.<br />
Eine Altersgrenze gibt es auch dafür<br />
normalerweise nicht, nur die NC-Fächer<br />
sind hier wieder eine Ausnahme.<br />
Die Regularien unterscheiden sich<br />
von Bundesland zu Bundesland,<br />
manche Universitäten erheben für<br />
Studierende ab einem bestimmten<br />
Alter auch eine Extra-Gebühr.<br />
Es gibt auch Angebote speziell für<br />
Senioren. An der Universität Leipzig<br />
gibt es etwa die Seniorenakademie:<br />
Dazu gehören das Seniorenstudium,<br />
das Seniorenkolleg und offene Angebote<br />
wie Sprachkurse oder Ringvorlesungen<br />
für alle Altersgruppen. Beim<br />
Seniorenkolleg bleibt man unter<br />
sich, in zwei parallelen Vortragsreihen<br />
können Interessenten ab 50 gemeinsam<br />
mit Gleichgesinnten Vorträge<br />
besuchen. Prüfungen gibt es<br />
nicht, die Kosten liegen bei 60 Euro<br />
proSemester.<br />
Die Angebote sind gut besucht,<br />
weiß Sachgebietsleiterin Yvonne Weigert.<br />
Es gibt mehr Bewerber als Plätze,<br />
etwa 1100 Interessierte melden sich<br />
proSemester.Besonders beliebt sind<br />
Lehrveranstaltungen zu Geschichte,<br />
Kunstgeschichte, Theologie, Musikwissenschaft,<br />
Psychologie oder Politikwissenschaft.<br />
(dpa)<br />
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und zum Beerbungserfahren nden Sie auf der omepage der Stiftung unter:<br />
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fließende Deutsch- und Englischkenntnisse.<br />
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mindestens 5Jahre Berufserfahrung im Aufgabenbereich –fließende<br />
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ca. 90 Anwärter/innen für den gehobenen Dienst der Kriminalpolizei<br />
(Studiumsbeginn: 1. Oktober 2019)
B8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
·························································································································································································································································································<br />
Bildung<br />
Bloß kein Plagiat! Wie Studenten korrekt zitieren<br />
Zitate sind in wissenschaftlichen Arbeiten unerlässlich. Aber wie kennzeichnen Studenten sie richtig, um Plagiatsvorwürfe zu vermeiden?<br />
Von Maximilian Konrad<br />
Karl-Theodor zu Guttenberg,<br />
AnnetteSchavan, Silvana<br />
Koch-Mehrin: bekannte<br />
Plagiatsfälle der<br />
vergangenenJahre. Alle drei Politiker<br />
verloren ihren Doktortitel undtraten<br />
von ihrem Amt zurück. Es sind Beispiele,die<br />
aufzeigen: Dasrichtige Zitieren<br />
ist eine Grundvoraussetzung<br />
des wissenschaftlichen Arbeitens.<br />
Deshalb lernen Studenten das oft<br />
schon in Einführungskursen. Dennochgibt<br />
es immer wieder Unsicherheiten.WichtigeFragen<br />
zumThema:<br />
Wiezitiereich richtig?<br />
Mit eindeutiger Kennzeichnung.<br />
„Wichtig ist, dass man klar ausweist,<br />
wo eine Übernahme beginnt, wo sie<br />
endet und woher sie kommt. Als<br />
wortgenaues Zitat nutzt man Anführungszeichen<br />
mit anschließendem<br />
Verweis“, sagt Debora Weber-Wulff,<br />
Professorin für Medieninformatik an<br />
der Hochschule für Technik und<br />
Wirtschaft (HTW) Berlin.<br />
Für Gerhard Dannemann, Jura-<br />
Professor an der <strong>Berliner</strong> Humboldt-<br />
Universität, besteht richtiges Zitieren<br />
aus mehreren Schritten. „Zunächst<br />
einmal sollten alle Quellen,<br />
die verwertet wurden, auch zitiert<br />
werden. Undzwar in dem Kontext, in<br />
dem sie verwertet wurden.“. Alle<br />
wörtlichen Übernahmen –abetwa<br />
sechs bis sieben zusammenhängenden<br />
Wörtern –sollten markiert werden.<br />
Dazu zählten auch Bilder, Tabellen<br />
oder Datensätze.<br />
Dannemann untersucht regelmäßig<br />
Hochschulschriften auf Plagiatsvorwürfe.<br />
Er findet auch wichtig,<br />
dass Studentenalle zitierten Quellen<br />
selbst prüfen. „Wenn eine Quelle<br />
nicht nachgeprüft werden kann,<br />
dann solltesie klar durch einen Hinweis<br />
wie ,zitiert nach’ gekennzeichnetwerden.“<br />
Auch Paraphrasen, also<br />
sinngemäße Zitate, müssen gekennzeichnet<br />
werden. Wer einen Gedanken<br />
als Paraphrase aufschreiben will,<br />
sollte den Absatzinder Quelle lesen,<br />
dann das Buch zuklappen und ihn<br />
mit eigenenWorten wiedergeben, rät<br />
Martin Heidingsfelder von „Vroniplag“,<br />
einer Organisation, die Hochschulschriften<br />
auf Nachahmungen<br />
prüft. „Anschließend schlägt man<br />
das Buch auf und kontrolliert, ob<br />
man den Inhalt richtig erfasst und<br />
keine fremden Formulierungen<br />
übernommen hat.“ Dies gilt auchfür<br />
den Umgang mit fremdsprachigen<br />
Quellen. „Diese dürfen nicht nur<br />
übersetztwerden.“<br />
Welche Zitierweisen sind zu unterscheiden?<br />
Bei der sogenannten Zitierkonvention<br />
stehen sich das Harvard-Sy-<br />
Werwissenschaftlich arbeitet, muss mit dem neuen Wissen sorgsam umgehen. Korrektes Zitieren ist<br />
dafür wesentlich. Sonst droht die Arbeit alsPlagiat gewertet zu werden. GETTYIMAGES/WAVEBREAKMEDIA<br />
stem und das Fußnotensystem gegenüber.<br />
Beim Harvard-System –<br />
auch unter dem Namen Amerikanisches<br />
System bekannt – wird die<br />
Quelle direkt nach einem Zitat in<br />
Klammernangegeben. Beim Fußnotensystem<br />
richten Anwender eine<br />
Fußnote in ihrem Schreibprogramm<br />
ein und versehen die Textstelle mit<br />
den jeweiligen Informationen. Wer<br />
Internetquellen zitiert, muss zur<br />
URL (also der Adresse,mit der im Internet<br />
gesurft wurde) auch das letzte<br />
Abrufdatum der Webseite angeben.<br />
Wiegroßdarfder Anteil vonZitaten in<br />
einer Arbeit sein?<br />
Das hängt von der jeweiligen<br />
Fachrichtung des Themas und der<br />
Forschungsfrage ab. Martin Heidingsfelder:<br />
„Als Faustregel würde<br />
ich sagen: Mehr als fünf Prozent Zitate<br />
sind selten sinnvoll“, sagt Dannemann.<br />
„Wenn man 20 Prozent<br />
erreicht, wird die Gefahr groß, dass<br />
sich die Arbeit wie ein Flickenteppich<br />
von Schnipseln liest und nicht<br />
wie ein eigenständiger Beitrag zur<br />
Vermehrung des wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisstandes.“<br />
Zu viele Zitate können sich sogar<br />
auf die Bewertung der wissenschaftlichen<br />
Arbeit auswirken. „Wenn sich<br />
ein Verfasser nur von einem wörtlichen<br />
Zitat zum nächsten wörtlichen<br />
Zitat schleppt, hat er sprachlich eine<br />
schlechte Note verdient“, findet<br />
Martin Heidingsfelder.<br />
Wiebehalte ichden Überblick über alle<br />
Zitate undQuellen?<br />
Um vor allem bei Quellen aus<br />
dem Internet den Überblick zu bewahren,<br />
sollten Verfasser konsequent<br />
jede kopierte und eingefügte<br />
Passage mit einer Quellenangabe<br />
versehen. Diese Angabe lieferneinige<br />
Datenbanken gleich mit. Zusätzlich<br />
gibt eseinige Literaturverwaltungsprogramme,<br />
die das Literaturverzeichnis<br />
aktualisieren. Ein Beispiel<br />
ist Citavi, das kostenlos im Internet<br />
verfügbar ist.<br />
Was droht Studierenden, wenn sie unsauber<br />
arbeiten?<br />
Bestätigt sich ein Plagiatsvorwurf,<br />
droht nicht gleich die Exmatrikulation.<br />
Grundsätzlich hängt das<br />
etwa von der jeweiligen Prüfungsordnung<br />
ab,wie im Falle eines Plagiats<br />
verfahren wird.<br />
„Jenach Schwereist zwischen einer<br />
5,0 für den Teilleistungsnachweis<br />
und dem Ausschluss von der<br />
Erbringung weiterer Studienleistungen<br />
alles möglich“, erklärt HTW-<br />
Professorin Weber-Wulff. Theoretisch<br />
können Studenten dann klagen.<br />
Aber werwill schon vorGericht<br />
ziehen, wenn er objektiv ein Plagiat<br />
produzierthat? (dpa)<br />
In drei Schritten erfolgreich auf Probleme hinweisen<br />
Wahrnehmung, Wirkung, Wunsch –diese drei Ws helfen dabei, Feedback konstruktiv anzubringen. Gespräche erhöhen die Transparenz und fördern das Betriebsklima<br />
Egal wie gut das Betriebsklima<br />
auch ist –Kritik gehört<br />
zum Geschäft. Besonders<br />
wenn es darum geht, Arbeit<br />
sicher und gesund zu gestalten.<br />
Doch gerade Rückmeldungen zu<br />
Dingen, die jemand übersehen hat,<br />
oder kleinen Fehlern, die dem Gegenüber<br />
unterlaufen sind, werden<br />
manchmal zur Herausforderung.<br />
Damit das Feedback nicht als persönlicher<br />
Angriff, sondern konstruktiv<br />
wahrgenommen wird, sollte<br />
die Rückmeldung so konkret wie<br />
möglich sein und sich auf beobachtbares,<br />
beschreibbares Verhalten<br />
stützen.<br />
Eine gute Methode: die drei W–<br />
Wahrnehmung, Wirkung, Wunsch.<br />
Darauf weisen die Berufsgenossenschaften<br />
und Unfallkassen im Rahmen<br />
ihrer Präventionskampagne<br />
„kommmitmensch“ hin. Denn wertschätzendes<br />
Feedback verstärkt positives<br />
Verhalten und zeigt Entwicklungsmöglichkeiten<br />
auf. Wenn Probleme<br />
früh gelöst werden, fördertdas<br />
zudem die Sicherheit und Gesundheit<br />
im Betrieb.<br />
Feedback ist wichtig<br />
„Feedback ist sehr wichtig. Es ist<br />
nichtnur so,dassich meinen Mitarbeitenden<br />
dann Rückmeldung über<br />
ihre Arbeit geben und ihnen sagen<br />
kann, wo sie im Unternehmen stehen.<br />
Feedback hat auch viel mit den<br />
Themen Sicherheit und Gesundheit<br />
zu tun“, so Dr. Marlen Cosmar, Diplom-Psychologin<br />
am Institut für<br />
Arbeit und Gesundheit der Gesetzlichen<br />
Unfallversicherung.<br />
„Ich kann meinen Mitarbeitern<br />
und Mitarbeiterinnen zum Beispiel<br />
sagen, ob sie ihre Aufgaben richtig<br />
erledigen oder was sie anders machen<br />
sollten. Das gibt ihnen Sicherheit.<br />
Ständige Unsicherheit bringt<br />
Eine Rückmeldung zurArbeit zugeben, schafft Vertrauen.<br />
GETTYIMAGES/FIZKES<br />
Zweifel und kann psychisch belastend<br />
sein. Daswirkt sich negativ auf<br />
die Gesundheit, aber auch auf die<br />
Leistung aus.“ Feedbackgespräche<br />
könnten zudem die Motivation steigern.<br />
Dadurch, dass Beschäftigte<br />
Rückmeldungen zu ihrer Arbeit erhielten,<br />
aber gleichzeitig auch ihren<br />
Vorgesetzten ein Feedback geben<br />
könnten, wisse der Mitarbeitende,<br />
dass seine Arbeit vom Vorgesetzten<br />
wertgeschätzt würde.<br />
„Gleichzeitig sorgt Feedback für<br />
Transparenz. Und Transparenz<br />
schafft ein besseres Unternehmensklima.<br />
Es wachsenVertrauen undVerständnis<br />
untereinander“, sodie Psychologin<br />
Dr. Cosmar. „Wichtig ist<br />
aber auch das Wie. Die3-W-Strategie<br />
ist eine gute Methode, Feedback zu<br />
geben: Wahrnehmung, Wirkung,<br />
Wunsch. Sie helfen dabei, Dinge auf<br />
den Punkt zubringen, ohne dabei<br />
verletzend zu sein.“<br />
Die Wahrnehmung schildern<br />
DieeigeneWahrnehmung schildern:<br />
Der erste Schritt besteht darin, die<br />
eigene Wahrnehmung mitzuteilen.<br />
Es geht darum, möglichst wertfreie<br />
Beschreibungen und Beobachtungen<br />
mitzuteilen.<br />
Beispiel: „Herr Müller, ich habe<br />
heute Morgen zufälligerweise gesehen,<br />
dass Sie Ihre Schutzausrüstung<br />
nicht getragen haben.“ Es geht also<br />
darum, die Situationkonkret aus der<br />
eigenen Sicht in Form von Ich-Botschaften<br />
zu schildern.<br />
Im zweiten Schritt wird die Wirkung<br />
erläutert: Welche Wirkung hat<br />
das beobachtbareVerhalten auf uns?<br />
„Ich kann das nicht gut mit ansehen,<br />
wie Sie Ihre Gesundheit gefährden.<br />
Ich mache mir dann Sorgen, dass Sie<br />
sich verletzen.“<br />
Drittens: einen Wunsch formulieren:<br />
ZumSchluss geht es darum, konkret<br />
zu benennen, welches Verhalten<br />
man sich künftig wünschen würde:<br />
„Bitte tragen Sie in Zukunft Ihre<br />
Schutzausrüstung. Ich muss mich<br />
darauf verlassen können, denn ich<br />
möchte, dass wir noch lange gesund<br />
zusammenarbeiten.“ Bei diesem<br />
Schritt geht es darum, eine verbindliche<br />
Vereinbarung mit der oder dem<br />
Beschäftigten zu treffen. (BLZ)<br />
Katharina Schüttler<br />
Die Wandelbare<br />
In der Serie „Dogs of Berlin“<br />
zeigt die Schauspielerin,<br />
warum sie so gefragt ist.<br />
Wir sprachen mit ihr<br />
Fotos: Katja Kuhl, Thinkstock<br />
Ein Hoch<br />
auf den<br />
Glühwein<br />
Schon die Römer<br />
schätzten ihn<br />
Reports<br />
Hintergründe<br />
Interviews<br />
Gewinnspiele<br />
A M<br />
Morgen<br />
lesen!<br />
S O N N T A G<br />
Der von hier
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018 B9<br />
·························································································································································································································································································<br />
Mobile Welten<br />
Die Marke<br />
Cupra geht<br />
an den Start<br />
In Berlin feiert der<br />
Seat-Ableger die Premiere<br />
Auf den Straßen muss man sich an<br />
ein neues Autologo gewöhnen.<br />
Zwei miteinander gekreuzte Haken<br />
im Kupferton, die an Bumerangs<br />
oder indianische Stammeszeichen<br />
erinnern. Mit den sportlich gezeichneten<br />
Signet werden ab sofort die<br />
PS-starken Modelle von Seat gekennzeichnet.<br />
Name der neuen<br />
Marke: Cupra.<br />
Der Name Cupra ist natürlich<br />
kein unbekannter.Bisher war er aber<br />
eher ein Anhängsel an die Seat-Typenbezeichnung,<br />
ähnlich wie GTI<br />
bei Volkswagen. Nun wird er aber<br />
Fitfür die Rennstrecke: Der e-Racer ist<br />
ein vollelektrischer Tourenwagen. PR (3)<br />
eine Marke –mit eigenem Logo und<br />
eigenen Namen. Vorbild des Outsourcings:<br />
Mercedes und AMG, die<br />
für das Mutterhaus auch immer<br />
mehr Sportwagen selbst entwickeln.<br />
Erstes Serienmodell der Marke:<br />
Der Cupra Ateca, die auf Sport getrimmte<br />
Version des Seat-SUVs, die<br />
ab diesem Monat bei den Händlern<br />
steht. Natürlich aufgebrezelt mit<br />
Sportsitzen und 19-Zoll-Felgen. Und<br />
mit dem 2,0-Liter-TSI-Motor, den<br />
man schon aus dem Seat Leon<br />
Cupra, der noch unter dem alten Namen<br />
verkauft wird, kennt. 300 PS<br />
stark, 247 km/h schnell. Serienmäßig<br />
sind 8-Zoll-Touchscreen samt<br />
Navigation, Rückfahrkamera, 360-<br />
Mit neuen Logo: Beim Cupra Ateca fehlt<br />
das Seat-Emblem im Kühlergrill.<br />
Grad-Birdview und das virtuelle<br />
Cockpit. Preis: ab 42 850 Euro.<br />
Wohin die Reise gehen könnte,<br />
sieht man am Cupra e-Racer, der<br />
erste vollelektrische Tourenwagen,<br />
der alle Anforderungen für die Teilnahme<br />
an der E-TCR-Serie erfüllt.<br />
680 PS stark, die in 8,2 Sekunden auf<br />
200 km/h beschleunigen.<br />
Zwei Premieren, die Freitag bei<br />
der „Cupra xBerlin Night“ gefeiert<br />
wurden. Im U3-Tunnel untermPotsdamer<br />
Platz. Angesagt hatten sich<br />
Promis wie Noah Becker,Ken Duken,<br />
David Kross und Sonya Kraus. (sth.)<br />
Alter,neuer Name, neues Logo: Cupra<br />
wurde am Freitag im U3-Tunnel gefeiert.<br />
Das neue BMW 8er Cabrio startet im nächsten März durch. PR (4)<br />
Vorhang auf und Asphalt frei<br />
Vonder Motor Show in Los Angeles rollen auch dieses Jahr jede Menge Neuheiten auf die Straßen der Welt<br />
VonDajana Rubert<br />
Ein Feuerwerk schon vor Silvester?<br />
Das gibt es noch bis<br />
zum 9. Dezember im amerikanischen<br />
Los Angeles. Es<br />
ist ein Feuerwerk an Neuvorstellungen.<br />
Die LAAuto Show zählt auch in<br />
diesem Herbst wieder zu den wichtigstenTerminen<br />
für Freunde der mobilenWelt.<br />
Im Los Angeles Convention Center<br />
wirddabei einiges geboten: Allein<br />
mehr als 60 Neuvorstellungen, davon<br />
gut die Hälfte als Weltpremieren, haben<br />
die Auto-Bauer präsentiert.<br />
Schnell, besonders sportlich, mit und<br />
ohne Dach. Oder darf esetwas familienfreundlicher<br />
sein? Die Hersteller<br />
buhlen auch in diesem Jahr um die<br />
Gunst der Messe-Besucher und potenziellen<br />
Käufer.<br />
„Hier in Los Angeles dreht sich das<br />
ganze Jahr alles um das Auto: vom<br />
Design und Verkauf über das Tuning<br />
und Customizing bis hin zum Fahren“,<br />
weiß nicht nur Terri Toennies,<br />
geschäftsführende Vizepräsidentin<br />
und General Manager der LA Motor<br />
Show.„Diese Stadt ist für seine Auto-<br />
Kultur und seine Auto-Leidenschaft<br />
bekannt.“<br />
Für Lisa Kaz, Präsidentin und<br />
CEO,geht es in Los Angeles aber nicht<br />
nur um Neuheiten auf vier Rädern<br />
sondernauch um innovativeTechniken:<br />
„Kalifornien ist der wichtigste<br />
Markt für umweltfreundliche Fahrzeuge<br />
innerhalb derVereinigten Staaten.<br />
Es ist spannend zu sehen, wie<br />
viele Marken aus dem Volumen- und<br />
Luxussegment umweltfreundliche<br />
Mobilitätsalternativen im umweltbewussten<br />
Süd-Kalifornien anbieten.“<br />
Wir stellen einige der tollen Neuheiten<br />
vor:<br />
Porsche 911: Eine neue Generation<br />
steht zum 55. Geburtstage des legendären<br />
911er in den Startlöchern. Vorn<br />
wird esgerader, die Haube schließt<br />
künftig mit der Frontschürze ab. Die<br />
Kotflügel wachsen in der Größe und<br />
umschließen die Scheinwerfer. Die<br />
altmodischen Türgriffe werden zu<br />
Klappgriffen. Richtig sportlich wirdes<br />
hinten. Fast auf gleicher Höhe wie der<br />
Vierrohrauspuff, der wie die Luftauslässe<br />
schwarzumrandet ist, ist nur die<br />
Kennzeichenaussparung.<br />
Audi S7 Sportback: Die Sportversion<br />
des viertürigen Coupés ist nah an der<br />
Basis gehalten. Nur die markanten<br />
„This is not aCar“, das ist kein Auto: die Botschaft auf dem Volvo-Stand in Los Angeles.<br />
Markante Silhouette: Mazda enthüllt in Los Angeles den neuen Mazda3.<br />
Die Sportversion der künftigen BMW 3er-Limousine bringt es auf muntere 374 PS.<br />
Lufteinlasse vorn und die zweiflutige<br />
Auspuffanlage mit vier Endrohren<br />
unterscheidet den Sportback vom<br />
„normalen“ S7.<br />
Kia Soul: Vorden Toren der Traumfabrik<br />
Hollywood schiebt Kiaeinen Star<br />
ins Rampenlicht. Die Koreaner präsentieren<br />
erstmals den neuen Soul.<br />
Bei dem kultigen Crossover setze<br />
man auch in der dritten Generation<br />
auf ein markantes und unverwechselbares<br />
Design, so der Hersteller.Die<br />
Antriebspalette reicht von turboaufgeladenen<br />
Verbrennern bis zum reinen<br />
Elektromotor.InEuropa wirdder<br />
neue Soul ausschließlich in der Elektroversion<br />
angeboten. Der Kia e-Soul<br />
kommt hier 2019 auf den Markt.<br />
BMW M340i: Der neue 3er BMW ist<br />
noch gar nicht auf dem Markt, da<br />
schieben die Münchner schon eine<br />
weitereVariante nach. Undzwar eine<br />
ziemlich dynamische. Der Reihensechszylinder<br />
der M340i xDrive-Limousine<br />
bringt es auf 275 kW/374 PS<br />
und ein maximales Drehmoment von<br />
500 Nm. „Die Markteinführung beginnt<br />
in den USA im April2019“, heißt<br />
es von BMW. „Europa folgt im Juli.“<br />
Bis dahin können sich die 3er-Fans<br />
auf das aerodynamisch und fahrwerkstechnisch<br />
angeschärfte Modell<br />
freuen. Als kleiner Appetithappen der<br />
Beschleunigungswert von 0bis 100<br />
km/h: 4,4 Sekunden. Die „normale“<br />
3er-Limousine startet in Deutschland<br />
übrigens im Frühjahr.<br />
Mazda3: Mazdaenthüllt die neue Generation<br />
des Mazda3: Ebenfalls eine<br />
Weltpremiere ineinem Serien-Auto<br />
ist der Benzinmotor mit Kompressionszündung.<br />
Die vierte Generation<br />
des Mazda3 wirdals Fünftürer und als<br />
Mazda3 Fastback mit vier Türen angeboten<br />
und kommt ab Frühjahr<br />
2019 auf den europäischen Markt.<br />
BMW 8er Cabrio: Im nächsten Frühjahr<br />
soll es losgehen –äußerst gepflegt,<br />
luxuriös und natürlich nach<br />
oben offen: Mitdem 8er Cabrio setzt<br />
BMW seine intensiven Aktivitäten<br />
im feinsten Segment fort. Aufund zu<br />
–das ist bei den Cabrios eine entscheidende<br />
Disziplin. Der neue Star<br />
aus Bayern schafft die Prozedur bis<br />
50 km/h in jeweils 15 Sekunden.<br />
Werden Luft und Licht hereingelassen,<br />
präsentieren sich die vier Sitze<br />
und die feine Ausstattung am eindrucksvollsten.<br />
Obwohl: Erst einmal<br />
werden Betrachter am Außendesign<br />
hängenbleiben, das Kraft und Eleganz<br />
vereinen soll –und auf Wunsch<br />
mit neuen Lackierungen überrascht,<br />
die je nach Lichteinfall für goldenes<br />
Glitzern sorgen. Ein klarer Fall von<br />
Geschmackssache.<br />
Volvo: EinMessestand ganz ohne Autos?<br />
Aber ja!Volvowagt das bisher Undenkbare:<br />
Statt eines Produkts aus<br />
Stahl und Kunststoff steht eine Vision<br />
im Scheinwerferlicht. „Das ist kein<br />
Auto“ –diese Botschaft empfängt die<br />
Besucher auf dem Volvo-Stand. Dazu<br />
gibt es interaktive Demonstrationen<br />
neuer Dienste und Konzepte wie Warenlieferungen<br />
ins Fahrzeug, privates<br />
Car Sharing, die mit dem Konzept<br />
Volvo 360c vorgestellte Vision für autonomes<br />
Fahren oder der Abo-Service<br />
Care by Volvo.(mit mid)<br />
NACHRICHTEN<br />
Moderne trifft Klassik:<br />
Oldtimer auf der IAA 2019<br />
DieIAA in Frankfurtsteht für Neuheiten<br />
der Automobilität. Doch vom<br />
12. bis 22. September 2019 setzen der<br />
Verband der deutschen Automobilindustrie<br />
(VDA) und das Oldtimer-<br />
Zentrum „Motorworld“ einen nostalgischen<br />
Akzent. Mitneuen Formaten,<br />
wie z. B. IAA Conference und IAA<br />
Experience,stellt sich die IAA 2019<br />
neu auf. Diese neuen Formate sollen<br />
den IAA-Besuchernein ganzheitliches<br />
Erleben der Mobilitätslösungen<br />
vonmorgen ermöglichen. Auch deshalb<br />
steht die IAA unter dem Motto<br />
„Driving tomorrow“. (mid)<br />
Volkswagen macht<br />
digital Tempo<br />
DieAutomobilindustrie ist im Wandel,<br />
Autobauer sind auf der Suche<br />
nach neuen digitalen Geschäftsfeldern.<br />
Volkswagen beteiligt sich im<br />
Zuge dessen mit 49 Prozent am deutschen<br />
Digital-Spezialisten diconium.<br />
Durchdie Partnerschaft mit<br />
diconium macht Volkswagen laut eigener<br />
Aussage „den nächsten Schritt<br />
im Aufbau der Volkswagen AutomotiveCloud“,<br />
womit vollvernetzte<br />
Fahrzeuge,cloudbasierte Plattformen<br />
(One Digital Platform) und digitale<br />
Mehrwertdienste verknüpft werden.<br />
Gemeinsam werden beide Unternehmen<br />
Geschäftsmodelle und<br />
das Angebot an digitalen Mehrwertdiensten<br />
vonVolkswagen weiterentwickeln.<br />
(mid)<br />
Der neue Range Rover<br />
Evoque: Lifestyle kompakt<br />
Weltpremiere für das kompakte SUV<br />
Range Rover Evoque in London .<br />
MID<br />
Derkleine Range Roverlässt die Hüllen<br />
fallen.Die zweite Generation des<br />
Kompakt-SUV besitzt den für Range<br />
Rovertypischem Stil und Anspruch,<br />
ergänzt um modernsteTechnik. Dazu<br />
zählen„ClearSight GroundView“,<br />
eine Technologie,die die Motorhaube<br />
gewissermaßen durchsichtig<br />
macht, und der„ClearSight Smart<br />
View“-Innenrückspiegel, der sich auf<br />
Wunsch in einen hochauflösenden<br />
Video-Bildschirmverwandelt. (mid)<br />
Leichter Anstieg der<br />
Verkehrstoten<br />
DieZahl der Verkehrstoten auf deutschen<br />
Straßen ist in den ersten neun<br />
Monaten leicht angestiegen. So verunglückten<br />
vonJanuar bis September<br />
2018 insgesamt 2443 Menschen<br />
tödlich. Dassind 23 Personen oder<br />
1,0 Prozent mehr als im vergleichbarenZeitraum<br />
des Vorjahres.(mid)<br />
Citroen verhilft zum<br />
eigenen Familien-Wappen<br />
Zumeigenen Familienwappen in<br />
nur fünf einfachen Schritten –dieses<br />
Angebot macht Citroen mit der<br />
Markteinführung des neuen Berlingo.Dazu<br />
wurde jetzt eine interaktiveWebseite<br />
gestaltet, auf der Familien<br />
ihr eigenes Wappen zusammenstellen<br />
können. Gestaltet werden<br />
kann es auf der Webseite<br />
www.citroen-myfamilylogo.de. (mid)<br />
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B10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
·························································································································································································································································································<br />
Mobile Welten<br />
Wir fahren 15 km/h und<br />
halten direkt auf die<br />
nette Dame zu –nur<br />
ein Test, versteht sich.<br />
Die Vollbremsung ist unausweichlich.<br />
Doch statt beide Bremsen zu<br />
betätigen, reißen wir nur am linken<br />
Bremshebel, der für die Scheibenbremse<br />
am Vorderrad zuständig ist.<br />
Jetzt passiert doch, was in solchen<br />
Fällen passieren muss -oder?<br />
Nein! DasHinterrad schießt nicht<br />
nach oben und wir überschlagen uns<br />
nicht. Stattdessen: ein leichtes Stottern<br />
imVorderrad, dann kontrolliertes<br />
Stoppen. DasHinterrad bleibt am<br />
Boden.<br />
Wir haben das Anti-Blockier-System<br />
von Bosch im Test und stellen<br />
fest: Die erste Serienlösung für E-Bikes<br />
funktioniert! Das System soll<br />
nicht nur verhindern, dass der E-Biker<br />
über den Lenker geht, was Bosch<br />
„Abheberegelung“ nennt, sondern<br />
auch den Bremsweg verkürzen.<br />
Nach der Präsentation auf der Eurobike,<br />
Leitmesse in Friedrichshafen,<br />
ist es im Handel angekommen.<br />
EinBremsenspezialist als Partner<br />
„Wir sind deutschlandweit einer der<br />
ersten Händler, die Räder mit dem<br />
Bosch-ABS verfügbar haben“, sagt<br />
Josef Zimmerer, Niederlassungsleiter<br />
vonZweirad Stadler in Prenzlauer<br />
Berg. Dort können Kunden seit Kurzem<br />
KTM-Trekkingräder, Stückpreis<br />
knapp 4000 Euro, probefahren und<br />
kaufen. Rund 900 Euro gehen auf<br />
Kosten der zusätzlichen, 800 Gram<br />
schweren Sicherheitstechnik, die ihren<br />
Strom aus dem Bordakku bezieht.<br />
Auf die Reichweite hat sie laut<br />
Bosch „keinen merkbaren Einfluss“,<br />
denn das ABS werdenur in Notsituationen<br />
aktiv.<br />
Das E-Bike-ABS von Bosch besteht<br />
maßgeblich aus einer kastenförmigen,<br />
etwas klobigen Kontrolleinheit<br />
vor dem Lenker, einer Kontrollleuchte<br />
und einer speziellen<br />
Vorderradbremse. Entwickelt<br />
wurde es gemeinsam mit dem<br />
Bremsenspezialisten Magura. Sensoren<br />
für Vorder- und Hinterrad registrieren<br />
ab 6km/h „atypische Geschwindigkeitsdifferenzen“,<br />
sagt<br />
Marco Bielig, E-Bike-Verkäufer bei<br />
Zweirad Stadler. Sobald das Vorderrad<br />
zublockieren droht, regelt das<br />
ABS den Bremsdruck blitzschnell.<br />
Insbesondere auf rutschigem, losem<br />
oder nassen Untergrund lässt<br />
sich das Pedelec dadurch kontrollierter<br />
verzögern. Und droht das<br />
Hinterrad abzuheben, reduziertdas<br />
ABS die Bremskraft am Vorderrad<br />
kurzzeitig, um hinten schnell wieder<br />
Bodenkontakt herzustellen.<br />
Den Bedarf für die Sicherheitstechnik<br />
sieht Niederlassungsleiter<br />
So gar nicht zum Abheben<br />
Seit Kurzem können Kunden Elektroräder mit Antiblockiersystem kaufen.<br />
Wirhaben es schon einmal ausprobiert<br />
Der kleine Kasten am Lenker ist der Hauptbestandteil des ABS-Systems für E-Bikes. STEFAN WEIßENBORN (3)<br />
Unser Autor Stefan Weißenbornhat das ABS-System getestet.<br />
VonStefan Weißenborn<br />
Eine Kontrolllampe am Lenker signalisiertdie Einsatzbereitschaft.<br />
Zimmerer vorallem aufgrund der Altersstruktur<br />
der E-Biker:„Wir sprechen<br />
hier von 60plus, und es hat<br />
in dieser Altersgruppe schon viele<br />
Unfälle mit E-Bikes gegeben.“<br />
Nach Altersgruppen aufgeschlüsselte<br />
Zahlen liegen dem Statistischen<br />
Bundesamt zwar nicht<br />
vor, doch man kann man generell<br />
davon ausgehen, dass im E-Bike-<br />
Boom mancher Senior überhaupt<br />
erst wieder aufs Rad steigt und<br />
sich damit in potenziell riskante<br />
Verkehrssituationen bringt.<br />
Knackpunkt ist aber ein anderer.<br />
Damit das ABS wirken kann<br />
muss die Vorderradbremse betätigt<br />
werden: „Die Hauptnutzergruppe<br />
von E-Bikes hat sich aber<br />
daran gewöhnt, die Rücktrittbremse<br />
zu benutzen, obwohl die<br />
meiste Bremskraft grundsätzlich<br />
über das Vorderrad aufgebaut<br />
wird“, sagt Siegfried Brockmann<br />
von der Unfallforschung der Versicherer<br />
(UDV).Dieses Verhalten erklärt<br />
Bosch mit der Angst vor einem<br />
Sturz, die ihnen das ABS nehmen<br />
könne. Und je mehr die Vorderbremse<br />
genutzt werde, desto<br />
kürzer werde dank ABS der Bremsweg.<br />
Um vorallem Älteren dies näher<br />
zu bringen, plädiert Brockmann<br />
für spezielle Fahrtrainings,<br />
wie sie etwa der Allgemeine Deutsche<br />
Fahrrad-Club (ADFC) anbietet.<br />
Die Grenzen der Physik<br />
Allerdings gibt es Funktionseinschränkungen<br />
in Kurven. Schlägt<br />
man den Lenker ein Stück zu weit<br />
ein, rutscht das Vorderrad bei heftigeren<br />
Bremsmanövern trotz<br />
ABS-Sensor seitlich weg. „Das sind<br />
die Grenzen der Physik“, sagt Verkäufer<br />
Bielig. Auf Glatteis helfen ja<br />
auch beim Auto die modernsten<br />
Assistenten wenig. Dennoch geht<br />
Bosch davon aus, dass sich jeder<br />
vierte Pedelec-Unfall verhindern<br />
ließe. Bislang gibt es neben KTM<br />
nur eine Handvoll E-Bike-Hersteller,<br />
die das Bosch-ABS verbauen.<br />
Zu den Flottenpartnern gehören<br />
außerdem die Flyer, Riese &Müller,<br />
Centurion, Cresta und Kalkhoff.<br />
Zum Nachrüsten ist das System<br />
nicht vorgesehen. Damit die<br />
Komponenten möglichst optimal<br />
harmonieren, gibt es sie nur am<br />
fertigen Bike.<br />
Zweirad-Stadler in Berlin<br />
Prenzlauer Berg hat bislang nur<br />
ein einziges Elektrorad mit der<br />
eingebauten Stotterbremse verkauft.<br />
Aber es ist kalter Herbst, da<br />
läuft das Geschäft mit Zweirädern<br />
ohnehin auf Sparflamme. „Und<br />
die Technologie muss erst einmal<br />
bekannt werden“, sagt Niederlassungsleiter<br />
Zimmerer.<br />
Die Lieferung kommt still und sauber<br />
In Zeiten drohender Diesel-Fahrverbote steigt bei Firmen trotz der höheren Preise das Interesse an Elektroantrieben auch in leichten Nutzfahrzeugen<br />
VonThomas Geiger<br />
Die Elektromobilität erobert das<br />
Nutzfahrzeug. Mit der Akzeptanz<br />
des alternativen Antriebs wächst<br />
auch das Angebot für Handel, Handwerk<br />
und Gewerbe.Immer mehr Firmen<br />
liebäugeln angesichts drohender<br />
Diesel-Fahrverbote in den Innenstädten,<br />
großzügiger Förderungen<br />
und des Marketing-Effekts mit elektrischen<br />
Kleintransportern.<br />
Zwar sei das Geschäft vonden etablierten<br />
Anbietern bislang nur spärlich<br />
bedient worden, sagt Automobilexperte<br />
Stefan Bratzel von der<br />
Hochschule der Wirtschaft in Bergisch<br />
Gladbach. Doch die Elektrifizierung<br />
gehe an den leichten Nutzfahrzeugen<br />
nicht vorbei. Im Gegenteil:<br />
Dassei ein Feld, das sich für den<br />
Einsatz von Akku-Autos besonders<br />
eigne –nicht nur weil im Stadtverkehr<br />
die lokale Emissionsfreiheit immer<br />
wichtiger werde.<br />
„Die Betriebskosten sind niedrig,<br />
die Reichweiten sind für gewerbliche<br />
Betriebe meist ausreichend und das<br />
Aufladen ist über Nacht gut möglich.<br />
Außerdem bieten die kleinen Nutzfahrzeuge<br />
auch genügend Platz für<br />
die Batterien“, fasst der Automobilexperte<br />
dieVorteile zusammen.<br />
Zwar gibt es schon länger umgerüsteteVarianten<br />
vonFahrzeugen wie<br />
dem Renault Kangoo, dem Peugeot<br />
Partner oder dem Nissan NV200.<br />
Doch richtig spannend wurde es erst<br />
2017 –dahat das Aachener Unternehmen<br />
Streetscooter im Auftrag von<br />
DHL das erste dezidierte Elektrofahrzeug<br />
unter den Kleintransportern<br />
vorgestellt, das mittlerweile in immer<br />
mehr Städten ganz still und sauber<br />
Post und Pakete bringt und seit diesem<br />
Jahr auch an andereKunden verkauft<br />
wird.<br />
Biszu200 km Reichweite<br />
Nachdem es bislang nur das Modell<br />
„Work“ mit bis zu 235 Kilometern<br />
Reichweite und einem Höchsttempo<br />
von 85km/h gab, starten die<br />
Aachener nun in Kooperation mit<br />
Ford auch den großen Bruder „Work<br />
XL“. Er basiertauf einem Fahrgestell<br />
des Transit, bietet mit 20 Kubikmetern<br />
fast das fünffache Ladevolumen<br />
des kleinsten Work und fährt<br />
bis zu 200 Kilometer weit.<br />
Im gleichen Segment tritt auch<br />
Mercedes mit dem eSprinter an, der<br />
2019 an den Startgehen soll. Mitden<br />
Batterien im Wagenboden bietet der<br />
Kastenwagen auch weiterhin 10,5<br />
Kubikmeter Ladevolumen und kann<br />
Der eVito kommt laut Mercedes bis zu 150 Kilometer weit mit einer Akkuladung.<br />
je nach Batteriegröße 115 bis 150 Kilometer<br />
weit fahren, kündigen die<br />
Schwaben an. Konkurrent VW kontert<br />
mit dem e-Crafter und dessen<br />
Schwestermodell eTGE von MAN,<br />
die ebenfalls knapp elf Kubikmeter<br />
Ladevolumen bieten und auf eine<br />
Reichweite von bis zu 160 Kilometern<br />
kommen. Aus Frankreich<br />
kommt dazu ein Master ZE von Renault<br />
mit bis zu 12,4 Kubikmetern<br />
Ladevolumen und maximal 120 Ki-<br />
lometern Reichweite und der italienische<br />
Anbieter Iveco stromert mit<br />
dem Daily Electric bis zu 200 Kilometer<br />
durch die Stadt.<br />
Elektrischer Retro-Bulli<br />
Auch in der Klasse darunter tut sich<br />
was: Dort, wo es bislang nur Renault<br />
Kangoo ZE und Nissan e-NV200 gab,<br />
will künftig auch Mercedes strahlen<br />
und legt deshalb den Vito an die<br />
Leine.Limitiertauf 120 km/h, kommt<br />
DPA<br />
der Gewerbe-Van nach Angaben des<br />
Herstellers auf eine Reichweite von<br />
150 Kilometern.<br />
Und selbst der Urvater aller<br />
Transporter wirdbald elektrisch: VW<br />
hat bereits angekündigt, dass es den<br />
elektrischen Retro-Bulli ID Buzz<br />
auch in einer gewerblichen Variante<br />
als Cargo geben soll und kürzlich<br />
eine Studie dazu enthüllt, die bis<br />
2021 in Seriegehen wird. Es hat zwar<br />
etwas länger gedauert, doch aufzuhalten<br />
ist diese Entwicklung offenbar<br />
nicht mehr, glaubt Automobilwirtschaftler<br />
Ferdinand Dudenhöffer:<br />
„Grüne City-Logistik ist das<br />
große Thema. Was die Post mit<br />
Streetscooter begonnen hat, lässt<br />
sich nicht mehr zurückdrehen“, sagt<br />
der Professor von der Universität<br />
Duisburg-Essen.<br />
Rußende und lärmende Diesel-<br />
Transporter zerstörten das Bild von<br />
Amazon &Co: „So, wie vor 20Jahren<br />
die Bioprodukte unsereVerbraucherwelt<br />
eroberthaben, wirdder leise und<br />
emissionsfreie Elektro-Transporter<br />
das Bild für nachhaltigen Online-<br />
Handel werden. Werdann noch mit<br />
einem stinkenden Dieseltransporter<br />
durch die Wohnorte fährt, wird ausgemustert“,<br />
sagt Dudenhöffer.<br />
Die Elektrifizierung der leichten<br />
Nutzfahrzeuge treibt aber bisweilen<br />
seltsame Blüten und fördert ausgesprochen<br />
exotische Autos zutage –<br />
wie etwa bei Binz in Lorch. Der<br />
schwäbische Karosseriebauer rüstet<br />
das Model Svon Tesla für einen Aufpreis<br />
vonrund 100000 Euro zum XL-<br />
Kombi um und verkauft den elektrischen<br />
Luxusliner als Leichenwagen.<br />
Damit man zumindest bei der letzten<br />
Reise keine Emissionen mehr produziert.<br />
(dpa)
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VK(500 €SB) -inkl. TK (150 €SB) ·für Fahrer ab 25 J. in Kooperation mit der Nürnberger Versicherung (Ostendstr. 100, 90334 Nürnberg) · 4) bei Kauf eines Renault PKW Neuwagens bis 31.12.2018. ·Abb. zeigen Sonderausstattungen<br />
Gesamtverbrauch (l/100 km): innerorts 7,5-6,0; außerorts 5,3-4,2; kombiniert 6,1-5,0; CO 2 -Emissionen (g/km): kombiniert 136-112 (Werte nachVO(EG) 715/2007)<br />
Filialen in Berlin:Berlin-Spandau, Am Juliusturm 40-42 030-3549230 · Berlin-Pankow, Schönerlinder Str.1030-51731340 · Berlin-Charlottenburg, Sophie-Charlotten-Str.26030-301039860 · Berlin-Köpenick,<br />
Wendenschloßstr.184 030-6580220 · Berlin-Steglitz, Goerzallee117 030-88669770 · Autohaus GotthardKönigGmbH (Sitz: 10829 Berlin-Schöneberg, Kolonnenstr. 31 030-7895670) · Filialen in Brandenburg:<br />
Hennigsdorf, Veltener Str.1203302-550930 · Hoppegarten, Carenaallee 303342-426860 · Teltow, Oderstr. 55 03328-45700 · Bad Saarow, FürstenwalderChaussee 27A 033631-438680 · Eisenhüttenstadt,<br />
Werkstr. 6 03364-49940 ·Finsterwalde-Massen, Ludwig-Erhard-Str. 1-3 03531-7165300 · Fürstenwalde, Autofocus 103361-376410 · Gosen, Am Müggelpark 6 03362-883910 · Luckenwalde, Frankenfelder<br />
Chaussee403371-4066290 · Oranienburg, Chausseestr.5903301-59980·Prenzlau, Schwedter Str. 82 03984-85840·Zossen, Kleine Feldstr.103377-204010 · insgesamt45x in Deutschland<br />
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Leasing GmbH (10829 Berlin, Kolonnenstraße 31) · 1) mind. 2.000 €über DAT für Ihr Altfahrzeug<br />
bei Inzahlungnahme · 2) nur gültig für Privatkunden, Zeitraum von1 Jahr ·Versicherungsumfang:<br />
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Gesamtverbrauch (l/100 km): innerorts 7,9-6,2; außerorts 5,8-4,2;<br />
kombiniert 6,6-4,9; CO2-Emissionen (g/km): kombiniert 151-115<br />
(Werte nach VO (EG) 715/2007)<br />
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Berlin-Spandau, Am Juliusturm 23 030-330963880 ∙ Berlin-Reinickendorf,<br />
Jacobsenweg 33 030-414719800 ∙ Hoppegarten,<br />
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17 03328-3378300 ∙ Fürstenwalde, Autofocus 1 03361-<br />
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Deutsche Bank<br />
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ING<br />
ing-diba.de 0,07 0,12 -<br />
Postbank<br />
postbank.de - - -<br />
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denizbank.de 0,45 0,55 0,75<br />
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deutsche-bank.de - 0,05 0,20<br />
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aufholende Werte<br />
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Das Vier-Felder-Diagramm illustriert<br />
die Performance der in den <strong>Berliner</strong> Werten<br />
vertretenen Titel in zwei verschiedenen<br />
Zeiträumen. Die vertikale Achse zeigt die<br />
Veränderung in den vergangenen 12 Monaten,<br />
die horizontale Achse die Veränderung des<br />
vergangenen Monats. Die Aktien mit der<br />
relativ gesehen besten Performance befinden<br />
sich in dem Quadranten rechts oben, die<br />
Aktien mit der relativ gesehen schlechtesten<br />
Performance links unten. Die Grösse der<br />
Kreise, mit denen die Unternehmen dargestellt<br />
sind, richtet sich nach der Höhe der<br />
Marktkapitalisierung.<br />
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InternRentA A0,77 45,08 43,77 43,75<br />
Kapital Plus A A0,39 62,98 61,15 60,74<br />
Nebw.Deutschl.A A1,95 298,60 284,38 277,79<br />
Nürnb.Eurold.A A0,85 129,37 123,21 121,26<br />
Plusfonds A0,89 150,10 142,95 140,18<br />
Rentenfonds A A 85,29 83,21 83,05<br />
RohstofffondsA A0,41 61,04 58,13 58,67<br />
Thesaurus AT T 908,45 865,19 849,79<br />
Trsy ShrtTrm+€A A 94,37 93,44 93,47<br />
US Equity C2 A0,52 60,97 60,97 58,39<br />
US LargeCap Gr.A A0,47 88,15 83,95 78,78<br />
Verm.Deutschl.A A1,19 173,89 165,61 164,16<br />
Verm.Europa A A0,30 49,14 46,80 46,38<br />
Wachstum Eurol A A 113,21 107,82 104,99<br />
Wachstum Europa A A0,73 115,42 109,92 107,72<br />
ALTE LEIPZIGER<br />
Aktien Deutschland A1,00 112,29 106,94 105,01<br />
Trust €uro Cash A 45,78 45,78 45,77<br />
Trust €uro Renten A0,50 45,75 44,42 44,37<br />
WWW.AMPEGA.DE<br />
Amp DivPlus Akt P A2,00 127,44 121,37 120,52<br />
Amp GenderPlus Akt T0,64 100,60 96,73 96,11<br />
Amp Global Renten A0,30 17,41 16,78 16,67<br />
Amp Rendite Renten A0,40 21,64 21,01 20,99<br />
BLACKROCK<br />
BGF EmeEurA2 EUR T 97,09 97,09 94,24<br />
Euro BondA2 T 28,40 28,40 28,35<br />
World EnergyA2 T 16,41 16,41 16,06<br />
World GoldA2 T 23,39 23,39 23,56<br />
BNP PARIBAS INVESTMENT PARTNERS<br />
Bd.Euro Med.Term* T 182,93 182,93 182,82<br />
Bd.Euro Sh.Term* T 121,86 121,86 121,81<br />
Eq.High Div.Europe* T 87,24 87,24 86,19<br />
Euro ShortTermBd* T 113,82 113,82 113,79<br />
MoneyMkt Euro* T 208,29 208,29 208,30<br />
Step 90 Euro* T 101,42 101,42 101,18<br />
CREDIT SUISSE<br />
CS EF(L)S&MC Ger.B* T 2609,10 2609,10 2602,53<br />
CS EUROREAL* A0,55 9,71 9,71<br />
WWW.DEKA.DE ITELEFON +49 69 7147-652<br />
Aktfds RheinEdit P A0,80 49,69 47,21 46,44<br />
AriDeka CF A0,42 66,13 62,83 62,05<br />
Berol.Ca.Chance A0,34 54,66 53,07 52,63<br />
Berol.Ca.Premium A0,40 63,46 61,31 60,62<br />
Berol.Ca.Sicherh. A0,27 42,77 41,73 41,74<br />
Berol.Ca.Wachst. A0,26 41,03 39,93 39,77<br />
BerolinaRent Deka A0,25 39,53 38,15 37,99<br />
Deka Immob Europa A0,60 49,01 46,56 46,55<br />
Deka-Conv.Rent CF A1,04 44,42 42,81 42,32<br />
Deka-Dtschl Akt Str A0,72 99,86 95,10 93,51<br />
Deka-Europa Akt Str A0,41 63,12 60,11 59,22<br />
DekaFonds CF A0,71 104,58 99,35 97,65<br />
DekaLux-EuropaTF A0,38 56,09 56,09 55,29<br />
DekaLux-PharmaT.TF A1,52 281,45 281,45 271,76<br />
DekaLuxT-Akt Asien A5,00 687,45 653,10 634,18<br />
DekaRent-Intern. CF A0,12 19,17 18,61 18,62<br />
DekaSpezial CF A2,07 358,65 345,69 335,58<br />
DekaStruk.Wachst. A0,27 41,73 40,91 40,81<br />
DekaTresor T0,73 88,10 85,95 85,98<br />
EuropaSelect CF A0,40 61,63 59,40 58,27<br />
Keppler-EmMkts-Inv A0,23 37,32 35,54 34,87<br />
in den vergangenen 12 Monaten (%)<br />
schlechter als der DAX besser<br />
+50<br />
+30<br />
+10<br />
–10<br />
–30<br />
–50<br />
Zalando<br />
DIE BESTEN WERTGESICHERTEN FONDS IM VERGLEICH<br />
PREIS PERFORMANCE IN %<br />
TITEL ISIN 29.11. 1M. 6 M. 1J. 3 J. 5J. LFD.KOSTEN %<br />
Union Lux UiGa.95:AkWelt2020* LU0955854772 134,00 EUR 0,61 0,92 0,20 18,43 WWWWWWWW 0,84<br />
Union Lux UniGar:AkWelt2020* LU0944457364 119,93 EUR 0,38 0,40 –0,27 9,49 WWWWWWWW 0,88<br />
Deka. Deka WorldGarant 3 LU0352747660 129,21 EUR 0,23 –2,46 –1,51 9,25 23,90 WWWWWWW 0,72<br />
Union Lux UniGarant95:N2019* LU0993959823 110,20 EUR –0,07 –0,39 1,15 8,14 WWWWWWW 0,78<br />
Union Lux UniGarant:Nord2021* LU0993959237 112,79 EUR –0,05 –1,17 0,62 7,83 WWWWWWWW 0,86<br />
Deka. Deka WorldGarant 2 LU0324236479 125,98 EUR 0,10 –2,04 –1,41 7,81 21,68 WWWWWW 0,71<br />
Deka. Deka WorldGarant 4 LU0367985057 118,81 EUR 0,17 –2,27 –1,49 7,78 19,23 WWWWWWW 0,72<br />
Deka. Deka WldTopGarant1 LU0337338445 113,35 EUR 0,19 –2,13 –1,41 6,93 12,68 WWWWWW 0,70<br />
Deka. CHANCENGARANT LU0349784768 117,00 EUR 0,02 –1,82 –1,40 5,32 17,28 WWWWWWWW 0,91<br />
Union Lux Chanc.Vielfalt2020* LU0945322997 112,07 EUR 0,01 –2,72 –2,94 3,92 12,91 WWWWWWWW 0,87<br />
Union Lux UniGar:EmMkt 2020* LU0280833947 116,20 EUR 0,15 –1,49 –1,57 3,36 10,40 WWWWWWW 0,77<br />
Union Lux UniGar: EM2020 II* LU0802741818 104,57 EUR 0,13 –1,38 –1,50 2,95 10,52 WWWWWWW 0,76<br />
Union Lux UniProfiAnlage2027* LU0496184259 121,26 EUR –0,07 –1,21 –2,37 2,72 27,60 WWWWWWWWWWWWWW 1,53<br />
Deka. Deka WldTopGarant2 LU0373622470 112,17 EUR 0,13 –1,10 –1,03 2,69 2,36 WWWWWWW 0,74<br />
Deka. Mainfr.Wertkonz. ausg. DE000DK1CHU9 100,75 EUR 0,72 –0,70 –0,33 2,21 2,52 WWWWWWWWW 1,03<br />
Union Lux Ch.Vielfalt2020 II* LU0945291820 109,14 EUR –0,02 –1,67 –2,03 1,79 10,24 WWWWWWWW 0,83<br />
Investmenfonds, sortiert nach 3-Jahresperformance,berechnet nach BVI Methode. NAV = Nettoinventarwert pro Anteil, entspricht<br />
i.d.R. dem Rücknahmepreis. Laufende Kosten %=Anteil der Verwaltungskosten eines Fonds, hoher Prozentsatz =hoher Kostenanteil.<br />
Erscheinungswöchentlich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten-, Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und wertgesicherte<br />
Fonds. Alle Angaben ohne Gewähr, keine Anlageberatung und -empfehlung. *=Preis vom Vortag oder letzt verfügbar.<br />
Lingohr-Eurp-Sys A 70,95 67,57 67,19<br />
Lingohr-Systemat A 119,72 114,02 112,65<br />
Multirent-Invest A0,25 35,93 34,88 34,98<br />
Naspa-Europafonds T 44,04 44,04 43,43<br />
PrivatDepot 3B A0,19 29,15 29,15 29,00<br />
RenditDeka A0,15 24,02 23,32 23,30<br />
Rntfds RheinEdit A0,25 29,32 28,29 28,30<br />
StarCap-Corp Bd-Inv A 30,90 30,59 30,63<br />
Technologie CF T0,21 36,18 34,87 33,30<br />
TeleMedienTF A0,45 73,87 73,87 71,52<br />
Weltzins-Invest P A0,51 25,16 24,43 24,44<br />
WWW.DWS.DE ITELEFON +49 69 91 01 23 71<br />
Basler-Aktienf DWS A0,52 62,73 59,91 58,94<br />
Basler-InternDWS A1,14 112,08 107,03 105,35<br />
Basler-Rentenf DWS A0,44 25,73 24,57 24,53<br />
Deut ESG Eurp Eq L T 67,49 65,04 64,02<br />
Deut.Inv.IMltCrLDH A2,23 99,31 96,33 96,49<br />
Deut.Inv.IGlBdHCRC T 103,25 100,67 100,81<br />
Deut.Inv.IIAs.T.Di T 144,98 137,73 135,95<br />
DI IMultiADyn LD A1,15 103,10 97,94 96,42<br />
DWSAkkumula T 1119,91 1066,57 1038,14<br />
DWSAkt.Strat.D T 387,43 368,97 360,11<br />
DWSBalance T 108,37 104,19 103,00<br />
DWSBiotech T 195,13 185,84 178,19<br />
DWSCov Bond Fd LD A0,34 55,10 53,75 53,75<br />
DWSD.Akt.O T 375,72 375,72 366,30<br />
DWSDefensiv T 112,94 109,65 109,08<br />
DWSDeutschland T 217,96 207,57 201,94<br />
DWSEUR Bds (Long) T 1809,19 1756,49 1751,11<br />
DWSEUR Reserve LC T 134,67 133,33 133,36<br />
DWSEurlStrRent LD A0,62 32,35 31,55 31,54<br />
DWSEurop. Opp LD A2,63 308,55 293,86 287,88<br />
DWSEurorenta A0,67 56,51 54,86 54,81<br />
DWSEurovesta A1,49 119,66 113,96 112,50<br />
DWSFinanTypO ND A0,63 63,88 63,88 62,24<br />
DWSFlexizins + T 67,91 67,91 67,92<br />
DWSGM&M TypO A0,54 57,70 57,70 57,71<br />
DWSGlb.SM Cap A0,40 68,22 64,97 62,99<br />
DWSGlbl Growth A0,67 118,67 113,01 109,48<br />
DWSHeal. CTypO T 252,19 252,19 243,24<br />
DWSInst. Money+ T14088,79 13949,29 13950,72<br />
DWSIntern.Rent.O T 120,60 120,60 120,60<br />
DWSInter-Renta LD A0,52 14,37 13,95 13,97<br />
DWSInvesta A1,14 162,89 155,13 151,64<br />
DWSOsteuropa T 578,72 551,16 544,17<br />
DWSTechn.TypO A0,99 175,99 175,99 167,98<br />
DWSTelemedia OND A0,94 155,61 155,61 150,66<br />
DWSTopAsien T 164,54 158,21 153,97<br />
DWSTop Dividen LD A3,40 124,75 118,80 117,22<br />
DWSTop Europe A1,30 136,31 131,06 129,22<br />
DWSTop Prtf Off T 69,98 66,64 65,28<br />
DWSTopWorld A0,62 106,05 101,97 99,49<br />
DWSTRC Deutschl. T 174,43 166,12 163,74<br />
DWSUSDollar Res A1,74 190,38 190,38 190,52<br />
DWSUSEq.Typ O T 392,69 392,69 379,14<br />
DWSUSGrowth A1,09 206,64 196,80 188,86<br />
DWSVermbf.I LD A0,92 164,09 156,27 151,91<br />
DWSVermbf.R LD A0,48 18,55 18,01 17,98<br />
DWSVors.AS(Dyn.) T 123,64 118,88 117,46<br />
DWSI GE LD A1,25 181,21 172,15 167,38<br />
Global Hyb Bd LD A1,31 38,33 37,21 37,38<br />
Gottlieb Daimler T 69,51 66,83 65,11<br />
LatinAmerican Eq T 115,82 110,03 107,53<br />
Nomura Jp Grwth LC T 58,63 56,37 54,94<br />
Qi LowVol Europe NC T 248,06 248,06 245,76<br />
WWW.DJE.LU IINFO@DJE.LU<br />
DJE Real Estate P A 1,04 0,99 0,99<br />
DJE-Div&Sub I T 427,38 427,38 421,17<br />
DJE-Div&Sub P T 406,28 386,93 381,33<br />
DJE-Div&Sub XP A 261,23 261,23 257,40<br />
DJE-Europa I T 369,47 369,47 365,67<br />
DJE-InterCash I T 142,03 142,03 142,21<br />
LuxTopic-Pacific P T 28,37 27,02 26,63<br />
FIDELITY<br />
America EUR A 10,25 9,74 9,55<br />
Hypoport<br />
Rocket Internet<br />
Börsenwert (Aktienkurs multipliziert mitder Anzahl der Aktien)<br />
in den vergangenen 4Wochen (%)<br />
schlechter besser als derDAX<br />
AccentroReal Est.<br />
Axel Springer<br />
MBB<br />
MagForce<br />
Tradegate Wertpapier.<br />
<strong>Berliner</strong> Effektenges.<br />
Westgrund<br />
TLG Immobilien<br />
GSW Immobilien<br />
IVU Traffic Techn.<br />
Quirin Privatbank<br />
Fernhwk. Neukölln<br />
PSI Software<br />
First Sensor<br />
Beta Systems Software<br />
–20 –10 0 +10 +20<br />
Euro Balanced Fund A0,11 17,43 16,84 16,60<br />
Euro Stoxx 50 Fund A0,31 9,84 9,84 9,73<br />
European Growth A0,15 15,45 14,68 14,50<br />
European Sm. Comp. A 52,13 49,53 48,73<br />
GermanyFund A0,24 51,79 49,21 48,45<br />
International EUR A 51,61 49,04 47,99<br />
Nordic Fund A2,77 1269,00 1206,00 1163,00<br />
Port.Sel.Gr.&Inc. A0,09 26,60 25,70 25,44<br />
South Ea.As.USD A 8,95 8,50 8,24<br />
US Dollar Bond A0,05 7,18 6,94 6,93<br />
WorldFund A 24,01 22,81 22,21<br />
WWW.FRANKLINTEMPLETON.DE ITELEFON 0800/0738002<br />
Growth.Inc.Ad* A 27,17 25,61 25,06<br />
TEM Asian SmCp.A a* T 57,26 54,25 53,49<br />
TEM Em.Mkts BdAd* A0,75 6,39 6,20 6,23<br />
TEMGl.(Eur)Ad* A0,14 19,99 18,94 18,63<br />
TEM Gl.Sm.Co.Ad* A 39,53 37,45 37,06<br />
TEM GlobalAd* A0,12 37,79 35,81 35,12<br />
TEM Gr.(Eur)Aa* T 18,10 17,15 16,82<br />
TEM Gr.(Eur)Ad* A0,11 18,21 17,25 16,92<br />
SERVICE@HANSAINVEST.DE<br />
HANSAeuropa A A1,31 47,20 44,96 44,43<br />
HANSAinternat.A A0,40 18,97 18,33 18,21<br />
HANSArenta A0,52 24,34 23,51 23,51<br />
HANSAzins A0,15 24,46 24,22 24,22<br />
SI BestSelect T 130,04 123,85 121,44<br />
WWW.HAUCK-AUFHAEUSER.COM<br />
DWSConc GS&P Food A4,88 334,52 318,59 316,03<br />
Qi Eurozone Eq RC T 88,52 84,30 83,13<br />
WWW.DE.INVESCO.COM ITELEFON +49 69 29 807 0<br />
Greater China EqA T 62,33 59,21 57,66<br />
JANUS HENDERSON<br />
China FA2Acc USD T 18,08 17,82<br />
GlbTechologyA2 T 80,60 76,86<br />
Japanese Equity T 16,03 15,77<br />
Japanese S.CA2 T 53,38 52,27<br />
PanEuro Sm CoA2 T 44,85 43,71<br />
TELEFON +49 89 2867-2867<br />
EuroFlex A0,55 44,77 44,33 44,33<br />
EuroKapital A1,43 45,14 42,99 42,50<br />
EuroRentA A0,34 30,80 29,76 29,75<br />
ProInvest A 168,18 160,17 157,70<br />
METZLER<br />
Aktien Deutschl.AR* A 190,03 180,98 177,78<br />
Aktien Europa AR* A1,00 120,18 114,46 113,39<br />
Wachstum Internat.* T 176,90 168,48 162,11<br />
Deag Dt. Entert.<br />
Dax (–1,49% seit4Wochen, –13,50% seit 12 Monaten)<br />
Eckert &Ziegler<br />
Quelle: vwd/Deutsche Börse<br />
MONEGA<br />
ARIADActiveAll I* A0,70 110,52 110,52 110,17<br />
IIV Mikrofinanz R* A1,00 101,89 98,92 98,92<br />
LandertBond Opp* A0,50 49,61 49,61 49,64<br />
VM Sterntaler II* A 119,86 115,25 114,73<br />
WahreWerteFonds R* T 50,70 48,75 47,97<br />
ODDO BHF<br />
AlgoGlobal DRW-€ A 99,07 94,35 92,18<br />
Basis-Fonds I* T 137,99 137,99 138,02<br />
O.BHF AccuZins CR* T 287,96 279,57 279,22<br />
O.BHF AlgoEur DRW A 101,08 96,27 95,20<br />
O.BHF FREFF* A0,50 214,21 204,01 201,50<br />
WWW.PICTETFUNDS.COM<br />
Biotech HP € T 491,03 467,65 453,50<br />
Biotech PEUR T 620,89 591,32 575,13<br />
Clean EnergyP€ T 74,24 70,70 69,23<br />
Digital P T 311,03 296,22 283,89<br />
Em.Mrkts PEUR T 478,32 455,54 447,08<br />
EUR Bonds P* T 557,57 541,33 541,19<br />
EUR Bonds Pdy* A 334,05 324,32 324,24<br />
EUR Sh.Mid T.Bd. P* T 136,64 132,66 132,65<br />
Gl.Em.Debt-HP EUR* T 240,45 233,45 235,09<br />
Great.China PEUR T 463,74 441,66 430,33<br />
Health HP € T 210,95 200,90 193,27<br />
Health PEUR T 253,53 241,46 233,00<br />
Indian Eq. PEUR T 457,17 435,40 415,72<br />
Robotics PEUR T 142,19 135,42 130,31<br />
Robotics REUR T 139,10 132,48 127,49<br />
Russian Equ. PEUR T 61,73 58,79 58,32<br />
Sh.-Term M.Mkt P T 135,78 135,78 135,79<br />
Sh.-Term M.Mkt Pdy A 93,18 93,18 93,18<br />
Water P€ T 306,97 292,35 287,22<br />
SEB ASSET MANGAGEMENT<br />
SEB Conc. Biotech.* A1,43 103,39 102,36 97,99<br />
SEB Green Bond D* A0,26 53,23 52,45 52,46<br />
SEB ImmoInvest A1,10 7,77 7,38 7,38<br />
SEB Sust.HighYield* A1,97 34,39 34,05 33,99<br />
SEBTrdSys®Rent.I* A1,07 54,55 54,27 54,15<br />
SEBTrdSys®Rent.II* A1,07 56,18 54,28 54,16<br />
WWW.UNION-INVESTMENT.DE TELEFON+49 69 58998-6060<br />
Priv.Fonds:Flex.* A0,65 102,28 102,28 102,01<br />
Priv.Fonds:FlexPro* A0,84 126,38 126,38 126,21<br />
PrivFd:Konseq.* T 97,91 97,91 97,89<br />
PrivFd:Konseq.pro* T 110,32 110,32 110,19<br />
PrivFd:Kontr.* A0,81 124,65 124,65 124,07<br />
PrivFd:Kontr.pro* A0,93 140,95 140,95 139,23<br />
UniAbsoluterEnet-A* A0,30 45,45 45,45 45,24<br />
UniAbsoluterErt.A* A0,30 45,91 45,01 44,80<br />
UniDeutschland* T 194,02 186,56 185,04<br />
UniEuroAktien* A0,71 66,36 63,20 62,76<br />
UniEuroRenta* A0,47 66,63 64,69 64,71<br />
UniEuroSt.50A* A0,81 47,33 45,51 45,07<br />
Unifavorit:Aktien* A1,95 149,52 142,40 137,28<br />
UniFonds* A0,48 49,39 47,04 46,64<br />
UniGlobal* A2,60 221,96 211,39 204,68<br />
UniGlobal-net-* A1,40 127,13 127,13 122,98<br />
UniImmo:Dt.* A1,17 96,67 92,07 91,92<br />
UniImmo:Europa* A 58,56 55,77 55,71<br />
UniImmo:Global* A0,68 53,22 50,69 50,67<br />
UniKonzept: PortA* A0,28 42,86 41,21 41,06<br />
UniOpti4* A0,08 98,32 98,32 98,35<br />
UniRak* A0,73 116,65 113,25 111,96<br />
UniRak Konserva A* A0,72 111,13 108,95 108,65<br />
UniStrat:Ausgew.* T 60,90 59,13 58,56<br />
UniStrat: Konserv.* T 68,29 66,30 66,05<br />
SONSTIGE FONDS<br />
Aberd.A.M. DEGI EUROPA A0,20 1,48 1,41 1,41<br />
Commerz hausInvest A0,30 43,81 41,72 41,71<br />
DWSgrundb.europa RC A 42,58 40,55 40,52<br />
GAMAX Man. F-JuniorA T 16,09 15,17 14,70<br />
HSBC Global European Equity PD*A 1,05 36,62 36,62 35,97<br />
iii INTER ImmoProfil A 57,44 54,70 54,67<br />
INKA InternT.German Eq.* T 206,04 196,23 194,82<br />
Nordea European Val. T 58,06 58,06 57,29<br />
Nordea N-AmericanVal.$ T 56,72 56,72 54,94<br />
ÖkoworldÖkoVision Classic T 177,95 169,48 165,49<br />
Sarasin SIC Sar Sust PortBal€* A 198,73 192,94 189,16<br />
UBS Gl(DE) Akt.Spec. IDeut.* T 646,39 627,56 621,47<br />
UBS Gl(DE) Eq Global Opp.* T 207,10 201,07 191,95<br />
UniversalAcatisAkt.GL.UI A* T 327,85 312,24 302,65<br />
Universal Fiduka Univ.I* A0,70 144,88 142,04 139,51<br />
VeritasVe-RI Equ.Europe A 82,77 78,83 77,34<br />
VeritasVeri M.Ass.Alloc A 144,29 137,42 137,25<br />
WARBURG DirkMüllerPremAkti T 104,98 100,94 100,66<br />
WARBURG Multi-Asset Select T 73,77 70,26 70,02<br />
Investmentfonds nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)<br />
A: Ausschüttende Fonds zahlen die erwirtschafteten Ertrag als<br />
sogenannte Ausschüttung an die Anleger aus.<br />
T: Thesaurierende Fonds legen die erwirtschafteten Ertrag<br />
wieder an, das heißt sie behalten diese dauerhaft im Fondsvermögen.<br />
Somit erhöhen sie den Anteilwert.<br />
Ausg.: AusgabepreiseinesFondsanteils zum angegebenen Tag.<br />
Rückn.: Rücknahmepreis eines Fondsanteils zum angegebenen<br />
Tag.<br />
* Fondspreise etc. vomVortag oder letzt verfügbar.<br />
kursiv: wenn nicht in Euro notiert.<br />
Angaben ohne Gewähr,keine Anlageberatung und -empfehlung.<br />
Währungen<br />
1Euro = Sorten Ank. /Verk.<br />
Dänemark DKK 7,12 /7,88<br />
England GBP 0,85 /0,92<br />
Japan JPY 123,12 /137,26<br />
Polen PLN 3,83 /4,92<br />
Russland RUB 67,78 /85,24<br />
Schweden SEK 9,85 /11,00<br />
Schweiz CHF 1,09 /1,17<br />
Tschechien CZK 22,21 /28,62<br />
Ungarn HUF 270,87 /400,77<br />
USA USD 1,07 /1,20<br />
Metalle und Münzen<br />
29.11. (in €) Ankauf Verkauf<br />
Krügerrand (1 oz) 1081,0 1120,0<br />
Maple Leaf (1/2 oz) 533,5 578,7<br />
Maple Leaf (1/4 oz) 266,5 295,4<br />
Gold (1 kg) 34377,0 34998,0<br />
Silber (1 kg) 392,5 528,2<br />
Platin (100 g) 2251,0 2917,3<br />
(in €/100 kg) 29.11. 23.11.<br />
Blei in Kabeln 195,92 196,75<br />
Kupfer (DEL-Notiz) 559,25 554,63<br />
Messing MS 63/37 550,00 551,00<br />
Zinsen und Renditen<br />
10-j. Staatsanleihen<br />
29.11. +/–% 23.11.<br />
Australien 2,603 W -1,85 2,652<br />
Belgien 0,766 W -2,92 0,789<br />
Dänemark 0,277 WWW -5,14 0,292<br />
Deutschland 0,321 WW -4,46 0,336<br />
Finnland 0,614 WW -3,76 0,638<br />
Frankreich 0,699 W -2,78 0,719<br />
Griechenland 4,274 WWW -6,21 4,557<br />
Großbritannien 1,201 W -2,75 1,235<br />
Italien 3,221 WWW -5,65 3,414<br />
Japan 0,077 WWWWWWWW -15,4 0,091<br />
Kanada 2,301 W -1,36 2,333<br />
Niederlande 0,457 WWW -5,38 0,483<br />
Österreich 0,573 WW -4,02 0,597<br />
Portugal 1,842 WW -4,76 1,934<br />
Russland 8,690 W -1,03 8,780<br />
Schweden 0,485 WWWWW -10,19 0,540<br />
Schweiz -0,060 WWWWWWWWWW -20 -0,050<br />
Spanien 1,505 WWWW -8,06 1,637<br />
USA 3,014 W -0,84 3,040<br />
Sonstige 29.11. 23.11.<br />
REX 141,37 141,24<br />
Umlaufrendite 0,18 0,22<br />
Ausländische Leitzinsen<br />
Konjunkturdaten<br />
Satz in %<br />
gültig ab<br />
Dänemark Diskontsatz 0,00 22.06.2017<br />
Großbritannien Repo Satz 0,75 02.08.2018<br />
Polen Diskontsatz 1,75 05.03.2015<br />
Rumänien Reference Rate 2,50 07.05.2018<br />
Schweden Pensionssatz -0,50 14.09.2016<br />
Tschechien Diskontsatz 0,25 03.08.2018<br />
Ungarn Base Rate 0,90 25.05.2016<br />
Norwegen Deposits Rate 0,75 20.09.2018<br />
Schweiz 3M Libor -0,74 28.11.2018<br />
Australien Target-Cash Rate 1,50 03.08.2016<br />
Hongkong Prime Rate 2,25 26.09.2018<br />
Japan Diskontsatz 0,00 01.02.2016<br />
Kanada Overnight Rate 1,75 24.10.2018<br />
Südafrika Prime Rate 10,00 29.03.2018<br />
USA Diskontsatz* 2,25 22.03.2018<br />
USA Fed Funds Rate 2,25 26.09.2018<br />
BIP-Wachstum°<br />
Land letztes Prognose<br />
Deutschland 1,10 (09.18) 2,30 (12.18)<br />
Eurozone 1,70 (09.18) 2,50 (12.18)<br />
Frankreich 1,50 (09.18) 1,80 (12.18)<br />
Grossbritannien 1,50 (09.18) 1,20 (12.18)<br />
Italien 0,80 (09.18) 1,50 (12.18)<br />
Japan 0,30 (09.18) 1,20 (12.18)<br />
Schweiz 3,40 (06.18) 1,70 (12.18)<br />
USA 3,00 (09.18) 2,50 (12.18)<br />
Deutschland 0,80 (09.18) 4,90 (10.18)<br />
Eurozone 0,90 (09.18) 8,10 (09.18)<br />
Frankreich -1,10 (09.18) 9,30 (09.18)<br />
Grossbritannien 0,00 (09.18) 4,10 (08.18)<br />
Italien 1,30 (09.18) 10,10 (09.18)<br />
Japan -2,50 (09.18) 2,30 (09.18)<br />
Schweiz 1,40 (09.18) 2,50 (10.18)<br />
USA 4,10 (10.18) 3,70 (10.18)<br />
Inflation°°<br />
Land letztes Prognose<br />
Deutschland 2,30 (11.18) 1,80 (12.18)<br />
Eurozone 2,20 (10.18) 1,50 (12.18)<br />
Frankreich 2,20 (10.18) 1,10 (12.18)<br />
Grossbritannien 2,40 (10.18) 2,60 (12.18)<br />
Italien 1,60 (10.18) 1,20 (12.18)<br />
Japan 1,40 (10.18) 1,00 (12.18)<br />
Schweiz 1,10 (10.18) 0,60 (12.18)<br />
USA 2,50 (10.18) 2,00 (12.18)<br />
Industrie- Arbeits-<br />
Land produktion° losigkeit°°<br />
Detailhandels-<br />
Real-<br />
Land umsätze° zins°°<br />
Deutschland 3,30 (10.18) -2,16 (11.18)<br />
Eurozone 4,50 (09.18) -1,83 (11.18)<br />
Frankreich 3,60 (09.18) -1,48 (11.18)<br />
Grossbritannien 3,30 (10.18) -1,16 (11.18)<br />
Italien 4,70 (09.18) 1,81 (11.18)<br />
Japan 2,90 (10.18) -1,31 (11.18)<br />
Schweiz 2,30 (10.18) -1,15 (11.18)<br />
USA 2,90 (10.18) 0,54 (11.18)<br />
Angaben in Prozent, °Quartalszahlen auf Jahresbasis °° Monatszahlen<br />
auf Jahresbasis. Mitgeteilt vonStatec und weiteren Statistikämtern.<br />
ERLÄUTERUNGEN<br />
Metalle und Münzen: Degussa Goldhandel (Endkundenpreise);<br />
Währungen: Kurse aus Bankensicht, Quelle Deutsche<br />
Bank, Sortenkurse unterliegen regionalen Schwankungen.<br />
Tagesgeld, Ratenkredite, Festgeld, Sparbriefe und langfristige<br />
Anlagen =Quelle FinanzberatungMax Herbst<br />
Stand:29.11.18, 21.50 Uhr ME(S)Z<br />
Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle
B14 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 281 · 1 ./2. Dezember 2018<br />
·························································································································································································································································································<br />
Rätsel<br />
S C H A C H M E I S T E R<br />
B E R Ü H M T E<br />
L E U T E<br />
Vladas<br />
Mikenas<br />
Nach Gründung der selbständigen<br />
Republik Estland bekam die Stadt<br />
Reval 1924 wieder ihren uralten dänischen<br />
Namen Tallin. Ein Sohn dieser<br />
traditionsreichen schönen Ostseestadt<br />
am Finnischen Meerbusen ist Vladas<br />
Mikenas (1910-1992).<br />
Seine Schachkarriere begann 1930<br />
fulminant mit einer Gewinnserie bei<br />
der Stadtmeisterschaft von Tallin, der<br />
Estnischen Meisterschaft und dem<br />
Meisterturnier vonTallin vordem Weltklassespieler<br />
Efim Bogoljubow. Im Jahr<br />
darauf übersiedelte der Einundzwanzigjährige<br />
nach Litauen in die Heimat<br />
seines Vaters.<br />
Für Litauen nahm er am 1. Brett an<br />
fünf Schacholympiaden und am inoffiziellen<br />
Olympiaturnier München 1936<br />
teil. Beiden litauischen Landesmeisterschaften<br />
wurde Mikenas zwischen 1933<br />
und 1977 zwölfmal Meister, sechsmal<br />
Vizemeister und fünfmal Dritter. 1945<br />
und 1965 gewann er die Baltische Meisterschaft<br />
und 1946 die Meisterschaft<br />
von Georgien. Vonder FIDE wurde ihm<br />
1950 der Titel „Internationaler Meister“<br />
und 1987 ehrenhalber der Großmeistertitel<br />
verliehen. Von1955 bis 1962 war er<br />
Trainer und Sekundant vonPaul Keres.<br />
Nach dem Ende seiner aktiven<br />
Schachlaufbahn wurde Mikenas ein gefragter<br />
Schiedsrichter.Soleitete er 1985<br />
in Moskau dasWM-Finale zwischen Kasparow<br />
und Karpow. Vladas Mikenas<br />
war ein ausgezeichneter Theoretiker.<br />
Er lieferte interessante neue Eröffnungsideen<br />
für die Englische Eröffnung,<br />
Nimzo-Indische Verteidigung<br />
und Ben-Oni Verteidigung.<br />
V. Mikenas -N.Lebedew<br />
Tbilissi 1941<br />
1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sc3 d5 4.Lg5 Le7 5.e3<br />
h6 6.Lh4 0–0 7.Tc1 c6 8.Ld3 Sbd7 9.Sf3<br />
d:c4 10.L:c4 Sd5 11.Lg3 S:c3 12.b:c3 c5<br />
13.0–0 a6 14.Ld3 Sf6 15.Se5 Ld6 16.Lh4<br />
Le7 17.Lb1 De8 18.d:c5 g5 19.Lg3 L:c5<br />
20.f4 L:e3+ 21.Kh1 L:c1 22.f:g5 L:g5<br />
XABCDEFGHY<br />
8r+l+qtrk+(<br />
7+p+ +p+ '<br />
6p+ +psn zp&<br />
5+ + sN vl %<br />
4 + + + +$<br />
3+ zP + vL #<br />
2P+ + +PzP"<br />
1+L+Q+R+K!<br />
xabcdefghy<br />
23.T:f6! Kg7 24.Dd3 h5 25.h4 K:f6<br />
26.Sg4+! h:g4 27.Le5+! K:e5 28.Dd4 matt<br />
1–0<br />
Paul Werner Wagner<br />
Lösung vom<br />
24./25. November<br />
Ratekrimi: Dagmar Piltz. Sie sprach von Paul in der<br />
Vergangenheitsform, wusste also, dass er tot war.<br />
DerHKhatte dies nicht erwähnt.<br />
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Mitarbeiter des <strong>Berliner</strong> Verlages und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. DerRechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Gewinner werden telefonisch oder schriftlich benachrichtigt und an dieser Stelle bekannt gegeben.<br />
Lösung vom24./25.11.2018: SCHLICHT.Gewinner:Torsten Schubert, 10405 Berlin.<br />
Der<br />
Gründer<br />
Es käme vielleicht einer Untertreibung<br />
gleich, ihn als Pragmatiker zu<br />
bezeichnen. Unser heutiger Gesuchter<br />
war allerdings ein Mann, der keine halben<br />
Sachen machte –und das aus gutem<br />
Grund. Als Gleicher unter Gleichen<br />
wollte er leben, packte furchtlos mit an,<br />
wo immer es nötig wurde, und veränderte<br />
auf dieseWeise dieWelt. DasTime<br />
Magazine bezeichnete ihn als einen der<br />
wichtigsten Menschen des zwanzigsten<br />
Jahrhunderts.<br />
Geboren wurde der spätereVisionär<br />
und Parteivorstand im Herbst 1886 in<br />
Polen, das damals unter russischer<br />
Führung stand und in dem sein Vater<br />
als Rechtsbeistand und Gelehrter arbeitete.<br />
Erselbst lernte schon früh Russisch<br />
und Hebräisch, aber kein Polnisch,<br />
so sagt man, und bereits in jungen<br />
Jahren wuchs in ihm der Wunsch<br />
heran, Palästina zu besuchen. Die Lehren<br />
des Zionisten Theodor Herzl inspirierten<br />
seinen heranwachsenden Verstand<br />
offenbar nicht gerade wenig.<br />
Mit gerade einmal zwanzig Lenzen<br />
machte er, der sich stets für jüdische<br />
Autonomie stark gemacht hatte, sich<br />
diesen Traum wahr und reiste 1906 ins<br />
heutige Israel. Dieser Ausflug prägte<br />
den Gesuchten nachhaltig und brachte<br />
abermals einiges in ihm in Bewegung.<br />
Ein Traum packte ihn, der menschlicher<br />
und friedlicher kaum aussehen<br />
konnte: derTraum voneinem Utopia, in<br />
dem Juden aus allen Teilen der Erde gemeinsam<br />
leben konnten. Der Traum<br />
vombiblischen gelobten Land.<br />
Noch im Einfluss dieser ersten Palästinareise<br />
stehend, legte der Gesuchte<br />
seinen Geburtsnamen Grün ab<br />
und benutzte fortan einen hebräischen<br />
Nachnamen. Übersetzt lautet er „Sohn<br />
des Löwen“.<br />
AufReisen in den USA lernte der Visionär<br />
im Jahr 1915 seine spätere Frau<br />
Paula Munweis kennen, zwei Jahrespäter<br />
läuteten Hochzeitsglocken. Er<br />
wurde gleich dreifach Familienvater,<br />
doch den alten Traum vergaß der streitbare<br />
und nicht unumstrittene Visionär<br />
nie. Immer wieder arbeitete er an seinem<br />
Plan eines eigenständigen, europäischen<br />
Staates Israel. Er pflegte Kontakte<br />
zu politischen Entscheidern, engagierte<br />
sich in Organisationen und gewerkschaftlichen<br />
Gruppen, reiste<br />
immer wieder zurück in sein „Gelobtes<br />
Land“. Beim Siedlungsaufbau war er<br />
ebenso aktiv wie in den politischen<br />
Machtzentren, im Büroebenso wie auf<br />
den Straßen.<br />
Sein beeindruckender Pragmatismus<br />
–man könnte auch vonimmenser<br />
Zielstrebigkeit sprechen –trug Früchte.<br />
Am 14. Mai 1948 war er es, der die Unabhängigkeit<br />
des jüdischen Staates ausrief,<br />
dessen erster Ministerpräsident er<br />
fortan wurde. Verlangte das politische<br />
Parkett nicht seine volle Aufmerksamkeit,<br />
widmete er sich gern der Familie<br />
und lebte mit dieser in einem Kibbuz<br />
nahe der Wüste Negev, woer, wie er es<br />
ausdrückte,den Sand zum Blühen bringen<br />
wollte. Auch in der Landwirtschaft<br />
hinterließ er also Spuren, die bis heute<br />
deutlich zu sehen sind.<br />
DerVordenker, dessen wechselhafte<br />
Biographie die Forscher nach wie vor<br />
beschäftigt, machte aus seinem kühnen<br />
Traum eine Realität, aus dem Ideal die<br />
Wirklichkeit. Er starb am 1. Dezember<br />
1973 in einem Krankenhaus nahe Tel<br />
Aviv. Erwurde 87 Jahre alt und in Sede<br />
Boker beigesetzt.<br />
Vonwem war die Rede?<br />
Christian Humberg<br />
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reicht. Ihnen steht ein gesetzliches Widerrufsrecht zu. Alle Informationen über dieses Recht und die Widerrufsbelehrung finden Sie unter www.berliner-zeitung.de/widerruf<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH, Alte Jakobstraße 105, 10969 Berlin
<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> |<strong>Berliner</strong> Kurier<br />
Immobilienwelten<br />
Magazin für Immobilien, Wohnen, Bauen und Design<br />
Nr.48, Ausgabe 1./2. Dezember 2018<br />
Foto:Getty Images/LDProd<br />
GEWUSST WIE<br />
Hausverkauf<br />
von privat 03<br />
Kurz &gut<br />
Erster Erfolg: Über das neue Wohnungs-<br />
Portal InBerlinWohnen fanden sich zwei<br />
Mieter, die ihre Wohnungen tauschten.<br />
Rechtsexperten<br />
Der Vermieter hat vergessen, die Kaution<br />
für eine Wohnung ordnungsgemäß<br />
anzulegen? Unsere Juristen wissen Rat.<br />
Fassade ohne Algen<br />
Gerade in der kalten Jahreszeit macht sich<br />
Algenbewuchs an Fassaden unangenehm<br />
bemerkbar. Der richtige Putz hilft.
2<br />
KURZ &GUT<br />
Zur Begründung einer Mieterhöhung reicht es<br />
nicht, auf den „Mietpreischeck“ des Online-<br />
Portals Immoscout zu verweisen. Dieser erfüllt<br />
die gesetzlichen Anforderungen zur Ermittlung<br />
einer ortsüblichen Vergleichsmiete nicht,<br />
urteilte das Amtsgericht München.<br />
(Az. 472 C23258/17)<br />
Editorial<br />
MIT ODER OHNE MAKLER?<br />
Nadine Kirsch<br />
&das Immo-Team<br />
Der Verkauf des eigenen Hauses oder der liebgewonnenen Wohnung –das ist<br />
das größte Geschäft, das normale Menschen wie Sie und ich im Laufe unseres<br />
Lebens abwickeln werden. Berlin ist nach wie vor Boom-Markt und so dürfte<br />
es kaum schwerfallen, hier eine Immobilie zu verkaufen. Viele versuchen<br />
deshalb, ihren privaten Hausverkauf ohne den Makler abzuwickeln. Das spart,<br />
so die Erwartung, einige tausend Euro Maklergebühr,die sonst der Käufer zu<br />
zahlen hätte. Aber macht es auch Sinn, an dieser Ecke zu sparen? Schließlich<br />
hat ein seriöser Makler die nötige Expertise, um beispielsweise den richtigen<br />
Verkaufspreis anzusetzen. Familie M. aus unserer Titelgeschichte wollte<br />
zuerst ohne Makler zu Werke gehen, hat sich nach einigem Überlegen aber<br />
doch für professionelle Unterstützung entschieden. Die Arbeit des Maklers ist<br />
kein Hexenwerk. Wer die nötige Zeit und Muße dazu hat, kann sie durchaus<br />
selbst erledigen. Wir haben dazu einige Tipps parat.<br />
ERSTE WOHNUNGEN<br />
ERFOLGREICH GETAUSCHT<br />
Bild:gettyimages/BrianAJackson<br />
Mitte September startete das neue digitale Wohnungstauschportal der sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften<br />
InBerlinWohnen (www.inberlinwohnen.de). Vor wenigen Tagen ging nun<br />
der erste Tausch mit Umzug erfolgreich über die Bühne. Die Wohnungen befinden sich jeweils im<br />
Besitz der degewo und der Gewobag und liegen beide im Prenzlauer Berg, nur einen Steinwurf voneinander<br />
entfernt. Den Mietern der degewo war ihre Zwei-Zimmer-Wohnung (49,14 Quadratmeter)<br />
zu klein geworden, der Mieterin der Gewobag ihre Drei-Zimmer-Wohnung (75,90 Quadratmeter) zu<br />
groß. Das Tauschportal brachte sie zusammen.<br />
Eine der ersten Besucherinnen in der neuen Wohnung war Senatorin Katrin Lompscher, imGepäck<br />
das traditionelle Einzugsgeschenk Brot und Salz. Auch degewo-Vorstandsmitglied Sandra Wehrmann<br />
und Gewobag-Vorstandsmitglied Snezana Michaelis gratulierten zum erfolgreichen Umzug<br />
und dem neuen Zuhause. Lompscher: „Wir haben das Wohnungstauschportal mit der Idee ins Leben<br />
gerufen, dass Mieterinnen und Mietern der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften leichter eine<br />
Wohnung finden, die zu ihrer aktuellen Lebenssituation passt. Ich freue mich sehr, dass dies nach<br />
so kurzer Zeit schon gelungen ist.“ Die Senatorin hofft, dass sich von dem Beispiel noch viele Mieter<br />
inspirieren lassen „und wir mit dem neuen Angebot so einen echten Beitrag zu einer bedarfsgerechteren<br />
Verteilung des vorhandenen Wohnraums leisten können.“<br />
Vonlinks nach rechts: Stefan Mathews,<br />
Bereichsleiter „Prüfungen Aus- und Weiterbildung“<br />
bei der IHK Berlin, Melanie<br />
Falke, Abteilungsleiterin Personalwesen<br />
bei der ADO Immobilien Management<br />
GmbH, und Eyal Horn, Chief Operating<br />
Officer (COO) der ADO Properties.<br />
Bild:ADO Immobilien Management<br />
ADO: SUPER FÜR AZUBIS<br />
Dem <strong>Berliner</strong> Wohnungsunternehmen ADO Immobilien Management<br />
GmbH, einer Tochtergesellschaft der ADO Properties, ist bereits zum<br />
zweiten Mal das Siegel „Exzellente Ausbildungsqualität“ von der<br />
Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin verliehen worden. Mit dem<br />
Siegel würdigt die IHK Unternehmen, die sich bereits seit längerer<br />
Zeit in der beruflichen Ausbildung engagieren und dabei bestimmte<br />
Kriterien erfüllen. Zu den Merkmalen einer Ausbildung bei ADO gehören<br />
die Übernahme sämtlicher Kosten für den Besuch der Berufsschule<br />
sowie für Lehrbücher und Gesetzestexte.<br />
Impressum<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
<strong>Berliner</strong> Verlag GmbH<br />
Geschäftsführer: Jens Kauerauf<br />
Anzeigen:<br />
BVZBMVermarktung GmbH<br />
(Berlin Medien), Andree Fritsche<br />
Postfach 11 05 06 |10835 Berlin<br />
Anzeigenannahme:<br />
(030) 23 27 50<br />
Es gilt die Preisliste „Immobilienwelten“ Nr.2vom<br />
01.01.2018 und im Weiteren die aktuelle Preisliste<br />
„BerlinKompakt Nr.11“ vom01.01.2018.<br />
Druck:<br />
BVZ<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH,<br />
Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin<br />
www.berliner-zeitungsdruck.de<br />
Layout, Redaktion und Produktion:<br />
mdsCreativeBerlin GmbH<br />
AlteJakobstraße 105<br />
10969Berlin<br />
Klaus Bartels (verantwortlich),<br />
Nadine Kirsch<br />
(030) 23 27 67 12<br />
immobilien@mdscreative.com
Nr.48, Ausgabe 1./2. Dezember 2018<br />
/ 3<br />
Bild: Hoklartherm<br />
DasWindschutz-Systemläuft auf<br />
Edelstahlrollen, lässt sich lenken und feststellen.<br />
MOBILER SCHUTZ VOR BLICKEN<br />
UND KALTEM WINDZUG<br />
Praktisch für Sonnenanbeter, die auch im Winter auf die Terrasse wollen:mobile<br />
Windschutz-Systeme.Sie halten deneisigenWindzug ab und<br />
schützen zugleich vor neugierigen Blicken. Zusätzliches Plus: Weil sie mobil<br />
sind, stehen sie immer am richtigen Platz. Die Windschutz-Systeme<br />
stehen auf Edelstahlrollen mit vier Lenkrollen, von denen zwei festgestellt<br />
werdenkönnen.Das Systemkannauch alsvollständigumlaufender<br />
Wind- und Sichtschutz verwendet werden, indem man mehrere Kästen<br />
aneinanderreiht.InBüroräumen oder in der Gastronomie ermöglicht das<br />
System die leichte Aufteilung in individuelle Sitzbereiche und trennt beispielsweise<br />
den Außenbereich vom Restaurant ab.<br />
NEUE WOHNUNGEN<br />
FÜR REINICKENDORF<br />
Fast 500 Mieter der Wohnsiedlung südliche<br />
Ziekowstraße kamen zur Informationsveranstaltung<br />
von Vonovia und Bezirk, ummehr<br />
überdie Pläne zur Erneuerung der in dieJahre<br />
gekommenenWohnsiedlungzuerfahren. Geplantsind<br />
neben derSanierung und energetischen<br />
Modernisierung der 1100 bestehenden<br />
Wohnungen aus den 1950er-Jahren auch der<br />
Bau von500 bis 600 neuen Wohnungen und die<br />
Verbesserung der Infrastruktur. So beinhaltet<br />
das Konzept ebenfalls den Bau einer Kita, die<br />
Erweiterung der bestehenden Grundschule,<br />
die Ansiedlung eines neuen Nahversorgers<br />
sowie dieNeugestaltungder Grünflächenund<br />
die Optimierung der Stellplatzsituation. Zur<br />
Umsetzungder Planungwirdder Bezirk Reinickendorf<br />
ein Bebauungsplanverfahren durchführen.<br />
Parallel zum Planungsprozess bietet<br />
Vonovia den Mietern verschiedene Initiativen<br />
zur Stärkung des nachbarschaftlichen Miteinandersan.<br />
Mehr InformationenimNetz.<br />
Fast 500 Mieter kamen, um sich<br />
über die Pläne zu informieren. Es<br />
sprach auch Bezirksbürgermeister<br />
Frank Balzer (unten).<br />
www.zusammen-zum-ziekowkiez.de<br />
Bilder:Vonovia/Tina Merkau<br />
Vivien Hermel und ihr unstillbarer Wissensdurst:<br />
MaximiertesKönnen für Sie und Ihre Immobilie<br />
Ihnen ist bewusst,welche gewichtige Rolle der realistische MarktwertIhrer<br />
Immobilie beim gelungenen Verkauf spielt? Ob zu hoch gepokertoder zu<br />
tiefgestapelt: Sie ziehen den Kürzeren. Dagegen hilftnur ausgereiftes<br />
Know-how. Darum hatsich Vivien Hermel für die deutschlandweit anerkannte<br />
Qualifikation zur Sachverständigen für die Markt- und Beleihungsbewertung<br />
vonImmobilien entschieden. Ein echtesPro mit großer Bedeutung zu Ihren<br />
Gunsten, denn:<br />
Ohne fundierte Bewertung brechen Ihnen die Käufer weg.<br />
Eine ganz falsche Richtung<br />
Ich habe meinen Job als Maklerin versiertund zeitaufwändig ausgeübt sowie<br />
nebenher ein ganzes Jahr lang gepaukt“erzählt sie –ausgepowert und auch stolz.<br />
„Es hatsich gelohnt.“<br />
Am Ende dieser zwölf Monate zeigtesie in der mündlichen und schriftlichen<br />
Prüfung ihreKompetenz –und hatmit der Gesamtnotevon 1,9 bravourös bestanden.<br />
So profitieren Sie vonIhrer persönlichen Maklerin, die nun noch mehr die Nase vor<br />
den meisten anderen Kollegen vorn hatund können sich auf eine hieb-und<br />
stichfesteBewertung bzw. die sichereErmittlung des BeleihungswertesIhrer<br />
Immobilie verlassen.<br />
... denn wir sind<br />
tatsächlich anders!<br />
önower Straße 72<br />
12623 Berlin<br />
Deshalb hatVivien Hermel als bereits befähigteMarkt-Wert-Maklerin diese<br />
sach- und fachkundige Weiterbildung absolviert. Und sich mit Hinblick auf Sie<br />
und Ihre Immobilie gerne außergewöhnlich angestrengt:<br />
„Das warharte Arbeit mit sehr umfangreichen Lektionen.<br />
Wenn Sie es wünschen, erhalten Sie vonVivien Hermel darüber hinaus auch ein<br />
rechtssicheres Vollgutachten.<br />
Sie wollen genau dieses Verkaufs-As mehr im Ärmel? Dann kontaktieren Sie uns<br />
einfach und gehen mit uns auf Erfolgskurs.<br />
TELEFON: 030 514 878 00 MAIL: info@livinginberlin.de WEB: www.livinginberlin.de
4<br />
Bild:gettyimages/Sam Edwards<br />
Hausverkauf<br />
von privat<br />
Ob Umzugoder Familienzuwachs: Manchmal istesnötig, sichvon den eigenen vier Wänden<br />
zu trennen. Wir sagen,was dabei auf den Verkäuferzukommt<br />
Familie M. – Vater Michael, Mutter<br />
Lena und zwei Töchter in der achten<br />
und zehnten Klasse –besitzt eine<br />
110-Quadratmeter-Wohnung in Kreuzberg.<br />
Erbstück der Großmama väterlicherseits.<br />
Ein Glücksfall, eigentlich. Doch<br />
jetzt kommt ein Umzug auf die Familie zu.<br />
Denn Michael M. hat einen neuen, besseren<br />
Job als Logistiker in Dresden gefunden.<br />
„Wir dachten natürlich sofort: Das machen<br />
wir ohne Makler“, erzählt Lena M.<br />
„Wenn der Käufer weniger Provision zahlen<br />
muss, bleibt mehr vom Kaufpreis für<br />
uns übrig.“<br />
Zeit und Muße. In Berlin zahlt der Käufer<br />
üblicherweise 7,14 Prozent des Kaufpreises<br />
als Maklergebühr. Bei 500.000 Euro sind<br />
das immerhin schon 35.700 Euro. Ein Haus<br />
oder eine Wohnung einfach privat verkaufen,<br />
das ist daher ein reizvoller Gedanke<br />
in einem angespannten Immobilienmarkt<br />
wie dem der Bundeshauptstadt. „Die Wohnung<br />
kriegt man in Kreuzberg natürlich<br />
verkauft“, sagt Julia Wagner vom Verein<br />
Haus &Grund Deutschland, einer Interessenvertretung<br />
für Hauseigentümer. „Aber<br />
wer ‚von privat‘ verkaufen will, sollte sich<br />
vorher fragen: Habe ich die Zeit und Muße<br />
dazu? Weiß ich, wie man gute Anzeigen<br />
schaltet? Und vor allem: Wie grenze ich die<br />
Zahl der Anfragen ein?“ Denn nicht selten<br />
melden sich auf eine Verkaufsannonce mehrere<br />
hundert Interessenten. „Selbst wenn es<br />
nur zwanzig sind“, gibt Wagner zu bedenken:<br />
„Auch denen muss man jedem einzeln<br />
alle Details über das Haus erzählen –immer<br />
wieder das Gleiche.“ Das sei nicht jedermanns<br />
Sache.<br />
Nicht unbedingtist<br />
der reichste Kaufinteressent<br />
wirklich der beste.<br />
Alles beisammen. „Wenn Sie ohne Makler<br />
verkaufen, sollten Sie alle Informationen<br />
zum Haus und zur Wohnung auf dem aktuellen<br />
Stand haben“, ergänzt Konrad Adenauer,<br />
Vorsitzender des Kölner Haus- und<br />
Grundbesitzervereins. „Kaufinteressenten<br />
erhalten von Ihnen eine Kopie des städtischen<br />
Gebührenbescheids, des Energieausweises<br />
sowie eine Angabe über die Höhe<br />
des Hausgeldes und der Rücklage.“ Selbstverständlich<br />
müsse auch im Grundbuch alles<br />
auf dem neuesten Stand sein.<br />
Auf dem Boden bleiben. Wagner berichtet<br />
von zwei Möglichkeiten, die Anfragen<br />
einzugrenzen: erstens über den Preis. „Es<br />
lohnt sich, den Preis realistisch anzugeben,<br />
damit sich nur Interessenten melden, die<br />
ihn auch bezahlen können.“ Nicht unbedingt<br />
sei der reichste Käufer wirklich der<br />
beste. Wagner hält nichts davon, schon<br />
beim ersten Kontakt mit den Interessenten<br />
einen Gehaltsnachweis zu verlangen. „Das<br />
machen zwar einige, aber esist schon aus<br />
Datenschutzgründen nicht zu empfehlen.“<br />
Darüber hinaus zeuge es hinaus nicht gerade<br />
von Wertschätzung gegenüber dem<br />
potenziellen Käufer. Auf einen Bonitätsnachweis<br />
müsse dennoch nicht verzichtet<br />
werden: „Wenn das Kaufinteresse konkreter<br />
wird, kann der Käufer sicherlich<br />
eine Kreditzusage seiner Bank vorlegen.“<br />
Beruhigend zu wissen: Das Eigentum geht<br />
in der Regel erst bei vollständiger Bezahlung<br />
auf den Käufer über. Dies muss aber<br />
im Kaufvertrag so vereinbart sein. Um<br />
das Aufsetzen des Kaufvertrags kümmert
Nr.48, Ausgabe 1./2. Dezember 2018<br />
/ 5<br />
sich ein Notar. Käufer und Verkäufer sind<br />
gleichberechtigte Parteien.<br />
Sachverstand einfordern. Eine andere Möglichkeit,<br />
die Interessentenzahl zu begrenzen,<br />
sieht Wagner bei nicht mehr neuen Wohnungen<br />
wie der von Familie M. Dort müssen die<br />
Fußleisten dringend erneuert werden –und<br />
im Bad sind ein paar Armaturen dringend<br />
überholungsbedürftig. „Ist die Wohnung<br />
etwas in die Jahre gekommen, tut der Verkäufer<br />
gut daran, versierte Heimwerker anzusprechen,die<br />
den Zustand des Hauses gut<br />
beurteilen können“, erklärt sie. „So erspart<br />
man sich unnötige Gespräche und spätere<br />
Beschwerden.“ Ausdrücken lasse sich das<br />
in der Anzeige mit Formulierungen wie<br />
beispielsweise: „Bitte nur Interessenten mit<br />
nachgewiesenem Sachverstand.“<br />
Schon nach den ersten<br />
Besichtigungsterminen<br />
verlieren viele Eigentümer<br />
die Lust am Hausverkauf.<br />
Preis-Orientierung. Aber wie wird der Wert<br />
einer Immobilie überhaupt ermittelt? Eine<br />
Orientierungshilfe ist die Immobilienbewertung<br />
von LBS Immobilien. Sie wird<br />
auf Basis von Umfragen unter Immobilienmaklern<br />
ermittelt. Online kann man Eckdaten<br />
der eigenen Immobilie eingeben und<br />
erhält eine erste Einschätzung. Doch für<br />
den tatsächlichen Wert einer Immobilie sind<br />
noch weitere Kriterien bestimmend: Lage,<br />
Ausstattung, baulicher Zustand und einige<br />
mehr. Privatverkäufer können sich der<br />
Frage nähern, indem sie Anzeigen ähnlicher<br />
Wohnungen in Immobilienportalen studieren:<br />
Welche Preise werden aufgerufen?<br />
Doch das ist mühselig und zeitintensiv.Wer<br />
auf Nummer Sicher gehen will, beauftragt<br />
einen Sachverständigen mit der Wertermittlung.<br />
Dieser untersucht auch den baulichen<br />
Zustand der Wohnung. Die Gutachten kosten<br />
mehrere hundert Euro –eine Investition,<br />
die sich bei einem gut angesetzten Verkaufspreis<br />
bezahlt macht.<br />
Viele versuchen es. „Zu uns kommen einige<br />
Eigentümer, die zuerst auf eigene Faust versucht<br />
haben, ihr Haus oder ihre Wohnung<br />
zu verkaufen, sagt Bernd Hundt. Erist seit<br />
mehr als 20 Jahren als Immobilienmakler<br />
im <strong>Berliner</strong> Osten sowie im angrenzenden<br />
Randgebiet tätig. „Doch schon nach den<br />
ersten Besichtigungsterminen verlieren viele<br />
die Lust.“ Denn oft werde es versäumt, die<br />
Interessenten vorab zu qualifizieren. „Man<br />
muss schon im Vorhinein die richtigen Fragen<br />
stellen, sonst kommt zum Beispiel eine<br />
fünfköpfige Familie, obwohl die Wohnung<br />
nur vier Zimmer hat und man sich den Besichtigungstermin<br />
eigentlich von vornherein<br />
schenken könnte.“<br />
Grundrisse ziehen. Für ein aussagekräftiges<br />
Exposé seien gute Bilder unverzichtbar,<br />
Bernd Hundt Immobilien verlasse sich dabei<br />
inzwischen nur noch auf Profibilder.<br />
Hundt: „Von vielen Wohnungen, vor allem<br />
in Altbauten, gibt es gar keine richtigen<br />
Grundrisse mehr.Wir lassen dann Maß<br />
nehmen und einen ansprechenden Grundriss<br />
erstellen.“ Es habe sich bewährt, die<br />
Grundrisse auch schon zu möblieren –als<br />
Vorschlag und Visualisierung für potenzielle<br />
Käufer. „Die fünfköpfige Familie, die ich<br />
eben erwähnte, sieht dann schon anhand<br />
des Grundrisses: Das ist zu klein für uns, da<br />
müssen wir nicht vorstellig werden.“<br />
Passgenauer Übergang. Für den Verkauf einer<br />
Immobilie braucht Bernd Hundt nach<br />
eigenen Angaben rund drei bis sechs Monate.<br />
„Viel Zeit geht bei der Vorprüfung durch<br />
die Bank verloren.“ Verkäufer und Kaufinteressent<br />
tun gut daran, alles parat zu haben.<br />
Bei Bedarf hilft der Makler, nimmt Kontakt<br />
zu den zuständigen Ämtern auf und besorgt<br />
beispielsweise den Auszug aus dem Baulastenverzeichnis.<br />
Wenn zugleich ein neues<br />
Haus oder eine neue Wohnung gefunden<br />
werden muss, liege die benötigte Zeit ebenfalls<br />
bei drei bis sechs Monaten, soHundt.<br />
„Der Wunsch ist häufig bei Senioren, die ihr<br />
großes Haus verkaufen und in eine kleine,<br />
barrierefreie Wohnung ziehen wollen. Wir<br />
sorgen dafür, dass der Übergang sauber<br />
verzahnt wird.“ Liegt die Wunsch-Immobilie<br />
in einer weiter entfernten Stadt, arbeitet<br />
sein Unternehmen mit einem Makler vor<br />
Ort zusammen, der im Immobilienverband<br />
Deutschland (IVD)organisiert ist.<br />
Die Zeit drängt. Familie M. aus Kreuzberg<br />
entscheidet sich dann doch für einen Makler.<br />
Denn es soll nicht nur verkauft werden,<br />
sondern zugleich in Dresden neues Wohneigentum<br />
erworben werden. Lena M.: „Wir<br />
zählen darauf, dass der Makler schnell<br />
etwas Passendes findet.“<br />
Ingrid Bäumer<br />
Bild:gettyimages/Jovanmandic<br />
Wersich unnötigeArbeit ersparen will, fragt<br />
vorden Besichtigungsterminen gezielt bei<br />
Interessenten nach. ZumBeispiel: Wiegroßist<br />
die Zahl der Bewohner? Wird Anschlussandie<br />
öffentlichen Nahverkehrsmittelbenötigt?<br />
Bild:DGHR/txn<br />
So sieht eine<br />
mit Homestaging<br />
aufgepeppteWohnung aus.
Immobilienwelten Nr. 48, Ausgabe 1./2. Dezember 2018 / 6<br />
.............................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />
RECHT<br />
EXPERTEN ANTWORTEN<br />
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Bild:Gettyimages/Wavebreakmedia<br />
§<br />
Wir haben ein Problem, das uns<br />
regelmäßig den Schlaf raubt. Die<br />
Leute über uns haben einen regen Geschlechtsverkehr<br />
zu allen Tages- und<br />
Nachtzeiten. Dagegen wäre ja nichts einzuwenden,<br />
wenn die Frau dabei nicht so<br />
schreien würde. Ich habe schon die Lärmpolizei<br />
angerufen, die mir riet, Protokoll<br />
zu führen und mich dann an den Vermieter<br />
zu wenden. Das ist mir irgendwie<br />
peinlich. Aber wir werden ständig gestört.<br />
Waskönnen wir tun?<br />
Nicht gegen jede Lärmbelästigung kann<br />
man sich rechtlich zur Wehr setzen. Ist der<br />
Lärm sozialadäquat, muss er tagsüber in<br />
gewissen Grenzen hingenommen werden,<br />
zum Beispiel Kinderlärm, Musik oder Sexgeräusche.<br />
In der Zeit zwischen 22 und 6Uhr<br />
gelten laute Geräusche als Ruhestörung, gegen<br />
die vorgegangen werden kann. Wersich<br />
gestört fühlt, erzielt oft die größte Wirkung<br />
durch ein direktes Gespräch mit den Verursachern<br />
des Lärms. Soll der Vermieter die<br />
Lärmbelästigung unterbinden, braucht er<br />
dazu detaillierte Auskünfte zur Art der Geräusche,<br />
dem Datum und der Uhrzeit, an denen<br />
sie stattfanden. Hier hilft ein Protokoll,<br />
das diese Auskünfte enthält. Ohne Protokoll<br />
wird der Vermieter eine Kündigung der Störer<br />
nicht durchsetzen können.<br />
§<br />
Ich bin privater Vermieter. Vor vier<br />
Jahren habe ich von einem neuen<br />
Mieter zwei Monatsmieten Kaution erhalten,<br />
aber vergessen, sie auf ein Sparbuch<br />
einzuzahlen. Wie kann ich das in Ordnung<br />
bringen, ohne dass es später Anlass zu Beschwerden<br />
gibt?<br />
Als Vermieter müssen Sie eine Barkaution<br />
des Mieters bei einem Kreditinstitut<br />
getrennt von Ihrem Vermögen anlegen<br />
und zu dem üblichen Zinssatz verzinsen<br />
(Paragraf 551 Absatz 3Bürgerliches Gesetzbuch).<br />
Wer dagegen verstößt, begeht<br />
eine Vertragsverletzung, die zu einem<br />
Schadensersatzanspruch verpflichten und<br />
ein Strafverfahren wegen Untreue oder<br />
Betruges nach sich ziehen kann. Sie sollten<br />
schnellstens eine insolvenzsichere Anlage<br />
der Kaution nachholen. Erfragen Sie den<br />
durchschnittlichen Zinssatz der letzten vier<br />
Jahre bei Ihrer Bank und zahlen Sie diesen<br />
Betrag zusammen mit der Sicherheitsleistung<br />
auf ein Kautionskonto ein. Die erwirtschafteten<br />
Zinsen stehen dem Mieter<br />
zu und erhöhen den Wert der Sicherheit.<br />
Stefanie Breiholdt ist Anwältin,<br />
Sandra Lang-Lajendäcker ist Fachanwältin<br />
für Miet- und Wohnungseigentumsrecht.<br />
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Immobilienwelten Nr. 48, Ausgabe 1./2. Dezember 2018 / 7<br />
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ABKÜRZUNGEN<br />
IMMOBILIENMARKT<br />
AB ............ Altbau<br />
Ausst. ..... Ausstattung<br />
Baugst. ..Baugrundstück<br />
Bd. ...........Bad/Bäder<br />
BEZ ..........Bezirk<br />
BK ............ Betriebskosten<br />
Bj..............Baujahr<br />
Blk. ......... Balkon<br />
bw ........... Brutto-Warmmiete<br />
DG ........... Dachgeschoss<br />
DHH ........ Doppelhaushälfte<br />
EBK.......... Einbauküche<br />
EFH.......... Einfamilienhaus<br />
ETW.........Eigentumswohnung<br />
F................Fahrstuhl<br />
GA............ Genossenschaftsanteile<br />
GFZ..........Geschossflächenzahl<br />
GEH ......... Gasetagenheizung<br />
GRZ ......... Grundflächenzahl<br />
Gst........... Grundstück<br />
Hb............ Heutbesichtigung<br />
Hk............ Heizkosten<br />
k ............... Kaltmiete<br />
Kfz........... Autostellplatz<br />
Kt. ............ Kaution<br />
MFH ........ Mehrfamilienhaus<br />
MMK....... Monatsmiete(n),Kaution<br />
NB ............ Neubau<br />
nk .............Netto-Kaltmiete<br />
NK............ Nebenkosten<br />
OG ........... Obergeschoss<br />
Pk. ........... Parkettboden<br />
RH............ Reihenhaus<br />
ren. .........renoviert<br />
REG..........Region<br />
TG ............ Tiefgaragenstellplatz<br />
VB ............ Verhandlungsbasis<br />
VS ............ Verhandlungssache<br />
w .............. Warmmiete<br />
WB........... Wannenbad<br />
WBS ........ Wohnberechtigungsschein<br />
WEH........ Wohneinheiten<br />
Whg. .......Wohnung<br />
ZH............ Zentralheizung<br />
LEGENDE<br />
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Dachgeschoss<br />
zapf umzüge; 61061; zapf.de<br />
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Tel.: 030 .43004300<br />
Abkürzungen EnEV2014<br />
Artdes Energieausweises<br />
V ............... Verbrauchsausweis<br />
B ............... Bedarfsausweis<br />
kWh ........ Kilowattstunde<br />
Energieträger<br />
Ko ............ Koks,Braunkohle,Steinkohle<br />
Öl ............ Heizöl<br />
Gas .......... Erdgas,Flüssiggas<br />
FW ........... Fernwärmeaus Heizwerk<br />
oder KWK<br />
Hz ............ Brennholz, Holzpellets,<br />
Holzhackschnitzel<br />
E .............. Elektrische Energie<br />
(auch Wärmpumpe), Strommix<br />
Baujahr des Wohngebäudes<br />
Bj .............. Baujahr<br />
Energieeffizienzklasse des<br />
Wohngebäudes<br />
A+ bis H, zum Beispiel B<br />
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Alles, was der Witterung ausgesetzt<br />
ist, braucht einen besonderen Schutz.<br />
Da macht auch die Fassade keine<br />
Ausnahme. Viele Hausbesitzer stellen das<br />
schmerzlich fest, wenn der erst vor wenigen<br />
Jahren aufgebrachte Fassadenputz von einem<br />
grau-grünen Schleier überzogen wird.<br />
Dabei handelt es sich um Algen und Pilze,<br />
die auf dem Putz wachsen und gedeihen,<br />
insbesondere wenn dieser feucht ist.<br />
Trockenhalten. Grundsätzlich gilt: „Je trockener<br />
und wärmer die Fassadenoberfläche<br />
ist, desto weniger Bewuchs zeigt sich“,<br />
weiß Georg J. Kolbe, Fassadenexperte beim<br />
Baustoffhersteller Saint-Gobain Weber. Ein<br />
größerer Dachüberstand sei hilfreich, genüge<br />
aber meist nicht. Und auch die Idee,<br />
giftige Biozide in den Putz zu mischen, sei<br />
nicht die beste. Denn die Biozide werden<br />
vom Regen ausgewaschen und gelangen so<br />
ins Grundwasser.<br />
Abtrocknen lassen. Bauexperten raten deswegen<br />
zu AquaBalance-Putzen. Auf ihrer<br />
Oberfläche trocknen Regen- oder Tautropfen<br />
durch ein physikalisches Wirkprinzip<br />
besonders schnell ab. Das Prinzip ist ganz<br />
einfach, erklärt Putzexperte Georg J. Kolbe:<br />
„Feuchtigkeit wird von der Fassadenoberfläche<br />
in feine Kapillare transportiert und<br />
kontrolliert wieder abgegeben.“ Ohne hartnäckige<br />
Feuchtigkeit auf dem Putz können<br />
Algen und Pilze nicht wachsen. Wenn sie<br />
ihren Putz weise wählen, haben Hausbesitzer<br />
nicht nur länger Freude an ihrer schönen<br />
Fassade, sondern sparen durch verlängerte<br />
Renovierungszyklen auch viel Geld.<br />
Je trockener die<br />
Fassadenoberfläche, desto<br />
weniger Algenbewuchs<br />
Die Umwelt schonen. Algen von außen, Energieverlust<br />
von innen: Wenn das Eigenheim<br />
nicht optimal wärmegedämmt ist, geht gerade<br />
in den Wintermonaten viel Heizenergie<br />
verloren. Eine schützende Dämmhülle, in<br />
der Fachsprache Wärmedämm-Verbundsystem<br />
genannt, kann die Wärmeverluste<br />
deutlich reduzieren und hilft so dabei, Geldbeutel<br />
und Umwelt zu schonen. Für ökologisch<br />
optimale Wärmedämm-Verbundsysteme<br />
empfiehlt es sich zudem, auf das Umweltzertifikat<br />
„Blauer Engel“ zu achten. Durch<br />
ihre diffusionsoffene Struktur gewährleisten<br />
die nachhaltigen Dämmlösungen einen ausgewogenen<br />
Feuchtehaushalt und damit ein<br />
angenehmes und gesundes Wohnklima. Die<br />
mineralischen Systeme sind nicht brennbar<br />
und sorgen für den Werterhalt der Immobilie.<br />
Algenfrei ohne Biozide. Kombiniert mit einem<br />
Fassadenputz der Reihe AquaBalance<br />
schützt das Wärmedämm-Verbundsystem<br />
die Gebäudehülle nicht nur langfristig vor<br />
Wärmeverlusten, sondern auch vor dem gefürchteten<br />
Algenbefall. Ganz ohne die giftigen<br />
Biozide, die vielfach in herkömmlichen<br />
Putzen eingesetzt werden.<br />
Große Farbauswahl. Eine fachgerecht verputzte<br />
Fassade sieht gut aus und ist der Stolz jedes<br />
Hausbesitzers. Mit verschiedenen Putzen<br />
in unterschiedlichen Strukturen und Farben<br />
lassen sich individuelle Oberflächen gestalten.<br />
Die umweltschonenden Putze gibt es in<br />
über 150 Farbtönen und zahlreichen Strukturen.<br />
Hausbesitzer haben so maximale<br />
Gestaltungsfreiheit.<br />
(gkl)
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