greenup #05 Leseprobe
Das Magazin für einen nachhaltigen Lebensstil.
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Nachhaltiger leben!<br />
Vegane Naturkosmetik<br />
Was sie ausmacht<br />
und wie du sie erkennst<br />
I 28<br />
runter vom<br />
zucker<br />
Von der Masse zum Maß<br />
I 36<br />
Das Wattenmeer<br />
Ökologischer Lebensraum und<br />
UNESCO Weltnaturerbe<br />
I 88<br />
<strong>#05</strong><br />
November – April<br />
€ 6,00
36 die süsse versuchung<br />
Weniger Zucker zu essen steht auf der Wunschliste ganz<br />
vieler Menschen. Wer die größten Zuckerfallen kennt,<br />
kann auch seinen Konsum auf kleiner Flamme halten<br />
Inhalt<br />
© Kseniia Perminova/Shutterstock.com<br />
© iStockphoto.com/alvarez<br />
54 KLimafreundLiches Büro<br />
Bereits durch wenige Maßnahmen und simple Veränderungen<br />
einiger Verhaltensweisen, lässt sich die CO 2 -Bilanz im Büro<br />
verbessern. Das betrifft natürlich auch den arbeitsweg – ein<br />
Grund mal wieder aufs Rad zu steigen<br />
60 engagierte fidschianer<br />
Kaum eine Region auf der Welt leidet so stark unter den<br />
Folgen des Klimawandels wie die Pazifikinseln. ihre Bewohner<br />
müssen gegen hochwasser und Vermüllung kämpfen<br />
© Doris neubauer<br />
© Cahrlotte Morse/Shutterstock.com<br />
68 geschützt weiL gefährdet<br />
Der Schutz der artenvielfalt von Pflanzen und wild lebenden<br />
tieren ist international geregelt. Schmuggler und zahlreiche<br />
touristen halten sich jedoch nicht daran<br />
4
<strong>greenup</strong> | inhalt<br />
3 Editorial<br />
PinBoard<br />
6 Konzepte aus der Bioökonomie<br />
Ideen und Pioniere<br />
11 So sehen das unsere Leser<br />
Meinungen & ZUschriften<br />
12 Bach und Händel im Kuhstall<br />
Der StarDirigent und sein liebes Vieh<br />
14 NachhaltigkeitsIdeen fördern<br />
Im Interview mit Stefan Schulze-Hausmann<br />
16 Entdecke wiederverwertbares<br />
Do-it-yourself und lIFEHACKS<br />
FASHION<br />
20 TrekkingKleidung OHNE mIKROPLASTIK<br />
iM gESPRÄCH MIT Outdoor-Ausrüster VAUDE<br />
24 Coole Looks und warme Hüllen<br />
lÄssige Mode aus klimafreundlichen Stoffen<br />
BEAUTY<br />
STORY<br />
28 An meinE Haut kommt nur Veganes<br />
alles über tierfreie Naturkosmetik<br />
34 warme heizungsluft oder eisige Kälte<br />
HautPflege für die kalte Jahreszeit<br />
36 Ausstieg aus der Zuckerfalle<br />
Die süSSe Macht kennen und kontrollieren<br />
building<br />
living<br />
48 Visionen aus der Architektur<br />
taipeh: Naturlandschaften im Wohn-Tower<br />
50 Nachhaltig bauen, besser leben<br />
dEr DGNB-Living-Showroom zeigt wie es geht<br />
54 Öko-Check am ArbeitsPlatz<br />
Klimasünder werden zu UmweltHelden<br />
58 schöner wohnen ohne Plastik<br />
ideen für die eigenen vier Wände<br />
Profile<br />
60 Die KlimaRealität im Südseeparadies<br />
fidschianer Kämpfen gegen erosionen<br />
66 Eifelort Nettersheim Mit neuem prädikat<br />
dEutschlands nachhaltigste Gemeinde 2018<br />
68 Muschel, Panzer & Reptil<br />
warum der Artenschutz uns alle betrifft<br />
72 Recycling leicht gemacht<br />
VerpackungEN nach Cradle to cradle<br />
Startup<br />
76 Elektroschrott? Nein Danke.<br />
rEfurbished - ein Spagat zwischen Alt und Neu<br />
77 Junge, motivierende Networker<br />
Streben nach einer besseren Welt<br />
Investment<br />
Jobs<br />
78 Zinsen und Dividende<br />
grün anlegen lohnt sich<br />
80 Gewächshaus mit eigener Wassergewinnung<br />
Erfolgreiches HilfsProjekt zweier Studentinnen<br />
Mobility<br />
food<br />
82 effiziente mobilität – Grün, Intelligent, Urban<br />
Verkehrskonzepte unter der DatenwolKE<br />
86 Verbesserungen mobiler Wege<br />
Technologien und Innovationen<br />
88 Weltnaturerbe Wattenmeer<br />
einzigartiger Lebensraum Für Mensch und Tier<br />
94 Dresdens grüne SEITE<br />
Insider-Tipps abseits des Touri-Rummels<br />
96 Fettes Essen – dicke Kinder<br />
gEsunde Verpflegung in Kitas und Schulen<br />
100 aUSWÄRTS essen gehen<br />
rEstaurants mit Grünem Profil<br />
102 Selbst kochen ist gesund UND lecker<br />
Einfache Rezepte für jeden Tag<br />
110 Food Trends im blick<br />
lEckereien vom Feinsten<br />
112 Natürliches Weinvergnügen<br />
Empfehlungen von Fair ’n Green<br />
Mixed<br />
113 Leserumfrage<br />
Mitmachen und gewinnen<br />
115 Marktplatz<br />
Produkte & Dienstleistungen<br />
118 bücher- und Flimmerkiste<br />
nEuer Film- und Lesestoff<br />
119 Kolumne: share your life!<br />
gEteiltes Leid ist halbes Leid<br />
navigator<br />
120 messen & veranstaltungen 2018/2019<br />
121 Impressum / ABONNEMENT<br />
122 vorschau<br />
5
fÜr dIch<br />
entdeckt>DO-IT-YOURSELF<br />
ideen für den alltag ZuM<br />
SelBer Machen und WiederVerWerten<br />
stricKen, nicht nur<br />
FÜr diY proFis<br />
Egal ob für anfänger oder Fortgeschrittene, We are<br />
Knitters bietet verschiedene Stricksets an: Passend<br />
für dein Strick- und häkelniveau. Die Sets enthalten<br />
anleitung, nadeln und alle Knäuel, die du benötigst<br />
und das in der passenden Größe und Menge,<br />
genau auf dein Projekt abgestimmt. als Muster<br />
stehen verschiedene Kleidungsstücke, Dekoartikel<br />
sowie taschenmodelle zur auswahl. alle Wollsorten<br />
stammen von Schafen und alpakas aus den Peruanischen<br />
anden, die dort in der freien natur leben.<br />
Darüber hinaus wird das textilgarn aus recycelten<br />
Stoffen hergestellt. Die handgemachten nadeln<br />
kommen ganz ohne Plastik aus und bestehen zu<br />
100 Prozent aus Buchenholz.<br />
weareknitters.de<br />
© iStockphoto.com/SKatzenberger<br />
BadeKugeLn<br />
nach eigenem rezePt<br />
egal ob als geschenk oder für das eigene wohlfühlprogramm,<br />
badekugeln können ganz einfach selbst gemacht werden. das<br />
grundrezept besteht aus folgenden vier zutaten: natron (200 g),<br />
zitronensäure (100 g), Speisestärke (50 g) und pflanzliches Öl<br />
(70 g). alle zutaten vermischen, Kugeln formen und für einige<br />
Stunden im Kühlschrank lagern. Optional: ätherische Öle<br />
nach geschmack, Matcha Pulver zum Färben oder Kräuter als<br />
dekoration vorm Kühlen hinzufügen. dank der zitronensäure<br />
sprudeln die badekugeln sogar im wasser.<br />
16
<strong>greenup</strong> | DiY<br />
WÜrZ’<br />
doch<br />
maL mit<br />
möhrenGrÜn<br />
illustrationen: © natalya levish - Fotolia.com<br />
© africa Studio/Shutterstock.com<br />
Der grüne Bund der Möhre<br />
eignet sich hervorragend<br />
zum Würzen von Salaten<br />
und Suppen. Die Blätter und<br />
Stängel einfach klein hacken<br />
und in kleinen Portionen,<br />
zum Beispiel in einer Eiswürfelform,<br />
einfrieren. Das Möhrengrün<br />
eignet sich übrigens<br />
auch super für Pestos oder<br />
leckere Smoothies.<br />
KurKuma<br />
inGWer<br />
shot<br />
wirkt stark<br />
antioxidativ und<br />
entzündungshemmend.<br />
Perfekt um<br />
das immunsystem<br />
zu stärken<br />
und Erkältungen<br />
vorzubeugen.<br />
© iStockphoto.com/sveta_zarzamora<br />
ZUTATEN:<br />
100 g ingwerwurzel<br />
50 g Kurkumawurzel<br />
4 Zitronen<br />
2 orangen<br />
Zitronen und Orangen schälen, ingwer<br />
in kleine Stücke schneiden und<br />
alle Zutaten in einen Mixer geben.<br />
Den Saft durch ein Sieb gießen,<br />
um Rückstände von Fruchtfl eisch<br />
zu entfernen. Danach Kurkuma in<br />
die Mischung geben und kräftig<br />
umrühren, bis sich das Gewürz<br />
aufl öst. Das Konzentrat kann im<br />
Kühlschrank bis zu einer Woche<br />
aufbewahrt werden.<br />
17
hier macht synthetik sinn<br />
Schminkpinsel werden oft aus tierischen Haaren,<br />
zum Beispiel von Ziege oder Fuchs, hergestellt.<br />
Doch es gibt auch Varianten mit synthetischen<br />
Haaren. Sie halten länger und kosten nicht unbedingt<br />
viel mehr. Es gibt sie sogar mit nachhaltigen<br />
Bambus-Griffen: Das 12-teilige Pinsel-Set Bamboo’s<br />
Root von Luvia mit hochwertigem Taklon-Haar ist<br />
vegan zertifiziert. € 39,90<br />
schön sein?<br />
aber natÜrLich!<br />
Natürlich und ethisch einwandfrei sollen Kosmetika sein. Das fi nden immer mehr Menschen.<br />
Dieser Lebensstil verlangt vegane und tierversuchsfreie Inhaltsstoffe. Die an ein<br />
Kosmetikprodukt gestellten Erwartungen sind also groß – die Möglichkeiten auch<br />
ohne tierisches<br />
1 milliarde veganer schätzt man<br />
weltweit, in deutschland leben<br />
rund 1,3 mio. menschen vegan.<br />
täglich kommen 2.000 vegetarier<br />
und 200 veganer hinzu.<br />
schätzung proveg international<br />
© Stocklite/Shutterstock.com, Grafik: john dory/Shutterstock.com<br />
28
<strong>greenup</strong> | beauty<br />
Die Veganblume<br />
Das häufig auf Kosmetika abgebildete<br />
Logo der britischen Vegan Society<br />
bescheinigt, dass im Produkt keine tierischen<br />
Substanzen enthalten sind und<br />
bei der Entwicklung und der Herstellung<br />
keine Tierversuche stattfinden. Dies gilt<br />
für alle verwendeten Rohstoffe.<br />
vegansociety.com<br />
© Grafik: Wiktoria Matynia/Shutterstock.com<br />
Vegan,<br />
tierfreundlich,<br />
natürlich ...<br />
... drei Begriffe, die nicht immer zu 100<br />
Prozent deckungsgleich sind. Die Verwendung<br />
veganer, tierfreundlicher Kosmetik<br />
gehört – wie eine vegane Ernährung – zu<br />
einem veganen Lebensstil. Auf ein Zertifizierungs-Logo<br />
eines Kosmetikproduktes zu<br />
achten, macht Sinn. Eine ganze Reihe von<br />
Siegeln garantiert, dass ein Produkt nicht<br />
an Tieren getestet wurde. Meistens sind<br />
diese auch frei von tierischen Substanzen<br />
Die Logos (rechts) bieten eine schnelle Orientierung<br />
beim Kauf eines Kosmetikproduktes.<br />
Sie zeigen, ob ein Produkt tierversuchsfrei,<br />
vegan oder tierversuchsfrei und vegan ist. Man<br />
sollte immer beachten, dass Naturkosmetik nicht<br />
grundsätzlich vegan ist. Denn bei der Herstellung<br />
werden neben pflanzlichen Rohstoffen auch<br />
tierische Substanzen wie Fette, Milch und Honig<br />
eingesetzt. Vegane Kosmetikprodukte hingegen<br />
dürfen keine Stoffe aus oder von Tieren<br />
enthalten, besitzen jedoch andersherum nicht<br />
zwingend die von Zertifizierern festgelegten<br />
Anforderungen an Naturkosmetik. Wer ganz<br />
sicher gehen möchte, achtet zusätzlich auf eine<br />
Zertifizierung durch NATRUE, BDIH oder ECOCERT.<br />
Cruelty free and vegan Bunny<br />
Die US-amerikanische Non-Profit-Tierrechtsorganisation<br />
PETA (People for the<br />
Ethical Treatment of Animals) führt eine<br />
abrufbare und stets aktuelle Liste mit<br />
Herstellern, deren Philosophie und Engagement<br />
absolut tierfreundlich ist, sprich<br />
die keine Tierversuche durchführen oder<br />
durchführen lassen. peta.org<br />
Leaping Bunny Logo<br />
Die Coalition for Consumer Information<br />
on Cosmetics (CCIC) ist eine Vereinigung<br />
von acht Tierschutzorganisationen aus<br />
diversen Ländern. Das von ihr vergebene<br />
Logo ist die bisher einzige international<br />
anerkannte Zertifizierung dafür, dass<br />
Produkt und Komponenten nicht an Tieren<br />
getestet wurden. leapingbunny.org<br />
Hase mit schützender Hand<br />
„Alle Firmen, die dieses Logo tragen,<br />
produzieren seit 1979 komplett tierversuchsfrei“,<br />
heißt es beim Internationalen<br />
Herstellerverband tierschutzgeprüfte<br />
Naturkosmetik, Kosmetik und Naturwaren<br />
e.V. (IHTN) in Kooperation mit dem<br />
Deutschen Tierschutzbund. Die Produkte<br />
sind nicht alle zwingend vegan. ihtn.de<br />
V-Label „vegan“<br />
Das im Food-Bereich eingesetzte Siegel<br />
von ProVeg Deutschland e. V. existiert<br />
seit Oktober 2017 auch für die Lizenzierung<br />
von Kosmetika. Es bescheinigt,<br />
dass der Inhalt frei von tierischen Substanzen<br />
ist und Tierversuche weder am<br />
Endprodukt noch für einzelne Inhaltsstoffe<br />
durchgeführt werden. v-label.eu<br />
29
ALTERNATIVE NATÜRLICHE süSSungsmittel<br />
Was Honig, sIRUP & Co Bieten können<br />
© Lubo Ivanko/Shutterstock.com<br />
Honig<br />
Beliebt am Frühstückstisch und auch<br />
als Hausmittel bei Erkältungen gerne<br />
verwandt, kann Honig auf eine lange<br />
Tradition zurückblicken: Bereits die<br />
Ägypter bezeichneten ihn als „Speise<br />
der Götter“. Und das zu Recht! Honig<br />
hat mit 396 Kalorien im Vergleich<br />
zu Haushaltszucker mit etwa 400<br />
Kalorien pro 100 Gramm in etwa<br />
gleich viele Kalorien. Er hat jedoch<br />
eine 1,2 mal so starke Süßkraft wie<br />
dieser. Darüber hinaus enthält Honig<br />
Mineralstoffe und Vitamine – und ist<br />
geschmacklich einzigartig.<br />
Yacon-Sirup<br />
Aus den Knollen der Yacon-Pflanze<br />
gewonnen, ist Yacon-Sirup ein niedrigglykämisches<br />
Süßungsmittel aus der<br />
Natur, mit Antioxidantien und Mineralstoffen<br />
wie Eisen und Calcium. Zudem<br />
enthält er auch das Präbiotika Inulin,<br />
welches den gesunden Darmbakterien<br />
als Nahrung dienen. Er ist kalorisch<br />
dem üblichen Haushaltszucker mit<br />
etwa 300 Kalorien pro 100 Gramm<br />
deutlich unterlegen. Geschmacklich<br />
Honig ähnelnd, kann er ausgezeichnet<br />
zum Süßen von kalten Speisen und<br />
Desserts verwendet werden.<br />
Kokosblütenzucker<br />
Kokosblütenzucker wird aus dem<br />
Blütennektar der Kokospalme gewonnen<br />
– genau genommen aus derem<br />
Blütenknospenstiel. Sein Kaloriengehalt<br />
ist zwar kaum geringer als der von<br />
raffiniertem Zucker. Er gehört jedoch<br />
zu den niedrig-glykämischen Süßungsmitteln,<br />
was sich vorteilhaft auf<br />
den Blutzuckerspiegel auswirkt. Der<br />
grobe, bräunliche Kokosblütenzucker<br />
(auch als Sirup erhältlich) schmeckt<br />
nicht nach Kokos, sondern intensiv<br />
malzig und karamellig. Er kann für<br />
beliebige Speisen verwendet werden.<br />
© Fotos: Shutterstock.com: Honig: Thasneem, Löffel: sevenke<br />
Yacon: COLOA Studio, Zucker: janon kas<br />
44
<strong>greenup</strong> | Story<br />
Reissirup<br />
Traditionell aus Japan stammend,<br />
mit einem relativ neutralen, leicht<br />
nussigen Geschmack, eignet sich<br />
Reissirup zum Süßen von Getränken,<br />
als Honigersatz auf dem Frühstücksbrot<br />
und vielen weiteren Speisen.<br />
Reissirup (hell und dunkel) wird aus<br />
Reismehl hergestellt und ist gut für<br />
Menschen mit Fruktoseintoleranz<br />
geeignet, da er nur sehr wenig bis gar<br />
keinen Fruchtzucker enthält. Reissirup<br />
hat jedoch im Vergleich eine geringere<br />
Süßkraft und einen leicht höheren glykämischen<br />
Index als Haushaltszucker.<br />
Agavendicksaft/-sirup<br />
Agavendicksaft, gewonnen aus dem<br />
Saft des „Herzens“ der Agave, einer<br />
in Mexiko beheimateten Pflanze. Er<br />
enthält zu einem Großteil Fruktose<br />
und mit etwa 300 Kalorien pro 100<br />
Gramm weniger Kalorien als Haushaltszucker,<br />
bei einer in etwa gleichen<br />
Süßkraft. Außerdem lässt er mit<br />
einem vergleichsweise geringen glykämischen<br />
Wert den Blutzuckerspiegel<br />
nicht so schnell ansteigen. Ähnlich<br />
verhält es sich mit dem Maguey-Sirup<br />
(Maguey-Agave), der in Deutschland<br />
allerdings noch nicht erhältlich ist.<br />
Dattelpüree/-sirup<br />
In DIY-Communities und besonders<br />
zum Backen und für Desserts ist<br />
Dattelpüree oder auch Dattelsirup<br />
sehr beliebt. Er besitzt eine höhere<br />
Süßkraft als Haushaltszucker. Datteln<br />
enthalten wertvolle Inhaltsstoffe<br />
wie Mineralstoffe, Kalium, Calcium<br />
und Magnesium. Zubereitung: 15<br />
entkernte Datteln in 200 ml Wasser<br />
aufkochen, mit einem Pürierstab zerkleinern<br />
und durch ein Sieb passieren.<br />
Eventuell mit Zimt und Vanille aromatisieren.<br />
Gut verpackt und gekühlt hält<br />
sich die Dattelmasse einige Wochen.<br />
Kokosblütenzucker –<br />
der nachhaltigste Zucker der Welt?<br />
© Fotos: Shutterstock.com: Sirup, Dicksaft: MaraZe<br />
Datteln: Pavlo Lys, Püree: Swapan Photography<br />
Welcher Tropenreisende kennt sie nicht, die üppigen<br />
Kokospalmenvorkommen in Thailand, Indonesien oder<br />
auf den Philippinen? Natürlich sind dies auch im großen<br />
Stil angelegte Plantagen, für deren Existenz Regenwald<br />
weichen musste. Doch häufig werden die Kokospalmenfelder<br />
von Kleinbauern und Kooperativen auch nachhaltig<br />
bewirtschaftet. Die Palme muss nicht gefällt werden<br />
und bleibt dem Bauern im Prinzip sein ganzes Leben<br />
erhalten. Er kann ganzjährig ernten, weil permanent<br />
Blütenknospen wachsen. Das Besteigen der Palme und<br />
die Ernte ist allerdings harte körperliche Arbeit und will<br />
gelernt sein. Gedüngt wird meistens mit den Bioabfällen<br />
der Palme, sprich mit Palmblättern und Kokosnussresten.<br />
Auf diese Weise entfällt eine chemische Düngung.<br />
Umweltfreundlicher und zukunftsfähiger geht es kaum.<br />
(Bilder rechts: Szenen der Bio-Kokosblütenzuckergewinnung<br />
einer Kooperative auf den Philippinen)<br />
© Fotos: Betty More<br />
45
Ein Hochhaus<br />
Namens Garten<br />
Fotos: Vincent Callebaut Architectures, Paris<br />
20 Stockwerke, 23.000 Bäumchen, viel Sonnenlicht<br />
Dazu umweltfreundlich und erdbebensicher gebaut<br />
48
<strong>greenup</strong> | building<br />
Auch „Smog-Fresser“ genannt, steht er inmitten der taiwanesischen<br />
Millionenstadt, ein grüner Wohn-Knubbel als Teil der hypermodernen<br />
Beton-und-Glas-Skyline von Taipeh: der verdrehte Hochhausturm<br />
des Architektur-Ästheten Vincent Callebaut. Kein Haus der Welt beherbergt<br />
mehr Bäume und Büsche als der Tao Zhu Yin Yuan Tower oder Agora Garden.<br />
Allein für die Bepflanzung sind 6.000 Quadratmeter vorgesehen. Darauf<br />
finden auch Waldwege und Naturlandschaften ihren Platz. Insgesamt 130<br />
Tonnen CO 2 sollen jährlich durch den Bewuchs absorbiert werden. Auffällig<br />
sind die großen Balkone für das „Vertical Greening“, die aufgrund der Doppelhelix-Bauweise<br />
zum Teil unter freiem Himmel liegen. Insgesamt 20 Stockwerke<br />
wurden um einen runden Basisturm in der Mitte gedreht. So gelangt viel<br />
Licht in jedes Stockwerk. Das Besondere in den Fluren und Wohneinheiten:<br />
Es gibt weder Säulen noch Wände, was eine absolut flexible Innengestaltung<br />
ermöglicht. Ein Luxus, denn nur zwei Appartements mit je 550 Quadratmetern<br />
haben pro Etage Platz. Installiert wurden darüber hinaus ein Doppelwandsystem<br />
zugunsten eines geringeren Klimaanlagenverbrauchs, eine Regenwasser-Wiederaufbereitung<br />
sowie ein System zur natürlichen Belüftung.<br />
© Fotos: Vincent Callebaut Architectures, Paris<br />
49
DenKen ÜBER DIE<br />
EIGENE GENERATION HINAUS<br />
„Qualität hat ihren Preis“, das weiß<br />
jeder. Ökologisch oder fair gehandelte<br />
Ware auch. Kurzfristiges Denken<br />
schadet im Endeffekt der Geldbörse<br />
und der Umwelt. So kann ein Drucker<br />
vom Discounter wesentlich billiger<br />
sein, doch langfristig gesehen, mit der<br />
Berechnung des Energieverbrauchs<br />
und seiner Lebenserwartung, ist es<br />
eine vorübergehende Einsparung. Der<br />
umweltfreundliche Unternehmer sieht<br />
zusätzlich die Kosten, die die nachfol-<br />
gende Generation für die Zerstörung<br />
der Umwelt zahlen muss. Dies wird<br />
selten genug berücksichtigt.<br />
Kostenlose<br />
getränKe ...<br />
gibt es am Wasserhahn.<br />
Für das<br />
Unternehmen und die<br />
Umwelt lohnt es sich:<br />
Weniger Plastik, keine<br />
Lagerungskosten,<br />
keine Anfahrtswege.<br />
vorsicHt<br />
prestige-Falle<br />
In vielen Regionen und Städten ist das<br />
Leitungswasser von guter bis sehr guter<br />
Qualität. Während die Franzosen schon<br />
seit Generationen „Kraneberger“ trinken,<br />
sind wir Deutschen noch zurückhaltend.<br />
Wenn eine Firma dazu anhalten möchte,<br />
dieses Wasser zu verzehren, muss sie<br />
viel Überzeugungsarbeit leisten, um nicht<br />
einfach als geizig abgestempelt zu werden.<br />
Besser ist die professionelle Lösung<br />
mit einer Trinkwasserstation.<br />
GUTE GETRÄNKE<br />
Fairer Kaffee, Bio-Milch und Bio-Säfte<br />
sollten eine Selbstverständlichkeit sein.<br />
stRoMFResseR internet<br />
Der Energiebedarf von deutschen Rechenzentren und Servern betrug im Jahr 2015<br />
zwölf Milliarden Kilowattstunden und steigt stetig an. Das Internet ist im Berufs- wie<br />
im Privatleben nicht mehr wegzudenken. Aber vielleicht sollte man darüber nachdenken,<br />
ob wir 24 Stunden am Tag online sein müssen. Unternehmen können mit CO 2<br />
neutralen Webseiten bzw. Cloud-Diensten punkten, indem sie einen Anbieter wählen,<br />
der mit regenerativen Energiequellen arbeitet, oder zumindest den CO 2 -Verbrauch<br />
kompensieren lassen<br />
UMWELtfREUNDLichE<br />
DiENst-MobiLitY<br />
dienstwagen<br />
Am 1.8.2018 wurden steuerliche Vergünstigungen<br />
für Elektro- und Hybrid-Dienstwagen beschlossen:<br />
Vom 1.1.2019 bis zum 31.12.2021 muss ein Arbeitnehmer,<br />
der seinen Firmenwagen mit Elektroantrieb<br />
privat nutzt, monatlich nur 0,5 Prozent statt der<br />
üblichen ein Prozent des Listenpreises als geldwerten<br />
Vorteil versteuern.<br />
dienstfahrrad<br />
Ein Dienstfahrrad kann<br />
über die Gehaltsabrechnung<br />
fi nanziert<br />
werden und stellt damit<br />
eine Gehaltserhöhung<br />
durch geldwerten<br />
Vorteil dar. Weitere<br />
Pluspunkte: Spart CO 2 ein für den betrieblichen<br />
CO 2 -Fußabdruck, fördert beim Mitarbeiter die Gesundheit<br />
und die Motivation.<br />
dienstreise<br />
Auf Flugreisen verzichten, möglichst Bus und Bahn<br />
nutzen. Autos mit Mitarbeiteranzahl auslasten.<br />
?<br />
wuSSteSt<br />
Du, DASS …<br />
Topfpfl anzen, wie z. B.<br />
Papyrus-, Farn- und Ficuspfl<br />
anzen, Drachenbaum,<br />
Efeu, Gummibaum<br />
oder Zyperngras<br />
Feuchtigkeit spenden<br />
und so die Luft im Büro<br />
verbessern? Angenehmer<br />
Synergieeffekt:<br />
Pfl anzen verbessern<br />
auch das Klima unter<br />
Arbeitskollegen.<br />
56
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<strong>greenup</strong> | ADVERTORIAL<br />
EIN PARADIES<br />
ZuM wOhLFühLEN<br />
DAS ZuSAMMENSPIEL VON DuFT, LIChT uND LEBENSFREuDE IST EIN<br />
KONZEPT, DAS BEI PRIMAVERA SIChT- uND ERLEBBAR wIRD<br />
Am Duft kommen Sie bei uns<br />
nicht vorbei“ schmunzelt<br />
Kurt L. Nübling. „Seit über<br />
30 Jahren beschäftigen wir<br />
uns mit den reinen Düften der Natur.<br />
100 % pflanzlich aus Blüten, Wurzeln,<br />
Blättern, Früchten, Kräutern, destilliert<br />
oder gepresst. Wir gestalten damit<br />
Wohlfühlräume, zu Hause, im Auto<br />
und Büro, aber auch in Pflegeeinrichtungen<br />
und Krankenhäusern.“<br />
Einen Ort zum Wohlfühlen hat das<br />
Unternehmen auch für seine Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter geschaffen.<br />
Der Firmensitz, inmitten des grünen<br />
Allgäus, hat die Adresse Naturparadies.<br />
Der Name ist Programm: Mit<br />
Blick auf die Berge werden hier naturreine<br />
Aromatherapie-Produkte und<br />
zertifizierte Bio- & Naturkosmetik<br />
entwickelt, produziert, exportiert sowie<br />
im Duft- & Naturkosmetikshop<br />
angeboten.<br />
Durch bodentiefe Fenster fällt das Tageslicht<br />
und durchleuchtet die großen<br />
Räume. Das Gebäude wurde nach innovativen<br />
Erkenntnissen des Feng-Shui<br />
konzipiert: So fügt sich das geschwungene<br />
Dach perfekt in die hügelige Alpenlandschaft<br />
ein. Umweltverträgliche<br />
Baubiologie samt ressourcenschonender<br />
Technik waren für die Gründer<br />
Ute Leube und Kurt L. Nübling eine<br />
Selbstverständlichkeit. Die Liebe zur<br />
Natur wurde ganzheitlich auf das Firmengebäude<br />
übertragen. Nachhaltigkeit<br />
wird hier sicht- und erlebbar. Auf<br />
dem begrünten Dach blüht und summt<br />
es auf der Schmetterlingswiese, um<br />
das Gebäude flanieren Besucher durch<br />
den 49.000 qm großen Rosen- und<br />
Heilkrä uter-Erlebnispark mit 55.000<br />
Pflanzen.<br />
Bei der Gestaltung dieser Naturgartenlandschaft<br />
wurden Hügel gebildet und<br />
damit mehr natürliche Oberfläche geschaffen,<br />
als zuvor vorhanden war.<br />
Der liebevolle Umgang mit der Natur,<br />
ihren Ressourcen und den Menschen<br />
wird an diesem idyllischen Ort spürbar.<br />
„Wir wollen zeigen, dass man Dinge<br />
von Herzen tun, nachhaltig wirtschaften<br />
und dabei erfolgreich sein kann“,<br />
bestätigt Ute Leube. So wurde ein Ort<br />
geschaffen, an dem man gerne arbeitet<br />
und wo das Kommunizieren leicht fällt.<br />
Die offene Raumstruktur fördert den<br />
Teamgeist. Sofaecken mit hohen Lehnen<br />
bieten Ruhe für Besprechungen.<br />
Wohlfühlen und arbeiten ist hier wirklich<br />
eine Herzensangelegenheit.<br />
pRimaVERa liFE Gmbh<br />
Naturparadies 1<br />
D-87466 Oy-Mittelberg<br />
primaveralife.com<br />
57
StartUP<br />
„Besser als NEu PRODuKTE.“<br />
Alle paar Jahre kaufen wir ein neues Smartphone.<br />
Und tragen damit zur wachsenden Rohstoffknappheit<br />
und zu anfallendem Elektroschrott bei. Ein<br />
junges Start-up macht ein Gegenangebot<br />
neukäufe trotZ<br />
100 millionen<br />
altgeräten<br />
Wir alle wissen wie<br />
schädlich unsere<br />
Handys für die<br />
Umwelt durch die<br />
Verwendung von<br />
seltenen Edel- und<br />
Sondermetallen sind.<br />
Die Umweltbelastungen<br />
bei der Produktion<br />
sind hoch. Dennoch werden<br />
jährlich in Deutschland 24 Mio.<br />
neue Smartphones (Deutsche Umwelthilfe<br />
2018) gekauft und das, obwohl<br />
gemäß Bundesministerium für Umwelt<br />
100 Mio. gebrauchte Smartphones in<br />
Haushalten in Deutschland ungenutzt<br />
verstauben.<br />
refurbed: alternative ZWischen<br />
neu- und gebrauchtWare<br />
Doch ein gebrauchtes Smartphone zu<br />
kaufen, birgt oft Risiken, wie Gründer<br />
Peter Windischhofer selbst erfahren<br />
musste: Er erwarb ein Gebrauchtgerät,<br />
welches nach kurzer Zeit defekt war.<br />
Ohne eine Garantie blieb er auf seinen<br />
Kosten sitzen und dachte: „Das kann<br />
ja nicht sein, es muss doch eine bessere<br />
Lösung geben.“ So war die Idee für<br />
refurbed geboren, eine Plattform, über<br />
die sogenannte refurbished, also generalüberholte<br />
Produkte, gekauft werden<br />
können. Doch welche Vorteile bietet<br />
diese gegenüber anderen Anbietern?<br />
Einheitliche Standards<br />
hinsichtlich<br />
Qualität, Sicherheit<br />
und Garantie:<br />
„Die Händler auf<br />
refurbed müssen sich<br />
bewerben und unterlaufen<br />
dann einen umfangreichen Verifikationsprozess“,<br />
erklärt Gründer<br />
Kilian Kaminski. Hierbei würden beispielsweise<br />
Aussehen und Zustand an<br />
Beispielprodukten sowie die Herkunft<br />
der Produkte kontrolliert und das<br />
Kundenfeedback von anderen Kanälen<br />
überprüft. Zudem legt das junge, 2017<br />
gegründete Start-up Wert auf eine<br />
mindestens einjährige Händlergarantie<br />
und eine 30-tägige Testphase.<br />
70 proZent co 2 -ersparnis gegenüber<br />
neuprodukten<br />
Das bietet auch Vorteile für die Umwelt.<br />
„Mit refurbished Geräten wird<br />
der Produktlebenszyklus verlängert,<br />
die Produkte können wiederverwendet<br />
werden und sind dementsprechend viel<br />
nachhaltiger.“ So kann refurbed zum<br />
einen dem sich anhäufenden Elektroschrott<br />
entgegenwirken: Bei Smartphones<br />
würden nur circa zwei Teile, wie<br />
beispielsweise ein Teil der Gerätehülle,<br />
der Akku oder der Home Button ausgetauscht.<br />
Zum anderen ist die CO 2 -<br />
Belastung deutlich geringer: „Ein refurbed-Produkt<br />
produziert 70 Prozent<br />
weniger CO 2 als ein Neuprodukt.“<br />
sind refurbished-produkte<br />
die Zukunft?<br />
Viele ihrer Kunden reagierten zunächst<br />
skeptisch, erinnert sich der Gründer<br />
des Start-ups mit Sitz in Wien: „Das<br />
ist diese Es-ist-zu-schön-um-wahrzu-sein-Mentalität.<br />
Man kann Geld<br />
sparen, man kriegt eine Garantie,<br />
man hat Sicherheit und tut etwas Gutes<br />
für die Umwelt. Man sucht immer<br />
den Haken.“ So erklärt Kaminski, ein<br />
zentrales Ziel des Unternehmens sei,<br />
der Gesellschaft zu vermitteln, dass es<br />
neben den Optionen Gebraucht- und<br />
Neuware die Alternative refurbished<br />
Produkte gibt.<br />
Aber wird es refurbed gelingen, die gesellschaftlichen<br />
Vorbehalte gegen Gebrauchtgeräte<br />
zu beseitigen? Es wäre<br />
ein Schritt in die richtige Richtung. •<br />
refurbed.de<br />
Text: Hannah Mühl<br />
Fotos: © refurbed<br />
76
<strong>greenup</strong> | STARTUP<br />
LASST uNS<br />
DIE wELT RETTEN<br />
Drei junge Menschen machen sich<br />
auf, die Welt zu retten. Das klingt<br />
wie der Anfang eines Märchens, ist<br />
aber Teil der Haltung und Philosophie<br />
von Patrick Galm (27 J.), Carla Ulrich<br />
(22 J.) und Dominic Leutert (27 J.),<br />
die einen gemeinnützigen Verein<br />
gegründet haben, um soziale und<br />
ökologische Projekte voranzutreiben.<br />
Hungersnot bekämpfen und den ökologischen<br />
Kollaps verhindern, das sind<br />
horrende Ziele. Das Bewusstsein, dass<br />
ein jeder etwas tun kann, ja sogar muss,<br />
um die Zukunft zu sichern, hat die drei<br />
studierten Medienmanager zusammengetrieben.<br />
Es ist höchste Zeit.<br />
„forward thinking berlin“, so<br />
nennt sich der zukunftsgerichtete Verein,<br />
bringt Visionäre, Coacher und Unternehmer<br />
zusammen – konkret und in<br />
einem Raum. Patrick, Carla und Dominic<br />
verstehen sich dabei als motivierende<br />
Networker.<br />
Bei der ersten großen Veranstaltung, im<br />
Frühjahr 2018, zeigte sich, wie fruchtbar<br />
eine solche Zusammenkunft sein kann.<br />
110 Menschen aus den verschiedensten<br />
Lebensbereichen trafen aufeinander.<br />
Sechs Projekte wurden vorgestellt und<br />
in kürzester Zeit deren Schwächen und<br />
Stärken beleuchtet.<br />
Diskutiert wurden Ideen, wie man zum<br />
Beispiel Besteller bei Essen-Lieferservices<br />
zu Essensspenden an Obdachlose<br />
motivieren und dieses bei den Imbissläden<br />
und Restaurants organisieren kann.<br />
Dazu würden die wiederverwendbaren<br />
Warmhalte-Boxen eines anderen Kre-<br />
ativ-Teams passen oder auch das Magazin<br />
„Eat That“ zum Thema nachhaltiges<br />
Essen. Gegenseitig unterstützen,<br />
Erfahrungen austauschen und vor allem<br />
Netzwerke gründen – darum ging es<br />
bei der Veranstaltung. Junge Menschen<br />
haben viele kreative Ideen. Diese zu finanzieren<br />
und umzusetzen, dazu bietet<br />
„forward thinking berlin“ eine fruchtbare<br />
Austauschplattform. •<br />
forwardthinking.berlin<br />
Text: cornelia trautmann<br />
„zero waste & no plastic“<br />
ist eine Idee und Initiative der<br />
beiden 18jährigen Hannah Bornemann<br />
und Fee-Aurora Winkler.<br />
Sie wollen Kinder und Jugendliche<br />
der Schulklassen 3–10 zu<br />
Umweltscouts ausbilden. In Seminaren<br />
und Workshops soll die<br />
Problematik von Plastikmüll und<br />
seine Folgen für den Klimawandel<br />
gemeinsam erarbeitet werden.<br />
Die SchülerInnen werden zum<br />
Beispiel animiert, eine Woche<br />
ohne Plastik zu leben. Nach den<br />
ersten Erfahrungen in einer dritten<br />
Klasse zeigte sich, dass realitätsnahe<br />
Tests wie das Mikroskopieren<br />
von Mikroplastik die<br />
Schüler besonders interessierten.<br />
„Durch die Selbstverpflichtung,<br />
die die SchülerInnen eingingen,<br />
konnten wir sie zu eigenen Verhaltensänderungen<br />
motivieren.“<br />
Ein erster Erfolg. Geplant ist mit<br />
den jungen Umweltscouts ein<br />
Alumni-Netzwerk zu gründen,<br />
um so in einer Art Schneeballeffekt<br />
immer mehr Jugendliche zu<br />
erreichen.<br />
Foto: © Barbara Bechloff/Kolping<br />
77
moBilität<br />
im wandel<br />
digitalisierung zwiscHen<br />
science und FiKtion<br />
automobilität ist angesichts von abgasskandalen und dieselfahrverboten<br />
in aller Munde. ein umfassendes thema, welches sich weltweit<br />
ausgebreitet hat. die städte ersticken im Verkehr, neue ideen und<br />
Modelle müssen her. Von elektroautos und carsharing, von autofrei<br />
und fahrerlos, bis hin zur digitalen Vernetzung reicht die Bandbreite der<br />
kontroversen themen. städte und regionen stehen vor der herausforderung<br />
dafür im urbanen sowie im kommunalen raum einezukunftsfähige<br />
Verkehrsinfrastruktur zu gestalten.<br />
DiGitalE VERNEtzuNG<br />
It-technologie steuert per<br />
smartphone die kommunalen<br />
Verkehrssysteme und stimmt<br />
sie aufeinander ab. Gerade die<br />
digitale Vernetzung von Autos<br />
bietet große Chancen. Wenn<br />
Autos untereinander kommunizieren,<br />
wenn sie Informationen<br />
aus Verkehrsleitzentralen<br />
bekommen und mit Ampelanlagen<br />
interagieren, lassen sich<br />
Fahrten sinnvoll planen und<br />
staus vermeiden.<br />
ein weiterer Vorteil von vernetzten<br />
Autos wäre eine gemeinsame<br />
Nutzung der Fahrzeuge<br />
im sinne von Carsharing oder<br />
Carpooling.<br />
Der Dauerstau und der Klimawandel<br />
sind längst zu einem<br />
globalen Problem geworden.<br />
Ob in Berlin, London,<br />
Stockholm, Rio, Moskau oder Peking.<br />
Fahrradfahrer demonstrieren in Großstädten<br />
für mehr Radwege, Fußgänger<br />
für sichere Gehwege, Umweltgruppen<br />
fordern Fahrverbote für Dieselfahrzeuge<br />
und der Verkehr in den Megacities<br />
nimmt weiter zu. Mehr Einwohner,<br />
mehr Autos, mehr Staus, mehr CO2-<br />
Ausstoß. Darüber nachzudenken ist<br />
die Aufgabe von Stadtplanern und<br />
Verkehrsforschern. Weltweit arbeiten<br />
die Verkehrsexperten aktiv daran einen<br />
Ausweg aus der Spirale zu finden.<br />
Selbst China etabliert fortschrittliche<br />
Verkehrskonzepte in seinen 10-Millionen-Plus-Metropolen.<br />
Der zunehmende Transport auf der<br />
Straße und der Trend zu mehr PS und<br />
schwereren Fahrzeugen, haben dem<br />
Klimaschutz geschadet. Trotz verstopfter<br />
Straßen und Parkplatzmangel<br />
halten noch viele Deutsche am eigenen<br />
Wagen fest. Dabei haben Verkehrsexperten<br />
ein Durchschnittstempo von gerade<br />
mal zwölf Stundenkilometern für<br />
Autofahrten in den Großstädten und<br />
Ballungszentren des Landes errechnet.<br />
Im Verkehr haben sich seit 1990 die Abgase<br />
nicht reduzieren können – im Gegenteil,<br />
sie sind sogar im Vergleich zum<br />
Energie- oder Industriebereich um 0,6<br />
Prozent angestiegen (Quelle: Umweltbundesamt).<br />
Das in den 90er Jahren<br />
entwickelte 3-Liter-Auto, hat nicht dazu<br />
geführt, dass in den folgenden 25 Jahren<br />
revolutionäre Fortschritte in Richtung<br />
Sparsamkeit stattgefunden haben.<br />
Die Technik ist bereits vorhanden.<br />
Manche Ideen sind visionär. Andere<br />
kommen unspektakulär daher, bewähren<br />
sich aber bereits in der Praxis.<br />
82
<strong>greenup</strong> | MOBILITy<br />
leiStungSStARKe Säulen<br />
werden zukünftig die grundlage vieler Abläufe und funktionen sein<br />
autOmatiSiERuNG ElEKtROmOBilität caRShaRiNG<br />
mOBilE appS<br />
© kingwin - Fotolia.com<br />
ziel ist es, autonomes Fahren in<br />
den öffentlichen Verkehr zu integrieren<br />
und mit on-Demandmobilität<br />
zu verknüpfen. ein<br />
persönlicher Pkw-Abholservice<br />
wird über das smartphone<br />
angefordert, ein elektrischer<br />
shuttlebus sammelt auf seiner<br />
programmierten route Fahrgäste<br />
ein.<br />
ein selbstfahrender lkw löst<br />
neben seiner Wirtschaftlichkeit<br />
auch die größer werdende Problematik<br />
des Fahrermangels und<br />
laut der DB ist die fahrerlose<br />
Bahn pünktlicher unterwegs.<br />
In den kommunen aller Größen<br />
sind Intelligente Verkehrssysteme<br />
(IVs) und neue mobilitätskonzepte<br />
integraler Bestandteil<br />
der stadtplanung.<br />
Die elektromobilität ist der<br />
schlüssel klimafreundlicher<br />
mobilität und ein Weg aus den<br />
umweltproblemen und der<br />
ölabhängigkeit.<br />
eine wichtige Voraussetzung<br />
dafür ist die einrichtung der<br />
notwendigen Infrastruktur mit<br />
einem ausreichenden Netz an<br />
ladesäulen und die Weiterentwicklung<br />
des vorhandenen<br />
stromnetzes. zusätzlich<br />
ergeben sich Chancen für neue<br />
Geschäftsmodelle. e-Autos mit<br />
ihren günstigen haltungskosten<br />
sind für Carsharing-Dienste und<br />
Fuhrparkbetreiber interessant.<br />
Der markterfolg der elektrofahrzeuge<br />
hängt aber nicht allein<br />
von der funktionalen Verkehrsinfrastruktur<br />
ab, sondern auch<br />
von ihrer Wettbewerbsfähigkeit<br />
gegenüber Fahrzeugen mit<br />
konventionellen Antrieben.<br />
Carsharing-Varianten haben<br />
einen festen Platz im mobilitätsmix<br />
der zukunft. sie werden<br />
sich verstärkt auf Autobesitz und<br />
mobilitätsverhalten auswirken.<br />
Bestes Beispiel in Deutschland<br />
sind die boomenden Carsharing-Dienste<br />
wie zum Beispiel<br />
Car2Go und DriveNow, hinter<br />
denen Anbieter wie Daimler<br />
und BmW stehen.<br />
zwei Carsharing-Varianten<br />
haben sich in Deutschland<br />
etabliert. Beim stationsbasierten<br />
Carsharing stehen die Fahrzeuge<br />
auf festen stellplätzen,<br />
während beim Free-Floating-<br />
Carsharing die Fahrzeuge frei<br />
im straßenraum verteilt stehen<br />
und mit hilfe des smartphones<br />
geortet und gebucht werden<br />
können.<br />
Autos „von privat an privat“<br />
anzumieten ist über private<br />
Carsharing-Portale wie<br />
Drivy, snappCar oder<br />
Getaway bereits<br />
möglich.<br />
Carsharing Apps für das smartphone<br />
werden immer wichtiger.<br />
sie spielen vor allem für die<br />
Anbieter von Free-Floating-Carsharing<br />
eine sehr große rolle.<br />
unterwegs kann mit hilfe der<br />
Carsharing Apps das nächste<br />
Fahrzeug gefunden und spontan<br />
reserviert werden.<br />
© annetdebar - Fotolia.com<br />
Der kauf von online-tickets<br />
ist bereits selbstverständlich.<br />
Im Idealfall gilt das ticket für<br />
beliebige Verkehrsmittel. Der<br />
reisende steigt ein oder um,<br />
wird ohne eigenes zutun einund<br />
ausgecheckt und erhält<br />
am monatsende eine einzige,<br />
exakte mobilitäts-Abrechnung.<br />
e-roaming-Plattformen sowie<br />
variable zahlungsmethoden sind<br />
weitere innovative Aspekte.<br />
83
für dich<br />
Entdeckt>FOOD<br />
Wir machen es uns zuhause<br />
MIT bio-leckereien gemütlich<br />
Kunstwerke<br />
aus schokolade<br />
extraportion<br />
energie für<br />
dunkle<br />
wintertage<br />
Dein Arbeitstag beginnt früh und dann ist es auch noch so verdammt dunkel<br />
draußen. Brauchst du einen kleinen Energieschub? Kannst du haben. Die „Energy<br />
Bomb“ von Your Superfoods ist die Alternative zum morgendlichen Espresso. Bestehend<br />
aus sechs Superfoods, wie Guarana und der Acai-Beere, verspricht sie<br />
langanhaltende, konstante Energie. 100 Prozent natürlich, bio-zertifiziert, vegan<br />
und glutenfrei.<br />
yoursuperfoods.de<br />
Die Produkte von VIVANI sind keine<br />
einfachen Süßigkeiten: Sie sind kleine<br />
Kunstwerke. Jede Schokoladensorte<br />
trägt ein eigenes Verpackungsdesign,<br />
liebevoll gestaltet von der Künstlerin<br />
Annette Wessel. Und es verstecken<br />
sich auch Besonderheiten im Sortiment,<br />
wie die Vollmilch-Spekulatius-<br />
Schokolade für die kalte Jahreszeit.<br />
Selbstverständlich alles Fairtradeund<br />
bio-zertifiziert.<br />
vivani.de<br />
Immunbooster<br />
aus der gewürzwelt<br />
Winterzeit gleich Erkältungszeit?<br />
Nicht bei Sonnentor. Mit der „Irma<br />
Imun“-Gewürzmischung aus<br />
der „Wieder-Gut!“-Reihe von Sonnentor<br />
könnt ihr euren Suppen<br />
und Eintöpfen einen besonderen<br />
Touch verleihen. Mit Kurkuma,<br />
Salbei und Ingwer für die kleine<br />
Immun-Extraportion. Und das<br />
alles 100 Prozent bio und vegan.<br />
sonnentor.com<br />
Wohlige<br />
wärme<br />
aus der<br />
flasche<br />
Voelkel hat in diesem Jahr<br />
etwas Besonderes im Angebot:<br />
das Getränk „Heißer<br />
Winterapfel“ ist alkoholfrei<br />
und mit echter Bourbon-<br />
Vanille für Groß und Klein ein<br />
Genuss. Zudem werden fünf<br />
Cent pro verkaufter Flasche<br />
an das internationale Hilfswerk<br />
missio e.V. gespendet.<br />
Aus kontrolliert biologischem<br />
Anbau und vegan.<br />
voelkeljuice.de<br />
110
schokolAdigE rohkÖstlichkEit<br />
Manchmal überrumpelt uns der Winterblues – dann brauchen<br />
wir einfach einen kleinen Seelentröster. Wie wäre es<br />
mit dem Rohkost-Konfekt „Schoko-Pur“ von Keimling Naturkost?<br />
Bestehend aus Datteln, Mandeln und Kakaopulver<br />
eignen sich die Kugeln ideal als kleine Genussmomente für<br />
zwischendurch. Natürlich bio-zertifi ziert und vegan.<br />
keimling.de<br />
Gut,<br />
sauber<br />
und fair.<br />
Slow Food Deutschland e.V. Italien € 8,50 | Belgien € 7,70 | Schweiz CHF 10,50 | Österreich € 7,50 | Luxemburg € 7,70 03 | 2018 JUNI/JULI | Deutschland € 6,40<br />
soulfood am morgen<br />
Wenn es draußen kalt und ungemütlich wird, tut ein<br />
warmes Frühstück ganz besonders gut. Veganz hat<br />
ein Goji-Vanille-Porridge im Angebot. Mit fruchtiger<br />
Süße ein wahrer Gaumenschmeichler. Für einen<br />
gelungenen Start in den Morgen – natürlich aus kontrolliert<br />
biologischem Anbau, glutenfrei und vegan.<br />
veganz.de<br />
Slow Food<br />
Slow Food<br />
MAGAZIN<br />
Genießen mit Verstand<br />
MAGAZIN<br />
Genießen mit Verstand<br />
IM<br />
SLOW FOOD<br />
CHECK:<br />
PESTO<br />
IM SLOW<br />
FOOD CHECK:<br />
Slow Food Deutschland e.V. Italien € 8,50 | Belgien € 7,70 | Schweiz CHF 10,50 | Österreich € 7,50 | Luxemburg € 7,70 04 | 2018 AUGUST/SEPTEMBER | Deutschland € 6,40<br />
Slow Food Magazin<br />
TONIC<br />
WATER<br />
Dossier<br />
SLOW<br />
REISEN<br />
Slow Food Deutschland e.V. Italien € 8,50 | Belgien € 7,70 | Schweiz CHF 10,50 | Österreich € 7,50 | Luxemburg € 7,70 05 | 2018 OKTOBER/NOVEMBER | Deutschland € 6,40<br />
MAGAZIN<br />
Genießen mit Verstand<br />
Slow Food Deutschland Slow Reisen Slowenien Aprikosen<br />
Slow Food Deutschland Biologische Vielfalt Wandern in Deutschland Auberginen<br />
kAkAogEnuss Mit<br />
gutEM gEwissEn<br />
Es ist wieder an der Zeit, es sich mit guten Büchern<br />
oder netten Leuten zuhause gemütlich zu machen.<br />
Darf es vielleicht heute mal etwas Besonderes sein?<br />
Michael Beck kreiert seit 1998 in der eigenen Manufaktur<br />
in München Kakao vom Feinsten. Dabei wird<br />
der Kakao biologisch angebaut und fair gehandelt.<br />
beckscocoa.com<br />
WinterZeit<br />
ist teeZeit<br />
Diesen Winter gönnen wir uns einen besonderen Tee: Die<br />
Kräuterteemischung „Linde & Lagerfeuer“ duftet nach Ingwer,<br />
Sternanis und Vanille und wärmt uns von innen. Für alle, die<br />
sich an kalten Wintertagen nicht an den hauseigenen Kamin<br />
kuscheln können. Dabei legt das Unternehmen Wert auf<br />
ökologische Weitsicht und soziale Verantwortung. Frei von<br />
Zusatzstoffen und zu 100 Prozent bio.<br />
lebensbaum.com<br />
Slow Food Deutschland Alles verwerten Kürbis München Paprika<br />
*inkl. Versandkosten in Deutschland.<br />
Sommerliche<br />
Auberginen<br />
Trockene Rieslinge<br />
Heimische Fische<br />
10 Genusswanderungen<br />
in Deutschland<br />
Genussreise nach Slowenien<br />
Das unendliche Gericht: Fisch<br />
Saisonküche: Aprikosen<br />
Diskussion: Ernährung in Schulen<br />
4 Weine und<br />
Rote Bete<br />
Slow Food Check:<br />
Fleischwurst<br />
Fünf aus Eins:<br />
Paprika<br />
Genussreise<br />
nach München<br />
KAMPF FÜR<br />
SAATGUT:<br />
VANDANA<br />
SHIVA<br />
»Nicht die Biene<br />
muss sich dem<br />
Imker anpassen,<br />
sondern umgekehrt.«<br />
Food Hero Manula Müller, Imkerin in Oberfranken<br />
Gegen das Insektensterben:<br />
»Zunge, Bries,<br />
Leber, Nieren und<br />
Köpfe zu verar -<br />
beiten ist einfach<br />
spannend!«<br />
Vielfalt auf Acker<br />
und Teller!<br />
Wir<br />
verwerten<br />
alles!<br />
Fleisch, Wolle,<br />
Haut, Horn, Federn<br />
Testen Sie<br />
das Slow Food<br />
Magazin 3 Ausgaben<br />
lang im günstigen<br />
Probeabo für<br />
13,40 Euro*<br />
Detlev Ueter, »Nose-to-Tail«-<br />
Koch aus Koblenz<br />
Jetzt im<br />
Zeitschriftenhandel<br />
oder im Abonnement<br />
unter slow-food-magazin.de