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10 Berichte<br />
Viele Fäden fließen in der<br />
Landwirtschaft zusammen<br />
Fachtagung der Südtiroler Bauernjugend: Rund 100 Teilnehmer informierten sich in der Kellerei<br />
Meran über die Zukunft der Südtiroler Landwirtschaft.<br />
»»<br />
Ständige Neuerungen<br />
sind wichtig.<br />
Laut Pardatscher<br />
müssen die Landwirte<br />
über den eigenen<br />
Tellerrand schauen.<br />
Bei der Fachtagung „Fit für die Zukunft -<br />
Ist die Südtiroler Landwirtschaft für den<br />
Markt der Zukunft gerüstet?“ berichteten<br />
die vier Referenten von den Veränderungen<br />
am Markt und wagten einen Blick in die<br />
Zukunft. Beim Erfahrungsbericht erzählte<br />
ein Jungbauer über seine Erfahrungen und<br />
Zukunftswünsche. In einem Punkt sind<br />
sich alle einig: Das wichtigste Ziel in Zukunft<br />
wird die Kommunikation zwischen<br />
Landwirt und Konsument sein, denn dieser<br />
will wissen woher die Produkte kommen.<br />
Welches Bild hast du vor Augen, wenn du<br />
an die Landwirtschaft denkst? Laut Dr.<br />
Christian Dürnberger von der Veterinärmedizinischen<br />
Universität Wien befindet<br />
sich die Landwirtschaft in einem seltsamen<br />
Spannungsfeld. Es gibt viel Assoziationen<br />
zum Landwirtschaftsbild. Den Konsumenten<br />
ist es bewusst, dass Landwirte hart<br />
arbeiten. Konsumenten, die den Landwirt<br />
persönlich kennen haben laut Studien<br />
mehr Vertrauen in ihn.<br />
Mehr Motivation, weniger Forderungen<br />
Gottfried Pollinger, Managing Director der<br />
Kellerei Nals Margreid weiß: “Konsumenten<br />
haben Meinung, bilden Meinung und<br />
wechseln Meinung“. Für den Weinbauer ist<br />
es wichtig sich weiterzuentwickeln. Pollinger<br />
verkauft seine Weine in 36 verschiedenen<br />
Ländern und seine Kunden wollen<br />
wissen wo der Wein wächst und wer dahintersteckt.<br />
Wem es gelingt selbstbewusst,<br />
kompetent und stolz auf sein Produkt zu<br />
sein, der ist gerüstet für die Zukunft.<br />
Neue Sorten, neue Märkte<br />
„Es könnte in Zukunft auch blaue Äpfel<br />
geben!“, erklärt Walter Pardatscher<br />
Obmann der OG Kurmark Unifrut. Es<br />
muss ständige Erneuerungen geben. Es<br />
werden neue Sorten entstehen mit neuen<br />
Geschmäckern. Landwirte müssen auf die<br />
Forderungen vom Markt und Kundenwünsche<br />
achten. Zukünftig müssen Sortiermaschinen<br />
auch Werte über Inhaltsstoffe<br />
geben können, denn der Kunde will wissen<br />
was darin steckt.<br />
Geschichten erzählen, keine<br />
Märchen<br />
„Südtirol hat in den letzten Jahren mehr<br />
Milch produziert, trotzdem ist der Milchpreis<br />
im Europavergleich konstant geblieben.“,<br />
das weiß der Geschäftsführer des<br />
Milchhofs Brimi. In einem sinkenden<br />
Markt, hat es Südtirol mit seiner Mozzarella<br />
– und Joghurtproduktion geschafft<br />
sich zu steigern. Südtirol kann eine wahre<br />
und einzigartige Geschichte erzählen und<br />
das schafft Vertrauen beim Kunden.<br />
Jungbauer Stefan setzt auf Wagyurinder<br />
Gespannt erwarteten die Teilnehmer der<br />
Tagung den Erfahrungsbericht vom Jungbauer<br />
Stefan Rottensteiner. Für den Preisträger<br />
„Innovativster Jungbauer Europas“<br />
war es wichtig schnell im Betrieb einzusteigen,<br />
deshalb hat er als Alternative mit der<br />
Wagyuzucht begonnen. Das Fleisch wird<br />
im In– und Ausland und vor allem über<br />
den Online Shop verkauft.<br />
Bei der abschließenden Diskussionsrunde,<br />
geleitet von Andreas Mair, wurden die<br />
letzten Fragen des Publikums beantwortet.<br />
Auch wenn alle Referenten unterschiedliche<br />
Sektoren betreuen, verbindet sie doch<br />
eines: der Konsument.