Detmolder Kurier 197
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<strong>Detmolder</strong> <strong>Kurier</strong> Nr. <strong>197</strong> 12. Dezember 2018 Seite 10<br />
16.12.2018<br />
Verkaufsoffener Sonntag<br />
Weihnachten<br />
in<br />
Detmold<br />
Wir wünschen<br />
allen ein<br />
schmackhaftes<br />
und besinnliches<br />
Fest!<br />
Krumme Str. 31<br />
32756 Detmold<br />
Tel. 0 52 31 / 30 50 001<br />
info@detmolder-pfeffersaeckchen.de<br />
Marathonsitzung des Haupt- und Finanzausschusses bis in den späten Abend<br />
Last-Minute-Antragsflut der Politik bremst Beschlüsse aus<br />
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!<br />
mehr Service - mehr<br />
Vertrauen - mehr Mensch.<br />
Wir danken unseren Kunden für das Vertrauen<br />
wünschen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!<br />
Wir bedanken uns bei unseren Kunden,<br />
wünschen frohe Weihanchten<br />
und einen guten Rutsch<br />
ins neue Jahr!<br />
Nicht weniger als 21 Anträge aus<br />
den Reihen der Politik waren es, die<br />
letztendlich für eine Marathonsitzung<br />
ohne konkrete Abstimmungen<br />
sorgten: In der letzten Sitzung des<br />
Haupt- und Finanzausschusses des<br />
Jahres, in der normalerweise der<br />
Haushalt und somit die städtischen<br />
Finanzen abgestimmt werden, sahen<br />
sich die Fraktionen außer Stande, ein<br />
Votum zu fällen. Zum Teil waren die<br />
Anträge aus der Politik erst zwei Tage<br />
vor der Sitzung gestellt worden, was<br />
zu mehreren Bänden Tischvorlagen<br />
führte, durch Stellungnahmen seitens<br />
der Stadtverwaltung ergänzt. Letztendlich<br />
sah sich keine Partei in der<br />
Lage, über die gestellten Anträge<br />
abzustimmen und vertagte die Entscheidungen<br />
auf die Ratssitzung am<br />
19. Dezember in der Aula der Alten<br />
Schule am Wall, Beginn 17 Uhr.<br />
Dabei hatten die aktualisierten<br />
Haushaltsberatungen doch sehr<br />
positiv begonnen: der <strong>Detmolder</strong><br />
Kämmerer und erster Beigeordnete<br />
der Stadt, Frank Hilker, konnte das in<br />
der letzten Ratssitzung prognostizierte<br />
Defizit von zuvor 1,51 Millionen<br />
Euro in ein leichtes Plus von 289.000<br />
Euro korrigieren. Wobei er nicht<br />
verschwieg, dass der Ansatz für 2019<br />
noch einige Variablen seitens des<br />
Bundes und der Landesregierung enthält,<br />
die sich sowohl positiv als auch<br />
negativ auswirken können. „Hier<br />
geht es vorrangig um die Mittel des<br />
Bundes zum sogenannten Digitalpakt<br />
Schule, und um Landesmittel zur<br />
Integration von Geflüchteten“, so der<br />
Kämmerer. Beide Unwägbarkeiten<br />
seien nicht in die neue Aufstellung<br />
des Haushaltes eingegangen, wohl<br />
aber heute abschätzbare Ansätze:<br />
beispielsweise rund 193.000 Euro<br />
mehr wird die Stadt gegenüber dem<br />
letzten Ansatz für die Finanzierung<br />
von Kindertagesstätten ausgeben<br />
müssen, dafür würde ein erhöhter<br />
Anteil an den Steuereinnahmen<br />
des Landes für ein Plus von rund<br />
1,1 Millionen Euro sorgen. Die<br />
aktuellste Steuerschätzung zum<br />
kommunalen Anteil der Einkommensteuer<br />
sorgt hingegen für ein<br />
Minus von 220.000 Euro. Zusätzlich<br />
zu einigen verbesserten Ansätzen<br />
bei den städtischen Finanzen sieht<br />
sein Haushaltsplanentwurf positive<br />
Tendenzen. „Insbesondere bei den<br />
Kassenkrediten, die 2018 mit rund<br />
13,6 Millionen Euro unter den Stand<br />
von 2011 sinken, haben wir eine sehr<br />
bemerkenswerte, positive Entwicklung<br />
erreicht!“ Trotzdem mahnte<br />
er, dass der Abbau der städtischen<br />
Schulden Priorität haben müsse:<br />
„Es gibt weiterhin keinen Grund für<br />
Ausgabenfrohsinn!“<br />
Den könnte man aber anhand der<br />
Flut der über 20 Anträge aus der<br />
Politik vermuten: Allein die Senkung<br />
der Grundsteuer, wie von der FDP<br />
beantragt, würde mit 269.000 Euro zu<br />
Buche schlagen und das leicht positive<br />
Ergebnis auf eine „schwarze Null“<br />
schrumpfen lassen. Sogar 550.000<br />
Euro würde die Stadt die Aussetzung<br />
der Straßenbaubeiträge im Jahr 2018<br />
kosten, wenn der Antrag der Freien<br />
Wähler durchkäme. Die Reduzierung<br />
der Elternbeiträge bei Kindertagesstätten<br />
(Antrag der SPD) kostet<br />
rund 64.000 Euro, die Stärkung der<br />
Kindertagespflege (ebenfalls SPD)<br />
Soll nach einem der zahlreichen Anträge zum Haushalt, hier der Freien Wähler, noch nicht im Februar<br />
geschlossen und abgerissen werden: Das Parkhaus Hornsches Tor, aus Blickrichtung Grabenstraße / Bürgerberatung.<br />
Archivfoto: Niederkrüger<br />
10.500 Euro. Mit sogar 1,5 bis 1,8<br />
Millionen Euro würde das von den<br />
Linken geforderte kostenlose Mittagessen<br />
in allen <strong>Detmolder</strong> Kitas die<br />
städtischen Finanzen belasten, eine<br />
ebenfalls von den Linken geforderte<br />
zusätzliche Stelle für das Fördermanagement<br />
kann die Stadtverwaltung<br />
noch nicht beziffern.<br />
Vergleichsweise bescheiden kommen<br />
da die Grünen daher: Sie<br />
wünschen sich für den Haushalt<br />
2019 einen höheren Zuschuss für<br />
das Tierheim, der rund 52.000 Euro<br />
kosten würden, aber vom Betreiberverein<br />
„Tierschutz der Tat“ abgelehnt<br />
wird, da dadurch andere Fördermittel<br />
gefährdet wären. Einen Klimaschutzbeauftragten<br />
möchten die Grünen<br />
für rund 70.000 Euro pro Jahr fest<br />
einstellen. Und die CDU will, dass für<br />
25.000 Euro durch einen Gutachter<br />
die Einrichtung einer Einbahnstraßenregelung<br />
auf dem „inneren Ring“<br />
auf Machbarkeit geprüft wird.<br />
Anträge, die für das Haushaltsjahr<br />
2019 keine Relevanz haben,<br />
beschäftigen sich mit dem sozialen<br />
Wohnungsbau (SPD, Grüne) und mit<br />
einem städtischen Sozialkaufhaus<br />
(Grüne). Bereits im Finanzplan<br />
vorgesehen sind Planungskosten<br />
für einen Fußgängerüberweg an der<br />
Paulinenstraße (Antrag SPD) und<br />
die Baukosten für einen Wohnmobilstellplatz<br />
(ebenfalls SPD), der<br />
mit 160.000 in 2019 Euro beziffert<br />
ist. An die Fachausschüsse oder den<br />
Rat verwiesen wurden die Anträge<br />
zur Aufnahme von in Not geratenen<br />
Flüchtlingen (Die Linke), zum<br />
Fahrradfahren in der Fußgängerzone<br />
(CDU), zum Verkehr in der Fußgängerzone<br />
allgemein (Freie Wähler),<br />
zur Parkgebühren-Bonuskarte, die<br />
Öffnung des Parkplatzes an der Bezirksregierung<br />
für Anwohner und die<br />
weitere Offenhaltung des Parkhauses<br />
Hornsches Tor (alle drei Freie Wähler)<br />
und die Einrichtung von Stellen<br />
für Langzeitarbeitslose (SPD).<br />
„Es ist zu erkennen, dass es eine<br />
positive Grundstimmung zum Haushaltsentwurf<br />
2019 von allen Parteien<br />
gibt“, resümiert Kämmerer Frank<br />
Hilker die Beratungen im Hauptund<br />
Finanzausschuss auf Nachfrage<br />
positiv. Ihm sei es wichtig, dass es<br />
im Dezember einen beschlossenen<br />
Haushalt für das nächste Jahr gebe,<br />
um für die Stadtverwaltung Planungs-<br />
und Handlungsfähigkeit zu<br />
schaffen. „Es ist aber aus meiner<br />
Sicht schade, dass es im Rahmen<br />
der Haushaltsberatungen eine Menge<br />
Anträge gibt, die eigentlich in die<br />
Ausschüsse gehören, denn da sitzen<br />
die Fachleute und Spezialisten.“<br />
Diesen Fachausschüssen werde so<br />
die Möglichkeit genommen, über die<br />
Themen zu beraten. „Das wird den<br />
Themen nicht gerecht“, so Hilker.<br />
Wobei er vermutet, dass die beiden<br />
zurückliegenden Landtagswahlen<br />
und die Kommunalwahl in 22 Monaten<br />
wohl dabei ihren Anteil haben:<br />
„Haushaltsberatungen sind ja auch<br />
immer eine politische Bühne. Aber<br />
so bräuchten wir ja nur den Hauptund<br />
Finanzausschuss und den Rat,<br />
die alles beschließen, und das wäre<br />
schade!“<br />
khN