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18_2018_news

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t arif & betrieb<br />

ver.di <strong>news</strong> <strong>18</strong> · 15. Dezember 20<strong>18</strong> ··················································································································································<br />

l e s e t i p p<br />

Arbeit und Gesellschaft<br />

der Zukunft<br />

(pm) Wissenschaftliche<br />

Forschung und Praxisexpertise<br />

auf den Themenfeldern<br />

Arbeit, Wirtschaft<br />

und Soziales zusammenführen,<br />

das ist<br />

das Markenzeichen der<br />

WSI-Mitteilungen. Die<br />

Zeitschrift, herausgegeben<br />

vom Wirtschaftsund<br />

Sozialwissenschaftlichen<br />

Institut der Hans-<br />

Böckler-Stiftung, feiert in<br />

diesen Tagen 70. Geburtstag.<br />

Die Jubiläumsausgabe<br />

erscheint Anfang<br />

Dezember. Darin<br />

zieht das WSI Bilanz und<br />

blickt in die Zukunft. Die<br />

zentralen Fragen dabei<br />

sind: Wie ist es in einer<br />

sich schnell verändernden<br />

Arbeitswelt um die<br />

gesellschaftliche Integrationskraft<br />

von Arbeit bestellt?<br />

Welche Rolle spielen<br />

solidarische<br />

Orientierungen und die<br />

Bereitschaft zum Handeln,<br />

um Wirtschaft und<br />

Gesellschaft in Deutschland<br />

und Europa leistungsfähig,<br />

demokratisch,<br />

gerecht und sozial<br />

zu gestalten? Welchen<br />

Herausforderungen müssen<br />

sich Politik, Gewerkschaften<br />

und Verbände<br />

dazu dringend stellen?<br />

Neben zahlreichen Wissenschaftler*innen,<br />

die<br />

unter anderem die Situation<br />

auf dem Arbeitsmarkt,<br />

in der Bildung,<br />

bei Gleichstellung und<br />

Alterssicherung durchleuchten,<br />

steuern auch<br />

die Vorsitzenden von<br />

DGB, IG Metall und<br />

ver.di, Reiner Hoffmann,<br />

Jörg Hofmann und Frank<br />

Bsirske, Analysen bei.<br />

https://www.boeck<br />

ler.de/wsi-mitteilun<br />

gen_117285.htm<br />

Hohe Wellen<br />

lvz-druckerei – Verhandlungen nach erstem Warnstreik<br />

altenpflege–(pm)Diever.di-BundestarifkommissionAltenpflegehat<br />

EndeNovemberdieklareErwartung<br />

an die Arbeitgeber formuliert, die<br />

Voraussetzungen dafür zu schaffen,<br />

um spätestens im Januar 2019 Tarifverhandlungenaufzunehmen.Ziel<br />

sei ein Tarifvertrag, der auf die gesamteAltenpflegeerstrecktwerden<br />

soll. ver.di begrüßte die Bestrebungen<br />

der weltlichen Wohlfahrtsverbände,<br />

einen gemeinsamen Arbeitgeberverband<br />

zu gründen. Die<br />

BundestarifkommissionAltenpflege<br />

appellierte an Diakonie und Caritas,<br />

den Prozess hin zu einem bundesweiten<br />

Tarifvertrag zu unterstützen.<br />

DiegroßenkonfessionellenAnbieter<br />

hätten eine gesellschaftliche Verantwortung,<br />

die Altenpflege insgesamt<br />

attraktiv zu gestalten. Dem<br />

dürfe das kirchliche Arbeitsrecht<br />

nicht im Weg stehen. Ziel ist es, den<br />

TarifvertragdannvomBundesarbeitsministeriumfürallgemeinverbindlich<br />

erklären zu lassen, damit er für das<br />

gesamte Arbeitsgebiet gilt.<br />

(bela) Die geplante Schließung der<br />

zur Madsack-Mediengruppe gehörendenDruckereiderLeipzigerVolkszeitung(LVZ)zumEnde2019schlägt<br />

hohe Wellen: Nachdem die Geschäftsführung<br />

den Beschäftigten<br />

ihre bevorstehende Entlassung am<br />

1. Oktober mitgeteilt hatte (siehe<br />

„ver.di <strong>news</strong>“ 15/20<strong>18</strong>), formierte<br />

sich der Widerstand der 60 in der<br />

Druckerei sowie 200 in der ausgegliederten<br />

Zeitungsweiterverarbeitung<br />

betroffenen Kolleg*innen.<br />

Protest gegen die Schließungspläne<br />

kam u.a. auch von der Parteibasis<br />

der SPD, die an der Madsack-Gruppe<br />

mit 23,1 Prozent<br />

beteiligt ist, sowie vom Landesvorstand<br />

und der Leipziger StadtratsfraktionderParteiDieLinke.Leipzigs<br />

Oberbürgermeister Burkhard Jung,<br />

SPD, wurde aufgefordert, sich für<br />

die Erhaltung des Druckstandorts<br />

stark zu machen.<br />

DievonEntlassungbedrohtenBeschäftigtensindnichtzufriedenmit<br />

denbisherigenAngebotenihresArbeitgebers<br />

zu einem Sozialtarifvertrag.<br />

Um ihren Forderungen Nachdruck<br />

zu verleihen, gingen sie am<br />

Abend des 1. Dezember in einen<br />

mehrstündigen Warnstreik, der die<br />

Auslieferung des Anzeigenblatts<br />

„SachsenSonntag“erheblichverzögerte.<br />

Wenige Tage später lenkte<br />

der Arbeitgeber ein, stockte sein<br />

Volumenangebot für einen Sozialplan/Sozialtarif<br />

auf und erweiterte<br />

flughafensicherheit–(pm)Nach<br />

der dritten Tarifverhandlungsrunde<br />

für die rund 23 000 Beschäftigten im<br />

BereichderSicherheitandeutschen<br />

Flughäfenhatver.di-Verhandlungsführer<br />

Peter Bremme Zweifel am<br />

EinigungswillenderArbeitgeberseite<br />

geäußert. „Wir fragen uns, wieso<br />

der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen(BDLS)einenein-<br />

heitlichenbundesweitenTarifvertrag<br />

verhandelnwill,wennernunwieder<br />

regionale und für jedes Bundesland<br />

extra ausgearbeitete Tabellen präsentiert“,<br />

so Bremme. Die angebotene<br />

Lohnerhöhung von 1,8 Prozent<br />

pro Jahr liege unterhalb der Inflationsrate,dieLaufzeitvondreiJahren<br />

seizulangunddieLohnanpassungfür<br />

ostdeutscheBundesländererstnach<br />

sechs Jahren eine Zumutung. Jetzt<br />

sei die nächste Verhandlungsrunde<br />

entscheidend. Sie soll am 20. und<br />

21. Dezember stattfinden. Die Friedenspflicht<br />

endet am 31. Dezember.<br />

rwe – (pm) Gemeinsam mit der IG<br />

BCE hat ver.di für die Beschäftigten<br />

in der Tarifgruppe RWE einen Abschlussausgehandelt.Zum1.Januar<br />

2019 steigen die Gehälter um 3,2<br />

Prozent, zum 1. April 2020 um weitere<br />

2,6 Prozent. Die Sätze für die Azubi-Vergütungenwerdenangehoben,<br />

das bedeutet ein Plus zwischen 145<br />

Euro (1. Ausbildungsjahr) und 65<br />

Euro (4. Ausbildungsjahr) im Monat.<br />

ZurTeilnahmeangewerkschaftlichen<br />

Veranstaltungenwerdentarifgebundene<br />

Arbeitnehmer*innen unter<br />

Fortzahlung der Vergütung für die<br />

dienstplanmäßige Arbeitszeit an<br />

zwei Tagen im Jahr freigestellt.<br />

t-systems – (pm) Nach einer fast<br />

achtmonatigenAuseinandersetzung<br />

haben sich ver.di und T-Systems auf<br />

ein Tarifergebnis für die rund 11 000<br />

das Angebot auch auf die rund 200<br />

ehemaligen LVZ-Mitarbeiter*innen<br />

in der Weiterverarbeitung. „Aber<br />

dies kann nur ein Anfang sein. Zur<br />

FinanzierungeinerBeschäftigungsund<br />

Qualifizierungsgesellschaft<br />

stellten wir klar: Da muss noch<br />

etwas kommen, das sind wir wert“,<br />

kommentierte der stellvertretende<br />

BetriebsratsvorsitzendeJörgTischler<br />

das Zwischenergebnis.<br />

Noch vor Weihnachten soll eine<br />

Betriebsvereinbarung zum Sozialplan<br />

abstimmungsreif sein. Die<br />

nächste Verhandlung ist am 12. Dezember,<br />

nach Redaktionsschluss<br />

dieser Ausgabe der „ver.di <strong>news</strong>“.<br />

Bis dahin hatte der Betriebsrat Produktionssicherheit<br />

zugesagt.<br />

t a r i f l i c h e s ······························································································<br />

tarifgebundenenBeschäftigtenverständig.IndenEntgeltgruppen1bis<br />

5 steigen die Entgelte zum 1. Januar<br />

2019um3,0Prozent,indenanderen<br />

Gruppen um 2,0 Prozent. Ein Jahr<br />

später erhöhen sich die Entgelte für<br />

alle um weitere 2,5 Prozent. ver.di-<br />

Verhandlungsführer Michael Jäkel<br />

sprach von einem „tragfähigen Gesamtpaket“.<br />

So sei es gelungen,<br />

erste Schritte zur Harmonisierung<br />

im Gesamtkonzern Deutsche Telekom<br />

umzusetzen. Zudem sei eine<br />

stufenweise Abschaffung der Variablen<br />

im Nichtvertriebsbereich vereinbart<br />

worden. Das Tarifergebnis<br />

beinhaltet keine Regelung zur Verlängerung<br />

des Ausschlusses betriebsbedingterKündigungen.Damit<br />

erhältsichver.diHandlungsfähigkeit<br />

für den Fall, dass der Arbeitgeber<br />

im Rahmen der Transformation der<br />

T-Systems entgegen seiner bisherigen<br />

Aussagen doch beabsichtigen<br />

sollte, betriebsbedingte Beendigungskündigungen<br />

auszusprechen.<br />

celenus-kliniken–(pm)MitteDezember,nachRedaktionsschlussdieserAusgabeder„ver.di<strong>news</strong>”haben<br />

in Berlin Beschäftigte der Reha-<br />

Klinik Bad Langensalza in Berlin<br />

protestiert. Sie wiesen damit erneut<br />

auf die Verweigerung eines TarifvertragsdurchdenprivatenBetreiber<br />

und dessen rabiates Vorgehen im<br />

laufenden Arbeitskampf hin. Die<br />

Beschäftigtenstreikenseit21Wochen.

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