3. Naturpark Magazin "Natürlich"
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Natürlich<br />
Oberammergau · Bad Kohlgrub · Ettal · Saulgrub-Altenau · Unterammergau · Bad Bayersoien<br />
<strong>Naturpark</strong> Ammergauer Alpen<br />
<strong>3.</strong> Journal | Oktober 2018 bis März 2019<br />
www.ammergauer-alpen.de
„ Verehrte Leser ... ”<br />
© Foto: Simon Bauer<br />
Nina Helmschrott<br />
<strong>Naturpark</strong>-Koordinatorin<br />
des <strong>Naturpark</strong>s Ammergauer<br />
Alpen e.V.<br />
© Foto: Simon Bauer<br />
Klaus Pukall<br />
Sehr geehrte Gastgeber,<br />
wir freuen uns, wenn Sie<br />
dieses Journal auch auf Ihren<br />
Gästezimmern auslegen.<br />
Bestellen könne Sie es<br />
kostenlos unter<br />
fl@ammergauer-alpen.de<br />
<strong>Naturpark</strong>-Koordinator<br />
des <strong>Naturpark</strong>s Ammergauer<br />
Alpen e.V.<br />
... der <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />
Alpen ist ein Jahr alt geworden<br />
– und wir sind seit dem Frühjahr<br />
mit an Bord! Als <strong>Naturpark</strong>-Koordinatoren<br />
widmen wir unsere<br />
Arbeit voll und ganz den Projekten.<br />
Welche dies aktuell sind,<br />
erfahren Sie auf den Seiten 10<br />
und 11. Davor stellen wir uns in<br />
einem ausführlichen Interview<br />
persönlich vor.<br />
Da wir gerade in die Herbstund<br />
Wintersaison starten, stehen<br />
einige Seiten in diesem<br />
Journal unter dem Zeichen dieser<br />
Jahreszeit. So erfahren Sie<br />
Wichtiges zu winterlichen Veranstaltungen<br />
wie dem König-<br />
Ludwig-Lauf sowie generell zu<br />
den Loipen und Winterwanderwegen<br />
– die Wege werden ja<br />
generell gerade neu beschildert.<br />
Als Ausflugstipp auch für den<br />
Herbst lädt die Echelsbacher<br />
Brücke zu einem Besuch. Die<br />
noch immer weltgrößte Bogenbrücke<br />
ihrer Art wird gerade<br />
saniert und blickt auf eine lange,<br />
abenteuerliche Geschichte<br />
zurück.<br />
In der <strong>Naturpark</strong>gemeinde<br />
Bad Bayersoien verrät die Bürgermeisterin<br />
in diesem Journal<br />
persönlich ihre Lieblingsplätze<br />
im Ort. Einer bietet viel Aussicht<br />
und einer viel frisches Nass –<br />
so viel sei hier schon verraten.<br />
Wie immer gibt es auch eine<br />
Kinderseite. Diesmal geht es<br />
um die vielfältigen Winterangebote<br />
rund um Unterammergau<br />
und den Steckenberg.<br />
Wir freuen uns über Ihr Interesse<br />
und laden Sie ein, dieses<br />
Journal und die Schönheiten des<br />
<strong>Naturpark</strong>s selbst zu erkunden!<br />
Titelseite: Soier See · © Foto: Eberhard Staroscik<br />
2
„ Inhalt ”<br />
© Foto: Nina Helmschrott<br />
© Foto: Roland Richter<br />
Projekt <strong>Naturpark</strong>: Es tut sich<br />
so einiges ........................... S. 6–11<br />
Meine Lieblingsplätze: Diesmal<br />
von Gisela Kieweg ................ S. 12<br />
Erlebenwertes: Viel los von<br />
Oktober bis März.. S. 16–18 und 38<br />
Vorfreude: Der Winter kann<br />
kommen ........................... S. 22–23<br />
© Foto: Insubria (Pixabay)<br />
© Foto: Mathias Neubauer<br />
© Foto: Passionsspiele Oberammergau<br />
© Foto: BR/Unseld<br />
© Foto: König-Ludwig-Lauf e.V.<br />
© Foto: Manfred Müller<br />
Meisterleistung: Die Echelsbacher<br />
Brücke........................S. 26<br />
Unsere Kräuter, Folge 3: Diesmal<br />
zum Thema Bärlauch ............S. 28<br />
Der Weg beginnt: Die Passionsspiele<br />
2020 ............................. S. 31<br />
Zu Besuch: Der letzte<br />
Moorwannenmacher ............S. 36<br />
Nehmen Sie doch<br />
einfach Kontakt mit<br />
uns auf:<br />
Ammergauer Alpen GmbH<br />
Eugen-Papst-Str. 9a<br />
82487 Oberammergau<br />
Tel. +49 (0) 8822-922 740<br />
Fax +49 (0) 8822-922 745<br />
info@ammergauer-alpen.de<br />
www.ammergauer-alpen.de<br />
Frühmorgens im Graswangtal · © Foto: Simon Bauer<br />
3
4<br />
„ Genieße den Moment ”
5<br />
© Foto: Couleur (Pixabay)
© Foto: Simon Bauer<br />
„ Gemeinsam für den <strong>Naturpark</strong> ”<br />
Im April haben die <strong>Naturpark</strong>-<br />
Koordinatoren Nina Helmschrott<br />
und Klaus Pukall ihre Arbeit<br />
aufgenommen. Was zog die<br />
Geografin und den Forstwirt<br />
in den <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />
Alpen und was wollen sie<br />
bewegen?<br />
Frau Helmschrott, Herr Pukall,<br />
wie wurden Sie auf den frisch<br />
gegründeten <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />
Alpen und die neuen<br />
Stellen aufmerksam?<br />
Nina Helmschrott: Ich hatte im<br />
Zillertal schon als Rangerin gearbeitet<br />
und dort viele Projekte<br />
mit Schülern durchgeführt. Sie<br />
konnten praktisch im Freien lernen,<br />
was die Natur- und Kulturlandschaft<br />
ausmacht und wie<br />
man sie erhalten und schützen<br />
kann. Das hat mir viel Freude<br />
bereitet. Für mich war von da<br />
an klar, ich will dauerhaft in einem<br />
<strong>Naturpark</strong> in den Bergen<br />
arbeiten. Ich habe mich daher<br />
sofort beworben, als ich die<br />
Stellenausschreibung aus den<br />
Ammergauer Alpen gesehen<br />
habe.<br />
Klaus Pukall: Da ich bereits im<br />
Rahmen der Bergwald-Offensive<br />
der Bayerischen Forstverwaltung<br />
vor einigen Jahren hier<br />
vor Ort tätig war, kenne ich die<br />
Region. Auch bei der Vorbereitung<br />
der Landesausstellung<br />
2018 in Ettal habe ich mitgewirkt.<br />
Als der <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />
Alpen letztes Jahr<br />
offiziell eingerichtet wurde,<br />
habe ich mich sehr gefreut. Die<br />
ersten Ideen zum <strong>Naturpark</strong><br />
hatte ich schon Jahre zuvor mitbekommen.<br />
Was gefällt Ihnen in den Ammergauer<br />
Alpen besonders?<br />
Wo wollen Sie was bewegen?<br />
Klaus Pukall: Mich faszinieren<br />
vor allem die vielfältigen Bergwälder.<br />
Im hinteren Graswangtal<br />
fühlt man sich fast wie in<br />
Nordamerika, eine kleine Straße<br />
führt entlang eines Wildflusses<br />
© Foto: Ammergauer Alpen GmbH<br />
durch eine geschlossene Waldlandschaft<br />
– das ist einmalig in<br />
Deutschland. Gemeinsam mit<br />
dem Forstbetrieb überlegen wir,<br />
wie wir den Besuchern Beobachtungen<br />
unserer größten<br />
Waldbewohner, dem Rotwild,<br />
ermöglichen, ohne aber das<br />
Wild unnötig zu stressen. Ich<br />
liebe auch die Wiesmahdhänge<br />
von Hörnle und Aufacker. Da<br />
sie dank dem Engagement von<br />
Landwirten und Einheimischen<br />
schonend bewirtschaftet, also<br />
nur einmal im Jahr gemäht werden,<br />
gedeiht dort eine wundervolle<br />
Blumenvielfalt, die ich als<br />
Blumenfreund sehr liebe.<br />
Gemeinsam mit der Naturschutzbehörde<br />
und den Landbewirtschaftern<br />
werden wir<br />
versuchen, diese historisch gewachsene<br />
einzigartige Landschaft<br />
zu erhalten. Wir wollen<br />
regionale Vermarktungswege<br />
aufbauen, damit auch langfristig<br />
junge Leute hier in der<br />
Region den beschwerlichen<br />
Beruf des Landwirts ergreifen.<br />
Nina Helmschrott: Ich habe<br />
bisher ja sehr viel im Bereich<br />
6
Umweltbildung gearbeitet. Ich<br />
finde es sehr wichtig, wenn die<br />
Kinder hier im Tal – vor allem<br />
die einheimischen – nicht nur<br />
im Klassenzimmer von der Natur<br />
und Kultur dieser Region erfahren.<br />
Ich möchte, dass sie mit<br />
einem Förster im Wald oder mit<br />
einem Landwirt auf der Wiese<br />
vor Ort erleben, warum der<br />
Wald so und die Wiese so gepflegt<br />
und bewirtschaftet werden.<br />
Und wenn die Kinder gemeinsam<br />
mit einem Handwerker<br />
eine traditionelle Handwerkstechnik,<br />
wie die Wetzsteinmacherei,<br />
selbst ausprobieren<br />
können, verstehen sie<br />
sie viel besser. Mein Ziel ist es,<br />
<strong>Naturpark</strong>schulen einzurichten,<br />
die solche Projekte und Exkursionen<br />
durchführen.<br />
Sie nennen sich beide <strong>Naturpark</strong>-Koordinator.<br />
Wie teilen<br />
Sie sich die Arbeit?<br />
Nina Helmschrott: Da ich ja in<br />
Vollzeit hier bin, übernehme ich<br />
mehr die Organisation, Terminplanung<br />
und andere Planungen.<br />
Thematisch sind Umweltbildung<br />
und Arbeit mit Freiwilligen meine<br />
Schwerpunkte. Klaus konzentriert<br />
sich derzeit stärker auf<br />
das Thema Besucherlenkung,<br />
da müssen Lösungen für Konflikte<br />
zwischen Erholungssuchenden<br />
und Landbesitzern gefunden<br />
werden. Ansonsten<br />
sind wir beide in allen Projekten<br />
eingebunden. So können wir<br />
auch gegenseitig aushelfen,<br />
wenn Krankheiten oder Terminprobleme<br />
auftauchen.<br />
Wer in einer so schönen Region<br />
arbeitet, wird hier auch gern<br />
einige Hobbys pflegen wollen.<br />
Wie sieht das bei Ihnen aus?<br />
Klaus Pukall: Ich bin von Kindesbeinen<br />
an immer gerne in<br />
den Bergen unterwegs gewesen<br />
– und hier im <strong>Naturpark</strong><br />
passen Beruf und Hobby endlich<br />
räumlich zusammen! Im<br />
Sommer wandere ich sehr gerne<br />
entlang des Klammspitzenzugs.<br />
Meine dreijährige Tochter<br />
durfte schon dreimal mit zum<br />
Kofel wandern – runter ging‘s<br />
dann immer mit dem Alpine-<br />
Coaster der Kolbensesselbahn.<br />
Im Winter haben viele Berge<br />
ihren Reiz: die Kreuzspitze und<br />
der Zahn mit Tourenski, der<br />
Pürschling und das Hörnle mit<br />
Schlitten oder Zipfl-Bob.<br />
© Foto: Nina Helmschrott<br />
© Foto: Thomas Bichler<br />
Nina Helmschrott: Ich bin sehr<br />
gerne sportlich in den Bergen<br />
unterwegs. Im Sommer Klettern,<br />
Wandern und Mountainbiken,<br />
im Winter Skitouren und Langlaufen.<br />
Bisher kenne ich in den<br />
Ammergauer Alpen schon einige<br />
Gipfel wie die Kreuzspitze,<br />
Hochplatte und den Hasentalkopf.<br />
Mein Ziel ist aber, alle<br />
Ecken des <strong>Naturpark</strong>s selbst zu<br />
erkunden!<br />
Das Interview führte<br />
Christian Rauch<br />
7
„ Der <strong>Naturpark</strong> –<br />
fünf Bereiche voller Vielfalt ”<br />
Die Ammerquellen im Moorgebiet mit Blick auf den Laber (1.686 m) aus westlicher Sicht · © Foto: Florian Leischer<br />
Der <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />
Alpen gliedert sich in fünf verschiedene<br />
Landschaftstypen:<br />
Wälder, Wiesen, Moore, Flüsse<br />
und Gebirge. In den folgenden<br />
Ausgaben des <strong>Naturpark</strong>-Journals<br />
stellen wir jeweils einen<br />
dieser Landschaftsräume ausführlich<br />
vor. In dieser Ausgabe<br />
nähern wir uns dem <strong>Naturpark</strong><br />
und seinen Landschaften zunächst<br />
aus der Luft.<br />
Ein Segelflieger oder ein Gleitschirmflieger,<br />
den die Thermik<br />
eines Sommertags in große<br />
Höhe befördert hat, würde den<br />
<strong>Naturpark</strong> Ammergauer Alpen<br />
von oben „ziemlich grün“ sehen.<br />
Der Grund dafür sind zum<br />
einen die großen, eher dunkelgrünen<br />
Waldgebiete, die sich<br />
über alle Bergmassive ausbreiten.<br />
Zum anderen sind es die<br />
helleren Wiesen, die vor allem<br />
in den beiden Haupttälern des<br />
<strong>Naturpark</strong>s liegen, dem Ammertal<br />
zwischen Ettal und Bad<br />
Bayersoien und dem Graswangtal<br />
zwischen Ettal und Linderhof.<br />
Aus den Bergwäldern spitzen<br />
beim Blick von oben graue Felsbereiche<br />
hervor: Im südlichen<br />
Teil des <strong>Naturpark</strong>s sind sie<br />
ziemlich groß, da viele Gipfel<br />
die Waldgrenze (bei ca. 1.800 m<br />
Höhe) deutlich überragen, zum<br />
Beispiel das Kreuzspitzmassiv,<br />
das Friedermassiv und das Massiv<br />
des Kienjochs. Weiter nördlich<br />
ist der dunkelgrüne Bergwald<br />
nur grau gesprenkelt, hier<br />
sind nur die obersten Gipfelbereiche<br />
felsig, etwa am Teufelstättkopf<br />
und Pürschling sowie<br />
am Labermassiv und Ettaler<br />
Manndl.<br />
In den Tälern sind aus großer<br />
Höhe auch schon die großen<br />
Flüsse in ihrem gewundenen<br />
Lauf erkennbar. Erstaunlicherweise<br />
ist die Linder besser zu<br />
sehen als die Ammer, zugleich<br />
erscheint sie grau. Denn in der<br />
Tat besteht ihr Bett hauptsächlich<br />
aus Kies, das Wasser fließt<br />
oftmals unterirdisch. An den<br />
Ammerquellen im Weidmoos<br />
bei Ettal tritt dieses Wasser<br />
wieder aus – und bildet die<br />
Ammer als eine blaue Ader. Bis<br />
Unterammergau fließt sie im<br />
engen Lauf, da sie aus Gründen<br />
des Hochwasserschutzes verbaut<br />
ist. Dann aber bildet sie<br />
immer mehr natürliche Formen<br />
mit Mäandern, Schleifen und<br />
Nebenarmen. Das erkennt man<br />
aus niedrigerer Höhe immer<br />
besser. Zugleich nimmt man<br />
wahr, dass die hellgrünen Wiesen<br />
in den Tälern gar nicht so<br />
einheitlich grün sind.<br />
Auf einmal fallen geringfügig<br />
dunklere Bereiche auf, es sind<br />
die Moore! Vor allem die zwischen<br />
Wiesen eingebetteten<br />
Moore Weidmoos und Pulvermoos<br />
sind im Südteil des <strong>Naturpark</strong>s<br />
markant zu sehen. Im<br />
Norden des <strong>Naturpark</strong>s verstecken<br />
sich die Moorgebiete,<br />
hier heißen sie häufig Filze,<br />
zwischen den Wäldern.<br />
Bad Kohlgrub und Bad Bayersoien<br />
nutzen hier die heilende<br />
Wirkung des sogenannten Bergkiefernhochmoors.<br />
Was man<br />
aus niedrigerer Höhe auch noch<br />
erkennt: Die großen dunklen<br />
Waldgebiete der Bergmassive<br />
sind gar nicht so einheitlich<br />
dunkel. Es sind kleine hellgrüne<br />
Almen eingestreut. Zwar sind<br />
es heute deutlich weniger als<br />
früher, aber noch immer werden<br />
über 20 Almen im <strong>Naturpark</strong>gebiet<br />
mit Vieh bestoßen.<br />
Aus der Luft fallen die großen<br />
Almgebiete besonders auf: die<br />
Waldalm bei Unterammergau,<br />
die Almen entlang der Gipfelrücken<br />
der Hörnle, die Soilaalm<br />
am Laber oder die steilen Almflanken<br />
rund um die Notkarspitze.<br />
Was man aus niedrigerer Höhe<br />
oder im Herbst auch erblickt<br />
ist die Mischung der Bergwälder.<br />
Zwar herrschen wie fast<br />
überall in Bayern Nadelbäume,<br />
vor allem Fichten, vor, aber be-<br />
8
sonders um das Graswangtal<br />
ist der Wald mit zahlreichen<br />
Buchen, Ahornen, Eschen und<br />
Linden durchmischt.<br />
Ein letzter Blick aus niedriger<br />
Höhe schließlich verrät, dass<br />
auch die großen grauen Felsbereiche,<br />
insbesondere um den<br />
höchsten Gipfel des <strong>Naturpark</strong>s,<br />
die 2.185 Meter hohe Kreuzspitze,<br />
nicht einheitlich sind.<br />
Das brüchige Gestein hier lädt<br />
Unmengen an Schotter über die<br />
steilen Flanken ab und die speisen<br />
Griese, lange Bahnen von<br />
Geröll, die bis ins Tal vordringen<br />
– eine weitere Besonderheit<br />
im <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />
Alpen.<br />
So schön der Blick von oben<br />
ist, nicht jeder kann ihn so einfach<br />
genießen. Jeder aber kann<br />
den <strong>Naturpark</strong> bodenständig zu<br />
Fuß durchwandern. Und auch<br />
dann wird der Wanderer die<br />
abwechselnde Vielfalt von Wäldern,<br />
Wiesen, Mooren, Flüssen<br />
und Gebirgen erkennen. Und im<br />
Gegensatz zur Vogelperspektive<br />
kann der Wanderer ganz genau<br />
sehen, was die Landschaft besonders<br />
macht.<br />
Bedrohte Schmetterlings- und<br />
Vogelarten im Moor; Orchideenarten,<br />
Enziane und Prachtnelken<br />
auf den benachbarten Streuwiesen;<br />
besondere Spinnen im<br />
Kiesbett und seltene Alpenblumen<br />
auf den Graten und<br />
Kämmen der Bergzüge. Diese<br />
sind nicht einfach graufelsig,<br />
wie man aus der Luft meinen<br />
möchte. Besonders zwischen<br />
Pürschling und Hochplatte, in<br />
der zentralen Bergkette der<br />
Ammergauer Alpen, wechseln<br />
Gesteinsarten aus vielen verschiedenen<br />
Erdzeitaltern. Und<br />
die ragen manchmal als wilde<br />
Felstürme und Zacken hervor,<br />
woanders bilden sie kleine<br />
Wände und oft versteckten sie<br />
sich einfach unter steilem Gras<br />
– und wer unterwegs Glück hat,<br />
kann selbst vom Weg aus Lebenszeichen<br />
der Auer- und<br />
Birkhühner hören oder sogar<br />
den majestätischen Flug des<br />
Steinadlers beobachten.<br />
Christian Rauch<br />
Ein ganz besonderes Erlebnis: Schaufütterung von Rotwild im Schattenwald<br />
© Foto: Birgit Pössinger<br />
Durchaus anspruchsvoll, aber sehr beliebt: geführte Schneeschuhwanderungen · © Foto: Sebastian Heckelmiller<br />
TIPPS: Was man im Winter beim<br />
Wandern beachten sollte.<br />
Wer im Winter auf den beschilderten<br />
Wanderwegen und Steigen<br />
bleibt, schont die Umwelt. „Die<br />
Tiere kennen die Wege und meiden<br />
sie“, erklärt <strong>Naturpark</strong>-Koordinator<br />
Klaus Pukall. „Abseits der<br />
Wege hingegen kann man leicht<br />
Wildtiere aufschrecken.“ Und für<br />
die Tiere ist ein solcher Schreck<br />
eine Katastrophe. Viele Arten,<br />
zum Beispiel Hirsche und Rehe,<br />
haben ihren Stoffwechsel und<br />
Kreislauf stark heruntergefahren.<br />
Müssen sie nun plötzlich fliehen,<br />
muss ihr Körper ungeheure Mengen<br />
an Energie aufbringen. Die<br />
müssen die Tiere dann wieder<br />
durch Fressen ausgleichen, was<br />
im Winter eine echte Herausforderung<br />
ist.<br />
Beachten sollten dies vor allem<br />
auch Schneeschuh- und Skitourengeher.<br />
Denn hier locken die weglosen<br />
weißen Hänge oft besonders.<br />
Doch auch die sind, bis in<br />
größte Höhen, von Tieren bevölkert.<br />
„Tiefer, meist in lichten Wäldern,<br />
können sich Auerhühner<br />
aufhalten, weiter oben Birkhühner<br />
und über der Waldgrenze, auf<br />
Graten und hinter Schneewechten,<br />
hausen gern Schneehühner“,<br />
so Klaus Pukall.<br />
Der Deutsche Alpenverein informiert<br />
daher im Internet und<br />
häufig auch vor Ort durch Tafeln,<br />
wo sensible Wildschutzgebiete<br />
sind, die nicht betreten werden<br />
sollten. Die DAV-Karten mit allen<br />
Wildschongebieten können Sie<br />
in den Tourismus-Informationen<br />
kaufen. Angegeben ist dann auch<br />
eine benachbarte empfohlene<br />
Route, die man mit Schneeschuhen<br />
oder Tourenski ökologisch<br />
verträglich begehen kann.<br />
Der Zauber der winterlichen<br />
Natur lässt sich bei folgenden<br />
Angeboten in jedem Fall umweltschonend<br />
genießen:<br />
Schaufütterung von Rotwild im<br />
„Schattenwald“: Bei geschlossener<br />
Schneedecke vom 27.12.<br />
bis 15.<strong>3.</strong>, jeweils Freitag bis Sonntag,<br />
während der Schulferien in<br />
Bayern täglich: Im Dezember<br />
und Januar um 16 Uhr; im Februar<br />
und März um 17 Uhr. Geringe<br />
Gebühr. Bitte keine Hunde mitbringen!<br />
Vom Wanderparkplatz<br />
am Ortsausgang von Graswang<br />
ca. 15 Minuten zu Fuß (beschildert).<br />
Geführte Schneeschuhwanderungen<br />
finden in verschiedenen<br />
<strong>Naturpark</strong>gemeinden, u. a.<br />
in Oberammergau, Bad Kohlgrub<br />
und Bad Bayersoien, statt.<br />
MEHR:<br />
www.ammergauer-alpen.de/<br />
Winterurlaub.<br />
Stimmungsvolle Fackelwanderungen<br />
werden über den<br />
Veranstaltungskalender auf<br />
www.ammergauer-alpen.de/<br />
Veranstaltungen angeboten.<br />
9
„ Viele Projekte starten jetzt –<br />
im <strong>Naturpark</strong> tut sich einiges! ”<br />
Schon jetzt werden Führungen für Kinder und Familien an der Ammer angeboten, z. B. vom Naturkundler Markus Gerum. Mit dem geplanten Projekt<br />
wird das Angebot auf Schulklassen erweitert · © Foto: Hannah Glaser<br />
Gut ein halbes Jahr nach der offiziellen<br />
Ernennung zum <strong>Naturpark</strong><br />
im August 2017 konnten<br />
die neuen <strong>Naturpark</strong>-Koordinatoren<br />
Nina Helmschrott und<br />
Klaus Pukall die bestehenden<br />
sowie neue Projektideen in einen<br />
echten Arbeitsplan gießen.<br />
„Im Sommer hat dann der<br />
Vorstand des <strong>Naturpark</strong>vereins,<br />
bestehend aus Gemeinden,<br />
Landkreis, Tourismusverband,<br />
Staatsforsten sowie Verbänden<br />
und Genossenschaften der<br />
Waldbesitzer und Landwirten<br />
unseren Arbeitsplan bewilligt“,<br />
freut sich Nina Helmschrott.<br />
Nun kann die Arbeit im <strong>Naturpark</strong><br />
richtig losgehen. „Bei<br />
manchen Projekten können wir<br />
gleich starten, bei anderen wer-<br />
den wir noch zusätzliche Förderung<br />
beantragen, zum Beispiel<br />
aus bayerischen und europäischen<br />
Fördergeldern.“<br />
Die im <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />
Alpen gestarteten Projekte<br />
gliedern sich in vier Bereiche.<br />
In diese vier teilt übrigens jeder<br />
<strong>Naturpark</strong> in Deutschland seine<br />
Arbeit thematisch ein:<br />
• Schutz: Naturschutz und<br />
Landschaftspflege<br />
• Erholung: Erholung und<br />
nachhaltiger Tourismus<br />
• Bildung: Bildung für eine<br />
nachhaltige Entwicklung und<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
• Entwicklung: Nachhaltige<br />
Regionalentwicklung<br />
Im Bereich Schutz läuft im<br />
<strong>Naturpark</strong> Ammergauer Alpen<br />
bereits das Projekt „Blühender<br />
<strong>Naturpark</strong>“. Damit es nicht nur<br />
auf den Wiesen blüht, sondern<br />
auch in den Orten, bringen die<br />
Gemeinden bienenfreundliches<br />
Saatgut an Straßen und Kreisverkehren<br />
aus. Auch Hausbesitzer<br />
sollen informiert werden,<br />
welche Blumen und Blüten die<br />
heimischen Insekten besonders<br />
mögen.<br />
Unter #blühender<strong>Naturpark</strong><br />
sind auf Facebook überdies die<br />
schönsten Blumenbilder aus<br />
dem <strong>Naturpark</strong> zu sehen. Beschrieben<br />
wird auch, wo man<br />
diese Blumen finden kann.<br />
Im Projekt Freiwilligen Team<br />
ist vorgesehen, Einheimische<br />
in der Naturschutzarbeit ehren-<br />
amtlich einzubinden, zum Beispiel<br />
bei der Pflege des Wanderwegs<br />
nördlich unterhalb des<br />
Zahns. Der Weg ist dort momentan<br />
in schlechtem Zustand,<br />
darunter leiden die Almwiesen.<br />
„Viele Menschen wollen<br />
selbst aktiv zum Naturschutz<br />
beitragen“, erklärt <strong>Naturpark</strong>-<br />
Koordinator Klaus Pukall. „Wir<br />
wollen durch gute Vorbereitung<br />
und Planung sicherstellen, dass<br />
eine solche Mitwirkung für alle<br />
Erfolg und Spaß bringt.“<br />
Im Bereich Schutz ist schließlich<br />
die Entwicklung eines neuen<br />
Raumplans vorgesehen. Er<br />
trägt den Namen „Dein Freiraum<br />
/ Mein Lebensraum“. Die<br />
wichtigste Maßnahme in diesem<br />
Projekt ist die Lenkung der<br />
10
Besucher. „Wir wollen keine<br />
Verbote oder Abgrenzungen“,<br />
sagt Klaus Pukall. „Wichtig ist<br />
aber, die Menschen zu sensibilisieren,<br />
dass sie in einigen<br />
Bereichen, wie in Mooren oder<br />
manchen Wäldern, Schäden<br />
hinterlassen, wenn sie abseits<br />
des Wegs gehen.“ Tafeln werden<br />
auf diese Gefahr hinweisen.<br />
Mithilfe attraktiver Angebote<br />
wie Aussichtstürme oder<br />
Bohlenwege wird man in sensible<br />
Naturräume hineinblicken<br />
können, ohne sie betreten zu<br />
müssen und zu gefährden.<br />
Im Bereich Erholung wird<br />
es unter anderem um die neue<br />
Wanderwegebeschilderung<br />
(siehe S. 23) und das neue „Naturtourismuskonzept<br />
Ammer“<br />
gehen. Letzteres stellt den<br />
Fluss Ammer, die Lebensader<br />
des <strong>Naturpark</strong>s, in den Mittelpunkt.<br />
„Wir wollen Bereiche<br />
und Plätze ausweisen, in denen<br />
die Menschen am Fluss sonnenbaden<br />
und zum Teil auch grillen<br />
können“, erklärt Nina Helmschrott.<br />
Wo der Lebensraum<br />
der Ammer besonders sensibel<br />
ist, z. B. an den Ammerquellen<br />
im Weidmoos und in der Ammerschlucht<br />
südlich der Scheibum,<br />
sollen hingegen keine zusätzlichen<br />
Angebote geschaffen<br />
werden – hier steht der Schutz<br />
eines Wildflusses im Vordergrund.<br />
Im Bereich Bildung ist die<br />
Schaffung von <strong>Naturpark</strong>schulen<br />
eine der wichtigsten Aktivitäten<br />
im neuen <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />
Alpen. <strong>Naturpark</strong>schulen<br />
sind aber keine neuen<br />
Schulen. „Wenn eine Schule<br />
regelmäßig Themen unseres<br />
<strong>Naturpark</strong>s wie Landschaftspflege,<br />
regionales Handwerk<br />
oder Forstwirtschaft im Unterricht,<br />
in Exkursionen oder an<br />
Projekttagen behandelt, kann<br />
sie offiziell als <strong>Naturpark</strong>schule<br />
zertifiziert werden“, so Nina<br />
Helmschrott. Als <strong>Naturpark</strong>-<br />
Koordinatorin will sie die Lehrkräfte<br />
mit Land- und Forstwirten,<br />
Handwerkern und Naturschützern<br />
zusammenbringen,<br />
um regelmäßige Kooperationen<br />
zu starten. „Bereits im laufenden<br />
Schuljahr starten wir erste<br />
Module in einer ersten Schule“,<br />
erklärt Helmschrott. „Die könnte<br />
dann nach zwei Jahren zur<br />
Die Mühlkoppe, auch Groppe, Kaulkopf, Rotzkopf, Westgroppe, Koppe,<br />
Mühlkoppe, Dickkopf oder Dolm genannt, ist ein kleiner Süßwasserfisch.<br />
Sie wurde in Deutschland 1989 und 2006 zum Fisch des Jahres ernannt ·<br />
© Foto: Hannah Glaser<br />
Station 3 des Moorlehrpfads in Bad Bayersoien · © Foto: Ammergauer Alpen GmbH<br />
<strong>Naturpark</strong>schule werden, und<br />
weitere Schulen können dem<br />
Beispiel folgen.“ Dazu steht die<br />
<strong>Naturpark</strong>-Koordinatorin in engem<br />
Austausch mit den <strong>Naturpark</strong>en<br />
in der Allgäuer Nagelfluhkette<br />
und im Tiroler Karwendelgebirge<br />
– denn dort hat<br />
sich das Konzept schon seit<br />
vielen Jahren etabliert.<br />
Ein weiteres Projekt im Bereich<br />
Bildung nennt sich „Abgestimmtes<br />
Umweltführungsprogramm“.<br />
Hier geht es darum,<br />
die bereits in der Region stattfindenden<br />
Führungen, z. B. zur<br />
Vogelbeobachtung, zu Wildkräutern<br />
und Wildblumen oder<br />
zu Mooren, besser zu vernetzen.<br />
„Diejenigen, die bisher<br />
bereits freiwillig Führungen<br />
machen – meist sind das Männer<br />
und Frauen aus unseren<br />
Gemeinden – werden wir zu<br />
Workshops und Fortbildungsmaßnahmen<br />
einladen, damit<br />
wir gemeinsam die fünf Landschaftsräume<br />
unseres <strong>Naturpark</strong>s<br />
herausstellen, die spezifischen<br />
Herausforderungen zum<br />
Erhalt der Natur erläutern und<br />
den Einheimischen und Touristen<br />
unvergleichliche Naturerlebnisse<br />
vermitteln.“<br />
Schließlich gehört zum Bereich<br />
Bildung auch die Kommunikation.<br />
So wird viel Kommunikation<br />
nach außen, an die<br />
Presse oder über das Internet,<br />
in Zusammenarbeit mit dem<br />
Tourismusverband erfolgen.<br />
Zwar ist der Tourismusverband<br />
nur einer von vielen Mitgliedern<br />
im <strong>Naturpark</strong>verein, seine Büros<br />
aber werden die wichtigsten<br />
Anlaufstellen für Besucher<br />
sein, die sich für den <strong>Naturpark</strong><br />
interessieren. Um den neuen<br />
<strong>Naturpark</strong> bekannter zu machen,<br />
soll ein Film entstehen,<br />
der die Besonderheiten der<br />
Landschaften in den Ammergauer<br />
Alpen herausstellt.<br />
Im Bereich Entwicklung wird<br />
sich der <strong>Naturpark</strong> um bereits<br />
bestehende Aktivitäten wie die<br />
Schaukäserei Ettal und die Förderung<br />
der einheimischen Rinderrasse<br />
Murnau-Werdenfelser<br />
kümmern sowie ein Projekt zur<br />
Wildfleischvermarktung durchführen.<br />
„Gams, Rotwild und Reh<br />
kommen im <strong>Naturpark</strong> häufig<br />
vor. Damit die Wildbestände<br />
nicht überhandnehmen, müssen<br />
die Jäger das Wild schießen“,<br />
erklärt Klaus Pukall. „Die<br />
Staatsforsten und die Privatwaldgemeinschaft<br />
Oberammergau<br />
verkaufen das Wild an heimische<br />
Abnehmer.“ Der <strong>Naturpark</strong><br />
möchte nun im gesamten<br />
<strong>Naturpark</strong>gebiet diese Regionalvermarktung<br />
fördern.<br />
Denn mehr bio als regionales<br />
Wildfleisch geht nicht!<br />
Christian Rauch<br />
11
„ Meine Lieblingsplätze ”<br />
Auf dem Eckbichl mit der Krieger-Gedächtniskapelle (erbaut 1925 zum Andenken an die 120 Gefallenen von Bad Bayersoien aus dem Ersten Weltkrieg)<br />
Gisela Kieweg aus Bad Bayersoien<br />
stellt ihre beiden Lieblingsorte<br />
in der Gemeinde vor.<br />
„Hier oben geht’s mir so richtig<br />
gut“, sagt sie und streckt<br />
ihre Beine auf der hölzernen<br />
Bank aus. Direkt unter ihr Bad<br />
Bayersoien mit Kirche und Maibaum,<br />
der Soier See und im<br />
Hintergrund die Alpenketten.<br />
Besagte Bank steht auf dem<br />
Eckbichl, einem Hügel mitten<br />
im Ort. Von hier kann sie auch<br />
direkt auf ihren Arbeitsplatz<br />
hinabblicken, das Rathaus –<br />
denn Gisela Kieweg ist Bürgermeisterin<br />
von Bad Bayersoien.<br />
„Wenn ich eine Pause brauche,<br />
steig ich schnell die 99 Stufen<br />
hier herauf. Ein paar Minuten<br />
den Rundblick genießen und<br />
schon bin ich entschleunigt.“<br />
Auf dem Eckbichl steht die<br />
Krieger-Gedächtniskapelle, die<br />
1925 zum Andenken an die Gefallenen<br />
aus dem Ersten Weltkrieg<br />
erbaut wurde. Daneben<br />
erklärt eine Panoramatafel die<br />
rund 50 großen und kleinen<br />
Gipfel, die man von hier sieht,<br />
von der Benediktenwand über<br />
das Hörnlemassiv bis zur Kreuzspitze,<br />
dem höchsten Gipfel des<br />
Ammergebirges. Verführerisch<br />
grüßt der glitzernde Wasserspiegel<br />
des Soier Sees herauf,<br />
ein warmer, nicht sehr tiefer<br />
Moorsee.<br />
Gisela Kieweg zeigt hinab auf<br />
das Ufer. „Dort ist mein zweiter<br />
Lieblingsplatz, das Naturkino!“<br />
Rasch geht es die 99 Stufen<br />
oder die barrierefreie Umgehung<br />
entlang des Eckwegs hinab<br />
in den Ort. Hält man sich<br />
dort immer links, erreicht man,<br />
vorbei am sehenswerten Sonnenuhrengarten,<br />
in wenigen<br />
Minuten den Zugang zum Seeufer,<br />
und dort sieht man schon<br />
das Naturkino, eine kleine hölzerne<br />
Plattform, die ein wenig<br />
in den See hineinragt, mit einer<br />
Bank und zwei schaukelnden<br />
Holzliegen. „Von hier kann man,<br />
wenn man mutig ist, direkt ins<br />
Wasser gleiten“, sagt Gisela<br />
Kieweg mit einem Schmunzeln.<br />
Aber natürlich gibt es am Ufer<br />
auch viele sanftere Einstiege.<br />
Umrunden kann man den<br />
Soier See in gemütlichen 45 Minuten<br />
auf einem Kiesweg, für<br />
Barfußläufer und Kinder gibt es<br />
abwechslungsreiche Ausweichstrecken,<br />
auf Holzbohlen, über<br />
Schilfpfade und auf Balancierstämmen.<br />
„Am schönsten ist der See<br />
natürlich frühmorgens“, verrät<br />
die Bürgermeisterin. Bei schönem<br />
Wetter springt sie häufig<br />
schon um sechs Uhr früh hinein.<br />
Wenn noch niemand unterwegs<br />
ist, außer vielleicht das<br />
Schwanenpärchen – und die<br />
zarte Morgensonne sich gerade<br />
erst anschickt, über den Wasserspiegel<br />
zu strahlen. Aber<br />
auch tagsüber schafft sie es<br />
manchmal, zum Ufer zu laufen<br />
und für ein paar Minuten die<br />
Füße ins Nass zu tauchen.<br />
„Genau wie der Blick oben<br />
am Eckbichl ist es hier unten<br />
das Wasser, das einen augenblicklich<br />
runterkommen lässt.“<br />
Und das ist wichtig, denn<br />
auch in dieser kleinen Gemeinde<br />
gibt es viel zu tun.<br />
Weitere Informationen:<br />
Soier See mit Bootsverleih und<br />
Badebereich:<br />
www.ammergauer-alpen.de/<br />
Media/Attraktionen/Soier-See<br />
Mehr Wanderungen rund um<br />
Bad Bayersoien:<br />
www.ammergauer-alpen.de/<br />
bad-bayersoien/sommer-aktiv/<br />
Wandern<br />
ZUR PERSON<br />
Gisela Kieweg (52) ist in Bad<br />
Bayersoien aufgewachsen. Seit<br />
2014 ist die ehemalige Buchhändlerin<br />
und Verwaltungsangestellte<br />
erste Bürgermeisterin.<br />
„Das Gestalten macht mir<br />
Riesenfreude, für unsere Bürger<br />
und für unsere Gäste.“<br />
Bad Bayersoien, am Nordrand<br />
des <strong>Naturpark</strong>s Ammergauer<br />
Alpen, hat gut 1.200 Einwohner<br />
und 850 Gästebetten.<br />
Fotos: © Roland Richter<br />
Das „Naturkino“ am Soier See<br />
12
„ Sechs Richtige ”<br />
© Foto: Thorsten Unseld<br />
© Foto: Martin Maier<br />
© Foto: Thorsten Unseld © Foto: Thorsten Unseld<br />
© Foto: Eberhard Starosczik<br />
© Foto: Thorsten Unseld<br />
Bad Bayersoien<br />
Am Eingangstor zu den Ammergauer Alpen liegt wunderschön<br />
eingebettet in die Voralpenlandschaft der Kur- und Ferienort Bad<br />
Bayersoien. Romantisch, farbenfroh und voller Lebensfreude präsentiert<br />
sich der Ort dem Besucher als eines der jüngsten Moorheilbäder<br />
Bayerns.<br />
Landschaftlich reizvoll, zwischen Wiesen und Mooren, am malerischen<br />
Soier See gelegen, ist der Ort ein beliebtes Ferienziel für<br />
Kur-, Wellness-, Aktiv- und Fitnessurlauber.<br />
Bad Kohlgrub<br />
Über sieben Weiler dehnt sich Bad Kohlgrub aus, drei Höhenlagen<br />
nimmt der Ort mit seinen prächtigen Bauernhäusern ein – mit<br />
herrlichen Ausblicken: Auf der einen Seite zeigen die Alpen ihre<br />
volle Pracht, auf der anderen erstreckt sich die hügelig grüne<br />
Voralpenlandschaft mit zahlreichen Rundwanderwegen und Seen.<br />
Direkt vor Ort wird das dickbreiige alpine Bergkiefernhochmoor<br />
gewonnen, ein wertvolles Naturheilmittel, das im Moorkurort<br />
direkt angewandt wird.<br />
Ettal<br />
Der staatlich anerkannte Luftkurort mit seinen zwei weiteren Ortsteilen<br />
Graswang und Linderhof ist geprägt von Natur und Kultur.<br />
Bereits 1330 hat das romantisch gelegene „e-tal“ Kaiser Ludwig<br />
den Bayern dazu bewogen, hier ein Kloster zu stiften, eingerahmt<br />
von Bergen und Wäldern inmitten der Ammergauer Alpen – und<br />
auch König Ludwig II. hat den Zauber und die Ursprünglichkeit<br />
unseres Tals erkannt und seine „Sehnsucht nach dem Paradies“<br />
mit Schloss Linderhof und seinen Parkanlagen verwirklicht.<br />
Oberammergau<br />
Es sind nicht zuletzt die außergewöhnlichen Menschen, die Oberammergau<br />
zu dem gemacht haben, was es heute ist: eine bunte<br />
Mischung aus Kunst, Kultur und Tradition, aus bodenständiger<br />
Heimatverbundenheit und weltoffener Gastlichkeit.<br />
Meisterhafte Lüftlmalerei prangt an den Fassaden der Häuser,<br />
überall blühendes Kunsthandwerk, gemütliche Gaststätten und<br />
Cafés verlocken zur Einkehr. Lassen Sie sich vom kreativen Flair<br />
Oberammergaus verzaubern.<br />
Saulgrub-Altenau-Wurmansau<br />
Eingebettet in das Naturschutzgebiet Ammergauer Alpen liegt die<br />
Gemeinde Saulgrub mit seinen Ortsteilen Altenau und Wurmansau.<br />
Bereits in der Antike zogen hier auf der alten Römerstraße<br />
Handelszüge vom Norden des Landes bis nach Venedig. In den<br />
gemütlichen Dörfern erlebt man noch bayerische Lebensfreude<br />
und typisch alpenländische Herzlichkeit.<br />
Sportliche Gäste wählen zwischen bergigen, aber auch flachen<br />
Strecken für ausgedehnte Rad-, Wander- oder Langlauftouren.<br />
Unterammergau<br />
Kunstvoll bemalte Bauernhäuser prägen das Ortsbild: Dank vieler<br />
Ferienwohnungen und zahllosen Aktivitäten wie Fackelwanderungen<br />
ist das Dorf besonders für einen idealen Familienurlaub<br />
geeignet.<br />
Unterammergau war über Jahrhunderte geprägt durch das alte<br />
Handwerk der Wetzsteinmacherei: Kleine und große Forscher erkunden<br />
daher im Wetzsteinmuseum die Geschichte der „Stoaheigler“<br />
(Wetzsteinmacher) und begeben sich danach ins Geotop<br />
Wetzsteinbrüche, um selbst nach Steinen zu suchen.<br />
13
Ihre Anreise mit der<br />
Bahn, dem Auto oder<br />
Flugzeug<br />
© Karte: Galli-Verlag<br />
Eine der wohl aussichtsreichsten<br />
Zugstrecken an den Alpenrand<br />
bietet die Anreise per Bahn von<br />
München mit Umstieg in die<br />
Ammergau-Bahn in Murnau.<br />
Diese Fahrt, die man am günstigsten<br />
mit dem Bayern-Ticket<br />
bucht, dauert nur knapp zwei<br />
Stunden. Bahnreisende aus<br />
Richtung Innsbruck nehmen den<br />
Zug über Garmisch-Partenkirchen<br />
bis Oberau. Hier steigen<br />
sie um in die Regionalbusse<br />
Richtung Füssen.<br />
Barrierefreie Bahnsteige<br />
Die Bahnsteige Bad Kohlgrub<br />
und Saulgrub sind barrierefrei<br />
zugänglich und ohne fremde<br />
Hilfe zu erreichen. Der Zugang<br />
in Altenau, Unter- und Oberammergau<br />
ist nur teilweise barrierefrei<br />
möglich. Aufgrund<br />
des Höhenunterschieds zum<br />
Bahnsteig sind diese Bahnhöfe<br />
für Rollstuhlfahrer nicht geeignet.<br />
Mit dem Pkw sind wir von<br />
München über die A95 und die<br />
B23 in ca. einer Stunde zu erreichen.<br />
Aus Norden und Westen<br />
empfiehlt sich die Anreise über<br />
die A96, Landsberg a. Lech sowie<br />
die B2<strong>3.</strong><br />
Für Urlauber mit langem Anreiseweg<br />
liegen die Flughäfen<br />
München (130 km), Innsbruck<br />
(75 km) oder Memmingen<br />
(115 km) am nächsten. Der<br />
Münchner Flughafen bietet<br />
davon die besten Weiterreisemöglichkeiten<br />
mit dem ÖPNV.<br />
Herzlich willkommen!<br />
© Foto: Historischer Arbeitskreis Unterammergau<br />
Die Geschichte der Ammergauer Almen<br />
Die Bäckenalm um 1935<br />
Wer kennt noch die Zauschetalm,<br />
Hasentalalm oder Kleckelalpe?<br />
Martin und Edi Heigl haben<br />
für ihr Buch diese und viele<br />
weitere Almen in den Ammergauer<br />
Alpen ausfindig gemacht.<br />
Ein kleinerer Teil davon wird<br />
noch heute genutzt. Aber auch<br />
die nicht mehr bestehenden Almen<br />
erzählen ihre Geschichte:<br />
Warum wurden sie aufgegeben<br />
und wie erobert sich die Natur<br />
heute ihre Flächen zurück? Die<br />
Ettaler Heigl-Brüder haben ein<br />
Jahr lang alle Almen abgewandert,<br />
dokumentiert und fotografiert.<br />
Dazu haben sie viele<br />
historische Aufzeichnungen und<br />
Fotos gesammelt. Manche Almen<br />
waren nur auf verwilderten<br />
Pfaden erreichbar, andere<br />
liegen an gepflegten Wanderwegen:<br />
z.B. die ehemalige<br />
Bäckenalm hinter Linderhof, wo<br />
vom späten Mittelalter bis 1960<br />
Vieh gehütet wurde – oder die<br />
noch heute genutzte Kuhalm<br />
unter dem Kienjoch, die man<br />
ab Graswang über eine schöne<br />
Wanderung am Wildbach erreicht.<br />
Wunderschön liegen auch<br />
die Soilaalm im Wandergebiet<br />
Laber – Ettaler Manndl, die Almflächen<br />
am Pürschling und die<br />
Hörnlelam – hier kann man in<br />
den Almhütten oder in benach-<br />
Martin (li.) und Edi Heigl<br />
barten Schutzhütten<br />
gemütlich<br />
einkehren.<br />
„Die Almen im<br />
Ammergau und<br />
ihre Geschichte“<br />
von Martin Heigl ist für 19 € erhältlich<br />
bei: Drechslerei Eduard<br />
Heigl, Werdenfelser Str. 30,<br />
82488 Ettal oder in der Tourist-<br />
Information Unterammergau,<br />
Dorfstraße 2<strong>3.</strong> Der Erlös kommt<br />
dem Historischen Arbeitskreis<br />
Unterammergau zugute.<br />
© Foto: Christian Rauch<br />
14
„ Seien Sie mobil, auch ohne Auto ”<br />
© Foto: Ammegauer Alpen GmbH<br />
Wir möchten, dass Sie in Ihrem<br />
Urlaub in den Ammergauer Alpen<br />
auch ohne eigenes Auto<br />
mobil sind! Übernachtungsgäste<br />
erhalten daher bei der Anmeldung<br />
von den meisten Gastgebern<br />
die „Kur- und Gästekarte“<br />
im Scheckkartenformat. Damit<br />
sind zahlreiche Leistungen vergünstigt<br />
oder sogar kostenlos:<br />
Die regionalen Buslinien können<br />
gratis und beliebig oft während<br />
des Aufenthalte genutzt werden,<br />
es reicht das Vorzeigen der<br />
Karte im Bus. Außerdem stehen<br />
viele Parkplätze kostenlos zur<br />
Verfügung.<br />
Einige Gastgeber sind „Königs-Card“-Partnerbetriebe.<br />
Bei diesen Gastgebern erhalten<br />
Sie statt der „Gästekarte“ die<br />
„KönigsCard“ – ebenfalls eine<br />
Plastikkarte, die weitere Gratisleistungen<br />
beinhaltet. Beide<br />
Karten werden für Sie ohne<br />
Kosten bei den Gastgebern<br />
ausgegeben und sind käuflich<br />
nicht zu erwerben.<br />
Mit der KönigsCard, die während<br />
Ihres Aufenthalte auch am<br />
An- und Abreisetag gültig ist,<br />
können über 250 Freizeitangebote<br />
in den Regionen Ammergauer<br />
Alpen, Allgäu, Blaues<br />
Land, Pfaffenwinkel und Tirol<br />
gratis genutzt werden.<br />
Bei den gekennzeichneten<br />
Häusern erhalten Sie neben<br />
der KönigsCard auch den Erlebnisführer,<br />
der alle Leistungen<br />
ausführlich beschreibt.<br />
Sie können aus verschiedenen<br />
Kategorien Ihre Wunschaktivitäten<br />
wählen:<br />
• Seilbahnen und Lifte<br />
• Bäder und Badeseen<br />
• Museen und Kultur<br />
• Freizeit- und Naturerlebnis<br />
• Sport und Wandern<br />
• Kinder- und Familienprogramm<br />
15
© Abb.: Website Aura Hotel<br />
„ Erlebenswertes von Oktober 2018<br />
bis März 2019 ”Leonhardiritt<br />
Tag der Begegnung im Aura Hotel Saulgrub<br />
Am So., 14.10.,<br />
findet im Rahmen<br />
der „Woche des<br />
Sehens“ ein „Tag<br />
der Begegnung“<br />
statt. Unser Fest<br />
soll blinde, sehbehinderte<br />
und<br />
sehende Menschen<br />
aller Altersgruppen<br />
zusammenbringen und das gegenseitige Verstehen<br />
fördern. Es wird ein buntes Programm sowie Aktionen zum<br />
aktiven Mitmachen geben.<br />
Mehr: www.aura-hotel.de/event/tag-der-begegnung/<br />
Holzfassfestival im Kloster Ettal<br />
Am Sa., 20.10.,<br />
ab 1<strong>3.</strong>00 Uhr und<br />
So., 21.10., ab<br />
17.00 Uhr, werden<br />
bayerische Brauer,<br />
Winzer und Destillateure<br />
ausschließlich<br />
Produkte präsentieren,<br />
die im<br />
Holzfass ausgebaut<br />
oder gereift wurden. Damit soll gezeigt werden, dass der Wald<br />
und das daraus gewonnene Holz einen wesentlichen Beitrag<br />
leistet, um ganz außergewöhnliche Getränke entstehen zu<br />
lassen. Im Benediktiner Gwölb gibt es zudem kulinarische Angebote<br />
und Live-Musik. Mehr: www.kloster-ettal.de<br />
© Foto: Kloster Ettal<br />
So., 28.10., in Unterammergau, ab 9.45 Uhr: Am letzten Oktoberwochenende<br />
werden traditionell die Pferde in der Kappel-<br />
Wallfahrtskirche gesegnet. Dazu ziehen die Pferde und Pferdekutschen<br />
von der Dorfmitte Unterammergaus zur Kirche.<br />
9.00 Uhr Aufstellung am Kirchplatz und Dorfstraße, 9.45 Uhr<br />
Marsch mit vier Blaskapellen von der Pfarrkirche zur Kappl-<br />
Wallfahrtskirche, 10.30 Uhr Hl. Messe mit Pferdesegnung, 11.45<br />
Uhr Ritt zurück ins Dorf, 12.15 Uhr Konzert der Blaskapellen am<br />
Dorfbrunnen.<br />
Museum im Bierlinghaus, Bad Bayersoien<br />
Sehr geehrte Leser,<br />
die in den Veranstaltungsbeschreibungen<br />
genannten Termine<br />
und Uhrzeiten wurden uns so mitgeteilt.<br />
Wir raten Ihnen, vor der Kartenbestellung<br />
oder Anfahrt Ihren Termin zur Sicherheit<br />
zu überprüfen.<br />
Unseren Veranstaltungskalender<br />
finden Sie unter:<br />
https://veranstaltungen.<br />
ammergauer-alpen.de<br />
© Foto: Horst Preisenhammer<br />
© Foto: Birgit Klöck<br />
Theater im Bayersoier Hof, Bad Bayersoien<br />
Di. 2<strong>3.</strong>10., 20.15 Uhr:<br />
„Der Kartlbauer”. Seit<br />
Bauer Martin, nach einer<br />
unglücklichen Liebe, das<br />
Kartenspielen für sich<br />
entdeckt hat, geht es mit<br />
dem Hof langsam bergab.<br />
Bei einem Spiel mit Großbauer<br />
Bachmeier verliert<br />
er und muss nun dessen<br />
unattraktive Tochter Afra heiraten. Mit einer waghalsigen<br />
Aktion der Pfarrersköchin Zenzi dreht sich das Blatt: Hof und<br />
Liebe sind gerettet.<br />
Kartenvorverkauf: Kur- und Tourist-Info Bad Bayersoien,<br />
Tel. 0 88 45-703 06 20 oder info@bad-bayersoien.de,<br />
Restkarten an der Abendkasse.<br />
Noch bis So., 4.11.: Ins Holz fahren mit Schlitten und Roß –<br />
Fotografien von Hanns-Jörg Anders<br />
„Mit keinem König möcht ich tauschen“, sangen die drei Bauern,<br />
der „Gröbler“, der „Hiebler“ und der „Oswald“ aus Altenau im<br />
Winter 1977/78 auf ihrer Hütte bei Unternogg im Ammergebirge.<br />
Dort wohnten sie, weitab von ihren Höfen im Tal, während<br />
ihrer harten Arbeit des „Holzrückens“ im Bergwald. Der bekannte<br />
Hamburger Fotograf Hanns-Jörg Anders begleitete sie<br />
mit ihren Rössern und Schlitten durch den Schnee. Das Museum<br />
präsentiert in einer begleitenden Ausstellung – in seinen<br />
Räumlichkeiten sowie im Museumsgarten – zur Bayerischen<br />
Landesausstellung 2018 spektakuläre Aufnahmen sowie originale<br />
Arbeitsgeräte und einen Pferdeschlitten.<br />
Mehr: www.bad-bayersoien.de<br />
© Foto: Hanns-Jörg Anders<br />
16
© Foto: Ute Oberhauser<br />
Museum im Bierlinghaus, Bad Bayersoien<br />
Dorfstadl Bad Bayersoien<br />
Sa., 24.11., 15.00 Uhr:<br />
„Sternschnuppe – Winterlieder“<br />
Ein vorweihnachtliches Familienkonzert<br />
mit bayerisch-verschmitzten<br />
Winter- und Weihnachtsliedern mit<br />
den Liedermachern Margit Sarholz und Werner Meier.<br />
Kartenvorverkauf: Bäckerei Brandmeier in Oberammergau<br />
und Bad Kohlgrub, Tourist Information Bad Bayersoien oder<br />
Tel. 0 88 45-75 74 42 sowie a.reineke@lvhswies.de<br />
Altenauer Dorfwirt<br />
© Foto: www.sternschnuppe-kinderlieder.de<br />
Noch bis So., 4.11.: Blick in die Soyer Dorfgeschichte.<br />
Erleben Sie bei einem Gang durch das Museum im Bierlinghaus<br />
einen Ausflug in die Vergangenheit. Im ehemaligen Kaufhaus<br />
der Familie Bierling befindet sich nun das Dorfmuseum, wobei<br />
ein Teil des Museums als Erinnerung dieser Kaufmannsfamilie<br />
gewidmet ist.<br />
Museum Oberammergau<br />
© Foto: Ludo Vici<br />
So., 15.12., 20.00 Uhr:<br />
„Limmer wider Lichterglanz”. Eine niederbairische<br />
Weihnachtsrevue von und mit<br />
Andrea Limmer. Weihnachten ist das Fest<br />
der Liebe. Sagen wir zumindest. Die niederbayrische<br />
Kabarettistin weiß eines jedenfalls<br />
sicher: „Apfent, Apfent, da Bärwurz<br />
brennt. Erst trinkst oan, dann zwoa, dann drei, dann vier, dann<br />
haut΄s dich mit΄m Hirn an d΄Tür.“ Infos: Tel. 0 88 45-215 43 00<br />
© Foto: Museum Oberammergau<br />
Noch bis So., 4.11.: „Mit künstlerischem<br />
Gespür” – Natur und Kultur<br />
des Ammertals als Inspiration. Eine<br />
Sonderausstellung im Rahmen der<br />
Bayerischen Landesausstellung 2018:<br />
Durch die gezeigten Gemälde, Stiche,<br />
Zeichnungen und Aquarelle wird deutlich,<br />
dass im 19. Jahrhundert nicht nur<br />
die Landschaft des Ammertals internationale<br />
Künstler inspiriert hat.<br />
Mehr: www.oberammergaumuseum.de<br />
Bauerntheater Bad Kohlgrub<br />
© Foto: Gebirgs-Trachten-Erhaltungs-Verein „Edelweiß“<br />
Bad Kohlgrub e.V.<br />
Krimidinner im Parkhotel am Soier See<br />
Sa., <strong>3.</strong>11.,<br />
19.00 Uhr:<br />
„SOKO Semmelknödel“<br />
Alois Zornbinkel<br />
könnte man als<br />
einen eher mürrischen<br />
Zeitgenossen<br />
beschreiben.<br />
Das liegt an seinem Beruf als Tatortreiniger, welcher ihn<br />
immer wieder aus seiner idyllischen, kleinen Welt herausreißt.<br />
Das gefällt ihm gar nicht. Um den nächsten Fall also so schnell<br />
wie möglich zu lösen, braucht er Ihre Hilfe.<br />
Untersuchen Sie den Tatort nach Spuren und finden Sie jedes<br />
noch so kleine Detail. Wohin wird Sie die Spurensuche führen?<br />
Wer ist der Täter?<br />
Karten: www.das-kriminal-dinner.de<br />
Weitere Termine<br />
1<strong>3.</strong>12.2018 und 6.4.2019: Testament à la Carte<br />
2<strong>3.</strong>2.2019: Mord und Tod – Die 3 von der Zapfsäule<br />
© Foto: www.das-kriminal-dinner.de<br />
© Foto: Sabine Kuhn<br />
Mi., 26.12. (Premiere), Do. 27.12. und So. 30.12.2018, sowie<br />
Do. <strong>3.</strong>1. und Fr. 4.1.2019, Beginn jeweils 20.00 Uhr:<br />
„Der Lebensretter”. Ein Lustspiel in drei Akten um einen Koffer<br />
voller Geld und Schmuck, einer angeblichen Leiche, und als<br />
auch noch ein Polizist auftaucht, gerät alles aus den Fugen.<br />
Kartenvorverkauf: Mode Kraus, Hauptstr. 36, Bad Kohlgrub,<br />
Tel. 0 88 45-3 02.<br />
7. Bad Kohlgruber Winter-Ballon-Tage<br />
Von Fr., 28.12.2018, bis<br />
Sa., 5.1.2019 starten die<br />
glühenden Himmelsstürmer<br />
(mit bis zu je<br />
fünf Passagieren) jeweils<br />
ab 9.30 Uhr in<br />
den winterlichen Himmel!<br />
Highlight der Ballontage ist das Ballonglühen („Tag der 1.000<br />
Lichter”) am Samstag, 29.12., rund um den Maibaum.<br />
Aktuelle Infos/Anmeldung/Buchung: Tel. 0 88 45-74 22 35<br />
oder 01733-18 89 2<strong>3.</strong> Nur bei geeignetem Wetter.<br />
17
„ Erlebenswertes Oktober 2018<br />
bis März 2019 ”<br />
Theater im Bayersoier Hof, Bad Bayersoien<br />
46. Int. König-Ludwig-Lauf<br />
So., 30.12.,<br />
20.15 Uhr:<br />
„Ein Traum von<br />
einem Mann”.<br />
Herbert wird arbeitslos,<br />
jetzt muss<br />
seine verwöhnte<br />
Frau Karin zur<br />
Arbeit gehen.<br />
Da Herbert kein<br />
Studierter ist, was<br />
seine Schwiegermutter<br />
gern hätte, gibt´s immer Ärger. Was Herbert da<br />
durchmacht, ist ein böser Traum.<br />
Kartenvorverkauf: Kur- und Tourist-Info Bad Bayersoien,<br />
Tel. 0 88 45-703 06 20 oder info@bad-bayersoien.de,<br />
Restkarten an der Abendkasse.<br />
© Foto: Birgit Klöck<br />
Der „Luggi-Lauf”, wie die Einheimischen diesen Langlauf-Wettbewerb<br />
nennen, findet 2019 am Sa., 2.2., und So., <strong>3.</strong>2., in Oberammergau<br />
und Ettal statt. Er ist Teil des Worldloppets, des FIS<br />
Worldloppet Cups und des Deutschland Klassikers. Des weiteren<br />
ist er die größte Ski-Langlauf-Veranstaltung in Deutschland.<br />
© Foto: Wikimedia Commons<br />
Blaskapelle Bad Bayersoien<br />
Informationen und Anmeldung:<br />
www.koenig-ludwig-lauf.com, Tel. 0 88 22-39 90 oder -65 66<br />
Fasching in Oberammergau<br />
© Foto: Blaskapelle Bad Bayersoien<br />
Neu eingespielte Stücke gibt die Blaskapelle am Sa., 5.1. im<br />
Dorfstadl in Bad Bayersoien zum Besten. Der Eintritt ist frei.<br />
Altenauer Dorfwirt<br />
© Foto: Thomas Klinger<br />
© Foto: Anja Rattchen<br />
Fr., 25.1., 20.00 Uhr:<br />
Stefan Danziger: „Was machen Sie<br />
eigentlich tagsüber?” Geboren in<br />
der DDR, wollten er und seine<br />
Familie in die BRD fliehen. Doch<br />
leider sind sie falsch abgebogen<br />
und in der Sowjetunion gelandet.<br />
Nach der Wende schaffte er es endlich<br />
in den Westen. Seine Comedy<br />
beleuchtet charmant Geschichte und die Geschichten dahinter,<br />
kulturelle Widersprüche und Absurditäten des Alltags.<br />
Infos: Tel. 0 88 45-215 43 00<br />
Di., 5.<strong>3.</strong>: „Brezenangeln in Oberammergau“: Immer am<br />
Faschingsdienstag ziehen geschmückte Wagen durch den Ort.<br />
Erwachsene lassen Brez'n, Würstl und Süßigkeiten an langen<br />
Schnüren in die Menge hängen. Die Kinder versuchen, durch<br />
gezieltes Greifen und Schnappen, diese Köstlichkeiten zu ergattern.<br />
Mehr: https://veranstaltungen.ammergauer-alpen.de/<br />
oberammergau/<br />
Unseren Veranstaltungskalender finden Sie unter:<br />
https://veranstaltungen.ammergauer-alpen.de<br />
18
„ Hören statt lesen ”<br />
© Foto: Manfred Müller<br />
Unsere neue Reiseführer-App<br />
ermöglicht interaktive Besichtigungstouren<br />
im <strong>Naturpark</strong><br />
Ammergauer Alpen und ergänzt<br />
die bestehende Kulturmeile<br />
Ammergauer Alpen.<br />
Seit diesem Sommer haben<br />
Besucher der <strong>Naturpark</strong>region<br />
Ammergauer Alpen ihren Reiseführer<br />
im Smartphone. Mit der<br />
App der Firma Locandy ist das<br />
Angebot zur Kulturmeile Ammergauer<br />
Alpen um einen interaktiven<br />
Guide mit Spielspaß<br />
und GPS erweitert.<br />
Einmal kostenlos im App-/<br />
Playstore heruntergeladen,<br />
bietet die Locandy-App Reiseführer<br />
für Ettal, Oberammergau,<br />
Unterammergau, Bad Kohlgrub<br />
und Bad Bayersoien.<br />
Das Besondere sind die 22<br />
spannenden und informativen<br />
Hörbeiträge zu den einzelnen<br />
Sehenswürdigkeiten. Wie bei<br />
einer Führung bleibt Zeit, sich<br />
umzuschauen, während die<br />
markante Stimme, welche den<br />
ein oder anderen an die sehr<br />
ähnliche Synchronstimme von<br />
Robert Redford erinnert, einen<br />
mit auf Zeitreise nimmt. Verschiedene<br />
thematische Quizfragen<br />
ergänzen die Erzählungen<br />
und gestalten die digitale<br />
Führung zu einem interaktiven<br />
Erlebnis. Das Sammeln von<br />
Punkten und Urkunden regt<br />
zum aufmerksamen Zuhören<br />
an und macht besonders in<br />
Gesellschaft Freude, wenn ein<br />
Wettbewerb entsteht.<br />
„Wir wollen unseren Gästen,<br />
unabhängig von einer Ortsführung,<br />
die Möglichkeit geben,<br />
mehr zu unseren Sehenswürdigkeiten<br />
wie Kloster Ettal zu<br />
erfahren und Lust machen,<br />
Neues zu entdecken. Die GPSgestützten<br />
Informationen regen<br />
dazu an, von Sehenswürdigkeit<br />
zu Sehenswürdigkeit zu gehen,<br />
denn nur vor Ort lässt sich der<br />
Beitrag öffnen“, so Jasmine Holfeld,<br />
die bei der Ammergauer<br />
Alpen GmbH für das Projekt<br />
verantwortlich zeichnet.<br />
Nebst City-Guides hat sich<br />
die Innsbrucker Firma Locandy<br />
auf Mixed Realitiy Guides für<br />
Naturlehrpfade spezialisiert.<br />
Im Herbst 2018 entsteht ein<br />
weiterer Guide für den Timberland<br />
Trail in Bad Kohlgrub. Die<br />
digitale Erweiterung des Walderlebnispfads<br />
ist auf Familien<br />
mit Kindern ausgerichtet und<br />
ergänzt den vorhandenen Weg<br />
mit dem Fokus auf spielerischer<br />
Umweltbildung.<br />
Seit 2010 ist die Kulturmeile<br />
Ammergauer Alpen die Verbindung<br />
der Sehenswürdigkeiten<br />
in der <strong>Naturpark</strong>region<br />
Ammergauer Alpen. Unter<br />
den 18 Stationen sind weltbekannte<br />
wie Schloss Linderhof,<br />
Kloster Ettal und das Passionstheater<br />
Oberammergau sowie<br />
kleine, regionale Schätze wie<br />
die Schleifmühle in Unterammergau<br />
und der Sonnenuhrenpark<br />
in Bad Bayersoien. Zu<br />
allen Stationen sind bereits<br />
Audio-Guides mit dem Smartphone<br />
anrufbar.<br />
Mehr:<br />
Ammergauer Alpen GmbH<br />
Eugen-Papst-Str. 9a<br />
82487 Oberammergau<br />
Tel.: +49 (0) 8822-922 740<br />
info@ammergauer-alpen.de<br />
www.ammergauer-alpen.de<br />
Der <strong>Naturpark</strong><br />
Ammergauer<br />
Alpen möchte<br />
in Zukunft mit<br />
Rangern arbeiten<br />
Man kennt sie durch ihre<br />
Tätigkeit in den US-amerikanischen<br />
Nationalparks, der<br />
<strong>Naturpark</strong> Nagelfluhkette<br />
hat bereits drei. Die Rede ist<br />
von Rangern. Man stellt sich<br />
darunter meist Frauen und<br />
Männer in Forstbekleidung<br />
vor, die sich viel in der Natur<br />
aufhalten. Doch was verbirgt<br />
sich hinter diesem Begriff?<br />
Laut Definition sollen<br />
„Ranger (…) Mittler zwischen<br />
Mensch und Natur sein. Daraus<br />
ergeben sich insbesondere<br />
folgende Tätigkeitsfelder:<br />
1. Besucherbetreuung und<br />
-lenkung<br />
2. Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
<strong>3.</strong> Unterstützung bei wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen<br />
und Monitoring<br />
4. Mithilfe bei Überwachung<br />
und Schutz<br />
Alle Aufgaben müssen im Bereich<br />
des Naturschutzes sowie<br />
daraus resultierenden Bildungsund<br />
Informationsaufgaben des<br />
<strong>Naturpark</strong>s liegen.“<br />
Nach Verhandlungen mit dem<br />
Bayer. Staatsministerium für<br />
Finanzen, Landesentwicklung<br />
und Heimat (StMFLH) können<br />
voraussichtlich schon ab 1.10.<br />
2018 pro <strong>Naturpark</strong> je nach<br />
Größe max. zwei bis vier Rangerstellen<br />
besetzt und von den<br />
Regierungen bewilligt werden.<br />
Sobald diese Bewilligung durch<br />
ist, möchte auch der <strong>Naturpark</strong><br />
Ammergauer Alpen mit Rangern<br />
arbeiten. Die Beratung von Erholungssuchenden,<br />
Sportlern<br />
und weiteren Freizeitnutzern<br />
zu naturschutzfachlichen Fragen<br />
und zum Aufenthalt in der Natur<br />
im Sinne eines naturverträglichen<br />
Landschaftserlebens<br />
oder die Unterstützung bei<br />
der Umsetzung von Naturschutzprojekten<br />
und von<br />
Besucherlenkungskonzepten<br />
wären zwei konkrete Aufgabenbereiche<br />
in der <strong>Naturpark</strong>region.<br />
Eine Entscheidung des<br />
StMFLH lag bei Redaktionsschluss<br />
noch nicht vor.<br />
© Foto: Anton Brey<br />
19
„ Berge sind stille Meister<br />
und machen<br />
schweigsame Schüler ”<br />
Johann Wolfgang von Goethe<br />
20
Blick auf das Ettaler Manndl · © Foto: Simon Bauer<br />
21
„ Der Winter kann kommen ”<br />
© Foto: Zugspitz-Region<br />
Die fünf größten<br />
Irrtümer beim Langlauf.<br />
Josef Pongratz ist neben Thomas<br />
Marka und Bernhard Benedikt<br />
einer von drei Loipenfahrern<br />
im Loipengebiet Oberammergau/Ettal.<br />
Wenn es frisch geschneit<br />
hat, werden die Loipen<br />
bereits ab vier Uhr morgens<br />
präpariert – und wenn es weiter<br />
schneit, kann der Arbeitstag bis<br />
zu zehn Stunden lang werden.<br />
Ist die Witterung stabil, wird<br />
abends bis in die Nacht präpariert.<br />
Damit möglichst viele<br />
Langläufer die von ihm und<br />
seinen Kollegen präparierten<br />
Spuren genießen können, gibt<br />
Josef Pongratz einige Hinweise.<br />
1.<br />
Wenn spätnachmittags<br />
das Spuren begonnen<br />
wurde, lockt ein Lauf am<br />
Abend. Ist das empfehlenswert?<br />
Josef Pongratz: Eher nicht.<br />
Besser ist, wenn die frische<br />
Spur über Nacht ausfrieren<br />
kann. Läuft man abends noch<br />
über die frische weiche Loipe,<br />
entstehen teils tiefe Furchen<br />
und Vereisungen. Wenn diese<br />
dann über Nacht aushärten,<br />
kann es für den Langläufer am<br />
nächsten Morgen zu gefährlichen<br />
Situationen führen.<br />
2.<br />
Ist es okay, in der Dunkelheit<br />
mit Stirnlampe<br />
zu laufen?<br />
Auch davon möchte ich abraten.<br />
Es stört nachtaktive Tiere,<br />
die im Winter zur Futtersuche<br />
ins Tal ziehen und ohnehin<br />
schon viel Energie aufbringen<br />
müssen.<br />
<strong>3.</strong><br />
Wenn kein Wanderweg<br />
da ist – kann man auf<br />
die Loipe ausweichen?<br />
Klares Nein. Die Spur wird<br />
dadurch stark beschädigt. Es<br />
entstehen Löcher, die teilweise<br />
sehr tief sind und zu teilweise<br />
gefährlichen Situation für den<br />
Langläufer führen können. Die<br />
Winterwanderwege sind so<br />
ausgeschildert, dass man die<br />
Loipen nicht betreten muss.<br />
4.<br />
Mit einem Fatbike kann<br />
man auch im Schnee Rad<br />
fahren. Hält die Skatingspur<br />
das aus?<br />
Durch das Einsinken der Reifen<br />
entstehen zum einen Furchen<br />
in der Spur, die wiederum zu<br />
starken Behinderungen für den<br />
Skater führen. Zum anderen<br />
kann die Geschwindigkeit eines<br />
Radfahrers von den Langläufern<br />
auf der Loipe nicht eingeschätzt<br />
werden, was wiederum zu gefährlichen<br />
Situationen führen<br />
kann.<br />
5.<br />
Darf ich meinen Hund<br />
beim Langlaufen mitbringen?<br />
Wenn er an der Leine geführt<br />
wird und links oder rechts außen<br />
an der Loipe läuft, stört<br />
das nicht. Man sollte aber beachten,<br />
dass, wenn man stürzt,<br />
der Hund verletzt werden kann.<br />
Da ein Großteil der Loipen über<br />
Wiesen führt, die im Sommer<br />
zur Nahrungsmittelproduktion<br />
genutzt werden, sollte darauf<br />
geachtet werden dass die Loipen<br />
nicht mit Hundekot verschmutzt<br />
werden.<br />
Übrigens …<br />
Zwei Loipen werden in dieser<br />
Saison nicht mehr gespurt. Die<br />
nur sehr kurze Höhenloipe auf<br />
dem Hörnle und die weniger<br />
schneesichere Sonnenloipe bei<br />
Oberammergau.<br />
Das Loipennetz im <strong>Naturpark</strong><br />
Ammergauer Alpen ist mit<br />
150 km Gesamtlänge aber weiterhin<br />
eines der größten im<br />
Umkreis.<br />
22
Die Winterwanderwege<br />
im <strong>Naturpark</strong> profitieren<br />
als erste von den neuen<br />
Beschilderungen.<br />
Die Winterwanderwege im <strong>Naturpark</strong><br />
Ammergauer Alpen sind<br />
Vorreiter – sie tragen schon in<br />
dieser Saison die neuen gelben<br />
Wanderschilder. Alle anderen<br />
Wege und Steige, insgesamt<br />
sind es im <strong>Naturpark</strong> über 500<br />
Kilometer, werden bis spätestens<br />
Herbst 2019 neu beschildert<br />
sein. Fast 4.000 Wegweiser<br />
und Zwischenwegweiser<br />
mussten hierfür bestellt werden.<br />
verband Ammergauer Alpen.<br />
„Einen Schilderwald wird es<br />
nirgendwo mehr geben.“ Die<br />
neuen Wanderschilder sind einheitlich<br />
gelb, mit eindeutiger<br />
Beschriftung, Schwierigkeitsund<br />
Gehzeitangabe. Sie sind<br />
auch nach Typ ausgezeichnet:<br />
beispielsweise Hüttentouren,<br />
Rundwanderungen, Fernwege<br />
oder Themenwege. Winterwanderwege,<br />
die im Regelfall<br />
geräumt und bei Schnee gut<br />
begehbar sind, erhalten eine<br />
Schneeflocke als Symbol.<br />
Welchen Winterwanderweg<br />
man im <strong>Naturpark</strong> unbedingt<br />
begangen haben sollte, dazu<br />
© Fotos: Roland Richter<br />
© Foto: Arvis Robalds<br />
Dazu kommen neue Wanderund<br />
Winterkarten sowie zahlreiche<br />
Informationstafeln, auch<br />
über Themen des <strong>Naturpark</strong>s.<br />
Unter dem Strich werden Wanderer<br />
aber in Zukunft nicht mehr<br />
Schilder am Weg sehen – im<br />
Gegenteil.<br />
„Alle älteren Wegweiser<br />
werden wir entfernen“, erklärt<br />
Arvis Robalds vom Tourismus-<br />
Wegeexperte Arvis Robalds:<br />
„Bei Sonnenschein den Altherrenweg<br />
über Oberammergau,<br />
denn der liegt auf der Südseite<br />
und bietet viel Aussicht! Durch<br />
beschaulich verschneite Moore<br />
und an einem See entlang geht<br />
es auf der Geizenmoosrunde,<br />
die Bad Kohlgrub und Bad Bayersoien<br />
verbindet.“<br />
Vom Stock zum Schneeschuh<br />
– modernste Wanderausrüstung<br />
kann man<br />
hier einfach gratis leihen.<br />
Ein topmodernes GPS-Gerät?<br />
Neue leichte Trekkingstöcke?<br />
Schneeschuhe oder Spikes für<br />
den Winter? Die Wunschliste<br />
für eine neue Outdoorausrüstung<br />
kann schnell lang werden.<br />
Gleich kaufen muss man die<br />
Sachen aber nicht. Denn der<br />
<strong>Naturpark</strong> Ammergauer Alpen<br />
bietet zwei Best of Wandern-<br />
Testcenter: Das eine im Ammertaler<br />
Hof in Wurmansau, nördlich<br />
von Unterammergau, und<br />
das andere im Rathaus von Bad<br />
Bayersoien.<br />
Dort können Gäste Schuhe,<br />
Stöcke, Jacken und vieles mehr<br />
gegen eine Kaution kostenlos<br />
ausleihen. Am Ende des Wandertags<br />
bringt man alles einfach<br />
wieder zurück. Das Angebot<br />
gilt für Gruppen wie auch<br />
Einzelpersonen. Best of Wandern<br />
ist eine Kooperation aus<br />
europäischen Wanderregionen,<br />
Ausrüstungsherstellern, Reiseveranstaltern<br />
und Händlern.<br />
Auf dem Live-Blog der Seite<br />
www.best-of-wandern.de<br />
berichten Wanderer übrigens<br />
von ihren Erlebnissen in den<br />
Regionen. Auch Ihre Tour aus<br />
dem <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />
Alpen können Sie dort präsentieren!<br />
Langlaufkurs und Skitourentag<br />
– Erlebnisangebote,<br />
die man bequem<br />
von zu Hause aus<br />
buchen kann.<br />
Eine Region lernt man am besten<br />
kennen, indem man ihre<br />
Geschichten nacherlebt, ihr<br />
Handwerk ausprobiert oder<br />
sie auf sportliche Weise durchquert.<br />
Im <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />
Alpen und in der Nachbarregion<br />
Das Blaue Land gibt<br />
es daher Holzschnitz- und Holzbildhauerkurse,<br />
Schauspielführungen,<br />
Winter-Ballonfahrten<br />
oder geführte Wintersportangebote.<br />
Alle diese und noch<br />
mehr Angebote zeigt die Erlebnisplattform<br />
der Ammergauer<br />
Alpen GmbH: https://erlebnisse.ammergauer-alpen.de.<br />
Dort kann man die Angebote<br />
bereits von zu Hause bequem<br />
buchen, selbst nutzen oder<br />
verschenken.<br />
Geschenktipp für Weihnachten<br />
Wer bereits jetzt das passende<br />
Weihnachtsgeschenk sucht,<br />
wird ab Oktober 2018 auf der<br />
Plattform ebenfalls fündig. Die<br />
Wertgutscheine, die man ab<br />
dann kaufen kann, können natürlich<br />
für jedes Erlebnis auf der<br />
Internetseite eingelöst werden.<br />
So sind dann auch schon<br />
Buchungen für eine der kommenden<br />
Sommeraktivitäten<br />
wie Kletterkurse, Tandemflüge<br />
mit dem Gleitschirm oder das<br />
beliebte Stand-up-Paddeling<br />
möglich.<br />
Zusätzlich kann man mit den<br />
Wertgutscheinen auch in den<br />
Tourist-Informationen im Ammertal<br />
einkaufen: Alle Veran-<br />
staltungen von München Ticket<br />
sind im Verkauf, Wanderkarten,<br />
regional gefertigte Produkte,<br />
eine feine Auswahl des Bekleidungsherstellers<br />
Ziener,<br />
verschiedene Reiseführer und<br />
Bücher, etc. – die Auswahl ist<br />
riesig!<br />
© Foto: Sebastian Heckelmiller<br />
23
„ So schmeckt der Winter ”Pfanne mit Öl ein bis zwei<br />
Minuten anbraten. Dann die<br />
gehackte Knoblauch-Petersilie<br />
und Butter schwenkend<br />
zufügen. Alles mit Salz und<br />
Pfeffer würzen.<br />
• Gamsfleisch aus dem Ofen<br />
nehmen, etwas ruhen lassen,<br />
dann in Scheiben schneiden<br />
und mit dem Gemüse, den<br />
gebratenen Pilzen und der<br />
Soße auf Teller anrichten.<br />
• Dazu passen wunderbar<br />
Kartoffelknödel.<br />
Ein perfektes Geschenk<br />
Gerichte und Geschichten aus<br />
den Bergen.<br />
© Foto: Mathias Neubauer<br />
Auf 120 bebilderten Seiten erwarten<br />
den Leser außergewöhnliche<br />
Berichte von Menschen<br />
aus dem Ammertal, die<br />
mit Begeisterung hinter ihren<br />
regionalen Produkten stehen.<br />
Bäcker und Metzger, Fischzüchter<br />
und Käser gewähren<br />
einen Blick hinter die Kulissen<br />
und erzählen ihre ganz persönliche<br />
Geschichte von der Arbeit<br />
und Liebe zu ihrem Erzeugnis.<br />
Dazwischen finden sich rund<br />
30 passende Rezepte wie Spitzwegerich-Salat,<br />
Hirschkoteletts<br />
mit Maronenkruste, Ammergauer<br />
Fischsuppe oder Bier-<br />
Tiramisu.<br />
Wärmende Suppen, dampfende<br />
Aufläufe, himmlische Fleischgerichte<br />
– unsere Rezepte im<br />
Buch „Gerichte und Geschichten<br />
aus den Bergen“ erfüllen<br />
auch kulinarische Wünsche<br />
für die kalte Jahreszeit. Dafür<br />
kommen überwiegend saisonale<br />
Zutaten aus unserer Region<br />
zum Einsatz. Wie zum Beispiel<br />
der Gamsrücken auf rahmigem<br />
Kohlrabi-Wirsing-Gemüse mit<br />
Steinpilzen und Gewürz-Soße.<br />
Und so wird's gelingen:<br />
• Kohlrabi schälen und in Würfel<br />
schneiden. Wirsing putzen,<br />
Blätter in Rauten schneiden.<br />
Schalotte schälen, fein würfeln<br />
und in zerlassener Butter<br />
in einem breiten Topf anschwitzen.<br />
• Das Gemüse dazugeben, ca.<br />
zwei Minuten mitdünsten,<br />
dann zuerst alles mit Mehl bestäuben,<br />
mit Wein ablöschen<br />
und mit Geflügelbrühe und<br />
Sahne aufgießen. Das Ganze<br />
etwa 6–8 Minuten offen einkochen<br />
lassen, abschließend<br />
kräftig mit Salz, Pfeffer und<br />
Muskat würzen und warm<br />
halten.<br />
• Den Ofen auf 150 °C vorheizen,<br />
Gamsfleisch salzen,<br />
pfeffern und zusammen mit<br />
Rosmarin, Thymian und Wacholderbeeren<br />
in 1 El heißem<br />
Butterschmalz scharf anbraten.<br />
• Das angebratene Fleisch aus<br />
der Pfanne auf ein Backblech<br />
legen und im heißen Ofen in<br />
etwa 15 Minuten rosa garen,<br />
dabei ein- bis zweimal wenden.<br />
Den Bratansatz in der<br />
Pfanne mit etwas Madeira<br />
ablöschen, Wildfond und Lebkuchengewürz<br />
zufügen und<br />
alles auf ca. 150 ml einkochen.<br />
• Danach den Sud leicht mit<br />
etwas Stärke binden und die<br />
Butter unterschwenken.<br />
Die Soße durch ein feines<br />
Sieb gießen und warm halten.<br />
• Steinpilze gründlich putzen<br />
und in mundgerechte Stücke<br />
teilen. Knoblauch zusammen<br />
mit gezupfter Petersilie fein<br />
hacken. Pilze in einer heißen<br />
Das Kochbuch ist für 24,90 E<br />
über unseren Online-Shop<br />
www.ammergauer-alpen.shop<br />
sowie in unseren Tourist-Infos<br />
erhältlich.<br />
24
„ In eigener Sache ”<br />
Bitte anmelden!<br />
Heimatverbundene<br />
Markenpartnerschaft<br />
© Foto: Julien Christ (Pixelio)<br />
Der diesjährige Weihnachtsbaum<br />
im Deutschen Bundestag<br />
kommt aus dem <strong>Naturpark</strong><br />
Ammergauer Alpen.<br />
Die Initiative, dass <strong>Naturpark</strong>e<br />
einen Weihnachtsbaum im<br />
Deutschen Bundestag aufstellen<br />
dürfen, ging vom <strong>Naturpark</strong><br />
Dübener Heide aus, der 2002<br />
erstmalig einen Weihnachtsbaum<br />
im Deutschen Bundestag<br />
aufgestellt hat.<br />
Der Verband Deutscher <strong>Naturpark</strong>e<br />
(VDN) hat diese Idee<br />
aufgegriffen und schlägt dem<br />
Präsidenten des Deutschen<br />
Bundestags jedes Jahr einen<br />
anderen <strong>Naturpark</strong> vor. Dieser<br />
Vorschlag wurde bisher stets<br />
dankend angenommen, sodass<br />
seit 2002 jedes Jahr zu Weihnachten<br />
ein <strong>Naturpark</strong> gemeinsam<br />
mit dem VDN einen Weihnachtsbaum<br />
für die Mitglieder<br />
und Mitarbeiter/innen sowie<br />
die Besucher des Deutschen<br />
Bundestags in Berlin aufstellt.<br />
Der Baum wird Ende November/Anfang<br />
Dezember, in der<br />
Regel in der letzten Plenarwoche<br />
vor dem 1. Advent, im<br />
Paul-Löbe-Haus, Eingang West<br />
des Deutschen Bundestages<br />
aufgestellt. Er wird in einer ca.<br />
halbstündigen Veranstaltung<br />
dem Bundestagspräsidenten<br />
oder einem anderen Mitglied<br />
des Bundestagspräsidiums persönlich<br />
übergeben – in Anwesenheit<br />
von regionalen Bundestagsabgeordneten.<br />
Eingebunden werden Schüler<br />
und Schülerinnen aus der Mittelschule<br />
Oberammergau, die<br />
den Weihnachtsschmuck basteln,<br />
Lieder singen und teilweise<br />
auch mit Instrumenten<br />
musizieren.<br />
Aufgrund der neuen Datenschutzgrundverordnung<br />
(DSGVO) haben wir unsere<br />
Newsletterkontakte überarbeitet<br />
und möchten unseren<br />
Gästen und Einheimischen<br />
anbieten, sich für<br />
unseren Endkundennewsletter<br />
anzumelden:<br />
www.ammergauer-alpen.<br />
de/Media/Artikel/Newsletteranmeldung<br />
Herzlichen Dank.<br />
Freie Nutzung des neuen<br />
Ammergauer Alpen <strong>Naturpark</strong>-Logos.<br />
Mit der Ernennung zum <strong>Naturpark</strong><br />
2017 wurde auch das Logo<br />
der Ammergauer Alpen angepasst,<br />
das nun ebenfalls den<br />
Zusatz „<strong>Naturpark</strong>“ trägt.<br />
Alle Betriebe der Bereiche<br />
Tourismus, Gewerbe und Handel<br />
oder Handwerk der sechs<br />
Ammertalgemeinden, die Interesse<br />
daran haben, können<br />
das neue Logo jederzeit gerne<br />
kostenfrei nutzen.<br />
Bitte senden Sie dafür den<br />
ausgefüllten Lizenzvertrag<br />
(www.ammergauer-alpen.de/<br />
lizenz) an nr@ammergaueralpen.de<br />
oder per Fax 0 88 22-<br />
92 27 45. Sie erhalten dann umgehend<br />
die Logodaten zur produktionstechnischen<br />
Verwendung.<br />
Wir würden uns sehr freuen,<br />
wenn Sie sich beteiligen würden:<br />
So können wir nach außen<br />
das Gesicht unserer Region<br />
„<strong>Naturpark</strong> Ammergauer Alpen“<br />
kommunizieren und die Wiedererkennung<br />
der Marke erhöhen.<br />
Der <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />
Alpen kooperiert mit dem<br />
Oberammergauer Funktionsbekleidungshersteller<br />
ZIENER<br />
Bereits 2013 gab es eine Zusammenarbeit<br />
mit dem Oberammergauer<br />
Handschuh- und<br />
Sportbekleidungshersteller<br />
ZIENER und der Ammergauer<br />
Alpen GmbH. Damals wurde<br />
eine gemeinsame Kollektion<br />
entworfen, die aus T-Shirts,<br />
Softshelljacken sowie Mützen<br />
bestand.<br />
Fünf Jahre später haben sich<br />
die beiden Unternehmen aus<br />
den Ammergauer Alpen wieder<br />
zusammengefunden. Diesmal<br />
geht es um eine längerfristig<br />
angelegte Markenpartnerschaft,<br />
vor allem in Verbindung mit<br />
Ernennung der Region im Jahr<br />
2017 zum <strong>Naturpark</strong>.<br />
In den Tourist-Informationen<br />
der Ammertalgemeinden und<br />
im Webshop werden Produkte<br />
aus der Active-Linie des Sportspezialisten<br />
verkauft. Zudem<br />
stattet ZIENER die <strong>Naturpark</strong>-<br />
Koordinatoren und die zukünftigen<br />
<strong>Naturpark</strong>-Ranger sowie<br />
die Freiwilligen mit hochwertiger<br />
Funktionsbekleidung aus.<br />
Die Sports Brand wird als Markenpartner<br />
in Zukunft in die<br />
Außenkommunikation und den<br />
Außenauftritt des <strong>Naturpark</strong>s<br />
Ammergauer Alpen mit eingebunden.<br />
Auch aufseiten ZIENERS ist man<br />
über die Kooperation begeistert.<br />
„Wir ergänzen uns perfekt als<br />
Partner“, so Florian Ehlert,<br />
Head of Marketing bei ZIENER.<br />
„Die vielfältigen Produkte aus<br />
unserer Active-Linie eigenen<br />
sich hervorragend für Aktivitäten<br />
im <strong>Naturpark</strong>. Sei es bei<br />
Wanderungen, Führungen oder<br />
Bergbesteigungen: Unsere Produkte<br />
sind multi-sportiv einsetzbar<br />
und unterstützen die<br />
Mitarbeiter sowie Besucher<br />
des <strong>Naturpark</strong>s Ammergauer<br />
Alpen optimal.“<br />
Nina Helmschrott, die als<br />
<strong>Naturpark</strong>-Koordinatorin die<br />
weitere Zusammenarbeit steuern<br />
wird, freut sich, mit der<br />
Franz Ziener GmbH nicht nur<br />
einen lokalen und international<br />
agierenden Partner gefunden<br />
zu haben, sondern auch eine<br />
Firma, der die Verbundenheit<br />
zur Region sehr wichtig ist und<br />
die auch auf Nachhaltigkeit<br />
setzt. Als Mitglied der amfori<br />
BSCI übernimmt ZIENER soziale<br />
Verantwortung, und in der Produktion<br />
wird bei verschiedenen<br />
Textilien mit Econyl® gearbeitet<br />
– ein Garn aus recyceltem<br />
Polyamid.<br />
© Fotos: ZIENER<br />
25
„ Wunderwerk Echelsbacher Brücke ”<br />
© Foto: Grundner<br />
Die größte Melanbogenbrücke<br />
der Welt steht am Nordrand des<br />
<strong>Naturpark</strong>s Ammergauer Alpen<br />
und ist seit rund 90 Jahren der<br />
wichtigste Zugang zu den Gemeinden<br />
des Ammertals. Nun<br />
wird sie saniert – eine gute Gelegenheit<br />
zurückzuschauen.<br />
Als es noch keine Brücke gab,<br />
war die Straße durch die Ammerschlucht<br />
ein echtes Abenteuer.<br />
Eine fast 80 Meter tiefe<br />
Schlucht hat das Flussbett der<br />
Ammer nördlich von Bad Bayersoien<br />
gegraben. Überspannt<br />
wird sie von der gut 180 Meter<br />
langen Echelsbacher Brücke.<br />
Und so selbstverständlich sie<br />
heute erscheint, ihr Bau war eine<br />
technische Meisterleistung.<br />
In nur gut einem Jahr Bauzeit –<br />
von November 1928 bis Januar<br />
1930 – wurden von beiden Seiten<br />
der Schlucht her zwei gigantische<br />
Bogenhälften errichtet,<br />
die sich schließlich in der Mitte<br />
zusammenfügten. Dabei betrug<br />
die Abweichung nur zwei Zentimeter,<br />
und dies wurde vor dem<br />
endgültigen Zusammenfügen<br />
noch weiter reduziert – in einer<br />
Zeit, in der längst noch keine<br />
Computer eine Berechnung unterstützten.<br />
500 Tonnen Eisen<br />
und 87.000 Nieten sowie bis zu<br />
100 Arbeiter kamen zum Einsatz!<br />
Die neue Brücke wurde in nah<br />
und fern gefeiert. Schließlich<br />
beseitigte sie ein jahrhunderte-,<br />
wahrscheinlich sogar jahrtausendealtes<br />
Verkehrshindernis.<br />
Schon Kelten und Römer haben<br />
wohl die Ammerschlucht an<br />
weniger steilen Stellen auf einem<br />
Saumpfad durchquert.<br />
Nachgewiesen ist eine Straßenverbindung<br />
durch die Ammerschlucht<br />
seit dem Mittelalter.<br />
Sie verband die traditionelle<br />
Alpenüberquerung, die<br />
im Westen vom Fernpass über<br />
Füssen Richtung Augsburg führte,<br />
mit der Handelsstraße, die<br />
vom Brenner über Garmisch<br />
und dann über Ettal und Oberammergau<br />
gen Norden leitete.<br />
Die Straße durch die Ammerschlucht,<br />
über die sogenannte<br />
„Echelsbacher Steige“, führte<br />
südlich der heutigen Brücke<br />
zum Fluss hinab, auf einer kleinen<br />
Brücke über ihn hinüber<br />
und den jenseitigen Schluchthang<br />
steil wieder hinauf.<br />
Selbst eine verbesserte Straße<br />
ab dem 16. Jahrhundert war<br />
auf beiden Schluchtseiten immer<br />
noch so steil, dass einheimische<br />
Bauern zusätzliche<br />
Pferde vor die Fuhrwerke spannen<br />
mussten – was zugleich<br />
ein gutes Geschäft für sie war.<br />
Im Winter ging auf der vereisten<br />
Strecke teilweise gar nichts<br />
mehr, und noch vor 100 Jahren<br />
lauerten Burschen aus den<br />
Nachbardörfern auf Autos, die<br />
durch die Steigung liegen geblieben<br />
waren. Schon rannten<br />
sie herbei, schoben an und verdienten<br />
sich so ein kleines<br />
Trinkgeld. Manche Autofahrer<br />
sollen die Ammerschlucht-<br />
© Foto: Karl432 (Wikimedia)<br />
straße sogar im Rückwärtsgang<br />
befahren haben!<br />
1930 war damit Schluss.<br />
Rechtzeitig zu den Passionsspielen<br />
in Oberammergau wurde<br />
die fertige Brücke feierlich<br />
eingeweiht. In einem Ettaler<br />
Hotel trafen sich Vertreter der<br />
am Bau beteiligten Firmen und<br />
der Bauverwaltung, aus Kirche,<br />
Staatsregierung und Landtag<br />
zum Mittagessen. Als Hauptgang<br />
gab es, wie sollte es anders<br />
sein, „Ammer-Forelle<br />
blau“.<br />
Derzeit wird die Echelsbacher<br />
Brücke zum vierten Mal seit<br />
ihrem Bau saniert. Bis zum Jahr<br />
2021 wird sie bis auf die mächtigen<br />
denkmalgeschützten Bogen<br />
komplett erneuert. Denn<br />
die bilden noch immer die weitest<br />
gespannte Bogenbrücke<br />
der Welt, nach der heute nicht<br />
mehr angewandten Melanbauweise.<br />
Bis zur Fertigstellung dieser<br />
Arbeiten läuft der Verkehr ein<br />
wenig südlich auf einer Ersatzbrücke.<br />
Auch Fußgänger und<br />
Radfahrer können diese benutzen<br />
und eindrucksvolle Blicke<br />
auf die benachbarte Originalbrücke<br />
genießen – sowie tief<br />
hinunter auf das wild schäumende<br />
Flussbett der Ammer, in<br />
dem sich winzig kleine Kajakfahrer<br />
tummeln.<br />
Christian Rauch<br />
Quelle: Archiv der Gemeinde<br />
Rottenbuch.<br />
© Foto: Grundner<br />
26
© Foto: Bjs (Wikimedia)<br />
Ein neuer Themenweg wird das<br />
traditionsreiche Gewerbe in<br />
Unterammergau und Umgebung<br />
wieder lebendig machen.<br />
Als die Alpen entstanden, wurden<br />
verschiedenste Gesteine<br />
aus dem ehemaligen Urmeer<br />
nach oben gefaltet. In den Ammergauer<br />
Alpen entstanden<br />
mancherorts Kalksteinschichten,<br />
die reich an Kieselsäure sind.<br />
Als man im 15. Jahrhundert rund<br />
um Unterammergau vergeblich<br />
nach Gold und Silber schürfte,<br />
entdeckte man diese Schichten<br />
und erkannte, dass sie eine<br />
schleifende Eigenschaft haben –<br />
ideal, um Werkzeuge wie Sensen<br />
und Sicheln zu schärfen.<br />
Später bauten die Unterammergauer<br />
das Gestein systematisch<br />
ab. In Mühlen wurde es<br />
geschnitten, geschliffen und behauen,<br />
um am Ende handliche<br />
Der Wetzsteinmacher auf dem<br />
Brunnen in Unterammergau<br />
Wetzsteine verkaufen zu können.<br />
Vor 150 Jahren gab es über<br />
30 solcher Schleifmühlen, die<br />
die Wasserkraft der Schleifmühlenlaine<br />
– ein Wildbach, der<br />
vom Pürschling herabfließt –<br />
nutzten.<br />
An den steilen Berghängen<br />
über der Schleifmühlklamm<br />
wurde das Gestein gewonnen.<br />
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
war die Wetzsteinmacherei<br />
durch die Industrialisierung<br />
nicht mehr rentabel.<br />
Um an das jahrhundertealte<br />
Gewerbe zu erinnern, soll bis<br />
2020 ein Themenweg zum „Erbe<br />
der Wetzsteinmacher“ entstehen.<br />
Er wird Unterammergau<br />
mit anderen Ortschaften<br />
„ Das Erbe der<br />
Wetzsteinmacher ”<br />
Blick in die Schleifmühle in Unterammergau · © Foto: Ammergauer Alpen GmbH<br />
verbinden, die ebenfalls Wetzsteinmacherei<br />
betrieben, zum<br />
Beispiel Ohlstadt im Osten und<br />
Halblech und Schwangau im<br />
westlich benachbarten Allgäu.<br />
Dieser Weg wird rund 75 Kilometer<br />
lang sein, sodass man<br />
ihn in drei bis vier Tagen begehen<br />
kann. In den Orten wird es<br />
aber auch Tagesrundwanderungen<br />
geben, die einen vorbeiführen<br />
an ehemaligen Schauplätzen<br />
des Steineabbaus, an<br />
wieder aufgebauten Schleifmühlen<br />
und an Häusern, in<br />
denen einst Wetzsteinmacher<br />
wohnten. Zur Einrichtung des<br />
Weges werden auch Fördergelder<br />
aus dem europäischen<br />
LEADER-Programm fließen.<br />
Bis die neuen Wege entstanden<br />
sind, informieren auf der<br />
kurzen Wanderung zur Schleifmühlklamm<br />
schon heute einige<br />
Informationstafeln und Stationen<br />
über das einst so traditionsreiche<br />
Unterammergauer Gewerbe.<br />
Und im Garten des Gasthofs<br />
Schleifmühle sowie im<br />
Dorfmuseum im Unterammergauer<br />
Ortskern wird die Wetzsteinmacherei<br />
an originalen<br />
Exponaten lebendig.<br />
Christian Rauch<br />
© Foto: Ammergauer Alpen GmbH © Foto: Ammergauer Alpen GmbH<br />
Was bedeutet<br />
eigentlich Heimat?<br />
Mit „Heimat? Ammertal! Ansichtssache“<br />
stellt der Unternehmer<br />
und Verleger Christian<br />
Zott ein einfühlsames Porträt<br />
seiner Heimat vor.<br />
Ein Tal in Bayern, Seen, Wiesen,<br />
Berge – und die Heimat. Von<br />
außen betrachtet das perfekte<br />
Klischee. Aber was steckt hinter<br />
der Oberfläche? Was bedeutet<br />
Heimat den Menschen? Und<br />
wie prägt sie ihr Leben?<br />
Dieses Buch gibt Antworten.<br />
„Ab wann gehörst du zu den<br />
Einheimischen?“,<br />
„Kannst du<br />
dir vorstellen,<br />
von hier wegzugehen?“, „Wie<br />
empfindest du das Zusammenleben<br />
im Dorf?“ Auf diese und<br />
weitere Fragen erzählten 19 porträtierte<br />
Ammertaler ihre ganz<br />
persönlichen Meinungen.<br />
Das Buch zitiert Antworten<br />
auf diese und weitere Fragen,<br />
porträtiert die Menschen und<br />
ihr Tal mit mehr als 100 hochklassigen<br />
Fotos. Es zeigt ihre<br />
Lieblingsorte und erzählt Geschichten,<br />
reflektiert über den<br />
Heimatbegriff.<br />
Herausgeber ist der hier im<br />
Ammertal aufgewachsene<br />
Christian Zott, der auch später<br />
als erfolgreicher Unternehmer<br />
seine Wurzeln nie vergaß.<br />
Zusammen mit dem Fotografen<br />
Joachim Ellerbrock begaben<br />
sie sich auf die Suche nach dem<br />
Faszinosum Heimat. Dessen<br />
einfühlsame, oft überraschende<br />
Bilder zeigen die Schönheit<br />
des Tals jenseits des Idylls.<br />
Erhältlich in allen Tourist Informationen<br />
der Ammergauer<br />
Alpen GmbH und im Onlineshop<br />
www.ammergaueralpen.shop<br />
„Heimat? Ammertal!<br />
Ansichtssache“<br />
Hardcover, 23,5 x 26 cm,<br />
252 Seiten, 93 Farb- und<br />
21 SW-Abbildungen, 1 Karte,<br />
deutsch, 1. Auflage 2018, € 30,-<br />
ISBN 978-3-945236-00-0<br />
27
„ Kräuter im Ammertal ”<br />
Folge 3:<br />
Der Bärlauch-<br />
Spezialist<br />
Anton Kargl<br />
© Foto: Riesenhuber<br />
Das Ammertal ist eine Gebirgslandschaft,<br />
in der sich bis heute<br />
eine Vielfalt von Pflanzen erhalten<br />
hat, wie sie anderorts<br />
oft schon verloren ist. Manches<br />
muss man auch im Ammertal<br />
lange suchen – und vieles findet<br />
man, wenn man zur richtigen<br />
Zeit am richtigen Ort sucht.<br />
Eine Pflanze, die jeder kennt<br />
und die doch auch auf besondere<br />
Weise mit dem Ammertal<br />
verbunden ist, ist der Bärlauch.<br />
Dieser tritt in jedem Frühjahr<br />
an geeigneter Stelle so massenhaft<br />
aus der Erde, dass er den<br />
Wald mit seinem feinen Knoblauchduft<br />
erfüllt. Er liebt feuchte<br />
Laubwälder, darum siedelt<br />
er gerne in der Nähe von Flüssen.<br />
In Norddeutschland ist er<br />
eher selten zu finden.<br />
Bereits in den 80er-Jahren, als<br />
das Gewächs mit den großen<br />
seidigen Blättern und den sternförmigen<br />
weißen Blüten, noch<br />
nicht in aller Munde war, war<br />
Anton Kargl aus Saulgrub dem<br />
Bärlauch auf der Spur. Er sammelte<br />
die Blätter, um einen<br />
„aufgesetzten Schnaps“ daraus<br />
zu machen. „Das ist das Beste,<br />
was man aus dem Bärlauch<br />
machen kann“, sagt er. Man<br />
schätzte diesen ungewöhnlichen<br />
Schnaps eher wegen sei-<br />
ner wohltuenden Wirkung auf<br />
den Magen als wegen seines<br />
Geschmacks.<br />
In der traditionellen Küche<br />
kommt der Bärlauch hier eigentlich<br />
nicht vor – was schon<br />
ein wenig verwundert. „Meine<br />
Oma hat viel mit Kräutern gearbeitet<br />
und hat sie gesammelt“,<br />
erzählt Kargl, der im Ammertal<br />
als der Bärlauchwirt bekannt<br />
ist. „Aber den Bärlauch hat sie<br />
nicht verwendet.“ Der Grund<br />
dafür, dass man dem würzigen<br />
Gewächs nicht über den Weg<br />
traute und ihn in der Küche<br />
links liegen ließ, sei der Klerus<br />
gewesen, verrät Anton Kargl.<br />
Man hatte die Vorstellung, dass<br />
der Bärlauch mit seinem scharfen<br />
Knoblauchgeruch ein Teufelskraut<br />
sei. „Heidenkraut“<br />
habe man ihn genannt.<br />
Anton Kargl stammt aus Saulgrub.<br />
Seine Oma, die hier Bäuerin<br />
und überdies eine willensstarke<br />
Frau war, habe schon<br />
immer ein Café haben wollen,<br />
erzählt er. So wurde sein Vater<br />
Konditor und verwirklichte in<br />
Saulgrub den Traum der Großmutter.<br />
Auch Anton Kargl lernte<br />
das Konditorhandwerk, um<br />
dann allerdings festzustellen,<br />
dass er eher in die Küche gehörte.<br />
Lange betrieb er eine<br />
Gastwirtschaft in Bad Kohlgrub.<br />
Und da er von Natur aus neu-<br />
gierig und sogar experimentierfreudig<br />
war, versuchte er es in<br />
den 80er-Jahren auch einmal,<br />
den Bärlauch in der Küche zu<br />
verwenden. Eine Suppe mit Bärlauch<br />
war der erste vorsichtige<br />
Schritt in dieser Richtung. Dass<br />
dies ein riesiger Erfolg werden<br />
sollte, hat er bestimmt nicht<br />
geahnt. Aber als er die Bärlauchcremesuppe<br />
auf die Karte<br />
setzte, waren die Gäste begeistert<br />
– sowohl vom Geschmack<br />
als auch von ihrer wohltuenden<br />
Wirkung.<br />
Viele weitere Rezepte mit<br />
Bärlauch folgten, und der Fisch<br />
mit Bärlauchbutter ist bis heute<br />
eines seiner beliebtesten.<br />
Besonders ausgefallen ist<br />
das Bärlaucheis, das Kargl auf<br />
einem Bauernhof in der Nähe<br />
produzieren lässt. „Du darfst<br />
beim Essen nur nicht an Vanilleeis<br />
denken, sonst hast du schon<br />
verloren“, erklärt er lachend.<br />
Als gelernter Konditor hat Anton<br />
Kargl natürlich auch schon<br />
einmal einen Bärlauchkuchen<br />
gemacht. Allerdings nicht ganz<br />
freiwillig. Der Biskuitboden<br />
hatte eher ungeplant den Geschmack<br />
des Bärlauchs angenommen.<br />
Diesen Kuchen haben<br />
die Gäste umgehend zurückgeschickt.<br />
Anton Kargl, der in den 90er-<br />
Jahren in Saulgrub seine eigene<br />
Gaststätte eröffnete, hat aber<br />
nicht nur Bärlauch in der Küche<br />
verwendet. In Zusammenarbeit<br />
mit Kräuterpädagogen des Ammertals<br />
hat er es auch mal mit<br />
Brennnesselsuppe und Wildkräutersalaten<br />
versucht. Auch<br />
die Vorteile einer Vermarktung<br />
regionaler Produkte hat er früh<br />
erkannt. Und selbst wenn man<br />
heute Bärlauch bereits gefriergetrocknet<br />
und in Kiloblöcken<br />
kaufen kann: Was er in seiner<br />
Küche verwendet, sammelt<br />
Anton Kargl selbst. Denn „wo<br />
der Bärlauch wächst, da wächst<br />
er wie Unkraut.“<br />
TIPP:<br />
Den Bärlauch, der schon früh<br />
im Jahr – im März – austreibt,<br />
sammelt man am besten vor<br />
der Blüte im April. Da die Blätter<br />
in Form und Farbe denen einiger<br />
giftiger Pflanzen ähneln,<br />
sollte man unbedingt auf den<br />
lauchartigen Geruch achten.<br />
Allerdings kann man ihn<br />
heutzutage längst auf dem<br />
Wochenmarkt kaufen. Auch<br />
Rezepte gibt es viele. Doch<br />
am besten schmeckt er mit<br />
frischem Wasser gewaschen<br />
und kleingeschnitten auf einem<br />
Butterbrot.<br />
Bärlauch enthält übrigens<br />
ätherische Öle, die sich positiv<br />
auf Verdauung, Atemwege,<br />
Leber, Galle, Darm und Magen<br />
auswirken.<br />
© Foto: Mathias Neubauer<br />
28
„Reisen für Alle“ –<br />
<strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />
Alpen Pilotdestination<br />
2018<br />
Die <strong>Naturpark</strong>region Ammergauer<br />
Alpen ist eine von zehn<br />
Destinationen, die 2018 von<br />
der by.TM eine Anschubfinanzierung<br />
für die Auszeichnung<br />
barrierefreier Urlaubsangebote<br />
erhalten.<br />
Im Rahmen der Bewerbung als<br />
Pilotdestination wurden drei<br />
ganz unterschiedliche Urlaubserlebnisse<br />
erarbeitet, bei denen<br />
Gäste mit und ohne Behinderung<br />
die Vielfalt der <strong>Naturpark</strong>region<br />
Ammergauer Alpen<br />
erleben: Zum Naturerlebnis<br />
„ Wir sind dabei ”<br />
© Foto: Shutterstock<br />
Moor, auch für Menschen mit<br />
Behinderung, trägt die Zertifizierung<br />
der Wander- und Themenwege<br />
rund um den Soier<br />
See bei. Die Erlebbarkeit der<br />
Berge erleichtet die Dokumentation<br />
der Gegebenheiten rund<br />
um den Zeitberg. Unter dem<br />
Motto „König, Kloster und jede<br />
Menge Geschichte“ finden Kulturinteressierte<br />
wertvolle Infos<br />
für ihre Reiseplanung. Entlang<br />
der touristischen Servicekette<br />
werden zu jedem Urlaubserlebnis<br />
Informationen zur<br />
Barrierefreiheit gegeben. Mit<br />
dem Aura-Hotel in Saulgrub ist<br />
bereits ein Betrieb nach den<br />
Kriterien für „Reisen für Alle“<br />
zertifiziert. Darauf aufbauend<br />
steht im Fokus der <strong>Naturpark</strong>region,<br />
weitere Angebote für<br />
blinde und sehbehinderte Gäste<br />
auszuweisen bzw. zu schaffen.<br />
Bereits 2015 begann die<br />
by.TM ihre Zusammenarbeit mit<br />
10 Pilotdestinationen (Orte bzw.<br />
Regionen), die ihr Angebot zu<br />
einem bestimmten Urlaubsthema<br />
entlang der touristischen<br />
Servicekette erheben und<br />
zertifiziert ließen. Das Projekt<br />
„Reisen für Alle“ legt seinen<br />
Schwerpunkt auf Information<br />
und Kommunikation der tatsächlichen<br />
Gegebenheiten.<br />
Jeder teilnehmende Betrieb/<br />
Anbieter erhält mindestens die<br />
Auszeichnung „Information zur<br />
Barrierefreiheit“ und kann seinen<br />
Gästen verlässliche und<br />
geprüfte Informationen zur<br />
Zugänglichkeit und Nutzbarkeit<br />
zur Verfügung stellen. Somit<br />
hat jeder Gast die Möglichkeit,<br />
selbst zu entscheiden, ob das<br />
Angebot für ihn nutzbar oder<br />
eher ungeeignet ist. Werden<br />
zudem die Qualitätskriterien<br />
für eine oder mehrere Personengruppen<br />
erfüllt, erhält der<br />
Betrieb/Anbieter das Zeichen<br />
„Barrierefreiheit geprüft“ und<br />
die entsprechenden Piktogramme.<br />
Weitere Informationen zur<br />
Kennzeichnung „Reisen für<br />
Alle“ finden Sie auf der Projektwebseite<br />
www.reisen-fuer-alle.de<br />
Ein Katzensprung zu<br />
nachhaltigem Tourismus:<br />
Der <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />
Alpen ist einer von fünf Modellnaturparken<br />
in Deutschland,<br />
der sich im Rahmen des Klimaschutzprojekts<br />
„Katzensprung“<br />
für eine deutliche CO2-Reduktion<br />
im Tourismus einsetzt.<br />
Zehn <strong>Naturpark</strong>e hatten sich<br />
in der ersten Runde zur Verfügung<br />
gestellt, um sich auf<br />
ihre Stärken und Schwächen<br />
überprüfen zu lassen.<br />
Mit großer Freude nahmen die<br />
<strong>Naturpark</strong>-Koordinatoren Nina<br />
Helmschrott und Dr. Klaus Pukall,<br />
die positive Nachricht entgegen:<br />
Der <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />
Alpen wurde von der<br />
Katzensprung-Jury ausgewählt,<br />
um in den nächsten beiden Jahren<br />
ganz konkrete Maßnahmen<br />
in Richtung CO2-Reduktion umzusetzen.<br />
Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen:<br />
„Alle zehn <strong>Naturpark</strong>e, mit<br />
denen wir seit Beginn des Projekts<br />
gearbeitet haben, überzeugten<br />
uns durch ihre vielseitigen<br />
Angebote und ihr großes<br />
Engagement“, sagt Martina Leicher<br />
von der Tourismusberatung<br />
COMPASS, die als Partner im<br />
Projekt Katzensprung das Screening<br />
in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Verband Deutscher<br />
<strong>Naturpark</strong>e durchgeführt hat.<br />
Schließlich waren es nur wenige<br />
Punkte Vorsprung, mit denen<br />
sich die verbleibenden fünf <strong>Naturpark</strong>e<br />
im strengen Bewertungsschema<br />
für die zweite<br />
Runde qualifiziert haben. Neben<br />
dem <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />
Alpen sind folgende <strong>Naturpark</strong>e<br />
dabei: Hessische Rhön, Lüneburger<br />
Heide, Schwarzwald<br />
Mitte/Nord und das Thüringer<br />
Schiefergebirge/Obere Saale.<br />
Gute Angebote sichtbar<br />
machen<br />
Hinter dem Projekt „Katzensprung<br />
– Kleine Wege. Große<br />
Erlebnisse." steckt folgende<br />
Idee: Es gibt in Deutschland<br />
bereits viele gute und nachhaltige<br />
Tourismusangebote, die<br />
bisher wenig beworben und<br />
daher von den Gästen nicht<br />
wahrgenommen werden. In<br />
der ersten Screening-Phase<br />
wurden diese Angebote in den<br />
<strong>Naturpark</strong>en aufgespürt. In der<br />
zweiten Phase werden die ausgewählten<br />
fünf <strong>Naturpark</strong>e<br />
unterstützt, ihre nachhaltigen<br />
Angebote weiterzuentwickeln,<br />
die dafür notwendigen Netzwerke<br />
aufzubauen, beides anschließend<br />
in der Region zu<br />
verstetigen und erfolgreich zu<br />
vermarkten.<br />
Mehr: www.katzensprungdeutschland.de<br />
29
„ Kinder, das wird Euer Winter ”<br />
© Foto: Ammergauer Alpen GmbH<br />
© Foto: Martin Doll<br />
Winterangebote für<br />
Kinder rund um Unterammergau<br />
und den<br />
Steckenberg.<br />
Skifahren<br />
Was im Sommer eine Sommerrodelbahn<br />
mit Streichelzoo und<br />
gemütlicher Einkehr ist, verwandelt<br />
sich im Winter zum<br />
Unterammergauer Skigebiet.<br />
Die Rede ist vom Steckenberg<br />
– mit zwei Anfängerseilliften,<br />
zwei Tellerliften, drei<br />
Schleppliften und insgesamt<br />
rund acht Abfahrtskilometer ein<br />
ideales Familien-Wintersportgebiet.<br />
Wer noch nie auf Skiern<br />
stand und folglich auch keine<br />
hat: Kein Problem! Skiverleih<br />
und Skischule gibt es ebenfalls<br />
vor Ort. Im Skiverleih bekommt<br />
man alles Notwendige, von Skiern<br />
über Stöcke, von Schuhen<br />
bis zum Helm und sogar Skibrillen!<br />
Skizentrum Steckenberg,<br />
Liftweg 1, Unterammergau<br />
Rodeln<br />
Im <strong>Naturpark</strong> Ammergauer Alpen<br />
gibt's unzählige Hügel und<br />
Abhänge, die sich hervorragend<br />
für einen Rodelspaß eignen.<br />
In Unterammergau muss man<br />
aber einmal vom Pürschling heruntergerodelt<br />
sein! Der Aufstieg<br />
erfolgt auf der gleichen<br />
Strecke wie die Abfahrt auf der<br />
unpräparierten Naturrodelbahn:<br />
auf der Forststraße zum August-Schuster-Haus<br />
am Pürschling.<br />
Gut 1,5 Stunden sind für<br />
die rund 4 km Weg nach oben<br />
einzuplanen. Bevor es dann<br />
rasant bergab geht, kann man<br />
aber im August-Schuster-Haus<br />
noch prima einkehren!<br />
Rodelbahn am Pürschling,<br />
Parkplatz Liftweg/Pürschlingstraße,<br />
Unterammergau<br />
Gemeindebücherei<br />
Auch das kann es mal geben:<br />
Es regnet in oder es bläst so<br />
frostig kalt, dass man gar nicht<br />
nach draußen gehen möchte.<br />
Falls dieses Wetter für das<br />
Wochenende angesagt ist,<br />
sollte man auf jeden Fall den<br />
Donnerstag zwischen 17.00 und<br />
19.00 Uhr nutzen, dann ist die<br />
Gemeindebücherei im Rathaus<br />
geöffnet. Natürlich sind auch<br />
Gästekinder herzlich willkommen.<br />
Drei Bücher dürfen pro<br />
Ausleihvorgang mitgenommen<br />
werden – und der Drachen Kokosnuss<br />
oder die Olchis lassen<br />
den Regen völlig vergessen!<br />
Rathaus Unterammergau,<br />
Dorfstraße 23, 82497 Unterammergau<br />
Winterwanderung<br />
Die Erwachsenen wollen wandern,<br />
Ihr aber nicht? Diese Runde<br />
ab Unterammergau eignet<br />
sich prima, um einen Schlitten<br />
hinter sich herzuziehen: Start<br />
an der Ammerbrücke. Über die<br />
Gleise und entlang der Hofstadelstraße<br />
zur Ammer. An der<br />
Ammer entlang flussaufwärts<br />
durch das verschneite Pulvermoos<br />
nach Oberammergau.<br />
Zurück gibt es zwei Möglichkeiten:<br />
die flache, schlittenziehfreundliche<br />
Variante entlang<br />
der Bundesstraße in Richtung<br />
Steckenberg nach Unterammergau<br />
oder steiler über die<br />
Romanshöhe.<br />
Dauer ca. 2 Stunden, über<br />
Romanshöhe ca. 3 Stunden.<br />
MEHR:<br />
www.steckenberg.de<br />
ww.dav-bergland.de/<br />
augustschusterhaus<br />
30
„ Die Passionsspiele ¤‚¤‚ –<br />
der Weg bis zur Premiere ”<br />
Die Darstellerveröffentlichung für die Passionsspiele 2010<br />
© Foto: Thomas Dashuber<br />
20. Oktober 2018: Der Auftakt<br />
Während eines Festgottesdienstes<br />
wird, gemeinsam mit<br />
dem katholischen und evangelischen<br />
Bischof, mit den Worten<br />
„Eingedenk des Gelübdes und<br />
getreu dem Verspruch unserer<br />
Vorfahren werden wir Oberammergauer<br />
im Jahr 2020 das<br />
Passionsspiel aufführen” das<br />
historische Gelübde erneuert<br />
und der Auftakt der Passionsspiele<br />
2020 gefeiert.<br />
Im Anschluss an diesen Gottesdienst<br />
– der übrigens auch<br />
vom Bayerischen Rundfunk<br />
übertragen wird – werden vor<br />
dem Passionstheater die Darsteller<br />
unter großer öffentlicher<br />
Anteilnahme bekannt gegeben<br />
und vorgestellt.<br />
Neben den großen Figuren<br />
Jesus, Maria, Petrus, Judas, Pontius<br />
Pilatus und Kaiphas, gibt<br />
es 120 größere und kleinere<br />
Sprechrollen. Insgesamt wirken<br />
über 2000 Oberammergauerinnen<br />
und Oberammergauer am<br />
Passionsspiel 2020 mit.<br />
Ab Aschermittwoch 2019<br />
lassen sich alle Mitwirkenden,<br />
einer alten Tradition folgend,<br />
die Haare, die Männer auch die<br />
Bärte wachsen.<br />
6. März 2019: Haar- und<br />
Barterlass<br />
An diesem Tag beginnt auch<br />
der offizielle Vorverkauf von<br />
Einzeltickets für die Passionsspiele.<br />
Zurzeit sind bereits<br />
Reisepakete buchbar oder Vormerkbuchungen<br />
für Einzelkarten<br />
möglich.<br />
Juli 2019: Premiere des<br />
„Pest-Spiels“<br />
Seit 1928 wird mit dem Pestspiel<br />
die Entstehungsgeschichte<br />
der Passionsspiele nacherzählt.<br />
Das Stück handelt von<br />
der Geschichte des Tagelöhners<br />
Kaspar Schisler, der 1633, in den<br />
Wirren des Dreißigjährigen Krieges,<br />
als Knecht bei einem Bauern<br />
in Eschenlohe arbeitete.<br />
In dem Ort wütete, wie damals<br />
in vielen Teilen Bayerns,<br />
der sogenannte Schwarze Tod:<br />
die Pest. Dank strenger Wachen<br />
an den Ortsgrenzen war Oberammergau<br />
verschont geblieben.<br />
Doch dann kam Kaspar Schisler.<br />
Der Tagelöhner hatte Sehnsucht<br />
nach Frau und Kindern, und so<br />
schlich er sich zum Kirchweihfest<br />
an den Pestwachen vorbei<br />
ins Dorf.<br />
Bereits am Montag nach<br />
Kirchweih war er tot, und im<br />
Oktober starben 84 weitere<br />
Bewohner. In ihrer Not gelobten<br />
die Oberammergauer, alle<br />
zehn Jahre die Geschichte vom<br />
Leiden und Sterben Jesu aufzuführen,<br />
damit Gott ihr Leiden<br />
beende.<br />
Seit diesem Tag, so die Überlieferung,<br />
starb kein Einwohner<br />
mehr an der Pest. Im Folgejahr<br />
1634 führten die Oberammergauer<br />
das Passionsspiel zum<br />
ersten Mal auf.<br />
November 2019: Beginn der<br />
Proben zum 42. Passionsspiel<br />
Chor und Orchester beginnen<br />
etwas früher, und die Darsteller<br />
der Hauptrollen werden sich<br />
anlässlich einer, von Theologen<br />
begleiteten, Fahrt nach Israel<br />
im September 2019 auf ihre<br />
Aufgabe vorbereiten.<br />
16. Mai 2020: Premiere<br />
4. Oktober 2020: Die letzte Vorstellung<br />
beschließt die Passionsspiele<br />
2020 – nach 103 Vorstellungen<br />
seit der Premiere.<br />
Gäste aus aller Welt werden<br />
die Aufführungen und unsere<br />
herrliche Region zu schätzen<br />
und zu genießen wissen.<br />
Informationen zu Tickets,<br />
Arrangements u.v.m. finden<br />
Sie unter: www.passionsspieleoberammergau.de<br />
31
Anzeige<br />
Inmitten der Ammergauer Alpen<br />
malerisch von Bergen und Wiesen<br />
umgeben liegt in 870 Meter<br />
Höhe das Kloster Ettal mit seinem<br />
Klosterhotel „Ludwig der<br />
Bayer“. Gäste zu beherbergen<br />
und zu betreuen gehört zu den<br />
grundlegenden Aufgaben der<br />
Benediktiner. Auch das Kloster<br />
Ettal, das 1330 von Kaiser Ludwig<br />
IV. – genannt „der Bayer“ –<br />
gegründet wurde, war seit Anbeginn<br />
an dieser Aufgabe verpflichtet,<br />
lag es doch an der<br />
im Mittelalter viel befahrenen<br />
Handelsstraße von Augsburg<br />
nach Venedig.<br />
Im Jahr 1619 ließ Abt Otmar I.<br />
Goppelsrieder das heutige Klosterhotel<br />
„Ludwig der Bayer“<br />
als Klostertaverne und Pilgerhospiz<br />
errichten. Die Wallfahrt<br />
zum Ettaler Gnadenbild, das<br />
Kaiser Ludwig der Bayer 1330<br />
zur Klostergründung nach Ettal<br />
brachte, hatte seit Beginn des<br />
17. Jahrhunderts so stark an<br />
Bedeutung gewonnen, dass<br />
„Ludwig der Bayer ” zum<br />
die Ettaler Benediktiner für die<br />
stetig wachsende Zahl der Pilger<br />
eine Unterkunft errichten<br />
mussten. Zudem lud das neue<br />
Kloster-Wirtshaus auch die Fuhrleute<br />
und Handelsreisenden,<br />
die von Augsburg nach Venedig<br />
unterwegs waren, nach strapaziöser<br />
und gefährlicher Fahrt<br />
über die steile Ettaler Bergstraße<br />
zur Rast und Stärkung<br />
ein. Das hochgieblige Gebäude<br />
und die Renaissance-Eingangstür<br />
des alten Wirtshauses aus<br />
dem Jahr 1619 erinnern noch<br />
heute an diese Zeit.<br />
Im Zuge der Säkularisation<br />
von 1803 wurde das Kloster<br />
Ettal aufgehoben und die Gebäude<br />
des Klosters öffentlich<br />
versteigert. So kam auch das<br />
Kloster-Wirtshaus in private<br />
Hände. 1900 wurde Kloster<br />
Ettal wieder von Benediktinern<br />
besiedelt. Einige Jahre später<br />
kauften die Mönche das alte<br />
Wirtshaus von der Familie Landes<br />
zurück und bauten es 1925<br />
Klosterhotel „Ludwig der<br />
Bayer“, genannt nach dem<br />
Gründer des Klosters Ettal, aus.<br />
Mit dem Klosterhotel entstand<br />
für damalige Verhältnisse ein<br />
Nobelhotel. Jedes Zimmer war<br />
mit Warm- und Kaltwasser, die<br />
Suiten mit Badezimmer ausgestattet.<br />
Gesellschaftsräume<br />
und ein großer Speisesaal mit<br />
Orchesterbühne boten für alle<br />
denkbaren Veranstaltungen<br />
Raum.<br />
In der Ausgabe vom 14. Januar<br />
1930 schreibt die Ammergauer<br />
Zeitung: „Es ist ganz besonders<br />
zu begrüßen, dass es<br />
das Hotel Ludwig der Bayer verstanden<br />
hat, sich in verhältnismäßig<br />
kurzer Zeit einen allseits<br />
guten Ruf zu sichern, wie die<br />
Liste der eingetragenen Gäste<br />
beweist. Es ist nicht möglich,<br />
alle Namen aus ersten Gesellschaftskreisen<br />
anzuführen …“.<br />
So logierte beispielsweise im<br />
Juli 1930 Rabindranath Tagore,<br />
Literaturnobelpreisträger von<br />
32
1913 und bedeutender Repräsentant<br />
der modernen indischen<br />
Literatur, im Klosterhotel. Und<br />
gleich mehrere Jahre in Folge<br />
verbrachte der Literaturnobelpreisträger<br />
Thomas Mann seinen<br />
Winterurlaub mit Familie<br />
im Ettaler Klosterhotel. Auch<br />
der bekannte evangelische<br />
Pastor Dietrich Bonhoeffer war<br />
im Winter 1940/41 für mehrere<br />
Wochen Gast im Klosterhotel<br />
Ludwig der Bayer.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
wurde das Klosterhotel stetig<br />
modernisiert und den Erwartungen<br />
der Zeit angepasst. Heute<br />
verfügt es über helle, stilvoll<br />
gestaltete Räume, behagliche<br />
Zimmer, komfortable Suiten und<br />
familienfreundliche Appartements.<br />
Mit seinem großzügigen<br />
Schwimmbad, dem Spa- und<br />
Beauty-Bereich bietet das Klosterhotel<br />
alle Annehmlichkeiten<br />
für ein Umfeld, das Stress, Hektik<br />
und die Sorgen des Alltags<br />
schnell vergessen lässt.<br />
Ausgedehnte Wander- und<br />
Radwege, leichte bis mittelschwere<br />
Bergtouren laden zur<br />
sportlichen Freizeitaktivität<br />
Behaglich-komfortable Zimmer und Appartements in verschiedensten<br />
Größen und für jeden Geschmack<br />
ein. Im Winter führen Bayerns<br />
schönsten und längsten Langlaufloipen<br />
direkt am Klosterhotel<br />
vorbei.<br />
Moderne Tagungsräume im<br />
Klosterhotel sowie stilvolle<br />
historischen Räumlichkeiten im<br />
gegenüberliegenden Kloster<br />
stehen Geschäftsleuten und<br />
Firmen für Tagungen und geschäftliche<br />
Meetings zu Verfügung<br />
und bieten einen geradezu<br />
idealen Rahmen, um einmal<br />
richtig „in Klausur zu gehen“.<br />
Die verschiedenen Restaurants<br />
des Klosterhotels, wie das<br />
urgemütliche Bräustüberl, die<br />
Klosterstube oder der Kaiser-<br />
Ludwig-Saal bieten Platz für bis<br />
zu 350 Personen.<br />
Von traditionellen, bayerischen<br />
Gerichten bis zu internationalen<br />
Spezialitäten bietet<br />
das Küchenteam des Klosterhotels<br />
eine breite Palette feiner<br />
und wohlschmeckender Gerichte<br />
an. Die enge Verbindung<br />
zu den übrigen Wirtschaftsbetrieben<br />
des Klosters sorgt dafür,<br />
dass Küche und Keller des<br />
Klosterhotels stets reichhaltig<br />
mit frischen Lebensmitteln von<br />
der klösterlichen Ökonomie bis<br />
zum Wildbret aus der eigenen<br />
Klosterjagd bestückt sind.<br />
„Dem Himmel so nah“ heißt<br />
die Maxime des Hauses, das<br />
nun auf eine 400-jährige Geschichte<br />
und Tradition zurückblicken<br />
kann. Und gemäß dieser<br />
Maxime ist auch das heutige<br />
Team des Klosterhotels<br />
unter der Leitung von Frau von<br />
Külmer bestrebt, dieses Versprechen<br />
für jeden Gast, der<br />
unser gepflegtes Hotel mit<br />
seiner stilvollen Atmosphäre<br />
erlebt, zu erfüllen.<br />
Klosterhotel<br />
Ludwig der Bayer<br />
Kaiser-Ludwig-Platz 10–12<br />
82488 Ettal<br />
Tel. +49 (0) 88 22-915-0<br />
Fax +49 (0) 88 22-915-420<br />
www.ludwig-der-bayer.de<br />
Der WellenBerg in Oberammergau<br />
Badespaß garantiert!<br />
Die traumhafte Kulisse des<br />
bayerischen Voralpenlandes<br />
macht das Schwimmen in den<br />
Alpen zum reinsten Vergnügen.<br />
Für den Winterspaß im WellenBerg<br />
Oberammergau gibt es<br />
neben einem schönen Spielbereich<br />
für die kleinen Wasserratten<br />
einen Saunabereich sowie<br />
ein Heißbecken. Genießer<br />
werden von der Verbindung<br />
von frischer Bergluft und dem<br />
ca. 34°C-Heißbecken im Außenbereich<br />
begeistert sein, das von<br />
der Halle aus schwimmend erreichbar<br />
ist. Was gibt es Schöneres,<br />
als an einem kalten Tag<br />
im heißen Wasser zu liegen<br />
und in den Himmel über den<br />
Ammergauer Alpen zu blicken?<br />
Im Hallenbereich befinden<br />
sich auch ein Becken (25 m)<br />
sowie ein großes, mit circa<br />
32°C wohlig warm temperiertes<br />
Erlebnisbecken.<br />
Ein Schwebeliegenbereich<br />
lädt zur Entspannung der besonderen<br />
Art ein.<br />
In der Sommerzeit steht den<br />
Badegästen ein großes Areal<br />
mit drei Schwimmbecken im<br />
Außenbereich zur Verfügung:<br />
• Sportbecken (50 m)<br />
• Quellwasser-Naturbecken<br />
(90 m)<br />
• Heißbecken (34°C ) mit<br />
Schwimmverbindung zum<br />
Hallenbereich)<br />
• sowie einen Sprungturm<br />
(1 und 3 m).<br />
Wer auch im Schwimmbad<br />
aktiv sein möchte, kann sich<br />
problemlos auf zwei professionell<br />
gestalteten Beachvolleyballfeldern<br />
austoben.<br />
Auch für die kleinen Schwimmer<br />
ist neben einem Kinderplanschbecken<br />
alles vorhanden,<br />
was den Tag zum gelungenen<br />
Erlebnis macht. Ein großer Spielplatz,<br />
ein Klettergerüst und viel<br />
Wiese zum Tollen und Toben<br />
warten auf die kleinen Gäste.<br />
Die Erlebnisrutsche im<br />
WellenBerg<br />
Ob Sommer oder Winter, die<br />
zwei Wasserrutschen (120 m<br />
und 60 m) im Innenbereich sind<br />
für Kinder und Jugendliche ein<br />
echtes Highlight. Rein in den<br />
blauen oder gelben Riesenwurm<br />
und rutschen, was das<br />
Zeug hält.<br />
Wir wünschen viel Spaß!<br />
Anzeige<br />
Erlebnisbad WellenBerg<br />
Himmelreich 52 · 82487 Oberammergau<br />
Telefon +49 (0) 88 22-9 23 60<br />
Infos und Öffnungszeiten: www.wellenberg-oberammergau.de<br />
33
Parkhotel am Soier See<br />
Alpen, Moor und<br />
Wellness<br />
Das Parkhotel im beschaulichen<br />
Moorkurort Bad Bayersoien ist<br />
ein Ort, an dem sich die Entspannung<br />
wie von selbst einstellt.<br />
Inmitten der herrlichen<br />
Natur, mit Blick auf den idyllischen<br />
Moorsee und das dahinter<br />
liegende Bergpanorama,<br />
wurde es 1990 als Kurhotel errichtet.<br />
Auch wenn das Angebot an die<br />
Besucher im Lauf der Jahre immer<br />
mehr hin zu einem aktiven<br />
Urlaub zwischen Kultur, Natur<br />
und Wellness erweitert wurde,<br />
steht der Kurgedanke noch immer<br />
im Mittelpunkt. Dreimal<br />
pro Woche werden bei uns<br />
wohltuende Moorbäder angeboten.<br />
Aber auch Kuren nach<br />
F. X. Mayr, die mit einer speziellen<br />
Ernährung verbunden<br />
sind, werden hier durchgeführt.<br />
Die umfangreichen Angebote<br />
des Parkhotels, vom Konzertdinner<br />
bis zum Sonntagsbrunch,<br />
von Kur- und Beautyanwendungen<br />
bis zu den African Nights<br />
mit Blick auf den See, sind eine<br />
genussvolle Ergänzung für den<br />
Urlauber, aber auch ein attraktives<br />
Angebot für Einheimische.<br />
Ganz gleich, ob heitere Gelassenheit<br />
oder aktive Entspannung<br />
für Geist und Seele:<br />
Dies ist ein guter Ort dafür.<br />
stellen bei diesen Gelegenheiten<br />
ihre besten Weine vor.<br />
Anzeige<br />
Unser Tipp: Weinliebhaber<br />
kommen beim Winzerdinner<br />
(z.B. am 24. November) auf<br />
ihre Kosten. Eigens vom Parkhotel<br />
ausgewählte Winzer<br />
Parkhotel am Soier See<br />
Am Kurpark 1<br />
82435 Bad Bayersoien<br />
Tel. +49 (0) 8845-120<br />
www.parkhotel-bayersoien.de<br />
Passionstheater Oberammergau 2019:<br />
Die Pest – Das Spiel vom Oberammergauer Passionsgelübde<br />
„Die Pest“ erzählt die tragische Geschichte des Oberammergauer<br />
Tagelöhners Kaspar Schisler, der sich im Sommer 1632 – mitten in<br />
den Wirren des Dreißigjährigen Krieges – bei einem Bauern im benachbarten<br />
Eschenlohe verdingte. Zum Kirchweihfest besuchte er<br />
seine Familie in Oberammergau, unwissend, dass er die teuflische<br />
Krankheit in sich trug. Der Erzählung nach gelangte so die Pest ins<br />
Dorf.<br />
© Gemeinde Oberammergau, Foto: Thomas Dashuber<br />
Tickets jetzt buchbar:<br />
Preise: 19,00 € - 49,00 €<br />
Tel. +49(0) 8822 922740<br />
info@ammergauer-alpen.de<br />
Arrangements „Die Pest“ für<br />
Gruppen ab 20 Personen:<br />
• 2-Tages-Arrangement: 1 ÜN<br />
im DZ/3*-Hotel & Theaterticket<br />
ab 99,00 € p.P.<br />
• 3-Tages-Arrangement: 2 ÜN<br />
im DZ/3*-Hotel & Theaterticket<br />
ab 159,00 € p.P.<br />
Anfragen an:<br />
Ammergauer Alpen GmbH<br />
Michael Schnurrer<br />
Eugen-Papst-Str. 9a<br />
82487 Oberammergau<br />
msc@ammergauer-alpen.de<br />
Tel. +49(0) 8822 92274 42<br />
Termine:<br />
28. Juni 2019 (Premiere),<br />
29. Juni, 12./1<strong>3.</strong> Juli, 19./20.Juli, 02./0<strong>3.</strong> August 2019<br />
34
„ Schloss Linderhof mal anders ”<br />
© Fotos: Bayerische Schlösserverwaltung<br />
„Bitte nicht berühren“ und<br />
Palmen im Winterquartier –<br />
Schloss Linderhof einmal anders<br />
kennenlernen.<br />
Für viele Menschen sind das<br />
Schloss und der Park in Linderhof<br />
ein Ort, den sie gerne aufsuchen,<br />
wenn sie die Seele mal<br />
baumeln lassen wollen.<br />
Es ist die Kombination aus<br />
den einzigartigen Bauwerken<br />
und der wunderbaren, sie umgebenden<br />
Natur, die diesen Ort<br />
im Graswangtal so besonders<br />
machen.<br />
Hier bietet die Schloss- und<br />
Gartenverwaltung Linderhof<br />
anlässlich des hundertjährigen<br />
Jubiläums der Bayerischen<br />
Schlösserverwaltung für alle<br />
Interessierten zwei ganz besondere<br />
Veranstaltungen an:<br />
Am 11. November 2018 können<br />
Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren<br />
erfahren, warum es wichtig<br />
ist, behutsam mit alten, wertvollen<br />
Gegenständen umzugehen.<br />
Mitarbeiter der Schloss- und<br />
Gartenverwaltung Linderhof<br />
erklären anhand praktischer<br />
Beispiele, was es dabei alles<br />
zu beachten gilt und wo die besonderen<br />
Herausforderungen<br />
liegen. Der Workshop dauert<br />
etwa zwei Stunden und beginnt<br />
um 1<strong>3.</strong>30 Uhr. Treffpunkt für<br />
alle Teilnehmer ist direkt am<br />
Schloss. Die Kinder sollten von<br />
einem Erziehungsberechtigten<br />
begleitet werden.<br />
Etwas für neugierige und interessierte<br />
Erwachsene ist die<br />
exklusive Führung, die Einblick<br />
in Bayerns höchstgelegenes<br />
Gewächshaus bietet: Mitarbeiter<br />
der Gärtnerei und der Bauabteilung<br />
der Schlösserverwaltung<br />
zeigen am 18. November<br />
2018, wie aufwendig die Pflege<br />
exotischer Pflanzen in der dortigen<br />
Höhenlage ist, und erläutern,<br />
wie bei der Restaurierung<br />
der Gewächshäuser vorgegangen<br />
wurde.<br />
Die Themenführung beginnt<br />
um 1<strong>3.</strong>30 Uhr und dauert etwa<br />
eine Stunde. Treffpunkt an der<br />
Kasse von Schloss Linderhof.<br />
Da die Teilnehmerzahl beider<br />
Veranstaltungen begrenzt ist,<br />
ist eine telefonische Anmeldung<br />
unter 0 88 22-9 20 30<br />
erforderlich. Die Veranstaltungen<br />
sind kostenlos.<br />
Die Schloss- und Gartenverwaltung<br />
Linderhof freut sich<br />
auf Ihren Besuch!<br />
Hinweis<br />
Der Schlosspark ist ganzjährig<br />
geöffnet. Der Eintritt ist frei<br />
(ohne Eintrittskarte).<br />
Das Schloss ist nur am 24., 25.<br />
und 31.12., 1.1. und Faschingsdienstag<br />
geschlossen.<br />
Besichtigungen sind nur im<br />
Rahmen einer kostenpflichtigen<br />
Führung möglich.<br />
Näheres: www.linderhof.de<br />
35
© Fotos: Sibylle Kölmel<br />
„ Der Holzwannen-Moor-Mann ”<br />
Ein Porträt von Sibylle Kölmel<br />
Leonhard Kratz steht in seiner<br />
Werkstatt in Bad Kohlgrub, in<br />
Arbeitskleidung und mit dicken<br />
Stiefeln. Draußen ist es kalt,<br />
hier drinnen nicht viel wärmer.<br />
Für das Stehen in der Kälte und<br />
auf dem steinernen Boden entschädigt<br />
die Arbeitsstätte, untergebracht<br />
im Erdgeschoss<br />
des Familienbesitzes aus dem<br />
16. Jahrhundert: Sie sieht aus,<br />
wie aus der Zeit gefallen. Mit<br />
selbst gebauten Maschinen, unzähligen<br />
Werkzeugen, Farben,<br />
Tuben, Leimen, Pinseln, Hölzern,<br />
mit Holz-Schlitten und angrenzendem<br />
Skiverleih im ehemaligen<br />
Stall. Eine Pumuckl-Höhle.<br />
Leonhard Kratz, der immer,<br />
wirklich immer, ganz genau<br />
weiß, wo sich etwas befindet,<br />
ist gelernter Zimmermann und<br />
kann so ziemlich alles bauen<br />
und reparieren. Dazu gehört<br />
auch das Zimmern von speziellen<br />
Wannen, in die dann warmes<br />
Moor eingelassen und ein<br />
Patient hineingesetzt werden<br />
kann.<br />
Die Wannen sind aus Holz,<br />
weil Holz die Wärme besser<br />
speichert. Leonhard Kratz verwendet<br />
für den Bau nordische<br />
Fichte, weil diese fein gewachsen<br />
ist und weniger sogenannte<br />
Durchfall-Äste hat – die man<br />
dann verschließen müsste und<br />
dadurch das Holz wieder anfälliger<br />
ist, also Gefahr läuft,<br />
durchlässiger zu werden und<br />
schneller kaputt zu gehen.<br />
Einzige Ausnahme: Der Wannenboden.<br />
Für den nimmt der<br />
„Draler Harti“, so wird er hier<br />
von vielen genannt, Holz von<br />
der heimischen Fichte.<br />
Von seinem Vater und seinem<br />
Onkel hat er, der in Bad<br />
Kohlgrub geboren ist, gelernt,<br />
wie man Moorwannen baut –<br />
zwischen 1,40 und 1,60 m sind<br />
sie lang und gut 60 cm breit.<br />
Das Werkzeug: Verschiedene<br />
Hobel, Stemmeisen – und eine<br />
Hobelmaschine.<br />
Der Wannen-Korpus besteht<br />
aus sogenannten „Taufeln“.<br />
Diese sind ungefähr zehn Zentimeter<br />
breit und drei Zentimeter<br />
stark. Flache Reifen aus<br />
Eisen, die sogenannten „Roaf“,<br />
die die Wanne außen ringsum<br />
umspannen, sollen diese Taufeln<br />
zusammenhalten und zusätzlich<br />
festigen. Der Stöpsel<br />
der Wanne ist ein dicker,<br />
schwerer Messingdeckel.<br />
Damit die Wanne geschoben<br />
und hin und her bewegt werden<br />
kann, sitzt sie auf Rädern.<br />
Hinten gibt es eine starre Achse<br />
mit zwei Blockrollen, vorn<br />
ist das Rad beweglich und so,<br />
über einen hohen Griff, die<br />
Wanne lenkbar. Leonhard Kratz<br />
erzählt, dass die Räder früher<br />
der Schmied gebaut hat und<br />
dass er sie heute oft selbst anfertigt.<br />
Das hat er sich selbst<br />
beigebracht, denn: Man könne<br />
sich immer auch in Eigenregie<br />
etwas aneignen. Sagt er.<br />
So eine Moorwanne kann<br />
gut 30 Jahre halten. Je nachdem,<br />
wer sie wie pflegt. Man<br />
solle sie möglichst oft feucht<br />
halten und nicht austrocknen<br />
lassen, erklärt er, sonst beginnt<br />
das Holz zu reißen und die<br />
Wanne ist nicht mehr dicht.<br />
Viele Hotels in Bad Kohlgrub<br />
hatten ihre eigene Wunschfarbe<br />
für die Lackierung. Leonhard<br />
Kratz baute Wannen in verschiedenen<br />
Größen – auch eine<br />
für zwei, eine Paar-Wanne.<br />
35 Stunden Arbeit, oder noch<br />
mehr, so sagt er, stecken in einer<br />
Moor-Wanne. Man könne<br />
das nicht genau sagen, weil<br />
zwischendurch ja immer der<br />
Leim trocknen muss.<br />
Früher gehörte das Zimmern<br />
und Reparieren der Moorwannen<br />
für Leonhard Kratz, seinen<br />
Vater und seinen Onkel, zum<br />
Alltag. Oft haben sie zu dritt in<br />
der kleinen Werkstatt gewerkelt.<br />
Damals, als es in Bad Kohlgrub<br />
noch bis zu 31 Kurhotels<br />
und Badebetriebe gab – und<br />
alle hatten sie Moorwannen.<br />
Nach dem Tod des Vaters<br />
führt der Draler Harti die heimische<br />
Werkstatt, den Ski- und<br />
Rodelverleih und die kleine<br />
Landwirtschaft alleine, mithilfe<br />
seiner Frau, weiter.<br />
Übrigens ...<br />
Nicht jeder, der ein Moorbad<br />
nimmt, weiß, wie aufwendig<br />
die Vorbereitungen dafür sind.<br />
Das Moor muss, wenn es<br />
abgebaut und angeliefert ist,<br />
erst einmal zerkleinert werden.<br />
Wurzeln, kleine Stöcke<br />
oder Steine werden aussortiert,<br />
dann fräst eine spezielle<br />
Maschine es noch mal ganz<br />
fein und sämig.<br />
Der Masse wird Wasserdampf<br />
oder warmes Wasser zugesetzt<br />
– um sie auf 39 bis 43 Grad zu<br />
erwärmen. Harte Arbeit. Gut<br />
15 Minuten dauert ein solches<br />
Moorbad dann im Schnitt – es<br />
kann, regelmäßig durchgeführt,<br />
chronische Schmerzen lindern,<br />
bei Arthrose, bei rheumatischen<br />
Erkrankungen oder hormonellen<br />
Schwankungen.<br />
Vieles rund ums Moor – und<br />
wahre Moorexperten – gibt es,<br />
auch wenn die Hoch-Zeit des<br />
Heilbades inzwischen vorbei<br />
ist, hier in Oberbayern: in Bad<br />
Kohlgrub. Neben einem Moorlehrpfad,<br />
Moor-Abbau-Gebieten,<br />
Moorküchen und Moormännern,<br />
die das Moor in diesen<br />
speziellen Küchen aufbereiten,<br />
lebt dort ein Mann, der<br />
die Moorwannen anfertigen<br />
kann, aus Holz. Er ist einer der<br />
Letzten seines Standes.<br />
36
Der Historische Arbeitskreis<br />
Unterammergau bringt sich<br />
seit über 25 Jahren aktiv in<br />
das Dorfleben des Pürschlingorts<br />
ein.<br />
Gemeinhin verbindet man mit<br />
historischen Vereinen die Annahme,<br />
dass hier geschichtlich<br />
interessierte Menschen zusammensitzen,<br />
die antike Bücher<br />
wälzen, alte Sütterlinhandschriften<br />
entziffern und Chroniken<br />
schreiben.<br />
Ganz anders in Unterammergau.<br />
Hier haben täglich viele<br />
Besucher direkten Kontakt mit<br />
dem Historischen Arbeitskreis<br />
Unterammergau e.V. (HAK) –<br />
die meisten wahrscheinlich,<br />
ohne es zu wissen!<br />
Ein markanter Berührungspunktpunkt<br />
ist dabei sicherlich<br />
die beliebte Schleifmühlklamm.<br />
Die vom HAK aufgestellten<br />
Schautafeln informieren Wanderer<br />
schon am Eingang der<br />
Klamm über die Wetzsteinmacherei.<br />
Das Handwerk prägte<br />
über Jahrzehnte hinweg die<br />
Einwohner Unterammergaus<br />
(siehe auch S. 27). 2011 – sechs<br />
Jahr nach dem Tod des letzten<br />
Wetzsteinmachers – wurde in<br />
der Schleifmühlklamm „Schneiderlas<br />
Mühle“, eine der ehemaligen<br />
Schleifmühlen, als Schaumühle<br />
liebevoll restauriert, um<br />
das alte Handwerk so wieder<br />
für Alt und Jung erlebbar zu<br />
machen. Die Vereinsmitglieder<br />
erbrachten mehr als 1.500<br />
Stunden an freiwilliger Arbeit<br />
für dieses Projekt.<br />
Auch wer das alte Forsthaus<br />
am Unterammergauer Dorfplatz<br />
besucht, hat mit dem HAK zu<br />
tun, denn der Verein betreibt<br />
das auch als „Wetzstoa- und<br />
„<br />
Eine historische Aufnahme der Pürschlingstraße Richtung Gasthof Stern<br />
Mehr als alte Bücher wälzen ”<br />
Dorfmuseum” bekannte Haus<br />
bereits seit 2002. Damals wurde<br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
Gemeinde und dem Trachtenverein<br />
lediglich ein Zimmer mit<br />
dem Modell einer Schleifmühle,<br />
Werkzeug, Fotos und Schriftstücken<br />
von der Wetzsteinmacherei<br />
eröffnet. 2006 und<br />
2012 erfolgten Erweiterungen<br />
zu den lokalen Themen Flachsanbau<br />
und Leinenweberei sowie<br />
zur Unterammergauer<br />
Siedlungsgeschichte.<br />
Heute werden im Unterammergauer<br />
Dorfmuseum die<br />
Themenschwerpunkte Wetzsteinmacherei,<br />
Forstwirtschaft,<br />
Landwirtschaft, Textilverarbeitung,<br />
Archäologie und Ortsgeschichte<br />
als Dauerausstellun-<br />
gen dargestellt. Das Museum<br />
ist in der Saison samstags von<br />
17–19 Uhr und nach Vereinbarung<br />
geöffnet.<br />
Zu den weiteren Aktivitäten<br />
des Vereins zählen Ortsführungen,<br />
Begehungen inner- und<br />
außerhalb der Unterammergauer<br />
Flur, Vorträge über das<br />
Leben im Dorf in früherer Zeit,<br />
Archivierung historisch wertvoller<br />
Gegenstände und Dokumente,<br />
Erhalt und Restaurierungen<br />
historisch wichtiger Einrichtungen,<br />
wie der Jakobsbrunnen<br />
bei Scherenau, und<br />
die Organisation und Durchführung<br />
des „Bäuerlichen Nostalgietages<br />
im Ammertal“.<br />
So hat der Historische Arbeitskreis<br />
Unterammergau, der heu-<br />
te rund 80 Mitglieder zählt, immer<br />
genug zu tun. Schon vor<br />
der offiziellen Gründung am<br />
15. Februar 1995 war eine Gruppierung<br />
aktiv. Seit dem Frühjahr<br />
2009 ist der Historische<br />
Arbeitskreis ein eingetragener<br />
Verein.<br />
Der erste Vorstand Michael<br />
Spindler fasst zusammen: „Uns<br />
ist es einfach wichtig, die Unterammergauer<br />
Geschichte nicht<br />
in Vergessenheit geraten zu<br />
lassen. Für unsere Projekte<br />
benötigen wir immer helfende<br />
Hände, und wer Interesse hat,<br />
sich einzubringen, ist jederzeit<br />
herzlich willkommen.“<br />
Zahlreiche Informationen<br />
und weitere Details:<br />
www.hak-unterammergau.de.<br />
© Foto: Gemeindearchiv Unterammergau<br />
Traditionelle altbayerische Küche aus dem Ammertal.<br />
Wir verarbeiten beste regionale<br />
Produkte und bieten Spezialitäten<br />
je nach Saison.<br />
Unsere Öffnungszeiten, welche<br />
Schmankerl im Angebot sind und<br />
was es bei uns sonst noch gibt,<br />
erfahren Sie auf unserer Website<br />
unter:<br />
www.landgasthaus-beim-kargl.de<br />
Anzeige<br />
Für Wandergruppen oder<br />
private Feiern öffnen wir auch<br />
gerne nach Vereinbarung.<br />
Im Kirchfeld 9 · 82442 Saulgrub<br />
Tel. 0 88 45-6 40<br />
kargl-saulgrub@t-online.de<br />
37
„ Wenn das Jahr zu Ende geht ”<br />
Foto: © Peter Vogel<br />
Christkindlmärkte<br />
Altenau – Klein aber fein<br />
Sa., 1.12.: Besinnliche Andacht um 18.00 Uhr in der St.-Antonius-<br />
Kirche. Im Anschluss findet auf dem Dorfplatz in Altenau der<br />
jährliche Adventsmarkt statt. Es wird nur Selbstgemachtes angeboten,<br />
und auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.<br />
Der Erlös kommt einer caritativen Einrichtung zugute. Die Begleitmusik<br />
kommt von der Blaskapelle Altenau.<br />
Oberammergau – Der Markt mit Herz<br />
So., 2.12. (1. Advent), von 10.00 bis 18.00 Uhr auf dem Kirchplatz.<br />
Nach dem Gottesdienst am Vormittag eröffnet traditionsgemäß<br />
das Oberammergauer Bläserquartett den Markt vor<br />
der Kirche. An den liebevoll geschmückten Ständen werden<br />
neben Leckereien u. a. handgearbeiteter Weihnachtsschmuck,<br />
selbst gezogene Kerzen und viel Dekoratives angeboten. Der<br />
Erlös kommt – wie jedes Jahr – einem gemeinnützigen Zweck<br />
zugute. Bei mehreren Verlosungen sind viele interessante<br />
Preise zu gewinnen. Für die kleinen Besucher gibt es ein<br />
Karussell, und der Nikolaus ist an diesem Tag auch zu Besuch.<br />
Den festlichen Abschluss bildet um 19.30 Uhr das traditionelle<br />
Adventssingen in der Pfarrkirche St. Peter und Paul.<br />
Bad Kohlgrub – Traditionell und wohltätig<br />
So., 9.12. (2. Advent) von 15.30–18.00 Uhr: Eine besondere<br />
Atmosphäre und vor allem ein großes Herz für Menschen,<br />
denen es nicht so gut geht, kennzeichnet diesen Markt. Alle<br />
angebotenen Waren und Speisen sind mit viel Liebe selbst<br />
gemacht. Der Erlös kommt wohltätigen Zwecken zugute. Für<br />
die besinnliche Musik sorgt die Blaskapelle Bad Kohlgrub.<br />
Bad Bayersoien – Weihnacht in der Brandstatt<br />
Lassen Sie sich am So., 16.12., von 14.00–17.00 Uhr, auf dem<br />
Bad Bayersoier Weihnachtsmarkt mit einer lebenden Krippe<br />
verzaubern. Für die kleinen Besucher hält der Nikolaus eine<br />
Überraschung bereit. Die Gaumenfreuden kommen mit Plätzchen,<br />
heißem Glühwein und vielem mehr bestimmt nicht zu<br />
kurz. Selbstverständlich gibt es auch viele Stände mit Selbstgemachtem.<br />
Der Erlös durch den Verkauf kommt einer sozialen<br />
Einrichtung zugute. Die Blaskapelle Bad Bayersoien sorgt<br />
für die musikalische Umrahmung.<br />
Foto: © J. Beranek<br />
Oberammergau – Weihnachtlicher<br />
Kunsthandwerkermarkt<br />
Alljährlich am <strong>3.</strong> Adventswochenende,<br />
dieses Jahr<br />
am Sa., 15.12., von 10.00–<br />
18.00 Uhr, findet der weihnachtliche<br />
Kunsthandwerkermarkt<br />
im Ammergauer Haus<br />
statt. Rund 50 Aussteller aus<br />
der näheren und weiteren<br />
Umgebung präsentieren<br />
hochwertige Waren der Holzschnitzer,<br />
Töpfer, Glasbläser, Keramiker, Schmuckdesigner, Zinngießer,<br />
Federkielsticker, Porzellanmaler, Gamsbartbinder sowie<br />
Hinterglasbilder, Aquarelle, Tiffanylampen, stilvolle Glückwunschkarten,<br />
aufwendige Stickereien und wertvollen Weihnachtsschmuck.<br />
Es wird streng auf die Beibehaltung handwerklich hoher<br />
Qualität geachtet.<br />
Neujahrsanblasen<br />
Im Ammertal gibt es ihn noch, den guten alten Brauch, das neue<br />
Jahr musikalisch zu begrüßen. Je nach Dorf und Kapelle ziehen<br />
Musiker zwischen dem 29.12.2018 und 1.1.2019 durch die Orte<br />
und halten spielend vor den Häusern, um „A guat neis Johr” zu<br />
wünschen. Eine kleine Spende als Dankeschön ist gern gesehen.<br />
Bad Kohlgrub – Fest der 1.000 Lichter<br />
Am Sa., 29.12. ab 16.00 Uhr erstrahlt Bad Kohlgrub rund um die<br />
örtliche Einkaufsstraße und den Maibaum. Ballonfahrer erhellen<br />
den Ort mit einem sogenannten Ballon Candle Light! Von den<br />
Vereinen und Wirtsleuten werden köstliches Essen und Getränke<br />
ausgeschenkt; die Geschäfte haben bis 20.00 Uhr geöffnet, ab<br />
16.00 Uhr fährt eine Kutsche durch den hell erleuchteten Ort. Für<br />
gute Stimmung beim Glühwein sorgt DJ Michi ab 18.00 Uhr am<br />
Maibaum.<br />
Hinweis: Bei schlechter/nasser<br />
Witterung<br />
kann das Candle Light<br />
nicht stattfinden, das<br />
Lichterfest wird jedoch<br />
bei jedem Wetter gefeiert.<br />
Foto: © Ammergauer Alpen GmbH<br />
Foto: © Musikhaus Kirstein<br />
38
„ Vorschau ”<br />
Die 4. Ausgabe dieses Journals<br />
erscheint im April 2019<br />
Wir sind <strong>Naturpark</strong>: Die neuen<br />
<strong>Naturpark</strong>-Ranger u.v.m.<br />
Landschaftsräume: Der Beginn<br />
einer Serie<br />
Schautorfstechen: Gäste können<br />
es bei uns selbst ausprobieren<br />
© Foto: Mathias Neubauer<br />
© Foto: Thomas Klinger<br />
© Foto: Thomas Dashuber<br />
© Foto: Arno Declair<br />
© Foto: Rainer Sturm (Pixelio)<br />
© Foto: Mathias Neubauer<br />
© Foto: Sibylle Kölmel<br />
Kräuter, Folge 4: Die Kräuterpädagogin<br />
Annemarie Gerold<br />
Der Bäuerliche Nostalgietag:<br />
Endlich wieder in 2019<br />
Pestspiel 2019: Das Schauspiel<br />
zur Einstimmung auf die Passion<br />
Vorankündigung Passion 2020:<br />
Bericht zum Start des Vorverkaufs<br />
Die Gastgeber der<br />
Ammergauer<br />
Alpen bieten für<br />
jeden Geschmack<br />
die passende<br />
Unterkunft.<br />
Sämtliche<br />
abgebildeten,<br />
kostenlosen<br />
Broschüren<br />
senden wir Ihnen<br />
auf Wunsch<br />
gerne zu:<br />
Tel. +49 88 22 92 27 40, Montag bis Freitag<br />
9.00 bis 18.00 Uhr, in der Hauptsaison<br />
zusätzlich Samstag 9.00 bis 1<strong>3.</strong>00 Uhr oder<br />
info@ammergauer-alpen.de,<br />
www.ammergauer-alpen.de/Prospekte<br />
Kartenvorverkauf:<br />
Alle Tourist-Informationen im<br />
Ammertal verkaufen Tickets<br />
für die Aufführungen im<br />
Passionstheater sowie Karten<br />
von „München-Ticket” für<br />
über 4.500 Veranstaltungen<br />
im Großraum München.<br />
Wer direkt zu einem unserer<br />
Schalter kommt, kann sich<br />
seinen Wunschplatz direkt vor<br />
Ort auswählen und das Ticket<br />
gleich mitnehmen.<br />
Eine telefonische Bestellung<br />
ist ebenfalls möglich:<br />
+49 (0) 8822-922 740<br />
Impressum<br />
© Herausgeber:<br />
Ammergauer Alpen GmbH<br />
Eugen-Papst-Straße 9a<br />
82487 Oberammergau<br />
Tel. +49 88 22 92 27 40<br />
Fax +49 88 22 92 27 45<br />
info@ammergauer-alpen.de<br />
www.ammergauer-alpen.de<br />
Layout, PrePress,<br />
Gesamtkoordination:<br />
Brandl und Team Werbeagentur,<br />
München<br />
Redaktion:<br />
Ammergauer Alpen GmbH<br />
(Nicole Richter)<br />
Norbert Brandl<br />
Christian Rauch<br />
Heribert Riesenhuber<br />
Gerhard Seidl (Lektorat)<br />
Anzeigenmanagement:<br />
Heribert Riesenhuber<br />
Druck:<br />
Wiesendanger Medien, Murnau<br />
Postskriptum:<br />
Dieses Journal ist urheberrechtlich<br />
geschützt. Jegliche weitere<br />
Verwertung von Wort und Bild –<br />
auch auszugsweise – ohne schriftliche<br />
Zustimmung des Herausgebers<br />
ist unzulässig.<br />
Sämtliche Inhalte wurden sorgfältig<br />
recherchiert, eine Garantie<br />
für die Richtigkeit sowie eine<br />
Haftung sind dennoch ausgeschlossen.<br />
Für den Inhalt der Anzeigen sind<br />
die jeweiligen Betriebe verantwortlich.<br />
Irrtum und Änderungen vorbehalten.<br />
Stand: September 2018<br />
39
„Meine Momente... „<br />
Jetzt online<br />
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Foto: Best of Winter / Thomas Bichler<br />
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