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3. Naturpark Magazin "Natürlich"

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Natürlich<br />

Oberammergau · Bad Kohlgrub · Ettal · Saulgrub-Altenau · Unterammergau · Bad Bayersoien<br />

<strong>Naturpark</strong> Ammergauer Alpen<br />

<strong>3.</strong> Journal | Oktober 2018 bis März 2019<br />

www.ammergauer-alpen.de


„ Verehrte Leser ... ”<br />

© Foto: Simon Bauer<br />

Nina Helmschrott<br />

<strong>Naturpark</strong>-Koordinatorin<br />

des <strong>Naturpark</strong>s Ammergauer<br />

Alpen e.V.<br />

© Foto: Simon Bauer<br />

Klaus Pukall<br />

Sehr geehrte Gastgeber,<br />

wir freuen uns, wenn Sie<br />

dieses Journal auch auf Ihren<br />

Gästezimmern auslegen.<br />

Bestellen könne Sie es<br />

kostenlos unter<br />

fl@ammergauer-alpen.de<br />

<strong>Naturpark</strong>-Koordinator<br />

des <strong>Naturpark</strong>s Ammergauer<br />

Alpen e.V.<br />

... der <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />

Alpen ist ein Jahr alt geworden<br />

– und wir sind seit dem Frühjahr<br />

mit an Bord! Als <strong>Naturpark</strong>-Koordinatoren<br />

widmen wir unsere<br />

Arbeit voll und ganz den Projekten.<br />

Welche dies aktuell sind,<br />

erfahren Sie auf den Seiten 10<br />

und 11. Davor stellen wir uns in<br />

einem ausführlichen Interview<br />

persönlich vor.<br />

Da wir gerade in die Herbstund<br />

Wintersaison starten, stehen<br />

einige Seiten in diesem<br />

Journal unter dem Zeichen dieser<br />

Jahreszeit. So erfahren Sie<br />

Wichtiges zu winterlichen Veranstaltungen<br />

wie dem König-<br />

Ludwig-Lauf sowie generell zu<br />

den Loipen und Winterwanderwegen<br />

– die Wege werden ja<br />

generell gerade neu beschildert.<br />

Als Ausflugstipp auch für den<br />

Herbst lädt die Echelsbacher<br />

Brücke zu einem Besuch. Die<br />

noch immer weltgrößte Bogenbrücke<br />

ihrer Art wird gerade<br />

saniert und blickt auf eine lange,<br />

abenteuerliche Geschichte<br />

zurück.<br />

In der <strong>Naturpark</strong>gemeinde<br />

Bad Bayersoien verrät die Bürgermeisterin<br />

in diesem Journal<br />

persönlich ihre Lieblingsplätze<br />

im Ort. Einer bietet viel Aussicht<br />

und einer viel frisches Nass –<br />

so viel sei hier schon verraten.<br />

Wie immer gibt es auch eine<br />

Kinderseite. Diesmal geht es<br />

um die vielfältigen Winterangebote<br />

rund um Unterammergau<br />

und den Steckenberg.<br />

Wir freuen uns über Ihr Interesse<br />

und laden Sie ein, dieses<br />

Journal und die Schönheiten des<br />

<strong>Naturpark</strong>s selbst zu erkunden!<br />

Titelseite: Soier See · © Foto: Eberhard Staroscik<br />

2


„ Inhalt ”<br />

© Foto: Nina Helmschrott<br />

© Foto: Roland Richter<br />

Projekt <strong>Naturpark</strong>: Es tut sich<br />

so einiges ........................... S. 6–11<br />

Meine Lieblingsplätze: Diesmal<br />

von Gisela Kieweg ................ S. 12<br />

Erlebenwertes: Viel los von<br />

Oktober bis März.. S. 16–18 und 38<br />

Vorfreude: Der Winter kann<br />

kommen ........................... S. 22–23<br />

© Foto: Insubria (Pixabay)<br />

© Foto: Mathias Neubauer<br />

© Foto: Passionsspiele Oberammergau<br />

© Foto: BR/Unseld<br />

© Foto: König-Ludwig-Lauf e.V.<br />

© Foto: Manfred Müller<br />

Meisterleistung: Die Echelsbacher<br />

Brücke........................S. 26<br />

Unsere Kräuter, Folge 3: Diesmal<br />

zum Thema Bärlauch ............S. 28<br />

Der Weg beginnt: Die Passionsspiele<br />

2020 ............................. S. 31<br />

Zu Besuch: Der letzte<br />

Moorwannenmacher ............S. 36<br />

Nehmen Sie doch<br />

einfach Kontakt mit<br />

uns auf:<br />

Ammergauer Alpen GmbH<br />

Eugen-Papst-Str. 9a<br />

82487 Oberammergau<br />

Tel. +49 (0) 8822-922 740<br />

Fax +49 (0) 8822-922 745<br />

info@ammergauer-alpen.de<br />

www.ammergauer-alpen.de<br />

Frühmorgens im Graswangtal · © Foto: Simon Bauer<br />

3


4<br />

„ Genieße den Moment ”


5<br />

© Foto: Couleur (Pixabay)


© Foto: Simon Bauer<br />

„ Gemeinsam für den <strong>Naturpark</strong> ”<br />

Im April haben die <strong>Naturpark</strong>-<br />

Koordinatoren Nina Helmschrott<br />

und Klaus Pukall ihre Arbeit<br />

aufgenommen. Was zog die<br />

Geografin und den Forstwirt<br />

in den <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />

Alpen und was wollen sie<br />

bewegen?<br />

Frau Helmschrott, Herr Pukall,<br />

wie wurden Sie auf den frisch<br />

gegründeten <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />

Alpen und die neuen<br />

Stellen aufmerksam?<br />

Nina Helmschrott: Ich hatte im<br />

Zillertal schon als Rangerin gearbeitet<br />

und dort viele Projekte<br />

mit Schülern durchgeführt. Sie<br />

konnten praktisch im Freien lernen,<br />

was die Natur- und Kulturlandschaft<br />

ausmacht und wie<br />

man sie erhalten und schützen<br />

kann. Das hat mir viel Freude<br />

bereitet. Für mich war von da<br />

an klar, ich will dauerhaft in einem<br />

<strong>Naturpark</strong> in den Bergen<br />

arbeiten. Ich habe mich daher<br />

sofort beworben, als ich die<br />

Stellenausschreibung aus den<br />

Ammergauer Alpen gesehen<br />

habe.<br />

Klaus Pukall: Da ich bereits im<br />

Rahmen der Bergwald-Offensive<br />

der Bayerischen Forstverwaltung<br />

vor einigen Jahren hier<br />

vor Ort tätig war, kenne ich die<br />

Region. Auch bei der Vorbereitung<br />

der Landesausstellung<br />

2018 in Ettal habe ich mitgewirkt.<br />

Als der <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />

Alpen letztes Jahr<br />

offiziell eingerichtet wurde,<br />

habe ich mich sehr gefreut. Die<br />

ersten Ideen zum <strong>Naturpark</strong><br />

hatte ich schon Jahre zuvor mitbekommen.<br />

Was gefällt Ihnen in den Ammergauer<br />

Alpen besonders?<br />

Wo wollen Sie was bewegen?<br />

Klaus Pukall: Mich faszinieren<br />

vor allem die vielfältigen Bergwälder.<br />

Im hinteren Graswangtal<br />

fühlt man sich fast wie in<br />

Nordamerika, eine kleine Straße<br />

führt entlang eines Wildflusses<br />

© Foto: Ammergauer Alpen GmbH<br />

durch eine geschlossene Waldlandschaft<br />

– das ist einmalig in<br />

Deutschland. Gemeinsam mit<br />

dem Forstbetrieb überlegen wir,<br />

wie wir den Besuchern Beobachtungen<br />

unserer größten<br />

Waldbewohner, dem Rotwild,<br />

ermöglichen, ohne aber das<br />

Wild unnötig zu stressen. Ich<br />

liebe auch die Wiesmahdhänge<br />

von Hörnle und Aufacker. Da<br />

sie dank dem Engagement von<br />

Landwirten und Einheimischen<br />

schonend bewirtschaftet, also<br />

nur einmal im Jahr gemäht werden,<br />

gedeiht dort eine wundervolle<br />

Blumenvielfalt, die ich als<br />

Blumenfreund sehr liebe.<br />

Gemeinsam mit der Naturschutzbehörde<br />

und den Landbewirtschaftern<br />

werden wir<br />

versuchen, diese historisch gewachsene<br />

einzigartige Landschaft<br />

zu erhalten. Wir wollen<br />

regionale Vermarktungswege<br />

aufbauen, damit auch langfristig<br />

junge Leute hier in der<br />

Region den beschwerlichen<br />

Beruf des Landwirts ergreifen.<br />

Nina Helmschrott: Ich habe<br />

bisher ja sehr viel im Bereich<br />

6


Umweltbildung gearbeitet. Ich<br />

finde es sehr wichtig, wenn die<br />

Kinder hier im Tal – vor allem<br />

die einheimischen – nicht nur<br />

im Klassenzimmer von der Natur<br />

und Kultur dieser Region erfahren.<br />

Ich möchte, dass sie mit<br />

einem Förster im Wald oder mit<br />

einem Landwirt auf der Wiese<br />

vor Ort erleben, warum der<br />

Wald so und die Wiese so gepflegt<br />

und bewirtschaftet werden.<br />

Und wenn die Kinder gemeinsam<br />

mit einem Handwerker<br />

eine traditionelle Handwerkstechnik,<br />

wie die Wetzsteinmacherei,<br />

selbst ausprobieren<br />

können, verstehen sie<br />

sie viel besser. Mein Ziel ist es,<br />

<strong>Naturpark</strong>schulen einzurichten,<br />

die solche Projekte und Exkursionen<br />

durchführen.<br />

Sie nennen sich beide <strong>Naturpark</strong>-Koordinator.<br />

Wie teilen<br />

Sie sich die Arbeit?<br />

Nina Helmschrott: Da ich ja in<br />

Vollzeit hier bin, übernehme ich<br />

mehr die Organisation, Terminplanung<br />

und andere Planungen.<br />

Thematisch sind Umweltbildung<br />

und Arbeit mit Freiwilligen meine<br />

Schwerpunkte. Klaus konzentriert<br />

sich derzeit stärker auf<br />

das Thema Besucherlenkung,<br />

da müssen Lösungen für Konflikte<br />

zwischen Erholungssuchenden<br />

und Landbesitzern gefunden<br />

werden. Ansonsten<br />

sind wir beide in allen Projekten<br />

eingebunden. So können wir<br />

auch gegenseitig aushelfen,<br />

wenn Krankheiten oder Terminprobleme<br />

auftauchen.<br />

Wer in einer so schönen Region<br />

arbeitet, wird hier auch gern<br />

einige Hobbys pflegen wollen.<br />

Wie sieht das bei Ihnen aus?<br />

Klaus Pukall: Ich bin von Kindesbeinen<br />

an immer gerne in<br />

den Bergen unterwegs gewesen<br />

– und hier im <strong>Naturpark</strong><br />

passen Beruf und Hobby endlich<br />

räumlich zusammen! Im<br />

Sommer wandere ich sehr gerne<br />

entlang des Klammspitzenzugs.<br />

Meine dreijährige Tochter<br />

durfte schon dreimal mit zum<br />

Kofel wandern – runter ging‘s<br />

dann immer mit dem Alpine-<br />

Coaster der Kolbensesselbahn.<br />

Im Winter haben viele Berge<br />

ihren Reiz: die Kreuzspitze und<br />

der Zahn mit Tourenski, der<br />

Pürschling und das Hörnle mit<br />

Schlitten oder Zipfl-Bob.<br />

© Foto: Nina Helmschrott<br />

© Foto: Thomas Bichler<br />

Nina Helmschrott: Ich bin sehr<br />

gerne sportlich in den Bergen<br />

unterwegs. Im Sommer Klettern,<br />

Wandern und Mountainbiken,<br />

im Winter Skitouren und Langlaufen.<br />

Bisher kenne ich in den<br />

Ammergauer Alpen schon einige<br />

Gipfel wie die Kreuzspitze,<br />

Hochplatte und den Hasentalkopf.<br />

Mein Ziel ist aber, alle<br />

Ecken des <strong>Naturpark</strong>s selbst zu<br />

erkunden!<br />

Das Interview führte<br />

Christian Rauch<br />

7


„ Der <strong>Naturpark</strong> –<br />

fünf Bereiche voller Vielfalt ”<br />

Die Ammerquellen im Moorgebiet mit Blick auf den Laber (1.686 m) aus westlicher Sicht · © Foto: Florian Leischer<br />

Der <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />

Alpen gliedert sich in fünf verschiedene<br />

Landschaftstypen:<br />

Wälder, Wiesen, Moore, Flüsse<br />

und Gebirge. In den folgenden<br />

Ausgaben des <strong>Naturpark</strong>-Journals<br />

stellen wir jeweils einen<br />

dieser Landschaftsräume ausführlich<br />

vor. In dieser Ausgabe<br />

nähern wir uns dem <strong>Naturpark</strong><br />

und seinen Landschaften zunächst<br />

aus der Luft.<br />

Ein Segelflieger oder ein Gleitschirmflieger,<br />

den die Thermik<br />

eines Sommertags in große<br />

Höhe befördert hat, würde den<br />

<strong>Naturpark</strong> Ammergauer Alpen<br />

von oben „ziemlich grün“ sehen.<br />

Der Grund dafür sind zum<br />

einen die großen, eher dunkelgrünen<br />

Waldgebiete, die sich<br />

über alle Bergmassive ausbreiten.<br />

Zum anderen sind es die<br />

helleren Wiesen, die vor allem<br />

in den beiden Haupttälern des<br />

<strong>Naturpark</strong>s liegen, dem Ammertal<br />

zwischen Ettal und Bad<br />

Bayersoien und dem Graswangtal<br />

zwischen Ettal und Linderhof.<br />

Aus den Bergwäldern spitzen<br />

beim Blick von oben graue Felsbereiche<br />

hervor: Im südlichen<br />

Teil des <strong>Naturpark</strong>s sind sie<br />

ziemlich groß, da viele Gipfel<br />

die Waldgrenze (bei ca. 1.800 m<br />

Höhe) deutlich überragen, zum<br />

Beispiel das Kreuzspitzmassiv,<br />

das Friedermassiv und das Massiv<br />

des Kienjochs. Weiter nördlich<br />

ist der dunkelgrüne Bergwald<br />

nur grau gesprenkelt, hier<br />

sind nur die obersten Gipfelbereiche<br />

felsig, etwa am Teufelstättkopf<br />

und Pürschling sowie<br />

am Labermassiv und Ettaler<br />

Manndl.<br />

In den Tälern sind aus großer<br />

Höhe auch schon die großen<br />

Flüsse in ihrem gewundenen<br />

Lauf erkennbar. Erstaunlicherweise<br />

ist die Linder besser zu<br />

sehen als die Ammer, zugleich<br />

erscheint sie grau. Denn in der<br />

Tat besteht ihr Bett hauptsächlich<br />

aus Kies, das Wasser fließt<br />

oftmals unterirdisch. An den<br />

Ammerquellen im Weidmoos<br />

bei Ettal tritt dieses Wasser<br />

wieder aus – und bildet die<br />

Ammer als eine blaue Ader. Bis<br />

Unterammergau fließt sie im<br />

engen Lauf, da sie aus Gründen<br />

des Hochwasserschutzes verbaut<br />

ist. Dann aber bildet sie<br />

immer mehr natürliche Formen<br />

mit Mäandern, Schleifen und<br />

Nebenarmen. Das erkennt man<br />

aus niedrigerer Höhe immer<br />

besser. Zugleich nimmt man<br />

wahr, dass die hellgrünen Wiesen<br />

in den Tälern gar nicht so<br />

einheitlich grün sind.<br />

Auf einmal fallen geringfügig<br />

dunklere Bereiche auf, es sind<br />

die Moore! Vor allem die zwischen<br />

Wiesen eingebetteten<br />

Moore Weidmoos und Pulvermoos<br />

sind im Südteil des <strong>Naturpark</strong>s<br />

markant zu sehen. Im<br />

Norden des <strong>Naturpark</strong>s verstecken<br />

sich die Moorgebiete,<br />

hier heißen sie häufig Filze,<br />

zwischen den Wäldern.<br />

Bad Kohlgrub und Bad Bayersoien<br />

nutzen hier die heilende<br />

Wirkung des sogenannten Bergkiefernhochmoors.<br />

Was man<br />

aus niedrigerer Höhe auch noch<br />

erkennt: Die großen dunklen<br />

Waldgebiete der Bergmassive<br />

sind gar nicht so einheitlich<br />

dunkel. Es sind kleine hellgrüne<br />

Almen eingestreut. Zwar sind<br />

es heute deutlich weniger als<br />

früher, aber noch immer werden<br />

über 20 Almen im <strong>Naturpark</strong>gebiet<br />

mit Vieh bestoßen.<br />

Aus der Luft fallen die großen<br />

Almgebiete besonders auf: die<br />

Waldalm bei Unterammergau,<br />

die Almen entlang der Gipfelrücken<br />

der Hörnle, die Soilaalm<br />

am Laber oder die steilen Almflanken<br />

rund um die Notkarspitze.<br />

Was man aus niedrigerer Höhe<br />

oder im Herbst auch erblickt<br />

ist die Mischung der Bergwälder.<br />

Zwar herrschen wie fast<br />

überall in Bayern Nadelbäume,<br />

vor allem Fichten, vor, aber be-<br />

8


sonders um das Graswangtal<br />

ist der Wald mit zahlreichen<br />

Buchen, Ahornen, Eschen und<br />

Linden durchmischt.<br />

Ein letzter Blick aus niedriger<br />

Höhe schließlich verrät, dass<br />

auch die großen grauen Felsbereiche,<br />

insbesondere um den<br />

höchsten Gipfel des <strong>Naturpark</strong>s,<br />

die 2.185 Meter hohe Kreuzspitze,<br />

nicht einheitlich sind.<br />

Das brüchige Gestein hier lädt<br />

Unmengen an Schotter über die<br />

steilen Flanken ab und die speisen<br />

Griese, lange Bahnen von<br />

Geröll, die bis ins Tal vordringen<br />

– eine weitere Besonderheit<br />

im <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />

Alpen.<br />

So schön der Blick von oben<br />

ist, nicht jeder kann ihn so einfach<br />

genießen. Jeder aber kann<br />

den <strong>Naturpark</strong> bodenständig zu<br />

Fuß durchwandern. Und auch<br />

dann wird der Wanderer die<br />

abwechselnde Vielfalt von Wäldern,<br />

Wiesen, Mooren, Flüssen<br />

und Gebirgen erkennen. Und im<br />

Gegensatz zur Vogelperspektive<br />

kann der Wanderer ganz genau<br />

sehen, was die Landschaft besonders<br />

macht.<br />

Bedrohte Schmetterlings- und<br />

Vogelarten im Moor; Orchideenarten,<br />

Enziane und Prachtnelken<br />

auf den benachbarten Streuwiesen;<br />

besondere Spinnen im<br />

Kiesbett und seltene Alpenblumen<br />

auf den Graten und<br />

Kämmen der Bergzüge. Diese<br />

sind nicht einfach graufelsig,<br />

wie man aus der Luft meinen<br />

möchte. Besonders zwischen<br />

Pürschling und Hochplatte, in<br />

der zentralen Bergkette der<br />

Ammergauer Alpen, wechseln<br />

Gesteinsarten aus vielen verschiedenen<br />

Erdzeitaltern. Und<br />

die ragen manchmal als wilde<br />

Felstürme und Zacken hervor,<br />

woanders bilden sie kleine<br />

Wände und oft versteckten sie<br />

sich einfach unter steilem Gras<br />

– und wer unterwegs Glück hat,<br />

kann selbst vom Weg aus Lebenszeichen<br />

der Auer- und<br />

Birkhühner hören oder sogar<br />

den majestätischen Flug des<br />

Steinadlers beobachten.<br />

Christian Rauch<br />

Ein ganz besonderes Erlebnis: Schaufütterung von Rotwild im Schattenwald<br />

© Foto: Birgit Pössinger<br />

Durchaus anspruchsvoll, aber sehr beliebt: geführte Schneeschuhwanderungen · © Foto: Sebastian Heckelmiller<br />

TIPPS: Was man im Winter beim<br />

Wandern beachten sollte.<br />

Wer im Winter auf den beschilderten<br />

Wanderwegen und Steigen<br />

bleibt, schont die Umwelt. „Die<br />

Tiere kennen die Wege und meiden<br />

sie“, erklärt <strong>Naturpark</strong>-Koordinator<br />

Klaus Pukall. „Abseits der<br />

Wege hingegen kann man leicht<br />

Wildtiere aufschrecken.“ Und für<br />

die Tiere ist ein solcher Schreck<br />

eine Katastrophe. Viele Arten,<br />

zum Beispiel Hirsche und Rehe,<br />

haben ihren Stoffwechsel und<br />

Kreislauf stark heruntergefahren.<br />

Müssen sie nun plötzlich fliehen,<br />

muss ihr Körper ungeheure Mengen<br />

an Energie aufbringen. Die<br />

müssen die Tiere dann wieder<br />

durch Fressen ausgleichen, was<br />

im Winter eine echte Herausforderung<br />

ist.<br />

Beachten sollten dies vor allem<br />

auch Schneeschuh- und Skitourengeher.<br />

Denn hier locken die weglosen<br />

weißen Hänge oft besonders.<br />

Doch auch die sind, bis in<br />

größte Höhen, von Tieren bevölkert.<br />

„Tiefer, meist in lichten Wäldern,<br />

können sich Auerhühner<br />

aufhalten, weiter oben Birkhühner<br />

und über der Waldgrenze, auf<br />

Graten und hinter Schneewechten,<br />

hausen gern Schneehühner“,<br />

so Klaus Pukall.<br />

Der Deutsche Alpenverein informiert<br />

daher im Internet und<br />

häufig auch vor Ort durch Tafeln,<br />

wo sensible Wildschutzgebiete<br />

sind, die nicht betreten werden<br />

sollten. Die DAV-Karten mit allen<br />

Wildschongebieten können Sie<br />

in den Tourismus-Informationen<br />

kaufen. Angegeben ist dann auch<br />

eine benachbarte empfohlene<br />

Route, die man mit Schneeschuhen<br />

oder Tourenski ökologisch<br />

verträglich begehen kann.<br />

Der Zauber der winterlichen<br />

Natur lässt sich bei folgenden<br />

Angeboten in jedem Fall umweltschonend<br />

genießen:<br />

Schaufütterung von Rotwild im<br />

„Schattenwald“: Bei geschlossener<br />

Schneedecke vom 27.12.<br />

bis 15.<strong>3.</strong>, jeweils Freitag bis Sonntag,<br />

während der Schulferien in<br />

Bayern täglich: Im Dezember<br />

und Januar um 16 Uhr; im Februar<br />

und März um 17 Uhr. Geringe<br />

Gebühr. Bitte keine Hunde mitbringen!<br />

Vom Wanderparkplatz<br />

am Ortsausgang von Graswang<br />

ca. 15 Minuten zu Fuß (beschildert).<br />

Geführte Schneeschuhwanderungen<br />

finden in verschiedenen<br />

<strong>Naturpark</strong>gemeinden, u. a.<br />

in Oberammergau, Bad Kohlgrub<br />

und Bad Bayersoien, statt.<br />

MEHR:<br />

www.ammergauer-alpen.de/<br />

Winterurlaub.<br />

Stimmungsvolle Fackelwanderungen<br />

werden über den<br />

Veranstaltungskalender auf<br />

www.ammergauer-alpen.de/<br />

Veranstaltungen angeboten.<br />

9


„ Viele Projekte starten jetzt –<br />

im <strong>Naturpark</strong> tut sich einiges! ”<br />

Schon jetzt werden Führungen für Kinder und Familien an der Ammer angeboten, z. B. vom Naturkundler Markus Gerum. Mit dem geplanten Projekt<br />

wird das Angebot auf Schulklassen erweitert · © Foto: Hannah Glaser<br />

Gut ein halbes Jahr nach der offiziellen<br />

Ernennung zum <strong>Naturpark</strong><br />

im August 2017 konnten<br />

die neuen <strong>Naturpark</strong>-Koordinatoren<br />

Nina Helmschrott und<br />

Klaus Pukall die bestehenden<br />

sowie neue Projektideen in einen<br />

echten Arbeitsplan gießen.<br />

„Im Sommer hat dann der<br />

Vorstand des <strong>Naturpark</strong>vereins,<br />

bestehend aus Gemeinden,<br />

Landkreis, Tourismusverband,<br />

Staatsforsten sowie Verbänden<br />

und Genossenschaften der<br />

Waldbesitzer und Landwirten<br />

unseren Arbeitsplan bewilligt“,<br />

freut sich Nina Helmschrott.<br />

Nun kann die Arbeit im <strong>Naturpark</strong><br />

richtig losgehen. „Bei<br />

manchen Projekten können wir<br />

gleich starten, bei anderen wer-<br />

den wir noch zusätzliche Förderung<br />

beantragen, zum Beispiel<br />

aus bayerischen und europäischen<br />

Fördergeldern.“<br />

Die im <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />

Alpen gestarteten Projekte<br />

gliedern sich in vier Bereiche.<br />

In diese vier teilt übrigens jeder<br />

<strong>Naturpark</strong> in Deutschland seine<br />

Arbeit thematisch ein:<br />

• Schutz: Naturschutz und<br />

Landschaftspflege<br />

• Erholung: Erholung und<br />

nachhaltiger Tourismus<br />

• Bildung: Bildung für eine<br />

nachhaltige Entwicklung und<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Entwicklung: Nachhaltige<br />

Regionalentwicklung<br />

Im Bereich Schutz läuft im<br />

<strong>Naturpark</strong> Ammergauer Alpen<br />

bereits das Projekt „Blühender<br />

<strong>Naturpark</strong>“. Damit es nicht nur<br />

auf den Wiesen blüht, sondern<br />

auch in den Orten, bringen die<br />

Gemeinden bienenfreundliches<br />

Saatgut an Straßen und Kreisverkehren<br />

aus. Auch Hausbesitzer<br />

sollen informiert werden,<br />

welche Blumen und Blüten die<br />

heimischen Insekten besonders<br />

mögen.<br />

Unter #blühender<strong>Naturpark</strong><br />

sind auf Facebook überdies die<br />

schönsten Blumenbilder aus<br />

dem <strong>Naturpark</strong> zu sehen. Beschrieben<br />

wird auch, wo man<br />

diese Blumen finden kann.<br />

Im Projekt Freiwilligen Team<br />

ist vorgesehen, Einheimische<br />

in der Naturschutzarbeit ehren-<br />

amtlich einzubinden, zum Beispiel<br />

bei der Pflege des Wanderwegs<br />

nördlich unterhalb des<br />

Zahns. Der Weg ist dort momentan<br />

in schlechtem Zustand,<br />

darunter leiden die Almwiesen.<br />

„Viele Menschen wollen<br />

selbst aktiv zum Naturschutz<br />

beitragen“, erklärt <strong>Naturpark</strong>-<br />

Koordinator Klaus Pukall. „Wir<br />

wollen durch gute Vorbereitung<br />

und Planung sicherstellen, dass<br />

eine solche Mitwirkung für alle<br />

Erfolg und Spaß bringt.“<br />

Im Bereich Schutz ist schließlich<br />

die Entwicklung eines neuen<br />

Raumplans vorgesehen. Er<br />

trägt den Namen „Dein Freiraum<br />

/ Mein Lebensraum“. Die<br />

wichtigste Maßnahme in diesem<br />

Projekt ist die Lenkung der<br />

10


Besucher. „Wir wollen keine<br />

Verbote oder Abgrenzungen“,<br />

sagt Klaus Pukall. „Wichtig ist<br />

aber, die Menschen zu sensibilisieren,<br />

dass sie in einigen<br />

Bereichen, wie in Mooren oder<br />

manchen Wäldern, Schäden<br />

hinterlassen, wenn sie abseits<br />

des Wegs gehen.“ Tafeln werden<br />

auf diese Gefahr hinweisen.<br />

Mithilfe attraktiver Angebote<br />

wie Aussichtstürme oder<br />

Bohlenwege wird man in sensible<br />

Naturräume hineinblicken<br />

können, ohne sie betreten zu<br />

müssen und zu gefährden.<br />

Im Bereich Erholung wird<br />

es unter anderem um die neue<br />

Wanderwegebeschilderung<br />

(siehe S. 23) und das neue „Naturtourismuskonzept<br />

Ammer“<br />

gehen. Letzteres stellt den<br />

Fluss Ammer, die Lebensader<br />

des <strong>Naturpark</strong>s, in den Mittelpunkt.<br />

„Wir wollen Bereiche<br />

und Plätze ausweisen, in denen<br />

die Menschen am Fluss sonnenbaden<br />

und zum Teil auch grillen<br />

können“, erklärt Nina Helmschrott.<br />

Wo der Lebensraum<br />

der Ammer besonders sensibel<br />

ist, z. B. an den Ammerquellen<br />

im Weidmoos und in der Ammerschlucht<br />

südlich der Scheibum,<br />

sollen hingegen keine zusätzlichen<br />

Angebote geschaffen<br />

werden – hier steht der Schutz<br />

eines Wildflusses im Vordergrund.<br />

Im Bereich Bildung ist die<br />

Schaffung von <strong>Naturpark</strong>schulen<br />

eine der wichtigsten Aktivitäten<br />

im neuen <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />

Alpen. <strong>Naturpark</strong>schulen<br />

sind aber keine neuen<br />

Schulen. „Wenn eine Schule<br />

regelmäßig Themen unseres<br />

<strong>Naturpark</strong>s wie Landschaftspflege,<br />

regionales Handwerk<br />

oder Forstwirtschaft im Unterricht,<br />

in Exkursionen oder an<br />

Projekttagen behandelt, kann<br />

sie offiziell als <strong>Naturpark</strong>schule<br />

zertifiziert werden“, so Nina<br />

Helmschrott. Als <strong>Naturpark</strong>-<br />

Koordinatorin will sie die Lehrkräfte<br />

mit Land- und Forstwirten,<br />

Handwerkern und Naturschützern<br />

zusammenbringen,<br />

um regelmäßige Kooperationen<br />

zu starten. „Bereits im laufenden<br />

Schuljahr starten wir erste<br />

Module in einer ersten Schule“,<br />

erklärt Helmschrott. „Die könnte<br />

dann nach zwei Jahren zur<br />

Die Mühlkoppe, auch Groppe, Kaulkopf, Rotzkopf, Westgroppe, Koppe,<br />

Mühlkoppe, Dickkopf oder Dolm genannt, ist ein kleiner Süßwasserfisch.<br />

Sie wurde in Deutschland 1989 und 2006 zum Fisch des Jahres ernannt ·<br />

© Foto: Hannah Glaser<br />

Station 3 des Moorlehrpfads in Bad Bayersoien · © Foto: Ammergauer Alpen GmbH<br />

<strong>Naturpark</strong>schule werden, und<br />

weitere Schulen können dem<br />

Beispiel folgen.“ Dazu steht die<br />

<strong>Naturpark</strong>-Koordinatorin in engem<br />

Austausch mit den <strong>Naturpark</strong>en<br />

in der Allgäuer Nagelfluhkette<br />

und im Tiroler Karwendelgebirge<br />

– denn dort hat<br />

sich das Konzept schon seit<br />

vielen Jahren etabliert.<br />

Ein weiteres Projekt im Bereich<br />

Bildung nennt sich „Abgestimmtes<br />

Umweltführungsprogramm“.<br />

Hier geht es darum,<br />

die bereits in der Region stattfindenden<br />

Führungen, z. B. zur<br />

Vogelbeobachtung, zu Wildkräutern<br />

und Wildblumen oder<br />

zu Mooren, besser zu vernetzen.<br />

„Diejenigen, die bisher<br />

bereits freiwillig Führungen<br />

machen – meist sind das Männer<br />

und Frauen aus unseren<br />

Gemeinden – werden wir zu<br />

Workshops und Fortbildungsmaßnahmen<br />

einladen, damit<br />

wir gemeinsam die fünf Landschaftsräume<br />

unseres <strong>Naturpark</strong>s<br />

herausstellen, die spezifischen<br />

Herausforderungen zum<br />

Erhalt der Natur erläutern und<br />

den Einheimischen und Touristen<br />

unvergleichliche Naturerlebnisse<br />

vermitteln.“<br />

Schließlich gehört zum Bereich<br />

Bildung auch die Kommunikation.<br />

So wird viel Kommunikation<br />

nach außen, an die<br />

Presse oder über das Internet,<br />

in Zusammenarbeit mit dem<br />

Tourismusverband erfolgen.<br />

Zwar ist der Tourismusverband<br />

nur einer von vielen Mitgliedern<br />

im <strong>Naturpark</strong>verein, seine Büros<br />

aber werden die wichtigsten<br />

Anlaufstellen für Besucher<br />

sein, die sich für den <strong>Naturpark</strong><br />

interessieren. Um den neuen<br />

<strong>Naturpark</strong> bekannter zu machen,<br />

soll ein Film entstehen,<br />

der die Besonderheiten der<br />

Landschaften in den Ammergauer<br />

Alpen herausstellt.<br />

Im Bereich Entwicklung wird<br />

sich der <strong>Naturpark</strong> um bereits<br />

bestehende Aktivitäten wie die<br />

Schaukäserei Ettal und die Förderung<br />

der einheimischen Rinderrasse<br />

Murnau-Werdenfelser<br />

kümmern sowie ein Projekt zur<br />

Wildfleischvermarktung durchführen.<br />

„Gams, Rotwild und Reh<br />

kommen im <strong>Naturpark</strong> häufig<br />

vor. Damit die Wildbestände<br />

nicht überhandnehmen, müssen<br />

die Jäger das Wild schießen“,<br />

erklärt Klaus Pukall. „Die<br />

Staatsforsten und die Privatwaldgemeinschaft<br />

Oberammergau<br />

verkaufen das Wild an heimische<br />

Abnehmer.“ Der <strong>Naturpark</strong><br />

möchte nun im gesamten<br />

<strong>Naturpark</strong>gebiet diese Regionalvermarktung<br />

fördern.<br />

Denn mehr bio als regionales<br />

Wildfleisch geht nicht!<br />

Christian Rauch<br />

11


„ Meine Lieblingsplätze ”<br />

Auf dem Eckbichl mit der Krieger-Gedächtniskapelle (erbaut 1925 zum Andenken an die 120 Gefallenen von Bad Bayersoien aus dem Ersten Weltkrieg)<br />

Gisela Kieweg aus Bad Bayersoien<br />

stellt ihre beiden Lieblingsorte<br />

in der Gemeinde vor.<br />

„Hier oben geht’s mir so richtig<br />

gut“, sagt sie und streckt<br />

ihre Beine auf der hölzernen<br />

Bank aus. Direkt unter ihr Bad<br />

Bayersoien mit Kirche und Maibaum,<br />

der Soier See und im<br />

Hintergrund die Alpenketten.<br />

Besagte Bank steht auf dem<br />

Eckbichl, einem Hügel mitten<br />

im Ort. Von hier kann sie auch<br />

direkt auf ihren Arbeitsplatz<br />

hinabblicken, das Rathaus –<br />

denn Gisela Kieweg ist Bürgermeisterin<br />

von Bad Bayersoien.<br />

„Wenn ich eine Pause brauche,<br />

steig ich schnell die 99 Stufen<br />

hier herauf. Ein paar Minuten<br />

den Rundblick genießen und<br />

schon bin ich entschleunigt.“<br />

Auf dem Eckbichl steht die<br />

Krieger-Gedächtniskapelle, die<br />

1925 zum Andenken an die Gefallenen<br />

aus dem Ersten Weltkrieg<br />

erbaut wurde. Daneben<br />

erklärt eine Panoramatafel die<br />

rund 50 großen und kleinen<br />

Gipfel, die man von hier sieht,<br />

von der Benediktenwand über<br />

das Hörnlemassiv bis zur Kreuzspitze,<br />

dem höchsten Gipfel des<br />

Ammergebirges. Verführerisch<br />

grüßt der glitzernde Wasserspiegel<br />

des Soier Sees herauf,<br />

ein warmer, nicht sehr tiefer<br />

Moorsee.<br />

Gisela Kieweg zeigt hinab auf<br />

das Ufer. „Dort ist mein zweiter<br />

Lieblingsplatz, das Naturkino!“<br />

Rasch geht es die 99 Stufen<br />

oder die barrierefreie Umgehung<br />

entlang des Eckwegs hinab<br />

in den Ort. Hält man sich<br />

dort immer links, erreicht man,<br />

vorbei am sehenswerten Sonnenuhrengarten,<br />

in wenigen<br />

Minuten den Zugang zum Seeufer,<br />

und dort sieht man schon<br />

das Naturkino, eine kleine hölzerne<br />

Plattform, die ein wenig<br />

in den See hineinragt, mit einer<br />

Bank und zwei schaukelnden<br />

Holzliegen. „Von hier kann man,<br />

wenn man mutig ist, direkt ins<br />

Wasser gleiten“, sagt Gisela<br />

Kieweg mit einem Schmunzeln.<br />

Aber natürlich gibt es am Ufer<br />

auch viele sanftere Einstiege.<br />

Umrunden kann man den<br />

Soier See in gemütlichen 45 Minuten<br />

auf einem Kiesweg, für<br />

Barfußläufer und Kinder gibt es<br />

abwechslungsreiche Ausweichstrecken,<br />

auf Holzbohlen, über<br />

Schilfpfade und auf Balancierstämmen.<br />

„Am schönsten ist der See<br />

natürlich frühmorgens“, verrät<br />

die Bürgermeisterin. Bei schönem<br />

Wetter springt sie häufig<br />

schon um sechs Uhr früh hinein.<br />

Wenn noch niemand unterwegs<br />

ist, außer vielleicht das<br />

Schwanenpärchen – und die<br />

zarte Morgensonne sich gerade<br />

erst anschickt, über den Wasserspiegel<br />

zu strahlen. Aber<br />

auch tagsüber schafft sie es<br />

manchmal, zum Ufer zu laufen<br />

und für ein paar Minuten die<br />

Füße ins Nass zu tauchen.<br />

„Genau wie der Blick oben<br />

am Eckbichl ist es hier unten<br />

das Wasser, das einen augenblicklich<br />

runterkommen lässt.“<br />

Und das ist wichtig, denn<br />

auch in dieser kleinen Gemeinde<br />

gibt es viel zu tun.<br />

Weitere Informationen:<br />

Soier See mit Bootsverleih und<br />

Badebereich:<br />

www.ammergauer-alpen.de/<br />

Media/Attraktionen/Soier-See<br />

Mehr Wanderungen rund um<br />

Bad Bayersoien:<br />

www.ammergauer-alpen.de/<br />

bad-bayersoien/sommer-aktiv/<br />

Wandern<br />

ZUR PERSON<br />

Gisela Kieweg (52) ist in Bad<br />

Bayersoien aufgewachsen. Seit<br />

2014 ist die ehemalige Buchhändlerin<br />

und Verwaltungsangestellte<br />

erste Bürgermeisterin.<br />

„Das Gestalten macht mir<br />

Riesenfreude, für unsere Bürger<br />

und für unsere Gäste.“<br />

Bad Bayersoien, am Nordrand<br />

des <strong>Naturpark</strong>s Ammergauer<br />

Alpen, hat gut 1.200 Einwohner<br />

und 850 Gästebetten.<br />

Fotos: © Roland Richter<br />

Das „Naturkino“ am Soier See<br />

12


„ Sechs Richtige ”<br />

© Foto: Thorsten Unseld<br />

© Foto: Martin Maier<br />

© Foto: Thorsten Unseld © Foto: Thorsten Unseld<br />

© Foto: Eberhard Starosczik<br />

© Foto: Thorsten Unseld<br />

Bad Bayersoien<br />

Am Eingangstor zu den Ammergauer Alpen liegt wunderschön<br />

eingebettet in die Voralpenlandschaft der Kur- und Ferienort Bad<br />

Bayersoien. Romantisch, farbenfroh und voller Lebensfreude präsentiert<br />

sich der Ort dem Besucher als eines der jüngsten Moorheilbäder<br />

Bayerns.<br />

Landschaftlich reizvoll, zwischen Wiesen und Mooren, am malerischen<br />

Soier See gelegen, ist der Ort ein beliebtes Ferienziel für<br />

Kur-, Wellness-, Aktiv- und Fitnessurlauber.<br />

Bad Kohlgrub<br />

Über sieben Weiler dehnt sich Bad Kohlgrub aus, drei Höhenlagen<br />

nimmt der Ort mit seinen prächtigen Bauernhäusern ein – mit<br />

herrlichen Ausblicken: Auf der einen Seite zeigen die Alpen ihre<br />

volle Pracht, auf der anderen erstreckt sich die hügelig grüne<br />

Voralpenlandschaft mit zahlreichen Rundwanderwegen und Seen.<br />

Direkt vor Ort wird das dickbreiige alpine Bergkiefernhochmoor<br />

gewonnen, ein wertvolles Naturheilmittel, das im Moorkurort<br />

direkt angewandt wird.<br />

Ettal<br />

Der staatlich anerkannte Luftkurort mit seinen zwei weiteren Ortsteilen<br />

Graswang und Linderhof ist geprägt von Natur und Kultur.<br />

Bereits 1330 hat das romantisch gelegene „e-tal“ Kaiser Ludwig<br />

den Bayern dazu bewogen, hier ein Kloster zu stiften, eingerahmt<br />

von Bergen und Wäldern inmitten der Ammergauer Alpen – und<br />

auch König Ludwig II. hat den Zauber und die Ursprünglichkeit<br />

unseres Tals erkannt und seine „Sehnsucht nach dem Paradies“<br />

mit Schloss Linderhof und seinen Parkanlagen verwirklicht.<br />

Oberammergau<br />

Es sind nicht zuletzt die außergewöhnlichen Menschen, die Oberammergau<br />

zu dem gemacht haben, was es heute ist: eine bunte<br />

Mischung aus Kunst, Kultur und Tradition, aus bodenständiger<br />

Heimatverbundenheit und weltoffener Gastlichkeit.<br />

Meisterhafte Lüftlmalerei prangt an den Fassaden der Häuser,<br />

überall blühendes Kunsthandwerk, gemütliche Gaststätten und<br />

Cafés verlocken zur Einkehr. Lassen Sie sich vom kreativen Flair<br />

Oberammergaus verzaubern.<br />

Saulgrub-Altenau-Wurmansau<br />

Eingebettet in das Naturschutzgebiet Ammergauer Alpen liegt die<br />

Gemeinde Saulgrub mit seinen Ortsteilen Altenau und Wurmansau.<br />

Bereits in der Antike zogen hier auf der alten Römerstraße<br />

Handelszüge vom Norden des Landes bis nach Venedig. In den<br />

gemütlichen Dörfern erlebt man noch bayerische Lebensfreude<br />

und typisch alpenländische Herzlichkeit.<br />

Sportliche Gäste wählen zwischen bergigen, aber auch flachen<br />

Strecken für ausgedehnte Rad-, Wander- oder Langlauftouren.<br />

Unterammergau<br />

Kunstvoll bemalte Bauernhäuser prägen das Ortsbild: Dank vieler<br />

Ferienwohnungen und zahllosen Aktivitäten wie Fackelwanderungen<br />

ist das Dorf besonders für einen idealen Familienurlaub<br />

geeignet.<br />

Unterammergau war über Jahrhunderte geprägt durch das alte<br />

Handwerk der Wetzsteinmacherei: Kleine und große Forscher erkunden<br />

daher im Wetzsteinmuseum die Geschichte der „Stoaheigler“<br />

(Wetzsteinmacher) und begeben sich danach ins Geotop<br />

Wetzsteinbrüche, um selbst nach Steinen zu suchen.<br />

13


Ihre Anreise mit der<br />

Bahn, dem Auto oder<br />

Flugzeug<br />

© Karte: Galli-Verlag<br />

Eine der wohl aussichtsreichsten<br />

Zugstrecken an den Alpenrand<br />

bietet die Anreise per Bahn von<br />

München mit Umstieg in die<br />

Ammergau-Bahn in Murnau.<br />

Diese Fahrt, die man am günstigsten<br />

mit dem Bayern-Ticket<br />

bucht, dauert nur knapp zwei<br />

Stunden. Bahnreisende aus<br />

Richtung Innsbruck nehmen den<br />

Zug über Garmisch-Partenkirchen<br />

bis Oberau. Hier steigen<br />

sie um in die Regionalbusse<br />

Richtung Füssen.<br />

Barrierefreie Bahnsteige<br />

Die Bahnsteige Bad Kohlgrub<br />

und Saulgrub sind barrierefrei<br />

zugänglich und ohne fremde<br />

Hilfe zu erreichen. Der Zugang<br />

in Altenau, Unter- und Oberammergau<br />

ist nur teilweise barrierefrei<br />

möglich. Aufgrund<br />

des Höhenunterschieds zum<br />

Bahnsteig sind diese Bahnhöfe<br />

für Rollstuhlfahrer nicht geeignet.<br />

Mit dem Pkw sind wir von<br />

München über die A95 und die<br />

B23 in ca. einer Stunde zu erreichen.<br />

Aus Norden und Westen<br />

empfiehlt sich die Anreise über<br />

die A96, Landsberg a. Lech sowie<br />

die B2<strong>3.</strong><br />

Für Urlauber mit langem Anreiseweg<br />

liegen die Flughäfen<br />

München (130 km), Innsbruck<br />

(75 km) oder Memmingen<br />

(115 km) am nächsten. Der<br />

Münchner Flughafen bietet<br />

davon die besten Weiterreisemöglichkeiten<br />

mit dem ÖPNV.<br />

Herzlich willkommen!<br />

© Foto: Historischer Arbeitskreis Unterammergau<br />

Die Geschichte der Ammergauer Almen<br />

Die Bäckenalm um 1935<br />

Wer kennt noch die Zauschetalm,<br />

Hasentalalm oder Kleckelalpe?<br />

Martin und Edi Heigl haben<br />

für ihr Buch diese und viele<br />

weitere Almen in den Ammergauer<br />

Alpen ausfindig gemacht.<br />

Ein kleinerer Teil davon wird<br />

noch heute genutzt. Aber auch<br />

die nicht mehr bestehenden Almen<br />

erzählen ihre Geschichte:<br />

Warum wurden sie aufgegeben<br />

und wie erobert sich die Natur<br />

heute ihre Flächen zurück? Die<br />

Ettaler Heigl-Brüder haben ein<br />

Jahr lang alle Almen abgewandert,<br />

dokumentiert und fotografiert.<br />

Dazu haben sie viele<br />

historische Aufzeichnungen und<br />

Fotos gesammelt. Manche Almen<br />

waren nur auf verwilderten<br />

Pfaden erreichbar, andere<br />

liegen an gepflegten Wanderwegen:<br />

z.B. die ehemalige<br />

Bäckenalm hinter Linderhof, wo<br />

vom späten Mittelalter bis 1960<br />

Vieh gehütet wurde – oder die<br />

noch heute genutzte Kuhalm<br />

unter dem Kienjoch, die man<br />

ab Graswang über eine schöne<br />

Wanderung am Wildbach erreicht.<br />

Wunderschön liegen auch<br />

die Soilaalm im Wandergebiet<br />

Laber – Ettaler Manndl, die Almflächen<br />

am Pürschling und die<br />

Hörnlelam – hier kann man in<br />

den Almhütten oder in benach-<br />

Martin (li.) und Edi Heigl<br />

barten Schutzhütten<br />

gemütlich<br />

einkehren.<br />

„Die Almen im<br />

Ammergau und<br />

ihre Geschichte“<br />

von Martin Heigl ist für 19 € erhältlich<br />

bei: Drechslerei Eduard<br />

Heigl, Werdenfelser Str. 30,<br />

82488 Ettal oder in der Tourist-<br />

Information Unterammergau,<br />

Dorfstraße 2<strong>3.</strong> Der Erlös kommt<br />

dem Historischen Arbeitskreis<br />

Unterammergau zugute.<br />

© Foto: Christian Rauch<br />

14


„ Seien Sie mobil, auch ohne Auto ”<br />

© Foto: Ammegauer Alpen GmbH<br />

Wir möchten, dass Sie in Ihrem<br />

Urlaub in den Ammergauer Alpen<br />

auch ohne eigenes Auto<br />

mobil sind! Übernachtungsgäste<br />

erhalten daher bei der Anmeldung<br />

von den meisten Gastgebern<br />

die „Kur- und Gästekarte“<br />

im Scheckkartenformat. Damit<br />

sind zahlreiche Leistungen vergünstigt<br />

oder sogar kostenlos:<br />

Die regionalen Buslinien können<br />

gratis und beliebig oft während<br />

des Aufenthalte genutzt werden,<br />

es reicht das Vorzeigen der<br />

Karte im Bus. Außerdem stehen<br />

viele Parkplätze kostenlos zur<br />

Verfügung.<br />

Einige Gastgeber sind „Königs-Card“-Partnerbetriebe.<br />

Bei diesen Gastgebern erhalten<br />

Sie statt der „Gästekarte“ die<br />

„KönigsCard“ – ebenfalls eine<br />

Plastikkarte, die weitere Gratisleistungen<br />

beinhaltet. Beide<br />

Karten werden für Sie ohne<br />

Kosten bei den Gastgebern<br />

ausgegeben und sind käuflich<br />

nicht zu erwerben.<br />

Mit der KönigsCard, die während<br />

Ihres Aufenthalte auch am<br />

An- und Abreisetag gültig ist,<br />

können über 250 Freizeitangebote<br />

in den Regionen Ammergauer<br />

Alpen, Allgäu, Blaues<br />

Land, Pfaffenwinkel und Tirol<br />

gratis genutzt werden.<br />

Bei den gekennzeichneten<br />

Häusern erhalten Sie neben<br />

der KönigsCard auch den Erlebnisführer,<br />

der alle Leistungen<br />

ausführlich beschreibt.<br />

Sie können aus verschiedenen<br />

Kategorien Ihre Wunschaktivitäten<br />

wählen:<br />

• Seilbahnen und Lifte<br />

• Bäder und Badeseen<br />

• Museen und Kultur<br />

• Freizeit- und Naturerlebnis<br />

• Sport und Wandern<br />

• Kinder- und Familienprogramm<br />

15


© Abb.: Website Aura Hotel<br />

„ Erlebenswertes von Oktober 2018<br />

bis März 2019 ”Leonhardiritt<br />

Tag der Begegnung im Aura Hotel Saulgrub<br />

Am So., 14.10.,<br />

findet im Rahmen<br />

der „Woche des<br />

Sehens“ ein „Tag<br />

der Begegnung“<br />

statt. Unser Fest<br />

soll blinde, sehbehinderte<br />

und<br />

sehende Menschen<br />

aller Altersgruppen<br />

zusammenbringen und das gegenseitige Verstehen<br />

fördern. Es wird ein buntes Programm sowie Aktionen zum<br />

aktiven Mitmachen geben.<br />

Mehr: www.aura-hotel.de/event/tag-der-begegnung/<br />

Holzfassfestival im Kloster Ettal<br />

Am Sa., 20.10.,<br />

ab 1<strong>3.</strong>00 Uhr und<br />

So., 21.10., ab<br />

17.00 Uhr, werden<br />

bayerische Brauer,<br />

Winzer und Destillateure<br />

ausschließlich<br />

Produkte präsentieren,<br />

die im<br />

Holzfass ausgebaut<br />

oder gereift wurden. Damit soll gezeigt werden, dass der Wald<br />

und das daraus gewonnene Holz einen wesentlichen Beitrag<br />

leistet, um ganz außergewöhnliche Getränke entstehen zu<br />

lassen. Im Benediktiner Gwölb gibt es zudem kulinarische Angebote<br />

und Live-Musik. Mehr: www.kloster-ettal.de<br />

© Foto: Kloster Ettal<br />

So., 28.10., in Unterammergau, ab 9.45 Uhr: Am letzten Oktoberwochenende<br />

werden traditionell die Pferde in der Kappel-<br />

Wallfahrtskirche gesegnet. Dazu ziehen die Pferde und Pferdekutschen<br />

von der Dorfmitte Unterammergaus zur Kirche.<br />

9.00 Uhr Aufstellung am Kirchplatz und Dorfstraße, 9.45 Uhr<br />

Marsch mit vier Blaskapellen von der Pfarrkirche zur Kappl-<br />

Wallfahrtskirche, 10.30 Uhr Hl. Messe mit Pferdesegnung, 11.45<br />

Uhr Ritt zurück ins Dorf, 12.15 Uhr Konzert der Blaskapellen am<br />

Dorfbrunnen.<br />

Museum im Bierlinghaus, Bad Bayersoien<br />

Sehr geehrte Leser,<br />

die in den Veranstaltungsbeschreibungen<br />

genannten Termine<br />

und Uhrzeiten wurden uns so mitgeteilt.<br />

Wir raten Ihnen, vor der Kartenbestellung<br />

oder Anfahrt Ihren Termin zur Sicherheit<br />

zu überprüfen.<br />

Unseren Veranstaltungskalender<br />

finden Sie unter:<br />

https://veranstaltungen.<br />

ammergauer-alpen.de<br />

© Foto: Horst Preisenhammer<br />

© Foto: Birgit Klöck<br />

Theater im Bayersoier Hof, Bad Bayersoien<br />

Di. 2<strong>3.</strong>10., 20.15 Uhr:<br />

„Der Kartlbauer”. Seit<br />

Bauer Martin, nach einer<br />

unglücklichen Liebe, das<br />

Kartenspielen für sich<br />

entdeckt hat, geht es mit<br />

dem Hof langsam bergab.<br />

Bei einem Spiel mit Großbauer<br />

Bachmeier verliert<br />

er und muss nun dessen<br />

unattraktive Tochter Afra heiraten. Mit einer waghalsigen<br />

Aktion der Pfarrersköchin Zenzi dreht sich das Blatt: Hof und<br />

Liebe sind gerettet.<br />

Kartenvorverkauf: Kur- und Tourist-Info Bad Bayersoien,<br />

Tel. 0 88 45-703 06 20 oder info@bad-bayersoien.de,<br />

Restkarten an der Abendkasse.<br />

Noch bis So., 4.11.: Ins Holz fahren mit Schlitten und Roß –<br />

Fotografien von Hanns-Jörg Anders<br />

„Mit keinem König möcht ich tauschen“, sangen die drei Bauern,<br />

der „Gröbler“, der „Hiebler“ und der „Oswald“ aus Altenau im<br />

Winter 1977/78 auf ihrer Hütte bei Unternogg im Ammergebirge.<br />

Dort wohnten sie, weitab von ihren Höfen im Tal, während<br />

ihrer harten Arbeit des „Holzrückens“ im Bergwald. Der bekannte<br />

Hamburger Fotograf Hanns-Jörg Anders begleitete sie<br />

mit ihren Rössern und Schlitten durch den Schnee. Das Museum<br />

präsentiert in einer begleitenden Ausstellung – in seinen<br />

Räumlichkeiten sowie im Museumsgarten – zur Bayerischen<br />

Landesausstellung 2018 spektakuläre Aufnahmen sowie originale<br />

Arbeitsgeräte und einen Pferdeschlitten.<br />

Mehr: www.bad-bayersoien.de<br />

© Foto: Hanns-Jörg Anders<br />

16


© Foto: Ute Oberhauser<br />

Museum im Bierlinghaus, Bad Bayersoien<br />

Dorfstadl Bad Bayersoien<br />

Sa., 24.11., 15.00 Uhr:<br />

„Sternschnuppe – Winterlieder“<br />

Ein vorweihnachtliches Familienkonzert<br />

mit bayerisch-verschmitzten<br />

Winter- und Weihnachtsliedern mit<br />

den Liedermachern Margit Sarholz und Werner Meier.<br />

Kartenvorverkauf: Bäckerei Brandmeier in Oberammergau<br />

und Bad Kohlgrub, Tourist Information Bad Bayersoien oder<br />

Tel. 0 88 45-75 74 42 sowie a.reineke@lvhswies.de<br />

Altenauer Dorfwirt<br />

© Foto: www.sternschnuppe-kinderlieder.de<br />

Noch bis So., 4.11.: Blick in die Soyer Dorfgeschichte.<br />

Erleben Sie bei einem Gang durch das Museum im Bierlinghaus<br />

einen Ausflug in die Vergangenheit. Im ehemaligen Kaufhaus<br />

der Familie Bierling befindet sich nun das Dorfmuseum, wobei<br />

ein Teil des Museums als Erinnerung dieser Kaufmannsfamilie<br />

gewidmet ist.<br />

Museum Oberammergau<br />

© Foto: Ludo Vici<br />

So., 15.12., 20.00 Uhr:<br />

„Limmer wider Lichterglanz”. Eine niederbairische<br />

Weihnachtsrevue von und mit<br />

Andrea Limmer. Weihnachten ist das Fest<br />

der Liebe. Sagen wir zumindest. Die niederbayrische<br />

Kabarettistin weiß eines jedenfalls<br />

sicher: „Apfent, Apfent, da Bärwurz<br />

brennt. Erst trinkst oan, dann zwoa, dann drei, dann vier, dann<br />

haut΄s dich mit΄m Hirn an d΄Tür.“ Infos: Tel. 0 88 45-215 43 00<br />

© Foto: Museum Oberammergau<br />

Noch bis So., 4.11.: „Mit künstlerischem<br />

Gespür” – Natur und Kultur<br />

des Ammertals als Inspiration. Eine<br />

Sonderausstellung im Rahmen der<br />

Bayerischen Landesausstellung 2018:<br />

Durch die gezeigten Gemälde, Stiche,<br />

Zeichnungen und Aquarelle wird deutlich,<br />

dass im 19. Jahrhundert nicht nur<br />

die Landschaft des Ammertals internationale<br />

Künstler inspiriert hat.<br />

Mehr: www.oberammergaumuseum.de<br />

Bauerntheater Bad Kohlgrub<br />

© Foto: Gebirgs-Trachten-Erhaltungs-Verein „Edelweiß“<br />

Bad Kohlgrub e.V.<br />

Krimidinner im Parkhotel am Soier See<br />

Sa., <strong>3.</strong>11.,<br />

19.00 Uhr:<br />

„SOKO Semmelknödel“<br />

Alois Zornbinkel<br />

könnte man als<br />

einen eher mürrischen<br />

Zeitgenossen<br />

beschreiben.<br />

Das liegt an seinem Beruf als Tatortreiniger, welcher ihn<br />

immer wieder aus seiner idyllischen, kleinen Welt herausreißt.<br />

Das gefällt ihm gar nicht. Um den nächsten Fall also so schnell<br />

wie möglich zu lösen, braucht er Ihre Hilfe.<br />

Untersuchen Sie den Tatort nach Spuren und finden Sie jedes<br />

noch so kleine Detail. Wohin wird Sie die Spurensuche führen?<br />

Wer ist der Täter?<br />

Karten: www.das-kriminal-dinner.de<br />

Weitere Termine<br />

1<strong>3.</strong>12.2018 und 6.4.2019: Testament à la Carte<br />

2<strong>3.</strong>2.2019: Mord und Tod – Die 3 von der Zapfsäule<br />

© Foto: www.das-kriminal-dinner.de<br />

© Foto: Sabine Kuhn<br />

Mi., 26.12. (Premiere), Do. 27.12. und So. 30.12.2018, sowie<br />

Do. <strong>3.</strong>1. und Fr. 4.1.2019, Beginn jeweils 20.00 Uhr:<br />

„Der Lebensretter”. Ein Lustspiel in drei Akten um einen Koffer<br />

voller Geld und Schmuck, einer angeblichen Leiche, und als<br />

auch noch ein Polizist auftaucht, gerät alles aus den Fugen.<br />

Kartenvorverkauf: Mode Kraus, Hauptstr. 36, Bad Kohlgrub,<br />

Tel. 0 88 45-3 02.<br />

7. Bad Kohlgruber Winter-Ballon-Tage<br />

Von Fr., 28.12.2018, bis<br />

Sa., 5.1.2019 starten die<br />

glühenden Himmelsstürmer<br />

(mit bis zu je<br />

fünf Passagieren) jeweils<br />

ab 9.30 Uhr in<br />

den winterlichen Himmel!<br />

Highlight der Ballontage ist das Ballonglühen („Tag der 1.000<br />

Lichter”) am Samstag, 29.12., rund um den Maibaum.<br />

Aktuelle Infos/Anmeldung/Buchung: Tel. 0 88 45-74 22 35<br />

oder 01733-18 89 2<strong>3.</strong> Nur bei geeignetem Wetter.<br />

17


„ Erlebenswertes Oktober 2018<br />

bis März 2019 ”<br />

Theater im Bayersoier Hof, Bad Bayersoien<br />

46. Int. König-Ludwig-Lauf<br />

So., 30.12.,<br />

20.15 Uhr:<br />

„Ein Traum von<br />

einem Mann”.<br />

Herbert wird arbeitslos,<br />

jetzt muss<br />

seine verwöhnte<br />

Frau Karin zur<br />

Arbeit gehen.<br />

Da Herbert kein<br />

Studierter ist, was<br />

seine Schwiegermutter<br />

gern hätte, gibt´s immer Ärger. Was Herbert da<br />

durchmacht, ist ein böser Traum.<br />

Kartenvorverkauf: Kur- und Tourist-Info Bad Bayersoien,<br />

Tel. 0 88 45-703 06 20 oder info@bad-bayersoien.de,<br />

Restkarten an der Abendkasse.<br />

© Foto: Birgit Klöck<br />

Der „Luggi-Lauf”, wie die Einheimischen diesen Langlauf-Wettbewerb<br />

nennen, findet 2019 am Sa., 2.2., und So., <strong>3.</strong>2., in Oberammergau<br />

und Ettal statt. Er ist Teil des Worldloppets, des FIS<br />

Worldloppet Cups und des Deutschland Klassikers. Des weiteren<br />

ist er die größte Ski-Langlauf-Veranstaltung in Deutschland.<br />

© Foto: Wikimedia Commons<br />

Blaskapelle Bad Bayersoien<br />

Informationen und Anmeldung:<br />

www.koenig-ludwig-lauf.com, Tel. 0 88 22-39 90 oder -65 66<br />

Fasching in Oberammergau<br />

© Foto: Blaskapelle Bad Bayersoien<br />

Neu eingespielte Stücke gibt die Blaskapelle am Sa., 5.1. im<br />

Dorfstadl in Bad Bayersoien zum Besten. Der Eintritt ist frei.<br />

Altenauer Dorfwirt<br />

© Foto: Thomas Klinger<br />

© Foto: Anja Rattchen<br />

Fr., 25.1., 20.00 Uhr:<br />

Stefan Danziger: „Was machen Sie<br />

eigentlich tagsüber?” Geboren in<br />

der DDR, wollten er und seine<br />

Familie in die BRD fliehen. Doch<br />

leider sind sie falsch abgebogen<br />

und in der Sowjetunion gelandet.<br />

Nach der Wende schaffte er es endlich<br />

in den Westen. Seine Comedy<br />

beleuchtet charmant Geschichte und die Geschichten dahinter,<br />

kulturelle Widersprüche und Absurditäten des Alltags.<br />

Infos: Tel. 0 88 45-215 43 00<br />

Di., 5.<strong>3.</strong>: „Brezenangeln in Oberammergau“: Immer am<br />

Faschingsdienstag ziehen geschmückte Wagen durch den Ort.<br />

Erwachsene lassen Brez'n, Würstl und Süßigkeiten an langen<br />

Schnüren in die Menge hängen. Die Kinder versuchen, durch<br />

gezieltes Greifen und Schnappen, diese Köstlichkeiten zu ergattern.<br />

Mehr: https://veranstaltungen.ammergauer-alpen.de/<br />

oberammergau/<br />

Unseren Veranstaltungskalender finden Sie unter:<br />

https://veranstaltungen.ammergauer-alpen.de<br />

18


„ Hören statt lesen ”<br />

© Foto: Manfred Müller<br />

Unsere neue Reiseführer-App<br />

ermöglicht interaktive Besichtigungstouren<br />

im <strong>Naturpark</strong><br />

Ammergauer Alpen und ergänzt<br />

die bestehende Kulturmeile<br />

Ammergauer Alpen.<br />

Seit diesem Sommer haben<br />

Besucher der <strong>Naturpark</strong>region<br />

Ammergauer Alpen ihren Reiseführer<br />

im Smartphone. Mit der<br />

App der Firma Locandy ist das<br />

Angebot zur Kulturmeile Ammergauer<br />

Alpen um einen interaktiven<br />

Guide mit Spielspaß<br />

und GPS erweitert.<br />

Einmal kostenlos im App-/<br />

Playstore heruntergeladen,<br />

bietet die Locandy-App Reiseführer<br />

für Ettal, Oberammergau,<br />

Unterammergau, Bad Kohlgrub<br />

und Bad Bayersoien.<br />

Das Besondere sind die 22<br />

spannenden und informativen<br />

Hörbeiträge zu den einzelnen<br />

Sehenswürdigkeiten. Wie bei<br />

einer Führung bleibt Zeit, sich<br />

umzuschauen, während die<br />

markante Stimme, welche den<br />

ein oder anderen an die sehr<br />

ähnliche Synchronstimme von<br />

Robert Redford erinnert, einen<br />

mit auf Zeitreise nimmt. Verschiedene<br />

thematische Quizfragen<br />

ergänzen die Erzählungen<br />

und gestalten die digitale<br />

Führung zu einem interaktiven<br />

Erlebnis. Das Sammeln von<br />

Punkten und Urkunden regt<br />

zum aufmerksamen Zuhören<br />

an und macht besonders in<br />

Gesellschaft Freude, wenn ein<br />

Wettbewerb entsteht.<br />

„Wir wollen unseren Gästen,<br />

unabhängig von einer Ortsführung,<br />

die Möglichkeit geben,<br />

mehr zu unseren Sehenswürdigkeiten<br />

wie Kloster Ettal zu<br />

erfahren und Lust machen,<br />

Neues zu entdecken. Die GPSgestützten<br />

Informationen regen<br />

dazu an, von Sehenswürdigkeit<br />

zu Sehenswürdigkeit zu gehen,<br />

denn nur vor Ort lässt sich der<br />

Beitrag öffnen“, so Jasmine Holfeld,<br />

die bei der Ammergauer<br />

Alpen GmbH für das Projekt<br />

verantwortlich zeichnet.<br />

Nebst City-Guides hat sich<br />

die Innsbrucker Firma Locandy<br />

auf Mixed Realitiy Guides für<br />

Naturlehrpfade spezialisiert.<br />

Im Herbst 2018 entsteht ein<br />

weiterer Guide für den Timberland<br />

Trail in Bad Kohlgrub. Die<br />

digitale Erweiterung des Walderlebnispfads<br />

ist auf Familien<br />

mit Kindern ausgerichtet und<br />

ergänzt den vorhandenen Weg<br />

mit dem Fokus auf spielerischer<br />

Umweltbildung.<br />

Seit 2010 ist die Kulturmeile<br />

Ammergauer Alpen die Verbindung<br />

der Sehenswürdigkeiten<br />

in der <strong>Naturpark</strong>region<br />

Ammergauer Alpen. Unter<br />

den 18 Stationen sind weltbekannte<br />

wie Schloss Linderhof,<br />

Kloster Ettal und das Passionstheater<br />

Oberammergau sowie<br />

kleine, regionale Schätze wie<br />

die Schleifmühle in Unterammergau<br />

und der Sonnenuhrenpark<br />

in Bad Bayersoien. Zu<br />

allen Stationen sind bereits<br />

Audio-Guides mit dem Smartphone<br />

anrufbar.<br />

Mehr:<br />

Ammergauer Alpen GmbH<br />

Eugen-Papst-Str. 9a<br />

82487 Oberammergau<br />

Tel.: +49 (0) 8822-922 740<br />

info@ammergauer-alpen.de<br />

www.ammergauer-alpen.de<br />

Der <strong>Naturpark</strong><br />

Ammergauer<br />

Alpen möchte<br />

in Zukunft mit<br />

Rangern arbeiten<br />

Man kennt sie durch ihre<br />

Tätigkeit in den US-amerikanischen<br />

Nationalparks, der<br />

<strong>Naturpark</strong> Nagelfluhkette<br />

hat bereits drei. Die Rede ist<br />

von Rangern. Man stellt sich<br />

darunter meist Frauen und<br />

Männer in Forstbekleidung<br />

vor, die sich viel in der Natur<br />

aufhalten. Doch was verbirgt<br />

sich hinter diesem Begriff?<br />

Laut Definition sollen<br />

„Ranger (…) Mittler zwischen<br />

Mensch und Natur sein. Daraus<br />

ergeben sich insbesondere<br />

folgende Tätigkeitsfelder:<br />

1. Besucherbetreuung und<br />

-lenkung<br />

2. Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

<strong>3.</strong> Unterstützung bei wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen<br />

und Monitoring<br />

4. Mithilfe bei Überwachung<br />

und Schutz<br />

Alle Aufgaben müssen im Bereich<br />

des Naturschutzes sowie<br />

daraus resultierenden Bildungsund<br />

Informationsaufgaben des<br />

<strong>Naturpark</strong>s liegen.“<br />

Nach Verhandlungen mit dem<br />

Bayer. Staatsministerium für<br />

Finanzen, Landesentwicklung<br />

und Heimat (StMFLH) können<br />

voraussichtlich schon ab 1.10.<br />

2018 pro <strong>Naturpark</strong> je nach<br />

Größe max. zwei bis vier Rangerstellen<br />

besetzt und von den<br />

Regierungen bewilligt werden.<br />

Sobald diese Bewilligung durch<br />

ist, möchte auch der <strong>Naturpark</strong><br />

Ammergauer Alpen mit Rangern<br />

arbeiten. Die Beratung von Erholungssuchenden,<br />

Sportlern<br />

und weiteren Freizeitnutzern<br />

zu naturschutzfachlichen Fragen<br />

und zum Aufenthalt in der Natur<br />

im Sinne eines naturverträglichen<br />

Landschaftserlebens<br />

oder die Unterstützung bei<br />

der Umsetzung von Naturschutzprojekten<br />

und von<br />

Besucherlenkungskonzepten<br />

wären zwei konkrete Aufgabenbereiche<br />

in der <strong>Naturpark</strong>region.<br />

Eine Entscheidung des<br />

StMFLH lag bei Redaktionsschluss<br />

noch nicht vor.<br />

© Foto: Anton Brey<br />

19


„ Berge sind stille Meister<br />

und machen<br />

schweigsame Schüler ”<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

20


Blick auf das Ettaler Manndl · © Foto: Simon Bauer<br />

21


„ Der Winter kann kommen ”<br />

© Foto: Zugspitz-Region<br />

Die fünf größten<br />

Irrtümer beim Langlauf.<br />

Josef Pongratz ist neben Thomas<br />

Marka und Bernhard Benedikt<br />

einer von drei Loipenfahrern<br />

im Loipengebiet Oberammergau/Ettal.<br />

Wenn es frisch geschneit<br />

hat, werden die Loipen<br />

bereits ab vier Uhr morgens<br />

präpariert – und wenn es weiter<br />

schneit, kann der Arbeitstag bis<br />

zu zehn Stunden lang werden.<br />

Ist die Witterung stabil, wird<br />

abends bis in die Nacht präpariert.<br />

Damit möglichst viele<br />

Langläufer die von ihm und<br />

seinen Kollegen präparierten<br />

Spuren genießen können, gibt<br />

Josef Pongratz einige Hinweise.<br />

1.<br />

Wenn spätnachmittags<br />

das Spuren begonnen<br />

wurde, lockt ein Lauf am<br />

Abend. Ist das empfehlenswert?<br />

Josef Pongratz: Eher nicht.<br />

Besser ist, wenn die frische<br />

Spur über Nacht ausfrieren<br />

kann. Läuft man abends noch<br />

über die frische weiche Loipe,<br />

entstehen teils tiefe Furchen<br />

und Vereisungen. Wenn diese<br />

dann über Nacht aushärten,<br />

kann es für den Langläufer am<br />

nächsten Morgen zu gefährlichen<br />

Situationen führen.<br />

2.<br />

Ist es okay, in der Dunkelheit<br />

mit Stirnlampe<br />

zu laufen?<br />

Auch davon möchte ich abraten.<br />

Es stört nachtaktive Tiere,<br />

die im Winter zur Futtersuche<br />

ins Tal ziehen und ohnehin<br />

schon viel Energie aufbringen<br />

müssen.<br />

<strong>3.</strong><br />

Wenn kein Wanderweg<br />

da ist – kann man auf<br />

die Loipe ausweichen?<br />

Klares Nein. Die Spur wird<br />

dadurch stark beschädigt. Es<br />

entstehen Löcher, die teilweise<br />

sehr tief sind und zu teilweise<br />

gefährlichen Situation für den<br />

Langläufer führen können. Die<br />

Winterwanderwege sind so<br />

ausgeschildert, dass man die<br />

Loipen nicht betreten muss.<br />

4.<br />

Mit einem Fatbike kann<br />

man auch im Schnee Rad<br />

fahren. Hält die Skatingspur<br />

das aus?<br />

Durch das Einsinken der Reifen<br />

entstehen zum einen Furchen<br />

in der Spur, die wiederum zu<br />

starken Behinderungen für den<br />

Skater führen. Zum anderen<br />

kann die Geschwindigkeit eines<br />

Radfahrers von den Langläufern<br />

auf der Loipe nicht eingeschätzt<br />

werden, was wiederum zu gefährlichen<br />

Situationen führen<br />

kann.<br />

5.<br />

Darf ich meinen Hund<br />

beim Langlaufen mitbringen?<br />

Wenn er an der Leine geführt<br />

wird und links oder rechts außen<br />

an der Loipe läuft, stört<br />

das nicht. Man sollte aber beachten,<br />

dass, wenn man stürzt,<br />

der Hund verletzt werden kann.<br />

Da ein Großteil der Loipen über<br />

Wiesen führt, die im Sommer<br />

zur Nahrungsmittelproduktion<br />

genutzt werden, sollte darauf<br />

geachtet werden dass die Loipen<br />

nicht mit Hundekot verschmutzt<br />

werden.<br />

Übrigens …<br />

Zwei Loipen werden in dieser<br />

Saison nicht mehr gespurt. Die<br />

nur sehr kurze Höhenloipe auf<br />

dem Hörnle und die weniger<br />

schneesichere Sonnenloipe bei<br />

Oberammergau.<br />

Das Loipennetz im <strong>Naturpark</strong><br />

Ammergauer Alpen ist mit<br />

150 km Gesamtlänge aber weiterhin<br />

eines der größten im<br />

Umkreis.<br />

22


Die Winterwanderwege<br />

im <strong>Naturpark</strong> profitieren<br />

als erste von den neuen<br />

Beschilderungen.<br />

Die Winterwanderwege im <strong>Naturpark</strong><br />

Ammergauer Alpen sind<br />

Vorreiter – sie tragen schon in<br />

dieser Saison die neuen gelben<br />

Wanderschilder. Alle anderen<br />

Wege und Steige, insgesamt<br />

sind es im <strong>Naturpark</strong> über 500<br />

Kilometer, werden bis spätestens<br />

Herbst 2019 neu beschildert<br />

sein. Fast 4.000 Wegweiser<br />

und Zwischenwegweiser<br />

mussten hierfür bestellt werden.<br />

verband Ammergauer Alpen.<br />

„Einen Schilderwald wird es<br />

nirgendwo mehr geben.“ Die<br />

neuen Wanderschilder sind einheitlich<br />

gelb, mit eindeutiger<br />

Beschriftung, Schwierigkeitsund<br />

Gehzeitangabe. Sie sind<br />

auch nach Typ ausgezeichnet:<br />

beispielsweise Hüttentouren,<br />

Rundwanderungen, Fernwege<br />

oder Themenwege. Winterwanderwege,<br />

die im Regelfall<br />

geräumt und bei Schnee gut<br />

begehbar sind, erhalten eine<br />

Schneeflocke als Symbol.<br />

Welchen Winterwanderweg<br />

man im <strong>Naturpark</strong> unbedingt<br />

begangen haben sollte, dazu<br />

© Fotos: Roland Richter<br />

© Foto: Arvis Robalds<br />

Dazu kommen neue Wanderund<br />

Winterkarten sowie zahlreiche<br />

Informationstafeln, auch<br />

über Themen des <strong>Naturpark</strong>s.<br />

Unter dem Strich werden Wanderer<br />

aber in Zukunft nicht mehr<br />

Schilder am Weg sehen – im<br />

Gegenteil.<br />

„Alle älteren Wegweiser<br />

werden wir entfernen“, erklärt<br />

Arvis Robalds vom Tourismus-<br />

Wegeexperte Arvis Robalds:<br />

„Bei Sonnenschein den Altherrenweg<br />

über Oberammergau,<br />

denn der liegt auf der Südseite<br />

und bietet viel Aussicht! Durch<br />

beschaulich verschneite Moore<br />

und an einem See entlang geht<br />

es auf der Geizenmoosrunde,<br />

die Bad Kohlgrub und Bad Bayersoien<br />

verbindet.“<br />

Vom Stock zum Schneeschuh<br />

– modernste Wanderausrüstung<br />

kann man<br />

hier einfach gratis leihen.<br />

Ein topmodernes GPS-Gerät?<br />

Neue leichte Trekkingstöcke?<br />

Schneeschuhe oder Spikes für<br />

den Winter? Die Wunschliste<br />

für eine neue Outdoorausrüstung<br />

kann schnell lang werden.<br />

Gleich kaufen muss man die<br />

Sachen aber nicht. Denn der<br />

<strong>Naturpark</strong> Ammergauer Alpen<br />

bietet zwei Best of Wandern-<br />

Testcenter: Das eine im Ammertaler<br />

Hof in Wurmansau, nördlich<br />

von Unterammergau, und<br />

das andere im Rathaus von Bad<br />

Bayersoien.<br />

Dort können Gäste Schuhe,<br />

Stöcke, Jacken und vieles mehr<br />

gegen eine Kaution kostenlos<br />

ausleihen. Am Ende des Wandertags<br />

bringt man alles einfach<br />

wieder zurück. Das Angebot<br />

gilt für Gruppen wie auch<br />

Einzelpersonen. Best of Wandern<br />

ist eine Kooperation aus<br />

europäischen Wanderregionen,<br />

Ausrüstungsherstellern, Reiseveranstaltern<br />

und Händlern.<br />

Auf dem Live-Blog der Seite<br />

www.best-of-wandern.de<br />

berichten Wanderer übrigens<br />

von ihren Erlebnissen in den<br />

Regionen. Auch Ihre Tour aus<br />

dem <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />

Alpen können Sie dort präsentieren!<br />

Langlaufkurs und Skitourentag<br />

– Erlebnisangebote,<br />

die man bequem<br />

von zu Hause aus<br />

buchen kann.<br />

Eine Region lernt man am besten<br />

kennen, indem man ihre<br />

Geschichten nacherlebt, ihr<br />

Handwerk ausprobiert oder<br />

sie auf sportliche Weise durchquert.<br />

Im <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />

Alpen und in der Nachbarregion<br />

Das Blaue Land gibt<br />

es daher Holzschnitz- und Holzbildhauerkurse,<br />

Schauspielführungen,<br />

Winter-Ballonfahrten<br />

oder geführte Wintersportangebote.<br />

Alle diese und noch<br />

mehr Angebote zeigt die Erlebnisplattform<br />

der Ammergauer<br />

Alpen GmbH: https://erlebnisse.ammergauer-alpen.de.<br />

Dort kann man die Angebote<br />

bereits von zu Hause bequem<br />

buchen, selbst nutzen oder<br />

verschenken.<br />

Geschenktipp für Weihnachten<br />

Wer bereits jetzt das passende<br />

Weihnachtsgeschenk sucht,<br />

wird ab Oktober 2018 auf der<br />

Plattform ebenfalls fündig. Die<br />

Wertgutscheine, die man ab<br />

dann kaufen kann, können natürlich<br />

für jedes Erlebnis auf der<br />

Internetseite eingelöst werden.<br />

So sind dann auch schon<br />

Buchungen für eine der kommenden<br />

Sommeraktivitäten<br />

wie Kletterkurse, Tandemflüge<br />

mit dem Gleitschirm oder das<br />

beliebte Stand-up-Paddeling<br />

möglich.<br />

Zusätzlich kann man mit den<br />

Wertgutscheinen auch in den<br />

Tourist-Informationen im Ammertal<br />

einkaufen: Alle Veran-<br />

staltungen von München Ticket<br />

sind im Verkauf, Wanderkarten,<br />

regional gefertigte Produkte,<br />

eine feine Auswahl des Bekleidungsherstellers<br />

Ziener,<br />

verschiedene Reiseführer und<br />

Bücher, etc. – die Auswahl ist<br />

riesig!<br />

© Foto: Sebastian Heckelmiller<br />

23


„ So schmeckt der Winter ”Pfanne mit Öl ein bis zwei<br />

Minuten anbraten. Dann die<br />

gehackte Knoblauch-Petersilie<br />

und Butter schwenkend<br />

zufügen. Alles mit Salz und<br />

Pfeffer würzen.<br />

• Gamsfleisch aus dem Ofen<br />

nehmen, etwas ruhen lassen,<br />

dann in Scheiben schneiden<br />

und mit dem Gemüse, den<br />

gebratenen Pilzen und der<br />

Soße auf Teller anrichten.<br />

• Dazu passen wunderbar<br />

Kartoffelknödel.<br />

Ein perfektes Geschenk<br />

Gerichte und Geschichten aus<br />

den Bergen.<br />

© Foto: Mathias Neubauer<br />

Auf 120 bebilderten Seiten erwarten<br />

den Leser außergewöhnliche<br />

Berichte von Menschen<br />

aus dem Ammertal, die<br />

mit Begeisterung hinter ihren<br />

regionalen Produkten stehen.<br />

Bäcker und Metzger, Fischzüchter<br />

und Käser gewähren<br />

einen Blick hinter die Kulissen<br />

und erzählen ihre ganz persönliche<br />

Geschichte von der Arbeit<br />

und Liebe zu ihrem Erzeugnis.<br />

Dazwischen finden sich rund<br />

30 passende Rezepte wie Spitzwegerich-Salat,<br />

Hirschkoteletts<br />

mit Maronenkruste, Ammergauer<br />

Fischsuppe oder Bier-<br />

Tiramisu.<br />

Wärmende Suppen, dampfende<br />

Aufläufe, himmlische Fleischgerichte<br />

– unsere Rezepte im<br />

Buch „Gerichte und Geschichten<br />

aus den Bergen“ erfüllen<br />

auch kulinarische Wünsche<br />

für die kalte Jahreszeit. Dafür<br />

kommen überwiegend saisonale<br />

Zutaten aus unserer Region<br />

zum Einsatz. Wie zum Beispiel<br />

der Gamsrücken auf rahmigem<br />

Kohlrabi-Wirsing-Gemüse mit<br />

Steinpilzen und Gewürz-Soße.<br />

Und so wird's gelingen:<br />

• Kohlrabi schälen und in Würfel<br />

schneiden. Wirsing putzen,<br />

Blätter in Rauten schneiden.<br />

Schalotte schälen, fein würfeln<br />

und in zerlassener Butter<br />

in einem breiten Topf anschwitzen.<br />

• Das Gemüse dazugeben, ca.<br />

zwei Minuten mitdünsten,<br />

dann zuerst alles mit Mehl bestäuben,<br />

mit Wein ablöschen<br />

und mit Geflügelbrühe und<br />

Sahne aufgießen. Das Ganze<br />

etwa 6–8 Minuten offen einkochen<br />

lassen, abschließend<br />

kräftig mit Salz, Pfeffer und<br />

Muskat würzen und warm<br />

halten.<br />

• Den Ofen auf 150 °C vorheizen,<br />

Gamsfleisch salzen,<br />

pfeffern und zusammen mit<br />

Rosmarin, Thymian und Wacholderbeeren<br />

in 1 El heißem<br />

Butterschmalz scharf anbraten.<br />

• Das angebratene Fleisch aus<br />

der Pfanne auf ein Backblech<br />

legen und im heißen Ofen in<br />

etwa 15 Minuten rosa garen,<br />

dabei ein- bis zweimal wenden.<br />

Den Bratansatz in der<br />

Pfanne mit etwas Madeira<br />

ablöschen, Wildfond und Lebkuchengewürz<br />

zufügen und<br />

alles auf ca. 150 ml einkochen.<br />

• Danach den Sud leicht mit<br />

etwas Stärke binden und die<br />

Butter unterschwenken.<br />

Die Soße durch ein feines<br />

Sieb gießen und warm halten.<br />

• Steinpilze gründlich putzen<br />

und in mundgerechte Stücke<br />

teilen. Knoblauch zusammen<br />

mit gezupfter Petersilie fein<br />

hacken. Pilze in einer heißen<br />

Das Kochbuch ist für 24,90 E<br />

über unseren Online-Shop<br />

www.ammergauer-alpen.shop<br />

sowie in unseren Tourist-Infos<br />

erhältlich.<br />

24


„ In eigener Sache ”<br />

Bitte anmelden!<br />

Heimatverbundene<br />

Markenpartnerschaft<br />

© Foto: Julien Christ (Pixelio)<br />

Der diesjährige Weihnachtsbaum<br />

im Deutschen Bundestag<br />

kommt aus dem <strong>Naturpark</strong><br />

Ammergauer Alpen.<br />

Die Initiative, dass <strong>Naturpark</strong>e<br />

einen Weihnachtsbaum im<br />

Deutschen Bundestag aufstellen<br />

dürfen, ging vom <strong>Naturpark</strong><br />

Dübener Heide aus, der 2002<br />

erstmalig einen Weihnachtsbaum<br />

im Deutschen Bundestag<br />

aufgestellt hat.<br />

Der Verband Deutscher <strong>Naturpark</strong>e<br />

(VDN) hat diese Idee<br />

aufgegriffen und schlägt dem<br />

Präsidenten des Deutschen<br />

Bundestags jedes Jahr einen<br />

anderen <strong>Naturpark</strong> vor. Dieser<br />

Vorschlag wurde bisher stets<br />

dankend angenommen, sodass<br />

seit 2002 jedes Jahr zu Weihnachten<br />

ein <strong>Naturpark</strong> gemeinsam<br />

mit dem VDN einen Weihnachtsbaum<br />

für die Mitglieder<br />

und Mitarbeiter/innen sowie<br />

die Besucher des Deutschen<br />

Bundestags in Berlin aufstellt.<br />

Der Baum wird Ende November/Anfang<br />

Dezember, in der<br />

Regel in der letzten Plenarwoche<br />

vor dem 1. Advent, im<br />

Paul-Löbe-Haus, Eingang West<br />

des Deutschen Bundestages<br />

aufgestellt. Er wird in einer ca.<br />

halbstündigen Veranstaltung<br />

dem Bundestagspräsidenten<br />

oder einem anderen Mitglied<br />

des Bundestagspräsidiums persönlich<br />

übergeben – in Anwesenheit<br />

von regionalen Bundestagsabgeordneten.<br />

Eingebunden werden Schüler<br />

und Schülerinnen aus der Mittelschule<br />

Oberammergau, die<br />

den Weihnachtsschmuck basteln,<br />

Lieder singen und teilweise<br />

auch mit Instrumenten<br />

musizieren.<br />

Aufgrund der neuen Datenschutzgrundverordnung<br />

(DSGVO) haben wir unsere<br />

Newsletterkontakte überarbeitet<br />

und möchten unseren<br />

Gästen und Einheimischen<br />

anbieten, sich für<br />

unseren Endkundennewsletter<br />

anzumelden:<br />

www.ammergauer-alpen.<br />

de/Media/Artikel/Newsletteranmeldung<br />

Herzlichen Dank.<br />

Freie Nutzung des neuen<br />

Ammergauer Alpen <strong>Naturpark</strong>-Logos.<br />

Mit der Ernennung zum <strong>Naturpark</strong><br />

2017 wurde auch das Logo<br />

der Ammergauer Alpen angepasst,<br />

das nun ebenfalls den<br />

Zusatz „<strong>Naturpark</strong>“ trägt.<br />

Alle Betriebe der Bereiche<br />

Tourismus, Gewerbe und Handel<br />

oder Handwerk der sechs<br />

Ammertalgemeinden, die Interesse<br />

daran haben, können<br />

das neue Logo jederzeit gerne<br />

kostenfrei nutzen.<br />

Bitte senden Sie dafür den<br />

ausgefüllten Lizenzvertrag<br />

(www.ammergauer-alpen.de/<br />

lizenz) an nr@ammergaueralpen.de<br />

oder per Fax 0 88 22-<br />

92 27 45. Sie erhalten dann umgehend<br />

die Logodaten zur produktionstechnischen<br />

Verwendung.<br />

Wir würden uns sehr freuen,<br />

wenn Sie sich beteiligen würden:<br />

So können wir nach außen<br />

das Gesicht unserer Region<br />

„<strong>Naturpark</strong> Ammergauer Alpen“<br />

kommunizieren und die Wiedererkennung<br />

der Marke erhöhen.<br />

Der <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />

Alpen kooperiert mit dem<br />

Oberammergauer Funktionsbekleidungshersteller<br />

ZIENER<br />

Bereits 2013 gab es eine Zusammenarbeit<br />

mit dem Oberammergauer<br />

Handschuh- und<br />

Sportbekleidungshersteller<br />

ZIENER und der Ammergauer<br />

Alpen GmbH. Damals wurde<br />

eine gemeinsame Kollektion<br />

entworfen, die aus T-Shirts,<br />

Softshelljacken sowie Mützen<br />

bestand.<br />

Fünf Jahre später haben sich<br />

die beiden Unternehmen aus<br />

den Ammergauer Alpen wieder<br />

zusammengefunden. Diesmal<br />

geht es um eine längerfristig<br />

angelegte Markenpartnerschaft,<br />

vor allem in Verbindung mit<br />

Ernennung der Region im Jahr<br />

2017 zum <strong>Naturpark</strong>.<br />

In den Tourist-Informationen<br />

der Ammertalgemeinden und<br />

im Webshop werden Produkte<br />

aus der Active-Linie des Sportspezialisten<br />

verkauft. Zudem<br />

stattet ZIENER die <strong>Naturpark</strong>-<br />

Koordinatoren und die zukünftigen<br />

<strong>Naturpark</strong>-Ranger sowie<br />

die Freiwilligen mit hochwertiger<br />

Funktionsbekleidung aus.<br />

Die Sports Brand wird als Markenpartner<br />

in Zukunft in die<br />

Außenkommunikation und den<br />

Außenauftritt des <strong>Naturpark</strong>s<br />

Ammergauer Alpen mit eingebunden.<br />

Auch aufseiten ZIENERS ist man<br />

über die Kooperation begeistert.<br />

„Wir ergänzen uns perfekt als<br />

Partner“, so Florian Ehlert,<br />

Head of Marketing bei ZIENER.<br />

„Die vielfältigen Produkte aus<br />

unserer Active-Linie eigenen<br />

sich hervorragend für Aktivitäten<br />

im <strong>Naturpark</strong>. Sei es bei<br />

Wanderungen, Führungen oder<br />

Bergbesteigungen: Unsere Produkte<br />

sind multi-sportiv einsetzbar<br />

und unterstützen die<br />

Mitarbeiter sowie Besucher<br />

des <strong>Naturpark</strong>s Ammergauer<br />

Alpen optimal.“<br />

Nina Helmschrott, die als<br />

<strong>Naturpark</strong>-Koordinatorin die<br />

weitere Zusammenarbeit steuern<br />

wird, freut sich, mit der<br />

Franz Ziener GmbH nicht nur<br />

einen lokalen und international<br />

agierenden Partner gefunden<br />

zu haben, sondern auch eine<br />

Firma, der die Verbundenheit<br />

zur Region sehr wichtig ist und<br />

die auch auf Nachhaltigkeit<br />

setzt. Als Mitglied der amfori<br />

BSCI übernimmt ZIENER soziale<br />

Verantwortung, und in der Produktion<br />

wird bei verschiedenen<br />

Textilien mit Econyl® gearbeitet<br />

– ein Garn aus recyceltem<br />

Polyamid.<br />

© Fotos: ZIENER<br />

25


„ Wunderwerk Echelsbacher Brücke ”<br />

© Foto: Grundner<br />

Die größte Melanbogenbrücke<br />

der Welt steht am Nordrand des<br />

<strong>Naturpark</strong>s Ammergauer Alpen<br />

und ist seit rund 90 Jahren der<br />

wichtigste Zugang zu den Gemeinden<br />

des Ammertals. Nun<br />

wird sie saniert – eine gute Gelegenheit<br />

zurückzuschauen.<br />

Als es noch keine Brücke gab,<br />

war die Straße durch die Ammerschlucht<br />

ein echtes Abenteuer.<br />

Eine fast 80 Meter tiefe<br />

Schlucht hat das Flussbett der<br />

Ammer nördlich von Bad Bayersoien<br />

gegraben. Überspannt<br />

wird sie von der gut 180 Meter<br />

langen Echelsbacher Brücke.<br />

Und so selbstverständlich sie<br />

heute erscheint, ihr Bau war eine<br />

technische Meisterleistung.<br />

In nur gut einem Jahr Bauzeit –<br />

von November 1928 bis Januar<br />

1930 – wurden von beiden Seiten<br />

der Schlucht her zwei gigantische<br />

Bogenhälften errichtet,<br />

die sich schließlich in der Mitte<br />

zusammenfügten. Dabei betrug<br />

die Abweichung nur zwei Zentimeter,<br />

und dies wurde vor dem<br />

endgültigen Zusammenfügen<br />

noch weiter reduziert – in einer<br />

Zeit, in der längst noch keine<br />

Computer eine Berechnung unterstützten.<br />

500 Tonnen Eisen<br />

und 87.000 Nieten sowie bis zu<br />

100 Arbeiter kamen zum Einsatz!<br />

Die neue Brücke wurde in nah<br />

und fern gefeiert. Schließlich<br />

beseitigte sie ein jahrhunderte-,<br />

wahrscheinlich sogar jahrtausendealtes<br />

Verkehrshindernis.<br />

Schon Kelten und Römer haben<br />

wohl die Ammerschlucht an<br />

weniger steilen Stellen auf einem<br />

Saumpfad durchquert.<br />

Nachgewiesen ist eine Straßenverbindung<br />

durch die Ammerschlucht<br />

seit dem Mittelalter.<br />

Sie verband die traditionelle<br />

Alpenüberquerung, die<br />

im Westen vom Fernpass über<br />

Füssen Richtung Augsburg führte,<br />

mit der Handelsstraße, die<br />

vom Brenner über Garmisch<br />

und dann über Ettal und Oberammergau<br />

gen Norden leitete.<br />

Die Straße durch die Ammerschlucht,<br />

über die sogenannte<br />

„Echelsbacher Steige“, führte<br />

südlich der heutigen Brücke<br />

zum Fluss hinab, auf einer kleinen<br />

Brücke über ihn hinüber<br />

und den jenseitigen Schluchthang<br />

steil wieder hinauf.<br />

Selbst eine verbesserte Straße<br />

ab dem 16. Jahrhundert war<br />

auf beiden Schluchtseiten immer<br />

noch so steil, dass einheimische<br />

Bauern zusätzliche<br />

Pferde vor die Fuhrwerke spannen<br />

mussten – was zugleich<br />

ein gutes Geschäft für sie war.<br />

Im Winter ging auf der vereisten<br />

Strecke teilweise gar nichts<br />

mehr, und noch vor 100 Jahren<br />

lauerten Burschen aus den<br />

Nachbardörfern auf Autos, die<br />

durch die Steigung liegen geblieben<br />

waren. Schon rannten<br />

sie herbei, schoben an und verdienten<br />

sich so ein kleines<br />

Trinkgeld. Manche Autofahrer<br />

sollen die Ammerschlucht-<br />

© Foto: Karl432 (Wikimedia)<br />

straße sogar im Rückwärtsgang<br />

befahren haben!<br />

1930 war damit Schluss.<br />

Rechtzeitig zu den Passionsspielen<br />

in Oberammergau wurde<br />

die fertige Brücke feierlich<br />

eingeweiht. In einem Ettaler<br />

Hotel trafen sich Vertreter der<br />

am Bau beteiligten Firmen und<br />

der Bauverwaltung, aus Kirche,<br />

Staatsregierung und Landtag<br />

zum Mittagessen. Als Hauptgang<br />

gab es, wie sollte es anders<br />

sein, „Ammer-Forelle<br />

blau“.<br />

Derzeit wird die Echelsbacher<br />

Brücke zum vierten Mal seit<br />

ihrem Bau saniert. Bis zum Jahr<br />

2021 wird sie bis auf die mächtigen<br />

denkmalgeschützten Bogen<br />

komplett erneuert. Denn<br />

die bilden noch immer die weitest<br />

gespannte Bogenbrücke<br />

der Welt, nach der heute nicht<br />

mehr angewandten Melanbauweise.<br />

Bis zur Fertigstellung dieser<br />

Arbeiten läuft der Verkehr ein<br />

wenig südlich auf einer Ersatzbrücke.<br />

Auch Fußgänger und<br />

Radfahrer können diese benutzen<br />

und eindrucksvolle Blicke<br />

auf die benachbarte Originalbrücke<br />

genießen – sowie tief<br />

hinunter auf das wild schäumende<br />

Flussbett der Ammer, in<br />

dem sich winzig kleine Kajakfahrer<br />

tummeln.<br />

Christian Rauch<br />

Quelle: Archiv der Gemeinde<br />

Rottenbuch.<br />

© Foto: Grundner<br />

26


© Foto: Bjs (Wikimedia)<br />

Ein neuer Themenweg wird das<br />

traditionsreiche Gewerbe in<br />

Unterammergau und Umgebung<br />

wieder lebendig machen.<br />

Als die Alpen entstanden, wurden<br />

verschiedenste Gesteine<br />

aus dem ehemaligen Urmeer<br />

nach oben gefaltet. In den Ammergauer<br />

Alpen entstanden<br />

mancherorts Kalksteinschichten,<br />

die reich an Kieselsäure sind.<br />

Als man im 15. Jahrhundert rund<br />

um Unterammergau vergeblich<br />

nach Gold und Silber schürfte,<br />

entdeckte man diese Schichten<br />

und erkannte, dass sie eine<br />

schleifende Eigenschaft haben –<br />

ideal, um Werkzeuge wie Sensen<br />

und Sicheln zu schärfen.<br />

Später bauten die Unterammergauer<br />

das Gestein systematisch<br />

ab. In Mühlen wurde es<br />

geschnitten, geschliffen und behauen,<br />

um am Ende handliche<br />

Der Wetzsteinmacher auf dem<br />

Brunnen in Unterammergau<br />

Wetzsteine verkaufen zu können.<br />

Vor 150 Jahren gab es über<br />

30 solcher Schleifmühlen, die<br />

die Wasserkraft der Schleifmühlenlaine<br />

– ein Wildbach, der<br />

vom Pürschling herabfließt –<br />

nutzten.<br />

An den steilen Berghängen<br />

über der Schleifmühlklamm<br />

wurde das Gestein gewonnen.<br />

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

war die Wetzsteinmacherei<br />

durch die Industrialisierung<br />

nicht mehr rentabel.<br />

Um an das jahrhundertealte<br />

Gewerbe zu erinnern, soll bis<br />

2020 ein Themenweg zum „Erbe<br />

der Wetzsteinmacher“ entstehen.<br />

Er wird Unterammergau<br />

mit anderen Ortschaften<br />

„ Das Erbe der<br />

Wetzsteinmacher ”<br />

Blick in die Schleifmühle in Unterammergau · © Foto: Ammergauer Alpen GmbH<br />

verbinden, die ebenfalls Wetzsteinmacherei<br />

betrieben, zum<br />

Beispiel Ohlstadt im Osten und<br />

Halblech und Schwangau im<br />

westlich benachbarten Allgäu.<br />

Dieser Weg wird rund 75 Kilometer<br />

lang sein, sodass man<br />

ihn in drei bis vier Tagen begehen<br />

kann. In den Orten wird es<br />

aber auch Tagesrundwanderungen<br />

geben, die einen vorbeiführen<br />

an ehemaligen Schauplätzen<br />

des Steineabbaus, an<br />

wieder aufgebauten Schleifmühlen<br />

und an Häusern, in<br />

denen einst Wetzsteinmacher<br />

wohnten. Zur Einrichtung des<br />

Weges werden auch Fördergelder<br />

aus dem europäischen<br />

LEADER-Programm fließen.<br />

Bis die neuen Wege entstanden<br />

sind, informieren auf der<br />

kurzen Wanderung zur Schleifmühlklamm<br />

schon heute einige<br />

Informationstafeln und Stationen<br />

über das einst so traditionsreiche<br />

Unterammergauer Gewerbe.<br />

Und im Garten des Gasthofs<br />

Schleifmühle sowie im<br />

Dorfmuseum im Unterammergauer<br />

Ortskern wird die Wetzsteinmacherei<br />

an originalen<br />

Exponaten lebendig.<br />

Christian Rauch<br />

© Foto: Ammergauer Alpen GmbH © Foto: Ammergauer Alpen GmbH<br />

Was bedeutet<br />

eigentlich Heimat?<br />

Mit „Heimat? Ammertal! Ansichtssache“<br />

stellt der Unternehmer<br />

und Verleger Christian<br />

Zott ein einfühlsames Porträt<br />

seiner Heimat vor.<br />

Ein Tal in Bayern, Seen, Wiesen,<br />

Berge – und die Heimat. Von<br />

außen betrachtet das perfekte<br />

Klischee. Aber was steckt hinter<br />

der Oberfläche? Was bedeutet<br />

Heimat den Menschen? Und<br />

wie prägt sie ihr Leben?<br />

Dieses Buch gibt Antworten.<br />

„Ab wann gehörst du zu den<br />

Einheimischen?“,<br />

„Kannst du<br />

dir vorstellen,<br />

von hier wegzugehen?“, „Wie<br />

empfindest du das Zusammenleben<br />

im Dorf?“ Auf diese und<br />

weitere Fragen erzählten 19 porträtierte<br />

Ammertaler ihre ganz<br />

persönlichen Meinungen.<br />

Das Buch zitiert Antworten<br />

auf diese und weitere Fragen,<br />

porträtiert die Menschen und<br />

ihr Tal mit mehr als 100 hochklassigen<br />

Fotos. Es zeigt ihre<br />

Lieblingsorte und erzählt Geschichten,<br />

reflektiert über den<br />

Heimatbegriff.<br />

Herausgeber ist der hier im<br />

Ammertal aufgewachsene<br />

Christian Zott, der auch später<br />

als erfolgreicher Unternehmer<br />

seine Wurzeln nie vergaß.<br />

Zusammen mit dem Fotografen<br />

Joachim Ellerbrock begaben<br />

sie sich auf die Suche nach dem<br />

Faszinosum Heimat. Dessen<br />

einfühlsame, oft überraschende<br />

Bilder zeigen die Schönheit<br />

des Tals jenseits des Idylls.<br />

Erhältlich in allen Tourist Informationen<br />

der Ammergauer<br />

Alpen GmbH und im Onlineshop<br />

www.ammergaueralpen.shop<br />

„Heimat? Ammertal!<br />

Ansichtssache“<br />

Hardcover, 23,5 x 26 cm,<br />

252 Seiten, 93 Farb- und<br />

21 SW-Abbildungen, 1 Karte,<br />

deutsch, 1. Auflage 2018, € 30,-<br />

ISBN 978-3-945236-00-0<br />

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„ Kräuter im Ammertal ”<br />

Folge 3:<br />

Der Bärlauch-<br />

Spezialist<br />

Anton Kargl<br />

© Foto: Riesenhuber<br />

Das Ammertal ist eine Gebirgslandschaft,<br />

in der sich bis heute<br />

eine Vielfalt von Pflanzen erhalten<br />

hat, wie sie anderorts<br />

oft schon verloren ist. Manches<br />

muss man auch im Ammertal<br />

lange suchen – und vieles findet<br />

man, wenn man zur richtigen<br />

Zeit am richtigen Ort sucht.<br />

Eine Pflanze, die jeder kennt<br />

und die doch auch auf besondere<br />

Weise mit dem Ammertal<br />

verbunden ist, ist der Bärlauch.<br />

Dieser tritt in jedem Frühjahr<br />

an geeigneter Stelle so massenhaft<br />

aus der Erde, dass er den<br />

Wald mit seinem feinen Knoblauchduft<br />

erfüllt. Er liebt feuchte<br />

Laubwälder, darum siedelt<br />

er gerne in der Nähe von Flüssen.<br />

In Norddeutschland ist er<br />

eher selten zu finden.<br />

Bereits in den 80er-Jahren, als<br />

das Gewächs mit den großen<br />

seidigen Blättern und den sternförmigen<br />

weißen Blüten, noch<br />

nicht in aller Munde war, war<br />

Anton Kargl aus Saulgrub dem<br />

Bärlauch auf der Spur. Er sammelte<br />

die Blätter, um einen<br />

„aufgesetzten Schnaps“ daraus<br />

zu machen. „Das ist das Beste,<br />

was man aus dem Bärlauch<br />

machen kann“, sagt er. Man<br />

schätzte diesen ungewöhnlichen<br />

Schnaps eher wegen sei-<br />

ner wohltuenden Wirkung auf<br />

den Magen als wegen seines<br />

Geschmacks.<br />

In der traditionellen Küche<br />

kommt der Bärlauch hier eigentlich<br />

nicht vor – was schon<br />

ein wenig verwundert. „Meine<br />

Oma hat viel mit Kräutern gearbeitet<br />

und hat sie gesammelt“,<br />

erzählt Kargl, der im Ammertal<br />

als der Bärlauchwirt bekannt<br />

ist. „Aber den Bärlauch hat sie<br />

nicht verwendet.“ Der Grund<br />

dafür, dass man dem würzigen<br />

Gewächs nicht über den Weg<br />

traute und ihn in der Küche<br />

links liegen ließ, sei der Klerus<br />

gewesen, verrät Anton Kargl.<br />

Man hatte die Vorstellung, dass<br />

der Bärlauch mit seinem scharfen<br />

Knoblauchgeruch ein Teufelskraut<br />

sei. „Heidenkraut“<br />

habe man ihn genannt.<br />

Anton Kargl stammt aus Saulgrub.<br />

Seine Oma, die hier Bäuerin<br />

und überdies eine willensstarke<br />

Frau war, habe schon<br />

immer ein Café haben wollen,<br />

erzählt er. So wurde sein Vater<br />

Konditor und verwirklichte in<br />

Saulgrub den Traum der Großmutter.<br />

Auch Anton Kargl lernte<br />

das Konditorhandwerk, um<br />

dann allerdings festzustellen,<br />

dass er eher in die Küche gehörte.<br />

Lange betrieb er eine<br />

Gastwirtschaft in Bad Kohlgrub.<br />

Und da er von Natur aus neu-<br />

gierig und sogar experimentierfreudig<br />

war, versuchte er es in<br />

den 80er-Jahren auch einmal,<br />

den Bärlauch in der Küche zu<br />

verwenden. Eine Suppe mit Bärlauch<br />

war der erste vorsichtige<br />

Schritt in dieser Richtung. Dass<br />

dies ein riesiger Erfolg werden<br />

sollte, hat er bestimmt nicht<br />

geahnt. Aber als er die Bärlauchcremesuppe<br />

auf die Karte<br />

setzte, waren die Gäste begeistert<br />

– sowohl vom Geschmack<br />

als auch von ihrer wohltuenden<br />

Wirkung.<br />

Viele weitere Rezepte mit<br />

Bärlauch folgten, und der Fisch<br />

mit Bärlauchbutter ist bis heute<br />

eines seiner beliebtesten.<br />

Besonders ausgefallen ist<br />

das Bärlaucheis, das Kargl auf<br />

einem Bauernhof in der Nähe<br />

produzieren lässt. „Du darfst<br />

beim Essen nur nicht an Vanilleeis<br />

denken, sonst hast du schon<br />

verloren“, erklärt er lachend.<br />

Als gelernter Konditor hat Anton<br />

Kargl natürlich auch schon<br />

einmal einen Bärlauchkuchen<br />

gemacht. Allerdings nicht ganz<br />

freiwillig. Der Biskuitboden<br />

hatte eher ungeplant den Geschmack<br />

des Bärlauchs angenommen.<br />

Diesen Kuchen haben<br />

die Gäste umgehend zurückgeschickt.<br />

Anton Kargl, der in den 90er-<br />

Jahren in Saulgrub seine eigene<br />

Gaststätte eröffnete, hat aber<br />

nicht nur Bärlauch in der Küche<br />

verwendet. In Zusammenarbeit<br />

mit Kräuterpädagogen des Ammertals<br />

hat er es auch mal mit<br />

Brennnesselsuppe und Wildkräutersalaten<br />

versucht. Auch<br />

die Vorteile einer Vermarktung<br />

regionaler Produkte hat er früh<br />

erkannt. Und selbst wenn man<br />

heute Bärlauch bereits gefriergetrocknet<br />

und in Kiloblöcken<br />

kaufen kann: Was er in seiner<br />

Küche verwendet, sammelt<br />

Anton Kargl selbst. Denn „wo<br />

der Bärlauch wächst, da wächst<br />

er wie Unkraut.“<br />

TIPP:<br />

Den Bärlauch, der schon früh<br />

im Jahr – im März – austreibt,<br />

sammelt man am besten vor<br />

der Blüte im April. Da die Blätter<br />

in Form und Farbe denen einiger<br />

giftiger Pflanzen ähneln,<br />

sollte man unbedingt auf den<br />

lauchartigen Geruch achten.<br />

Allerdings kann man ihn<br />

heutzutage längst auf dem<br />

Wochenmarkt kaufen. Auch<br />

Rezepte gibt es viele. Doch<br />

am besten schmeckt er mit<br />

frischem Wasser gewaschen<br />

und kleingeschnitten auf einem<br />

Butterbrot.<br />

Bärlauch enthält übrigens<br />

ätherische Öle, die sich positiv<br />

auf Verdauung, Atemwege,<br />

Leber, Galle, Darm und Magen<br />

auswirken.<br />

© Foto: Mathias Neubauer<br />

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„Reisen für Alle“ –<br />

<strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />

Alpen Pilotdestination<br />

2018<br />

Die <strong>Naturpark</strong>region Ammergauer<br />

Alpen ist eine von zehn<br />

Destinationen, die 2018 von<br />

der by.TM eine Anschubfinanzierung<br />

für die Auszeichnung<br />

barrierefreier Urlaubsangebote<br />

erhalten.<br />

Im Rahmen der Bewerbung als<br />

Pilotdestination wurden drei<br />

ganz unterschiedliche Urlaubserlebnisse<br />

erarbeitet, bei denen<br />

Gäste mit und ohne Behinderung<br />

die Vielfalt der <strong>Naturpark</strong>region<br />

Ammergauer Alpen<br />

erleben: Zum Naturerlebnis<br />

„ Wir sind dabei ”<br />

© Foto: Shutterstock<br />

Moor, auch für Menschen mit<br />

Behinderung, trägt die Zertifizierung<br />

der Wander- und Themenwege<br />

rund um den Soier<br />

See bei. Die Erlebbarkeit der<br />

Berge erleichtet die Dokumentation<br />

der Gegebenheiten rund<br />

um den Zeitberg. Unter dem<br />

Motto „König, Kloster und jede<br />

Menge Geschichte“ finden Kulturinteressierte<br />

wertvolle Infos<br />

für ihre Reiseplanung. Entlang<br />

der touristischen Servicekette<br />

werden zu jedem Urlaubserlebnis<br />

Informationen zur<br />

Barrierefreiheit gegeben. Mit<br />

dem Aura-Hotel in Saulgrub ist<br />

bereits ein Betrieb nach den<br />

Kriterien für „Reisen für Alle“<br />

zertifiziert. Darauf aufbauend<br />

steht im Fokus der <strong>Naturpark</strong>region,<br />

weitere Angebote für<br />

blinde und sehbehinderte Gäste<br />

auszuweisen bzw. zu schaffen.<br />

Bereits 2015 begann die<br />

by.TM ihre Zusammenarbeit mit<br />

10 Pilotdestinationen (Orte bzw.<br />

Regionen), die ihr Angebot zu<br />

einem bestimmten Urlaubsthema<br />

entlang der touristischen<br />

Servicekette erheben und<br />

zertifiziert ließen. Das Projekt<br />

„Reisen für Alle“ legt seinen<br />

Schwerpunkt auf Information<br />

und Kommunikation der tatsächlichen<br />

Gegebenheiten.<br />

Jeder teilnehmende Betrieb/<br />

Anbieter erhält mindestens die<br />

Auszeichnung „Information zur<br />

Barrierefreiheit“ und kann seinen<br />

Gästen verlässliche und<br />

geprüfte Informationen zur<br />

Zugänglichkeit und Nutzbarkeit<br />

zur Verfügung stellen. Somit<br />

hat jeder Gast die Möglichkeit,<br />

selbst zu entscheiden, ob das<br />

Angebot für ihn nutzbar oder<br />

eher ungeeignet ist. Werden<br />

zudem die Qualitätskriterien<br />

für eine oder mehrere Personengruppen<br />

erfüllt, erhält der<br />

Betrieb/Anbieter das Zeichen<br />

„Barrierefreiheit geprüft“ und<br />

die entsprechenden Piktogramme.<br />

Weitere Informationen zur<br />

Kennzeichnung „Reisen für<br />

Alle“ finden Sie auf der Projektwebseite<br />

www.reisen-fuer-alle.de<br />

Ein Katzensprung zu<br />

nachhaltigem Tourismus:<br />

Der <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />

Alpen ist einer von fünf Modellnaturparken<br />

in Deutschland,<br />

der sich im Rahmen des Klimaschutzprojekts<br />

„Katzensprung“<br />

für eine deutliche CO2-Reduktion<br />

im Tourismus einsetzt.<br />

Zehn <strong>Naturpark</strong>e hatten sich<br />

in der ersten Runde zur Verfügung<br />

gestellt, um sich auf<br />

ihre Stärken und Schwächen<br />

überprüfen zu lassen.<br />

Mit großer Freude nahmen die<br />

<strong>Naturpark</strong>-Koordinatoren Nina<br />

Helmschrott und Dr. Klaus Pukall,<br />

die positive Nachricht entgegen:<br />

Der <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />

Alpen wurde von der<br />

Katzensprung-Jury ausgewählt,<br />

um in den nächsten beiden Jahren<br />

ganz konkrete Maßnahmen<br />

in Richtung CO2-Reduktion umzusetzen.<br />

Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen:<br />

„Alle zehn <strong>Naturpark</strong>e, mit<br />

denen wir seit Beginn des Projekts<br />

gearbeitet haben, überzeugten<br />

uns durch ihre vielseitigen<br />

Angebote und ihr großes<br />

Engagement“, sagt Martina Leicher<br />

von der Tourismusberatung<br />

COMPASS, die als Partner im<br />

Projekt Katzensprung das Screening<br />

in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Verband Deutscher<br />

<strong>Naturpark</strong>e durchgeführt hat.<br />

Schließlich waren es nur wenige<br />

Punkte Vorsprung, mit denen<br />

sich die verbleibenden fünf <strong>Naturpark</strong>e<br />

im strengen Bewertungsschema<br />

für die zweite<br />

Runde qualifiziert haben. Neben<br />

dem <strong>Naturpark</strong> Ammergauer<br />

Alpen sind folgende <strong>Naturpark</strong>e<br />

dabei: Hessische Rhön, Lüneburger<br />

Heide, Schwarzwald<br />

Mitte/Nord und das Thüringer<br />

Schiefergebirge/Obere Saale.<br />

Gute Angebote sichtbar<br />

machen<br />

Hinter dem Projekt „Katzensprung<br />

– Kleine Wege. Große<br />

Erlebnisse." steckt folgende<br />

Idee: Es gibt in Deutschland<br />

bereits viele gute und nachhaltige<br />

Tourismusangebote, die<br />

bisher wenig beworben und<br />

daher von den Gästen nicht<br />

wahrgenommen werden. In<br />

der ersten Screening-Phase<br />

wurden diese Angebote in den<br />

<strong>Naturpark</strong>en aufgespürt. In der<br />

zweiten Phase werden die ausgewählten<br />

fünf <strong>Naturpark</strong>e<br />

unterstützt, ihre nachhaltigen<br />

Angebote weiterzuentwickeln,<br />

die dafür notwendigen Netzwerke<br />

aufzubauen, beides anschließend<br />

in der Region zu<br />

verstetigen und erfolgreich zu<br />

vermarkten.<br />

Mehr: www.katzensprungdeutschland.de<br />

29


„ Kinder, das wird Euer Winter ”<br />

© Foto: Ammergauer Alpen GmbH<br />

© Foto: Martin Doll<br />

Winterangebote für<br />

Kinder rund um Unterammergau<br />

und den<br />

Steckenberg.<br />

Skifahren<br />

Was im Sommer eine Sommerrodelbahn<br />

mit Streichelzoo und<br />

gemütlicher Einkehr ist, verwandelt<br />

sich im Winter zum<br />

Unterammergauer Skigebiet.<br />

Die Rede ist vom Steckenberg<br />

– mit zwei Anfängerseilliften,<br />

zwei Tellerliften, drei<br />

Schleppliften und insgesamt<br />

rund acht Abfahrtskilometer ein<br />

ideales Familien-Wintersportgebiet.<br />

Wer noch nie auf Skiern<br />

stand und folglich auch keine<br />

hat: Kein Problem! Skiverleih<br />

und Skischule gibt es ebenfalls<br />

vor Ort. Im Skiverleih bekommt<br />

man alles Notwendige, von Skiern<br />

über Stöcke, von Schuhen<br />

bis zum Helm und sogar Skibrillen!<br />

Skizentrum Steckenberg,<br />

Liftweg 1, Unterammergau<br />

Rodeln<br />

Im <strong>Naturpark</strong> Ammergauer Alpen<br />

gibt's unzählige Hügel und<br />

Abhänge, die sich hervorragend<br />

für einen Rodelspaß eignen.<br />

In Unterammergau muss man<br />

aber einmal vom Pürschling heruntergerodelt<br />

sein! Der Aufstieg<br />

erfolgt auf der gleichen<br />

Strecke wie die Abfahrt auf der<br />

unpräparierten Naturrodelbahn:<br />

auf der Forststraße zum August-Schuster-Haus<br />

am Pürschling.<br />

Gut 1,5 Stunden sind für<br />

die rund 4 km Weg nach oben<br />

einzuplanen. Bevor es dann<br />

rasant bergab geht, kann man<br />

aber im August-Schuster-Haus<br />

noch prima einkehren!<br />

Rodelbahn am Pürschling,<br />

Parkplatz Liftweg/Pürschlingstraße,<br />

Unterammergau<br />

Gemeindebücherei<br />

Auch das kann es mal geben:<br />

Es regnet in oder es bläst so<br />

frostig kalt, dass man gar nicht<br />

nach draußen gehen möchte.<br />

Falls dieses Wetter für das<br />

Wochenende angesagt ist,<br />

sollte man auf jeden Fall den<br />

Donnerstag zwischen 17.00 und<br />

19.00 Uhr nutzen, dann ist die<br />

Gemeindebücherei im Rathaus<br />

geöffnet. Natürlich sind auch<br />

Gästekinder herzlich willkommen.<br />

Drei Bücher dürfen pro<br />

Ausleihvorgang mitgenommen<br />

werden – und der Drachen Kokosnuss<br />

oder die Olchis lassen<br />

den Regen völlig vergessen!<br />

Rathaus Unterammergau,<br />

Dorfstraße 23, 82497 Unterammergau<br />

Winterwanderung<br />

Die Erwachsenen wollen wandern,<br />

Ihr aber nicht? Diese Runde<br />

ab Unterammergau eignet<br />

sich prima, um einen Schlitten<br />

hinter sich herzuziehen: Start<br />

an der Ammerbrücke. Über die<br />

Gleise und entlang der Hofstadelstraße<br />

zur Ammer. An der<br />

Ammer entlang flussaufwärts<br />

durch das verschneite Pulvermoos<br />

nach Oberammergau.<br />

Zurück gibt es zwei Möglichkeiten:<br />

die flache, schlittenziehfreundliche<br />

Variante entlang<br />

der Bundesstraße in Richtung<br />

Steckenberg nach Unterammergau<br />

oder steiler über die<br />

Romanshöhe.<br />

Dauer ca. 2 Stunden, über<br />

Romanshöhe ca. 3 Stunden.<br />

MEHR:<br />

www.steckenberg.de<br />

ww.dav-bergland.de/<br />

augustschusterhaus<br />

30


„ Die Passionsspiele ¤‚¤‚ –<br />

der Weg bis zur Premiere ”<br />

Die Darstellerveröffentlichung für die Passionsspiele 2010<br />

© Foto: Thomas Dashuber<br />

20. Oktober 2018: Der Auftakt<br />

Während eines Festgottesdienstes<br />

wird, gemeinsam mit<br />

dem katholischen und evangelischen<br />

Bischof, mit den Worten<br />

„Eingedenk des Gelübdes und<br />

getreu dem Verspruch unserer<br />

Vorfahren werden wir Oberammergauer<br />

im Jahr 2020 das<br />

Passionsspiel aufführen” das<br />

historische Gelübde erneuert<br />

und der Auftakt der Passionsspiele<br />

2020 gefeiert.<br />

Im Anschluss an diesen Gottesdienst<br />

– der übrigens auch<br />

vom Bayerischen Rundfunk<br />

übertragen wird – werden vor<br />

dem Passionstheater die Darsteller<br />

unter großer öffentlicher<br />

Anteilnahme bekannt gegeben<br />

und vorgestellt.<br />

Neben den großen Figuren<br />

Jesus, Maria, Petrus, Judas, Pontius<br />

Pilatus und Kaiphas, gibt<br />

es 120 größere und kleinere<br />

Sprechrollen. Insgesamt wirken<br />

über 2000 Oberammergauerinnen<br />

und Oberammergauer am<br />

Passionsspiel 2020 mit.<br />

Ab Aschermittwoch 2019<br />

lassen sich alle Mitwirkenden,<br />

einer alten Tradition folgend,<br />

die Haare, die Männer auch die<br />

Bärte wachsen.<br />

6. März 2019: Haar- und<br />

Barterlass<br />

An diesem Tag beginnt auch<br />

der offizielle Vorverkauf von<br />

Einzeltickets für die Passionsspiele.<br />

Zurzeit sind bereits<br />

Reisepakete buchbar oder Vormerkbuchungen<br />

für Einzelkarten<br />

möglich.<br />

Juli 2019: Premiere des<br />

„Pest-Spiels“<br />

Seit 1928 wird mit dem Pestspiel<br />

die Entstehungsgeschichte<br />

der Passionsspiele nacherzählt.<br />

Das Stück handelt von<br />

der Geschichte des Tagelöhners<br />

Kaspar Schisler, der 1633, in den<br />

Wirren des Dreißigjährigen Krieges,<br />

als Knecht bei einem Bauern<br />

in Eschenlohe arbeitete.<br />

In dem Ort wütete, wie damals<br />

in vielen Teilen Bayerns,<br />

der sogenannte Schwarze Tod:<br />

die Pest. Dank strenger Wachen<br />

an den Ortsgrenzen war Oberammergau<br />

verschont geblieben.<br />

Doch dann kam Kaspar Schisler.<br />

Der Tagelöhner hatte Sehnsucht<br />

nach Frau und Kindern, und so<br />

schlich er sich zum Kirchweihfest<br />

an den Pestwachen vorbei<br />

ins Dorf.<br />

Bereits am Montag nach<br />

Kirchweih war er tot, und im<br />

Oktober starben 84 weitere<br />

Bewohner. In ihrer Not gelobten<br />

die Oberammergauer, alle<br />

zehn Jahre die Geschichte vom<br />

Leiden und Sterben Jesu aufzuführen,<br />

damit Gott ihr Leiden<br />

beende.<br />

Seit diesem Tag, so die Überlieferung,<br />

starb kein Einwohner<br />

mehr an der Pest. Im Folgejahr<br />

1634 führten die Oberammergauer<br />

das Passionsspiel zum<br />

ersten Mal auf.<br />

November 2019: Beginn der<br />

Proben zum 42. Passionsspiel<br />

Chor und Orchester beginnen<br />

etwas früher, und die Darsteller<br />

der Hauptrollen werden sich<br />

anlässlich einer, von Theologen<br />

begleiteten, Fahrt nach Israel<br />

im September 2019 auf ihre<br />

Aufgabe vorbereiten.<br />

16. Mai 2020: Premiere<br />

4. Oktober 2020: Die letzte Vorstellung<br />

beschließt die Passionsspiele<br />

2020 – nach 103 Vorstellungen<br />

seit der Premiere.<br />

Gäste aus aller Welt werden<br />

die Aufführungen und unsere<br />

herrliche Region zu schätzen<br />

und zu genießen wissen.<br />

Informationen zu Tickets,<br />

Arrangements u.v.m. finden<br />

Sie unter: www.passionsspieleoberammergau.de<br />

31


Anzeige<br />

Inmitten der Ammergauer Alpen<br />

malerisch von Bergen und Wiesen<br />

umgeben liegt in 870 Meter<br />

Höhe das Kloster Ettal mit seinem<br />

Klosterhotel „Ludwig der<br />

Bayer“. Gäste zu beherbergen<br />

und zu betreuen gehört zu den<br />

grundlegenden Aufgaben der<br />

Benediktiner. Auch das Kloster<br />

Ettal, das 1330 von Kaiser Ludwig<br />

IV. – genannt „der Bayer“ –<br />

gegründet wurde, war seit Anbeginn<br />

an dieser Aufgabe verpflichtet,<br />

lag es doch an der<br />

im Mittelalter viel befahrenen<br />

Handelsstraße von Augsburg<br />

nach Venedig.<br />

Im Jahr 1619 ließ Abt Otmar I.<br />

Goppelsrieder das heutige Klosterhotel<br />

„Ludwig der Bayer“<br />

als Klostertaverne und Pilgerhospiz<br />

errichten. Die Wallfahrt<br />

zum Ettaler Gnadenbild, das<br />

Kaiser Ludwig der Bayer 1330<br />

zur Klostergründung nach Ettal<br />

brachte, hatte seit Beginn des<br />

17. Jahrhunderts so stark an<br />

Bedeutung gewonnen, dass<br />

„Ludwig der Bayer ” zum<br />

die Ettaler Benediktiner für die<br />

stetig wachsende Zahl der Pilger<br />

eine Unterkunft errichten<br />

mussten. Zudem lud das neue<br />

Kloster-Wirtshaus auch die Fuhrleute<br />

und Handelsreisenden,<br />

die von Augsburg nach Venedig<br />

unterwegs waren, nach strapaziöser<br />

und gefährlicher Fahrt<br />

über die steile Ettaler Bergstraße<br />

zur Rast und Stärkung<br />

ein. Das hochgieblige Gebäude<br />

und die Renaissance-Eingangstür<br />

des alten Wirtshauses aus<br />

dem Jahr 1619 erinnern noch<br />

heute an diese Zeit.<br />

Im Zuge der Säkularisation<br />

von 1803 wurde das Kloster<br />

Ettal aufgehoben und die Gebäude<br />

des Klosters öffentlich<br />

versteigert. So kam auch das<br />

Kloster-Wirtshaus in private<br />

Hände. 1900 wurde Kloster<br />

Ettal wieder von Benediktinern<br />

besiedelt. Einige Jahre später<br />

kauften die Mönche das alte<br />

Wirtshaus von der Familie Landes<br />

zurück und bauten es 1925<br />

Klosterhotel „Ludwig der<br />

Bayer“, genannt nach dem<br />

Gründer des Klosters Ettal, aus.<br />

Mit dem Klosterhotel entstand<br />

für damalige Verhältnisse ein<br />

Nobelhotel. Jedes Zimmer war<br />

mit Warm- und Kaltwasser, die<br />

Suiten mit Badezimmer ausgestattet.<br />

Gesellschaftsräume<br />

und ein großer Speisesaal mit<br />

Orchesterbühne boten für alle<br />

denkbaren Veranstaltungen<br />

Raum.<br />

In der Ausgabe vom 14. Januar<br />

1930 schreibt die Ammergauer<br />

Zeitung: „Es ist ganz besonders<br />

zu begrüßen, dass es<br />

das Hotel Ludwig der Bayer verstanden<br />

hat, sich in verhältnismäßig<br />

kurzer Zeit einen allseits<br />

guten Ruf zu sichern, wie die<br />

Liste der eingetragenen Gäste<br />

beweist. Es ist nicht möglich,<br />

alle Namen aus ersten Gesellschaftskreisen<br />

anzuführen …“.<br />

So logierte beispielsweise im<br />

Juli 1930 Rabindranath Tagore,<br />

Literaturnobelpreisträger von<br />

32


1913 und bedeutender Repräsentant<br />

der modernen indischen<br />

Literatur, im Klosterhotel. Und<br />

gleich mehrere Jahre in Folge<br />

verbrachte der Literaturnobelpreisträger<br />

Thomas Mann seinen<br />

Winterurlaub mit Familie<br />

im Ettaler Klosterhotel. Auch<br />

der bekannte evangelische<br />

Pastor Dietrich Bonhoeffer war<br />

im Winter 1940/41 für mehrere<br />

Wochen Gast im Klosterhotel<br />

Ludwig der Bayer.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

wurde das Klosterhotel stetig<br />

modernisiert und den Erwartungen<br />

der Zeit angepasst. Heute<br />

verfügt es über helle, stilvoll<br />

gestaltete Räume, behagliche<br />

Zimmer, komfortable Suiten und<br />

familienfreundliche Appartements.<br />

Mit seinem großzügigen<br />

Schwimmbad, dem Spa- und<br />

Beauty-Bereich bietet das Klosterhotel<br />

alle Annehmlichkeiten<br />

für ein Umfeld, das Stress, Hektik<br />

und die Sorgen des Alltags<br />

schnell vergessen lässt.<br />

Ausgedehnte Wander- und<br />

Radwege, leichte bis mittelschwere<br />

Bergtouren laden zur<br />

sportlichen Freizeitaktivität<br />

Behaglich-komfortable Zimmer und Appartements in verschiedensten<br />

Größen und für jeden Geschmack<br />

ein. Im Winter führen Bayerns<br />

schönsten und längsten Langlaufloipen<br />

direkt am Klosterhotel<br />

vorbei.<br />

Moderne Tagungsräume im<br />

Klosterhotel sowie stilvolle<br />

historischen Räumlichkeiten im<br />

gegenüberliegenden Kloster<br />

stehen Geschäftsleuten und<br />

Firmen für Tagungen und geschäftliche<br />

Meetings zu Verfügung<br />

und bieten einen geradezu<br />

idealen Rahmen, um einmal<br />

richtig „in Klausur zu gehen“.<br />

Die verschiedenen Restaurants<br />

des Klosterhotels, wie das<br />

urgemütliche Bräustüberl, die<br />

Klosterstube oder der Kaiser-<br />

Ludwig-Saal bieten Platz für bis<br />

zu 350 Personen.<br />

Von traditionellen, bayerischen<br />

Gerichten bis zu internationalen<br />

Spezialitäten bietet<br />

das Küchenteam des Klosterhotels<br />

eine breite Palette feiner<br />

und wohlschmeckender Gerichte<br />

an. Die enge Verbindung<br />

zu den übrigen Wirtschaftsbetrieben<br />

des Klosters sorgt dafür,<br />

dass Küche und Keller des<br />

Klosterhotels stets reichhaltig<br />

mit frischen Lebensmitteln von<br />

der klösterlichen Ökonomie bis<br />

zum Wildbret aus der eigenen<br />

Klosterjagd bestückt sind.<br />

„Dem Himmel so nah“ heißt<br />

die Maxime des Hauses, das<br />

nun auf eine 400-jährige Geschichte<br />

und Tradition zurückblicken<br />

kann. Und gemäß dieser<br />

Maxime ist auch das heutige<br />

Team des Klosterhotels<br />

unter der Leitung von Frau von<br />

Külmer bestrebt, dieses Versprechen<br />

für jeden Gast, der<br />

unser gepflegtes Hotel mit<br />

seiner stilvollen Atmosphäre<br />

erlebt, zu erfüllen.<br />

Klosterhotel<br />

Ludwig der Bayer<br />

Kaiser-Ludwig-Platz 10–12<br />

82488 Ettal<br />

Tel. +49 (0) 88 22-915-0<br />

Fax +49 (0) 88 22-915-420<br />

www.ludwig-der-bayer.de<br />

Der WellenBerg in Oberammergau<br />

Badespaß garantiert!<br />

Die traumhafte Kulisse des<br />

bayerischen Voralpenlandes<br />

macht das Schwimmen in den<br />

Alpen zum reinsten Vergnügen.<br />

Für den Winterspaß im WellenBerg<br />

Oberammergau gibt es<br />

neben einem schönen Spielbereich<br />

für die kleinen Wasserratten<br />

einen Saunabereich sowie<br />

ein Heißbecken. Genießer<br />

werden von der Verbindung<br />

von frischer Bergluft und dem<br />

ca. 34°C-Heißbecken im Außenbereich<br />

begeistert sein, das von<br />

der Halle aus schwimmend erreichbar<br />

ist. Was gibt es Schöneres,<br />

als an einem kalten Tag<br />

im heißen Wasser zu liegen<br />

und in den Himmel über den<br />

Ammergauer Alpen zu blicken?<br />

Im Hallenbereich befinden<br />

sich auch ein Becken (25 m)<br />

sowie ein großes, mit circa<br />

32°C wohlig warm temperiertes<br />

Erlebnisbecken.<br />

Ein Schwebeliegenbereich<br />

lädt zur Entspannung der besonderen<br />

Art ein.<br />

In der Sommerzeit steht den<br />

Badegästen ein großes Areal<br />

mit drei Schwimmbecken im<br />

Außenbereich zur Verfügung:<br />

• Sportbecken (50 m)<br />

• Quellwasser-Naturbecken<br />

(90 m)<br />

• Heißbecken (34°C ) mit<br />

Schwimmverbindung zum<br />

Hallenbereich)<br />

• sowie einen Sprungturm<br />

(1 und 3 m).<br />

Wer auch im Schwimmbad<br />

aktiv sein möchte, kann sich<br />

problemlos auf zwei professionell<br />

gestalteten Beachvolleyballfeldern<br />

austoben.<br />

Auch für die kleinen Schwimmer<br />

ist neben einem Kinderplanschbecken<br />

alles vorhanden,<br />

was den Tag zum gelungenen<br />

Erlebnis macht. Ein großer Spielplatz,<br />

ein Klettergerüst und viel<br />

Wiese zum Tollen und Toben<br />

warten auf die kleinen Gäste.<br />

Die Erlebnisrutsche im<br />

WellenBerg<br />

Ob Sommer oder Winter, die<br />

zwei Wasserrutschen (120 m<br />

und 60 m) im Innenbereich sind<br />

für Kinder und Jugendliche ein<br />

echtes Highlight. Rein in den<br />

blauen oder gelben Riesenwurm<br />

und rutschen, was das<br />

Zeug hält.<br />

Wir wünschen viel Spaß!<br />

Anzeige<br />

Erlebnisbad WellenBerg<br />

Himmelreich 52 · 82487 Oberammergau<br />

Telefon +49 (0) 88 22-9 23 60<br />

Infos und Öffnungszeiten: www.wellenberg-oberammergau.de<br />

33


Parkhotel am Soier See<br />

Alpen, Moor und<br />

Wellness<br />

Das Parkhotel im beschaulichen<br />

Moorkurort Bad Bayersoien ist<br />

ein Ort, an dem sich die Entspannung<br />

wie von selbst einstellt.<br />

Inmitten der herrlichen<br />

Natur, mit Blick auf den idyllischen<br />

Moorsee und das dahinter<br />

liegende Bergpanorama,<br />

wurde es 1990 als Kurhotel errichtet.<br />

Auch wenn das Angebot an die<br />

Besucher im Lauf der Jahre immer<br />

mehr hin zu einem aktiven<br />

Urlaub zwischen Kultur, Natur<br />

und Wellness erweitert wurde,<br />

steht der Kurgedanke noch immer<br />

im Mittelpunkt. Dreimal<br />

pro Woche werden bei uns<br />

wohltuende Moorbäder angeboten.<br />

Aber auch Kuren nach<br />

F. X. Mayr, die mit einer speziellen<br />

Ernährung verbunden<br />

sind, werden hier durchgeführt.<br />

Die umfangreichen Angebote<br />

des Parkhotels, vom Konzertdinner<br />

bis zum Sonntagsbrunch,<br />

von Kur- und Beautyanwendungen<br />

bis zu den African Nights<br />

mit Blick auf den See, sind eine<br />

genussvolle Ergänzung für den<br />

Urlauber, aber auch ein attraktives<br />

Angebot für Einheimische.<br />

Ganz gleich, ob heitere Gelassenheit<br />

oder aktive Entspannung<br />

für Geist und Seele:<br />

Dies ist ein guter Ort dafür.<br />

stellen bei diesen Gelegenheiten<br />

ihre besten Weine vor.<br />

Anzeige<br />

Unser Tipp: Weinliebhaber<br />

kommen beim Winzerdinner<br />

(z.B. am 24. November) auf<br />

ihre Kosten. Eigens vom Parkhotel<br />

ausgewählte Winzer<br />

Parkhotel am Soier See<br />

Am Kurpark 1<br />

82435 Bad Bayersoien<br />

Tel. +49 (0) 8845-120<br />

www.parkhotel-bayersoien.de<br />

Passionstheater Oberammergau 2019:<br />

Die Pest – Das Spiel vom Oberammergauer Passionsgelübde<br />

„Die Pest“ erzählt die tragische Geschichte des Oberammergauer<br />

Tagelöhners Kaspar Schisler, der sich im Sommer 1632 – mitten in<br />

den Wirren des Dreißigjährigen Krieges – bei einem Bauern im benachbarten<br />

Eschenlohe verdingte. Zum Kirchweihfest besuchte er<br />

seine Familie in Oberammergau, unwissend, dass er die teuflische<br />

Krankheit in sich trug. Der Erzählung nach gelangte so die Pest ins<br />

Dorf.<br />

© Gemeinde Oberammergau, Foto: Thomas Dashuber<br />

Tickets jetzt buchbar:<br />

Preise: 19,00 € - 49,00 €<br />

Tel. +49(0) 8822 922740<br />

info@ammergauer-alpen.de<br />

Arrangements „Die Pest“ für<br />

Gruppen ab 20 Personen:<br />

• 2-Tages-Arrangement: 1 ÜN<br />

im DZ/3*-Hotel & Theaterticket<br />

ab 99,00 € p.P.<br />

• 3-Tages-Arrangement: 2 ÜN<br />

im DZ/3*-Hotel & Theaterticket<br />

ab 159,00 € p.P.<br />

Anfragen an:<br />

Ammergauer Alpen GmbH<br />

Michael Schnurrer<br />

Eugen-Papst-Str. 9a<br />

82487 Oberammergau<br />

msc@ammergauer-alpen.de<br />

Tel. +49(0) 8822 92274 42<br />

Termine:<br />

28. Juni 2019 (Premiere),<br />

29. Juni, 12./1<strong>3.</strong> Juli, 19./20.Juli, 02./0<strong>3.</strong> August 2019<br />

34


„ Schloss Linderhof mal anders ”<br />

© Fotos: Bayerische Schlösserverwaltung<br />

„Bitte nicht berühren“ und<br />

Palmen im Winterquartier –<br />

Schloss Linderhof einmal anders<br />

kennenlernen.<br />

Für viele Menschen sind das<br />

Schloss und der Park in Linderhof<br />

ein Ort, den sie gerne aufsuchen,<br />

wenn sie die Seele mal<br />

baumeln lassen wollen.<br />

Es ist die Kombination aus<br />

den einzigartigen Bauwerken<br />

und der wunderbaren, sie umgebenden<br />

Natur, die diesen Ort<br />

im Graswangtal so besonders<br />

machen.<br />

Hier bietet die Schloss- und<br />

Gartenverwaltung Linderhof<br />

anlässlich des hundertjährigen<br />

Jubiläums der Bayerischen<br />

Schlösserverwaltung für alle<br />

Interessierten zwei ganz besondere<br />

Veranstaltungen an:<br />

Am 11. November 2018 können<br />

Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren<br />

erfahren, warum es wichtig<br />

ist, behutsam mit alten, wertvollen<br />

Gegenständen umzugehen.<br />

Mitarbeiter der Schloss- und<br />

Gartenverwaltung Linderhof<br />

erklären anhand praktischer<br />

Beispiele, was es dabei alles<br />

zu beachten gilt und wo die besonderen<br />

Herausforderungen<br />

liegen. Der Workshop dauert<br />

etwa zwei Stunden und beginnt<br />

um 1<strong>3.</strong>30 Uhr. Treffpunkt für<br />

alle Teilnehmer ist direkt am<br />

Schloss. Die Kinder sollten von<br />

einem Erziehungsberechtigten<br />

begleitet werden.<br />

Etwas für neugierige und interessierte<br />

Erwachsene ist die<br />

exklusive Führung, die Einblick<br />

in Bayerns höchstgelegenes<br />

Gewächshaus bietet: Mitarbeiter<br />

der Gärtnerei und der Bauabteilung<br />

der Schlösserverwaltung<br />

zeigen am 18. November<br />

2018, wie aufwendig die Pflege<br />

exotischer Pflanzen in der dortigen<br />

Höhenlage ist, und erläutern,<br />

wie bei der Restaurierung<br />

der Gewächshäuser vorgegangen<br />

wurde.<br />

Die Themenführung beginnt<br />

um 1<strong>3.</strong>30 Uhr und dauert etwa<br />

eine Stunde. Treffpunkt an der<br />

Kasse von Schloss Linderhof.<br />

Da die Teilnehmerzahl beider<br />

Veranstaltungen begrenzt ist,<br />

ist eine telefonische Anmeldung<br />

unter 0 88 22-9 20 30<br />

erforderlich. Die Veranstaltungen<br />

sind kostenlos.<br />

Die Schloss- und Gartenverwaltung<br />

Linderhof freut sich<br />

auf Ihren Besuch!<br />

Hinweis<br />

Der Schlosspark ist ganzjährig<br />

geöffnet. Der Eintritt ist frei<br />

(ohne Eintrittskarte).<br />

Das Schloss ist nur am 24., 25.<br />

und 31.12., 1.1. und Faschingsdienstag<br />

geschlossen.<br />

Besichtigungen sind nur im<br />

Rahmen einer kostenpflichtigen<br />

Führung möglich.<br />

Näheres: www.linderhof.de<br />

35


© Fotos: Sibylle Kölmel<br />

„ Der Holzwannen-Moor-Mann ”<br />

Ein Porträt von Sibylle Kölmel<br />

Leonhard Kratz steht in seiner<br />

Werkstatt in Bad Kohlgrub, in<br />

Arbeitskleidung und mit dicken<br />

Stiefeln. Draußen ist es kalt,<br />

hier drinnen nicht viel wärmer.<br />

Für das Stehen in der Kälte und<br />

auf dem steinernen Boden entschädigt<br />

die Arbeitsstätte, untergebracht<br />

im Erdgeschoss<br />

des Familienbesitzes aus dem<br />

16. Jahrhundert: Sie sieht aus,<br />

wie aus der Zeit gefallen. Mit<br />

selbst gebauten Maschinen, unzähligen<br />

Werkzeugen, Farben,<br />

Tuben, Leimen, Pinseln, Hölzern,<br />

mit Holz-Schlitten und angrenzendem<br />

Skiverleih im ehemaligen<br />

Stall. Eine Pumuckl-Höhle.<br />

Leonhard Kratz, der immer,<br />

wirklich immer, ganz genau<br />

weiß, wo sich etwas befindet,<br />

ist gelernter Zimmermann und<br />

kann so ziemlich alles bauen<br />

und reparieren. Dazu gehört<br />

auch das Zimmern von speziellen<br />

Wannen, in die dann warmes<br />

Moor eingelassen und ein<br />

Patient hineingesetzt werden<br />

kann.<br />

Die Wannen sind aus Holz,<br />

weil Holz die Wärme besser<br />

speichert. Leonhard Kratz verwendet<br />

für den Bau nordische<br />

Fichte, weil diese fein gewachsen<br />

ist und weniger sogenannte<br />

Durchfall-Äste hat – die man<br />

dann verschließen müsste und<br />

dadurch das Holz wieder anfälliger<br />

ist, also Gefahr läuft,<br />

durchlässiger zu werden und<br />

schneller kaputt zu gehen.<br />

Einzige Ausnahme: Der Wannenboden.<br />

Für den nimmt der<br />

„Draler Harti“, so wird er hier<br />

von vielen genannt, Holz von<br />

der heimischen Fichte.<br />

Von seinem Vater und seinem<br />

Onkel hat er, der in Bad<br />

Kohlgrub geboren ist, gelernt,<br />

wie man Moorwannen baut –<br />

zwischen 1,40 und 1,60 m sind<br />

sie lang und gut 60 cm breit.<br />

Das Werkzeug: Verschiedene<br />

Hobel, Stemmeisen – und eine<br />

Hobelmaschine.<br />

Der Wannen-Korpus besteht<br />

aus sogenannten „Taufeln“.<br />

Diese sind ungefähr zehn Zentimeter<br />

breit und drei Zentimeter<br />

stark. Flache Reifen aus<br />

Eisen, die sogenannten „Roaf“,<br />

die die Wanne außen ringsum<br />

umspannen, sollen diese Taufeln<br />

zusammenhalten und zusätzlich<br />

festigen. Der Stöpsel<br />

der Wanne ist ein dicker,<br />

schwerer Messingdeckel.<br />

Damit die Wanne geschoben<br />

und hin und her bewegt werden<br />

kann, sitzt sie auf Rädern.<br />

Hinten gibt es eine starre Achse<br />

mit zwei Blockrollen, vorn<br />

ist das Rad beweglich und so,<br />

über einen hohen Griff, die<br />

Wanne lenkbar. Leonhard Kratz<br />

erzählt, dass die Räder früher<br />

der Schmied gebaut hat und<br />

dass er sie heute oft selbst anfertigt.<br />

Das hat er sich selbst<br />

beigebracht, denn: Man könne<br />

sich immer auch in Eigenregie<br />

etwas aneignen. Sagt er.<br />

So eine Moorwanne kann<br />

gut 30 Jahre halten. Je nachdem,<br />

wer sie wie pflegt. Man<br />

solle sie möglichst oft feucht<br />

halten und nicht austrocknen<br />

lassen, erklärt er, sonst beginnt<br />

das Holz zu reißen und die<br />

Wanne ist nicht mehr dicht.<br />

Viele Hotels in Bad Kohlgrub<br />

hatten ihre eigene Wunschfarbe<br />

für die Lackierung. Leonhard<br />

Kratz baute Wannen in verschiedenen<br />

Größen – auch eine<br />

für zwei, eine Paar-Wanne.<br />

35 Stunden Arbeit, oder noch<br />

mehr, so sagt er, stecken in einer<br />

Moor-Wanne. Man könne<br />

das nicht genau sagen, weil<br />

zwischendurch ja immer der<br />

Leim trocknen muss.<br />

Früher gehörte das Zimmern<br />

und Reparieren der Moorwannen<br />

für Leonhard Kratz, seinen<br />

Vater und seinen Onkel, zum<br />

Alltag. Oft haben sie zu dritt in<br />

der kleinen Werkstatt gewerkelt.<br />

Damals, als es in Bad Kohlgrub<br />

noch bis zu 31 Kurhotels<br />

und Badebetriebe gab – und<br />

alle hatten sie Moorwannen.<br />

Nach dem Tod des Vaters<br />

führt der Draler Harti die heimische<br />

Werkstatt, den Ski- und<br />

Rodelverleih und die kleine<br />

Landwirtschaft alleine, mithilfe<br />

seiner Frau, weiter.<br />

Übrigens ...<br />

Nicht jeder, der ein Moorbad<br />

nimmt, weiß, wie aufwendig<br />

die Vorbereitungen dafür sind.<br />

Das Moor muss, wenn es<br />

abgebaut und angeliefert ist,<br />

erst einmal zerkleinert werden.<br />

Wurzeln, kleine Stöcke<br />

oder Steine werden aussortiert,<br />

dann fräst eine spezielle<br />

Maschine es noch mal ganz<br />

fein und sämig.<br />

Der Masse wird Wasserdampf<br />

oder warmes Wasser zugesetzt<br />

– um sie auf 39 bis 43 Grad zu<br />

erwärmen. Harte Arbeit. Gut<br />

15 Minuten dauert ein solches<br />

Moorbad dann im Schnitt – es<br />

kann, regelmäßig durchgeführt,<br />

chronische Schmerzen lindern,<br />

bei Arthrose, bei rheumatischen<br />

Erkrankungen oder hormonellen<br />

Schwankungen.<br />

Vieles rund ums Moor – und<br />

wahre Moorexperten – gibt es,<br />

auch wenn die Hoch-Zeit des<br />

Heilbades inzwischen vorbei<br />

ist, hier in Oberbayern: in Bad<br />

Kohlgrub. Neben einem Moorlehrpfad,<br />

Moor-Abbau-Gebieten,<br />

Moorküchen und Moormännern,<br />

die das Moor in diesen<br />

speziellen Küchen aufbereiten,<br />

lebt dort ein Mann, der<br />

die Moorwannen anfertigen<br />

kann, aus Holz. Er ist einer der<br />

Letzten seines Standes.<br />

36


Der Historische Arbeitskreis<br />

Unterammergau bringt sich<br />

seit über 25 Jahren aktiv in<br />

das Dorfleben des Pürschlingorts<br />

ein.<br />

Gemeinhin verbindet man mit<br />

historischen Vereinen die Annahme,<br />

dass hier geschichtlich<br />

interessierte Menschen zusammensitzen,<br />

die antike Bücher<br />

wälzen, alte Sütterlinhandschriften<br />

entziffern und Chroniken<br />

schreiben.<br />

Ganz anders in Unterammergau.<br />

Hier haben täglich viele<br />

Besucher direkten Kontakt mit<br />

dem Historischen Arbeitskreis<br />

Unterammergau e.V. (HAK) –<br />

die meisten wahrscheinlich,<br />

ohne es zu wissen!<br />

Ein markanter Berührungspunktpunkt<br />

ist dabei sicherlich<br />

die beliebte Schleifmühlklamm.<br />

Die vom HAK aufgestellten<br />

Schautafeln informieren Wanderer<br />

schon am Eingang der<br />

Klamm über die Wetzsteinmacherei.<br />

Das Handwerk prägte<br />

über Jahrzehnte hinweg die<br />

Einwohner Unterammergaus<br />

(siehe auch S. 27). 2011 – sechs<br />

Jahr nach dem Tod des letzten<br />

Wetzsteinmachers – wurde in<br />

der Schleifmühlklamm „Schneiderlas<br />

Mühle“, eine der ehemaligen<br />

Schleifmühlen, als Schaumühle<br />

liebevoll restauriert, um<br />

das alte Handwerk so wieder<br />

für Alt und Jung erlebbar zu<br />

machen. Die Vereinsmitglieder<br />

erbrachten mehr als 1.500<br />

Stunden an freiwilliger Arbeit<br />

für dieses Projekt.<br />

Auch wer das alte Forsthaus<br />

am Unterammergauer Dorfplatz<br />

besucht, hat mit dem HAK zu<br />

tun, denn der Verein betreibt<br />

das auch als „Wetzstoa- und<br />

„<br />

Eine historische Aufnahme der Pürschlingstraße Richtung Gasthof Stern<br />

Mehr als alte Bücher wälzen ”<br />

Dorfmuseum” bekannte Haus<br />

bereits seit 2002. Damals wurde<br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

Gemeinde und dem Trachtenverein<br />

lediglich ein Zimmer mit<br />

dem Modell einer Schleifmühle,<br />

Werkzeug, Fotos und Schriftstücken<br />

von der Wetzsteinmacherei<br />

eröffnet. 2006 und<br />

2012 erfolgten Erweiterungen<br />

zu den lokalen Themen Flachsanbau<br />

und Leinenweberei sowie<br />

zur Unterammergauer<br />

Siedlungsgeschichte.<br />

Heute werden im Unterammergauer<br />

Dorfmuseum die<br />

Themenschwerpunkte Wetzsteinmacherei,<br />

Forstwirtschaft,<br />

Landwirtschaft, Textilverarbeitung,<br />

Archäologie und Ortsgeschichte<br />

als Dauerausstellun-<br />

gen dargestellt. Das Museum<br />

ist in der Saison samstags von<br />

17–19 Uhr und nach Vereinbarung<br />

geöffnet.<br />

Zu den weiteren Aktivitäten<br />

des Vereins zählen Ortsführungen,<br />

Begehungen inner- und<br />

außerhalb der Unterammergauer<br />

Flur, Vorträge über das<br />

Leben im Dorf in früherer Zeit,<br />

Archivierung historisch wertvoller<br />

Gegenstände und Dokumente,<br />

Erhalt und Restaurierungen<br />

historisch wichtiger Einrichtungen,<br />

wie der Jakobsbrunnen<br />

bei Scherenau, und<br />

die Organisation und Durchführung<br />

des „Bäuerlichen Nostalgietages<br />

im Ammertal“.<br />

So hat der Historische Arbeitskreis<br />

Unterammergau, der heu-<br />

te rund 80 Mitglieder zählt, immer<br />

genug zu tun. Schon vor<br />

der offiziellen Gründung am<br />

15. Februar 1995 war eine Gruppierung<br />

aktiv. Seit dem Frühjahr<br />

2009 ist der Historische<br />

Arbeitskreis ein eingetragener<br />

Verein.<br />

Der erste Vorstand Michael<br />

Spindler fasst zusammen: „Uns<br />

ist es einfach wichtig, die Unterammergauer<br />

Geschichte nicht<br />

in Vergessenheit geraten zu<br />

lassen. Für unsere Projekte<br />

benötigen wir immer helfende<br />

Hände, und wer Interesse hat,<br />

sich einzubringen, ist jederzeit<br />

herzlich willkommen.“<br />

Zahlreiche Informationen<br />

und weitere Details:<br />

www.hak-unterammergau.de.<br />

© Foto: Gemeindearchiv Unterammergau<br />

Traditionelle altbayerische Küche aus dem Ammertal.<br />

Wir verarbeiten beste regionale<br />

Produkte und bieten Spezialitäten<br />

je nach Saison.<br />

Unsere Öffnungszeiten, welche<br />

Schmankerl im Angebot sind und<br />

was es bei uns sonst noch gibt,<br />

erfahren Sie auf unserer Website<br />

unter:<br />

www.landgasthaus-beim-kargl.de<br />

Anzeige<br />

Für Wandergruppen oder<br />

private Feiern öffnen wir auch<br />

gerne nach Vereinbarung.<br />

Im Kirchfeld 9 · 82442 Saulgrub<br />

Tel. 0 88 45-6 40<br />

kargl-saulgrub@t-online.de<br />

37


„ Wenn das Jahr zu Ende geht ”<br />

Foto: © Peter Vogel<br />

Christkindlmärkte<br />

Altenau – Klein aber fein<br />

Sa., 1.12.: Besinnliche Andacht um 18.00 Uhr in der St.-Antonius-<br />

Kirche. Im Anschluss findet auf dem Dorfplatz in Altenau der<br />

jährliche Adventsmarkt statt. Es wird nur Selbstgemachtes angeboten,<br />

und auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.<br />

Der Erlös kommt einer caritativen Einrichtung zugute. Die Begleitmusik<br />

kommt von der Blaskapelle Altenau.<br />

Oberammergau – Der Markt mit Herz<br />

So., 2.12. (1. Advent), von 10.00 bis 18.00 Uhr auf dem Kirchplatz.<br />

Nach dem Gottesdienst am Vormittag eröffnet traditionsgemäß<br />

das Oberammergauer Bläserquartett den Markt vor<br />

der Kirche. An den liebevoll geschmückten Ständen werden<br />

neben Leckereien u. a. handgearbeiteter Weihnachtsschmuck,<br />

selbst gezogene Kerzen und viel Dekoratives angeboten. Der<br />

Erlös kommt – wie jedes Jahr – einem gemeinnützigen Zweck<br />

zugute. Bei mehreren Verlosungen sind viele interessante<br />

Preise zu gewinnen. Für die kleinen Besucher gibt es ein<br />

Karussell, und der Nikolaus ist an diesem Tag auch zu Besuch.<br />

Den festlichen Abschluss bildet um 19.30 Uhr das traditionelle<br />

Adventssingen in der Pfarrkirche St. Peter und Paul.<br />

Bad Kohlgrub – Traditionell und wohltätig<br />

So., 9.12. (2. Advent) von 15.30–18.00 Uhr: Eine besondere<br />

Atmosphäre und vor allem ein großes Herz für Menschen,<br />

denen es nicht so gut geht, kennzeichnet diesen Markt. Alle<br />

angebotenen Waren und Speisen sind mit viel Liebe selbst<br />

gemacht. Der Erlös kommt wohltätigen Zwecken zugute. Für<br />

die besinnliche Musik sorgt die Blaskapelle Bad Kohlgrub.<br />

Bad Bayersoien – Weihnacht in der Brandstatt<br />

Lassen Sie sich am So., 16.12., von 14.00–17.00 Uhr, auf dem<br />

Bad Bayersoier Weihnachtsmarkt mit einer lebenden Krippe<br />

verzaubern. Für die kleinen Besucher hält der Nikolaus eine<br />

Überraschung bereit. Die Gaumenfreuden kommen mit Plätzchen,<br />

heißem Glühwein und vielem mehr bestimmt nicht zu<br />

kurz. Selbstverständlich gibt es auch viele Stände mit Selbstgemachtem.<br />

Der Erlös durch den Verkauf kommt einer sozialen<br />

Einrichtung zugute. Die Blaskapelle Bad Bayersoien sorgt<br />

für die musikalische Umrahmung.<br />

Foto: © J. Beranek<br />

Oberammergau – Weihnachtlicher<br />

Kunsthandwerkermarkt<br />

Alljährlich am <strong>3.</strong> Adventswochenende,<br />

dieses Jahr<br />

am Sa., 15.12., von 10.00–<br />

18.00 Uhr, findet der weihnachtliche<br />

Kunsthandwerkermarkt<br />

im Ammergauer Haus<br />

statt. Rund 50 Aussteller aus<br />

der näheren und weiteren<br />

Umgebung präsentieren<br />

hochwertige Waren der Holzschnitzer,<br />

Töpfer, Glasbläser, Keramiker, Schmuckdesigner, Zinngießer,<br />

Federkielsticker, Porzellanmaler, Gamsbartbinder sowie<br />

Hinterglasbilder, Aquarelle, Tiffanylampen, stilvolle Glückwunschkarten,<br />

aufwendige Stickereien und wertvollen Weihnachtsschmuck.<br />

Es wird streng auf die Beibehaltung handwerklich hoher<br />

Qualität geachtet.<br />

Neujahrsanblasen<br />

Im Ammertal gibt es ihn noch, den guten alten Brauch, das neue<br />

Jahr musikalisch zu begrüßen. Je nach Dorf und Kapelle ziehen<br />

Musiker zwischen dem 29.12.2018 und 1.1.2019 durch die Orte<br />

und halten spielend vor den Häusern, um „A guat neis Johr” zu<br />

wünschen. Eine kleine Spende als Dankeschön ist gern gesehen.<br />

Bad Kohlgrub – Fest der 1.000 Lichter<br />

Am Sa., 29.12. ab 16.00 Uhr erstrahlt Bad Kohlgrub rund um die<br />

örtliche Einkaufsstraße und den Maibaum. Ballonfahrer erhellen<br />

den Ort mit einem sogenannten Ballon Candle Light! Von den<br />

Vereinen und Wirtsleuten werden köstliches Essen und Getränke<br />

ausgeschenkt; die Geschäfte haben bis 20.00 Uhr geöffnet, ab<br />

16.00 Uhr fährt eine Kutsche durch den hell erleuchteten Ort. Für<br />

gute Stimmung beim Glühwein sorgt DJ Michi ab 18.00 Uhr am<br />

Maibaum.<br />

Hinweis: Bei schlechter/nasser<br />

Witterung<br />

kann das Candle Light<br />

nicht stattfinden, das<br />

Lichterfest wird jedoch<br />

bei jedem Wetter gefeiert.<br />

Foto: © Ammergauer Alpen GmbH<br />

Foto: © Musikhaus Kirstein<br />

38


„ Vorschau ”<br />

Die 4. Ausgabe dieses Journals<br />

erscheint im April 2019<br />

Wir sind <strong>Naturpark</strong>: Die neuen<br />

<strong>Naturpark</strong>-Ranger u.v.m.<br />

Landschaftsräume: Der Beginn<br />

einer Serie<br />

Schautorfstechen: Gäste können<br />

es bei uns selbst ausprobieren<br />

© Foto: Mathias Neubauer<br />

© Foto: Thomas Klinger<br />

© Foto: Thomas Dashuber<br />

© Foto: Arno Declair<br />

© Foto: Rainer Sturm (Pixelio)<br />

© Foto: Mathias Neubauer<br />

© Foto: Sibylle Kölmel<br />

Kräuter, Folge 4: Die Kräuterpädagogin<br />

Annemarie Gerold<br />

Der Bäuerliche Nostalgietag:<br />

Endlich wieder in 2019<br />

Pestspiel 2019: Das Schauspiel<br />

zur Einstimmung auf die Passion<br />

Vorankündigung Passion 2020:<br />

Bericht zum Start des Vorverkaufs<br />

Die Gastgeber der<br />

Ammergauer<br />

Alpen bieten für<br />

jeden Geschmack<br />

die passende<br />

Unterkunft.<br />

Sämtliche<br />

abgebildeten,<br />

kostenlosen<br />

Broschüren<br />

senden wir Ihnen<br />

auf Wunsch<br />

gerne zu:<br />

Tel. +49 88 22 92 27 40, Montag bis Freitag<br />

9.00 bis 18.00 Uhr, in der Hauptsaison<br />

zusätzlich Samstag 9.00 bis 1<strong>3.</strong>00 Uhr oder<br />

info@ammergauer-alpen.de,<br />

www.ammergauer-alpen.de/Prospekte<br />

Kartenvorverkauf:<br />

Alle Tourist-Informationen im<br />

Ammertal verkaufen Tickets<br />

für die Aufführungen im<br />

Passionstheater sowie Karten<br />

von „München-Ticket” für<br />

über 4.500 Veranstaltungen<br />

im Großraum München.<br />

Wer direkt zu einem unserer<br />

Schalter kommt, kann sich<br />

seinen Wunschplatz direkt vor<br />

Ort auswählen und das Ticket<br />

gleich mitnehmen.<br />

Eine telefonische Bestellung<br />

ist ebenfalls möglich:<br />

+49 (0) 8822-922 740<br />

Impressum<br />

© Herausgeber:<br />

Ammergauer Alpen GmbH<br />

Eugen-Papst-Straße 9a<br />

82487 Oberammergau<br />

Tel. +49 88 22 92 27 40<br />

Fax +49 88 22 92 27 45<br />

info@ammergauer-alpen.de<br />

www.ammergauer-alpen.de<br />

Layout, PrePress,<br />

Gesamtkoordination:<br />

Brandl und Team Werbeagentur,<br />

München<br />

Redaktion:<br />

Ammergauer Alpen GmbH<br />

(Nicole Richter)<br />

Norbert Brandl<br />

Christian Rauch<br />

Heribert Riesenhuber<br />

Gerhard Seidl (Lektorat)<br />

Anzeigenmanagement:<br />

Heribert Riesenhuber<br />

Druck:<br />

Wiesendanger Medien, Murnau<br />

Postskriptum:<br />

Dieses Journal ist urheberrechtlich<br />

geschützt. Jegliche weitere<br />

Verwertung von Wort und Bild –<br />

auch auszugsweise – ohne schriftliche<br />

Zustimmung des Herausgebers<br />

ist unzulässig.<br />

Sämtliche Inhalte wurden sorgfältig<br />

recherchiert, eine Garantie<br />

für die Richtigkeit sowie eine<br />

Haftung sind dennoch ausgeschlossen.<br />

Für den Inhalt der Anzeigen sind<br />

die jeweiligen Betriebe verantwortlich.<br />

Irrtum und Änderungen vorbehalten.<br />

Stand: September 2018<br />

39


„Meine Momente... „<br />

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Foto: Best of Winter / Thomas Bichler<br />

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