Berliner Kurier 12.12.2018
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BERLIN<br />
Kolumne<br />
Chin Meyererklärt, warum<br />
wir jetzt mit Äpfeln zahlen<br />
SEITE 9<br />
BERLINER KURIER, Mittwoch, 12. Dezember 2018<br />
DER<br />
ROTE<br />
TEPPICH<br />
Ehre, wemEhregebührt!<br />
Pater Markus<br />
Mönch<br />
(46) will<br />
Männern<br />
das Kochen<br />
beibringen<br />
Foto: Die Herz-Jesu-Priester<br />
Erist nicht nur Ordensmann,<br />
sondern auch<br />
Hobbykoch. Pater Markus<br />
Mönch steht privat gerne<br />
am Herd und diese Leidenschaft<br />
möchte er anderen<br />
Männern gern näherbringen.<br />
Deshalb startet er jetzt<br />
den ersten Kloster-Kochkurs<br />
nur für Männer.<br />
„Zwar ist die Ordensküche<br />
nur selten bis gar nicht<br />
sterneprämiert, aber in<br />
Klöstern wird allemal gesund,<br />
abwechslungsreich<br />
und schmackhaft gekocht.<br />
Und gern gegessen“, sagt<br />
Mönch. Der Ordensmann<br />
lebt im Herz-Jesu-Kloster<br />
an der Greifwalder Straße<br />
in Prenzlauer Berg. Das<br />
Kloster bietet noch weitere<br />
außergewöhnliche Veranstaltungen<br />
wie Kneipengespräche,<br />
Hip-Hop-Konzerte<br />
und spirituellen Wanderungen<br />
an. „Wir sprechen<br />
bei unseren Veranstaltungen<br />
Menschen an, die sich<br />
nicht immer von der Kirche<br />
angesprochen fühlen“, sagt<br />
Mönch. Der nächste Termin<br />
für den Kochkurs ist<br />
am morgigen Donnerstag,<br />
13. Dezember, 20 Uhr. Im<br />
neuen Jahr geht es am 10.<br />
und 31. Januar weiter. „Gesucht<br />
werden nicht nur<br />
hungrige Mägen, sondern<br />
auch kochwillige Männer“,<br />
so der Hobbykoch.<br />
Um Anmeldung wird gebeten:<br />
berlin@scj.de<br />
KH<br />
Regierender holt Kirchner zu<br />
sich ins Rote Rathaus<br />
Der krebskranke Staatssekretär war von<br />
Verkehrssenatorin Günther abgeschoben<br />
worden. Der Streit ist noch nicht vorbei<br />
Von<br />
PETERNEUMANN<br />
Berlin – Es war ein Streit, der den<br />
Grünen zu schaden begann – und<br />
damit auch der Koalition. Nun hat<br />
der Regierende Bürgermeister Michael<br />
Müller (SPD) ihn erst mal entschärft.<br />
Doch ist der Konflikt damit<br />
wirklich zu Ende? Es gibt Zweifel.<br />
Müller schafft für Jens-Holger Kirchner,<br />
der seinen Posten als Verkehrs-<br />
Staatssekretär verlassen<br />
muss, eine neue<br />
Stelle –bei sich im Roten<br />
Rathaus. Damit hat<br />
der krebskranke Kirchner,<br />
für den seine Chefin<br />
trotz des Protests<br />
vieler Grünen einen<br />
Nachfolger gesucht hat,<br />
nach seiner Genesung<br />
wieder eine berufliche<br />
Zukunft. Mit seinem<br />
Schachzug wollte Müller<br />
wieder Ruhe in die<br />
Koalition bringen.<br />
„Wir sind sehr erleichtert,<br />
dass wir eine<br />
Lösung gefunden<br />
haben“, sagte Senatssprecherin Claudia<br />
Sünder nach der Sitzung am Dienstag.<br />
Verkehrssenatorin Regine Günther<br />
hat bekommen, was sie will:<br />
Kirchner, mit dem sie Berichten zufolge<br />
nie gut ausgekommen ist, verlässt<br />
ihre Verwaltung. Der Senat stimmte<br />
dem Vorschlag der parteilosen, von<br />
den Grünen nominierten Senatorin zu,<br />
den Staatssekretär in den einstweiligen<br />
Ruhestand zu versetzen. An diesem<br />
Mittwoch wird Ingmar Streese<br />
Michael Müller hat den Streit<br />
erst einmal entschärft.<br />
(54), Wunschkandidat der Senatorin,<br />
als Nachfolger vereidigt. Der Biologe<br />
war bisher beim Verbraucherzentralen-Bundesverband,<br />
wo er den<br />
Bereich Verbraucherpolitik leitete, zu<br />
dem Mobilität und Reisen gehört.<br />
Jens-Holger Kirchner, jahrelang<br />
Stadtrat in Pankow, wollte nicht von einem<br />
guten Kompromiss sprechen. Er<br />
formulierte es anders: „Ich bin froh,<br />
dassdie Sache ein Endegefundenhat.<br />
Es ist eine tragfähige Lösung“,sagte er<br />
dem<strong>Berliner</strong>KURIER.DieSpannbreite<br />
für denPosten in der Senatskanzlei<br />
reiche von „Landesbeauftragter<br />
für Mobilität“<br />
bis „Sonderbeauftragter<br />
für die Begleitung<br />
von Großprojekten“<br />
wie dem<br />
Siemens-Campus in<br />
Siemensstadt:<br />
„Wahrscheinlich<br />
etwas dazwischen.“<br />
Der gebürtige<br />
Brandenburger<br />
sagte aber<br />
auch: „Eine gute Lösung<br />
wäregewesen,wenn ich<br />
Verkehrs-Staatssekretär<br />
geblieben wäre.“<br />
Ob Müllers Rechnung<br />
aufgeht, ist ungewiss. Die CDU kritisierte<br />
Günthers „unwürdiges Verhalten“<br />
und stellte einen Missbilligungsantrag.<br />
Die Grünen-Basis ärgert sich<br />
weiterhin über die „herzlose“ Senatorin,<br />
die einen aus ihrer Sicht anerkannten<br />
Verkehrsfachmann abserviert<br />
habe. „Es besteht ein großes Interesse<br />
daran, dieses Thema aufzuarbeiten“,<br />
sagte ein Parteimitglied. „Hier<br />
wurden Grünen-Werte mit Füßen getreten.“<br />
Fragen?<br />
Wünsche?<br />
Tipps?<br />
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(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />
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Fotos: dpa, AKUD/Reimann<br />
Zwei, die sich nicht mögen: Verkehrssenatorin Regine Günther und Jens-Holger Kirchner<br />
sind über Kreuz.<br />
Da fuhr er noch Rad: Seit<br />
Sommer 2018 ist Jens-<br />
Holger Kirchner krankgeschrieben<br />
–Krebs!