Petra Steckelmann/Mele Brink: Ich bin Mimi!
Mimi weiß ganz genau, wer sie ist. Aber warum glaubt Tante Kunigunde, sie sei ein Häschen – oder gar ein Engel? Und Onkel Adalbert hält sie sogar für eine Prinzessin ... Selbst ihre Eltern scheinen vergessen zu haben, dass Mimi weder eine Ente noch ein Löwe ist. Was ist nur mit den Erwachsenen los? Ein Bilderbuch für Kinder ab 3 Jahren.
Mimi weiß ganz genau, wer sie ist. Aber warum glaubt Tante Kunigunde, sie sei ein Häschen – oder gar ein Engel? Und Onkel Adalbert hält sie sogar für eine Prinzessin ...
Selbst ihre Eltern scheinen vergessen zu haben, dass Mimi weder eine Ente noch ein Löwe ist. Was ist nur mit den Erwachsenen los?
Ein Bilderbuch für Kinder ab 3 Jahren.
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<strong>Petra</strong> <strong>Steckelmann</strong> | <strong>Mele</strong> <strong>Brink</strong><br />
<strong>Ich</strong><br />
i<br />
<strong>bin</strong>M m<br />
i<br />
EDITION PASTORPLATZ<br />
30
<strong>Petra</strong> <strong>Steckelmann</strong> | <strong>Mele</strong> <strong>Brink</strong><br />
<strong>Ich</strong><br />
i<br />
<strong>bin</strong> M m<br />
i
Vor unserem Haus quietschen Autoreifen.<br />
Lautes Hupen ertönt. Mama wirft einen Blick aus<br />
dem Fenster. Papa streicht sein Hemd glatt.<br />
„Da ist ja der Drache!“ Mama zieht die Nase kraus.<br />
<strong>Ich</strong> verstecke mich schnell im Wandschrank.<br />
„Hat sie diesen Clown wieder mit dabei?“, fragt<br />
Papa. Seine Stimme klingt genauso gekräuselt,<br />
wie Mamas Nase ist.<br />
Mama seufzt.
Es klingelt an der Tür. <strong>Ich</strong> höre Papas Schritte.<br />
„Kunigunde! Wie schön, dich zu sehen!“, ruft Papa.<br />
Auch Mama tut sehr begeistert. „Kommt doch rein.<br />
Wie schön, dich und Adalbert mal wieder zu sehen.<br />
Wie lange ist es jetzt her, seit …?“<br />
„Ach, meine zwei Tauben, lasst euch umarmen.“<br />
Tante Kunigundes Stimme schrillt bis zu mir in<br />
den Wandschrank. Durch ein kleines Loch in der<br />
Tür kann ich sehen, wie sie Mama fest umarmt.<br />
Sehr fest. Bestimmt kommt Mama gleich das<br />
Frühstück wieder hoch, denke ich und mache<br />
mich noch kleiner. Es nützt nichts. Sie kennen<br />
mein Versteck.
„Und, ist mein kleines Häschen wieder im<br />
Wandschrank?“, trällert Tante Kunigunde<br />
zuckersüß und reißt im nächsten<br />
Moment die Tür des Wandschranks auf.<br />
„Ach, mein kleiner Hoppelhase!“, ruft<br />
sie freudestrahlend. „Hoppel in meine<br />
Arme und lass dich drücken!“<br />
<strong>Ich</strong> hopple.
„Setz dich zu mir, mein Engel“, sagt sie<br />
und platziert sich am Kaffeetisch.<br />
Das Sofa ächzt und stöhnt.<br />
<strong>Ich</strong> fliege.
„Schau mal, Adalbert, ist unser Mausezähnchen nicht<br />
groß geworden? Wie alt bist du jetzt?“, fragt Tante<br />
Kunigunde und umarmt mich.<br />
Es kommt mir vor, als hätte sie tausend Arme. Und alle<br />
liegen auf meinen Schultern. <strong>Ich</strong> ducke mich unter den<br />
Armen weg, springe vom Sofa auf und strecke meine<br />
linke Hand hoch.<br />
„Fünf Jahre!“
„Dann kommst du ja bald in die Schule. Oder?“<br />
Mama antwortet für mich. Und Papa erzählt, dass ich schon<br />
schreiben kann.<br />
<strong>Ich</strong> verkrümle mich. Aber weit komme ich nicht. Nur bis<br />
zum Treppenabsatz.
„Meine kleine Prinzessin, möchtest du mir nicht<br />
erzählen, was du heute im Kindergarten gemacht hast?“,<br />
fragt Onkel Adalbert.<br />
<strong>Ich</strong> schleiche zurück, stelle mich vor Onkel Adalbert hin<br />
und schüttele den Kopf.
„Du bist ein Stockfisch.“<br />
Onkel Adalbert trinkt mit<br />
verknitterter Miene einen<br />
Schluck Kaffee.<br />
„War das schon immer so?“
„Nein“, sagt Mama. „Eigentlich schnattert sie den<br />
ganzen Tag wie eine Ente. Nicht wahr, mein kleines<br />
Entlein? <strong>Ich</strong> weiß auch nicht, was heute mit ihr los ist.“
… und all das <strong>bin</strong> ich nicht!
<strong>Petra</strong> <strong>Steckelmann</strong> • Die Autorin<br />
<strong>Petra</strong> <strong>Steckelmann</strong> ist ein Kind der Siebziger<br />
und wurde in Hamburg geboren. Nach<br />
Zwischenstopps in verschiedenen Berufen lebt<br />
sie heute als freie Schriftstellerin für Kinder- und<br />
Jugendbücher in ihrer Geburtsstadt und findet auf<br />
langen Spaziergängen am Elbstrand die Ideen zu<br />
ihren Büchern.<br />
„Die Nachtschwärmer“ mit Illustrationen von Andreas Gaertner ist ebenfalls<br />
im Verlag Edition Pastorplatz erschienen.<br />
www.steckelmann.de<br />
<strong>Mele</strong> <strong>Brink</strong> • Die Illustratorin<br />
Geboren 1968 in Ostwestfalen, lebt sie seit<br />
Mitte der 80er-Jahre in Aachen. Nach einem<br />
Architekturstudium hat sie sich dann doch lieber<br />
der Zeichnerei verschrieben und produziert<br />
seitdem heitere Bilder für kleine und große<br />
Menschen. Als Kind wurde sie auch gerne<br />
mal Mausezähnchen genannt und ist sehr<br />
dankbar dafür, mit wunderbarem Getier wie Grobi, Grisu, Maus und Elefant<br />
aufgewachsen zu sein.<br />
www.melebrink.de
Ebenfalls von <strong>Petra</strong> <strong>Steckelmann</strong> in der EDITION PASTORPLATZ:<br />
· Die Nachtschwärmer (ISBN 978-3-943833-23-2)<br />
„<strong>Ich</strong> <strong>bin</strong> <strong>Mimi</strong>!“ wird herausgegeben von der Edition Pastorplatz<br />
(<strong>Mele</strong> <strong>Brink</strong> & Bernd Held GbR · Luisenstraße 52 · 52070 Aachen)<br />
www.editionpastorplatz.de<br />
www.facebook.com/edition.pastorplatz<br />
www.twitter.com/ed_pastorplatz<br />
Editionsnummer: 30 (Februar 2019)<br />
ISBN 978-3-943833-30-0<br />
1. Auflage<br />
Idee + Text: <strong>Petra</strong> <strong>Steckelmann</strong><br />
Zeichnungen: <strong>Mele</strong> <strong>Brink</strong><br />
Layout + Umsetzung: Bernd Held<br />
Lektorat + Korrektorat: Angelika Lenz, Steinheim an der Murr<br />
Druck: Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG, Calbe<br />
Innenseiten: 140-g-Offsetpapier (FSC © -zertifiziert)<br />
Umschlag: 135-g-Bilderdruckpapier (FSC © -zertifiziert)<br />
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags<br />
unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />
Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation<br />
in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
<strong>Mimi</strong> weiß ganz genau, wer sie ist. Aber warum<br />
glaubt Tante Kunigunde, sie sei ein Häschen –<br />
oder sogar ein Engel? Und Onkel Adalbert hält<br />
sie sogar für eine Prinzessin ...<br />
Selbst ihre Eltern scheinen vergessen zu haben,<br />
dass <strong>Mimi</strong> weder eine Ente noch ein Löwe ist.<br />
Was ist nur mit den Erwachsenen los?<br />
Für Kinder ab 3 Jahren.<br />
ISBN 978-3-943833-30-0