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Berliner Kurier 15.12.2018

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8 BERLIN<br />

NACHRICHTEN<br />

Etihad soll zahlen<br />

BERLINER KURIER, Sonnabend, 15. Dezember 2018*<br />

Kinderbauernhof in Pankow<br />

Foto: dpa<br />

Schwein Rosa<br />

lebt genau<br />

gegenüber<br />

des großen<br />

Fachwerkhauses.<br />

Berlin –Der Insolvenzverwalter<br />

von Air Berlin hat<br />

den Ex-Miteigentümer Etihad<br />

Airways auf Schadenersatz<br />

verklagt. Die Klage<br />

ging beim Landgericht ein,<br />

wie es mitteilte. Demnach<br />

fordert der Insolvenzverwalter<br />

zunächst 500 Mio.<br />

Euro von Etihad sowie die<br />

Feststellung, dass die Airline<br />

zu weiterem Schadenersatz<br />

verpflichtet sei.<br />

Taxifahrer verurteilt<br />

Berlin –Weil er einen vor<br />

seinem Taxi randalierenden<br />

Mann angefahren und<br />

tödlich verletzt hatte, ist ein<br />

Mann (52) zu einem Jahr<br />

und neun Monaten Haft auf<br />

Bewährung verurteilt worden.<br />

Der Angeklagte habe<br />

den Störenfried (31) von<br />

der Straße drängen wollen,<br />

so das Landgericht.<br />

In S-Bahn gefeuert<br />

Friedrichshain –Mit einer<br />

Softair-Waffe hat ein 15-<br />

Jähriger am Bahnhof Warschauer<br />

Straße durch die<br />

geöffnete Tür mehrfach in<br />

eine voll besetzte S-Bahn<br />

gefeuert. Verletzt wurde<br />

niemand, so die Bundespolizei.<br />

Der Jugendliche wurde<br />

festgenommen.<br />

Böller-Alarm<br />

Falkensee –Nach der Entdeckung<br />

von Pyrotechnik<br />

mussten Schüler und Lehrer<br />

gestern die Kant-Gesamtschule<br />

verlassen. Später<br />

stellte sich heraus, dass<br />

es sich dabei um einen in<br />

Deutschland nicht zugelassenen<br />

Böller handelte.<br />

ARCHE NOAH<br />

Fritze ... ist menschenbezogen<br />

und kennt die Grundkommandos.<br />

Etwas Feinschliff<br />

in der Erziehung täte<br />

dem Beagle-Mix-Rüden<br />

gut. In einer aktiven Familie<br />

mit älteren Kindern<br />

würde er sich wohlfühlen.<br />

Vermittlungs-Nr. 18/4623<br />

Tierheim Berlin,<br />

Hausvaterweg 39, 13057 Berlin,<br />

Telefon: 030/768880,<br />

www.tierschutz-berlin.de<br />

Die Tiervermittlung ist geöffnet:<br />

Mittwoch–Sonntag 13–16 Uhr<br />

Foto: Tierheim Berlin<br />

Zu wenig<br />

Pinkepinke<br />

für Pinke Panke<br />

Von<br />

STEFANIE HILDEBRANDT<br />

Pankow – Stolz gockeln die<br />

Seidenhühner über den Platz<br />

vor dem Lehmhaus. In der<br />

Holzwerkstatt sägen Kinder<br />

an Schatztruhen. Die Esel<br />

mümmeln zufrieden ihr Heu.<br />

Doch die Idylle mitten in der<br />

Großstadt trügt. Auf dem<br />

Kinderbauernhof Pinke Panke<br />

herrscht Alarmstimmung.<br />

Der Jugendhilfeausschuss<br />

des Bezirkes hat für das kommende<br />

Jahr die Mittel um<br />

zwei Drittel gekürzt.<br />

Annett Rose, Sozialarbeiterin<br />

und Leiterin des über die Bezirksgrenzen<br />

beliebten Bau-<br />

ernhofs und ihre Mitarbeiter<br />

haben einen Protestweihnachtsbaum<br />

auf dem Hof aufgestellt.<br />

„Unser Weihnachtsbaum<br />

ist beladen mit der Last<br />

der anstehenden Streichungen“,<br />

sagt Rose. „Ohne Nägel“,<br />

„ohne Heizung“, „ohne Wasser“<br />

„ohne Inklusion“ steht auf<br />

den blinkenden Scheiben.<br />

Sämtliche Honorarmittel für<br />

die Projektarbeit wurden für<br />

2019 gestrichen. Statt 65000<br />

Euro gibt es nur noch 25000.<br />

„Davon betroffen ist auch die<br />

Familien-Holzwerkstatt, die<br />

unser Mitarbeiter Norbert seit<br />

fast 20 Jahren an den Wochenenden<br />

betreut“, sagt Annett Rose.<br />

Auch ein großer Teil für Betriebs-<br />

und Sachkosten für<br />

Strom, Wasser, Heizung, Müll-<br />

Sorgen<br />

schmücken den<br />

Weihnachtsbaum.<br />

Doch<br />

Leiterin Annett<br />

Rose hat noch<br />

Hoffnung.<br />

Kürzung aus heiterem Himmel: 40 000 Euro fehlen dem Treff im nächsten Jahr<br />

entsorgung und auch für Spielund<br />

Baumaterialien fallen weg.<br />

Die Entscheidung des Jugendhilfeausschusses<br />

trifft den<br />

Kinderbauernhof aus heiterem<br />

Himmel. Denn in Pankow werden<br />

für die Jugendförderung<br />

mindestens die gleichen Gelder<br />

wie 2018 ausgegeben. „Für die<br />

Kürzung gibt es weder eine<br />

Notwendigkeit noch fachliche<br />

Gründe“, sagt Annett Rose.<br />

Auch die zuständige Stadträtin<br />

wollte die Kürzungen nicht,<br />

aber der Jugendhilfeausschuss<br />

entschied anders.<br />

Auf Landesebene hat man die<br />

überbezirkliche Bedeutung des<br />

Kinderbauernhofes erkannt<br />

und fördert das Projekt seit langem.<br />

Der Deal mit dem Bezirk:<br />

Der stellt die Sockelfinanzierung,<br />

das Land stockt angesichts<br />

der Bedeutung des Hofs<br />

als außerschulischer Lernort<br />

auf. Dieses Konstrukt wackelt<br />

nun. Rose müsste die Löcher in<br />

ihrem Haushalt stopfen, indem<br />

sie Personal einspart.<br />

Die Betreuung von Praktikanten,<br />

einige davon mit Beeinträchtigungen<br />

oder die Holzwerkstatt<br />

sind in Gefahr. Zur<br />

Begründung führt der Jugendhilfeausschuss<br />

an, man benötige<br />

die Gelder für andere Projekte<br />

im Bezirk. Um bei allen<br />

freien Trägern Tariflöhne zu<br />

zahlen, wird beim Kinderbauernhof<br />

gespart.<br />

„Willkürlich“, findet Annett<br />

Rose das und startete eine Online-Petition,<br />

hofft, dass der<br />

Beschluss korrigiert wird.

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