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48 b | finest editorial<br />

KI <strong>–</strong> Fluch oder Segen?<br />

Unter Experten besteht Einigkeit: Ein Wendepunkt<br />

in der Technologie- und damit der Menschheitsgeschichte<br />

ist erreicht. Uneinig ist man sich jedoch, ob dies<br />

gut oder schlecht ist. Das kann nur die Zukunft zeigen.<br />

Doch wir sollten nicht auf sie warten, sondern uns aktiv<br />

an ihrer Entwicklung beteiligen. Künstliche Intelligenzen -<br />

kurz: KI <strong>–</strong> sind auf dem Vormarsch und nicht aufzuhalten.<br />

Wer nicht mitmarschiert, ist schnell abgehängt. Um jedoch<br />

über die Zukunft und die Technik zu bestimmen, muss man<br />

die Technik beherrschen. Schon jetzt können KI ziemlich<br />

viel. Sie können Hautkrebs genauso gut und schneller<br />

erkennen als Fachärzte und im Optimieren von<br />

Prozessen sind sie wahre Meister. In Zukunft<br />

sollen sie noch mehr lernen <strong>–</strong> selbständig.<br />

Das ist, was KI von früheren Programmen<br />

unterscheidet: es muss nicht mehr<br />

jedes Detail einzeln manuell programmiert<br />

werden, KI können extrapolieren.<br />

Doch genau diese Fähigkeit<br />

inspirierte Elon Musk zu einem<br />

Horrorszenario, in dem eine lernende<br />

Maschine Erdbeeren ernten<br />

soll und schlussendlich die Zivilisation<br />

vernichtet, da sie als effektivste<br />

Methode zur Erfüllung ihrer Aufgabe<br />

die Verbreitung von Erdbeerfeldern für<br />

sich erkannt hat. Der deutsche Forscher<br />

Jürgen Schmidhuber <strong>–</strong> eine Koryphäe auf<br />

dem Gebiet der KI <strong>–</strong> hingegen blickt viel<br />

optimistischer in die Zukunft. Er betrachtet<br />

die lernenden Maschinen nicht als Bedrohung sondern<br />

als Chance, als riesiges Potential und als Helfer für die<br />

Menschheit, der ihr die Routineaufgaben und auch mehr<br />

abnimmt und so das Leben erleichtert. Doch wo sind die<br />

Grenzen? Und wer bestimmt sie? Wessen Moral dient als<br />

Messlatte? Die Beantwortung vor allem der ethischen Fragen,<br />

die sich im Zusammenhang mit KI stellen, wird wohl<br />

länger dauern, als die Entwicklung der Technik, bei der wir<br />

dringend den Anschluss schaffen müssen, um moralisch<br />

Einfluss nehmen zu können. In der Grundlagenforschung<br />

und im Maschinenbau steht Deutschland gut da. Die Politik<br />

muss sich bewegen und das Potential, welches wir haben,<br />

nutzen. Auch wirtschaftlich gibt es hier viel zu gewinnen.<br />

Aber eben auch zu verlieren, wenn nicht gehandelt wird.<br />

AI <strong>–</strong> Curse or Blessing?<br />

Experts agree that a turning point has been reached<br />

in the history of technology and thus of mankind. However,<br />

there is disagreement as to whether this is a good or a bad<br />

thing. Only the future can show that. But we should not<br />

wait for it, but take an active part in its development.<br />

Artificial intelligence <strong>–</strong> AI for short <strong>–</strong> is on the rise and cannot<br />

be stopped. Anyone who does not march along is quickly<br />

left behind. But in order to determine the future, you have<br />

to master the technology. AIs can already do quite a lot now.<br />

They can detect skin cancer just as well and<br />

faster than medical specialists, and they are<br />

true masters in optimizing processes. In<br />

the future, they are supposed to<br />

learn even more <strong>–</strong> independently.<br />

This is what distinguishes AI<br />

from earlier programs: it is no<br />

longer necessary to program<br />

every detail manually, AI can<br />

extrapolate. It was this ability<br />

that inspired Elon Musk<br />

to create a horror scenario in<br />

which a learning machine<br />

harvests strawberries and ultimately<br />

destroys the civilization<br />

by recognizing the spread of<br />

strawberry fields as the most<br />

effective way to accomplish its task.<br />

The German researcher Jürgen<br />

Schmidhuber <strong>–</strong> a luminary in the field of<br />

AI <strong>–</strong> on the other hand is much more optimistic<br />

about the future. He regards the learning machines not as<br />

a threat but as an opportunity, as a huge potential and as a<br />

helper for mankind, who relieves us of routine tasks and also<br />

more and thus makes our life easier. But where are the limits?<br />

And who determines them? Whose morality serves as a<br />

yardstick? Answering the ethical questions that arise in connection<br />

with AI will probably take longer than the development<br />

of technology, which we urgently need to catch up with<br />

in order to be able to exert moral influence. Germany is<br />

doing well in basic research and mechanical engineering.<br />

Politicians must move and use the potential we have. There<br />

is also much to gain economically here <strong>–</strong> but also to lose if no<br />

action is taken.<br />

Herzlichst, Ihr/Yours sincerely, Ewald O. Schwarzer (Verleger/Publisher), E-Mail: es.sl@icloud.com

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