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Berliner Zeitung 17.12.2018

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Mitten in Berlin gesprengt und dann vergessen: die Denkmalskirche – Stadtgeschichte Seite 10<br />

Sillys neue<br />

Sängerinnen<br />

Seite 12<br />

0°/3°<br />

Meist starkbewölkt<br />

Wetter Seite 2<br />

Der Brexit und die<br />

umkämpfte Irland-Grenze<br />

Seite 3<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

Politiker unterwegs –<br />

mit Alkohol am Steuer<br />

Berlin Seite 9<br />

Montag,17. Dezember 2018 Nr.294 HA -74. Jahrgang<br />

Auswärts/D*: 1.60 €–Berlin/Brandenburg: 1.50 €<br />

WieUnion und Hertha in<br />

die Winterpause gehen<br />

Sport Seiten 19 und 20<br />

Brücken-Einsturz<br />

Genuas<br />

größter<br />

Optimist<br />

VonRegina Kerner<br />

Weihnachten 2019, in einem Jahr<br />

also, wird die Morandi-Brücke<br />

wieder stehen, verspricht Marco<br />

Bucci. Der Bürgermeister von Genua<br />

ist Optimist. Denn seit ein Teil des Autobahn-Viadukts<br />

am 14. August einstürzte,<br />

43 Menschen starben und<br />

Hunderte ihre Wohnungen verloren,<br />

ist kaum etwas passiert. Nach vier Monaten<br />

ragen die Brückenstümpfe wie<br />

ein Mahnmal in<br />

der ligurischen<br />

Hafenstadt auf.<br />

Am Sonnabend<br />

nun hat<br />

Bucci, vor sechs<br />

Wochen zum<br />

Kommissar für<br />

Marco Bucci,<br />

Bürgermeister<br />

vonGenua<br />

den Wiederaufbau<br />

ernannt, die<br />

Abriss-Baustelle<br />

eröffnet – symbolisch<br />

zunächst.<br />

Bevor Bagger und Mini-<br />

Sprengsätze zum Einsatz kommen,<br />

muss ein Richter die beschlagnahmten<br />

Brückenteile freigeben. Diese<br />

Woche sollen die Arbeiten beginnen.<br />

Fünf Monate sind für den Abriss<br />

angesetzt, Ende März soll parallel<br />

mit dem Neubau begonnen werden.<br />

Bucci glaubt fest an den engen Zeitplan.<br />

„Ich bin der Weltmeister des<br />

halbvollen Glases“, sagt der 59-Jährige<br />

vonsich. Wenn es einer schaffen<br />

kann, dann der pragmatische frühereTop-Manager<br />

vonKonzernen in<br />

den USA und der Schweiz. In die Politik<br />

ging er 2017, als er in seiner Heimatstadt<br />

bei der Bürgermeister-<br />

Wahl für ein Bündnis rechter Parteien<br />

antrat. Dastraditionell rote Genua<br />

stimmte erstmals nach 42<br />

Jahren für einen Kandidaten der<br />

Rechten. Bucci selbst ist parteilos,<br />

mit guten Kontakten zur Lega.<br />

Der Stadt verspricht er die Wiedergeburt<br />

nach der Katastrophe.<br />

Laut Regierungsbeschluss soll Genua<br />

1,1 Milliarden Euro erhalten, davon<br />

430 Millionen für Abriss und<br />

Wiederaufbau der Brücke. Einen<br />

Großteil muss deren Ex-Betreiber<br />

Autostrade per l’Italia zahlen.<br />

Als Kommissar mit besonderen<br />

Vollmachten kann Bucci den Auftrag<br />

für den Brücken-Neubau recht unbürokratisch<br />

vergeben. Unter den<br />

zehn Bewerbern sind Konsortien,<br />

die berühmte Architekten zu bieten<br />

haben. Einitalienischer Baukonzern<br />

will die Brücke nach Plänen des Genuesers<br />

Renzo Piano errichten. Die<br />

Konkurrenz hat den spanischen Brückenspezialisten<br />

Santiago Calatrava<br />

engagiert. Werden Zuschlag erhält,<br />

will Bucci in Kürze bekanntgeben.<br />

Wut<br />

in<br />

bunt<br />

Mit orangen und<br />

roten Tüchern<br />

protestieren<br />

<strong>Berliner</strong> an der<br />

Karl-Marx-Allee<br />

gegen die<br />

Privatisierung<br />

ihrer Wohnungen.<br />

Tagesthema Seite 2<br />

Kleine Schritte zur Weltrettung<br />

DerKlimagipfel beschließt in Polen ein laues Regelwerk. Und eine 15-jährige Aktivistin rügt die Erwachsenen<br />

Anderthalb Wochen lang<br />

verhandelte die Weltgemeinschaft<br />

im polnischen<br />

Kattowitz, tief im schlesischen<br />

Kohlerevier,bei der Klimakonferenz<br />

über die Zukunft des Planeten.<br />

Minister waren da, Staatschefs.<br />

Weit nach dem geplanten Ende der<br />

Verhandlungen über die Umsetzung<br />

des Pariser Klimaabkommens erzielten<br />

sie ein Ergebnis, das sie am<br />

Sonnabend präsentierten. Selbst der<br />

polnische Gipfelpräsident Michal<br />

Kurtyka formulierte sein Lob an die<br />

Teilnehmer zurückhaltend. „Sie haben<br />

1000 kleine Schritte nach vorn<br />

gemacht“, sagte er.<br />

Kleine Schritte –für mehr hat es<br />

auch 23 Jahre nach der ersten Weltklimakonferenz<br />

nicht gereicht. Die<br />

Kritik am Zaudern der Mächtigen<br />

formulierte vielleicht niemand eindringlicher<br />

als eine Schülerin aus<br />

Schweden: Greta Thunberg, 15 Jahre<br />

alt. Seit vier Monaten befindet sie<br />

sich in einem „Schulstreik für das<br />

Klima“. Über die sozialen Medien ist<br />

sie weltberühmt und zu einer<br />

Stimme für die Generation geworden,<br />

die von den Folgen des Klimawandels<br />

viel härter betroffen sein<br />

wird als die heutigen Entscheider.<br />

Thunbergs Urteil über die Erfolge in<br />

Kattowitz fiel vernichtend aus.<br />

„Wenn unsere Politiker, die Medien<br />

und die Gesellschaft die Klimakrise<br />

endlich als solche behandeln, dann<br />

brauchen wir keine Klimakonferenzen<br />

mehr“, schrieb sie am Sonntag<br />

auf Twitter.„Dann werden wir all unsere<br />

Zeit dafür verwenden<br />

müssen, die Emissionen<br />

zu reduzieren.“<br />

Schon in der vorigen<br />

Woche hatte Thunbergauf<br />

der Konferenz die Verhandler<br />

mit einer Rede<br />

aufgerüttelt. „Unsere Zukunft<br />

wirdfür die Möglichkeit<br />

geopfert, dass eine<br />

kleine Gruppe von Menschen<br />

unglaubliche Summen<br />

verdient“, warfsie ihnen entgegen.<br />

Sie kritisierte auch die Vorstellung,<br />

die Klimakrise lasse sich mit<br />

Technologie überwinden. „Ihr<br />

sprecht nur deshalb von grünem<br />

Wachstum, weil ihr Angst habt, unbeliebt<br />

zu werden“, rief Thunberg<br />

den Politikernzu.<br />

Greta Thunberg,<br />

Klimaaktivistin<br />

DPA<br />

Das in Kattowitz von fast 200<br />

Staaten gebilligte Dokument legt<br />

fest, dass alle Länder regelmäßig berichten<br />

müssen, wie viel Treibhausgase<br />

sie ausstoßen und was sie dagegen<br />

tun. Zuletzt hatten noch Brasilien<br />

und die Türkei für Verzögerungen<br />

gesorgt.<br />

UN-Generalsekretär António Guterres<br />

sprach in der Nacht zum<br />

Sonntag von einem „soliden“<br />

Ergebnis, mahnte<br />

aber zu mehr Ehrgeiz beim<br />

Klimaschutz. Er lud für<br />

September zu einem großen<br />

UN-Treffen ein, bei<br />

dem die Staats- und Regierungschefs<br />

Farbe bekennen<br />

sollen.<br />

Das gut 130 Seiten<br />

starke Regelbuch setzt das<br />

als historisch eingestufte<br />

Pariser Klimaabkommen von 2015<br />

praktisch um. Ziel ist, die Erderwärmung<br />

auf unter zwei Grad gegenüber<br />

der vorindustriellen Zeit zu begrenzen.<br />

Nach Erkenntnissen von Klimaforschern<br />

ist dieses Ziel mit den bisher<br />

vereinbarten Maßnahmen aber<br />

nicht zu erreichen.<br />

Umweltverbände zeigten sich in<br />

der Nacht zum Sonntag unzufrieden<br />

und mahnten zu mehr Solidarität.<br />

Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan<br />

wies darauf hin, dass ganze Nationen<br />

im Meer zu versinken drohen.<br />

„Ein Jahr voller Klima-Katastrophen<br />

und eindringliche Warnungen der<br />

besten Wissenschaftler weltweit hätten<br />

zu viel mehr führen sollen.“<br />

Umweltministerin Svenja<br />

Schulze (SPD) erklärte, ingeopolitisch<br />

schwierigen Zeiten habe der<br />

Gipfel gezeigt, dass es sich lohne,beharrlich<br />

an einem globalen Konsens<br />

zu arbeiten. Ab 2024 müsse sich nun<br />

zum ersten Mal nicht nur die halbe,<br />

sondern die ganzeWelt beim Klimaschutz<br />

in die Karten schauenlassen.<br />

Der Klimaforscher Ottmar Edenhofer,<br />

Chefökonom des Potsdam-Instituts<br />

für Klimafolgenforschung,<br />

sagte mit Blick auf die global gestiegenen<br />

Treibhausgasemissionen, ein<br />

Kursschwenk sei unumgänglich.<br />

„Wir bewegen uns mit großer Geschwindigkeit<br />

in die falsche Richtung.“<br />

Die Fortschritte in Kattowitz<br />

seien minimal gewesen. (fred., dpa)<br />

Politik Seite 5, Leitartikel Seite 8<br />

THOMAS UHLEMANN<br />

Regierung<br />

fordert<br />

Bahn-Reform<br />

Konzern soll grundlegend<br />

umstrukturiert werden<br />

Die Bundesregierung hat von<br />

der Deutschen Bahn grundlegende<br />

Reformen gefordert. „Die<br />

Bahn braucht eine Neustrukturierung“,<br />

sagte der Beauftragte der<br />

Bundesregierung für den Schienenverkehr,<br />

Enak Ferlemann<br />

(CDU), der Welt am Sonntag. Einem<br />

Bericht der Bild am Sonntag<br />

zufolge gab das Staatsunternehmen<br />

von 2015 bis 2018 über eine<br />

halbe Milliarde Euro für externe<br />

Berater aus – und beschloss nun<br />

eine deutliche Reduzierung dieser<br />

Kosten. „Mit der Leistung kann<br />

man nicht zufrieden sein“, sagte<br />

Enak Ferlemann und setzte der<br />

Bahn ein Ultimatum: „Wir erwarten,<br />

dass der Vorstand der Bundesregierung<br />

bis März ein entsprechendes<br />

Konzept vorlegt“, sagte<br />

der CDU-Politiker,der auch Staatssekretär<br />

im Verkehrsministerium<br />

ist. „Erste Ergebnisse wollen wir bei<br />

einem Termin im Januar hören.“<br />

Derweil dauert der Tarifstreit mit<br />

der kleineren Lokführergewerkschaft<br />

GDL an. Bahnreisende müssen<br />

bis zum Jahresende aber keine<br />

Streiks befürchten, weil die Gewerkschaft<br />

Deutscher Lokführer (GDL)<br />

nach geltender Regelung erst nach<br />

einem Schlichtungsverfahren dazu<br />

aufrufen darf.<br />

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft<br />

(EVG) hatte sich am<br />

Sonnabendmorgen nach tagelangen<br />

Verhandlungen auf ein Tarifpaket<br />

mit der Deutschen Bahn AG verständigt.<br />

Es sieht eine Lohnerhöhung<br />

von insgesamt 6,1 Prozent in zwei<br />

Stufen vor. Zum1.Juli2019 sollen die<br />

Löhne um 3,5 Prozent steigen, ein<br />

Jahr später noch einmal um 2,6 Prozent.<br />

Zudemerhalten die Beschäftigten<br />

eine Einmalzahlung von 1 000<br />

Euro. (AFP,dpa)<br />

Wirtschaft Seite6,Kommentar Seite8<br />

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2* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

Tagesthema<br />

KARL-MARX-ALLEE<br />

Das Senatsmodell, das die Privatisierung der Wohnungen an der Ost-<strong>Berliner</strong> Prachtstraße abwenden soll,<br />

macht den Mietern Hoffnung, verunsichert sie aber auch. Denn sie müssten wohl zu Käufern werden –zumindest pro forma.<br />

Die Karl-Marx-Allee, einstige<br />

Prachtstraße der<br />

DDR in Berlin-Friedrichshain,<br />

geschmückt<br />

mit roten Tüchern? Dieses Bild war<br />

dem Mieterbeirat offenbar nicht geheuer<br />

– es hätte womöglich unerwünschte<br />

historische Signale ausgesendet.<br />

Also wurde gemischt, als<br />

man am Freitagabend nach Ende einer<br />

Mieterversammlung im Kino<br />

Kosmos Tücher verteilte, mit der<br />

Aufforderung, sie aus den Fenstern<br />

zu hängen: Neben roten gab es auch<br />

orangefarbene Tücher.<br />

Wie esjetzt aussieht, steht in der<br />

Karl-Marx-Allee die Revolution also<br />

nicht unmittelbar bevor. Dennoch<br />

leuchtet die Straße nun schön rotorange<br />

im Wintergrau, sie „glüht“,<br />

wie es die Initiatoren ausdrücken.<br />

Die Tücher sind Zeichen für die<br />

Rekommunalisierung, die Rückeroberung<br />

städtischen Lebens vonprivater<br />

in öffentliche Hand. Und sie<br />

sind Zeichen des Widerstands gegen<br />

den Immobilienkonzern Deutsche<br />

Wohnen. Der hat vier Blöcke mit<br />

rund 800 Wohnungen in der Straße<br />

gekauft. Seitdem fürchten sich die<br />

Bewohner. Schließlich hat die Deutsche<br />

Wohnen einen schlechten Ruf.<br />

Immer wieder hörtman vonstarken<br />

Mieterhöhungen nach Sanierungen.<br />

Lebenslanges Wohnrecht?<br />

Aufder Versammlung meldeten sich<br />

alte Leute mit Verträgen von1972 zu<br />

Wort.Oder Leute,die wissen wollten,<br />

was es mit einem Passus aus dem<br />

Jahr 1993 auf sich habe, indem von<br />

einem lebenslangen Wohnrecht die<br />

Rede ist. Fragen über Fragen.<br />

Einpaar Antworten gibt es schon:<br />

Ein Block liegt im Milieuschutzgebiet.<br />

Der Bezirk Friedrichshain-<br />

Kreuzberg hat sein Vorkaufsrecht<br />

geltend gemacht, die Wohnungen<br />

gehen an die landeseigene Gesellschaft<br />

WBM über.<br />

Hilfspaket mit Risiko<br />

VonElmar Schütze<br />

Ricarda König will die Wohnung halten –obfür sich oder ihre Eltern. CAMCOP/ANDREAS KLUG (2) UweMöhlenbruch hofft auf seine Nachbarn. Sonst, so fürchtet er,muss er ausziehen.<br />

Strausberger Pl.<br />

Karl-Marx-Allee<br />

Andreasstr.<br />

Block CNord<br />

Block CSüd<br />

Str.d.Pariser<br />

Komm.<br />

Block DNord<br />

Weberwiese<br />

R.-Sorge-Str.<br />

Block DSüd<br />

Vorkaufsrecht Bezirk<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

Bersarinplatz<br />

Frankfurter Tor<br />

Frankfurter<br />

Allee<br />

BERLINER ZEITUNG/ISABELLA GALANTY<br />

Für die übrigen drei Blöcke mit<br />

rund 700 Wohnungen hat der Senat<br />

ein Hilfspaket geschnürt. Es sieht<br />

günstige Kredite der landeseigenen<br />

IBB für den Erwerb nach Eigenvorkaufsrecht<br />

vor. Bis 5.Januar können<br />

die Bewohner vondiesem Recht Gebrauch<br />

machen. Außerdem ist ein<br />

trickreicher Übergang unter das<br />

Dach der landeseigenen Howoge erfunden<br />

worden. Dabei kauft der Bewohner<br />

–selbst wenn er alt und wenig<br />

solvent ist –pro forma per IBB-<br />

Kredit und verkauft an die Howoge.<br />

Ricarda König war für ihre Eltern<br />

bei der Mieterversammlung am Freitagabend.<br />

Sie selbst hat noch einen<br />

Teil ihrer Jugend in der Wohnung an<br />

der Ecke Koppenstraße verbracht.<br />

„Vom Kinderzimmer aus hatte ich<br />

freien Blick auf den Fernsehturm. Ich<br />

hatte nie wieder ein Zimmer,indem<br />

ich mich so wohlgefühlt habe“, erzählt<br />

die 40-jährige Unternehmensberaterin.<br />

Sie möchte nun darum<br />

kämpfen, dass die Eltern, die seit<br />

1993 einen Mietvertrag haben, in der<br />

89 Quadratmeter großen Wohnung<br />

bleiben können – entweder zur<br />

Miete oder im Eigentum, dann<br />

würde sie,die Tochter,kaufen.<br />

Die Familie hat sich noch nicht<br />

entschieden. Die Risiken für einen<br />

Kauf nennt Ricarda König „unkalkulierbar“.<br />

Andererseits sei es sinnvoll,<br />

30 JahreZinsen für eine Wohnung zu<br />

bezahlen, die man am Ende habe,<br />

statt 30 Jahre Miete für eine Wohnung<br />

zu bezahlen, die man am Ende<br />

vielleicht nicht habe.Sooder so aber<br />

hält sie das Rettungspaket des Senats<br />

für gut.„ImSinne der Rekommunalisierung<br />

ist es super.“<br />

50% oder 25% +1<br />

UweMöhlenbruch, 31, Mathematikstudent,<br />

wohnt erst seit Juni in einer<br />

zweiköpfigen Wohngemeinschaft in<br />

der Hausnummer 76. Beide Bewohner<br />

zahlen für die 63 Quadratmeter<br />

jeweils 505 Euro Miete –inklusivealler<br />

Nebenkosten. Weil der Mietvertrag<br />

noch so jung ist, haben sie kein<br />

Vorkaufsrecht.<br />

Nun hofft Möhlenbruch auf eine<br />

Mehrheit für das Senatsmodell. Sollten<br />

sich 50 Prozent der Bewohner<br />

beteiligen, würde sich die Deutsche<br />

Wohnen zurückziehen, so die Spekulation.<br />

Selbst eine Sperrminorität<br />

von25Prozent plus 1könnte den Investor<br />

abschrecken. „Ich kann nur<br />

hoffen, dass genug Leute das wollen“,<br />

sagt er.<br />

Elmar Schütze<br />

ist Mieter aus<br />

Überzeugung.<br />

Ein Hauch von Klassenkampf<br />

Die Linke unterstützt die Forderung nach Enteignung der Deutsche Wohnen –die Opposition hält voll dagegen<br />

VonElmar Schütze<br />

Die Forderung klingt knackig:<br />

Alle privaten Gesellschaften,<br />

die mehr als 3000 Wohnungen haben,<br />

sollen enteignet werden. Da die<br />

Deutsche Wohnen mit rund 115 000<br />

Wohnungen in Berlin an Platz 1<br />

steht, nennt sich die Initiative, die<br />

das fordert, „Deutsche Wohnen &Co<br />

enteignen“. Jetzt hat sie kräftigen<br />

Rückenwind erhalten. Die <strong>Berliner</strong><br />

Linke schließt sich der Forderung an.<br />

Auf dem Parteitag am Wochenende<br />

gab es drei Unterstützungsanträge,<br />

die alle angenommen wurden.<br />

Manchmal braucht man auch ein<br />

wenig historisches Glück, um ein<br />

Thema auf die Agenda zu setzen.<br />

Doch in diesem Fall hätte es des aktuellen<br />

Bangens um die Karl-Marx-<br />

Allee (siehe Text oben) gar nicht bedurft,<br />

um die Parteitagsdelegierten<br />

auf Linie zu bringen. Sie waren es<br />

vorher schon. „Das Thema Wohnen<br />

ist für viele das entscheidende soziale<br />

Thema“, sagt Linken-Geschäftsführer<br />

Sebastian Koch.<br />

Der Hebel zur Enteignung beziehungsweise<br />

Vergesellschaftung des<br />

Wohnraums soll Artikel 15 des<br />

Grundgesetzes sein. In dem heißt es:<br />

„Grund und Boden (…) können zum<br />

Zwecke der Vergesellschaftung (…)<br />

in Gemeineigentum oder in andere<br />

Formen der Gemeinwirtschaft überführt<br />

werden.“ Zur Wahrheit gehört<br />

aber auch, dass Koch den Wegüber<br />

Artikel 15 für „eine große Herausforderung“<br />

hält. Tatsächlich ist noch nie<br />

ein Gesetz auf Grundlage dieses Artikels<br />

verabschiedet worden.<br />

Die Reaktionen fallen scharf aus.<br />

So postet Stefan Evers,parlamentarischer<br />

Geschäftsführer der CDU: „Lenins<br />

Erbe verwalten –oder Berlin gestalten?<br />

Die Linkspartei muss sich<br />

entscheiden!“ Er erkennt „Linkspo-<br />

pulismus statt Wohnungsbau“ und<br />

sagt: „In Berlin scheint Verfassungstreue<br />

zu viel erwartet zu sein von einer<br />

Regierungspartei.“<br />

Auch Sebastian Czaja hält nichts<br />

von dem Kampfbegriff Enteignung.<br />

DerFDP-Fraktionschef twittert: „Die<br />

Linke unterstützt die Raubtour<br />

durch Kieze unserer Stadt.“ Die<br />

Linke ziehe„in einen neuen Klassenkampf,<br />

will diesen aber mit der alten<br />

Mär der kalten Enteignung gewinnen.<br />

Fehler der Vergangenheit scheinen<br />

nicht Mahnung genug zu sein.“<br />

Dabei habe der Senat zuletzt gezeigt,<br />

dass er bei der Bekämpfung des<br />

Wohnungsmangels und der Stabilisierung<br />

vonMieten gescheitertsei.<br />

Czaja meint den nach Meinung<br />

vieler –beileibe nicht nur in der FDP<br />

–nicht genügend vorangetriebenen<br />

Wohnungsbau in der Hauptstadt.<br />

Zuständig dafür ist von Amts wegen<br />

Senatorin Katrin Lompscher (Linke).<br />

Lange Zeit war das auch ein Dauerstreit<br />

im rot-rot-grünen Senat. Erst<br />

musste die SPD zur Kenntnis nehmen,<br />

dass sie noch unter Rot-<br />

Schwarz geplante Groß-Bauvorhaben<br />

wie Elisabeth-Aue in Pankowbei<br />

den beiden neuen Partnern nicht<br />

mehr durchbekommt. Dann machte<br />

sie vorallem Lompscher für das vermeintlich<br />

zu geringe Neubau-<br />

Tempo verantwortlich. Selbst Rücktrittsforderungen<br />

wurden laut.<br />

Lompscher hielt stets dagegen,<br />

dass es nicht auf die Anzahl neuer<br />

Wohnungen ankomme, sondern<br />

darauf, dass es mehr günstige Wohnungen<br />

gebe. Inzwischen scheint<br />

der Konflikt zumindest befriedet.<br />

Die SPD ist leise geworden, möglicherweise<br />

auch angesichts eigener<br />

katastrophaler Umfragewerte. Oder<br />

der Erkenntnis, dass es den <strong>Berliner</strong>n<br />

tatsächlich in erster Linie um<br />

bezahlbaren Wohnraum geht.<br />

BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />

Heute erwärmt es sich auf minus 1bis 4Grad. Dazu ist der Himmel stark<br />

bewölkt bis bedeckt. Der Wind weht schwach aus südwestlichen Richtungen.<br />

Inder Nacht fällt aus einem wolkenverhangenen Himmel verbreitet<br />

Regen, teilweise auch Schneeregen mit Glättegefahr. Eswerden Tiefstwerte<br />

von 1bis minus 2Grad gemessen.<br />

Biowetter: Bisweilen wird das allgemeine<br />

Wohlbefinden durch Kopfweh<br />

und Migräneattacken beeinträchtigt.<br />

Schwindelgefühle und Kreislaufbeschwerden<br />

können auftreten. Der 0°/3°<br />

Wittenberge<br />

Schlaf ist nicht sehr erholsam.<br />

<strong>Berliner</strong> Luft: gestrige Höchstwerte<br />

um 13 Uhr: Ozon: 28 µg/m 3 ;<br />

Stickstoffdioxid: 18 µg/m 3 ;<br />

Schwebstaub: 24 µg/m 3 ;<br />

Luftfeuchtigkeit: 62%<br />

Gefühlte Temperatur: maximal 0Grad.<br />

Wind: leichter Wind aus Südwest.<br />

Min./Max.<br />

des 24h-Tages<br />

Brandenburg BERLIN<br />

-2°/4° -3°/2°<br />

Luckenwalde<br />

-3°/3°<br />

Cottbus<br />

-2°/3°<br />

Dienstag<br />

Mittwoch<br />

Donnerstag<br />

Nebel wolkig Regen<br />

0°/2° -1°/3° 0°/3°<br />

Prenzlau<br />

-2°/-1°<br />

Frankfurt<br />

(Oder)<br />

-3°/2°<br />

VonSkandinavien über Mitteleuropa bis nach Italien dominieren viele Wolken,<br />

aus denen es teilweise regnet, in höheren Lagen schneit. Im Osten des Kontinents<br />

herrscht unter Hochdruckeinfluss winterlich kaltes Wetter. Über dem nördlichen<br />

Atlantik formiert sich derweil ein Sturmtief, das sehr milde, aber<br />

regenreiche Luft bringt.<br />

Köln<br />

2°/6°<br />

Sylt<br />

0°/3°<br />

Saarbrücken<br />

1°/5°<br />

Hannover<br />

0°/4°<br />

Konstanz<br />

1°/4°<br />

Hamburg<br />

0°/3°<br />

Erfurt<br />

0°/4°<br />

Frankfurt/Main<br />

0°/5°<br />

Stuttgart<br />

1°/5°<br />

Rostock<br />

-2°/1°<br />

Magdeburg<br />

0°/5°<br />

Nürnberg<br />

-1°/4°<br />

München<br />

-1°/6°<br />

Rügen<br />

-2°/0°<br />

Dresden<br />

-2°/3°<br />

Deutschland: Heute gibt es viele<br />

Wolken und an wenigen Stellen Regenfälle,<br />

und die Temperaturen steigen<br />

am Tage auf minus 1bis 6Grad.<br />

Nachts sinken die Wertedann auf<br />

1bis minus 2Grad. Der Wind weht<br />

schwach aus südwestlichen Richtungen.<br />

Morgen sorgt lokal auch Nebel<br />

für eingeschränkte Sichtverhältnisse.<br />

Sonst ist eszeitweise freundlich.<br />

Dabei betragen die Höchsttemperaturen<br />

2bis 6Grad, und der Wind<br />

weht schwach aus südöstlichen<br />

Richtungen.<br />

Schneehöhen:<br />

Thüringer Wald bis 6cm<br />

Harz bis 5cm<br />

Erzgebirge bis 50 cm<br />

Bayerische Alpen bis 110 cm<br />

Mondphasen: 22.12. 29.12. 06.01. 14.01.<br />

Sonnenaufgang: 08:12 Uhr Sonnenuntergang: 15:52 Uhr Mondaufgang: 13:26 Uhr Monduntergang: 01:16 Uhr<br />

Lissabon<br />

15°<br />

Las Palmas<br />

25°<br />

Madrid<br />

10°<br />

Reykjavik<br />

9°<br />

Dublin<br />

12°<br />

London<br />

10°<br />

Paris<br />

9°<br />

Bordeaux<br />

14°<br />

Palma<br />

17°<br />

Algier<br />

17°<br />

Nizza<br />

15°<br />

Trondheim<br />

1°<br />

Oslo<br />

-1°<br />

Stockholm<br />

1°<br />

Kopenhagen<br />

3°<br />

Berlin<br />

2°<br />

Mailand<br />

4°<br />

Tunis<br />

18°<br />

Rom<br />

8°<br />

Warschau<br />

1°<br />

Wien<br />

1° Budapest<br />

0°<br />

Palermo<br />

16°<br />

Kiruna<br />

-9°<br />

Oulu<br />

-3°<br />

Dubrovnik<br />

11°<br />

Athen<br />

15°<br />

St. Petersburg<br />

-4°<br />

Wilna<br />

-2°<br />

Kiew<br />

-4°<br />

Odessa<br />

3°<br />

Varna<br />

9°<br />

Istanbul<br />

15°<br />

Iraklio<br />

17°<br />

Archangelsk<br />

-5°<br />

Moskau<br />

-13°<br />

Ankara<br />

8°<br />

Antalya<br />

13°<br />

Acapulco 33° wolkig<br />

Bali 33° wolkig<br />

Bangkok 33° heiter<br />

Barbados 28° sonnig<br />

Buenos Aires 29° Gewitter<br />

Casablanca 19° heiter<br />

Chicago 3° wolkig<br />

Dakar 29° sonnig<br />

Dubai 28° sonnig<br />

Hongkong 23° sonnig<br />

Jerusalem 14° sonnig<br />

Johannesburg 30° wolkig<br />

Kairo 20° sonnig<br />

Kapstadt 30° heiter<br />

Los Angeles 18° wolkig<br />

Manila 32° heiter<br />

Miami 24° sonnig<br />

Nairobi 30° sonnig<br />

Neu Delhi 21° sonnig<br />

New York 10° wolkig<br />

Peking 6° wolkig<br />

Perth 24° wolkig<br />

Phuket 31° wolkig<br />

Rio de Janeiro 38° sonnig<br />

San Francisco 14° wolkig<br />

Santo Domingo 30° wolkig<br />

Seychellen 27° Schauer<br />

Singapur 32° wolkig<br />

Sydney 30° sonnig<br />

Tokio 14° bewölkt<br />

Toronto 5° bedeckt


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018 3· ·<br />

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Seite 3<br />

Verfluchtes Land<br />

Kühe an der Grenze zwischen Nordirland und der Republik Irland<br />

AFP/PAUL FAITH<br />

Es waren vier Wachtürme, sie standen<br />

auf dem Faughill Mountain wie<br />

Wesen aus einem Science-Fiction-<br />

Roman. Die Metallungeheuer warenAugen<br />

und Ohreneiner vonFeinden umzingelten<br />

Armee,pausenlos vonHelikoptern<br />

umkreist. Damian McGenity versucht, das<br />

Geräusch der Rotoren zu beschreiben. „Es<br />

klang wie ein Schwarm wütender Hornissen“,<br />

sagt er.<br />

Der45-Jährige wischt das Foto der früheren<br />

britischen Grenzanlage zwischen Nordirland<br />

und der Republik Irland mit dem Daumen<br />

vom Display seines Smartphones. Er<br />

schaut durch das Hotelfenster auf den Faughill<br />

Mountain gegenüber. Nichts ist auf dem<br />

Bergrücken mehr zu sehen voneiner Grenze<br />

oder dem Bürgerkrieg. Die Türme verschwanden<br />

2006. Nur Nebelfetzen ziehen<br />

träge über den Hügel. Irgendwo löst sich ein<br />

Schuss in der Düsternis. Spielt die Fantasie<br />

einen Streich?<br />

Nein, Touristen aus Irland kämen inzwischen<br />

zum Tontaubenschießen auf den bis<br />

in die 90er-Jahre umkämpften Berg, erzählt<br />

McGenity.Während die Iren aus dem Süden<br />

vom Faughill Mountain auf Wurfscheiben<br />

schießen, laufen die Nordiren in der nächstgelegenen<br />

Stadt NewryanMauernvorbei, in<br />

denen immer noch Einschusslöcher aus der<br />

Zeit vor1998 klaffen.<br />

Schnaps neben der Postfiliale<br />

McGenity könnte vom Sofa im Hotel aufstehen<br />

und zu Fußzur Arbeit gehen. Er betreibt<br />

eine Postfiliale am Fuß des Faughill Mountain,<br />

300 Meter vom Boden der Republik Irland<br />

entfernt. Der Nordire lebt nicht davon,<br />

Pakete anzunehmen. Er verkauft in einem<br />

der Filiale angeschlossenen Lebensmittelgeschäft<br />

vor allem Schnaps. Die Kunden kommen<br />

aus Irland. Die Regierung in Dublin<br />

macht das Trinken immer teurer. Aber die<br />

Iren haben es leicht, der Nüchternheit zu<br />

entgehen –noch.<br />

McGenity hat Angst, dass er sich bald von<br />

seiner wichtigsten Einnahmequelle verabschieden<br />

muss. Der Familienvater fürchtet<br />

aber viel mehr als den Verlust seines Wohlstands,falls<br />

es als Folge des Brexit-Durcheinanders<br />

in London wieder eine Grenze gibt,<br />

die auch eine Grenzeist. Er redet vonseinem<br />

zweigeteilten Leben. Der bessere Teil der<br />

letzten 45 Jahresei in Gefahr,sagt er –der seit<br />

dem Friedensschluss 1998.<br />

Der Nordire lädt zu einer Fahrt amBerg<br />

entlang ein. „Jetzt sind wir in Irland“, sagt<br />

McGenity, als er an einem Gebäude vorbeisteuert,<br />

auf dem ein Plakat für „Money<br />

Change“ wirbt. Vielleicht 100 Meter später<br />

sagt er:„Willkommen im Vereinigten Königreich“.<br />

So geht die Fahrt weiter. Die Straße<br />

kreuzt irisches Territorium und setzt ihren<br />

Verlauf in Großbritannien fort. DieRoute sei<br />

vor1998 mit Betonblöcken gesperrtund teilweise<br />

von der IRA vermint gewesen, erzählt<br />

McGenity. Eine Ausnahme sei sie im grenznahen<br />

County Armagh aber nicht gewesen.<br />

„Es gab Dörfer,die nur ein paar HundertMeter<br />

voneinander entfernt sind, aber dazwischen<br />

lag ein- oder zweimal die Grenze. Da<br />

Vor20Jahren sorgte das Karfreitagsabkommen für Frieden<br />

zwischen Nordirland und der Republik Irland. Eine neue harte Grenze<br />

durch den Brexit würde die Menschen, die in der Region leben,<br />

in die Vergangenheit zurückschicken<br />

konnte es einen ganzen Tagdauern, um das<br />

andereDorfzuerreichen.“<br />

Nach 1998 habe die geöffnete Grenze die<br />

Region völlig verändert. Das grenznahe<br />

County Armagh galt vomBeginn des Bürgerkriegs<br />

1969 bis in die 90er-Jahre als „Banditenland“.<br />

DieIRA hatte die Kontrolle am Boden.<br />

Die britische Armee bewegte sich nur<br />

mit Helikoptern.Mit der offenen Grenze kamen<br />

Jobs in den Landkreis. Einst isolierte<br />

Städte wie Newryprofitierten aufgrund ihrer<br />

Nähe vom wirtschaftlichen Aufschwung Irlands.<br />

Junge Männer konnten Arbeit diesund<br />

jenseits der Grenze finden. Sie gründeten<br />

Familien, bauten Häuser,und obwohl die<br />

Region immer noch stramm zur irisch-republikanischen<br />

Sinn Féin stand, verschwanden<br />

die Paramiltärs aus den Dörfern.<br />

Damian McGenity hält vor einem Schild<br />

wenige Kilometer vor Newry. Darauf erheben<br />

sich Grenzanlagen schwarz auf gelbem<br />

Untergrund. Das Plakat wirkt wie ein Abbild<br />

der Albträume vieler Nordiren. Das Schild<br />

der „Border Communities against Brexit“<br />

fordert Respekt für das Votum der Nordiren<br />

gegen den Brexit beim britischen Referendum<br />

im Juni 2016. McGenity gehört zuden<br />

ersten Mitgliedern der nordirischen Organisation<br />

der Brexit-Gegner.Das EU-Parlament<br />

zeichnete seine Organisation 2017 mit dem<br />

Europäischen Bürgerpreis aus.<br />

Doch was hilft es jetzt. Theresa Mays Brexit-Deal<br />

scheint derzeit so wenig greifbar wie<br />

der Nebel auf dem Faughill Mountain. Sollte<br />

Mayimzweiten Anlauf im Januar keine Mehrheit<br />

im britischen Unterhaus erhalten, könnte<br />

schnell Realität werden, wovor das Plakat<br />

warnt. DieRegion sei starkauf Touristen und<br />

Investoren aus dem Süden angewiesen, erklärt<br />

McGenity. Doch schlimmer als drohende<br />

Arbeitslosigkeit seien die Kontrollen<br />

selbst.„Die Menschen hier sehen sich als Iren.<br />

Aber sie haben durch die offenen Grenzen das<br />

Gefühl, dass die Einheit schon fast da ist.<br />

Wenn die Leute wieder vor Checkpoints stehen,<br />

ist das für sie so,als hätte es das Friedensabkommen<br />

nie gegeben“, sagt McGenity.<br />

Vielleicht ist sein Land ja verflucht. Damian<br />

McGenity erinnert daran, wie die IRA<br />

in Armagh schon in den 60er-Jahren vonder<br />

Wutjunger Männer über die Grenzeund das<br />

trostlose Leben in ihrem Schatten profitiert<br />

hat. Jetzt droht neuer Zorn –und wer weiß,<br />

meint der Nordire, vielleicht auch eine neue<br />

Generation der IRA. „Manche sagen, das<br />

könne nicht mehr passieren, aber das haben<br />

sie auch über den Brexit gesagt“, meint er.<br />

VonCedric Rehman, Newry<br />

500 km Landgrenze<br />

NORDIRLAND<br />

Großbritannien<br />

IRLAND<br />

EU-Mitglied<br />

Dublin<br />

Newry<br />

BLZ/GALANTY; QUELLE: EUROP. PARLAMENT, AFP<br />

„Wenn die Leute wieder<br />

vor Checkpoints stehen,<br />

ist das für sie so,<br />

als hätte es das<br />

Friedensabkommen<br />

nie gegeben.“<br />

Damian McGenity,<br />

Betreiber einer Postfiliale<br />

an der nordirischen Grenze<br />

Belfast<br />

Faughill<br />

Mountain<br />

Rund 60 Kilometer von Newry entfernt<br />

macht sich ein Experte für den Nordirlandkonflikt<br />

Gedanken darüber, obGeschichte<br />

sich wiederholen kann. Die Frage lasse sich<br />

nicht mit einem Satz beantworten, meint Cathal<br />

McMannus. Ja, meint er, der Brexit gefährde<br />

den wichtigsten Erfolg des Friedensvertrags,<br />

die offene Grenze zuIrland. Eine<br />

Säule des Abkommens verschwinde gar, die<br />

EU als BasisfürVertrauenund Zusammenarbeit<br />

auf der irischen Insel. „Die Europäische<br />

Union wurde im Friedensabkommen nicht<br />

extra erwähnt. Das musste sie auch nicht,<br />

weil es unvorstellbar war, dass Großbritannien<br />

oder Irland nicht mehr Teil der EU sein<br />

könnten“, sagt McMannus.Die EU war nach<br />

1998 Garantiemacht für das Friedensabkommen,<br />

aber auch eine Plattform, auf der Iren<br />

und Briten gemeinsame Interessen entdeckten.<br />

Soziale Unruhen und Terroranschläge<br />

auf neue Grenzanlagen seien gut vorstellbar,<br />

sagt er.Ein Bürgerkrieg aber nicht.<br />

Eine Gefahr sieht er vielmehr darin, dass<br />

der Brexit die politische Ordnung Nordirlands<br />

implodieren lässt. Die protestantische<br />

DUP wolle die harte Grenze unbedingt, sagt<br />

er. Jetzt, wo Theresa May von der DUP als<br />

Mehrheitsbeschafferin im Parlament abhängt,<br />

könnten die Protestanten mit einem<br />

Nein zu ihrem Brexit-Deal den ganzen Friedensvertrag<br />

von1998 aushebeln.<br />

Das sogenannte Karfreitagsabkommen<br />

sorgte nicht nur für eine offene Grenze. Es<br />

sah vor, dass sich die DUP und ihre Feindin,<br />

die irisch-republikanische Sinn Féin, die<br />

Macht teilten. Bereits seit Anfang 2017 verweigerndie<br />

DUP und Sinn Féin die gemeinsame<br />

Regierungsbildung, auch wegen des<br />

Streits um den Brexit. Nordirland ist inzwischen<br />

länger ohne Regierung als es Belgien je<br />

war. Sollte Nordirland nach einem Brexit<br />

noch unregierbarer werden, müsste London<br />

die Unruheprovinz wieder direkt regieren,<br />

glaubt McMannus. Das wäre das Ende des<br />

der DUP verhassten Abkommens.Eskönnte<br />

die letzte Chance für die radikalenProtestanten<br />

sein, ein Referendum über die irische<br />

Wiedervereinigung zu verhindern, sagt er.<br />

„Das Karfreitagsabkommen erlaubt ein Votum<br />

und in wenigen Jahren sind die katholischen<br />

Republikaner demografisch in der<br />

Mehrheit.Der Brexit istein Geschenk für die<br />

DUP“, sagt McMannus.<br />

Wo sieht erNordirland in zehn Jahren?<br />

„Ich halte es für wahrscheinlich, dass wir<br />

dort landen, wo wir in den 50er-Jahren waren.<br />

EinNordirland,das noch nichtimKrieg<br />

mit sich ist, aber voller Hass und wohl von<br />

London regiert“, sagt McMannus. Was bedeutet,<br />

dass Nordirland nach dem Brexit<br />

seine Geschichte wiederholen würde.<br />

Wie ein Nordirland aussähe, das wieder<br />

brennt, hat der Gemeindearbeiter Gerard<br />

Deane aus dem nordirischen DerryimJuli auf<br />

Twitter verfolgt. Er war im Urlaub, als seine<br />

Heimatstadt am 8. Juli in die Anarchie glitt.<br />

Ein katholischer Mob griff Wohnhäuser von<br />

Protestanten mit Brandbomben an. Militante<br />

beschossen die Polizei mit Maschinengewehren.<br />

DerSpuk endete erst am 13. Juli.<br />

Europa war der Anker<br />

Deane zeigt auf einem Spaziergang durch<br />

Derry seine geteilte Stadt. Die Stadtmauer<br />

aus dem 17. Jahrhundert thront auf einem<br />

Hügel und wird anmanchen Stellen von einem<br />

Zaun überragt. Die „Friedenslinie“<br />

trennt die katholische Bogside vom protestantischen<br />

Fountain. Als Anlass für die<br />

schlimmsten Unruhen in der Stadt seit 1998<br />

gilt ein Marsch des protestantischen Oranier-Ordens.<br />

Erwollte zum ersten Mal seit<br />

fünf Jahren wieder an den Sieg Englands<br />

über Irlands Katholiken 1690 erinnern. Aber<br />

derAnlass sei nicht die Ursache gewesen für<br />

die Zerstörungswut der Katholiken, meint<br />

Deane. Der wahre Grund sei der Brexit. 78<br />

Prozent hätten in Derryfür einen Verbleib in<br />

der EU gestimmt.„Inder Bogside liegt die Arbeitslosenquote<br />

bei zumTeil 75 Prozent. Und<br />

jetzt kommt wohl eine Grenze, die noch<br />

mehr Jobs gefährdet und die keiner wollte“,<br />

meint der Sozialarbeiter.<br />

Dienordirische Psyche sei für andereEuropäer<br />

nur schwer zu verstehen, meint<br />

Deane.Die Identität der Nordiren beruhe auf<br />

der Feindschaft zueinander.„Zu viel Aussöhnung<br />

weckt Ängste, sich selbst zu verlieren<br />

und Verrat an der eigenen Gruppe zu üben“,<br />

sagt er. Deshalb verharre Nordirland seit 20<br />

Jahren in einer ArtFegefeuer zwischen Himmel<br />

und Hölle, Frieden und Krieg. „Menschen,<br />

die sich ihrer nicht sicher sind, neigen<br />

dazu, sich über Ablehnung anderer zu definieren“,<br />

meint er.Inder Seele verletzte Menschen<br />

fühlten sich außerdem schnell vonanderen<br />

missachtet.„Genau das geschieht jetzt<br />

mit dem Brexit. DieMenschen sagen, die hörenuns<br />

nicht zu“, sagt er.<br />

Die Europäische Union habe nach 1998<br />

viel Geld ausgegeben, damit Projekte wie<br />

Deanes „Holywell Trust“ den Traumatisierten<br />

Raum zur Aussprache geben. Der Brexit<br />

nimmt nun die EU auch als Finanzier des<br />

Friedens aus dem Spiel. „Es braucht Zeit und<br />

einen stabilen Rahmen, damit Menschen<br />

sich nach so viel Gewalt an ein normales Leben<br />

gewöhnen“, sagt er. Europa sei in den<br />

vergangenen 20 Jahren dieser Anker für<br />

Nordirland gewesen, sagt er. Esscheint, als<br />

treibe das gebeutelte Land nun unbekannten<br />

Ufernentgegen.<br />

Cedric Rehman ist in Nordirland klar<br />

geworden, dass die EU wirklich ein<br />

Friedensprojekt ist.


4** <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018<br />

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Politik<br />

NACHRICHTEN<br />

Freier Zugang zum<br />

Verteidigungsministerium<br />

ZumBundesverteidigungsministerium<br />

und seinen nachgeordneten Behörden<br />

haben Hunderte Externe ungehindertZutritt.<br />

Im Haus vonVerteidigungsministerin<br />

Ursula vonder<br />

Leyen (CDU)„sind derzeit insgesamt<br />

1101 Hausausweise oder Zutrittsberechtigungsausweise<br />

für externe<br />

Dritte ausgestellt, die im weitesten<br />

Sinne Beratungs- und Unterstützungsleistungen<br />

erbringen“, heißt es<br />

in einer AntwortdesVerteidigungsministeriums<br />

auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion,<br />

die der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> (RND) vorliegt. (köp.)<br />

Weniger Demonstranten bei<br />

„Gelbwesten“-Protest<br />

Beiden „Gelbwesten“-Protesten in<br />

Frankreich ist es diesmal nicht zu<br />

den befürchteten Ausschreitungen<br />

gekommen. Statt mehr als 120 000<br />

Menschen gingen unter hohem Polizeiaufgebot<br />

am Sonnabend nur etwas<br />

mehr als die Hälfte landesweit<br />

auf die Straße.InParis waren es nach<br />

Angaben des Innenministeriums<br />

2200. Nach Angaben der Polizeipräfektur<br />

der französischen Hauptstadt<br />

wurden mehr als 150 Personen festgenommen,<br />

über 110 kamen in Polizeigewahrsam.<br />

(dpa)<br />

Gründung von unabhängiger<br />

Kirche in Kiew<br />

Orthodoxe Bischöfe haben in der<br />

Ukraine eine vonRussland unabhängige<br />

Nationalkirche ins Leben<br />

gerufen und angesichts der seit fünf<br />

Jahren anhaltenden Krise zwischen<br />

den Länderneine historisch religiöse<br />

Abspaltung vollzogen. Tausende<br />

Gläubige feierten den Schritt am<br />

Sonnabend vorder Sophienkathedrale<br />

im Zentrum Kiews.Der ukrainische<br />

Präsident PetroPoroschenko<br />

sprach vorder Menschenmenge<br />

vom„Tagunserer endgültigen Unabhängigkeit<br />

vonRussland“. (AFP)<br />

Fünftes Opfer nach Anschlag<br />

in Straßburg gestorben<br />

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron<br />

gedachte am Sonntag der Opfer. DPA<br />

Fünf Tage nach dem Anschlag in<br />

Straßburgist am Sonntag ein weiteresOpfer<br />

seinen Verletzungen erlegen.<br />

Beidem Verstorbenen handelt<br />

es sich um einen Polen, wie die<br />

Staatsanwaltschaft am Abend bestätigte.Damit<br />

stieg die Zahl der Todesopfer<br />

des Anschlags auf fünf. Der<br />

Mann soll bei dem Attentat Schlimmeres<br />

verhinderthaben. Er hatte<br />

sich mit Bekannten dem Terroristen<br />

in den Weggestellt, als dieser einen<br />

Musikclub betreten wollte. (dpa)<br />

Massenproteste in Ungarn<br />

gegen neues Arbeitsgesetz<br />

In der ungarischen Hauptstadt Budapest<br />

sind am Sonntagabend mehrere<br />

tausend Menschen einem Aufruf von<br />

Opposition und Gewerkschaften zu<br />

Protesten gegen das neue Arbeitsgesetz<br />

gefolgt. Medien schätzten die<br />

Zahl der Kundgebungsteilnehmer im<br />

Stadtzentrum auf rund 15 000. Es war<br />

bereits die vierte Kundgebung innerhalb<br />

weniger Tage gegen ein Gesetz,<br />

das es Arbeitgebernermöglicht, von<br />

ihren Angestellten bis zu 400 Überstunden<br />

proJahr zu verlangen. (AFP)<br />

Mehr Härte<br />

Ministerpräsidenten aller 16 Bundesländerfordern, bestimmten Flüchtlingen die Sozialleistungen zu kürzen<br />

VonMarkus Decker<br />

Die Bundesländer wollen<br />

Asylbewerbern, die bereits<br />

in einem anderen<br />

europäischen Land registriert<br />

sind, die Sozialleistungen<br />

kürzen. Laut einem Bericht der Welt<br />

am Sonntag fordernalle 16 Ministerpräsidenten<br />

die Bundesregierung<br />

auf, das Asylbewerberleistungsgesetz<br />

so zu erweitern, dass„Dublin-<br />

Fälle nur noch gekürzte Leistungen<br />

erhalten“. Der Beschluss sei nach<br />

der Dezember-Konferenz der Länderchefs<br />

an die Bundesregierung<br />

versandt worden.<br />

Im ersten Halbjahr 2018 habe es<br />

rund 77 000 Asylerstanträge und<br />

rund 30 000 Übernahmeersuchen<br />

gegeben, berichtet die <strong>Zeitung</strong>. Bei<br />

diesen Migranten sei das Bundesamt<br />

für Migration und Flüchtlinge<br />

(BAMF) zu dem Ergebnis gekommen,<br />

dass ein anderer Dublin-Staat<br />

für das Asylverfahren zuständig sei,<br />

und habe das jeweilige Land gebeten,<br />

die Migranten zurückzunehmen.<br />

Rund 21 000 Malhätten die angefragten<br />

Staaten ihre Zustimmung<br />

erteilt, weil sie die Einschätzung der<br />

deutschen Seite teilten. Tatsächlich<br />

überstellt worden seien aber nur<br />

4922 dieser Dublin-Fälle.Insgesamt<br />

rechnet die Bundesregierung in diesem<br />

Jahr mit 166 000 Asylanträgen.<br />

Seehofer will Haft ausweiten<br />

Zuvor war bekannt geworden, dass<br />

Bundesinnenminister Horst Seehofer<br />

(CSU) die Abschiebung ausreisepflichtiger<br />

und straffällig gewordener<br />

Ausländer vorantreiben will. Die<br />

bisherigen Instrumente zur Durchsetzung<br />

von Ausreisepflichten hätten<br />

sich als „noch nicht effektiv genug<br />

erwiesen“, heißt es nach Angaben<br />

des Nachrichtenmagazins Der<br />

Spiegel in einem 73-seitigen Referentenentwurf<br />

seines Hauses, der<br />

Vorstufe eines Gesetzesentwurfs.<br />

Nur „ein Bruchteil“ dieser Personen<br />

verlasse Deutschland wirklich.<br />

So will der Minister eine „erweiterte<br />

Vorbereitungshaft“ einführen,<br />

wenn ein Ausländer „das Abschiebungsverfahren<br />

umgeht oder behindert“,<br />

etwa indem er „seine Identität<br />

nicht offenlegen bzw. darüber täuschen“<br />

will. Auch soll es leichter werden,<br />

Menschen auszuweisen, die<br />

wegen „Sozialleistungsbetrugs“ oder<br />

Rauschgiftdelikten verurteilt worden<br />

sind. Ausreisepflichtige will Seehofer<br />

künftig in zwei Kategorien einteilen,<br />

je nachdem, ob sie „unverschuldet“<br />

an der Ausreise gehindertoder dafür<br />

Mit Stacheldraht und Überwachungskameras: Abschiebehafteinrichtung im hessischen<br />

Darmstadt-Eberstadt.<br />

DPA/ARNE DEDERT<br />

166000<br />

Asylanträgesind laut<br />

Bundesinnenministerium nach derzeitigen<br />

Erkenntnissen im ganzen Jahr 2018 gestellt<br />

worden. Das sind weniger als 2017. Auch<br />

bleibt die Zahl damit unter der vonder<br />

schwarz-roten Koalition festgelegten Obergrenze<br />

vonjährlich 180 000 bis 220 000.<br />

UNTERHALB DER OBERGRENZE<br />

38500<br />

Menschen werden nach der<br />

Statistik des Innenministeriums im Jahr<br />

2018 ein Visum für Deutschland<br />

im Rahmen des Familiennachzugs erhalten<br />

haben. Auch das ist eine niedrigere Zahl als<br />

ein Jahr zuvor –damals waren<br />

es 115 000.<br />

mitverantwortlich sind. Im letzteren<br />

Fall drohen den Betroffenen geringere<br />

Sozialleistungen, wenn sie sich<br />

etwa nicht um einen neuen Pass bemühen.<br />

Bisesgenügend Abschiebehaftplätze<br />

gibt, will Seehofer die Betroffenen<br />

in normalen Strafvollzugsanstalten<br />

unterbringen –nach geltendem<br />

Rechtist dies verboten.<br />

„Feiglinge und Fahnenflüchtige“<br />

Zugleich hat das Bundesinnenministerium<br />

betont, syrische Flüchtlinge<br />

müssten für die Ausstellung<br />

oder Verlängerung eines Passes auch<br />

weiterhin in die syrische Botschaft<br />

gehen, um von deutschen Ausländerbehörden<br />

anschließend eine Aufenthaltserlaubnis<br />

zu erhalten. Dies<br />

geht aus der Antwort auf eine Anfrage<br />

der flüchtlingspolitischen<br />

Sprecherin derGrünen-Bundestagsfraktion,<br />

Luise Amtsberg, hervor, die<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> (Redaktionsnetzwerk<br />

Deutschland) vorliegt –<br />

und gilt der Antwort zufolge unabhängig<br />

vom jüngsten Lagebericht<br />

des Auswärtigen Amts, indem es zu<br />

Syrien unter anderem heißt, eines<br />

Tages zurückkehrende Flüchtlinge<br />

würden „innerhalb der besonders<br />

regimenahen Sicherheitsbehörden<br />

(…) als Feiglinge und Fahnenflüchtige“<br />

gelten, „schlimmstenfalls sogar<br />

als Verräter bzw. Anhänger von Terroristen“.<br />

Und„immer wieder“ seien<br />

sie deshalb einer „Gefährdung für<br />

Leib und Leben ausgesetzt“.<br />

Das Bundesinnenministerium<br />

schreibt, anders als anerkannten<br />

Flüchtlingen oder Asylbewerbernsei<br />

subsidiär Schutzberechtigten, zu denen<br />

die Mehrheit der syrischen<br />

Flüchtlinge zählt, „die Vorsprache<br />

bei den Behörden ihres Heimatstaates<br />

zwecks Erlangung eines Passes<br />

grundsätzlich zuzumuten“. Diese<br />

Rechtslage gelte auch mit Blick auf<br />

den Lagebericht des Auswärtigen<br />

Amts. Amtsberg kritisierte das. „Syrien<br />

ist kein sicheres Land“, sagte sie<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> (RND). „Das haben<br />

der Bundesinnenminister und<br />

alle Landesinnenminister kürzlich<br />

auf der Innenministerkonferenz beschlossen.<br />

Es kann nicht sein, dass<br />

deutsche Behörden dieSicherheiteines<br />

Schutzsuchenden unnötig gefährden<br />

und zusätzlich die Finanzierung<br />

eines Terrorregimes in Kauf<br />

nehmen.“<br />

Der „Islamische Staat“ organisiert sich neu<br />

Markus Decker<br />

fragt sich, ob die Kürzung<br />

verfassungskonformwäre.<br />

Die Terrormiliz verübt in Irak und Syrien wieder mehr Anschläge. Dabei galt der IS in der Region als weitestgehend besiegt<br />

VonMartin Gehlen<br />

Vor einem Jahr überschlugen sich<br />

die Siegeshymnen. „Der Traum<br />

der Freiheit ist Wirklichkeit geworden“,<br />

deklamierte der damalige irakische<br />

Premier Haider Abadi. Ganz Irak<br />

sei vomISgesäubert, jubelte Bagdad,<br />

nachdem das russische Oberkommando<br />

zwei Tage zuvor das Ende des<br />

Kalifats auf syrischer Seite ausgerufen<br />

hatte. Drei Jahre hatte die Völkerschlacht<br />

der „Unheiligen Allianz“ aus<br />

Arabern, Kurden, Iranern, Russen,<br />

Amerikanern und Europäern gegen<br />

den „Islamischen Staat“ gedauert.<br />

Kampfjets flogen mehr als 30 000 Angriffe.<br />

100 000 Soldaten, kurdische<br />

Peschmerga und schiitische Milizen<br />

standen auf irakischer Seite an der<br />

Front. Auf syrischer Seite kämpften<br />

die von den USA unterstützten kurdisch-arabischen<br />

Brigaden Seite an<br />

Seite mit Assad-Truppen und russischen<br />

Söldnern.<br />

Doch inzwischen ist Ernüchterung<br />

eingekehrt.Vorallem in den Provinzen<br />

Niniveh, Kirkuk, Diyala und<br />

Anbar macht der IS wieder mobil. Immer<br />

häufiger kommt es zu Kidnappings,<br />

falschen Straßensperren und<br />

Bombenanschlägen. 75 Terroraktionen<br />

registrieren die irakischen Behörden<br />

derzeit proMonat, das sind mehr<br />

als während der Schlussphase des<br />

„Islamischen Kalifats“ im Jahr 2016.<br />

Lokale Politiker werden ermordet,<br />

um Chaos zu säen und den Wiederaufbau<br />

derWirtschaft zu torpedieren.<br />

In Mossul explodierte kürzlich voreinem<br />

populären Restaurant die erste<br />

Autobombe seit der Befreiung der<br />

Stadt vor anderthalb Jahren und tötete<br />

drei Gäste. „Mögen die Sicherheitskräfte<br />

auch tagsüber präsent<br />

sein, die Nacht gehörtdem IS“, klagen<br />

die Bewohner.<br />

Aufsyrischer Seite verteidigen die<br />

Dschihadisten seit einem Jahr ihre<br />

letzte Enklaverund um das Euphrat-<br />

Städtchen Hajin. Ende November<br />

starteten sie eine Gegenoffensive<br />

und töteten mehr als 90 Angehörige<br />

der Syrisch-Demokratischen Streitkräfte<br />

(SDF), die vonUS-Spezialisten<br />

trainiert werden. 30 Soldaten gerieten<br />

in IS-Gefangenschaft und wurden<br />

auf Propaganda-Kanälen im Internet<br />

vorgeführt – der bisher<br />

schwerste Verlust für die von den<br />

USA ausgerüsteten arabisch-kurdischen<br />

Brigaden.Westliche Nachrichtendienste<br />

vermuten mindestens<br />

3000 Kämpfer in dem dünn besiedelten<br />

Gebiet um Hajin, die Mehrzahl<br />

Ausländer,darunter auch Deutsche.Indem<br />

fünfzig Quadratkilometer<br />

großen Kalifatsrest, der gespickt<br />

ist mit Minen, Sprengfallen und Tunneln,<br />

hält sich wahrscheinlich auch<br />

der selbsternannte Kalif AbuBakral-<br />

Baghdadi versteckt.<br />

Finanziell gut gepolstert<br />

Und somahnte kürzlich Maxwell B.<br />

Markusen vom„Center for Strategic<br />

and International Studies“ in Washington<br />

zu mehr Nüchternheit.<br />

„Amerikanische und irakische Politiker<br />

haben vor einem Jahr den Sieg<br />

über diese Gruppe erklärt und behauptet,<br />

diese sei zerschlagen und<br />

ausradiert.“ Doch davon könne<br />

keine Rede sein, schrieb der Politologe.Wie<br />

schon vorseinemAufstieg<br />

im Sommer 2014 profitiert der IS<br />

auch jetzt wieder von der Frustration<br />

der Bevölkerungund der politischen<br />

Lähmung in Bagdad. Der<br />

Wiederaufbau der Trümmerstädte<br />

kommt nicht voran. Zwei Millionen<br />

Iraker hausen in Flüchtlingslagern.<br />

Der Süden erlebte im Sommer einen<br />

regelrechten Volksaufstand, als<br />

Zehntausende gegen Korruption,<br />

Stromausfälle und verseuchtes<br />

Trinkwasser rebellierten. In der<br />

Hauptstadt dagegen streiten die<br />

Parteien weiter ungerührt über das<br />

neue Kabinett, vor allem über die<br />

Schlüsselressorts von Außen- und<br />

Innenministerium.<br />

Trotz der hohen IS-Verluste<br />

schätzt das Pentagon die Zahl der<br />

Dschihadisten in Irak und Syrien<br />

nach wie vor auf 20 000 bis 30 000,<br />

das sind in etwa so viele wie zu Beginn<br />

des Kalifats.Die Organisationsstruktur<br />

sei relativ intakt, die Gruppe<br />

finanziell gut gepolstert, heißt es in<br />

der Studie. „Wir sind nie von einem<br />

raschen Sieg ausgegangen“, erläuterte<br />

Oberst Sean Ryan,Sprecher der<br />

Anti-IS-Koalition in Bagdad. „Dennoch<br />

hat sich das Ganzeals langwieriger<br />

und schwieriger entpuppt als<br />

gedacht.“ Das Kalifat sei dabei, prognostiziertdas<br />

US-Verteidigungsministerium,<br />

wieder aufzuerstehen als<br />

Guerilla-Bewegung.<br />

Das Kabinett<br />

als<br />

Karussell<br />

Auch Trumps Innenminister<br />

verlässt die US-Regierung<br />

VonKarlDoemens, Washington<br />

Eigentlich müssten sich draußen<br />

Schlangen bilden. „Das ist ein<br />

großartiger Ort. Jeder möchte imWeißen<br />

Haus arbeiten“, behauptet Donald<br />

Trump regelmäßig. Doch tatsächlich<br />

drängt das Personal gerade<br />

massiv in die andere Richtung –aus<br />

der US-Regierung heraus. Kaum hat<br />

der Präsident nach verzweifelter Suche<br />

den Posten seines Stabschefs<br />

kommissarisch besetzt, da muss der<br />

Innenminister seinen Hut nehmen.<br />

Zwar sind die Hintergründe der Personalien<br />

unterschiedlich, doch die<br />

schwindelerregende Fluktuation verstärkt<br />

den Eindruck einer Verwaltung<br />

im Chaos.<br />

Mehr als 35 Kabinettsmitglieder<br />

und Top-Berater haben seit dem<br />

Amtsantritt vonTrump ihren Posten<br />

bereits freiwillig oder unfreiwillig geräumt.<br />

Voreiner Woche hatte Stabschef<br />

John Kelly seinen Abschied erklärt.<br />

Der ehemalige Marine-General<br />

hatte vergeblich versucht, Ordnung<br />

ins Weiße Haus zu bringen,<br />

und seinen Chef intern als „Idioten“<br />

bezeichnet. Der für die Verwaltung<br />

des bundeseigenen Landes und der<br />

Naturschutzgebiete zuständige Innenminister<br />

Ryan Zinke muss nun<br />

unter dem Druck zahlreicher Untersuchungen<br />

möglicher Amtsverstöße<br />

gehen. Der57-Jährige ist unter anderem<br />

für einen anrüchigen Grundstücksdeal<br />

mit einer Ölfirma in seinem<br />

Heimatstaat Montana verantwortlich<br />

und soll Dienstfahrten für<br />

seine Ehefrau arrangierthaben.<br />

Er muss gehen: US-Innenminister Ryan<br />

Zinke.<br />

AFP/JIM WATSON<br />

Mit Zinke gehe „eines der<br />

schlimmsten Mitglieder des Sumpf-<br />

Kabinetts“ vonTrump,urteilteChuck<br />

Schumer, der oberste Demokrat im<br />

Senat.Tatsächlich war Zinke auch das<br />

Gesicht des umweltpolitischen Rollbacks<br />

der Trump-Regierung. Er lockerte<br />

viele Auflagen aus der Zeit von<br />

Ex-Präsident Barack Obama und erlaubte<br />

Öl- und Gasbohrungen auf öffentlichem<br />

Grund. Amerikanische<br />

Medien rechnen nun aber nicht mit<br />

einem umweltpolitischen Kurswechsel:<br />

DerStellvertreter vonZinke istein<br />

ehemaliger Öl-Lobbyist.<br />

Während die Nachfolge des Innenministers<br />

offen ist, wurde<br />

Trump beim wichtigen Posten des<br />

Stabschefs vorläufigfündig: DenJob<br />

soll kommissarisch sein derzeitiger<br />

Budgetchef Mick Mulvaney, ein ultrakonservativer<br />

Ex-Kongressabgeordneter<br />

aus South Carolina, übernehmen.<br />

Unter dem 51-Jährigen<br />

kletterte das Haushalts-Defizit allerdings<br />

zuletzt auf 779 Milliarden<br />

Dollar und damit den höchsten<br />

Stand seit 2012. Vor Mulvaneys Ernennung<br />

hatte sich Trump<br />

schmerzhafte Absagen vom Stabschef<br />

seines Vize-Präsidenten, von<br />

einem prominenten republikanischen<br />

Abgeordneten und vom Ex-<br />

Gouverneur vonNew Jersey geholt.<br />

Wie lange Mulvaney als Notnagel<br />

agieren soll, ist unbekannt. Die New<br />

York Times rechnet derweil damit,<br />

dass Trump bald weitere Personalprobleme<br />

lösen muss: Handelsminister<br />

Wilbur Ross,Bildungsministerin<br />

Betsy DeVosund Heimatschutzministerin<br />

Kirstjen Nielsen gelten als<br />

angezählt und könnten in den<br />

nächsten Wochen ausscheiden.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018 5· ·<br />

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Politik<br />

Der Kampf gegen die Erderwärmung<br />

Zwei Wochen zähes Ringen –und was kam beim Klimagipfel in Kattowitz am Ende heraus? Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse<br />

Um die 32 000 Politiker,<br />

Fachleute, Aktivisten,<br />

Journalisten und Wirtschaftsvertreter<br />

führten<br />

14 Tage lang Gespräche,stritten sich,<br />

rangen um Deals. Beim UN-Klimagipfel<br />

im polnischen Kattowitz ging<br />

es drei Jahre nach der Einigung auf<br />

das Pariser Klimaschutzabkommen<br />

darum, einen Schritt weiter zu kommen<br />

und sich auf Spielregeln im<br />

Kampf gegen die Erderwärmung zu<br />

einigen. Es waren zähe Verhandlungen,<br />

die mit einem TagVerspätung<br />

endeten.<br />

1,5-Grad-Ziel:Wissenschaftler aus aller<br />

Welt haben einen Bericht vorgelegt,<br />

demzufolge die Erderwärmung<br />

mit radikalen Maßnahmen noch auf<br />

1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen<br />

Niveau begrenzt werden<br />

kann –und sollte,denn zwei Grad Erwärmung<br />

hätten noch drastischere<br />

Folgen für Artensterben, Extremwetter,die<br />

menschliche Gesundheit und<br />

den Anstieg der Meeresspiegel. Umstritten<br />

war, wie prominent dieser<br />

1,5-Grad-Bericht in der Gipfelerklärung<br />

vorkommen soll und welche<br />

Schlussfolgerungen gezogen werden.<br />

Beschluss: Den Wissenschaftlern<br />

wird für ihre Arbeit gedankt, auf die<br />

Inhalte des Berichts geht die Erklärung<br />

hingegen nicht wirklich ein. Sie<br />

betont „die Dringlichkeit eines verstärkten<br />

Ehrgeizes, umdie höchstmögliche<br />

Anstrengung aller Parteien<br />

(Staaten und EU) zur Minderung<br />

(von Treibhausgasen) und Anpassung<br />

(an den Klimawandel) sicherzustellen“.<br />

Heißt: Ja,wir sollten mehr<br />

tun.<br />

Klimaschäden: Das Thema Schäden<br />

und Verluste durch den Klimawandel<br />

ist vor allem für die armen Staaten<br />

im globalen Süden wichtig –und<br />

für Inselstaaten, die im Ozean zu versinken<br />

drohen. Sie kämpfen dafür,<br />

die vom Treibhausgas-Ausstoß der<br />

Industriestaaten über Jahrzehnte<br />

verstärkten Schäden gut sichtbar<br />

und eindeutig anzuerkennen. Die<br />

Industriestaaten dagegen fürchten,<br />

sie könnten damit quasi haftbar gemacht<br />

werden.<br />

Beschluss: Zwischenzeitlich war<br />

das Thema in den Verhandlungen in<br />

eine Fußnote des Regelwerks gerutscht<br />

–sehr zum Ärger der Entwicklungsländer.<br />

Nach Protesten<br />

findet es sich nun im Haupttext.<br />

Das Eis schmilzt.<br />

GETTY<br />

Finanzhilfen: Klimaschutz und die<br />

Anpassungen an die Erderhitzung<br />

kosten Geld, das viele Staaten nicht<br />

haben. Schon länger gibt es daher<br />

die Zusage, dass die Industriestaaten<br />

ab 2020 bis 2025 pro Jahr insgesamt<br />

100 Milliarden Dollar „mobilisieren“.<br />

Dazu zählen Steuergelder,<br />

aber auch private Mittel, etwa Investitionen<br />

von Unternehmen.<br />

Wichtig ist der milliardenschwere<br />

Grüne Klimafonds, aber auch der<br />

kleinere Anpassungsfonds. Die ärmeren<br />

Staaten wünschten sich längerfristige<br />

Zusagen, wann und wie<br />

Mittel fließen.<br />

Beschluss: DieGeberländer müssen<br />

künftig zwar allgemein angeben,<br />

welche Hilfen sie geben wollen. Wie<br />

viel und an welches Land genau ist<br />

damit aber nicht festgelegt.Wieesab<br />

2025 weitergeht, darüber wird ab<br />

2020 gesprochen.<br />

Transparenz: Das Pariser Klimaschutzabkommen<br />

funktioniert nur,<br />

wenn die Staaten sich gegenseitig<br />

halbwegs vertrauen. Nach dem<br />

Motto: „Ich strenge mich nur an,<br />

wenn du das auch machst.“ Deshalb<br />

sollen regelmäßig Berichte vorgelegt<br />

werden, in denen unter anderem<br />

steht, wie sich der Treibhausgas-<br />

Ausstoß entwickelt hat und was ein<br />

Land für den Klimaschutz und die<br />

Anpassung an den Klimawandel geleistet<br />

hat. Weniger entwickelte Staaten<br />

können solche Daten nicht so<br />

leicht erheben wie die Industrieländer,<br />

bisher galten für sie deswegen<br />

gelockerte Regeln.<br />

Beschluss: Ab 2024 sollen alle<br />

nach denselben Regeln berichten.<br />

Allerdings können Entwicklungsländer<br />

weiterhin etwas mildere Maßstäbe<br />

in Anspruch nehmen. Für wirtschaftsstarke<br />

Schwellenländer wie<br />

China und Brasilien dürfte es<br />

schwierig werden, diese Ausnahmen<br />

zu beanspruchen –das wäre kaum<br />

erklärbar.<br />

Verbindlichkeit: Spielregeln hin oder<br />

her –Sanktionen gibt es nicht, wenn<br />

ein Staat gegen die Regeln verstößt.<br />

Das „scharfe Schwert der Transparenz“<br />

soll dafür sorgen, dass jeder<br />

über jeden Bescheid weiß und der<br />

soziale Druck alle dazu bringt, sich<br />

anzustrengen. Es gibt einen Ausschuss,der<br />

Staaten „helfen“ soll, ihre<br />

Klimaschutz-Berichte ordentlich abzuliefern.<br />

Beschluss: Damit der Ausschuss<br />

mit einem Land offiziell in Kontakt<br />

treten und eine Art Dialog über den<br />

Rückstand führen darf, braucht er<br />

das Einverständnis dieses Landes.<br />

Markt für Verschmutzungsrechte:<br />

Staaten können mit Verschmutzungsrechten<br />

handeln, denn für das<br />

Weltklima ist egal, wo die Treibhausgase<br />

herkommen und wo sie<br />

eingespart werden. Wichtig ist aber,<br />

dass nicht geschummelt werden<br />

kann und sich zum Beispiel zwei<br />

Staaten das gleiche gutschreiben.<br />

Bisher läuft das nicht zufriedenstellend.<br />

Deswegen soll es ein ganz<br />

neues System geben, das die Fehler<br />

der Vergangenheit nicht wiederholt.<br />

Der Streit darum hatte –vor allem,<br />

weil Basilien ausscherte –die Verhandlungen<br />

am Ende noch einmal<br />

lange verzögert.<br />

Beschluss: Das Thema wurde auf<br />

das kommende Jahr vertagt. Nach<br />

Einschätzung von Verhandlern ist<br />

das erst mal nicht so schlimm –die<br />

wichtigen Regeln für die Umsetzung<br />

des Paris-Abkommens seien verabschiedet.<br />

(dpa)<br />

„Der UN-Flüchtlingspakt<br />

ist in deutschem Interesse“<br />

UNHCR-Vertreter Dominik Bartsch verteidigt die Einigung<br />

Am Montag soll der Globale<br />

Flüchtlingspakt in New York<br />

durch die UN-Mitgliedstaaten unterzeichnet<br />

werden. Aus Sicht der<br />

UNO-Flüchtlingshilfe stellt er eine<br />

historische Chance für den weltweiten<br />

Flüchtlingsschutz dar. Mit ihm<br />

soll die Flüchtlingshilfe effizienter,<br />

fairer und schneller werden, sodass<br />

Menschen besser geholfen wird, die<br />

vor Krieg, Verfolgung und Menschenrechtsverletzung<br />

fliehen müssen.<br />

Ende 2017 waren 68,5 Millionen<br />

Menschen weltweit auf der Flucht,<br />

Tendenz steigend. Dominik Bartsch<br />

repräsentiert das UN-Flüchtlingshilfswerk<br />

in Deutschland. Er sagt:<br />

DerPakt ist in deutschem Interesse.<br />

Herr Bartsch, bis zum Schluss wurde<br />

in Deutschland die Debatte um den<br />

Migrationspakt und<br />

den Pakt für Flüchtlinge<br />

heftig geführt.<br />

Viele kritisierten fehlende<br />

Informationen<br />

oder argwöhnten, hier<br />

würden geheime Verträge<br />

geschlossen. Können<br />

Siedas verstehen?<br />

Nein, eigentlich<br />

nicht. Natürlich geht es<br />

um enorm wichtige<br />

Themen, gar keine<br />

Frage. Aber das Abkommen,<br />

das ja nicht<br />

verbindlich ist, wurde<br />

über zwei Jahre ausgehandelt.<br />

Es wurden zwischen den<br />

Staaten viele,viele Kompromisse gemacht<br />

und letztlich haben sich fast<br />

alle geeinigt. Unddann kommt kurz<br />

vor Schluss jemand, redet von „Geheimvertrag“<br />

und „verborgen vor<br />

der Öffentlichkeit“, obwohl das alles<br />

ein völlig offener, transparenter Prozess<br />

war.Und wenn man die Kritiker<br />

hört, denkt man, da hat die Welt einen<br />

Vertrag mit Deutschland geschlossen.<br />

Nein, da hat die Welt, und<br />

zwar nahezu alle Staaten miteinander,<br />

einen Plan gemacht, wie sie mit<br />

Situationen wie der von2015 künftig<br />

umgehen will.<br />

Was kommt nun auf die Deutschen<br />

zu?<br />

Dominik Bartsch,<br />

UNHCR-Repräsentant in<br />

Deutschland<br />

Deutschland macht schon sehr<br />

viel. Es unterstützt nicht nur unsere<br />

weltweite Arbeit, sondern ist dazu<br />

noch ein wichtiges Gastland für<br />

Flüchtlinge. Deutschland ist aber<br />

auch ein starkes und reiches Land.<br />

Bangladesch zum Beispiel ist das<br />

nicht, hat aber fast ebenso viele<br />

Flüchtlinge aufgenommen. Und im<br />

Libanon ist jetzt jeder sechste Einwohner<br />

ein Flüchtling. Da soll der<br />

Flüchtlingspakt helfen.<br />

Es ändertsich nichts?<br />

Doch, sogar etwas ganz Entscheidendes.<br />

Viele Familien, die heute<br />

auch in Deutschland sind, waren<br />

von der Verzweiflung getrieben, weil<br />

in den Flüchtlingscamps in Jordanien<br />

oder Libanon die Versorgung<br />

schlecht war und sie zusehen mussten,<br />

wie ohne Bildung<br />

die Zukunft ihrer Kinder<br />

auf dem Spiel<br />

stand. DerPakt soll helfen,<br />

dass es diesen<br />

Menschen schon dort<br />

besser geht, nicht erst<br />

in Europa. Das muss<br />

auch in Deutschlands,<br />

in Europas Interesse<br />

sein.<br />

UNHCR/M. GAMBARINI<br />

Warum gibt es einen<br />

Pakt für Migranten und<br />

einen für Flüchtlinge?<br />

Es geht doch in beiden<br />

Fällen um Menschen,<br />

die ihreHeimat verlassen.<br />

Migranten verlassen mehr oder<br />

weniger freiwillig ihre Heimat, weil<br />

sie anderswo ein besseres Leben erhoffen.<br />

Deshalb ist Migration im gewissen<br />

Sinne steuerbar. Flüchtlinge<br />

hatten hingegen keine Wahl, sie haben<br />

in der Regel schlicht ihr Leben<br />

gerettet. Und sie können auch nicht<br />

in ihre Heimat zurück, zumindest<br />

solange dort noch Krieg oder Verfolgung<br />

drohen. Deshalb genießen<br />

Flüchtlinge, anders als Migranten,<br />

auch den besonderen Schutz des<br />

Völkerrechts durch die Genfer<br />

Flüchtlingskonvention.<br />

DasGespräch führte<br />

Thoralf Cleven.<br />

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Wirtschaft<br />

NACHRICHTEN<br />

Pleitewelle im Osten und<br />

bei Autozulieferern erwartet<br />

Aufdie Autozulieferer,den Handel<br />

und Ostdeutschland kommt nach<br />

Einschätzung vonInsolvenzverwalter<br />

Lucas Flöther im kommenden<br />

Jahr eine Pleitewelle zu. „Die Insolvenzen<br />

steigen bereits wieder leicht,<br />

und das wirdsich nächstes Jahr<br />

deutlich verschärfen“, sagte Flöther.<br />

DerInsolvenzverwalter vonAir Berlin<br />

ist Sprecher des Gravenbrucher<br />

Kreises und vertritt damit die führenden<br />

Vertreter seiner Branche.Die<br />

Hochkonjunktur und die andauernde<br />

Niedrigzinspolitik überdecken<br />

laut Flöther,dass viele Firmen seit<br />

Längerem ohne wettbewerbsfähiges<br />

Geschäftsmodell unterwegs sind.<br />

Ähnlich argumentierte die Wirtschaftsauskunftei<br />

Crif Bürgel. (dpa)<br />

IG BCE: Steinkohle-Aus ist<br />

Vorbild für andere Branchen<br />

DerVorsitzende der Industriegewerkschaft<br />

Bergbau, Chemie,Energie<br />

(IG BCE), Michael Vassiliadis,<br />

sieht den mit Milliardenhilfen abgefederten<br />

Ausstieg aus der Steinkohle<br />

als Vorbild für den Strukturwandel<br />

in anderen Branchen. „Wir haben<br />

dafür gesorgt, dass niemand ins<br />

Bergfreie gefallen ist“, sagte Vassiliadis<br />

angesichts der Stilllegung der<br />

letzten deutschen Steinkohlezeche<br />

an diesem Freitag in Bottrop.Das sei<br />

„eine soziale Errungenschaft, die<br />

nicht hoch genug geschätzt werden<br />

kann“. Im Steinkohlenbergbau sind<br />

Zehntausende Arbeitsplätzeohne<br />

Entlassungen abgebaut worden. In<br />

den vergangenen 20 Jahren wurden<br />

85000 Stellen gestrichen. (dpa)<br />

Spielwarenhersteller setzen<br />

langsam auf Nachhaltigkeit<br />

AuchLego bietet Steine aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen an. FOTO: HILDENBRAND/DPA<br />

In der Spielwarenindustrie spielt das<br />

Thema Nachhaltigkeit eine zunehmend<br />

größereRolle.Das äußertsich<br />

sowohl in den Materialien, die die<br />

Produzenten zur Herstellung nutzen,<br />

als auch in den Spielewelten,<br />

die sie entwerfen. „Es ist ein Gesichtspunkt,<br />

der vonden Herstellern<br />

in Betracht gezogen wird, und es ist<br />

davon auszugehen, dass sich das<br />

steigernwird“, sagte Ulrich Brobeil,<br />

Geschäftsführer des Deutschen Verbands<br />

der Spielwarenindustrie.<br />

„Unternehmen befassen sich mit<br />

den Möglichkeiten, die neue biobasierte<br />

Kunststoffe bieten.“ (dpa)<br />

Filterhersteller will Geschäft<br />

mit Feinstaub ausbauen<br />

DieDebatte um saubereLuftsoll<br />

dem Filterexperten Mann und Hummel<br />

einen Schub bescheren. „Wir<br />

haben schon vorzehnJahren Prototypen<br />

für Bremspartikelfilter gebaut“,<br />

sagte Firmenchef Werner<br />

Lieberherr.Doch damals interessierte<br />

sich niemand dafür.„DieZeit<br />

muss reif sein“, so Lieberherr.„Jetzt<br />

sind wirinGesprächenmit den<br />

Autoherstellern. Wirhaben bereits<br />

eine Kooperation mit einem Bremsenhersteller.“<br />

Mann und Hummel<br />

beteiligt sich an Projekten, um die<br />

Luft an neuralgischen Punkten<br />

sauberer zu machen. In Stuttgarthat<br />

die Firmabeispielsweise in einem<br />

Pilotprojekt Säulen mit Feinstaubfilternaufgestellt.<br />

(dpa)<br />

Wenn Spenden auch Marketing ist<br />

Charity-Shopping: Beim Einkauf im Onlineshop einen gewissen Prozentsatz spenden –kommt das an?<br />

Von Theresa Dräbing<br />

Die Hauptspendenzeit ist<br />

jetzt.Im Dezembergehen<br />

bei Hilfsorganisationen<br />

die meisten Spenden ein.<br />

Laut der Bilanz des Helfens, einer<br />

jährlichen Erhebung der GfK im Auftrag<br />

des Deutschen Spendenrats,lag<br />

auch vergangenes Jahr das Spendenaufkommen<br />

kurz vor Weihnachten<br />

doppelt bis dreimal so hoch wie in<br />

den übrigen Monaten.<br />

Verlässt man sich auf die Statistiken<br />

der vergangenen Jahre, wird es<br />

auch 2018 so sein, dass dringend benötigtes<br />

Geld für Hilfsprojekte eingeht.<br />

Doch auch wenn der Dezember<br />

vorbei ist und die besinnliche Zeit<br />

wieder etwas in den Hintergrund<br />

rückt, sind gemeinnützige Organisationen<br />

auf Spenden angewiesen.<br />

Beim Onlineshopping das ganze<br />

Jahr über quasi nebenbei etwas Gutes<br />

tun, das soll durch sogenanntes<br />

Charity-Shopping möglich sein. Die<br />

Idee: Beieinem Kauf über einen Onlineshop<br />

wird ein kleiner Teil des<br />

Kaufbetrags durch einen Klick an<br />

eine gemeinnützige Organisation<br />

überwiesen. Der Kunde hat dabei<br />

keine Mehrkosten, die Spende trägt<br />

der Shop.<br />

Dermit Abstand größte Marktteilnehmer<br />

in diesem Segment ist der<br />

Versandhandelsriese Amazon. Das<br />

Charity-Shopping-Portal nennt sich<br />

Amazon-Smile. Steuert ein Kunde<br />

die Webseite smile.amazon.de an<br />

statt amazon.de, hat er während des<br />

Kaufvorgangs die Möglichkeit, eine<br />

Organisation auszuwählen, an die<br />

0,5 Prozent des Einkaufswerts gehen.<br />

Ansonsten ist das Portal identisch<br />

aufgebaut wie die normale Website.<br />

Seit November 2016 können Kunden<br />

in Deutschland und Österreich daran<br />

teilnehmen und aus rund 14000 Organisationen<br />

auswählen. Damit<br />

konnten, so teilte es der Konzernmit,<br />

bisher Spenden in Höhe von2,8 Millionen<br />

Euro verteilt werden.<br />

Die Konkurrenz wächst<br />

Doch seit dem Start des Programms<br />

gibt es auch Kritik daran. Kleinere<br />

Charity-Shopping-Portale, die vor<br />

2016 mit Amazon zusammengearbeitet<br />

haben, stehen seither einer<br />

mächtigen Konkurrenz gegenüber.<br />

Allein das wärenicht verwerflich. Bemängelt<br />

wird vor allem die Auswahl<br />

der gemeinnützigen Organisationen,<br />

mit denen der Versandhandelskonzernzusammenarbeitet.<br />

„Unseres Wissens prüft Amazon<br />

lediglich, ob die betreffenden Organisationen<br />

als gemeinnützig anerkannt<br />

sind. Dasist aber kein hinreichender<br />

Seriositätsbeweis“, sagt<br />

BurkhardWilke,Geschäftsführer des<br />

Deutschen Zentralinstituts für soziale<br />

Fragen (DZI), das an deutsche<br />

Hilfsorganisationen Spendensiegel<br />

verteilt –soferndiese alle geforderten<br />

Transparenzkriterien erfüllen.<br />

Außerdem hat das DZI unter anderem<br />

mit Transparency Deutschland<br />

die Initiative Transparente ZivilgesellschaftinsLebengerufen.In<br />

dieser<br />

Selbstverpflichtung sind zehn Punk-<br />

Mehr vertrauen: Die große Mehrheit der<br />

Hilfsorganisationen arbeitet seriös, darauf<br />

weist das Deutsche Zentralinstitut für soziale<br />

Fragen (DZI) hin. 231 Organisationen tragen<br />

das DZI-Spendensiegel. Diese sind auf der<br />

Website www.dzi.de einsehbar,wie auch Organisationen,<br />

vondenen das Institut abrät.<br />

brandgefährlich. Die Wirtschaft<br />

braucht endlich Klarheit.“ Die britische<br />

Premierministerin Theresa May<br />

kämpft derzeit darum, dass der mit<br />

der EU ausgehandelte Austrittsvertrag<br />

eine Mehrheit im britischen Parlament<br />

findet und ein chaotischer<br />

Brexit im März2019 vermieden wird.<br />

Kempf sagte, die EU dürfe das<br />

Austrittsabkommen nicht aufschnüren.<br />

„Die Politik im Vereinigten Königreich<br />

muss endlich den Ernst der<br />

Lage erkennen“, sagte der Präsident<br />

des Bundesverbands der Deutschen<br />

Industrie (BDI). „Wir haben nur noch<br />

knapp drei Monate Zeit, da darfsich<br />

RICHTIG SPENDEN<br />

Weniger streuen: Es ist sinnvoller,ein- oder<br />

zweimal im Jahr einen größeren Betrag zu<br />

spenden, anstatt diesen monatlich zu stückeln.<br />

Denn jede Überweisung ist mit Verwaltungskosten<br />

verbunden. Das Gleiche gilt für<br />

die Streuung der Spende an verschiedene<br />

Organisationen.<br />

SASCHA JAECK<br />

te definiert, die gemeinnützige Organisationen<br />

der Öffentlichkeit zugänglich<br />

machen sollten. Dazu zählen<br />

etwa, welche Ziele die Organisation<br />

anstrebt und vor allem wie und<br />

wofür das Geld verwendet wird.<br />

„Zumindest diese Transparenzpunkte<br />

sollten Mindestvoraussetzung<br />

sein, um in das Amazon-Smile-<br />

Programm als Organisation aufgenommen<br />

zu werden“, sagt Wilke.<br />

„Die Tatsache, dass Amazon-Smile<br />

die Kooperation nur an die Gemeinnützigkeit<br />

knüpft, lässt die Nutzerinnen<br />

und Nutzer in einer Weise uninformiert,<br />

die in einem großen Widerspruch<br />

steht zu der äußerst anspruchsvollen<br />

Kundenfilterung und<br />

Kommerzialisierung, die Amazon in<br />

seinem Geschäftsumfeld unter Beweis<br />

stellt.“<br />

Streit um Transparenzregeln<br />

Anders beurteilt der DZI-Chef die<br />

kleineren Charity-Shopping-Portale<br />

wie Bildungsspender oder Schulengel.<br />

Zwar erfüllen auch die mit diesen<br />

Anbieternkooperierenden Hilfsorganisationen<br />

nicht alle die zehn<br />

Transparenzregeln. Allerdings werden<br />

diese Plattformen in erster Linie<br />

vonlokalen Organisationen wie Kitaoder<br />

Schulfördervereinen genutzt,<br />

die in der Regel als gut zu beurteilen<br />

seien, so Wilkes Einschätzung. Abgesehen<br />

von der Deckung der eigenen<br />

Selbstkosten wird alles Geld weitergegeben.<br />

Einige gemeinnützige Organisationen<br />

haben sich selbst dafür ausgesprochen,<br />

nicht bei Amazon-Smile<br />

gelistet zu werden. So argumentierte<br />

etwa Foodwatch, dass Spenden<br />

gegen den Grundsatz der Unabhängigkeit<br />

verstoßen, wenn sie von<br />

Unternehmen kommen, die selbst<br />

mit Lebensmitteln handeln. Zu Beginn<br />

war Foodwatch bei Amazon-<br />

Smile gelistet, ohne seine Zustimmung<br />

gegeben zu haben.<br />

Aber es gibt auch Befürworter des<br />

Programms. Das Deutsche Rote<br />

Kreuz und Save the Children sind anerkannte<br />

Partner. „Als gemeinnützige<br />

Organisation sind wir immer auf<br />

der Suche nach neuen, unkomplizierten<br />

Möglichkeiten, wie Menschen<br />

unsere humanitäre Arbeit<br />

unterstützen können“, sagt Nina<br />

Greb, Koordinatorin für Marketing<br />

und Kooperationen beim Deutschen<br />

Roten Kreuz. Schließlich werden<br />

Spenden dringend gebraucht.<br />

265 Milliarden Dollar wären laut dem<br />

Weltrisikobericht 2017 nötig, um<br />

Hungersnöte weltweit bis zum Jahr<br />

2030 auszurotten.<br />

„Aber es muss einem klar sein,<br />

dass man über Amazon-Smile nicht<br />

spendet, sondern dem Unternehmenhilft,seinenUmsatzzuerhöhen,<br />

weil man im Zweifel für ein gutes Gewissen<br />

über Amazon-Smile den Kauf<br />

abwickelt und nicht in einem anderen<br />

Geschäft“, sagt Wilke vom DZI.<br />

Werspenden will, kann dies auch direkt<br />

über eine Hilfsorganisation tun.<br />

Für die Höhe einer Spende von<br />

50 Euro über Amazon-Smile müsste<br />

im Übrigen zuvor für 10000 Euro eingekauft<br />

worden sein.<br />

Deutsche Wirtschaft befürchtet Chaos-Brexit<br />

Die Exporte nach Großbritannien sind bereits kräftig geschrumpft –nur die Verunsicherungnimmtzu<br />

Von Andreas Hoenig<br />

Spitzenverbände der deutschen<br />

Wirtschaft haben vordrastischen<br />

Folgen eines chaotischen Brexits ohne<br />

Abkommen mit der EU gewarnt.<br />

„Beim Brexit drohen massiveAuswirkungen<br />

aufdie deutsche Wirtschaft“,<br />

sagte der Präsident des Deutschen<br />

Industrie- und Handelskammertags<br />

(DIHK), Eric Schweitzer. „Das kann<br />

zumVerlust vonJobs und Wohlstand<br />

führen“, sagte er in Berlin.<br />

Industriepräsident Dieter Kempf<br />

sprach voneiner „dramatischen“ Situation:<br />

„Jede Verzögerungstaktik ist<br />

niemand Spielchen erlauben.“ Ohne<br />

AbkommengebeesauchkeineÜbergangsphase,die<br />

deutsche Unternehmen<br />

aber dringend benötigten. Ein<br />

ungeordnetes Ausscheiden des Vereinigten<br />

Königreichs riskiere ein<br />

Außenhandelsvolumen Deutschlands<br />

von mehr als 100 Milliarden<br />

Euro: „Es droht eine unmittelbar<br />

durchschlagende Rezession in der<br />

britischen Wirtschaft, die auch an<br />

Deutschland nicht unbemerkt vorüberziehen<br />

würde.“<br />

Deutsche Unternehmen seien mit<br />

rund 120 Milliarden Euro und weit<br />

über 2000 Beteiligungen im Vereinigten<br />

Königreich engagiert, sagte<br />

Kempf. „Für ihre jeweiligen Branchen<br />

haben die Unternehmen eine<br />

umfangreiche Folgenabschätzung<br />

getroffen.DabeigehtesauchumProduktionsverlagerungen.“<br />

DIHK-PräsidentSchweitzersagte:<br />

„Man muss sich klarmachen, worum<br />

es geht: Großbritannien ist unser<br />

fünftgrößter Exportmarkt. Mehr als<br />

750000 Arbeitsplätzehängen hierzulande<br />

vom Export nach Großbritannien<br />

ab. Unser Exportvolumen mit<br />

dem Land ist seit dem Brexit-Entscheid<br />

schon um mehr als 5Prozent<br />

zurückgegangen.“ (dpa)<br />

Bund verliert<br />

Vertrauen<br />

in Bahnspitze<br />

„Mit derLeistungkann<br />

mannichtzufriedensein“<br />

Von RasmusBuchsteiner<br />

Essind Sätze, dievonwachsendem<br />

Misstrauen gegenüber den Chefs<br />

der Deutschen Bahn (DB) zeugen.<br />

„Wir sind besorgt darüber, wie der<br />

DB-Vorstand das System Bahn<br />

fährt“, sagte Enak Ferlemann (CDU),<br />

Beauftragter der Bundesregierung<br />

für den Schienenverkehr, der „Welt<br />

am Sonntag“. „Mit der Leistung kann<br />

man nicht zufrieden sein.“ DieBahn<br />

brauche unbedingt eine Neustrukturierung.<br />

BisMärzmüsse ein entsprechendes<br />

Konzept her.ErsteErgebnisse<br />

erwarte man bei einem Treffen bereits<br />

im Januar.<br />

Klartext aus der Bundesregierung.<br />

Staatssekretär Ferlemann dürfte sich<br />

kaum ohne Abstimmung mit seinem<br />

Chef, Bundesverkehrsminister Andreas<br />

Scheuer (CSU), zu Wort gemeldet<br />

haben. Bahnchef Richard Lutz<br />

steht nun unter Druck wie nie zuvor<br />

und muss nacharbeiten. Seine<br />

„Agenda für eine bessereBahn“, über<br />

die der Aufsichtsrat des Staatskonzernsinder<br />

vergangenen Wocheberatenhatte,istausSichtdesVerkehrsministeriums<br />

anscheinend nicht<br />

ausreichend. Offenbar soll der Konzern<br />

völlig anders aufgestellt werden.<br />

„Mit milliardenschweren Investitionen<br />

in neue Züge schaffen wir die<br />

Voraussetzung für Wachstum und<br />

mehr Service“, heißt es in einer internen<br />

Präsentation des Bahn-Vorstands,die<br />

dem RedaktionsNetzwerk<br />

Deutschland(RND)vorliegt.„Unsere<br />

Anstrengungen sind vorallem darauf<br />

gerichtet, das Reiseerlebnis für unsere<br />

Kunden zu steigern, die Reisendenpünktlichkeit<br />

weiter zu erhöhen<br />

und den Kunden entlang der Reisekette<br />

zuverlässiger zu informieren.“<br />

Bahnchefbrauchtmehr Geld<br />

Doch die Pünktlichkeit im Fernverkehr<br />

lag im November bei gerade einmal<br />

70 Prozent. „Der Kunde hat mehr<br />

verdient“, hatte der Konzernchef erst<br />

kürzlich im RND-Interview eingeräumt.<br />

Als pünktlich gilt ein Zug<br />

dann, wenn er nicht mehr als sechs<br />

Minuten Verspätung hat.<br />

Dasaktuell größte Problem ist der<br />

schlechte Zustand der Zugflotte.Zuletzt<br />

war jeder fünfte Fernzug nicht<br />

einsetzbar. Längst sprechen Kritiker<br />

wie der Chef der Lokführergewerkschaft<br />

GDL, Claus Weselsky, von<br />

einem Kollaps des Systems.<br />

Hinter den Kulissen kämpft Bahnchef<br />

Lutz nun um zusätzliche Mittel –<br />

5 Milliarden Euro will er in den<br />

nächsten Jahren investieren, unter<br />

anderem in neue Züge und die Digitalisierung<br />

des Netzes, umdie Taktfrequenzen<br />

erhöhen zu können. Allerdings:<br />

Nur eine Milliarde Euro<br />

kann das Unternehmen bisher selbst<br />

aufbringen. Der Rest könnte durch<br />

höhere Schulden, einen Teilverkauf<br />

der Konzerntöchter Arriva und<br />

Schenker oder eben durch eine neue<br />

Finanzspritze des Bunds finanziert<br />

werden. Längst hat Lutz die Gewinnziele<br />

für die kommenden Jahrenach<br />

unten korrigiert. DerWeihnachtsreiseverkehr<br />

wird für die Bahn einmal<br />

mehr zum Belastungstest. Mansetze<br />

auf „gute Betriebsqualität und hohe<br />

Pünktlichkeit“, sagte der Bahnchef.<br />

Nicht nur die Unzufriedenheit der Bahnkunden<br />

steigt.<br />

FOTO: DANIEL BOCKWOLDT/DPA


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018 7· ·<br />

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Wirtschaft<br />

Mit Tannenduft und Terrorpolice<br />

Innerhalb weniger Jahre hat sich die Zahl der Weihnachtsmärkte in Deutschland verdoppelt<br />

Von Thomas Magenheim<br />

Der Weihnachtsmarkt –ein Wachstumsmarkt: 160 Millionen Menschenbesuchen die Ständeund Buden, doppelt so vielewie vor sechs Jahren.<br />

Sie stehen in NewYorkund Tokio,<br />

in Hongkong und Birmingham<br />

–und in rund 3000<br />

deutschen Orten: Weihnachtsmärkte<br />

mit Buden, Glühwein<br />

und Kunsthandwerk sind Wirtschaftsfaktor<br />

und Exportartikel.<br />

Und ein Wachstumsmarkt: Seit<br />

2012 hat sich die Zahl nach Angaben<br />

des Deutschen Schaustellerbunds<br />

(DSB) verdoppelt. „Die Märkte sind<br />

eine beliebte Plattform geworden“,<br />

sagt DSB-Hauptgeschäftsführer<br />

Frank Hakelberg. Private Veranstalter<br />

springen auf den Zugauf. An Traditionsveranstaltungen<br />

wie den<br />

größten deutschen WeihnachtsmarktamKölnerHeumarktmitmehreren<br />

Millionen Besuchern oder die<br />

kaum weniger beliebten in Stuttgart<br />

und Frankfurt reichen die Neugründungen<br />

nicht heran. Aber sie stehen<br />

für einen vorweihnachtlichen Verbrauchertrend.<br />

Eine noch nicht ganz fertige DSB-<br />

Studie hat ergeben, dass sich binnen<br />

sechs Jahren nicht nur die Anzahl der<br />

Märkte selbst, sondern auch deren<br />

Besucherzahl auf rund 160 Millionen<br />

fast verdoppelt hat. „Viele Märkte<br />

sind zu Tourismusmagneten geworden,<br />

zu denen auch vermehrtausländische<br />

Besucher kommen“, erklärt<br />

Hakelberg. Im Schnitt besuche jeder<br />

Deutsche in der Vorweihnachtszeit<br />

mehrmals einen solchen Markt.<br />

Der Geldbeutel sitzt dort locker,<br />

was die Budenbesitzer buchstäblich<br />

über den Winter bringt: Zu 90 Prozent<br />

sind es Schausteller, die in der<br />

warmen Jahreszeit auf Volksfesten<br />

ihre gastronomischen oder Fahrgeschäfte<br />

betreiben und sich auf Weihnachtsmärkten<br />

ein zweites Standbein<br />

geschaffen haben. 1,1 Milliarden<br />

Euro Umsatz hat eine DSB-Studie<br />

2012 für die Märkte berechnet. In<br />

diesem Punkt ist die Nachfolgestudie<br />

noch nicht abgeschlossen, aber dass<br />

es „deutlich mehr geworden ist“,<br />

steht für Hakelbergaußer Frage.<br />

Sorgenfrei arbeitet die Branche<br />

dennoch nicht. Das liegt an der steten<br />

Terrorangst seit dem Anschlag<br />

vor zwei Jahren am<strong>Berliner</strong> Breitscheidplatz.<br />

Aktuell hat sie sich in<br />

Straßburg bestätigt. Die Veranstalter<br />

reagieren geschäftsmäßig: „Wir verzeichnen<br />

vermehrt Anfragen nach<br />

Versicherungsschutz von Weihnachtsmärkten“,<br />

sagt Michael Furtschegger.Erist<br />

beider Allianz-Tochter<br />

AGCS zuständig für das sogenannte<br />

Entertainmentgeschäft, das<br />

auch Policen gegen einen Ausfall von<br />

Veranstaltungen anbietet. Im Fokus<br />

stehen Wettergefahren wie Stürme –<br />

und eben immer öfter Terror.<br />

Seit 2016 hätten sich die Anfragen<br />

FOTO: SIMON SACHSEDER/DPA<br />

nach solchen Policen bei der AGCS<br />

verdreifacht, berichtet Furtschegger.<br />

Absolute Zahlen behält er aus Wettbewerbsgründen<br />

für sich, aber auch<br />

Hakelberg bestätigt: „Das hat zugenommen.“<br />

Parallel zum Versicherungsschutz<br />

hätten die Märkte auch<br />

sicherheitstechnisch aufgerüstet.<br />

Wenn ein versicherter Weihnachtsmarkt<br />

wegen Unwetters oder<br />

Terrorgefahr ausfällt oder zeitweise<br />

schließen muss, liege die Deckungssumme<br />

für große, umsatzstarke<br />

Märkte im Millionenbereich. Eine<br />

Police kostet rund 2Prozent dessen,<br />

also bei großen Märkten mehrere<br />

Zehntausend Euro.10bis 15 Prozent<br />

dieser Prämie entfallen rechnerisch<br />

auf das Terrorrisiko. Die Versicherer<br />

halten also einen wetterbedingten<br />

Ausfall für viel wahrscheinlicher.<br />

Werdieser Tage den Breitscheidplatz<br />

in Berlin besucht, bekommt<br />

eine Ahnung, warum das so ist. Der<br />

dortige Weihnachtsmarkt ist zu einer<br />

festungsähnlichen Hochsicherheitszone<br />

geworden mit Schutzwällen aus<br />

Beton und Stacheldraht. „Der Breitscheidplatz<br />

ist eine Ausnahme“, beruhigt<br />

Hakelberg. Diemeisten anderen<br />

Märkte in Deutschland seien<br />

idyllisch geblieben. Am Ort des Attentats<br />

von2016 würden diesmal viele<br />

neue Sicherheitskonzepte stellvertretend<br />

für andere Veranstaltungen<br />

im öffentlichen Raum erprobt.<br />

Das Sicherheitskonzept und die<br />

Versicherungsprämie stünden in engem<br />

Zusammenhang, erklärt die Allianz.<br />

Je besser ein Markt geschützt<br />

wird, desto weniger kostet eine Police.<br />

Allianz-Experten beraten auch<br />

beim Risikomanagement. Einer von<br />

ihnen ist Björn Reusswig. „Wir verzeichnen<br />

weiterhin eine abstrakte<br />

Bedrohungslage“, sagt er.Die Sicherheitskonzepte<br />

würden immer besser.<br />

Und das ist nicht nur die berufliche<br />

Sicht des Versicherungsmanagers: Er<br />

werde auch weiterhin privat auf<br />

Weihnachtsmärkte gehen.<br />

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8 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018<br />

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Meinung<br />

Bahn<br />

ZITAT<br />

Ordnungsruf zur<br />

rechten Zeit<br />

Rasmus Buchsteiner<br />

urteilt: Die Deutsche Bahn ist und<br />

bleibt ein Krisenfall.<br />

Immerhin –esgibt auch gute Nachrichten<br />

vonder Bahn. Ihre Kunden müssen<br />

bis ins neue Jahr hinein keine neuen<br />

Streiks fürchten. Unddas trotz verhärteter<br />

Fronten in der Tarifauseinandersetzung<br />

mit den Lokführern. DieEinigung mit der<br />

großen Eisenbahnergewerkschaft EVG<br />

vom Wochenende wird zwar sehr teuer,<br />

und sie erfordert, weil sie auch die Option<br />

zur Arbeitszeitverkürzung vorsieht, zusätzliches<br />

Personal. Im Bahn-Tower<br />

dürfte der Durchbruch dennoch für erhebliche<br />

Erleichterung gesorgt haben.<br />

Unddoch: Der Konzern bleibt ein Krisenfall.<br />

Es sind vor allem die Fehler der<br />

Vergangenheit, die ihm zu schaffen machen.<br />

Dass man Investitionen in neue<br />

Züge und den Ausbau der großen Netzknoten<br />

hinausgeschoben hat, rächt sich.<br />

Viel zu lange hat die Bundesregierung<br />

daraufgesetzt, dass sich die Probleme von<br />

selbst lösen würden. Inzwischen deutet<br />

sich die überfällige Kurskorrektur an. Man<br />

will von den Bahn-Bossen bereits im Januar<br />

ein schlüssiges Konzept für die Zukunft<br />

haben: für pünktlichere Züge, bessere<br />

Kundeninformation, mehr Service,<br />

ein digitalisiertes Netz und schwarze Zahlen<br />

im Güterverkehr.<br />

Bahn-Chef Richard Lutz tut sich<br />

schwer damit. Die Gewinnziele für die<br />

nächsten Jahre hat er deutlich heruntergeschraubt.<br />

Ansonsten fährt der Vorstandsvorsitzende<br />

auf Sicht. Das aber ist<br />

nicht genug, um den Bund als Eigentümer<br />

zu überzeugen, die notwendigen Milliarden<br />

für überfällige Investitionen in Personal,<br />

Schienen und Züge bereitzustellen.<br />

Der Ordnungsruf aus dem Bundesverkehrsministerium<br />

kommt deshalb zur<br />

richtigen Zeit. Denn der Handlungsbedarf<br />

ist erheblich. Es gilt, die Kapazitäten<br />

bei der Bahn deutlich zu erhöhen.<br />

Online-Einkauf<br />

Unbedingt spenden,<br />

aber richtig<br />

Theresa Dräbing<br />

schaut kritisch auf den neuen Trend<br />

des Charity-Shoppings.<br />

Spenden an Hilfsorganisationen sind<br />

notwendig. Ohne sie würden noch<br />

mehr Menschen auf der Welt Hunger leiden,<br />

noch mehr Obdachlose im Winter<br />

auf der Straße schlafen, und noch mehr<br />

Menschen in Krisenregionen bliebe medizinische<br />

Hilfe verwehrt. Wenn ein milliardenschweres<br />

Internet-Unternehmen<br />

also daherkommt und ein bisschen was<br />

vom eigenen Profit abgeben will, um<br />

Hilfsorganisationen zu unterstützen, ist<br />

das erst einmal positiv.Schlecht ist es hingegen,<br />

wenn eine Spende zuallererst als<br />

Marketingzweck fungiert.<br />

Der Versandhandelsriese Amazon betreibt<br />

mit Amazon-Smile eine sogenannte<br />

Charity-Shopping-Plattform. Wenn ein<br />

Kunde hierüber einkauft, werden von<br />

Amazon 0,5 Prozent des Einkaufswerts an<br />

eine gemeinnützige Organisation gespendet.<br />

So weit, so gut. Wereine solche Plattforminstalliert,<br />

muss aber auch aufpassen,<br />

ob und wo das Geld ankommt. Unddas tut<br />

Amazon nicht hinreichend. So werden Organisationen<br />

lediglich nach Gemeinnützigkeit<br />

ausgewählt, nicht geprüft wird jedoch,<br />

wie genau die Organisation arbeitet<br />

und was genau mit dem Geld passiert. Es<br />

befinden sich darunter somit auch Organisationen,<br />

vondenen das Deutsche Zentralinstitut<br />

für soziale Fragen aufgrund fehlender<br />

Transparenz der Programme abrät.<br />

Auch wenn das nur ein kleiner Teil inmitten<br />

verantwortungsvoll arbeitender<br />

Organisationen ist, ist es doch gerade bei<br />

Spenden ungemein wichtig, verlässlich<br />

mit ihnen umzugehen –damit Menschen<br />

auch weiterhin Geld für gute Zwecke geben.<br />

Geschieht dies nicht, ist das Modell<br />

eher als Marketingzweck anzusehen, um<br />

Kunden für eine vermeintlich gute Tatauf<br />

dieWebseite zu locken.<br />

Nach Kattowitz: Mehr Transparenz!<br />

Am Ende klatschen sie, jubeln und<br />

halten die Erleichterung in ihren<br />

Gesichtern mit dem Handy fest.<br />

Vertreter aus 200 Staaten haben im<br />

polnischen Kattowitz geschafft, was sie sich<br />

vorgenommen hatten. Zum Ende der zweiwöchigen<br />

UN-Klimakonferenz, der dreijährige<br />

Verhandlungen vorausgegangen waren,<br />

legten sie ein Regelbuch für den Klimaschutz<br />

vor. Es soll helfen, die 2015 in Paris verkündete<br />

Begrenzung der Erderwärmung auf<br />

deutlich unter zwei Grad im Vergleich zum<br />

vorindustriellen Niveau umzusetzen. Das<br />

Abkommen von Paris lebt fort –das ist eine<br />

gute Nachricht. Und sie ist keineswegs<br />

selbstverständlich.<br />

Die Widerstände beim globalen Klimaschutz<br />

sind groß. So fallen die USA mit dem<br />

vonPräsident Donald Trump angekündigten<br />

Rückzug aus dem Pariser Abkommen beim<br />

Umweltschutz weitgehend aus –weltweit die<br />

größte Volkswirtschaft mit dem zweithöchsten<br />

Wert bei CO 2 -Emissionen. Seither fehlt<br />

ein mächtiger Treiber im Kampf gegen die<br />

Erderwärmung. Das wiederum nimmt<br />

Druck von China, dem größten Emittenten<br />

von Treibhausgasen. Und auch die Position<br />

von Russland, Saudi-Arabien und anderen<br />

Staaten, die vomVerkauf von Kohle, Ölund<br />

Gas leben, ist gestärkt. Eine Allianz fürs<br />

Klima ist das nicht.<br />

Zudem hemmt der grassierende Nationalismus<br />

die Kooperationsbereitschaft. Brasiliens<br />

neuer Präsident Bolsonaro hat bereits<br />

wissen lassen, dass er Umweltauflagen zum<br />

Schutz des Regenwalds als Wettbewerbshemmnisse<br />

ansieht. Gegen kurzfristige Profitinteressen<br />

hat es langfristiger Umweltschutz<br />

schwer. Erist zudem angewiesen auf<br />

ein System globaler Regeln und Institutionen,<br />

wie sie immer stärker unter Beschuss<br />

Mit dick gefütterten Weihnachtsstiefeln<br />

geht es auf den Heiligen Abend zu.<br />

Jetzt kommt der Endspurtzum Lieblingsfest<br />

der Menschen, jedenfalls der christlich sozialisierten.<br />

Geschenke kaufen, dazwischen<br />

Crêpes mit Eierlikör oder Schokoladensoße<br />

futtern, die Kinder beruhigen –ja, in einer<br />

Woche ist es soweit. Dann werden Wünsche<br />

erfüllt, die kleinen und manchmal auch die<br />

großen.<br />

Weihnachten, das ist das Fest des Friedens,<br />

der Hoffnung und des Lichts. Das<br />

Christkind, geboren auf der Flucht, beherbergt<br />

in einem Stall, gebettet in eine Krippe,<br />

ist zum Symbol der Verheißung von Güte<br />

und Nächstenliebe geworden. Seine Anwesenheit<br />

in der Welt soll den Menschen als<br />

Beispiel dienen und ihnen Frieden bringen.<br />

Wasfür eine wundervolle Vorstellung.<br />

Ehrlich gesagt, eine Pause vom toxischen<br />

Hass, den Beleidigungen, den täglichen Angriffen<br />

vonrechtsextremen Trollen und ihren<br />

geistigen Brüdern bei Pegida oder der AfD<br />

wäredoch mal was.<br />

Ausgerechnet diese Leute reklamieren die<br />

christlich-abendländische Kultur für sich.<br />

Gewiss,sie verstehen nichts davon, denn die<br />

Weihnachtsgeschichte ist so ungefähr das<br />

exakte Gegenteil ihrer Ideologie. Dennoch<br />

beharren sie darauf, dass ausgerechnet sie<br />

das Abendland zu verteidigen haben.<br />

Also, werte Nächstenhasser, Hoffnungslose,<br />

Dunkelmacher: Machen Sie bitte mal<br />

Pause! Ärgern Sie sich einen Moment nicht<br />

darüber, dass Josef und Maria Flüchtlinge<br />

Klimagipfel<br />

Zu kleines<br />

Wunder<br />

Marina Kormbaki<br />

ist froh und enttäuscht zugleich: Es gibt jetzt ein Regelbuch für<br />

den Klimaschutz –doch was drinsteht, bleibt zu vage.<br />

geraten. So ist es bei der konfliktreichen geopolitischen<br />

Lage ein kleines Wunder, dass<br />

Kattowitz ein Regelbuch zur Umsetzung der<br />

Klimaziele hervorgebracht hat. Voraussetzung<br />

dafür war eine Einigung auf kleinstem<br />

gemeinsamem Nenner. Dies ist zugleich die<br />

Schwäche des Dokuments: Es ist unkonkret,<br />

unverbindlich und unambitioniert. Es hilft<br />

kaum, die große Lücke zu schließen zwischen<br />

den Zielen des Klimaschutzes und den<br />

Maßnahmen zu ihrer Erreichung.<br />

So sind zwar erstmals Verfahren festgeschrieben,<br />

um den Treibhausgasausstoß einzelner<br />

Länder zu messen und zu vergleichen.<br />

Soll damit allerdings mehr erreicht werden<br />

als bloß eine Dokumentation der Klimazerstörung,<br />

bräuchte es eine rasche Abkehr von<br />

KOLUMNE<br />

Bitte um eine<br />

weihnachtliche<br />

Hass-Pause<br />

Anetta Kahane<br />

Amadeu-Antonio-Stiftung<br />

waren und Jesus ein Jude und dass die Könige<br />

des Morgenlandes tolle Geschenke<br />

brachten. Unddass niemand sich um deren<br />

Hautfarbe scherte.<br />

Atmen Sie aus, gönnen Sie uns allen und<br />

sich ein wenig Frieden. Regen Sie sich bitte<br />

einen Augenblick lang nicht darüber auf,<br />

dass in Baden-Württemberg eine Frau dem<br />

Landtag vorsteht, die zudem in der Türkei<br />

geboren wurde. Dass ausgerechnet sie dem<br />

BERLINER ZEITUNG/HEIKO SAKURAI<br />

fossilen Brennstoffen. Davon war nicht die<br />

Rede. Als Meilenstein gilt zudem die Vereinbarung<br />

von Hilfszahlungen an Länder, die<br />

starkunter dem Klimawandel leiden. Jedoch<br />

laufen reiche Staaten mit dieser Art modernen<br />

Ablasshandels Gefahr, sich selbst aus<br />

der Verantwortung zu nehmen. Auch ist<br />

nicht festgelegt, welcher Staat wem wie viel<br />

zahlt. DerPakt vonKattowitz bleibt vage.<br />

Besorgniserregend ist auch, dass die Verhandlungen<br />

an der Auslegung wissenschaftlicher<br />

Fakten zu scheitern drohten. Die<br />

jüngst vomUN-Klimarat vorgestellte Studie,<br />

wonach schon eine Erwärmung von1,5 Grad<br />

den bewohnbaren Teil der Erde erheblich<br />

schrumpfen lassen würde und daher ehrgeizigere<br />

Klimaziele nötig sind, wollten viele<br />

Staaten in der Abschlusserklärung gar nicht<br />

erst erwähnt wissen. Andere winkten beim<br />

Emissionshandel ab, der für Unternehmer<br />

und Investoren ein Anspornzur Entwicklung<br />

nachhaltiger Energien wäre. Das Thema ist<br />

vorerst vom Tisch. Hier zeigt sich: Die EU<br />

kann beim Klimaschutz nicht die Lücke füllen,<br />

die die USA hinterlassen. Großbritannien<br />

ist mit sich selbst beschäftigt, Frankreich<br />

ist im Bann der Gelbwesten, und mit<br />

seinem verschleppten Kohleausstieg fällt<br />

auch Deutschland als Treiber aus.<br />

Die 24. UN-Klimakonferenz markiert einen<br />

Fortschritt in der internationalen Klimapolitik<br />

– aber bloß einen minimalen, wo<br />

doch jetzt Tempo undWandel nötig sind. Mit<br />

der Erklärung vonParis und dem Regelbuch<br />

von Kattowitz ist noch keine einzige Tonne<br />

CO 2 eingespart. Der globale Treibhausgasausstoß<br />

nimmt nicht ab –ernimmt zu. Millionen<br />

Menschen sind der Gefahr von Dürren,<br />

Fluten und Bränden ausgesetzt, daran<br />

dürfte kein Zweifel mehr bestehen. Verhandeln<br />

ist gut –Handeln wärebesser.<br />

unlauteren Treiben von AfD-Abgeordneten<br />

ein Ende gemacht hat, mag Ihnen schlimm<br />

vorkommen. Aber gewöhnen Siesich besser<br />

daran. Denn dies entspricht dem umfassenden<br />

Grundgedanken des Christentums, das<br />

eben nicht nur weiße Männer meint.<br />

Das klingt zu klischeehaft, um wahr zu<br />

sein? Finde ich eigentlich auch. Doch die<br />

<strong>Berliner</strong> AfD hat tatsächlich einen Adventskalender<br />

herausgebracht, der #sagjazuweissenmännern<br />

heißt. Er soll wohl dem Gefühl<br />

von Unterlegenheit Ausdruck verleihen. Der<br />

arme weiße Mann als Opfer, dem zu huldigen<br />

geboten scheint.<br />

Da ploppt ganz offensichtlich eine<br />

schlimme Kränkung auf, obwohl in Gremien,<br />

Öffentlichkeit oder Parlamenten<br />

noch längst nicht die Parität der Gesellschaft<br />

abgebildet ist. Weder bei Frauen<br />

noch bei Eingewanderten. Diese Kränkung<br />

übrigens gestehen die weißen Männer niemandem<br />

sonst zu.<br />

Noch einmal die Bitte: Machen Sie mal<br />

eine Pause bei Ihrenmisogynen und rassistischen<br />

Attacken. Wozu das viele Gift? Istdoch<br />

ganz unchristlich.<br />

Mein Wunsch zu Weihnachten ist klar:<br />

Möge der Elfenstaub über alle kommen. Es<br />

gibt auch für Sie, liebe Wüteriche,eine Weihnachtsgans<br />

und Geschenke und köstliche<br />

Crêpes mit Eierlikör plus Schokoladensoße.<br />

Im Sinne eines friedvollen Festes: Versuchen<br />

Sie esmal mit Barmherzigkeit, Vergebung<br />

und Versöhnung. Aber für alle Menschen.<br />

Drunter macht es Jesus nicht.<br />

„Optimisten glauben ja,<br />

dass die Menschheit nicht<br />

nur wissenschaftlich,<br />

sondernauch ethisch große<br />

Fortschritte mache. Das<br />

sehe ich anders.“<br />

Lord Martin Rees, Professor für Astronomie<br />

an der britischen University of Cambridge,<br />

im Magazin Der Spiegel<br />

AUSLESE<br />

Britische Politik als<br />

Extremsport<br />

Brexit, Brexit –und kein Ende.Schlecht<br />

für Europa, gut für die Kommentatoren,<br />

die bekommen täglich neuen Stoff.<br />

Theresa May müsse ihre Brexit-Taktik<br />

korrigieren, meint die britische Times:<br />

„Die Premierministerin sollte akzeptieren,<br />

dass sie keine wesentlichen Korrekturen<br />

anihrem Deal mit der EU erreichen<br />

wird. Sie sollte erkennen, dass ein EU-<br />

Austritt Großbritanniens ohne Parlamentsvotum<br />

weit undemokratischer<br />

wäreals eine Volksabstimmung.“<br />

May verfolge eine kraftraubende Strategie,<br />

kommentiert der Wiener Standard:<br />

„Mays Plan ist es, dass die britischen Abgeordneten<br />

beim Votum in eine ultimative,<br />

existenzielle Entscheidungssituation<br />

kommen: im Unterhaus für ‚ihren‘ Brexit-<br />

Deal zu stimmen oder durch Verweigerung<br />

die Katastrophe eines Chaos-Brexits<br />

verantworten zu müssen. ... Britische Politik<br />

ist wie Extremsport.“<br />

DieAmsterdamer <strong>Zeitung</strong> De Telegraaf<br />

ahnt eine Katastrophe: „Die völlige politische<br />

Lähmung seitens Großbritanniens<br />

macht immer wahrscheinlicher, dass ein<br />

harter Brexit –also ein Austritt ohne Vertrag<br />

–unvermeidlich ist.“ Bettina Cosack<br />

KORREKTUR<br />

Das Porträtfoto der Amtsrichterin Szabados auf der ersten<br />

Seite desWochenend-Magazins hat –anders als vermerkt<br />

–unser Fotograf MarkusWächter gemacht.<br />

PFLICHTBLATT DER BÖRSE BERLIN<br />

Chefredakteur: Jochen Arntz.<br />

Mitglieder der Chefredaktion: Elmar Jehn, Thilo Knott.<br />

Newsdesk-Chefs (Nachrichten/Politik/Wirtschaft): Tobias Miller,<br />

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Textchefin: Bettina Cosack.<br />

Newsroom-Manager: Jan Schmidt.<br />

Teams:<br />

Investigativ: Kai Schlieter.<br />

Kultur: Harry Nutt.<br />

Regio: Arno Schupp, Karim Mahmoud.<br />

Service: Klaus Kronsbein.<br />

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Story: Christian Seidl.<br />

Meinungsseite: Christine Dankbar.<br />

Seite 3: Bettina Cosack.<br />

Die für das jeweiligeRessortanerster Stelle Genannten sind<br />

verantwortliche Redakteure im Sinne des <strong>Berliner</strong> Pressegesetzes.<br />

Reporterin: Sabine Rennefanz.<br />

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Druck: BVZ <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>sdruck GmbH, Am Wasserwerk 11,<br />

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Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> erscheint sechs Mal in der Woche. Bezugspreis<br />

monatlich 42,90 €einschl. 7% Mehrwertsteuer,außerhalb vonBerlin und<br />

Brandenburg 46,20 €; AboPlus, inklusiveStadtmagazin tip 48,50 €(nur<br />

in Berlin und Brandenburg), Bezugspreis des Studentenabonnements<br />

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Im Falle höherer Gewalt und bei Arbeitskampf (Streik/Aussperrung) besteht<br />

kein Belieferungs- und Entschädigungsanspruch.<br />

Erfüllung und Gerichtsstand Berlin-Mitte. Für unaufgeforderteingesandte<br />

Manuskripte oder Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />

Die Auflageder <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> wird vonder unabhängigen Informationsgemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung vonWerbeträgerngeprüft.<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> ist die reichweitenstärkste Abonnementzeitung Berlins<br />

und erreicht laut Mediaanalyse 2017 in Berlin und<br />

Brandenburg täglich 305 000 Leser.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018 – S eite 9 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Friedrichstraße<br />

zwei Stunden autofrei –<br />

ein Modell für 2019?<br />

Seite 12<br />

Werbeverbot für Abtreibungen –Eine Steglitzer Frauenärztin berichtet Seite 11<br />

Nach Absage an Kind eines AfD-Politikers –Senatorin kritisiert Waldorfschule Seite 12<br />

Stadtbild<br />

Geliefert<br />

wie bestellt<br />

Lutz Schnedelbach<br />

begegnet Dienstleistern<br />

eher mit Skepsis.<br />

Berlin gilt zumindest bei vielen<br />

Einheimischen nicht als Eldorado<br />

des Dienstleistungsbereichs.<br />

Auch bei mir nicht. Dazu kommt,<br />

dass mir Einkaufen keinen Spaß<br />

macht. Überfüllte Geschäfte,nölende<br />

Verkäufer, patzige Kellner und, und,<br />

und. Aber dieser Tage kam ich ums<br />

Einkaufen nicht herum. Meine Eltern,<br />

beide über 80, begehen in wenigen<br />

Tagen ihrediamantene Hochzeit.<br />

60 Jahre verheiratet zu sein, welch<br />

große Leistung. Unsereiner hat es<br />

nicht mal bis zur papiernen Hochzeit<br />

geschafft. Nach neun Monaten<br />

schied uns ein Richter im Namen des<br />

Volkes für 400 Ost-Mark. Egal.<br />

Zum 60. Ehe-Feiertag wollten<br />

meine Kinder und ich den Jubilaren<br />

eine besondere Konsumgüter-Überraschung<br />

bereiten. Unddadie Lieferzeiten<br />

am sonntäglichen Ehrentag<br />

nicht angeboten werden, beschlossen<br />

wir, das Geschenk vorher liefern<br />

zu lassen. Es sollte ein Flachbildfernseher<br />

sein. Groß, mit scharfem Bild.<br />

In einem Fachgeschäft in einem Einkaufszentrum<br />

am Alex versuchte ich<br />

mein Glück. Ohne Ahnung vontechnischen<br />

Parametern näherte ich<br />

mich einem Verkäufer. Er sah mir<br />

mein Unwissen an. Ihm gelang es,<br />

mich für einen Bildschirm zuüberzeugen.<br />

Natürlich mit einer Zusatzgarantie<br />

und einer Anlage,umdem brillanten<br />

Bild auch den dazugehörigen<br />

Tonzuverleihen. Unddas Entscheidende:<br />

die Verabredung eines Termins<br />

zur Montage der Geräte, die<br />

Entsorgung des Altgeräts sowie die<br />

seniorengerechten Einstellungen der<br />

Sender.Das alles sollte geschehen.<br />

Und esgeschah. Es war wie ein<br />

Traum. Ich hatte nicht daran geglaubt.<br />

Das diamantene Paar war so<br />

überwältigt, dass ein paar Tränen<br />

über die Wangen kullerten. Es<br />

scheint, als wäre inBerlin in Sachen<br />

Dienstleistung und Service noch<br />

nicht alles verloren. Aber wann<br />

brauch’ich wieder einen Fernseher?<br />

Politiker mit<br />

Promille<br />

Der Linke-Abgeordnete Hakan Tas<br />

verursacht angetrunken einen<br />

Autounfall. Wieinanderen Fällen<br />

gefährdet das die politische Karriere<br />

VonMartin Klesmann und Lutz Schnedelbach<br />

Anzeige<br />

Wenn Politiker alkoholisiert<br />

am Steuer eines<br />

Autos erwischt werden,<br />

stellt sich stets die<br />

Frage nach persönlichen Konsequenzen.<br />

Der Linke-Abgeordnete<br />

Hakan Tasmachte gut zwölf Stunden<br />

nach seiner Alkoholfahrt den Vorfall<br />

in einer persönlichen Erklärung<br />

selbst öffentlich. „Nach einer emotional<br />

aufwühlenden Reise in die<br />

Türkei habe ich einen großen Fehler<br />

gemacht“, schrieb der türkischstämmige<br />

Politiker am Sonnabend. „Ich<br />

bereue zutiefst, alkoholisiert Auto<br />

gefahren zu sein.“<br />

Um weiteren Schaden von seiner<br />

Fraktion abzuwenden, lasse er seine<br />

Sprecherfunktionen und seine Mitgliedschaft<br />

im Fraktionsvorstand ruhen.<br />

Er werde die polizeilichen Ermittlungen<br />

unterstützen und, wenn<br />

nötig, der Aufhebung seiner Immunität<br />

zustimmen.<br />

Taswar laut Polizei mit seinem<br />

schwarzen Mercedes in der Nacht<br />

zum Sonnabend gegen 0.20 Uhr in<br />

der Lennéstraße am Tiergarten gegen<br />

einen Laternenmast gefahren.<br />

Danach setzte er seine Fahrtfort.<br />

Das war Polizisten aufgefallen,<br />

die außerdienstlich mit dem Auto<br />

unterwegs waren. DieBeamten folgten<br />

dem 52-Jährigen und informierten<br />

die Zentrale, die einen Streifenwagen<br />

losschickte. Die Streifenpolizisten<br />

beobachteten Hakan Tasbeim<br />

Einparken in der Nähe des Nollendorfplatzes<br />

und sprachen ihn an.<br />

Der Abgeordnete musste „pusten“,<br />

dann Blut abgeben. Er soll etwa eine<br />

Promille Alkohol im Blut gehabt haben.<br />

DiePolizei ermittelt nun wegen<br />

Trunkenheit am Steuer und des Verdachts<br />

der Fahrerflucht.<br />

Die Nachricht kam für die Linke,<br />

die gerade zu ihrem Landesparteitag<br />

zusammengekommen war, zur<br />

Unzeit.„Wir werden am Dienstag bei<br />

der Fraktionssitzung darüber sprechen<br />

und auch über mögliche Folgen<br />

daraus“, sagte Fraktionsspre-<br />

So sah der Mercedes von Hakan Tasnach der Kollision mit der Laterne aus.<br />

ALDI TALK<br />

Einfach günstig. Einfach Prepaid.<br />

alditalk.de<br />

cher Thomas Barthel. Heikel ist, dass<br />

Tas als innenpolitischer Sprecher<br />

seiner Fraktion besonderen Wert auf<br />

die Einhaltung rechtlicher Normen<br />

legte. Erselbst gab an, dass er von<br />

Mittwoch bis Freitag als Prozessbeobachter<br />

in der Türkei gewesen sei.<br />

Bei dem schweren Zugunglück in<br />

Ankara sei am Donnerstagmorgen<br />

ein Freund vonihm verstorben.<br />

In den vergangenen Jahren waren<br />

mehrere prominente Politiker betrunken<br />

am Steuer erwischt worden.<br />

Meist machte man die Fälle erst bekannt,<br />

nachdem die Presse davon erfahren<br />

hatte. Sowar es 2011 im Fall<br />

des Grünen-Landesgeschäftsführers<br />

André Stephan. Er war nach dem<br />

Hoffest im Roten Rathaus betrunken<br />

und schlafend am Steuer seines Wagens<br />

angetroffen worden, an einer<br />

Ampel in Mitte.Grünen-Spitzenkandidatin<br />

Renate Künast trennte sich<br />

daraufhin vonihremWahlkampfmanager.<br />

Die Grünen seien schließlich<br />

für die Null-Promille-Grenze am<br />

Steuer,hieß es.<br />

IMAGO STOCK<br />

MORRIS PUDWELL<br />

Hakan Tas,<br />

Linke-Politiker<br />

Und auch<br />

Neuköllns<br />

Schulstadtrat<br />

Jan-Christopher<br />

Rämer trafen Polizisten<br />

vor einem<br />

Jahr mit 1,4<br />

Promille im Blut<br />

nachts schlafend<br />

in seinem Auto<br />

an, bei laufendem<br />

Motor in zweiter Reihe parkend.<br />

Er bat um seine Entlassung.<br />

Für Hakan Tasspricht, dass er<br />

seine Verfehlung zügig öffentlich<br />

machte. Aber natürlich stellt der<br />

Vorwurf der Fahrerflucht seine<br />

Glaubwürdigkeit infrage. Zudem<br />

muss er strafrechtliche Konsequenzen<br />

befürchten. Gerade vom<br />

Volk gewählte Abgeordnete und<br />

Amtsträger stehen unter besonderer<br />

Beobachtung, haben Vorbildfunktion.<br />

Dabei ist ihre Arbeitsbelastung<br />

oft extrem hoch. (mit chg.)<br />

NACHRICHTEN<br />

Mit Instagram auf<br />

Virginia Cebulas Spuren<br />

In der Freitagsausgabe hat die <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> über die 18-jährigeVirginia<br />

Cebula berichtet. Noch lebt sie<br />

bei ihrer Mutter in Marzahn, doch<br />

dortkann und will sie nicht bleiben.<br />

Virginia ist eine vonvielen Jugendlichen,<br />

die aufgrund familiärer<br />

Schwierigkeiten, psychischer Belastungen<br />

oder traumatischer Erlebnisse<br />

eigentlich besonderen Schutz<br />

und Unterstützung bei der Suche<br />

nach einer eigenen Wohnung<br />

bräuchten. Sieleiden unter dem<br />

Kampf um bezahlbaren Wohnraum<br />

in Berlin. Es gibt für sie momentan<br />

keinen Ort, an dem sie sich zu Hause<br />

fühlen. Mitdem Instagram-Account<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> (@berliner_zeitung)<br />

kann man Virginia Cebula bis<br />

Mittwoch durch den Alltag folgen.<br />

Wernoch keinen Instagram-Zugang<br />

besitzt, kann sich über die Appoder<br />

www.instagram.de mit E-Mail-<br />

AdresseoderHandynummer registrieren.<br />

DenAccount der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> finden Sieüber das Suchfenster<br />

auf derWebsite oder die Lupe<br />

in der Appunter „berliner_zeitung“.<br />

Über den entsprechenden Button<br />

können Siediesem folgen und Virginias<br />

Geschichte mitverfolgen. (BLZ)<br />

Opferbeauftragter:Noch<br />

großer Gesprächsbedarf<br />

DerTerroranschlag an der <strong>Berliner</strong><br />

Gedächtniskirche vorzweiJahren<br />

war für den Opferschutzbeauftragten<br />

Edgar Franke eine Zäsur in<br />

Deutschland. „Es war für die Politik<br />

ein Lernprozess,Menschen zu betreuen,<br />

die wirklich schwer traumatisiertwaren“,<br />

sagte Franke.Anders<br />

als Frankreich, Spanien, Großbritannien,<br />

Israel oder die USA, die schon<br />

früher leidvolle Erfahrungen mit Terrorgemacht<br />

hätten, habe Deutschland<br />

diese Strukturen erst entwickeln<br />

müssen –auchauf emotionaler<br />

Ebene.„Dashat alles Zeit gebraucht.“<br />

Er habe allerdings<br />

erwartet, dass das Bedürfnis der Terroropfer<br />

nach Kontakt zur Politik mit<br />

der Zeit abnimmt, sagte Franke.<br />

„Aber das war nicht so.Esgab ganz<br />

viele Treffen“, berichtet er. (dpa)


10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018<br />

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Stadtgeschichte<br />

Den Hohenzollern zur Legitimation<br />

Die Denkmalskirche, Teil des <strong>Berliner</strong> Doms, wurde 1975 durch Sprengung getilgt. Sie bleibt vergessen, weil eine große monarchistische Last auf ihr liegt<br />

VonMaritta Tkalec<br />

Ein Bauwerk, mitten in Berlin,<br />

auf der Museumsinsel,<br />

das aus dem Gedächtnis<br />

verschwunden ist. Mit der<br />

physischen Vernichtung durch<br />

Sprengstoff im Jahr 1975 gelang es<br />

auch, die Denkmalskirche aus dem<br />

öffentlichen Bewusstsein zu tilgen.<br />

Selbst geschichtsaffine Leute reagieren<br />

ahnungslos auf die Frage, obsie<br />

wohl von der Denkmalskirche wüssten.<br />

Wo sie einst stand, sieht der Spaziergänger,<br />

der vom Haupteingang<br />

des <strong>Berliner</strong> Doms auf die Kolonnaden<br />

vorder Alten Nationalgalerie zugeht:<br />

einen Abstellplatz für Autos<br />

und Mülleimer und eine behelfsmäßig<br />

errichtete Treppe.Eine merkwürdige<br />

Anmutung umgeben vonnationalen<br />

Kulturheiligtümernund –sehr<br />

nah am Weltkulturerbe –die letzte<br />

Baulücke auf der Museumsinsel.<br />

DieDenkmalskirche an der Nordseite<br />

des <strong>Berliner</strong> Doms macht etwa<br />

zwei Fünftel von dessen ursprünglicher<br />

Grundfläche aus. Sie entstand<br />

als Teil des Doms, ist ohne ihn nicht<br />

zu denken. Aber ihre Funktion hob<br />

sie doch heraus. Für Gottesdienste<br />

war sie nie gedacht, sondern für die<br />

Heiligung der Dynastie.<br />

Mit der Thronbesteigung Friedrich<br />

Wilhelms IV. begannen 1840<br />

Überlegungen, anstelle des noch<br />

schlichten, vonKarl Friedrich Schinkel<br />

1816 bis 1821 neu gestalteten Alten<br />

Doms einen größeren zu errichten<br />

–als Hauptkirche des Protestantismus<br />

in gewaltigen Ausmaßen, mit<br />

nicht gekannter Pracht und als exklusiveRuhestätte<br />

für die oberste Instanz<br />

des Preußentums, die Hohenzollerndynastie.<br />

Das <strong>Berliner</strong> Bürgertum<br />

hatte sich in Schinkels Bau<br />

erkennen können. Nun drängte es<br />

neuerlich auf Anerkennung seiner<br />

Leistungen, etwa in Gestalt einer Ehrenhalle<br />

für alle um das Vaterland<br />

verdienten Persönlichkeiten. Doch<br />

daraus wurde nichts. Die Repräsentationsvorstellungen<br />

der Monarchie<br />

hatten Vorrang.<br />

Wie viel Bürgertum soll sein?<br />

Der erste Plan eines basilikaähnlichen<br />

Doms versank mit der Revolution<br />

von 1848. Dem preußischen<br />

Landtag war das Budgetrecht zugefallen,<br />

und dieser verweigerte die Zuschüsse.<br />

Doch die Idee eines großen<br />

Doms lebte sowohl auf Seiten des<br />

Bürgertums als auch des Herrscherhauses.<br />

Zahlreiche Interessierte<br />

brachtenVorschlag umVorschlag auf,<br />

aber die konträren Ansichten darüber,welche<br />

überkirchliche Funktion<br />

das Bauwerkausüben sollte,blockierten<br />

das praktischeVorgehen.<br />

Erst 1893 fiel Schinkels Dom. Am<br />

17. Juni 1894 lag der Grundstein für<br />

den neuen. Die Jahre davor hatte<br />

Streit geherrscht zwischen dem wilhelminischen<br />

Kaiserhaus und dem<br />

liberalen Bürgertum, das nach der<br />

Reichsgründung 1871 und dank des<br />

industriellen Aufschwungs selbstbewusst<br />

auftrat.<br />

Die entscheidende Initiative, den<br />

Domneubau in Angriff zu nehmen,<br />

<strong>Berliner</strong> Dom 1905, im Jahr seiner Einweihung.ImVordergrund das Halbrund der Denkmalskirche BERLINER DOM (2)<br />

ging während der RegierungszeitWilhelms<br />

I. vonKronprinz Friedrich aus.<br />

Lange bevor dieser zum Kaiser Friedrich<br />

III. wurde, trieb er den Plan<br />

voran. In den persönlichen Schriftstücken<br />

des Kronprinzen fand sich<br />

ein Vermerk, der auf die heikle politische<br />

Konstellation eingeht: „Die offizielle<br />

Ankündigung dieses Unternehmens<br />

soll lauten Umbau des gegenwärtigen<br />

Domes, umdie Besorgnis<br />

derer zu beschwichtigen, die meinten,<br />

es solle ein evangelischer Sankt<br />

Peters-Dom nach Beispiel des römischen<br />

in Berlin unternommen werden.“<br />

Tatsächlich war der Protestantismus<br />

ja nicht zentral, sondern in<br />

Landeskirchen organisiert.<br />

Zudem wünschte der Kronprinz:<br />

„Endlich sollen Denkmäler für die<br />

Grundriss des <strong>Berliner</strong> Doms: dünner gezeichnet links die Denkmalskirche<br />

vorausgegangenen Geschlechter der<br />

Königlichen Familie,wie für die nach<br />

uns kommenden, ferner auch den<br />

um dasVaterland verdienten Generälen<br />

und Staatsmännernwie hervorragenden<br />

Bürgern, Dichtern, Schriftstellern<br />

und Künstlern imDom Aufstellung<br />

finden.“ Neben Predigt- und<br />

Gruftkirche tritt eine dritte Funktion<br />

hervor: die als Nationalfestkirche,die<br />

viele Tausend Besucher aufzunehmen<br />

hätte. Sie sollte der Monarchie<br />

den Raum zum öffentlichkeitswirksamen<br />

Zeremoniell geben.<br />

In der Architektenschaft wälzte<br />

man derweil Gedanken über den<br />

Nationalstil, so 1886: „Der romanische<br />

Stil ist der Stil unserer besten<br />

Kaiserzeit, der spezifisch nationale<br />

Stil, und zwar weit mehr als der gotische.<br />

Wenn man demnach an den<br />

romanischen Stil anknüpft, so<br />

knüpft man an die besten Traditionen<br />

unserer Kaiserzeit an.“<br />

Friedrich III. gelangte nach vielen<br />

Kronprinzenjahren im Jahr 1888<br />

nach dem Tode seines Vaters Wilhelm<br />

I. für nur 99 Tage zur Kaiserwürde.Ein<br />

Kehlkopfkarzinom bereitete<br />

dem starken Raucher ein frühes<br />

Lebensende. Die Zeit reichte nicht<br />

für seinen Plan, die Macht des Monarchen<br />

und des Reichskanzlers<br />

stärker an die Verfassung zu binden.<br />

DerTod der„liberalen Hoffnung“ änderte<br />

auch das Bauprojekt: Hatte der<br />

Verstorbene „eine Grablege und Erinnerungshalle<br />

für alle, die sich um<br />

die Einigung und den Ruhm des<br />

Reichs verdient gemacht hatten“,<br />

vor Augen, setzte sein Nachfolger<br />

Wilhelm II. die exklusiv monarchische<br />

Variante durch.<br />

Gottesgnadentum statt Bürger<br />

Erst verwarferdie Idee der Festkirche,<br />

dann stellte er sich an die Spitze der<br />

Bauleitung, bestimmte selbst die<br />

Wahl der Steine oder der Motive für<br />

Malerei und Mosaiken. Statt drei Kuppeln<br />

sollte es nur eine geben; der mit<br />

120 Metern Höhe geplante Schlossturm<br />

amDom entfiel. Der Gedanke,<br />

den Dom und ein Nationaldenkmal<br />

(Reiterstandbild Wilhelms I.) zu verbinden,<br />

wurde fallengelassen und damit<br />

der direkte Bezug zwischen Deutschem<br />

Reich und bürgerlicher Nation.<br />

Alles lief auf die Verbindung<br />

Thron und Altar, auf das Gottesgnadentum<br />

des Monarchen hinaus.Von<br />

einer Ehrenhalle für verdiente Bürger<br />

war nicht mehr die Rede.<br />

Dasneue Programm zeigte sich in<br />

besonderer Deutlichkeit in der Denkmalskirche.<br />

Anstelle einer großzügigen<br />

Grabeskirche entstand nun ein<br />

beigeordneter, eingeschossiger Anbau<br />

mit einer flachen Kuppel und<br />

Oberlicht, der wie eine übergroße Apsis<br />

auf der Nordseite aus dem Bau<br />

hervorragte. Um den zentralen Innenraum<br />

herum waren fünf prachtvoll<br />

ausgestattete Kapellen angeordnet,<br />

vonaußen durch je zwei Säulenpaare<br />

zuerkennen, in den Nischen<br />

die Prunksarkophage des Großen<br />

Kurfürsten und der Kurfürstin, von<br />

König Friedrich I. und seiner Gemahlin,<br />

das Grabmonument für Kurfürst<br />

Johann Cicero sowie das Marmorgrabmal<br />

von Kaiser Friedrich III. Als<br />

einziger nicht der Dynastie Zugehöriger<br />

war Reichskanzler Otto von Bismarck<br />

als Sitzplastik zugelassen, gewissermaßen<br />

in Wächterfunktion. Im<br />

Osten führte ein Treppenabgang zur<br />

Hohenzollerngruft hinab.<br />

DieSarkophage stehen heute unter<br />

den beiden Emporen im Innenraum<br />

des Domes.Inder Gruft befinden<br />

sich 94 fürstliche Särge aus dem<br />

16. bis 20. Jahrhundert. Die Gruft<br />

wirdinden kommenden Jahren aufwendig<br />

saniert.<br />

Aber was ist mit der Denkmalskirche?<br />

Es gibt Vorschläge für einen<br />

Wiederaufbau, doch die Domverantwortlichen<br />

bleiben reserviert. Es<br />

geht um ein Politikum, wie alles,was<br />

den Dom je betraf. Darüber kommende<br />

Woche mehr an dieser Stelle.<br />

DAS IST<br />

DAS WAR<br />

DAS KOMMT<br />

Landeskonservator<br />

Erste <strong>Berliner</strong> Volksbadeanstalt<br />

Ummünzung<br />

In Deutschland ist der Landeskonservator ein höherer<br />

Beamter,der im Auftrag des jeweiligen Bundeslandes für<br />

den Denkmalschutz und -erhalt zuständig ist und die<br />

Landesdenkmalämter leitet. Ende September ging der<br />

langjährige <strong>Berliner</strong> Landeskonservator Prof. Dr. Jörg<br />

Haspel nach mehr als 25 Dienstjahren in Pension. Seit<br />

1992 hat er das Landesdenkmalamt Berlin geleitet. Sein<br />

Nachfolger als <strong>Berliner</strong> Landeskonservator und Direktor<br />

des Landesdenkmalamtes Berlin ist der Architekt und<br />

Denkmalpfleger Dr.Christoph Rauhut.<br />

Der Sitz des Landesdenkmalamtes, das der Senatsverwaltung für Kultur<br />

zugeordnet ist, befindet sich im Alten Stadthaus, Klosterstraße 47.<br />

Allen <strong>Berliner</strong>neine Bade- und Waschmöglichkeit in der<br />

näheren Wohnumgebung –das war ein großes Ziel. Die<br />

wenigsten Wohnungen der in der Gründerzeit wuchernden<br />

Mietskasernenviertel hatten Badewannen oder Duschen,<br />

manche nicht einmal fließendes Wasser. Schon<br />

früher hatte es einige Badehäuser mit Badebecken, zum<br />

Beispiel an der Spree, gegeben, aber die taugten nicht für<br />

die Massenhygiene. Zwischen 1880 und 1888 entstand<br />

als erste große Volksbadeanstalt das öffentliche Volksbad<br />

Oranienburger Vorstadt in der Gartenstraße mit Brauseund<br />

Wannenbädern. Bauherr war der <strong>Berliner</strong> Verein für<br />

Volksbäder. Das Geld dafür gab der jüdische <strong>Berliner</strong><br />

Kaufmann James Henry Simon. 1904 ging die Anstalt in<br />

städtischen Besitz über.Den Verein hatte 1874 der <strong>Berliner</strong><br />

Dermatologe Oskar Lassar gegründet, auch er jüdischer<br />

Herkunft. Sein Motto lautete: „Jedem Deutschen<br />

wöchentlich ein Bad!“ Vomenormen Erfolg berichtete<br />

Meyers Konversationslexikon von1888. In den beiden in<br />

jenem Jahr eröffneten <strong>Berliner</strong> Bädern(das zweite,ebenfalls<br />

vomVerein für Volksbäder in Auftrag gegeben, lag in<br />

der Wallstraße) seien im ersten Betriebsjahr 175 998 Besuche<br />

gezählt worden. Den größten Andrang gab es am<br />

Karsamstag mit 2400 Badegästen. In der Gartenstraße<br />

steht heute der 1930 errichtete Nachfolgebau, das Stadtbad<br />

Mitte.Dortehrteine Plakette den sozial- und kunstsinnigen<br />

James HenrySimon. (mtk.)<br />

Annäherungen an einen neuen Kulturort inder historischen<br />

Mitte Berlins.„Alte Münze–neu geprägt“ heißt die<br />

Ausstellung in der einstigen Münzprägeanstalt (Bau 1936<br />

bis 1942), mit der an die Geschichte der Anstalt erinnert<br />

wird, bevor die dem Land Berlin gehörenden Gebäudeteile<br />

zu einem Kultur- und Kreativstandort entwickelt<br />

werden. In den bis zu fünf Meter hohenWerkshallen wurden<br />

die Reichsmark, die DDR-Mark, die Deutsche Mark<br />

und der Euro geprägt. Zu DDR-Zeiten war im Verwaltungsgebäude<br />

das Kultur-Ministerium untergebracht.<br />

Ausstellung mit Begleitprogramm, Alte Münze, Molkenmarkt 1–2, täglich<br />

14 bis 20 Uhr,bis 3. Januar,Infos im Netz: alte-muenze-neu-gepraegt.de


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018 11<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

„Die Kriminalisierung von Frauenärzten geht weiter“<br />

Die Steglitzer Gynäkologin Bettina Gabler führt Abtreibungen durch. Weil sie darüber auf ihrer Internetseite informiert, wurde sie angezeigt<br />

VonAnnika Leister<br />

Essind nur 13 Wörter.„Auch<br />

ein medikamentöser, narkosefreier<br />

Schwangerschaftsabbruch<br />

gehört zu<br />

den Leistungen vonFrauDr. Gaber“.<br />

Wegen diesen 13 Wörtern auf der<br />

Homepage ihrer Steglitzer Frauenarztpraxis<br />

wurde Bettina Gaber angezeigt,<br />

auf Basis des hoch umstrittenen<br />

Paragrafen 219a. Der Vorwurf:<br />

Die 56-Jährige mache mit diesem<br />

Satz Werbung für Abtreibungen und<br />

wolle sich selbst bereichern.<br />

Gaber leitet die Praxis in Steglitz<br />

seit zehn Jahren, fast ebenso lange<br />

führtsie Schwangerschaftsabbrüche<br />

durch –seitdem steht auch der Satz<br />

auf ihrer Homepage. Abtreibungen<br />

machen nur einen kleinen Teil ihrer<br />

Arbeit aus.Die meisten Frauen kommen<br />

zu ihr, weil sie in der Schwangerschaft<br />

begleitet werden wollen<br />

oder zur Krebs-Vorsorge-Untersuchung.<br />

Mehrmals proWoche behandelt<br />

Gaber auch schwangereFrauen,<br />

die sich gegen das Kind entscheiden.<br />

Es kommen 17-Jährige, die nicht<br />

richtig verhütet haben, Vergewaltigungsopfer<br />

ebenso wie Frauen Ende<br />

30, die schon mehrereKinder haben.<br />

Auf Gabers Schreibtisch steht<br />

eine eckige Boxmit Taschentüchern,<br />

die jeden Montag frisch aufgefüllt<br />

wird. Viele Patientinnen brechen<br />

hier in Tränen aus. Auch wenn Abtreibungsgegner<br />

gerne behaupteten,<br />

dass leichtfertig abgetrieben würde:<br />

„Keine Frau macht sich die Entscheidung<br />

leicht“, sagt Gaber. Oft spricht<br />

sie zwei- oder dreimal mit ihren Patientinnen,<br />

bevor die ihre Entscheidung<br />

endgültig fällen – zusätzlich<br />

zum Gespräch bei einer offiziellen<br />

Beratungsstelle, das gesetzlich verpflichtend<br />

ist.<br />

Gaber fragt alle Frauen, wie sie auf<br />

ihrePraxis aufmerksam wurden.Viele<br />

googeln –und finden Gaber dank der<br />

13 Worte auf ihrer Homepage. Inder<br />

schwierigen Lage, inder sich diese<br />

Frauen befinden, ist das Internet der<br />

erste Ort, um sich zu informieren.<br />

Koalitionskompromiss zu §219a<br />

Zwei militanten Abtreibungsgegnern<br />

missfällt das. Sie haben Gaber<br />

angezeigt, um sie zu zwingen, den<br />

Satz von ihrer Homepage zu entfernen.<br />

Das Duo knöpft sich deutschlandweit<br />

seit Monaten eine Praxis<br />

nach der anderen vor, die Abtreibungen<br />

durchführt. Früher verschickten<br />

sie nur Faxe, erzählt Gaber, zuDutzenden<br />

flatterten sie in mancherWoche<br />

in ihre Praxis: „Babymörderin!“<br />

stand zum Beispiel darin, dazu Bilder<br />

von Totenköpfen und Föten. Inzwischen<br />

haben sich die beiden<br />

Männer spezialisiert: Sie ziehen<br />

nach einem erfolgreichen Prozess<br />

gegen die Gießener Frauenärztin<br />

Kristina Hänel im November 2017<br />

jetzt verstärkt vorGericht.<br />

Dabei ist ihre Waffe der Paragraf<br />

219a, der 1933 eingeführt wurde. Er<br />

verbietet „Werbung“ für Schwangerschaftsabbrüche<br />

„des Vermögensvorteils<br />

wegen“. Letzterer Zusatz<br />

könnte für Gaber problematisch vor<br />

Gericht werden. Denn: Während<br />

Schwangerschaftsabbrüche von <strong>Berliner</strong>innen<br />

10 881<br />

’03<br />

10 994<br />

’04<br />

10 637<br />

’05<br />

Ort des Eingriffs<br />

Berlin 2017<br />

10 024<br />

9648<br />

9503<br />

9621<br />

9269<br />

9402<br />

9393<br />

’06<br />

’07<br />

Krankenhaus<br />

ambulant (396 Fälle)<br />

vollstationär (164 Fälle)<br />

6,0 %<br />

Ambulante Arztpraxis<br />

’08<br />

’09<br />

94,0 %<br />

(8 729 Fälle)<br />

’10<br />

’11<br />

’12<br />

8800<br />

’13<br />

8643<br />

’14<br />

8494<br />

Schwangerschaftsabbrüche nach Altersgruppen in Berlin 2017<br />

unter 18 Jahren<br />

18 bis unter 20 Jahre<br />

20 bis unter 25 Jahre<br />

25 bis unter 30 Jahre<br />

30 bis unter 35 Jahre<br />

35 bis unter 40 Jahre<br />

40 bis unter 45 Jahre<br />

45 Jahre und älter<br />

0,6 %<br />

2,5 %<br />

4,3 %<br />

6,5 %<br />

Rechtliche Grundlage für<br />

die Abtreibung Berlin 2017<br />

Beratungsregelung<br />

18,0 %<br />

17,2 %<br />

Medizinische Indikation<br />

5,5 %<br />

Kriminologische Indikation<br />

0%<br />

9289<br />

8871<br />

’15 ’16 ’17<br />

26,1 %<br />

24,7 %<br />

94,5 %<br />

BLZ/GALANTY; QUELLE: STATISTIKAMT BERLIN-BRANDENBURG<br />

wohl nur wenige die kurze Information<br />

auf ihrer Homepage als „Werbung“<br />

verurteilen würden, wird sie<br />

für Abtreibungen bezahlt –wie für<br />

jede andereLeistung auch.<br />

Seitdem die Abtreibungsgegner<br />

ihren Kreuzzug intensivierthaben, ist<br />

der Paragraf auch Thema im Bundestag.<br />

Linke, Grüne und die FDP fordern<br />

seine Abschaffung und damit<br />

Straffreiheit für Ärzte, die informieren.<br />

Veraltet sei der Paragraf, der Begriff<br />

„Werbung“ so weit auslegbar,<br />

dass alles darunter fallen<br />

könne, sodie Kritiker. Die<br />

SPD war auch schon dieser<br />

Meinung, ruderte aber wieder<br />

zurück. Denn die<br />

christlichen Parteien mauern:<br />

Ihrer Meinung nach<br />

sollte die Sonderregelung<br />

bestehen bleiben, um Abtreibungen<br />

nicht zu normalisieren.<br />

In der vergangenen<br />

Woche haben sich<br />

die Koalitionspartner SPD und CDU<br />

auf ein Eckpunkte-Papier zur „Reformierung“<br />

des Paragrafen geeinigt.<br />

Darin steht: Paragraf 219a, also das<br />

Werbeverbot, soll bestehen bleiben.<br />

Zwei zentrale Ärzteregister mit Adressen<br />

und Informationen sollen von<br />

staatlichen Stellen online eingerichtet<br />

werden. DieÄrzte sollen auf ihren<br />

Homepages auf die Register verweisen<br />

und auch selbst informieren dürfen<br />

–inwelchem Umfang und wie genau,<br />

ohne dass sie sich der Werbung<br />

schuldig machen, lässt das Papier<br />

aber offen. 2019 soll der Bundestag<br />

über dieVorlage abstimmen.<br />

Bettina Gaber,<br />

Frauenärztin<br />

Was das Papier für Praktiker bedeutet?<br />

Um das zu verstehen, musste<br />

Gaber stundenlang mit ihrem Anwalt<br />

reden. DieEinschätzung des Juristen:<br />

Ein Hinweis auf ihrer Homepage,<br />

dass sie Abbrüche durchführt,<br />

sollte möglich sein. Unklar ist aber<br />

schon, ob Gaber angeben darf, dass<br />

sie „medikamentös“ abtreibt.<br />

Gaber bezeichnet das Papier als<br />

„Mogelpackung“. Sie sagt: „Die Kriminalisierung<br />

von Frauenärzten<br />

geht weiter.“ Mit zentralen Datenbanken<br />

hat sie in Berlin<br />

schon schlechte Erfahrungen<br />

gemacht. Denn der Senat<br />

führt bereits ein Register,<br />

wie es sich der Bund<br />

jetzt wünscht. In der Liste<br />

seien viele Infos veraltet;<br />

LEISTER<br />

Praxen, die dortaufgeführt<br />

würden, gebe es gar nicht<br />

mehr.Und: Keine ihrer Patientinnen<br />

sei bisher über<br />

die Senats-Homepage auf<br />

ihrePraxis aufmerksam geworden.<br />

Einen gefährlichen Trend, den die<br />

Abtreibungsgegner mit ihrer Arbeit<br />

ausgelöst haben, wirddie große Koalition<br />

so nach Gabers Meinung nicht<br />

aufhalten können: „Immer weniger<br />

junge Ärzte bieten überhaupt Abtreibungen<br />

an“, sagt sie. „Sie haben<br />

keine Lust auf den Stress.“<br />

Gaber wartet auf die Entscheidung,<br />

ob ein Verfahren gegen sie eröffnet<br />

wird. Vorher will sie sich auf<br />

keinen Fall beugen. Der Informationssatz<br />

steht weiter auf ihrer Homepage.<br />

„Ich kann nicht als Nächste<br />

den Schwanz einkneifen“, sagt sie.<br />

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Straffe Haut ohne Falten –<br />

so machen’s die Hollywood-Stars<br />

Ihre Haut ist straff, sie<br />

scheinen die ewige Jugend<br />

gepachtet zu haben, Falten<br />

sind für sie kein Thema.<br />

Wie machen das die Promi-<br />

Frauen eigentlich? Und wie<br />

können auch wir von ihren<br />

Tricks profitieren? Mit<br />

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Wir lüften ein Schönheits-<br />

Geheimnis der Stars.<br />

Sie sehen immer frisch aus<br />

und scheinen kaum zu altern.<br />

Um sexy, schön und faltenfrei<br />

zu sein, nehmen Hollywood-<br />

Stars mitunter einiges auf sich.<br />

Manche lassen sich im Kampf<br />

gegen ungeliebte Falten Fäden<br />

unter die Haut ziehen, andere<br />

malträtieren ihr Gesicht mit<br />

hunderten kleiner Nadeln,<br />

um die Selbsterneuerung der<br />

Haut anzuregen. Aus<br />

den USA schwappt aber<br />

noch ein ganz anderer,<br />

völlig unkomplizierter<br />

Beauty-Trend zu uns:<br />

Kollagen zum Trinken.<br />

Wie uns diese Drinks zu<br />

einem jugendlicheren<br />

Aussehen verhelfen?<br />

Wir haben einmal den<br />

Kollagen-Drink Fulminan<br />

(Apotheke) unter die Lupe<br />

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Ein neuer Beauty-Trend aus den USA<br />

begeistert auch Frauen hierzulande<br />

Beauty-Drink für<br />

straff e, pralle Haut<br />

Schönheit von innen<br />

ist nicht länger nur ein<br />

Wunsch! Der Beauty-<br />

Drink Fulminan<br />

setzt dort an, wo<br />

unsere Haut mit<br />

den Jahren nachlässt: in<br />

den Kollagen-Depots unserer<br />

Haut. Fulminan füllt diese<br />

wieder auf und macht die<br />

Haut damit elastischer<br />

– sie fühlt sich dadurch<br />

deutlich straffer und<br />

glatter an. Der Clou:<br />

Nicht nur Falten<br />

im Gesicht und am<br />

Dekolleté geht<br />

es an den<br />

Kragen, auch Dellen an Po<br />

und Oberschenkeln (Cellulite)<br />

werden reduziert!<br />

Worauf achten bei<br />

einem Kollagen-Drink?<br />

Eines ist bei Kollagen-<br />

Drinks besonders wichtig: Die<br />

Moleküle sollten unbedingt so<br />

aufgespalten sein, dass sie vom<br />

Körper gut aufgenommen<br />

werden können. Genau hier<br />

punktet Fulminan: Die trinkfertigen<br />

Ampullen enthalten<br />

Kollagen-Peptide mit einem<br />

sehr geringen Molekulargewicht.<br />

Dadurch sind sie<br />

in der Lage, die Haut von<br />

innen zu straffen. Übrigens:<br />

In diesem Punkt spielt der<br />

Beauty-Drink seine Vorteile<br />

gegenüber herkömmlichen<br />

Kollagen-Cremes aus. Die<br />

Kollagen-Moleküle in<br />

Cremes sind meist<br />

viel zu groß, um<br />

von außen in<br />

die Haut zu<br />

g e l a n g e n .<br />

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Proksch et al., 2014, Skin Pharmacol Physiol 27:113-119; Proksch et al., 2014, Skin Pharmacol Physiol 27:47-55; Schunck et al.; 2015, Journal of Medicinal Food 18 (12):1340-1348 • *Maximalwert, Durchschnitt 20%, gemessen an Augenfalten • Abbildung Betroffenen<br />

nachempfunden • www.fulminan.de<br />

darüber hinaus überzeugt<br />

hat: Fulminan enthält zusätzlich<br />

wertvolle Vitamine und<br />

Mineralien für ein schönes<br />

Hautbild.<br />

Auch die Wissenschaft<br />

bestätigt den Erfolg<br />

Die speziellen Kollagen-<br />

Peptide in Fulminan wurden<br />

von Frauen zwischen 35 und<br />

65 Jahren getestet. Das Studienergebnis<br />

nach acht Wochen:<br />

Der Kollagengehalt ihrer Haut<br />

stieg um bis zu 65 % an. Die<br />

Haut der Testpersonen wurde<br />

insgesamt spürbar elastischer<br />

und straffer. Falten konnten<br />

um bis zu 50 % * reduziert<br />

werden, sogar Cellulite-Dellen<br />

gingen zurück.<br />

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Nährstoffe für<br />

ein gesundes<br />

Nervensystem<br />

Die Hauptaufgabe unserer<br />

Nerven ist die Signal- und<br />

Reizübertragung. Hierfür ist<br />

die fettreiche Schutzschicht<br />

(Myelinscheide) um die<br />

Nervenfasern wichtig. Ein<br />

Bestandteil dieser Schutzschicht<br />

ist Cholin, das zu<br />

einem normalen Fettstoffwechsel<br />

beiträgt – essenziell<br />

für die Aufrechterhaltung der<br />

Struktur und Funktion der<br />

Myelinscheide.<br />

Wissenschaftler haben einen<br />

Mikro-Nährstoffkomplex<br />

namens Restaxil Komplex 26<br />

entwickelt, der Cholin enthält.<br />

Darüber hinaus sind in<br />

Restaxil Komplex 26 viele<br />

weitere Mineralstoffe und<br />

Vitamine enthalten, wie z.B.<br />

Thiamin, Vitamin B12 und<br />

Kupfer für eine normale<br />

Funktion des Nervensystems.<br />

Calcium unterstützt<br />

zusätzlich eine normale<br />

Reizübertragung zwischen<br />

den Nervenzellen. Unser<br />

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12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018<br />

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Berlin<br />

POLIZEIREPORT<br />

Kontrollen in der Stadtbahn.<br />

DieBundespolizei hat amWochenende<br />

fast 1000 Personen auf der Zugstrecke<br />

der Stadtbahn kontrolliert.<br />

„Wir haben 20 verbotene Gegenstände<br />

beschlagnahmt, die unter das<br />

Mitführverbot fallen“, sagte ein Sprecher.Neben<br />

Messernwurden auch<br />

Reizgas,ein Schlagring, eine Zange<br />

sowie zwei Softair-Pistolen sichergestellt.<br />

Rund 260 Polizisten waren im<br />

Einsatz. DasMitführverbot gefährlicher<br />

Gegenstände gilt für alle Züge<br />

und Bahnhöfe zwischen Zoound<br />

Lichtenberg. Grund sind zahlreiche<br />

Gewalttaten auf der Strecke. (dpa)<br />

Einnahmen geraubt.<br />

Unbekannte haben am Sonnabend<br />

einen Design-Weihnachtsmarkt in<br />

Kreuzbergüberfallen. Drei Frauen<br />

und ein Mann wurden leicht verletzt,<br />

die Räuber erbeuteten die Eintrittskassen<br />

des „Weihnachtsrodeo“ genannten<br />

Marktes im ehemaligen<br />

Kühlhaus.Die Unbekannten waren<br />

gegen 19.15 Uhrandie Kassenhäuschen<br />

heran getreten. Unter dem Vorwand,<br />

die Einnahmen nachzählen<br />

zu wollen, öffneten sie die jeweilige<br />

Tür.ImInneren versprühten die Täter<br />

Pfefferspray,ergriffen die Kassen<br />

und flüchteten anschließend.<br />

Student bedroht.<br />

Ein25Jahrealter Dealer aus Niger<br />

hat in der Nacht zum Sonnabend auf<br />

der Oberbaumbrücke einen 19 Jahre<br />

alten Studenten aus dem Iran bedroht.<br />

Polizeiangaben zufolge soll es<br />

zu der Auseinandersetzungen gekommen<br />

sein, weil es der Passant<br />

abgelehnt hatte,bei dem Mann Drogen<br />

zu kaufen. Daraufhin soll der<br />

Dealer seine Hände um den Hals des<br />

Studenten gelegt und zugedrückt<br />

haben. DasOpfer konnte sich losreißen.<br />

Polizisten nahmen den Täter<br />

fest. Beider Durchsuchung seiner<br />

Taschen fanden die Beamten Marihuana,<br />

Reizgas und ein Messer.<br />

Feuerwehrleute bergen das Auto aus dem<br />

Gleisbett.<br />

PUDWELL<br />

Zusammenstoß mit Straßenbahn.<br />

Am Sonnabend gegen 22.50 Uhrist<br />

der Fahrer eines BMW in Hellersdorf<br />

in der Mittenwalder Straße mit einer<br />

Straßenbahn zusammengestoßen.<br />

Zuvorwar der Mann mit seinem<br />

BMW an der Zossener Straße geradeaus<br />

über einen dortigen Grünstreifen<br />

gefahren. Nach dem Zusammenstoß<br />

flüchteten der Fahrer und seine<br />

beiden Passagiere. Polizisten verfolgten<br />

die jungen Männer und nahmen<br />

zwei vonihnen fest. Während<br />

der Unfallaufnahme erschien der<br />

25-jährige Halter des BMW und gab<br />

an, gefahren zu sein. Da er wie schon<br />

die beiden Festgenommenen deutlich<br />

alkoholisiertschien, wurde bei<br />

ihm eine Atemalkoholkontrolle<br />

durchgeführt. Diese ergab einen<br />

Wert vonrund 1,5 Promille.Eine<br />

18-Jährige,die in der Straßenbahn<br />

gesessen hatte,wurde verletzt in eine<br />

Klinik gebracht. An der Tram entstand<br />

Sachschaden.<br />

Zu schnell unterwegs.<br />

Miteiner Geschwindigkeit von<br />

137 Kilometerninder Stunde statt<br />

der erlaubten 80 war in der Nacht zu<br />

Sonntag ein Mann mit einem gemieteten<br />

Mercedes auf der Stadtautobahn<br />

unterwegs.Gegen 0.10 Uhr<br />

stoppten Polizeibeamte den Wagen<br />

zwischen den Anschlussstellen Jakob-Kaiser-Platz<br />

und Beusselstraße.<br />

EinBußgeld vonmindestens 280<br />

Euro,zweiPunkte und zwei Monate<br />

Fahrverbot erwarten den 30-jährigen<br />

Fahrer nun. (ls.)<br />

Singt für Silly: Julia Neigel<br />

Über Anna Loos kein Wort<br />

Die Band Silly geht mit den neuen Sängerinnen Anna R. und Julia Neigel 2019 auf Jubiläumstour<br />

VonTorsten Wahl<br />

Noch kurz vor dem Tourneeabschluss<br />

mit Silly in<br />

Halle an der Saale hat<br />

Anna Loos, die Sängerin<br />

der Band, auf Facebook geschrieben:<br />

„Ick freu ma!“ Doch wie es aussieht,<br />

war der Auftritt am 8. Dezember ihr<br />

letzter mit der Band. Beobachter berichten,<br />

sie sei allein von der Bühne<br />

abgetreten und von den Kollegen<br />

nicht mal verabschiedet worden. Am<br />

Wochenende nun gaben Gitarrist<br />

UweHassbecker,Keyboarder Ritchie<br />

Barton und Bassist Jäckie Reznicek<br />

bekannt, dass sie im kommenden<br />

Herbst eine Jubiläumstour 40 Jahre<br />

Silly mit zehn Alben in zehn Städten<br />

starten, dabei „gesanglich komplettiert“<br />

werden von Anna R. (einst Rosenstolz)<br />

und Julia Neigel.<br />

TamaraDanz nahm nur die Besten<br />

Und dass sie es gar nicht abwarten<br />

können, für die Tour zu proben, die<br />

im November 2019 mit einem Konzert<br />

in Neubrandenburg beginnen<br />

soll. VonAnna Loos, die immerhin<br />

fast zwölf Jahre lang Silly-Sängerin<br />

war,kein Wort –auch auf dem Profilbild<br />

ist sie verschwunden.<br />

Medien spekulierten sogleich<br />

darüber, wie die eine Anna die andere<br />

Anna „ausgebootet“ hätte und<br />

welcher Zoff bei Silly geherrscht haben<br />

muss. Treffender ist: Die drei<br />

Silly-Musiker, die seit den 80er-Jahren<br />

neben der damaligen Sängerin<br />

Tamara Danz die Band geprägt haben,<br />

haben nach einem Schlingerkurs<br />

das Kommando wieder in ihre<br />

Hände genommen. Denn Silly<br />

wirkte zuletzt wie eine Begleitband<br />

„Bei Silly gibt es zurzeit einfach keine Pläne,<br />

aber ich würde jederzeit wieder<br />

etwas mit der Band starten.“<br />

Anna Loos bei der Präsentation ihres Solo-Projekts Anfang Dezember<br />

von Anna Loos, die allein durch ihre<br />

Medienpräsenz das Bild der Band<br />

bestimmte.<br />

Doch Silly stand eigentlich für<br />

mehr: Bandgründerin Tamara Danz<br />

hatte seit den frühen 80ern die besten<br />

Musiker und den besten Texter<br />

Werner Karmaumsich geschart, um<br />

eine Band zu formen, die mehr war<br />

als die Summe ihrer Teile, die nicht<br />

nur um sich selbst kreiste oder gute<br />

Laune verbreiten wollte, sondern<br />

sich an der Welt rieb.<br />

Alben wie „Mont Klamott“, „Liebeswalzer“<br />

oder „Februar“ ragen bis<br />

heute weit aus dem Ostrock heraus<br />

und sind erschreckend aktuell geblieben.<br />

Danz hatte all ihreKraft und<br />

Energie komplett in die Band fließen<br />

lassen, hatte auch nie ein Soloalbum<br />

angestrebt –wie es Anna Loos gerade<br />

produziert hat. Und wenn Mitstreiter<br />

nicht mehr ihren hohen Anforderungen<br />

genügten, kannte Tamara<br />

Senatorin kritisiert Waldorfschule<br />

Danz keine Gnade, warf nacheinander<br />

ihre Mitgründer aus der Band.<br />

Nach ihrem Krebstod 1996 hatten<br />

die dreiVerbliebenen viele Jahrelang<br />

vergeblich nach einer neuen Sängerin<br />

gesucht – dabei konnte Anja<br />

Krabbe durchaus überzeugen.<br />

Anna Loos, als Schauspielerin<br />

und Musical-Sängerin erfolgreich,<br />

schien ab 2006 zu Silly zu passen. Zunächst<br />

sang sie die Klassiker. Mit<br />

dem Comeback-Album „Alles rot“,<br />

getextet wie in den 80er-Jahren von<br />

Werner Karma, gelang Silly 2010<br />

noch mal ein großer Wurf, auch<br />

kommerziell. Doch dann war es<br />

Anna Loos, die den kongenialen Autor<br />

ausbootete und mehr und mehr<br />

eigene Texte beisteuerte, die aber<br />

viel oberflächlicher und schlagerartiger<br />

waren als die Zeilen vonWerner<br />

Karma, Gerhard Gundermann und<br />

TamaraDanz. Dass sie jetzt mit dem<br />

Solo-Album „Werkzeugkasten“ im<br />

Frühjahr auf Tour geht, ist konsequent<br />

–die Verpflichtung von zwei<br />

neuen Gastsängerinnen und die<br />

Rückbesinnung auf die einstigen<br />

Qualitäten vonSilly ist es ebenso.Bei<br />

den Fans im Netz sind die Reaktionen<br />

geteilt. AufFacebook freuen sich<br />

zwei Drittel auf die neuen Sängerinnen<br />

und hoffen auf bessereTexte bei<br />

künftigen Alben, während ein Drittel<br />

den Abschied vonAnna Loos und die<br />

Artdes Umgangs bedauerte.<br />

Im November im Admiralspalast<br />

Silly wird also im 40. Jubiläumsjahr<br />

im Gespräch bleiben, nicht nur wegen<br />

dieser Trennung. So starten die<br />

Uckermärkischen Bühnen im Frühjahr<br />

ein Musical über Tamara Danz,<br />

mit Saskia Breyer in der Titelrolle.<br />

Silly selbst wird Ende November mit<br />

Anna R. und Julia Neigel im Admiralspalast<br />

das klassische Berlin-Album<br />

„Mont Klamott“ in den Mittelpunkt<br />

stellen, das neben dem Titelstück<br />

so starke Songs wie „Raus aus<br />

der Spur“, „Unterm Asphalt“,<br />

„Abendstunden“ und „Die wilde<br />

Mathilde“ enthält.<br />

DerAutor gesteht: Ickfreuma!<br />

Nachdem das Leitungsteam die Aufnahme des Kinds eines AfD-Politikers abgelehnt hat, prüft die Schulaufsicht den Fall<br />

VonMartin Klesmann<br />

Als„äußerst kritisch“ bewertet Bildungssenatorin<br />

SandraScheeres<br />

(SPD) die Entscheidung einer <strong>Berliner</strong><br />

Waldorfschule, das Kind eines<br />

AfD-Abgeordneten nicht aufzunehmen.<br />

Nach dem, was man derzeit<br />

über den Vorgang wisse, sei die Privatschulaufsicht<br />

eingeschaltet worden,<br />

teilte Scheeres’ Sprecherin<br />

Beate Stoffers am Sonntag auf Anfrage<br />

mit. Diese lasse sich jetzt genau<br />

erklären, was hinter der Entscheidung<br />

stehe.Inder Verwaltung gab es<br />

am Wochenende zunächst unterschiedliche<br />

rechtliche Bewertungen.<br />

Denn einerseits legt Paragraf 100 des<br />

Schulgesetzes fest, dass die Aufnahme<br />

von Schülern anPrivatschulen<br />

nach den Regelungen erfolgen<br />

sollte, die auch an staatlichen Schulen<br />

gelten. Andererseits hätten Privatschulen<br />

durchaus ein bestimmtes<br />

JULIANEIGEL.COM<br />

Früher Rosenstolz, künftig Silly: Anna R. GLEIS 8<br />

Zwölf Jahre die Stimme der von Tamara Danz gegründeten Band: Anna Loos.<br />

sche Sprecher der Waldorfschulen in<br />

Berlin-Brandenburg, Stellung zu den<br />

Vorgängen. Dabei kritisierte er die<br />

Entscheidung ebenfalls. „Menschen<br />

aller politischen Einstellungen sollten<br />

ihre Kinder auf Waldorfschulen<br />

schicken können“, sagte Hardorp.In<br />

der Stuttgarter Erklärung gegen Diskriminierung<br />

hätten die Waldorfschulen<br />

im Jahr 2007 ausdrücklich<br />

festgestellt, dass sie alle Menschen<br />

als frei und gleich an Würde und<br />

Rechten ansehen, „unabhängig von<br />

ethnischer Zugehörigkeit, nationaler<br />

oder sozialer Herkunft, Geschlecht,<br />

Sprache, Religion, politischer oder<br />

sonstiger Überzeugung“.<br />

Insgesamt 110 Kinder abgelehnt<br />

Fakt bleibe aber im konkreten Fall,<br />

dass bei 140 Anmeldungen auf<br />

30 Plätze110 Kinder abgelehnt werden<br />

mussten, sagte Hardorp. Generell<br />

gebe es einen deutlichen Eltern-<br />

IMAGO<br />

Recht, sich die Schüler aufgrund ihres<br />

Schulprofils auszusuchen. Womöglich<br />

verstoße die Entscheidung<br />

aber auch gegen das Antidiskriminierungsgesetz,<br />

hieß es weiter.<br />

Das Aufnahmegremium der Waldorfschule<br />

hatte nach einer Elternversammlung<br />

und einer Befragung<br />

des AfD-Politikers und seiner Frau<br />

durch etwa 20 Lehrer entschieden,<br />

das Kind nicht aufzunehmen, obwohl<br />

es dort bereits die Waldorf-Kita besucht.<br />

Die Meinungsverschiedenheit<br />

innerhalb der Eltern- und Lehrerschaft<br />

seien in dieser Frage so groß,<br />

dass eine Aufnahme des Kindes für<br />

fortwährendes Konfliktpotenzial an<br />

der Schule gesorgt hätte,teilte der Geschäftsführer<br />

vom Trägerverein der<br />

Waldorfschule mit. Zumal die Elternbeteiligung<br />

an diesen Schulen traditionell<br />

sehr ausgeprägt sei.<br />

Erstmals nahm am Sonntag auch<br />

Detlef Hardorp, der bildungspolitiwillen<br />

für mehr Waldorfschulen in<br />

der Stadt. Dennoch müssten Neugründungen<br />

oft fünf Jahreauf staatliche<br />

Zuschüsse warten. Hier forderte<br />

Hardorp eine Änderung des<br />

Schulgesetzes.<br />

Der Geschäftsführer der betroffenen<br />

Schule wies am Sonntag darauf<br />

hin, dass der Umgang mit der<br />

AfD nicht nur an einer kleinen Waldorfschule<br />

schwierig sei, sondern<br />

auch im Großen. So habe der Bundestag<br />

bekanntlich beschlossen,<br />

dass jede Fraktion einen Vize-Präsidenten<br />

stellen dürfe.Dennoch hätte<br />

man dort die AfD-Kandidatin in einem<br />

zweiten Wahlgang abermals<br />

durchfallen lassen.<br />

Wegen der grundsätzlichen Bedeutung<br />

der Auseinandersetzung<br />

hat sich die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> entschlossen,<br />

über den Fall zu berichten<br />

– allerdings anonymisiert, um das<br />

Kind zu schützen.<br />

Fußgängerzone<br />

für<br />

zwei Stunden<br />

Initiative sperrt die<br />

Friedrichstraße für Autos<br />

Kinder waren die ersten, die die<br />

Friedrichstraße am Sonnabend<br />

in Besitz nahmen. Wo sonst Autos<br />

fahren, malten Mädchen und Jungen<br />

mit bunter Kreide auf die Fahrbahn.<br />

Für zwei Stunden hat die Initiative<br />

Stadt für Menschen an diesem<br />

Tageinen Abschnitt der Straße auf<br />

Höhe des U-Bahnhofs Stadtmitte für<br />

den Autoverkehr sperren lassen. Mit<br />

schmalen Bürgersteigen und dem<br />

dichten Autoverkehr sei die frühere<br />

Vorzeigestraße immer unattraktiver<br />

zum Bummeln geworden, sagte<br />

Bündnis-Sprecherin Oda Hassepaß.<br />

Davon zeuge auch die hohe Leerstandsquote<br />

von24Prozent.„Mit der<br />

Sperrung zeigen wir den Menschen,<br />

wie schön die Friedrichstraße sein<br />

kann“, erklärte die Sprecherin der<br />

Initiative die als Demonstration angemeldete<br />

Aktion.<br />

Der Bezirksbürgermeister von<br />

Mitte, Stephan von Dassel, kam am<br />

Sonnabend mit dem Fahrrad auf die<br />

autofreie Kreuzung Kronenstraße/Friedrichstraße.<br />

Erbegrüßte<br />

die Aktion. Auch er fordert seit langem<br />

mehr Raum für Fußgänger in<br />

Berlin. Die Friedrichstraße sieht der<br />

Grünen-Politiker als eine der möglichen<br />

Straßen, die zumindest in bestimmten<br />

Abschnitten für Autos gesperrtwerden<br />

könnten. Niemand sei<br />

mit der aktuellen Situation dort zufrieden,<br />

sagte er.„Da muss man jetzt<br />

mal radikaler nachdenken.“ Von<br />

Dassel plädierte dafür, imnächsten<br />

Jahr die Friedrichstraße von der<br />

Französischen Straße bis zur Leipziger<br />

Straße an den Adventssamstagen<br />

für den Autoverkehr zu sperren.<br />

Autofahrer sind skeptisch<br />

„Die City ist für die Menschen wichtiger<br />

als für die Autos“, sagte Passant<br />

Bernward Ostrop, der am Sonnabend<br />

mit seinen Töchtern Martha<br />

(8) und Agnes (9) in der Friedrichstraße<br />

unterwegs war. Er begrüßte<br />

die Sperrung und hofft, dass es dem<br />

Einzelhandel bald besser geht. Aber<br />

es gab auch Passanten, die skeptisch<br />

auf die Veranstaltung blickten. Viele<br />

Autofahrer reagierten wenig überraschend<br />

ablehnend: „Ist ja schön,<br />

wenn die die Straße sperren wollen,<br />

doch wo sollen dann die Autos langfahren?“<br />

,sagte einer.Und ein anderer:<br />

„Die Verkehrsberuhigung hat<br />

schon in der Maaßenstraße in Schönebergnicht<br />

geklappt.“<br />

Luftballons statt qualmender Auspufffe: die<br />

Friedrichstraße am Sonnabend. BERND FRIEDEL<br />

DieBilanz der Initiatoren fiel eher<br />

positiv aus: „MehrereTausend Menschen<br />

waren unterwegs“, sagte Stefan<br />

Lehmkühler von der Initiative<br />

Stadt für Menschen. Bei der Aktion<br />

wurden auch Ideen gesammelt, wie<br />

die Einkaufsmeile Fußgängerfreundlicher<br />

gestaltet werden<br />

könnte. Passanten schrieben mit<br />

Kreide ihre Wünsche direkt auf die<br />

Fahrbahn oder gaben sie an den<br />

Ständen der Initiative ab. „Es wurde<br />

oft bemängelt, dass es kein Grün und<br />

keine Sitzbänke in der Straße gibt“,<br />

sagte der Sprecher. Auch ausgefallene<br />

Vorschläge wie „Fenster zur U-<br />

Bahn bauen“ oder „einen Fluss anlegen“<br />

wurden abgegeben. Die Ideen<br />

sollen ausgewertet und an den Bezirk<br />

Mitte sowie den Senat weitergeleitet<br />

werden. (chg., dpa)


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14 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

Berlin<br />

Kita-Aufsicht<br />

maßregelt<br />

Einrichtung<br />

Geplante Zwei-Klassen-Kita<br />

in Charlottenburg untersagt<br />

Die <strong>Berliner</strong> Kita-Aufsicht hat<br />

eine Charlottenburger Kindereinrichtung<br />

in die Schranken gewiesen:<br />

Die Kita Girasoles-Sonnenblumen<br />

muss ihre Ankündigung widerrufen,<br />

diejenigen Kinder schlechter<br />

zu behandeln, deren Eltern nicht im<br />

Förderverein sind. Dasbestätigte die<br />

Sprecherin der Bildungsverwaltung,<br />

Iris Brennberger. Eshabe dazu ein<br />

entsprechendes Gespräch mit Geschäftsführung<br />

und Kita-Leitung in<br />

der Bildungsverwaltung gegeben.<br />

In einem Elternbrief hatte die Leitung<br />

der deutsch-spanischen Kita<br />

zuvor angekündigt, bestimmte Kinder<br />

in einer gesonderten Gruppe zusammenzufassen,<br />

also eine Art<br />

Zwei-Klassen-Kita errichten zu wollen.<br />

In eine weniger geförderte<br />

Gruppe sollten die Kinder jener Elternkommen,<br />

die noch nicht im Förderverein<br />

sind und deshalb den monatlichen<br />

Mitgliedsbeitrag von<br />

120 Euro, ermäßigt 108 Euro, nicht<br />

bezahlen. Diese Sondergruppe sollte<br />

kein frisches, vor Ort gekochtes Essen<br />

und keine bilinguale Betreuung<br />

mehr erhalten. Auch Schlabberlätzchen,<br />

Zahnputzbecher oder Frühstück<br />

wolle die Kita diesen Kinder<br />

nicht mehr stellen, hieß es im Brief.<br />

Das alles ist nun nach dem Krisentreffen<br />

hinfällig: Der Kita-Betreiber<br />

muss alle Eltern unverzüglich<br />

darüber informieren, dass keine der<br />

angedrohten Maßnahmen durchgeführt<br />

werde und alle Kinder weiter<br />

die gleichen Leistungen erhalten –<br />

unabhängig davon, ob die Eltern<br />

Mitglied im Förderverein sind oder<br />

nicht. „Und jedes Elternteil, das dem<br />

Förderverein aus Angst, Druck oder<br />

ähnlichen Gründen beigetreten ist,<br />

darfumgehend wieder aus dem Verein<br />

austreten“, sagte Iris Brennberger.<br />

Das neue Elternschreiben soll<br />

der Kita-Aufsicht vorab zur Prüfung<br />

vorgelegt werden. Im Gespräch soll<br />

die Kita-Leitung betont haben, dass<br />

man nie geplant habe, die angekündigten<br />

Maßnahmen tatsächlich umzusetzen.<br />

Sämtliche Kita-Gebühren<br />

sind in Berlin inzwischen abgeschafft,<br />

ab September 2018 dürfen<br />

auch freiwillige Zuzahlungen vonElternmaximal<br />

90 Euro betragen.<br />

Noch vor dem Treffen hatte die<br />

Kita-Leitung offenbar in einem Rundschreiben<br />

ein Elternteil gerügt, das Infos<br />

über den Drohbrief an die Presse<br />

weitergegeben haben soll. (mak.)<br />

Studierte Hausdame<br />

Putzen, aufräumen, nachfüllen: Fahima Aktar leitet das Zimmermädchen-Team im Hotel Guldsmeden<br />

VonMartina Doering<br />

An dieser Stelle berichten<br />

montags <strong>Berliner</strong> über ihrenBerufsalltag.<br />

Heute: Fahima<br />

Aktar. Sie arbeitet im<br />

<strong>Berliner</strong> Hotel Guldsmeden in der<br />

Potsdamer Straße als „Hausdame“,<br />

das heißt sie leitet dortein Team von<br />

Zimmermädchen, das dafür sorgt,<br />

dass jeder Gast sein Zimmer stets<br />

aufgeräumt und geputzt vorfindet.<br />

Die Liste der Anzeigen „Hausdame<br />

gesucht“ im Internet ist ziemlich<br />

lang. „Hausdame“? Das klingt etwas<br />

altmodisch und wird deshalb mittlerweile<br />

oft durch „Housekeeping“<br />

ersetzt. Übrigens auch, um korrekt<br />

nach einem männlichen Bewerber<br />

suchen zu können, einem „Housekeeping-Manager“.<br />

Aber ob sie oder<br />

er: Beide sollen ein Team leiten, also<br />

eine Gruppe von Zimmermädchen<br />

oder „Roomboys“, die die Betten im<br />

Hotelzimmer beziehen, die Hygieneartikel<br />

in den Badezimmern auffüllen,<br />

die Handtücher wechseln<br />

und Zimmer sowie Badund Toiletten<br />

säubern.<br />

Studium in Schleswig-Holstein<br />

Fahima Aktar würde sich wieder für ihren Beruf entscheiden.<br />

„Das wollen nicht viele machen, für<br />

andere putzen“, sagt Fahima Aktar.<br />

„Der Job hat ein schlechtes Image.“<br />

Die 33-Jährige sagt das mit einem<br />

Lächeln und macht keineswegs den<br />

Eindruck, als ob sie damit ein Problem<br />

hätte. Resolut, gut gekleidet, ein<br />

Heft und einen Stift in Griffweite,erzählt<br />

sie konzentriert und engagiert<br />

von ihrem Job. Sie mache diese Arbeit<br />

gern, sagt sie.Und der Verdienst<br />

sei auch gut.<br />

Fahima Aktar stammt aus Bangladesch,<br />

1985 wurde sie in der Hauptstadt<br />

Dhaka geboren. Nach der<br />

Schule studierte sie dort ander Universität<br />

Geografie und Hotel-Management.<br />

Sie aber wollte in den<br />

Tourismus, das entsprechende Studium<br />

jedoch gab es damals nur im<br />

Ausland und nur in wenigen Länder,<br />

darunter in Deutschland –die Fachhochschule<br />

Westküste im schleswigholsteinischen<br />

Ort Heide beispielsweise.<br />

Sie war erst 1993 gegründet<br />

worden, hatte aber schon einen sehr<br />

guten Ruf, als sich Fahima Aktar –inzwischen<br />

verheiratet –dort für den<br />

Studiengang Internationales Tourismus-Management<br />

bewarb.<br />

Ihr Mann studierte bereits seit<br />

2012 in Deutschland, und auch ihre<br />

Elternsowie Schwiegereltern–die in<br />

Dhaka zur oberen Mittelschicht gehören<br />

–unterstützten den Plan. „Zudem<br />

hatten Freunde meiner Familie<br />

Deutschland als Studienortempfohlen“,<br />

erklärt die junge Frau. „Sie erzählten<br />

uns,dass es ein sehr sicheres<br />

Land ist, liberal, offen und mit hohen<br />

Ausbildungsstandards.“ Sie bewarb<br />

sich an der Fachhochschule, wurde<br />

sofort angenommen und bekam<br />

auch ein Visum. „Das war damals sicher<br />

viel einfacher als heute“, sagt<br />

sie.Während des Studiums hat sie einen<br />

Sohn geboren, inzwischen auch<br />

MEINE WOCHE<br />

Name: Fahima Aktar<br />

Beruf: Hausdame<br />

Wasverdient man in dem Beruf? Mehr als in anderen Tourismus-Berufen.<br />

Wiewar Ihre Ausbildung? Studium Geografie, Hotel- und Tourismusmanagement<br />

Wielangearbeiten Sie pro Woche? 40 Stunden<br />

Würden Sie diese Berufswahl wieder treffen? Ja!<br />

BERND FRIEDEL<br />

ihre Ausbildung abgeschlossen und<br />

lebt mit ihrer Familie in Berlin. Alle<br />

sechs Monate muss sie zwar ihr Visum<br />

verlängern. „Das ist aber bisher<br />

noch nie ein Problem gewesen,“ sagt<br />

sie.<br />

Während ihrer Berufspraktika<br />

hatte Fahima Aktar auch in Hamburg<br />

und Düsseldorf gearbeitet.<br />

Doch weder dortnoch in Berlin habe<br />

sie in all den Jahren schlechte Erfahrungen<br />

gemacht, also feindliche Angriffe<br />

oder rassistische Pöbeleien erlebt.<br />

Einzig im vergangenen Jahr sei<br />

sie in einem Zug von einer Frau beschimpft<br />

worden. Fahima Aktar erzählt<br />

zwar davon, tut es aber als nebensächlich<br />

ab.Die Frau sei verwirrt<br />

gewesen, meint sie. Zudem hätten<br />

ihr sofort zwei Reisende beigestanden.„Mein<br />

Mann und ich, wir fühlen<br />

uns hier tatsächlich sicher,“ sagt sie.<br />

„Wir haben hier viele Freunde,deutsche<br />

und Zugereiste.“<br />

Sie würde gern hierbleiben. Aber<br />

sie weiß noch nicht, wohin sie und<br />

ihreFamilie gehen werden, wenn ihr<br />

Mann im Juli 2020 sein Studium beendet<br />

haben wird. „Das hängt davon<br />

ab,obwir eine Aufenthaltsgenehmigung<br />

bekommen und wo unser Sohn<br />

zur Schule gehen soll.“<br />

Aber vorerst steht ihr Job imVordergrund,<br />

der ihr Freude macht. Das<br />

Hotel wird nach strengen ökologischen<br />

Standards geführt, zum Beispiel<br />

werden für die Gastronomie<br />

Bio-Lebensmittel verbraucht, Wasser<br />

gespart, Abfall nach Möglichkeit<br />

vermieden und der Plastikverbrauch<br />

reduziert. Fahima Aktar kann also<br />

genau das anwenden, was sie im Studium<br />

gelernt hat.<br />

In diesem Sinne schult sie auch<br />

ihr Team, zu dem derzeit acht Frauen<br />

und Männer gehören, die aus Afghanistan,<br />

Pakistan oder Rumänien<br />

stammen. Sie hat ihre Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiterinnen selbst ausgesucht,<br />

geprüft und ausgebildet. Um<br />

in diesem Jobzuarbeiten, braucht es<br />

keine spezielle Qualifikation. Aber<br />

hauswirtschaftliche Vorkenntnisse,<br />

Erfahrung im Umgang mit Putzmitteln,<br />

gute Umgangsformen und ein<br />

freundliches Wesen seien durchaus<br />

hilfreich, sagt Fahima Aktar.<br />

Keine einzige Beschwerde<br />

Die Zusammenarbeit sei sehr gut,<br />

obwohl es ihr Job ist, die Arbeit der<br />

Frauen nachzuprüfen. Das gehört<br />

genauso dazu wie die Kontrolle des<br />

Materialverbrauchs, die Ausstattung<br />

der Zimmer und der Badezimmer<br />

mit Dekorations- und Hygieneartikeln.<br />

„Jedes Zimmer soll den gleichen<br />

Standard haben, alles dort an<br />

seinem Platz stehen“, erzählt Fahima<br />

Aktar. Anfangs habe sie selbst<br />

Zimmer in dem Hotel geputzt. „Ich<br />

musste doch wissen, wie die Arbeit<br />

abläuft und was ich dann wie kontrollieren<br />

muss“, sagt sie.<br />

Ein Gradmesser für die Qualität<br />

ihrer Arbeit und der ihres Teams sei<br />

die Anzahl der Beschwerden, erklärt<br />

Fahima Aktar.„Im letzten Monat hat<br />

es keine einzige gegeben.“<br />

Linken-Chefin<br />

mit 84 Prozent<br />

wiedergewählt<br />

Parteitag bestätigt auch ihre<br />

Stellvertreter in den Ämtern<br />

Die Landesvorsitzende der <strong>Berliner</strong><br />

Linken, Katina Schubert, ist<br />

im Amt bestätigt worden. Schubert<br />

(56) erhielt am Sonnabend bei einem<br />

Landesparteitag in Adlershof<br />

84 Prozent der 169 Delegiertenstimmen.<br />

Sie hat diesen Posten seit zwei<br />

Jahren inne und kann ihn nun für<br />

weitere zwei Jahre ausüben. Auch<br />

ihre drei Stellvertreter wurden in ihrenÄmternbestätigt<br />

–allerdings mit<br />

schlechterem Ergebnissen: Pascal<br />

Meiser kam auf 64 Prozent, Sandra<br />

Brunner auf 71 Prozent und Tobias<br />

Schulze auf 73 Prozent. Auch Landesgeschäftsführer<br />

Sebastian Koch<br />

und Schatzmeisterin Sylvia Koch<br />

können ihreArbeit fortsetzen.<br />

Idee: Berlin-Ausweis für Flüchtlinge<br />

Schubert forderte, Berlin müsse zu<br />

einer besonderen Schutzzone für<br />

Flüchtlinge werden. Wie einige andere<br />

europäische Städte solle Berlin<br />

eine „solidarische Stadt“ werden.<br />

Wernach Berlin komme,sei <strong>Berliner</strong>.<br />

Das müsse das Leitmotiv werden,<br />

sagte Schubert. „Deshalb wollen wir<br />

einen Berlin-Ausweis, der allen <strong>Berliner</strong>innen<br />

und <strong>Berliner</strong>n Zugang<br />

und Teilhabe ermöglicht, ganz egal,<br />

was sie für einen Pass oder Aufenthaltsstatus<br />

haben.“<br />

Vorbild für Berlin könnten Städte<br />

wie Barcelona in Spanien und Palermo<br />

in Italien sein, die sich „gegen<br />

die Politik der Abschottung und Diskriminierung<br />

ihrer nationalen Regierung“<br />

wenden würden. Berlin hatte<br />

sich kürzlich zusammen mit Hamburgund<br />

Bremen in einer gemeinsamen<br />

Erklärung „Stadtstaaten bleiben<br />

sichere Häfen“ zur Versorgung<br />

und Integration von Flüchtlingen<br />

bekannt. (dpa, BLZ)<br />

Katina Schubertsteht seit zwei Jahren an<br />

der Spitze der <strong>Berliner</strong> Linken. DPA/A. RIEDL<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018 15 *<br />

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Berlin/Brandenburg<br />

Manuela Stehr und Stefan Arndt zeigen ihre pflegeleichte Neuerwerbung. CHRISTIAN SCHULZ (3) Marie Steinmann und TomTykwer können 287 200 Euro nach Nairobi schicken. Wolfgang Stumph kehrtkurz vor Weihnachten als „Stubbe“ zurück ins Fernsehen.<br />

Heimkehr mit Hunden, die nie Gassi müssen<br />

MANUELA STEHR &STEFAN ARNDT<br />

wirkten unternehmungslustig, als<br />

sie am Freitagabend ins Auktionshaus<br />

Grisebach in der Fasanenstraße<br />

kamen. Die Chefin der Filmverleihfirma<br />

X-Verleih und ihr Mann, der<br />

Gesellschafter und Produzent vonX-<br />

Filme,drehten eine Runde durch das<br />

Haus und schauten sich die ausgestellte<br />

Kunst an, die in den kommenden<br />

Stunden unter den Hammer<br />

kommen sollte.Stehr &Arndt waren<br />

nicht einfach nur als Kunstinteressierte<br />

gekommen, sondern als<br />

Freunde der Gastgeber.Mit TomTykwer<br />

und seiner Frau Marie Steinmann<br />

fühlen sie sich seit vielen Jahreneng<br />

verbunden.Wenn die beiden<br />

zu einer Auktion einladen, mit der<br />

Geld für ihr Afrikaprojekt One Fine<br />

Day gesammelt wird, dann ist das<br />

ein Termin mit Priorität. Manuela<br />

Stehr scherzt, dass sie eigentlich gekommen<br />

sei, um zu exzessive Käufe<br />

ihres Mannes zu verhindern. Dabei<br />

interessierte sie selbst sich offensichtlich<br />

auch für das ein oder andere<br />

Bild. Die großformatige Arbeit<br />

„KSZ“ von Caroline Kryzecki schien<br />

sie zu faszinieren. Sie nahm aber<br />

doch Abstand, nachdem sie erfahren<br />

hatte,dass dieses Bild mit Lineal und<br />

Kugelschreiber entstand: „Der ständige<br />

Anblick dieser Akribie hätte<br />

mich nervös gemacht.“<br />

Stefan Arndt ersteigerte schließlich<br />

für 8500 Euro das Gemälde<br />

Hanck &Rocky von David Nicholson,<br />

dessen Anblick das Gegenteil<br />

von Nervosität auslöst. Zwei putzige<br />

Hunde, die den unschlagbaren Vorteil<br />

haben, dass man mit ihnen nicht<br />

bei Wind und Wetter raus muss.<br />

von Andreas Kurtz<br />

ak@andreaskurtz.net<br />

Marie Steinmann &Tom Tykwer<br />

luden zur Benefizauktion für ihr<br />

Hilfsprojekt One Fine Day in Afrika<br />

MARIE STEINMANN &TOM TYKWER<br />

konnten sich am Ende der Auktion<br />

freuen. Das teuerste Kunstwerk ging<br />

für 77 000 Euro weg, das günstigste<br />

für 600 Euro. Die 287 200 Euro, die<br />

bei der Versteigerung von 34Kunstwerken<br />

insgesamt eingenommen<br />

wurden, sollen für den Bau eines<br />

Kunstzentrums in Kibera, dem größten<br />

Slum in Kenias Hauptstadt Nairobi,<br />

verwendet werden. Vor zehn<br />

Jahren hatten sie mit Partnern vor<br />

Ort und 50 Kindern angefangen, denen<br />

einmal proWoche eine künstlerische<br />

Betätigung ermöglicht wurde.<br />

Inzwischen werden 1500 Kinder erreicht.<br />

Eine Entdeckung des Abends<br />

war Auktionatorin Lena Winter, die<br />

zügig, aber nicht hektisch den Hammer<br />

schwang und mit ihrer umsichtigen<br />

Art einen bedeutenden Anteil<br />

am guten Ergebnis derVersteigerung<br />

hat. Bei ihr standen die Kunst und<br />

der gute Zweck des Abends im Mittelpunkt,<br />

was man nicht über jede<br />

Benefizversteigerung sagen kann.<br />

WOLFGANG STUMPH<br />

macht sich gern Mehrarbeit, hat dafür<br />

dann aber auch die volle Kontrolle.<br />

So war es auch wieder bei<br />

„Stubbe –Tod auf der Insel“, dem<br />

neuen Fall des inzwischen pensionierten<br />

Hauptkommissars Stubbe,<br />

den er 50 Folgen lang gespielt hatte,<br />

bevor sich dieser vorfünfJahrenvom<br />

Publikum verabschiedete.Schon damals<br />

schwebten Stumph einzelne<br />

Folgen vor, mit denen seine bekannte<br />

Figur sich immer mal wieder<br />

zurückmelden könnte. Am22. Dezember<br />

läuft im ZDF nun die Spezialfolge,<br />

inder Stubbe auf die Insel<br />

Amrum kommt, um dort seinen Beziehungsstatus<br />

zu klären. Unddabei<br />

in Mordermittlungen landet.<br />

Stumph freut sich über die kammerspielartigen<br />

Züge seines neuen<br />

Films: „Das ist ein Beziehungsdrama<br />

mit Leiche. Wenn wir das in Berlin<br />

oder Dresden gedreht hätten, wäre<br />

die Ablenkung durch die Stadt zu<br />

groß gewesen.“<br />

Ob seine Frau vielleicht auch froh<br />

war, dass er durch den Film davon<br />

abgehalten wurde,zuHause herumzuhocken?<br />

Stumph lacht: „Wenn ich<br />

da bin, klagt meine Frau, ich sortiere<br />

die Wäsche nicht richtig und stelle<br />

das Geschirr nicht korrekt in die<br />

Spülmaschine.“ Stumph kann es inzwischen<br />

auch genießen, mal nicht<br />

alles im Griff haben zu müssen: „Bei<br />

Filmen wie ,100 Dinge’ von Florian<br />

David Fitz und Matthias Schweighöfer<br />

gefällt mir ganz gut, dass ich einfach<br />

bloß Schauspieler bin und die<br />

anderen Verantwortung tragen.“<br />

Ex-Minister bald Minijobber<br />

Albrecht Gerber will künftig Weidezäune kontrollieren<br />

Der ehemalige Brandenburger<br />

Wirtschaftsminister Albrecht<br />

Gerber (SPD) will im kommenden<br />

Jahr einen Minijob bei einem<br />

Landwirtschaftsbetrieb<br />

übernehmen. Gerber will<br />

als landwirtschaftlicher<br />

Helfer Weidezäune für<br />

Rinder kontrollieren, die<br />

zum Teil auf dem Gelände<br />

der Stiftung Sielmanns<br />

Naturlandschaften in der<br />

Döberitzer Heide grasen.<br />

Dies hat der 51-Jährige Albrecht Gerber<br />

nach Informationen der<br />

Deutschen Presse-Agentur Mitte<br />

November bei der Staatskanzlei angezeigt.<br />

Dasist notwendig, weil nach dem<br />

Gesetz ausgeschiedene Minister<br />

zwei Jahre lang keinen Job annehmen<br />

dürfen, der einen Bezug zu ihrer<br />

früheren Tätigkeit als Minister hat<br />

und damit zu einem Interessenkonflikt<br />

führen könnte. Über die Zulässigkeit<br />

entscheidet die Landesregierung.<br />

Der SPD-Politiker hatte Ende August<br />

angekündigt, aus persönlichen<br />

Gründen sein Ministeramt niederlegen<br />

zu wollen. „Die erforderliche<br />

Kraft für mein Amt und die<br />

damit verbundene sehr<br />

DPA/SETTNIK<br />

hohe Arbeitsbeanspruchung<br />

kann und will ich<br />

aus rein familiären Gründen<br />

nicht mehr aufbringen“,<br />

sagte Gerber. Offensichtlich<br />

handelt es sich bei<br />

den familiären Gründen<br />

um eine Erkrankung im Familienkreis.<br />

Der mit 51 Jahren vergleichsweise<br />

junge und dynamische SPD-<br />

Politiker galt als ein Hoffnungsträger<br />

seiner inzwischen recht angeschlagenen<br />

Partei in Brandenburg.<br />

Der aus Schleswig-Holstein stammende<br />

Politiker war lange Jahreder<br />

Büroleiter der Ministerpräsidenten<br />

Manfred Stolpe und Matthias<br />

Platzeck (beide SPD), dann war er<br />

Chef der Staatskanzlei und schließlich<br />

seit 2014 Minister. (dpa, BLZ)<br />

ECHT GRATIS FÜR SIE:<br />

Die aktuelle „Lisa“!<br />

Morgen im<br />

<strong>Berliner</strong> Kurier<br />

Bauern warten auf Dürrehilfe<br />

Agrarbetriebe machen 370 Millionen Euro Schaden geltend<br />

Trotz der angekündigten Dürrehilfe<br />

stehen betroffene Brandenburger<br />

Landwirte mit dem Rücken<br />

zur Wand. „Die Reserven sind nach<br />

dem heißen Sommer mit großer Trockenheit<br />

in vielen Betrieben aufgebraucht“,<br />

sagte HenrikWendorff, Präsident<br />

des Landesbauernverbandes.<br />

„Wir hoffen, dass die zugesagten Hilfen<br />

am 1. Januar 2019 auf den Konten<br />

sind.“ Rund 770 Brandenburger Agrarbetriebe<br />

haben bis zum Stichtag<br />

7. Dezember Anträge auf Dürrehilfe<br />

in Höhe von93,5 Millionen Euro eingereicht.<br />

Bund und Land stellen jeweils<br />

23 Millionen Euro bereit. Die<br />

Unterlagen werden jetzt geprüft.<br />

Angesichts der insgesamt von<br />

Brandenburger Agrarbetrieben gemeldeten<br />

Schäden in Höhe von<br />

370 Millionen Euro, können mit der<br />

zugesagten Dürrehilfe die Verluste<br />

nicht wettgemacht werden, sagte<br />

Wendorff. „Es müssen Kredite bedient,<br />

Pachten bezahlt und die<br />

Löhne der Mitarbeiter überwiesen<br />

werden“, sagte er. Esgehe für viele<br />

Unternehmen um die Sicherung der<br />

Liquidität und damit die Fortführung<br />

der Betriebe.<br />

Aus Wendorffs Sicht ist eines der<br />

Hauptprobleme,dass sich die Bauern<br />

nicht ausreichend wappnen können,<br />

um solche Situationen zu meistern.<br />

Auch in normalen Zeiten stünden die<br />

Landwirte unter großem Druck, sie<br />

könnten kaum Rücklagen bilden. „Es<br />

fehlen geeignete Krisensicherungssysteme“,<br />

sagte er. Für die Schaffung<br />

einer Risikoausgleichsrücklage mache<br />

sich nun Brandenburg imBundesrat<br />

stark. (dpa)<br />

www.berliner-kurier.de<br />

Der von hier


16 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018<br />

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Lokalsport<br />

Abschied<br />

ohne<br />

Ankündigung<br />

Rydlewicz tritt trotz Sieg als<br />

BFC-Coach zurück<br />

VonMathias Bunkus<br />

Abschied:<br />

René Rydlewicz<br />

IMAGO/KOCH<br />

Inder Kabine des Jahnsportparks<br />

herrschte entsetztes Schweigen.<br />

DieFußballer des BFC Dynamo hatten<br />

nichts geahnt, und gerade den<br />

GAU souverän vermieden: das mögliche<br />

Aus im Landespokalachtelfinale<br />

gegen Berlinliga-Spitzenreiter<br />

Sparta Lichtenberg. Doch nach dem<br />

4:0 (2:0) schockte Dynamo-Trainer<br />

René Rydlewicz seine Spieler: Der<br />

45-Jährige trat mit sofortiger Wirkung<br />

als Chefcoach des Regionalligisten<br />

zurück.<br />

Die Hoffnung auf die Pokal-Titelverteidigung<br />

lebt zwar weiter, doch<br />

wichtiger als diese Mission war Rydlewicz<br />

zweifelsohne die prekäreLage<br />

in der Liga. Dortstecken die Hohenschönhauser<br />

nach zuletzt vier Pleiten<br />

in Folge mit 0:13 Torentief im Abstiegskampf.<br />

Rydlewicz wollte ein<br />

Zeichen setzen und hielt nicht fest<br />

an seinem Job. „Das hätte ich als egoistisch<br />

empfunden. Ich hänge an<br />

dem Klub. Die Menschen sind mir<br />

hier ans Herz gewachsen. Dynamo<br />

war doch noch aus Jugendzeiten immer<br />

mein Verein“, meinte der frühereBundesligaprofi.<br />

Beim BFC<br />

wurde er zum<br />

jüngsten Oberligaspieler<br />

aller<br />

Zeiten, der Klub<br />

war nach der<br />

Wende auch sein<br />

erster Arbeitgeber<br />

als Trainer im<br />

Erwachsenenbereich.<br />

„Eine lehrreiche<br />

Zeit. Und<br />

auch ein schöne. Immerhin haben<br />

wir hier in den letzten zwei Jahren<br />

zweimal den Pokal geholt und auch<br />

im Vorjahr eine gute Rolle in der Regionalliga<br />

gespielt“, sagte Rydlewicz.<br />

Einleuchtende Erklärung<br />

Seine Respekt abnötigende Entscheidung<br />

erklärte er so: „Es wäre<br />

viel verheerender gewesen, wenn<br />

uns der Start nach der Winterpause<br />

gegen Chemnitz und den BAK misslingt<br />

und dann womöglich ein<br />

neuer Coachkommen soll.“<br />

So habe ein neuer Trainer die Zeit,<br />

in der Vorbereitung neue Impulse zu<br />

setzen. „Er kann sein System einstudieren<br />

und vielleicht sogar noch ein<br />

paar Verstärkungen holen“, fügte<br />

Rydlewicz an. Seinen Fußballerngegenüber<br />

hatte er vorher nichts über<br />

seinen Entschluss angedeutet, damit<br />

die sich voll auf das schwierige Pokalspiel<br />

konzentrieren konnten.<br />

Das klappte immerhin. Der 4:0-<br />

Erfolg durch zwei Tore von Ronny<br />

Garbuschewsky (67./76.) sowie Treffer<br />

von Marc Brasnic (21.) und Marcel<br />

Rausch (35.) geriet aufgrund des<br />

Trainer-Abschieds aber ebenso in<br />

den Hintergrund wie die Tatsache,<br />

dass Patrick Brendel (Schultereckgelenksprengung)<br />

und Bilal Cubukcu<br />

(Schienbeinbruch) erstmals wieder<br />

auf der Bank saßen. „Das hatte aber<br />

mehr moralische Gründe. 100 Prozent<br />

fit sind sie noch nicht“, verriet<br />

Rydlewicz. Dass das Duo die Kollegen<br />

trotzdem unterstützen wollte,ist<br />

ein Zeichen, dass der Zusammenhalt<br />

im Team stimmt.<br />

BERLINER POKAL<br />

Achtelfinale<br />

SV Empor -Tennis Borussia 0:4<br />

VfB Hermsdorf -Blau-Weiss 90 0:5<br />

Sport-Union -VfB Fortuna Biesdorf 1:6<br />

<strong>Berliner</strong> AK -VSG Altglienicke 1:4<br />

TSV Mariendorf 1897 -SCCharlottenburg 3:6<br />

BFC Dynamo -SVSparta Lichtenberg 4:0<br />

Polar Pinguin -FCViktoria 1889 1:4<br />

Weißenseer FC -SCStaaken<br />

0:3 n.V.<br />

Seine Präsenz unter dem Korb hat RobertKulawick auch in der dritten Liga nicht verloren.<br />

Abschied vom Schleudersitz<br />

Als Profisportler eine zweite Karriere zu starten, ist schwierig. Basketballer Robert Kulawick ist es gelungen<br />

VonChristian Kattner<br />

Sein Mittagessen hat Robert<br />

Kulawick gerade gemeinsam<br />

mit einer Kommilitonin<br />

verspeist. Ganz in Ordnung<br />

sei der Süßkartoffelauflauf gewesen.<br />

Und vegan, wie der Basketballer ergänzt.<br />

Nicht, dass er darauf wert legt<br />

oder auf dieWahl der Lokalität. Denn<br />

es ist nicht etwa ein hippes Restaurant<br />

in Berlins Mitte, indem der 32-<br />

Jährige vor wenigen Augenblicken<br />

gegessen hat, sonderndie Mensa der<br />

Humboldt-Universität. Der ehemalige<br />

Profi ist satt, aber vor allem<br />

glücklich.<br />

Glücklich in der neuen, alten Heimat,<br />

mit seinem Studentenleben,<br />

mit der Gesamtsituation. Der Lebensplan<br />

des zweifachen Familienvaters<br />

hatte es immer vorgesehen, irgendwann<br />

mal wieder zurück nach<br />

Berlin zu kommen. Dahin, wo er geboren<br />

wurde,die Familie wohnt und<br />

die Basketballkarrierebegonnen hat.<br />

Vereine wie Cuxhaven, Bremerhaven,<br />

Göttingen, DenHelder (Niederlande)<br />

und Braunschweig waren<br />

Durchgangsstationen im Leben des<br />

ehemaligen Basketballprofis.<br />

Rücksicht vorder Familie<br />

Aber:Vor gut zwei Jahren traf Robert<br />

Kulawick eine Entscheidung „für die<br />

Familie und gegen den Basketball“,<br />

wie er sagt. Ein Beruf bei der Polizei,<br />

ein Kindheitstraum, sei hängen geblieben.<br />

Deshalb bewarb er sich im<br />

Sommer 2016 zweigleisig –bei der<br />

Polizei und für ein Studium als<br />

Grundschulpädagoge, mit dem<br />

Schwerpunkt Sonderpädagogik.<br />

DerSchritt sei ihm nicht leicht gefallen.<br />

Die berufliche Situation seiner<br />

Lebensgefährtin hatte sich aber<br />

verändert, ein Job inBerlin stand in<br />

Aussicht. Im Laufe seiner Karriere<br />

hatte sie immer zurückgesteckt, war<br />

Kompromisse für ihn eingegangen.<br />

„Wir kennen uns schon seit meiner<br />

Alba-Zeit, sie hat immer in den sauren<br />

Apfel gebissen“, erzählt Robert<br />

Kulawick, „sie hat immer den Schritt<br />

gemacht und ist mitgezogen. Jetzt<br />

war ich dran.“ Für sie, die Familie,<br />

das gemeinsame Leben in Berlin.<br />

So ganz ohne Basketball kann Robert<br />

Kulawick aber auch jetzt nicht.<br />

Der für seine Dreierstärke bekannte<br />

Shootingguard, der bei den Marzahner<br />

Basketbären im Alter von zehn<br />

Jahren begonnen hat, trägt in seiner<br />

dritten Saison das Trikot von Lok<br />

Bernau. Derneue Alltag heißt ProB -<br />

dritte statt erste Liga. Abtrainieren,<br />

auch wenn er den Begriff nicht mag.<br />

RobertKulawick (m.) mit den jungen Nachwuchsbasketballern.<br />

In Bernau spielt der Sportzwar noch<br />

eine Rolle in seinem Leben, er bestimmt<br />

es aber nicht mehr. Das war<br />

nicht immer so. Fremdgesteuert<br />

statt selbstbestimmt lief der Alltag<br />

als Profi. Aber: „Du hast das Wohlfühlprogramm,<br />

man muss sich um<br />

Miete, Wasserablesen, Strom oder<br />

GEZ keine Sorgen machen. Das ist<br />

das Rundumsorglos-Paket.“<br />

Doch anders als im Fußball, wo<br />

Spieler auch mal Verträge über vier,<br />

fünf Jahre unterschreiben, werden<br />

Basketballer teilweise auch nur für<br />

einen oder zwei Monate verpflichtet.<br />

Je älter man werde, desto schwieriger<br />

und weniger planbar sei die Karriere.<br />

„Jeden Sommer sitzt man auf<br />

dem Schleudersitz, als ich mal eine<br />

Saison nicht so gut gespielt habe,<br />

musste ich wirklich kämpfen, um einen<br />

Verein zu finden“, sagt Robert<br />

Kulawick und spricht vongroßer Ungewissheit.<br />

„Man weiß nicht was<br />

man machen soll. Muss ich morgen<br />

aus meiner Wohnung raus? Wo ziehe<br />

ich dann hin?“ Fragen, mit denen er<br />

sich zum Ende immer häufiger auseinandersetzte,<br />

aber „irgendwann<br />

hat man darauf keine Lust mehr“.<br />

Zwar sei die Verhandlungsbasis<br />

für deutsche Spieler, aufgrund der<br />

RICARDO STEINICKE<br />

„Wenn man seinen ersten Profivertrag<br />

unterschreibt, ist das ein so tolles Gefühl.“<br />

Robert Kulawick, der frühere Basketballprofi<br />

über den Lohn für die harte und entbehrungsreiche Zeit als Nachwuchsspieler.<br />

Einführung einer Quotenregelung,<br />

besser geworden. Das gelte aber<br />

größtenteils für junge Spieler. Nach<br />

einer Zeit, in der auch Robert Kulawick<br />

die deutschen Kollegen in der<br />

Bundesliga mit der Lupe suchte,<br />

muss jeder BBL-Club seit ein paar<br />

Jahren mindestens sechs deutsche<br />

Spieler proPartie dabei haben. Aber:<br />

„Zum Ende hin habe ich die Regelung<br />

als schlecht empfunden“, gesteht<br />

Kulawick. Für junge Spieler<br />

hingegen ist die Regelung ein<br />

Sprungbrett in die Profiwelt. So, wie<br />

aktuell für Jonas Mattisseck, Bennet<br />

Hundt oder Franz Wagner. Per Doppellizenz<br />

kamen sie, der eine mehr,<br />

der andere weniger, umfür Lok Bernau<br />

in ProB, aber auch für Alba Berlin<br />

in der BBL zu spielen.<br />

Robert Kulawick hat es sich zur<br />

Aufgabe gemacht, die Talente auf<br />

den richtigen Weg zu führen: „Die<br />

Entwicklung der jungen Spieler sehe<br />

ich als mein Baby.“ Er sei Motivator<br />

und physisch noch immer so präsent,<br />

„um den Jungs zu zeigen, dass<br />

ich die Regeln diktiere“. Das geht<br />

nicht mehr jeden Tag, aber es reicht<br />

noch, um auch mal Ansagen zu machen.<br />

Oder,wie zuletzt beim Sieg gegen<br />

die BSW Sixers zu sehen war,die<br />

RICARDO STEINICKE<br />

Spieler in Phasen, wo es nicht so gut<br />

läuft, zu motivieren, zu beruhigen.<br />

Der 32-Jährige sieht sich als Mentor,<br />

der den Talenten auf dem Weg ins<br />

Profigeschäft helfen möchte. „Keine<br />

vorschnellen Entscheidungen treffen.<br />

Immer den eigenen Wegverfolgen“,<br />

gibt er den jungen Spielernmit<br />

auf den Weg. Das ziehe viel Verzicht<br />

nach sich, Partys müssen ohne einen<br />

stattfinden. Aber:„Wenn man seinen<br />

ersten Profivertrag unterschreibt, ist<br />

das ein so tolles Gefühl.“<br />

Hörsaal statt Trainingshalle<br />

Auf die eigene Zeit als Profibasketballer<br />

blickt Robert Kulawick ohne<br />

Wehmut zurück. Dass er die Trainingshalle<br />

gegen den Hörsaal getauscht<br />

hat, bereut er nicht. „Ich vermisse<br />

es nur,wenn ich auf dem Feld<br />

stehe und nicht so treffe, wie ich es<br />

gewohnt war. Oder mal wieder ein<br />

Spieler auf dem Feld an mir vorbeizieht<br />

und der Kopf das sieht −aber<br />

die Beine nicht mehr so reagieren“,<br />

sagt er mit einem Augenzwinkern.<br />

Das Leben hält jetzt andere Herausforderungen<br />

bereit. Die Prioritäten<br />

haben sich verschoben. Basketball<br />

existiertjetzt „nur“ noch neben dem<br />

Studiumund der Familie.„Jetzt muss<br />

ich mich selber organisieren, gucken,<br />

wie man zeitlich alles hinbekommt“,<br />

erzählt er.Woerfrüher die<br />

neusten Serien bei Netflix während<br />

endloser Auswärtsfahrten geschaut<br />

hat, ist die Busfahrt jetzt „die wertvollste<br />

Zeit für die Uni“.<br />

Im Gegenzug bleibt jetzt auch<br />

Zeit für Dinge, die er als Profi verpasst<br />

hat.„Wie viele Hochzeiten ich<br />

absagen musste. Weihnachtsspiele<br />

waren auch so ein Thema“, erinnert<br />

er sich. Auch Konzerte waren immer<br />

ein Glücksspiel. „Wenn es um ein<br />

festes Datum ging, musste man viel<br />

absagen. Mittlerweile nehme ich mir<br />

die Zeit für diese Termine“, sagt der<br />

32-Jährige. Auch wenn sich Träume<br />

wie ein Länderspiel-Lehrgang oder<br />

eine Rückkehr zu Alba Berlin nicht<br />

erfüllt haben, ist RobertKulawickzufrieden<br />

mit seiner Karriere und<br />

glücklich in seinem neuen Leben.<br />

Das hält nicht nur Süßkartoffelauflauf<br />

in der Mensa, sondern Fahrten<br />

mit der Straßenbahn bereit. „Da<br />

kann ich Leute beobachten“, sagt er<br />

und steigt am Hackeschen Markt lächelnd<br />

in die Tram.<br />

Christian Kattner<br />

genoss in der Mensa einst<br />

vorallem den Schnitzel-Tag<br />

NACHRICHTEN<br />

Netzhoppersgegen<br />

BR Volleys ohne Chance<br />

VOLLEYBALL. DieNetzhoppers KW-<br />

Bestensee haben das Berlin-Brandenburger<br />

Derbygegen die klar favorisierten<br />

BR Volleys 0:3 (19:25, 18:28,<br />

16:25) verloren, aber immerhin dafür<br />

gesorgt, dass der Deutsche Meister<br />

in fremder Halle nicht vollends<br />

überzeugen konnte.Für die Gastgeber<br />

aus in Bestensee kam Dirk Westphal<br />

auf neun Punkte und damit auf<br />

die größte Ausbeute seines Teams.<br />

Beiden Gästen präsentierte sich der<br />

US-Amerikaner Benjamin Patch als<br />

bester Angreifer.Die Netzhoppers<br />

hatten im ersten Durchgang eine<br />

starke Phase mit gelungenen Blockaktionen<br />

gegen Samuel Tuia und<br />

Benjamin Patch. Sebastian Kühner<br />

setzte mit dem zweiten Satzball den<br />

Schlusspunkt für die Volleys im letztlich<br />

souverän gewonnenen ersten<br />

Abschnitt. Auch danach behielten<br />

die <strong>Berliner</strong> die Oberhand. Ihnen<br />

kam dabei entgegen, dass beim Gegner<br />

Routinier Kamil Ratajczak nach<br />

einer im Training erlittenen Daumenverletzung<br />

nicht durchhielt.<br />

Wasserfreunde in<br />

Duisburg souverän<br />

WASSERBALL. DieWasserfreunde<br />

Spandau 04 haben ihr Auswärtsmatch<br />

in Duisburgmit 21:6<br />

(4:3,5:2,4:1,8:0) gewonnen und liegen<br />

jetzt mit einem mehr ausgetragenen<br />

Match direkt hinter Meister<br />

Waspo Hannover(12:0 Punkte) auf<br />

Rang zwei. DieSpandauer (12:2), die<br />

erst kurzvor Spielbeginn eintrafen,<br />

starteten mit einem 0:3-Rückstand<br />

gegen den Aufsteiger.Doch noch im<br />

ersten Viertel machte der Rekordmeister<br />

daraus einen 4:3-Vorsprung.<br />

Danach lief alles nach Plan für den<br />

Favoriten. MarinRestovic war mit<br />

vier Treffernbester vonneun Spandauer<br />

Torschützen. Am Beckenrand<br />

fehlte der Spandauer Trainer Petar<br />

Kovacevic, der in der Partie davor gegen<br />

Hannoverdie Rote Kartegesehen<br />

hatte.„Wirsind rechtzeitig aufgewacht<br />

und haben dann das Spiel<br />

nach Belieben dominiert. In der<br />

Champions League haben wir noch<br />

ein paar Prozent in petto“, sagte Nationalspieler<br />

Maurice Jüngling. Das<br />

letzte Spiel des Jahres bestreiten die<br />

Wasserfreunde am kommenden<br />

Mittwoch in der Schwimmhalle<br />

Schöneberginder Königsklasse gegen<br />

Jadran Split.<br />

Spandauerinnen unterliegen<br />

Waspo Hannover<br />

WASSERBALL. DasFrauenteam der<br />

Wasserfreunde Spandau 04 hat auch<br />

das zweite Spiel in der Ersten Bundesliga<br />

nicht gewinnen können. In<br />

der Schwimmhalle Schönebergunterlag<br />

die Mannschaft vonTrainer<br />

MarcoStamm 10:15. Für die Spandauer<br />

Nationalspielerin Belén Vossebergwar<br />

es eine Begegnung mit<br />

ihrer ehemaligen Mannschaft gewesen.<br />

Die21Jahrealte Niederrheinerinwar<br />

seit 2014 für Waspo am Ball<br />

gewesen und vordieser Saison nach<br />

Berlin gewechselt. Am ersten Spieltag<br />

hatten sich die Wasserfreunde<br />

vomSCChemnitz 15:15 getrennt.<br />

BBSC muss sich im Tiebreak<br />

geschlagen geben<br />

VOLLEYBALL. DieFrauen des BBSC<br />

Berlin haben am zwölften Spieltag<br />

der Saison in der Zweiten Bundesliga<br />

die neunte Begegnung verloren.<br />

Beim Volleyballteam Hamburgunterlagen<br />

die Köpenickerinnen nach<br />

hartem Kampf 2:3. Nachdem sie die<br />

ersten beiden Durchgänge verloren<br />

hatten (31:31 und 20:25), glichen sie<br />

aus (25:18, 22:25), mussten sich jedoch<br />

am Ende im Tiebreak 10:15 geschlagen<br />

geben. DieFrauenvon Rotation<br />

Prenzlauer Berg trafen am<br />

gestrigen Sonntagnachmittag in eigener<br />

Halle auf den 1. VC Stralsund<br />

und verloren knapp mit 2:3 (15:25,<br />

25:23, 25:18, 17:25, 8:15).


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018 17 *<br />

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Sport<br />

Der<br />

fliegende<br />

Torwart<br />

Füchse besiegen Leipzig,<br />

weil Heinevetter vorangeht<br />

Noch immer fehlen den Füchsen<br />

fünf Stammkräfte. Doch jetzt,<br />

da Trainer Velimir Petkovic nach und<br />

nach auf immer mehr Spieler zurückgreifen<br />

kann, ist ein Aufwärtstrend<br />

unverkennbar. Gegen den SC<br />

DHfK Leipzig gewannen die <strong>Berliner</strong><br />

26:23 und sind damit wieder ein heißer<br />

Anwärter auf einen Europapokalplatz<br />

in der kommenden Saison.<br />

Nach zehn Minuten hatte es zunächst<br />

den Anschein, als ob die<br />

Füchse einen verhältnismäßig unaufregenden<br />

Arbeitstag verbringen<br />

würden. 7:2 stand es aus Gastgebersicht,<br />

die Bälle landeten ohne größere<br />

Gegenwehr im Leipziger Tor.<br />

Doch dann nahmen die Gäste eine<br />

Auszeit und spielten klar verbessert.<br />

Mit deutlich mehr Zug trugen sie<br />

ihre Angriffe nun vor, stellten sich<br />

den <strong>Berliner</strong>n besser in den Weg.<br />

„Wir sind nicht mehr so beweglich“,<br />

monierte Petkovic, als er seine Spieler<br />

beim Stand von 8:7 um sich versammelte.<br />

Fortschreitende Hektik<br />

Doch ganz so druckvoll wie zu Beginn<br />

wirkten die Füchse nicht mehr<br />

bis zur Pause (13:12). Ohne Silvio<br />

Heinevetter in Flugbereitschaft, der<br />

nach typischer Manier ein ums andere<br />

Mal quer in der Luft lag, hätte<br />

die Partie sogar kippen können. Zwei<br />

vergebene Siebenmeter durch Hans<br />

Lindberggibt es auch nicht alle Tage.<br />

Und mit jeder Minute, die dieses<br />

Spiel voranschritt, nahm die Hektik<br />

zu. Als Leipzig in der 43. Minute auf<br />

18:18 ausglich, spielten die Füchse<br />

mit zwei Mann weniger, weil Jakov<br />

Gojun und Mattias Zachrisson, der<br />

kurz zuvor seinen Comebacktreffer<br />

nach einer Verletzung am Sprunggelenk<br />

erzielt hatte, Zwei-Minuten-<br />

Strafen kassierthatten.<br />

Ausgerechnet die Jungprofis Frederik<br />

Simak, 20, und Tim Matthes,<br />

19, brachten den Füchsen mit ihren<br />

drei Trefferndann wieder die Sicherheit<br />

zurück. Jetzt gingen die Hausherren<br />

defensiv wieder aggressiv in<br />

die Zweikämpfe. Heinevetter, der<br />

zwei Siebenmeter abwehrte, war so<br />

motiviert, dass er plötzlich am gegnerischen<br />

Kreis auftauchte, umeinen<br />

Angriff einzuleiten. Nachdem in<br />

der Schlussphase dann auch noch<br />

Fabian Wiede zum gewohnten Leitwolf<br />

mutierte, war das Spiel mit<br />

26:23 entschieden. (BLZ)<br />

Ärger mit der Korbanlage<br />

Alba bringt Bayerns Basketballer an den Rand einer Niederlage, scheitert aber an Rhythmusproblemen<br />

Obernun wirklich Einfluss<br />

auf das Spiel genommen<br />

hätte, bleibt zu bezweifeln.<br />

Immerhin hatte<br />

Alba Berlin auf den Korb in der ersten<br />

Halbzeit darauf respektabel gespielt.<br />

Den Basketballern des FC<br />

Bayern München passte die Korbanlage,<br />

auf welche sie am Sonntagnachmittag<br />

nach dem Seitenwechsel<br />

in eigener Halle werfen mussten,<br />

nicht. Erst probierte sich Derrick<br />

Williams als Hallenwart und versuchte,<br />

das Brett nebst Ständer auszurichten.<br />

Doch reichte das nicht,<br />

die Anlage wurde vom Hallenpersonal<br />

heruntergefahren und gerade zur<br />

Grundlinie ausgerichtet. Die Unterbrechung<br />

sorgte für einen Bruch im<br />

Alba-Spiel. Der Tabellenzweite unterlag<br />

am Ende beim Deutschen<br />

Meister und Tabellenführer mit<br />

81:83. „Das darfuns nicht passieren,<br />

vor allem nicht gegen so ein Team<br />

wie Bayern“, sagte Alba-Center Johannes<br />

Thiemann kurz nach dem<br />

Abpfiff am Fernsehmikrofon.<br />

Trotz der Niederlage hatten die<br />

<strong>Berliner</strong> zwischenzeitlich Grund zur<br />

Freude. Vor allem wegen Landry<br />

Nnoko, der erst am Donnerstag einen<br />

Vertrag bei Alba unterschrieben<br />

hatte.Denn gleich bei seinem Debüt<br />

war er einer der auffälligsten Spieler<br />

der Gäste. Erbestätigte die Erwartungen,<br />

die die Verantwortlichen in<br />

ihn setzen. „Er kann uns das geben,<br />

was uns vorher noch gefehlt hat“,<br />

sagte Marco Baldi. Alba Berlins Geschäftsführer<br />

skizzierte damit, was<br />

Stemmt sich gegen Derrick Williams und die Niederlage: Albas LukeSikma<br />

er beim ersten Auftritt Nnokos hatte<br />

beobachten dürfen.<br />

Acht Punkte und sieben Rebounds<br />

hatte Landry Nnoko in seinen<br />

ersten Alba-Minuten gesammelt,<br />

am Ende brachte es der 24-jährige<br />

Kameruner auf ein Double<br />

Double, sammelte Punkte (12) und<br />

Rebounds (13) im zweistelligen Bereich.<br />

Das Spiel der Albatrosse am<br />

Sonntag aber lediglich auf die Leistung<br />

von Landry Nnoko zu reduzieren,<br />

wäre dessen Mitspielern nicht<br />

Halbe Stärke<br />

gerecht geworden. Rokas Giedraitis<br />

etwa erzielte bereits bis zur Halbzeitpause<br />

zwölf Punkte.Peyton Siva und<br />

auch Luke Sikma setzten ihreTeamkollegen<br />

mit guten Anspielen in<br />

Szene.<br />

Viele Ballverluste<br />

IMAGO/LANGER<br />

Doch bei allen guten Szenen hatten<br />

sich auch unnötige Ballverluste in<br />

das Spiel der <strong>Berliner</strong> eingeschlichen,<br />

die auch Marco Baldi ansprach.<br />

Sieseien auf das Risiko,dass<br />

das Alba-Team gehen müsse, zurückzuführen.<br />

Glücklich sah Baldi<br />

allerdings nicht aus. Dennoch verpasste<br />

er dem Spiel insgesamt das<br />

Prädikat gut.Weil Alba Berlin die Partie<br />

vor dem Seitenwechsel offen gestalten<br />

konnte und selbst nach einem<br />

31:39-Rückstand durch einen<br />

10:0-Lauf die erste Führung erzielte.<br />

Und dennoch ging es mit einem<br />

knappen 43:45-Rückstand in die<br />

Halbzeitpause. Die Korbanlage war<br />

daran nicht schuld.<br />

Es durfte zudem bezweifelt werden,<br />

dass sie nach dem Seitenwechsel<br />

die Bayern-Spieler daran gehindert<br />

hätte zu punkten, obwohl sie<br />

beanstandeten, dass die Anlage angeblich<br />

nicht gerade zur Grundlinie<br />

stünde. Mit dem Lamento nahmen<br />

sie, gewollt oder ungewollt, Einfluss<br />

auf das Spiel. Hatten sich die <strong>Berliner</strong><br />

bereits vorder Pause zu viele Ballverluste<br />

geleistet, so stieg diese Zahl<br />

nun dramatisch an.<br />

Die Linie im Alba-Spiel ging phasenweise<br />

völlig verloren, und die<br />

Münchner setzten sich knapp 30 Sekunden<br />

vor dem Ende auf 67:55 ab.<br />

Es ist aber eine Qualität der <strong>Berliner</strong>,<br />

dass sie sich auch davon nicht aus<br />

der Ruhe bringen lassen. Stück für<br />

Stück verkürzten sie im letzten Viertel<br />

den Rückstand, lagen knapp<br />

neun Sekunden vor dem Abpfiff nur<br />

81:83 hinten. Undwäre Niels Giffeys<br />

Dreierversuch im Korb gelandet,<br />

hätte es dennoch zum Sieg gereicht.<br />

Trotz einer Korbanlage, die angeblich<br />

nicht gerade stand. (kat.)<br />

Obwohl nur Marco Koch eine Medaille gewinnt, deuten die deutschen Schwimmer die Kurzbahn-WM als Erfolg<br />

Nach einem EM-Sommer mit etlichen<br />

Medaillen haben sich die<br />

deutschen Schwimmer bei der Kurzbahn-WM<br />

mit einmal Bronze begnügen<br />

müssen. Nach Marco Kochs<br />

Comebackerfolg konnten die Lagen-<br />

Staffeln über 4x100 Meter am Sonntag<br />

zum Abschluss trotz zweier deutscher<br />

Rekorde keine überraschende<br />

weitere WM-Plakette beisteuern.<br />

Insgesamt neun nationale Kurzbahnbestzeiten<br />

und einige Achtungserfolge<br />

abseits des Podests<br />

stimmten Chefbundestrainer Henning<br />

Lambertz angesichts des Fehlens<br />

einiger Topathleten aber dennoch<br />

zufrieden. „18 Finals, neun<br />

deutsche Rekorde und die Bronzemedaille<br />

von Marco, die sicherlich<br />

am hellsten strahlt −das ist am Ende<br />

eine gute Bilanz“, sagte Lambertz am<br />

Sonntag. „Wir hatten nicht die volle<br />

Stärke unserer Truppe dabei, deswegen<br />

konnten wir nicht erwarten,<br />

mehr Medaillen zu gewinnen.“<br />

Turbulenter Verbandstag<br />

Mit Langstrecken-Spezialist Florian<br />

Wellbrock, Lagenschwimmer Philip<br />

Heintz oder Schmetterlings-Ass<br />

Franziska Hentke sowie einigen Staffelschwimmern<br />

wäre in Hangzhou<br />

die schlechteste Bilanz seit 2008<br />

wohl verhindert worden. Zwar woll-<br />

ten sich die Deutschen nicht an der<br />

Medaillenausbeute messen lassen,<br />

aber mehr Podestplätze wären nach<br />

dem turbulenten Verbandstag und<br />

dem Rücktritt von Präsidentin Gabi<br />

Dörries gute Imagepflege gewesen.<br />

Positiv gestimmt verließ der frühere<br />

Langbahn-Weltmeister Koch<br />

China. Nach der verpassten EM im<br />

Sommer läuft beim 28-Jährigen<br />

noch nicht wieder alles perfekt. Aber<br />

nach Wechsel von Trainer und Trainingsort<br />

geht der Trend in die richtige<br />

Richtung. Dass er seinen Weltrekord<br />

über 200 Meter Brust an den<br />

Russen Kirill Prigoda verlor, stachelt<br />

Koch nur noch mehr an. „Klar, die<br />

Zeit ist stark, aber nichts, was ich<br />

nicht auch kann“, lautete Kochs Prognose<br />

nach den 2:00,16 Minuten.<br />

Koch und Lambertz glauben, dass<br />

der deutsche Brustschwimmer der<br />

erste Mann unter zwei Minuten auf<br />

dieser Strecke sein kann.<br />

Trotz der am eigenen Leistungsspektrum<br />

gemessen guten deutschen<br />

Leistungen machten die Auftritte<br />

der internationalen Konkurrenz<br />

mit neun Weltrekorden in den<br />

Finals deutlich, wie schwer es in der<br />

Spitze nach zwei olympischen Nullnummern<br />

der Deutschen bleibt.<br />

Mehr Aufschluss wirddie Langbahn-<br />

WM in Südkorea geben. (dpa)<br />

Sie<br />

haben<br />

gewonnen<br />

Sportler des Jahres: Kerber,<br />

Lange und Eishockeyteam<br />

Angelique Kerber, Patrick Lange<br />

und das deutsche Eishockeynationalteam<br />

sind die Sportler des Jahres<br />

2018. Dasist das Ergebnis der Abstimmung<br />

von 1 100 Sportjournalisten.<br />

Die rund 700 Gäste im Kurhaus von<br />

Baden-Baden feierten die Gewinner<br />

am Sonntagabend mit Applaus.<br />

Nach ihrem Coup in Wimbledon<br />

tritt Kerber die Nachfolge von Biathletin<br />

LauraDahlmeier an. Dieehemalige<br />

Nummer eins der Tenniswelt<br />

setzte sich knapp vor der früheren<br />

Bahnradsportlerin Kristina Vogel<br />

durch, die nach einem tragischen Unfall<br />

im Rollstuhl sitzt. Triathlet Lange<br />

folgte auf Kombinierer Johannes Rydzek.<br />

DieOlympia-Zweiten wurden als<br />

erstes Eishockeyteam Mannschaft<br />

des Jahres. 2017 waren die Beachvolleyballerinnen<br />

Laura Ludwig und<br />

Kira Walkenhorst gewählt worden.<br />

Kerber war schon in ihrem Traumjahr<br />

2016 als ausgezeichnet worden.<br />

Nun gewann sie mit 1732 Punkten<br />

vor Vogel (1 704) und Dahlmeier<br />

(1 358). Deutschlands beste Tennisspielerin<br />

hatte sich im Sommer mit<br />

einem Finalerfolg über die US-Amerikanerin<br />

Serena Williams zur ersten<br />

deutschen Wimbledonsiegerin seit<br />

Steffi Graf vor 22Jahren gekürt. Eindrucksvoll<br />

ließ Kerber ihr Tief von<br />

2017 hinter sich. Statt der deutschen<br />

Nationalelf bei der WM in Russland<br />

schrieb sie unerwartet das deutsche<br />

Sommer-Sportmärchen.<br />

Zweifel an der Kür des Eishockeyteams<br />

gab es kaum. DieAuswahl kam<br />

auf 2510 Punkte. Die Eiskunstläufer<br />

Aljona Savchenko und Bruno Massot<br />

(1 661) und der Deutschland-Achter<br />

(1 011) hatten keine Chance. Mit ihrem<br />

Teamgeist begeisterte die Auswahl<br />

in Südkorea, schaffte sensationell<br />

den Einzug ins Finale und stand<br />

gegen die Russen dicht vorGold.<br />

Deutlicher als bei den Damen fiel<br />

auch die Wahl bei den Männern aus.<br />

Ironmansieger Lange sicherte sich<br />

mit 1529 Punkten Platz eins vordem<br />

Nordischen Kombinierer Eric Frenzel<br />

(1 139), der bei Olympia Gold vonder<br />

Normalschanze, Team-Gold und<br />

Bronzevon der Großschanzegewonnen<br />

hatte.Dritter wurde Zehnkampf-<br />

Europameister Arthur Abele (1021).<br />

Lange war auf Hawaii als erster<br />

Ironman unter acht Stunden geblieben.<br />

Er ist nach JanFrodeno 2015 der<br />

zweite Triathlet, der Sportler des Jahreswird.<br />

(sid)<br />

Wichtige Information für unsere Anzeigenkunden:<br />

Vorgezogener<br />

Anzeigenschluss<br />

nach Weihnachten 2018<br />

Erscheinungstag Anzeigenschluss Rubrik<br />

Sonnabend, 29.12.2018 Freitag, 21.12., 10 Uhr Automarkt &Boote<br />

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18 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018<br />

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Sport<br />

1899 Hoffenheim<br />

BUNDESLIGA<br />

Fortuna Düsseldorf<br />

Unter Fußballlaien hat<br />

sich der Irrglaube festgesetzt,<br />

dass es sich bei einem<br />

Pflichtspiel um ein Spiel<br />

handele, das zu bestreiten<br />

eine Elf verpflichtet wäre,<br />

womit für sie der Fall dann<br />

aber auch schon<br />

erledigt sei. Dass<br />

dies somit auch für<br />

1899 Hoffenheim<br />

gelte, etwa im Duell<br />

mit Borussia<br />

Mönchengladbach.<br />

Spielen, duschen<br />

und ab in<br />

den Feierabend.<br />

Da dieser Irrglaube<br />

vereinzelt<br />

sogar in der jungen Trainergeneration<br />

vorherrscht, endete<br />

ebendiese Begegnung<br />

am Sonnabend ohne ein Tor.<br />

Jedenfalls konnte sich Andrej<br />

Kramaric nur so erklären,<br />

dass er nach einer Stunde –<br />

mir nichts,dir nichts –ausgewechselt<br />

worden war.<br />

Für den 27 Jahre alten<br />

Kroaten stellte sich die Sachlage<br />

nämlich folgendermaßen<br />

dar: Hoffenheims Trainer<br />

Julian Nagelsmann, 31,<br />

hatte sich lediglich dazu ver-<br />

Pflichtspiele<br />

verpflichten<br />

Kramaric ist beizupflichten.<br />

GETTY<br />

pflichtet gefühlt, das Spiel zu<br />

einem wie auch immer gearteten<br />

Ende zu bringen, und<br />

dabei die Obliegenheiten des<br />

Stürmers Kramaric völlig außer<br />

Acht gelassen. Der betrachtete<br />

es nachgerade als<br />

Ehrensache, sein<br />

zehntes Pflichtspielpflichttor<br />

in<br />

Folge zu erzielen.<br />

„Ich bin richtig<br />

enttäuscht und<br />

sehr sauer“, sagte<br />

Kramaric, der sich<br />

die entscheidende<br />

Aktion wohl für die<br />

letzte halbe Stunde<br />

aufgehoben hatte,<br />

durch Nagelsmann aber seinen<br />

Plan rücksichtslos<br />

durchkreuzt sah. „Soeine Serie<br />

erreichen nur Lionel<br />

Messi oder Cristiano Ronaldo“,<br />

sagte der Angreifer.<br />

„Das ist außergewöhnlich,<br />

weil die beiden übermenschlich<br />

sind.“ Also wie Kramaric<br />

selbst. Allerdings dienen<br />

Messi und Ronaldo unter<br />

Trainern, die wissen: Verpflichtungen<br />

(von Übermenschen)<br />

führen zu Verpflichtungen<br />

(für Trainer). (cs.)<br />

Verein Sp S U N Tore Punkte<br />

1 Bor.Dortmund 15 12 3 0 41: 15 39<br />

2 M'gladbach 15 9 3 3 33: 16 30<br />

3 München 15 9 3 3 32: 18 30<br />

4 RB Leipzig 15 8 4 3 28: 14 28<br />

5 Eintr.Frankfurt 15 8 2 5 32: 18 26<br />

6 Hoffenheim 15 6 5 4 30: 21 23<br />

7 Hertha BSC 15 6 5 4 23: 22 23<br />

8 VfL Wolfsburg 15 6 4 5 22: 20 22<br />

9 SV Werder Bremen 15 6 3 6 25: 25 21<br />

10 Mainz 05 15 5 4 6 14: 19 19<br />

11 Leverkusen 15 5 3 7 21: 27 18<br />

12 SC Freiburg 15 4 5 6 19: 24 17<br />

13 FC Schalke04 15 4 3 8 16: 21 15<br />

14 FC Augsburg 15 3 5 7 21: 24 14<br />

15 VfB Stuttgart 15 4 2 9 11: 30 14<br />

16 Düsseldorf 15 3 3 9 16: 32 12<br />

17 Nürnberg 15 2 5 8 14: 35 11<br />

18 Hannover96 15 2 4 9 16: 33 10<br />

16. Spieltag,18. bis 19.12.:<br />

Gladbach -Nürnberg Di., 18.30<br />

Hertha -Augsburg Di., 20.30<br />

Wolfsburg -Stuttgart Di., 20.30<br />

Düsseldorf -Dortmund Di., 20.30<br />

Schalke-Leverkusen Mi., 18.30<br />

Bayern -Leipzig Mi., 20.30<br />

Bremen -Hoffenheim Mi., 20.30<br />

Freiburg -Hannover Mi., 20.30<br />

Mainz -Frankfurt Mi., 20.30<br />

Torjäger:<br />

11 Tore: Paco Alcácer (Bor.Dortmund)<br />

10 Tore: Timo Werner (RB Leipzig), Luka<br />

Jovic (Eintracht Frankfurt), RobertLewandowski<br />

(Bayern München), Marco<br />

Reus (Borussia Dortmund)<br />

9Tore: Sebastién Haller (Frankfurt)<br />

8Tore: Thorgan Hazard (Bor.M’gladbach),<br />

Alassane Pléa (M’gladbach)<br />

Es ist alles Funkel,<br />

was glänzt<br />

Auf mehrfachen Wunsch<br />

folgt an dieser Stelle wieder<br />

die Rubrik: Lasst Namen<br />

sprechen. Heute: Fortuna<br />

Düsseldorf. Durch Ergänzung<br />

eines Kommas ergibt<br />

sich der Ausruf –Glück gehabt!<br />

Beim 2:0-Sieg gegen<br />

Freiburg. Es ist eben doch alles<br />

Funkel, was glänzt. Der<br />

Düsseldorfer Trainer hatte<br />

nämlich Kaan Ayhan zu einem<br />

Comeback verholfen.<br />

Nun muss man wissen,<br />

dass Kaan ein türkischer Vorname<br />

ist, der so viel bedeutet<br />

wie Befehlshaber,Kaiser,was<br />

ja im Prinzip prima passt zu<br />

dem 24-Jährigen. Schließlich<br />

ist er Abwehr-Chef, war zuletzt<br />

allerdings ein Herrscher<br />

ohne Volk, war angeschlagen<br />

und dann zweimal nicht berücksichtigt<br />

worden. Seine<br />

Rückkehr nutzte Ayhan jetzt<br />

zu den beiden Treffern des<br />

Tages nach einer tor- und<br />

trostlosen ersten Hälfte. Er<br />

befehligte seine Mannschaft<br />

vomletzten auf den drittletzten<br />

Tabellenplatz.<br />

Die Bedeutung des Namens<br />

Friedhelm ist übrigens<br />

nicht der Blitzmerker, sondernAlthochdeutsch<br />

für:der<br />

Friedliche. Funkel war ja bei<br />

ruhiger Analyse der Lage auf-<br />

Das kann der Kaan: Düsseldorfs<br />

Ayhan jubelt.<br />

DPA/GAMBARINI<br />

gefallen, dass Kaan Ayhan als<br />

Innenverteidiger gegenüber<br />

dem flatterhaften Konkurrenten<br />

Robin (englisch: Rotkehlchen)<br />

Bormuth„der bessere<br />

Fußballer“ sei. Das bedeutet<br />

wohl, dass es der Fortuna<br />

zuvor um etwas anderes<br />

ging als Fußball, und dass am<br />

Dienstag gegen Dortmund<br />

der Abwehr-Kaan wieder mit<br />

vonder Partie ist.<br />

Ayhan, das nur für Kenner<br />

des Dialekts am oberen Niederrhein,<br />

ist höchstwahrscheinlich<br />

die Kurzformvon:<br />

Kann isch dat Ei han. Würde<br />

mir jemand wohl bitte den<br />

Ball zuspielen. Und sokam<br />

es ja dann auch. (cs.)<br />

Hannover 96<br />

Schon die Zahlen offenbaren,<br />

wie unterlegen Hannover96imHeimspiel<br />

gegen<br />

den FC Bayern war. 0:4 Tore,<br />

0:14 Ecken, 3:32 Torschüsse.<br />

Aber weil sich dieser Tag<br />

schlimmer anfühlte als der<br />

oft zitierte Klassenunterschied,<br />

sagte Hannovers Pirmin<br />

Schwegler: „Bayern<br />

München war auf Vollgasmodus.<br />

Der Lamborghini<br />

war vollgetankt und unser<br />

Trabi war ein bisschen leer.“<br />

Wie ein Trabant 601, um<br />

genauer zu sein, der zu dieser<br />

Zeit gebaut wurde, als<br />

Hannover statistisch ähnlich<br />

schlecht rangierte: 1988 hatten<br />

die Niedersachsen mit<br />

Im Trabi<br />

unterwegs<br />

der Zwei-Punkte-Regel nach<br />

15 Spieltagen acht Zähler gesammelt.<br />

Nur weil es nun<br />

drei Punkte proSieg gibt, stehen<br />

zehn Punkte zu Buche.<br />

Nimmt man nun den<br />

Lamborghini als Vergleich,<br />

konnte das Duell nur komplett<br />

schiefgehen: Modell<br />

Jalpa 3500, Ende der Achtzigerjahre<br />

das Modernste, was<br />

der italienische Automobilbauer<br />

produzierte, hatte mit<br />

255 Pferdestärken ungefähr<br />

das Zehnfache drauf. In der<br />

Schlussphase dieser Saison<br />

kommen beim verbesserten<br />

Rekordmeister noch mal ein<br />

paar PS, ähm, Fußballerstärken,<br />

obendrauf. (pae.)<br />

Hannover 96 erinnertderzeit an einen Trabi mit leerem Tank.<br />

IMAGO<br />

Toll, absolut toll<br />

IMAGO/SCHEIBER<br />

Esist selten, dass zwei Bundesligatrainer sich<br />

so einig sind in der Nachbetrachtung. „Wir<br />

haben ein tolles Spiel gesehen“, sagte Leverkusens<br />

Heiko Herrlich, derVerlierer.„Es war ein absolut<br />

tolles Spiel“, sagte Frankfurts Adi Hütter,<br />

der Gewinner am Sonntagabend. Kein Zuschauer<br />

kann da widersprechen. Dieses temporeiche<br />

und zweikampfintensive Spiel mit Toren<br />

von Danny Da Costa (1:0) und Filip Kostic (2:0)<br />

und Karim Bellarabi (2:1) hätte zwei Sieger verdient.<br />

UndKevin Volland hätte wenigstens einen<br />

Punkt für Leverkusen retten können, aber auch<br />

er vergab mehrmals. Das Entsetzen des Stürmers<br />

gab immerhin ein tolles Bild ab.<br />

Hat er jetzt oder hat er<br />

doch nicht? Hat er, behaupten<br />

die einen, die Fernsehkollegen<br />

von RTL Nitro.<br />

Hat ergar nicht, behaupten<br />

die anderen, Ralf Rangnick<br />

und –der muss es ja am besten<br />

wissen –Timo Werner.<br />

Er habe nur vorsich „hingebruddelt“<br />

sagte der Stürmer<br />

von RB Leipzig, nachdem<br />

berichtet worden war,<br />

dass Werner „Das ist kein<br />

Wunder,wenn man die halbe<br />

Mannschaft austauscht“ geschimpft<br />

haben soll im Kabinentrakt.<br />

Das war nach dem<br />

Spiel gegen Trondheim, das<br />

Leipzig nicht gewann und<br />

deshalb die Europa League<br />

verlassen musste. Was aber<br />

auf keinen Fall mit den acht<br />

Wechseln in Verbindung stehen<br />

durfte, die der Rotationskünstler<br />

Rangnick vorgenommen<br />

hatte im Vergleich<br />

zum Ligaspiel in Freiburg.<br />

Auch Werner bruddelte zunächst<br />

nur auf der Bank.<br />

Am Sonntagabend hatte<br />

Leipzig ein Heimspiel gegen<br />

Mainz. Rangnick ließ wieder<br />

RB Leipzig<br />

Rotieren<br />

&bruddeln<br />

achtmal rotieren, diesmal<br />

stand Werner wieder in der<br />

Startelf und war der auffälligste<br />

Spieler des Abends.<br />

Zwei Tore und ein Assist gelangen<br />

ihm beim 4:1. Hinterher<br />

sagte Werner: „Ich habe<br />

ein normales Verhältnis zum<br />

Trainer und zum Klub.“<br />

Und hat er jetzt oder hat<br />

er noch nicht? Hat ernicht.<br />

Leipzig wartet weiterhin auf<br />

Werners Unterschrift, die<br />

eine Vertragsverlängerung<br />

besiegeln würde. Barcelona<br />

soll ja Interesse haben. Berichtet<br />

RTLNitro. (pal.)<br />

Kniefall von Leipzig: T. Werner DPA<br />

FÜNFZEHNTER SPIELTAG<br />

2:1 (2:1)<br />

DORTMUND–BREMEN<br />

0:4 (0:2)<br />

HANNOVER–BAYERN<br />

2:0 (0:0)<br />

DÜSSELDORF–FREIBURG<br />

2:1 (1:0)<br />

FRANKFURT–L’KUSEN<br />

2:1 (0:1)<br />

STUTTGART–HERTHA<br />

0:0<br />

HOFFENHEIM–GLADBACH<br />

1:1 (1:0)<br />

AUGSBURG–SCHALKE<br />

0:2 (0:0)<br />

NÜRNBERG–WOLFSBURG<br />

4:1 (2:1)<br />

LEIPZIG–MAINZ<br />

Dortmund: Bürki -Piszczek,<br />

Akanji, Diallo, Hakimi -Witsel,<br />

Delaney-Sancho (90.+2 Philipp),<br />

Reus, Guerreiro (89. Pulsisic)<br />

-Paco Alcácer (81. Mario<br />

Götze)<br />

Bremen: Pavlenka -Gebre Selassie,<br />

Langkamp, Moisander,<br />

Augustinsson -Sahin -Maximilian<br />

Eggestein (83. Sargent),<br />

Klaassen (18. Möhwald) -Kruse<br />

-Harnik, Rashica (73. Osako)<br />

Schiedsrichter:Winkmann<br />

Zuschauer:81365 (ausv.)<br />

Tore: 1:0 Alacácer (20.), 2:0<br />

Reus (27.), 2:1 Kruse (35.)<br />

Gelbe Karten: Delaney(4) /<br />

Langkamp (2), Harnik (2), Möhwald,<br />

Sargent<br />

Hannover: Esser -Anton, Felipe<br />

(46. Maina), Wimmer -Haraguchi,<br />

Walace, Ostrzolek -Schwegler,Asano<br />

(62. Muslija) -Weydandt,<br />

Füllkrug (73. Elez)<br />

Bayern:Neuer -Kimmich, Süle,<br />

Hummels, Alaba (73. Rafinha) -<br />

Goretzka, Thiago-Gnabry, Thomas<br />

Müller (79. Wagner), Coman<br />

(73. Sanches) -Lewandowski<br />

Schiedsrichter:Storks<br />

Zuschauer:49000 (ausv.)<br />

Tore: 0:1 Kimmich (2.), 0:2<br />

Alaba (29.), 0:3 Gnabry(53.),<br />

0:4 Lewandowski (62.)<br />

Gelbe Karte: Felipe/-<br />

Düsseldorf: Rensing -Matthias<br />

Zimmermann, Ayhan, Kaminski,<br />

Gießelmann -Stöger,Bodzek -<br />

Usami, Raman (71. Zimmer) -<br />

Karaman (70. Fink), Hennings<br />

(87. Lukebakio)<br />

Freiburg: Schwolow-Kübler<br />

(66. Niederlechner), Gulde,<br />

Heintz, Günter -Haberer,Koch -<br />

Gondorf (56. Ravet), Frantz (79.<br />

Höler) -Waldschmidt, Petersen<br />

Schiedsrichter:Osmers<br />

Zuschauer:39301<br />

Tore: 1:0 Ayhan (55.), 2:0 Ayhan<br />

(79.)<br />

Gelbe Karten: Bodzek (4), Stöger(3)/Gulde<br />

(2)<br />

Frankfurt: Trapp -Salcedo, Falette,<br />

N'Dicka -Willems (84. de<br />

Guzmán), G. Fernandes -da<br />

Costa, Kostic -Gacinovic<br />

(90.+2 Stendera) -Haller,Rebic<br />

(81. Jovic)<br />

Leverkusen: Hradecky -Weiser<br />

(63. Bailey), Tah, Dragovic, Jedvaj-Kohr,Ch.<br />

Aranguiz (63.<br />

Alario) -Bellarabi, Havertz,<br />

Brandt (85. Paulinho) -Volland<br />

Schiedsrichter:Dr. Felix Brych<br />

Zuschauer:46500<br />

Tore: 1:0 da Costa (28.), 2:0<br />

Kostic (57.), 2:1 Bellarabi (65.)<br />

Gelbe Karten: Willems (1),<br />

N'Dicka (2), Haller (2), Salcedo<br />

(2), G. Fernandes (3), Gacinovic<br />

(2) /Bellarabi (1), Alario (1)<br />

Stuttgart: Zieler -Beck, Baumgartl,<br />

Kempf, Emiliano Insua -<br />

Gentner,Ascacibar -Akolo (86.<br />

Sosa), Castro (56. Donis), Gonzalez<br />

-Gomez (90.+1 Didavi)<br />

Hertha: Jarstein -Lazaro, Lustenberger,Torunarigha,<br />

Plattenhardt<br />

-Skjelbred, Darida (80.<br />

Köpke) -Leckie (80. Dardai),<br />

Mittelstädt -Ibisevic (65.<br />

Duda), Selke<br />

Schiedsrichter:Stegemann<br />

Zuschauer:47680<br />

Tore: 0:1 Mittelstädt (38.), 1:1<br />

Gomez (64.), 2:1 Gomez (76.)<br />

Gelbe Karten: Donis (2)/Ibisevic<br />

(4), Plattenhardt (3), Skjelbred<br />

(2)<br />

Hoffenheim: Baumann -Adams,<br />

Posch, Bicakcic -Demirbay, Bittencourt-Kaderabek,<br />

Schulz -<br />

Nelson (71. Belfodil), Joelinton,<br />

Kramaric (63. Szalai)<br />

Mönchengladbach: Sommer -<br />

Lang (74. Johnson), Beyer, Elvedi,<br />

Wendt -Strobl -Cuisance,<br />

Neuhaus -Hazard, Stindl (64.<br />

Benes), Plea (80. Raffael)<br />

Schiedsrichter:Cortus<br />

Zuschauer:30150 (ausv.)<br />

Tore: -<br />

Gelbe Karten: -/Neuhaus, Cuisance<br />

Augsburg: Luthe -Schmid, Gouweleeuw,Hinteregger,Max<br />

-<br />

Khedira, Baier (46. Caiuby) -<br />

Koo, Gregoritsch, Richter (72.<br />

Hahn) -Finnbogason (89. Cordova)<br />

Schalke: Fährmann -Salif Sané,<br />

Naldo, Stambouli -Caligiuri,<br />

Serdar,Rudy(46. Bentaleb),<br />

Oczipka -Skrzybski (46.Wright),<br />

Teuchert(66. Kutucu), Harit<br />

Schiedsrichter:Gräfe<br />

Zuschauer:27233<br />

Tore: 1:0 Gregoritsch (13.), 1:1<br />

Caligiuri (52.)<br />

Gelbe Karten: Baier (4), Khedira<br />

(4)/Skrzybski<br />

Nürnberg: Bredlow-Bauer,Margreitter,Mühl,<br />

Leibold -Petrak,<br />

Rhein (83. Kerk) -Misidjan, Palacios<br />

(88. Erras) -Pereira (71.<br />

Ishak), Zrelak<br />

Wolfsburg: Casteels -William,<br />

Knoche, Brooks, Uduokhai -<br />

Guilavogui -Gerhardt, Arnold -<br />

Malli (79. Brekalo) -Ginczek,<br />

Weghorst (87. Steffen)<br />

Schiedsrichter:Jablonski<br />

Zuschauer:29604<br />

Tore: 0:1 Ginczek (58.), 0:2 Brekalo<br />

(90.+3)<br />

Gelbe Karten: Zrelak (2), Petrak<br />

(4)/Uduokhai (2)<br />

Leipzig: Gulacsi -Upamecano,<br />

Orban, Konate -Demme -Klostermann<br />

(85. Ilsanker), Sabitzer,Kampl<br />

(46. Laimer), Halstenberg<br />

-Poulsen, Timo Werner<br />

(89. Bruma).<br />

Mainz: Zentner -Brosinski, Bell,<br />

Niakhate, Martin -Gbamin -Öztunali<br />

(83. Boetius), Latza -<br />

Quaison (67. Maxim) -Mateta,<br />

Onisiwo(78. Ujah)<br />

Schiedsrichter:Martin Petersen<br />

Tore: 1:0 Poulsen (14.), 2:0<br />

Poulsen (19.), 2:1 Onisiwo<br />

(38.), 3:1 Timo Werner (74.),<br />

4:1 Timo Werner (88.)<br />

Zuschauer:30.136<br />

Gelbe Karten: Upamecano (4),<br />

Sabitzer (5), Orban (3) -Latza<br />

(2), Niakhate (2), Zentner


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018 19 *<br />

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Sport<br />

ZAHLEN<br />

NACHRICHTEN<br />

Eishockey<br />

DEL, 28. Spieltag<br />

Wolfsburg −Iserlohn 1:3<br />

Mannheim −Ingolstadt 7:2<br />

Augsburg −München 3:2<br />

Schwen'gen−Nürnberg 3:8<br />

Straubing−DEG 2:3<br />

Köln−Eisbären 2:5<br />

Bre'haven−Krefeld 5:3<br />

1 Mannheim 28 99: 66 60<br />

2 DEG 28 93: 68 55<br />

3 Augsburg 28 85: 70 54<br />

4 München 28 85: 66 53<br />

5 Köln 29 80: 75 48<br />

6 Ingolstadt 28 88: 79 46<br />

8 Eisbären 28 76: 74 44<br />

Fußball<br />

2. Bundesliga, 17. Spieltag<br />

Kiel −Arm. Bielefeld 1:2 (0:1)<br />

Duisburg − Hamburger SV 1:2 (1:2)<br />

Union Berlin−VfL Bochum 2:0 (0:0)<br />

FC St. Pauli−Gr. Fürth 2:0 (1:0)<br />

SC Paderborn−Dyn. Dresden 3:0 (0:0)<br />

Ingolstadt −Heidenheim 1:1 (1:0)<br />

Sandhausen−Regensburg 2:2 (2:1)<br />

Erzg.Aue −Darmstadt 98 2:2 (0:0)<br />

1. FC Köln−Magdeburg 20.30<br />

1 Hamburger SV 17 24: 16 37<br />

2 1. FC Köln 16 42: 19 33<br />

3 Union Berlin 17 27: 12 31<br />

4 FC St. Pauli 17 26: 21 31<br />

5 Kiel 17 31: 24 27<br />

6 Heidenheim 17 28: 22 27<br />

7 SC Paderborn 17 36: 28 25<br />

8 VfL Bochum 17 25: 21 24<br />

9 Regensburg 17 29: 27 23<br />

10 Gr.Fürth 17 21: 31 23<br />

11 Dyn. Dresden 17 20: 26 22<br />

12 Erzg.Aue 17 22: 23 19<br />

13 Darmstadt 98 17 21: 27 19<br />

14 Arm. Bielefeld 17 21: 26 18<br />

15 Duisburg 17 15: 30 13<br />

16 Sandhausen 17 18: 27 12<br />

17 Magdeburg 16 19: 28 11<br />

18 Ingolstadt 17 16: 33 10<br />

3. Liga, 19. Spieltag<br />

Großaspach −Fortuna Köln 1:1 (1:0)<br />

Hallescher FC−Karlsruher SC 0:3 (0:1)<br />

Pr.Münster−FSV Zwickau 0:2 (0:2)<br />

SV Meppen−Kaiserslautern 0:1 (0:1)<br />

Unterhaching −VfL Osnabrück 1:1 (0:0)<br />

Hansa Rostock−VfR Aalen 1:1 (0:0)<br />

Cottbus−Braunschweig 0:1 (0:0)<br />

München−FCCZJena 1:3 (0:1)<br />

Würzb.Kickers−SFLotte 2:2 (1:1)<br />

SV Wehen −KFC Uerdingen 19.00<br />

1 Karlsruher SC 19 33: 19 38<br />

2 VfL Osnabrück 19 28: 14 38<br />

3 KFC Uerdingen 18 24: 19 34<br />

4 Hallescher FC 19 23: 19 33<br />

5 Unterhaching 19 38: 20 32<br />

6 Pr.Münster 19 28: 27 29<br />

7 SV Wehen 18 35: 25 27<br />

8 Hansa Rostock 19 27: 28 27<br />

9 FSV Zwickau 19 25: 21 25<br />

10 Kaiserslautern 19 22: 28 25<br />

11 Würzb.Kickers 19 27: 23 24<br />

12 München 19 28: 22 23<br />

13 SF Lotte 19 20: 23 23<br />

14 Großaspach 19 16: 20 20<br />

15 Cottbus 19 23: 31 20<br />

16 FC CZ Jena 19 27: 37 20<br />

17 Fortuna Köln 19 18: 35 20<br />

18 SV Meppen 19 24: 30 19<br />

19 VfR Aalen 19 23: 30 17<br />

20 Braunschweig 19 20: 38 13<br />

Abgehoben? Auch wenn Marvin Friedrich hier das Gegenteil vermuten lässt, die Unioner geben sich alle Mühe, am Boden zu bleiben.<br />

Wegweisender Rekord<br />

Der 1. FC Union probiert lieber neue Sturmformationen aus, anstatt sich auf die Statistik zu verlassen<br />

VonMax Bosse<br />

Es ist an der Zeit, sich mit<br />

Sinnestäuschungen und<br />

falschen Gewissheiten auseinanderzusetzen.<br />

Zum einen,<br />

weil Union-Trainer Urs Fischer<br />

nach dem 2:0 (0:0) gegen denVfL Bochum<br />

den ersten Spielabschnitt betreffend<br />

folgende bemerkenswerte<br />

Beobachtung machte: „Wir waren<br />

da, aber eben doch nicht da.“ Zum<br />

anderen, weil die Hinrunde der<br />

Zweiten Liga gespielt ist −und der<br />

1. FC Union tatsächlich unbesiegt.<br />

Nun haben Ligakenner bereits darauf<br />

hingewiesen, dass alle fünf Vereine,<br />

denen dies zuvor gelungen ist,<br />

am Ende auch den Aufstieg in die<br />

Bundesliga feierten. Wasuns zu der<br />

Frage bringt: Wenn die Unioner gegen<br />

Bochum zunächst nicht da waren,<br />

wo sie waren, sind sie vielleicht<br />

schon dort, wo sie im kommenden<br />

Jahr sein wollen?<br />

Einmal durchatmen, auch wenn<br />

vor der Winterpause am kommenden<br />

Sonntag noch das Auswärtsspiel<br />

in Aueansteht. Kein Team in der Liga<br />

konnte Union bezwingen, und die in<br />

den 17 Spielen gewonnenen 31<br />

Punkte sind ebenfalls Vereinsrekord.<br />

Dasist aller Ehren wert und der Beleg<br />

dafür, dass in der Vereinsführung,<br />

der Kaderplanung, der Trainingsanleitung<br />

und nicht zuletzt der Spielgestaltung<br />

vieles richtig gemacht<br />

wurde in den vergangenen Monaten.<br />

Trotzdem ist die erreichte Punktzahl<br />

schon der erste Hinweis, dass sich<br />

die Köpenicker nicht auf die Statistik<br />

der Unbesiegten − Leverkusen<br />

(1978), Hannover (2001), Köln<br />

(2002), Rostock (2006) und Düsseldorf<br />

(2011) − verlassen sollten.<br />

Union hat zwar nie verloren, aber<br />

auch zu selten gewonnen: Alle Vorgänger<br />

hatten (bei Leverkusen galt<br />

noch die Zweipunkteregel) mindestens<br />

sechs Zähler mehr mit in die<br />

Rückrunde genommen, Düsseldorf<br />

gar zehn. Und letztlich entscheidet<br />

nun mal nicht die Zahl der Niederlagen,<br />

sonderndie der Punkte.<br />

Zuversicht trotz Schwäche<br />

Wobei Düsseldorf auch deshalb ein<br />

mahnendes Beispiel ist, da in der<br />

Rückrunde nur noch 21 Punkte hinzukamen<br />

und sich der Verein hinter<br />

Fürth und Frankfurtpunktgleich mit<br />

dem Vierten (St. Pauli) geradeso in<br />

die Relegation rettete. Insofern ist<br />

der Realitätssinn vonUnion-Kapitän<br />

Christopher Trimmel angebracht:<br />

„In den 17 Spielen waren einige dabei,<br />

in denen wir Glück gehabt haben“,<br />

befand er.Auch gegen Bochum<br />

lief es ja nicht richtig, bis VfL-Verteidiger<br />

Tim Hoogland nach knapp einer<br />

Stunde in einem Standzweikampf<br />

gegen das geschickt im hintersten<br />

Strafraumeck positionierte<br />

Bein von Sebastian Polter trat. Den<br />

völlig unnötigen oder unstrittigen<br />

Elfmeter verwandelte der Gefoulte<br />

selbst, und danach führte Union sein<br />

feines Konterspiel auf. Es hätten<br />

durchaus mehr Treffer hinzukommen<br />

können als jenes Premierentor<br />

von Robert Zulj zum 2:0 nach Vorarbeit<br />

vonMarcel Hartel und Akaki Gogia.<br />

„Von Statistik halte ich nicht<br />

viel“, sagte Trimmel dennoch.<br />

„Wenn du glaubst, es geht von alleine,verlierst<br />

du.“ Recht hat der 31-<br />

Jährige. Natürlich hat die Statistik<br />

keinen Wert an sich.<br />

Ist der Rekord also wertlos? Mitnichten.<br />

Was die Eisernen von ihm<br />

haben, ist die Sicherheit. Die Partie<br />

gegen Bochum war ein neuerliches<br />

Beispiel dafür, dass sie sich nicht<br />

mehr von eigenen Schwächen verunsichern<br />

lassen. Genauso wenig<br />

wie vonden Stärken des Gegners.Oft<br />

war es in den vergangenen Jahren so<br />

gewesen, dass zwei, drei Fehlpässe<br />

oder eine gegnerische Drangphase<br />

reichten, damit die Union-Spieler<br />

den Glauben an die Trainervorgaben<br />

und individuellen Absichten verloren.<br />

Kein Plan mehr, kein Mut. Das<br />

ist jetzt anders.<br />

Die erste Hälfte, inder Bochum<br />

dominierte und Union trotz Zweimann-Sturm<br />

offensiv nichts zuwege<br />

brachte, verunsicherte niemanden.<br />

„Wir haben bewiesen, dass wir Spiele<br />

in der zweiten Hälfte korrigieren<br />

können“, beschrieb es Trimmel.<br />

BERND KÖNIG<br />

Wasuns zu Fischers Beobachtung<br />

der abwesend anwesenden Spieler<br />

zurückbringt. „Inder ersten Halbzeit<br />

hatten wir das nötige Wettkampfglück,<br />

dass du gegen diesen starken<br />

Gegner haben musst. Die letzte Entschlossenheit<br />

hat in den Eins-gegeneins-Situationen<br />

gefehlt“, sagte er.<br />

Da,aber nicht da, eben.„Inder zweiten<br />

Halbzeit hat man gesehen, zu<br />

was die Mannschaft fähig ist, wenn<br />

sie diese Entschlossenheit an den<br />

Taglegt.“ Und man sah auch, dass<br />

das System mit zwei Angreifern<br />

funktioniert.<br />

Erstmals kam dieses von Beginn<br />

an zum Einsatz. Um die spielstarken<br />

Gäste früh unter Druck zu setzen.<br />

Klappte erst mal gar nicht, führte<br />

aber auch nicht zu Zweifeln. Polter<br />

und Suleiman Abdullahi, der wegen<br />

seiner Schnelligkeit und der beabsichtigten<br />

Pässe in die Tiefe den Vorzug<br />

vor Sebastian Andersson bekommen<br />

hatte, versuchten es in<br />

Hälfte zwei einfach weiter. Das ist in<br />

etwa das, was Polter mit Bezug auf<br />

die Hinrunde meinte, als er sagte:<br />

„Wichtiger als der Rekord, ist das,<br />

was wir uns erarbeitet haben.“ Nämlich<br />

die Zuversicht.<br />

Max Bosse<br />

ist seit Schulzeiten Fanvon<br />

Statistiken.<br />

Eisbären Berlin feiernklaren<br />

Auswärtssieg in Köln<br />

EISHOCKEY. DieEisbären Berlin haben<br />

ihrekleine Niederlagenserie beendet.<br />

Am Sonntag siegten sie bei<br />

den Kölner Haien mit 5:2 (2:1, 1:1,<br />

2:0). Nachdem die <strong>Berliner</strong> zuvor<br />

drei Spiele verloren hatten, zeigten<br />

sie gegen den Tabellenfünften eine<br />

überzeugende Leistung und profitierten<br />

vonihrem starken Überzahlspiel:<br />

Louis-MarcAubryerzielte im<br />

Powerplay zwei Treffer,Frank Hördler<br />

einen. Außerdem waren Jamie<br />

MacQueen undJonas Müller für die<br />

Eisbären erfolgreich.<br />

Skispringerin Althaus<br />

gelingt Doppelschlag<br />

SKISPRINGEN. Katharina Althaus<br />

hat im französischen Prémanon ihrenzweiten<br />

Weltcupsieg binnen 24<br />

Stunden gefeiertund wirddamit immer<br />

mehr zur Überfliegerin des<br />

WM-Winters.Die 22-Jährige aus<br />

Oberstdorfsetzte sich am Sonntag<br />

vorNorwegens Olympiasiegerin MarenLundbydurch<br />

und baute mit ihremdritten<br />

Saisonerfolg in Seriedie<br />

Führung im Gesamtweltcup aus.<br />

Deutsche Bobs<br />

dominieren in Winterberg<br />

BOB.Die deutschen Viererbobpiloten<br />

haben den zweiten Dreifach-Erfolg<br />

nacheinander eingefahren.<br />

Diesmal gewann Doppel-Olympiasieger<br />

Francesco Friedrich in Winterbergmit<br />

seiner in Pyeongchang<br />

siegreichen Viererbob-Crewmit 36<br />

Hundertstelsekunden Vorsprung vor<br />

dem für Stuttgartstartenden Berchtesgadener<br />

Johannes Lochner.Friedrich<br />

revanchierte sich am Sonntag<br />

zugleich für die knappe Niederlage<br />

am Samstag gegen seinen Oberbärenburger<br />

Vereinskollegen Nico Walther,der<br />

das Auftaktrennen in der<br />

Königsklasse gewann und diesmal<br />

Dritter wurde.Zuvor hatten die<br />

Frauen einen Doppelsieg gefeiert.<br />

Geiger fehlen fünfzig<br />

Zentimeter zum Podest<br />

SKISPRINGEN. Karl Geiger hat bei<br />

der Generalprobe für die Vierschanzentournee<br />

in Engelberg/Schweiz<br />

nur 24 Stunden nach seinem ersten<br />

Weltcupsieg eine weiterePodestplatzierung<br />

um nur 50 Zentimeternverpasst.<br />

Der25Jahrealte Oberstdorfer<br />

kam am Sonntag vonder Gross-Titlis-Schanzeauf<br />

Platz vier,war beim<br />

Sieg des Japaners RyoyuKobayashi<br />

aber erneut bester Deutscher.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018 – S eite 20 **<br />

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Sport<br />

Herbstmeisterschaft<br />

Unsichtbarer<br />

Einfluss<br />

Daniel Theweleit<br />

hält den Dortmunder Erfolg<br />

für wenig überraschend.<br />

Esgab diese Zeit, da war der Erfolg<br />

von Borussia Dortmund ganz<br />

eng mit zwei zentralen Begriffen verbunden:<br />

„Gier“ und „Vollgas“ waren<br />

Schlüsselmotive der großen Jahre<br />

unter Jürgen Klopp. Immer wieder<br />

tauchten diese Ausdrücke in den<br />

Vorträgen des heutigen Liverpooler<br />

Trainers auf, und wer die Spiele der<br />

Dortmunder zu Beginn des Jahrzehnts<br />

sah, verstand, was gemeint<br />

war.Nun darfsich der BVBnach dem<br />

2:1-Erfolg gegen Werder Bremen<br />

erstmals seit dieser großen Zeit wieder<br />

mit dem inoffiziellen Titel des<br />

Herbstmeisters schmücken, ohne jeden<br />

Zweifel hat der Tabellenführer<br />

nach langer Zeit beste Chancen,<br />

Deutscher Meister zu werden. Die<br />

Mannschaft spielt spektakulär, aber<br />

die Rhetorik ist weitaus weniger griffig<br />

als in der Ärades Jürgen Klopp.<br />

Der meist verwendete Ausdruck<br />

am Sonnabend war Konstanz, aber<br />

eigentlich wollten sie in den Gesprächen<br />

über ihre Erfolge überhaupt<br />

nicht in die Tiefe gehen. Es hat den<br />

Anschein, als schimmerehier der für<br />

die Öffentlichkeit unsichtbare Einfluss<br />

vonMatthias Sammer hervor.<br />

Virtuose der Spannung<br />

Der ehemalige Sportdirektor des FC<br />

Bayern arbeitet als „externer Berater“<br />

für den Tabellenführer und ist<br />

als Mahner bekannt, als großer<br />

Kämpfer gegen alle Formen von<br />

Leichtfertigkeit. Schon als Spieler<br />

war Sammer ein Virtuose im Hochhalten<br />

der Spannung, in München<br />

arbeitete er drei Jahre lang mit dem<br />

großen Pep Guardiola zusammen,<br />

dem es nicht nur dort meisterhaft<br />

gelang, seinen Siegeshunger auf die<br />

Mannschaft zu übertragen. Nun haben<br />

sie auch beim BVB einen Zustand<br />

erreicht, in dem die menschliche<br />

Neigung, sich ein klein wenig auf<br />

den Erfolgen auszuruhen, so effizient<br />

bekämpft wird wie an keinem<br />

anderen Bundesligastandort.<br />

Obwohl sie gegen Bremen nicht<br />

nur überzeugten, haben sie gewonnen<br />

und ihren Vorsprung auf Tabellenplatz<br />

zwei auf neun Punkte ausgebaut.<br />

Dass die Dortmunder fünf<br />

ihrer sechs jüngsten Bundesligapartien<br />

mit nur einem TorVorsprung<br />

über die Zeit retteten und der einzige<br />

höhere Sieg gegen den SC Freiburg<br />

(2:0) auch sehr mühevoll wirkte,<br />

kann als Indiz für eine gewisse Müdigkeit<br />

gelten. Vorallen Dingen die<br />

Angreifer vergeben derzeit viele gute<br />

Möglichkeiten. „Wir müssen einfach<br />

früher das 3:1 machen, dann müssen<br />

wir auch nicht ständig hinterherlaufen“,<br />

monierte Reus,„vor allem jetzt<br />

kosten diese Spiele extrem Kraft.“ Sie<br />

klagen auf hohem Niveau, wenn sie<br />

so einen Fußballabend eher kritisch<br />

bewerten, aber womöglich ist es gerade<br />

dieser hohe Selbstanspruch,<br />

der zu den zentralen Gründen für die<br />

bemerkenswerte Konstanz zählt.<br />

Hat das richtige Näschen für Dortmund:<br />

Matthias Sammer<br />

IMAGO/HARRY LANGER<br />

<strong>Berliner</strong> Begleitschützer:Fabian Lustenberger und Valentino Lazaro lassen Mario Gomez das Siegtor köpfen.<br />

Der Einbruch<br />

Die Niederlage in Stuttgart wirft viele Fragen auf, vor allem: WarHerthazufrühzufrieden mit sich?<br />

VonSebastian Schmitt, Stuttgart<br />

Pal Dardai ist ein Genussmensch<br />

und bekannt dafür,<br />

sich nach getaner Arbeit<br />

ein gutes Glas Wein zu gönnen.<br />

Auch aus seiner Vorliebe für<br />

eine feine Küche macht Herthas<br />

Trainer keinen Hehl. Insofern wird<br />

ihm die 1:2-Niederlage in Stuttgart<br />

doppelt wehtun. Seine Mannschaft<br />

hat nicht nur unnötig einen Sieg verspielt,<br />

sondernauch die vonihm angebotene<br />

Wette verloren. Sieben<br />

statt den vonDardai geforderten vier<br />

Punkten wollten die Spieler aus den<br />

verbleibenden drei Spielen im Jahresendspurtholen.<br />

Für den Fall hätte<br />

Dardai dem gesamten Team ein<br />

Abendessen spendiert.<br />

Doch statt die ersten drei Wettzähler<br />

zu sammeln, regierte nach<br />

Schlusspfiff in den Katakomben des<br />

Neckarstadions der Frust. Torhüter<br />

Rune Jarstein verließ rekordverdächtige<br />

zehn Minuten nach Abpfiff kommentarlos<br />

und wohl auch ungeduscht<br />

das Stadion Richtung Mannschaftsbus.<br />

Keine halbe Stunde zuvorwar<br />

der sonst so ruhige Norweger<br />

förmlich explodiert, als ihn seine<br />

Vorderleute zum wiederholten Mal<br />

im Stich gelassen hatten. Stürmer<br />

Mario Gomez nutzte die <strong>Berliner</strong><br />

Passivität, um seine seit sieben Spielen<br />

anhaltende Torlos-Serie gleich<br />

mit einem Doppelpack zu beenden.<br />

„Die Niederlage ist extrem ärgerlich.<br />

Wirsind gut in das Spiel gekommen<br />

und sind verdient in Führung<br />

gegangen. In der zweiten Halbzeit<br />

haben wir uns zu sehr hinten reindrängen<br />

lassen“, sagte ein zerknirschter<br />

Maximilian Mittelstädt.<br />

Der 21-Jährige Verteidiger, den Dardai<br />

wiederholt auf dem linken Flügel<br />

aufbot, hatte Hertha vor der Pause<br />

durch seinem Premierentreffer in<br />

der Bundesliga in Führung gebracht.<br />

Die großen Personalsorgen, die<br />

die <strong>Berliner</strong> seit Wochen plagen,<br />

Der Schock: Als Christian<br />

Gentner wenigeMinuten<br />

nach dem Spiel aus dem<br />

Kabinenbereich eilte, wurde<br />

beim VfB Stuttgartalles andere<br />

zur Nebensache. Die<br />

Freude über das 2:1 gegen<br />

Hertha wich dem Schock.<br />

wollte Dardai auch am Tagdanach<br />

nicht als Ausrede gelten lassen. Neben<br />

den Langzeitverletzen Karim<br />

Rekik, Niklas Stark, Javairo Dilrosun<br />

musste Dardai beim VfB mit Marko<br />

Grujic, Salomon Kalou und Arne<br />

Maier auf drei weitereStammspieler<br />

verzichten. Vielmehr vermisste er<br />

bei seinem Team nach den Siegen in<br />

Hannover und gegen Frankfurt den<br />

nötigen Hunger,umfür den kulinarischen<br />

Jahresabschluss zu kämpfen.<br />

„Vielleicht waren die letzten Siege zu<br />

viel für uns. Vielleicht waren wir einen<br />

Tick zu zufrieden.“<br />

Merkmale,die seine These untermauern,<br />

fand Dardai in der zweiten<br />

Halbzeit genügend. „Stuttgart hat<br />

uns ja nicht kaputtgespielt. Aber wir<br />

haben verdient verloren. DieKörpersprache<br />

hat gefehlt“, befand Dardai<br />

und bemängelte: „Da war nicht die<br />

Gier, dieses Ich-will-etwas-erreichen.“<br />

Besonders der fehlende Zugriff<br />

im Mittelfeld ließ die Stuttgarter,<br />

die eine Stunde fast gar nichts zustande<br />

bekommen hatten, wieder<br />

zurück in die Partie kommen. „Es<br />

war kein Spieler in der Mitte,der das<br />

Spiel in die Hand genommen hat –<br />

mit Kontrolle,ruhigem Ballbehalten,<br />

Passschärfe. Esgab keine klare Balleroberung,<br />

so konnten wir auch kein<br />

vernünftiges Konterspiel machen“,<br />

TRAUERFALL<br />

IMAGO/ROBIN RUDEL<br />

Die Nachricht: Gentners<br />

Vater Herbertwar im Stadion<br />

zusammengebrochen<br />

und musste behandelt werden.<br />

Nach bedrückenden<br />

zwei Stunden veröffentlichte<br />

der VfB die bestürzende Todesnachricht.<br />

ging Dardai mit Per Skjelbred und<br />

Vladimir Darida hartins Gericht.<br />

Das Duo, das über Jahre hinweg<br />

Herthas Schaltzentrale bildete, ist in<br />

dieser Saison meist außen vor. Die<br />

neue Generation um Liverpool-<br />

Leihgabe Grujic und den in der eigenen<br />

Akademie ausgebildeten Maier<br />

zieht in dieser Saison die Strippen.<br />

Während Maier ein Infekt plagt und<br />

noch auf einen Einsatz am kommenden<br />

Sonnabend in Leverkusen hofft,<br />

ist für Grujic die Hinrunde wegen einer<br />

Sprunggelenksverletzung vorzeitig<br />

beendet.<br />

Plötzlich klappte nichts mehr<br />

SVEN SIMON<br />

„Marko ist ein wichtiger Spieler für<br />

uns.Gerade in der Offensivehätte er<br />

uns gutgetan“, erklärte Marvin Plattenhardt.<br />

Grujics Wert belegen auch<br />

die Zahlen: Mit ihm holte Hertha 17<br />

Punkte aus sieben Spielen –ohne ihn<br />

mickrige sechs aus acht.<br />

Während Skjelbred für das Grobe<br />

zuständig war, sollte Darida für das<br />

spielerische Element sorgen. Wasin<br />

der ersten Halbzeit noch funktionierte,<br />

klappte ab der 60. Minute so<br />

gut wie gar nicht mehr.Das Duoverlor<br />

auch durch die fehlende Spielpraxis<br />

die Hoheit über das Zentrum<br />

und hatte den aufbäumenden Stuttgartern<br />

nichts mehr entgegenzusetzen.<br />

Innerhalb einer Viertelstunde<br />

drehte der VfB die Partie, was nicht<br />

nur Jarstein den Abend verdarb.<br />

Dass Hertha mit altem Personal<br />

auch in alte Muster zurückfiel, ärgerte<br />

den glücklosen Davie Selke besonders.<br />

„Wir sind in der zweiten<br />

Halbzeit eingebrochen. Das muss<br />

man amEnde ganz deutlich sagen“,<br />

bemerkte der Stürmer. „Das ist sehr,<br />

sehr ärgerlich. Wir hatten erneut die<br />

Chance, uns mit einem Sieg in der<br />

Tabellenspitze festzusetzen. Das ist<br />

uns wieder mal nicht gelungen.“<br />

Nach Mittelstädts Führungstor rangierten<br />

die <strong>Berliner</strong> in der sogenannten<br />

Blitztabelle sogar kurzzeitig auf<br />

Platz vier. Durch die Pleite rutschte<br />

Hertha wieder aus den internationalen<br />

Plätzen, findet sich auf Rang sieben<br />

wieder.<br />

Der Gewinner der müden zweiten<br />

Halbzeit könnte ausgerechnet<br />

ein Verlierer der vergangenen Wochen<br />

sein.Herthas Bessermacher zu<br />

Saisonbeginn und vielleicht feinster<br />

Techniker Ondrej Duda kam in Stuttgart<br />

erneut nur in der Schlussphase<br />

zum Einsatz. Der Slowake darf sich<br />

aber Hoffnungen machen, bereits<br />

morgen gegen den FC Augsburg<br />

(20.30 Uhr) wieder von Beginn an<br />

dabei zu sein. „Wir haben ein Heimspiel.<br />

Wer das Olympiastadion<br />

kennt, weiß, dass man in der ersten<br />

Halbzeit Fußball spielen kann. Danach<br />

ist der Boden schlecht“, erklärte<br />

Dardai die Witterungseinflüsse<br />

der aktuellen Jahreszeit.<br />

MitSiegen gegen Augsburgund in<br />

Leverkusen könnte Hertha dennoch<br />

eine starke Hinrunde beenden und<br />

mit insgesamt 29 Punkten besinnliche<br />

Weihnachten feiern. Auch ohne<br />

gemeinsames Abendessen.<br />

Sebastian Schmitt<br />

hätte sich über wärmere<br />

Socken in Stuttgartgefreut.<br />

Strampeln<br />

im<br />

Strudel<br />

Der FC Schalke sieht weiter<br />

unruhigen Zeiten entgegen<br />

VonMaik Rosner,Augsburg<br />

AmEnde ging es in Augsburg um<br />

die Frage,obChristian Heidel als<br />

Sportvorstand des FC Schalke 04 in<br />

Transferfragen kompetente Beratung<br />

benötige. „Ich halte einfach<br />

nichts von einem externen Berater,<br />

der einmal im Monat vorbeikommt“,<br />

sagte der 55-Jährige. Ertausche sich<br />

regelmäßig mit Peter Knäbel aus,<br />

dem Technischen Direktor des<br />

Nachwuchsleistungszentrums, mit<br />

Huub Stevens oder Olaf Thon. Inwieweit<br />

die lange Zeit sehr biedere Darbietung<br />

beim 1:1 in Augsburgauf die<br />

Debatte um Heidels Kaderarchitektur<br />

oder die aktuelle Verletzungsmisere<br />

im Sturm zurückzuführen ist,<br />

ließ sich nicht präzise beantworten.<br />

Augsburghatte zunächst mit körperlicher<br />

und auch spielerischer<br />

Wucht das Geschehen bestimmt,<br />

kam nach Ralf Fährmanns Kerzeper<br />

Faustabwehr zur Führung durch Michael<br />

Gregoritschs Kopfball ins leere<br />

Torund danach zu einigen weiteren<br />

Chancen. Mansei in der ersten Halbzeit<br />

„regelrecht aufgefressen“ worden,<br />

erkannte Schalkes Trainer Domenico<br />

Tedesco.Erst langsam arbeiteten<br />

sich die Schalker ins Spiel, was<br />

der Coach auch auf seine Abwehr<br />

von der Dreierkette hin zu einem 4-<br />

2-3-1-System zurückführte.<br />

Doch erst nach Daniel Caligiuris<br />

Distanzschuss zum zu diesem Zeitpunkt<br />

glücklichen Ausgleich stellte<br />

sich ein zarter Aufwärtstrend ein, der<br />

durchaus sogar noch in einem Sieg<br />

hätte münden können. „Es ist jetzt<br />

nicht so, dass ich wegen dieses<br />

Punkts Freudensprünge mache,weil<br />

mehr drin war in der zweiten Halbzeit“,<br />

sagte Tedesco, „wenn wir jetzt<br />

noch sechs Punkte holen, akzeptiere<br />

ich das gerne.“<br />

Heidel droht eine Klage<br />

Dazu wären in den letzten Spielen<br />

des Jahres am Mittwoch gegen Leverkusen<br />

und am Sonnabend in<br />

Stuttgart Siege nötig. „Wir woll’n<br />

euch kämpfen seh’n“, riefen die Fans<br />

nach dem Schlusspfiff, als sich die<br />

Mannschaft vor ihrem Block einfand.<br />

Es ist ein Strampeln im Strudel,<br />

das die Schalker gerade durchmachen.<br />

NurdreiPunkteVorsprung auf<br />

den Relegationsplatz weisen sie auf<br />

und derer vier auf einen Abstiegsplatz.<br />

Jene Ränge, die in der kommenden<br />

Saison zu einem internationalen<br />

Startberechtigen würden, sind<br />

dagegen schon acht Punkte entfernt.<br />

Und soschnell wird sich die Personallage<br />

nicht entspannen. Womöglich<br />

gilt das auch für die Debatte<br />

um Heidel, zu der sich nun eine<br />

Klage gesellt –durch einen Berater.<br />

Roman Grill erhebt Ansprüche auf<br />

eine Provision für die Vermittlung<br />

des früheren Schalker und derzeitigen<br />

Stuttgarter Trainers Markus<br />

Weinzierl. Nun sehen sich Heidel<br />

und Weinzierl in Stuttgartwieder.Na<br />

dann: FroheWeihnachten.<br />

Mund abputzen und weitermachen auf<br />

Schalke? Christian Heidel DPA/FASSBENDER


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018 – S eite 21<br />

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Feuilleton<br />

„Cold War“ räumt<br />

beim Europäischen<br />

Filmpreis ab<br />

Seite 22<br />

„Sie ist leise und bunt, sie hat Bar und Leseabteil ...“<br />

Daran, wie der Autor Peter Paul Zahl sich 1979 die U-Bahn der Zukunft vorstellte, erinnert Harry Nutt auf den Seiten 24 und 25<br />

„Schloss“<br />

Eine ziemlich<br />

hässliche Kiste<br />

Nikolaus Bernau<br />

staunt mal wieder über<br />

ästhetische Inkompetenz.<br />

Sorichtig sichtbar wird manches<br />

erst, wenn sich die Umgebung<br />

vervollständigt. Etwa die Restaurantkiste<br />

auf dem Dach des Humboldt-<br />

Forums. Die Traumaussicht von der<br />

Nordwestecke soll wohl den vielbelächelten<br />

Nachbau der barocken<br />

Schlossfassaden populär machen.<br />

Aber diese Aussicht ist zugleich eine<br />

Ansicht. DerDachaufbau gleicht aus<br />

der Distanz einer Klimaanlage der<br />

60er-Jahre. Die Kiste ruiniert das<br />

kraftvoll-steile Profil des Kuppeltambours<br />

vonder Tucholsky-Brücke und<br />

von der Caféterrasse des Eingangsbaus<br />

zur Museumsinsel aus. Inder<br />

Schrägansicht von der Straße Unter<br />

den Linden oder der Karl-Liebknecht-Straße<br />

aus erhält die noble<br />

lange Dachlinie der Lustgartenfassade<br />

einen peinlichen Knick. Vom<br />

Lustgarten aus erscheint die gesamte<br />

Komposition der Schlossfassaden<br />

noch ungewichtiger nach<br />

Westen hin verlagert. Wie gut, dass<br />

wenigstens die nach Süden gerichtete<br />

Seite des Humboldt-Forums von<br />

solchen Zutaten verschont blieb.<br />

Genau deswegen wurde dieser<br />

Aufbau, seitdem die ersten Skizzen<br />

bekannt wurden, von vorneherein<br />

moniert. Wozu der ganze Aufwand<br />

mit den Schmuckfassaden, wenn<br />

dann so etwas die Linien zerstört?<br />

Doch wieder einmal –siehe die garstig-kantige<br />

Ostfassade zur Spree, die<br />

stur-banale Westwand des nachgebauten<br />

Schlüterhofs –zeigt sich die<br />

ästhetische Inkompetenz der Nachbaufans.<br />

Also auch, wenn es mal<br />

nicht um gefaktes Altes, sondern um<br />

wirklich Neues geht. Warumaber hat<br />

man dieses Restaurant nicht einfach<br />

auf die Ostseite gewuchtet? Weil der<br />

Architekt da um seine als Manifest gedachte<br />

Monumentalarchitektur<br />

fürchtete. Und weil den Besuchern<br />

vom„Schloss“ aus ein nettes Bild vom<br />

kaiserlichen Linden-Berlin geboten<br />

werden soll, nicht die Aussicht auf<br />

den Fernsehturm. Denkt mal groß,<br />

ihr Schlossfassadenleute –reißt das<br />

Ding wieder ab und setzt was Schöneres<br />

auf den Ostflügel. Daswäremal<br />

eine gute Schlossmeldung.<br />

Erich Mielke(Waldemar Kobus, mit Geruchsprobe) im Kreise seiner Mitarbeiter.<br />

Die Unterwanderung<br />

Höhnender Heimatabend in der Volksbühne:Leander Haußmanns „Staatssicherheitstheater“<br />

VonUlrich Seidler<br />

Die mit Leander Haußmanns<br />

Freunden (u.a.<br />

Frank Castorf und Klaus<br />

Lederer) gefüllte Volksbühne<br />

feiert amFreitag die Uraufführung<br />

von „Haußmanns Staatssicherheitstheater“.<br />

Es gibt schon ausgelassenen<br />

Zwischenapplaus bei<br />

Musikeinlagen und Slapsticknummern,<br />

ja sogar gleich am Anfang wie<br />

im Boulevardtheater für das Bühnenbild<br />

von Lothar Holler, das wie<br />

eine Puppenstube aus der Versenkung<br />

fährt: ein originalgetreu ausgestatteter<br />

und abgeranzter dreistöckiger<br />

Prenzlauer-Berg-Altbau. Der<br />

blaue Rundhorizont leuchtet wie der<br />

Himmel durch die Fenster. Esgibt<br />

wirklich viel Applaus, grüßenden<br />

Hallo-Leander-Applaus,Ach-früher-<br />

Applaus oder Ironie-verstanden-Applaus.<br />

Alle im Saal sind miteinander<br />

verbunden, nur einer muss wieder<br />

seinen negativen Bericht schreiben.<br />

Ja, gemeint ist auch der Theaterkritiker<br />

in seinem Grame,aber in erster<br />

Linie,horcht!, irgendein Inoffizieller<br />

Mitarbeiter der Staatssicherheit.<br />

Es ist von geradezu Marthaleresker<br />

Poesie,wie fast den ganzen turbulenten,<br />

verstolperten, selbstverliebten<br />

und bestens gelaunten Heimatabend<br />

Haußmanns<br />

Staatssicherheitstheater<br />

Text und Regie: Leander<br />

Haußmann, Bühne: Lothar<br />

Holler,Kostüme: Janina<br />

Brinkmann, Musik: Sir Henry<br />

FÜR DABEIGEWESENE UND VERBUNDENE<br />

Es spielen: UweDag Berlin,<br />

Antonia Bill, Waldemar Kobus,<br />

Horst Kotterba, Matthias<br />

Mosbach, Christopher<br />

Nell, Silvia Rieger,Eric Spiering,NorbertStöß,<br />

Lennart<br />

Hillmann und andere.<br />

Vorstellungstermine:<br />

21. 12. (19.30 Uhr); 5. 1.,<br />

(19Uhr); 24. 1., (19.30 Uhr)<br />

Volksbühne,Karten unter<br />

Tel.: 24065777 oder:<br />

www.volksbuehne.berlin<br />

lang aus der Tiefe ein verlässliches<br />

Schreibmaschinenklackern tickert.<br />

Dasgibt dem zerfransten Geschehen<br />

in seiner schamlos ausgestellten ästhetischen<br />

Inkohärenz einen Grund,<br />

ja, einen Sinn, der vielleicht als eine<br />

Metapher für das Leben in der untergegangenen<br />

DDR, zumindest im untergegangenen<br />

Prenzlauer Berg taugt:<br />

Wasduauch tust, was dir auch widerfährt,<br />

mit wem duins Bett gehst und<br />

wogegen du aufstehst –dadraußen<br />

ist jemand, der alles mitschreibt, sich<br />

für dich interessiert, dich nicht allein<br />

lässt und sich bestimmt auch eines<br />

Tages persönlich bei dir meldet.<br />

Erzählt wirdeine krude,aber nicht<br />

gänzlich abwegige Geschichte voneinem<br />

Ludger (Horst Kotterba), der<br />

heute als erfolgreicher Schriftsteller<br />

(zuletzt erschienen: „Nichts als die<br />

Wahrheit“) lebt, wobei diese Karriere<br />

nichts weiter ist als die nach der<br />

Wende professionell (auch in Ermangelung<br />

von anderen beruflichen Perspektiven)<br />

aufrechterhaltene Stasi-<br />

Legende. Mit ihr ausgestattet wurde<br />

Ludger einst als frisch angeworbener<br />

Hauptamtlicher Informeller Mitarbeiter<br />

(HIM) vonseinemFührungsoffizier<br />

in die negativ dekadente Prenzlauer-Berg-Szene<br />

entsandt. Die<br />

Handlung springt zurück, zeigt die<br />

Ausbildung zum Kneipendichter, einen<br />

aus dem Ruder gelaufenen konspirativen<br />

Einsatz, bei dem Ludger (in<br />

IMAGO/MARTIN MÜLLER<br />

jung: Matthias Mosbach) nicht nur<br />

aus Versehen seinen Vater in den<br />

Herztod treibt, sondern auch dessen<br />

Geliebte –Ludgers spätere Frau Ramona<br />

(Antonia Bill) –kennenlernt.<br />

All die reich enthaltenen Schein-<br />

Sein-Diskrepanzen dieser Konstruktion,<br />

die Haußmann noch als Roman<br />

und als Film auswerten will und die<br />

auf geradezu Shakespeare'sche<br />

Weise auf den Grund der menschlichen<br />

Existenz führen könnten, die<br />

Raum für tiefe Tragik, nostalgische<br />

Melodramatik und vielbödigen Verwechslungshumor<br />

ließen, wurden<br />

für diese Theaterpremierenur nachlässig<br />

und selbstunterwandernd<br />

aninszeniert. Es gibt schön ausgedachte,<br />

aber immer verhuschte und<br />

irgendwie in die Ecke gespielte Auftritte<br />

zum Beispiel von Waldemar<br />

Kobus, Uwe Dag Berlin und Silvia<br />

Rieger (die in einer herrlichen<br />

Kreisch-Arie Renfts „Sandmann“-<br />

Lied bringt). Widerstand, Dichtkunst,<br />

Liebe und Stasiperversion<br />

werden parodiert, bis alles gleich<br />

harmlos und peinlich ist, sodass es<br />

angebracht ist, den dreieinhalbstündigen<br />

Abendbereits auf der Bühne in<br />

eine Party übergehen zu lassen. Was<br />

den Berichterstatter natürlich umso<br />

mehr auf seine Ausgeschlossenheit<br />

stößt und verbitternlässt.<br />

NACHRICHTEN<br />

Kolonialzeit: Ministerinnen<br />

kritisieren Erinnerungslücke<br />

Kulturstaatsministerin Monika Grütters<br />

(CDU) fordertDeutschland auf,<br />

sich verstärkt der Kolonialgeschichte<br />

zu stellen. Gemeinsam mit der<br />

Staatsministerin für Internationale<br />

Kulturpolitik im Auswärtigen Amt,<br />

Michelle Müntefering (SPD), fordert<br />

sie in einem Gastbeitrag für die<br />

Frankfurter Allgemeine <strong>Zeitung</strong> vom<br />

Sonnabend, dass die Debatte über<br />

die historische Aufarbeitung der Kolonialvergangenheit<br />

über die Museen<br />

hinausgehen müsse: „Sie gehörtindie<br />

Hörsäle,indie Schulbücher<br />

und ins Fernsehprogramm.“ Es<br />

gehe darum, „eine erinnerungs- und<br />

kulturpolitische Gedächtnislücke zu<br />

schließen“. Ausdrücklich wolle man<br />

auch eine Debatte im Bundestag anregen<br />

„über einen Ortfür die Erinnerung<br />

an koloniales Unrecht“. (dpa)<br />

Rostocker Kunstpreis 2018<br />

für Malerin Kathrin Harder<br />

DieMalerin Kathrin Harder ist mit<br />

dem Rostocker Kunstpreis ausgezeichnet<br />

worden. Er ist mit 10000<br />

Euro dotiert. Harder wurde 1969 in<br />

der Hansestadt geboren und lebt in<br />

Eichwalde bei Berlin. Siehabe die<br />

Jury mit ihrer poetischen Bildsprache<br />

überzeugt, hieß es zur Begründung<br />

bei der Preisverleihung am Sonnabend.<br />

Ihre Werkeseien zeitlos und<br />

individuell, unbeeinflusst vom<br />

Kunstmarkt. Harder studierte Malerei<br />

und Grafik in Berlin-Weißensee und<br />

an der Hochschule für Bildende<br />

Künste Dresden. Siewar Meisterschülerin<br />

bei MaxUhlig. (dpa)<br />

Adventskonzert: Dresdner<br />

Kreuzchor mit Peter Maffay<br />

DieDresdner Kruzianer haben zu ihremdiesjährigen<br />

Advents-Stadionkonzertrockige<br />

Unterstützung. Der<br />

Kreuzchor erwartet am 22. DezemberPeter<br />

Maffay als Gast. Der69-<br />

Jährige steuereeinen Titelaus dem<br />

Rockmärchen „Tabaluga“ zum Programm<br />

bei und werdeein traditionelles<br />

Weihnachtslied mit den Knaben<br />

singen, teilte der Chor am Freitagabend<br />

mit. Es ist das vierte Adventskonzertdes<br />

berühmten Chors<br />

im Domizil vonZweitligist Dynamo<br />

Dresden vordem Fest. (dpa)<br />

UNTERM<br />

Strich


22 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018<br />

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Feuilleton<br />

NACHRICHTEN<br />

Putin verwirrt Rap-Szene<br />

mit unklaren Drohungen<br />

Russlands Präsident Wladimir Putin<br />

(66) kritisiertRapmusik wegen der<br />

Verherrlichung vonDrogen. Verbote<br />

nützten aber nichts,sagte er auf einer<br />

kulturpolitischen Versammlung<br />

in St.Petersburg. „Wenn man etwas<br />

nicht stoppen kann, muss man sich<br />

an die Spitzesetzen und entsprechend<br />

lenken“, sagte er am Sonnabend<br />

der Agentur Interfax zufolge.<br />

Für russische Musiker setzt sich mit<br />

Putins Äußerungen eine wochenlange<br />

Unsicherheit fort. Im November<br />

hatten Polizei und Geheimdienst<br />

Rap-Konzerte kontrolliertund teilweise<br />

unterbunden.Vergangene Woche<br />

nannte dann ein ranghoher Mitarbeiter<br />

Putins die Konzertverbote<br />

eine Dummheit −schlagartig hörten<br />

die Schikanen auf. Putins Wortebedeuten<br />

nun eine weitereWendung<br />

mit unklaren Folgen. (dpa)<br />

Sonia Seymour Mikich erhält<br />

Preis für ihr Lebenswerk<br />

Dieehemalige WDR-ChefredakteurinSonia<br />

Seymour Mikich (67) wird<br />

vonder Jury des Preises „Journalisten<br />

und Journalistinnen des Jahres“<br />

für ihr Lebenswerkausgezeichnet,<br />

wie das Medium Magazin am Sonntag<br />

mitteilte.Ihr Berufsweg führte<br />

Seymour Mikich vonAachen über<br />

Moskau und Parisnach Köln. Als<br />

erste Frau leitete sie das ARD-Büro<br />

Moskau und zehn Jahrelang die Redaktion<br />

des Politikmagazins „Monitor“.<br />

(dpa)<br />

Südwest Presse klagt gegen<br />

Crailsheimer Amtsblatt<br />

<strong>Zeitung</strong> gegen Amtsblatt: DerBundesgerichtshof<br />

(BGH) entscheidet<br />

am 20. Dezember über die Klage des<br />

Verlags der Südwest Presse gegen<br />

das Stadtblatt in Crailsheim. Es geht<br />

um die Frage,obein kostenlos verteiltes<br />

Amtsblatt neben Belangen der<br />

Verwaltung auch über Unternehmen<br />

und Vereinsfeste berichten darf<br />

–oder ob das nicht Sache einer <strong>Zeitung</strong><br />

ist. DasUrteil könnte bundesweit<br />

Folgen haben und auch die Online-Auftritte<br />

der Amtsblätter betreffen.<br />

In den Vorinstanzen war die<br />

Südwest Presse erfolgreich: Wegen<br />

des Gebots der Staatsferne der<br />

Presse dürfe ein kommunales Amtsblatt<br />

nur über das eigene Verwaltungshandeln<br />

berichten. DieStadt<br />

Crailsheim verweist auf die kommunale<br />

Selbstverwaltungsgarantie und<br />

hat Revision eingelegt. (dpa)<br />

Intendant: Junge Sänger<br />

wollen zu schnell zu viel<br />

Viele junge Sänger bezahlen ihreUngeduld<br />

bei der Karriereplanung mit<br />

der Qualität ihrer Stimme,sagt der<br />

Intendant der Frankfurter Oper,<br />

BerndLoebe der Deutschen Presse<br />

Agentur.Die Ungeduld, schnell an<br />

immer größereBühnen zu wechseln,<br />

berge aber große Gefahren.„Ich sehe<br />

dann, wie aus einer sehr schönen<br />

Stimme eine Stimme mit einem zu<br />

großen Vibrato wirdund daraus entsteht<br />

dann ein Tremolo und dann<br />

kann man nur noch Partien singen,<br />

in denen man schreit.“(dpa)<br />

TOP 10<br />

Sonnabend, 15. Dezember<br />

1 Tagesschau ARD 6,35 23 %<br />

2 Der Kommissar ZDF 6,20 21 %<br />

3 Klein gegenGroß ARD 5,26 19 %<br />

4 Sportschau FB BL ARD 4,62 21 %<br />

5 Biathlon 12,5 km ZDF 3,81 27 %<br />

6 Das Supertalent RTL 3,66 12 %<br />

7 Ein Fall für zwei ZDF 3,45 12 %<br />

8 heute ZDF 2,97 13 %<br />

9 Sportschau ARD 2,81 16 %<br />

10 Biathlon 10 km ZDF 2,74 28 %<br />

ZUSCHAUER IN MIO/MARKTANTEIL IN %<br />

Preisregen für Pawel Pawlikowski<br />

VonPatrick Heidmann<br />

Wenn die Europäische<br />

Filmakademie einen<br />

Film wirklich liebt,<br />

dann kennt ihre Begeisterung<br />

keine Grenzen. Nach<br />

sechs Auszeichnungen für „The<br />

Square“ im Vorjahr und fünf für<br />

„Toni Erdmann“ 2016, gab es entsprechend<br />

auch in diesem Jahr einen<br />

großen Abräumer beim Europäischen<br />

Filmpreis, der am Sonnabend<br />

im spanischen Sevilla zum 31. Mal<br />

vergeben wurde. „Cold War – Der<br />

Breitengrad der Liebe“, das in<br />

schwarz-weiß gedrehte Liebesdrama<br />

des polnischen Regisseurs<br />

PawelPawlikowski, wurde in fünf Kategorien<br />

geehrt, nicht nur als Bester<br />

Film des Jahres,sondernauch für die<br />

Regie, das Drehbuch (Pawlikowski<br />

und Janusz Glowacki), die beste<br />

Hauptdarstellerin (Joanna Kulig) sowie<br />

den Schnitt (Jaroslaw Kaminski).<br />

Einbisschen schade<br />

Überraschend kam der Preisregen<br />

für den Film, der in diesen Wochen<br />

auch in den deutschen Kinos läuft,<br />

nicht. Schon bei der Weltpremiere<br />

bei den Filmfestspielen in Cannes<br />

wurde Pawlikowski, der sich für die<br />

tragische, über zwanzig Jahre streckende<br />

Geschichte der Liebe zwischen<br />

dem Pianisten Wiktor und<br />

der Sängerin Zula im vom Eisernen<br />

Vorhang durchzogenen Europa<br />

auch vonder Beziehung seiner eigenen<br />

Eltern inspirieren ließ, als bester<br />

Regisseur geehrt. Zuletzt zeichnete<br />

den polnischen Oscar-Anwärter<br />

sogar der Verband der New Yorker<br />

Filmkritiker aus.<br />

Ein wenig schade ist es allerdings<br />

doch, dass sich die Vielfalt eines insgesamt<br />

starken Jahrgangs europäischer<br />

Filme (und des Festivals in<br />

Cannes,wosämtliche als Bester Film<br />

nominierten Werke Premiere feierten)<br />

nicht auch in der Gewinnerliste<br />

niederschlug. Matteo Garrones<br />

Gangsterfilm „Dogman“ wurde immerhin<br />

in Gestalt vonHauptdarsteller<br />

Marcello Fonte prämiert, während<br />

der junge Belgier Lukas Dhont<br />

den Preis für das beste Erstlingswerk<br />

für „Girl“ mit nach Hause nehmen<br />

durfte, die Geschichte einer Transgender-Ballerina.<br />

Beste Komödie<br />

wurde „The Death of Stalin“ des Briten<br />

Armando Iannucci.<br />

Erstaunlich ist, dass mit „Cold<br />

War“ ausgerechnet der unpolitischste<br />

der nominierten Filme mit dem<br />

Hauptpreis ausgezeichnet wurde.<br />

Pawlikowski erzählt zwar eine dezidiert<br />

gesamteuropäische Geschichte<br />

aus der Zeit des Kalten Krieges, die<br />

nicht nur in Polen, sondern auch in<br />

Berlin und Paris spielt, doch seinen<br />

Fokus richtet er dabei –neben den erlesenen<br />

Bildern –vor allem auf das<br />

emotionale Drama seiner Figuren.<br />

VonGerald Felber<br />

Sollte Andris Nelsons,Chef in Boston<br />

und beim Leipziger Gewandhaus,<br />

mit diesem Auftritt bei den<br />

<strong>Berliner</strong> Philharmonikern kein anderes<br />

Ziel gehabt haben als zu beweisen,<br />

wie man einen Abend Stück<br />

für Stück aufheizen und am Ende in<br />

ein atemberaubendes Finale führen<br />

kann: Es ist ihm gelungen. Wasfreilich<br />

die Kehrseite hat, dass man anfangs<br />

erst einmal bangen musste,<br />

hier nicht zu viel Vorfreude umsonst<br />

investiertzuhaben.<br />

Glaubenswölkchen<br />

Auf dem Programm stand Gustav<br />

Mahlers „Auferstehungssinfonie“,<br />

seine zweite, die aufgrund ihres<br />

Ekstasepotenzials immer besondere<br />

Erwartungen weckt und mit anderthalb<br />

Stunden Spielzeit auch gut<br />

„Cold War“ wurde in Sevilla beim Europäischen Filmpreises gleich fünfmal geehrt<br />

Das Liebespaar aus „Cold War“ (Joanna Kulig und Tomasz Kot)<br />

Heimste Preise ein, aber äußerte sich unpolitisch: Pawel Pawlikowski.<br />

NEUE VISIONEN FILMVERLEIH<br />

In Treue fest –imSchrecken starr<br />

Andris Nelsons sorgt bei den Philharmonikern für Erbauung im Monumentalformat<br />

risten beim bis zur Suchtgefahr erschütternden<br />

Pianissimo-Einsatz<br />

der Klopstock’schen Auferstehungshymne<br />

ein Klangbild von fast transzendenter<br />

Körperlosigkeit.<br />

Steigerungswellen<br />

Auch bei den folgenden Steigerungswellen<br />

wahrten sie, nun in voller<br />

Größe und Klangmacht, ihre lichtund<br />

wärmestrahlende Aura – passend<br />

zu Nelsons’Konzeption, in diesem<br />

gewaltigen Finale alle Seelenkämpfe<br />

als schon Erledigtes, nur<br />

noch rückschauend Resümiertes zu<br />

behandeln: keine Apokalypse, sondern<br />

nur noch der ergriffen staunende<br />

Blick in kosmische Tiefen, auf<br />

die Wunder der Schöpfung und des<br />

Menschseins.<br />

Die Abstürze und Schmerzen auf<br />

dem Weg dahin: nicht vergessen,<br />

aber tröstend versorgt und aufgeho-<br />

AFP<br />

Seine Konkurrenten widmen sich<br />

dagegen viel direkter den gegenwärtigen<br />

gesellschaftspolitischen Zuständen<br />

und Strukturen, sei es metaphorisch<br />

und mit Fantasy-Elementen,<br />

wie der iranisch-schwedische<br />

Regisseur Ali Abassi mit „Border“,<br />

oder auch ganz handfest, wenn auch<br />

mit märchenhaftem Einschlag, wie<br />

in „Glücklich wie Lazarro“ der Italienerin<br />

Alice Rohrwacher.Gerade diesen<br />

beiden ungewöhnlichen Filmen<br />

hätte man sehr gewünscht, dass sie<br />

am Sonnabend nicht komplett leer<br />

ausgehen.<br />

Während Pawlikowski auch in<br />

seinen zahlreichen Dankesreden<br />

lieber persönlich blieb, als politisch<br />

zu werden, wurden ansonsten<br />

–wie beim Europäischen Filmpreis<br />

üblich – politische Statements<br />

durchaus großgeschrieben. Die<br />

polnische Regisseurin Agnieszka<br />

Holland und der britische Produzent<br />

Mike Downey, beide langjährige<br />

Vorstandsmitglieder der Europäischen<br />

Filmakademie, bekannten<br />

sich stellvertretend für alle Anwesenden<br />

in eindringlichen<br />

Plädoyers solidarisch mit dem russischen<br />

Filmemacher Oleh Senzow,<br />

der in Haft sitzt, und mit dem Regisseur<br />

Kirill Serebrennikow, der<br />

seinen Film „Leto“ unter Hausarrest<br />

stehend fertig stellte. Der Film<br />

wurde in Sevilla für das beste Szenenbild<br />

ausgezeichnet.<br />

Politische Statements<br />

Der Regisseur Costa-Gavras sowie<br />

der Hollywoodstar Ralph Fiennes,<br />

die genau wie die spanische Schauspielerin<br />

Carmen Maura mit Ehrenpreisen<br />

bedacht wurden, wiesen in<br />

ihren Dankesreden nicht nur sorgenvoll<br />

auf die Krise hin, in der Europa<br />

angesichts von Brexit und<br />

wachsendem Populismus steckt,<br />

sondern ließen auch keinen Zweifel<br />

an der Relevanz von künstlerischer<br />

Freiheit, Vielfalt und Engagement<br />

gerade in Zeiten wie diesen.<br />

Dass das deutsche Kino beim<br />

diesjährigen Europäischen Filmpreis<br />

eine eher untergeordnete Rolle<br />

spielte, war bei so viel Begeisterung<br />

für die europäische Idee fast nebensächlich.<br />

In den Hauptkategorien<br />

gab es überhaupt nur eine einzige<br />

Nominierung, doch Marie Bäumer<br />

hatte mit ihrer Rolle als Romy<br />

Schneider in „3 Tage in Quiberon“,<br />

für die sie schon bei der Berlinale<br />

leer ausging, gegen die „Cold War“-<br />

Begeisterung keine Chance. Immerhin<br />

zwei kleinere Preise gingen aber<br />

doch noch nach Deutschland: Christoph<br />

M. Kaiser und Julian Maas wurden<br />

für ihre Musik zu eben jenem<br />

Film geehrt, während Martin Steyer<br />

und André Bendocchi-Alves den<br />

Preis für den Besten Ton für „Der<br />

Hauptmann“ entgegen nehmen<br />

durften.<br />

abendfüllend ist. Diesmal allerdings<br />

wurde ihr noch ein matt schillerndes<br />

und ebenso schnell wie sanft vorbeiwehendes<br />

Glaubenswölkchen vorgeschickt:<br />

Maija Einfeldes „Lux aeterna“<br />

von 2012. Vielleicht ein landmannschaftlicher<br />

Treuebeweis des<br />

lettischen Dirigenten, doch leider<br />

schlecht platziert; denn da stand<br />

nun der Leipziger MDR-Rundfunkchor<br />

neben zwei schüchtern bimmelnden<br />

Perkussionisten und<br />

musste aus dem Stand versuchen,<br />

den neblig verfließenden, intonatorisch<br />

heiklen Klangschichtungen<br />

dieser Musik gerecht zu werden.<br />

Das gelang nicht besonders gut,<br />

und man hätte in diesem Moment<br />

kaum ahnen können, in welcher<br />

Hochform man dem Vokalensemble<br />

(einstudiert von Risto Joost) am<br />

Ende der Mahler-Sinfonie wiederbegegnen<br />

würde. Daformten die Choben.<br />

Umso schroffer, nackt, schreckensstarr<br />

und unversöhnlich, warensie<br />

im Eingangssatz aufgezogen –<br />

mit lastenden Tempi und einer bleischweren,<br />

brütenden Depressivität,<br />

die jede Bläserlinie,jeden Paukenakzent<br />

als gnadenlos qualvolle Verkörperlichung,<br />

einen würgenden<br />

Kampf um Werden und Bestehenbleiben<br />

auslas: eine Situation permanenten<br />

Ringens, unter deren<br />

Überdruck selbst den gestandenen<br />

Philharmonikern ungewöhnlich<br />

viele Wackler unterliefen.<br />

Es brauchte die wenigen lyrischen<br />

Fernblicke,umhier einen Weg<br />

zu zeigen, später das warmherzig<br />

schwärmerische Andante und Gerhild<br />

Rombergers leuchtenden Kinderglauben<br />

im „Urlicht“-Lied; erst<br />

dann war am Ende, wie es im Text<br />

heißt, nichts verloren und umsonst<br />

gelitten.<br />

Als der Boxer<br />

sich das Haar<br />

blondierte<br />

Gedenken im HAU 1und<br />

Taktsuche im HAU 2<br />

VonMichaela Schlagenwerth<br />

Ach, immer bitte ich meinen Vater<br />

um Verzeihung“, sagt Rita Vowe-<br />

Trollmann und ihre Stimme zittert.<br />

Dabei hat die 83-jährige Sinti-Aktivistin<br />

schon so oft von ihm erzählt,<br />

vonihrem Vater,von dem sie erst erfuhr,<br />

als sie 15 Jahre alt und Johann<br />

Rukeli Trollmann schon tot war. Für<br />

sie war die Nachricht damals eine<br />

große Schande. Jetzt wusste sie, sie<br />

gehört auch „zu diesem Pack“. Der<br />

Rest kam erst später.Das Wissen um<br />

einen Vater, dem mit der Begründung„undeutsches<br />

Boxen“ der deutsche<br />

Box-Meistertitel aberkannt<br />

wurde.Der danach zu einem letzten<br />

offiziellen Boxkampf mit blond gefärbtem<br />

Haar und weiß gepudertem<br />

Gesicht erschien −als wütendes und<br />

höhnisches Statement. Der danach<br />

mit der „Diagnose angeborener<br />

Schwachsinn“ zwangssterilisiert,<br />

erst in den Krieg, dann ins Konzentrationslager<br />

verschickt und dort ermordet<br />

wurde. Esgibt Geschichten,<br />

die sind so schrecklich, dass sie immer<br />

wieder berühren –und an die<br />

gar nicht oft genug erinnert werden<br />

kann.<br />

Am 16. Dezember 1942 erfolgte<br />

der sogenannte Auschwitz-Erlass,<br />

mit dem die Nationalsozialisten die<br />

Deportation von Sinti und Roma in<br />

die Konzentrationslager anordneten.<br />

Aus diesem Anlass hat der Landesrat<br />

der Sinti und Roma zum Gedenken<br />

ins HAU1 geladen: „Sinti<br />

und Roma in Berlin –während und<br />

nach dem Völkermord“. Jugendliche<br />

aus drei Schulen haben zu den Lebensgeschichten<br />

von drei während<br />

des Nationalsozialismus Verfolgten<br />

recherchiert, unter anderem zu der<br />

des mutigen Boxers Trollmann.<br />

„Wir können uns gar nicht genug<br />

erinnern, wir brauchen das,<br />

um unsere Zukunft zu gestalten“,<br />

sagt Dotschy Reinhardt, die Vorsitzende<br />

des Landesrats, bei der anschließenden<br />

Podiumsdiskussion.<br />

Soviel inzwischen auch schon passiert<br />

und getan sein mag, die lange<br />

verdrängte Geschichte der Verfolgung<br />

von Sinti und Roma (nicht<br />

nur) während des Nationalsozialismus<br />

ist nach wie vor zuwenig im<br />

öffentlichen Bewusstsein.<br />

Eine Scharwenzeliade nach Bernard-Marie<br />

Koltès im HAU2.<br />

ANDREAS ROSSETTI<br />

Während im HAU1 Jugendliche<br />

und Zeitzeugen aufeinandertreffen,<br />

setzt sich Adam Linder im HAU2 in<br />

seiner Tanz-Performance-Oper „The<br />

WANT“ auf ganz andereSpuren. Vier<br />

Gestalten, die ihreKörper,die Buchstaben<br />

und Wörter verzerren und<br />

verzittern. Bernard-Marie Koltès’„In<br />

der Einsamkeit der Baumwollfelder“<br />

ist Ausgangspunkt für die Inszenierung<br />

und die Komposition von<br />

Ethan Braun. Es wird umeinander<br />

herumscharwenzelt und taktiert,<br />

geisterhafte Lemuren, die auf einmal<br />

zu einem gleichen Takt finden. Einer<br />

das Echo des anderen. Für einen rätselhaften<br />

Moment. Gleich darauf<br />

fällt alles wieder auseinander. Ein<br />

merkwürdiger, besonderer, sich in<br />

einer hermetisch verschlossen bleibenden<br />

Welt abspielender Abend.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018 23<br />

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Feuilleton<br />

Mutti Merkel zeigt’sden Mackern<br />

Viel besser als alle Fernseh-Rückblicke: Die traditionsreichen satirischen Jahresrevuen im Mehringhoftheater und im Kookaburra<br />

VonTorsten Wahl<br />

ZuAsche,zuStaub“ –mit der<br />

Titelmelodie von „Babylon<br />

Berlin“ eröffnen die Brauseboys<br />

ihreShow„AufNimmerwiedersehen<br />

2018“ im Kookaburra.<br />

Die androgyne Eleganz des<br />

TV-Serienhits wird von den fünf<br />

Männern neu interpretiert: Mit roten<br />

Tüllröckchen tanzen sie den Niedergang<br />

der Sozialdemokratie. Dem<br />

Drama der SPD widmet sich auch<br />

der Kabarettistische Jahresrückblick<br />

im Mehringhoftheater. Parodist<br />

Hannes Heesch lässt drei Granden<br />

der Partei als Retter antreten, spielt<br />

einen Disput zwischen Gerhard<br />

Schröder, Franz Müntefering und<br />

Peer Steinbrück. Der Ex-Kanzler aktiviertseine<br />

Kontakte zu Putin, wofür<br />

Deutschland Opfer bringen muss:<br />

Borkum wirdrussisch.<br />

Nicht nur der Abstieg der Sozialdemokratie,<br />

sondern auch die neue<br />

Datenschutzverordnung, die Dieselfahrverbote,<br />

das Echo-Desaster,<br />

Merkels Rückzug vom CDU-Parteivorsitz<br />

und der Tod von Aretha<br />

Franklin werden von beiden Quintetts<br />

aufgearbeitet.<br />

Treffender fasst kein Rückblick im<br />

Fernsehen ein Jahr zusammen –die<br />

<strong>Berliner</strong> Bühnen haben nicht nur<br />

mehr Witz, sondern viel Erfahrung<br />

und Tradition. Die fünf im Mehringhoftheater<br />

gestalten ihren 21., ihre<br />

Kollegen im Kookaburra ihren 13.<br />

Jahresrückblick. Da beide Mitte Dezember<br />

ihren Reigen starten, müssen<br />

sie Wochen vorher festlegen, wer<br />

oder was wichtig war. Hannes<br />

Das Jahresendzeitquintett aus dem Mehringhoftheater:Hannes Heesch, Christoph Jungmann (als Angela Merkel), Horst Evers, Manfred Maurenbrecher und BovBjerg. DAVID BALTZER<br />

Heesch hatte offenbar auf Friedrich<br />

Merz als neuen CDU-Chef gesetzt,<br />

dem er einen längeren Monolog als<br />

rebellischer „Merzgefallener“ widmet.<br />

Doch natürlich bringt er auch<br />

Annegret Kramp-Karrenbauer auf<br />

die Bühne.<br />

Christoph Jungmann führtschon<br />

seit 1997 als Angie durchs Programm<br />

–damals war Merkel noch Umweltministerin.<br />

Wirkten er und die Kanzlerin<br />

im vorigen Jahr noch etwas<br />

amtsmüde, so sind beide 2018 zu<br />

neuer Form aufgelaufen. Merkel<br />

blickt im Mehringhoftheater nicht<br />

nur spöttisch auf Politikerkollegen,<br />

sondern beweist im weißen Trainingsanzug<br />

mit Goldkettchen ihre<br />

Rapper-Qualitäten. Die Nummer<br />

„Komm in die Politik“ ist so witzig,<br />

wortgewaltig und schmissig, dass<br />

provokative Poser wie Kollegah und<br />

FaridBang ganz alt aussehen.<br />

Die Brauseboys dagegen halten<br />

der HipHop-Szene eisern einen<br />

Klassiker vor: den Duden. DerKanzlerin<br />

haben sie einen Platz in ihrem<br />

finalen Abba-Medley reserviert.<br />

„Mamma Mia“ passt schon alliterativ<br />

wunderbar zu „Mutti Merkel“.<br />

Unterschiedliche Ansätze liefern<br />

beide Teams auch beim Umgang mit<br />

den Dieselfahrverboten. Horst Evers<br />

schlägt im Mehringhoftheater vor,<br />

die protzigen SUV nur mit vorsichtigen<br />

Fahrernzubesetzen, den Rasern<br />

dagegen Kleinwagen zuzuteilen.<br />

Frank Sorge blickt im Kookaburra<br />

optimistisch auf die Seestraße anno<br />

2030. Dasneue Brumm-Brumm, der<br />

extra wohltuend komponierte<br />

Sound der Elektroautos, lässt die<br />

ganze Menschheit entspannter werden.<br />

Egal wie das abgelaufene Jahr<br />

später bewertet wird – die beiden<br />

2018er Revuen sind ausgesprochen<br />

gute Jahrgänge.Das Mehringhoftheater<br />

kann darauf setzen, dass seine<br />

Vortragenden mit den Jahren immer<br />

populärer geworden sind. Horst Evers<br />

lieferteine seiner komischen <strong>Berliner</strong><br />

Miniaturen, in der er durchspielt, wie<br />

sich alle Alexa-Boxen eines Mietshauses<br />

von außen mit einem Megaphon<br />

anschalten lassen. Bov Bjerg trägt<br />

nicht nur Episoden aus dem Familienleben<br />

vor, in denen er von seiner<br />

Tochter auf YouTube als „Peinlichster<br />

Papa der Welt“ vermarktet wird, sondernzeigt<br />

auch neue Talente als Parodist.<br />

So bringt er als Jogi Löw neben<br />

seinem Espressotässchen eine neue<br />

Trainingsmethode mit: Mit dem<br />

„Waldbaden“ will er die „Achtsamkeit“<br />

seiner Kicker schulen. Evers wiederum<br />

sorgt als Kim Jong Un,der in<br />

Donald Trump einen Geistesbruder<br />

gefunden hat, für Lacher –diese Figur<br />

hatte Hannes Heesch schon im Vorjahr<br />

parat.<br />

Einen Kontrapunkt setzen die<br />

sarkastischen Balladen vonManfred<br />

Maurenbrecher, der im Stile eines<br />

Talking Blues erst einen Reichsbürger<br />

in Staatsdiensten spielt, dann als<br />

Lichtenberger Rentner die Entrechteten<br />

der Welt versammelt –den Refrain<br />

liefert die Partisanen-Hymne<br />

„Bella Ciao“.<br />

Die Brauseboys setzen mehr aufs<br />

Wort und zeigen, wie sich dasWeltgeschehen<br />

im Wedding widerspiegelt.<br />

HeikoWernig lernt den neuen Datenschutz<br />

bei seiner polnischen Friseuse.<br />

Robert Rescue malt aus, was<br />

passieren würde, wenn die S-Bahn<br />

tatsächlich bei Verspätungen nicht<br />

mehr an allen Haltestellen hielte: Auf<br />

einem Bahnsteig sammelt sich seit<br />

drei Wochen eine Menschenmenge<br />

an. Dem immer häufigeren Auftauchen<br />

von Aktivisten jeder Coleur in<br />

den Medien widmet Thilo Bock eines<br />

seiner fulminanten Gedichte. Volker<br />

Surmann spielt mit der Idee,Kabarett<br />

sei eine olympische Idee und kommentiertimStile<br />

eines Sportreporters<br />

den Auftritt eines Humoristen.<br />

Gut gelungen ist den Brauseboys<br />

die Einbeziehung der Zuschauer:<br />

Mit Lego-Figuren werden Ereignisse<br />

gebaut und müssen erraten werden.<br />

Wer ins Mehringhoftheater geht,<br />

sollte möglichst originelle Fragen für<br />

Merkel und Co mitbringen, damit<br />

die Parodisten ihre Impro-Qualitäten<br />

wirklich ausspielen können.<br />

Ambivalent bleiben die Ausblicke<br />

auf die Zukunft. Die Brauseboys haben<br />

diesmal zwei Ausgaben ihrer Tagesschau<br />

in fünf Jahren produziert.<br />

In der einen ist Alexander Gauland<br />

Bundeskanzler, Hans-Georg Maaßen<br />

und Beate Zschäpe haben wichtige<br />

Ministerämter. Inder anderen<br />

Version führt Robert Habeck die<br />

Bundesregierung. Die gegenderten<br />

Nachrichten sind kaum noch verständlich<br />

und der Sprecher entschuldigt<br />

sich dafür, dass er ein weißer<br />

Mann ist.<br />

Hinter einem versiegelten Eingang<br />

Archäologen entdecken bei Kairo ein 4400 Jahre altes Priestergrab mit farbigen Statuen. Ägypten hofft auf weitere Funde und auf mehr Tourismus<br />

Ägyptische Archäologen haben<br />

nahe Kairo ein mehr als 4000<br />

Jahrealtes Grabmal gefunden. Es sei<br />

außergewöhnlich gut erhalten und<br />

zeichne sich durch die farbige Bemalung<br />

der Statuen im Inneren aus,<br />

sagte Antikenminister Chalid al-<br />

Anani am Sonnabend. „Es handelt<br />

sich um eine der schönsten Entdeckungen,<br />

die wir in der vergangenen<br />

Zeit gemacht haben.“<br />

Das Grabmal gehörte zu einem<br />

Hohepriester mit dem Namen Wahtye<br />

und wurde an der berühmten<br />

Stufenpyramide in Sakkara südlich<br />

vonKairoentdeckt. Es ist 4400 Jahre<br />

alt und geht auf die altägyptische<br />

Fünfte Dynastie zurück. Wahtye war<br />

demnach unter dem König Neferirkare<br />

(ca. 2500 v. Chr.) in Amt und<br />

Würden.<br />

Al-Anani zufolge befinden sich in<br />

dem rund zehn Meter langen sowie<br />

drei Meter breiten und hohen<br />

Grab insgesamt 18 Nischen mit 24<br />

Reliefstatuen. Zu sehen sind dort<br />

auch farbige Szenen, die den<br />

Priester, seine Mutter, seine Frau<br />

und seine Kinder zeigen. Zu erkennen<br />

seien auch Musikaufführungen,<br />

Segelboote und Jagdszenen,<br />

erklärte das ägyptische Antikenministerium<br />

weiter.<br />

Der versiegelte Eingang des Grabes<br />

sei im November entdeckt worden,<br />

habe aber erst nach weiteren<br />

Zwei von 24 Reliefstatuen aus dem Grab des PriestersWahtye.<br />

DPA/MAHMOUD ABDELGHANY<br />

Grabungsarbeiten geöffnet werden<br />

können, sagte der Leiter der<br />

Ausgrabungen, Mustafa Wasiri.<br />

Name und Titel des beerdigten<br />

Priesters gingen aus einer Inschrift<br />

am Eingang hervor.<br />

Erst vorwenigen Tagen seien fünf<br />

noch verschlossene Schäfte in dem<br />

Grab entdeckt worden, sagte Wasiri<br />

weiter. Dort könnten sich weitere<br />

Grabschätze und Besitztümer des<br />

Priesters verbergen.<br />

Ägypten hat in den vergangenen<br />

Monaten mehrfach den Fund von<br />

archäologischen Stätten bekannt gegeben.<br />

So entdeckten Archäologen<br />

im Frühjahr nahe dem OrtMinja am<br />

Nil eine mehr als 2500 Jahre alte To-<br />

tenstadt mit Dutzenden Steinsärgen<br />

und Kunstschätzen. Ein deutschägyptisches<br />

Forscherteam stieß in<br />

Kairozudem auf Kalksteine mit Tausende<br />

Jahre alten Inschriften. Einige<br />

der Funde lassen sich auf die 12. und<br />

20. Dynastie der Alten Ägypter zurückführen<br />

und sind damit bis zu<br />

4000 Jahrealt.<br />

Ägypten verspricht sich vonden<br />

Funden einen Schub für den Tourismus,<br />

der unter den Unruhen<br />

nach dem Sturz des Langzeitherrschers<br />

Husni Mubarak im Jahr<br />

2011 schwer gelitten hat. Die Tourismusbranche<br />

ist für das nordafrikanische<br />

Land eine der wichtigsten<br />

Einnahmequellen. (dpa)<br />

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24 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018<br />

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Tagestipp<br />

KALENDER<br />

BÜHNE<br />

Ballhaus Ost (& 44 03 91 68)<br />

20.00: All men must die (Das Helmi &Gäste)<br />

<strong>Berliner</strong> Kriminal Theater (& 47 99 74 88)<br />

20.00: Der Seelenbrecher<br />

Deutsche Oper Berlin (& 34 38 43 43)<br />

19.30: Der Nussknacker (Staatsballett Berlin)<br />

Deutsches Theater (& 28 44 12 25)<br />

20.00: Die Zofen<br />

DT-Kammerspiele (& 28 44 12 25)<br />

19.00 Box: Hool (Junges DT)<br />

19.30: VorSonnenaufgang<br />

Maxim Gorki Theater (& 20 22 11 15)<br />

19.30: Alles Schwindel<br />

Monbijou-Theater (& 288 86 69 99)<br />

17.30 Märchenhütte: Kaiser Trojan /Der Tannenbaum<br />

19.30, 21.15: Fischer und sin Fru/Der gestiefelte<br />

Kater<br />

21.00 Märchenhütte: Der Wolf und die sieben<br />

Geißlein /Die singende Amsel<br />

Neuköllner Oper (& 68 89 07 77)<br />

20.00 Studio: Ocaña, Königin der Ramblas<br />

Puppentheater Firlefanz (& 283 35 60)<br />

16.00: Firlefanz und Glühwein<br />

Schaubühne (& 89 00 23)<br />

20.00: Ungeduld desHerzens<br />

20.30: Ja heißt ja und …(Carolin Emcke)<br />

Schlosspark Theater (& 789 56 67 -1 00)<br />

20.00: Monsieur Claude undseine Töchter<br />

StageTheater des Westens (& 018 05 44 44)<br />

19.30: Der Nussknacker (Bolschoi Staatsballett<br />

Belarus)<br />

Theater im Palais (& 201 06 93)<br />

19.30: Dein Hund –Dein Mönch (Gastspiel Leslie<br />

Malton und Felix vonManteuffel)<br />

Vaganten Bühne (& 312 45 29)<br />

20.00: Drei Mal Leben<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

19.00 3. Stock: Tankstelle (P 14)<br />

KABARETT/VARIETÉ<br />

1820 Bar (Rosa-Luxemburg-Str.41)<br />

20.30: Cosmic ComedyOpen-Mic –English Comedy<br />

(Dharmander Singh, Neil Numb u. a.)<br />

Barjeder Vernunft (& 883 15 82)<br />

20.00: Mein erstes Mal (Florian Wagner)<br />

<strong>Berliner</strong> Schnauze –MundART &Comedy Theater<br />

(& 017 95 34 66 96) 20.00: Truthahn mit Wisky<br />

(MargaBach)<br />

BKA (& 202 20 07)<br />

20.00: TheatersportBerlin: Das Match<br />

Chamäleon (& 400 05 90)<br />

19.00: Tandem. Zusammen anders –einfach gut<br />

(Circus Sonnenstich &Julia Fiebelkornaka Dorothy<br />

Bird, JonLawton, Roman Skadra, Piotr Zdanowicz,<br />

Neele Buchholz &Corinna Mindt u. a.)<br />

Distel (& 2044704)<br />

19.30 Studio: Der Weihnachtscoach (Haupt, Leibold<br />

&Kuhn)<br />

20.00: Wohin mit Mutti?<br />

Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater<br />

(& 88 59 11 88) 20.00: Wenn’sdenn sein muss:<br />

Frohes Fest! (Oliver Kalkofe)<br />

Reederei Riedel –Anlegestelle Märkisches Ufer<br />

(Märkisches Ufer)19.30: Mordende Gärtner an Bord<br />

(<strong>Berliner</strong> Kriminal Theater)<br />

Renaissance-Theater (& 312 42 02)<br />

20.00: Mein amerikanischer Traum (Jochen Trus &<br />

The Fine Arts Big Band)<br />

Spree- &Havelschifffahrt (Schiffbauerdamm 12)<br />

19.00: Mörderische Spreefahrt–Kopfgeldjagd<br />

(Ensemble artdeshauses). Anm. erf.<br />

Stachelschweine (& 261 47 95)<br />

20.00: Halleluja, Angela! (Michael Frowin)<br />

Wühlmäuse (& 30 67 30 11)<br />

20.00: Ihr Pflägerlein kommet (Sybille Bullatschek)<br />

KLASSIK<br />

<strong>Berliner</strong> Dom (& 20 26 91 36)<br />

20.00: Stockholms MusikgymnasiumsKammarkör,<br />

Ltg.Helene Stureborg,Lucia –Die schwedische Lichterkönigin,Traditionelle<br />

schwedische und deutsche<br />

Weihnachtslieder<br />

Hochschule für Musik HannsEisler im Neuen Marstall<br />

(& 203 09 21 01) 19.00 Galakutschen-Saal<br />

II: Vortragsabend Violoncelloklasse Prof. Claudio<br />

Bohórquez<br />

19.00 Krönungskutschen-Saal: Vortragsabend Hornklasse<br />

Prof. Marie-Luise Neunecker<br />

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SOCKE!<br />

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Kinos<br />

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im Se<br />

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Kinospaß und<br />

Schokogenuss<br />

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IM KINO<br />

ERHÄLTLICH!<br />

Auch erhältlich unter<br />

shop.cinestar.de<br />

Philharmonie (& 25 48 83 01)<br />

20.00: Chor der St. Hedwigs-Kathedrale, Jugendkathedralchor<br />

St. Hedwig,Kammersymphonie Berlin,<br />

Stephanie Petitlaurent (Sopran), Susanne Langner<br />

(Alt) u. a., Georg Friedrich Händel: „Messias“, Teil I;<br />

Friedrich Kiel: „Der Sternvon Bethlehem“, Oratorium<br />

op. 83<br />

Philharmonie/Kammermusiksaal<br />

(& 254 88 -1 32) 18.00: Carte blanche der Karajan-Akademie<br />

UdK Bundesallee 1-12 (& 31850)<br />

19.30 Kl. Vortragssaal: Vortragsabend Master-Ensembles<br />

Klasse Artemis Quartett: Goldmund Quartett<br />

UdK Konzertsaal Bundesallee (& 318 50)<br />

18.30: Benefizkonzertdes Julius-Stern-Instituts,<br />

zugunsten des Unionhilfswerks, Vorb.www.unionhilfswerk.de<br />

Zitadelle Spandau (& 35 49 44 29 7/)<br />

17.00 Gotischer Saal: Marianne Boettcher (Violine),<br />

Domenica Reetz (Harfe), <strong>Berliner</strong> Klassik-Event:<br />

Harfenklängezur Weihnacht, Werkevon Antonio Vivaldi,Gabriel<br />

Fauré, Louis Spohr,Jules Massenet, Carl<br />

Philipp Emanuel Bach, Giacchino Rossini, Camille<br />

Saint-Saëns<br />

KINDER<br />

Atze Musiktheater (& 81 79 91 88)<br />

10.00 Studio: Oh wie schön ist Panama (ab 4bis<br />

8J.)<br />

10.30: Die Hühneroper (ab6bis 10 J.)<br />

BKA (& 202 20 07)<br />

11.00: Angstmän, Platypus Theater,English Theater<br />

(ab 8J.)<br />

Brotfabrik (& 471 40 01)<br />

10.00: Die Weihnachtsgans Auguste, Maria Mägdefrau,<br />

Fingerpuppen und Klavier (ab 4bis 12 J.)<br />

Computerspielemuseum (& 60 98 85 77)<br />

10.00: Aufschlag Games. Wiedigitale Spiele in unser<br />

Leben traten, Videogames<br />

Dorfkirche Staaken (Hauptstr.12)<br />

10.00: Lotta –Oh, wie schön ist Weihnachten!,<br />

Théâtre Anima (ab 3J.)<br />

FEZ/Astrid-Lindgren-Bühne (& 53 07 12 50)<br />

10.30: Vier Kerzen, RobertMetcalf &Band (ab 4<br />

bis 10 J.)<br />

Gemeinschaftshaus Lichtenrade (& 902 77 70)<br />

10.00: Weihnachten beim kleinen Hasen, Theater<br />

Couturier,(ab 3J.)<br />

Ausstellung<br />

Letzte Chance<br />

für den<br />

Pferdekopf<br />

Heute gehen Sie mal ins<br />

Museum! Rechtzeitig vor<br />

Weihnachten, damit Sie beim<br />

Familienbesuch außerhalb<br />

Berlins wissen, was dort, wo<br />

Siehinfahren, nicht mehr liegt,<br />

weil es ausgegraben und kulturgeschichtlich<br />

erfasst wurde.<br />

1000 Exponate aus 16 Bundesländern<br />

sind in der Ausstellung<br />

„Bewegte Zeiten. Archäologie<br />

in Deutschland“ versammelt<br />

und huldigen dem Europäischen<br />

Kulturerbejahr 2018.<br />

Unter anderem ist das älteste<br />

jemals gefundene Kunstwerk<br />

zu sehen: die sechs Zentimeter<br />

große Venus vom Hohlefels/Schwäbische<br />

Alb (etwa<br />

35 000 Jahrealt). DieHimmelsscheibe<br />

von Nebra (etwa 4000<br />

Jahrealt) ist zwar nach einigen<br />

Wochen am Licht durch eine<br />

Kopie ersetzt worden. Aber im<br />

Original können Siedafür,und<br />

das nur noch heute!, den etwa<br />

2000 Jahre Gold-Bronze-Pferdekopf<br />

von Waldgirmes besichtigen.<br />

PetraKohse<br />

Bewegte Zeiten Gropius-Bau,<br />

10–19 Uhr,Niederkirchnerstr.7<br />

Die in Berlin lebende Büchner-Preisträgerin Felicitas Hoppe folgt mit dem Roman „Prawda“ den Spuren zweier sowjetischer Journalisten bei i<br />

In dem Roman „Die Glücklichen“<br />

von Peter Paul Zahl aus<br />

dem Jahr 1979 gibt es gleich zu<br />

Beginn eine kleine Vision, in<br />

der sich der Ich-Erzähler die Zukunft<br />

des sozialen Raums erträumt:<br />

„Ich stelle mir die U-Bahn vor: Sie<br />

ist leise und bunt, sie hat Bar und<br />

Leseabteil, sie ist mit Teppichen<br />

ausgelegt und hat Schlafwagenabteil<br />

und Caféteria, sie verkehrt alle<br />

zwei Minuten, vollautomatisch gesteuert<br />

und lautlos, jeder hat einen<br />

bequemen Sitzplatz, einige sind um<br />

Tische gruppiert, da können wir<br />

klönen und miteinander sprechen,<br />

anderesind in der Höhe verstellbar,<br />

für Kinder und Schwerbeschädigte,<br />

sie riecht gut, sie ist schnell, ist kostenlos,<br />

inden U-Bahnhöfen stellen<br />

wir unsere neuesten Produkte aus,<br />

kinetische Objekte,Bilder,Grafiken,<br />

in den dunklen Tunneln auf Wunsch<br />

Lightshows …“<br />

Sentimentalische Regungen ruft<br />

diese Utopie nicht allein deshalb<br />

hervor, weil sie ein wenig aus der Zeit<br />

gefallen scheint und die tatsächlichen<br />

technischen Entwicklungen,<br />

die ja durchaus auch Bequemlichkeiten<br />

mit sich gebracht haben, auf<br />

Harry Nutt<br />

blickt zurück auf eine<br />

Zukunftserwartung vongestern<br />

und ist gespannt auf die<br />

Hervorbringungen der<br />

posthumanistischen<br />

Gesellschaft.<br />

anrührendeWeise verfehlt.Esist einmal<br />

mehr ein Beleg dafür,dass literarische<br />

Utopien das Hier undJetztihrer<br />

Entstehungszeit im Blick haben<br />

und nicht als Vorhersage missverstanden<br />

werden sollten.Bemerkenswert<br />

ist die Zahl’sche Utopie denn<br />

auch deshalb,weilsie in dem artikulierten<br />

Bedürfnis nach Teilhabe am<br />

Fortschritt die kommunikative Entwicklung<br />

nahezu vollständig verkannt<br />

hat. In seiner Erwartung vom<br />

Segen der Technik geht es Zahl beinahe<br />

ausschließlich um den Komfort<br />

des öffentlichen Nahverkehrs. Darüber<br />

hinaus aber hält der Autor an<br />

der Idee einer mündlichen Nahkommunikation<br />

fest. Man setzt sich entspannt<br />

zusammen und klönt.<br />

Bereits 15 Jahre später aber warenesvor<br />

allem die Grundlagen der<br />

individuellen Kommunikation, die<br />

sich radikal verändert hatten. Man<br />

sitzt nicht zusammen, sondern<br />

kommuniziert gerade auch in der<br />

U-Bahn, wenn es denn so sein soll,<br />

über Kontinente hinweg. Die U-<br />

Bahn ist voll besetzt, keinesfalls jeder<br />

hat einen Sitzplatz, aber jeder<br />

kommuniziertmit irgendwem oder<br />

tippt arbeitsam oder selbstverges-<br />

KINO<br />

CHARLOTTENBURG<br />

Astor Film Lounge (& 883 85 51) Der Vorname<br />

15.15, 20.30; AStar Is Born 17.30<br />

Cinema Paris (& 881 3119) Gegen den Strom<br />

15.30, 18.00, 20.30<br />

Delphi Filmpalast (& 312 1026) Astrid 14.50,<br />

17.40,20.30<br />

Delphi LUX (& 322 93 10 40) Bohemian Rhapsody<br />

(OmU) 17.30, 20.30; Männerfreundschaften<br />

15.20, 18.50; Gegen den Strom –Kona fer istrio<br />

(OmU) 16.30; The House That Jack Built (OmU)<br />

21.00; Cold War 15.50, 18.00, 20.15; Cold War<br />

(OmU)17.20;The Cakemaker(OmU) 14.10, 20.20;<br />

RBG 15.00; RBG (OmU) 18.00; Charles Dickens<br />

14.00; Der Trafikant 16.20,19.00; Under the Silver<br />

Lake (OmU) 21.30; Werk ohne Autor 19.30; Astrid<br />

(OmU) 13.50; Sauvage (OmU) 15.45, 19.00; Alexander<br />

McQueen (OmU) 16.30, 21.20<br />

Filmkunst 66 (& 882 1753) Die Erbinnen 17.30;<br />

Das krumme Haus 20.15; Jota: Mehr als Flamenco<br />

–Jota de Saura (OmU) 17.45; Die Erscheinung<br />

20.00<br />

Kant Kino (& 319 98 66) Der Grinch 13.45,<br />

15.45; Widows –Tödliche Witwen 17.50, 20.40;<br />

25 km/h15.00, 17.40, 20.20; Aufbruchzum Mond<br />

15.15, 21.00; BlacKkKlansman 18.10; Bohemian<br />

Rhapsody 14.40, 20.00; Das krumme Haus 17.30;<br />

Tabaluga 14.20; Der Vorname 16.20,18.30,20.40<br />

Zoo Palast (& 018 05/22 29 66) 3D: Der Grinch<br />

14.25; 3D: Phantastische Tierwesen: Grindelwalds<br />

Verbrechen 16.50; 3D: Mortal Engines –Krieg der<br />

Städte 20.00, 23.10; Der Grinch 15.20; 100 Dinge<br />

17.45; 3D: Phantastische Tierwesen: Grindelwalds<br />

Verbrechen 20.30; 100 Dinge 14.30; Bohemian<br />

Rhapsody 17.10; Widows –Tödliche Witwen 20.15,<br />

23.15; 3D: Spider-Man: A New Universe 14.45,<br />

23.00; 3D: Der Grinch 17.35; Bohemian Rhapsody<br />

19.50; Mortal Engines –Krieg der Städte 14.10;<br />

3D: Mortal Engines –Krieg der Städte 17.10; 100<br />

Dinge 20.00, 23.00; PhantastischeTierwesen: Grindelwalds<br />

Verbrechen 14.30; Spider-Man: ANew<br />

Universe 17.30,20.15; 25 km/h 23.05; Der Nussknacker<br />

und die vier Reiche 14.30; Phantastische<br />

Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen (OF) 17.00;<br />

Nurein kleiner Gefallen 20.00; Verschwörung 22.50<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

b-ware!Ladenkino (& 20 07 88 88) Die Erscheinung<br />

(OmU) 11.00; Girl 13.20; Tabaluga 15.15;<br />

Cold War (OmU) 16.45; Der Vorname 18.10;<br />

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen<br />

(OmU) 19.45; BlacKkKlansman (OmU) 22.00; A<br />

Star Is Born (OmU) 11.00;<br />

Pettersson und Findus: Findus zieht um 13.20;<br />

Hamburger Gitter – Der G20-Gipfel als „Schaufenster<br />

moderner Polizeiarbeit“ 14.40; Der Affront<br />

–L‘insulte (OmU) 16.00; Glücklich wie Lazzaro –<br />

Lazzaro felice (OmU) 17.50; Aufbruch zum Mond –<br />

First Man(OmU) 20.00; Climax (OmU) 22.20;Mandy<br />

(OmU) 11.00; Reise nach Jerusalem 13.00; Le<br />

Grand Bal –Das große Tanzfest (OmU) 15.00; Die<br />

Unglaublichen II 16.30; #Female Pleasure (OmU)<br />

18.30;BohemianRhapsody (OmU) 20.15; Suspiria<br />

(OmU) 22.30<br />

Intimes (& 29 77 76 40) Juliet, Naked 16.45;<br />

Charles Dickens –The Man Who Invented Christmas<br />

(OmU) 19.00; The House That Jack Built (OmU)<br />

21.15; Herr Lehmann (OmenglU) 23.30<br />

Tilsiter-Lichtspiele (& 426 81 29) Die Erbinnen –<br />

Las herederas (OmU) 16.00; Der Vorname 18.00;<br />

25 km/h 19.45; Loro – Die Verführten (OmU)<br />

22.00;Aggregat16.00; Elternschule 17.45; Familie<br />

Brasch 20.00; WhyAre We Creative? (OmU) 22.00<br />

UCI Luxe Kino Mercedes-Platz Phantastische<br />

Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen 13.50, 16.30,<br />

19.40; IMAX 3D: Mortal Engines –Krieg der Städte<br />

14.00, 17.00, 20.00, 23.10; Bohemian Rhapsody<br />

14.00,17.15,20.30; Ballon 14.00; Spider-Man: A<br />

New Universe –Spider-Man: Into The Spider-Verse<br />

(OF) 14.10; Tabaluga 14.15, 17.15; Spider-Man:<br />

ANew Universe 14.15; 3D: Phantastische Tierwesen:<br />

GrindelwaldsVerbrechen 14.15, 17.15, 22.45;<br />

Mortal Engines –Krieg der Städte 14.15; Die Unglaublichen<br />

II 14.15; Der Nussknacker und die vier<br />

Reiche 14.15; 100 Dinge 14.15, 17.00, 20.00,<br />

23.00; 3D: Der Grinch 14.20, 16.45; Der Grinch<br />

14.20, 17.30, 20.00; Widows –Tödliche Witwen<br />

16.30, 19.50, 22.50; 3D: Mortal Engines –Krieg<br />

der Städte 16.45, 19.45, 22.55; 3D: Spider-Man:<br />

A New Universe – Spider-Man: Into The Spider-<br />

Verse (OF) 17.00; 3D: Spider-Man: ANew Universe<br />

17.00,19.50,22.55;Das krumme Haus17.05;25<br />

km/h 17.10; Aufbruch zum Mond19.40; Mortal Engines<br />

–Krieg der Städte (OF) 19.45; Unknown User<br />

2: Dark Web 19.50, 22.30; Verschwörung 20.15;<br />

Der Vorname 20.15; Sneak Preview 21.00<br />

Zukunft (& 01 76/57 86 10 79) Alexander Mc-<br />

Queen (OmU) 18.15; Anna und die Apokalypse<br />

–Anna and the Apocalypse (OmU) 20.30; You<br />

Are Everything (OmenglU) 22.15; Sauvage (OmU)<br />

18.00; November (OmU) 20.00; Mandy (OmU)<br />

22.15<br />

HELLERSDORF<br />

CineStar (& 04 51/703 02 00) Phantastische Tierwesen:<br />

GrindelwaldsVerbrechen 16.20,20.10; 3D:<br />

Mortal Engines –Krieg der Städte 16.30, 19.50;<br />

3D: Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen<br />

16.50, 19.30; 100 Dinge 17.00, 20.20;<br />

Tabaluga 17.10; 3D: Spider-Man: ANew Universe<br />

17.20, 19.45; Der Grinch 17.30; Bohemian Rhapsody<br />

19.40; Unknown User 2: Dark Web 20.00<br />

Kino Kiste (& 998 74 81) Die unglaubliche Reise<br />

des Fakirs, der in einem Kleiderschrank feststeckte<br />

14.00; Elliot, das kleinste Rentier 16.00; Leto<br />

17.40; Der Vorname 20.00<br />

HOHENSCHÖNHAUSEN<br />

CineMotion (& 03871/2114109) Phantastische<br />

Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen 14.15, 16.40,<br />

19.45; Mortal Engines –Krieg der Städte 14.15,<br />

20.10; Tabaluga 14.20, 17.00; Der Nussknacker<br />

und die vier Reiche 14.30; 3D: Der Grinch 14.30,<br />

17.15; 100 Dinge 14.40, 17.30, 20.00; Spider-<br />

Man: ANew Universe 14.45; Elliot, das kleinste<br />

Rentier 15.00; Der Grinch 15.10, 17.40, 19.30;<br />

3D:Spider-Man:ANewUniverse 16.50, 20.15; 3D:<br />

Der Nussknacker und die vier Reiche 17.10; 3D:<br />

Mortal Engines –Krieg der Städte 17.15, 19.40;<br />

Bohemian Rhapsody 17.20; Widows – Tödliche<br />

Witwen 19.40; 3D: Phantastische Tierwesen: Grindelwalds<br />

Verbrechen 20.00; Unknown User 2: Dark<br />

Web 20.20<br />

KREUZBERG<br />

Babylon (& 61 60 96 93) A Bohemian Rhapsody<br />

(OmU) 17.30, 20.30; B Climax (OmU) 17.00,<br />

21.30; RBG (OmU) 19.00<br />

fsk amOranienplatz (& 614 24 64) Die Erbinnen<br />

–Las herederas (OmU) 18.00; Cold War (OmU)<br />

19.00; Gegen den Strom –Kona fer istrio (OmU)<br />

20.00, 22.00; Widows –Tödliche Witwen (OmU)<br />

20.45<br />

Moviemento (& 692 47 85) Amelie rennt 9.15;<br />

#Female Pleasure (OmU) 15.30, 17.45, 20.00,<br />

22.15; Who Am I–Kein System ist sicher 10.30;<br />

Pettersson und Findus: Findus zieht um 12.45; Elliot,<br />

das kleinste Rentier 14.45; RBG (OmU) 16.45;<br />

Borderline Europe präsentiert: Moria 35 (OmU; m.<br />

Diskussion) 19.00; Cold War (OmenglU) 22.00;<br />

Wildhexe 14.00; The House That Jack Built (OmU)<br />

16.15; RBG (OmU) 19.30; Climax (OmU) 21.45<br />

Regenbogen Kino (& 69 57 95 17) Gundermann<br />

20.00<br />

Sputnik (& 694 11 47) Reise nach Jerusalem<br />

(OmenglU) 15.00; #FemalePleasure (OmU) 17.00;<br />

Juliet, Naked 19.00; Bohemian Rhapsody (OmU)<br />

21.00; Phantastische Tierwesen: Grindelwalds<br />

Verbrechen (OmU) 15.00; Was uns nicht umbringt<br />

17.15; Platzkart – Third-Class Travel (OmenglU)<br />

19.30; Die Erbinnen –Las herederas (OmU) 21.15;<br />

Sauvage (OmU) 23.00; Kinobar im Sputnik Why<br />

Are We Creative? (OmU) 19.00<br />

Yorck (& 78 91 32 40) Der Grinch 14.45, 15.45;<br />

Gegen den Strom 17.50, 20.10; New Astrid 17.00,<br />

19.40<br />

KÖPENICK<br />

Kino Spreehöfe (& 5389590) 3D: Mortal Engines<br />

–Krieg der Städte 14.15, 17.15, 20.15; Spider-<br />

Man: ANew Universe 14.30; Der Nussknacker und<br />

die vier Reiche 14.45; Der Grinch 15.00, 17.30;<br />

Tabaluga 15.15; 3D: Spider-Man: ANew Universe<br />

17.00; 100 Dinge17.00,20.00; 3D:Phantastische<br />

Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen 17.15, 20.15;<br />

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen<br />

19.45; Astrid 20.00<br />

Union Filmtheater (& 65 01 31 41) Juliet, Naked<br />

13.00, 18.00; Der Dolmetscher 13.00; Aufbruch<br />

zum Mond 13.00, 20.30; Bohemian Rhapsody<br />

15.15; Elliot, das kleinste Rentier 15.30; 3D: Der<br />

Grinch 16.00, 18.15; Johnny English: Man lebt nur<br />

dreimal 18.00; Piripkura –Die Suche nach den<br />

Letzten ihres Volkes (OmU) 20.15; Verschwörung<br />

20.30<br />

MARZAHN<br />

UCI Kinowelt am Eastgate (& 93 03 02 60)<br />

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen<br />

13.45, 16.50; Spider-Man: ANew Universe<br />

14.00; Mortal Engines –Krieg der Städte 14.00;<br />

Der Nussknacker und die vier Reiche 14.00,17.00;<br />

Der Grinch 14.30, 17.00; 100 Dinge 14.30, 17.15,<br />

19.45; Tabaluga 14.45, 17.00; 3D: Der Grinch<br />

15.00, 20.15; Bohemian Rhapsody 16.30, 19.45;<br />

3D: Spider-Man: ANew Universe 16.45, 20.15; 3D:<br />

Mortal Engines –Krieg der Städte 17.00, 19.45;<br />

3D: Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen<br />

20.00; Unknown User 2: Dark Web 20.15<br />

MITTE<br />

Acud (& 44 35 94 98)Wildhexe 17.00;Charles Dickens<br />

19.00; Glücklich wie Lazzaro –Lazzaro felice<br />

(OmU) 21.00; Zentralflughafen THF (OmU) 18.00;<br />

Familie Brasch (OmenglU) 20.00; Sauvage (OmU)<br />

22.00<br />

Babylon (& 242 59 69) Cinema! Italia!: Tutto quello<br />

che vuoi –Alles was Du willst (OmU) 17.30; Der<br />

Vorname 17.45; CAN Project: Mädchen... nur mit<br />

Gewalt (DFmenglU) 18.00; Loro –Die Verführten<br />

(OmU) 19.30; Die Erscheinung (OmenglU) 19.30;<br />

CAN Project: Deep End (m. Gästen u.Gespräch)<br />

20.00; Gaspar Noe: Enter the Void (OmU) 22.15;<br />

Gaspar Noe: Love (OmU) 22.30<br />

Central Hackescher Markt (& 28 59 99 73)Gregs<br />

Tagebuch 3: Ich war‘s nicht10.00;Wildhexe 13.45;<br />

RBG (OmU) 15.45,17.45, 20.00,22.15; Elliot, das<br />

kleinste Rentier 10.30, 12.15; RBG (OmU) 14.00;<br />

Under the Silver Lake (OmU) 16.00; La French Connection:<br />

La me moire dans lachair –Flesh Memories<br />

(OF) 19.00; AStar IsBorn (OmU) 20.30<br />

CineStar CUBIX (& 04 51/703 02 00) Elliot,<br />

das kleinste Rentier 11.00; 3D: Der Grinch 11.00,<br />

14.50, 17.55; Spider-Man: ANew Universe 11.10,<br />

14.00; Tabaluga 11.15, 14.30; Johnny English:<br />

Man lebt nur dreimal 11.20; 3D: Phantastische<br />

Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen 11.30, 14.40,<br />

17.20, 20.30, 22.55; Der Grinch 11.30, 13.40,<br />

17.00,19.30; 3D: Mortal Engines –Krieg der Städte<br />

11.40, 14.10, 16.40, 19.50, 22.40; Der Vorname<br />

11.40; Phantastische Tierwesen: Grindelwalds<br />

Verbrechen 13.15, 16.15, 19.30, 22.20; 3D: Der<br />

Nussknacker und die vier Reiche 13.25; 100 Dinge<br />

13.50,16.30, 19.40,23.15; Nur ein kleiner Gefallen<br />

16.00; AStar IsBorn 16.55; 3D: Spider-Man:<br />

ANew Universe 17.15,20.10;BohemianRhapsody<br />

19.20;Sneak Preview 20.00;UnknownUser 2: Dark<br />

Web 20.20,23.10; Aufbruch zum Mond 22.30;Widows<br />

–TödlicheWitwen 23.00; Night School 23.00<br />

Hackesche Höfe (& 283 46 03) #Female Pleasure<br />

(OmU) 17.30; Widows – Tödliche Witwen<br />

(OmU) 19.30, 22.15; Berlin Babylon (Omdt+englU)<br />

15.00; Alexander McQueen (OmU) 17.00; Bohemian<br />

Rhapsody (OmU) 19.30, 22.15; Astrid (OmU)<br />

14.30, 17.00, 19.30; Juliet, Naked (OmU) 22.00;<br />

Climax (OmU) 14.45, 21.15; Gegen den Strom<br />

–Kona fer istrio (OmU) 16.45, 19.00; Cold War<br />

(OmU) 15.00, 19.00; Jota: Mehr als Flamenco –<br />

Jota de Saura (OmU) 17.00; The House That Jack<br />

Built (OmU) 21.00<br />

International (& 24 75 60 11) Gegen den Strom<br />

14.30, 17.00, 19.30; Siegessäule und Teddy präs.<br />

MonGay: Preview: Westwood: Punk. Ikone. Aktivistin.<br />

(OmU) 22.00<br />

NEUKÖLLN<br />

Cineplex Neukölln Arcaden (& 01 80/505 06 44)<br />

Tabaluga 9.30, 15.05; Phantastische Tierwesen:<br />

Grindelwalds Verbrechen 9.45, 16.00; Der Grinch<br />

10.00,14.30, 17.25; Der Nussknacker und die vier<br />

Reiche 10.30, 14.45; Spider-Man: ANew Universe<br />

–Spider-Man: IntoThe Spider-Verse (OF) 14.00;<br />

Müslüm (OmU) 14.00, 17.15, 19.55; Spider-Man:<br />

ANew Universe 14.10, 17.15; Mortal Engines –<br />

Krieg der Städte 14.15, 16.55, 19.30; Johnny English:<br />

Man lebt nur dreimal 14.15; 100Dinge 16.50;<br />

Night School 16.55; 3D: Spider-Man: ANew Universe<br />

17.00; Hedefim Sensin (OmU) 17.15, 20.15;<br />

Mortal Engines – Krieg der Städte (OF) 19.40;<br />

Sampiyon (OmU) 19.50; Widows –Tödliche Witwen<br />

20.00; Sneak Preview (OF) 20.00; Sneak Preview<br />

20.00; Unknown User 2: DarkWeb 20.10<br />

IL KINO (& 91 702919) Loro –Die Verführten<br />

(OmU) 15.30; Ida (OmenglU) 18.15; Die Erscheinung<br />

(OmenglU) 19.50; Die Erbinnen –Las herederas<br />

(OmU) 22.15<br />

Neues Off (& 62 70 95 50) Männerfreundschaften<br />

(DFmenglU) 18.20; Suspiria (OmU) 20.30<br />

Passage (& 68 23 70 18)Gegen den Strom 15.50,<br />

18.10, 20.30; BlacKkKlansman (OmU) 17.30,<br />

20.30; 25km/h 17.20, 20.00; Cold War 17.00,<br />

19.00; Bad Times atthe El Royale (OmU) 21.00<br />

Rollberg (& 62 70 46 45) Spider-Man: ANew<br />

Universe –Spider-Man: Into The Spider-Verse (OF)<br />

17.00, 19.45, 22.30; Widows –Tödliche Witwen<br />

(OmU) 17.40, 20.30; The House That Jack Built<br />

(OmU) 17.30, 20.50; Phantastische Tierwesen:<br />

Grindelwalds Verbrechen (OmU) 17.15, 20.15;<br />

Gegen den Strom –Kona fer istrio (OmU) 17.10;<br />

Under the Silver Lake (OmU) 19.30, 22.30<br />

UCI Luxe Gropius Passagen (& 66 68 12 34)<br />

Spider-Man: A New Universe 14.00; Phantastische<br />

Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen 14.05,<br />

19.50; Mortal Engines –Krieg der Städte 14.20,<br />

17.10; Der Grinch 14.35; 3D: Spider-Man: ANew<br />

Universe 16.50, 20.30; 100 Dinge 17.00, 20.00;<br />

3D: Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen<br />

17.20; 3D: Mortal Engines –Krieg der Städte<br />

19.40; Sneak Preview 20.15<br />

Wolf (& 921 03 93 33)Suspiria (OmU)12.00; November<br />

(OmU)12.00; DieErbinnen –Las herederas<br />

(OmU) 14.20; Climax (OmU) 14.50; Yours inSisterhood<br />

(OmU) 16.10; Pettersson und Findus 16.40;<br />

Kino Lokal-Global (OmU) 18.00; Under the Silver<br />

Lake (OmU) 21.00; Climax (OmenglU) 21.10


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018 25<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Tagestipp<br />

KALENDER<br />

hrer Reise durch das Feindesland USA.<br />

sen zum Zeitvertreib in sein Smartphone<br />

hinein.<br />

„Smarte Algorithmen statt mündiger<br />

Menschen“ heißt denn auch<br />

eine Veranstaltung im Literaturforum<br />

imBrecht-Haus, inder Armin<br />

Grunwald und Janina Loh sich über<br />

eine Philosophie des Digitalen austauschen<br />

wollen. An diesem Ort der<br />

literarischen Begegnung gern noch<br />

einmal von Angesicht zu Angesicht.<br />

Die Technikphilosophin Janina Loh<br />

verortet sich und ihr Denken aber<br />

bereits in einer Zeit des Posthumanismus<br />

und hat in diesem Sinne<br />

Überlegungen zu einer Anthropologie<br />

zwischen Mensch und Maschine<br />

an der Schnittstelle vonkritisch philosophischer<br />

Anthropologie und<br />

Technikphilosophie angestellt. Armin<br />

Grunwald ist Physiker und Philosoph<br />

und leitet mehrere deutsche<br />

Einrichtungen der Technikfolgenabschätzung.<br />

Aber gibt es überhaupt noch einen<br />

Wegzurück? Mit„Prawda“, dem<br />

neuesten Roman der in Berlin lebenden<br />

Büchner-Preisträgerin Felicitas<br />

Hoppe darfman daran zweifeln. Dabei<br />

richtet sie in ihrem Roman den<br />

Blick ganz ausdrücklich zurück.<br />

Smarte<br />

Algorithmen<br />

und andere<br />

Wahrheiten<br />

Kurz vor Weihnachten<br />

wird noch einmal nachgedacht<br />

über die Geschichte des Fortschritts<br />

und das Leben in der digitalen Welt<br />

LESUNGEN<br />

Felicitas Hoppe liest aus „Prawda“,<br />

Mittwoch, 19. 12., 19.30 Uhr,Kulturhaus<br />

Karlshorst, Treskowallee 112, Telefon.:<br />

475 94 06 10<br />

Netzdialoge! Philosophie des Digitalen.,<br />

Donnerstag,20. 12., 19.30 Uhr,Literaturforum<br />

im Brechthaus, Chausseestraße<br />

125, Telefon.: 282 20 03<br />

IMAGO/HOLGER JOHN<br />

In den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

haben sich die russischen<br />

Schriftsteller Ilja Ilfund Jewgeni PetrowimAuftrag<br />

der russischen Parteizeitung<br />

Prawda aufgemacht, die Vereinigten<br />

Staaten von Amerika in<br />

sechzig Tagen, über zehntausend<br />

Meilen, von Ost nach West und von<br />

Südost nach Ost imSinne einer Art<br />

gesellschaftlicher Feindbeobachtung<br />

zu bereisen.<br />

Felicitas Hoppe folgt den Spuren<br />

der Prawda-Autoren, aber ist sich der<br />

Wahrheit schon bald nicht mehr gewiss.„Gehtnicht<br />

alles längst drunter<br />

und drüber in der großen Küche des<br />

dampfenden Fortschritts“, schreibt<br />

Hoppe, „in der Hand in Hand mit<br />

meiner Erinnerung, meiner Halbbildung<br />

so entschlossen alles in eins<br />

kocht, und so rührend verherrlicht,<br />

die Lebenden wie die Toten.“<br />

Felicitas Hoppe reportiert nicht,<br />

sie erfindet auf ihrer Reiseein poetisches<br />

Land, in dem kulturelle Gewissheiten<br />

so selbstverständlich mit<br />

landschaftlichen Begebenheiten<br />

verwachsen, dass dieses Buch gleichermaßen<br />

ein Kommentar zur Lage<br />

ist wie eine sprachliche aufgeladene<br />

Entfernung vonder Wirklichkeit.<br />

Film<br />

Auch schon<br />

wieder<br />

ewig her<br />

Andreas Kleinert ist ein<br />

Filmregisseur, der tatsächlich<br />

noch ins Theater geht, um<br />

nach Schauspielern zu fahnden<br />

und der am Set mit viel<br />

Probengeduld, die ein Drehteam<br />

Nerven kosten kann,<br />

nach dem einen richtigenAusdruck,<br />

der wahrhaftigen Geste,<br />

dem zündenden Blick sucht. In<br />

seinem Spielfilm „Wege in die<br />

Nacht“ von 1999 spielt der vor<br />

zwei Jahren gestorbene Hilmar<br />

Thate den 55-jährigen, nach<br />

der Wende arbeitslosgewordenen<br />

Walter, der mit zwei Jugendlichen<br />

durch die Nacht<br />

zieht, um für eine bessereWelt<br />

zu kämpfen, notfalls mit Gewalt.<br />

Die Schwarzweißbilder<br />

stammen von Jürgen Jürges,<br />

der zuletzt als Kameramann<br />

von Ilya Khrzhanovsky dessen<br />

monumentale „DAU“-Filme<br />

gedreht hat. Kleinerthat inzwischen<br />

viele TV-Krimis inszeniert<br />

und ist Filmprofessor geworden.<br />

Ulrich Seidler<br />

Wege in die Nacht 19 Uhr im Arsenal,<br />

Potsdamer Straße 2, in Anwesenheitdes<br />

Regisseurs AndreasKleinert<br />

Grips Podewil (& 39 74 74 77)<br />

11.00: Ankommen, Werkschau (ab 12 J.)<br />

Jaro Theater (& 341 04 42)<br />

10.30: Frau Schaum und ein Dinosaurier unterm<br />

Weihnachtsbaum, Puppen- und Schauspiel (ab3<br />

bis 9J.)<br />

Jugendmuseum Schöneberg (& 902 77 61 63)<br />

14.00: Heimat Berlin, Projektschau und Aktionsraum<br />

Komische Oper Berlin (& 47 99 74 00)<br />

18.00: Orchesterder Komischen Oper Berlin, Moderation:<br />

Tausendsassa Robin, Kinderkonzert2:Singt<br />

mit!, Weihnachtslieder für alle (ab 4J.)<br />

Labyrinth Kindermuseum (& 800 93 11 50)<br />

9.00: 1, 2, 3, Kultummel–Die Ausstellung mit dem<br />

Vielfalter,Lernvielspaß für Mitmachkinder (ab 3bis<br />

11 J.)<br />

me Collectors RoomBerlin (Auguststr.68)<br />

12.00: ART &KIDS<br />

Puppentheater Prenzlkasper (& 21 79 10 60)<br />

10.00: Hänsel &Gretel retten Weihnachten, Ulrich<br />

Müller-Hönow/Prenzlkasper<br />

Schwartzsche Villa (& 902 99 22 12)<br />

10.30: Winterzeit bei Hündchen undKätzchen, Theater<br />

Rafael Zwischenraum, Figurentheater (ab 2J.)<br />

Theater an der Parkaue (& 55 77 52 52)<br />

9.00, 11.00: Der Nussknacker (ab 5bis 13 J.)<br />

Theater Lichterfelde (& 84 31 46 46)<br />

10.00, 11.15: Die Weihnachtsgans Auguste, artisanen,<br />

Puppentheater (ab 4J.). Anm.erf.<br />

Theater MorgensternimRathaus Friedenau<br />

(& 92 35 59 50) 9.00, 11.15: Ein Weihnachtslied<br />

(ab 9J.)<br />

theater strahl probebühne (& 69 59 92 22)<br />

9.00, 11.00: Spaaaß! (für Keenies), InterAktives<br />

Theater zum Thema Mobbing (ab 11 J.)<br />

LITERATUR/VORTRAG<br />

Danziger 50 (& 41 71 58 87)<br />

19.00: Erzählbühne, Kathleen Rappolt;Sven Tjaben<br />

Kulturbrauerei/Frannz (& 726 27 93 33)<br />

20.00: Tiere streicheln Menschen –Die Actionlesung,<br />

Martin „Gotti“ Gottschild, Sven vanThom und Gast<br />

Literarisches Colloquium Berlin (& 816 99 60)<br />

19.30: Stimmen der Kritik: Halbzeug,Hannes Bajohr,<br />

Einführung und Moderation: Jutta Müller-Tamm,<br />

Simon Schleusener Gäste: Mara Genschel und Daniel<br />

Falb<br />

Literaturhaus Berlin (& 88 72 86 -0)<br />

21.00: Wortservierung: Der Novize –Glorreiche<br />

Ketzereien, Lisa McLnerry mit Richard Burger<br />

Monarch (Skalitzer Str.134)<br />

19.00: Guerilla Slam, PeotrySlam<br />

Schwartzsche Villa (& 902 99 22 12)<br />

20.00 Kl. Salon: Autorenforum: Lesen –Zuhören –<br />

Diskutieren, Vorlesen unveröffentlichter Texte<br />

Z-Bar (& 28 38 91 21)<br />

20.00: Freihafen –offene Lesebühne, Offene<br />

Lesebühne<br />

FÜHRUNG<br />

<strong>Berliner</strong> Unterwelten (& 49 91 05 17)<br />

12.00, 14.00, 16.00: Dunkle Welten, Treff: südlicher<br />

Zugang zum U-Bhf. Gesundbrunnen<br />

Berlinische Galerie (& 78 90 26 00)<br />

14.00: Kuratorenführung in denaktuellen Ausstellungen<br />

14.00: Kuratorenführung in den aktuellen Ausstellungen<br />

14.00: Die Novembergruppe 1918–1935, Kurator*innenführung<br />

14.00: Die Novembergruppe 1918–1935 (in DGS),<br />

Kurator*innenführung mit DGS<br />

Deutsches Historisches Museum (& 20 30 40)<br />

13.00: Europe and the Sea (in Englisch), Public<br />

guided tour in Englishinthe exhibition<br />

Meyers Stadtgänge (& 442 32 31)<br />

11.00: Die zwei Gesichter des Hansaviertels –ein<br />

Diskurs., Bernd S. Meyer, Treff: Joseph-Haydn-Str.Nr.1.<br />

Anm. erf.<br />

Olympiastadion (& 30 68 86 18)<br />

11.00: Tour durchs Olympiastadion<br />

11.30: Tour durchs Olympiastadion (inEnglish)<br />

Stadt im Ohr (& 20 07 88 41)<br />

9.00: Hörspaziergang Friedenau –Eine Reise durch<br />

15 Dekaden deutscher Geschichte, stadt im ohr,Treff:<br />

Süßkramdealer,Varziner Str.4<br />

10.00: Zwischen Schlangeund Schwan. Audiospaziergang<br />

über das Leben in DDR-Baudenkmälern, stadt<br />

im ohr,Treff: Concierge, Platz der Vereinten Nationen 1<br />

11.00: Wege nach Queertopia. Gehen, wie wir leben<br />

wollen, stadt im ohr,Treff: Café Blume an der Hasenheide,<br />

Fontanestr.32<br />

12.00: Audiotour Mitte-Schritte –Hörspaziergang<br />

durch Berlins historisches Zentrum, stadt im ohr,Treff:<br />

ausberlin –Kaufhaus für Berlinprodukte,Karl-Liebknecht-Str.9<br />

16.00: Hörspaziergang Friedrichshain,stadt im ohr,<br />

Treff: Cocktailian, Karl-Marx-Allee 78<br />

KONZERT<br />

A-Trane (& 313 25 50)<br />

21.00: Andreas Schmidt (p) &Friends<br />

b-flat (& 283 31 23)<br />

21.00: b-flat Jazz Orchestra, Ltg.Maria Baptist<br />

Berghain/Kantine (Rüdersdorfer Str.70)<br />

20.00: Gaddafi Gals<br />

Café Engels (Herrfurthstr.21)<br />

20.00: Blue MoondayJazzsession hosted by Charlotte<br />

Joerges<br />

Cassiopeia (& 47 38 59 49)<br />

20.00: The Hotknives<br />

Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche (& 218 50 23)<br />

19.00: Vicky Leandros<br />

Orania.Berlin (& 69 53 96 80)<br />

20.00: Orania.Piano Series: Benedikt Jahnel<br />

Rickenbacker’s (& 81 89 82 90)<br />

21.00: MondayNight Pro Jam Session mit Jürgen<br />

Bailey<br />

Schlot (& 448 21 60)<br />

21.00: Rodolfo Paccapelo (b), Ben Kraef (sax),<br />

Ludwig Hornung (p), Jan Leipnitz (dr)<br />

SO36 (& 61 40 13 06)<br />

20.00: Akua Naru, The Blackest Joy<br />

Volksbühne Berlin (& 24 06 57 77)<br />

19.00: Balbina<br />

Zimmer 16 (& 48 09 68 00)<br />

19.30: Die offene Lieder-Bühne<br />

CLUB<br />

Duncker (& 445 95 09)<br />

22.00: Der Møntagsduncker,TerrorWave<br />

KitKat/Sage-Club (Köpenicker Str.76)<br />

23.00: Electric Monday: Year closing,Gavio, Frankie<br />

Flowerz, Ricardo Rodriguez<br />

Kulturbrauerei/Alte Kantine (& 44 31 50)<br />

22.00: Hungry Monday<br />

Matrix (& 293 69 9- 90)<br />

22.00: Scandal!, Meo<br />

Monster Ronson’sIchiban Karaoke<br />

(& 89 75 13 27) 22.00: Multisexual Boxhopping<br />

Schokoladen Mitte (& 282 65 27)<br />

21.00: StrangeTunes on Monday!<br />

Soulcat Musik-Bar (Pannierstr.53)<br />

19.00: Vinylsounds<br />

Tresor Club (Köpenicker Str.70)<br />

23.59 Globus: House of Waxx, Tyler Pope, Beaner aka<br />

Penetrated Tweeter,Faso<br />

Uferstudios (& 46 06 08 87)<br />

18.00 Uferstudio 14: Tanzparty #13<br />

BALLROOM<br />

Clärchens Ballhaus (& 282 92 95)<br />

21.00: Salsa, Flori, Wilbert, Naudy<br />

KINO<br />

PANKOW<br />

Blauer Stern Pankow (& 47 61 18 98) Der Grinch<br />

14.00, 16.00; Tabaluga 15.15; Astrid 17.15,<br />

20.00; Gegen den Strom 18.10, 20.30<br />

PRENZLAUER BERG<br />

FT am Friedrichshain (& 42 84 51 88) Der Grinch<br />

14.00, 16.00; Gegen den Strom 18.10, 20.30;<br />

Sneak Preview 22.00; Astrid 14.30, 17.15, 20.00;<br />

RBG 14.45; RBG (OmU) 18.30; Widows (OmU)<br />

20.45; Bohemian Rhapsody (OmU) 16.00, 21.00;<br />

Männerfreundschaften 16.30, 19.00; Tabaluga<br />

14.30; 25 km/h 17.00, 19.30<br />

Kino in der Kulturbrauerei (& 04 51/703 02 00)<br />

Tabaluga 14.00, 16.30; Spider-Man: ANew Universe<br />

14.00; Der Nussknacker (OmU) 14.00; Der<br />

Grinch (OmU) 14.00, 17.00; Charles Dickens<br />

(OmU) 14.00; Phantastische Tierwesen: Grindelwalds<br />

Verbrechen (OmU) 14.15, 16.20, 19.30,<br />

22.45; Bohemian Rhapsody (OmU) 14.15, 22.45;<br />

Der Grinch 14.30,17.20; Gegen den Strom –Kona<br />

fer istrio (OmU) 16.30,19.30; Astrid(OmU)16.30,<br />

19.00; 3D: Spider-Man: A New Universe 16.50;<br />

Der Vorname 17.20; RBG 19.00; Cold War (OmU)<br />

19.20; 25km/h 19.40; Widows –Tödliche Witwen<br />

(OmU) 19.50, 22.50; Sneak Preview 20.00; Climax<br />

(OmU) 21.30; Under the Silver Lake (OmU) 21.40;<br />

The House That Jack Built (OmU) 22.00; Loro –Die<br />

Verführten (OmU) 22.00; Das krumme Haus –<br />

Crooked House (OmU) 22.30<br />

Krokodil (& 44 04 92 98) Leto (OmU) 18.00; Cold<br />

War (OmU) 20.15; Donbass (OmU) 21.45<br />

Lichtblick-Kino (& 44 05 81 79) Mellow Mud –Es<br />

esmu seit (OmU) 17.00; Yours inSisterhood (OmU)<br />

18.45; Audre Lorde: The Berlin Years 1984 to<br />

1992 –Audre Lorde: Die <strong>Berliner</strong> Jahre 1984-1992<br />

(OmenglU) 20.30; Cold War (OmU) 22.00<br />

UCI Kinowelt Colosseum (& 44 01 92 00) Spider-Man:<br />

A New Universe 14.15; Phantastische<br />

Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen 14.15, 17.00,<br />

19.45; Mortal Engines –Krieg der Städte 14.15;<br />

Die Unglaublichen II 14.20; 100 Dinge 14.20,<br />

16.55, 19.50; Tabaluga 14.25, 17.25; Elliot, das<br />

kleinste Rentier 14.25; Der Grinch 14.30, 17.25;<br />

3D: Der Grinch 14.30, 20.00; Der Nussknacker<br />

und die vier Reiche 15.00; 3D: Phantastische Tierwesen:<br />

Grindelwalds Verbrechen 16.40; Bohemian<br />

Rhapsody16.40, 20.10; 3D: Mortal Engines –Krieg<br />

der Städte 16.50, 19.55; 3D: Spider-Man: ANew<br />

Universe 17.05, 19.55; Nur ein kleiner Gefallen<br />

17.15; 3D: Der Nussknacker und die vier Reiche<br />

17.30;Widows19.35; Unknown User 2(OF) 20.00;<br />

25 km/h 20.00<br />

REINICKENDORF<br />

CineStar Tegel (& 04 51/703 02 00) Spider-Man:<br />

ANew Universe 13.30; 3D: Mortal Engines –Krieg<br />

der Städte 13.40, 16.30, 20.05; 100 Dinge 13.45,<br />

17.15, 20.10; Der Grinch 13.50, 16.40; 3D: Der<br />

Grinch 14.10, 17.00; Phantastische Tierwesen:<br />

Grindelwalds Verbrechen 14.15, 17.05, 20.20; Der<br />

Vorname 14.15; Tabaluga 14.25; Der Nussknacker<br />

und die vier Reiche 14.30; 3D: Spider-Man:<br />

ANew Universe 16.30, 19.40; 3D: Phantastische<br />

Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen 16.35, 19.20;<br />

Nur ein kleiner Gefallen 16.45; 3D: Der Nussknacker<br />

und die vier Reiche 17.30; Widows –Tödliche<br />

Witwen 19.45; Bohemian Rhapsody 19.50; Sneak<br />

Preview 20.00; Unknown User 2: Dark Web 20.35<br />

SCHÖNEBERG<br />

CinemaamWalther-Schreiber-Platz (& 852 30 04) 25<br />

km/h 15.30, 18.00;AStar IsBorn 20.30<br />

Cosima (& 85 07 58 02) Gundermann 18.00; Offenes<br />

Geheimnis 20.15<br />

Odeon (& 78 70 40 19)Widows –TödlicheWitwen<br />

(OmU) 17.30, 20.30<br />

Xenon (& 78 00 15 30) Männerfreundschaften<br />

18.30; Postcards From London (OmU) 20.30<br />

SPANDAU<br />

Cineplex Spandau (& 01 80/505 02 11)Tabaluga<br />

10.00, 12.00, 15.15; Smallfoot –Ein eisigartiges<br />

Abenteuer 10.00; Der Grinch 10.00, 12.15, 14.15,<br />

17.30; JohnnyEnglish: Manlebt nurdreimal 12.00;<br />

Mortal Engines –Krieg der Städte 12.10, 14.10,<br />

16.35; Spider-Man: ANew Universe 12.30, 15.05,<br />

17.05;Der Nussknacker und dievierReiche14.00;<br />

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen<br />

16.30; 100 Dinge 17.45, 20.00; 3D: Mortal Engines<br />

–Krieg der Städte 19.30; Bohemian Rhapsody<br />

19.40; Sneak Preview 20.15; Unknown User 2:<br />

Dark Web 20.20<br />

Kino im Kulturhaus Spandau (& 333 60 81)<br />

Das Schicksal ist ein mieser Verräter 9.00; Ballon<br />

13.30; Grüner wirdís nicht 16.00; Der Vorname<br />

18.15; Mackie Messer –Brechts Dreigroschenfilm<br />

20.15<br />

STEGLITZ<br />

Adria (& 01 80/505 07 11) Der Vorname 14.20;<br />

Bohemian Rhapsody 16.45, 20.00<br />

Cineplex Titania Palast (& 01 80/505 05 20)<br />

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen<br />

9.30, 14.10, 17.05, 20.00, 22.45; Tabaluga10.00,<br />

12.30, 14.55, 17.30; Spider-Man: ANew Universe<br />

10.00, 12.05, 14.20, 17.20; Elliot, das kleinste<br />

Rentier 10.00, 12.10; Die Unglaublichen II 10.00;<br />

Der Grinch 10.15, 12.05, 14.45, 17.40; Mortal<br />

Engines –Krieg der Städte 12.00, 14.40, 17.00,<br />

19.30; JohnnyEnglish: Man lebt nurdreimal 12.05;<br />

Der Nussknacker und die vier Reiche 12.35, 14.15,<br />

16.50; 100 Dinge 14.50, 17.15, 20.10, 22.50;<br />

Widows –Tödliche Witwen 19.50, 22.40; Unknown<br />

User2:Dark Web19.50, 22.55; 3D: Mortal Engines<br />

–Krieg der Städte 20.00, 22.55; 3D: Spider-Man:<br />

ANew Universe 20.10; Sneak Preview (OF) 23.00;<br />

Sneak Preview 23.00<br />

Thalia Movie Magic (& 774 34 40) Mortal Engines<br />

–Krieg der Städte 15.15; Der Grinch 15.30;<br />

Tabaluga 15.45; 3D: Spider-Man: ANew Universe<br />

15.45; Aufbruch zum Mond 17.30; 3D: Mortal Engines<br />

–Krieg der Städte 17.45, 20.30; 100 Dinge<br />

18.00, 20.30; 3D: Der Grinch 18.15; Spider-Man: A<br />

New Universe 20.30; 3D: Phantastische Tierwesen:<br />

Grindelwalds Verbrechen 20.30<br />

TIERGARTEN<br />

Arsenal (& 26 95 51 00) Cinepoetics Screening:<br />

Die verbotene Straße –Victimas del pecado<br />

(OmenglU) 20.15; Filmspotting: Wege in die Nacht<br />

(m. Gast) 19.00<br />

CinemaxX Potsdamer Platz (& 040/80 806969)<br />

Tabaluga 12.30, 14.10, 16.50; Phantastische<br />

Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen 12.40, 16.00,<br />

19.20, 22.50; 3D: Der Grinch12.50, 14.10, 16.45,<br />

19.50, 22.30; Die Unglaublichen II13.30; Ballon<br />

13.30, 16.20; 100 Dinge 13.30, 16.40, 20.30,<br />

23.00; 3D: Phantastische Tierwesen: Grindelwalds<br />

Verbrechen 13.40, 17.00, 20.20; Pettersson und<br />

Findus: Findus zieht um13.50; Spider-Man: ANew<br />

Universe 14.00; Mortal Engines –Krieg der Städte<br />

14.00; Elliot, das kleinste Rentier 14.00; Der<br />

Nussknacker und die vier Reiche 14.00, 20.20;<br />

JohnnyEnglish: Manlebt nurdreimal14.20, 17.00;<br />

25 km/h 14.40, 19.40; Der Grinch 15.00, 17.40;<br />

Bohemian Rhapsody 16.00, 19.30; AStar Is Born<br />

16.10, 19.30; Widows –Tödliche Witwen 16.20,<br />

19.30, 22.50; Night School 16.30, 20.00, 22.50;<br />

Das krumme Haus 16.30; Astrid 16.30, 19.30;<br />

Aufbruch zum Mond 16.40, 19.30; 3D: Mortal<br />

Engines –Krieg der Städte 17.00, 20.30, 22.40;<br />

Der Vorname 17.10, 20.15; 3D: Spider-Man: A<br />

New Universe 17.20, 19.30, 22.40; Unknown User<br />

2: Dark Web 17.30, 20.00, 23.00; Nur ein kleiner<br />

Gefallen 19.20; Peppermint: Angel ofVengeance<br />

19.40; Sneak Preview 20.00; The House That Jack<br />

Built22.20; Under the Silver Lake 22.30; Sampiyon<br />

(OmU) 22.40; Bad Times at the El Royale 22.40;<br />

Venom 22.50; Halloween 22.50; Verschwörung<br />

23.00; Hedefim Sensin (OmU) 23.00<br />

CineStar im Sony Center (& 04 51/703 02 00)<br />

3D: Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen<br />

(OF) 13.30, 16.40, 19.45; Der Grinch –The<br />

Grinch (OF) 13.30, 16.40; Nur ein kleiner Gefallen<br />

–ASimple Favor (OF) 13.40; Das krumme Haus –<br />

Crooked House (OF) 13.40; 3D: Der Grinch –The<br />

Grinch (OF) 13.45; 3D: Mortal Engines –Krieg der<br />

Städte (OF) 13.50, 17.00, 20.10; Phantastische<br />

Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen (OF) 14.00,<br />

17.15, 20.30; Spider-Man: ANew Universe –Spider-Man:<br />

Into The Spider-Verse (OF) 14.10; 3D: Der<br />

Nussknacker und die vier Reiche –The Nutcracker<br />

and the Four Realms (OF) 15.50; Bohemian Rhapsody<br />

(OF) 16.15,20.15; AStar Is Born (OF) 16.30;<br />

3D: Spider-Man: ANew Universe–Spider-Man: Into<br />

The Spider-Verse (OF) 17.10, 20.00; Widows –TödlicheWitwen<br />

(OF) 19.20<br />

CineStar IMAX (& 04 51/703 02 00) 3D: Buckelwale:<br />

Giganten der Meere 11.00; 3D: Mortal<br />

Engines –Krieg der Städte (OF) 12.40, 19.20; 3D:<br />

Mortal Engines –Krieg der Städte 16.00<br />

Filmrauschpalast (& 394 43 44) Leto (OmU)<br />

17.30; Tokyo Godfathers (OmU) 20.00; November<br />

(OmU) 22.00<br />

TREPTOW<br />

Astra (& 636 1650) Tabaluga 14.00, 16.00; Elliot,<br />

das kleinste Rentier 14.00; Der Grinch 14.00,<br />

16.00, 18.00; Spider-Man: ANew Universe 15.00,<br />

17.30; Mortal Engines –Krieg der Städte 15.00;<br />

Der Nussknacker und die vier Reiche 16.00; 3D:<br />

Mortal Engines –Krieg der Städte 17.30, 20.00,<br />

22.30; Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen<br />

18.00; 100 Dinge 18.00, 20.15, 22.30;<br />

3D: Der Grinch 20.00; Bohemian Rhapsody 20.00;<br />

3D: Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen<br />

20.30; Peppermint: Angel of Vengeance<br />

22.30; Unknown User 2: Dark Web 22.45<br />

Casablanca (& 677 57 52) ColdWar 16.00; Gundermann<br />

18.00; Bohemian Rhapsody 20.30<br />

CineStar –Treptower Park (& 04 51/703 0200)<br />

3D: Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen<br />

14.00, 16.35, 19.30; 3D: Mortal Engines –<br />

Krieg der Städte 14.00, 16.40, 19.50; Der Vorname<br />

14.00; Der Grinch 14.00, 17.10; Spider-Man:<br />

ANew Universe 14.15; 100 Dinge 14.20, 17.10,<br />

19.55; 3D: Der Grinch 14.30,17.40; Der Nussknacker<br />

und die vier Reiche 14.45; Tabaluga 15.00,<br />

17.10; 3D: Spider-Man: A New Universe 17.00,<br />

19.40; Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen<br />

17.00, 20.10; Bohemian Rhapsody17.10;<br />

AStar IsBorn 19.50; Sneak Preview 20.00; Unknown<br />

User 2: Dark Web 20.05; Widows 20.15<br />

WEDDING<br />

Cineplex Alhambra (& 01 80/505 03 11) Mortal<br />

Engines –Krieg der Städte 14.00, 17.00; Phantastische<br />

Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen 14.10,<br />

16.30, 19.50; Der Nussknacker und die vier Reiche<br />

14.10; Der Grinch 14.20, 17.00; Spider-Man:<br />

ANew Universe 14.40, 17.20; 100 Dinge 14.45,<br />

17.20; Tabaluga 15.00; Müslüm (OmU) 17.10,<br />

20.00; Hedefim Sensin (OmU) 17.10, 19.45; 3D:<br />

Mortal Engines –Krieg der Städte 19.30; Sneak<br />

Preview 20.00; Sneak Preview (OF) 20.10; Sampiyon<br />

(OmU) 20.10<br />

WEISSENSEE<br />

BrotfabrikKino (& 4714001) An den Rändernder<br />

Welt (OmU) 18.00; Die Erscheinung (OmU) 19.30<br />

Toni &Tonino (& 92 79 12 00) Plötzlich Santa<br />

10.00; Pettersson und Findus: Findus zieht um<br />

14.15; Elliot, das kleinste Rentier 16.15; Cold War<br />

18.15; Astrid 20.15; Willkommen bei den Hartmanns<br />

10.30; Elliot, das kleinste Rentier 13.45;<br />

Wildhexe 15.45; Der Dolmetscher 18.00; Das<br />

krumme Haus 20.30<br />

WILMERSDORF<br />

Bundesplatz-Kino (& 85 40 60 85) Back to the<br />

Fatherland 16.00; 25 km/h 18.00;Cold War 20.30<br />

Eva-Lichtspiele (& 92 25 53 05) Das krumme<br />

Haus 15.45; Cold War 17.45; 25 km/h 20.15<br />

ZEHLENDORF<br />

Bali (& 8114678) Le Grand Bal –Das großeTanzfest<br />

18.00; Auf der Suche nach Ingmar Bergman<br />

20.30<br />

Capitol (& 8316417) Astrid 15.30, 20.30; Gegen<br />

den Strom 18.10<br />

POTSDAM<br />

Thalia Potsdam (& 03 31/743 70 20) Der Vorname<br />

13.45; Gegen den Strom –Kona fer istrio<br />

(OmU) 14.15, 18.30, 20.45; Phantastische Tierwesen:<br />

Grindelwalds Verbrechen (OmU) 15.00, 17.45;<br />

Die Erscheinung (OmU) 15.00, 20.30; Charles Dickens<br />

–The Man Who Invented Christmas (OmU)<br />

15.45; RBG (OmU) 16.30; Bohemian Rhapsody<br />

17.45;Astrid (OmU) 18.00, 20.45; Under the Silver<br />

Lake (OmU) 20.30<br />

UCI Luxe Potsdam Center (& 03 31/233 72 33)<br />

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen<br />

13.45, 16.30, 19.50; Mortal Engines –Krieg der<br />

Städte 13.45; Spider-Man: ANew Universe 13.50;<br />

Der Nussknacker und die vier Reiche 14.00, 16.50;<br />

Der Grinch 14.00, 16.50; 3D:<br />

Der Grinch 14.15; 100 Dinge 14.15, 17.20, 20.10;<br />

Tabaluga 14.20, 17.00; Bohemian Rhapsody<br />

16.30, 19.50; 3D: Mortal Engines –Krieg der Städte<br />

16.45, 19.50; 3D: Spider-Man: ANew Universe<br />

16.50, 20.00; Widows –Tödliche Witwen 19.30;<br />

3D: Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen<br />

19.30; 25 km/h 20.15<br />

UMLAND<br />

ALA Falkensee (& 033 22/279 8877) Tabaluga<br />

15.00; Der Grinch 17.30; Bohemian Rhapsody<br />

19.45<br />

CapitolKönigs Wusterhausen (& 03375/46 97 77)<br />

Der Nussknacker und die vier Reiche 17.15; Charles<br />

Dickens 20.00<br />

CineStar Wildau (& 04 51/703 02 00) 100<br />

Dinge 16.45, 20.10; 3D: Spider-Man: ANew Universe<br />

16.50, 20.00; 3D: Der Grinch 16.50; 3D:<br />

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen<br />

17.00, 19.40; 3D: Mortal Engines –Krieg der Städte<br />

17.00, 19.45; Tabaluga 17.10; Nur ein kleiner<br />

Gefallen 17.20; Der Grinch 17.20,19.45; Phantastische<br />

Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen 17.30,<br />

20.20; 3D: Der Nussknacker und die vier Reiche<br />

17.40; Bohemian Rhapsody 19.30; Widows –Tödliche<br />

Witwen 20.10; Unknown User 2: Dark Web<br />

20.20; Klassentreffen 1.0 –Die unglaubliche Reise<br />

der Silberrücken 20.20<br />

Filmpalast Bernau (& 033 38/70 54 54) Spider-<br />

Man: ANew Universe 15.15; Der Grinch 15.15;<br />

Tabaluga 15.30; Aufbruch zum Mond 17.30; 3D:<br />

Spider-Man: A New Universe 17.45; 100 Dinge<br />

18.00, 20.30; 25km/h 20.30; 3D: Phantastische<br />

Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen 20.30<br />

Filmpalast Oranienburg (& 033 01/70 48 28)Tabaluga<br />

14.00, 16.00; Spider-Man: ANew Universe<br />

14.30, 18.00; Mortal Engines –Krieg der Städte<br />

14.45,17.30; DerGrinch 15.30,17.45; 100 Dinge<br />

17.15, 20.30; Champagner &Macarons: Ein unvergessliches<br />

Gartenfest 19.45; 3D: Mortal Engines<br />

–Krieg der Städte 20.00; 3D: Phantastische Tierwesen:<br />

Grindelwalds Verbrechen 20.15<br />

Kammerspiele Kleinmachnow (& 03 32 03/84 75 84)<br />

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen<br />

18.00<br />

Movieland Erkner (& 033 62/36 68) Bohemian<br />

Rhapsody 14.00, 19.30; Der Grinch 15.00; 3D:<br />

Der Grinch 17.15; 25 km/h 18.00; Abgeschnitten<br />

20.30


26 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018<br />

·························································································································································································································································································<br />

Spreewild<br />

Klartext<br />

Steckt mich bitte<br />

nicht an!<br />

VonTamina Grasme, 23 Jahre<br />

Berlins Busse undBahnen sind im<br />

Winter nicht nur noch voller und<br />

stickiger, esbesteht auch die akute<br />

Gefahr,sichbei erkältetenPassagieren<br />

anzustecken. Ich versuche, dieser<br />

Gefahr durch die Nutzung meinesFahrrads<br />

so gut es geht aus dem<br />

Wegzugehen –doch leider ist das<br />

nicht immer möglich. Die Gefahr<br />

lauertnämlich auch anderswo.<br />

Zum Beispiel<br />

in derBibliothek:<br />

Mein Studienfach<br />

beinhaltet<br />

viel Selbststudium<br />

und jede<br />

Menge Pflichtlektüre.<br />

Ich bin<br />

auf einen ruhigen<br />

Arbeitsplatz<br />

Krank in die Uni gehen?<br />

Findet Tamina<br />

unverantwortlich.<br />

PRIVAT<br />

angewiesen. In<br />

der Regel finde<br />

ich den in einer<br />

der vielen Bibliotheken<br />

meiner Universität – nicht<br />

jedoch zudieser Jahreszeit. Es hustet<br />

und schnieft nur so um mich<br />

herum.<br />

Krank? Dann bleibt zu Hause!<br />

Einbesonders schwer atmender und<br />

hustender Zeitgenosse erweckte in<br />

mir kürzlich den innigen Wunsch,<br />

ihn mit einer Krankschreibung augenblicklich<br />

nach Hause zuschikken.<br />

Leider geht das nicht. Aber wieso<br />

geht jemand mit einer ausgeprägten<br />

Erkältung überhaupt an einen so<br />

ruhigen Ort wie eine Bibliothek?<br />

Klar, erhat vermutlich selbst einen<br />

Haufen Arbeit vor sich. Trotzdem<br />

zeugt es meiner Meinung nach nicht<br />

von Pflicht- oder gar Verantwortungsbewusstsein,<br />

auch bei Krankheit<br />

zur Uni, Schule, Arbeit oder<br />

eben in eine Bibliothek zu gehen.<br />

Stattdessen wäre es respektvoller,<br />

während einer Erkältung im Bett zu<br />

bleiben –und nicht den Nebenmann<br />

oder die Nebenfrau mit Krankheitserregernzubombardieren.<br />

Übrigens kann ich mir auch nicht<br />

vorstellen, dass es besonders angenehm<br />

ist, mit gläsernen Augen, Gliederschmerzen,<br />

einer verstopften<br />

Nase und Hustenreiz an einem sonst<br />

so ruhigen Ort aufzufallen. Deswegen<br />

bitte ich euch: Bleibt bei einer<br />

Erkältung zu Hause –eure Mitmenschen<br />

und euer Körper werden es<br />

euch danken!<br />

Von Laura Patz, 24 Jahre<br />

Lebensmitteltechnikerin Leonie kontrolliert die Flaschen: Nicht dass hinterher Coke draufsteht, wo Coke Zero drin ist.<br />

Die Lizenz zum Abfüllen<br />

Azubis von Spreewild-Partner Coca-Cola zeigen, wie die Limo indie Flasche und auf den Tisch kommt<br />

Berufskraftfahrer/in<br />

Dauer: 3Jahre<br />

Was: Lieferfahrten<br />

inklusive der Be- und<br />

Entladung, steht dabei in<br />

direktem Kundenkontakt<br />

WEITERE AUSBILDUNGSBERUFEBEI COCA-COLA<br />

Lagerlogistik-Fachkraft<br />

Dauer: 3Jahre<br />

Was: verpackt und verlädt<br />

Waren, organisiert<br />

Materialflüsse sowie Annahme<br />

und Lagerung<br />

Elektroniker/in für Automatisierungstechnik<br />

Dauer: 3,5 Jahre<br />

Was: wartet die Anlagen,<br />

sucht Einsparpotenzial<br />

bei Strom und Wasser<br />

Limonaden, Wasser,Tees und<br />

Säfte –viele Getränke gehören<br />

zu einem weltweit bekannten<br />

Unternehmen: Coca-Cola.<br />

Gerade jetzt zur Weihnachtszeit<br />

ist die Marke durch ihren<br />

roten Truck präsenter denn je. Ein<br />

guter Zeitpunkt für einen Blick hinter<br />

die Kulissen. Wie funktioniert so<br />

ein Weltkonzern? Inund um Berlin<br />

gibt es gleich zwei Standorte von<br />

Coca-Cola, an denen wir uns mal genauer<br />

umgeschaut haben. Hier lernen<br />

Auszubildende, wie die Coke in<br />

die Flasche und ins Regal gelangt.<br />

In der Produktion, imLager, in<br />

der Werkstatt und im Supermarkt<br />

haben wir Auszubildende vonCoca-<br />

Cola getroffen. Die haben uns eine<br />

ganze Menge über ihren Job verraten,<br />

unter anderem, welche Möglichkeiten<br />

das Unternehmen bietet.<br />

Dassagenumwobene Geheimrezept<br />

der Coca-Cola blieb dabei jedoch<br />

unter Verschluss.<br />

Und nicht nur das Rezept wird<br />

mit höchster Sicherheit bewacht.<br />

Vorsicht und Hygiene spielen an den<br />

Standorten eine Hauptrolle. Gleich<br />

beim Betreten des Geländes bekommen<br />

wir eine leuchtend gelbe Warnweste,damit<br />

wir vonLkw- und Staplerfahrern<br />

gut gesehen werden. Bevor<br />

wir in die Produktionshalle dürfen,<br />

müssen wir ein Haarnetz und<br />

einen Kittel anziehen und unsere<br />

Hände ausgiebig waschen und desinfizieren.<br />

Endlich betreten wir die<br />

imposante Produktionshalle, inder<br />

an drei Abfülllinien gearbeitet wird.<br />

Hier, an der Produktionslinie –<br />

das heißt an den Stationen, an denen<br />

die Getränke hergestellt werden –<br />

und in der Qualitätssicherung arbeiten<br />

Fachkräfte für Lebensmitteltechnik.<br />

DieQualitätssicherung erfolgt in<br />

einem Labor, in dem regelmäßig<br />

Stichproben von den Getränken genommen<br />

werden. Dabei kann man<br />

zum Beispiel messen, ob das Getränk<br />

genügend Kohlensäure enthält.<br />

Die 23-jährige Leonie Bluhme<br />

wurde nach ihrer Ausbildung zur<br />

Lebensmitteltechnikerin im Abfüllwerk<br />

Genshagen übernommen. Zu<br />

ihrer Arbeit gehört auch die Überprüfung<br />

der Deckel und der Etikettierung.<br />

Schließlich soll kein Schild<br />

falsch herum angebracht werden<br />

und eine klassische Coke darf nicht<br />

als Coke Zero ausgewiesen sein. Für<br />

ihren Beruf bekommt Leonie von<br />

anderen viel Anerkennung: „Die<br />

meisten fragen erst einmal,was man<br />

denn bei Coca-Cola arbeitet. Wenn<br />

ich es ihnen erkläre, finden sie das<br />

ziemlich cool.“<br />

Sehr komplex, aber faszinierend<br />

Und das ist esauch: In der ganzen<br />

Halle verteilt –sogar über unseren<br />

Köpfen – fahren Flaschen vorbei.<br />

Das komplexe System aus blinkenden<br />

Displays im Labyrinth der Fließbänder<br />

schreit „Hightech“. Die Ausbildung<br />

hier hat Leonie bewusst<br />

nicht verkürzt: „Ich wollte so viel<br />

mitnehmen wie möglich.“ Für sie ist<br />

RAUFELD<br />

das Alltag. Doch auf uns machen die<br />

Tausenden Flaschen, Reagenzgläser<br />

und Bildschirme ziemlich Eindruck.<br />

Nach der Abfüllung folgt nun der<br />

Vertrieb. Der liegt in den Händen<br />

von Industriekaufleuten wie Till Sugint.<br />

Der 24-Jährige nimmt uns mit<br />

in die Edeka-Filiale im Alexa und gewährtuns<br />

einen Einblick in die Strategie:<br />

„Um auf unsere Getränke aufmerksam<br />

zu machen, verteilen wir<br />

zum Beispiel Aufsteller im Laden.<br />

Und die ersten Flaschen platzieren<br />

wir schon vorne an der Bäckertheke<br />

–zum Mitnehmen beim Brötchenkauf.“<br />

Im Supermarkt angekommen,<br />

führt er ein Kundengespräch<br />

und zeigt stolz sein Arbeitsgerät:<br />

das Tablet. Anseinem Beruf<br />

gefällt Till nämlich auch der digitale<br />

Aspekt des modernen Unternehmens.<br />

Aber nicht nur deshalb hat er<br />

sich für eine Ausbildung bei Coca-<br />

Cola entschieden: „Der Gedanke,für<br />

eine der bekanntesten und größten<br />

Firmen der Welt arbeiten zu können,<br />

hat mich einfach gepackt.“<br />

Am Ende eines langen Tages sind<br />

wir ziemlich überwältigt von den<br />

Eindrücken. Einer der Azubis fasst es<br />

ganz gut zusammen: „Anfangs wirkt<br />

das alles sehr komplex, aber es faszinierteinen<br />

auch, oder?“<br />

EinVideo vom Besuch bei Coca-<br />

Cola findet ihr auf spreewild.de.<br />

Gute Musik<br />

von Mama<br />

und Papa<br />

Eltern prägen unseren<br />

Musikgeschmack<br />

Als der Streamingdienst Deezer<br />

kürzlich eine Umfrage veröffentlicht<br />

hat, inwieweit Eltern den<br />

Musikgeschmack ihrer Kinder beeinflussen<br />

können –Ergebnis: Viele versuchen<br />

es, bis zum zehnten Lebensjahr<br />

klappt es am besten –, haben wir<br />

uns erst gefragt, ob das denn wirklich<br />

sein muss: Wie übergriffig! Dürfen<br />

wir unseren Musikgeschmack nicht<br />

selbst entwickeln? Doch dann ist uns<br />

aufgefallen, dass wir tatsächlich den<br />

ein oder anderen Song von Mama<br />

und Papa „geerbt“ haben – dafür<br />

erst mal ein großes Dankeschön!<br />

Undhier eine kleine Auswahl aus der<br />

Spreewild-Redaktion:<br />

Lauryn Hill –„To Zion“<br />

In meinem Leben habe ich wahrscheinlich<br />

kein Album so viel gehört<br />

wie „The Miseducation of Lauryn<br />

Hill“ und liebe jeden Song. Zu verdanken<br />

habe ich das meinem Vater,<br />

der die CD oft beim Saubermachen<br />

spielte. Nikita Vaillant, 22 Jahre<br />

The Who –„I Can’t Explain“<br />

Bis ich zwölf war, verbrachten wir<br />

jeden Sommer mit Road-Trips in<br />

Frankreich. Meine Eltern hatten<br />

ein Best-of-Album von The Who,<br />

das wir oft spielten: Fenster runter,<br />

Hand in den Wind, laut mitsingen.<br />

„I Can’tExplain“ ist der erste Track<br />

des Albums. Heute gibt es weniges,<br />

wasfür mich mehr Freiheit bedeutet<br />

als das Reisen –und dieses Album.<br />

Ria Lüth, 19 Jahre<br />

The Beatles –„Yellow Submarine“<br />

Kosmetik aus Frankreich, eine Ganesha-Figur<br />

aus Indien –von seinen<br />

Geschäftsreisen bringt mir mein Vater<br />

stets eine Kleinigkeit mit. Nach<br />

einem Stopp in Liverpool bekam ich<br />

eine bunt bedruckte Stiftedose.Vorne<br />

drauf: vier schräg gekleidete Comicfiguren<br />

und ein kreischend gelbes<br />

U-Boot. Das war meine unkonventionelle<br />

Entdeckung der Beatles.<br />

Aniko Schusterius, 22 Jahre<br />

Filmprobe<br />

MELDUNG<br />

Blockbuster mit weiblicher<br />

Hauptrolle erfolgreicher<br />

Spielt eine Frau die Hauptrolle, ist<br />

der Film an der Kinokasse erfolgreicher.<br />

Diese in der Branche bislang<br />

unbekannte Faustregel ist das<br />

Ergebnis einer Analyse der Talentagentur<br />

CAA und des Unternehmens<br />

shift7. In ihrer Studie untersuchten<br />

sie die 350 erfolgreichsten<br />

Filme aus den Jahren 2014 bis 2017.<br />

Wassie auch herausfanden: Alle<br />

Filme, die mehr als eine Milliarde<br />

US-Dollar einspielten, bestehen<br />

den sogenannten Bechdel-Test.<br />

Das bedeutet, dass mindestens<br />

zwei Frauen vorkommen, die sich<br />

über etwas anderes unterhalten als<br />

einen Mann. SW<br />

Wenn ihr beim nächsten Kinobesuch<br />

selbst mal den Bechdel-Test<br />

macht, schreibt uns eure Ergebnisse!<br />

VonJessica Schattenberg, 19 Jahre<br />

Der <strong>Berliner</strong> Verein ACT schafft<br />

mit seinen Theaterprojekten<br />

einen Ort der Freiheit, in den sich<br />

alle einbringen können. Wir haben<br />

mit Anna MariaWeber aus dem Leitungsteam<br />

gesprochen.<br />

Was macht eure Theaterprojekte so<br />

besonders?<br />

Beiuns führen die Spieler selbst<br />

Regie. Und die Theatergruppen sind<br />

komplett durchmischt. Ob 13 oder<br />

26 Jahre alt, egal welcher Schulabschluss,<br />

egal welche Herkunft. Natürlich<br />

gibt es da auch einige mit<br />

krassen Biografien. Das gibt uns<br />

deutschlandweit vermutlich ein Alleinstellungsmerkmal.<br />

Die meisten<br />

kommen aber zu uns wegen der<br />

gemeinsamen Sache und der tollen<br />

Atmosphäre.<br />

„Anderswo werden sie aussortiert“<br />

Bei den Theaterprojekten von ACT dürfen alle mitmachen –egal, welchen Hintergrund sie haben<br />

Wie sieht diese Atmosphäre aus?<br />

Dadurch, dass es keinen Kursleiter<br />

gibt, der sagt: „Wir führen dieses<br />

Stück auf, hier ist dein Text und in<br />

Szene drei läufst du von hier nach<br />

dort“, können die Jugendlichen<br />

selbst entscheiden, was aufgeführt<br />

wird. Sie bringen Songs und Texte<br />

mit oder kreieren eigene.Das bedeutet<br />

Arbeit und Verantwortung. Aber<br />

niemand muss etwas tun, bei dem<br />

er sich unwohl fühlt. Jeder hat sein<br />

Vetorecht und kann Feedback geben.<br />

Und dalacht niemand drüber.<br />

In erster Linie ist das harte Arbeit.<br />

Unsere Kursleiter haben dafür eine<br />

intensiveAusbildung absolviert.<br />

Lehrer sind doch auch ausgebildete<br />

Pädagogen ...<br />

In der Schule geht es aber nicht<br />

um den Einzelnen. In der Schule<br />

herrscht Druck. In der Schule gibt<br />

Die Theaterproben sind harte Arbeit, doch die<br />

zahlt sich aus.<br />

FRIEDERIKE FABER<br />

es Noten für Dinge, die du machen<br />

musst. Das kann ganz schön demütigend<br />

sein. Aber Lehrer sind dafür<br />

nicht der Grund, sondern eher die<br />

vielen Vorgaben, an die auch sie sich<br />

halten müssen. Deshalb sind wir<br />

auch an Schulen aktiv.<br />

Und jeder darf mitmachen?<br />

Jeder ist willkommen, Castings<br />

gibt es nicht. Und die Teilnahme ist<br />

kostenlos.Wir treffen uns das Schuljahr<br />

über einmal inder Woche. Mit<br />

der Zeit geht es dann in die Produktion.<br />

Unddie wirddann auch in Theaternaufgeführt.<br />

Wasnehmen die Spieler mit?<br />

Die meisten lernen, sich selbst<br />

zu vertrauen, weil sie nicht schlecht<br />

oder falsch handeln können. Und<br />

das zeigen sie ziemlich überzeugend<br />

auf der Bühne.Wir werden nach den<br />

Vorführungen oft gefragt, wo wir<br />

denn all die beeindruckenden Spieler<br />

gefunden hätten. Tja, die sind<br />

überall. Nur werden sie anderswo<br />

aussortiert.<br />

„Bumblebee“<br />

Der sechste Teil der „Transformers“-Reihe<br />

handelt vonder rebellischen<br />

Charlie, die unter dem Tod<br />

ihres Vaters leidet. Zu ihrem 18. Geburtstag<br />

bekommt sie einen alten<br />

gelben VW-Käfer,der sich als das liebenswerte<br />

Maschinenwesen Bumblebee<br />

entpuppt. Die Begegnung<br />

verändertbeider Leben.<br />

Das Drehbuch wurde von Christina<br />

Hodson geschrieben und<br />

spricht wie die anderen Transformer-Filme<br />

nicht nur Männer, sondern<br />

auch Frauen an. Fans der 80er<br />

können sich ebenso freuen, denn<br />

„Bumblebee“ spielt im Jahr 1987<br />

und wird von den Hits aus der Zeit<br />

begleitet. Anastasia Barner,20Jahre<br />

Fazit Die Freundschaft zwischen Autobot<br />

und Mensch berührt –und ausnahmsweise<br />

steht mal eine Heldin im Mittelpunkt.<br />

„Spreewild“ ist ein Projekt der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

mit Unterstützung der IHK Berlin –dem Partner zum<br />

Thema berufliche Ausbildung:<br />

Das Projekt „Spreewild“<br />

im Internet unter:<br />

Die Beiträge dieser Seite werden von<br />

Jugendlichen geschrieben.<br />

KONTAKT<br />

<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Jugendredaktion<br />

10171 Berlin<br />

Telefon: 030/695 66 50<br />

blz-jugendredaktion@berliner-zeitung.de<br />

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facebook.com/spreewild<br />

twitter.com/Spreewild


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018 27<br />

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TV-Programm<br />

ARD<br />

9.00 (für HG) Tagesschau 9.05 (für HG) Live<br />

nach Neun 9.55 (für HG) Sturm der Liebe<br />

10.45 (für HG) Meister desAlltags11.15 (für<br />

HG) Wer weiß denn sowas? 12.00 (für HG) Tagesschau<br />

12.15 (für HG) ARD-Buffet 13.00 (für<br />

HG)ARD-Mittagsmagazin 14.00 (für HG) Tagesschau<br />

14.10 (für HG) Rote Rosen 15.00 (für<br />

HG)Tagesschau 15.10 (für HG) Sturm der Liebe<br />

16.00 (für HG) Tagesschau 16.10 (für HG) Verrückt<br />

nach Meer. Tasmanische Teufel zum Knutschen<br />

17.00 (für HG) Tagesschau 17.15 (für<br />

HG) Brisant 18.00 (für HG) Wer weiß denn sowas?<br />

18.50 (für HG) Großstadtrevier 19.45 (für<br />

HG) Wissen vor acht –Zukunft 19.55 (für HG)<br />

Börse vor acht 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Kriminalreport<br />

Mod.: Moderation: Judith Rakers<br />

21.00 (für HG) Hart aber fair<br />

Mod.: Frank Plasberg<br />

Sprachlos, verständnislos,wütend: Wie<br />

gespalten ist Deutschland?<br />

22.15 (für HG) Tagesthemen<br />

22.45 (für HG) ARD-Jahresrückblick 2018<br />

23.30 (für HG) Kinderfotos im Netz:<br />

gepostet, geklaut, missbraucht<br />

0.15 (für HG) Nachtmagazin<br />

0.35 (für HG) Polizeiruf 110 Tatorte<br />

TV-Kriminalfilm, D2018<br />

RTL<br />

5.25 Exclusiv –Das Star-Magazin 5.35 Explosiv<br />

–Das Magazin 6.00 Guten Morgen Deutschland<br />

8.30 (für HG) Gute Zeiten, schlechte Zeiten<br />

9.00 Unter uns. Daily Soap 9.30 Freundinnen –<br />

Jetzt erst recht. Unterhaltungsserie 10.00 Die<br />

Superhändler –4Räume, 1Dea 11.00 Der<br />

Nächste, bitte! 12.00 Punkt 12 14.00 Die Superhändler<br />

–4Räume, 1Deal 15.00 Meine Geschichte<br />

–Mein Leben 16.00 Meine Geschichte<br />

–Mein Leben 17.00 Freundinnen –Jetzt erst<br />

recht. Unterhaltungsserie 17.30 Unter uns. Daily<br />

Soap 18.00 Explosiv –Das Magazin 18.30 Exclusiv<br />

–Das Star-Magazin18.45 aktuell 19.05<br />

(für HG)Alles waszählt. Soap 19.40 (für HG)<br />

Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Daily Soap<br />

20.15 Wer wird Millionär?<br />

Das Weihnachts-Special<br />

Mod.: Günther Jauch<br />

Heute spielen Kandidaten, die Heiligabend<br />

arbeiten müssen (Zugbegleiterin,<br />

Engel, Polizist u.a.), um die Million.<br />

22.15 Extra –Das RTL Magazin<br />

23.25 SpiegelTVDer große Jahresrückblick<br />

0.00 Nachtjournal<br />

0.30 Die Alltagskämpfer –ÜberLeben in<br />

Deutschland „Ausgegrenzt und<br />

unbehandelt?” Leben ohne Krankenversicherung.Reportagereihe<br />

ZDF<br />

Sat.1<br />

TV-Tipps RBB<br />

Tagesschau 24<br />

MDR WDR sich seine Tochter Blakenochinder Stadt Arte<br />

11.45 (für HG) In aller Freundschaft 12.30<br />

(für HG) Hallohallo. Komödie, S/N 2014<br />

14.00 (für HG) MDR um zwei 15.15 (für HG)<br />

Gefragt –Gejagt 16.00 (für HG) MDR um vier<br />

17.45 (für HG) Aktuell 18.10 (für HG) Brisant<br />

18.54 (für HG) Sandmann 19.00 (für HG)<br />

MDR Regional 19.30 (für HG) Aktuell 19.50<br />

(für HG) Mach dich ran! 20.15 (für HG) Lauras<br />

Wunschzettel. TV-Romanze, A2005 21.45 (für<br />

HG) Aktuell 22.05 (für HG) Fakt ist! 23.05 (für<br />

HG) Das Kaninchen bin ich. Politfilm,DDR<br />

1965 0.55 (für HG) Aussicht. Drama, D2016<br />

Bayern<br />

14.10 (für HG) Kunst &Krempel 14.40 (für<br />

HG) Gefragt –Gejagt 15.30 Die Sternchenfrau<br />

16.00 (für HG) Rundschau 16.15 (für HG) Wir<br />

in Bayern 17.30 Regional 18.00 (für HG)<br />

Abendschau 18.30 (für HG) Rundschau 19.00<br />

(für HG) Unkraut 19.30 (für HG) Dahoam is<br />

Dahoam 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15<br />

(für HG) 10 Jahre Landfrauenküche 21.45 (für<br />

HG) Rundschau Magazin 22.00 (für HG) Lebenslinien<br />

22.45 (für HG) Was machen Frauen<br />

morgens um halb vier? Komödie, D2012 0.15<br />

Schlachthof 1.00 Rundschau Nacht<br />

Vox<br />

10.55 MeinKind, dein Kind 11.55 Shopping<br />

Queen 13.00 Zwischen Tüll und Tränen 14.00<br />

Mein Kind, dein Kind–Wieerziehst du denn?<br />

15.00 Shopping Queen 16.00 4Hochzeiten und<br />

eine Traumreise 17.00 Zwischen Tüll und Tränen<br />

18.00 First Dates 19.00 Das perfekte Dinner<br />

20.00 Prominent! 20.15 Die geheimnisvolle<br />

Welt der Kinder. WirfeiernWeihnachten! 22.10<br />

Richtig (v)erzogen –Wir erziehen anders 23.15<br />

Mein Kind, dein Kind –Wie erziehst du denn?<br />

Luanna vs.René 0.20 nachrichten 0.35 (für HG)<br />

Medical Detectives<br />

Super RTL<br />

12.05 Go Wild! 12.35 Friends 13.00 Trolls –<br />

Die Party geht weiter! 13.25 Spirit: wild und frei<br />

13.50 Weihnachtsmann &Co. KG 14.20 Angelo!<br />

15.00 Dragon 15.25 Tomund Jerry 15.55<br />

Trolljäger –Geschichten aus Arcadia 16.20 Zig<br />

&Sharko –Meerjungfrauen frisst man nicht!<br />

16.50 Grizzy &die Lemminge 17.15 Zak<br />

Storm –Super Pirat 17.45 Sally Bollywood<br />

18.15 Weihnachtsmann &Co. KG 18.45 Woozle<br />

Goozle und dieWeltentdecker 19.15 Tomund<br />

Jerry 19.45 Angelo! 20.15 On the Case –Unter<br />

Mordverdacht 0.30 Infomercials<br />

Sport1<br />

8.30 Teleshopping 14.00 Normal. Magazin der<br />

Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien<br />

14.30 Poker. Caribbean Adventure 15.30<br />

Darts: Weltmeisterschaft 17.45 Goooal! –Das<br />

internationale Fußball-Magazin 18.15 Die Premier<br />

League Highlights 19.30 Bundesliga aktuell.<br />

Die tägliche News-Sendung für Fußballfans.<br />

Moderation: Oliver Schwesinger,Jochen<br />

Stutzky,Nele Schenker 20.00 Darts: Weltmeisterschaft.<br />

1.und 2.Runde. Aus London (GB)<br />

0.00 Sport-Quiz 1.00 Sport-Clips<br />

5.30 (für HG) ZDF-Morgenmagazin 9.00 heute<br />

Xpress 9.05 Volle Kanne –Service täglich<br />

10.30 (für HG) Notruf Hafenkante. Bittere<br />

Wahrheiten 11.15 (für HG) SOKO Stuttgart.<br />

Die kleine Zeugin 12.00 heute 12.10 drehscheibe<br />

13.00 (für HG) ARD-Mittagsmagazin<br />

14.00 heute –inDeutschland 14.15 Die Küchenschlacht<br />

15.00 (für HG) heute Xpress<br />

15.05 (für HG) Bares für Rares 16.00 (für HG)<br />

heute –inEuropa 16.10 (für HG) Die Rosenheim-Cops.<br />

Die sieben Kreuze 17.00 (für HG)<br />

heute 17.10 (für HG) hallo deutschland 17.45<br />

(für HG) Leute heute 18.00 (für HG) SOKO<br />

München. Schärfer als die Polizei erlaubt<br />

19.00 (für HG) heute 19.25 (für HG) WISO<br />

20.15 (für HG) Extraklasse<br />

TV-Komödie, D2018.<br />

Mit Axel Prahl, Aglaia Szyszkowitz,<br />

Inka Friedrich, Katharina Thalbach u.a.<br />

Regie: Matthias Tiefenbacher<br />

21.45 (für HG) heute-journal<br />

22.15 (für HG) San Andreas<br />

Katastrophenfilm, USA 2015<br />

Mit Dwayne Johnson, Carla Gugino,<br />

Alexandra Daddario u.a.<br />

0.00 heute+<br />

0.15 (für HG) Die Frist<br />

Dokumentarfilm, D2018<br />

5.30 Frühstücksfernsehen 10.00 Total gesund!<br />

80 Prozent aller deutschen Frauen tragen die<br />

falsche BH-Größe /Sündigen und trotzdem abnehmen<br />

/Ein Foto am Tagmacht glücklich!<br />

10.30 Klinik am Südring –Die Familienhelfer<br />

11.00 Im Namen der Gerechtigkeit –Wir kämpfen<br />

für Sie! Mit Alexander Hold, Stephan Lucas,<br />

Alexander Stephens, Isabella Schulien 14.00<br />

Auf Streife. Reportagereihe 15.00 Auf Streife –<br />

Die Spezialisten. Reportagereihe 16.00 Klinik<br />

am Südring 17.00 Klinik am Südring –Die Familienhelfer<br />

17.30 Schicksale –und plötzlich ist<br />

alles anders 18.00 Endlich Feierabend! 18.30<br />

Alles oder Nichts. Soap 19.00 Genial daneben<br />

–Das Quiz 19.55 Nachrichten<br />

20.15 Navy CIS<br />

Roter Phosphor.Krimiserie.<br />

Mit Mark Harmon,David McCallum,<br />

Pauley Perrette u.a.<br />

21.15 Navy CIS<br />

Das Rätsel Mae Carter.Krimiserie<br />

22.15 Hawaii Five-0<br />

Einstiche. Krimiserie<br />

23.15 Scorpion<br />

Rettet das Reh!Actionserie<br />

0.10 Navy CIS<br />

Roter Phosphor.Krimiserie<br />

1.05 Navy CIS Krimiserie<br />

14.05 (für HG) Rentnercops 14.50 (für HG)<br />

Rentnercops 15.40 Heimathäppchen 15.45<br />

(für HG) Aktuell 16.10 Hier und heute 18.00<br />

(für HG) aktuell /Lokalzeit 18.15 (für HG) Servicezeit<br />

18.45 (für HG) Aktuelle Stunde 19.30<br />

Lokalzeit 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für<br />

HG) Land undlecker 21.45 (für HG) Aktuell<br />

22.10 (für HG) Werhätte das gedacht?! 22.55<br />

(für HG) Das Leben ist kein Pausenhof 23.55<br />

(für HG) Kebekus feiertJürgen vonder Lippe<br />

0.40 (für HG) Vonder Lippe feiertCarolin Kebekus<br />

1.25 Die LottoKönige<br />

NDR<br />

14.00 (für HG) Wie geht das? 14.30 (für HG)<br />

die nordstory spezial 16.00 (für HG) aktuell<br />

16.25 (für HG) Gefragt –Gejagt 17.10 (für<br />

HG) Leopard, Seebär &Co. 18.00 Ländermagazine<br />

18.15 (für HG) Die Nordreportage<br />

18.45 (für HG) DAS! 19.30 Ländermagazine<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG)<br />

Markt 21.00 (für HG) Lebensmittel-Check mit<br />

Tim Mälzer 21.45 (für HG) aktuell 22.00 (für<br />

HG) Systemversagen 22.45 (für HG) Provinz!<br />

Protest! 23.30 Ein Foto erzählt Geschichte<br />

0.15 (für HG) Die Spionin. TV-Drama, D2012<br />

Kabel eins<br />

5.50 Without aTrace 6.35 The Mentalist 7.30<br />

EUReKA –Die geheime Stadt 9.25 Navy CIS:<br />

L.A. 10.20 Navy CIS 11.10 Without aTrace<br />

12.10 Numb3rs 13.05 Castle 14.00 The Mentalist<br />

14.55 Navy CIS: L.A. 15.50 News 16.00<br />

Navy CIS 16.55 Abenteuer Leben täglich<br />

17.55 Mein Lokal, Dein Lokal –Der Profi<br />

kommt 18.55 Achtung Kontrolle! Wir kümmern<br />

uns drum 20.15 Stirb langsam 2. Actionfilm,<br />

USA 1990 22.40 Tödliche Weihnachten. Actionfilm,<br />

USA 1996 1.00 Late News 1.05<br />

Spurwechsel. Drama, USA 2002<br />

RTL 2<br />

6.55 Die Straßencops West –Jugend im Visier<br />

8.55 Frauentausch 10.55 Family Stories<br />

11.55 Traumfrau gesucht 12.55 Traumfrau<br />

gesucht 13.55 Köln 50667 14.55 Berlin –Tag<br />

&Nacht 16.00 Die Wache Hamburg 17.00<br />

News 17.10 Die Wache Hamburg 18.05 Köln<br />

50667 19.05 Berlin –Tag &Nacht 20.15 Die<br />

Geissens –Eine schrecklich glamouröse Familie!<br />

21.15 Die Reimanns –Ein außergewöhnliches<br />

Leben 22.15 20malSex –Mythen über<br />

Lust &Liebe. Dokumentarfilm, D2017 1.10<br />

exklusiv –Die Reportage<br />

Eurosport 1<br />

8.30 Skispringen: Einzelspringen 10.00 Snooker:<br />

Scottish Open: Finale 12.00 Fußball:<br />

Champions League. Achtelfinal-Auslosung<br />

12.30 Formel E: FIA-Meisterschaft 13.00 Fußball:<br />

Europa League. Sechzehntelfinal-Auslosung<br />

13.30 Skispringen: Einzelspringen 15.00<br />

Snooker: Scottish Open: Finale 17.00 Formel<br />

E: FIA-Meisterschaft 17.30 Ski alpin2 0.00<br />

News 20.05 Biathlon20.30 Olympische Spiele<br />

22.30 Biathlon 23.25 News 23.35 WATTS<br />

23.45 Snooker: Scottish Open: Finale<br />

ZDF, 20.15 UHR TV-KOMÖDIE<br />

Extraklasse<br />

Mit Wehmut blickt Ralph Friesner (Axel Prahl) aufdie Zeiten zurück, als er als<br />

erfolgreicher PolitikjournalistAnsehengenoss. NunimAlter von50Jahren<br />

steht Ralph ohne Jobda, istvon seiner Ehefrau Laila geschieden, istverschuldet<br />

und lebt beiseinem ehemaligenPraktikanten Romanund dessenGroßmutter.<br />

Während Ehefrau Laila mit ihrem neuen Lebenspartner einen zweitenFrühling<br />

erfährtund ein LebeninLuxus führt, wird Ralph vomArbeitsamtzueiner Stelle<br />

als Lehrer an der Abendschule verdonnert. Widerwillignimmterdie Stelle an<br />

und sieht sich mit seiner kunterbunt gemischten Klassebald ganz neuen Herausforderungenausgesetzt.Munterer<br />

Schulspaß vonRegisseur Matthias Tiefenbacher<br />

(„Mutter reicht’sjetzt“)mit „Tatort“-Darsteller Axel Prahl und Grimme-<br />

Preisträgerin KatharinaThalbach.<br />

(Dtl./2018)<br />

ZDF, 22.15 UHR KATASTROPHENFILM<br />

San Andreas<br />

Foto: ZDF<br />

Ein Unglückkommtselten allein, und so<br />

hat ein gewaltigesErdbeben SanFrancico<br />

nichtnur erschüttert, sondern auch noch<br />

gleich den Hoover-Damm zerstört. Als ein<br />

gewaltiger Tsunami aufdie kalifornische<br />

Küstenstadt zurast,erfährtRettungspilot<br />

Raymond Gaines (Dwayne Johnson), dass<br />

befindet.Beherzt reisterper Helikopter in<br />

das Katastrophengebiet,umBlake zu retten.<br />

An seiner Seiteseine Ehefrau Emma,die<br />

sichschon längstvon ihmgetrennthat. Routiniertinszenierter<br />

Actionfilm mit dem ehemaligenWrestler<br />

und heutigen Hollywood-<br />

Haudegen Dwayne Johnson.<br />

(USA/2015)<br />

SUDOKU<br />

NORMALVARIANTE –MITTEL -mittel<br />

1 4<br />

6 5 3<br />

7 8<br />

6 8<br />

5 7 2 4<br />

1 7<br />

8 6 5<br />

1 7 9<br />

9<br />

MitDIAGONALEN-schwer<br />

MIT –SCHWER<br />

2 8 6<br />

3 8 2<br />

1 9 3<br />

3 5<br />

4<br />

4<br />

6 9<br />

7<br />

Foto: ZDF<br />

AUFLÖSUNG<br />

Auflösung<br />

VOM vom15./16. 15.12.2018 12. 2018<br />

MITTEL mittel<br />

1 5 3 9 2 4 6 7 8<br />

9 4 2 6 7 8 5 3 1<br />

6 8 7 5 3 1 2 4 9<br />

5 7 8 2 9 3 1 6 4<br />

2 3 1 7 4 6 8 9 5<br />

4 9 6 1 8 5 7 2 3<br />

7 2 4 8 5 9 3 1 6<br />

3 1 5 4 6 7 9 8 2<br />

8 6 9 3 1 2 4 5 7<br />

AUFLÖSUNG<br />

Auflösung<br />

VOM 15./16. 12. 2018<br />

vom 15.12.2018<br />

SCHWER<br />

schwer<br />

4 3 1 5 7 8 9 6 2<br />

6 2 7 9 4 3 1 8 5<br />

8 5 9 2 1 6 7 3 4<br />

5 8 6 3 2 9 4 7 1<br />

1 4 2 8 6 7 5 9 3<br />

9 7 3 4 5 1 6 2 8<br />

2 9 5 7 3 4 8 1 6<br />

7 1 4 6 8 2 3 5 9<br />

3 6 8 1 9 5 2 4 7<br />

5.50 Karl-Marx-Allee 6.05 Experiment Permakultur<br />

6.20 Rote Rosen 7.10 Sturm der Liebe<br />

8.00 Brandenburg aktuell /Abendschau 9.00<br />

In aller Freundschaft 9.45 In aller Freundschaft<br />

–Die jungen Ärzte 10.35 Schätzen, bieten,<br />

bangen 11.20 Täter –Opfer –Polizei<br />

11.45 Heimatjournal 12.10 Elefant,Tiger &<br />

Co. 13.00 rbb24 13.10 Verrückt nach Meer<br />

14.00 Kesslers Expedition 14.45 Die rbb-Reporter<br />

15.15 Panda, Gorilla &Co. 16.00<br />

rbb24 16.15 Gefragt –Gejagt 17.00 rbb24<br />

17.05 Elefant, Tiger &Co. 17.55 Sandmann<br />

18.00 rbb UM6 18.30 zibb. zuhause in berlin<br />

&brandenburg 19.30 Brandenburg aktuell /<br />

Abendschau 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 André Rieu –Das große Weihnachtskonzert<br />

Das Johann-Strauss-Orchester,<br />

zahlreiche Solisten und Chöre<br />

präsentieren die schönsten<br />

Weihnachtslieder der Welt.<br />

22.15 rbb24<br />

22.30 Tatort Tödliche Vergangenheit<br />

TV-Kriminalfilm, D1991. Mit Günter<br />

Lamprecht, Max Volkert Martens u.a.<br />

0.05 Polizeiruf 110 Der Rettungsschwimmer.TV-Kriminalfilm,<br />

DDR 1982.Mit Jürgen Frohriep u.a.<br />

ProSieben<br />

6.00 Baby Daddy 6.55 Eine schrecklich nette<br />

Familie 7.55 Last Man Standing 9.20 The<br />

Middle 10.10 Mike &Molly 10.35 How IMet<br />

Your Mother 11.35 2Broke Girls. Comedyserie<br />

12.30 Mom. Ab in den Knast/Die perfekten<br />

Eltern. Comedyserie 13.20 Twoand aHalf<br />

Men. Warum wir nichts von Frauen wollen/Alle<br />

liebenAlan/Die Superchance. Comedyserie<br />

14.40 The Middle. Der Schulball/Die Brücke.<br />

Comedyserie 15.40 The Big Bang Theory. Das<br />

Machtwechsel-Modell/Der Waldmensch Wolcott/Der<br />

Kometen-Klau. Comedyserie 17.00<br />

taff 18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons. Der<br />

Kurier,der mich liebte/Orange Isthe NewYellow.<br />

Zeichentrickserie 19.05 Galileo<br />

20.15 The Big Bang Theory<br />

Tränen am Valentinstag /Die positive<br />

Negativreaktion. Comedyserie<br />

21.15 The Middle<br />

Die magischen Hände. Comedyserie<br />

21.45 The Big Bang Theory Comedyserie<br />

22.10 The Big Bang Theory<br />

Zwischen zwei Frauen /Das<br />

emotionale Außenklo. Comedyserie<br />

23.05 The Big Bang Theory Die Hütte im<br />

Wald /Die tödliche Mortadella /Wie<br />

ein Wasserfall /Wie ein Wasserfall<br />

0.20 The Big Bang Theory<br />

12.15 Re: 12.50 Arte Journal 13.00 Stadt Land<br />

Kunst 14.00 (für HG) DieFlucht vonAlcatraz.<br />

Thriller,USA 1979 15.50 Grenzenloses Frankreich<br />

16.45 (für HG) X:enius 17.10 Die Seele<br />

des Essens (1/5) 17.40 (für HG) 360° Geo<br />

Reportage 18.35 Russlands versteckte Paradiese<br />

19.20 Arte Journal 19.40 Re: 20.15 (für HG)<br />

Der (erste) große Eisenbahnraub. Kriminalfilm,<br />

GB 1979 22.00 (für HG)RunawayTrain –Express<br />

in die Hölle. Abenteuerfilm, USA/ISR<br />

1985 23.50 Furusato –Wunde Heimat. Dokumentarfilm,<br />

D/USA 2016 1.20 Arte Journal<br />

3Sat<br />

11.30 (für HG) DasGroße Barriere-Riff 13.00<br />

(für HG) ZIB 13.15 Geheimnisvoller Nebelwald<br />

13.30 VonSibirien nachJapan 15.30 (für HG)<br />

Wildes Russland 17.00 (für HG) DieNordsee<br />

vonoben. Dokumentarfilm, D2013 18.30 nano<br />

19.00 (für HG) heute 19.20 Kulturzeit 20.00<br />

(für HG) Tagesschau 20.15 Reise zu neuen Horizonten.<br />

Dokumentarfilm, D2018 22.00 (für HG)<br />

ZIB 2 22.25 (für HG) Eine ArmlängeWelt. Dokumentarfilm,<br />

D2018 0.05 (für HG) DiePfandjäger<br />

0.30 10vor10 1.00 (für HG) Willkommen<br />

Österreich 1.55 Adele: Live in NewYork City<br />

Phoenix<br />

10.30 phoenix plus 11.15 phoenix plus 12.00<br />

phoenix vor ort 13.30 phoenix plus 14.00<br />

phoenix vor ort 14.45 phoenix plus 16.00<br />

Presseclub 16.45 Presseclub –nachgefragt<br />

17.00 Bei Anruf Abzocke –Betrug aus dem<br />

Callcenter 17.30 phoenix der tag 18.00 Mutig,<br />

cool und unverschleiert 18.30 Die Welt der<br />

Antike 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 Die<br />

Welt der Antike 21.45 (für HG) heute-journal<br />

22.15 unter den linden 23.00 phoenix der tag<br />

0.00 unter den linden 0.45 Die Welt der Antike<br />

2.15 Meine Kindheit ...<br />

Kika<br />

12.55 Geronimo Stilton 13.15 Ein Fall für TKKG<br />

13.40 Aquilas Geheimnis 14.10 Schloss Einstein<br />

15.00 (für HG)Schneewelt–Eine Weihnachtsgeschichte<br />

15.50 (für HG)Mia andme<br />

16.35 (für HG)Chi Rho17.20 (für HG) Mascha<br />

und der Bär 17.35 (für HG) Sherazade 18.00<br />

(für HG) Beutolomäus und der wahre Weihnachtsmann<br />

18.15 Pettersson undFindus 18.40<br />

Tilda Apfelkern 18.50 Sandmann 19.00 SimsalaGrimm<br />

19.25 (für HG) Wissen macht Ah!<br />

19.50 (für HG)logo! 20.00 (für HG)Ki.Ka Live<br />

20.10 Twin Teams –Die Geschwister-Challenge<br />

Dmax<br />

13.15 YukonMen –Überleben in Alaska 14.15<br />

Abenteuer Survival 15.10 Ed Stafford: Survival-<br />

Trip ins Ungewisse 16.15 Die Zwangsvollstrecker<br />

17.15 Fang des Lebens –Der gefährlichste Job<br />

Alaskas 19.15 A2 –Abenteuer Autobahn 20.15<br />

Chris &Mäx: Die Oldtimer-Spezialisten 21.15<br />

Chris &Mäx: DieOldtimer-Spezialisten 22.15<br />

Shifting Gears mitAaron Kaufman 23.15 Mexicanicos<br />

–Die Schrauber vonGuadalajara 0.15<br />

Chris &Mäx: Die Oldtimer-Spezialisten 1.15<br />

Chris &Mäx: DieOldtimer-Spezialisten<br />

5.00 hessenschau 5.30 ZDF-Morgenmagazin 9.00<br />

Tagesschau-Nachrichten 9.30 Der Kampf um die<br />

Kohle 10.00 Tagesschau-Nachrichten 10.30 Europamagazin<br />

11.00 Tagesschau-Nachrichten 13.00<br />

ARD-Mittagsmagazin 14.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

19.20 Weltspiegel 20.00 Tagesschau 20.15<br />

Flug MH XXR –Das Ende derWillkommenskultur?<br />

21.02 45 Min 21.45 Westpol 22.15 Markt 23.00<br />

Tagesthemen 23.30 Die Tagesschau vor 20 Jahren<br />

23.52 Wo istmeinKind? 0.22 Europamagazin<br />

0.52 Extra 1.00 Nachtmagazin 1.20 Westpol 1.50<br />

Brandenburg aktuell 2.20 Sachsen-Anhalt Heute<br />

2.50 Extra 3.02 SWR LandesschauRheinland-<br />

Pfalz 3.47 Extra 4.02 Abendschau<br />

ONE<br />

11.00 In aller Freundschaft –Die jungen Ärzte<br />

11.50 Verrückt nach Meer 12.40 Sturmder Liebe<br />

13.25 Sturmder Liebe 14.15 Alles Samba. TV-<br />

Komödie, D2003 15.45 In aller Freundschaft –<br />

DiejungenÄrzte 16.35 Bezaubernde Jeannie<br />

17.00 Bezaubernde Jeannie 17.25 Lindenstraße<br />

17.55 Hartaber herzlich 18.40 Sturmder Liebe<br />

19.25 Sturmder Liebe 20.15 W. E. –Die Romanze<br />

desJahrhunderts. Drama, GB 2011 22.05 Olaf<br />

macht Mut 22.50 Der Prag-Krimi: Der kalte Tod.<br />

TV-Kriminalfilm, D2018 0.20 Lindenstraße 0.50<br />

CloseUp1.15 extra 3 1.45 slamdr Sputnik 2.15<br />

Olaf macht Mut 3.00 NightWash 3.30 Hart aber<br />

herzlich 4.15 Lindenstraße<br />

ZDF NEO<br />

13.15 DerjungeInspektorMorse. DerSchatz.<br />

TV-Kriminalfilm, GB 2014 14.45 DieSpezialisten –<br />

Im Namen derOpfer 15.30 Die Rettungsflieger<br />

17.00 Der junge Inspektor Morse. Der Schatz.<br />

TV-Kriminalfilm, GB 2014 18.30 Bares fürRares –<br />

Lieblingsstücke 19.20 Bares für Rares 20.15 (für<br />

HG) InspectorBarnaby. Einletzter Tropfen. TV-Kriminalfilm,<br />

GB 2015 21.45 (für HG)Inspector Barnaby.<br />

Und wo sind dieLeichen?TV-Kriminalfilm,<br />

GB 2016 23.15 No Offence 0.50 Spooks21.45<br />

Countdown zum Untergang Im Visier des MI5 1.45<br />

heute-show –Der Jahresrückblick 2.30 Neo Magazin<br />

Royale 3.15 (für HG)Stubbe–VonFall zu Fall.<br />

In dieser Nacht. TV-Kriminalfilm,D2012<br />

ZDF INFO<br />

6.45 (für HG) Deutschland-Saga 8.15 (für HG)<br />

Vereint und doch nicht eins 9.00 Täterjagd 10.30<br />

Mörderjagd 12.00 Ermittler! 12.30 Ermittler am<br />

Tatort –Einsatz für den Kriminaldauerdienst<br />

13.00 Ermittler! 13.30 DDR mobil 14.15 (für<br />

HG) Nicht alles war schlecht 15.45 (für HG) Geh<br />

doch nach drüben! 17.15 Wie die DDR wirklich<br />

war 18.45 Countdown zum Untergang.Das lange<br />

Ende des Zeiten Weltkrieges – August /September<br />

1944 20.15 Countdown zum Untergang.Das<br />

lange Ende des Zweiten Weltkrieges – Oktober<br />

1944 21.45 Countdown zum Untergang 23.15<br />

Countdown zum Untergang0.40 (für HG) heutejournal<br />

1.10 Countdown zum Untergang<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Alte Musik Advents- und Weihnachtsmusik<br />

von Marc-Antoine Charpentier.Mit Bernhard<br />

Schrammek, ca. 56 Minuten<br />

20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

In Concert „Berge und Meer“. Ein Weihnachtskonzert<br />

zwischen Nordic Folk und Alpenklängen,<br />

ca. 87 Minuten<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Schöne Stimmen Der britischeTenor Ian<br />

Bostridge. Mit Rainer Damm, ca.56Minuten<br />

21.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Musik der Gegenwart Der Komponist Beat<br />

Furrer.Mit Andreas Göbel. In dieser Saison ist<br />

Furrer Fellow amWissenschaftskolleg in Berlin.<br />

Mehrere seiner Kammermusikwerke werden<br />

beim nächsten Festival Ultraschall Berlin im<br />

kommenden Jahr aufgeführt. Der Komponist ist<br />

zu Gast im Studio, ca. 56 Minuten<br />

21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Kammermusikfest „Spannungen” 2018<br />

Dmitrij Schostakowitsch: Sonate für Violoncello<br />

und Klavier d-Moll op. 40; Sergej Newski:<br />

Klavierquartett; Anton Arensky: Streichquartett<br />

Nr.2a-Moll op.35, ca. 105 Minuten<br />

0.05 Deutschlandfunkt Kultur (89.6 MHz)<br />

Neue Musik Klangflächen. TomSora über<br />

Ligetis Orchesterstück „Atmosphères“. Von<br />

Michaela Fridrich, ca. 55 Minuten<br />

HÖRSPIEL<br />

14.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Lesung Theodor Fontane: „Cécile“ (8/15).<br />

Es liest GertWestphal, ca. 30 Minuten<br />

21.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

„Sörensen fängt Feuer“ Mit Bjarne Mädel,<br />

Leslie Malton, Birte Kretschmer,Bastian Reiber,Leonie<br />

Rainer, Felix von Manteuffel, Arnd<br />

Klawitter,Stephan Szasz, Udo Kroschwald, Uta<br />

Hallant, Steffen Schroeder,Katharina Pütter,<br />

Rainer Strecker.Regie: Sven Stricker,<br />

ca. 60 Minuten<br />

22.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

ARD Radio Tatort „Shanghaiallee“. Mit Sandra<br />

Borgmann, Matthias Bundschuh, Sebastian<br />

Rudolph. Regie: Sabine Stein, ca. 56 Minuten<br />

23.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Lesung Theodor Fontane: „Cécile“ (8/15),<br />

ca. 31 Minuten<br />

JAZZ /BLUES<br />

15.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Tonart Das Musikmagazin am Nachmittag,<br />

ca. 90 Minuten<br />

19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

The Voice Aaron Neville. Mit Susanne Papawassiliu,<br />

ca. 30 Minuten


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 294 · M ontag, 17. Dezember 2018 – S eite 28 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Panorama<br />

LEUTE<br />

Thomas Gottschalk (68) darfauf eine<br />

kleine Entschädigung hoffen. Durch<br />

dieWaldbrände in Kalifornien hat der<br />

Entertainer nicht nur sein Haus verloren–von<br />

der ansehnlichenVilla in<br />

Malibu blieben nur die Grundmauernübrig<br />

–, sondernauch viele wichtige<br />

Unterlagen.„Indem Safe,indem<br />

alle Urkunden und Dokumente meiner<br />

gesamten Familie verglüht sind<br />

(der Safe war ,Made in Germany‘ und<br />

,feuersicher‘) befand sich auch mein<br />

BayerischerVerdienstorden“, schrieb<br />

Gottschalk jetzt in einem Leserbrief<br />

an das Magazin DerSpiegel. Denlas<br />

offenbar auch der bayerische Ministerpräsident<br />

Markus Söder (51, CSU)<br />

und reagierte noch am Sonnabend:<br />

„Natürlich bekommt Herr Gottschalk<br />

seinen Orden samt Urkunde wieder.<br />

Bayern ist stolz auf ihn.“ Ehre, wem<br />

Ehregebührt.<br />

Verdient als Model<br />

das meiste Geld.<br />

AP/JOEL CRYAN<br />

Kendall Jenner<br />

(23) ist nicht zu<br />

schlagen. Wie<br />

schon im Jahr<br />

zuvor wurde sie<br />

vomForbes-Magazin<br />

mit großem<br />

Abstand<br />

zum bestbezahlten<br />

Model der<br />

Welt gekürt.<br />

Demnach hat die Halbschwester von<br />

TV-Sternchen KimKardashian (38)<br />

in den zwölf Monaten bis Juni 2018<br />

sagenhafte 22,5 Millionen US-Dollar<br />

verdient. Abgeschlagen finden sich<br />

die Amerikanerinnen Karlie Kloss<br />

(26; 13 Millionen Dollar) und Chrissy<br />

Teigen (33; 11,5 Millionen) auf den<br />

Plätzen zwei und drei.<br />

Ozzy Osbourne (70) hat ein bewegtes<br />

Rock’n’Roll-Leben hinter sich und<br />

sorgt sich um seine Gesundheit:„Ich<br />

habe diesen ganzen Müll in meinem<br />

Körper:Drogen, Alkohol und den<br />

ganzen Rest dieser Scheiße.Daher<br />

versuche ich, mich fit zu halten, also<br />

trainiereich jeden Tag. Um ehrlich zu<br />

sein, ich sollte tot sein.“ So sagte es<br />

der Musiker jetzt dem britischen Blatt<br />

Mirror.Was aber könnte er mit„dieser<br />

Scheiße“ meinen? Nun, unter anderemsind<br />

es zwei Eisbecher,die er täglich<br />

verschlingt:„Ich kann nicht aufhören,<br />

es zu essen.“ Oh weh, Eisbecher-Sucht.<br />

(schl./mit dpa)<br />

TIERE<br />

Geschmuggelte Finken in Lockenwicklern.<br />

AP/U.S. CUSTOMS &BORDER PROTECTION<br />

Die Zollbeamten am NewYorker JFK-<br />

Airporthaben mal wieder zugeschlagen:<br />

Sieerwischten einen Mann, der<br />

in seinem Gepäck 70 Finken aus dem<br />

südamerikanischen Guyana in die<br />

USA schmuggeln wollte.Die Singvögel<br />

waren in Papprollen und Lockenwickler<br />

gezwängt und mit Rumbetäubt.<br />

Siebefanden sich in einer Reisetasche,versteckt<br />

in loser Wäsche,<br />

Socken, Hosen …Eine einträgliche<br />

Tierquälerei: Biszuzehntausend<br />

Dollar wirdfür einzelne Exemplare<br />

gezahlt –wenn sie sich als begabte<br />

Sänger erweisen und möglichst viele<br />

„Lieder“ zwitschernkönnen. Das<br />

macht sie zu begehrten Kandidaten<br />

bei Wettbewerben, bei denen es um<br />

viel Geld gehen kann. DasWettgeschäft<br />

mit Finken ist in Südamerika<br />

sehr beliebt, seit einigen Jahren zunehmend<br />

auch in NewYork. (schl.)<br />

„Der Welt eine Lektion erteilen“<br />

Mit Angela Ponce nimmt erstmals eineTransfrauamMiss-Universe-Wettbewerb teil –und hat gute Chancen<br />

VonEmilio Rappold, Bangkok/Madrid<br />

Seit fast 70 Jahren wird beim<br />

Miss-Universe-Wettbewerb<br />

die schönste Frau der Welt<br />

gekürt, jetzt gibt es eine<br />

Neuerung, die nicht jedem gefällt:<br />

Neben der Deutschen Céline Flores<br />

Willers und 92 weiteren Kandidatinnen<br />

geht an diesem Montag in Bangkok<br />

auch die Spanierin Angela Ponce<br />

ins Rennen –obwohl sie vor knapp<br />

28 Jahren als Junge auf die Welt kam.<br />

Erstmals in der Geschichte der Miss<br />

Universe tritt eine Transfrau an. Bei<br />

einigen Wettbüros gilt die amtierende<br />

Miss Spanien sogar als größte<br />

Favoritin auf den Sieg.<br />

Der 1,77 Meter großen gelernten<br />

Informatikerin aus Cádiz geht es<br />

nach eigener Aussage in erster Linie<br />

nicht um Ruhm, Krone und Titel.<br />

„Ich will denjenigen eine Stimme geben,<br />

die keine haben, obwohl sie<br />

schon lange eine verdient haben“,<br />

sagte Ponce jüngst im Interview des<br />

TV-Senders Antena 3. Der <strong>Zeitung</strong><br />

ABC sagte sie,sie wolle„derWelt eine<br />

Lektion erteilen“. Ähnlich kämpferisch<br />

äußerte sie sich nach ihrem<br />

sensationellen Triumph im Juni<br />

beim Miss-Spanien-Wettbewerb in<br />

unzähligen Interviews.<br />

Sticheleien der Konkurrentinnen<br />

Dreifacher Mordversuch<br />

Der mutmaßliche Messerstecher von Nürnberg war bereits wegen anderer Delikte verurteilt. Seine DNA-Spur überführte ihn<br />

Angela Ponce: „Ich bin stolz darauf, die Person zu sein, die ich bin.“<br />

Der nach Messerangriffen auf drei<br />

Frauen in Nürnberg gefasste<br />

Tatverdächtige ist bereits vielfach mit<br />

dem Gesetz in Konflikt geraten. Der<br />

Mann sei bereits 18-mal verurteilt<br />

worden, sagte Oberstaatsanwältin<br />

Antje Gabriels-Gorsolke am Sonntag<br />

in Nürnberg. Vorwiegend gehe es um<br />

Diebstahl, Drogendelikte, Brandstiftung,<br />

Betrug und Beleidigung. Der<br />

38-Jährige habe aber auch einmal<br />

eine Jugendstrafe wegen einer Vergewaltigung<br />

erhalten. Es sei „ein Spaziergang<br />

quer durchs Strafgesetzbuch“,<br />

sagte die Anklägerin.<br />

DasMotiv für die Angriffe auf drei<br />

Frauen ist weiter unklar, der Verdächtige<br />

hat sich bisher nicht zu den<br />

Vorwürfen geäußert. Weil er alle<br />

seine Opfer auf dem Nachhauseweg<br />

überraschte, geht die Anklagebehörde<br />

in allen drei Fällen von versuchtem<br />

Mord aus. Der Mann<br />

kannte die Frauen nicht und sprach<br />

sie vor den Angriffen auch nicht an.<br />

Ob er eine psychische Erkrankung<br />

hat, sei bisher völlig unklar.<br />

DerDeutsche ohne festen Wohnsitz<br />

soll am Donnerstagabend innerhalb<br />

von rund drei Stunden drei<br />

Frauen im Alter von 26, 34 und 56<br />

Jahren niedergestochen haben. Alle<br />

drei Opfer wurden am Oberkörper<br />

schwer verletzt – zwei der Frauen<br />

AFP/LILLIAN SUWANRUMPHA<br />

schwebten zeitweise in Lebensgefahr.<br />

Noch werden sie im Krankenhaus<br />

behandelt.<br />

Bereits am Freitagvormittag<br />

konnte eine Polizeistreife den Mann<br />

in der Nähe der Tatorte vorläufig in<br />

Gewahrsam nehmen. Aufihn hatten<br />

die Beschreibungen der Opfer sowie<br />

von Zeugen gepasst. Außerdem<br />

hatte er die Tatwaffe dabei –ein etwa<br />

25 Zentimeter langes Messer. Dafür<br />

konnte er keine schlüssige Erklärung<br />

abgeben. An dem bei dem Mann gefundenen<br />

Messer sowie an seiner<br />

Kleidung konnten genetische Spuren<br />

von einem seiner Opfer nachgewiesen<br />

werden. Glücklicherweise<br />

Im erzkatholischen Spanien löste der<br />

Sieg der Transfrau kaum Polemik aus.<br />

In der internationalen Miss-Szene<br />

sah es derweil ganz anders aus. Eine<br />

der Rivalinnen von Ponce um den<br />

Welttitel machte aus ihrer Meinung<br />

keinen Hehl. „Ein Schönheitswettbewerb<br />

wie Miss Universe ist für Frauen,<br />

die als Frauen geboren wurden“, stichelte<br />

die Kolumbianerin Valeria Morales,<br />

der in Bangkok ebenfalls gute<br />

Siegeschancen eingeräumt werden.<br />

Negativ äußerte sich unter anderem<br />

auch die mexikanische Miss Universe<br />

von1991, Lupita Jones (51).<br />

Die Attacken prallen an der<br />

Transfrau aber alle ab –zumindest<br />

äußerlich. In Interviews wirkt Ponce<br />

stets selbstsicher,resolut und vorallem<br />

sehr ruhig und ausgeglichen.<br />

Mit sich selbst und der Welt im Reinen.<br />

„Ich bin nur schwer verwundbar“,<br />

beteuertdie Frau, die nach den<br />

vorgeschriebenenTherapien ab dem<br />

17. Lebensjahr mit den Hormonbehandlungen<br />

begann, sich anschließend<br />

mehreren geschlechtsangleichenden<br />

Operationen unterzog und<br />

erst seit rund drei Jahren eine Vagina<br />

hat. Dassei aber nur das Tüpfelchen<br />

auf dem i gewesen. Eine Frau sei<br />

nicht deshalb eine Frau, weil sie eine<br />

Vagina habe, sagte sie der New York<br />

Times. Sie sei „stolz darauf, die Person<br />

zu sein, die ich bin“.<br />

Selbstbewusstsein und Widerstandsfähigkeit<br />

musste sich das als<br />

zweites von drei Kindern eines ärmeren<br />

Ehepaars am 18. Januar 1991<br />

in der 14 000-Einwohnergemeinde<br />

Pilas rund 30 Kilometer westlich von<br />

Sevilla geborene Transmädchen früh<br />

aneignen. Im Dorf, in dem der Vater<br />

eine kleine Kneipe betrieb, sei das<br />

Aufwachsen für den kleinen Ángel<br />

Mario trotz der Unterstützung der<br />

verständnisvollen Eltern besonders<br />

schwer gewesen, erzählte Ponce der<br />

<strong>Zeitung</strong> El País. „Ich hatte aber eine<br />

glückliche Kindheit, weil ich ein<br />

Dickkopf bin. Wenn mich jemand<br />

damals als Tunte beschimpfte, weil<br />

ich einen Haarreif trug, bin ich am<br />

nächsten Tagmit einem noch größeren<br />

auf die Straße gegangen –und<br />

mit Blumenschmuck.“<br />

Aktivistin der LGBT-Bewegung<br />

Ponce schloss die Ausbildung zur Informatikerin<br />

ab,lernte auch den Beruf<br />

der Friseurin, arbeitete als Fitnesstrainerin,<br />

und seit wenigen Jahren<br />

ist sie Model. In der Welt der<br />

Mode habe sie Vorurteile, Heuchelei<br />

und Zurückweisung erlebt, aber<br />

auch Unterstützung. Richtig glücklich<br />

wurde sie aber aufgrund ihrer<br />

Tätigkeit als Aktivistin der LGBT-Bewegung<br />

(Abkürzung für Lesbian,<br />

Gay, Bisexual und Transgender) und<br />

vor allem als Mitarbeiterin der Stiftung„Fundación<br />

Daniela“, die gegen<br />

die Diskriminierung von jungen<br />

Transgender-Menschen kämpft. Sie<br />

hält unter anderem in Schulen Vorträge.<br />

Einmal bekam sie mitten in<br />

der Nacht einen Anruf von einem<br />

jungen Transmädchen, das aufgrund<br />

von Problemen in der Schule<br />

mit dem Gedanken spielte, sich das<br />

Leben zu nehmen.<br />

Mit ihrer Teilnahme beim Miss<br />

Universe könne sie daher auch dazu<br />

beitragen, Leben zu retten, hofft<br />

Ponce. „Ich will damit zeigen: Ich<br />

habe es geschafft, du kannst es<br />

auch!“ Man müsse träumen, „denn<br />

Träume können auch wahr werden“,<br />

lautet die Devise der Spanierin, die<br />

berühmte Transfrauen wie US-<br />

Schauspielerin Laverne Coxoder Ex-<br />

Zehnkampf-Olympiasieger und<br />

Reality-Star Caitlyn Jenner den Rang<br />

abzulaufen droht.<br />

Ihre Antwort auf die Kritik ihrer<br />

kolumbianischen Mitbewerberin<br />

zeigt auch, aus welchem Holz die<br />

Miss-Universe-Pionierin geschnitzt<br />

ist. Auf Instagram, wo sie bereits<br />

knapp eine halbe Million Follower<br />

hat, schrieb sie, sie wolle die Meinung<br />

der Südamerikanerin nicht ändern.<br />

„Das ist nicht meine Aufgabe.<br />

Ich will vielmehr meine Realität bekanntmachen<br />

und der Welt ein bisschen<br />

über die mangelnde Information<br />

über Diversität erzählen.“ Das<br />

sei „ein wichtiger Faktor,der zweifellos<br />

dazu führen würde, dass so viele<br />

Schikanen, so viele Vorurteile und so<br />

viel Gewalt ein Ende finden“. (dpa)<br />

habe der Mann das Messer und seine<br />

Kleidung nicht entsorgt, sagte Gabriels-Gorsolke.<br />

„Wir können klar Entwarnung<br />

geben“, sagte Mittelfrankens<br />

Polizeipräsident Roman Fertinger.„Für<br />

uns ist es der Täter.“<br />

Die letzte Meldeadresse des gebürtigen<br />

Thüringers soll in Berlin<br />

gewesen sein. Es habe sich aber herausgestellt,<br />

dass die Adresse nicht<br />

mehr aktuell ist, sagte Fertinger.Für<br />

die meisten seiner bisherigen Straftaten<br />

wurde der Mann laut Staatsanwaltschaft<br />

im Osten Deutschlands<br />

verurteilt. Der Mann habe<br />

sich seit etwa einer Woche in Nürnbergaufgehalten.<br />

(dpa)<br />

NACHRICHTEN<br />

Zugunglück in Ankara durch<br />

falsche Weichenstellung<br />

DasschwereZugunglück am Rand<br />

der türkischen Hauptstadt Ankara<br />

vomDonnerstag ist möglicherweise<br />

auf menschliches Versagen zurückzuführen.<br />

In einem Bericht der <strong>Zeitung</strong><br />

Hürriyet vomWochenende<br />

heißt es unter Berufung auf Verhörprotokolle<br />

der Polizei, ein Weichensteller<br />

habe zugegeben, „möglicherweise<br />

vergessen“ zu haben, nach<br />

dem ersten Zugauf den Gleisen die<br />

Weichen für den zweiten umzustellen.<br />

Beider frontalen Kollision eines<br />

Hochgeschwindigkeitszugs mit einer<br />

Lokomotive, die auf denselben<br />

Gleisen unterwegs war,waren neun<br />

Menschen getötet worden. Schon<br />

am Nachmittag des Unglückstages<br />

waren drei Menschen in Haft: der<br />

Weichensteller,ein Kontrolleur und<br />

ein Fahrdienstleiter. (dpa)<br />

Geldtransporter verliertüber<br />

500000 Dollar<br />

Einunerwarteter„Geldsegen“ von<br />

über 500000 Dollar auf der Fahrbahn<br />

hat im US-Bundesstaat NewJersey<br />

ein riesigesVerkehrschaos ausgelöst.<br />

Beieinem Geldtransporter öffneten<br />

sich aus bisher unbekannten Gründen<br />

die Türen und zwei Säcke mit<br />

100-Dollar-Scheinen landeten auf einer<br />

Schnellstraße.Zahlreiche Autofahrer<br />

hielten sofortan, um das Geld<br />

aufzusammeln, wodurch es laut Polizeizumehreren<br />

Unfällen kam. Am<br />

Ende fehlten fast 300000 Dollar.Die<br />

Polizei warnte: Geld auf diese Artund<br />

Weise an sich zunehmen, komme einem<br />

Diebstahl gleich. (AFP)<br />

Elf Tote nach Reiskonsum in<br />

indischem Hindutempel<br />

Ein vergiftetes Mädchen wird in ein Krankenhaus<br />

gebracht.<br />

DPA/MADHUSUDHAN SR<br />

Im Süden Indiens sind elf Menschen<br />

ums Leben gekommen und Dutzende<br />

erkrankt, nachdem sie in einem<br />

Hindutempel Reis gegessen hatten.<br />

Rund 90 Menschen seien im<br />

Krankenhaus behandelt worden, 29<br />

vonihnen seien in einem kritischen<br />

Zustand, sagte ein Polizeisprecher.<br />

Fünf Mitarbeiter desTempels wurden<br />

festgenommen.„Uns wurde Tomatenreis<br />

angeboten, der auffällig roch“,<br />

berichtete ein Teilnehmer der Zeremonie<br />

laut einem BBC-Bericht.„Alle,<br />

die ihn wegwarfen, sind okay,und<br />

die,die ihn aßen, begannen zu brechen<br />

und klagten über Magenschmerzen.“<br />

Zu der Feier zurTempelweihe<br />

waren viele Menschen aus benachbarten<br />

Dörfernangereist. (dpa)<br />

Kanada: Größter Diamant<br />

Nordamerikas entdeckt<br />

Im Norden Kanadas ist der größte<br />

Diamant Nordamerikas entdeckt<br />

worden. Nach Medienberichten<br />

vomSonnabend stammt der gelbe<br />

Diamant mit einem Gewicht von552<br />

Karataus der Diamantenmine Diavik,<br />

knapp 220 Kilometer südlich des<br />

Polarkreises.Der Diamant vonder<br />

Größe eines Hühnereis löse den bisherigen<br />

„Rekordhalter“ ab,den in<br />

derselben Grube entdeckten „Diavik<br />

Foxfire“ mit einem Gewicht von<br />

187,7 Karat. (dpa)

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