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Mensch & Mund<br />

Calcium<br />

ist vor allem enthalten in:<br />

Hirse<br />

Mandeln<br />

Sesam<br />

Grünkohl<br />

Broccoli<br />

Sauermilchprodukten (Joghurt,<br />

Kefir)<br />

Parmesan, Emmentaler<br />

Amaranth<br />

Quinoa<br />

Folsäure<br />

ist vor allem enthalten in:<br />

grünen Blattsalaten<br />

grünen Bohnen<br />

Hülsenfrüchten<br />

Sojasprossen<br />

Rinderleber<br />

Nüssen<br />

Eiern<br />

Omega-3-<br />

Fettsäuren<br />

sind vor allem enthalten in:<br />

Walnussöl<br />

Leinöl<br />

Hanföl<br />

Rapsöl<br />

Algen, Algenöl<br />

Garnelen, Krill<br />

Lachs<br />

Hering<br />

Makrelen<br />

Calcium und Vitamin D<br />

Calcium erfüllt als essenzielles Mineral<br />

für die orale Gesundheit gleich mehrere<br />

Funktionen. Einerseits ist es Bestandteil<br />

der Zahnhart- und Knochensubstanz,<br />

andererseits fungiert es als Co-Faktor im<br />

Immunsystem und bei der Muskel- und<br />

Nervenfunktion.<br />

Eine umfangreiche epidemiologische<br />

Studie zeigt, dass eine tägliche Kalziumzufuhr<br />

unter 500 mg das parodontale<br />

Erkrankungsrisiko erhöht. Hierzulande<br />

liegt die Zufuhrempfehlung aktuell bei<br />

1000 mg pro Tag.<br />

Im Zusammenspiel mit Vitamin D beeinflusst<br />

Calcium den Knochenstoffwechsel,<br />

insbesondere auch des Kieferknochens.<br />

Dieser scheint besonders sensibel auf ein<br />

Ungleichgewicht zwischen Mineralisierungs-<br />

und Demineralisierungsprozessen<br />

zu reagieren – insofern ist Parodontitis<br />

oft auch eine Begleiterscheinung von<br />

Osteoporose.<br />

Um dem zu begegnen, empfiehlt sich<br />

eine Optimierung der Calcium- und<br />

Vitamin D-Zufuhr über geeignete Nahrungsmittel,<br />

wie zum Beispiel Milchprodukte,<br />

grünes Gemüse (Broccoli, Grünkohl,<br />

Fenchel), Körnerfrüchte und Nüsse<br />

(Amaranth, Sesam, Mandeln).<br />

Folsäure<br />

Folsäure ist ein wasserlösliches Vitamin,<br />

das dem B-Komplex zugeordnet wird.<br />

Die Zufuhrempfehlung von 400 µg pro<br />

Tag wird oft nicht erreicht. Dabei lohnt es<br />

sich hier, besonders genau hinzuschauen:<br />

In einem Vergleich zeigte sich, dass Parodontitispatienten<br />

über ihre tägliche Ernährung<br />

signifikant weniger Folsäure als<br />

gesunde Personen aufnehmen.<br />

Übrigens führen auch Zahnfleischentzündungen<br />

während der Schwangerschaft<br />

zu erhöhtem Folsäurebedarf. Weil<br />

Folsäure als Co-Faktor bei der DNA-Synthese<br />

fungiert, hängt eine normale Zellteilung<br />

und die Bildung von neuem Gewebe<br />

wesentlich von der Verfügbarkeit<br />

von Folsäure ab. Im Zusammenhang zur<br />

Parodontitis zeigte eine Untersuchung,<br />

dass durch Zugabe von B-Vitaminen inkl.<br />

Folsäure eine bessere Wundheilung nach<br />

einem chirurgischen Eingriff am Parodont<br />

erzielt werden konnte.<br />

Omega-3-Fettsäuren<br />

Im komplexen Zusammenspiel des Parodontitis-Geschehens<br />

im Mundraum<br />

sind speziell die Omega-3-Fettsäuren<br />

(α-Linolensäure, EPA, DHA) an der Bildung<br />

von Stoffen beteiligt, die gegen<br />

Entzündungen agieren, Immunzellen anziehen<br />

und dem Abbau von Knochengewebe<br />

entgegenwirken.<br />

Zwar sind die Effekte einer therapeutischen<br />

Verabreichung von Omega-<br />

3-Fettsäuren an Parodontitispatienten<br />

bisher noch relativ uneinheitlich, aber die<br />

kombinierte Verabreichung mit Aspirin<br />

erscheint erfolgversprechend. In einer<br />

klinischen Studie führte die Gabe von<br />

Omega-3-Fettsäuren (Fischöl mit 900 mg<br />

EPA und DHA) und 81 mg Aspirin nach<br />

sechs Monaten zu einer deutlichen Reduktion<br />

der Taschentiefe und des Attachmentverlusts<br />

bei Parodontitispatienten.<br />

Es empfiehlt sich also, neben dem Verzehr<br />

der im Kasten genannten Fischarten<br />

vor allem Margarine oder Butter<br />

durch Omega-3-reiche Öle zu ersetzen<br />

(s. Abb. 1 u. 2)<br />

4 Systemische Orale Medizin · 6. Jahrgang 4/20<strong>18</strong>

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