MuM-4-18-Web
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Mensch & Mund<br />
Calcium<br />
ist vor allem enthalten in:<br />
Hirse<br />
Mandeln<br />
Sesam<br />
Grünkohl<br />
Broccoli<br />
Sauermilchprodukten (Joghurt,<br />
Kefir)<br />
Parmesan, Emmentaler<br />
Amaranth<br />
Quinoa<br />
Folsäure<br />
ist vor allem enthalten in:<br />
grünen Blattsalaten<br />
grünen Bohnen<br />
Hülsenfrüchten<br />
Sojasprossen<br />
Rinderleber<br />
Nüssen<br />
Eiern<br />
Omega-3-<br />
Fettsäuren<br />
sind vor allem enthalten in:<br />
Walnussöl<br />
Leinöl<br />
Hanföl<br />
Rapsöl<br />
Algen, Algenöl<br />
Garnelen, Krill<br />
Lachs<br />
Hering<br />
Makrelen<br />
Calcium und Vitamin D<br />
Calcium erfüllt als essenzielles Mineral<br />
für die orale Gesundheit gleich mehrere<br />
Funktionen. Einerseits ist es Bestandteil<br />
der Zahnhart- und Knochensubstanz,<br />
andererseits fungiert es als Co-Faktor im<br />
Immunsystem und bei der Muskel- und<br />
Nervenfunktion.<br />
Eine umfangreiche epidemiologische<br />
Studie zeigt, dass eine tägliche Kalziumzufuhr<br />
unter 500 mg das parodontale<br />
Erkrankungsrisiko erhöht. Hierzulande<br />
liegt die Zufuhrempfehlung aktuell bei<br />
1000 mg pro Tag.<br />
Im Zusammenspiel mit Vitamin D beeinflusst<br />
Calcium den Knochenstoffwechsel,<br />
insbesondere auch des Kieferknochens.<br />
Dieser scheint besonders sensibel auf ein<br />
Ungleichgewicht zwischen Mineralisierungs-<br />
und Demineralisierungsprozessen<br />
zu reagieren – insofern ist Parodontitis<br />
oft auch eine Begleiterscheinung von<br />
Osteoporose.<br />
Um dem zu begegnen, empfiehlt sich<br />
eine Optimierung der Calcium- und<br />
Vitamin D-Zufuhr über geeignete Nahrungsmittel,<br />
wie zum Beispiel Milchprodukte,<br />
grünes Gemüse (Broccoli, Grünkohl,<br />
Fenchel), Körnerfrüchte und Nüsse<br />
(Amaranth, Sesam, Mandeln).<br />
Folsäure<br />
Folsäure ist ein wasserlösliches Vitamin,<br />
das dem B-Komplex zugeordnet wird.<br />
Die Zufuhrempfehlung von 400 µg pro<br />
Tag wird oft nicht erreicht. Dabei lohnt es<br />
sich hier, besonders genau hinzuschauen:<br />
In einem Vergleich zeigte sich, dass Parodontitispatienten<br />
über ihre tägliche Ernährung<br />
signifikant weniger Folsäure als<br />
gesunde Personen aufnehmen.<br />
Übrigens führen auch Zahnfleischentzündungen<br />
während der Schwangerschaft<br />
zu erhöhtem Folsäurebedarf. Weil<br />
Folsäure als Co-Faktor bei der DNA-Synthese<br />
fungiert, hängt eine normale Zellteilung<br />
und die Bildung von neuem Gewebe<br />
wesentlich von der Verfügbarkeit<br />
von Folsäure ab. Im Zusammenhang zur<br />
Parodontitis zeigte eine Untersuchung,<br />
dass durch Zugabe von B-Vitaminen inkl.<br />
Folsäure eine bessere Wundheilung nach<br />
einem chirurgischen Eingriff am Parodont<br />
erzielt werden konnte.<br />
Omega-3-Fettsäuren<br />
Im komplexen Zusammenspiel des Parodontitis-Geschehens<br />
im Mundraum<br />
sind speziell die Omega-3-Fettsäuren<br />
(α-Linolensäure, EPA, DHA) an der Bildung<br />
von Stoffen beteiligt, die gegen<br />
Entzündungen agieren, Immunzellen anziehen<br />
und dem Abbau von Knochengewebe<br />
entgegenwirken.<br />
Zwar sind die Effekte einer therapeutischen<br />
Verabreichung von Omega-<br />
3-Fettsäuren an Parodontitispatienten<br />
bisher noch relativ uneinheitlich, aber die<br />
kombinierte Verabreichung mit Aspirin<br />
erscheint erfolgversprechend. In einer<br />
klinischen Studie führte die Gabe von<br />
Omega-3-Fettsäuren (Fischöl mit 900 mg<br />
EPA und DHA) und 81 mg Aspirin nach<br />
sechs Monaten zu einer deutlichen Reduktion<br />
der Taschentiefe und des Attachmentverlusts<br />
bei Parodontitispatienten.<br />
Es empfiehlt sich also, neben dem Verzehr<br />
der im Kasten genannten Fischarten<br />
vor allem Margarine oder Butter<br />
durch Omega-3-reiche Öle zu ersetzen<br />
(s. Abb. 1 u. 2)<br />
4 Systemische Orale Medizin · 6. Jahrgang 4/20<strong>18</strong>