18.12.2018 Aufrufe

Leseprobe: Die ersten fünf Jahre nach dem Studium

50 Karrieretipps, die Du im Hörsaal garantiert nicht gelernt hast. Ein MUSS für alle Studierenden und jungen Arbeitnehmer!

50 Karrieretipps, die Du im Hörsaal garantiert nicht gelernt hast. Ein MUSS für alle Studierenden und jungen Arbeitnehmer!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Christoph Polder<br />

<strong>Die</strong> <strong>ersten</strong><br />

5 <strong>Jahre</strong><br />

<strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Studium</strong><br />

50 Karrieretipps,<br />

die Du im Hörsaal garantiert<br />

nicht gelernt hast!<br />

NOEL-Verlag


Originalausgabe<br />

Mai 2018<br />

NOEL-Verlag GmbH<br />

Achstraße 28<br />

D-82386 Oberhausen/Obb.<br />

www.noel-verlag.de<br />

info@noel-verlag.de<br />

<strong>Die</strong> Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der<br />

Deutschen Nationalbibliografie, Frankfurt; ebenso in der Bayerischen<br />

Staatsbibliothek in München.<br />

Das Werk, einschließlich aller Abbildungen, ist urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtschutzgesetzes<br />

ist ohne Zustimmung des Verlages und des<br />

Autors unzulässig und strafbar.<br />

Das gilt besonders für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen<br />

und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen<br />

Systemen.<br />

Der Autor übernimmt die volle Verantwortung für den Inhalt<br />

seines Werkes. Er versichert, dass sämtliche Namen frei erfunden<br />

sind.<br />

Autor:<br />

Coverbild:<br />

Covergestaltung:<br />

Christoph Polder<br />

Manuel Zumrode/Polder<br />

NOEL-Verlag<br />

1. Auflage<br />

Printed in Germany<br />

ISBN 978-3-95493-290-0


Ich widme dieses Buch<br />

meiner Großmutter<br />

geb. am 20. April 1920<br />

Ich liebe Dich!<br />

Mögest Du über 100 <strong>Jahre</strong> alt werden und mich<br />

weiterhin glücklich machen.<br />

3


Eine Bitte an die Leser<br />

Studierende haben i. d. R. wenig bis gar kein Geld und können<br />

es sich oftmals nicht leisten, Bücher zu kaufen. Deshalb<br />

bitte ich Dich darum, dieses Buch, <strong>nach</strong><strong>dem</strong> Du es gelesen<br />

hast, an die Bibliothek Deiner Uni, an Deine Kommilitonen<br />

oder Freunde weiterzugeben. Mein Wunsch ist es, so viele<br />

junge Menschen wie möglich mit meinen 50 Karrieretipps<br />

zu unterstützen.<br />

Besten Dank.<br />

Christoph Polder B. Eng, M. Eng<br />

2018<br />

4


„Lass Dich gut beraten, bevor Du beginnst –<br />

doch wenn Du Dich entschieden hast,<br />

handle sofort!“<br />

Sallust<br />

(86 v. Chr. – 34 v. Chr.)<br />

5


Vorwort<br />

„Der Mensch hat dreierlei Wege,<br />

um klug zu handeln:<br />

<strong>ersten</strong>s durch Nachdenken, das ist der edelste,<br />

zweitens durch Nachahmen,<br />

das ist der leichteste,<br />

und drittens durch Erfahrung,<br />

das ist der bitterste.“<br />

Konfuzius<br />

(551 v. Chr. – 479 v. Chr.)<br />

Mit diesem Buch möchte ich Dir etwas von meiner Erfahrung<br />

abgeben, um Dir zu helfen und um Dich vor manchen<br />

Nackenschlägen im Berufsleben zu bewahren.<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

6


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort ................................................................................ 6<br />

Der Einstieg in das Berufsleben ....................................... 11<br />

Praktika sind wie Füße in Türen ....................................... 15<br />

Eine ausgezeichnete Bachelorarbeit kann beflügeln ....... 19<br />

Arbeitszeugnisse während des <strong>Studium</strong>s sind Pflicht ..... 23<br />

<strong>Die</strong> perfekte Bewerbung.................................................... 27<br />

<strong>Die</strong> Auswahl des passenden Unternehmens .................... 33<br />

Das erste Vorstellungsgespräch ........................................ 37<br />

Das zweite Vorstellungsgespräch ..................................... 41<br />

Der erste Rückschlag ......................................................... 45<br />

Flexibilität bei der Arbeitsplatzsuche ist wichtig ............. 49<br />

Arbeitsverträge sind Versicherungen ............................... 53<br />

<strong>Die</strong> erste Gehaltsverhandlung ........................................... 57<br />

Der erste Arbeitstag ........................................................... 61<br />

Wie man sich Namen merken kann, wenn man sich<br />

keine Namen merken kann ............................................... 65<br />

Der erste Arbeitsplatz ........................................................ 69<br />

Das richtige Verhalten ....................................................... 73<br />

<strong>Die</strong> Mär der Einarbeitung ................................................. 77<br />

<strong>Die</strong> eigene Struktur finden ................................................ 81<br />

Steuerung C Steuerung V .................................................. 85<br />

<strong>Die</strong> erste wichtige Email .................................................... 89<br />

Eine to do – Liste zu schreiben ist unabdingbar ............. 93<br />

7


Effektivität und Effizienz .................................................. 97<br />

Arbeitsmittel dienen der Erreichbarkeit von 24h .......... 101<br />

Probezeit trennt die Spreu vom Weizen ........................ 105<br />

<strong>Die</strong> Akklimatisierungsphase kann weichen stellen ........ 109<br />

Das erste Projekt .............................................................. 113<br />

Begriffe beherrschen ........................................................ 117<br />

Nichtvergütete Überstunden, dienen nur den Firmen .. 121<br />

Der erste Stress ................................................................ 125<br />

Sprich nie über Dein Gehalt ........................................... 129<br />

<strong>Die</strong> 60% Philosophie ....................................................... 133<br />

<strong>Die</strong> erste Steuererklärung ................................................ 137<br />

<strong>Die</strong> 1% Regelung ............................................................. 141<br />

<strong>Die</strong> Vier-Speichen-Regel ................................................. 147<br />

Vor <strong>dem</strong> Urlaub ............................................................... 151<br />

Im Urlaub ......................................................................... 155<br />

<strong>Die</strong> erste politische Entscheidung .................................. 159<br />

In Großraumbüros sitzen keine Chefs ........................... 163<br />

Lob, Lüge, Manipulation ................................................. 167<br />

Wer gemobbt wird, muss irgendwas richtig machen… 171<br />

Innere Kündigung ............................................................ 175<br />

Jobwechsel, aber richtig ................................................... 179<br />

Arbeitszeugnis vor Austritt aus der Firma ..................... 183<br />

Abfindungen lohnen sich ................................................ 187<br />

Wer Karriere machen will, sollte flexibel sein................ 191<br />

8


Weiterbildungen lohnen sich .......................................... 195<br />

Noch mehr Stress ............................................................ 199<br />

Burnout ist kein Mythos .................................................. 203<br />

Schwächen zu Stärken machen ....................................... 209<br />

Mit unbeugsamen Willen zum Erfolg ............................ 213<br />

Dank ................................................................................. 219<br />

Über den Autor ................................................................ 221<br />

9


76


<strong>Die</strong> Mär der Einarbeitung<br />

„So, Herr Kollege. Jetzt sind Sie vollumfänglich eingearbeitet<br />

und übernehmen gleich mal alle Projekte Ihres<br />

Kollegen, denn den haben wir heute entlassen“, sagte mein<br />

Chef zu mir, <strong>nach</strong><strong>dem</strong> ich drei Monate von meinem, gelinde<br />

gesagt, seltsamen Kollegen nicht eingearbeitet wurde.<br />

Er war jetzt nicht so der Kollege, den man gern am Schreibtisch<br />

gegenübersitzen haben wollte, geschweige denn, mit<br />

ihm in eine Kneipe gehen möchte. Ehrlich gesagt, gehörte<br />

dieser Kollege auf einen anderen Planeten, denn er war ein<br />

Sadist sondergleichen. Er war einer von der Sorte, die in der<br />

Schule gehänselt und verarscht wurden und es nun je<strong>dem</strong>,<br />

der ihm in die Quere kam, heimzahlen wollten. Und nun war<br />

ich an der Reihe, wie so viele Kollegen vor mir. Er ließ uns<br />

einfach ins offene Messer laufen und hielt sich dabei den<br />

Bauch vor Lachen.<br />

Er erklärte mir …<br />

… NIX!<br />

Einfach gar nichts.<br />

Er sollte mich einarbeiten, damit seine Projekte nahtlos<br />

weiterlaufen würden, sobald er die Firma verlassen würde.<br />

Das war zumindest die Motivation unseres Chefs, die im<br />

Ansatz logisch klang, jedoch in der Praxis so nicht umgesetzt<br />

wurde. Denn die Motivation des komischen Kollegen war<br />

die, dass er die ganze Abteilung ahnungslos zurücklassen<br />

würde und alle Projekte scheitern sollten. In seiner Fantasie<br />

77


sollten wir alle weinen, wenn er wegginge und darum betteln,<br />

dass er zurückkäme.<br />

Also sah die Einarbeitung so aus, dass er mir Guten Morgen,<br />

Mahlzeit und Auf Wiedersehen sagte.<br />

Auf jede fachliche Frage, die ich ihm stellte, antwortete er,<br />

dass er dafür jetzt keine Zeit hätte und wir das später machen<br />

würden. Jeden informativen Anruf, den er zu tätigen hatte,<br />

führte er, wenn ich nicht im Büro war. Und wenn er mir<br />

doch mal etwas erklärte, dann über unendlich viele Ecken,<br />

gespickt mit Fehlinformationen und Widersprüchen und so<br />

kompliziert, dass ich nichts davon verstanden hatte.<br />

Und dann war er da, der Tag, an <strong>dem</strong> er weg war. Von jetzt<br />

auf gleich hatte ich einen riesigen Berg „Chaos“ vor mir<br />

liegen und weder eine vernünftige Einarbeitung gehabt,<br />

noch hatte ich jemanden zur Seite, den ich nun hätte fragen<br />

können, denn es gab nur noch mich. <strong>Die</strong>s ist eine der Situationen,<br />

in denen Du nun wegrennen oder kämpfen kannst.<br />

Du kannst Dich nun vom Arzt krankschreiben lassen und<br />

Dir zu Hause die Bettdecke über den Kopf ziehen – oder<br />

direkt kündigen.<br />

Oder aber Du stellst Dich der Herausforderung und beißt<br />

Dich durch.<br />

Ich rate ganz dringend zu letzterem Vorschlag, denn dieser<br />

bringt mehrere Vorteile mit sich.<br />

1. Du kannst nur gewinnen! Denn wenn die Projekte<br />

scheitern sollten, kannst Du es begründen<br />

Schließt Du jedoch die Projekte, trotz allen<br />

Widrigkeiten, ab, bist Du der Held und hast Dir<br />

Deinen Namen in der Firma gemacht<br />

78


2. Dein Chef sieht, was Du tust und wird Dir<br />

Respekt zollen<br />

3. Dein Selbstbewusstsein wächst<br />

4. <strong>Die</strong> nächsten Hürden wirst Du kleiner wahrnehmen,<br />

als sie tatsächlich sind<br />

5. Dein Erfahrungsschatz wird wachsen<br />

Da ich mich durch die Situation mit allen Widrigkeiten<br />

geboxt und alle Projekte erfolgreich gemeistert hatte,<br />

entstand am Ende dieser Phase meine eigene Struktur. Wie<br />

sehr mich diese Struktur auf meinem weiteren Weg noch<br />

begleiten würde, konnte ich nicht ahnen.<br />

Laufe weg und Du wirst Dich vor jeder<br />

Herausforderung fürchten! Oder kämpfe<br />

und mit je<strong>dem</strong> Erfolg wächst Dein Selbstbewusstsein!<br />

79


120


Nichtvergütete Überstunden dienen nur den<br />

Firmen<br />

„In unserer Branche, so wie in vielen anderen Branchen<br />

auch, ist es üblich, dass man rund 10 % Überstunden leistet<br />

und diese nicht vergütet bekommt“, sagte einer unserer<br />

Professoren des siebten Semesters.<br />

Wie schon erwähnt, schwor ich mir damals bei allem was mir<br />

heilig war, dass ich das niemals machen würde. Denn ich war<br />

ja schließlich nicht bescheuert! Doch wie so vieles im Leben<br />

sollte auch das anders kommen, als erwartet.<br />

Bei meiner <strong>ersten</strong> Station <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Studium</strong> war die Regelung<br />

die, dass wir die <strong>ersten</strong> 8 Stunden bezahlt bekamen,<br />

dann eine Dreiviertelstunde umsonst arbeiten mussten, und<br />

die weiteren Stunden als Überstunden ausbezahlt bekamen.<br />

<strong>Die</strong>s hatte zur Folge, dass viele von uns, inkl. mir, pünktlich<br />

<strong>nach</strong> Hause gingen, um nicht eine Minute umsonst arbeiten<br />

zu müssen. Das allerdings hatte eine Gehirnwäsche, in der<br />

1.000 mal das Wort „Geschäftsinteresse“ vorkam, zur Folge.<br />

Da ich auch dann noch pünktlich <strong>nach</strong> Hause fuhr, wurde<br />

ich mit Lob überhäuft und mir wurde gesagt, dass ein<br />

Leistungsträger wie ich, der nun in der Championsleague<br />

spielt, ein paar mehr Projekte stemmen könnte.<br />

Nein sagen war keine Option, denn das wäre Arbeitsverweigerung<br />

gewesen. Also arbeitete ich regelmäßig bis spät in<br />

121


die Nacht, akzeptierte diese dämliche Dreiviertelstunde unbezahlter<br />

Überstunden und fuhr anschließend K.O. <strong>nach</strong><br />

Hause. Am Ende des Monats entschädigte der Kontostand<br />

die geleistete Mehrarbeit, was mich beflügelte, ich noch<br />

mehr Projekte an mich nahm und die, bei allen verhasste ¾<br />

Stunde, komplett vergaß.<br />

Und so arbeitete ich jeden Monat 16,5 Stunden umsonst für<br />

diese Firma.<br />

Rund 22 Tage/Monat mal 0,75 Stunden/Tag = 16,5<br />

Stunden pro Monat.<br />

Bei 8 Stunden Arbeit täglich bedeutet dies, dass meine<br />

Kollegen und ich jeden Monat rund zwei volle Tage umsonst<br />

für eine Firma gearbeitet hatten.<br />

Falls Du jetzt denken solltest, dass Dir das, weil Du dieses<br />

Buch gelesen hast, nie passieren wird, kann ich Dir sagen,<br />

dass es noch deutlich schlimmer kommen kann.<br />

Denn bei meiner dritten Station <strong>nach</strong> <strong>dem</strong> <strong>Studium</strong> war das<br />

Gehalt so hoch und das Geschäftsauto so toll, dass ich einen<br />

AT-Vertrag 5 unterschrieben hatte und auf sämtliche Lügen<br />

hereingefallen war. Mir wurde vor Vertragsunterzeichnung<br />

gesagt, dass in diesem Büro Milch und Honig fließe, dass<br />

dort nicht mehr als 40 Stunden/Woche gearbeitet werden,<br />

und man dort während der Arbeitszeit massiert werden<br />

würde!<br />

Das mit der Massage stimmte tatsächlich, wie cool, oder?<br />

Nur leider wurde man vom Chef mit einer Abmahnung<br />

unter Druck gesetzt, wenn man sich massieren ließ.<br />

5 Außertariflicher-Vertrag<br />

122


Milch und Honig flossen dort auch, wenn man Milch durch<br />

Galle und Honig durch Adrenalin ersetzt.<br />

<strong>Die</strong>ser AT-Vertrag war ein Flatratevertrag, in <strong>dem</strong> stand,<br />

dass die Arbeitsleistung des AN, <strong>dem</strong> Arbeitspensum des<br />

AG anzupassen sei.<br />

Also arbeitete ich nun mind. 60 Stunden/Woche (50 %<br />

mehr) und das, ohne einen einzigen Euro zusätzlich dafür<br />

bekommen zu haben.<br />

In vielen Branchen ist es üblich, jungen Aka<strong>dem</strong>ikern einen<br />

solchen Vertrag anzudrehen, die bereitwillig unterschreiben,<br />

da das Gehalt recht hoch erscheinen mag. Doch wenn Du<br />

Dein Monatsgehalt auf einen Stundenlohn runterrechnest,<br />

dieser so hoch ist wie der Deines Sachbearbeiters und Du<br />

am Freitagmittag zusehen musst, wie sich dein Sachbearbeiter<br />

um 12:30 Uhr ins Wochenende verabschiedet, dann –<br />

ja dann wirst auch Du unzufrieden und gestresst sein!<br />

AT-Verträge haben i.d.R. nur Vorteile auf<br />

Seiten des Arbeitgebers!<br />

Also wenn möglich, dann unterschreibe ihn<br />

nicht.<br />

123

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!