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Neue "Hausordnung" für Asylwerberheime

FPÖ will neues Maßnahmenpaket zur Eindämmung der Asylwerberkriminalität

FPÖ will neues Maßnahmenpaket zur Eindämmung der Asylwerberkriminalität

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Nr. 51/52 . Donnerstag, 20. Dezember 2018<br />

€ 0,80<br />

Österreichische Post AG<br />

WZ 02z032878 W<br />

<strong>Neue</strong> Freie Zeitung (NFZ), Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a,<br />

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Ein „schwarzes Loch“ im<br />

Salzburger Landesbudget<br />

Der Bau des Gitzentunnels entwickelt sich zu einem mystischen<br />

„schwarzen Loch“ <strong>für</strong> die Salzburger Steuerzahler. Bisher sollen<br />

bereits Kosten in Höhe von 2,57 Millionen Euro angefallen<br />

sein, ohne dass ein Bagger aufgefahren ist, kritisiert<br />

Salzburgs FPÖ-Chefin Marlene Svazek. S. 13<br />

<strong>Neue</strong> „Hausordnung“<br />

Foto: FPÖ Salzburg<br />

<strong>für</strong> <strong>Asylwerberheime</strong><br />

FPÖ will neues Maßnahmenpaket zur Eindämmung der Asylwerberkriminalität<br />

S. 2/3<br />

Für ein Österreich, zukunftsfit,<br />

stark und selbstbewusst!<br />

Foto: NFZ<br />

Vizekanzler HC Straches positive Bilanz über das erste Regierungsjahr – S. 4/5<br />

PARLAMENT<br />

AUSSENPOLITIK<br />

WIEN<br />

IN EIGENER SACHE<br />

Rekordverdächtig<br />

Rekordverdächtig viele Ordnungsrufe<br />

heimste die SPÖ bei der<br />

Debatte um die Struktureform der<br />

Sozialversicherungen ein. Weil der<br />

Reform mit Argumenten nicht beizukommen<br />

war, bezichtigten die<br />

Genossen die Regierungsvertreter<br />

einfach der Lüge. S. 6<br />

„Lex Salvini“<br />

Italiens neue Regierung verstärkt<br />

den Kampf gegen Asylmissbrauch<br />

und Asylwerberkriminalität. Nach<br />

österreichischem Vorbild hat Innenminister<br />

Matteo Salvini eine<br />

Verschärfung der Gesetzesmaterien<br />

Ende November im Parlament<br />

durchgebracht. S. 8/9<br />

Überfordert<br />

Aktivitäten der Bundesregierung,<br />

die der SPÖ Wien nicht<br />

in den Kram passen, belegt sie<br />

mit dem Nazi-Etikett. So zuletzt<br />

SPÖ-Gesundheitsstadtrat Peter<br />

Hacker in völliger Unkenntnis der<br />

Behördenverfahren zum Thema<br />

Mindestsicherung. S. 11<br />

Liebe Leser!<br />

Die nächste Ausgabe der<br />

NFZ erscheint am<br />

10. Jänner 2019.<br />

Wir wünschen allen<br />

Lesern ein frohes<br />

Weihnachtsfest und<br />

ein gutes <strong>Neue</strong>s Jahr!


2 Innenpolitik<br />

<strong>Neue</strong> Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Andreas Ruttinger<br />

andreas.ruttinger@fpoe.at<br />

AUS DER<br />

REDAKTION<br />

Vor einem Jahr wurde die neue<br />

Bundesregierung in der Hofburg<br />

angelobt, draußen am Heldenplatz<br />

demonstrierte das letzte Aufgebot<br />

von Links-Grün, Gewerkschafter,<br />

Schüler und Studenten.<br />

Während die Koalition ihr Regierungsprogramm<br />

Punkt <strong>für</strong><br />

Punkt abarbeitet, dümpelt die<br />

SPÖ in einer Selbstfindungsphase<br />

vor sich hin, bei der kein Ende absehbar<br />

ist.<br />

Hoffnungslos<br />

Und das Schlimmste, aus Sicht<br />

der SPÖ, ist, dass dieser „Rechtspopulismus“<br />

in Europa überhand<br />

nimmt, immer mehr Länder auf<br />

den Kurs der Koalition schwenken,<br />

siehe UN-Migrationspakt.<br />

Da hilft dann nur noch völlig<br />

hirnlose Fundamentalopposition<br />

wie letzte Woche im Plenum in<br />

Wien oder in Straßburg. In Letzterem<br />

lehnten die Abgeordneten<br />

von SPÖ, Neos und Grüne alle<br />

Maßnahmen zur Bekämpfung<br />

des islamistischen Terrors ab, obwohl<br />

praktisch vor ihren Augen<br />

ein Dutzend Menschen auf dem<br />

Straßburger Weihnachtsmarkt<br />

niedergeschossen wurde, bisher<br />

fünf ihren Verletzungen erlagen.<br />

Und hierzulande setzt sich der<br />

Drasenhofer-Koller der links-grünen<br />

GutmenschInnen fort. Nein<br />

zu nächtlichen Ausgehverboten<br />

<strong>für</strong> Menschen, die illegal in Österreich<br />

sind, weil ihr Asylverfahren<br />

noch nicht abgeklärt ist. Ach ja,<br />

natürlich die Menschenrechte!<br />

Haben Österreicher kein Menschenrecht<br />

auf Leben und körperliche<br />

Unversehrtheit im eigenen<br />

Land? Gelten die Menschenrechte<br />

exklusiv nur <strong>für</strong> die „schutzbedürftigen<br />

Kinder“, die ständig<br />

einen Messer-Dschihad feiern?<br />

Wer soll SPÖ, Neos und Grüne<br />

in diesem Land noch ernst nehmen?<br />

Oder gar wählen?<br />

Nächtliches Ausgehverbot<br />

FPÖ will als Reaktion auf die jüngsten von Asylwerbern begangenen Verbr<br />

Vizekanzler HC Strache hat sich nach den jüngsten Mordfällen in<br />

Innsbruck und Steyr, bei denen afghanische Asylwerber unter<br />

Tatverdacht stehen, <strong>für</strong> ein nächtliches Ausgehverbot ausgesprochen.<br />

Innenminister Herbert Kickl wird dazu „klarere Regeln“ in den Hausordnungen<br />

der staatlichen Asylunterkünfte ausarbeiten.<br />

Der FPÖ-Bundesparteiobmann<br />

teilte damit die Forderung des geschäftsführenden<br />

FPÖ-Klubchefs<br />

Johann Gudenus nach der Prüfung<br />

eines Ausgangsverbots <strong>für</strong> Asylwerber:<br />

„Das nennt sich dann Hausordnung<br />

und nicht Ausgangsverbot.<br />

Aber ja, es wäre vernünftig, in<br />

einer Hausordnung klar und deutlich<br />

festzulegen, dass es den Herrschaften<br />

ab 20.00 Uhr nicht mehr<br />

möglich sein soll, da einfach ein<br />

und aus zu gehen.“<br />

Wie sich anhand der stark zunehmenden<br />

Vorfälle nach der Masseneinwanderung<br />

von 2015 zeige,<br />

gebe es einige Gruppen, etwa Afghanen,<br />

die mit viel Gewalt agieren.<br />

„Messerstechereien und Gewalt<br />

gegen Frauen haben zugenommen.<br />

Da haben wir als Regierung Verantwortung<br />

zu zeigen und <strong>für</strong> den<br />

Schutz der Menschen in diesem<br />

Land zu sorgen“, erklärte HC Strache.<br />

Nicht nur „brave Kinder“<br />

Der niederösterreichische FPÖ-<br />

Landesrat Gottfried Waldhäusl<br />

habe nicht zu Unrecht gesagt, dass<br />

unter den Asylwerbern „nicht nur<br />

brave Kinder“, sondern auch kriminell<br />

auffällig gewordene Jugendliche<br />

seien, von denen weitere Straftaten<br />

zu be<strong>für</strong>chten seien.<br />

SPITZE FEDER<br />

Keine Probleme sieht der Vizekanzler<br />

in der Durchsetzung dieser<br />

Forderung, die nur in Asylunterkünften<br />

des Bundes vollzogen werden<br />

könnte: „Das ist ja unser Ziel<br />

und wird gerade vorbereitet. Wer<br />

in einem Asylverfahren ist, soll in<br />

Bundesbetreuung kommen, wo die<br />

staatliche Verantwortung auch sichergestellt<br />

wird. Solange ein Verfahren<br />

nicht abgeschlossen ist, sollen<br />

sie unter staatlicher Aufsicht<br />

stehen – nicht mit Ausgangssperre,<br />

aber mit einer Hausordnung.“<br />

Rechte und Pflichten<br />

Die Kritik an dieser Maßnahme<br />

sei unverhältnismäßig, erklärte der<br />

Vizekanzler, zumal diese ja nur bis<br />

zur Abklärung des Asylansuchens<br />

gelte. „Das muss man verlangen<br />

können von Menschen, die Schutz<br />

suchen und rund um die Uhr betreut<br />

werden“, sagte HC Strache dazu<br />

in der TV-Diskussion „Im Zentrum“.<br />

Eine Anwesenheitspflicht<br />

sei jedenfalls zumutbar und rechtlich<br />

machbar, schließlich gebe es<br />

solche ja auch „beim Bundesheer<br />

oder in einer Kuranstalt“. Zudem<br />

könnten nächtliche Zusammenrottungen,<br />

Herumlungern, exzessiver<br />

Alkoholkonsum und Gewalttaten<br />

dadurch verhindert werden, erläuterte<br />

der Vizekanzler.<br />

Rendi-Wagners Wünsche ans Christkind.<br />

Foto: reporter.co.at<br />

Da geht‘s lang. Nach den beiden jüngs<br />

<strong>für</strong> Asylwerber. Sie sollen nur noch in U<br />

Das be<strong>für</strong>wortet auch Bundeskanzler<br />

Sebastian Kurz, der „keinen<br />

Freiheitsentzug“, aber klarere<br />

Regeln bei der Hausordnung unter<br />

Einhaltung des rechtlichen Rahmens<br />

<strong>für</strong> sinnvoll erachtet, und das<br />

Innenministerium mit der Ausarbeitung<br />

eines Vorschlages beauftragte.<br />

Laut Medienberichten plant Innenminister<br />

Herbert Kickl bereits<br />

eine bundeseinheitliche Regelung,<br />

die eine Anwesenheitspflicht zwischen<br />

22.00 und 6.00 Uhr sowie<br />

verstärkte Anwesenheitskontrollen<br />

in den Asylunterkünften vorsieht.<br />

IMPRESSUM<br />

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz<br />

Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber:<br />

Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) –<br />

Die Freiheitlichen, Bundesparteileitung,<br />

Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien;<br />

Freiheitlicher Parlamentsklub,<br />

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Es gilt NFZ-Anzeigenpreisliste Nr. 16.<br />

Verlags- und Herstellungsort: Wien<br />

Grundlegende Richtung: Informationsblatt der Freiheitlichen<br />

Partei Österreichs (FPÖ) – Die Freiheitlichen und<br />

des Freiheitlichen Parlamentsklubs.


Nr. 51/52 Donnerstag, 20. Dezember 2018<br />

g<br />

<strong>für</strong> Asylwerber<br />

echen auch Präventivmaßnahmen setzen<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Foto: NFZ<br />

Innenpolitik 3<br />

Kein roter Weihnachtsfriede<br />

Die Verteidigung der türkis-blauen Mindestsicherung<br />

durch den burgenländischen<br />

Landeshauptmann und SPÖ-Obmann<br />

Hans-Peter Doskozil zeige, dass es in der<br />

Partei auch noch vernünftige und konstruktive<br />

Kräfte gibt, zeigte sich FPÖ-Klubobmann<br />

Johann Gudenus (Bild) erfreut: „Offensichtlich<br />

hören SPÖ-Politiker wie Doskozil auch<br />

die Mehrheit der roten Basis, die diesen Kurs<br />

der SPÖ-Parteispitze nicht goutiert. In der<br />

SPÖ gärt es wenige Tage vor Weihnachten<br />

jedenfalls gewaltig.“<br />

ten Morden durch Asylwerber wollen die Freiheitlichen strengere Regeln<br />

nterkünften unter Aufsicht des Bundes untergebracht werden.<br />

Rot-grüne Protestbeglückung<br />

Die Demonstration am vergangenen Samstag<br />

führte nicht nur zu einer Belastung <strong>für</strong><br />

den Wiener Handel, sondern auch zu einer<br />

der Steuerzahler, erklärte FPÖ-Generalsekretär<br />

Christian Hafenecker (Bild): „Es waren<br />

cirka 520 Polizeibeamte im Einsatz, und die<br />

Einsatzkosten belaufen sich auf rund 140.000<br />

Euro – Geld der heimischen Steuerzahler.“<br />

Die freie Meinungsäußerung ist verbürgtes<br />

demokratisches Recht. Aber das Ausmaß<br />

dieser „rot-grünen Protestbeglückung“ der<br />

letzten Wochen ist jedoch bedenklich.<br />

Foto: Parlamentsdirektion/Simonis<br />

Politischen Islam bekämpfen<br />

FPÖ-Klubobmann Gudenus<br />

stellt dazu auch die baldige Umsetzung<br />

des im Regierungsprogramm<br />

festgeschriebenen „Gesetzes gegen<br />

den politischen Islam“ in Aussicht.<br />

Dieses Vorhaben soll im ersten<br />

Halbjahr 2019 kommen.<br />

Die bereits fixierte Ausweitung<br />

des Symbole-Gesetzes (mit dem<br />

das Verbot von Zeichen des Islamischen<br />

Staates und der Al-Qaida auf<br />

andere Gruppen verbreitert wurde)<br />

sei noch „nicht alles“ gewesen.<br />

Denn der politische Islam breite<br />

sich in ganz Europa aus, wie sich an<br />

den immer kürzeren Abfolgen von<br />

terroristischen Anschlägen ableiten<br />

lasse. Auch in Österreich, vor allem<br />

in Wien und Graz, bereiten Vereine<br />

radikaler Islamisten den Weg in<br />

diese Richtung. „Da müssen wir die<br />

Bürger, aber auch gemäßigte Muslime<br />

davor schützen. Denn das ist<br />

eine Intoleranz, eine Frauenfeindlichkeit,<br />

ein Antisemitismus und<br />

eine Aggression, die wir hier in Österreich<br />

und Europa nicht brauchen.<br />

Das ist unerwünscht, und dieses<br />

,Unerwünschtsein‘ sollte sich in der<br />

Strafgesetzgebung auch äußern“,<br />

betonte Gudenus.<br />

SPÖ-Geschenk <strong>für</strong> Reiche<br />

„Leider verharrt die SPÖ in ihrer wohnpolitischen<br />

Inkompetenz“, kommentierte<br />

FPÖ-Bautensprecher Philipp Schrangl (Bild)<br />

die rote Forderung nach einer Abschaffung<br />

der Mehrwertsteuer auf Mieten. Im Privatbereich<br />

würde diese Maßnahme sofort Mitnahmeeffekte<br />

auslösen. Offensichtlich will<br />

die SPÖ den Immobilien-Tycoons noch ein<br />

Weihnachtsgeschenk machen, kritisierte<br />

Schrangl: „Die Steuerersparnis würde, wie<br />

Ökonomen warnen, gar nicht bei den Bewohnern<br />

ankommen, sondern von dankbaren Immobilienzaren<br />

abgeschöpft werden. Für genau<br />

diese Politik wurde die SPÖ abgewählt.“<br />

AUFSTEIGER<br />

ABSTEIGER<br />

Foto: bmoeds<br />

Foto: FPÖ<br />

Foto: NFZ<br />

Vizekanzler HC Strache, der nach<br />

dem unverständlichen Spruch des<br />

Verfassungsgerichtshofs zu türkischen<br />

Doppelstaatsbürgern, die<br />

Verleihung der Staatsbürgerschaft<br />

an Türken aussetzen will – bis die<br />

Türkei in der Sache kooperiert.<br />

Peter Pilz, der selbsternannte Aufdecker,<br />

der jetzt zum Zudecker in<br />

der „Causa Doppelstaatsbürgerschaft“<br />

schrumpft. Denn er erklärte,<br />

im Besitz des einzig richtigen türkischen<br />

Wahlverzeichnisses zu sein,<br />

das er aber nicht vorlegen wolle.<br />

BILD DER WOCHE Diplomatische Idylle: Der EU-Afrika-Gipfel<br />

in der Spanischen Hofreitschule in Wien.<br />

Foto: BKA/ Andy Wenzel


4 Innenpolitik<br />

<strong>Neue</strong> Freie Zeitung<br />

Herr Vizekanzler, es gibt das<br />

Sprichwort: Vater werden ist nicht<br />

schwer, Vater sein hingegen sehr.<br />

Daher die Frage an Sie als einer<br />

der Väter der Koalition: Wie hat<br />

sich das Kind „türkis-blaue Koalition“<br />

aus Sicht des FPÖ-Bundesparteiobmanns<br />

entwickelt?<br />

HC Strache: Ich kann nach<br />

dem einen Jahr sehr zufrieden feststellen,<br />

dass es eine sehr gute und<br />

nachhaltige Entwicklung gibt. Wir<br />

haben bereits im<br />

Zuge der Regierungsverhandlungen<br />

darauf geachtet,<br />

dass sich<br />

unsere freiheitlichen<br />

Kernthemen<br />

und unsere<br />

Herzensanliegen<br />

darin auch widerspiegeln. Dazu<br />

habe ich als Vizekanzler die besten<br />

und stärksten Persönlichkeiten in<br />

die Regierungsmannschaft geholt,<br />

damit garantiert wird, dass dieses<br />

Regierungsprogramm mit klarer<br />

blauer Handschrift jetzt Woche <strong>für</strong><br />

Woche abgearbeitet wird.<br />

Da sind in diesem Jahr schon ein<br />

paar gewichtige freiheitliche Wahlversprechen<br />

umgesetzt worden…<br />

HC Strache: Ja, da sind uns Reformschritte<br />

gelungen, die bisher<br />

als undenkbar gehandelt wurden,<br />

wie die Zusammenlegung der Sozialversicherungsträger,<br />

Deutsch<br />

vor Schulbeginn, das Kopftuchverbot<br />

in Kindergärten und Volksschulen<br />

und die Wiedereinführung<br />

der Ziffernnoten. Oder im Bereich<br />

der Sicherheit, wo wir mit Herbert<br />

Kickl 4.100 zusätzliche Polizeiplanstellen<br />

erreicht und den ausgehungerten<br />

Polizeiapparat wieder<br />

mit Leben erfüllt haben. Dazu die<br />

Grenzschutzeinheit „Puma“, die<br />

Sicherung unserer Grenzen, ein<br />

neues Fremdenrecht mit einer besseren<br />

Handhabe zur Abschiebung<br />

rechtskräftig abgelehnter Asylwerber.<br />

Daher sage ich mit gutem<br />

Grund: Wir haben den besten Innenminister<br />

der Zweiten Republik,<br />

der <strong>für</strong> mehr Sicherheit der Österreicher<br />

sorgt. Das sieht jeder, es<br />

geht etwas weiter mit dieser Bundesregierung.<br />

Auch die Forderung nach „Mehr<br />

Fairness <strong>für</strong> die Österreicher“<br />

wurde bereits angegangen.<br />

HC Strache: Natürlich, im Bereich<br />

der sozialen Gerechtigkeit<br />

haben wir die größte Familiensteuerentlastung<br />

der Zweiten Republik<br />

mit bis zu 1.500 Euro mehr pro<br />

Kind und Jahr sichergestellt, und<br />

ich verweise auf die Entlastung der<br />

kleinen Arbeitnehmer bei der Arbeitslosenversicherung.<br />

Das setzen<br />

wir im kommenden Jahr mit der<br />

Steuerreform fort. In all den Bereichen<br />

ist von den sozialistischen<br />

Kanzlern soziale Kälte hinterlassen<br />

worden. Da reparieren wir jetzt,<br />

auch mit der Mindestsicherung<br />

Neu, wo wir den Anreiz der Einwanderung<br />

ins Sozialsystem minimieren.<br />

Die FPÖ hat die schwer reformlastigen<br />

Ministerien – Stichworte:<br />

Sicherheit,<br />

„Uns sind Reformschritte<br />

gelungen, die bisher<br />

als undenkbar gehandelt<br />

wurden.“<br />

Soziales und<br />

Gesundheit<br />

– übernommen.<br />

Jetzt<br />

im Nachhinein<br />

betrachtet:<br />

War das<br />

eine gute Entscheidung,<br />

insbesondere <strong>für</strong> eine<br />

Partei, die neu in eine Koalitionsregierung<br />

kommt?<br />

HC Strache: Man darf natürlich<br />

nicht vergessen, es sind zwei<br />

unterschiedliche Parteien mit zum<br />

Teil unterschiedlichen Positionen<br />

und Standpunkten. Und klar hat<br />

natürlich jede Partei rote Linien,<br />

bei sind das die Bereiche der inneren<br />

und der sozialen Sicherheit.<br />

Aber es herrscht eine gegenseitige<br />

Wertschätzung, ein respektvoller<br />

Umgang auf Augenhöhe. Mit<br />

einem Wort: Die Chemie stimmt.<br />

Das führe ich auch darauf zurück,<br />

dass wir schon aus der Opposition<br />

heraus so eine kraftvolle Rolle<br />

hatten, die Politik zu beeinflussen.<br />

Die Vordenker aus der Opposition<br />

setzen auch in der Regierung neue<br />

Maßstäbe. Und daher ist es auch<br />

kein Wunder, dass die FPÖ heute<br />

in der Mitte der Gesellschaft angekommen<br />

ist und jetzt andere, etwa<br />

die SPÖ, an den Rand rutschen.<br />

Zurück zum Stichwort Mindestsicherung:<br />

Die SPÖ lässt kein gutes<br />

Haar daran, redet von Sozialabbau<br />

oder sozialer Kälte und mobilisiert<br />

damit <strong>für</strong> ihre Donnerstags- bzw.<br />

Einkaufsamstagsdemonstrationen.<br />

HC Strache: Die SPÖ ist heute<br />

insofern verhaltensauffällig, als<br />

dass die Frau Rendi-Wagner nichts<br />

anderes macht, als den Kurs ihres<br />

gescheiterten Vorgängers fortzusetzen.<br />

Die Sozialisten arbeiten mit<br />

‚Fake News‘ und Unwahrheiten,<br />

um die Menschen zu verunsichern<br />

und eine Spaltung der Gesellschaft<br />

herbeizuführen. Wir haben keine<br />

Sozialleistungen <strong>für</strong> die Österreicher<br />

gekürzt. Im Gegenteil, wir haben<br />

überall sichergestellt, dass die<br />

Österreicher mehr bekommen. Wir<br />

haben in das von den Sozialisten<br />

hinterlassene Modell der Mindest-<br />

Foto: NFZ<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

„Wir bringen Fairne<br />

Vizekanzler HC Strache zieht im NFZ-Interview B<br />

sicherung Fairness <strong>für</strong> die Österreicher<br />

gebracht. Die rote Mindestsicherung<br />

war mit viel sozialer Kälte<br />

ausgestaltet. So konnte schon ab<br />

4.200 Euro Vermögen bei Inanspruchnahme<br />

der Mindestsicherung<br />

auf dieses zugegriffen werden.<br />

Wir haben diese Grenze auf<br />

5.200 Euro angehoben. Die Sozialisten<br />

sind bei Mindestsicherungsbeziehern<br />

mit Eigentum bereits<br />

nach sechs Monaten ins Grund-<br />

„Wir haben in das von<br />

der SPÖ hinterlassene<br />

Modell der Mindestsicherung<br />

Fairness <strong>für</strong> die<br />

Österreicher gebracht.“<br />

buch hineingegangen.<br />

Wir<br />

haben sichergestellt,<br />

dass<br />

dies künftig<br />

erst nach drei<br />

Jahren der Fall<br />

ist. Soviel zum<br />

Thema „soziale<br />

Kälte“. Wir<br />

sorgen mit der Mindestsicherung<br />

Neu da<strong>für</strong>, dass die Leute, die wirklich<br />

arm sind und diese brauchen,<br />

damit meine ich Pflegegeldbezieher<br />

und Alleinerzieher, in Zukunft<br />

mehr bekommen als unter der sozialistischen<br />

Kälte. Und wir schaffen<br />

endlich Gerechtigkeit: So wir es<br />

zukünftig nicht mehr möglich sein,<br />

dass jemand in unser Sozialsystem<br />

einwandert, ohne je eine Stunde gearbeitet<br />

oder einen Cent eingezahlt<br />

zu haben. Solchen Personen haben<br />

die Sozialisten aber 860 Euro nachgeschmissen.<br />

Das stellen wir ab,<br />

indem wir als Anspruchsberechtigung<br />

einen fünfjährigen Aufenthalt<br />

in Österreich festgeschrieben<br />

haben. Es muss von den Einwanderern<br />

verlangt werden können,<br />

dass sie arbeiten wollen, sich <strong>für</strong><br />

den Arbeitsmarkt fit machen über<br />

Kurse das Arbeitsmarktservices,<br />

dass sie Deutsch<br />

können oder<br />

Deutschkurse<br />

besuchen und<br />

dass sie auch<br />

im Sinne der Integration<br />

ihren<br />

Beitrag leisten.<br />

Und wenn das<br />

nicht der Fall<br />

ist, dann gibt es Kürzungen beim<br />

Bargeld und da<strong>für</strong> Sachleistungen<br />

wie Deutschkurse. Es kann doch<br />

nicht sein, dass diejenigen, die arbeiten,<br />

die Dummen sind und netto<br />

weniger zum Leben haben als<br />

diejenigen, die unter den Sozialisten<br />

ins Sozialsystem eingewandert<br />

sind. Das stellen wir jetzt ab.<br />

Beim Thema Sicherheit scheint<br />

es in der Koalition jetzt doch, auf


Nr. 51/52 Donnerstag, 20. Dezember 2018<br />

g<br />

ss in das Sozialsystem!“<br />

ilanz – auch zur Reparatur des Systems der „sozialen Kälte“ der SPÖ<br />

gut wienerisch gesagt, „Brösel zu<br />

geben“, Stichwort Drasenhofen<br />

oder die Diskussion um Ausgehverbote<br />

<strong>für</strong> Asylwerber. Ist dem so?<br />

HC Strache: Wir als Freiheitliche<br />

haben dazu eine klare Position.<br />

Wir sind der Auffassung, dass<br />

es selbstverständlich menschenrechtskonform<br />

ist, dass Asylwerber,<br />

die zu uns kommen und in<br />

staatlichen Asyleinrichtungen auf<br />

Kosten der Steuerzahler versorgt<br />

werden, ab 22.00 Uhr in der Unterkunft<br />

anwesend zu sein haben –<br />

und nicht auf Bahnhöfen oder öffentlichen<br />

Plätzen herumlungern.<br />

Es erscheint den Bürgern unverständlich,<br />

dass man derartiges von<br />

Grundwehrdienern oder von Österreichern<br />

in Kuraufenthalten verlangen<br />

kann, aber anscheinend nicht<br />

von Asylwerbern, deren Aufenthaltsstatus<br />

noch nicht einmal abgeklärt<br />

ist.<br />

Das Asyl- und Einwanderungsthema<br />

war auch Mittelpunkt des<br />

österreichischen EU-Ratsvorsitzes.<br />

Ist es der Koalition nachhaltig gelungen,<br />

Stichwort UN-Migrationspakt,<br />

hier eine Kursänderung in<br />

der Union zu erzielen?<br />

HC Strache: Wir haben beim<br />

UN-Migrationspakt Verantwortung<br />

gelebt und Haltung gezeigt. Denn<br />

wir sind der österreichischen Verfassung<br />

und unserer Bevölkerung<br />

gegenüber verpflichtet, die staatliche<br />

Souveränität sicherzustellen.<br />

Der UN-Migrationspakt ist aber ein<br />

Abkommen, über das sich die Staaten<br />

die politische und moralische<br />

Selbstverpflichtung auferlegen,<br />

dessen Inhalte, die wir ablehnen,<br />

auch umzusetzen. Wenn nötig, über<br />

entsprechende Gesetzesänderungen,<br />

was auch ungefähr 80 Mal in<br />

dem Vertrag so angesprochen wird.<br />

Wir haben damit Schaden von Österreich<br />

und seiner Bevölkerung abgewendet.<br />

In allen Umfragen stehen<br />

an die 85 Prozent<br />

der Bevölkerung<br />

hinter uns.<br />

Da bin ich sehr<br />

stolz darauf, weil<br />

das wäre ohne<br />

uns Freiheitliche<br />

undenkbar gewesen,<br />

in Österreich wie auch im<br />

europäischen Kontext. Damit und<br />

in den angesprochenen Bereichen<br />

Asyl- und Einwanderung haben wir<br />

in der Union einen Paradigmenwechsel<br />

herbeigeführt. Das ist uns<br />

auch bei der Grenzschutzagentur<br />

Frontex gelungen, die ja bisher nur<br />

den Schleppern und den NGOs die<br />

halbe Arbeit abgenommen hat. Das<br />

wird in Zukunft anders sein: In Zusammenarbeit<br />

mit den nordafrikanischen<br />

Staaten werden die Schlepper<br />

abgefangen, ihre Boote und<br />

deren Insassen an ihren Ausschiffungsort<br />

zurückgebracht. Wir haben<br />

es mit unserem Innenminister<br />

auch geschafft, die Ausweitung der<br />

Grenzkontrollen in der EU sicherzustellen,<br />

solange der Schutz der<br />

Außengrenze nicht funktioniert. Da<br />

haben wir die Verantwortung wahrgenommen,<br />

unsere Bevölkerung<br />

zu schützen. Da wundert es mich<br />

schon, wenn die Linke dagegen<br />

protestiert.<br />

„Wir haben beim<br />

UN-Migrationspakt Verantwortung<br />

gelebt und<br />

Haltung gezeigt.“<br />

Wir machen<br />

Politik <strong>für</strong><br />

unsere Bürger<br />

und nicht<br />

zur Selbstverwirklichung<br />

linker Gesellschaftsträume<br />

der Herrn Pilz und<br />

Kern, oder des „Standard“ und des<br />

„Falter“.<br />

Hat das zu einer Emanzipation<br />

der kleinen Länder in der EU gegen<br />

die bisherigen „Großmächte“<br />

Deutschland und Frankreich geführt?<br />

Innenpolitik 5<br />

HC Strache: Das wird sich im<br />

Mai bei den anstehenden Wahlen<br />

zum Europaparlament zeigen. Denn<br />

es ist <strong>für</strong> uns demokratiepolitisch<br />

wichtig, die völlig gescheiterte Politik<br />

des Trios Merkel-Macron-Juncker<br />

abzuwählen. Die stehen <strong>für</strong> die<br />

unverantwortliche „Willkommenspolitik“<br />

oder <strong>für</strong> Steuererhöhungen,<br />

die jetzt in Frankreich zu massiven<br />

Portesten geführt haben. Macron<br />

ist die französische Ausgabe des<br />

Christian Kern: In Slim-Fit-Anzügen<br />

als der Wunderwuzzi angetreten,<br />

aber dann katastrophal gescheitert.<br />

In Frankreich zeigt sich<br />

der Anfang vom Ende dieser Politik<br />

des Drüberfahrens über die Bürger.<br />

Diese kann bei den EU-Wahlen im<br />

Mai auf demokratische Weise abgewählt<br />

werden, indem man andere<br />

Mehrheiten schafft <strong>für</strong> Parteien,<br />

die <strong>für</strong> ein föderales Europa eintreten,<br />

das seine Bürger schützt, auch<br />

vor den Bedrohungen des islamistischen<br />

Terrors, wie wir Freiheitliche<br />

und unsere Bündnispartner es<br />

wollen.<br />

Kommendes Jahr stehen<br />

EU-Wahlen an und die erste Landtagswahl<br />

in Vorarlberg. Wird das<br />

die erste richtige Belastungsprobe<br />

<strong>für</strong> die Koalition?<br />

HC Strache: Wir haben bereits<br />

vier Landtagswahlen gehabt, bei<br />

denen wir überwiegend schöne Zugewinne<br />

von rund sechs Prozent<br />

erreicht haben. Das waren klare<br />

Bestätigungen <strong>für</strong> unseren konsequenten<br />

freiheitlichen Kurs. Und<br />

den werden wir fortsetzen.<br />

Ihr persönlicher Neujahrswunsch,<br />

Herr Vizekanzler?<br />

HC Strache: Zum einen freue<br />

ich mich darauf, dass ich bald wieder<br />

Vater werde. Da ist jetzt natürlich<br />

schon die Spannung groß, ob<br />

es eventuell ein Christkind oder ein<br />

Neujahrskind wird. Daher ist jetzt<br />

einmal mein Fokus auf dieses private<br />

Ereignis gerichtet. Ich werde<br />

den Papa-Monat nehmen, um <strong>für</strong><br />

meine Frau und mein Kind da zu<br />

sein, und werde mein Gehalt einer<br />

Kinderinstitution spenden. Gewisse<br />

Pflichttermine als Vizekanzler<br />

werde ich natürlich wahrnehmen<br />

müssen, ansonsten wird mich mein<br />

Freund Norbert Hofer bei Aufgaben<br />

und Terminen entlasten. Und<br />

dann natürlich ist mein Fokus auf<br />

die Regierungsverantwortung gerichtet,<br />

wo wir natürlich nicht nachlassen<br />

werden, an unserem Projekt,<br />

Österreich zukunftsfit, stark und<br />

selbstbewusst zu machen, weiterzuarbeiten.<br />

Das werden wir Schritt<br />

<strong>für</strong> Schritt, wie im Regierungsprogramm<br />

festgelegt, umsetzen.


6 Parlament<br />

<strong>Neue</strong> Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Norbert Nemeth<br />

Klubdirektor der FPÖ<br />

HOHES<br />

HAUS<br />

Anlässlich des ersten Jahrestages<br />

der Koalition überschlagen<br />

sich die meisten Medien mit<br />

mehr oder weniger sinnlosen<br />

Statistiken, um zu beweisen, wer<br />

der bessere Kanzler und wer die<br />

bessere Partei sei. Besonders ins<br />

Auge stach mir jene mit der Zahl<br />

der beschlossenen Gesetze.<br />

Zu wenig Gesetze?<br />

Im ersten Jahr unter Christian<br />

Kern seien mehr beschlossen<br />

worden als unter Sebastian Kurz<br />

und HC Strache. Fragt sich, was<br />

das beweisen soll. Dass Kern der<br />

bessere Kanzler war, sicher nicht.<br />

Denn auf die Quantität kommt es<br />

beim Beschließen von Gesetzen<br />

nicht an. Eines der zentralen Anliegen<br />

der Koalition ist es, die Anzahl<br />

der Gesetze zu reduzieren!<br />

Will man die Gesetzesbeschlüsse<br />

als Indikator <strong>für</strong> politische Arbeit<br />

heranziehen, so müsste man überprüfen,<br />

wie viele Gesetze pro Gesetzesbeschluss<br />

geändert werden.<br />

Es kommt nämlich häufig vor, dass<br />

mit nur einem einzigen Beschluss<br />

mehrere Gesetze (beim Budgetbegleitgesetz<br />

sind es mehr als<br />

einhundert) geändert werden. Auf<br />

die Zahl der formellen Beschlüsse<br />

abzustellen, sagt daher nichts aus.<br />

Phantasievoller ist da der „Regierungstracker“<br />

von „addendum“.<br />

Dort versucht man, die<br />

umgesetzten Punkte des Regierungsprogramms<br />

den noch nicht<br />

umgesetzten gegenüberzustellen.<br />

Von ca. 800 messbaren Maßnahmen<br />

seien 80, also rund zehn<br />

Prozent, umgesetzt worden. Das<br />

passt ganz gut, wenn man davon<br />

ausgeht, dass die Koalition mindestens<br />

zehn Jahre halten soll.<br />

All das ist nett zu wissen. Entscheidend<br />

ist aber, dass inhaltlich<br />

etwas weitergeht. Und das tut es<br />

– 2018 wie 2019.<br />

Foto: BKA/Andy Wenzel<br />

ÖFFENTLICHER DIENST<br />

Beamten-Dienstrechtsnovelle<br />

Mit Stimmenmehrheit haben die Abgeordneten die<br />

2. Dienstrechts-Novelle 2018 beschlossen. Sie enthält<br />

einige <strong>Neue</strong>rungen <strong>für</strong> Beamte, Vertragsbedienstete<br />

und Richter. Dazu gehören etwa eine Flexibilisierung<br />

von Telearbeit, der Ausbau von „Fachkarrieren“, die<br />

Beschleunigung von Aufnahmeverfahren im Exekutivdienst<br />

und neue Einsatzmöglichkeiten <strong>für</strong> Richteramtsanwärter.<br />

Außerdem wird der neuen Struktur im<br />

Schulbereich Rechnung getragen.<br />

Foto: NFZ<br />

INNENPOLITIK<br />

Symbolegesetz<br />

Neben Zeichen der Terrororganisationen<br />

Islamischer Staat (IS) und<br />

Al-Kaida sind künftig in Österreich<br />

auch Embleme und Gesten anderer<br />

extremistischer Organisationen<br />

vor allem aus islamischen Ländern<br />

verboten. Die Novelle zum Symbole-Gesetz<br />

wurde im Nationalrat<br />

von ÖVP und FPÖ beschlossen.<br />

Pädagogikpaket im<br />

Nationalrat beschlossen<br />

Ende der sozialistischen Wohlfühl- und Kuschelpädagogik<br />

ÖVP und FPÖ beschlossen<br />

vergangene Woche im Nationalrat<br />

das Pädagogikpaket, das<br />

unter anderem die Rückehr der<br />

Ziffernoten in die Zeugnisse der<br />

Volksschüler vorsieht.<br />

Neben einer besseren Vergleichbarkeit<br />

der Beurteilung will die<br />

Regierung damit sicherstellen, dass<br />

Förderbedarf bei Schülern frühzeitig<br />

entdeckt und mit obligatorischem<br />

Förderunterricht behoben<br />

wird.<br />

Vorbereiten auf das Leben<br />

FPÖ-Bildungssprecher Wendelin<br />

Mölzer entgegnete der SPÖ-Kritik,<br />

dass ein Kind jedenfalls dann demotiviert<br />

sein werde, wenn es zu<br />

jenem Viertel der Schüler gehöre,<br />

das nach vier Jahren Volksschule<br />

Mölzer verteidigte das Pädagogikpaket gegen Kritik der SPÖ.<br />

nicht sinnerfassend lesen könne:<br />

„Daher ist eine Kursumkehr nötig,<br />

abseits einer Kuschel- und Wohlfühlpädagogik<br />

hin zu einem pragmatischen<br />

Ansatz mit Sachver-<br />

stand.“ Mit den Ziffernnoten seien<br />

Leistungen besser einzuordnen,<br />

unterstrich der FPÖ-Abgeordnete.<br />

Es gelte, Kinder <strong>für</strong> die Herausforderungen<br />

der Zukunft zu rüsten.<br />

Keine Lohnerhöhung <strong>für</strong> Spitzenpolitiker<br />

Für 29 Spitzenpolitiker wird<br />

es auch im kommenden Jahr eine<br />

Null-Lohnrunde geben. Das hat<br />

der Nationalrat in der Sitzung vergangener<br />

Woche auf Initiative der<br />

Regierungsparteien einstimmig beschlossen.<br />

Demnach wird die automatische<br />

Valorisierung der Bezüge<br />

unter anderem <strong>für</strong> den Bundespräsidenten,<br />

die Regierungsmitglieder,<br />

die drei Nationalratspräsidenten und<br />

die Klubobleute zum zweiten Mal<br />

in Folge ausgesetzt.<br />

Für die übrigen Politikerbezüge<br />

gilt hingegen die gesetzliche Inflationsanpassung<br />

von zwei Prozent.<br />

Beschlossen wurde auch die Lohnerhöhung<br />

im öffentlichen Dienst,<br />

wo die Gehälter im kommenden<br />

Jahr sozial gestaffelt zwischen 2,51<br />

und 3,45 Prozent steigen werden.<br />

Zudem ermöglicht eine ergänzend<br />

dazu mit Stimmenmehrheit<br />

beschlossene Novellierung des<br />

Parlamentsmitarbeitergesetzes<br />

auch den Fraktionsvorsitzenden<br />

des Bundesrates, einen persönlichen<br />

Mitarbeiter zur Unterstützung<br />

ihrer parlamentarischen Tätigkeit<br />

zu beschäftigen.<br />

FPÖ-Vizekanzler HC Strache<br />

(Bild) wertete es in seiner Stellungnahme<br />

vor dem Plenum als<br />

ein gutes Zeichen, dass Politiker,<br />

deren Bezug weit über dem Durchschnittsgehalt<br />

der Österreicher liege,<br />

auf bis zu 400 Euro monatlich<br />

verzichten werden.<br />

Foto: Parlamentsdirektion / Thomas Jantzen


Nr. 51/52 Donnerstag, 20. Dezember 2018<br />

g<br />

Äußerst emotional verlief vergangenen Donnerstag die Plenardebatte<br />

um die Sozialversicherungsreform. Während FPÖ und<br />

ÖVP die „historische Reform“ lobte, malte die SPÖ ein Greuelszenario<br />

über den Einflussverlust ihrer Funktionäre an die Wand.<br />

Parlament 7<br />

Eine denkwürdige Debatte im Nationalrat<br />

Die Regierung feierte die Sozialversicherungsreform, die SPÖ stellte Ordnungsruf-Rekord auf<br />

Am vergangen Donnerstag zeigte<br />

die Opposition im Nationalrat<br />

bei der Debatte um die Strukturreform<br />

der Sozialversicherung,<br />

ein von den Vorgänger-Regierungen<br />

seit Jahrzehnten verschlepptes<br />

Mammutprojekt, wie destruktiv sie<br />

<strong>Neue</strong>rungen gegenüber steht.<br />

Kernpunkt der Reform ist die Reduktion<br />

von bisher 21 Instituten auf<br />

fünf, darunter die Österreichische<br />

Gesundheitskasse, eine Fusion der<br />

neun Länder-Gebietskrankenkassen,<br />

zu einer Körperschaft, die bis<br />

2021 bundesweit einheitliche Tarife<br />

und Leistungen bieten soll.<br />

„Historischer Tag“ mit Taferln<br />

Die zuständige FPÖ-Sozialministerin<br />

Beate Hartinger-Klein<br />

sprach denn auch von einem „denkwürdigen<br />

Tag, wir schreiben Geschichte“<br />

und von der „größten Reform<br />

der Zweiten Republik“. Ziel<br />

dabei sei immer gewesen, die Sozialversicherung<br />

<strong>für</strong> die Versicherten<br />

zu reformieren. „Einzige Verlierer<br />

bei der Reform sind die Funktionäre.<br />

Bei uns steht der Patient im<br />

Mittelpunkt und nicht die Funktionäre!“,<br />

betonte Hartinger-Klein.<br />

Die SPÖ versuchte mit einer<br />

„Taferl“-Aktion und einem Transparent<br />

auf sich aufmerksam zu machen.<br />

Als sich das als wenig hilfreich<br />

erwiesen hatte, schwenkte<br />

man in der Partei um und veranstaltete<br />

einen „Ordnungsruf-Wettkampf“,<br />

indem die SPÖ-Abgeordneten<br />

die geplante Reduktion der<br />

Sozialversicherungsinstitute als<br />

„Lüge“ bezeichneten.<br />

Mit Humor nahm Hartinger die Rechenkünste ihres Vorgängers Stöger.<br />

Prompt reagierte die freiheitliche<br />

Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch,<br />

die meinte, sie sei ja schon<br />

froh, dass die SPÖ „heute nicht<br />

mit dem Pflasterstein gekommen“<br />

sei. Sie kritisierte auch die zuvor<br />

in Wien und Niederösterreich ab-<br />

gehaltenen Demonstrationen von<br />

Kassen-Funktionären scharf. Diese<br />

sollten „nicht auf die Straße gehen,<br />

sondern die Patienten behandeln“.<br />

Demonstriert werde hier nur, weil<br />

bei der Reform die roten Bonzen<br />

die Verlierer sind.<br />

Foto: NFZ


8 Außenpolitik<br />

<strong>Neue</strong> Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Vilimsky<br />

Wie Brüssel dem<br />

Herrn Macron hilft<br />

EU-Rechungshof kritisiert<br />

Milliardenausgaben <strong>für</strong> NGOs<br />

FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />

Die EU zeigt wieder einmal,<br />

dass sie ihre eigenen Regeln so<br />

auslegt, wie es gerade politisch<br />

opportun ist. Frankreich hat nun<br />

offiziell angekündigt, dass es die<br />

Maastricht-Defizitvorgaben im<br />

kommenden Jahr nicht einhalten<br />

wird. Macron, der verglühte Stern<br />

am Himmel der europäischen<br />

Zentralisierungsträume, versucht,<br />

sich mit Geld aus dem politischen<br />

Tief zu kaufen und gibt<br />

einigen Forderungen der „Gelbwesten“<br />

nach. Das kostet eben.<br />

Wie schön, dass da schon der<br />

aus Frankreich kommende zu-<br />

Foto: SOS Mediterranee<br />

ständige EU-Kommissar Pierre<br />

Moscovici gemeint hat: Alles<br />

kein Problem, man könne <strong>für</strong> Paris<br />

schon einmal eine Ausnahme<br />

machen. Die Ausnahme ist freilich<br />

die Regel: Erst im Frühjahr<br />

2018 hatte die EU-Kommission<br />

Frankreich aus dem Defizitverfahren<br />

entlassen. Bis dahin hatte<br />

das Land seit 2007 in keinem einzigen<br />

Jahr die Defizitgrenze eingehalten<br />

– ohne Konsequenzen.<br />

Dieselbe EU-Kommission geht<br />

gleichzeitig gegen Italien vor. Die<br />

erst im Frühjahr angetretene Regierung<br />

in Rom hatte die Pläne<br />

ihrer Vorgänger zwar revidiert,<br />

peilt aber <strong>für</strong> 2019 ein Defizit<br />

von 2,4 Prozent an (während sich<br />

das von Frankreich nun bei 3,2<br />

bis 3,4 Prozent bewegen wird).<br />

Das Ergebnis: große Aufregung<br />

und die Einleitung eines Defizitverfahrens<br />

gegen Italien. Wer<br />

die von Brüssel viel beschworene<br />

„Rechtsstaatlichkeit“ als Kampfbegriff<br />

gegen missliebige Regierungen<br />

sieht, wird sich jetzt wohl<br />

bestätigt fühlen.<br />

Sie nennen sich zwar Nicht-Regierungsorganisationen,<br />

aber sie<br />

begehren Steuergelder <strong>für</strong> die<br />

„Ausübung“ ihrer Geschäftstätigkeit.<br />

Nun hat der Europäische<br />

Rechnungshof den undurchsichtigen<br />

Einsatz von EU-Geldern durch<br />

Nichtregierungsorganisationen beklagt.<br />

„Die Europäische Kommission<br />

verfügt nicht über hinlänglich<br />

detaillierte Informationen darüber,<br />

wie die Mittel verwendet werden“,<br />

heißt es in einer vergangenen<br />

Dienstag veröffentlichten Mitteilung.<br />

Dies gelte vor allem, wenn<br />

NGOs das von der EU bewilligte<br />

Geld an Partnerorganisationen weitergeben.<br />

Zwischen 2014 und 2017 hat die<br />

Kommission Organisationen wie<br />

Umwelt-, Sozial- oder Kulturverbänden<br />

die erkleckliche Summe<br />

von 11,3 Milliarden Euro zur Verfügung<br />

gestellt. Der Rechnungshof<br />

hat <strong>für</strong> den Bericht keine einzelnen<br />

Organisationen unter die Lupe genommen<br />

und auch keine Schätzung<br />

abgegeben, wie groß der Anteil<br />

der intransparent verwendeten<br />

Gelder konkret ist. Vielmehr haben<br />

die Prüfer beleuchtet, was die<br />

EU-Kommission über die Verwendung<br />

ihrer eigenen Gelder weiß –<br />

nämlich nichts!<br />

Die Kontrolleure kritisierten die<br />

von der Kommission verwendeten<br />

Kriterien <strong>für</strong> Nichtregierungsorganisationen:<br />

Sie dürfen keinen Profit<br />

erwirtschaften und müssen privat<br />

finanziert sein. Dies treffe unter anderem<br />

auch auf viele Forschungseinrichtungen<br />

zu.<br />

„Seerettung“ mit EU-Geld?<br />

Foto: Frontex<br />

„Lex Salvini“: Rom<br />

setz nach österreic<br />

Italiens Koalition geht verschärft gegen Asylmissb<br />

Italiens neue Regierung geht neue Wege bei der Einwanderung. Nach den A<br />

te sie das Asyl- und Einwanderungsgesetz, um den Asylmissbrauch einzudä<br />

Das italienische Parlament hat Ende November ein neues, verschärftes<br />

Einwanderungs- und Sicherheitsgesetz gebilligt, das es<br />

erleichtern soll, straffällig gewordene Migranten abzuschieben. Dazu<br />

soll es künftig leichter werden, Ausländern, die wegen Terrorismus<br />

verurteilt wurden, die italienische Staatsangehörigkeit zu entziehen.<br />

Italien war bis zum Regierungsantritt<br />

der Koalition aus Lega<br />

Nord und der „Fünf-Sterne-Bewegung“<br />

Europas Haupteinfallstor <strong>für</strong><br />

Migranten aus Afrika. Schätzungsweise<br />

700.000 Migranten kamen in<br />

den letzten fünf Jahren nach Italien.<br />

Während der ersten elf Monate von<br />

2018 sank deren Zahl nach Angaben<br />

der UN-Flüchtlingsorganisation<br />

IOM auf 23.000.<br />

Aufenthaltstitel eingeschränkt<br />

Das neue Gesetz, das von der<br />

linken Opposition als „Salvini-Dekret“<br />

bezeichnet wurde, hat mehrere<br />

Stoßrichtungen. Vorrangiges Ziel<br />

ist es, die Zahl der Migranten zu<br />

verringern, die in Italien Asyl erhalten.<br />

Dazu wurden Aufenthaltsgenehmigungen<br />

<strong>für</strong> diejenigen abgeschafft,<br />

die bisher nur „humanitären<br />

Schutz“ genießen, aber nicht als<br />

Flüchtlinge anerkannt wurden.<br />

Damit soll der Missbrauch <strong>für</strong> die<br />

Erlangung dieses vagen Aufenthaltstitels<br />

beendet werden. Bisher<br />

konnten Migranten, die in Italien<br />

ankamen, humanitären Schutz einfordern,<br />

der zwei Jahre dauerte und<br />

den Zugang zum Arbeitsmarkt, zu<br />

Sozialleistungen und zu einer Wohnung<br />

öffnete.<br />

Ein weiterer Artikel verlängert<br />

die Zeit der Internierung von<br />

Migranten <strong>für</strong> maximal 180 Tage in<br />

sogenannten Rückführungszentren,<br />

bis ihre Identität und Nationalität<br />

einwandfrei abgeklärt ist. Zusätzlich<br />

können Asylsuchende <strong>für</strong> eine<br />

Die zwei prominentesten Vertreter der<br />

Union: FPÖ-Innenminister Herbert Kick


Nr. 51/52 Donnerstag, 20. Dezember 2018<br />

g<br />

verschärft Asylgehischem<br />

Vorbild!<br />

rauch und kriminelle Einwanderer vor<br />

mnestien <strong>für</strong> illegale Migranten durch die Vorgängerregeriungen verschärfmmen<br />

und kriminelle Einwanderer rascher abschieben zu können.<br />

Dauer von maximal 30 Tagen in<br />

sogenannten Hotspots festgehalten<br />

werden, das sind Identifizierungseinrichtungen<br />

an den EU-Außengrenzen.<br />

Mehr Geld <strong>für</strong> Abschiebungen<br />

Das Gesetz ermöglicht auch die<br />

vorzeitige Einstellung des Asylverfahrens,<br />

wenn Personen falsche<br />

Angaben gemacht oder sich mit<br />

falschen Dokumenten ausgewiesen<br />

haben, keine Fingerabdrücke<br />

abnehmen lassen, oder die illegal<br />

ins Land gekommen sind und nicht<br />

sofort einen Asylantrag gestellt ha-<br />

neuen Asylpolitik in der Europäischen<br />

l und Italiens Matteo Salvini.<br />

Foto: eu2018.at<br />

ben. Zudem werden die finanziellen<br />

Mittel <strong>für</strong> Abschiebungen weiter<br />

erhöht. Nach zusätzlichen 500.000<br />

Euro im Jahr 2018 und 1,5 Millionen<br />

im kommenden Jahr sind <strong>für</strong><br />

2020 weitere drei Millionen Euro<br />

vorgesehen.<br />

Das neue Gesetz erweitert zudem<br />

die Liste der Straftaten, nach<br />

deren Begehung der Flüchtlingsstatus<br />

oder der subsidiäre Schutz entzogen<br />

werden kann. Asylwerber<br />

können ab sofort ihren Schutz verlieren,<br />

wenn sie wegen Drohungen<br />

oder Gewalt gegenüber Beamten,<br />

Körperverletzung, weiblicher Genitalverstümmelung<br />

sowie verschiedener<br />

Diebstahlsdelikte verurteilt<br />

worden sind. Flüchtlinge verlieren<br />

künftig, wenn sie auch nur kurzfristig<br />

in ihr Herkunftsland zurückkehren,<br />

den internationalen und subsidiären<br />

Schutz.<br />

Artikel 14 des Gesetzes ermöglicht<br />

die Aberkennung der italienischen<br />

Staatsbürgerschaft bei all<br />

jenen Einwanderern, die wegen<br />

Straftaten verurteilt wurden oder<br />

mit Terrorismus zu tun haben. Der<br />

gleiche Artikel verlängert zudem<br />

die Wartezeit zur Erlangung der<br />

Staatsbürgerschaft von 24 auf 48<br />

Monate.<br />

In aktuellen Umfragen unterstützen<br />

bereits mehr als 65 Prozent der<br />

Italiener den Kurs der Regierung.<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Asyl <strong>für</strong> Terroristen?<br />

Außenpolitik 9<br />

„Wer wissen will, warum Probleme im<br />

Zusammenhang mit Migration auch hausgemacht<br />

sind, braucht sich nur das Abstimmungsverhalten<br />

der linken Parteien ansehen“,<br />

erklärte der FPÖ-Delegationsleiter im<br />

Europaparlament, Harald Vilimsky. Er bezog<br />

sich dabei auf eine Abstimmung vergangener<br />

Woche im Europaparlament zum Bericht<br />

des Sonderausschusses Terrorismus. Dabei<br />

haben sich SPÖ, Grüne und Neos dagegen<br />

ausgesprochen, verurteilten Terroristen in<br />

der EU kein Asyl mehr zu gewähren. „Wer<br />

so mit Islamismus und Terror umgeht, braucht sich nicht wundern, wenn<br />

das Problem größer wird“, betonte Vilimsky<br />

Grenzenlose Kriminalität<br />

Foto: EP<br />

Im Rahmen der Fahndung nach dem Attentäter<br />

von Straßburg sind durch die wiedereingeführten<br />

Grenzkontrollen zahlreiche<br />

andere Kriminelle gefasst worden. Laut Bundespolizei<br />

Koblenz gab es 60 „Fahndungstreffer“.<br />

Seit 12. Dezember seien 600 Beamte<br />

an der Grenze zu Frankreich, an den Bahnstrecken<br />

sowie an den Flughäfen Hahn und<br />

Saarbrücken im Einsatz gewesen. Dabei seien<br />

sieben Haftbefehle vollstreckt und 53 Straftaten<br />

festgestellt worden, darunter Verstöße<br />

gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz und Fahren ohne Fahrerlaubnis.<br />

Auch drei ausgerissene Jugendliche seien aufgegriffen worden.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Wien 1., Josefsplatz 6<br />

<br />

Labg. Peter <br />

Vors. d. GRA Europäische und internationale Angelegenheiten<br />

Eintritt frei!<br />

Univ.-Prof. Dr. <br />

Historiker<br />

<br />

Politikwissenschafter<br />

GS MEP <br />

Mitglied des Europäischen Parlaments<br />

<br />

Komm.-Rat <br />

Präsident des Cajetan-Felder-Instituts<br />

in Kooperation mit<br />

Foto: bundespolizei.de


10 Leserbriefe<br />

<strong>Neue</strong> Freie Zeitung<br />

LESER AM WORT<br />

Herr Karas und Österreich<br />

Herr Karas geht bei den Bürgern<br />

davon aus, dass sie ebenso seelisch<br />

heimatlos, grenzenlos geistlos und<br />

kulturlos sind wie er selbst und ihre<br />

Identität aufgeben, nur weil Otti Karas<br />

das jetzt so möchte. Er scheint<br />

den Zusammenhang zwischen Wahlergebnis<br />

durch Österreicher und<br />

seiner Verpflichtung ihnen gegenüber<br />

nicht zu verstehen und möchte<br />

zwar von diesen gewählt werden,<br />

aber sie gleichzeitig als rechtlose<br />

Masse des EU-Molochs sehen! Wie<br />

die geschätze ÖVP zu solch einem<br />

Fehlgriff gegen sich selbst kommen<br />

konnte, ist rätselhaft.<br />

Armin Schütz, Wien<br />

Linke gegen Linke<br />

Sehr interessant ist die Meldung,<br />

daß sich die SPÖ-Jugend<br />

– besonders die wegen ihrer fehlenden<br />

Manieren bekannte Frau<br />

Herr – mit den „Gelbwesten“ solidarisiert.<br />

Damit positioniert sie<br />

die SPÖ-Jugend gegen die Sozialisten<br />

in Frankreich, deren Vertre-<br />

Foto: facebook.com<br />

ter Präsident Macron ist, und gegen<br />

den die großteils bürgerlichen<br />

Demonstranten auf die Straße gehen.<br />

Unter die haben sich – wie<br />

bei Demos üblich – linke Krawallmacher<br />

gemischt, die Autos abfackeln,<br />

Geschäfte plündern, gewaltige<br />

Schäden anrichten und Bürger<br />

wie Polizei angreifen. Da sich die<br />

SPÖ-Jugend wohl kaum mit den<br />

bürgerlichen Gelbwesten solidarisieren<br />

wird, bleibt nur der Schluss,<br />

dass sich Frau Herr mit den linken<br />

Randalierern unter den Demonstranten<br />

solidarisiert und auf deren<br />

Seite steht. Wie ist das Ziel der Linken:<br />

Anarchie – und in Frankreich<br />

bemühen sich Regierung und Linke,<br />

dieses Ziel bald zu erreichen.<br />

Stephan Pestitschek, Strasshof<br />

Asylanten<br />

Ein feiger Anschlag mit Toten und<br />

Verletzten in Straßburg! Ein jugendlicher<br />

Asylwerber ersticht in Oberösterreich<br />

vor einigen Tagen ein<br />

Mädchen. Bei uns werden auffällige<br />

jugendliche Asyllanten in andere<br />

Quartiere gebracht, weil am geplanten<br />

Aufenthaltsort die Laminatböden<br />

nicht passen und weil sie dort unter<br />

Aufsicht standen. In welcher kranken<br />

Welt leben wir eigentlich?<br />

Wilhlem Peschka, Wien<br />

Häupl und Soros<br />

Alleine, dass der Ex-Bürgermeister<br />

Häupl immer noch eine öffentliche<br />

Plattform geboten bekommt,<br />

ist schon ein Unding! Aber sich mit<br />

so einem Herrn George Soros einzulassen<br />

und diesem auch noch die<br />

Möglichkeit bzw. ein „Intellektuelles<br />

Asyl <strong>für</strong> Soros-Uni“ zu geben,<br />

schlägt dem Fass den Boden aus!<br />

Ausgerechnet der milliardenschwere<br />

Finanzier sämtlicher „Gutmenschen-Vereine“,<br />

die diese Masseneinwanderung<br />

betreiben, bekommt<br />

einen Standort in Wien, wo es bereits<br />

von diesen „Einwanderern“<br />

geradezu wimmelt! Victor Orban<br />

wird sehr wohl gewusst haben, warum<br />

er dieser „Soros-Universität“<br />

in Ungarn keinen Standort gewährt.<br />

Klaus Gumpoltsberger, Hallein<br />

Täterschutz<br />

Der Terroranschlag in Straßburg<br />

ist ein Musterbeispiel <strong>für</strong> das<br />

Versagen in der Migrationspolitik.<br />

Straffällig in Deutschland, Schweiz<br />

und Frankreich, nur zu der einzig<br />

wirksamen Methode ist es nie gekommen,<br />

zu einer Abschiebung.<br />

Die Folge wieder einmal mussten,<br />

Foto: screenshot NFZ<br />

unschuldige Menschen sterben.<br />

Der Täter war wieder einmal der<br />

Polizei bekannt. Auch wusste man,<br />

dass er sich radikalisiert hat und<br />

was hat man gemacht um die Menschen<br />

zu schützen? Nichts!<br />

Ernts Pitlik, Wien<br />

Brexit<br />

Und wieder eine neue Wendung<br />

beim Brexit - es wird nicht die letzte<br />

sein. Die Brüsseler Beteuerungen,<br />

„es gibt keine Nachverhandlungen“<br />

klingt wenig glaubwürdig, angesichts<br />

der Beifügung „nur politische<br />

Hilfe“. Aus Sicht der EU wird<br />

sie darin bestehen, die Briten doch<br />

noch zum Retourgang zu bewegen.<br />

Der EuGh hat da den Weg schon frei<br />

gemacht und beschieden, es sei einzig<br />

eine britische Willensbekundung<br />

zu Rückkehr in die EU nötig – die<br />

anderen Mitglieder haben da nichts<br />

mitzureden – sehr demokratisch.<br />

Jürgen Jauch, Linz<br />

Drasenhofen<br />

Der Gipfel von dieser Asyl-Drasenhofen-Story<br />

war das „Verantwortungs“-Ultimatum<br />

via Facebook-Posting<br />

von Mikl-Leitner.<br />

Da lehnt sich die Landeshauptfrau<br />

aber weit aus dem Fenster. Jeder<br />

Bürger dieses Landes weiß, dass sie<br />

2015 Innenministerin war.<br />

Dagmar Leitner, Lieboch<br />

Leserbriefe: redaktion.nfz@fpoe.at<br />

TERMINE<br />

JÄNNER<br />

9<br />

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2018<br />

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Nr. 51/52 Donnerstag, 20. Dezember 2018<br />

g<br />

Wien 11<br />

WIEN<br />

Hacker ist als Gesundheitsstadtrat<br />

untragbar!<br />

SPÖ-Stadtrat lenkt mit Nazi-Vergleich vom eigenen Versagen in Wien ab<br />

Die letzten Tage haben klar<br />

„ gezeigt, dass SPÖ-Gesundheitsstadtrat<br />

Peter Hacker <strong>für</strong><br />

sein Amt ungeeignet ist“, kommentierte<br />

der geschäftsführende<br />

Landesparteiobmann der Wiener<br />

FPÖ, Johann Gudenus, dessen<br />

verbale Entgleisungen.<br />

Hacker hatte FPÖ-Sozialministerin<br />

Beate Hartinger-Klein kritisiert<br />

und die Erhebung der Zahl<br />

von Menschen mit Migrationshintergrund<br />

unter den Mindestsicherungsbeziehern<br />

mit der systematischen<br />

Datenerhebung im Dritten<br />

Reich verglichen. „Hacker ignoriert<br />

jedoch die Tatsache, dass es<br />

sein SPÖ-Parteikollege Alois Stöger<br />

war, der als Sozialminister das<br />

AMS aufgefordert hat, diese Daten<br />

zu erheben und auszuwerten. Aber<br />

jetzt unter einer FPÖ-Sozialministerin<br />

schreckt er nicht davor zurück,<br />

Nazi-Vergleiche zu ziehen<br />

und die furchtbaren Verbrechen des<br />

Demonstrations- statt Einkaufssamstage<br />

„Die Demonstrations-Unkultur<br />

in der Bundeshauptstadt nimmt erschreckende<br />

Züge an“ beklagt Wiens<br />

FPÖ-Vizebürgermeister Dominik<br />

Nepp: „Die von SPÖ und<br />

Grünen initiierten Aufmärsche gegen<br />

die Bundesregierung schaden<br />

der Bundeshauptstadt und insbesondere<br />

dem Wiener Handel.“<br />

So auch die Demonstration am<br />

vergangenen Samstag, die den Verkehr<br />

in der Wiener Innenstadt <strong>für</strong><br />

Stunden völlig lahmlegte. „Das<br />

war nur eine rot-grüne Sabotage<br />

des Weihnachtsgeschäftes sowie<br />

auch der Weihnachtsatmosphäre<br />

<strong>für</strong> die zahlreichen Touristen“, empörte<br />

sich Nepp. Hauptleidtragender<br />

war erneut der Wiener Handel.<br />

Gudenus: Hacker ist als Gesundheitsstadtrat untragbar.<br />

Nationalsozialismus zu verharmlosen“,<br />

empörte sich Gudenus.<br />

Katastrophale Wiener Zustände<br />

Es scheint, als wäre Hacker aber<br />

grundsätzlich mit seinem Ressort<br />

überfordert und würde die eigene<br />

Unfähigkeit nun an der Bundesregierung<br />

auslassen. „Abgesehen<br />

davon, dass Hacker von österreichischen<br />

Behördenverfahren absolut<br />

keine Ahnung zu haben scheint,<br />

Für diese Störungen, Umsatzeinbußen,<br />

Staus und so weiter können<br />

sich die Gewerbetreibenden<br />

und alle betroffenen Wiener bei<br />

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner<br />

bedanken, deren Partei die Demonstration<br />

an diesem Tag tatkräftig<br />

unterstützt habe.<br />

„Den Veranstaltern ist in ihrem<br />

blinden Hass gegenüber der Bundesregierung<br />

wohl nicht bewusst,<br />

dass sie damit den Wirtschaftsstandort<br />

Wien massiv gefährden.<br />

Die einzig richtige Entscheidung<br />

wäre es, die Demonstration abzusagen,<br />

damit Wiens Unternehmer und<br />

deren fleißige Mitarbeiter nicht unverschuldet<br />

zu Schaden kommen“,<br />

appelliert Nepp an Rot-Grün.<br />

lässt seine SPÖ das Wiener Gesundheitssystem<br />

gegen die Wand<br />

fahren. Geld fehlt an allen Ecken<br />

und Enden, da die Stadt lieber 600<br />

Millionen <strong>für</strong> Mindestsicherung<br />

oder Milliarden <strong>für</strong> Skandal-Projekte<br />

wie das KH Nord ausgibt.<br />

Anstatt dieses Chaos zu beenden,<br />

poltert Hacker lieber gegen die<br />

Bundesregierung. Dieses Verhalten<br />

muss umgehend ein Ende finden“,<br />

forderte Gudenus.<br />

SPÖ, Grüne und ihre Freunde<br />

von der kurdischen PKK.<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: NFZ<br />

WIENER SPAZIERGÄNGE<br />

von Hannes Wolff<br />

Wenn Punschduft über Wiens<br />

Straßen hängt und der ORF das<br />

einst dem Heiligen Abend vorbehaltene<br />

„Stille Nacht“ zum<br />

Erbrechen totgespielt hat, sollte<br />

man meinen, dass auch die <strong>Neue</strong><br />

an der SP-Spitze ein bisserl was<br />

von weihnachtlichem Frieden beherzigt.<br />

Kampf<br />

Doch sie muss einen Feldzug<br />

„nach vorn“ (ehedem „vorwärts“)<br />

führen. Und Herr Kern lässt sich<br />

nicht lumpen und nennt Frau<br />

Rendi-Wagner „eine wandelnde<br />

Kampfansage an die Regierung“.<br />

Es wäre aber nicht nur Weihnachtsfriede,<br />

sondern Vernunft,<br />

wenn die so quicke Dame die jetzt<br />

schon affenhaft die Pariser imitierenden<br />

gelbe Westen tragenden<br />

Donnerstag-Marschierer aufriefe:<br />

„Leute, lassts das, es bringt nur<br />

Ärger.“ Aber nein, sie lacht sich<br />

ins Fausterl und lässt die Polizei<br />

dumm wirken, wenn diese, als<br />

ob sie nicht zählen könnte, von<br />

17.000 Teilnehmern spricht, die<br />

Veranstalter aber von 50.000.<br />

Ich war vorigen Samstag selber<br />

Opfer einer dieser absurden Inszenierungen<br />

und habe durch sie<br />

fast zwei Stunden draufgezahlt.<br />

Danke. Aber die „rennende Rendi“<br />

lässt „kämpfen“.<br />

Kämpfen aber ist nicht nur zur<br />

Weihnachtszeit destruktiv. Schad.<br />

Dann müss ma halt zuschaun, wie<br />

Pamela beim Rennen bald eine<br />

Brezn reißen wird.


12 Länder<br />

<strong>Neue</strong> Freie Zeitung<br />

VORARLBERG<br />

Kinder zum Skisport<br />

„Wir wollen mit einem attraktiven<br />

Fördermodell dieser Entwicklung<br />

entgegenwirken“, erklärte<br />

Vorarlbergs FPÖ-Landesobmann<br />

Christof Bitschi zur Initiative der<br />

Freiheitlichen, Kinder und Jugendlichen<br />

zum Skisport zurückzubringen.<br />

Denn das Interesse an der<br />

Teilnahme an Schulskikursen sei<br />

rückläufig, viele Kurse kämen deswegen<br />

auch gar nicht mehr zustande.<br />

„Wir steuern dem entgegen, um<br />

gesundheitliche Impulse zu setzen<br />

und die Nachwuchsarbeit im Skisport<br />

sowie den Wintertourismus<br />

zu stärken“, betonte Bitschi.<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Prüfungsantrag<br />

Als „Armutszeugnis“<br />

bezeichnete der<br />

geschäftsführende<br />

Landespartei- und<br />

Klubobmann<br />

Udo Landbauer<br />

den<br />

SPÖ-Antrag<br />

zur Prüfung der Udo Landbauer<br />

Vorgänge in Drasenhofen durch<br />

den Landesrechnungshof: „Wir<br />

Freiheitliche werden mit einem<br />

eigenen Antrag eine ordentliche,<br />

objektive und korrekte Prüfung sicherstellen.“<br />

KÄRNTEN<br />

RH bestätigt FPÖ-Kritik<br />

Nach der massiven Kritik des<br />

Kärntner Landesrechnungshofes<br />

an den Wirkungszielen im Landesbudget<br />

2019 fühlt sich auch die<br />

FPÖ in ihrer Kritik bestätigt. „Wir<br />

haben in der Vorwoche auf unsere<br />

Bemängelung der Wirkungsziele<br />

von SPÖ und ÖVP jedoch nur Ignoranz<br />

geerntet“, erklärte FPÖ-Klubobmann<br />

Gernot Darmann. Die<br />

von den rot-schwarzen Kärntner<br />

Regierungsmitgliedern festgeschriebenen<br />

Wirkungsziele und die<br />

angeführten Maßnahmen zur Erreichung<br />

dieser Ziele gleiten teilweise<br />

ins Lächerliche ab. „Man muss<br />

sich wirklich vor Augen halten,<br />

dass es uns als Kontrollpartei unter<br />

den derzeitigen, teilweise lapidaren<br />

Vorgaben, die Seitens des Landes<br />

zu erfüllen wären, unmöglich gemacht<br />

wird, die Finanzpolitik des<br />

Landes zu durchleuchten“, schloss<br />

sich Darmann der RH-Kritik an.<br />

Foto: FPÖ NÖ<br />

Standortentwicklungsgesetz<br />

bringt positive Auswirkungen<br />

Burgenland erwartet positive Effekte <strong>für</strong> Wirtschaft und Beschäftigung<br />

Wohlwollend begrüßt Burgenlands<br />

Wirtschaftslandesrat<br />

Alexander Petschnig das<br />

neue Gesetz und erhofft sich positive<br />

Auswirkungen <strong>für</strong> das Land.<br />

Mit Genugtuung sieht Burgenlands<br />

FPÖ-Wirtschaftslandesrat<br />

Alexander Petschnig das neue<br />

Standortentwicklungsgesetz der<br />

Bundesregierung: „Ich begrüße die<br />

Gesetzesinitiative der Bundesregierung<br />

und wünsche dem Standortanwalt<br />

viel Erfolg im Sinne der<br />

burgenländischen Wirtschaft.“<br />

Ende der Blockadeverfahren<br />

Bisher konnten Bauvorhaben unabhängig<br />

ihrer positiven Auswirkungen<br />

auf die Gesellschaft, die<br />

Wirtschaft oder die Weiterentwicklung<br />

einer Region auf Jahrzehnte<br />

blockiert werden. „Das Burgenland<br />

musste und muss dies leider immer<br />

wieder schmerzlich zur Kenntnis<br />

nehmen“, erinnerte Petschnig. Ob<br />

Foto: Andreas Maringer/eventfoto.at<br />

OBERÖSTERREICH<br />

BURGENLAND<br />

Schluss mit Kuschelkurs!<br />

Mahr: „Wer straffällig wird, gehört<br />

sofort abgeschoben!“<br />

Foto: Land Burgenland<br />

Petschnig: „Erwarte mir positive Auswirkungen <strong>für</strong> das Burgenland.“<br />

Laut Polizei haben Afghanen<br />

2018 bereits mehr als 1.000 Straftaten<br />

begangen. Oberösterreichs<br />

Landespolizeidirektor Andreas<br />

Pilsl berichtete am Sicherheitsgipfel<br />

letzte Woche, dass trotz rückläufiger<br />

Kriminalität es einige problematische<br />

Bereiche gäbe: Das<br />

seien etwa Gewaltdelikte mit Messern,<br />

aber auch Suchtmitteldelikte.<br />

Besonders auffallend dabei sei,<br />

dass hier besonders afghanische<br />

Asylwerber der Polizei überdurchschnittlich<br />

viel Arbeit machen. Die<br />

Zahl der Messerattacken sei in den<br />

vergangenen zehn Jahren in Österreich<br />

um rund 300 Prozent auf zuletzt<br />

1.060 Angriffe im Jahr 2017<br />

gestiegen. Pilsl: „So etwas kannten<br />

wir bis jetzt in Österreich in dieser<br />

Qualität nicht.“<br />

Für FPÖ-Klubobmann Herwig<br />

Mahr ist „das Maß voll“: „Die Bevölkerung<br />

erwarte sich zu Recht,<br />

dass die Politik endlich handelt!“<br />

Dazu will Mahr, dass sich der Landes-Sicherheitsrat<br />

mit dem „Afghanen-Problem“<br />

befasst und alle<br />

Möglichkeiten prüft, um die Gefährdungslage<br />

unter Kontrolle zu<br />

bringen: „Schluss mit Kuschelkurs,<br />

her mit schärferen Integrationsmaßnahmen.<br />

Jeder Migrant,<br />

der straffällig wird, hat sein Recht<br />

auf einen Aufenthalt verwirkt und<br />

muss sofort abgeschoben werden.“<br />

Foto: NFZ<br />

beim Bau der S7 im Südburgenland,<br />

dem Ausbau des Flughafens<br />

Wien-Schwechat und damit auch<br />

um die Absicherung von tausenden<br />

Arbeitsplätzen von Burgenländern<br />

oder beim Tauziehen um die<br />

Endstation der Transsibirischen Eisenbahn<br />

in Parndorf: Bisher wurde<br />

auf die Interessen der Wirtschaft zu<br />

wenig Rücksicht genommen. „Das<br />

alles hat dem Standort Burgenland<br />

massiven Schaden zugefügt und<br />

tausende Arbeitsplätze gekostet“,<br />

bemerkte Petschnig.<br />

OBERÖSTERREICH<br />

VfGH bestätigt Deckelung.<br />

VfGH bestätigt<br />

OÖ-Modell<br />

Der Verfassungsgerichtshof<br />

(VfGH) hat die Deckelung der<br />

Mindestsicherung großteils bestätigt,<br />

freute sich FPÖ-Klubobmann<br />

Herwig Mahr. Der Deckel wurde<br />

in Oberösterreich bei 1.512 Euro<br />

pro Haushalt aufgesetzt. Ausnahmen<br />

sind Pflege- oder Rehageldbezieher,<br />

Arbeitsunfähige, Menschen<br />

mit Beeinträchtigung, Pflegende<br />

oder Personen mit Kleinkindern.<br />

Geringverdiener, die ihr Einkommen<br />

mit der BMS aufstocken,<br />

bekommen zwar auch nur maximal<br />

1.512 Euro, können aber bis<br />

zum derzeitigen Mindeststandard<br />

(1.934,20 Euro) dazuverdienen.


Nr. 51/52 Donnerstag, 20. Dezember 2018<br />

g<br />

Länder 13<br />

SALZBURG<br />

Foto: FPÖ Salzburg<br />

Marlene Svazek<br />

FPÖ-Landesparteiobmann Tirol<br />

LÄNDER-<br />

SACHE<br />

Foto: www.neumayr.cc<br />

ÖVP-„Kronprinz“ Schnöll (Bildmitte) hat in seinem „Schnellschuss-Verkehrskonzept<br />

auf Seekirchen völlig vergessen.<br />

FPÖ-Lösung <strong>für</strong> „Schnellschuss-Verkehrskonzept“<br />

ÖVP-Landesrat Schnölls Schnellschüsse bei 365-Euro-Jahreskarte<br />

Günstige Jahreskarten <strong>für</strong><br />

die Umlandgemeinden Salzburgs,<br />

aber auf die künftige Bezirkshauptstadt<br />

Seekirchen wird<br />

von der ÖVP vergessen!<br />

Nachdem die ÖVP in der letzten<br />

Legislaturperiode den vormals<br />

Team Stronach-, später SBG-Verkehrslandesrat<br />

Hans Mayr fünf<br />

Jahre lang systematisch in seinem<br />

Ressort ausgehungert hat, schüttet<br />

Landeshauptmann Wilfried Haslauer<br />

nun das Füllhorn über seinem<br />

Kronprinzen, Verkehrslandesrat<br />

Stefan Schnöll aus. Der will in einer<br />

Hauruck-Aktion die Preise <strong>für</strong><br />

die diversen Jahreskarten medienwirksam<br />

senken und acht Umlandgemeinden<br />

der Landeshauptstadt<br />

verkehrstechnisch eingemeinden.<br />

„Lediglich die viertgrößte Stadt im<br />

Bundesland hat der Verkehrslandesrat<br />

vergessen!“, kommentierte<br />

der Seekirchner FPÖ-Stadtrat und<br />

Bürgermeisterkandidat Hermann<br />

Kirchmeier den „Schnellschuss“.<br />

Seekirchen miteinbeziehen<br />

„Als künftige Bezirkshauptstadt<br />

mit Sitz des Bezirksgerichts und<br />

der Bezirkshauptmannschaft von<br />

Salzburg-Land muss auch Seekirchen<br />

Teil dieser Kernzone werden“,<br />

Alle <strong>für</strong> Kopftuchverbot<br />

In der Landtagssitzung vergangener<br />

Woche wurde die sogenannte<br />

15a-Vereinbarung zwischen dem<br />

Bund und den Ländern über die Elementarpädagogik<br />

<strong>für</strong> die Kindergartenjahre<br />

2018/19 bis 2021/22, also<br />

die Vereinbarungen zur Sprachförderung,<br />

zum Ausbau des institutionellen<br />

Kinderbetreuungsangebotes<br />

und jene <strong>für</strong> das kostenlose letzte<br />

Kindergartenjahr, beschlossen.<br />

Auch das Kopftuchverbot.<br />

„Das Kopftuchverbot und das<br />

Bekenntnis zu Deutsch als Bildungssprache<br />

sind zentrale Bestandteile<br />

des neuen Abkommens“,<br />

betonte FPÖ-Bildungssprecherin<br />

Hedwig Staller, die die einstimmige<br />

Annahme des Gesetzes begrüßte,<br />

auch wenn der SPÖ die<br />

Zustimmung zu der „von blauer<br />

Handschrift geprägten 15a-Vereinbarung“<br />

sichtlich schwer gefallen<br />

sei. „Die Etablierung eines<br />

Wertekodex ist von essentieller<br />

Bedeutung. Kindern sollen bereits<br />

im Kindergartenalter grundlegende<br />

Werte der österreichischen Gesellschaft<br />

vermittelt werden“, betonte<br />

die FPÖ-Bildungssprecherin.<br />

forderte Kirchmeier. Auch in der<br />

Gemeindevertretung war man sich<br />

hinsichtlich des freiheitlichen Antrags<br />

einig, die geplante 365-Euro-Kernzone<br />

auf Seekirchen zu erweitern.<br />

Lediglich Schnöll weigert<br />

sich, seinen Fehler einzugestehen.<br />

„Es ist seitens des Verkehrslandesrats<br />

einzusehen, dass irgendwo<br />

eine Grenze gezogen werden muss.<br />

Wenn er aber die Bürger vom Auto<br />

weg und hin zum öffentlichen Verkehr<br />

bewegen will, dann ist die<br />

Einbindung des bevölkerungsreichen<br />

Flachgaus, vor allem Seekirchens,<br />

in die Kernzone das Gebot<br />

der Stunde“, betonte Kirchmeier.<br />

STEIERMARK<br />

Staller begrüßt die Annahme des<br />

Kopftuchverbots durch das Land.<br />

Foto:<br />

Schwarze Löcher sind ob der<br />

Faszination, die von ihnen ausgeht,<br />

wohl eines der größten<br />

Mysterien der modernen Wissenschaft.<br />

Dabei dreht sich die große<br />

Frage nicht darum, ob es sie tatsächlich<br />

gibt, sondern was in ihnen<br />

passiert.<br />

Schwarze Löcher<br />

Ähnlich, aber doch anders, verhält<br />

es sich bei Mysterien aus der<br />

Folklore. Wie etwa dem sagenumwobenen<br />

Bigfoot. Denn auch<br />

wenn es keine stichhaltigen Beweise<br />

<strong>für</strong> seine Existenz gibt, die<br />

Legende hält sich seit Jahren. Und<br />

die Menschen sprechen darüber.<br />

Auch in Salzburg gibt es eine<br />

derartige mysteriöse Legende.<br />

Den sogenannten Gitzentunnel.<br />

Eine angeblich geplante und luxuriöse<br />

Unterführung zwischen<br />

Lengenfelden und Muntigl.<br />

Verlaufend in Bergheim Nord,<br />

sollte damit eine Verkehrsentlastung<br />

stattfinden und damit die<br />

Stau-Brennpunkte im Flachgau<br />

entschärft werden. Wir zweifeln<br />

stark an dieser Version.<br />

Denn über seiner Planung liegt<br />

bereits seit Perioden ein Nebel der<br />

Unklarheiten: angekündigt, geplant,<br />

verworfen. Im Fünfjahrestakt.<br />

Einzig und allein Zahlen dringen<br />

hie und da hervor. So sollen<br />

bisher Kosten in Höhe von 2,57<br />

Millionen Euro angefallen sein.<br />

Ohne einen Meter Vortrieb. Findige<br />

Politiker der FPÖ-Salzburg gehen<br />

nun der Sache auf den Grund<br />

und stellen unbequeme Fragen.<br />

Denn auch wenn niemand diesen<br />

mysteriösen Tunnel je gesehen<br />

haben wird, so ist er nicht nur<br />

ein Märchen, das wahrscheinlich<br />

der Unterhaltung politischer Seilschaften<br />

dient.<br />

Sondern bleibt auch ein stattliches<br />

„schwarzes Loch“ im Salzburger<br />

Landesbudget.


Land Stmk<br />

SOS Mitmenschen<br />

14 Medien<br />

<strong>Neue</strong> Freie Zeitung<br />

GEZWITSCHER<br />

Thomas Mayer<br />

@TomMayerEuropa<br />

Es ist kaum zu glauben, wie offen<br />

Rechtspopulisten und Rassisten<br />

das Attentat in Straßburg nutzen,<br />

um in meiner Timeline ihren Hass<br />

auf Ausländer auszuleben. Der<br />

Attentäter ist Franzose, in Straßburg<br />

geboren.<br />

12.12.18 06:07<br />

Der „Standard“-Chefredakteur<br />

glaubt fix, dass der Reisepass das<br />

bestimmende Identitätskriterium ist.<br />

Rudi Fußi<br />

@rudifussi<br />

Adeliger begeht Bluttat und<br />

ermordet mehrere Menschen in<br />

Niederösterreich. Warte darauf,<br />

dass Gudenus und Strache endlich<br />

restriktive Ausgangssperren<br />

<strong>für</strong> Adelige fordern.<br />

GEFÄLLT MIR<br />

HC Strache<br />

18.12.2018<br />

Gabalier zu seiner Standard- und<br />

Falter-Kritik: Die haben ausgeteilt<br />

und müssen jetzt auch Kritik<br />

vertragen und einstecken.<br />

2.367 Personen gefällt das.<br />

13.12.18 10:39<br />

Linker Twitter-Blasen-Kapitän hält<br />

entschlossen den Silberstein-Kurs.<br />

Lern- oder intelligenzresistent?<br />

WHATSAPP<br />

Hausverstand aber nicht linke<br />

„Logik“. Denn Links-Grüne sehen<br />

sich immer im Recht, weil sie auf<br />

der „richtigen Seite“ sind.<br />

„Esel-und-Ochsen“-Vergleich<br />

hysterisiert Medienmenschen<br />

Musiker Andreas Gabalier legt sich mit „Standard“ und „Falter“ an<br />

Ein bissiger Seitenhieb Gabaliers<br />

auf das Selbstverständnis<br />

linker Medien in Österreich<br />

versetzt die heimische Journaille<br />

samt ORF in Schnappatmung.<br />

Weil er sich vor den 16.000 Besuchern<br />

seines Konzertes in Wien<br />

scherzhaft die Chefredakteure von<br />

„Standard“ und „Falter“ als Ochs<br />

und Esel <strong>für</strong> seine Krippe wünschte,<br />

hat sich Musiker Andreas Gabalier<br />

die Feindschaft der halben Medienbranche<br />

zugezogen.<br />

FPÖ IN DEN MEDIEN<br />

„Der blaue Turm in der Schlacht“<br />

lautet das Urteil der Politexperten<br />

der „KronenZeitung“ zu FPÖ-Innenminister<br />

Herbert<br />

Kickl, der national<br />

Seite 6 Dienstag,18. Dezember 2018<br />

GuteNoten <strong>für</strong> den<br />

Bildungsminister<br />

wie international<br />

<strong>für</strong> Schlagzeilen<br />

sorgt. Für Politberaterin<br />

Heidi Glück<br />

stünde „ein anderer<br />

nach so einem<br />

Heinz Faßmann hat<br />

es nicht immer leicht<br />

in seinem neuen Job,<br />

das gab er zuletzt relativ<br />

unverhohlen zu: So<br />

Fotos: EPA, EXPA/Michael Gruber (2), SEPA.Media |Martin Juen (2), SEPA.Media |BarbaraLoschan, SEPA.Media |Michael Indra, Hans Klaus Techt<br />

erklärte der Bildungsminister<br />

etwa, dass er<br />

den Diskurs in der<br />

Politik „unglaublich<br />

oberflächlich“ findet.<br />

Er vermisse Tiefe in<br />

Debatten – und bezeichnete<br />

seine eigenen<br />

Maßnahmen<br />

beim jüngst im Parlament<br />

beschlossenen<br />

Pädagogik-Paket (es<br />

bringt Deutschklassen<br />

sowie die Rückkehr<br />

von Ziffernnoten und<br />

Sitzenbleiben in der<br />

Volksschule) als<br />

„politisch“. Kritisch<br />

sah Faßmann Kickls<br />

Aussage, Österreich<br />

sei kein Zuwanderungsland,<br />

und das Nein<br />

zum Migrationspakt.<br />

„Dass er de<br />

facto selbst<br />

sagt, sich nicht<br />

bei allen Entscheidungen<br />

wohlzufühlen, finde<br />

ich erfrischend ehrlich“,<br />

anerkennt Hofer.<br />

2<br />

Glück zufolge vertritt<br />

er „die eigenständigste<br />

Linie in dieser Regierung“,<br />

zudem habe er<br />

die Bildungspolitik „etwas<br />

aus dem Ideologie-<br />

Debatteneck geholt“.<br />

Im Bildungsbereich sei<br />

er den Experten zufolge<br />

beliebt, mit Pädagogik-<br />

Paket und neuer<br />

Unifinanzierung<br />

ging auch<br />

etwas weiter.<br />

Die Folge: gute<br />

Noten <strong>für</strong><br />

den Unterrichtsminister.<br />

·<br />

·<br />

„Charmanter Auftritt,<br />

konfliktfreies Jahr“<br />

klärt: „Alles ist ausgerichtet<br />

auf Projekt<br />

2022, und damit meine<br />

ich nicht die Nationalratswahl.“<br />

Der Minister<br />

will nämlich erneut <strong>für</strong><br />

die Hofburg kandidieren.<br />

Laut Kalina nützt Hofer<br />

sein Ressort als „blaues<br />

Wirtschaftsministerium“,<br />

dies erhöhe die Akzeptanz<br />

der FPÖ in diesen Kreisen.<br />

Neben Großprojekten, die<br />

kaum schnelle Erfolge ermöglichen<br />

– etwa dem<br />

Ausbau der E-Mobilität<br />

und des 5G-Netzes –<br />

punkte er mit Randthemen<br />

wie Tempo<br />

140. Kurzum,<br />

analysiert Karmasin:<br />

„Ein charmater<br />

Auftritt und ein<br />

konfliktfreies Jahr.“<br />

POLITIK Dienstag,18. Dezember 2018 POLITIK<br />

Seite 7<br />

Der blaue Turm in<br />

der Schlacht<br />

Ex aequo mit Sozialministerin<br />

Hartinger-Klein<br />

schnitt<br />

er, der Umfragen zufolge<br />

vertrauensunwürdigste<br />

aller Minister,<br />

im Expertenurteil<br />

am<br />

schlechtesten<br />

ab: Innenminister<br />

Herbert<br />

Kickl. Die<br />

BVT-Affäre<br />

oder das Mail<br />

über unliebsame Medien<br />

sorgten international<br />

<strong>für</strong> Schlagzeilen<br />

und sind <strong>für</strong> Karmasin<br />

nur ein Vorgeschmack:<br />

„Kickl ist<br />

kein Wolf im Schafspelz,<br />

sondern ein Tiger<br />

im Wolfspelz.<br />

Die Regierung engt<br />

er auf Dauer ein.“<br />

Laut Hofer „fährt<br />

Kickl schlichtweg<br />

sein Programm und<br />

ist der blaue Turm in<br />

der Schlacht.“Trotz<br />

allem sitze er Glück<br />

zufolge fest im Sattel:<br />

·<br />

·<br />

4,25<br />

„Ein anderer stünde<br />

nach so einem Jahr<br />

an der Kante, aber<br />

ohne ihn geht in der<br />

FPÖ nix.“ Zudem<br />

spreche er jene Blauen<br />

an, denen die<br />

Koalition zu<br />

harmonisch<br />

ist. Ein<br />

Mehr an Abschiebungen<br />

und Polizisten<br />

wird von<br />

Die türkise Quereinsteigerin<br />

Margarethe<br />

Schramböck<br />

übernahm<br />

laut Hofer ein<br />

„amputiertes<br />

Ministerium“,<br />

wanderten doch<br />

die wichtigen Bereiche<br />

Energie und<br />

Tourismus ins<br />

Umweltressort.<br />

Ihren Schwerpunkt<br />

setzte sie<br />

daher vor allem auf<br />

den Bereich Digita-<br />

Politik<br />

·<br />

·<br />

·<br />

·<br />

unsereRegierungsmitglieder<br />

Ein Jahr Türkis-Blau<br />

Ex-Schüssel-<br />

Beraterin<br />

Heidi Glück,<br />

der SPÖ-nahe<br />

PR-Mann<br />

Josef Kalina,<br />

Ex-Ministerin,<br />

Meinungs-<br />

und<br />

Motivforscherin<br />

Sophie<br />

Karmasin<br />

und Politikberater<br />

Thomas<br />

Hofer (v.li.)<br />

zogen <strong>für</strong> die<br />

„Krone“<br />

Bilanz. <br />

der BVT-Affäre<br />

überlagert. Letzthin,<br />

so Kalina, ziehe er bewusst<br />

Kritik auf sich:<br />

„Das sind keine Fehler,<br />

die passieren, das<br />

ist direkte Zielgruppenansprache.“<br />

So gut waren<br />

Foto: ReinhardHo l<br />

„Sie holt das meiste heraus“<br />

2 2,25<br />

Persönliches Exemplar <strong>für</strong> AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

Gabalier treibt Österreichs linke Medienmenschen zur Verzweiflung.<br />

ORF als Linksverteidiger<br />

Der ORF produziert in seinem<br />

Verteidigungsbericht „Fake<br />

News“, in dem er behauptet, Gabalier<br />

wäre die beiden Säulenheiligen<br />

der links-grünen Schickeria angegangen,<br />

weil sie „zu kritisch“ seien.<br />

Keine Spur davon, der Musiker<br />

hatte sich nur über die Medienförderung<br />

der beiden Zeitungen sowie<br />

deren „Berichterstattung“ über ihn<br />

aufgeregt, weil sie ihn 2015 durch<br />

den Kakao gezogenhaben haben,<br />

nachdem er beim Formel-1-Rennen<br />

in Spielberg die Bundeshymne<br />

ohne „Töchter“ gesungen hatte. Ein<br />

Skandal in der links-grünen Szene,<br />

Jahr an der Kante“, nicht aber<br />

der blaue Extremsportler. Lob<br />

<strong>für</strong> das Durchziehen der blauen<br />

Sicherheitspolitik gibt’s auch<br />

vom<br />

Liebling der ÖVP-Kollegen,<br />

stabil in Vertrauensindizes,<br />

beliebt in Wirtschaftskreisen,<br />

fehlerlos<br />

und stets guter Laune: So<br />

nahm die Expertenrunde<br />

Verkehrsminister und<br />

FPÖ-Regierungskoordinator<br />

Norbert Hofer wahr.<br />

Glück beurteilt die Leistung<br />

des blauen Burgenländers<br />

wie folgt: „Die großen<br />

Umbesetzungen, die er beispielsweise<br />

in den ÖBB<br />

vornahm, gingen geräuschlos<br />

über die Bühne. Er ist<br />

der ,Nice-Guy‘ dieser<br />

Regierung, will sich<br />

mit Kontroversen<br />

nichts verbauen.“<br />

Der Grund da<strong>für</strong>,<br />

wie Namensvetter<br />

und Politikberater<br />

Hofer erles,<br />

da bewegt sich<br />

auch manches.<br />

„Sie ist bemüht<br />

und angesichts<br />

ihrer Mittel<br />

sehr präsent,<br />

wenn man auch<br />

noch keine klare<br />

wirtschaftspolitische<br />

Linie erkennen<br />

kann“, sagt Karmasin.<br />

Laut Glück<br />

„holt Schramböck<br />

von all den Quereinsteigern<br />

wohl<br />

das meiste heraus“.<br />

„Kurz-Festspiele mit FPÖ-Misstönen“<br />

Steiermark<br />

Ex-SPÖ-Kanzlersprecher<br />

Josef Kalina: „Das<br />

sind keine Fehler,<br />

die passieren, das ist<br />

direkte Zielgruppenansprache.“<br />

Ganz anders wahrgenommen<br />

wird Verkehrsminister<br />

Norbert<br />

»The Original USA Gospel Singers«<br />

US-Gospel-Musik zu<br />

Weihnachten in Graz<br />

Graz. Ein ganz besonderes<br />

Weihnachtskonzert<br />

erwartet die Steirer morgen<br />

in der Helmut List<br />

Halle, wenn die Original<br />

USA Gospel Singers inklusive<br />

Big Band die Räumlichkeiten<br />

bespielen. Mit<br />

Karmasin erinnert<br />

sich ans Regieren<br />

mit Sebastian<br />

Kurz:<br />

„Da sagten<br />

viele: Ach,<br />

wenn er einmal<br />

Kanzler ist,<br />

wird er sich<br />

schwer tun. Aber<br />

das ist nicht passiert, er<br />

gibt vor, was in der Regierung<br />

passiert.“<br />

Die Prestigeprojekte –<br />

Kassenfusion, Familienbonus,<br />

Mindestsicherung<br />

– wurden<br />

vom Kanzler<br />

stets selbst „verkauft“,<br />

neben<br />

ihm dürfen andere<br />

Regierungsmitglieder<br />

kaum<br />

strahlen. „Und die<br />

FPÖ“, sagt Glück,<br />

„lässt er leben“.<br />

Die Ex-Schüssel-Beraterin<br />

sieht einen grundlegenden<br />

Unterschied zwischen<br />

ihrem Ex-Arbeitgeber und<br />

Heute vor einem Jahr wurde<br />

die Koalition zwischen<br />

ÖVP und FPÖ angelobt. Zu<br />

diesem Anlass bewertete eine<br />

Runde aus namhaften Meinungsforschern<br />

und Politikexperten<br />

<strong>für</strong> die „Krone“ die<br />

Leistungen der Regierungsmitglieder<br />

im ersten Jahr<br />

Türkis-Blau. Ein Überblick,<br />

wer auf- und wer abstieg, wer<br />

strahlte und wer blass blieb –<br />

inklusive Durchschnittsnote<br />

von 1bis 5der Experten. KK<br />

Der erste Teil dieserBewertungerschien in<br />

der „Krone“ am Montag.<br />

„Weicht Kritikernsehrgut aus“<br />

2<br />

Original amerikanische<br />

Gospel-Musik<br />

in Graz.<br />

ihrer über 20 Jahre Tourneeerfahrung<br />

begeistern<br />

sie mit einer einmaligen<br />

Licht- und Bühnenshow<br />

und bringen das ursprüngliche<br />

Gefühl der<br />

schwarzen Gospel-Kultur<br />

authentisch nahe.<br />

Seit der Nationalratswahl<br />

war Elisabeth<br />

Köstinger ÖVP-<br />

Generalsekretärin,<br />

Parlamentspräsidentin<br />

und<br />

letztlich Umweltministerin.<br />

„Doch<br />

sie war überall<br />

schnell eingearbeitet,<br />

Köstinger<br />

ist eine Alleskönnerin“,<br />

sagt Karmasin<br />

über die Türkise,<br />

die Gerüchten zufolge<br />

bald nach Brüssel<br />

wechseln könnte. Kalina<br />

sieht in ihr<br />

„eine zentrale Figur<br />

der Koalition“.<br />

Dass klimapolitisch<br />

laut Experten<br />

wenig weitergeht<br />

– Stichwort<br />

Umweltprüfungen<br />

und<br />

Tempo 140 –,<br />

„wird gut weggeredet,<br />

sie<br />

weicht Kritikern<br />

sehr gut aus“.<br />

·<br />

Frank Se r Showservice/Lisa Gramlich<br />

»Messiah« im Stefaniensaal<br />

Graz. Mit diesem besonderen Konzert<br />

im Stefaniensaal wird der Weihnachts-Countdown<br />

eingeläutet: Dirigent<br />

Andreas Stoehr und das große<br />

·<br />

Hofer der den<br />

Ausbau der Bahn<br />

forciert. Wie<br />

„Österreich“<br />

berichtet, werden<br />

allein in<br />

der Steiermark<br />

in den nächsten<br />

zehn Jahren 900<br />

Millionen Euro investiert, in Bahnhofmodernisierungen,<br />

verkehrsmittelübergreifende<br />

Anschlüsse, sowie<br />

den massiven Ausbau der S-Bahn.<br />

Kurz: „Schüssel scheute mit<br />

seiner Pensionsreform auch<br />

nicht vor Unpopulärem zurück.“<br />

Kurz zeichne indes<br />

aus, dass er „ein gutes Gespür<br />

<strong>für</strong> verträgliche Dosis“<br />

hat, was ihn laut Hofer vom<br />

französischen „Reform-<br />

Präsidenten“ Emmanuel<br />

Macron unterscheide:<br />

„Notfalls<br />

rudert man – wie<br />

bei der AUVA-Auflösung<br />

oder dem<br />

12-Stunden-Tag –<br />

Verdacht der NS-Wiederbetätigung<br />

Anzeige gegen den<br />

»Aula«-Chefredakteur<br />

Ein 300-seitiges Dossier<br />

wurde der Grazer Staatsanwaltschaft<br />

übermittelt.<br />

Graz. Nach Analyse der<br />

„Aula“-Ausgaben der vergangenen<br />

zehn Jahre hat<br />

SOS Mitmensch Anzeige<br />

gegen den bis Juni 2018 verantwortlichen<br />

Chefredakteur<br />

Martin Pfeiffer wegen<br />

des Verdachts der NS-Wiederbetätigung<br />

erstattet.<br />

Persönliches Exemplar <strong>für</strong> AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

ebenso schlimm wie die Politik der<br />

türkis-blauen Regierung.<br />

Auch jener „Journalist“ rückte<br />

zur Verteidigung des „Falter“-Chefs<br />

aus, der in seinem Antifa-Delirium<br />

schon Faustball als Nazi-Sportart<br />

enttarnt hatte, da „es zufällig vor allem<br />

in Österreich, Deutschland, Paraguay,<br />

Uruguay, Argentinien, Brasilien<br />

und Namibia“ gespielt werde.<br />

Ohne Fehler und ohne Profil<br />

Mario Kunasek fiel –<br />

im Vergleich zu<br />

vorangegangenen<br />

Verteidigungsministern<br />

– kaum<br />

auf, darin ist<br />

die Expertenrunde<br />

einig. Das<br />

Riesenthema Eurofighter-Kauf<br />

wurde erst<br />

einmal vertagt, ansonsten<br />

blieben die großen<br />

Projekte 2018 laut Experten<br />

aus. Hofer: „Er<br />

agiert unauffällig, orientiert<br />

sich wohl schon etwas<br />

in seine steirische<br />

Heimat, wo er 2020 bei<br />

der Landtagswahl antreten<br />

wird.“ Der freiheitliche<br />

Unteroffizier im Ministerrang<br />

agiert laut<br />

Glück „defensiv, mit<br />

mehr Geld, im Grunde<br />

Keine Konfliktemit Kickl<br />

Sie soll vor allem<br />

ein Gegengewicht<br />

zu Innenminister<br />

Herbert Kickl<br />

sein, diese Aufgabe<br />

erfüllt Karoline<br />

Edtstadler<br />

laut Kalina. Die<br />

Staatssekretärin<br />

kümmere sich um<br />

Antifaschismus-Aktionen,<br />

besuche oft<br />

Gedenkstätten.<br />

„Sie ist im Innenministerium<br />

ein guter<br />

Ausgleich, zudem trug<br />

Grazer Orchester bespielen noch bis<br />

morgen den Stefaniensaal. Nirgends<br />

sonst klingt das berühmte Ha leluja<br />

so festlich wie hier. Ab 19.45 Uhr.<br />

Hofer schließt 10-Jahres-Vertrag<br />

900 Millionen<br />

<strong>für</strong> steirisches<br />

Schienennetz<br />

A. Matthä, BM Hofer, LR Lang.<br />

Die Prioritäten liegen im S-<br />

Bahn-Ausbau, Bahnhof-<br />

Modernisierung & Co.<br />

Graz. 2.225 Schienenkilometer<br />

legt der Österreicher<br />

im Jahr zurück. Mit<br />

der Fertigstellung des Koralm-<br />

und des Semmeringtunnels,<br />

die die Wegzeit<br />

von Graz nach Klagenfurt<br />

auf 45 Minuten und nach<br />

Wien auf 1.50 Stunden verkürzt,<br />

dürfte sich diese<br />

Zahl multiplizieren. Anlass<br />

<strong>für</strong> Minister Norbert<br />

Hofer (FPÖ), in die Steiermark<br />

mit einem Verkehrsdienstvertrag<br />

über zehn<br />

Jahre zu investieren. 900<br />

Mio. Euro werden demnach<br />

in das steirische<br />

Schienennetz fließen.<br />

Modern. Neben Bahnhofmodernisierungen<br />

(Stichwort<br />

Barrierefreiheit) liegt<br />

ein Schwerpunkt in der<br />

Integration ins Echtzeitdaten-Gesamtsystem,<br />

dank dem künftig verkehrsmittelübergreifende<br />

Anschlüsse gesichert sind.<br />

1,25<br />

eben ein Stück zurück.“ Kalina:<br />

„Anders als Schüssel<br />

hat Kurz keine echte Reformagenda,<br />

die vielen wehtut.“<br />

Der PR-Mann sieht in<br />

Kurz aber einen „herausragenden<br />

Kommunikator mit<br />

herausragenden Zustimmungswerten“.<br />

Hofer<br />

fasst Kurz’ erstes<br />

Kanzler-Jahr zusammen:<br />

„2018 sahen<br />

wir Kurz-Festspiele<br />

mit ein paar<br />

FPÖ-Misstönen.“<br />

Der Staatsanwaltschaft<br />

Graz wurde eine Sachverhaltsdarstellung<br />

mit umfangreichem<br />

Belegmaterial<br />

übermittelt.<br />

Hintergrund. „Unsere<br />

Analyse zeigt, dass die Aula<br />

unter der Leitung von Martin<br />

Pfeiffer systematisch<br />

darauf hingewirkt hat,<br />

Neonazis und wesentliche<br />

Teile der Naziideologie in<br />

3<br />

DIENSTAG, 18. DEZEMBER 2018 17<br />

2,75<br />

Massiv wird der Ausbau<br />

der S-Bahn vorangetrieben.<br />

Sie hat seit ihrer Einführung<br />

2007 einen Fahrgast-Zuwachs<br />

von 48 Prozent<br />

verzeichnet.<br />

Ausbau. Ruhig wird es allerdings<br />

rund um das träge<br />

Fernreise-Schienennetz<br />

durch das Selzthal und das<br />

Ennstal. „Künftig werden<br />

die Gäste schließlich über<br />

Klagenfurt nach Salzburg<br />

reisen“, lautet die Lösung<br />

von Verkehrslandesrat<br />

Anton Lang (SPÖ) – und das<br />

in 3.30 Stunden. Für eine<br />

vergleichbare Weglänge<br />

wie von Graz nach Wien,<br />

wohl gemerkt.<br />

Die rechtsextreme „Aula“.<br />

Österreich wieder salonfähig<br />

zu machen“, erklärt<br />

Alexander Pollak, Sprecher<br />

von SOS Mitmensch den<br />

Hintergrund der Anzeige.<br />

Pollak verweist darauf,<br />

dass Pfeiffer bis zuletzt an<br />

Elemente der Naziideologie<br />

angeknüpften Linie des<br />

Blattes festgehalten habe.<br />

ohne Fehler, aber noch<br />

ohne Profil“. Kalina<br />

zufolge sei dies das Optimum:<br />

„Kunasek stellt<br />

sich als Mann der<br />

Truppe dar und gibt<br />

sich martialisch als Soldat.<br />

So punktet er bei<br />

der Truppe und jenen,<br />

denen das Bundesheer<br />

wichtig ist. Viel mehr<br />

ist als Verteidigungsminister<br />

in Österreich<br />

wohl nicht drin.“<br />

sie keine Konflikte<br />

mit Kickl aus“.<br />

Mit der Strafrechtsreform,<br />

die<br />

Edtstadler leitend<br />

ausarbeitet,<br />

bekam sie laut<br />

Glück „eine Sonderaufgabe“,<br />

auch<br />

wenn diese eher in<br />

die Justiz gehörte.<br />

„Für eine Staatssekretärin<br />

wirkt sie<br />

überqualifiziert<br />

und hat Potenzial<br />

<strong>für</strong> Höheres.“<br />

Foto: NFZ


Nr. 51/52 Donnerstag, 20. Dezember 2018<br />

g<br />

Attila und Papst Leo I. treffen einander hoch zu Ross<br />

Spektakuläre Eröffnung der Saison 2018/19 in der Mailänder Scala<br />

Es war wieder einmal soweit:<br />

der 7. Dezember (Tag des Heiligen<br />

Ambrosius, der auch Patron<br />

der lombardischen Metropole ist)<br />

war gekommen, an dem alljährlich<br />

in Mailand die Eröffnung der<br />

Opernsaison (im Original: Inaugurazione<br />

Stagione) gefeiert wird;<br />

gleichzeitig gilt dieses Spektakel<br />

als größtes gesellschaftlicher Ereignis<br />

Italiens – de facto nur mit dem<br />

Wiener Opernball vergleichbar.<br />

Eintrittspreis auf Rekordniveau<br />

Dementsprechend sind die Eintrittspreise<br />

gestaltet: <strong>für</strong> einen Sitz<br />

im Parkett und <strong>für</strong> die vorderen<br />

Logenplätze muss man an diesem<br />

Abend stolze 2.500 Euro auf den<br />

Tisch legen. Es dürfte sich dabei<br />

wahrscheinlich um einen (inoffiziellen)<br />

Weltrekord handeln. Und so kamen<br />

sie denn alle anmarschiert: die<br />

Politiker vom umjubelten Staatspräsidenten<br />

Sergio Mattarella, die<br />

Wirtschaftskapitäne aus der Autound<br />

Modebranche, die aufregend<br />

tief dekolletierten Damen und sonstige<br />

Adabeis aller Klassen.<br />

Der festliche Rahmen – inklusive<br />

der italienischen Nationalhymne –<br />

war also gegeben. Und annähernd<br />

Gleichwertiges erwartete man nun<br />

auf der Bühne und im Orchesterraum,<br />

wo der Musikchef des Hauses<br />

– Riccardo Chailly – souverän seines<br />

Amtes waltete.<br />

Foto: Teatro alla Scala<br />

Ildar Abdrazakov als „Attila“ hoch zu Roß in der Mailänder Scala.<br />

Die Hunnen als Faschisten<br />

Quasi zum Trotz versetzte Regisseur<br />

Davide Livermore die Handlung<br />

– „original“ geht sie um ca.<br />

450 n. Chr. vor sich – in die Hochblütezeit<br />

der Faschisten, soll heißen,<br />

dass die Hunnen stilisierte SS-Uniformen<br />

tragen. Titelheld Attila und<br />

Papst Leo I. (regierte von 440 bis<br />

461) erscheinen – auch auf Grund<br />

ihrer Würde – hoch zu Ross in der<br />

Stadt Aquileia, der das pompöse<br />

Bühnenbild von Giò Forma nachempfunden<br />

ist. Für die opulenten<br />

Kostüme zeichnete Gianluca Falaschi<br />

verantwortlich. Die Video-Einspielungen<br />

von „D-Wok“ gehörten<br />

zu den optischen Höhepunkten der<br />

Produktion. Der fabelhafte Chor<br />

des Hauses (Einstudierung: Bruno<br />

Casoni) konnte sich wie immer<br />

vielbeklatscht hören lassen.<br />

Ildar Abdrazakov verlieh mit<br />

seinem sonoren Bass dem Hunnen-Fürsten<br />

Attila das notwendige<br />

Gewicht. Sein Kontrahent Ezio in<br />

Gestalt von George Petean sah sich<br />

wieder einmal – siehe „Macbeth“<br />

in Wien – dem „Uniformzwang“<br />

ausgesetzt. Fabio Sartori singt den<br />

Kultur 15<br />

Foresto in jeder Hinsicht tadellos<br />

– am besten, wenn man seinem<br />

Tenor mit geschlossenen Augen<br />

geniest. Die Scala-Debütantin Saioa<br />

Hernández hatte mit der absolut<br />

nicht leichten Partie der Odabella<br />

nicht die geringsten Probleme.<br />

„Attila“ wird bis 8. Jänner 2019<br />

gespielt, die Premiere wurde bejubelt.<br />

wise<br />

Der neuen Bundesregierung gehören sechs Minister und ein Staatssekretär der<br />

Freiheitlichen Partei Österreichs an, die in den nächsten Wochen hier präsentiert werden.<br />

Bundesministerium <strong>für</strong> Verkehr, Innovation und Technologie<br />

Eine Zwischenbilanz:<br />

Pilotprojekt „Tempo 140“ auf Autobahnen<br />

Politische Bildung aktuell<br />

Partei 4 Regierung Parlament<br />

Pilotprojekt „Rechtsabbiegen bei Rot“:<br />

Dies ist eine Maßnahme zur Verbesserung des innerstädtischen<br />

Verkehrsflusses.<br />

Freigabe der Pannenstreifen auf der Autobahn A4:<br />

Dies ist ein Pilotprojekt zur Reduktion der Stauaufkommen.<br />

Offensive bei E-Mobilität:<br />

Dies bedeutet eine Erhöhung des Anteils von E-Fahrzeugen,<br />

neue Rahmenbedingungen <strong>für</strong> CO2-arme Mobilität, eine<br />

Schwerpunktverschiebung hin zu emissionsfreien Neuzulassungen<br />

von Fahrzeugen und eine Steigerung des Elektrifizierungsgrades<br />

von Eisenbahnstrecken.<br />

Keine Dieselverbote in Österreich:<br />

Die immer besser werdenden Luftpartikelfilter und der mittlerweile<br />

marginale Ausstoß an Dieselpartikeln rechtfertigen<br />

keine Benachteiligung von Dieselfahrern.<br />

Alkoholkontrollen auf Wasserstraßen<br />

Klimaschutzprojekt „#mission2030”:<br />

Dieses Projekt soll den Verkehr effektiver machen, ein hochwertiges<br />

Verkehrsangebot gewährleisten, die Effizienz des<br />

Gesamtsystems sicherstellen und den Anforderungen der<br />

Gütermobilität gerecht werden.<br />

170 Millionen Euro zusätzlich <strong>für</strong> das Breitband:<br />

Ein flächendeckendes und schnelles Internet soll Österreich<br />

zukunftsfit machen.<br />

Einführung des „Österreich-Tickets“:<br />

Zukünftig soll es die Möglichkeit geben, mit nur<br />

einem gelösten Ticket sämtliche öffentliche Verkehrsmittel<br />

wie etwa ÖBB, Regionallinien oder auch die Wiener<br />

Linien nutzen zu können.<br />

Mehr Geld <strong>für</strong> die Forschung:<br />

Das Forschungsförderungsgesetz sichert das Budget da<strong>für</strong>.<br />

Ing. Norbert Hofer, der freiheitliche Präsidentschaftskandidat von 2016, wurde am 18. Dezember 2017 in der<br />

Wiener Hofburg als Bundesminister <strong>für</strong> Verkehr, Innovation und Technologie angelobt und ist damit der<br />

fünfte Verkehrsminister aus den Reihen der FPÖ seit 1945.<br />

FBI: Im Auftrag der staatsbürgerlichen Bildungsarbeit.<br />

Ing. Norbert Hofer<br />

Bundesminister <strong>für</strong> Verkehr,<br />

Innovation und Technologie


16 Blitzlicht<br />

<strong>Neue</strong> Freie Zeitung

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