s'Magazin usm Ländle, 23. Dezember 2018
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WEIHNACHTEN &KIRCHE<br />
Wassagen Sie den<br />
Einsamen, Abt Vinzenz?<br />
INTER<br />
VIEW<br />
ErstseitKurzemistPaterVinzenzWohlwendderneueAbtdesKlostersMehrerau.Im<br />
GesprächmitAngelikaDrneksprichtderhumorvolleKirchenmannüberdie<br />
VerantwortungderKircheinZeitenunsozialerPolitikundüberdieBotschaftvon<br />
WeihnachtenjenseitsvonKonsumwahn:„Jederistgeliebt!“<br />
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Zuerstzeigtunsderneue<br />
Abt erst einmal den<br />
Klostergarten, wo die<br />
Kohlsprossengedeihen.<br />
AuchimGlashauswird<br />
nochgeerntet,vonFeldsalatbisTomaten.<br />
Alldas sind Früchte der<br />
Arbeit des ältestenKlosterbewohners,BruderAlfons.<br />
MorgenwirdderHeiligeAbendgefeiert.Wie<br />
lautet IhreWeihnachtsbotschaft?<br />
FürmichistWeihnachteneinFest<br />
derErlösungundderMenschwerdungGottes.MeinAuftragvonder<br />
Kirche–aberauchvonmir–ist,<br />
selbst wiederMenschzuwerden<br />
undsomitdasMenschlicheherauszukehren.DamitwirdieseFreude<br />
Gottes ausstrahlen, die unsleben,<br />
hoffenundglücklichseinlässt.<br />
Was bedeutet der Begriff Menschwerdungganzkonkret?<br />
Dasheißt,alssozialesWesenzuleben<br />
und gesunde Beziehungen zu<br />
haben,die sowohl das Gegenüber<br />
wieauchmichselberindenBlick<br />
nehmen.FüreinwirklichesZusammenkommen.AusdiesemGemeinsamenherauskannauchGottspürbarwerden.EsentstehtetwasInten-<br />
sives,woMenschenfüreinander<br />
und miteinanderdasind, wo sie<br />
eineZukunftindenBlicknehmen<br />
und sich an dieserZukunft ausrichten.UnddieseZukunftheißt<br />
für mich Christusentgegenzugehen.<br />
Ichweißnicht,obSiefernsehen.Die<br />
TV-Werbung jedenfalls dröhnt uns<br />
derzeit mit Bildern vonüberglücklichen<br />
Familien zu, Amazon wirdzum<br />
Heilsbringer.Nunsindabernichtalle<br />
Menschen in glücklichen Familien<br />
aufgehoben.Gerade zu Weihnachten<br />
stellt sich oft Einsamkeit und<br />
Verzweiflungein.WassagenSiediesenMenschen?<br />
Jederistgeliebtundangenommen.<br />
Natürlich spürt ein einsamer<br />
Mensch genaudiese Liebenicht<br />
mehr.DiesenMenschenmussman<br />
miteinemLächelnbegegnen,mit<br />
Freude,mitDankbarkeit.Esgeht<br />
darum,ihnenzuzeigen,dasssie<br />
nichtandenRandgehören.Eine<br />
HerausforderunggeradezuWeihnachten:<br />
Dennjene, die sich zurückziehen,sindschwerererreichbar.Dennochmussmanihnenzeigen:<br />
„Du bist ein wertvoller<br />
Mensch, undduhast eine Botschaft,<br />
die du weitersagen kannst,<br />
weildudabist,weilduwichtigbist.“<br />
Das Miteinander steht imMittelpunkt.JederMensch–dasistwirklichwichtig–jederMenschhatin<br />
der Gesellschaft und auch in der<br />
Kircheetwaszusagen.PapstFranziskussagt,wirsollenandieRänder<br />
gehen.ZujenenMenschen,diekeineBeziehungenmehrlebenkönnen.<br />
Istesnichtschwierig,Menschenindie<br />
Kirche zu bringen, die schon vereinsamt<br />
sind? Wie schafft es die Kirche,<br />
andieRänderzugelangen?<br />
DurchsozialeAktionenetwa.Die<br />
Menschenmüssenjagarnichtindie<br />
Kirchekommen.Dasistnichtdie<br />
erste Botschaft, die Jesus für uns<br />
hatte.DieersteBotschaftist,MenschenindenBlickzunehmen.Er<br />
hatnicht gewartet,bis die Menschenzuihmgekommensind.Erist<br />
zuihnengegangen.Genaudasist<br />
unsere Aufgabe als Kirche: wachsamsein.Christussprichtdurchdie<br />
Menschen.Das muss man wieder<br />
hören.Egal,obdurchAktionen,mit<br />
denen man unterstützt, zum Beispielmit<br />
demAdventmarkt oder<br />
Tischleindeckdich,oderindemman<br />
Freunden zuhört,<br />
<br />
s’Magazin 7
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