AKV Journal Ausgabe 1 [PDF | 6,6 MB
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Der <strong>AKV</strong>: ein Kurzportrait<br />
Jacques Königstein<br />
Helmut A. Crous<br />
Es war am 9. Dezember 1859, als mit Felix<br />
Ackens der erste Präsident des Aachener Karnevalsvereins<br />
(<strong>AKV</strong>) gewählt und der Verein<br />
gegründet wurde. Heute ist der <strong>AKV</strong> der nach<br />
der Stadtgarde Oecher Penn von 1857 zweitälteste<br />
und von der Mitgliederzahl her größte<br />
Verein im Aachener Karneval. Im närrischen<br />
Treiben des rheinischen Karnevals hat der<br />
<strong>AKV</strong> im Laufe seiner Geschichte einen besonderen,<br />
den „Aachener Stil“ entwickelt. So<br />
ist nicht der „brüllende Lacheffekt“, sondern<br />
die „Schmunzelrede“ voller Witz, Esprit und<br />
Nachdenklichkeit zum Markenzeichen des<br />
Öcher Fastelovvends geworden.<br />
Die Ritterreden im Narrenkäfig bei den jährlichen<br />
Festsitzungen des <strong>AKV</strong> zur Verleihung<br />
des Ordens „Wider den tierischen Ernst“ sind<br />
hierfür ein Beispiel. So verfolgen Jahr für Jahr<br />
Millionen Zuschauer am Fernsehschirm dieses<br />
karnevalistische Highlight. „Humor und<br />
Menschlichkeit im Amt“ sind unter anderem<br />
Voraussetzung für den Ritterschlag. Ein britischer<br />
Militärstaatsanwalt wies diese Tugenden<br />
1950 als erster auf, als er einen kurz zuvor<br />
Verurteilten über die Karnevalstage aus<br />
der Haft entlassen hatte. „Man könne es dem<br />
Mann nicht zumuten, die höchsten Feiertage<br />
im Rheinland hinter Gittern zu verbringen“,<br />
hieß es im Beschluss über die Haftverschonung.<br />
Dafür erhielt James-Arthur Dugdale als<br />
erster den Orden.<br />
Sie verstanden<br />
zu feiern:<br />
Die Herren<br />
des Elferrats<br />
von 1881<br />
Jeder der bislang sieben Präsidenten der neueren<br />
Geschichte des Aachener Karnevalsvereins<br />
prägte den <strong>AKV</strong> unverwechselbar und führte<br />
ihn unter Beibehaltung alter Traditionen an die<br />
Erwartungen der jeweiligen Moderne heran:<br />
Jacques Königstein (1930 bis 1967), Erich Servais<br />
(1968 bis 1971), Helmut A. Crous (1971<br />
bis 1984), Julius Peters (1984 bis 1987), Georg<br />
Helg (1987 bis 1997), Dr. Dirk von Pezold<br />
(1997 bis 2003) und Dieter Bischoff (2004 bis<br />
Juli 2007). Es war indes Jacques Königstein, der<br />
als <strong>AKV</strong>-Präsident die Verleihung des Ordens<br />
„Wider den tierischen Ernst“ initiiert und damit<br />
den Aachener Karnevalsverein in eine neue<br />
Phase seiner Bedeutung – nicht nur im rheinischen<br />
Karneval – hineingeführt hatte. Gab es<br />
Stimmen, die den <strong>AKV</strong> als „zu wenig volksverbunden“<br />
bezeichneten, so war es wiederum Dr.<br />
Dirk von Pezold, der als Präsident für den Verein<br />
verstärkt die Nähe zu anderen Karnevalsgesellschaften<br />
suchte und auch bei ihnen als Sänger<br />
traditionellen Aachener Liedguts (unter<br />
anderem als Öcher Original „Lennet Kann“)<br />
auftrat. Als „Frank Sinatra von Aachen“ setzte<br />
er so neue Akzente.