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Berliner Kurier 28.12.2018

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SPORT<br />

Die große Hinrunden-<br />

Gute Hertha, schlechte Hertha<br />

Mega-Start,miesesFinale<br />

Dauerbrenner:<br />

Valentino Lazarowar<br />

alle 17 Spiele über die<br />

volle Distanz dabei.<br />

Schwarzer Moment: Die<br />

Randale in Dortmund<br />

kosten Hertha viel Ansehen<br />

und bringen 135000<br />

Euro Strafe.<br />

Die Blau-Weißen feiern ganz große Siege, können diese aber im Alltag mangels Gier nicht vergolden<br />

Berlin – Hinrunde beendet.<br />

Mit einer 1:3-Pleite in Leverkusen.<br />

Irgendwie passt der<br />

letzte Auftritt des Jahres zu<br />

den Blau-Weißen. Bärenstark<br />

gestartet und noch<br />

stärker nachgelassen. Was<br />

war positiv und negativ? Gute<br />

Hertha, schlechte Hertha.<br />

Gute Hertha<br />

Von<br />

WOLFGANG HEISE<br />

Starke Siege: 1:0 auf Schalke,<br />

beim Erzfeind nach 14 Jahren<br />

wieder gewonnen. 4:2 gegen<br />

Gladbach, das beste Spiel der<br />

bisherigen Saison. 2:0 gegen<br />

Bayern, nach zehn Jahren wieder<br />

ein Heimsieg gegen den Rekordmeister.<br />

Sieggarant: Torwart Rune Jar-<br />

stein hielt in fünf Spielen den<br />

Kasten sauber. Der Norweger<br />

ist in guter Form, auch wenn<br />

ihm in Leverkusen ein Missgeschick<br />

zum 0:2 passierte.<br />

Marathonmann: Valentino<br />

Lazaro machte alle 17 Spiele<br />

über volle 90 Minuten. Der Österreicher<br />

spielt jetzt rechter<br />

Außenverteidiger, entwickelt<br />

sich zum Topspieler. Klubs wie<br />

der AC Mailand wollen ihn.<br />

Der Unzerstörbare: Vedad<br />

Ibisevic ist 34 Jahre alt, aber<br />

von Altersmüdigkeit keine<br />

Spur. Der Kapitän stürmte in allen<br />

17 Spielen, traf sechsmal.<br />

Der Glückspilz: Davie Selke<br />

konnte nach seiner schweren<br />

Lungen-OP im Juli bereits im<br />

September wieder in der Bundesliga<br />

spielen.<br />

Der Stadionplan: Die Vision<br />

von der eigenen Arena rückt<br />

immer mehr in Richtung Wirklichkeit.<br />

Der Senat lehnt ein<br />

neues Stadion am und auf dem<br />

Olympiapark nicht kategorisch<br />

ab. Die Verhandlungen laufen<br />

auf Hochtouren.<br />

Gute Finanzen: Der Verein hat<br />

in den vergangen Jahren so gut<br />

gewirtschaftet, dass vorzeitig<br />

das US-amerikanische Finanzunternehmen<br />

KKR ausbezahlt<br />

werden konnte. Das schafft<br />

mehr Spielraum beim Poker um<br />

einen neuen Großinvestor.<br />

Schlechte Hertha<br />

Schlimme Pleiten: 1:4 in Düsseldorf,<br />

1:2 in Stuttgart, nur 2:2<br />

gegen Augsburg, dazu zum Abschluss<br />

noch dieses 1:3. Alles<br />

verschenkte Punkte, weil zum<br />

Schluss die Gier fehlte. Manager<br />

Michael Preetz: „Wenn wir<br />

so weiter spielen, wird es noch<br />

eng in der Rückrunde.“<br />

Geduldeter Zaungast: Ja, Sinan<br />

Kurt gehörte in der Sommervorbereitung<br />

noch zum<br />

Profikader, wurde wegen mangelnder<br />

Fitness und Einstellung<br />

von Trainer Pal Dardai zur<br />

U23 abgeschoben. Auch da<br />

spielt er keine große Rolle. Sein<br />

Vertrag läuft noch bis zum<br />

Sommer. Das ewige Talent hat<br />

seine Karriere beendet, bevor<br />

sie begonnen hat.<br />

Der Minimalist: Der rechte<br />

Außenverteidiger Lukas Klünter<br />

kam im Sommer vom 1. FC<br />

Köln und fand gar keinen Anschluss.<br />

Eine einzige Minute<br />

spielte er in Wolfsburg (2:2).<br />

Die Verletztenseuche: Niklas<br />

Stark, Karim Rekik, Mathew<br />

Leckie und Neuen Marco Grujic<br />

und Javairo Dilrosun fehlten<br />

zuletzt. Davor erwischte es Jordan<br />

Torunarigha, Peter Pekarik,<br />

Vladimir Darida, Davie Selke.<br />

Preetz: „Wir werden analysieren,<br />

warum es diese Hinrunde<br />

so viele Ausfälle gab.“<br />

Randale in Dortmund: Die<br />

Hardcore-Fans prügelten sich<br />

beim 2:2 mit Polizisten, die sich<br />

ihrerseits mit dem Einkassieren<br />

der Blockfahne ungeschickt<br />

anstellten. Hässliche Bilder.<br />

Das will keiner sehen.<br />

Hymnenstreit: Völlig unnötig<br />

war der Zoff um die Stadionhymne.<br />

Statt Frank Zanders<br />

„Nur nach Hause“ wurde beim<br />

ersten Heimspiel „Das dicke B“<br />

von Seeed gespielt. Fanproteste<br />

und sofortige Rücknahme dieser<br />

Entscheidung folgten. Auch<br />

das vereinsinterne Fahnenverbot<br />

beim 0:3-Heimspiel gegen<br />

Leipzig nach der Dortmund-<br />

Randale wurde schnell wieder<br />

einkassiert. Immerhin: Vereinsbosse<br />

und Hardcore-Fans<br />

reden jetzt wieder miteinander.

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