Oberndorf Magazin 18 – Winter 2018|2019
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Ein Interview von Anna-Maria-Schipflinger<br />
OBERNDORF MAGAZIN PERSÖNLICH<br />
Dann wollte ich die Matura nachholen<br />
und habe mich für den Aufbaulehrgang<br />
in der Hotelfachschule entschieden.<br />
Nebenbei habe ich immer noch<br />
gekocht. 2006 nahm ich bei der Weltmeisterschaft<br />
Concours des Meilleurs<br />
Jeunes Chefs Rôtisseurs der Chaîne des<br />
Rôtisseurs einer Gourmetvereinigung<br />
teil, dort erreichte ich in Australien<br />
den fünften Platz <strong>–</strong> das war eine spannende<br />
Erfahrung. Danach habe ich die<br />
Aufnahmeprüfung für den Studiengang<br />
„Management für Tourismus und Freizeitwirtschaft“<br />
am MCI doch geschafft<br />
(lacht). Damit ging meine praktische<br />
Karriere als Koch dem Ende zu, aber<br />
ich habe sehr von diesem Know-How<br />
profitiert. Oft werde ich heute immer<br />
noch als Koch gesehen, jedoch ist dazwischen<br />
sehr viel passiert <strong>–</strong> sei es nun<br />
Ausbildung oder berufliche Erfahrungen.<br />
Ich koche privat sehr gerne, aber<br />
eben nicht mehr auf beruflicher Ebene.<br />
Und wie verlief dein weiterer Werdegang?<br />
Meine Ausbildung am MCI habe<br />
ich mit Auszeichnung abgeschlossen.<br />
Vorher war ich, wie man so sagt, ein fauler<br />
Hund <strong>–</strong> aber am MCI war ich immer<br />
vorne dabei und habe keine Vorlesung<br />
ausgelassen. Ich bin nach wie vor begeistert<br />
von dem Studium, da ich sehr<br />
viel davon mitnehmen konnte. Nach<br />
dem Studium bin ich über Herrn Dr.<br />
Martin Schumacher, der bei uns Controlling<br />
unterrichtet hat, in die Beratung<br />
gerutscht (con.os tourismus.consulting<br />
gmbh) und verbrachte fünfeinhalb Jahre<br />
in Wien. Da habe ich von Burgenland<br />
bis Vorarlberg Projekte gemacht, bin<br />
viel herumgekommen. Man hat da auch<br />
gesehen, dass es nicht überall sinnvoll<br />
ist, Tourismus zu betreiben. Man kann<br />
nicht auf jeden Gipfel einen Lift bauen.<br />
Es braucht einen unberührten Bereich<br />
und den erschlossenen Bereich, der<br />
Wertschöpfung in eine Region bringt.<br />
Du hast auch einige Zeit in Kaprun<br />
verbracht. Bis letztes Jahr September.<br />
Da war ich kaufmännischer Assistent<br />
vom Vorstand und bei der Fusionierung<br />
Maiskogel Betriebs AG und Gletscherbahnen<br />
Kaprun AG dabei. Danach in<br />
Hallein, dort hielt ich die Geschäftsführung<br />
eines kleinen Skigebiets (Zinkenlifte)<br />
und des Stadttheaters und Kinos<br />
inne. Danach kam ich zu SkiStar.<br />
Was ist die SkiStar AB? Wir sind zu rund<br />
70% Teil eines börsennotierten Unternehmens,<br />
die SkiStar AB, mit Hauptsitz<br />
in Stockholm. SkiStar betreibt in Summe<br />
sechs Skigebiete. Nicht nur Skilifte,<br />
sondern alles was zum skitouristischen<br />
Angebot gehört: Hotels, Skischulen,<br />
Sportgeschäfte, Apartments, etc.. Der<br />
Gedanke ist „Non stop shop“. Dazu gehört<br />
die gesamte Dienstleistungskette,<br />
die über eine Plattform angeboten wird,<br />
das ist die SkiStar.com. Es sind 1400<br />
Mitarbeiter beschäftigt, das Unternehmen<br />
generiert 240 Mio. Euro Umsatz<br />
und rund 5,8 Millionen Skierdays (Ein<br />
Skierday ist ein Erstzutritt, das heißt,<br />
wenn in der Früh die Karte zum ersten<br />
Mal erfasst wird). Im Vergleich dazu Kaprun<br />
mit 1 Million Skierdays. Da ist Potenzial<br />
dahinter. Auf der anderen Seite<br />
muss man sagen, vieles ist anders, weil<br />
die ganzen Behördengänge bei uns viel<br />
komplizierter sind, als in Schweden<br />
und Norwegen. Wir müssen schauen,<br />
dass wir den grundsätzlichen Gedanken<br />
von SkiStar, der wirtschaftlichen<br />
Erfolg gebracht hat, hier implementieren,<br />
damit wir gegenseitig voneinander<br />
profitieren. SkiStar ist übrigens auch<br />
Hauptsponsor der Ski WM in ÅRE im Februar<br />
2019! Das heißt, wir als SkiStar St.<br />
Johann in Tirol werden davon extrem<br />
profitieren, da im Rahmen des Events<br />
nur die Dachmarke SkiStar.com kommuniziert<br />
werden wird.<br />
Wie gehst du damit um, wenn etwas<br />
nicht funktioniert? Das ärgert mich natürlich,<br />
aber es geht immer ein bisschen<br />
auf und ab und man muss nach Lösungen<br />
suchen und damit umgehen. Nicht<br />
immer geht alles „Weg noch“, sei es nun<br />
beruflich oder privat.<br />
Was sind deine Aufgaben im beruflichen<br />
Alltag? Nicht nur Bahnen bauen,<br />
auch alle Bereiche der Unternehmensführung<br />
gehören dazu <strong>–</strong> Verwaltung,<br />
Marketing, technischer Bereich und<br />
Projekte.<br />
Welche neuen Projekte sind in Planung?<br />
Da gibt es ein paar Dinge, jedoch<br />
kann ich dazu noch nichts sagen, weil<br />
ich will, dass die Grundstückseigentümer<br />
das von mir persönlich erfahren<br />
und nicht aus der Zeitung herauslesen.<br />
Der persönliche Kontakt liegt dir also<br />
besonders am Herzen? Ja, wir projektieren<br />
als Seilbahnunternehmen groß-<br />
Großvater, Vater und Peter am Hochhörndler in Fieberbrunn<br />
Mit Franz Größing in Koch-Action<br />
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