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CAMPULS Wintersemester 18/19 Ausgabe 2

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Text Pia Sautter<br />

Studentisches Wohnen<br />

Vom Suchen und<br />

hoffentlich Finden<br />

Ein Gespräch mit Barbara Senn<br />

Zimmervergabe bei Seezeit –<br />

Was steckt dahinter?<br />

22<br />

Wohnungssuche – bei diesem Wort läuft es jedem angehenden<br />

Studierenden kalt den Rücken hinunter. Die Jagd auf ein<br />

Heim ist oft geprägt von Fristen, Castings und Stress. Wer auf<br />

der Strecke bleibt, der muss sich schnell einen Notfallplatz auf<br />

dem Sofa eines empathischen Freundes sichern. Ist die Wohnungssuche<br />

in Konstanz wirklich so hoffnungslos? <strong>CAMPULS</strong> hat<br />

es im Gespräch mit Barbara Senn, Sachgebietsleiterin Wohnen<br />

bei Seezeit, herausgefunden.<br />

Schürmann-Horster-Weg<br />

Großer Andrang im<br />

<strong>Wintersemester</strong><br />

Seit rund 27 Jahren hilft Barbara Senn Studierenden in<br />

Konstanz, eine Bleibe zu finden. Zusammen umfasst das Seezeit-Team<br />

der Sachgebiete Wohnen, Hausmeister- und Mieterservice<br />

sowie Bauen und Technik 25 Mitarbeiter_innen.<br />

Um dem regelmäßig wiederkehrenden Ansturm optimal<br />

gewachsen zu sein, haben Senn und ihre Mitarbeiter_innen im<br />

Laufe der Jahre verschiedene Systeme zur Zimmervergabe ausprobiert.<br />

Etabliert hat sich das Modell der beiden in sich abgeschlossenen<br />

Bewerbungszeiträume im Sommer- sowie im <strong>Wintersemester</strong>.<br />

„Als ich hier angefangen habe, gab es eine durchgängige<br />

Warteliste von bestimmt 2000 Bewerbern, die teilweise<br />

zwei bis drei Jahre auf ein Zimmer warten mussten. Unser heutiges<br />

System ist viel fairer. Wenn alle Zimmer belegt sind, sagen<br />

wir allen ab und es besteht immer die Möglichkeit, sich auch<br />

nach Auslandsaufenthalten oder Praktika erneut zu bewerben.“,<br />

erzählt Senn. Aktenleichen gibt es keine mehr, weil regelmäßig<br />

nachgefragt wird, ob weiter Interesse an einem Zimmer bestehe.<br />

Sobald ein Platz frei wird, wird er dem per Zufallsprinzip ausgewählten<br />

nächsten Bewerber angeboten. Der kann dann innerhalb<br />

einer gesetzten Frist, in der Regel fünf bis sieben Tage, auf das<br />

Angebot reagieren. Einige Bewerber sagen allerdings weder zu,<br />

noch ab, sondern lassen die Rückmeldefrist verstreichen. „Wir<br />

finden das schade, weil bei einer direkten Absage schneller andere<br />

Bewerber nachrücken können“, meint Senn. Über den Nachrücker<br />

entscheidet ein Algorithmus, der jedem Bewerber eine<br />

zufällige Zahl an Punkten zuteilt. Wer die meisten Punkte erhält,<br />

steht ganz oben auf der Warteliste.<br />

Wie viele Bewerber gehen wirklich leer aus?<br />

Eine Statistik am Beispiel des<br />

<strong>Wintersemester</strong>s 20<strong>18</strong>/<strong>19</strong><br />

→ Es gab zum <strong>Wintersemester</strong> 3862 Bewerber<br />

und Seezeit hat 1438 neue Mietverträge<br />

abgeschlossen. Haben also 2424 Bewerber<br />

eine Absage bekommen?<br />

Nein, denn:<br />

→ Unter den Bewerbern waren 1115, das ist fast<br />

ein Drittel der gesamten Bewerber, die selbst<br />

wieder abgesagt oder auf Nachfrage doch kein<br />

Interesse mehr bekundet haben<br />

→ Seezeit hat 2208 Zusagen verschickt, davon<br />

haben 717 das Angebot abgelehnt oder die Frist<br />

verstreichen lassen. 53 haben das Angebot<br />

angenommen und den Vertrag später wieder<br />

storniert<br />

→ Letztendlich musste Seezeit bei 3862<br />

Bewerbern also nur 539 Absagen verschicken<br />

SEEZEIT

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