Delfin Wissen
Alles was du über Delfine wissen musst!
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<strong>Delfin</strong>-<strong>Wissen</strong>
<strong>Delfin</strong>-<strong>Wissen</strong><br />
von<br />
Angela Ziltener, Sina Kreicker,<br />
Franz Brümmer & Ralph O. Schill<br />
mit Fotos & Zeichnungen von<br />
Angela Ziltener, Sina Kreicker & Maren Langer
Indopazifischer Großer Tümmler<br />
mit geöffnetem Maul.<br />
<strong>Delfin</strong>e sind wie wir Menschen Säugetiere. Sie säugen ihre Jungen mit<br />
Milch und atmen Luft über ein Blasloch, das sich an der Kopfoberseite<br />
befindet. Von Zeit zu Zeit kommen sie hierfür an die Wasseroberfläche,<br />
können jedoch über zehn Minuten ihren Atem anhalten.
Kleiner Schwertwal holt Luft<br />
über sein Blasloch an der Wasseroberfläche.
Rundkopfdelfin<br />
Spinnerdelfin<br />
Guyana <strong>Delfin</strong><br />
Indopazifischer Buckeldelfin<br />
Mit ca. 40 Arten gehören die <strong>Delfin</strong>e der grössten Familie der Zahnwale<br />
an und sind in allen Meeren verbreitet. Der grösste Vertreter ist der Orca<br />
mit knapp 10m, der Kleinste ist der Hektordelfin mit 1,40m. Es werden<br />
aber auch Arten als <strong>Delfin</strong>e bezeichet, die streng genommen nicht der
Indopazifischer Grosser Tümmler<br />
Großer Tümmler<br />
Gemeiner <strong>Delfin</strong><br />
Schlankdelfin<br />
<strong>Delfin</strong>familie zugehörig sind. Dazu gehört die einzig in Deutschland<br />
lebende „<strong>Delfin</strong>art“- der Schweinswal, welcher in der Nord-und Ostsee<br />
vorkommt. Auch gibt es <strong>Delfin</strong>arten, die in Flüssen leben.
Der Große Tümmler kann bis zu 35 km/h schwimmen und 300m<br />
tief tauchen. Auch sind <strong>Delfin</strong>e fähig, sich in kompletter Dunkelheit<br />
zu orientieren und Nahrung zu finden. Ähnlich der Fledermäuse,<br />
senden sie mithilfe von hochfrequenten Klicklauten Schallwellen<br />
aus, wodurch sie über das entstandene Echo ihre Beute orten können
Der Grosser Tümmler<br />
kann schnell unterwegs sein.<br />
(Biosonar). Die meisten <strong>Delfin</strong>e jagen Fische und Kalmare. Manche<br />
Orca Populationen sind sogar auf andere Säugetiere, wie Wale und<br />
Seelöwen spezialisiert oder auch weisse Haie.
Je nach Art können <strong>Delfin</strong>e zwischen 20 und 80 Jahre alt werden.<br />
Der älteste bekannte freilebende Orca war „Granny“, sie wurde sogar<br />
105 Jahre alt. <strong>Delfin</strong>e sind sehr soziale Tiere. Manche leben in engen<br />
Familienstrukturen, andere in komplexen Sozialverbänden und pflegen<br />
Freundschaften, die ein Leben lang halten können.<br />
Orcas leben in engen matriarchalen Familienstrukturen.
Indopazifische Große Tümmler pflegen<br />
lebenslange Freundschaften.
<strong>Delfin</strong>e gehören zu den intelligentesten Lebewesen, nach uns Menschen<br />
haben sie das zweitgrößte Gehirn-Körper-Verhältnis in der Tierwelt. Sie<br />
haben lange Entwicklungsphasen, verfügen über ein Ich-Bewußtsein,<br />
geben sich Namen, trauern um tote Artgenossen, sind sehr einfallsreich<br />
und kooperativ. Einige <strong>Delfin</strong>e in Shark Bay, Australien benutzen<br />
sogar Schwämme als Werkzeuge bei der Nahrungssuche, wodurch sie<br />
andernfalls unzugängliche Beute erschließen können. Dieses <strong>Wissen</strong><br />
wird sozial gelernt und über Generationen weitergegeben.
In Brasilien gehen <strong>Delfin</strong>e und Fischer gemeinsam auf Fischfang.<br />
<strong>Delfin</strong>e treiben die Fische zusammen und geben mit einem Flossenschlag<br />
das Signal, wann die Fischer ihre Netze auswerfen sollen - ein<br />
faszinierendes Beispiel von artübergreifender Kooperation.
<strong>Delfin</strong>e beim Spielen.
Individuen lassen sich anhand ihrer einzigartigen Rückenflosse<br />
unterscheiden, die durch ihre Form und Narben durch Spielereien oder<br />
Kämpfe untereinander geprägt sind.
Einige typische Verhaltensweisen<br />
säugen<br />
springen<br />
erbrechen<br />
Flossen schlagen
eisen<br />
paaren<br />
paaren<br />
spielen<br />
sozialer Kontakt
Einige <strong>Delfin</strong>arten reiben sich ihre Haut gerne an Korallen, Seegras,<br />
Sand und Schwämmen.
<strong>Delfin</strong>e schlafen oft während des Schwimmens, in der Regel in Gruppen<br />
und eng beieinander. In regelmässigen Zeitabständen schwimmen sie<br />
für einige Atemzüge zur Oberfläche bevor sie wieder abtauchen. <strong>Delfin</strong>e<br />
atmen bewusst, da sie nicht wie Menschen über einen Atemreflex<br />
verfügen. Daher schläft jeweils nur eine Hälfte des Gehirns, die andere<br />
wacht. Das gegenüberliegende Auge der schlafenden Gehirnhälfte ist<br />
dabei geschlossen. Das erlaubt ihnen auch, vor Räubern auf der Hut zu<br />
sein.
Neugeborene <strong>Delfin</strong>e schwimmen in den ersten drei Lebensmonaten<br />
„über“ der Mutter (Echelonposition) und müssen öfter Luft holen.<br />
Daher sind Kälber besonders verletzbar durch Bootskollisionen, wenn<br />
Bootskapitäne unaufmerksam oder sogar direkt in die Gruppen fahren.<br />
Kälber werden während der Ruhephasen gesäugt. Werden sie während<br />
dieser Zeit gestresst, erhalten die Kälber nicht genug Schlaf und Milch<br />
und haben somit eine geringere Überlebenschance.
Es gibt viele Gefahren für <strong>Delfin</strong>e.<br />
Hierzu gehören Beifang in der Fischerei, Überfischung, Geisternetze<br />
und der direkte Fang in Ländern, wie z.B. Dänemark und Japan.<br />
Unterwasserlärm, verursacht durch Militär, Öl-und Gasindustrie,<br />
Bautätigkeiten und Schiffsverkehr, der auch Bootskollisionen mit sich<br />
bringen kann ist eine weitere Bedrohung. Die Wasserverschmutzung<br />
stellt ein zusätzliches Problem dar, neben Plastik auch Industrieund<br />
Agrarchemikalien (z.B. PCB, DDT, Quecksilber), welche die<br />
Fortpflanzung und das Immunsystem der Tiere beeinträchtigen.<br />
Ausserdem leiden <strong>Delfin</strong>e unter rücksichtslosen Tourismus oder<br />
<strong>Delfin</strong>shows in Gefangenschaft.
Rücksichtsloser <strong>Delfin</strong>tourismus führt zu...<br />
• Veränderung des Verhaltens und der Gruppenstruktur<br />
• Störung der Kommunikation<br />
• Schlafentzug<br />
• Verkürzung der Säugezeiten<br />
• Bootskollisionen<br />
• Übertragung von Krankheiten<br />
• Aggressives Verhalten (z. B. Beißen, Stoßen)
Werden <strong>Delfin</strong>e bedroht zeigen sie deutliche Drohsignale.<br />
S-Position<br />
Flossenschlag auf Wasseroberfläche
Allgemeine Bootsrichtlinien:<br />
• <strong>Delfin</strong>e immer seitlich/parallel zu deren Schwimmrichtung mit einem<br />
Mindestabstand von 50m anfahren (niemals von vorne oder hinten)<br />
• Fahrtempo dem langsamsten Tier anpassen<br />
• Um einen Fluchtweg zu ermöglichen, nie mehr als 2 Boote gleichzeitig.<br />
Alle Boote positionieren sich auf der gleichen Seite hintereinander<br />
• <strong>Delfin</strong>e sind sehr geräuschempfindlich. Daher werden Geräusche (z.B.<br />
Rufen, Hupen) vermieden und der Motor wenn möglich ausgeschaltet<br />
oder in Neutralstellung gesetzt<br />
• Bei Anzeichen von Bedrängnis (z.B. Schlagen der Schwanzflosse,<br />
Richtungswechsel, plötzliche Zunahme der Schwimmgeschwindigkeit)<br />
Tiere vorsichtig verlassen
Richtiges Verhalten im Wasser!<br />
• Gleite ruhig und vorsichtig aus einer sitzenden Position ins Wasser<br />
• Verwende immer Schwimmweste, Flossen, Maske und Schnorchel<br />
• Schwimme sanft, halte die Arme am Körper, bewege nur die Flossen<br />
ohne übermässiges Spritzen<br />
• Nähere dich nie direkt, schwimme parallel/seitlich und tauche nie<br />
direkt über dem Tier ab<br />
• Niemals abtauchen, wenn das Tier am Ruhen ist<br />
• Berühre nie ein Tier, denn dadurch können gegenseitig Krankheiten<br />
übertragen werden<br />
• Vermeide unnötigen Lärm
Du hast es in deiner Hand...<br />
• informiere dich über Richtlinien des Landes<br />
• hält sich der Veranstalter nicht an die Regeln, sprich ihn an!<br />
• berichte auf Online-Plattformen über gute oder schlechte Praktiken<br />
• informiere dich über lokale Umwelt- und Tourismusbehörden
Ein verantwortungsvoller <strong>Delfin</strong>-Tour-Veranstalter...<br />
• sorgt für geringst-mögliche Auswirkungen auf<br />
<strong>Delfin</strong>e und Umwelt<br />
• bietet Informationen über die Biologie der Tiere,<br />
deren Umwelt und Bedrohungen<br />
• fördert den Umwelt-, Natur- und Artenschutz
Mehr Informationen zu <strong>Delfin</strong>en und<br />
deren Schutz findest du auf<br />
www.dolphinwatchalliance.org
© 2019, Verband Deutscher Sporttaucher e.V. in<br />
Zusammenarbeit mit der Dolphin Watch Alliance und der<br />
Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.<br />
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werks darf in<br />
irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des VDST<br />
e.V. und der Dolphin Watch Alliance reproduziert oder unter<br />
Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt<br />
oder verbreitet werden, auch auszugsweise.<br />
Bildnachweise: Sina Kreicker: Seite 4, 5, 6, 7, 13; Maren Langer:<br />
Seite 16; Stefan Specht: Seite 15; Angela Ziltener: Seite 1-4, 6,<br />
8-12, 14-19.<br />
Druck und Bindung: stritzingerprint gmbh<br />
Für dieses Büchlein<br />
wird FSC® -zertifiziertes<br />
Papier aus verantwortungsvollen<br />
Quellen verwendet.<br />
Die Herstellung<br />
erfolgt klimaneutral.<br />
Printed in Germany<br />
klimaneutral<br />
natureOffice.com | DE-204-371535<br />
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