WIRTSCHAFT+MARKT 1/2019
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19 01.<br />
30. Jahrgang | Heft 1 | Januar / Februar <strong>2019</strong> | ZKZ 84618 | Deutschland 6,50 €<br />
LEUCHTTÜRME<br />
Die 150 innovativsten<br />
Unternehmen im Osten
Ihr Partner für<br />
Prüfstände Kalibrierservice Universalprüfmaschinen<br />
Service für<br />
Prüfmaschinen<br />
Zubehör für servohydraulische<br />
Prüfstände<br />
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gültig bis 2022<br />
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MTS Systems GmbH Tel.: +49 (0) 3081 002-0<br />
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Hohentwielsteig 3, 14163 Berlin Fax: +49 (0) 3081 0021 00 Webseite: www.mts.com
EDITORIAL<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
3<br />
OSTDEUTSCHLAND –<br />
AUCH FÜR POSITIVE<br />
SCHLAGZEILEN GUT<br />
SAVE THE<br />
DATE<br />
20. + 21. Mai <strong>2019</strong><br />
Bad Saarow<br />
www.owf<strong>2019</strong>.de<br />
Möglicherweise werden Sie überrascht sein, wenn Sie das<br />
aktuelle Magazin zunächst durchblättern, um es dann<br />
intensiver zu lesen. Genau das ist unser Ziel. Sie werden<br />
vergeblich die gewohnte Rubrikenstruktur suchen. Wir<br />
haben in dieser Ausgabe bewusst auf Länderreports,<br />
Ratgeber-Beiträge oder die beliebten Netzwerk-Seiten<br />
verzichtet, um uns ausführlich einem zentralen Thema<br />
widmen zu können – dem innovativen Mittelstand in den<br />
neuen Bundesländern.<br />
und unternehmerisch engagiert sind. Unser Signal ist: Die<br />
neuen Bundesländer haben sich zu einem hochattraktiven,<br />
weil innovativen Wirtschaftsstandort gemausert. Das<br />
belegen wir, indem wir 150 der innovativsten Mittelständler<br />
aus sieben Branchen vorstellen, die zwischen Wismar<br />
und Jena aktiv sind. Dazu haben wir je zehn Universitäten<br />
und Forschungsinstitute ausgewählt, in denen Spitzenforschung<br />
im engen Schulterschluss mit Unternehmen<br />
betrieben wird.<br />
Foto: Torsten George<br />
Warum diese Fokussierung, die sich durch das gesamte<br />
Blatt zieht? In den zurückliegenden Monaten hatten wir<br />
wiederholt beklagt und kritisiert, dass die öffentliche<br />
Wahrnehmung Ostdeutschlands derzeit fast ausschließlich<br />
negativ ist: Der Osten als Hochburg der Alternative für<br />
Deutschland, als Sammelbecken rechter Demokratiefeinde,<br />
als Hort der Unzufriedenen und Undankbaren.<br />
Diese Einseitigkeit wollen wir so nicht stehenlassen.<br />
Natürlich liegt im Osten auch 28 Jahre nach<br />
der Deutschen Einheit noch einiges im<br />
Argen. Aber es gibt auch unglaublich<br />
viele Entwicklungen, die Hoffnung<br />
machen und belegen, dass<br />
die Menschen in den neuen<br />
Ländern kreativ sind, anpacken<br />
Karsten Hintzmann<br />
Chefredakteur<br />
karsten.hintzmann@<br />
wirtschaft-markt.de<br />
Bei der Benennung der Unternehmen und Forschungsstätten<br />
haben uns viele wichtige Partner aus den einzelnen<br />
Ländern unterstützt – Experten aus den Wirtschaftsministerien,<br />
Landesfördergesellschaften und Investitionsbanken.<br />
Die letztlich ausgewählten 150 Unternehmen sind<br />
– im positiven Sinne – nur die Spitze des Eisbergs. Eine<br />
Nominierung und Platzierung in dieser Ausgabe unseres<br />
Magazins hätten noch viele weitere Firmen verdient<br />
gehabt. Daher betrachten wir unsere mehr als 60 Seiten<br />
umfassende Titelstory „Leuchttürme – die 150<br />
innovativsten Unternehmen im Osten“ als<br />
kraftvollen Einstieg in ein Thema, das<br />
wir weiter aktiv auf dem Schirm<br />
behalten werden. Denn es sind<br />
gerade die innovativen Unternehmen,<br />
die Spitzenprodukte<br />
herstellen, Marktführer werden,<br />
sich im globalen Wettbewerb<br />
behaupten – die also heute<br />
schon zukunftsfähig und somit<br />
Impuls- und Taktgeber für die Wirtschaft<br />
in ihren Heimatregionen sind.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
4<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
MASCHINENBAU 21<br />
MTS Systems aus Berlin – ein international<br />
führender Anbieter von Testund<br />
Simulationssystemen<br />
POLITIK UND INNOVATION 12<br />
Im Gespräch mit den ostdeutschen<br />
Ministerpräsidenten<br />
MOBILITÄT 16<br />
Docter Optics aus Neustadt an der Orla<br />
– ein weltweit erfolgreicher Zulieferer<br />
der Automobilindustrie<br />
Fotos: MTS Systems (oben links), Docter Optics SE (Mitte), HPI / Kay Herschelmann (unten links), Sächsisches Staatsweingut GmbH Schloss Wackerbarth<br />
(unten rechts)<br />
ERNÄHRUNGSWIRTSCHAFT 61<br />
Schloss Wackerbarth – das Staatsweingut<br />
in Radebeul produziert innovative<br />
Cool-Climate-Weine<br />
UNIVERSITÄTEN 51<br />
Am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam<br />
werden die Computerspezialisten der<br />
Zukunft ausgebildet<br />
Impressum<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong><br />
Das Ostdeutsche Unternehmermagazin<br />
Ausgabe: 01.<strong>2019</strong><br />
Redaktionsschluss: 03.12.2018<br />
Verlag: W+M Wirtschaft und Markt GmbH<br />
Charlottenstraße 65, 10117 Berlin<br />
Tel.: 030 505638-00<br />
Fax: 030 505638-21<br />
www.wirtschaft-markt.de<br />
Herausgeber/Geschäftsführer: Frank Nehring,<br />
Tel.: 030 505638-55, frank.nehring@wirtschaft-markt.de<br />
Chefredakteur: Karsten Hintzmann, Tel.: 030 505638-86,<br />
karsten.hintzmann@wirtschaft-markt.de<br />
Redaktion: Janine Pirk-Schenker, Tel.: 030 505638-89,<br />
janine.pirk-schenker@wirtschaft-markt.de<br />
Autor: Matthias Salm<br />
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in<br />
diesem Magazin auf eine durchgehende, geschlechtsneutrale<br />
Differenzierung (z. B. Teilnehmer/Teilnehmerinnen)<br />
verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne<br />
der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.<br />
Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe<br />
und beinhaltet keine Wertung.<br />
Abo- und Anzeigenverwaltung:<br />
Christiane Schattner, Tel.: 030 505638-74,<br />
christiane.schattner@wirtschaft-markt.de<br />
Marketing und Vertrieb: Mathias Pfund,<br />
Tel.: 030 505638-86, mathias.pfund@wirtschaft-markt.de<br />
Layout & Design: Möller Medienagentur GmbH,<br />
www.moeller-mediengruppe.de<br />
Druck: Silber Druck oHG, ISSN 0863-5323<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Kopien nur<br />
mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht<br />
mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos<br />
übernehmen wir keine Haftung.
INHALTSVERZEICHNIS<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
5<br />
W+M-Titelthema<br />
Leuchttürme – Die 150 innovativsten<br />
Unternehmen im Osten 6<br />
Analyse<br />
Es gibt sie doch,<br />
die innovativen Unternehmen 6<br />
Übersicht<br />
Die 150 innovativsten Unternehmen<br />
auf einen Blick 10<br />
Politik<br />
Die sechs ostdeutschen Ministerpräsidenten<br />
erklären, wie sie der<br />
Wirtschaft in ihren Ländern helfen,<br />
innovativ sein zu können 12<br />
Leuchttürme im Maschinenbau<br />
Weltweit gefragt 20<br />
Leuchttürme der<br />
IT- und Digitalwirtschaft<br />
Gute Ideen für<br />
Zukunftstechnologien 26<br />
Leuchttürme der<br />
Gesundheitswirtschaft<br />
Plasma-Pflaster und Alzheimer-App 34<br />
Leuchttürme der<br />
Energie- und Umwelttechnik<br />
Ostdeutsche Erfolgsgeschichte 40<br />
Kooperationspartner<br />
unter den Universitäten<br />
Stätten der Exzellenz und Innovation 50<br />
Leuchttürme der<br />
Chemie- und Kunststoffindustrie<br />
Von Wabenkernen<br />
bis zu smarten Membranen 54<br />
Leuchttürme der Ernährungsund<br />
Agrarwirtschaft<br />
Frisch auf den Tisch 60<br />
Unternehmensregister<br />
Die innovativsten Unternehmen<br />
im Osten alphabetisch und<br />
nach Ländern geordnet 66<br />
Leuchttürme der Mobilität<br />
In jedem Auto<br />
steckt ostdeutsche Technik 14<br />
Kooperationspartner in der Forschung<br />
Elektrochrome Gläser und<br />
flexible Batterien 46<br />
Weitere Beiträge<br />
Editorial 3<br />
Impressum 4<br />
Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen,<br />
Fertigungs- und Automatisierungstechnik<br />
www.messe-intec.de<br />
Internationale Zuliefermesse für Teile, Komponenten,<br />
Module und Technologien<br />
www.zuliefermesse.de<br />
05. – 08.02.<strong>2019</strong><br />
DER MESSEVERBUND AM PULS DER BRANCHE<br />
FERTIGUNGSTECHNIK, ZULIEFERINDUSTRIE UND NEUE TECHNOLOGIEN IN LEIPZIG
6 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
ANALYSE<br />
ES GIBT SIE DOCH,<br />
DIE INNOVATIVEN<br />
UNTERNEHMEN!
ANALYSE<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
7<br />
Die ostdeutsche Wirtschaft gilt im Allgemeinen als<br />
wenig innovativ: Die privaten Aufwendungen<br />
für Forschung und Entwicklung liegen bei nur<br />
0,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (während<br />
es in Westdeutschland 2,1 Prozent sind), und auch<br />
beim Personaleinsatz für Forschung und Entwicklung<br />
(FuE), den Patentanmeldungen oder der Zahl von<br />
Unternehmen mit neuartigen Produkten liegen die<br />
ostdeutschen Länder deutlich zurück. Manch einer<br />
sieht hierin den entscheidenden Grund für den fortbestehenden<br />
Rückstand zum Westen. Aber: Wie das<br />
vorliegende Heft zeigt, gibt es auch in Ostdeutschland<br />
viele innovative Unternehmen, die mit neuartigen,<br />
teilweise sogar revolutionären Ideen die Basis<br />
für eine stärker auf technologische Exzellenz setzende<br />
wirtschaftliche Entwicklung bilden können.<br />
Das sind doch gute Nachrichten!<br />
Von Prof. Dr. Joachim Ragnitz<br />
Fotos: Pixabay, ifo<br />
Betrachtet man genauer, womit sich innovative<br />
Unternehmen in Ostdeutschland beschäftigen,<br />
so fällt Zweierlei auf: Es gibt wirklich viele gute<br />
Ideen, aber Innovationen finden häufig in technologischen<br />
Nischen statt, von denen der Normalbürger<br />
wohl zumeist gar nicht weiß, dass<br />
sie existieren. Und viele dieser Innovationen<br />
richten sich auch darauf, die Produktion<br />
effizienter zu gestalten, nicht<br />
aber darauf, die Verbraucher<br />
mit neuen Produkten<br />
zu beglücken – was<br />
nicht so schlimm ist,<br />
was aber mit zu dem<br />
verbreiteten Eindruck<br />
beiträgt, der Osten<br />
„kann es einfach<br />
nicht“. Die Welt auf den<br />
Kopf stellen werden die<br />
meisten dieser Erfindungen<br />
sicherlich nicht, aber das gilt für<br />
fast alle Neuerungen, die sich kluge Köpfe<br />
in Wissenschaft und Forschung ausdenken.<br />
Deutschland ist ja seit jeher stark darin, eher<br />
schrittweise („inkrementelle“) Verbesserungen<br />
bestehender Produkte beziehungsweise<br />
Prozesse zu erzielen, nicht aber darin, wirklich<br />
bahnbrechende Neuerungen hervorzubringen<br />
(und wenn, dann scheitert es oftmals an der<br />
Vermarktung). Das macht aber auch nichts:<br />
Solange auf diese Weise die Wettbewerbsfähigkeit<br />
eines Unternehmens gesichert oder<br />
gar gesteigert werden kann, reicht dies ja auch<br />
völlig aus. Hinzu kommt überdies, dass auch<br />
kleinere Fortschritte, so sie denn öffentlich<br />
gemacht werden, die Basis für weitere Innovationen<br />
anderswo sein können.<br />
Wissenschaftlicher Fortschritt<br />
ist halt ein Prozess, und<br />
er findet zunehmend<br />
arbeitsteilig statt.<br />
Deswegen ist es<br />
auch so wichtig,<br />
dass ostdeutsche<br />
Unternehmen in die<br />
weltweiten Wissensnetzwerke<br />
eingespannt<br />
sind: Dies ermöglicht es,<br />
Wissen, das anderswo im Inoder<br />
Ausland neu entsteht, auch<br />
hier nutzbar zu machen. Dieser Technologietransfer<br />
ist vermutlich weitaus wichtiger als<br />
hohe eigene Forschungsaktivitäten, so dass die<br />
niedrigen FuE-Aufwendungen, wie einleitend<br />
dokumentiert, auch kein Drama sind.<br />
Zum zweiten ist auffällig: Ostdeutsche<br />
innovative Unternehmer sind meistens jung,<br />
und deren neue Geschäftsideen entstehen<br />
Prof. Dr. Joachim<br />
Ragnitz ist<br />
Managing Director<br />
des ifo-Instituts<br />
Dresden.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
8 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
ANALYSE<br />
häufig (wenn auch nicht immer) in Kooperation<br />
mit Hochschulen und/oder Forschungseinrichtungen.<br />
Auch dies verwundert nicht, denn aus<br />
vielerlei Zusammenhängen ist bekannt, dass<br />
junge Menschen zumeist eher in der Lage sind,<br />
neue Ideen hervorzubringen als ältere – zum<br />
einen, weil deren Ausbildung häufig noch nicht<br />
so lange zurückliegt, sie also den aktuellsten<br />
Stand des Wissens kennen, zum anderen aber<br />
auch, weil aus medizinischen Gründen die<br />
„Problemerstlösungskompetenz“ bei Jüngeren<br />
stärker ausgeprägt ist als bei Älteren (die ihre<br />
Stärken vor allem bei der „Problemwiederholungskompetenz“<br />
haben). Zudem gilt: Wer<br />
als Unternehmer mit einem gut eingeführten<br />
Produkt am Markt erfolgreich ist, wird sich<br />
auch nicht ohne Not der Gefahr aussetzen, den<br />
bisherigen Markterfolg durch allzu forsche<br />
Innovationen zu gefährden. Risiko ist<br />
inhärenter Bestandteil neuer Ideen,<br />
und Risikobereitschaft ist eben eher<br />
eine Charaktereigenschaft jüngerer<br />
Menschen.<br />
Neu gegründete Unternehmen<br />
hingegen können eigentlich<br />
nur erfolgreich sein, wenn<br />
sie mit Innovationen, also<br />
mit neuen Geschäftsideen<br />
versuchen, den alteingesessenen<br />
Unternehmen<br />
Marktanteile<br />
abzujagen. Wenn<br />
sie erfolgreich sind,<br />
geht das allerdings<br />
häufig zu Lasten<br />
der bestehenden<br />
Betriebe – also<br />
der Prozess, den<br />
man gemeinhin<br />
als Strukturwandel<br />
bezeichnet<br />
und der<br />
wegen<br />
eben dieser<br />
Verdrängungswirkung<br />
häufig als<br />
unerwünscht angesehen<br />
wird. Gesamtwirtschaftlich<br />
hingegen ist gerade das erforderlich,<br />
um das Wohlstandsniveau<br />
insgesamt zu heben: Es<br />
reicht nicht, gut zu<br />
sein, wenn es etwas<br />
Besseres auf der Welt<br />
gibt, und das Alte zu<br />
schützen, damit das<br />
Neue zu behindern,<br />
führt geradewegs in<br />
eine Sackgasse.<br />
Um die ostdeutsche<br />
Wirtschaft voranzubringen, den<br />
nach wie vor bestehenden Rückstand bei<br />
Wirtschaftskraft, technologischer Leistungsfähigkeit<br />
und nicht zuletzt auch Löhnen und Einkommen<br />
zu überwinden, reicht es aber eben<br />
nicht aus, wenn es nur wenige sehr innovative<br />
Unternehmen gibt, die mit ihren Forschungsideen<br />
am aktuellen Rand des technologischen<br />
Fortschritts stehen und diese auch aktiv selber<br />
zur Marktreife geführt haben.<br />
Eines der größten Probleme Ostdeutschlands<br />
ist ja die Spaltung der Unternehmenslandschaft:<br />
Hier die (zu wenigen) sehr innovativen<br />
Unternehmen (die „new economy“), dort die<br />
(zu vielen) etablierten, aber leider oftmals<br />
technologisch nicht an vorderster Front<br />
stehenden Unternehmen (die „old economy“).<br />
Da der technologische Wettbewerb global ist,<br />
wird sich Ostdeutschland nur dann langfristig<br />
erfolgreich entwickeln können, wenn es noch<br />
viel mehr Unternehmen schaffen, durch kostensparenden<br />
technologischen Fortschritt (also<br />
Innovationen im Produktionsprozess) oder<br />
durch Innovationen bei den hergestellten Produkten<br />
(das kann Dienstleistungen einschließen!)<br />
ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern<br />
und damit, wenn schon nicht zu wachsen, so<br />
doch wenigstens stabiler gegenüber anstehenden<br />
Herausforderungen zu werden. Gelingt<br />
dies nicht, so steht Ostdeutschland wohl<br />
schon bald ein zweiter, tief einschneidender<br />
Strukturwandel bevor.<br />
Nämlich spätestens dann, wenn die derzeitige<br />
Unternehmergeneration abtritt, ohne dass für<br />
ausreichenden Ersatz in Form von geeigneten<br />
Nachfolgern gesorgt ist. Diese findet man aber<br />
eher, wenn ein Unternehmen ausreichend<br />
gut am Markt positioniert ist – also gerade<br />
nicht mit einem veralteten Produktsortiment,<br />
einem veralteten Produktionsapparat und<br />
gegebenenfalls auch einem überalterten Mitarbeiterstamm<br />
agiert. Soll heißen: Auch wenn<br />
es bereits heute mehr innovative Unternehmen<br />
in Ostdeutschland<br />
gibt als vielleicht gedacht,<br />
braucht es noch mehr<br />
davon! Hier müssen<br />
alle an einem Strang<br />
ziehen: Hochschulen<br />
und Forschungseinrichtungen<br />
als Anbieter<br />
von innovativen<br />
technischen Lösungen,<br />
Unternehmen als deren<br />
Nutzer, die Politik als „Ermöglicher“.<br />
Dass die Bedingungen<br />
hierfür auch in Ostdeutschland gar nicht so<br />
schlecht sind, zeigen die Beispiele in dieser<br />
Ausgabe von <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong>.<br />
Also: Packen wir’s an!
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10 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
ÜBERSICHT<br />
DIE 150 INNOVATIVSTEN<br />
UNTERNEHMEN<br />
Mobilität<br />
• Automotive Lighting Brotterode<br />
GmbH<br />
• BASELABS GmbH<br />
• Boryszew Oberflächentechnik<br />
Deutschland GmbH<br />
• CAPRON GmbH<br />
• ChargeX GbR<br />
• DAKO GmbH<br />
• Docter Optics SE<br />
• ekoio UG<br />
• Electric Mobility Concepts GmbH<br />
• Elektromotoren und Gerätebau<br />
Barleben GmbH<br />
• Finow Automotive GmbH<br />
• FRAMO GmbH<br />
• GÖPEL electronic GmbH<br />
• Goldschmidt Thermit GmbH<br />
• Hüffermann Transportsysteme<br />
GmbH<br />
• IAV Ingenieurgesellschaft Auto<br />
und Verkehr mbH<br />
• 3YOURMIND GmbH<br />
• ADVA Optical Networking SE<br />
• AUGLETICS GmbH<br />
• CiS Forschungsinstitut für<br />
Mikrosensorik GmbH<br />
• IndiKar Individual Karosseriebau<br />
GmbH<br />
• KUMATEC Sondermaschinenbau &<br />
Kunststoffverarbeitung GmbH<br />
• Mecklenburger Metallguss GmbH<br />
– MMG<br />
• MITEC Automotive AG<br />
• NAVENTIK GmbH<br />
• Neptun Ship Design GmbH<br />
• Scansonic MI GmbH<br />
• SLM Kunststofftechnik<br />
GmbH<br />
• uesa GmbH<br />
• cognitix GmbH<br />
• CONTAG AG<br />
• DEJ Technology GmbH<br />
• DIGITTRADE GmbH<br />
• Funkwerk AG<br />
• Indalyz Monitoring<br />
& Prognostics GmbH<br />
• INABE UG<br />
• JENETRIC GmbH<br />
• PipesBox GmbH<br />
• Rhebo GmbH<br />
• Silicon Radar GmbH<br />
• SkenData GmbH<br />
• AIM3D GmbH<br />
• BACH Resistor Ceramics GmbH<br />
• BIP-Industrietechnik GmbH<br />
• Gebrüder Leonhardt GmbH &<br />
Co. KG Blema Kircheis<br />
• Software-Service John GmbH<br />
• SPORTident GmbH<br />
• Synfioo GmbH<br />
• Volucap GmbH<br />
IT- und<br />
Digitalwirtschaft<br />
Gesundheitswirtschaft<br />
• AEROPHARM GmbH<br />
• Bauerfeind AG<br />
• CHEPLAPHARM Arzneimittel<br />
GmbH<br />
• CHRONOS VISION GmbH<br />
• COLDPLASMATECH GmbH<br />
• CORTRONIK GmbH<br />
• GA Generic Assays GmbH<br />
• denovoMATRIX GmbH<br />
• GETEMED Medizin- und<br />
Informationstechnik AG<br />
• NILES-SIMMONS-<br />
HEGENSCHEIDT Group<br />
• Profiroll Technologies GmbH<br />
• QUNDIS GmbH<br />
• SCHMIDT + HAENSCH<br />
GmbH & Co.<br />
• SIOS Meßtechnik GmbH<br />
• SITEC Industrietechnologie<br />
• GEFERTEC GmbH<br />
GmbH<br />
• Glatt Ingenieurtechnik GmbH • Starrag GmbH<br />
• Gollmann<br />
Kommissioniersysteme GmbH<br />
• UNION Werkzeugmaschinen<br />
GmbH Chemnitz<br />
• Häcker Automation GmbH<br />
• HNP Mikrosysteme GmbH<br />
• Laempe Mössner Sinto GmbH<br />
• USK Karl Utz Sondermaschinen<br />
GmbH<br />
• VACOM Vakuum Komponenten<br />
• Lehmann-UMT GmbH<br />
& Messtechnik GmbH<br />
• MICAS AG<br />
• VON ARDENNE GmbH<br />
• MTS Systems GmbH<br />
• Wildauer Schmiede- und<br />
Kurbelwellentechnik GmbH<br />
Maschinenbau<br />
• GWA Hygiene GmbH<br />
• INNOPROOF GmbH<br />
• JeNaCell GmbH<br />
• Lischka GmbH<br />
• MediTex® - Medizinische<br />
Funktionswäsche GmbH<br />
• neotiv GmbH<br />
• oncgnostics GmbH<br />
• Physiolution<br />
GmbH<br />
• Redwave<br />
Medical GmbH<br />
• Serumwerk Bernburg AG<br />
• Smarterials Technology<br />
GmbH<br />
• SpinPlant GmbH<br />
• Vaxxilon Deutschland GmbH<br />
• VEROVACCiNES GmbH<br />
Foto: Pixabay
ÜBERSICHT<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
11<br />
• 50Hertz<br />
Transmission GmbH<br />
• CLOUD&HEAT Technologies GmbH<br />
• e*Message Wireless Information<br />
Services Deutschland GmbH<br />
• E.DIS AG<br />
• Elegant Energy GmbH & Co. KG<br />
Energie- und<br />
Umwelttechnik<br />
• envia Mitteldeutsche Energie AG<br />
• EWE AG<br />
• EXYTRON GmbH<br />
• Gensoric GmbH<br />
• Heliatek GmbH<br />
• Heizkörper GmbH & Co. KG H.M.<br />
• InvenSor GmbH<br />
• LLA Instruments GmbH & Co. KG<br />
• LXP Group GmbH<br />
• Lumenaza GmbH<br />
• MARTIN Membrane Systems AG<br />
• ONTRAS Gastransport GmbH<br />
• Professor Dr. Berg & Kießling GmbH<br />
• sunfire GmbH<br />
• TESVOLT GmbH<br />
Ernährungsund<br />
Agrarwirtschaft<br />
• Thermoelect<br />
GmbH<br />
• ubitricity<br />
Gesllschaft für<br />
verteilte Energiesysteme mbH<br />
• VNG Innovation GmbH<br />
• watttron GmbH<br />
• WTZ Roßlau gGmbH<br />
• 3D Schilling GmbH<br />
• Belyntic GmbH<br />
• DEUREX AG<br />
• ECH Elektrochemie Halle GmbH<br />
• FEW Chemicals GmbH<br />
• IAB Ionenaustauscher GmbH Bitterfeld<br />
• KHW Kunststoff- und<br />
Holzverarbeitungswerk GmbH<br />
• K-UTEC AG Salt Technologies<br />
Chemie- und<br />
Kunststoffindustrie<br />
• Miltitz Aromatics GmbH<br />
• MOL Katalysatortechnik GmbH<br />
• ORAFOL Europe GmbH<br />
• POLIFILM EXTRUSION GmbH<br />
• PURAGLOBE Germany GmbH<br />
• SmartMembranes GmbH<br />
• ThermHex Waben GmbH<br />
• TRINSEO Deutschland GmbH<br />
• Trionplas Technologies GmbH<br />
• Bäckerei VOLLKERN<br />
• BioAnalyt GmbH<br />
• Carl Pabst – Samen & Saaten GmbH<br />
• CONDIO GmbH<br />
• Fisch Domke<br />
• IGV Institut für<br />
Getreideverarbeitung GmbH<br />
• InFarm – Indoor Urban Farming GmbH<br />
• Kool Zone Tracking Systems GmbH<br />
• LACOS Computerservice GmbH<br />
• Mosterei Ketzür GmbH<br />
• Roquette Klötze GmbH & Co. KG<br />
• Sächsisches Staatsweingut GmbH<br />
Schloss Wackerbarth<br />
• SternMaid GmbH & Co. KG<br />
• Torney Landfleischerei<br />
Pripsleben GmbH<br />
• UniCaps GmbH<br />
Weitere Listen<br />
mit den innovativsten Firmen lesen<br />
Sie auf den Seiten 66/67.<br />
Universitäten<br />
• Abbe Center of Photonics<br />
• Center for Behavioral Brain Sciences (CBBS)<br />
• Exzellenzcluster MERGE<br />
• Exzellenzcluster UniSysCat<br />
• Forschungscampus STIMULATE<br />
• Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF)<br />
• Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering gGmbH (HPI)<br />
• Charles-Tanford-Proteinzentrum (CTP)<br />
• Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo)<br />
• Technische Universität Dresden<br />
Forschungsinstitute<br />
• Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik<br />
und Feinmechanik IOF<br />
• Fraunhofer-Institut für Angewandte<br />
Polymerforschung IAP<br />
• Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien<br />
und Systeme IKTS<br />
• Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur<br />
von Werkstoffen und Systemen IMWS<br />
• Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik,<br />
Heinrich-Hertz-Institut, HHI<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE<br />
• Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen<br />
und Umformtechnik IWU<br />
• Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit<br />
und Mikrointegration IZM<br />
• Institut für Kompetenz in AutoMobilität –<br />
IKAM GmbH<br />
• Leibniz-Institut für Plasmaforschung<br />
und Technologie e. V. (INP)<br />
• Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP)
12<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
POLITIK<br />
WIE HELFEN SIE DER WIRTSCHAFT<br />
IN IHREM LAND, INNOVATIV<br />
SEIN ZU KÖNNEN?<br />
Dr. Reiner Haseloff.<br />
Die wirtschaftliche Entwicklung in den neuen Bundesländern<br />
ist eine Angelegenheit, um die sich federführend<br />
die Wirtschaftsministerien in den sechs<br />
Ländern kümmern. Doch auch in den Staatskanzleien<br />
hat das Thema oberste Priorität. Karsten Hintzmann<br />
befragte daher alle ostdeutschen Ministerpräsidenten,<br />
wie sie die Wirtschaft in ihren Ländern dabei<br />
unterstützen, innovativ sein zu können.<br />
Dr. Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt:<br />
Innovationen sind ein wichtiger Schlüssel für Entwicklung insgesamt 423 Millionen Euro an<br />
wirtschaftliches Wachstum. Strukturbedingt EFRE-Mitteln eingeplant. Dies wird durch eine<br />
gibt es jedoch zu wenig größere Unternehmen nationale Kofinanzierung von rund 106 Millionen<br />
mit eigener Forschung in Sachsen-Anhalt.<br />
Euro ergänzt. Insgesamt steht in diesem<br />
Die Landesregierung legt deshalb in ihrer<br />
Zeitraum also weit über eine halbe Milliarde Euro<br />
Mittelstands- und Existenzgründerförderung an Fördermitteln bereit. Wir haben in unserem<br />
den Fokus darauf, Innovationen zu fördern. Dies Land eigene Wege entwickelt, um Firmen die<br />
wird nicht zuletzt klar sichtbar im Rahmen der Entwicklung innovativer Produkte zu ermöglichen.<br />
Stichworte sind hier Kooperationen und<br />
siebenjährigen EU-Förderperiode bis 2020. Hier<br />
sind für Investitionen im Bereich Forschung und Netzwerke, an denen Forscher aus Hochschulen<br />
und außeruniversitären Einrichtungen tatkräftig<br />
mitwirken. Solche Projekte werden intensiv<br />
gefördert. Uns kommt zu Gute, dass wir neben<br />
Universitäten und Hochschulen über ein dichtes<br />
Netz von unternehmensnahen Forschungsstätten<br />
verfügen. Dort wird weiter kräftig<br />
investiert. Gemeinsam mit dem Bund fördert<br />
das Land aktuell beispielsweise Investitionen der<br />
Fraunhofer-Gesellschaft im Gesamtvolumen von<br />
54,6 Millionen Euro.<br />
Bodo Ramelow.<br />
Bodo Ramelow (Die Linke), Ministerpräsident des Freistaates Thüringen:<br />
Thüringen ist nicht nur das Land der Reformation<br />
und Revolution, sondern auch der steten war damit ein gut ausgebautes Straßen- und<br />
sondern auch räumliche Mobilität voraus. Bisher<br />
Innovation. Kreative Köpfe haben immer wieder Schienennetz gemeint. Zunehmend rückt die<br />
bahnbrechende Ideen und Entwicklungen<br />
digitale Infrastruktur in den Fokus. Die Thüringer<br />
hervorgebracht. Die Thüringer Landesregierung Landesregierung setzt mit der Thüringer Strategie<br />
für die Digitale Gesellschaft und<br />
sieht sich in dieser Tradition, wenn<br />
wir den Rahmen für Kreativität<br />
der Glasfaserstrategie Maßstäbe<br />
und Gründergeist stärken<br />
und fördert gleichzeitig mit<br />
und Innovationen aktiv<br />
unterschiedlichsten<br />
fördern. Eine exzellente<br />
Instrumenten wie Digital-<br />
Bildungs- und Forschungspolitik,<br />
von<br />
die Digitalisierung der<br />
Bonus und DigitalCoach<br />
der Krippe bis zur<br />
Thüringer Wirtschaft.<br />
Hochschule, ist hierfür<br />
Thüringens Branchenprofil<br />
ist vielfältig. Bereiche<br />
die Grundlage.<br />
Innovation und Kreativität<br />
setzt nicht nur geistige,<br />
wie Optik, Automobilmit<br />
einer langen Tradition,<br />
und<br />
Maschinenbau und Medizintechnik, aber auch in<br />
jüngerer Zeit entstandene Branchen wie Mikround<br />
Nanotechnik, Logistik und Energie- und<br />
Umwelttechnik prägen das Profil Thüringens.<br />
Mit der Regionalen Forschungs- und Innovationsstrategie<br />
für intelligente Spezialisierung<br />
für Thüringen (RIS3) hat die Landesregierung<br />
Spezialisierungs- und Querschnittsfelder herausgearbeitet,<br />
die durch gezielte Fördermaßnahmen<br />
und einem aktiven Clustermanagement gestärkt<br />
werden. Schließlich fördert die Landesregierung<br />
aktiv den Dialog der unterschiedlichen<br />
Akteure in der Wirtschaft. Beispielhaft dafür ist<br />
die traditionsreiche Automobilwirtschaft. Mit<br />
der Automotive Agenda Thüringen wollen wir<br />
gemeinsam den technologischen Wandel aktiv<br />
mitgestalten und fördern.<br />
Fotos: Pixabay (oben), Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt (Mitte), W+M (unten)
POLITIK<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
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Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin und<br />
Senator für Wissenschaft und Forschung:<br />
Innovation ist für Berlin zentrales Thema. Wir werden Teil des kreativen Ökosystems, in dessen<br />
setzen dabei besonders auf die Weiterentwicklung Hubs sich Industrie und Forschung vernetzen.<br />
von Schlüsseltechnologien und Zukunftsfeldern. Wichtig sind dabei eine flexible Verwaltung und<br />
Dem dienen Institutionen wie zum Beispiel die engagierte Wirtschaftsförderer, die zur Vielfalt der<br />
Einstein-Stiftung oder die Innovationsstrategie Szene passend differenzierte Angebote machen.<br />
Berlin-Brandenburg. Innovation bedeutet auch Digitalisierung.<br />
Ihre Förderung ist wichtiger Schwer-<br />
die Digitalisierung auch in Bestandsunternehmen,<br />
Die Start-up-Metropole Berlin unterstützt parallel<br />
punkt und für Berlin als Wissenschaftsstadt ist denn dort bieten wir Know-how über spezialisierte<br />
Serviceeinrichtungen.<br />
der Transfer neuer Forschung in die Unternehmen<br />
zentrales Instrument. Große Firmen finden bei uns Der Senat will mit seinem Vorgehen Berlin<br />
die Expertise für Zukunftsfragen und Gründende langfristig als technologiestarken international<br />
Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident des Freistaates Sachsen:<br />
Kluge Köpfe suchen für die Verwirklichung ihrer Technologien und neues Wissen<br />
Ideen nach guten Rahmenbedingungen. Stimmen einsetzen.<br />
die Bedingungen, können sie ihre Innovationsfähigkeit<br />
zeigen und ihre Kreativität entfalten. Es einander abgestimmtes<br />
Dazu gibt es ein gut auf-<br />
sind neugierige Offenheit, breite Unterstützung und aufbauendes<br />
und gute Chancen für Innovationen, welche die Paket an Förderprogrammen<br />
– sei es<br />
Wissenschafts- und Forschungslandschaft sowie<br />
die Unternehmen in Sachsen so erfolgreich machen.<br />
Sachsen ist eine der innovativsten Regionen Gründerberatung, der<br />
die Förderung in der<br />
Europas und bietet beste Voraussetzungen für Technologietransfer aus<br />
wissensintensive und technologieorientierte der Wissenschaft in die<br />
Unternehmen: vom Start-up über KMU bis hin zu Unternehmen oder innovationsunterstützende<br />
Maßnahmen,<br />
Konzernen. Der Freistaat unterstützt besonders<br />
Wachstumsgründer und Unternehmen, die neue die alle eine Stärkung der Innovations- und<br />
wettbewerbsfähigen<br />
Industriestandort<br />
etablieren und<br />
Wachstumspotenziale<br />
sichern. Berlin<br />
strahlt als Innovationszentrum<br />
auch<br />
auf andere ostdeutsche<br />
Länder aus. Gemeinsam<br />
lassen sich so Potentiale nutzen<br />
und Synergien entwickeln.<br />
Wettbewerbsfähigkeit der sächsischen<br />
Wirtschaft zum Ziel haben.<br />
Sachsen bietet ein gutes Ökosystem<br />
und Netzwerke für<br />
innovative Unternehmen.<br />
An zahlreichen Orten im<br />
Land finden sie Strukturen<br />
wie Co-working Spaces,<br />
Inkubatoren, Acceleratoren<br />
– und vor allem die Innovationszentren<br />
Smart Systems Hub<br />
in Dresden und Smart Infrastructure<br />
Hub in Leipzig. Schauen Sie sich um. Kluge<br />
Köpfe finden bei uns in Sachsen ihre Heimat!<br />
Michael<br />
Müller.<br />
Michael Kretschmer.<br />
Fotos: Lena Giovanazzi, Pawel Sosnowski, W+M, Steffen Weigelt (v. o. n. u.)<br />
Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern:<br />
Mecklenburg-Vorpommern ist ein hochattraktiver<br />
Standort. Wir bieten Investoren<br />
eine moderne Infrastruktur,<br />
gut erschlossene Gewerbeflächen,<br />
motivierte<br />
Fachkräfte und eine<br />
Betreuung ihres<br />
Vorhabens aus einer<br />
Hand. Gemeinsam mit<br />
der EU und dem Bund<br />
stellt MV attraktive Unterstützungsmöglichkeiten<br />
für Investoren zur Verfügung.<br />
Der Bereich Forschung, Entwicklung und<br />
Innovation steht dabei besonders<br />
im Fokus. Junge, innovative<br />
Unternehmen finden in den<br />
Gründer- und Technologiezentren<br />
des Landes<br />
beste Bedingungen.<br />
Kurze Wege und enge<br />
Kontakte zu anderen<br />
Firmen sorgen für ein<br />
innovatives Klima. Mit<br />
dem Internetportal<br />
www.gruender-mv.de existiert<br />
zudem eine Plattform für angehende und<br />
schon praktizierende Gründer/-innen. Die<br />
Landesregierung hat eine Digitale Agenda<br />
für Mecklenburg-Vorpommern erarbeitet.<br />
Bis 2021 wollen wir 1,5 Milliarden Euro in die<br />
Digitalisierung investieren. Wir verbessern die<br />
Versorgung mit schnellem Internet, auch im<br />
ländlichen Raum. Außerdem bauen wir sechs<br />
digitale Innovationszentren auf. Sie sollen<br />
digitalen Existenzgründern beste Bedingungen<br />
bieten und schon etablierte Unternehmen<br />
unterstützen, sich neue digitale Geschäftsfelder<br />
zu erschließen.<br />
Dr. Dietmar Woidke (SPD), Ministerpräsident von Brandenburg:<br />
Für Innovation und Kreativität braucht man zu ren. An unseren Hochschulen bieten eigens<br />
allererst kluge Köpfe - und die gehen dorthin, eingerichtete Transferstellen direkten Zugang<br />
wo sie gute Rahmenbedingungen finden. zu neuen Forschungsergebnissen. Brandenburg<br />
Brandenburg ist hier mit seiner vielfältigen ist stark durch kleine und mittlere Unternehmen<br />
Wissenschafts- und Forschungslandschaft geprägt. Deshalb unterstützen wir diese insbesondere<br />
mit zielgerichteten Förderangeboten<br />
exzellent aufgestellt und bietet darüber hinaus<br />
ein attraktives Lebensumfeld. Diese Mischung zur Finanzierung von technologieorientierten<br />
ist unser Potenzial für Innovationen. Mit einem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, beim<br />
richtungsweisenden System von Clustern Optimieren von Produkten, beim Einführen<br />
stellen wir den Rahmen, in dem Wirtschaft innovativer Prozesse und bei der Digitalisierung.<br />
und Wissenschaft eng miteinander kooperie-<br />
Mit Programmen zur Markterschließung und<br />
Internationalisierung<br />
fördern wir den<br />
Austausch von<br />
Innovationen<br />
über nationale<br />
Grenzen hinweg.<br />
Wir wollen schlicht<br />
Vieles möglich<br />
machen. Im Interesse<br />
der Unternehmen und<br />
damit des Landes.<br />
Manuela Schwesig.<br />
Dr. Dietmar<br />
Woidke.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
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IN JEDEM AUTO<br />
STECKT OSTDEUTSCHE<br />
TECHNIK<br />
Leuchttürme: Die innovativsten Unternehmen<br />
im Bereich Mobilität<br />
Automotive Lightning Brotterode GmbH<br />
BASELABS GmbH<br />
Boryszew Oberflächentechnik<br />
Deutschland GmbH<br />
CAPRON GmbH<br />
ChargeX GbR<br />
DAKO GmbH<br />
Docter Optics SE<br />
ekoio UG<br />
Electric Mobility Concepts GmbH<br />
Elektromotoren und Gerätebau<br />
Barleben GmbH<br />
Finow Automotive GmbH<br />
FRAMO GmbH<br />
GÖPEL electronic GmbH<br />
Goldschmidt Thermit GmbH<br />
Hüffermann Transportsysteme GmbH<br />
IAV Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr<br />
mbH<br />
IndiKar Individual Karosseriebau GmbH<br />
KUMATEC Sondermaschinenbau &<br />
Kunststoffverarbeitung GmbH<br />
Mecklenburger Metallguss GmbH – MMG<br />
MITEC Automotive AG<br />
NAVENTIK GmbH<br />
Neptun Ship Design GmbH<br />
Scansonic MI GmbH<br />
SLM Kunststofftechnik GmbH<br />
uesa GmbH
MOBILITÄT<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
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In wohl jedem in Deutschland produzierten Auto<br />
stecken Komponenten, die in ostdeutschen Zulieferfirmen<br />
hergestellt wurden. Die hohe Qualität dieser<br />
innovativen Produkte hat sich längst auch international<br />
herumgesprochen. Viele Unternehmen aus dem<br />
Automotive-Bereich, die sich zwischen Wismar und<br />
Suhl angesiedelt haben, beliefern inzwischen Hersteller<br />
weltweit. Doch nicht nur im Automobilsektor<br />
ist der ostdeutsche Mittelstand exzellent aufgestellt.<br />
Spitzenleistungen werden in allen Bereichen der<br />
Mobilität erzielt.<br />
Von Karsten Hintzmann<br />
MITEC Automotive AG<br />
Das Eisenacher Unternehmen zählt mit rund<br />
800 Mitarbeitern und Produktionsstandorten in<br />
Deutschland, China und den USA zu den weltweit<br />
führenden Anbietern im Bereich der Automobilantriebstechnik.<br />
Schwerpunkt der Arbeit bei<br />
MITEC ist die Reduzierung der Geräuschemissionen<br />
und Schwingungen sowie die Wirkungsgradsteigerung<br />
innerhalb des Antriebsstrangs.<br />
Dazu zählen im Wesentlichen die Entwicklung<br />
und Produktion von Motor- und Getriebekomponenten.<br />
Zu den wichtigsten Produkten im<br />
Motorbereich gehören Massenausgleichssysteme<br />
sowie regelbare Ölpumpen und Nockenwellenversteller.<br />
Im Getriebe- und Allradantriebsbereich<br />
sind es vor allem Gangräder und Kegelradsätze.<br />
Durch die konsequente Anwendung modernster<br />
Fertigungstechnik und innovativer Ansätze zur<br />
Steigerung der Qualitätsleistung ist es dem<br />
Eisenacher Unternehmen nach eigener Darstellung<br />
möglich, die Anforderungen der Kunden auf<br />
höchstem Niveau zu erfüllen.<br />
Seit Gründung im Jahr 1990 – seinerzeit wurden<br />
der Getriebebau und die Härterei des Wartburg-<br />
Automobilwerkes Eisenach übernommen – hat<br />
sich das inhabergeführte mittelständische Unternehmen<br />
zu einem verlässlichen Entwicklungs- und<br />
Fertigungspartner vieler namhafter Hersteller in<br />
der Automobilbranche entwickelt. Bereits heute<br />
bedient MITEC die wesentlichen Zukunftstrends<br />
der Automobilindustrie wie Downsizing, Hybridisierung,<br />
Reduktion des Kraftstoffverbrauchs und<br />
Kohlenstoffdioxidreduzierung.<br />
DAKO GmbH<br />
Die DAKO-Unternehmensgruppe in Jena ist ein<br />
mittelständisches Soft- und Hardwareunternehmen,<br />
das 1992 gegründet wurde und seit 1997 Lösungen<br />
für Transportunternehmen entwickelt. Zur Prozessund<br />
Kostenoptimierung von Fuhrparks bietet das<br />
webbasierte DAKO-TachoWeb umfassende Live-<br />
Informationen zu Fahrzeug, Trailer und Fahrer. Diese<br />
werden übersichtlich ausgewertet, abgebildet<br />
Regelbare<br />
Ölpumpe aus<br />
MITEC-Produktion.<br />
Fotos: Pixabay, MITEC Automotive AG, Ivan/Adobe Stock<br />
Mit Softwarelösungen<br />
von DAKO lassen<br />
sich Lkw-Flotten<br />
optimal steuern.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
16 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
LEUCHTTÜRME<br />
Hochwertige Scheinwerfertechnik<br />
von<br />
Docter Optics wird<br />
auch in der BMW-<br />
Flotte genutzt.<br />
und archiviert. Über das DAKO-TachoWeb werden<br />
derzeit bereits 50.000 Fahrzeuge verwaltet. Mit<br />
den Apps „DAKO dispo” und der neuen Fahrer-App<br />
„DAKO drive” können verstärkt mobile Endgeräte in<br />
die DAKO-Transportmanagement-Plattformen mit<br />
dem Ziel eingebunden werden, Prozesse effizient<br />
zu digitalisieren und zu vernetzen. Die App für<br />
Disponenten „DAKO dispo” bringt Fuhrparkdaten<br />
überall dorthin, wo sie die Kunden brauchen, so<br />
dass jederzeit Tourstatus, Sozialverstöße und fällige<br />
Termine im Blick behalten werden können. Auf der<br />
IAA 2018 präsentierte DAKO die Fahrer-App „DAKO<br />
drive”, die der mobilen Auftragsabwicklung dient.<br />
Die App nimmt die Anforderungen an den Fahrer in<br />
den Fokus und vereinfacht die Auftragsbearbeitung<br />
mit Funktionen wie digitale Signatur oder Aufgabenchecklisten.<br />
Über die App erhalten die Fahrer<br />
genaue Angaben zu ihren Touren, die Aufgaben, die<br />
vor Ort zu erledigen sind, und Warnungen, wenn<br />
sie die Servicezeit beim Kunden überschreiten.<br />
Die intelligente Vernetzung über Mediengrenzen<br />
hinweg durch die Anbindung der Apps an<br />
TachoWeb schafft Sicherheit in der Einsatzplanung<br />
und ermöglicht die präzise Steuerung entlang der<br />
gesamten Lieferkette.<br />
ChargeX GbR<br />
Mit ihrer innovativen Lademanagementlösung<br />
für E-Autos ebnet die ChargeX GbR den Weg<br />
für urbane Elektromobilität. Dafür wurde das in<br />
Dresden beheimatete Unternehmen mit dem<br />
Clusterpreis Automotive und dem Gesamtpreis<br />
des „IQ Innovationspreis Mitteldeutschland<br />
2018” ausgezeichnet. Die Innovation des jungen<br />
Start-ups adressiert eine der wichtigsten<br />
Vorrausetzungen für die Massentauglichkeit<br />
der E-Mobilität : den kostengünstigen und<br />
bedarfsgerechten Aufbau einer flächendeckenden<br />
Ladeinfrastruktur. Dank der modularen und<br />
intelligenten Ladelösung können zukünftig neue<br />
Ladepunkte in Tiefgaragen und auf Flottenparkplätzen<br />
ohne aufwändige Genehmigungen<br />
und zu niedrigen Kosten realisiert werden. Die<br />
Innovation funktioniert wie eine intelligente<br />
Mehrfachsteckdose. Mittels des „Plug&Play”-<br />
Adaptersystems kann eine Wallbox modular<br />
um bis zu sechs weitere Ladepunkte erweitert<br />
werden. Dank des innovativen Lastmanagements<br />
wird dabei die vorhandene Anschlussleistung<br />
stets eingehalten. Der intelligente Ladealgorithmus<br />
berechnet dazu für alle Fahrzeuge auf Basis<br />
des Mobilitätsverhaltens und optionaler Angaben<br />
per Smartphone die optimale Ladestrategie. Im<br />
Ergebnis sinken die Hardware- und Installationskosten<br />
pro Ladepunkt um 50 Prozent. Mit<br />
der modularen Erweiterbarkeit um zusätzliche<br />
Ladepunkte und Funktionen ermöglicht das<br />
Ladesystem Betreibern von Flottenparkplätzen<br />
und Tiefgaragen den günstigen und flexiblen<br />
Ausbau der Ladeinfrastruktur.<br />
Docter Optics SE<br />
Docter Optics mit Sitz in Neustadt an der Orla<br />
ist bekannt als weltweit erfolgreicher Zulieferer<br />
der Automotive-Industrie. Aber auch die<br />
Geschäftsbereiche Express Glass Services, Optical<br />
Systems und Precision Glass Components tragen<br />
mit ihren Leistungen und Produkten zum Erfolg<br />
des Unternehmens bei. Docter Optics gilt in der<br />
Fachwelt als hoch innovatives Unternehmen, das<br />
seinen Partnern in der Industrie mit einzigartigen<br />
Technologien immer wieder neue Anwendungsmöglichkeiten<br />
erschließt. So wurde es durch das<br />
selbst entwickelte DOC3D-Verfahren möglich, asphärische<br />
Linsen aus Glas für Automobil-Projektionsscheinwerfer<br />
in hoher Präzision in Großserie<br />
zu pressen. Heute ist Docter Optics mit seiner<br />
Sparte Automotive Solutions Weltmarktführer,<br />
nicht nur in der Herstellung von Asphären, etwa<br />
für Xenon-Scheinwerfer, sondern auch, wenn es<br />
um Freiformlinsen für modernste LED-Scheinwerfer<br />
geht. Mit computergesteuerten LED-<br />
Scheinwerfern ist es möglich, auf die unterschiedlichsten<br />
Lichtanforderungen im Straßenverkehr<br />
zu reagieren. Dafür werden im Scheinwerfer eine<br />
Vielzahl von Linsen benötigt, die exakt das Bild<br />
prägen, das die Situation auf der Straße erfordert.<br />
Dies ist nur mit sogenannten Freiformlinsen<br />
möglich, die hochkomplexe optische Oberflächen<br />
mit kompakten Einbaumaßen vereinigen. Das<br />
DOCFast-Verfahren von Docter Optics erlaubt die<br />
Herstellung dieser Linsen in hohen Stückzahlen<br />
– direkt aus Flüssigglas. Eine zentrale innovative<br />
Entwicklung von Docter Optics heißt HeadLED.<br />
HeadLED integriert eine Reihe von optischen<br />
Anforderungen in einer Linse und ermöglicht<br />
LED-Anwendungen auch in Kompaktfahrzeugen<br />
oder Motorrädern. Der Vorsprung, den Docter<br />
Optics im Bereich Automotive hat, kommt auch<br />
allen anderen Geschäftsbereichen zugute.<br />
Hüffermann<br />
Transportsysteme GmbH<br />
Im Jahr 1990 nutzte der westdeutsche Unternehmer<br />
Rolf Hüffermann die Chance, die sich<br />
durch die Deutsche Einheit bot, und übernahm<br />
in Neustadt an der Dosse den damaligen Kreisbetrieb<br />
für Landtechnik – mit gut ausgebildeter<br />
und motivierter Belegschaft. Hier entwickelte er<br />
in den Folgejahren einen modernen Standort für<br />
die Anhängerfertigung. Das Thema Ladungssicherung<br />
steht bei Hüffermann seit Jahren im<br />
Fokus, wenn es um Innovationen geht. Jetzt<br />
wurde in Neustadt mit „Multifix” ein völlig<br />
neues Ladungssicherungssystem für Anhänger<br />
für den Behältertransport kreiert. Mit diesem<br />
spart der Fahrer gegenüber der herkömmlichen<br />
Kettensicherung rund 80 bis 90 Prozent der Zeit<br />
für den Be- und Entladevorgang. Die Hüffermann<br />
Transportsysteme GmbH wurde für diese Neuentwicklung<br />
im Jahr 2016 mit dem Innovationspreis<br />
Metall Brandenburg geehrt.<br />
Goldschmidt Thermit GmbH<br />
Mehr als 20 mittelständische Einzelunternehmen<br />
bilden zusammen die Goldschmidt Thermit<br />
Group. Hauptsitz des Managements ist Leipzig.<br />
Dank der engen Vernetzung aller Firmen der<br />
Gruppe und weltweiter Partner bedient das Unternehmen<br />
den internationalen Wachstumsmarkt<br />
der schienengebundenen Verkehrsinfrastruktur<br />
auf allen Kontinenten. Derzeit forscht die Goldschmidt<br />
Thermit Group in einem europäischen<br />
Projekt mit einem Dutzend Unternehmen daran,<br />
wie Handgriffe auf Gleisbaustellen mit Maschinen<br />
automatisiert werden können : Das Ausrichten<br />
der Schienen und Schienenlücken etwa, das von<br />
Foto : Docter Optics SE
MOBILITÄT<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
17<br />
Männern in orangefarbenen Westen noch immer<br />
mit Kuhfuß und Keilen von Hand gemacht wird.<br />
Das automatische Abschleifen von Schweißstellen<br />
wird dabei ebenso erprobt wie die Digitalisierung<br />
einzelner Vorgänge bei der komplexen<br />
Gleisinstandhaltung. Mit einem innovativen und<br />
patentierten Schweißverfahren können Schienenverbindungen<br />
ohne Unterbrechung des normalen<br />
Fahrbetriebs repariert werden.<br />
Boryszew Oberflächentechnik<br />
Deutschland GmbH<br />
Seit 2006 werden in dem Prenzlauer Unternehmen<br />
anspruchsvolle Funktions- und Dekorteile<br />
hergestellt, hauptsächlich für die Automobilindustrie.<br />
Zu den Kunden des Mittelständlers zählen<br />
unter anderem Volkswagen, Audi, Daimler,<br />
BMW und Rolls-Royce. Das Produktportfolio<br />
umfasst den Kunststoffspritzguss von verschiedenen<br />
Kunststoffen, die Verchromung von<br />
Kunststoffteilen sowie die Montage. Für den<br />
Kunststoffspritzguss stehen 25 hochmoderne<br />
Spritzgussmaschinen zur Verfügung, die nahezu<br />
jeden Kundenwunsch realisieren können. Zu den<br />
besonderen Innovationen des Prenzlauer Herstellers<br />
zählt die Verchromung von Kunststoffteilen.<br />
Im Jahr 2017 erhielt die Boryszew Oberflächentechnik<br />
Deutschland GmbH den Zukunftspreis<br />
Berlin-Brandenburg.<br />
Der Traum vom<br />
selbstfahrenden<br />
Auto wird bei IAV<br />
wahr.<br />
Fotos : IAV GmbH , Capron GmbH, Harald Lachmann<br />
CAPRON GmbH<br />
Bei CAPRON im sächsischen Neustadt werden<br />
seit zwölf Jahren Reisemobile und Caravanmodelle<br />
produziert. Bislang entschieden sich mehr<br />
als 40.000 Kunden für Fahrzeuge der Marken<br />
Sunlight oder Carado. Gefertigt wird nur nach<br />
vorherigem Auftragseingang. Eine schlanke<br />
Produktpalette mit 13 verschiedenen Reisemobilmodellen<br />
und fünf unterschiedlichen Caravangrundrissen<br />
je Marke, kombiniert aus einem<br />
Baukastensystem und in Verbindung mit einer<br />
durchdachten Logistik, führen zu hoher Effizienz.<br />
Für den Sunlight wurde CAPRON jüngst auf<br />
der CMT-Messe in Stuttgart mit dem European<br />
Innovation Award ausgezeichnet.<br />
Scansonic MI GmbH<br />
Das Berliner Unternehmen entwickelt und<br />
produziert Systemtechnik für das automatisierte<br />
Fügen in modernen Fertigungsprozessen. Mit<br />
innovativen Verfahren erweitert Scansonic die<br />
Grenzen des technisch Machbaren und erschließt<br />
den Kunden die Vorteile der Laser- und Lichtbogentechnologie.<br />
Das patentierte Verfahren zum<br />
„taktil nahtgeführten Laserschweißen und -löten”<br />
setzt im Karosseriebau der Automobilindustrie<br />
den weltweiten Standard.<br />
IndiKar Individual<br />
Karosseriebau GmbH<br />
Das Unternehmen ist Spezialist für automobile<br />
Sonderlösungen, insbesondere Sonderfahrzeuge<br />
und Sonderschutzfahrzeuge. In Wilkau-Haßlau<br />
werden individuelle Karosserien, Interieurs<br />
sowie gesamte Konzept- und Sonderfahrzeuge<br />
im zivilen und militärischen Bereich entwickelt<br />
und gefertigt. IndiKar ist bundesweit der einzige<br />
Anbieter, der professionelle Autoentwicklung<br />
Montage des Caravan-<br />
Modells Carado bei<br />
CAPRON in Neustadt.<br />
IndiKar-Geschäftsführer<br />
Roland<br />
Gerschewski mit gepanzerter<br />
Limousine<br />
nach bestandenem<br />
Beschusstest.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
18 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
LEUCHTTÜRME<br />
Moderne Schneideanlage<br />
bei Finow<br />
Automotive.<br />
Scheinwerferproduktion<br />
in<br />
Brotterode.<br />
Schiffspropeller aus<br />
Waren an der Müritz.<br />
mit den Kleinserienprozessen der Sonderschutzfertigung<br />
vereint : Jedes Fahrzeug ist per CAD<br />
konstruiert, wird auf Basis umfangreicher Betriebsmittel<br />
gebaut und unabhängig zertifiziert.<br />
Automotive Lighting<br />
Brotterode GmbH<br />
Forschung und Entwicklung wird beim<br />
Brotteroder Hersteller für Fahrzeugbeleuchtung<br />
seit jeher großgeschrieben. 2008 brachte das<br />
Unternehmen den weltweit ersten Voll-<br />
LED-Scheinwerfer auf den Markt. Es folgten<br />
dynamisches Kurvenlicht, 3D-Lichtleiter und<br />
der erste Scheinwerfer mit Laserlichtquelle. Das<br />
innovative Laser-Fernlicht besticht mit einer<br />
Fernlichtreichweite von 600 Metern, während<br />
herkömmliche Scheinwerfer lediglich eine<br />
Distanz von 200 bis 250 Metern ausleuchten.<br />
Finow Automotive GmbH<br />
Das Unternehmen aus dem Eberswalder Stadtteil<br />
Finow ist ein wichtiger Zulieferer für die deutsche<br />
und internationale Automobilindustrie. Zu<br />
den zentralen Gewerken zählen das Biegen und<br />
Formen sowie das Hydroforming von Rohren<br />
und Blechen, die Maßanfertigung von Rohren<br />
und das Schneiden und Schweißen per Laser.<br />
Kunden der Finower Firma sind neben Audi,<br />
BMW, Volkswagen und Daimler auch Hersteller<br />
wie Ford, Opel und Jaguar. Die Prozessvielfalt<br />
macht eine große Bandbreite an Produkten<br />
möglich.<br />
Neptun Ship Design GmbH<br />
Gemeinsam mit der Schiffbauversuchsanstalt<br />
Potsdam GmbH hat das Rostocker Unternehmen<br />
ein Offshore-Transportschiff entwickelt, um Anlagen<br />
der neuen Größenordnung transportieren<br />
zu können. Dieses Schiff ist auch einsetzbar an<br />
Küsten, die über keinen Offshorehafen verfügen.<br />
Hier muss direkt vor Ort auf dem Wasser installiert<br />
werden, also über schwimmende Strukturen.<br />
Dafür werden sogenannte Bewegungskompensationssysteme<br />
benötigt, damit das Schiff so wenig<br />
Wellenbewegung wie möglich aufnimmt.<br />
SLM Kunststofftechnik GmbH<br />
Das Unternehmen aus Oebisfelde in Sachsen-Anhalt<br />
ist seit vielen Jahren als A-Lieferant für Volkswagen,<br />
Porsche, Daimler, Audi und BMW tätig. Zum Kerngeschäft<br />
gehören Wasserfangleisten, die Regenwasser<br />
von den Autoscheiben über das Dach abfließen<br />
lassen und die Windschlüpfrigkeit der Fahrzeuge<br />
verbessern. Die Autohersteller wünschten sich über<br />
die Funktionalität hinaus eine Hochglanzoptik. Diese<br />
wurde nicht mit Hilfe eines neuen Materials, sondern<br />
durch ein neues innovatives Verfahren geschaffen,<br />
das zum Patent angemeldet wurde.<br />
Mecklenburger Metallguss GmbH<br />
– MMG<br />
Das Unternehmen aus Waren hat sich auf die Herstellung<br />
von Schiffspropellern spezialisiert. Propeller<br />
mit einem Durchschnitt von gut zehn Metern<br />
sind keine Seltenheit. Seit 2012 fährt die Firma<br />
auch ein Re-Design-Programm. Schiffspropeller<br />
werden mit speziellen Simulationen am Computer<br />
und durch Tests in Schiffsversuchsanstalten so<br />
optimiert, dass sich der Wirkungsgrad um bis<br />
zu zehn Prozent verbessert. Dadurch können die<br />
Treibstoffkosten erheblich gesenkt werden.<br />
Fotos : Finow Automotive GmbH, Automotive Lightning GmbH, Thomas Schwandt
MOBILITÄT<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
19<br />
GÖPEL electronic GmbH<br />
Die Jenaer Firma ist einer der weltweit führenden<br />
Anbieter von elektrischen und optischen Testund<br />
Inspektionssystemen für elektronische<br />
Bauelemente, bestückte Leiterplatten sowie<br />
Kfz-Elektronik. Erst jüngst wurde ein neues<br />
Testsystem zur berührungslosen 3D-Prüfung von<br />
Autositzen bei hoher Geschwindigkeit eingeführt.<br />
Der „Prüfling” wird dabei mit einem vor dem<br />
Sitz angebrachten Messkopf durch eine vertikale<br />
Drehung gescannt. Eine 3D-Punktwolke lässt<br />
nach Berücksichtigung der Verdrehung und<br />
Lage des Sitzes eine präzise Bestimmung lokaler<br />
Verformungen zu.<br />
Foto: FRAMO GmbH<br />
NAVENTIK GmbH<br />
Das im Januar 2017 aus der Technischen Universität<br />
Chemnitz ausgegründete Unternehmen<br />
hat eine softwarebasierte Technologie zur<br />
satellitennavigationsgestützten Lokalisierung<br />
von Fahrzeugen entwickelt. Zur Durchführung<br />
zunehmend sicherheitskritischer Fahrmanöver<br />
benötigen Fahrassistenzsysteme eine präzise,<br />
robuste und permanent verfügbare Eigenlokalisierung.<br />
NAVENTIK hat mit der PATHFINDER-<br />
Technologie eine Lösung geschaffen, die im<br />
Echtzeit-Austausch mit anderen Sensorsystemen<br />
im Fahrzeug ein sicherheitskritisches Niveau<br />
für teilautonomes und autonomes Fahren<br />
gewährleistet.<br />
uesa GmbH<br />
Der Mittelständler aus der südwestbrandenburgischen<br />
Stadt Uebigau-Wahrenbrück ist ein<br />
etabliertes Unternehmen der Energiebranche.<br />
Mit Erfolg hat sich die Firma auch der E-Mobilität<br />
verschrieben. Sie bietet Wallboxen und variabel<br />
gestaltbare Ladesäulen für PKW mit bis zu vier<br />
Ladepunkten an, die auch von E-Bikes und E-<br />
Rollern genutzt werden können. Darüber hinaus<br />
baut und installiert die uesa GmbH Ladestationen<br />
für Nahverkehrsbetriebe und spezielle LKW-<br />
Säulen. Für die innovativen Lösungen erhielt die<br />
Firma den Zukunftspreis Brandenburg.<br />
BASELABS GmbH<br />
Die Chemnitzer Firma ist Anbieter von innovativer<br />
Entwicklungssoftware für die Erstellung von<br />
modernen Fahrerassistenzsystemen. Das besondere<br />
Know-how des Unternehmens liegt in den<br />
statistischen Signalverarbeitungsalgorithmen für<br />
die Umfelderkennung und Sensordatenfusion. Mit<br />
der Software und den begleitenden Dienstleistungen<br />
steigert BASELABS die Effizienz der<br />
Entwicklungsprojekte der Kunden in der Kraftfahrzeugindustrie<br />
und verbessert die Leistung der<br />
Fahrerassistenzsysteme.<br />
FRAMO GmbH<br />
Elektroantriebe sind zunehmend in der Logistik<br />
gefragt. Wenn auch noch nicht für den Überlandverkehr,<br />
so doch für die kurzen Strecken, die bis<br />
zu 75 Prozent der Logistikwege in Deutschland<br />
ausmachen. Die im Jahr 2014 gegründete Firma<br />
aus Langenbernsdorf hat sich darauf spezialisiert,<br />
schwere LKW auf Elektroantrieb umzurüsten.<br />
Auf der jüngsten IAA-Nutzfahrzeugmesse stellte<br />
FRAMO eine Weltneuheit vor, das erste Betonmischfahrzeug,<br />
das zu 100 Prozent elektrisch<br />
funktioniert.<br />
KUMATEC Sondermaschinenbau &<br />
Kunststoffverarbeitung GmbH<br />
Das Unternehmen aus Neuhaus-Schiernitz<br />
engagiert sich im Bereich der Energiespeicherung<br />
und der emissionsfreien E-Mobilität. Zu den<br />
innovativen Entwicklungen zählt ein skalierbarer<br />
Hochdruckelektrolyseur zur Produktion von<br />
Wasserstoff für Wasserstofftankzellen. Dieser<br />
realisiert erstmals Drücke von bis zu 100 bar,<br />
wodurch weniger zusätzliche Verdichtungsenergie<br />
für die Wasserstoffspeicherung benötigt wird.<br />
Darüber hinaus kann dank spezieller Beschichtungen<br />
des Plus- und Minuspols der Wirkungsgrad<br />
bei der Wasserstofferzeugung auf über 80 Prozent<br />
erhöht werden. Die Kombination von eigenentwickelten<br />
Systembestandteilen mit kostengünstigen<br />
Großserien-Komponenten ermöglicht eine<br />
Serienproduktion zu marktfähigen Preisen.<br />
ekoio UG<br />
Das Leipziger Start-up hat eine Telematiklösung<br />
entwickelt, die Fahrzeugdaten auf Basis von datensicherer<br />
Cloud-Technologie verarbeitet – zum<br />
Beispiel für Rückschlüsse auf das Fahrverhalten.<br />
Damit hilft es Autofahrern, sowohl umweltbewusster<br />
als auch ökonomischer zu fahren und<br />
somit Geld für Kraftstoffe und die Abnutzung<br />
der Fahrzeuge einzusparen. Anwendung findet<br />
das Fahrassistenzsystem bei Autovermietern,<br />
Car-Sharing-Anbietern und Versicherungen.<br />
Mit Hilfe eines Belohnungssystems können die<br />
Unternehmen ihre Kunden zu effizientem Fahren<br />
motivieren.<br />
Elektromotoren und Gerätebau<br />
Barleben GmbH<br />
Das Barlebener Traditionsunternehmen entwickelt<br />
und produziert unter anderem elektronische<br />
Vorschaltgeräte, speziell für den Einsatz in Schienenfahrzeugen,<br />
Schiffen oder Bussen. Sie stellen<br />
die notwendige Zünd- und Betriebsspannung<br />
zum Betrieb der Lampen bereit. Schwankungen<br />
der Umgebungstemperatur werden durch die<br />
Vorheizzeit der Leuchtstofflampe kompensiert.<br />
Die Geräte sind gegen alle vom normalen Betriebszustand<br />
abweichenden Zustände, wie etwa<br />
Kurzschlüsse, Leerlauf oder defekte Lampenelektroden<br />
gesichert.<br />
Electric Mobility Concepts GmbH<br />
Das Berliner Start-up bietet unter der Bezeichnung<br />
„emmy” stationsunabhängiges<br />
Elektroroller-Sharing an. Das Prinzip funktioniert<br />
ähnlich wie das bekannter Carsharing-Anbieter<br />
– allerdings ganz ohne Parkplatzsuche, Abgase<br />
oder Lärm. Lokalisierung und Anmietung erfolgen<br />
per App. Die Roller sind mit zwei Helmen in<br />
unterschiedlichen Größen und Einmalhygienehauben<br />
ausgestattet. Außerdem verfügen die<br />
Roller über Austauschakkus, den Aufladeprozess<br />
übernimmt „emmy” selbst. Innerhalb des Berliner<br />
S-Bahnrings kann die Miete jederzeit beendet<br />
werden.<br />
Das erste vollelektrische<br />
Betonmischfahrzeug<br />
der Welt.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
20<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
WELTWEIT<br />
GEFRAGT<br />
Leuchttürme: Die innovativsten Unternehmen<br />
im Maschinenbau<br />
AIM3D GmbH<br />
BACH Resistor Ceramics GmbH<br />
BIP-Industrietechnik GmbH<br />
Gebrüder Leonhardt GmbH & Co. KG Blema<br />
Kircheis<br />
GEFERTEC GmbH<br />
Glatt Ingenieurtechnik GmbH<br />
Gollmann Kommissioniersysteme GmbH<br />
Häcker Automation GmbH<br />
HNP Mikrosysteme GmbH<br />
Laempe Mössner Sinto GmbH<br />
Lehmann-UMT GmbH<br />
MICAS AG<br />
MTS Systems GmbH<br />
NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT Group<br />
Profiroll Technologies GmbH<br />
QUNDIS GmbH<br />
SCHMIDT + HAENSCH GmbH & Co.<br />
SIOS Meßtechnik GmbH<br />
SITEC Industrietechnologie GmbH<br />
Starrag GmbH<br />
UNION Werkzeugmaschinen GmbH<br />
Chemnitz<br />
USK Karl Utz Sondermaschinen GmbH<br />
VACOM Vakuum Komponenten &<br />
Messtechnik GmbH<br />
VON ARDENNE GmbH<br />
Wildauer Schmiede- und<br />
Kurbelwellentechnik GmbH
MASCHINENBAU<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
21<br />
Nach dem schmerzhaften Strukturwandel in den<br />
1990er Jahren hat der traditionsreiche Maschinenund<br />
Anlagenbau in Ostdeutschland eine neue<br />
Blütezeit erreicht. Zahlreiche mittelständische Unternehmen<br />
haben sich mit innovativen Spitzenprodukten<br />
zu internationalen Marktführern entwickelt.<br />
Von Karsten Hintzmann<br />
Bei Windkraftanlagen<br />
kommt MTS-<br />
Technik zum Einsatz.<br />
Fotos: Pixabay, MTS Systems, NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT Group<br />
MTS Systems GmbH<br />
Die in Berlin beheimatete Firma MTS Systems ist<br />
ein weltweit führender Anbieter von Test- und<br />
Simulationssystemen, die in der industriellen<br />
Forschung und Entwicklung sowie in der Wissenschaft<br />
zur Anwendung gelangen. MTS-Testsysteme<br />
werden in der Automobilindustrie, Geophysik,<br />
Luft- und Raumfahrt, Labor- und Medizintechnik,<br />
Materialprüfung, im<br />
allgemeinen Maschinen- und<br />
Anlagenbau sowie für<br />
Erneuerbare Energien<br />
genutzt. So bringen<br />
MTS-Tests beispielsweise<br />
ganze Häuser<br />
ins Wanken oder<br />
versuchen, Tragflächen<br />
von Flugzeugen bersten<br />
zu lassen. Bei Industriekunden<br />
und auch in renommierten<br />
Forschungsinstituten dienen die<br />
Versuchs- und Testreihen letztlich dem Zweck,<br />
Vertrauen in die Lebensdauer von Produkten<br />
herzustellen und deren Zuverlässigkeit und geforderte<br />
Produkteigenschaften zu gewährleisten. Der<br />
MTS-Slogan lautet „be certain" (sicher sein). Durch<br />
die direkte Rückkopplung mit der Forschung und<br />
Entwicklung sind die Produkte zeitgemäß und<br />
setzen stetig neue, internationale Maßstäbe. Die<br />
MTS Systems GmbH wurde 1972 als Tochter eines<br />
US-amerikanischen, weltweiten Anbieters für<br />
Test- und Simulationssysteme mit Hauptsitz in<br />
Minneapolis bewusst in Berlin gegründet.<br />
NILES-SIMMONS-<br />
HEGENSCHEIDT Group<br />
Das mit seinem Hauptsitz in Chemnitz<br />
beheimatete Unternehmen besitzt<br />
mehr als 180 Jahre Erfahrung im<br />
Werkzeugmaschinenbau. Die<br />
international aufgestellte<br />
Unternehmensgruppe<br />
fertigt unter Nutzung<br />
innovativster Technologien<br />
hochpräzise<br />
Werkzeugmaschinen<br />
und komplette Fertigungslinien<br />
für Kunden<br />
in aller Welt. Dabei hat<br />
sie sich mit ihren maßgeschneiderten<br />
Systemlösungen auf<br />
fünf Industriezweige spezialisiert: Luft- und<br />
Raumfahrt, Maschinenbau, Automobilbau, Werkzeug-<br />
und Formenbau sowie Eisenbahnindustrie.<br />
Die Firma unterhält ein weltweites Verkaufs- und<br />
Servicenetz. Im internationalen Vergleich zählt<br />
das Chemnitzer Unternehmen zu den 35 größten<br />
Werkzeugmaschinenherstellern. Im Ranking der<br />
deutschen Hersteller behauptet es sich unter den<br />
Top 10 der Branche.<br />
Visionär, Macher<br />
und erfolgreicher<br />
Firmenlenker: Prof.<br />
Hans J. Naumann.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
22<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
LEUCHTTÜRME<br />
Moderne Montagehalle<br />
bei NILES-<br />
SIMMONS-HEGEN-<br />
SCHEIDT in Chemnitz.<br />
Moderne Laseranlage<br />
aus dem<br />
Hause SITEC.<br />
Mikrozahnringpumpen<br />
sind nur<br />
wenig größer als<br />
Pusteblumen.<br />
Die seit vielen Jahren erfolgreiche Unternehmensentwicklung<br />
ist untrennbar mit einem Mann verbunden<br />
– Hans J. Naumann. Er lenkt seit 1992 als<br />
Geschäftsführender Gesellschafter die Geschicke<br />
der NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT Unternehmensgruppe<br />
von Chemnitz aus. Naumann kann<br />
auf ein bewegtes Berufsleben zurückblicken. Vor<br />
83 Jahren in Dewitz bei Leipzig geboren, wuchs er<br />
auf dem Rittergut Zschorna bei Wurzen auf. Nach<br />
Abschluss des Maschinenbau-Ingenieurstudiums<br />
verließ er Deutschland im Jahr 1960 in Richtung<br />
USA. Dort studierte er Betriebswirtschaft und<br />
gründete 1966 seine erste eigene Firma. 1970<br />
kehrte er nach Deutschland zurück und übernahm<br />
den Werkzeugmaschinenhersteller Hegenscheidt<br />
in Erkelenz. 1982 erwarb er in den USA die<br />
Firma SIMMONS Machine Tool Corporation, die<br />
Rechtsnachfolgerin der bereits im Jahr 1833<br />
in der US-Stadt Cincinnati gegründeten Firma<br />
NILES Tool Works. 1992 kehrte er in seine alte<br />
Heimat zurück, übernahm in Chemnitz die NILES<br />
Drehmaschinen GmbH und vereinigte sie mit den<br />
amerikanischen Wurzeln. Die Entscheidung, den<br />
Firmensitz in Sachsen anzusiedeln, traf Naumann<br />
ganz bewusst. In einem Interview sagte er seinerzeit:<br />
„Der Sitz der neuen Unternehmensgruppe<br />
sollte in Chemnitz sein, weil die Stadt immer das<br />
Zentrum des deutschen Maschinenbaus gewesen<br />
ist. Auch psychologisch möchte ich ein Vorbild<br />
für die Menschen hier in der Region sein. Wir sind<br />
keine Firma, die von außen gesteuert wird. Wir<br />
haben die Schaltzentrale in Chemnitz.“<br />
SITEC Industrietechnologie GmbH<br />
Seit 27 Jahren steht der Name SITEC für eine<br />
ausgeprägte Technologieorientierung und hohe<br />
Innovationskraft im Maschinen- und Anlagenbau<br />
sowie der Serienfertigung von Baugruppen und<br />
Komponenten. Als Generalauftragnehmer mit<br />
umfassender Engineering-Kompetenz plant und<br />
fertigt das Chemnitzer Unternehmen prozesssichere<br />
Produktionsanlagen für die Automobilindustrie,<br />
Elektrotechnik/Elektronik, Medizintechnik,<br />
alternative Energietechnik und weitere<br />
Branchen. Zum Markenzeichen gehören vollautomatisierte<br />
Montageanlagen, Laserbearbeitungszentren<br />
und Anlagen zur elektrochemischen<br />
Metallbearbeitung, auf denen anspruchsvollen<br />
Baugruppen wie Schaltgabeln, Sitzverstellungen,<br />
Benzin- und Dieseleinspritzpumpen, Nockenwellen<br />
oder Bipolarplatten hergestellt werden.<br />
HNP Mikrosysteme GmbH<br />
Das Unternehmen HNP Mikrosysteme mit Sitz<br />
in Schwerin entwickelt, produziert und vertreibt<br />
weltweit Pumpen, die kleine und kleinste Flüssigkeitsmengen<br />
schnell und präzise dosieren. Diese<br />
Mikrozahnringpumpen machen konventionelle,<br />
dosiertechnische Anwendungen effektiver und<br />
eröffnen so neue Technologiefelder. Die Pumpen<br />
zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht und<br />
eine kompakte Bauform sowie Pulsationsarmut,<br />
hohe Standzeiten, ein geringes Leervolumen und<br />
die scherarme Förderung aus. Neben Einsatzmöglichkeiten<br />
im Maschinen- und Anlagenbau,<br />
in der Chemie und im Pharmabereich, erfüllen<br />
Mikrozahnringpumpen anspruchsvolle Dosieraufgaben<br />
in der Medizin- und Analysetechnik.<br />
AIM3D GmbH<br />
Die jungen Gründer der AIM3D GmbH in Rostock<br />
hatten über vorangegangene Forschungsprojekte<br />
an der Universität Rostock Erfahrungen mit<br />
unterschiedlichen additiven Fertigungsverfahren<br />
gesammelt, sowohl im Kunststoff- als auch im<br />
Metall- und Keramik-Bereich. Dabei erlebten<br />
sie, wie der industrielle Einsatz der additiven<br />
Fotos: NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT Group, SITEC, HNP Mikrosysteme
MASCHINENBAU<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
23<br />
Fotos: AIM3D GmbH, Gollmann Kommissioniersysteme GmbH, Laempe Mössner Sinto GmbH, SCHMIDT + HAENSCH<br />
Fertigung zumeist an den hohen Materialkosten<br />
und vor allem im Bereich der Fertigung von<br />
Metallteilen an den hohen Maschinenkosten<br />
scheiterte. Aus diesem Grund wurde die AIM3D<br />
GmbH mit dem Ziel gegründet, nicht nur<br />
einen weiteren 3D-Drucker zu bauen, sondern<br />
Materialgrenzen zu überschreiten und den Markt<br />
der additiven Fertigung von der Kostenseite her<br />
zu revolutionieren. Um dies zu bewerkstelligen,<br />
hat die AIM3D GmbH einen Multimaterialdrucker<br />
entwickelt, der deutlich kostengünstiger ist als<br />
bisherige Metalldrucker und darüber hinaus den<br />
Kunden eine bisher unerreichte Materialauswahl<br />
offeriert. Die Unternehmenslenker haben eine<br />
klare Vision: Eine Maschine, die als Zugpferd der<br />
additiven Fertigung die Werkzeugmaschine des<br />
21. Jahrhunderts werden kann. Diese Maschine<br />
sollte wie jede Drehbank und jedes Fräsbearbeitungszentrum<br />
nicht mehr auf ein eigenes<br />
Ökosystem angewiesen sein, sondern vielmehr<br />
mit Standardmaterialien und Werkzeugen<br />
arbeiten und so die Kosten der additiven Fertigung<br />
massiv senken.<br />
Gollmann Kommissioniersysteme<br />
GmbH<br />
Seit zwölf Jahren fertigt das in Halle (Saale)<br />
beheimatete Unternehmen automatisierte<br />
Rollschränke für Apotheken. Firmenchef Daniel<br />
Gollmann gelang der Sprung vom Existenzgründer<br />
zum erfolgreichen Mittelständler mit mehr als<br />
150 Mitarbeitern. Am Beginn stand eine einfache,<br />
aber hoch innovative Idee: Gollmann wollte<br />
Rollschränke automatisieren. Mit dem Modell „GO.<br />
compact“ entwickelte und fertigt die Firma heute<br />
einen der weltweit kompaktesten und flexibelsten<br />
Apothekenautomaten. Dank der patentierten<br />
automatischen Rollschrankanlage fasst er viele<br />
tausend Packungen je Meter Gehäuselänge. Der<br />
Apothekenautomat lässt sich nahezu frei in Länge,<br />
Höhe und Breite konfigurieren und passt sich<br />
somit perfekt an die Bedürfnisse und Platzverhältnisse<br />
der Kunden an. Das für seine Innovationsleistungen<br />
vielfach prämierte Unternehmen beliefert<br />
Apotheken auf mehreren Kontinenten.<br />
Laempe Mössner Sinto GmbH<br />
Als innovativer Komplettlösungsentwickler bietet<br />
das 1980 in Barleben gegründete Unternehmen ein<br />
umfassendes Portfolio mit Kernschießautomaten,<br />
Begasungsgeräten, Sandmischern, Sandaufbereitungsanlagen<br />
und Kernnachbehandlungslösungen<br />
sowie Vernetzung und intelligente Steuerung für<br />
die gesamte Kernmacherei. Das Unternehmen<br />
realisiert mit seinen 300 Mitarbeitern Automatisierungslösungen<br />
nach Kundenwunsch bis hin zur<br />
Planung und Realisierung einer schlüsselfertigen<br />
Kernmacherei. Es verfügt über jahrzehntelange<br />
Erfahrung und Expertisen in allen für die Produkte<br />
relevanten Branchen, wie beispielsweise die<br />
Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie, Waggonbau,<br />
Maschinen- und Anlagenbau oder die<br />
Herstellung von Kleinmotoren bis hin zu großen<br />
Schiffsmotoren. Seit 2015 besteht eine strategische<br />
Partnerschaft mit dem weltgrößten Gießereimaschinenhersteller<br />
Sinto aus Japan.<br />
SCHMIDT + HAENSCH GmbH & Co.<br />
Seit über 150 Jahren setzt das Berliner Familienunternehmen<br />
SCHMIDT + HAENSCH Maßstäbe in<br />
der Entwicklung und Herstellung optisch-elek-<br />
tronischer Analysegeräte. Das Produktportfolio<br />
umfasst Polarimeter, Refraktometer, Photometer,<br />
Laborgeräte, Laborautomation sowie Prozessanalysesysteme<br />
für die Lebensmittel-, Pharma-,<br />
chemische und petrochemische Industrie.<br />
80 Prozent der ausschließlich in Berlin produzierten<br />
Geräte werden exportiert.<br />
UNION Werkzeugmaschinen<br />
GmbH Chemnitz<br />
Der Name UNIONChemnitz steht auf dem<br />
Weltmarkt für Tradition – als älteste Werkzeugmaschinenfabrik<br />
Europas – sowie Innovation,<br />
Flexibilität, Qualität und Leistung. Werkstücke bis<br />
zu 40 Meter Länge, zehn Meter Höhe und über<br />
250 Tonnen Gewicht können mit Maschinen aus<br />
Chemnitz hochgenau bearbeitet werden. Mit<br />
einer Neuerung im Bereich Bohrspindeln beweist<br />
das Unternehmen aktuell einmal mehr Vorreiterschaft:<br />
Die 2014 entwickelte und eingeführte<br />
Keramikbohrspindel setzt Maßstäbe im Markt.<br />
SIOS Meßtechnik GmbH<br />
Die SIOS Meßtechnik in Ilmenau ist ein weltweit<br />
agierendes Unternehmen zur Herstellung<br />
von Präzisionsmessgeräten auf der Basis von<br />
Laserinterferometern. Die Haupttätigkeitsfelder<br />
liegen dabei auf den Gebieten der Längen-,<br />
Die Gründer von<br />
AIM3D mit ihrem<br />
Multimaterialdrucker.<br />
Produktion bei<br />
Laempe Mössner<br />
Sinto in Barleben.<br />
Das Kommissioniersystem<br />
GO.compact.<br />
Ein Prozessrefraktometer<br />
von SCHMIDT<br />
+ HAENSCH im<br />
Einsatz.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
24<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
LEUCHTTÜRME<br />
Schwingungs- und Winkelmesstechnik für<br />
ultrapräzise Messungen und Kalibrierungen. Mit<br />
der Nanopositionier- und Nanomessmaschine, die<br />
in einem Messbereich von 25 Millimeter mal 25<br />
Millimeter mal fünf Millimeter eine Positionierauflösung<br />
von 0,08 Nanometer aufweist, ist die<br />
SIOS Meßtechnik GmbH Marktführer.<br />
Eine Glättanlage von<br />
Profiroll.<br />
Profiroll Technologies GmbH<br />
Energie- und Ressourceneffizienz sind Schlüsselthemen<br />
moderner Produktionsstrategien.<br />
Die Kaltmassivumformtechnik der Profiroll<br />
Technologies GmbH in Bad Düben verknüpft<br />
sie von Natur aus. Dabei wird das Material mit<br />
speziellen Walzanlagen und Rundwerkzeugen an<br />
der Bauteiloberfläche unter Druck verformt und<br />
so Gewinde-, Schnecken- und Verzahnungsprofile<br />
erzeugt. Das Produktspektrum umfasst Maschinen,<br />
Werkzeuge und Technologien im Gewindewalzen,<br />
Profilwalzen, Verzahnungswalzen und Kaltringwalzen.<br />
CNC-gesteuerte Walzanlagen mit vollständiger<br />
Prozessvisualisierung sind die Hauptprodukte.<br />
Häcker Automation GmbH<br />
Die bundesweite Top-100-Initiative verlieh der<br />
im thüringischen Schwarzhausen beheimateten<br />
Firma im Jahr 2015 den Preis als innovativstes<br />
mittelständisches Unternehmen in Deutschland.<br />
Ausschlaggebend war die von Häcker Automation<br />
kreierte Open-Innovation-Plattform „OurPlant“.<br />
Diese ist deshalb so einzigartig, weil damit viel<br />
schneller neue Anlagen für die Fertigung von<br />
Mikro- und Nanoteilen gebaut werden können.<br />
Durch die Schnittstellen an der Maschine ist eine<br />
Installation von beliebig austauschbaren Modulen<br />
möglich. Doch dies ist nicht alles. OurPlant besticht<br />
mit einer Besonderheit: Die Open-Innovation-Plattform<br />
lebt von der aktiven Community, die<br />
bisher aus 15 Partnern besteht. Zu den Beteiligten<br />
gehören mittelständische Technikunternehmen<br />
aus dem Maschinen- und Gerätebau, der IT- und<br />
Laserbranche sowie Forschungsinstitute und<br />
Fertigungsdienstleister.<br />
MICAS AG<br />
Das Oelsnitzer Unternehmen steht für innovative,<br />
individuelle und hochqualitative Sensor- und<br />
Elektronikprodukte für die Gebäudetechnik.<br />
Seit Gründung der MICAS AG im Mai 2000 hat<br />
sich das Unternehmen durch kontinuierliches<br />
Wachstum zu einem international tätigen,<br />
mittelständischen Marktführer im Bereich kundenspezifischer<br />
OEM-Sensorlösungen entwickelt.<br />
Das Leistungsspektrum umfasst die komplette<br />
Entwicklung, Serienproduktion und Vernetzung<br />
von Sensorelektronik und Baugruppen.<br />
GEFERTEC GmbH<br />
Die GEFERTEC GmbH aus Berlin ist das weltweit<br />
erste Unternehmen, das auf Basis des 3DMP®-<br />
Verfahren eine Maschine zur additiven Fertigung<br />
anbietet. Das 3DMP®-Verfahren basiert auf<br />
erprobter Lichtbogenschweißtechnologie und<br />
verwendet deshalb als Ausgangsmaterial Draht,<br />
mittels dessen Schweißraupe für Schweißraupe<br />
ein Werkstück gedruckt wird.<br />
Glatt Ingenieurtechnik GmbH<br />
Die in Weimar beheimatete Firma ist Mitglied der<br />
vom Bundesforschungsministerium geförderten<br />
Wachstumskerne für Wirbelschicht- und<br />
Granuliertechnik sowie für Partikeldesign<br />
Thüringen. Sie unterhält enge Verbindungen zu<br />
zahlreichen wissenschaftlichen Einrichtungen,<br />
wie zur Bauhaus-Universität Weimar, zur Ottovon-Gericke-Universität<br />
in Magdeburg oder zur<br />
Technische Universität Hamburg Harburg. Auf<br />
dem Weg von der Idee bis zur schlüsselfertigen<br />
Produktion berät, plant und realisiert das Weimarer<br />
Unternehmen Vorhaben für Kunden in den<br />
Bereichen Pharma, Biotech und Chemie sowie der<br />
Lebens- und Futtermittelindustrie.<br />
Innovative Sensortechnik<br />
aus dem<br />
Erzgebirge.<br />
Starrag GmbH<br />
Spricht man über den sächsischen Maschinenbau,<br />
kommt man an einem Unternehmen<br />
nicht vorbei – der Starrag GmbH. Die 1885 in<br />
Chemnitz gegründete Firma schrieb von Beginn<br />
an Branchen-Geschichte. Kernkompetenz heute:<br />
Entwicklung und Herstellung von Horizontalbearbeitungszentren<br />
zum Fräsen, Drehen und Bohren.<br />
Bei Maschinen für die Bearbeitung kubischer<br />
Fotos: Profiroll, MICAS AG
MASCHINENBAU<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
25<br />
Fotos: QUNDIS GmbH, Wildauer Schmiedewerke GmbH & Co. KG/Silvia Groth<br />
Werkstücke – insbesondere für die Transportindustrie,<br />
den Windenergiesektor oder den<br />
Präzisionsmaschinenbau – ist das Unternehmen<br />
Weltmarktführer.<br />
BIP-Industrietechnik GmbH<br />
Das Unternehmen mit Sitz in Brandenburg an der<br />
Havel hat ein innovatives Trockenentfettungsverfahren<br />
entwickelt, das ohne jegliche chemische<br />
Zusatzstoffe zum Reinigen und Entfetten von<br />
Bauteilen eingesetzt wird. Metall- und Kunststoffoberflächen<br />
müssen vor der Weiterverarbeitung,<br />
etwa vor dem Bedrucken, Lackieren, Pulverbeschichten<br />
oder Bekleben, gereinigt und entfettet<br />
werden. Mit herkömmlichen Verfahren entstehen<br />
allerdings hohe Kosten für den Einsatz von<br />
Heiz- und Trocknungsprozessen und chemische<br />
Zusatzstoffe. Das neue Verfahren bietet hier eine<br />
wirtschaftliche Alternative.<br />
VON ARDENNE GmbH<br />
Die Dresdner VON ARDENNE GmbH kooperiert<br />
erfolgreich mit dem Fraunhofer-Institut für<br />
Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und<br />
Plasmatechnik (FEP) im Bereich der Beschichtung<br />
von flexiblem Glas. Dieser neue Werkstoff eignet<br />
sich aufgrund seiner Eigenschaften ideal als<br />
Trägermaterial für eine Reihe zukünftiger Einsatzgebiete<br />
in der flexiblen Elektronik. VON ARDENNE<br />
und Fraunhofer FEP betreiben seit Oktober 2016<br />
gemeinsam die innovative Rolle-zu-Rolle-<br />
Beschichtungsanlage „FOSA LabX 330 Glass“. Es<br />
ist weltweit die erste ihrer Art.<br />
Gebrüder Leonhardt GmbH & Co.<br />
KG Blema Kircheis<br />
Das traditionsreiche Unternehmen aus Aue ist<br />
spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung<br />
von Maschinen und Anlagen zur Produktion<br />
umweltschonender Verpackungslösungen. Dafür<br />
erhielt es 2017 den Sächsischen Staatspreis für<br />
Innovation. Als international orientiertes Unternehmen<br />
des Sondermaschinenbaus im Bereich<br />
Metall- und Kartonverbundverpackungen betreut<br />
und beliefert der sächsische Mittelständler<br />
Kunden in aller Welt.<br />
USK Karl Utz Sondermaschinen<br />
GmbH<br />
Das von sächsischen Ingenieuren 1990 in<br />
Limbach-Oberfrohna gegründete Unternehmen<br />
ist spezialisiert auf individuelle und dabei<br />
hochkomplexe Montageanlagen für die Bereiche<br />
Automotive, Photovoltaik, Elektrotechnik, Textilsowie<br />
Medizintechnik. Das Spektrum reicht von<br />
kompletten Arbeitsplätzen für die manuelle<br />
Montage bis hin zu vollautomatischen Montagesystemen<br />
mit unterschiedlichsten Verfahren.<br />
Wildauer Schmiede- und<br />
Kurbelwellentechnik GmbH<br />
Das Wildauer Unternehmen ist spezialisiert<br />
auf die Fertigung von Stahlteilen, vor allem<br />
für Großmotoren wie Nockenwellen, Kolbenunterteile<br />
oder Pleuelstangen. Diese Produkte<br />
kommen weltweit in Schiffen oder Lokomotiven<br />
zum Einsatz. Darüber hinaus werden Antriebsräder<br />
und Kettenglieder für Kettenfahrzeuge,<br />
Radbremsscheiben und Kurbelwellen für die<br />
Energieerzeugung hergestellt. Für ihre endkonturnah<br />
geschmiedeten Elevatoren, die in der<br />
Oil-Tool-Industrie Anwendung finden, erhielt die<br />
Firma 2015 den Brandenburger Innovationspreis.<br />
VACOM Vakuum Komponenten &<br />
Messtechnik GmbH<br />
Die 1992 am Hochtechnologiestandort Jena<br />
gegründete Firma gehört zu den führenden<br />
europäischen Anbietern für Vakuumtechnik und<br />
ist weltweit aktiv. Auf der Hannover Messe 2015<br />
stellte VACOM eine Weltneuheit vor: komplett aus<br />
Aluminium gefertigte Vakuumkammern, in denen<br />
ein Ultrahochvakuum erzeugt werden kann. Das<br />
revolutioniert viele Einsatzgebiete – zum Beispiel<br />
die Teilchenbeschleuniger in Forschung und<br />
Medizin. Dafür wurde das Unternehmen mit dem<br />
Thüringer Innovationspreis geehrt.<br />
QUNDIS GmbH<br />
Die in Erfurt beheimatete Firma ist ein europaweit<br />
führender Anbieter von Messgeräten und -systemen<br />
für die verbrauchsabhängige Erfassung<br />
und Abrechnung von Wasser und Wärme.<br />
Die Systemlösungen kommen in mehr als 30<br />
Ländern in über sieben Millionen Wohnungen<br />
zum Einsatz. QUNDIS hat insgesamt bereits mehr<br />
als 50 Patente für seine digital ausgerichteten<br />
Messsysteme entwickelt und angemeldet. 2016<br />
wurde das Unternehmen mit dem TOP-100-Preis<br />
als Deutschlands „Innovator des Jahres“ geehrt.<br />
BACH Resistor Ceramics GmbH<br />
Das Werneuchener Unternehmen hat sich auf<br />
die Herstellung keramischer Heizelemente und<br />
Heizplatten ganz ohne Metall spezialisiert. Es ist<br />
international die einzige Firma, die diese selbst<br />
ausgeklügelte und patentierte Technologie<br />
anwendet. Vollkeramische Heizelemente weisen<br />
vielfältige Vorteile auf. Sie haben eine deutlich<br />
längere Lebensdauer, sind leichter, bieten<br />
eine hohe Prozessstabilität und sie brauchen<br />
weniger Strom zum Aufheizen – im Vergleich zu<br />
herkömmlichen Heizelementen spart man bis zu<br />
90 Prozent Energie.<br />
Lehmann-UMT GmbH<br />
Der Schwerpunkt der Tätigkeit der Firma aus<br />
der Vogtlandgemeinde Pöhl liegt in der Filterund<br />
Fördertechnik. Das Unternehmen hat sich<br />
zudem mit der Entwicklung und Herstellung<br />
von Spezialausrüstung für die Polarforschung im<br />
In- und Ausland einen Namen gemacht, etwa mit<br />
Kufen und Hebetechnik, die das Versinken von<br />
Polarstationen verhindern. Doch das Herzstück<br />
der Lehmann-UMT GmbH ist etwas anderes: Sie<br />
ist Weltmarktführer mit einem speziellen Filter<br />
für Flüssigkeiten geworden. Dieser Filter arbeitet<br />
mit Unterdruck. Das Besondere: Er reinigt sich<br />
selbst.<br />
Moderne QUNDIS-<br />
Geräte für die<br />
Erfassung des<br />
Wärmeverbrauchs.<br />
In Wildau werden<br />
Stahlteile speziell<br />
für Großmotoren<br />
gefertigt.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
26<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
GUTE IDEEN FÜR<br />
ZUKUNFTS-<br />
TECHNOLOGIEN<br />
Leuchttürme: Die innovativsten Unternehmen<br />
in der IT- und Digitalwirtschaft<br />
3YOURMIND GmbH<br />
ADVA Optical Networking SE<br />
AUGLETICS GmbH<br />
CiS Forschungsinstitut für<br />
Mikrosensorik GmbH<br />
cognitix GmbH<br />
CONTAG AG<br />
DEJ Technology GmbH<br />
DIGITTRADE GmbH<br />
Funkwerk AG<br />
Indalyz Monitoring & Prognostics GmbH<br />
INABE UG<br />
JENETRIC GmbH<br />
PipesBox GmbH<br />
Rhebo GmbH<br />
Silicon Radar GmbH<br />
SkenData GmbH<br />
Software-Service John GmbH<br />
SPORTident GmbH<br />
Synfioo GmbH<br />
Volucap GmbH
IT- UND DIGITALWIRTSCHAFT<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
27<br />
Die Digitalisierung aller Wirtschaftsbereiche schreitet<br />
mit hoher Dynamik voran. In der IT-Branche sorgt das<br />
für konstante Wachstumsraten. Doch nur mit hoher<br />
Innovationskraft bleiben die Unternehmen wettbewerbsfähig.<br />
Viele gute Ideen für Zukunftstechnologien<br />
stammen von ostdeutschen Unternehmen – etablierten<br />
Mittelständlern ebenso wie hoffnungsvollen<br />
Start-ups.<br />
Von Matthias Salm<br />
Startschuss für das<br />
Volucap-Studio : Sven<br />
Bliedung, Geschäftsführer<br />
der Volucap<br />
GmbH (r.), im Beisein<br />
der Schauspielerin<br />
Emilia Schüle und<br />
des mittlerweile aus<br />
dem Amt geschiedenen<br />
Brandenburger<br />
Wirtschaftsministers<br />
Albrecht Gerber.<br />
Foto: Volucap GmbH/Stefan Kny<br />
Volucap GmbH<br />
Die Revolution der Filmwelt : In Potsdam arbeitet<br />
mit Volucap das erste kommerzielle volumetrische<br />
Videostudio auf dem europäischen<br />
Festland. In diesem Studio können Menschen<br />
und Objekte dreidimensional und lebensecht<br />
eingescannt werden. Eingerichtet ist es dort, wo<br />
der Film seit jeher seine Heimat hat : Auf dem<br />
Gelände des Studios Babelsberg. Die Basistechnologie<br />
„3D Human Body Reconstruction”<br />
wurde am Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut in<br />
Berlin entwickelt. Mit der Technologie können<br />
Schauspieler in virtuelle Welten platziert<br />
werden. Ebenso ist es möglich, dass Zuschauer<br />
diese Welten betreten und das Geschehen und<br />
die aufgenommene Person aus jedem möglichen<br />
Blickwinkel betrachten.<br />
Die Technologie schafft der Filmbranche neue<br />
Erzählmöglichkeiten bis hin zum „begehbaren<br />
Film”. Die Lösung der Berlin-Brandenburger Koproduktion<br />
gilt als zukunftsorientierter als die<br />
zwei bestehenden Angebote in Großbritannien<br />
und den USA. Sven Bliedung, Geschäftsführer<br />
der Volucap GmbH, ist jedenfalls optimistisch<br />
: „Diese Studiotechnik setzt die Basis für<br />
Erzählformen, die in ein paar Jahren das Kino<br />
und auch die gesamte Medienproduktion<br />
revolutionieren können.” Die Volucap GmbH<br />
übernimmt die kommerzielle Nutzung der<br />
Technologie. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />
der ARRI Cine Technik GmbH & Co. KG, der<br />
Fraunhofer-Gesellschaft, der Interlake System<br />
GmbH, der Studio Babelsberg AG und der UFA<br />
GmbH.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
28 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
LEUCHTTÜRME IT- UND DIGITALWIRTSCHAFT<br />
Das Team der<br />
Synfioo GmbH.<br />
Das innovative<br />
Rudergerät<br />
Augletics Eight.<br />
Synfioo GmbH<br />
Die Synfioo GmbH ging aus einem dreijährigen<br />
Logistik-Forschungsprojekt am Hasso-Plattner-<br />
Institut an der Universität Potsdam hervor und<br />
wurde bereits mehrfach ausgezeichnet.<br />
Auch Investoren haben die junge<br />
Potsdamer Softwareschmiede längst<br />
auf dem Schirm : Die Fondsgesellschaft<br />
BFB Brandenburg Kapital<br />
GmbH, die HPI Seed Fund GmbH,<br />
die Start-ups aus dem Umfeld des<br />
Hasso-Plattner-Instituts (HPI) fördert, und drei<br />
Business Angels haben bereits in das Potsdamer<br />
Start-up investiert. Der Grund : Synfioo macht<br />
der Logistik-Branche ein wichtiges Versprechen.<br />
Um die Unsicherheit über Ankunftszeiten bei<br />
Transporten zu reduzieren und damit Kosten<br />
einzusparen, bietet Synfioo eine<br />
ganzheitliche innovative<br />
Softwarelösung für die Überwachung der<br />
Logistikabläufe an. Dabei stellen sie wichtige<br />
Entscheidungsinformationen in Echtzeit bereit.<br />
Mit Hilfe eines Big-Data-Ansatzes analysiert<br />
das Potsdamer Unternehmen den Einfluss<br />
von externen Faktoren wie Wetter, Verkehr<br />
oder Wartezeiten in Staus und an Grenzen.<br />
„Unsere Lösung bietet aber mehr als ETA-<br />
Prognosen (Estimated Time of Arrival), denn<br />
wir ermöglichen auf unserer Plattform auch die<br />
Vernetzung und Kommunikation zwischen allen<br />
an der Lieferkette beteiligten Akteuren”, erklärt<br />
Marian Pufahl, CEO von Synfioo. Analysen haben<br />
gezeigt, dass sich im Logistiksektor durch eine<br />
optimierte Ausnutzung der Fahrzeugressourcen<br />
Gewinnsteigerungen von über 20 Prozent<br />
erreichen lassen. Deshalb ist das Interesse groß<br />
– sowohl von mittelständischen Transportunternehmen<br />
wie von weltweit agierenden<br />
Konzernen der Logistikbranche.<br />
AUGLETICS GmbH<br />
Hochleistungssport auf dem Trockenen : Die<br />
Gründer der AUGLETICS GmbH sind<br />
Leistungsruderer und kennen daher<br />
bestens ihr Metier. Auf der Suche<br />
nach einem Trainingsgerät für den<br />
Winter haben sie das Rudergerät<br />
AUGLETICS Eight konzipiert.<br />
Das<br />
AUGLETICS Eight ist optimal vernetzbar und<br />
hat den AUGLETICS Virtual Coach eingebaut,<br />
der jeden einzelnen Ruderschlag in Echtzeit<br />
analysiert. Darüber hinaus haben die Ingenieure<br />
des Unternehmens aus Königs Wusterhausen<br />
eine elektronisch gesteuerte Wirbelstrombremse<br />
entwickelt, die dem Ruderer das Gefühl<br />
vermittelt, wie in einem echten Boot auf dem<br />
Wasser zu rudern. Davon profitiert auch Oliver<br />
Zeidler, Deutschlands größte Hoffnung im<br />
Ruder-Einer, der das Gerät im Training bereits<br />
nutzt.<br />
Software-Service John GmbH<br />
Dirk-Hendrik John machte sich 1993 mit der<br />
Software-Service John GmbH selbstständig. Zu<br />
den innovativen Entwicklungen des Ilmenauers<br />
gehört VIS-All®. Das Tool bietet eine einmalige<br />
Kombination aus Planung, interaktiver 3D-<br />
Visualisierung und Mengen- und Kostenberechnung<br />
für die optimale Planung von Bahntrassen<br />
beziehungsweise beim Ausbau bestehender<br />
Trassen.<br />
Rhebo GmbH<br />
Die sächsische Rhebo GmbH trifft den Nerv<br />
der Industrie-4.0-Zukunft : Je stärker sich die<br />
Industrie vernetzt, desto mehr wachsen die<br />
Anforderungen an die Absicherung solcher<br />
Prozesse. Die Leipziger haben sich darauf spezialisiert,<br />
die Ausfallsicherheit solcher industrieller<br />
Steuersysteme und kritischer Infrastrukturen<br />
mittels Überwachung der Datenkommunikation<br />
zu gewährleisten. Das Überwachungs-<br />
Fotos : Synfioo GmbH, Augletics GmbH
Schön, wenn man da<br />
zu Hause ist, wo andere<br />
nur am Wochenende<br />
hinkönnen.
30 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
LEUCHTTÜRME<br />
system Rhebo Industrial Protector analysiert<br />
die Kommunikation in der Steuerungstechnik,<br />
wertet diese in Echtzeit auf Anomalien aus und<br />
meldet Verdachtsfälle.<br />
SkenData GmbH<br />
Die Digitalisierung macht auch vor der Versicherungswirtschaft<br />
nicht halt. Die Rostocker<br />
SkenData GmbH möchte Big Data auch für<br />
diese Branche nutzbar machen. Und das<br />
speziell für die Wertermittlung von Gebäuden.<br />
Ihr benutzerfreundliches Verfahren nennt sich<br />
„Wert14” und basiert auf einer ausgeklügelten,<br />
auf Geoinformatik ruhenden Technologie. In<br />
wenigen Sekunden greift das Unternehmen auf<br />
Liegenschafts- und Katasteramtsdaten zu. Mehr<br />
als 70 Merkmale werden in die Wertermittlung<br />
einbezogen. Dem Versicherungsnehmer helfen<br />
die Rostocker bei der Wertermittlung. Für die<br />
Versicherungsbranche ist es ein Instrument zur<br />
Steigerung der Beratungsqualität.<br />
PipesBox GmbH<br />
Die PipesBox GmbH in der Hansestadt Rostock<br />
wurde im Jahr 2012 durch Elmar Zeeb und Jan<br />
Krog gegründet. Während Diplom-Informatiker<br />
Elmar Zeeb als wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />
an der Universität Rostock arbeitete, setzte<br />
sich Wirtschaftsingenieur Jan Krog im Rahmen<br />
seiner Diplomarbeit mit dem Internet der<br />
Dinge auseinander, das zu jener Zeit noch in den<br />
Kinderschuhen steckte. Die beiden PipesBox-<br />
Gründer fanden die bestehenden Smart-Home-<br />
Lösungen wenig überzeugend. Das war zugleich<br />
die Initialzündung, sich selbst mit einem eigenen<br />
Unternehmen dieser Frage zu stellen. So entstand<br />
schnell die Idee, eine eigene Smart-Living-Solution<br />
zu schaffen. Das ist mit naon gelungen – eine<br />
Smart-Living-Solution, die sich durch vielfältige<br />
und intelligente Smart-Home-Anwendungsfälle<br />
(sogenannte Smart Cases) auszeichnet. Mithilfe<br />
intelligenter Datenanalysen hilft naon, individuelle<br />
Anwendungsfälle zu erstellen, die mit<br />
wenigen Klicks ins eigene Smart Home integriert<br />
werden können. Naon sorgt so für Energie-,<br />
Zeit- und Kostenersparnis. Die B2C-Cloud-Integrationsplattform<br />
ist seit Oktober 2018 kostenfrei<br />
für iOS- und Android-Geräte verfügbar. In dieser<br />
ersten Version fokussiert sich das Unternehmen<br />
auf den Bereich der smarten Beleuchtung. Parallel<br />
werden zahlreiche neue Anwendungsgebiete,<br />
wie zum Beispiel die smarte Heizungssteuerung<br />
und weitere Smart Cases etwa aus den Bereichen<br />
Sicherheit und Haushalt entwickelt.<br />
Funkwerk AG<br />
Die Funkwerk AG aus dem thüringischen Kölleda<br />
konzentriert sich als mittelständischer Technologiekonzern<br />
auf lösungsorientierte Informations-,<br />
Kommunikations- und Sicherheitssysteme für<br />
den Schienenverkehr, aber auch für Behörden und<br />
Unternehmen. Funkwerk-Produkte basieren auf<br />
modernsten Verfahren der Funk- und Kommunikationstechnik.<br />
So fertigen die Thüringer seit<br />
1982 innovative Zugfunktechnik für Eisenbahnbetriebe<br />
im In- und Ausland. Als Weltmarktführer<br />
haben sich die Thüringer dabei mit maßgeschneiderten<br />
Kommunikationslösungen für LTE-,<br />
GSM-R- oder analoge Funknetze einen Namen<br />
gemacht. Gegenwärtig forscht die Tochtergesellschaft<br />
Funkwerk Systems GmbH gemeinsam<br />
mit der Technischen Universität Ilmenau an der<br />
Entwicklung von LTE-basiertem Zugfunk auf Basis<br />
der internationalen Standardisierung.<br />
INABE UG<br />
Orientierungshilfe indoor : Mithilfe der<br />
iBeacon-Bluetooth-Technologie und einer<br />
vom Halleschen Unternehmen eigens<br />
entwickelten Software können sich<br />
Nutzer in geschlossenen Räumen vom<br />
Smartphone navigieren lassen. Die Orientierung<br />
in unübersichtlichen Gebäuden<br />
wie Supermärkten oder Krankenhäusern<br />
wird damit stark vereinfacht. Die iBeacons<br />
sind deutlich effizienter und günstiger als<br />
herkömmliche WLAN-Module. Unternehmen<br />
können damit aber auch beispielsweise<br />
ermitteln, wie die Laufwege der Kunden sind.<br />
Die Gründer<br />
Jan Krog und<br />
Elmar Zeeb<br />
forschen an<br />
Lösungen für<br />
das Smart<br />
Home.<br />
CONTAG AG<br />
Jüngst erhielt das Unternehmen aus Spandau<br />
einen Preis für Berlins schönstes Firmengelände.<br />
Doch mehr noch als mit den Erholungsmöglichkeiten<br />
für die Mitarbeiter im firmeneigenen<br />
Garten macht das Unternehmen mit seinen<br />
Forschungsaktivitäten auf sich aufmerksam. So<br />
haben die Spandauer zum Beispiel eine dehnbare<br />
und flexible Leiterplattentechnologie eingeführt.<br />
Die Anwendungsmöglichkeiten der flexiblen<br />
Foto: PipesBox GmbH
IT- UND DIGITALWIRTSCHAFT<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
31<br />
Daten und zur Erstellung von datenschutzkonformen<br />
Back-ups. Ebenfalls auf den Markt gebracht<br />
haben die Teutschenthaler die Kommunikations-<br />
App Chiffry. Sie ermöglicht das abhörsichere<br />
Telefonieren und vertrauliche Versenden von<br />
Nachrichten und Bildern und richtet sich ebenfalls<br />
auch stark an den Bedürfnisse von Behörden und<br />
Organisationen aus, die Sicherheitsaufgaben zu<br />
erfüllen haben.<br />
Leiterplatte eröffnen neue Einsatzgebiete in der<br />
Medizin und bei komplexen Bauteilen in der<br />
Automobil- und Sensorikindustrie. Die CONTAG<br />
AG gilt als der mit Abstand schnellste Hersteller<br />
von Leiterplatten-Prototypen.<br />
ADVA Optical Networking SE<br />
ADVA Optical wurde 1994 im südthüringischen<br />
Meiningen und in München gegründet. In<br />
Thüringen wird heute noch produziert und<br />
entwickelt. Das Unternehmen wird zu den<br />
weltweiten Marktführern bei glasfaserbasierten<br />
Ethernet-Zugangslösungen gezählt und forscht<br />
an der Zukunft der Hochgeschwindigkeitsnetze.<br />
Dabei setzen die Thüringer Maßstäbe bei der<br />
Verwirklichung des neuen Mobilfunk-Standards<br />
5G. Zahlreiche Auszeichnungen zeugen von der<br />
innovationsgetriebenen Firmenphilosophie der<br />
Meininger.<br />
DIGITTRADE GmbH<br />
Die DIGITTRADE GmbH aus Teutschenthal im Saalekreis<br />
stellt externe verschlüsselte Festplatten<br />
für Banken, Unternehmen und Behörden her. Die<br />
hochsicheren Festplatten HS256S und HS256 S3<br />
eignen sich zum sicheren Transport von sensiblen<br />
SPORTident GmbH<br />
Die Arnstädter gehören zu den Thüringer Unternehmen,<br />
die nicht unbedingt in der Öffentlichkeit<br />
stehen, es aber in ihrem Segment zur Marktführerschaft<br />
gebracht haben. SPORTident ist eine<br />
universelle Systemlösung zur Zeitnahme und<br />
Identifikation an Kontrollstellen beim Outdoor-<br />
Sport, ob beim Triathlon, Mountainbikerennen<br />
oder Crosslauf. Die Produkte werden regelmäßig<br />
optimiert und in mehr als 65 Länder exportiert.<br />
CiS Forschungsinstitut für<br />
Mikrosensorik GmbH<br />
Im Sommer 2018 feierte die CiS Forschungsinstitut<br />
für Mikrosensorik GmbH in Erfurt ihr<br />
25-jähriges Institutsjubiläum. Die wirtschaftsnahe<br />
Forschungseinrichtung ist führend auf<br />
den Gebieten der Mikrosensorik, Mikrosystemtechnik<br />
und der Silizium-Detektoren und<br />
dabei wichtiger Partner für Unternehmen bei<br />
der Entwicklung innovativer Produkte. Zudem<br />
ist das Forschungsinstitut ein An-Institut der<br />
Technischen Universität Ilmenau. Als solches<br />
unterstützt es den Technologietransfer aus<br />
der universitären Forschung in die industrielle<br />
Produktion.<br />
Die hochsichere<br />
Festplatte HS256<br />
S3 der DIGITTRADE<br />
GmbH.<br />
Fotos: DIGITTRADE GmbH, SPORTident GmbH<br />
Outdoor-Sportler<br />
profitieren von den<br />
Systemlösungen der<br />
SPORTident GmbH<br />
zur Zeitnahme.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
32 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
LEUCHTTÜRME IT- UND DIGITALWIRTSCHAFT<br />
Aleksander Ciszek,<br />
Mitbegründer und<br />
CEO der 3YOURMIND<br />
GmbH.<br />
Silicon Radar GmbH<br />
Silicon Radar entwickelt und vertreibt hochintegrierte<br />
Millimeter-Wave-Schaltungen auf technologisch<br />
höchstem Niveau. Die Hochfrequenz-<br />
Schaltungen finden ihren Einsatz in Radarlösungen<br />
und drahtlosen Kommunikationsanwendungen.<br />
Die Chips aus Frankfurt (Oder) gelten als weltweit<br />
führend in der Miniaturisierung, stehen für geringe<br />
Stromaufnahme und Präzision.<br />
cognitix GmbH<br />
Cyber-Kriminalität wird mehr und mehr zum<br />
Risikofaktor für die Wirtschaft. Die Cyber-Angriffe<br />
auf Unternehmen häufen sich nicht nur, sie<br />
werden auch immer ausgeklügelter. Da gilt es,<br />
die eigene Sicherheitsarchitektur aufzurüsten.<br />
Aber nicht jeder kleinere Mittelständler hat<br />
dafür die nötigen Ressourcen. Mit der Security-<br />
Software Thread Defender setzt das junge<br />
Leipziger Softwareunternehmen cognitix GmbH<br />
auf die Analyse von Nutzer- und Gefahrendaten<br />
in Echtzeit, um Gefahren für die Netzwerke im<br />
Unternehmen abzuwehren. Eine fortschrittliche<br />
Firewall, die zudem möglichst einfach zu<br />
installieren sein soll.<br />
IMP Indalyz Monitoring &<br />
Prognostics GmbH<br />
Gasturbinen, Windkraftturbinen oder andere<br />
Energieerzeugungsanlagen mit Künstlicher<br />
Intelligenz überwachen – das ist die Mission der<br />
IM&P GmbH aus Halle (Saale). Deren innovative<br />
Prognosesoftware übernimmt das vorausschauende<br />
Wartungsmanagement von Maschinen, um<br />
kostspielige Ausfallzeiten zu vermeiden. Jüngste<br />
Entwicklung ist das vorbeugende System CASIS<br />
(Cognitives Autonomous Sensory Intelligent<br />
System). Gegründet wurde die IMP GmbH Ende<br />
2015 von Prof. Dr. Michael Schulz, Dr. Beatrix<br />
Schulz und Sven Czekalla. Sie hat ihren Sitz im<br />
Technologiepark Weinberg Campus.<br />
3YOURMIND GmbH<br />
Die Berliner 3YOURMIND GmbH ist längst in<br />
den Fokus industrieller Partner gerückt. So zählt<br />
beispielsweise das Maschinenbauunternehmen<br />
Trumpf zu den Investoren. Kein Wunder, die<br />
Hauptstädter sind in einem Zukunftsmarkt<br />
engagiert. Sie schaffen Softwareplattformen,<br />
die Unternehmen beim 3D-Druck unterstützen.<br />
Dazu zählen Enterprise-Plattformen für große<br />
Unternehmen und 3D-Druckdienstleister, mit<br />
denen die Additive Fertigung effizient gesteuert<br />
oder die Maschinenauslastung optimiert werden<br />
kann. Zu den Features gehören auch automatisierte<br />
Druckbarkeitsanalysen und Korrekturen<br />
von 3D-Modellen. Die 3YOURMIND GmbH will<br />
den 3D-Druck auch für Mittelständler, kleine<br />
Unternehmen oder Freiberufler erschließen.<br />
Die Ausgründung aus der Berliner Technischen<br />
Universität konnte schon im ersten Jahr nach der<br />
Gründung 2014 auch große Konzerne wie Siemens<br />
Energy, die Deutsche Bahn oder Continental<br />
zu seinen Kunden zählen.<br />
DEJ Technology GmbH<br />
Welche Wege Kunden durch einen Shop wählen,<br />
können E-Commerce-Händler leicht nachverfolgen.<br />
Im stationären Handel ist dies hingegen meist<br />
sehr aufwändig zu analysieren. Das Rostocker<br />
Start-up DEJ Technology GmbH will mit seiner<br />
Ultraschalltechnik „Koopango” Abhilfe schaffen.<br />
Die innovative Indoor-Positionierungstechnologie<br />
nutzt bereits vorhandene Lautsprechersysteme<br />
im Handel und hilft Geschäften über Ultraschall-<br />
Signale sowie die Smartphones der Käufer nachzuvollziehen,<br />
wie sich Kunden im Laden bewegen.<br />
JENETRIC GmbH<br />
Die JENETRIC GmbH wurde 2014 am Optikstandort<br />
Jena von den Ingenieuren Roberto Wolfer<br />
und Dirk Morgeneier mit langjähriger Erfahrung<br />
in der Fingerabdruckaufnahme gegründet und<br />
hat sich auf die Entwicklung von biometrischen<br />
Aufnahmesystemen spezialisiert. Der „LIVETOUCH<br />
quattro” aus dem Hause JENETRIC ist der weltweit<br />
kleinste, FBI-zertifizierte Zehnfinger-Fingerabdruckscanner<br />
und bereits international erfolgreich<br />
im Einsatz. Die Scanner liefern per Sensoren<br />
extrem scharfe und genaue Fingerabdrücke. Die<br />
Thüringer arbeiten aber längst an Weiterentwicklungen<br />
ihres patentierten Systems – noch kleiner,<br />
variabler und für weitere Anwendungsgebiete.<br />
Foto: 3YOURMIND GmbH
Der Presseball wünscht Ihnen besinnliche Weihnacht und einen guten Rutsch ins neue Jahr!<br />
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FEIERN SIE MIT UNS<br />
”70 JAHRE BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND“<br />
”30 JAHRE MAUERFALL“<br />
12. JANUAR <strong>2019</strong><br />
M A R I T I M H O T E L B E R L I N<br />
STARBAND DES ABENDS: THE WEATHER GIRLS<br />
BERLIN SHOW ORCHESTRA | ABBA4YOU<br />
MARKUS NOWAK | DISKOTHEK | TOMBOLA | CASINO
34<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
PLASMA-PFLASTER<br />
UND ALZHEIMER-APP<br />
Leuchttürme: Die innovativsten Unternehmen<br />
in der Gesundheitswirtschaft<br />
AEROPHARM GmbH<br />
Bauerfeind AG<br />
CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH<br />
CHRONOS VISION GmbH<br />
COLDPLASMATECH GmbH<br />
CORTRONIK GmbH<br />
GA Generic Assays GmbH<br />
denovoMATRIX GmbH<br />
GETEMED Medizin- und<br />
Informationstechnik AG<br />
GWA Hygiene GmbH<br />
INNOPROOF GmbH<br />
JeNaCell GmbH<br />
Lischka GmbH<br />
MediTex® – Medizinische<br />
Funktionswäsche GmbH<br />
neotiv GmbH<br />
oncgnostics GmbH<br />
Physiolution GmbH<br />
Redwave Medical GmbH<br />
Serumwerk Bernburg AG<br />
Smarterials Technology GmbH<br />
SpinPlant GmbH<br />
Vaxxilon Deutschland GmbH<br />
VEROVACCiNES GmbH
GESUNDHEITSWIRTSCHAFT<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
35<br />
Mit großen Pharmakonzernen können die ostdeutschen<br />
Länder nicht aufwarten. Doch rund um<br />
die medizinische Forschung – etwa in Berlin, Greifswald<br />
oder Halle – entwickelt sich ein ideales Umfeld<br />
für kreative Innovatoren und wagemutige Gründer.<br />
Von Matthias Salm<br />
COLDPLASMATECH-<br />
Chef Carsten<br />
Mahrenholz (l.)<br />
macht Patienten mit<br />
chronischen Wunden<br />
Hoffnung.<br />
Fotos: yodiyim/Adobe Stock, Nadine Bauerfeind<br />
COLDPLASMATECH GmbH<br />
Wenn Wunden über einen längeren Zeitraum als<br />
vier Wochen nicht abheilen, sprechen Mediziner<br />
von chronischen Wunden. Und deren Behandlung<br />
kann teuer werden : „Die Behandlungskosten<br />
belaufen sich in Deutschland auf mindestens<br />
sechs Milliarden Euro im Jahr”, weiß Dr. Carsten<br />
Mahrenholz, einer der Gründer der COLDPLAS-<br />
MATECH GmbH in Greifswald. Gemeinsam mit<br />
dem Physiker René Bussiahn, dem Maschinenbauingenieur<br />
Stephan Krafczyk und dem<br />
Medizin-Ökonomen Tobias Güra hat Mahrenholz,<br />
von Hause aus Chemiker, sowohl chronischen<br />
Wunden als auch multiresistenten Keimen den<br />
Kampf angesagt. In Deutschland allein könnten<br />
vom Behandlungskonzept der Greifswalder<br />
künftig rund vier Millionen Patienten profitieren.<br />
Denn so viele Menschen leiden hierzulande unter<br />
chronischen Wunden, wie sie etwa bei offenen<br />
Beinen oder beim diabetischen Fußsyndrom<br />
auftreten. Die Innovation : Die Greifswalder<br />
setzen auf ein Hightech-Pflaster aus kaltem Plasma.<br />
Kaltes Plasma ist ein ionisiertes, elektrisch<br />
leitfähiges Gas. Und für kaltes Plasma verfügen<br />
die Greifswalder Gründer über die größtmöglich<br />
denkbare<br />
Expertise.<br />
Schließlich wurde die<br />
COLDPLASMATECH GmbH aus dem Leibniz-<br />
Institut für Plasmaforschung und Technologie<br />
in der Hansestadt ausgegründet, einem der<br />
weltweit führenden Forschungsinstitute im<br />
Bereich physikalischer Plasmen. Dort hat das<br />
COLDPLASMATECH-Team in jahrelanger Arbeit<br />
die positiven Wirkungen des kalten Plasmas auf<br />
die Wundheilung erforscht und auf mögliche<br />
Anwendungen geprüft. Und die sind vielfältig :<br />
Bakterien, Pilze oder Keime tötet das Plasma<br />
lokal ab, auch solche, bei denen Antibiotika oft<br />
nicht mehr helfen können, weil sich die Keime<br />
als zunehmend resistent gegen deren Wirkstoffe<br />
erweisen. „Damit adressiert unsere Behandlungsmethode<br />
ein medizinisches Problem, das<br />
zunehmend an Bedeutung gewinnt”, erklärt<br />
Mahrenholz. Die COLDPLASMATECH GmbH<br />
hat nun ein Gerät entwickelt, mit dem sich die<br />
positive Wirkung des Plasmas auch auf großflächige<br />
Wunden anwenden lässt. Es besteht aus<br />
einem Plasma-Patch, das ist eine Wundauflage<br />
auf Silikonbasis, und dem Plasma-Cube, einer<br />
Das Hightech-<br />
Pflaster der<br />
COLDPLASMATECH<br />
GmbH.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
36 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
LEUCHTTÜRME<br />
Die neotiv-Gründer<br />
Prof. Dr. med. Emrah<br />
Düzel, Julian<br />
Haupenthal, Dr. Chris<br />
Rehse und Dr. David<br />
Berron (v.l.).<br />
Steuerungsbox, in der die Energie erzeugt wird,<br />
die für die Zündung des Plasmas notwendig ist.<br />
<strong>2019</strong> soll die COLDPLASMATECH-Wundauflage<br />
im Markt eingeführt werden. Begleitet von einer<br />
vom Bundesforschungsministerium geförderten<br />
Studie über die klinischen und ökonomischen<br />
Möglichkeiten der Plasmamedizin. „Zunächst<br />
hatten wir den Patienten selbst als Kunden im<br />
Auge”, sagt Mahrenholz. Doch schnell wurde ihm<br />
bei ersten Behandlungen klar, dass viele ältere<br />
Patienten gar nicht beweglich genug sind, um<br />
beispielweise eine Behandlung am Fuß ohne<br />
fremde Hilfe durchzuführen. Zielgruppe sind nun<br />
deshalb neben Kliniken und Pflegeeinrichtungen<br />
auch mobile Pflegedienste. Die Behandlung<br />
selbst ist übrigens wenig aufwendig : „Die<br />
Anwendung dauert etwa zwei Minuten”, erklärt<br />
Plasma-Experte Mahrenholz. Für die Patienten<br />
eine große Erleichterung, für das Gesundheitssystem<br />
eine spürbare Kostenentlastung.<br />
neotiv GmbH<br />
Alle drei Sekunden erkrankt auf der Welt<br />
ein Mensch an Alzheimer. Gemeinsam mit<br />
ihren Mitgründern Dr. David Berron und Julian<br />
Haupenthal wollen neotiv-Geschäftsführer Dr.<br />
Chris Rehse und Demenzforscher Prof. Dr. med.<br />
Emrah Düzel dazu beitragen, die Alzheimer-<br />
Krankheit frühzeitig erkennbar zu machen.<br />
Ihre in Magdeburg ansässige neotiv GmbH ist<br />
eine Ausgründung aus der Otto-von-Guericke-<br />
Universität und kooperiert eng mit dem ebendort<br />
ansässigen Standort des Deutschen Zentrums für<br />
Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), einer<br />
der weltweit renommiertesten Einrichtungen der<br />
Demenzforschung.Die Innovation der neotiv-<br />
Gründer : Aus den Erkenntnissen der Alzheimerforschung<br />
entwickelten sie Gedächtnistests und<br />
haben diese in anwenderfreundliche Apps für<br />
Smartphones und Tablets überführt. Diese Gedächtnistests<br />
zeigen, ob ein Patient für sein Alter<br />
normale Gedächtnisleistungen erbringen kann<br />
oder ob bereits Auswirkungen einer Alzheimer-<br />
Erkrankung im Frühstadium erkennbar sind.<br />
Dies ist auch deshalb sinnvoll, weil bildgebende<br />
Verfahren oder eine Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit,<br />
mit denen sich der Beginn der<br />
Erkrankung ebenfalls nachweisen ließe, aufwändig<br />
und teuer sind. Für diese Arbeit erhielten<br />
die Magdeburger nicht nur eine Förderung aus<br />
dem EXIST-Forschungstransferprogramm des<br />
Bundes, sondern warben auch Risikokapital für<br />
die Seed-Finanzierung des Unternehmens ein.<br />
Eine der künftigen Einsatzmöglichkeiten der App :<br />
„Bei Studien zur Entwicklung von neuen Inter-<br />
Die MediTex-<br />
Funktionswäsche<br />
erleichtert Ärzten<br />
die Arbeit.<br />
Fotos: neotiv GmbH, MediTex® – Medizinische Funktionswäsche GmbH
GESUNDHEITSWIRTSCHAFT<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
37<br />
Foto: MediTex® – Medizinische Funktionswäsche GmbH<br />
ventionsmaßnahmen ist die Herausforderung,<br />
die richtigen Probanden auszuwählen”, weiß<br />
neotiv-Gründer Rehse. Das Problem : Entweder<br />
sind die Studienteilnehmer von der Krankheit gar<br />
nicht betroffen oder die Demenz ist bereits zu<br />
weit vorgeschritten. Mit Hilfe der App lassen sich<br />
hingegen die Gedächtnisfunktionen checken und<br />
Risikopatienten frühzeitig identifizieren. Rehses<br />
Wunsch : Dass die neotiv-App, neben neue Wege<br />
zur Intervention zu identifizieren, ebenso zur<br />
Demenzvorsorge dem Patienten vom Hausarzt an<br />
die Hand gegeben wird. „So selbstverständlich<br />
wie heutzutage etwa ein Blutdruckmessgerät”,<br />
vergleicht Rehse.<br />
VEROVACCiNES GmbH<br />
Auf dem Weinberg-Campus in Halle (Saale)<br />
kämpfen Dr. Hanjo Hennemann und Prof. Dr.<br />
Sven-Erik Behrens gegen Tierseuchen. Die<br />
VEROVACCiNES GmbH, eine Ausgründung aus<br />
der Martin-Luther-Universität, ist mit Hilfe der<br />
Milchhefe Kluyveromyces lactis und Virusbestandteilen<br />
hochwirksamen Impfstoffen gegen<br />
Infektionskrankheiten bei Tieren, unter anderem<br />
gegen die Vogelgrippe, auf der Spur.<br />
GETEMED Medizin- und<br />
Informationstechnik AG<br />
Die Telemedizin wird sich in naher Zukunft<br />
zu einem wichtigen Bestandteil der medizinischen<br />
Versorgung entwickeln. Jüngst hat<br />
eine Studie der Charité – Universitätsmedizin<br />
Berlin nachgewiesen, dass die telemedizinische<br />
Mitbetreuung das Leben von Herzpatienten<br />
verlängern kann. Und die Lebensqualität erhöht,<br />
weil weniger Krankenhausaufenthalte notwendig<br />
sind. Technischer Konsortialführer der Studie :<br />
die GETEMED Medizin- und Informationstechnik<br />
AG. Das Unternehmen aus dem brandenburgischen<br />
Teltow hat sich einen besonderen Ruf als<br />
innovativer Spezialist für das Telemonitoring von<br />
gefährdeten Patienten erworben.<br />
MediTex® – Medizinische<br />
Funktionswäsche GmbH<br />
Manchmal entstehen die besten Ideen in der<br />
beruflichen Praxis : Die Gründerin der MediTex®<br />
– Medizinische Funktionswäsche GmbH, Fanny<br />
Fatteicher, ist von Hause aus Krankenschwester.<br />
In einer Dialysepraxis in Rostock erlebte sie<br />
tagtäglich, wie umständlich die Behandlung<br />
AZ M+W Leuchtturm 1/<strong>2019</strong> 210x140.qxp_Layout 1 09.11.18 10:35 Seite 1<br />
Die MediTex® –<br />
Funktionswäsche im<br />
Einsatz.<br />
STATE OF THE ART AUS THÜRINGEN: OPTISCHE SYSTEME,<br />
OPTISCHE AUTOMOTIVE KOMPONENTEN UND OPTISCHE HALBZEUGE.<br />
Als internationaler Markt- und Technologieführer<br />
in der Serienfertigung komplexer<br />
optischer Komponenten aus Spezialglas<br />
sowie aus dem Kunststoff PMMA sind<br />
wir ein gefragter Partner in der Herstellung<br />
von Automobilscheinwerfern in aller Welt.<br />
In unserem Technologiezentrum in Neustadt<br />
an der Orla werden Multifunktions-Freiformlinsen<br />
und viele andere optische Komponenten<br />
konzipiert und gefertigt. Gleichzeitig sind<br />
wir ein erfolgreicher OEM-Partner für die<br />
Assemblierung optischer Systeme, optomechanischer<br />
und optoelektronischer Geräte.<br />
Express Glass Services in Triptis stellt für<br />
die Industrie und Institute in ganz Europa<br />
Halbzeuge und Prototypen aus optischen<br />
Gläsern, synthetischen Quarzgläsern und<br />
Glaskeramiken her.<br />
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38 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
LEUCHTTÜRME<br />
Firmenchef<br />
Sebastian F. Braun hat<br />
die CHEPLAPHARM<br />
Arzneimittel GmbH<br />
kontinuierlich<br />
entwickelt.<br />
durchzuführen ist, wenn die Patienten in ihrer<br />
Privatkleidung zur Behandlung erscheinen.<br />
Dem bekannten „Bitte machen Sie sich frei”<br />
des Arztes folgt meist ein überflüssiges und<br />
langwieriges Entkleiden. So beschloss Fatteicher<br />
2014 medizinische Funktionskleidung mit<br />
wiederverschließbaren Öffnungen an allen<br />
relevanten Körperregionen zu entwickeln.<br />
Mittlerweile bietet ihr Unternehmen eine<br />
umfassende Kollektion für verschiedene<br />
Behandlungsmethoden an.<br />
SpinPlant GmbH<br />
Polyetheretherketon oder kurz PEEK wird als<br />
Kunststoff für Implantate etwa in der Wirbelsäulenchirurgie<br />
eingesetzt. Das Material hält<br />
hohen Kräften stand, hat aber einen gravierenden<br />
Nachtteil : PEEK verfügt über Oberflächeneigenschaften,<br />
die das Einwachsen des Implantats<br />
in das umgebende Gewebe erschweren.<br />
PEEK-Implantate müssen daher oft etwa mit<br />
Schrauben an den Knochen fixiert werden. Das<br />
Medizintechnikunternehmen SpinPlant GmbH<br />
aus Halle (Saale) und das dortige Fraunhofer-<br />
Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und<br />
Systemen IMWS haben sich gemeinsam dem<br />
Problem angenommen. In einem einzigartigen<br />
Elektrospinverfahren hat die SpinPlant GmbH<br />
dazu ein neuartiges Kollagenvlies hergestellt.<br />
Durch das Kollagenvlies soll die PEEK-Oberfläche<br />
kompatibler mit dem menschlichen Gewebe<br />
gemacht werden, denn die Kollagenfasern bieten<br />
eine Gerüststruktur für die Zellbesiedelung, das<br />
Zellwachstum und die Ausbildung und den Erhalt<br />
der natürlichen extrazellulären Matrix. So kann<br />
eine Integration des Implantatmaterials in das<br />
umliegende Bindegewebe ermöglicht werden.<br />
CHRONOS VISION GmbH<br />
Die CHRONOS VISION GmbH aus Berlin entwickelt<br />
Eye-Tracking-Systeme. So hilft beispielsweise das<br />
TIOL-Guidance-System Augenärzten im Verlauf<br />
einer Kataraktoperation. Dabei werden dem<br />
Patienten torische Intraokularlinsen eingesetzt.<br />
Das Guidance-System besteht aus einer<br />
Beleuchtungseinrichtung, die ein Lichtmuster auf<br />
dem Auge des Patienten erzeugt, und einem Kamerasystem.<br />
Gemeinsam mit einer Recheneinheit<br />
werden die Eigenschaften des Auges während<br />
der Operation bestimmt – eine nützliche Hilfe für<br />
den Operateur.<br />
denovoMATRIX GmbH<br />
DenovoMATRIX ist zugleich der Name eines<br />
jungen Dresdner Unternehmens und der von ihm<br />
entwickelten Technologie zur Biomaterialbeschichtung<br />
von Zellkulturträgern. Mit diesem Verfahren<br />
ist es möglich, Stammzellen mit höherer<br />
Reproduktionsrate und besseren Eigenschaften<br />
zu kultivieren.<br />
Serumwerk Bernburg AG<br />
1954 wurde der Grundstein für das Serumwerk<br />
Bernburg gelegt. Das Traditionsunternehmen<br />
widmet sich heute vor allem der Entwicklung von<br />
hoch innovativen pharmazeutischen Produkten<br />
auf der Basis natürlicher Biopolymere. Die Produkte<br />
aus Bernburg werden weltweit vermarktet.<br />
CHEPLAPHARM<br />
Arzneimittel GmbH<br />
Firmenchef Sebastian F. Braun hat das Greifswalder<br />
Unternehmen zu einem international<br />
agierenden „Specialty Pharma”-Unternehmen<br />
ausgebaut. Pharmazeutische Nischenprodukte<br />
kauft die CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH ein<br />
und entwickelt sie weiter.<br />
GWA Hygiene GmbH<br />
Krankenhauskeime sind das moderne Schreckgespenst<br />
der Patienten. Zwischen fünf bis<br />
zehn Prozent aller Patienten erkranken an einer<br />
Infektion, die sie sich im Krankenhaus zugezogen<br />
haben. Oft endet dies tödlich – in Europa sind<br />
dies 147.000 vermeidbare Todesfälle im Jahr. 90<br />
Prozent der Keime werden dabei über die Hände<br />
übertragen. Das Hauptübel : Mangelnde Hygiene.<br />
Die Stralsunder GWA Hygiene GmbH setzt auf<br />
Sensoren am Desinfektionsspender, die wiederum<br />
mit tragbaren Sensoren des Krankenhauspersonals<br />
kommunizieren. Dieses einfache Monitoring<br />
Foto: Thomas Schwandt
GESUNDHEITSWIRTSCHAFT<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
39<br />
zeigt, wo es in der Klinik an der Hygiene hapert.<br />
Es wird bereits in mehreren Krankenhäusern<br />
angewendet. Dabei konnten mehrere Millionen<br />
Händedesinfektionen erfasst werden. Das Ziel der<br />
Stralsunder ist nun die europaweite Vermarktung.<br />
GA Generic Assays GmbH<br />
Bauchspeicheldrüsenentzündungen können<br />
gefährliche Folgen haben. Eine frühzeitige Diagnose<br />
kann dies verhindern. Die Firma GA Generic<br />
Assays aus dem brandenburgischen Dahlewitz<br />
rückt der Erkrankung mit einem innovativen<br />
medizinischen Test-Besteck, das die Prognose<br />
und Diagnose bei akuten Bauspeicheldrüsenentzündungen<br />
verbessert, zu Leibe.<br />
JeNaCell GmbH<br />
2012 wurde das Unternehmen aus der Friedrich-<br />
Schiller-Universität Jena ausgegründet. Der<br />
Verkaufsschlager des Teams um Geschäftsführerin<br />
Dr. Nadine Heßler und die Technische Leiterin<br />
Dr. Dana Kralisch : eine Wundauflage auf Basis<br />
reiner Zellulose. Damit können großflächige<br />
Brandwunden schnell und schmerzfrei behandelt<br />
werden. Auch in der Nachbehandlung von<br />
Lasertherapien kommt das Produkt zum Einsatz.<br />
Anders als bei herkömmlichen Pflastern handelt<br />
es sich um ein feuchtes, halbtransparentes und<br />
vollbiologisches Material. Die Technologie zur<br />
kontinuierlichen Gewinnung des hochleistungsfähigen<br />
Biomaterials gilt als weltweit einzigartig.<br />
Redwave Medical GmbH<br />
Das Jenaer Unternehmen will mit seiner<br />
Technologie die Blutdruckmessung wesentlich<br />
verbessern. Die herkömmlichen Armmanschetten<br />
sollen dann in der Lage sein, auch den zentralen<br />
Blutdruck einfach zu Hause zu erfassen. Der Druck<br />
in der Aorta gilt als aussagekräftiger, beispielsweise<br />
bei der Vorhersage des Herzinfarkt- oder<br />
Schlaganfallrisikos.<br />
Smarterials Technology GmbH<br />
Die Berliner Smarterials Technology GmbH<br />
entwickelt auf Basis von innovativen Materialien<br />
Medizinprodukte, die das Verletzungs- und<br />
Infektionsrisiko in Kliniken reduzieren sollen, etwa<br />
durch die Optimierung chirurgischer Handschuhe.<br />
Physiolution GmbH<br />
Aus der Universität Greifswald ausgegründet<br />
von Prof. Dr. Werner Weitschies und Dr. Grzegorz<br />
Garbacz, konzentriert sich die Physiolution GmbH<br />
auf innovative Testgeräte und Verfahren, um<br />
die Wirkstofffreisetzung von Medikamenten zu<br />
untersuchen.<br />
CORTRONIK GmbH<br />
Die CORTRONIK GmbH in Rostock-Warnemünde<br />
gehört zur Berliner BIOTRONIK-Gruppe. Sie ist in<br />
der Unternehmensgruppe das Kompetenzzentrum<br />
für die Entwicklung und Produktion von<br />
Stents zur Behandlung von Gefäßverengungen.<br />
Dafür arbeitet das Unternehmen gleich in<br />
mehreren Vorhaben eng mit der medizinischen<br />
Forschung zusammen. Im Konsortium RESPONSE<br />
etwa werden gemeinsam mit der Rostocker<br />
Universitätsmedizin medizinisch relevante<br />
Therapiekonzepte mit innovativen Implantaten<br />
angestrebt.<br />
AEROPHARM GmbH<br />
Das Unternehmen im thüringischen Rudolstadt<br />
ist weltweites Entwicklungs- und Produktionszentrum<br />
für Atemwegspräparate innerhalb des<br />
Pharmariesen Novartis.<br />
Lischka GmbH<br />
Die Berliner Lischka GmbH ist Hersteller von<br />
Reinigungs- und Desinfektionsgeräten sowie<br />
medizinischem Mobiliar. Als Systemanbieter<br />
bei Steckbeckenspülern und medizinischem<br />
Funktionsmobiliar versteht sich die Lischka<br />
GmbH als Hersteller, der alle Komponenten selbst<br />
entwickelt, produziert und vertreibt.<br />
Vaxxilon Deutschland GmbH<br />
Die Vaxxilon Deutschland GmbH wurde 2015<br />
von der Max-Planck-Gesellschaft gemeinsam<br />
mit der Schweizer Biotechfirma Actelion Ltd<br />
gegründet. Das Berliner Tochterunternehmen<br />
ist auf die Erforschung, Entwicklung und<br />
Vermarktung von neuartigen synthetischen<br />
Kohlenhydrat-basierten Impfstoffen in erster<br />
Linie zum Schutz gegen bakterielle Infektionen<br />
spezialisiert.<br />
oncgnostics GmbH<br />
Das Life-Sciences-Unternehmen aus Jena ist<br />
Entwickler und Anbieter des Gebärmutterhalskrebstests<br />
GynTect. Damit zielen die Thüringer<br />
auf einen Milliardenmarkt. GynTect klärt schnell<br />
und zuverlässig, ob bei einer Patientin tatsächlich<br />
ein zu behandelnder Gebärmutterhalskrebs<br />
entsteht.<br />
Bauerfeind AG<br />
Im Bauerfeind Innovationszentrum in Zeulenroda<br />
entstehen moderne Lösungen für Bandagen,<br />
Orthesen oder orthopädische Einlagen. Das 1929<br />
in Zeulenroda gegründete Unternehmen gehört<br />
heute zu den Marktführern der Branche.<br />
Foto: Bauerfeind AG<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE<br />
INNOPROOF GmbH<br />
Carmen Zietz gründete zusammen mit Daniel Klüß<br />
im Jahr 2015 die INNOPROOF GmbH. Im Unternehmen<br />
aus Rostock wird an neuen Belastungstests<br />
für künstliche Implantate gearbeitet. Mit ihren<br />
Spezialmaschinen testen die Mecklenburger Knie-,<br />
Hüft- und Zahnprothesen aus der ganzen Welt.<br />
Bandagen der Firma<br />
Bauerfeind AG.
40<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
OSTDEUTSCHE<br />
ERFOLGSGESCHICHTE<br />
Leuchttürme: Die innovativsten Unternehmen<br />
in der Energie- und Umwelttechnik<br />
50Hertz Transmission GmbH<br />
CLOUD&HEAT Technologies GmbH<br />
e*Message Wireless Information<br />
Services Deutschland GmbH<br />
E.DIS AG<br />
Elegant Energy GmbH & Co. KG<br />
envia Mitteldeutsche Energie AG<br />
EWE AG<br />
EXYTRON GmbH<br />
Gensoric GmbH<br />
Heliatek GmbH<br />
Heizkörper GmbH & Co. KG H.M.<br />
InvenSor GmbH<br />
LLA Instruments GmbH & Co. KG<br />
LXP Group GmbH<br />
Lumenaza GmbH<br />
MARTIN Membrane Systems AG<br />
ONTRAS Gastransport GmbH<br />
Professor Dr. Berg & Kießling GmbH<br />
sunfire GmbH<br />
TESVOLT GmbH<br />
Thermoelect GmbH<br />
ubitricity Gesellschaft für<br />
verteilte Energiesysteme mbH<br />
VNG Innovation GmbH<br />
watttron GmbH<br />
WTZ Roßlau gGmbH
ENERGIE- UND UMWELTTECHNIK<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
41<br />
In Ostdeutschland schafft die Energiewende immer<br />
mehr Arbeitsplätze. In Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-<br />
Vorpommern und Brandenburg sind mehr Menschen –<br />
in Relation zur Gesamtbeschäftigung – in der<br />
Erneuerbare-Energien-Branche beschäftigt als<br />
anderswo. Hier entstehen nachhaltige Geschäftsideen<br />
und innovative Technologien für die künftige<br />
Energieversorgung. Im bundesdeutschen Vergleich<br />
kommt Ostdeutschland auf diesem Gebiet eine klare<br />
Vorreiterrolle zu.<br />
Von Matthias Salm<br />
ubitricity ermöglicht<br />
das Laden an der<br />
Laterne.<br />
Fotos: rcfotostock/Adobe Stock, ubitricity/Robert Lehmann<br />
ubitricity Gesellschaft für<br />
verteilte Energiesysteme mbH<br />
Knut Hechtfischer und Dr. Frank Pawlitschek<br />
machen aus Laternen Zapfsäulen. Die Gründer<br />
der Berliner ubitricity GmbH widmen sich dem<br />
Laden von Elektrofahrzeugen und der effizienten<br />
Abrechnung des Stroms. Herzstück der ubitricity-<br />
Lösung ist ein mobiler Stromzähler. Integriert in<br />
ein intelligentes Ladekabel mit sicherer Mobilfunkkommunikation<br />
schaltet dieser Ladevorgänge<br />
automatisch frei, erfasst die Verbrauchsdaten<br />
und sendet diese zur Abrechnung an eine<br />
Energiedatenplattform. Als Ladepunkt reicht eine<br />
herkömmliche Straßenlaterne. Deren Umrüstung<br />
zur Zapfsäule kommt die Kommunen wesentlich<br />
billiger als die Installation zusätzlicher Ladesäulen.<br />
Noch steckt der Stromzähler im Ladekabel<br />
– langfristig könnte er aber serienmäßig ins Auto<br />
eingebaut werden. Jüngst begeisterte sich auch<br />
die Siemens AG für die Technologie und stieg als<br />
Minderheitsgesellschafter ein. Die Idee kommt<br />
auch im Ausland an – beispielsweise in London.<br />
Dort ist man gemeinsam mit der Siemens AG als<br />
Anbieter von Ladeinfrastruktur anerkannt. Die<br />
Siemens AG ist eine von acht Organisationen, die<br />
die Ausschreibung der britischen Hauptstadt zur<br />
Verbesserung der Ladeinfrastruktur gewonnen<br />
haben. Den Testbetrieb hat ubitricity in London<br />
schon bestanden. Den Engländern gefällt vor<br />
allem, dass die Ladelösung weit weniger in das<br />
Stadtbild eingreift als ein Heer von neu errichteten<br />
Ladesäulen. Auch in New York wird die<br />
Technologie aus Berlin-Schöneberg wohlwollend<br />
geprüft, schließlich gehörten die Berliner jüngst<br />
zu den Siegern eines Klimaschutz-Wettbewerbs<br />
der größten Stadt der USA.<br />
Dank ubitricity<br />
können überall in<br />
der Stadt Ladepunkte<br />
entstehen.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
42 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
LEUCHTTÜRME<br />
in einem Tank gespeichert und nach Bedarf in<br />
einem Blockheizkraftwerk verbrannt, wodurch<br />
wiederum Strom und Wärme erzeugt werden.<br />
Der mobile<br />
Biogas-Verdichter<br />
von ONTRAS<br />
im Einsatz.<br />
ONTRAS Gastransport GmbH<br />
Um die gesetzlich geforderte hohe Verfügbarkeit<br />
der Einspeiseanlagen für Biogas sicherstellen zu<br />
können, hat ONTRAS gemeinsam mit der<br />
NEUMAN & ESSER Group einen mobilen<br />
Biomethan-Verdichter entwickelt. Neben<br />
dem mobilen Einsatz zur Vermeidung von<br />
Ausfallzeiten bei Wartung oder Reparatur von<br />
Anlagen können damit bei Reparaturarbeiten<br />
an Leitungen auch Gasmengen umgepumpt<br />
und somit die üblichen Ausblasungsverluste<br />
minimiert werden.<br />
Das watttron-<br />
Gründerteam (v.l.):<br />
Ronald Claus von<br />
Nordheim, Michaela<br />
Wachtel, Marcus<br />
Stein und Sascha<br />
Bach.<br />
TESVOLT GmbH<br />
Daniel Hannemann und Simon Schandert gründeten<br />
2014 in Wittenberg die TESVOLT GmbH.<br />
Das Unternehmen hat sich auf Batteriespeicher<br />
für Gewerbebetriebe spezialisiert. Ihr Ziel: Intelligente<br />
Stromspeicher für die Energiewende.<br />
Sie gelten als besonders wirtschaftlich dank der<br />
von TESVOLT entwickelten Batteriesteuerung.<br />
Denn in Energiespeichern altern die Batterien<br />
normalerweise unterschiedlich schnell. Das<br />
schwächste Element bestimmt dann die<br />
Gesamtleistung. Das intelligente Batteriemanagement<br />
von TESVOLT analysiert den Zustand<br />
der einzelnen Zellen und verteilt anschließend<br />
den Strom gleichmäßig auf die einzelnen<br />
Batterien. Zum Einsatz kommt die Wittenberger<br />
Technologie schon in Australien, Mali oder<br />
Kasachstan.<br />
watttron GmbH<br />
Ein Unternehmen aus Freital kämpft gegen den<br />
Verpackungswahn. Die watttron GmbH hat<br />
ihre Wurzeln am Institut für Naturstofftechnik<br />
an der Technischen Universität Dresden und im<br />
Fraunhofer-Institut für Verarbeitungsmaschinen<br />
und Verpackungstechnik. Die Frage: Wie lassen<br />
sich Plastikverpackungen, etwa Joghurtbecher,<br />
mit weniger Material- und Energieeinsatz<br />
herstellen? Die Lösung der Sachsen: Cera2heat ist<br />
eine innovative modulare Heiztechnologie für das<br />
Thermoformen. Das hocheffiziente Kontaktheizsystem<br />
erlaubt durch seine matrixartige<br />
Anordnung eine präzise Temperaturregelung. So<br />
werden beim Joghurtbecher zum Beispiel nur die<br />
Bereiche erhitzt, die umgeformt werden sollen.<br />
Bisher wird das Plastik dagegen großflächig<br />
erwärmt. Das erfordert einen höheren Materialund<br />
Energieeinsatz. Noch ein Vorteil: Die Freitaler<br />
Technologie kann in bestehende Industrieanlagen<br />
integriert werden.<br />
InvenSor GmbH<br />
Von Spritzgussanlagen über Serverräume bis zu<br />
Bürokomplexen – die InvenSor GmbH mit Sitz in<br />
Wittenberg und Berlin hat in den vergangenen<br />
zehn Jahren ihre Adsorptionskältemaschinen<br />
weltweit vermarktet. Das Jahr 2017 schloss die<br />
Cleantech-Firma mit dem mit Abstand umsatzstärksten<br />
Geschäftsjahr in der Firmengeschichte<br />
ab. Die thermisch angetriebenen Kälteanlagen<br />
wandeln überschüssige Abwärme beispielsweise<br />
aus industriellen Prozessen in Kälte um. Dabei<br />
erzeugen sie kaltes Wasser. Im Vergleich zu<br />
herkömmlichen Kältemaschinen bringt das den<br />
Anwendern Energiekosteneinsparungen von bis<br />
zu 70 Prozent.<br />
EXYTRON GmbH<br />
Die Innovation der EXYTRON GmbH aus Rostock<br />
kombiniert das Power-to-Gas-Verfahren mit<br />
einem Blockheizkraftwerk. Bei dem Power-to-Gas-<br />
Verfahren wird mithilfe des Stroms, der in Solarund<br />
Windkraftanlagen entsteht und gespeichert<br />
werden soll, Methangas hergestellt. Dieser wird<br />
Elegant Energy GmbH & Co. KG<br />
Das Unternehmen aus dem mecklenburgischen<br />
Crivitz produziert Anlagen zur dezentralen<br />
Versorgung mit regenerativer Windenergie. Die<br />
dort entworfene vertikal-achsige Windturbine<br />
Marlene ist deutlich kleiner und geräuschärmer<br />
als andere Windräder.<br />
Heliatek GmbH<br />
Heliatek wurde 2006 gemeinsam aus der Technischen<br />
Universität Dresden und der Universität<br />
Ulm ausgegründet. Heute ist das Unternehmen<br />
weltweiter Technologieführer im Bereich der<br />
organischen Photovoltaik. Nur einen Millimeter<br />
dick ist die organische Solarfolie, die die Dresdner<br />
herstellen. Während herkömmliche Solarzellen<br />
aus Silizium gefertigt werden, besteht die<br />
transparente Folie aus Kohlenwasserstoffverbindungen.<br />
Im Rahmen des EU-Projekts PVme hat<br />
die Heliatek GmbH als Teil eines internationalen<br />
Konsortiums in den letzten zwei Jahren beispielsweise<br />
an Lösungen für den Einsatz der Folien an<br />
Gebäudefassaden gearbeitet.<br />
Fotos: ONTRAS Gastransport GmbH/Jakob Richter, watttron GmbH
ENERGIE- UND UMWELTTECHNIK<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
43<br />
Bei der Heliatek-<br />
Produktionsanlage<br />
handelt es sich um<br />
die weltweit erste<br />
Fertigung, die<br />
organische Solarfolie<br />
im Rolle-zu-Rolle-<br />
Verfahren mittels<br />
Vakuumdeposition<br />
bei niedrigsten<br />
Temperaturen<br />
fertigt.<br />
Fotos: Tim Deussen Berlin, Tom Baerwald Berlin<br />
Professor Dr. Berg &<br />
Kießling GmbH<br />
Die Professor Dr. Berg & Kießling GmbH aus<br />
Cottbus und Berlin konstruiert innovative und<br />
umweltfreundliche energietechnische Anlagen<br />
auf Basis von Mikrogasturbinen. Mini-Kraftwerke,<br />
die Strom, Wärme oder Kälte mit Brennstoffen<br />
betreiben, die sonst entsorgt werden müssten.<br />
Diese so genannten Hidden Fuels sind beispielsweise<br />
verunreinigte Biomasse, Produktionsreste,<br />
Fackelgase oder Müll. Für die Forschung kooperiert<br />
das Unternehmen mit der Brandenburgischen<br />
Technischen Universität Cottbus-Senftenberg.<br />
Gensoric GmbH<br />
Das Willpower-System von Gensoric aus Rostock<br />
nutzt Wasser, Kohlenstoffdioxid aus der Umgebungsluft<br />
sowie grüne elektrische Energie, um<br />
Methanol zu erzeugen. Letzteres dient anschließend<br />
als Energiespeicher und kann als Kraftstoff<br />
NH MBMV inno 1/3, 210 x 93 mm (inkl. Anschnitt)<br />
in einem Mikro-Blockkraftheizwerk oder einer<br />
Brennstoffzelle genutzt werden.<br />
Thermoelect GmbH<br />
Gegründet wurde das Unternehmen 2015 in<br />
Hamburg. Mittlerweile residiert das Team um<br />
Geschäftsführer Horst Erichsen aber direkt<br />
an der Hafenkante in der Hansestadt Wismar.<br />
Herzstück des Unternehmens: die Konstruktion<br />
des weltweit ersten stromerzeugenden<br />
Holzvergaser-Blockheizkraftwerks (BHKW)<br />
„Seebeck 250W“ für das heimische Wohnzimmer.<br />
Der wasserführende „Seebeck 250W“<br />
nutzt Thermoelektrik mittels wartungsfreier<br />
und geräuschloser thermoelektrischer Generatoren<br />
in Verbindung mit Holzvergasertechnik zur<br />
Erzeugung von Strom, Heizungswärme und<br />
Brauchwasser. Da der Grundbedarf elektrischer<br />
Leistung mit 250 Watt für Pumpen und Heizungssteuerung,<br />
LED-Wohnraumbeleuchtung<br />
oder mobile Endgeräte abgedeckt wird, gilt<br />
Heliatek-Forschung<br />
in Dresden.<br />
WACHSTUMSIMPULS<br />
FÜR INNOVATIONSTRÄGER<br />
Mit dem Förderprogramm MBMV innoSTARTup*<br />
Die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH unterstützt<br />
innovative und technologieorientierte Unternehmen sowie digitale Geschäftsmodelle in<br />
unserem Land mit soliden Finanzierungen.<br />
Ihre Vorteile: Innovatives Kapital. Voller Spielraum.<br />
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*Gefördert durch:<br />
EUROPÄISCHE UNION<br />
EuropäischE Europäischer Fonds für union<br />
Regionale Entwicklung<br />
Europäischer sozialfonds
44 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
LEUCHTTÜRME<br />
Das Holzvergaser-<br />
Blockheizkraftwerk<br />
„Seebeck 250W“ von<br />
Thermoelect kann<br />
auch als Notstromaggregat<br />
eingesetzt<br />
werden.<br />
E.DIS-Vorstandschef<br />
Dr. Alexander<br />
Montebaur.<br />
das Holzvergaser-BHKW als ideale Insellösung<br />
und Notstromaggregat in waldreichen oder<br />
ländlichen Regionen.<br />
LXP Group GmbH<br />
In Marienwerder im ländlichen Brandenburg hat<br />
die LXP Group GmbH ihre Arbeit aufgenommen.<br />
Das dynamisch wachsende Unternehmen forscht<br />
an technischen Lösungen zur Verwertung pflanzlicher<br />
Reststoffe. Chemikalien und Treibstoffe<br />
werden heute meist aus Zuckerrohr oder Mais<br />
hergestellt. Die LXP Group GmbH hat nun einen<br />
chemischen Prozess patentiert, mit dem solche<br />
Produkte auch aus Agrar-Reststoffen hergestellt<br />
werden können.<br />
CLOUD&HEAT Technologies GmbH<br />
Die Dresdner CLOUD&HEAT Technologies GmbH<br />
verbindet die Digitalisierung mit der Energiewende.<br />
Der Bedarf an Rechnerleistung wächst<br />
in der Wirtschaft und damit auch das Volumen<br />
an ungenutzter Server-Wärme. Die Dresdner<br />
bieten nun Unternehmen IT-Infrastrukturen in<br />
Form von maßgeschneiderten Cloud-Lösungen<br />
an. Der Clou: Die Serverabwärme wird abgeführt<br />
und kann zur Beheizung von Immobilien und zur<br />
Warmwasseraufbereitung genutzt werden. Dazu<br />
haben die Dresdner eine Heißwasser-Direktkühlung<br />
ausgetüftelt. Die Rechenzentren-Container<br />
erobern bereits internationale Märkte.<br />
einem Konsortium von verschiedenen Partnern<br />
aus Industrie und Wissenschaft wurde beispielsweise<br />
ein technisch neuartiges<br />
Freileitungskonzept entworfen.<br />
CompactLine ist eine<br />
380-Kilovolt-Freileitung<br />
in kompakter Bauweise.<br />
Die Freileitung weist eine<br />
geringere Bauhöhe und<br />
eine geringere Trassenbreite<br />
als herkömmliche<br />
Freileitungen gleicher<br />
Leistung auf. 50Hertz ist auch<br />
Konsortialführer im WindNODE-<br />
Verbundprojekt, in dem mehr als 70<br />
Partner an einer intelligenten Vernetzung der<br />
Stromerzeugung und des Stromverbrauchs aller<br />
Systemteilnehmer forschen.<br />
E.DIS AG<br />
Das Kerngeschäft der E.DIS AG mit Sitz in<br />
Fürstenwalde ist der Netzbetrieb. Aber das<br />
Unternehmen versteht sich auch als Innovator für<br />
die Energiewende. Der brandenburgische E.DIS-<br />
Standort Ketzin soll beispielsweise zu einem<br />
Erneuerbare-Energien-Labor ausgebaut werden.<br />
Nicht alle Neuentwicklungen stammen dabei<br />
aus den eigenen Reihen. E.DIS kooperiert mit<br />
innovativen Start-ups. So haben die Brandenburger<br />
gemeinsam mit einem jungen Unternehmen<br />
aus Köln eine interaktive Landkarte entworfen,<br />
auf der potenzielle Investoren binnen weniger<br />
Minuten die optimalen Plätze und Verknüpfungspunkte<br />
etwa für neue Photovoltaikanlagen finden<br />
können.<br />
Lumenaza GmbH<br />
Die Berliner Lumenaza GmbH sieht sich als Softwareanbieter<br />
für eine dezentrale und digitalisierte<br />
Energiewelt. Das Unternehmen will<br />
alle Teilnehmer der neuen<br />
Energiewelt auf einem<br />
digitalen Marktplatz<br />
verbinden und<br />
intelligent steuern.<br />
Lumenaza ist in der<br />
Lage, erneuerbare<br />
Kraftwerke zu<br />
steuern, Strom von<br />
großen und kleinen<br />
Erzeugungsanlagen<br />
einzubeziehen sowie<br />
Echtzeit-Energiemanagementdaten<br />
für alle Marktteilnehmer zugänglich<br />
zu machen. Daran glauben auch Investoren wie<br />
E.ON und die EnBW New Ventures.<br />
Fotos: Thermoelect GmbH, W+M, CLOUD&HEAT Technologies GmbH<br />
Die Rechencenter-<br />
Container der<br />
Cloud&Heat Technologies<br />
GmbH.<br />
50Hertz Transmission GmbH<br />
Die 50Hertz Transmission GmbH in Berlin betreibt<br />
das Übertragungsnetz im Norden und Osten<br />
Deutschlands. So sichert das Unternehmen<br />
die Stromversorgung von rund 18 Millionen<br />
Menschen. Daneben haben die Berliner aber auch<br />
ein breites Innovationsportfolio. Gemeinsam mit
ENERGIE- UND UMWELTTECHNIK<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
45<br />
Das Transmission<br />
Control Centre in<br />
Neuenhagen östlich<br />
von Berlin. Von hier<br />
aus wird das 50Hertz-<br />
Netz gesteuert.<br />
Heizkörper GmbH & Co. KG H.M.<br />
Im thüringischen Dingelstädt entstehen bei der<br />
Heizkörper GmbH & Co. KG H.M.gute Ideen auch<br />
ohne eigene Forschungsabteilung. Dazu zählen ein<br />
latenter Wärmespeicher, die Thermobatterie SU-C<br />
und ein latenter Warmwasserspeicher, genannt<br />
Thermobatterie L-O-T. Zur Speicherung wird<br />
Natriumacetat-Trihydrat – ein ungiftiges Salz –<br />
verwendet. Es nimmt Überschusswärme auf und<br />
kann sie langfristig ohne Verlust speichern.<br />
e*Message Wireless Information<br />
Services Deutschland GmbH<br />
Das Unternehmen ist Betreiber von Europas größtem<br />
Sicherheitsfunknetz. Ihre Fernsteuerungslösung<br />
e*Nergy – mit dem „Innovationspreis<br />
Berlin Brandenburg 2014“ ausgezeichnet– ist<br />
aktuell bereits als effiziente Fernsteuerung von<br />
EEG-Anlagen, Wärmepumpen, Nachtspeicherheizungen<br />
und nichtöffentlicher Straßenbeleuchtung<br />
im Stromnetz Berlin im Einsatz.<br />
WTZ Roßlau gGmbH<br />
Das WTZ Roßlau ist ein privates, innovatives Forschungsunternehmen<br />
im Bereich der Energieumwandlung.<br />
Es entwickelt und testet Produkte und<br />
Verfahren auf den Gebieten der Motorentechnik,<br />
Energietechnik und Maschinen- und Gerätetechnik.<br />
MARTIN Membrane Systems AG<br />
Über 40.000 Membranfilter hat das Berliner Unternehmen<br />
im Bereich der maritimen, kommunalen<br />
und industriellen Wasseraufbereitung bereits<br />
installiert. Damit wurde die Membrantechnologie<br />
für weltweite Anwendungen wirtschaftlich<br />
erschlossen.<br />
EWE AG<br />
In Brandenburg und auf Rügen trägt der Energieund<br />
Telekommunikationsdienstleister EWE mit<br />
hocheffizienten Technologien und Lösungen zur<br />
Wärmewende bei. Zudem sucht das Unternehmen<br />
gezielt nach digitalen Geschäftsmodellen.<br />
Dazu kooperiert EWE mit dem Berliner Start-up-<br />
Builder Germantech Digital und beteiligte sich am<br />
High-Tech-Gründerfonds.<br />
LLA Instruments GmbH & Co. KG<br />
Die Berliner gelten als versteckter Weltmarktführer.<br />
Aus Adlershof gehen ihre Hyperspektralkameras<br />
in alle Welt – unverzichtbar für die<br />
Recyclingwirtschaft. Mit ihrer Hilfe lässt sich das<br />
Material der Abfälle erkennen und analysieren –<br />
und anschließend effektiv trennen.<br />
envia Mitteldeutsche Energie AG<br />
Der Chemnitzer Energiedienstleister setzt verstärkt<br />
auf digitale Services. So präsentierten die<br />
Sachsen jüngst ein Home-Energy-Management-<br />
System. Bei dem Produkt handelt es sich um eine<br />
Lösung für das intelligente Energiemanagement<br />
in Ein- und Zweifamilienhäusern, speziell für<br />
Kunden mit Photovoltaikanlagen. Das Energiemanagement<br />
beinhaltet eine Software, über die<br />
Erzeuger, Speicher und Verbraucher miteinander<br />
kommunizieren.<br />
VNG Innovation GmbH<br />
Die Kernkompetenz der VNG AG ist Gas. Doch<br />
längst richten die Leipziger ihren Blick auf<br />
Zukunftsmärkte: Biogas, digitale Infrastruktur<br />
und Quartierslösungen gehören beispielsweise<br />
dazu. Und sie gehen über die VNG Innovation<br />
GmbH strategische Partnerschaften mit<br />
Start-ups aus den Bereichen Energieeffizienz,<br />
Energiespeicherung, Energieumwandlung,<br />
Digitalisierung, Mobilität und Nachhaltigkeit<br />
ein. Damit ist das Unternehmen auch wesentlicher<br />
Treiber für innovative Ideen zur Energiewende.<br />
Fotos: 50Hertz Transmission GmbH, VNG AG / Dirk Brzoska<br />
sunfire GmbH<br />
Sunfire aus Dresden ist Entwickler von Hochtemperatur-Brennstoffzellen<br />
sowie Elektrolyseuren<br />
und Pionier in den Bereichen Power-to-Liquids<br />
und Power-to-Gas. Die Sachsen sind auch<br />
weltweiter Vorreiter bei der Etablierung der<br />
Dampf-Elektrolyse (SOEC) zur hocheffizienten<br />
Erzeugung von grünem Wasserstoff. Damit können<br />
Industrieunternehmen grünen Wasserstoff auf<br />
Basis Erneuerbarer Energien erzeugen. Getestet<br />
wurde dies im EU-geförderten GrinHy-Projekt mit<br />
dem Stahlproduzenten Salzgitter Flachstahl GmbH.<br />
Gasspeicherung bei<br />
der VNG AG.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
46<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
ELEKTROCHROME<br />
GLÄSER UND FLEXIBLE<br />
BATTERIEN<br />
Die wichtigsten Kooperationspartner<br />
für den innovativen Mittelstand im Bereich Forschung<br />
Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik<br />
und Feinmechanik IOF<br />
Fraunhofer-Institut für Angewandte<br />
Polymerforschung IAP<br />
Fraunhofer-Institut für Keramische<br />
Technologien und Systeme IKTS<br />
Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von<br />
Werkstoffen und Systemen IMWS<br />
Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik,<br />
Heinrich-Hertz-Institut, HHI<br />
Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen<br />
und Umformtechnik IWU<br />
Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit<br />
und Mikrointegration IZM<br />
Institut für Kompetenz in AutoMobilität –<br />
IKAM GmbH<br />
Leibniz-Institut für Plasmaforschung und<br />
Technologie e. V. (INP)<br />
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik<br />
(IPP)
FORSCHUNGSINSTITUTE<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
47<br />
Wie arbeitet die Fabrik der Zukunft? Welche alternativen<br />
Antriebe sichern künftig unsere Mobilität?<br />
Wie lassen sich die Erneuerbaren Energien effizient<br />
speichern? Auf diese drängenden Fragen finden die<br />
Wissenschaftler in Ostdeutschland innovative und<br />
spannende Antworten.<br />
Von Matthias Salm<br />
Dank eines neuen<br />
Sensors ist es<br />
künftig möglich, den<br />
Herstellungsprozess<br />
von Wandfarben<br />
und Lacken direkt<br />
und in Echtzeit im<br />
Reaktionsbehälter zu<br />
untersuchen.<br />
Fotos: Monet/Adobe Stock, Fraunhofer IAP<br />
Fraunhofer-Institut für<br />
Angewandte Polymerforschung IAP<br />
Das Fraunhofer IAP entwickelt seit mehr als<br />
25 Jahren in Potsdam-Golm Polymere und<br />
erforscht deren Anwendungen. Gleich mit<br />
sieben Forschungsbereichen widmet sich das<br />
Fraunhofer IAP diesem Thema. Hier wird an<br />
biobasierten Carbonfasern für leichtere Autos,<br />
an Mikroverkapselungen für den Schutz von<br />
Oberflächen oder biokompatiblen Materialien<br />
für die Medizintechnik gearbeitet. Davon<br />
profitiert auch der Mittelstand der Region. Ein<br />
Beispiel für die Zusammenarbeit: Elektrochrome<br />
Gläser dunkeln automatisch bei intensiver Sonnenstrahlung<br />
ab. So bleibt die Wärme außen<br />
vor. Bislang gibt es sie jedoch nur in der Farbe<br />
Blau, auch die Schaltzeiten sind lang. Mit einem<br />
neuen Verfahren des Fraunhofer IAP lassen<br />
sich erstmalig auch andersfarbige Scheiben<br />
herstellen. »Wir können zum einen Glasscheiben<br />
mit einer großen Farbvielfalt herstellen,<br />
zum anderen erreichen wir deutlich schnellere<br />
Schaltzeiten als bei bisherigen Modellen«,<br />
sagt Dr. Volker Eberhardt, Wissenschaftler<br />
am IAP. Forscher des Fraunhofer-Instituts<br />
für Angewandte Polymerforschung IAP in<br />
Potsdam-Golm haben für diese Innovation ihre<br />
Kompetenzen mit jenen der TILSE FORMGLAS<br />
GmbH aus dem Havelland in einem gemeinsamen<br />
Projekt gebündelt.<br />
Ein weiteres Beispiel: Künftig können die<br />
Hersteller von Wandfarben, Lacken oder auch<br />
Klebstoffen ihre Produkte erstmals inline<br />
analysieren. Sie brauchen also keine Probe<br />
mehr zu ziehen, sondern können ihr Produkt<br />
direkt beim Herstellungsprozess fortlaufend in<br />
Echtzeit untersuchen. Möglich macht dies ein<br />
neuer Sensor. Dieser wurde vom Potsdamer<br />
Unternehmen PDW Analytics GmbH entwickelt<br />
und von Forschern vom Fraunhofer-Institut für<br />
Angewandte Polymerforschung IAP in ihr bestehendes<br />
Prozessentwicklungssystem integriert.<br />
Organische Monomere,<br />
in ein spezielles<br />
Gießharz gemischt,<br />
verdunkeln das<br />
Fensterglas.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
48 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
LEUCHTTÜRME<br />
Verbundprojekt „PlasClean“ und entwickelten ein<br />
intelligentes, modular aufgebautes Raumluftsystem<br />
für OP-Säle, in dessen Zentrum eine spezielle<br />
Plasmastufe steht.<br />
Cerenergy® ist die<br />
umweltfreundliche<br />
und kostengünstige<br />
Natrium-Batterie<br />
zur stationären<br />
Energiespeicherung.<br />
Fraunhofer-Institut für Angewandte<br />
Optik und Feinmechanik IOF<br />
Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik<br />
und Feinmechanik IOF in der Lichtstadt Jena<br />
betreibt anwendungsorientierte Forschung auf<br />
dem Gebiet der Photonik. Das Leistungsangebot<br />
des Instituts umfasst die gesamte photonische<br />
Prozesskette – vom opto-mechanischen und<br />
opto-elektronischen Systemdesign bis zur<br />
Herstellung von kundenspezifischen Lösungen<br />
und Prototypen.<br />
Fraunhofer-Institut für<br />
Keramische Technologien und<br />
Systeme IKTS<br />
Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien<br />
und Systeme IKTS mit Sitz in Dresden<br />
und Hermsdorf genießt den Status, das größte<br />
Keramikforschungsinstitut Europas zu bilden.<br />
Hier entstehen Ideen für neuartige keramische<br />
Technologien und Komponenten sowie zerstörungsfreie<br />
Prüfverfahren. Das Fraunhofer IKTS ist<br />
beispielsweise Teil des neuen regionalen Wachstumskerns<br />
»smood – smart neighborhood«.<br />
Hierbei wird ein Modellquartier in Thüringen<br />
energetisch und warmmietenneutral umgebaut.<br />
Ziel ist ein hoher Selbstversorgungsgrad mit<br />
Erneuerbaren Energien. Im Teilprojekt »EStorage«<br />
arbeitet das Fraunhofer IKTS zusammen mit<br />
Industriepartnern an einem Batteriesystem für<br />
die Stromspeicherung im Quartier. Die Batterie<br />
beruht auf der im IKTS entwickelten Natrium-<br />
Technologie. Bei der keramischen Batterie sollen<br />
ausschließlich unbedenkliche einheimische<br />
Rohstoffe zum Einsatz kommen.<br />
Institut für Kompetenz in<br />
AutoMobilität – IKAM GmbH<br />
Das Institut für Kompetenz in AutoMobilität –<br />
IKAM GmbH mit Sitz in Magdeburg und Barleben<br />
versteht sich als wirtschaftsorientierte Forschungseinrichtung<br />
für die Automotive-Branche.<br />
Antriebstechnik, Elektromobilität, Leichtbau,<br />
sowie Mess- und Prüftechnik gehören zum Profil<br />
der wissenschaftlichen Arbeit der IKAM GmbH.<br />
An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und<br />
Wirtschaft positioniert, übernimmt die IKAM<br />
GmbH auch das Management von Kooperationen<br />
zwischen Unternehmen, Hochschulen und<br />
öffentlichen Auftraggebern.<br />
Leibniz-Institut für Plasmaforschung<br />
und Technologie e. V. (INP)<br />
In Greifswald steht Europas größtes außeruniversitäres<br />
Forschungsinstitut auf dem Gebiet<br />
der Niedertemperaturplasmen. Das INP arbeitet<br />
marktorientiert, denn Plasmen kommen in vielen<br />
Bereichen zur Anwendung – in der Energie-, Umwelt-<br />
oder Gesundheitswirtschaft beispielsweise.<br />
So haben die Forscher des INP beispielsweise eine<br />
innovative Plasmareinigungsstufe konzipiert, die<br />
modular eingebaut werden kann. So lässt sich die<br />
Keimbelastung in Kliniken deutlich reduzieren.<br />
Das Medizintechnikunternehmen Pneumatik Berlin<br />
sowie die Haustechnik Bachmann aus Steinberg<br />
in Sachsen kooperierten beim gemeinsamen<br />
Max-Planck-Institut<br />
für Plasmaphysik (IPP)<br />
Grundlagenforschung mit Weltgeltung: In dem<br />
1994 gegründeten IPP-Teilinstitut Greifswald<br />
wird die Fusionsanlage Wendelstein 7-X<br />
betrieben. Das Ziel der IPP-Forschungsarbeiten<br />
ist ein Fusionskraftwerk, das Energie aus der<br />
Verschmelzung von leichten Atomkernen<br />
gewinnen soll. Wendelstein 7-X ist die weltweit<br />
größte Fusionsanlage vom Typ Stellarator. Die<br />
Forscher wollen in ihren Experimenten die<br />
Kraftwerkseignung dieses Bautyps nachweisen.<br />
In der letzten Experimentierrunde erreichten die<br />
Greifswalder Wissenschaftler höhere Temperaturen<br />
und Dichten des Plasmas, längere Pulse<br />
und einen weltweiten Stellarator-Rekord für das<br />
Fusionsprodukt. Dieses Produkt aus Ionentemperatur,<br />
Plasmadichte und Energieeinschlusszeit<br />
gibt an, wie nahe man den Reaktorwerten für ein<br />
brennendes Plasma kommt.<br />
Fraunhofer-Institut für<br />
Werkzeugmaschinen und<br />
Umformtechnik IWU<br />
Der Maschinenbau lebt in Chemnitz eine lange<br />
Tradition. Der sächsische Industriestandort<br />
ist deshalb genau der richtige Ort für das<br />
Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen<br />
und Umformtechnik IWU. Es arbeitet mit der<br />
Technische Universität Chemnitz und der<br />
regionalen Wirtschaft gemeinsam an Lösungen<br />
für die energie- und ressourceneffiziente<br />
Produktion. Im Frühjahr 2014 wurde hier<br />
deshalb beispielsweise die „E³-Forschungsfabrik<br />
Ressourceneffiziente Produktion“ in Betrieb<br />
genommen. Dort entwickeln die Chemnitzer<br />
Wissenschaftler material- und energieeffiziente<br />
Technologien und Produkte. Das Fraunhofer<br />
IWU ist immer wieder auch Geburtsstätte für<br />
technologische Weltneuheiten. Aktuelles Beispiel:<br />
ein funktionsintegriertes Batteriegehäuse für die<br />
Anforderungen der Elektromobilität. Es hält die<br />
Batterien für E-Motoren optimal auf Betriebstemperatur,<br />
bietet bestmöglichen Crash-Schutz<br />
und lässt sich gleichzeitig zur Kühlung oder zum<br />
Beheizen der Fahrgastzelle nutzen. Der Clou: Die<br />
Temperierung der Batterien verursacht keinen zusätzlichen<br />
Energiebedarf. Möglich wird das durch<br />
den speziellen Werkstoff, aus dem das Gehäuse<br />
hergestellt ist: Metallschaum mit integriertem<br />
Phasenwechsel-Material. Dabei handelt es sich<br />
um ein Wachs, das bei einer individuell einstellba-<br />
Foto: Fraunhofer IKTS
FORSCHUNGSINSTITUTE<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
49<br />
Am Institut für<br />
Kompetenz in Auto-<br />
Mobilität wird an<br />
neuen Antriebstechniken<br />
geforscht.<br />
Fotos: Dirk Mahler IKAM GmbH, Fraunhofer IWU<br />
ren Temperatur schmilzt. Dadurch wird eine zu<br />
starke Erwärmung der Batterien vermieden.<br />
Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit<br />
und Mikrointegration IZM<br />
Das Fraunhofer IZM in Berlin zählt zu den weltweit<br />
führenden Einrichtungen für angewandte<br />
Forschung und Entwicklung von Elektronik und<br />
deren Systemintegration. Und das mit Blick auf<br />
markttaugliche Innovationen. So stehen beispielsweise<br />
Wearables für am Körper tragbare Systeme,<br />
die mit Sensoren Messdaten des Trägers sammeln.<br />
Dazu bedarf es besonders flexibler Batterien. Sie<br />
müssen sich dem Material anpassen und gleichzeitig<br />
leistungsstark sein. So ist das Fraunhofer-<br />
Institut IZM beispielsweise gemeinsam mit dem<br />
Schweizer Sensorhersteller Xsensio einer neuen<br />
tragbaren Technologie auf der Spur – dem intelligenten<br />
Pflaster. Es soll den Schweiß des Trägers<br />
ohne Zeitverzögerung messen und analysieren.<br />
Daraus lassen sich dann Aussagen über den<br />
Gesundheitszustand des Trägers ableiten. Dazu<br />
müssen die Batterien extrem flach, flexibel und<br />
leicht sein. Das Fraunhofer IZM entwickelt das<br />
Aufbaukonzept und die Energieversorgung der<br />
schweißmessenden Sensoren.<br />
Fraunhofer-Institut für<br />
Nachrichtentechnik, Heinrich-<br />
Hertz-Institut, HHI<br />
Innovationen für die digitale Gesellschaft von<br />
morgen – dafür steht das Fraunhofer-Institut für<br />
Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI.<br />
Die Berliner nehmen weltweit eine Spitzenstellung<br />
in der Erforschung von mobilen und optischen<br />
Kommunikationsnetzen und -systemen sowie<br />
der Kodierung von Videosignalen und Datenverarbeitung<br />
ein. Gemeinsam mit internationalen<br />
Partnern aus Forschung und Industrie arbeitet<br />
das Fraunhofer HHI im gesamten Spektrum der<br />
digitalen Infrastruktur.<br />
Fraunhofer-Institut für<br />
Mikrostruktur von Werkstoffen<br />
und Systemen IMWS<br />
Die Forscher des Fraunhofer IMWS in Halle (Saale)<br />
identifizieren Fehler und Schwachstellen in Werkstoffen,<br />
Bauteilen und Systemen auf der Mikro-<br />
und Nanoskala. Die industriellen Auftraggeber<br />
des Instituts kommen aus der Mikroelektronik<br />
und Mikrosystemtechnik, der Photovoltaik, der<br />
Kunststofftechnik, der chemischen Industrie, der<br />
Energietechnik, dem Automobilbau oder dem<br />
Flugzeugbau. Auf dem Weinberg-Campus, dem<br />
zweitgrößten Wissenschaftspark in Ostdeutschland,<br />
haben die Forscher des Fraunhofer IMWS<br />
ihren Sitz. Im ValuePark Schkopau betreibt das<br />
Fraunhofer IMWS darüber hinaus gemeinsam mit<br />
dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung<br />
IAP das Fraunhofer-Pilotanlagenzentrum<br />
für Polymersynthese und -verarbeitung<br />
PAZ – ein europaweit einmaliges Angebot für die<br />
Kunststoffindustrie.<br />
Außenansicht der<br />
E³-Forschungsfabrik.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
50<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
STÄTTEN DER<br />
EXZELLENZ UND<br />
INNOVATION<br />
Die wichtigsten Kooperationspartner für den<br />
innovativen Mittelstand aus dem Bereich der Universitäten<br />
Abbe Center of Photonics<br />
Center for Behavioral Brain Sciences<br />
(CBBS)<br />
Exzellenzcluster MERGE<br />
Exzellenzcluster UniSysCat<br />
Forschungscampus STIMULATE<br />
Helmholtz-Institut Freiberg für<br />
Ressourcentechnologie (HIF)<br />
Hasso-Plattner-Institut für Digital<br />
Engineering gGmbH (HPI)<br />
Charles-Tanford-Proteinzentrum (CTP)<br />
Thüringer Innovationszentrum Mobilität<br />
(ThIMo)<br />
Technische Universität Dresden
UNIVERSITÄTEN<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
51<br />
In Potsdam werden die Computerspezialisten der<br />
Zukunft ausgebildet, in Ilmenau die nächste<br />
Generation von Autos konzipiert und in Dresden an<br />
der Zusammenarbeit von Menschen und Maschinen<br />
geforscht. Ostdeutsche Universitäten profilieren sich<br />
mit Lösungen für die Welt von morgen.<br />
Von Matthias Salm<br />
Das Hasso-Plattner-<br />
Institut in Potsdam.<br />
Hasso-Plattner-Institut für Digital<br />
Engineering gGmbH (HPI)<br />
„Vom HPI gehen Initialzündungen aus, ganze<br />
Generationen von Wissenschaftlern und Nachwuchsführungskräften<br />
im Bereich Computer-<br />
Engineering werden exzellent ausgebildet. Das ist<br />
bestes Marketing für Brandenburg.“ Das Lob vom<br />
brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar<br />
Woidke bringt es auf Punkt. Das HPI ist als<br />
Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für<br />
Digital Engineering einzigartig in der Universitätslandschaft.<br />
Es bietet den hierzulande einmaligen<br />
praxis- und innovationsorientierten Studiengang<br />
„IT-Systems Engineering“, die zwei Masterstudiengänge<br />
„Digital Health und Data Engineering“<br />
sowie ein Zusatzstudium in der Innovationsmethode<br />
„Design Thinking“. Schwerpunkt der HPI-<br />
Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und<br />
Anwendungen hoch komplexer und vernetzter<br />
IT-Systeme. Die Potsdamer haben sich auf diesem<br />
Gebiet nichts weniger zum Ziel gesetzt, als sich<br />
mit Elite-Ausbildungsstätten von Weltklasseformat<br />
zu messen. Bei den CHE-Hochschulrankings<br />
belegt das HPI regelmäßig Spitzenplätze.<br />
Fotos: kkolosov/Adobe Stock, HPI / Kay Herschelmann, HPI / Dirk Laessig<br />
Studenten am HPI.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
52 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
LEUCHTTÜRME<br />
Studenten vor dem<br />
Hörsaalzentrum der<br />
TU Dresden.<br />
Der Campus der<br />
Technischen<br />
Universität Dresden.<br />
Technische Universität (TU)<br />
Dresden<br />
Gleich drei Exzellenzcluster wurden der TU<br />
Dresden im Rahmen der Exzellenzstrategie<br />
des Bundes und der Länder jüngst bewilligt.<br />
Zusammen mit den beiden bereits vorhandenen<br />
Exzellenzclustern ein Beleg dafür, dass<br />
die TU Dresden zu den forschungsstärksten<br />
Universitäten bundesweit gehört. Zu den<br />
geförderten Clustern gehört unter anderem<br />
das „CeTI: Zentrum für Taktiles Internet“. Hier<br />
wollen die Dresdner Forscher eine effiziente Zusammenarbeit<br />
zwischen Mensch und Maschine<br />
entwickeln. Ziel ist das Co-Working von Mensch<br />
und Maschine mit gegenseitigem Lernen. Seit<br />
dem Start der bundesweiten Exzellenzinitiative<br />
im Jahr 2007 konnte die TU Dresden damit<br />
ihre Stellung kontinuierlich ausbauen. Erstmals<br />
wurden drei Cluster bewilligt. So landet die<br />
TU Dresden nicht von ungefähr in den meisten<br />
Hochschul-Rankings an der Spitze der ostdeutschen<br />
Universitäten. Die Dresdener beweisen<br />
sich vor allem in den Gesundheitswissenschaften,<br />
der Biomedizin und dem Bioengineering; im<br />
Bereich Intelligente Werkstoffe und Strukturen<br />
sowie in der Informationstechnik und Mikroelektronik.<br />
Passend dazu bestätigte die Deutsche<br />
Forschungsgemeinschaft (DFG) in ihrem<br />
aktuellen Förderatlas, dass TUD-Wissenschaftler<br />
im untersuchten Zeitraum 2014 bis 2016 fast<br />
260 Millionen Euro für ihre Forschungsprojekte<br />
von der DFG bewilligt bekamen – Platz sechs<br />
der deutschen Universitäten bei den eingeworbenen<br />
Forschungsmitteln.<br />
Thüringer Innovationszentrum<br />
Mobilität (ThIMo)<br />
Das Thüringer Innovationszentrum Mobilität an<br />
der Technische Universität Ilmenau forscht an den<br />
Fahrzeugen der Zukunft. Hier steht beispielsweise<br />
die „Virtuelle Straße – Simulations- und Testanlage“<br />
(VISTA), die als europaweit einzigartiges<br />
Forschungslabor gilt. VISTA ist eine Testanlage<br />
für die drahtlose Fahrzeugkommunikation im<br />
intelligenten Auto. Am ThiMo wird darüber hinaus<br />
nicht nur an den Antrieben jenseits des Verbrennungsmotors<br />
geforscht, sondern auch an neuen<br />
Materialien für den Fahrzeugbau. Beispielsweise<br />
zu der Frage, ob Verbunde aus Aluminiumschaum<br />
und Faserverbundkunststoff als automobiles<br />
Crashelement geeignet sind.<br />
Helmholtz-Institut Freiberg für<br />
Ressourcentechnologie (HIF)<br />
Das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie<br />
(HIF) will innovative mineralische und<br />
metallhaltige Rohstoffe effizienter bereitstellen und<br />
umweltfreundlich recyceln. Das HIF gehört zum<br />
Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, ist aber<br />
eng mit der Forschung der Technischen Universität<br />
Bergakademie Freiberg verknüpft. Das HIF spielt<br />
bei der Umsetzung der sächsischen Rohstoffstrategie<br />
eine tragende Rolle. Schließlich benötigen<br />
Zukunftstechnologien wie die mobile Kommunikation<br />
zunehmend Rohstoffe, deren Verbrauch eine<br />
effiziente Kreislaufwirtschaft optimieren kann.<br />
Charles-Tanford-Proteinzentrum<br />
(CTP)<br />
Das neue Proteinzentrum an der Martin-Luther-<br />
Universität Halle-Wittenberg (MLU) gilt als<br />
wegweisend für die Arbeit des universitären<br />
Forschungsschwerpunkts Biowissenschaften -<br />
Makromolekulare Strukturen und biologische<br />
Informationsverarbeitung. An der MLU konzentriert<br />
sich die Proteinforschung auf die Erforschung<br />
von Membranproteinen, von Proteinen in der<br />
posttranskriptionellen Genregulation, von<br />
Proteinen in der Tumorentstehung und als Tumor-<br />
Fotos: Technische Universität Dresden
UNIVERSITÄTEN<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
53<br />
Fotos: Maike Glöckner/MLU, H. Krieg – Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />
marker sowie von Proteinmodifikationen und<br />
ihrer funktionellen Bedeutung. Die Erkenntnisse<br />
der Hallenser Forscher helfen zum Beispiel in der<br />
medizinischen Diagnostik, in der Krebstherapie,<br />
aber auch in der Pflanzenforschung. 2017 wurde<br />
das Zentrum eingeweiht. Der Bund und das Land<br />
Sachsen-Anhalt haben gemeinsam rund 40 Millionen<br />
Euro in den Forschungsneubau investiert.<br />
Benannt ist das Proteinzentrum nach dem in Halle<br />
geborenen jüdischen Wissenschaftler und Pionier<br />
der Proteinforschung Charles Tanford.<br />
Abbe Center of Photonics<br />
Der Forschungsstandort Jena ist untrennbar<br />
mit der Optik und Photonik verbunden. An der<br />
Friedrich-Schiller-Universität Jena zählen sie zu<br />
den herausragenden Forschungsschwerpunkten.<br />
Im Abbe Center of Photonics auf dem Beutenberg-<br />
Campus sind diese Kompetenzen gebündelt. Hier<br />
wird Spitzenforschung in den Bereichen Ultraoptik,<br />
Starkfeldphysik und Biophotonik betrieben.<br />
Exzellenzcluster MERGE<br />
Der Bundesexzellenzcluster „Technologiefusion<br />
für multifunktionale Leichtbaustrukturen“ (MER-<br />
GE) der Technischen Universität Chemnitz ist der<br />
erste und einzige Bundesexzellenzcluster auf dem<br />
Gebiet der Leichtbauforschung. In diesem Projekt<br />
arbeiten Wissenschaftler an Technologiefusionen<br />
für multifunktionale Leichtbaustrukturen. Ziel ist<br />
es, heute noch getrennte Fertigungsprozesse bei<br />
der Verarbeitung unterschiedlicher Werkstoffgruppen<br />
wie Textilien, Kunststoffe und Metalle<br />
zusammenzuführen sowie gleichzeitig Bauteile<br />
und Halbzeuge mit Sensorik und Aktorik auszustatten.<br />
Bei MERGE sind auch Großunternehmen<br />
und zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen<br />
eingebunden. Die Projektergebnisse des Clusters<br />
kommen der Automobilindustrie, der Luft- und<br />
Raumfahrt, dem Maschinenbau und der Mikrosystemtechnik<br />
zugute.<br />
Exzellenzcluster UniSysCat<br />
Die Katalyseforschung ist ein wesentlicher<br />
Bestandteil der Chemie. Das von der Technischen<br />
Universität Berlin beantragte Exzellenzcluster<br />
UniSysCat verbindet zahlreiche Forschungseinrichtungen<br />
in Berlin inklusive im Rahmen der<br />
University Alliance auch die Freie Universität<br />
Berlin und Humboldt Universität Berlin. Die Katalyse<br />
gilt als wirtschaftliche Schlüsseltechnologie<br />
für den Wandel zu einer nachhaltigen chemischen<br />
Produktion.<br />
Forschungscampus STIMULATE<br />
In Magdeburg vereinen die forschungsstarke<br />
Universitätsmedizin mit einem Schwerpunkt<br />
auf bildgebende Verfahren und die Ingenieurwissenschaften<br />
ihre Kräfte. Ergebnis der<br />
produktiven interdisziplinären Zusammenarbeit<br />
ist der Forschungscampus STIMULATE. Hier<br />
arbeiten Forschung und Industrie an neuartigen<br />
Entwicklungen in der Medizintechnik.<br />
Schwerpunkt: bildgestützte minimal-invasive<br />
Therapien, die sich gerade bei Tumor- und<br />
Gefäßerkrankungen als für den Patienten<br />
schonendere Behandlungsformen mit kürzeren<br />
Klinikaufenthalten erwiesen haben. „Mit<br />
dem Forschungscampus STIMULATE gehört<br />
Magdeburg im Bereich der Medizintechnik in die<br />
1. Liga – national wie international“, lobt etwa<br />
Prof. Dr. Armin Willingmann, Wirtschafts- und<br />
Wissenschaftsminister des Landes Sachsen-<br />
Anhalt, den Forschungscampus.<br />
STIMULATE ist einer von neun vom Bundesforschungsministerium<br />
geförderten Forschungscampi<br />
und einer von zweien, die sich der<br />
Medizintechnik widmen. Hier forschen Wissenschaftler<br />
der Otto-von-Guericke-Universität<br />
(OVGU) gemeinsam mit Mitarbeitern von SIE-<br />
MENS Healthineers und vielen mittelständischen<br />
Unternehmen. Die Vision, chirurgische Eingriffe<br />
durch minimal-invasive Techniken, unterstützt<br />
von Bildgebung und Robotik, abzulösen, wird<br />
nur an wenigen Standorten so wie in Magdeburg<br />
vorangetrieben. Nicht zuletzt auch wegen<br />
des technischen Profils der OVGU. Das lockt im<br />
Übrigen auch viele Studenten an die Elbe. Der<br />
Studiengang Medizintechnik hat sich innerhalb<br />
von drei Jahren zum stärksten innerhalb der<br />
Ingenieurwissenschaften entwickelt.<br />
Center for Behavioral<br />
Brain Sciences (CBBS)<br />
Magdeburg gilt als Standort für neurowissenschaftliche<br />
Spitzenforschung. Themenschwerpunkte<br />
sind die Erforschung von Lernen<br />
und Gedächtnis und von physiologischen<br />
und pathophysiologischen Prozessen der<br />
Hirnplastizität. Gebündelt wird diese Forschung<br />
im Center for Behavioral Brain Sciences (CBBS).<br />
Neurowissenschaftler, Molekular- und Zellbiologen,<br />
Psychologen und Biomediziner sind<br />
hier den vielen noch ungelösten Geheimnissen<br />
der grauen Zellen auf der Spur. In der Praxis<br />
sind die Forschungsergebnisse von hoher<br />
Bedeutung: Denn damit werden die Grundlagen<br />
für lebenslanges Lernen oder die neurologischen<br />
Ursachen von Krankheiten wie Depressionen<br />
oder Parkinson entschlüsselt.<br />
Einweihung des<br />
Proteinzentrums<br />
im Jahr 2017 mit<br />
Sachsen-Anhalts<br />
Finanzminister<br />
André Schröder,<br />
MLU-Rektor Prof. Dr.<br />
Udo Sträter, Prof.<br />
Milton T. Stubbs<br />
und der damaligen<br />
Bundesforschungsministerin<br />
Johanna<br />
Wanka.<br />
Forschung auf dem<br />
Forschungscampus<br />
STIMULATE.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
54<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
VON WABENKERNEN<br />
BIS ZU SMARTEN<br />
MEMBRANEN<br />
Leuchttürme: Die innovativsten Unternehmen<br />
der Chemie- und Kunststoffindustrie<br />
3D Schilling GmbH<br />
Belyntic GmbH<br />
DEUREX AG<br />
ECH Elektrochemie Halle GmbH<br />
FEW Chemicals GmbH<br />
IAB Ionenaustauscher GmbH Bitterfeld<br />
KHW Kunststoff- und Holzverarbeitungswerk<br />
GmbH<br />
K-UTEC AG Salt Technologies<br />
Miltitz Aromatics GmbH<br />
MOL Katalysatortechnik GmbH<br />
ORAFOL Europe GmbH<br />
POLIFILM EXTRUSION GmbH<br />
PURAGLOBE Germany GmbH<br />
SmartMembranes GmbH<br />
ThermHex Waben GmbH<br />
TRINSEO Deutschland GmbH<br />
Trionplas Technologies GmbH
CHEMIE- UND KUNSTSTOFFINDUSTRIE<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
55<br />
Mehr als 20.000 Menschen arbeiten heute im mitteldeutschen<br />
Chemie-Dreieck. Hier wird von Basischemikalien<br />
bis zum Hochleistungskunststoff eine<br />
große Palette an chemischen Produkten gefertigt.<br />
Doch auch an anderen ostdeutschen Standorten wird mit<br />
hohem Innovationspotenzial geforscht und produziert.<br />
Von Matthias Salm<br />
MOL-Firmengründer<br />
Dr. Jürgen Koppe.<br />
Fotos: kwanchaift/FAdobe Stock, Peter Wölk, MOL Katalysatortechnik GmbH<br />
MOL Katalysatortechnik GmbH<br />
Die Merseburger MOL Katalysatortechnik GmbH<br />
hat völlig neue Mineral-Metall-Katalysatoren<br />
entwickelt und darauf aufbauende innovative<br />
Verfahren zur Eliminierung unerwünschter Biofilme.<br />
Bei Biofilmen handelt es sich um Lebensgemeinschaften<br />
von Bakterien, Pilzen oder Algen,<br />
die sich oft im Grenzbereich zwischen festen<br />
und flüssigen Stoffen ablagern. In technischen<br />
Anlagen sorgt dies regelmäßig für Ungemach.<br />
Denn Biofilme hemmen den Durchfluss in Rohren<br />
oder setzen sich in Standwasserleitungen und<br />
Klimaanlagen fest. Dort können sie Materialschäden<br />
verursachen oder – noch schlimmer – die<br />
menschliche Gesundheit gefährden. Um Biofilme<br />
zu beseitigen, hat die MOL Katalysatortechnik<br />
GmbH verschiedene Verfahren erfolgreich im<br />
Markt eingeführt. Beim biozidfreien MOL®LIK-<br />
Verfahren etwa werden an der Katalysatoroberfläche<br />
unter Mitwirkung von energiearmem<br />
Tageslicht Harnstoff und vergleichbare andere<br />
Verbindungen in Stickstoff und Kohlensäure umgewandelt.<br />
Ohne mikrobiologisch verfügbaren<br />
Stickstoff gibt es keine Aminosäuren und ohne<br />
Aminosäuren keine Mikrobiologie. Die neuste<br />
Produktentwicklung ist ein kleiner Zauberwürfel<br />
namens MOL LIK CUBE HOME. Erster Anwendungsfall<br />
ist die heimische Spülmaschine. Durch<br />
den MOL LIK CUBE HOME werden Probleme wie<br />
Gerüche, Glaskorrosion, Rostflecken und Kalk<br />
aus der Spülmaschine verbannt – und das ohne<br />
chemische Zusätze.<br />
PURAGLOBE Germany GmbH<br />
Die PURAGLOBE Germany GmbH ist die<br />
deutsche Tochter der amerikanischen Puralube<br />
Inc. Im Industrie- und Chemiepark Zeitz recycelt<br />
das Unternehmen Altöl mit den exklusiven<br />
UOP-HyLube- und HyLubeSAT -Technologien.<br />
Es entstehen hochwertige Basisöle, ein<br />
Prozess, den Geschäftsführer Dipl.-Ing. Andreas<br />
Schüppel einmal als ideale Kombination aus<br />
amerikanischem Einfallsreichtum und deutscher<br />
Ingenieurskunst bezeichnete. Innerhalb der<br />
Unternehmensgruppe gilt Zeitz als Standort für<br />
Innovationen.<br />
Katalysatortechnik<br />
aus Merseburg.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
56 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
LEUCHTTÜRME<br />
Die PURAGLOBE<br />
Germany GmbH<br />
am Standort Zeitz.<br />
IAB Ionenaustauscher GmbH<br />
Bitterfeld<br />
„Innovative Membranspacer“, so lautet das<br />
Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts für<br />
Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen<br />
IMWS in Halle (Saale) und der IAB Ionenaustauscher<br />
GmbH in Bitterfeld, einem erfolgreichen<br />
Unternehmen der LANXESS Deutschland GmbH.<br />
Das Ziel: ein Verfahren, bei dem der Prozess des<br />
Biofoulings bei der Umkehrosmose verhindert<br />
wird. Denn in vielen Ländern der Erde müssen<br />
Menschen Salz- oder Brackwasser in Trinkwasser<br />
durch das Verfahren der Umkehrosmose umwandeln.<br />
Die IAB konzipiert im Projekt die technische<br />
Umsetzung der entwickelten Beschichtungsmethoden<br />
im industriellen Maßstab.<br />
K-UTEC AG Salt Technologies<br />
Das Expertenwissen der Thüringer Kaliforscher<br />
und Verfahrensingenieure ist weltweit gefragt.<br />
In der salzgewinnenden und salzverarbeitenden<br />
Industrie in aller Welt von Australien über China<br />
bis Botswana beraten und prüfen die K-UTEC-<br />
Mitarbeiter aus Sondershausen. In den USA sind<br />
die Thüringer besonders aufgrund ihrer Kompetenzen<br />
in der Lithium-Gewinnung willkommene<br />
Partner.<br />
Stoffklasse“, erklärt Reimann. Im Herstellungsverfahren<br />
gibt es aber einen Engpass bei der<br />
Aufreinigung. Denn damit Untersuchungen mit<br />
einem chemischen Stoff sinnvoll durchgeführt<br />
werden können oder dieser als Medikament<br />
genutzt werden kann, muss der Stoff ein hohes<br />
Maß an Reinheit aufweisen. Dieser Schritt der<br />
Aufreinigung wird fast ausschließlich über die so<br />
genannte Hochdruckflüssigkeitstherapie (HPLC)<br />
durchgeführt. Damit lassen sich hohe Reinheiten<br />
erzielen. Doch das Verfahren hat Mängel:<br />
Es können simultan nicht mehrere Peptide<br />
gleichzeitig aufgereinigt werden. Zudem ist das<br />
HPLC-Verfahren nur mit enorm hohem Kostenund<br />
Zeitaufwand skalierbar. Es bedarf oft langer<br />
Optimierungsschleifen, bis eine gewünschte<br />
Reinheit erreicht wird. Viele Peptidwirkstoffe<br />
kommen daher nie zur Anwendung. Grund genug<br />
für das Berliner Gründerteam, ein ökonomischeres<br />
Peptid-Reinigungsverfahren zu entwickeln.<br />
Nach dem Sieg in einem Gründerwettbewerb<br />
nahm die Idee konkrete Züge an. In einem vom<br />
EXIST-Forschungstransfer geförderten Zeitraum<br />
von 18 Monaten konnten die Belyntic-Gründer<br />
die Technologie zur Markreife entwickeln. „Seit<br />
einigen Monaten bieten wir nun Kits an, also<br />
Pakete, die alle Inhaltsstoffe enthalten, damit<br />
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre<br />
Peptide nun auf diese neuartige Art und Weise<br />
aufreinigen können“, freut sich Reimann. Die<br />
Kunden selbst kommen derzeit hauptsächlich aus<br />
der forschenden Pharmaindustrie.<br />
Miltitz Aromatics GmbH<br />
Das in Bitterfeld-Wolfen beheimatete Unternehmen<br />
hat sich auf die chemische Synthese<br />
in den Sparten Riech- und Aromastoffe sowie<br />
Feinchemie spezialisiert. Das Portfolio umfasst<br />
circa 100 Produkte der Feinchemie und reicht von<br />
klassischen Komponenten der Parfumerie bis zu<br />
agrochemischen Zwischenprodukten und überzeugt<br />
auch durch seine Stärke in der Forschung.<br />
Das Belyntic-Team<br />
(v.l.): von Dominik<br />
Sarma, Dr. Robert<br />
Zitterbart, Andreas<br />
Regnery und Dr.<br />
Oliver Reimann.<br />
Belyntic GmbH<br />
Die Belyntic GmbH wurde im Mai 2018 von<br />
Dominik Sarma, Dr. Robert Zitterbart, Andreas<br />
Regnery und Dr. Oliver Reimann in Berlin aus der<br />
Taufe gehoben. Schon im Studium konzentrierten<br />
sich Zitterbart und Reimann auf die Arbeit mit<br />
Peptiden, das sind kurze, chemisch hergestellte<br />
Proteine oder Eiweiße. „Mit diesen Stoffen lassen<br />
sich sowohl biologische Vorgänge sehr gut<br />
untersuchen als auch Krankheiten behandeln. Es<br />
handelt sich also um eine sehr vielversprechende<br />
Fotos: Puraglobe GmbH, BAM
CHEMIE- UND KUNSTSTOFFINDUSTRIE<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
57<br />
Fotos: Ralf Lehmann, SmartMembranes GmbH<br />
FEW Chemicals GmbH<br />
Die FEW Chemicals GmbH in Bitterfeld-Wolfen<br />
stellt Spezial- und Feinchemikalien her. Immer<br />
wieder investiert das Unternehmen in Forschung<br />
und Entwicklung, um weitere innovative Spezialprodukte<br />
in den Markt einzuführen. Beispiel: In<br />
Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IMWS in<br />
Halle (Saale) versucht das Unternehmen, für Stahl<br />
und andere Metalloberflächen einen industrietauglichen<br />
und hochwirksamen hybriden Sol/<br />
Gel-Nanolack mit Antifingerprint-Effekt zu<br />
entwickeln. Eine Antifingerprintwirkung auf<br />
Edelstahloberflächen, so das Unternehmen, habe<br />
ein hohes Marktpotenzial, etwa in Bereichen der<br />
Optik, für Haushaltseinrichtungen sowie in der<br />
Elektronik- oder Automobilindustrie.<br />
DEUREX AG<br />
Die DEUREX AG in Elsteraue ist führender<br />
Anbieter von Industriewachsen aller Art. Die<br />
Palette reicht von synthetischen Wachsen über<br />
natürliche Wachse bis hin zu Hybridwachsen.<br />
Für die Erfindung des Öl- und Chemikalienbindemittels<br />
Deurex Pure verlieh das Europäische<br />
Patentamt 2017 den Europäischen Erfinderpreis.<br />
Das lockere, faserige Wachs eignet sich ideal zur<br />
Reinigung von Chemikalien- und Ölverschmutzungen.<br />
Es kann rund das Sechseinhalbfache<br />
seines Eigengewichts aufnehmen, also ein<br />
Kilo des Stoffes kann mehr als sechs Liter Öl<br />
aufsaugen.<br />
SmartMembranes GmbH<br />
Die SmartMembranes GmbH, 2009 als Ausgründung<br />
des Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik<br />
IWM in Halle gestartet, bietet ein<br />
weltweit einzigartiges Produkt: Membrane mit<br />
feinsten und extrem symmetrischen Poren in<br />
Honigwabenstruktur, die Nanopartikel oder<br />
Viren und Bakterien herausfiltern können. Die<br />
Gründerinnen von SmartMembranes Monika<br />
Lelonek und Dr. Petra Göring haben damit eine<br />
Erfolgsgeschichte geschrieben. Sie liefern ihre<br />
Membrane mittlerweile weltweit von Südkorea<br />
bis Kanada. Schließlich sind die Einsatzmöglichkeiten<br />
vielfältig – von der medizinischen<br />
Diagnostik bis zur Sensorik. In der Herstellung<br />
von porösen hochgeordneten Materialien aus<br />
Aluminiumoxid und Silizium mit definiert<br />
einstellbaren Membraneigenschaften und<br />
Strukturparametern sind die Hallenser weltweit<br />
führend. Mit der Martin-Luther-Universität<br />
Halle-Wittenberg wie auch dem Max-Plack-<br />
Institut für Mikrostrukturphysik Halle arbeiten<br />
die beiden Chemikerinnen Lelonek und Göring<br />
eng zusammen.<br />
POLIFILM EXTRUSION GmbH<br />
Als führender deutscher Hersteller von<br />
Extrusions- und Schutzfolien mit rund 1.600<br />
Mitarbeitern firmiert die POLIFILM GmbH unter<br />
den größten Unternehmen Sachsen-Anhalts.<br />
Die POLIFILM EXTRUSION GmbH am Standort<br />
Weißandt-Gölzau gilt als der flächenmäßig<br />
größte zusammenhängende Standort für Folienextrusion<br />
in Europa. Das Unternehmen ist wichtiger<br />
Bestandteil des Expertennetzwerks rund um<br />
das Thema Kunststoff in Mitteldeutschland.<br />
TRINSEO Deutschland GmbH<br />
Der führende Hersteller von Kunststoff, Latex-<br />
Bindemittel und Synthesekautschuk forscht in<br />
Schkopau regelmäßig an Produktneuheiten.<br />
So wurde beispielsweise ein innovativer und<br />
hochfunktionalisierter Styrol-Butadien-Kautschuk<br />
für rollwiderstandsarme Reifen entwickelt, der<br />
den Rollwiderstand bei Reifen um vier bis fünf<br />
Prozent reduziert.<br />
Trionplas Technologies GmbH<br />
Die Leipziger Trionplas Technologies GmbH,<br />
eine Ausgründung aus dem Leibniz-Institut<br />
für Oberflächenmodifizierung e. V., ist jüngster<br />
Preisträger des Clusterpreises Chemie/Kunststoffe<br />
beim IQ Innovationspreis Mitteldeutschland. Das<br />
Unternehmen hat ein innovatives Verfahren zur<br />
Oberflächenbearbeitung individuell geformter<br />
Optiken auf den Markt gebracht. Es ermöglicht<br />
die Bearbeitung der Optik-Oberfläche gezielt im<br />
Nanometerbereich.<br />
ORAFOL Europe GmbH<br />
Die ORAFOL Europe GmbH mit Hauptsitz in<br />
Oranienburg produziert innovative Spezialfolien,<br />
die mittlerweile in mehr als 100 Länder exportiert<br />
werden. Geschäftsführer Dr. Holger Loclair hat<br />
das Unternehmen seit der Gründung im Jahr 1991<br />
zu einem Weltmarktführer für selbstklebende<br />
Spezialprodukte ausgebaut. Wichtigste Säule der<br />
ORAFOL Europe GmbH ist der Bereich „Graphic<br />
Innovations“, der 70 Prozent des Jahresumsatzes<br />
erwirtschaftet. Dahinter verbergen sich Produkte<br />
wie Digitaldruckmaterialien, Plottermaterialien<br />
oder Fahrzeugvollverklebungen. Die Produktpalette<br />
reicht darüber hinaus von Folien für<br />
Verkehrszeichen über Industrieklebebänder bis<br />
hin zu Gewebe- und Verlegebändern. Entstanden<br />
ist in Oranienburg ein Unternehmen mit einem<br />
weltumspannenden Netzwerk von Händlern in<br />
mehr als 100 Ländern und eigenen Töchtern auf<br />
fünf Kontinenten. An seinem Hauptsitz beschäftigt<br />
das Unternehmen rund 1.000 Mitarbeiter.<br />
ThermHex Waben GmbH<br />
Die ThermHex Waben GmbH in Halle (Saale) ist<br />
führender Produzent von Wabenkernen/Wabenplatten<br />
und bietet Herstellern von Leichtbau-<br />
Sandwich-Elementen einen neuen Standard<br />
Forschung bei der<br />
Miltitz Aromatics<br />
GmbH.<br />
Die SmartMembranes-<br />
Geschäftsführerinnen<br />
Monika Lelonek<br />
(l.) und Dr. Petra<br />
Göring.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
58 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19 LEUCHTTÜRME CHEMIE- UND KUNSTSTOFFINDUSTRIE<br />
ORAFOL hat sich<br />
als Weltmarktführer<br />
etabliert.<br />
ORAFOL-<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. Holger Loclair.<br />
Leichtbau-Sandwich-Elemente<br />
der<br />
Firma ThermHex<br />
Waben GmbH.<br />
des bewährten Kernmaterials aus Polypropylen.<br />
Die widerstandsfähigen Faserverbundstoffe<br />
sind in der Luftfahrt- oder Automobilindustrie<br />
gefragt. Früher war die Produktion von<br />
Sandwichmaterialien mit Wabenkern äußerst<br />
teuer. Das innovative Herstellungsverfahren der<br />
ThermHex Waben GmbH hat die Herstellungskosten<br />
spürbar gesenkt. Und das Unternehmen<br />
bleibt innovativ. ThermHex forscht an neuen<br />
Sandwichmaterialkombinationen und Produktionstechnologien<br />
für Sandwichkernwerkstoffe.<br />
„Wir investieren einen Großteil der erwirtschafteten<br />
Gewinne in Forschung und Entwicklung“,<br />
sagt Geschäftsführer Jochen Pflug. „Somit<br />
nimmt dieses Thema eine zentrale Rolle im<br />
Unternehmen ein.“ Mit dem Fraunhofer IMWS<br />
arbeiten die Hallenser dabei schon seit Jahren<br />
eng zusammen. Aktuell am EFRE-geförderten<br />
Forschungsprojekt „Organosandwich“. Dabei<br />
geht es um eine Technologie zur Herstellung<br />
von Hybrid-Sandwichbauteilen auf Basis von<br />
Organosandwich-Halbzeugen.<br />
KHW Kunststoff- und Holzverarbeitungswerk<br />
GmbH<br />
Gschwenda ist eine kleine Gemeinde am<br />
Nordhang des Thüringer Waldes. Dass hier ein<br />
Sandschlitten entwickelt wurde, liegt aber nicht<br />
an den Folgen des Klimawandels, sondern an der<br />
Innovationsfreude der in Gschwenda ansässigen<br />
KHW Kunststoff- und Holzverarbeitungswerk<br />
GmbH. Das Unternehmen ist der weltweit führende<br />
Hersteller von hochwertigen Kunststoffschlitten<br />
und feiert dieses Jahr seinen 70. Geburtstag.<br />
40 verschiedene Typen Kunststoffrodel und<br />
-gleiter stellen die Thüringer her, die sie mehrheitlich<br />
für das Ausland produzieren. 34 Länder<br />
stehen auf der Exportliste. Für Geschäftsführer<br />
Ralf Groteloh ist die Unternehmensentwicklung<br />
eine ostdeutsche Erfolgsgeschichte.<br />
Das Angebot der Thüringer reicht vom einfachen<br />
Kinderschlitten bis zum innovativen Hightech-<br />
Produkt. Dafür gibt es immer wieder Auszeichnungen,<br />
mehrere Designpreise etwa oder das<br />
Gütesiegel „Innovation durch Forschung“ vom<br />
Stifterverband, einem der größten<br />
privaten Wissenschaftsförderer<br />
in Deutschland. Für ihre innovativen<br />
Ideen nutzt die<br />
KHW GmbH auch Kompetenzen<br />
außerhalb<br />
des Unternehmens.<br />
Zur Produktion des<br />
weltersten Sandrodels<br />
für den arabischen<br />
Markt beispielsweise<br />
kooperierten die Thüringer<br />
mit dem Fraunhofer-Institut<br />
für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik<br />
UMSICHT und mit der Technischen<br />
Universität Ilmenau.<br />
ECH Elektrochemie Halle GmbH<br />
Die ECH Elektrochemie Halle GmbH wurde 1992<br />
gegründet und hat sich mit selbst entwickelten<br />
Analyseverfahren und Messgeräten weltweit<br />
einen Namen gemacht. Mit eigenen Abteilungen<br />
für Forschung, Entwicklung, Programmierung<br />
und Fertigung wurde das Unternehmen schon<br />
mehrfach für seine Innovationen ausgezeichnet.<br />
Zu den Kunden zählen namhafte Unternehmen<br />
wie BASF, Bayer oder DOW.<br />
3D Schilling GmbH<br />
Die Firma 3D Schilling<br />
aus Sondershausen in<br />
Thüringen bietet Rapid<br />
Prototyping und Rapid<br />
Manufacturing mit<br />
verschiedenen Technologien.<br />
Forschung<br />
und Entwicklung wird im<br />
Unternehmen großgeschrieben.<br />
Das aktuellste<br />
Forschungsprojekt gemeinsam mit<br />
der IL Metronic Sensortechnik GmbH und der<br />
Technischen Universität Ilmenau befasst sich mit<br />
der Entwicklung eines Produktions- und Auslegungsverfahrens<br />
für das effiziente Herstellen<br />
von individuellen Strukturen aus silikatischen<br />
Werkstoffen mittels Wire-laser Additive Manufacturing<br />
(WLAM).<br />
Fotos: W+M, ThermHex Waben GmbH
Foto: Fotolia/Wayhome Studio<br />
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60<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
FRISCH AUF<br />
DEN TISCH<br />
Leuchttürme: Die innovativsten Unternehmen<br />
der Ernährungs- und Agrarwirtschaft<br />
Bäckerei VOLLKERN<br />
BioAnalyt GmbH<br />
Carl Pabst – Samen & Saaten GmbH<br />
CONDIO GmbH<br />
Fisch Domke<br />
IGV Institut für Getreideverarbeitung<br />
GmbH<br />
InFarm – Indoor Urban Farming GmbH<br />
Kool Zone Tracking Systems GmbH<br />
LACOS Computerservice GmbH<br />
Mosterei Ketzür GmbH<br />
Roquette Klötze GmbH & Co. KG<br />
Sächsisches Staatsweingut GmbH<br />
Schloss Wackerbarth<br />
SternMaid GmbH & Co. KG<br />
Torney Landfleischerei Pripsleben GmbH<br />
UniCaps GmbH
ERNÄHRUNGS- UND AGRARWIRTSCHAFT<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
61<br />
Der Klimawandel, die Digitalisierung der Landwirtschaft<br />
und ein verändertes Konsumverhalten – die<br />
ostdeutsche Ernährungswirtschaft steht ebenso wie<br />
die Agrarindustrie vor einem Wandel. Doch findige<br />
ostdeutsche Unternehmen trotzen mit innovativen<br />
Ideen den neuen Herausforderungen und gewinnen<br />
dadurch mehr und neue Kunden.<br />
Von Matthias Salm<br />
Klassische Flaschengärung<br />
auf Schloss<br />
Wackerbarth.<br />
Fotos: Sächsisches Staatsweingut GmbH Schloss Wackerbarth<br />
Sächsisches Staatsweingut GmbH<br />
Schloss Wackerbarth<br />
Im Elbtal treffen jahrhundertelange Traditionen<br />
auf die Herausforderungen der Zukunft. Seit<br />
mehr als 850 Jahren wird an den Steilhängen<br />
der Elbe Wein angebaut. Schon Kurfürst August<br />
der Starke wusste sich am Wein aus der Region<br />
zwischen Dresden und Meißen zu laben. Auch das<br />
Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth<br />
in Radebeul kann auf eine lange Tradition<br />
zurückblicken. Doch bei aller Bedeutung der<br />
Geschichte: Die sächsischen Winzer müssen<br />
sich auch auf globale Veränderungen einstellen.<br />
Schloss Wackerbarth etwa liegt nördlich des 51.<br />
Breitengrades an den Südhängen des Elbtals. Die<br />
Sonnenstrahlen treffen hier in unterschiedlichen<br />
Einfallswinkeln auf die Weinberge. Die Reben<br />
blühen früh in diesem Landstrich. Das wirkt<br />
sich günstig auf deren Entwicklung und Reife<br />
aus. Dank der langen Reifezeit lagern sich die<br />
Mineralien besonders gut ein und erzeugen so<br />
einen hohen Fruchtextrakt. Mit 9,2 Grad Celsius<br />
als durchschnittlicher Jahrestemperatur gilt das<br />
Elbtal als wärmste Region in Sachsen. Doch auch<br />
hier wird der Klimawandel spürbar. Für die Winzer<br />
ist das nicht unbedingt ein Nachteil. Denn dem<br />
Mehr an Sonnenstunden steht die nächtliche<br />
Kühle im Elbtal entgegen. Das Wechselspiel sorgt<br />
dafür, dass sich in den Trauben weniger Zucker<br />
einlagert, dafür aber ausgeprägte Aromen bilden.<br />
Ideal für leichte, fruchtige, aber weniger alkoholische<br />
Cool-Climate-Weine. Die sind zunehmend<br />
auf dem Markt als regionale Spezialität gefragt.<br />
Und bei diesem Trend sind die Wackerbarth-Winzer<br />
weit vorn. Bei der renommierten „MUNDUS<br />
VINI Frühjahrsverkostung 2018“ und der „Berliner<br />
Wein Trophy 2018“ gingen insgesamt sechs<br />
goldene Medaillen nach Sachsen.<br />
„Der Blick des Winzers ist immer zukunftsgewandt“,<br />
sagt Martin Junge, Leiter der Kommu-<br />
Weinlese an den<br />
Steilhängen der<br />
Elbe.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
62 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
LEUCHTTÜRME<br />
Die hochmoderne<br />
Wirbelschichtanlage<br />
der SternMaid<br />
GmbH & Co. KG<br />
in Wittenburg.<br />
Torney Landfleischerei<br />
Pripsleben GmbH<br />
Die Torney Landfleischerei aus dem mecklenburgischen<br />
Pripsleben setzt auf die Teilnahme<br />
an EU-geförderten Forschungsprojekten: Sei es<br />
im Projekt RoboMeat, das sich der Produktivitätssteigerung<br />
durch flexiblen Robotereinsatz<br />
im traditionellen Fleischerhandwerk widmet.<br />
Oder bei der Erforschung und Verarbeitung von<br />
Hopfeninhaltsstoffen in Lebensmitteln.<br />
SternMaid GmbH & Co. KG<br />
Das Unternehmen aus Wittenburg in<br />
Mecklenburg-Vorpommern gilt als europaweit<br />
führend bei der Herstellung von pulverförmigen<br />
nikation des Sächsischen Staatsweinguts. Soll<br />
heißen: Die Weinberge sind so nachhaltig zu<br />
bewirtschaften, dass sie auch für kommende<br />
Generationen von Winzern noch ertragreich zu<br />
bewirtschaften sind. Deshalb nutzt das Weingut<br />
auch die Chancen, die sich mit der Digitalisierung<br />
ergeben. Etwa durch den Einsatz moderner Drohnentechnologie<br />
im Weinberg. Damit lässt sich<br />
effizient erkunden, welche Rebstöcke besondere<br />
Unterstützung durch den Winzer benötigen, es<br />
lassen sich aber auch Temperaturmessungen oder<br />
Stockzahlinventuren durchführen.<br />
Teegenuss mit den<br />
Bio-Tees aus Frankfurt<br />
(Oder).<br />
InFarm – Indoor Urban<br />
Farming GmbH<br />
Den Pflanzen beim Wachsen zusehen – das<br />
geht nicht nur in der Natur, sondern auch im<br />
Supermarkt. In Berlin ist das bereits möglich,<br />
beispielsweise in ausgewählten EDEKA-Filialen.<br />
Dahinter steht das Berliner Start-up InFarm. Mit<br />
dem Konzept des „Urban Farming“ wollen die<br />
aus Israel stammenden Gründer Guy und Erez<br />
Galonska sowie Osnat Michaeli die Lebensmittelversorgung<br />
revolutionieren. So stehen nun in den<br />
Supermärkten Brutschränke, in denen Gemüse<br />
und Kräuter dank gleichmäßig feuchter Wärme<br />
und permanenter digitaler Überwachung sehr<br />
schnell wachsen. Supermärkte sind aber nicht die<br />
einzigen Standorte der modularen Anbauschränke.<br />
Auch Restaurantküchen haben die Berliner als<br />
Abnehmer im Visier.<br />
IGV Institut für<br />
Getreideverarbeitung GmbH<br />
Die IGV Institut für Getreideverarbeitung GmbH<br />
aus dem brandenburgischen Nuthetal ist<br />
Spezialist für innovative Produkte, Anlagen und<br />
Verfahren für die Lebensmittelherstellung und<br />
Futtermittelproduktion. Als solches sind die<br />
Brandenburger gleich in mehrere europäische<br />
Forschungsvorhaben eingebunden.<br />
UniCaps GmbH<br />
Das junge Unternehmen aus Frankfurt (Oder)<br />
bietet Bio-Tee und Bio-Kaffee in Bio-Kapseln<br />
an. Diese sind konsequent aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen gefertigt. Garantiert ohne Aluminium<br />
zum Schutz der Umwelt, betont Dirk N. Tillmann,<br />
Geschäftsführer und Gründungsgesellschafter. Die<br />
Kapseln aus der Oderstadt sind in den gängigen<br />
Kapselmaschinen einsetzbar. Damit auch der Tee<br />
sein volles Aroma in den Kapseln entfalten kann,<br />
bringt die UniCaps GmbH ein eigenes Aroma-<br />
Technology-Verfahren zum Einsatz.<br />
CONDIO GmbH<br />
Die CONDIO GmbH aus Werder (Havel) produziert<br />
natürliche Stabilisatoren und Lebensmittelzusatzstoffe<br />
für den Weltmarkt. Dank des<br />
Einfallsreichtums der Werderaner bleibt der<br />
Joghurt cremig und die Quarkspeise locker. Auch<br />
viele Trends wie etwa vegane Lebensmittel beflügeln<br />
die Brandenburger mit ihren natürlichen<br />
Zusatzstoffen.<br />
Lebensmittelinhaltsstoffen. Zur Prozesstechnik<br />
des Lohnherstellers gehört auch eine moderne<br />
Wirbelschichtanlage. In der Lebensmittelindustrie<br />
kommen wirbelschichtgetrocknete Pulver<br />
in vielen Instantprodukten zum Einsatz. Die<br />
Wittenburger sind so idealer Partner der Lebensmittelindustrie<br />
bei der Entwicklung innovativer<br />
Produkte.<br />
BioAnalyt GmbH<br />
Das Teltower Biotech-Unternehmen, einst eine<br />
Ausgründung der Universität Potsdam, hat<br />
Lebensmitteltests stark vereinfacht. Dazu bringt<br />
das Team um Firmengründer und Geschäftsführer<br />
Florian Schweigert innovative und patentierte<br />
Schnelltest-Sets im Minikoffer – iCheck genannt<br />
– weltweit in den Vertrieb. Das mobile Mini-<br />
Labor kann beispielsweise den Nährstoffgehalt<br />
von Lebensmitteln schnell ermitteln – das ist<br />
besonders in jenen Regionen der Welt hilfreich,<br />
wo große Labore nicht immer zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Fotos: UniCaps GmbH, SternMaid GmbH & Co. KG
ERNÄHRUNGS- UND AGRARWIRTSCHAFT<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
63<br />
Carl Pabst – Samen & Saaten<br />
GmbH<br />
Seit der Gründung 1855 hat das Unternehmen aus<br />
Großbeeren nahe Berlin viele Innovationen<br />
auf den Markt gebracht. Beispielsweise<br />
jüngst eine Anzucht-Verpackung, die<br />
komplett aus Papier besteht. Es<br />
wurde in einem aufwändigen<br />
Verfahren für drei bis vier Wochen<br />
wasserdicht gemacht. Danach<br />
kann die komplette Verpackung<br />
problemlos entsorgt werden.<br />
FlixGrün – Mikrogemüse<br />
in der innovativen<br />
Anzuchtbox.<br />
Fotos: Carl Pabst – Samen & Saaten GmbH, Fisch Domke, IMG - Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH<br />
Bäckerei VOLLKERN<br />
Die Bäckerei VOLLKERN aus Temnitztal macht<br />
sich nicht nur mit leckeren Broten, sondern auch<br />
mit einer innovativen Methode zur Herstellung<br />
von Getreidesprossen einen Namen. Mit einem<br />
einfachen Bewässerungsverfahren werden frische<br />
Getreidesprossen für die sofortige Weiterverarbeitung<br />
erzeugt. Die Temnitztaler stellen<br />
damit ein Spezialbrot her, das kein Mehl enthält,<br />
sondern aus Getreidesprossen, Leinsaat, Sesam,<br />
Sonnenblumenkernen und Hanfsaat gebacken<br />
wird.<br />
Kool Zone Tracking Systems GmbH<br />
Das Berliner Unternehmen ist Partner von Gastronomie<br />
und Lebensmittelhandel. Denen bieten sie<br />
ein kabelloses Kontrollsystem für Kühlanalagen.<br />
Es hilft, die Temperatur von Kälteanlagen lückenlos<br />
und preiswert zu überwachen – mit Hilfe von<br />
Funk- und Kabelsensoren in den Kühlsystemen<br />
und moderner cloudbasierter Echtzeit-Überwachung.<br />
So erhalten die Nutzer rund um die Uhr<br />
automatische SMS- oder E-Mailwarnungen,<br />
wenn die Temperatur<br />
in ihren Anlagen von den<br />
vorgegebenen Werten<br />
abweicht.<br />
Fisch Domke<br />
Der auf Usedom ansässige gelernte Koch André<br />
Domke gehört zweifellos zu den kreativsten und<br />
innovativsten Gastronomen im Osten Deutschlands.<br />
Als er sein Unternehmen „Fisch Domke“<br />
im Jahr 2010 gründete, wusste er genau, in<br />
welche Richtung es gehen sollte: bodenständige<br />
Erlebnisgastronomie mit etablierten, aber auch<br />
immer wieder raffinierten und neuen Variationen<br />
von heimischen Fischen und internationalen<br />
Meeresfrüchten. Inzwischen betreibt Domke mit<br />
bis zu 50 Mitarbeitern vier Lokale auf der Insel<br />
Usedom. Bei den Gästen hoch geschätzt sind die<br />
individuellen Fischkreationen, etwa Pommersche<br />
Tapas, geräucherte Gambas auf Spänen von<br />
alten Whiskyfässern, Königsberger Klopse vom<br />
Tunfisch oder Domkes Fischbratwurst, eine Art<br />
Knacker vom Lachs, die selbst auf Mallorca ihre<br />
Fans hat. Vor zwei Jahren erhielt André Domke<br />
den renommierten „Seafood Star“-Preis für das<br />
beste Fischgastrokonzept in Deutschland.<br />
Mosterei Ketzür GmbH<br />
Die Mosterei Ketzür in Beetzseeheide experimentiert<br />
immer wieder mit ihren aus Brandenburger<br />
Obst gepressten Fruchtsäften.<br />
Beispielsweise durch die Zugabe<br />
der Chlorella-Alge. Diese<br />
enthält in großen Mengen<br />
Vitamin B12 – so<br />
kommen die Kunden in<br />
den Genuss des Fruchtsafts und der empfohlenen<br />
Tagesdosis an Vitamin B12. Und das auf ganz<br />
natürliche Art.<br />
Roquette Klötze GmbH & Co. KG<br />
Die Tochtergesellschaft eines französischen<br />
Familienunternehmens betreibt in der Altmark<br />
eine der größten Mikroalgenfarmen der Welt. Hier<br />
werden in Glasröhren Algen gezüchtet und für die<br />
Nahrungs-, Futtermittel- und Kosmetikindustrie<br />
weltweit produziert. Vor allem sind die Altmärker<br />
aber stark in der Forschung. Auch in Kooperation<br />
mit den Hochschulen des Landes Sachsen-<br />
Anhalt. So wurde gemeinsam mit Studenten der<br />
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg die<br />
Idee einer Algenfarm auf der Fensterbank für den<br />
Eigenbedarf vorangetrieben.<br />
LACOS Computerservice GmbH<br />
Längst hat die Digitalisierung in der Landwirtschaft<br />
Einzug gehalten. Auch dank innovativer<br />
Firmen wie der LACOS Computerservice GmbH.<br />
Die Firma aus Zeulenroda-Triebes will Landwirten<br />
helfen, ihre Pflanzenschutz- und Düngemaßnahmen<br />
zu optimieren. Ihr digitales System füttert<br />
das Fahrzeugterminal des Landwirtes mit topaktuellen<br />
Informationen, seien es Wetterdaten oder<br />
Abstandsangaben – wichtig für das moderne<br />
Precision Farming.<br />
André<br />
Domke mit<br />
dem Prachtexemplar<br />
eines Weißen<br />
Heilbutts.<br />
Helga – ein Erfrischungsgetränk<br />
mit der Power-Alge<br />
Chlorella vulgaris.<br />
In einem 500 Kilometer<br />
langen<br />
Glasröhrensystem<br />
erzeugt das Unternehmen<br />
Roquette<br />
Klötze hochreine<br />
Mikroalgen-Produkte<br />
für den Lebensmittelmarkt,<br />
für die<br />
Futtermittel- und<br />
die kosmetische<br />
Industrie.<br />
WWW.WIRTSCHAFT-MARKT.DE
64<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
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<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
65<br />
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66 <strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
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Die innovativsten Unternehmen – nach Bundesländern<br />
<br />
Seite<br />
Berlin<br />
3YOURMIND GmbH 32<br />
50Hertz Transmission GmbH 44<br />
Belyntic GmbH 56/57<br />
CHRONOS VISION GmbH 38<br />
CONTAG AG 30/31<br />
e*Message Wireless Information<br />
Services Deutschland GmbH 44/45<br />
Electric Mobility Concepts GmbH 19<br />
GEFERTEC GmbH 24<br />
IAV Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr mbH 14<br />
InFarm – Indoor Urban Farming GmbH 62<br />
Kool Zone Tracking Systems GmbH 63<br />
Lischka GmbH 39<br />
LLA Instruments GmbH & Co. KG 45<br />
Lumenaza GmbH 44<br />
MARTIN Membrane Systems AG 45<br />
MTS Systems 21<br />
Sansonic MI GmbH 17<br />
SCHMIDT + HAENSCH GmbH & Co. KG 23<br />
Smarterials Technology GmbH 39<br />
ubitricity Gesellschaft für verteilte<br />
Energiesysteme mbH 41<br />
Vaxxilon Deutschland GmbH 39<br />
Brandenburg<br />
AUGLETICS GmbH 28<br />
BACH Resistor Ceramics GmbH 25<br />
Bäckerei VOLLKERN62/63<br />
BioAnalyt GmbH 62<br />
BIP-Industrietechnik GmbH 25<br />
Boryszew Oberflächentechnik<br />
Deutschland GmbH 17<br />
Carl Pabst – Samen und Saaten GmbH 63<br />
CONDIO GmbH 62<br />
E.DIS AG 44<br />
EWE AG 45<br />
Finow Automotive GmbH 18<br />
GA Generic Assays GmbH 39<br />
GETEMED Medizin- und<br />
Informationstechnik AG 37<br />
Hüffermann Transportsysteme GmbH 16<br />
IGV Institut für Getreideverarbeitung GmbH 62<br />
LXP Group GmbH 44<br />
Mosterei Ketzür GmbH 63<br />
ORAFOL Europe GmbH 57<br />
Professor Dr. Berg & Kießling GmbH 43<br />
Silicon Radar GmbH 32<br />
Synfioo GmbH 28<br />
usea GmbH 19<br />
UniCaps GmbH 62<br />
Volucap GmbH 27<br />
Wildauer Schmiede- und<br />
Kurbelwellentechnik GmbH 25<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
AIM3D GmbH 22/23<br />
CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH 38<br />
COLDPLASMATECH GmbH 35/36<br />
CORTRONIK GmbH 39<br />
DEJ Technology GmbH 32<br />
Elegant Energy GmbH & Co. KG 42<br />
EXYTRON GmbH 42<br />
Fisch Domke 63<br />
Gensoric GmbH 43<br />
GWA Hygiene GmbH 38/39<br />
HNP Mikrosysteme GmbH 22<br />
INNOPROOF GmbH 39<br />
MediTex® Medizinische<br />
Funktionswäsche GmbH 37/38<br />
Mecklenburger Metallguss GmbH – MMG 18<br />
Neptun Ship Design GmbH 18<br />
Physiolution GmbH 39<br />
PipesBox GmbH 30<br />
SkenData GmbH 30<br />
SternMaid GmbH & Co. KG 62<br />
Thermoelect GmbH 43/44<br />
Torney Landfleischerei Pripsleben GmbH 62<br />
Sachsen<br />
BASELABS GmbH 19<br />
CAPRON GmbH 17<br />
ChargeX GmbH 16<br />
CLOUD&HEAT Technologies GmbH 44<br />
Cognitix GmbH 32<br />
DenovoMATRIX GmbH 38<br />
ekoio UG 19<br />
envia Mitteldeutsche Energie AG 45<br />
Gebrüder Leonhardt GmbH & Co. KG<br />
Blema Kircheis 25<br />
Goldschmidt Thermit GmbH 16/17<br />
Heliatek GmbH 42<br />
IndiKar Individual Karosseriebau GmbH 17/18<br />
Lehmann-UMT GmbH 25<br />
MICAS AG 24<br />
Naventik GmbH 19<br />
NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT Group 21/22<br />
ONTRAS Gastransport GmbH 42<br />
Profiroll Technologies GmbH 24<br />
Rhebo GmbH 28-30<br />
Sächsisches Staatsweingut GmbH<br />
Schloss Wackerbarth 61/62<br />
SITEC Industrietechnologie GmbH 22<br />
Starrag GmbH 24/25<br />
sunfire GmbH 45<br />
trionplas Technologies GmbH 57/58<br />
UNION Wekzeugmaschinen Chemnitz GmbH 23<br />
USK Karl Utz Sondermaschinen GmbH 25<br />
VNG Innovation GmbH 45<br />
VON ARDENNE GmbH 25<br />
watttron GmbH 42<br />
Sachsen-Anhalt<br />
DEUREX AG 57<br />
DIGITTRADE GmbH 31<br />
ECH Elektrochemie Halle GmbH 58<br />
Elektromotoren und Gerätebau<br />
Barleben GmbH 19<br />
FEW Chemicals GmbH 57<br />
Gollmann Kommissioniersysteme GmbH 23<br />
IAB Ionenaustauscher GmbH 56<br />
IMP Indalyz Monitoring & Prognostics GmbH 32<br />
INABE UG 30<br />
InvenSor GmbH 42<br />
Laempe Mössner Sinto GmbH 23<br />
Miltitz Aromatics GmbH 57<br />
MOL Katalysatortechnik GmbH 55<br />
neotiv GmbH 36/37<br />
POLIFILM EXTRUSION GmbH 57<br />
PURAGLOBE Germany GmbH 55<br />
Roquette Klötze GmbH & Co. KG 63<br />
Serumwerk Bernburg AG 38<br />
SLM Kunststofftechnik GmbH 18<br />
SmartMembranes GmbH 57<br />
SpinPlant GmbH 38<br />
TESVOLT GmbH 42<br />
ThermHex Waben GmbH 58<br />
TRINSEO Deutschland GmbH 57<br />
VEROVACCiNES GmbH 37<br />
WTZ Roßlau gGmbH 45<br />
Thüringen<br />
3D Schilling GmbH 58<br />
ADVA Optical Networking SE 31<br />
AEROPHARM GmbH 39<br />
Automotive Lighting GmbH 18<br />
Bauerfeind AG 39<br />
CiS Forschungsinstitut<br />
für Mikrosensorik GmbH 31<br />
DAKO GmbH 15/16<br />
Docter Optics SE 16<br />
Framo GmbH 19<br />
Funkwerk AG 30<br />
Glatt Ingenieurtechnik GmbH 24<br />
GÖPEL electronic GmbH 19<br />
Heizkörper GmbH & Co. KG H.M. 44<br />
Häcker Automation GmbH 24<br />
JeNaCell Jena 39<br />
JENETRIC GmbH 32<br />
Kumatec Sondermaschinenbau &<br />
Kunststoffverarbeitung GmbH 19<br />
KHW Kunststoff- und<br />
Holzverarbeitungswerk GmbH 58<br />
K-UTEC AG 56<br />
LACOS Computerservice GmbH 63<br />
MITEC Automotive AG 15<br />
oncgnostics GmbH 39<br />
Qundis GmbH 25<br />
Redwave Medical GmbH 39<br />
SIOS Meßtechnik GmbH 23/24<br />
Software-Service John GmbH 28<br />
SPORTident GmbH 31<br />
VACOM Vakuum Komponenten &<br />
Messtechnik GmbH 25
UNTERNEHMENSREGISTER<br />
<strong>WIRTSCHAFT+MARKT</strong> 01.19<br />
67<br />
Die innovativsten Unternehmen – alphabetisch geordnet<br />
<br />
Seite<br />
3D Schilling GmbH 58<br />
3YOURMIND GmbH 32<br />
50Hertz Transmission GmbH 44<br />
ADVA Optical Networking SE 31<br />
AEROPHARM GmbH 39<br />
AIM3D GmbH 22/23<br />
AUGLETICS GmbH 28<br />
Automotive Lighting GmbH 18<br />
BACH Resistor Ceramics GmbH 25<br />
Bäckerei VOLLKERN62/63<br />
BASELABS GmbH 19<br />
Bauerfeind AG 39<br />
Belyntic GmbH 56/57<br />
BioAnalyt GmbH 62<br />
BIP-Industrietechnik GmbH 25<br />
Boryszew Oberflächentechnik<br />
Deutschland GmbH 17<br />
capron GmbH 17<br />
Carl Pabst – Samen und Saaten GmbH 63<br />
ChargeX GmbH 16<br />
CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH 38<br />
CHRONOS VISION GmbH 38<br />
CiS Forschungsinstitut<br />
für Mikrosensorik GmbH 31<br />
CLOUD&HEAT Technologies GmbH 44<br />
cognitix GmbH 32<br />
COLDPLASMATECH GmbH 35/36<br />
CONDIO GmbH 62<br />
CONTAG AG 30/31<br />
CORTRONIK GmbH 39<br />
DAKO GmbH 15/16<br />
DEJ Technology GmbH 32<br />
DenovoMATRIX GmbH 38<br />
DEUREX AG 57<br />
DIGITTRADE GmbH 31<br />
Docter Optics SE 16<br />
e*Message Wireless Information<br />
Services Deutschland GmbH 44/45<br />
E.DIS AG 44<br />
ECH Elektrochemie Halle GmbH 58<br />
ekoio UG 19<br />
Electric Mobility Concepts GmbH 19<br />
Elegant Energy GmbH & Co. KG 42<br />
Elektromotoren und Gerätebau<br />
Barleben GmbH 19<br />
envia Mitteldeutsche Energie AG 45<br />
EWE AG 45<br />
EXYTRON GmbH 42<br />
FEW Chemicals GmbH 57<br />
Finow Automotive GmbH 18<br />
Fisch Domke 63<br />
Framo GmbH 19<br />
Funkwerk AG 30<br />
GA Generic Assays GmbH 39<br />
Gebrüder Leonhardt GmbH & Co. KG<br />
Blema Kircheis 25<br />
GEFERTEC GmbH 24<br />
Gensoric GmbH 43<br />
GETEMED Medizin- und<br />
Informationstechnik AG 37<br />
Glatt Ingenieurtechnik GmbH 24<br />
Goldschmidt Thermit GmbH 16/17<br />
Gollmann Kommissioniersysteme GmbH 23<br />
GÖPEL electronic GmbH 19<br />
GWA Hygiene GmbH 38/39<br />
Heizkörper GmbH & Co. KG H.M. 44<br />
Häcker Automation GmbH 24<br />
Heliatek GmbH 42<br />
HNP Mikrosysteme GmbH 22<br />
Hüffermann Transportsysteme GmbH 16<br />
IAB Ionenaustauscher GmbH 56<br />
IAV Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr mbH 14<br />
IGV Institut für Getreideverarbeitung GmbH 62<br />
Indalyz Monitoring & Prognostics GmbH 32<br />
INABE UG 30<br />
IndiKar Individual Karosseriebau GmbH 17/18<br />
InFarm – Indoor Urban Farming GmbH 62<br />
INNOPROOF GmbH39<br />
InvenSor GmbH 42<br />
JeNaCell Jena 39<br />
JENETRIC GmbH 32<br />
Kool Zone Tracking Systems GmbH 63<br />
Kumatec Sondermaschinenbau &<br />
Kunststoffverarbeitung GmbH 19<br />
KHW Kunststoff- und<br />
Holzverarbeitungswerk GmbH 58<br />
K-UTEC AG 56<br />
LACOS Computerservice GmbH 63<br />
Laempe Mössner Sinto GmbH 23<br />
Lehmann-UMT GmbH 25<br />
Lischka GmbH 39<br />
LLA Instruments GmbH & Co. KG 45<br />
Lumenaza GmbH 44<br />
LXP Group GmbH 44<br />
MARTIN Membrane Systems AG 45<br />
MediTex® Medizinische<br />
Funktionswäsche GmbH 37/38<br />
MICAS AG 24<br />
Miltitz Aromatics GmbH 57<br />
MITEC Automotive AG 15<br />
Mecklenburger Metallguss GmbH – MMG 18<br />
MOL Katalysatortechnik GmbH 55<br />
Mosterei Ketzür GmbH 63<br />
MTS Systems 21<br />
Naventik GmbH 19<br />
neotiv GmbH 36/37<br />
Neptun Ship Design GmbH 18<br />
NILES-SIMMONS-HEGENSCHEIDT Group 21/22<br />
oncgnostics GmbH 39<br />
ONTRAS Gastransport GmbH 42<br />
ORAFOL Europe GmbH 57<br />
Physiolution GmbH 39<br />
PipesBox GmbH 30<br />
POLIFILM EXTRUSION GmbH 57<br />
Professor Dr. Berg & Kießling GmbH 43<br />
Profiroll Technologies GmbH 24<br />
PURAGLOBE Germany GmbH 55<br />
Qundis GmbH 25<br />
Redwave Medical GmbH 39<br />
Rhebo GmbH 28-30<br />
Roquette Klötze GmbH & Co. KG 63<br />
Sächsisches Staatsweingut GmbH<br />
Schloss Wackerbarth 61/62<br />
Sansonic MI GmbH 17<br />
SCHMIDT + HAENSCH GmbH & Co. KG 23<br />
Serumwerk Bernburg AG 38<br />
Silicon Radar GmbH 32<br />
SIOS Meßtechnik GmbH 23/24<br />
SITEC Industrietechnologie GmbH 22<br />
SkenData GmbH 30<br />
SLM Kunststofftechnik GmbH 18<br />
Smarterials Technology GmbH 39<br />
SmartMembranes GmbH 57<br />
Software-Service John GmbH 28<br />
SpinPlant GmbH 38<br />
SPORTident GmbH 31<br />
Starrag GmbH 24/25<br />
SternMaid GmbH & Co. KG 62<br />
sunfire GmbH 45<br />
Synfioo GmbH 28<br />
TESVOLT GmbH 42<br />
ThermHex Waben GmbH 58<br />
Thermoelect GmbH 43/44<br />
Torney Landfleischerei Pripsleben GmbH 62<br />
TRINSEO Deutschland GmbH 57<br />
trionplas Technologies GmbH 57/58<br />
ubitricity Gesellschaft für verteilte<br />
Energiesysteme mbH 41<br />
uesa GmbH 19<br />
UniCaps GmbH 62<br />
UNION Wekzeugmaschinen Chemnitz GmbH 23<br />
USK Karl Utz Sondermaschinen GmbH 25<br />
VACOM Vakuum Komponenten &<br />
Messtechnik GmbH 25<br />
Vaxxilon Deutschland GmbH 39<br />
VEROVACCiNES GmbH 37<br />
VNG Innovation GmbH 45<br />
Volucap GmbH 27<br />
VON ARDENNE GmbH 25<br />
watttron GmbH 42<br />
Wildauer Schmiede- und<br />
Kurbelwellentechnik GmbH 25<br />
WTZ Roßlau gGmbH 45<br />
Kooperationspartner aus den Bereichen Forschung und Universitäten<br />
Abbe Center of Photonics 53<br />
Center for Behavioral<br />
Brain Sciences (CBBS) 53<br />
Excellenzcluster MERGE 53<br />
Excellenzcluster UniSysCat 53<br />
Forschungscampus STIMULATE 53<br />
Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik<br />
und Feinmeachnik IOF 48<br />
Fraunhofer-Institut für Angewandte<br />
Polymerforschung IAP 47<br />
Fraunhofer-Institut für Keramische<br />
Technologien und Systeme IKTS 48<br />
Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von<br />
Werkstoffen und Systemen IMWS 49<br />
Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik,<br />
Heinrich-Hertz-Institut, HHI 49<br />
Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen<br />
und Umformtechnik IWU 48/49<br />
Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und<br />
Mikrointegration IZM 49<br />
Hasso-Plattner-Institut für Digital<br />
Engeneering gGmbH (HPI) 51<br />
Helmhotz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie<br />
(HIF) 52<br />
Institut für Kompetenz in AutoMobilität –<br />
IKAM GmbH 48<br />
Leibnitz-Institut für Plasmaforschung und<br />
Technologie e. V. (INP) 48<br />
Max-Planck_Institut für Plasmaforschung<br />
(IPP) 48<br />
Charle-Tanford-Proteinzentrum (CTP) 52/53<br />
Technische Universität Dresden 52<br />
Thüringer Innovationszentrum Mobilität<br />
(ThiMo)52<br />
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