WIRTSCHAFT ■ POLITIK ■ DIPLOMATIE ■ WISSENSCHAFT ■ KULTUR ■ LEUTE
03_04|11
SEIT 1945 | 66. ERSCHEINUNGSJAHR | NR. 359/360_HERBST/WINTER 2011
WWW.SOCIETY.AT
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EDITORIAL
Event- und Netzwerktornado
The Answer Is Blowing
In the Wind...
***
Rumänien – das windreichste Land Europas
Unser Rumänienschwerpunkt hat uns diesmal
aufhorchen lassen, als die rumänische Botschafterin
in Wien, I.E. Silvia Davidoiu, uns über den Windreichtum
ihres Landes berichtete und dass Rumänien
den Wirtschaftsschwerpunkt auf alternative
Energien legt. Das vollständige Interview über die
vielen Wirtschaftsaktivitäten zwischen Österreich
und Rumänien nicht nur auf diesem besonderen
Sektor bringen wir in dieser Ausgabe gemeinsam
mit einem Exklusivinterview des rumänischen
Außenministers, S.E. Teodor Baconschi. So sind wir
nicht nur den Spuren Draculas gefolgt sondern dem
Innovationsgeist des wichtigen, jungen, seit 2007 integrierten, EU-
Landes begegnet, das dabei ist, intensiv „seine Hausaufgaben“ für
den Beitritt zur EU-Währungsunion zu machen.
***
SOCIETY Veranstaltungen
Wir blicken auf ein aktives Veranstaltungsquartal zurück. So
konnten wir unsere Sommerausgabe mit einem fulminanten
Empfang in der österreichischen Nationalbibliothek für mehr als
450 Personen gemeinsam mit dem Botschafter der Mongolei, S.E.
Jargalsaikhan Enkhsaikhan, präsentieren. Gleichzeitig hatten
wir zu dieser Veranstaltung eine Delegation aus Treviso geladen,
die der Direktorin der Nationalbibliothek, Dr. Johanna Rachinger,
ein Gastgeschenk aus dem italienischen Privatmuseum Mario del
Monaco, einen „leone di venezia“, überreichte. Der Anlass dazu
war die Eröffnung des ersten Auslandsbüros des „Istituto lirico
Mario del Monaco di Treviso“ in den Räumlichkeiten von SOCIE-
TY, der Villa Flora, wo wir am gleichen Tag eine Replik der Statue
„Mario del Monaco“ in Anwesenheit des italienischen Botschafters,
S.E. Eugenio d’Auria, und der italienischen Delegation enthüllten.
Die Urstatue in Bronze wurde am 4. Oktober an der Piazza
della Borsa di Treviso in Anwesenheit vieler prominenter
Gäste enthüllt. Wir waren auch dort und haben das italienische
Ambiente sehr genossen. Eine Reise in die Mongolei im nächsten
Jahr für den Aufbau einer Partnerschaft mit unserem SOCIETY
Magazin steht ebenfalls bevor. Wir werden darüber berichten.
Unser neues Format, die Junior Diplomats Reception, konnten
wir an einer neuen, angesagten Location nunmehr zum dritten
Mal erfolgreich realisieren. Der chillige Dachboden
des 25hours Hotels mit seiner Rundumblikkterrasse
bot den gemütlichen Rahmen für diesen
Empfang, wo wir traditionell eine Tombola
mit einem iPad2 als Hauptpreis veranstalteten.
Diesmal war der Hauptpreisgewinner Herbert Daniel
Espinoza Solano aus der Botschaft von Costa
Rica.
Kurz danach konnten wir im imperialen Rahmen
in den Festsaal des Hotels Imperial zum Botschafterempfang
der neu akkreditierten Botschafter
einladen. Mehr als sechzig Botschafter
und insgesamt mehr als 200 Gäste konnten sich
an dem eleganten Rahmen und dem exquisiten
Buffet erfreuen. Dieses Event ist eine Veranstaltung der Superlative
für das Netzwerken von hochkarätiger Diplomatie, Wirtschaft
und Kultur. Die Opernsängerin Elisabeth Wolfbauer mit ihrer musikalischen
Einlage „O don fatale“ aus der Oper „Don Carlo“ von
Giuseppe Verdi gab dem gemütlichen Beisammensein den gewohnt
klassischen Touch.
Nicht zuletzt sei unsere Preview-Veranstaltung der Boteroausstellung
im Bank Austria Kunstforum mit darauf folgendem
Empfang im Palais Daun-Kinsky erwähnt, bei der wir unter dem
Ehrenschutz des kolumbianischen Botschafters S.E. Freddy Padilla
de León den Künstler Fernando Botero persönlich begrüßen
durften. Die Ausstellungen ebendort sind wie immer ein Highlight
in unserem Veranstaltungsreigen.
Mit dieser Ausgabe haben wir uns wieder einmal sehr bemüht,
Ihren Geschmack zu treffen und freuen uns, wenn Sie mit uns die
Brise aus der Welt der Diplomatie, Wirtschaft und Kultur genießen
können.
Viel Freude dabei wünscht Ihnen herzlich Ihre
Gerti Tauchhammer
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SOCIETY 3/4_11 | 5
INHALT
HERBST_WINTER | 2011
■ SOCIETY EVENTS
Präsentation der SOCIETY-Sommerausgabe „Mongolei“ ........ 30
Die neuen Botschafter im Hotel Imperial ........ 34
„3rd Junior Diplomats‘ Reception“ ........ 36
Botschafterausflug nach Salzburg ........ 37
Botschafter-Preview: Fernando Botero im BA Kunstforum ........ 110
■ LÄNDERSCHWERPUNKT
Rumänien: Tradition Meets Modern Life ........ 10
I.E. Botschafterin Silvia Davidoiu im Interview ........ 14
Interview mit S.E. Außenminister Teodor Baconschi ........ 20
Interview mit S.E. Justizminister Catalin Marian Predoiu ........ 22
Wirtschaft: Wege aus der Krise ........ 24
WKO-Interview mit Rudolf Lukavsky ........ 25
Kulturüberblick Rumänien ........ 26
Kommentar: Hermine Schreiberhuber ........ 27
■ DIPLOMATIE UND POLITIK
Diplomatenkarussell ........ 40
Interview mit dem deutschen Botschafter in Österreich ........ 44
Europäische Gesellschaft Coudenhove-Kalergi ........ 46
Der Internationale Seegerichtshof ........ 47
Usbekistan: 20 Jahre Unabhängigkeit ........ 50
20 Jahre Kasachstan ........ 54
Events der Diplomatie ........ 56
■ WISSENSCHAFT UND WIRTSCHAFT
Toleranzpreis für Daniel Barenboim ........ 64
Sergey Danilin: Investieren in Russland ........ 68
James Cumes: Nothing Without Labour. ........ 70
Richtiges Zeitmanagement von Sonja Littig-Wengersky ........ 74
„Der Kunstsammler und sein Recht“ ........ 77
European Diversity & Inclusion Congress ........ 79
■ LIFE UND STYLE
Global Family Charity Resort ........ 82
Detox-Kosmetik im Parkhotel Igls ........ 83
Viva Mayr am Wörthersee ........ 84
Karl Kaltenegger: Wow! Krakau ........ 86
Lifestyle mit Jeannine Nujic ........ 88
FitFlops für den Winter ........ 91
Styling: Wenn Frauen Männer anziehen ........ 93
Modestrecke: Susanne Bisovsky ........ 94
■ KUNST UND KULTUR
Life.Sunlight: Chinesische Tanz-Akrobatik ........ 101
Istituto Mario del Monaco di Treviso in der Villa Flora ........102
Roman Bartl: Goldene Ehrenmedaille für José Carreras ........104
Festspielkarussell Salzburg ........106
Coverstory: Fernando Botero ........ 112
Interview mit Direktorin Ingried Brugger ........ 114
IMPRESSUM
WIRTSCHAFT ■ POLITIK ■ DIPLOMATIE
WISSENSCHAFT ■ KULTUR ■ LEUTE
MEDIA EVENTS NETWORKING
ERSCHEINUNGSWEISE: vierteljährlich
PREIS: Jahresabonnement ¤ 16,--, zzgl. ¤ 7,-- Versand
Einzelheft: ¤ 4,--
BESTELLUNG: abo@society.at
MEDIENINHABER, VERLEGER ZU 100%: Tauchhammer KG
HERAUSGEBERIN UND CHEFREDAKTEURIN:
Mag. Gertrud Tauchhammer
LEITUNG REDAKTION:
Mag. Stephan Hofstätter
REDAKTION UND EVENTS: Mag. Tanja Tauchhammer
REDAKTIONELLE MITARBEIT: Stephanie Humm
AUTOREN DIESER AUSGABE:
Mag. Ingrid Chladek, Prof. Gerhard Gutruf, Dr. Adrian
Hollaender, Karl Kaltenegger, Gerhard von Lentner,
Dr. Sonja Littig-Wengersky, Jeannine Nujic, Mag. Eva von
Schilgen, Wolf von Schilgen, Dr. Susanne Scholl, Mag. Hermine
Schreiberhuber, Dr. Monika Türk, Dr. Helmut Türk
NEW YORK AUSLANDSKORRESPONDENZ: Lea Millesi
ANZEIGENVERKAUF: G. Tauchhammer
GESTALTUNG: Hermann Stöckl, www.hermannsgrafik.at
REDAKTIONSADRESSE: Villa Flora, A-1140 Wien,
Hüttelbergstraße 23A,
TELEFON: 01-914 77 44-0, Fax: 01-914 77 44-8
E-MAIL: mail@society.at
www.society.at
FOTOS: Katharina Schiffl, B.Sc., Ekaterina Prokofiefa,
Heeresbild- und Filmstelle, 1070 Wien, Stiftgasse 2a,
Tel.: 01/5200-37240; UNOV, CTBTO, UNIDO Wagramerstraße
5, 1400 Wien
DRUCK: Druckerei Berger, Wienerstraße 80, 3580 Horn,
Tel.: 02982/4161-0 www.berger.at
HERAUSGEBERIN: Kommerzialrat Honorarkonsulin
Mag. Gertrud Tauchhammerin in Kooperation mit der
ÖSTERREICHISCHEN GESELLSCHAFT FÜR AUSSEN-
POLITIK UND DIE VEREINTEN NATIONEN (ÖGAVN)
Seit 1945
VORSTAND (SEIT DEZEMBER 2008)
PRÄSIDENT:
Altbundeskanzler NRAbg. Dr. Wolfgang Schüssel
VIZEPRÄSIDENTEN:
BM a.D. Bot. i.R. Dr. Peter Jankowitsch
Bot. i.R. Dr. Gregor Woschnagg
BM a.D. NRAbg. Herbert Scheibner
NRAbg. Univ.-Prof. Dr. Alexander Van der Bellen
EHRENPRÄSIDENTEN:
BM a.D. Dr. Willibald Pahr
Bot. i.R. Dr. Wolfgang Schallenberg
GENERALSEKRETÄR: Michael F. Pfeifer
VERTRETER DER ZWEIGVEREINE:
Ass.-Prof. DDr. Renate Kicker (Landessektion Steiermark)
Gregor Waldhauser (AFA)
WEITERE VORSTANDSMITGLIEDER:
Bot. i.R. Dr. Alexander Christiani
Bot. Dr. Johannes Kyrle (als Generalsekr. für ausw. Angel.)
Bot. i.R. Dr. Eva Nowotny
Bot. i.R. Dkfm. Dr. Karl Peterlik
BM a.D. NRabg. Dr. Ursula Plassnik
Gen Mag. Raimund Schittenhelm
Mag. Liselotte Waldheim-Natural
Dr. Axel Wüstenhagen
SOCIETY IST OFFIZIELLER MEDIENPARTNER
DER ÖGAVN
BLATTLINIE: SOCIETY berichtet über Top-Ereignisse aus
Wirtschaft, Politik, Diplomatie, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft.
SOCIETY informiert außerdem in Zusammenarbeit
mit der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die
Vereinten Nationen über Einrichtungen der Vereinten Nationen.
Jede Ausgabe ist einem Fokusland gewidmet. Durch die Zusammenarbeit
mit der jeweiligen Botschaft in Österreich trägt
SOCIETY wesentlich zur Kommunikation zwischen Österreich
und dem Fokusland bei und ist dadurch ein medialer Multiplikator
der Spitzenklasse in Österreich und in der ganzen Welt.
6 | SOCIETY 3/4_11
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GASTAUTOREN
HERBST/WINTERAUSGABE
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Qualität verbindet
Zahlreiche prominente Gastautoren schreiben in der aktuellen Herbst/Winterausgabe von
SOCIETY zu den unterschiedlichsten Themen aus Wissenschaft, Politik, Kunst und Lifestyle.
Herbert Pietschmann Hermine Schreiberhuber Susanne Scholl Gerhard Gutruf Karl Kaltenegger
***
HERBERT PIETSCHMANN ist Emeritus
am Institut für theoretische Physik der
Universität Wien und Buchautor. Er verbrachte
viele Jahre als Forscher im Ausland.
Seit fünf Jahren schreibt er für
SOCIETY über Themen der Wissenschaft,
Philosophie und Gesellschaft. In dieser
Ausgabe berichtet er über den Streit um
den ersten motorisierten Flug.
***
HERMINE SCHREIBERHUBER war stellvertretende
Ressortleiterin der Außenpolitik
bei der APA. Für die SOCIETY-Länderschwerpunkte
verfasst sie regelmäßig
politische Analysen und Hintergrundberichte.
Dieses Mal geht sie der Frage über
Rumäniens Weg in den Schengen-Raum
nach.
***
SUSANNE SCHOLL ist weithin als ORF-
Korrespondentin in Moskau bekannt, wo
sie ab 2000 das ORF-Büro leitete. In zahlreichen
Publikationen beschäftigt sie sich
mit dem Thema Russland. Die Trägerin des
Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft
und Kunst und ausgezeichnete
Journalistin des Jahres 2009 geht in ihrer
Rezension eines Essays von Anneliese Rohrer
auf die Suche nach „Mutbürgern“.
***
GERHARD GUTRUF ist Maler und Grafiker.
Als Kunsttheoretiker interessieren
ihn besonders Fragen der Wahrnehmung
und Perspektiven. Seine künstlerischen Arbeiten
bewegen sich im Spannungsfeld
zwischen Utopien und der Auseinandersetzung
mit großen Meistern der Malerei.
Für SOCIETY schreibt er über kunsthistorische
sowie kunst- und kulturphilosophische
Phänomene.
***
KARL KALTENEGGER war langjähriger
ORF-Journalist, Manager und Moderator
für Radio Salzburg, Ö3 (u. a. Ö3-Wecker)
und Radio Wien. Mittlerweile ist er als Reisejournalist
aktiv und schreibt für verschiedene
Publikationen. Dieses Mal berichtet
er von der heimlichen Hauptstadt
Polens, Krakau, UNESCO Weltkulturerbe
und Kulturhauptstadt Europas.
***
JEANNINE NUJIC eroberte die Hundelifestyle-Welt
mit „Dogue in the City“. Nun
liefert sie für SOCIETY die neuesten Lifestyle-
und Modetrends der Frauen- und
Männerwelt. Dieses Mal war sie an den
internationalen Modeschauen auf der Suche
nach den zwei L: „Labels and Love“ und
interviewte Martina Müller vom Fashion-
Label CALLISTI.
***
INGRID CHLADEK ist Gesellschafterin der
Dresscode Company und Head von Dressforsuccess.
Sie berät in Fragen Business-Outfit,
Image, Stil und Styling. Ihr Wissen präsentiert
sie u. a. anhand von Prominenten-
Styling- Checks. In dieser Ausgabe spricht sie
über „Frauen, die Männer anziehen“ und
worauf es bei der Kleiderwahl ankommt.
***
SONJA LITTIG-WENGERSKY ist Trainerin
für Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung.
Für SOCIETY schreibt sie
regelmäßig Gastartikel zu den Themen
Selbst-Coaching, Selbstmotivation und Persönlichkeitsentwicklung.
Sie erklärt dem
Leser dieses Mal, wie modernes Zeitmanagement
funktioniert.
***
GERHARD VON LENTNER blickt für
SOCIETY in die Sterne. Der mediale Berater,
Kartenleger, Heiler und Buchautor beschäftigt
sich intensiv mit Lebensberatung
und verrät den SOCIETY-Lesern in jeder
Ausgabe, wohin Österreich und die Welt
steuern und was die Sterne in Beruf, Liebe,
Finanzen und Gesundheit für jeden bereithalten.
***
WOLF und EVA VON SCHILGEN sind
langjährige Stammschreiber für SOCIETY.
Die Unternehmerin, Kulturmanagerin und
Journalistin Eva von Schilgen ist das
SOCIETY-Standbein in Salzburg und berichtet
mit viel Elan über Kultur und Gesellschaft
abseits der österreichischen
Bundeshauptstadt. Der „lachende Satiriker“
und Ehemann Wolf von Schilgen, gefeierter
Buchautor, beschließt jede SOCIETY
Ausgabe mit seinen Satiren und zaubert ein
Lächeln auf die Lippen der SOCIETY-Leser.
Ingrid Chladek Sonja Littig-Wengersky Gerhard von Lentner Wolf und Eva von Schilgen Jeannine Nujic
8 | SOCIETY 3/4_11
In Wien geht was weiter.
Wien ist weltweit als Stadt des Wissens und der Wirtschaft
anerkannt. Gerade darum brauchen wir gut gebil dete
und ausgebildete Menschen, um international bestehen
zu können. Wien fördert daher bei Kindern, Jugendlichen
und Erwachsenen Begabungen, Neigungen und Talente.
Die Palette reicht von den Gratis-Kindergärten über die
Schulen bis hin zu den Universitäten, Fachhochschulen und
Angeboten nach dem Unterricht. Bildung ist für das persönliche
Glück genauso wichtig wie für die gesellschaftliche
und wirtschaftliche Weiterentwicklung unserer Stadt.
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in Wien, Büchereien, Volkshochschulen und
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Magazin für kluge Köpfe. www.forschen-entdecken.at
RUMÄNIEN
LÄNDERPORTRÄT
10 | SOCIETY 3/4_11
Rumänien – Tradition
meets Modern Life
Denkt man an Rumänien, so fallen einem sofort die Begriffe Transsylvanien und Graf Dracula
ein. Ein mystischer Ort voller geheimnisvoller, dunkler Landschaften beseelt vom Aberglauben.
Doch wird dieses Bild dem modernen Land Rumänien bei weitem nicht gerecht, das nach Ende
der Ceausescu-Diktatur langsam aus seinem Dornröschenschlaf erwacht ist.
SOCIETY 3/4_11 | 11
RUMÄNIEN
LÄNDERPORTRÄT
12 | SOCIETY 3_11
FOTOS: RUMÄNISCHES TOURISMUSAMT
Der Aufbruch in das neue Zeitalter hat
längst begonnen, dabei werden Traditionen
jedoch nicht außer Acht gelassen.
Der Staat zwischen Schwarzem Meer
und Pannonischer Tiefebene hat sich bereits
auf den Weg in die westliche Welt gemacht.
Erste Schritte in diese Richtung waren
der Beitritt zur NATO 2004 sowie die
Mitgliedschaft in der EU im Jahr 2007. Trotzdem
finden sich immer noch traditionell lebende
Schafhirten in der naturbelassenen
Landschaft. Immer mehr Menschen beginnen
das Land der Karpaten zu erkunden.
Rumänien verfügt über zahlreiche Sehenswürdigkeiten
abseits der ausgetretenen Touristenpfade.
Dabei kommen sowohl Naturliebhaber
als auch Kulturreisende und
Strandurlauber auf ihre Kosten.
***
Bukarest – Das Paris
des Ostens
Durch seine bewegte Geschichte kann
man in dem Land am Schwarzen Meer
zahllose Kulturgüter bestaunen. Die
Hauptstadt Bukarest fasziniert mit ihrer
Mischung aus unterschiedlichen Baustilen.
Durch ihre bewegte Geschichte finden
sich Gebäude aus der Zeit des Kommunismus
neben wunderschönen Klöstern
aus dem 18. Jahrhundert und farbenfrohen
orthodoxen Kirchen. Die alte Stadt bietet
zahlreiche Beispiele an wunderschönen
Baudenkmälern, berühmten Palästen, sehenswerten
Kirchen und Klöstern. Zwei
Baustile sind typisch für das alte Bukarest
und weit verbreitet, und zwar der rumänische
„Brancovenesc-Stil“ und der französische
eklektisch-akademischen Stil. Die
alte Karawanserei-Herberge „Hanul lui Manuc“,
das Bierlokal „Caru cu bere“, die
Hauptplatz von
Brasov/Kronstadt
Stavropoleos Kirche, der Königpalast (heute
Sitz des Kunstmuseums), das Sparkassepalais,
der Sutu-Palast (heute Sitz des Museums
der Stadt Bukarest) oder das
Rumänische Athenee sind nur wenige Beispiele
der vielen Baudenkmäler, die die
Stadt bewundernswert machen. Einmalig
ist auch der heutige Parlaments-Palast, der
als „Haus des Volkes“ als zweitgrößtes Gebäude
der Welt – nach dem Pentagon – von
Ceausescu errichtet wurde.
***
Sibiu – Hermannstadt
Das in Siebenbürgen gelegene Sibiu ist eines
der kulturellen Highlights Rumäniens.
Nicht grundlos wurde die Stadt 2007 zu Europas
Kulturhauptstadt gewählt. Während
der Regentschaft der Habsburger war Hermannstadt
Sitz des österreichischen Gouverneurs
in Transsylvanien. Reste der bewegten
Vergangenheit der Stadt kann man
im historisch gut erhaltenen Zentrum bewundern.
Unbedingt besichtigen sollte man
die Römisch-Katholische Kathedrale aus
dem 18. Jahrhundert, die Catedrala Ortodoxa
(Die rumänisch-orthodoxe Kathedrale)
im byzantinischen Stil, sowie die Casa Müller
(Haus Müller). In diesem wunderschönen
Haus wohnte Ende des 18. Jahrhunderts der
aus Poysdorf (Österreich) stammende Chemiker
Franz Josef Müller, der Entdecker des
chemischen Elements Telur. Des Weiteren
bietet Sibiu ein reiches Angebot an Museen
wie etwa das Muzeul de Etnografie Universala
(Universelles Ethnographisches Museum)
und das Muzeul de Istorie al Farmaciei
(Das Geschichtsmuseum der Apotheke).
Hermannstadt veranstaltet ebenfalls mehrere
Festivals wie das Jazzfestival, das Theaterfestival
und das Mittelalterliche Festival.
FACTS IN BRIEF
■ LÄNDERNAME: Rumänien
(România)
■ FLÄCHE: 238.391 km 2
(Weltrang: 81)
■ EINWOHNERZAHL: 21.482.000 =
90 je km 2 (Weltrang: 53)
■ GEOGRAFIE: Das flächenmäßig
zwölftgrößte Land Europas wird begrenzt
von der Ukraine, Moldau, Bulgarien,
Serbien, Montenegro und Ungarn.
Der geographische Charakter
wird von drei Regionen geprägt: dem
Karpatenbogen, der Donau und ihrem
Delta sowie der Schwarzmeerküste.
Höchster Berg ist die Moldoveanu-Spitze
(2.544 m)
■ KLIMA: Durchschnittstemperaturen
zwischen 11°C im Süden und 8°C
im Norden. Im Winter betragen die
durchschnittlichen Temperaturen 0°C
an der Schwarzmeerküste und -15°C
im Hochgebirge. Im Sommer steigen
die durchschnittlichen Temperaturen
auf mehr als 25°C.
■ HAUPTSTADT: Bukarest (Bucuresti)
1,9 Mio. Einwohner
■ AMTSSPRACHE: Rumänisch
■ BEVÖLKERUNG: 89,5% Rumänen,
6,6% Ungarn, 2,5% Roma, 0,3% Deutsche
u.a.
■ WÄHRUNG: Leu (RON), Kurs 1 EUR
= ca. 4,12 RON
■ RELIGIONEN: 86% rumänisch-orthodox,
6,7% evangelisch
■ NATIONALFEIERTAG: 1.12.
■ LANDESSTRUKTUR: 41 Bezirke
und Hauptstadtbezirk
■ UNABHÄNGIGKEIT: alte staatliche
Tradition, Anerkennung der Unabhängigkeit
am 13.7.1878
■ POLITISCHES SYSTEM: Verfassung
von 1991 - Republik - Parlament (Parlamentul):
Abgeordnetenhaus (Camera
Deputatilor) mit 334 Mitgl.;
Senat (Senatul) mit 137 Mitgl.; Wahl
jeweils alle 4 J. - Direktwahl des
Staatsoberhaupts alle 5 J. (einmalige
Wiederwahl) - Wahlrecht ab 18 J.
■ STAATSOBERHAUPT UND REGIE-
RUNG: Staatspräsident: Traian Basescu,
seit 20.12.2004, wiedergewählt
2009. Regierungschef: Emil
Boc, seit 22.12.2008. Außenminister:
Teodor Baconschi, seit 23.12.2009.
■ MITGLIED IN INTERNAT. ORGANI-
SATIONEN: EU, NATO, UNO, Europarat,
OSZE, WTO, IWF, Weltbank,
SECI, BSEC, PfP, MPFSEE
Erlöserkirche in
St. Petersburg
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Birgitta Gabriela Hannover
RUMÄNIEN
LÄNDERPORTRÄT
BUCHTIPPS
Bukarest bei Nacht
Rumänien entdecken
Rumänienentdecken Brigitta Gabriela Hannover
Kunstschätze und Naturschönheiten
Trescher Verlag
3. aktualisierte Auflage 2007
Rumänien überrascht seine Besucher
mit einem schier unerschöpflichen
Reichtum an Sehenswürdigkeiten.
Dieser Reiseführer macht
Trescher-Reihe Reisen
mit der komplexen Vergangenheit und der spannenden
Gegenwart des Landes bekannt, gibt zahlreiche Hinweise
zu Unterkünften, Restaurants und kulturellen Einrichtungen
und zum Reisen im Land.
Kultur Schock Rumänien
Joscha Remus
Reise Know-How Verlag,
1. Auflage 2006
Wer die Karpatenschönheit Rumänien
bereist, wird sich von den
gängigen Stereotypen schnell verabschieden.
Denn neben Dracula
hat das äußerst vielfältige Land weit mehr zu bieten. Der
KulturSchock Rumänien beleuchtet die spannende Reise eines
Landes, das seinen Weg sucht zwischen Flechtwaren und
Hightech, zwischen Hochzeitsmärkten und Erotik-Messen.
Kloster Voronet
In Rumänien. Auf den Spuren einer
europäischen Verwandtschaft
Markus Bauer
Transit Buchverlag GmbH,
1. Auflage 2005
Markus Bauer, Kulturhistoriker und
Journalist, hat fünf Jahre in Jassy
(dem rumänischen Heidelberg) gelebt
und gearbeitet und ist dabei auf Spuren einer reichen
Kultur gestoßen, die fasziniert durch vielfältige historische
Verbindungen zur römischen und islamischen Welt, gleichzeitig
durch ihre Nähe zur mitteleuropäischen Geschichte,
die Rumänien dann auf eine ganz besondere Art in alle Katastrophen
des 20. Jahrhunderts hineinriss mit Folgen, die
bis heute das Land und die Menschen prägen.
Rumänien. Mehr als Dracula und
Walachei
Hilke Gerdes
Ch. Links Verlag, 1. Auflage 2007
Seit 2007 gehört Rumänien zur
Europäischen Union. Doch das
Land scheint nach wie vor weit
weg vom westlichen Teil des Kontinents,
wo es oft nur als „Armenhaus Europas“ wahrgenommen
wird. Dabei gibt es einen starken wirtschaftlichen
Aufschwung, den man nicht nur in der blühenden Kulturhauptstadt
Sibiu (Hermannstadt) besichtigen kann. Hilke
Gerdes hat für einige Jahre in Bukarest gelebt und das Land
intensiv bereist. Sie schildert den Alltag mit seinen Tücken
behandelt die wechselvolle Geschichte, erzählt von ihren
Begegnungen bei den nationalen Minderheiten und gibt
Einblicke in das vielfältige Kulturleben.
***
Weltkulturerbe Rumänien
Rumänien hat sich mittlerweile als Kulturdestination
weltweit etabliert. Diesen
Ruhm verdankt es teilweise seiner langen
geschichtlichen Existenz und teilweise
unterschiedlichen Volkskulturen, die das
Land über die Jahrhunderte geprägt haben.
Neben den Rumänen haben Ungarn, Juden,
Türken, verschiedene slawische Volksgruppen,
Roma und deutschsprachige Bewohner
(Deutsche, Österreicher, Schweizer,
u.s.w.) zur Entstehung eines starken
kulturellen Lebens beigetragen. Die vielen
Kulturschätze des Landes haben auch die
UNESCO auf sich aufmerksam gemacht. Sie
hat einige der Kulturgüter unter Denkmalschutz
gestellt. Dazu gehören zum Beispiel
die bemalten Moldau Klöster und die
Dörfer und Wehrkirchen in Siebenbürgen.
***
Die Karpaten – die Wirbelsäule
Rumäniens
Nicht nur Kulturliebhaber kommen in
Rumänien auf ihre Kosten, Aktivurlauber
können sich ebenfalls über ein reichhaltiges
Angebot freuen. Weniger bekannt als
die Alpen sind die Karpaten, die sich als deren
Verlängerung von Tschechien über Polen
bis nach Rumänien ziehen. Sie bieten
Donaudelta
mit Höhen von mehr als 2.500 Metern gute
Wintersportmöglichkeiten. Zwischen
2006 und 2007 wurden in den bekanntesten
Skiorten zahlreiche Investitionen
durchgeführt, sowohl in den Bau neuer
Unterkunftsmöglichkeiten als auch in die
Verbesserung der örtlichen Infrastruktur.
Zu den bekanntesten Wintersportgebieten
zählt Poiana Brasov. Es verfügt über mehrere
Lifte, eine Gondelbahn und wunderschöne
Loipen, umgeben von dem Panorama
der bewaldeten Berge.
WUSSTEN SIE, DASS...
■ ... es in Rumänien den weltweit einzigen Lehrstuhl für
Höhlenforschung gibt? An der Babes-Boyai Universität
in Cluj-Napoca untersucht man das Alter von Höhlengletscherschichten
und geht der Frage nach, wieso die
Höhlenbären vor 15.000 Jahren ausgestorben sind.
RUMÄNIEN IM INTERNET
Botschaft von Rumänien in Wien
www.viena.mae.ro
Rumänisches Tourismusamt in Wien
www.rumaenien-info.at/
Rumänisches Kulturinstitut Wien
www.rkiwien.at
14 | SOCIETY 3/4_11
BERÜHMTE PERSÖNLICHKEITEN
■ Vlad III. (* um 1431 † 1476/1477) war Woiwode des Fürstentums
Walachei. Seine historische Bekanntheit erlangte
er zum einen durch seinen Widerstand gegen das
Osmanische Reich und zum anderen wegen seiner Vorliebe
für Pfählungen, weswegen ihm posthum ein weiterer
Beiname – Tepes (deutsch Der Pfähler) – gegeben
wurde. Bei der Schaffung der Romanfigur Dracula soll
Bram Stoker durch Vlad III. inspiriert worden sein.
■ Dimitrie Cantemir (* 1673; † 1723) war Woiwode der Moldau,
Historiker, Musiktheoretiker, Geograph und Universalwissenschaftler
des 18. Jahrhunderts, Humanist und
Enzyklopädist.
■ Carol II. von Hohenzollern-Sigmaringen (* 1893 † 1953)
war von 1930 bis 1940 König von Rumänien. 2003 wurde
er in der orthodoxen Kathedrale der rumänischen Königsfamilie
in Curtea de Arges beigesetzt.
■ Nicolae Paulescu (* 1869 † 1931) Physiologe, Entdecker des
Insulins, das er „Pankrein“ nannte.
■ Ion Victor Antonescu (* 1882 † 1946 durch Hinrichtung)
war Generalstabschef des Heeres und diktatorisch regierender
Ministerpräsident Rumäniens. Er wird bis heute
in weiten Teilen der rumänischen Bevölkerung verehrt.
■ Emil M. Cioran, (*1911 † 1995) war ein rumänischer Philosoph
und einer der bekanntesten Aphoristiker des 20.
Jahrhunderts.
■ Eugène Ionesco (* 1909 † 1994) war ein französisch-rumänischer
Autor. Er gilt als bedeutendster französischer
Dramatiker der Nachkriegsjahrzehnte und als ein führender
Vertreter des absurden Theaters. Ab den 80er Jahren
trat Ionesco auch als Maler hervor.
■ George Emil Palade (* 1912 † 2008) US-amerikanischer
Forscher rumänischer Herkunft. Erwarb 1974 den Nobelpreis
für Medizin. Schwerpunkt seiner Arbeit waren
elektronenmikroskopische Untersuchungen von Zellstrukturen.
Vistea
***
Entspannen an der
Schwarzmeerküste
Wem der Sinn mehr nach Entspannung
steht, der kann sich bei einem Badeurlaub
an der Schwarzmeerküste erholen.
Schon der römische Dichter Ovid residierte
dort, als er ins Exil gehen musste. Rumänien
verfügt über 245 Kilometer Meeresküste,
davon sind 82 Kilometer mit
Badeorten und öffentlichem Strand versehen.
Die Schwarzmeerküste bietet viele
Möglichkeiten für Urlauber, es werden Heliomarine-
und Kuraufenthalte, Bade- und
Erholungsurlaub, Aktiv- und Sporturlaub,
Kultur- und Freizeitaktivitäten angeboten.
Zu den bekanntesten Stränden zählen
Mamaia, Eforie und Mangalia.
***
Esskultur
Ihr Essen lieben die Rumänen deftig,
am Land stammen die meisten Zutaten
wie Gemüse, Fleisch oder Wein aus eigener
Wirtschaft. Ein Nationalgericht, das man
unbedingt probiert haben muss, sind die
sarmale (Krautwickel). Sie bestehen je nach
Region aus einem sauer eingelegten Krautblatt
welches mit unterschiedlichsten Zutaten
gefüllt wird. Es gibt sie mit Schweineund
Hammelfleisch, in der Region des Donaudeltas
aber auch mit gehacktem Fisch.
Die zweite Nationalspeise – mamaliga –,
ein sattgelber Maiskuchen mit Käse und
Obers, darf auf keiner Speisekarte fehlen.
Besonders Mutige können auch ein traditionell
in den Bergen zubereitetes Gericht
fudulii la gratar, gegrillte Schweinehoden,
probieren.
AUS DER GESCHICHTE
Um 100.000 v.u.Z.: älteste Spuren menschlicher Besiedlung
auf dem Gebiet des heutigen Rumänien, Moustier-Kultur
Ab 2000 v.Chr.: Besiedlung durch die Daker sowie der
Geten im heutigen Süd-und Ostrumänien
Um 700-500 v. Chr.: Gründung griechischer Kolonien an der
Schwarzmeerküste
15: Kaiser Augustus gründet die römische Provinz Moesia Inferior
8-17: Verbannung des Ovidius Naso nach Tomis
101-106: Eroberung Dakiens durch Trajan
4.-6. Jh.: Einfälle der Gepiden, Awaren, Hunnen und slawischer
Reitervölker
9. Jh.: Magyaren (Ungarn) siedeln sich in Transsylvanien an
Um 1150: Ansiedelung deutscher Einwanderer in Siebenbürgen
Um 1395: Lehnsherrschaft der Osmanen über die Walachei
1699: Osmanen übergeben Ungarn und Transsylvanien an
die Habsburger (Friede von Karlowitz)
Ab 1718: Ansiedlung deutscher Siedler im Banat; Oltenien
(die kleine Walachei) wird habsburgisch
1775: Österreich erhält die Bukowina
1881: Rumänien wird konstitutionelle Monarchie. Karl von
Hohenzollern Sigmaringen wird König Carol I. von Rumänien
1916: Rumänien tritt an der Seite der Entete in den Ersten
Weltkrieg ein
1930: Carol II. wird König von Rumänien
1938: Carol II. ruft die Königsdiktatur aus
1939: Rumänien verkündet zu Beginn des Zweiten Weltkriegs
seine Neutralität
1941: Rumänien tritt dem Dreimächtepakt bei
1944: König Mihai I. setzt Antonescu ab und erklärt Deutschland
und Ungarn den Krieg
1945-46: In Rumänien entsteht eine kommunistische Ein-
Parteien Herrschaft sowjetischer Prägung
1947: Die Monarchie wird abgeschafft, König Mihai I. geht ins
Exil. Im Dezember wird die Volksrepublik Rumänien nach sowjetischem
Vorbild ausgerufen.
1955: Rumänien tritt in den Warschauer Pakt ein. Nicolae
Ceausescu erscheint auf der politischen Bühne.
1965: Tod von Gheorghiu-Dej. Nicolae Ceausescu wird zu seinem
Nachfolger bestimmt
1968: Rumänien nimmt am sowjetischen Einmarsch in der
Tschechoslowakei nicht teil
1974-1989: Diktatur des Conducators (Führers) Ceausescu
1989: Zusammenbruch des kommunistischen Regimes im
Ostblock. Wiederwahl Ceausescus am 14. Parteitag im November.
Einen Monat später folgen Unruhen in Timisoara,
die auf Bukarest übergreifen. Am 22.12. ruft Ceausescu den
Notzustand aus. Am 25.12. werden die Ceausescus gefangen
genommen und hingerichtet.
1990: Wahlsieg der „Front der nationalen Rettung“ unter
dem Ex-Kommunisten Ion Iliescu.
1991: Selbstauflösung des Warschauer Pakts. Neue Verfassung
Rumäniens
1993: Rumänien wird Vollmitglied im Europarat und assoziierter
Partnerstaat der europäischen Union.
2004: Rumänien wird Mitglied der NATO
2007: EU-Beitritt Rumäniens
2010: Grenzabkommen mit der Republik Moldau
SOCIETY 3/4_11 | 15
RUMÄNIEN
BOTSCHAFT
I.E. Silvia Davidoiu
Rumänien im Aufbruch ins Energiezeitalter
Grüne Energie und Almdudler
SOCIETY sprach mit Botschafterin I.E. Silvia Davidoiu über Rumäniens Stellung zur EU,
den Wachstumsmarkt der erneuerbaren Energien und ihre Vorliebe für Almdudler.
Interview TANJA TAUCHHAMMER
Welche Ziele haben Sie sich mit Ihrem
Amtsantritt 2009 gesetzt?
Als ich mein Amt hier in Wien übernommen
habe, waren die Beziehungen
unserer Länder schon weit vorangeschritten.
Leider kam genau zu diesem Zeitpunkt
die Krise und wir mussten unsere
Ziele etwas verändern. Uns war wichtig,
das Vertrauen unserer österreichischen
Partner zu behalten. Die Banken und Firmen
sollten die Geschäfte weitermachen.
Zu meinem Glück kam der rumänische
Präsident damals zu Besuch nach Österreich.
Das war schon ein besonderes Ereignis
und ein toller Start für mich. Es war ja
eine sehr empfindliche Zeit damals, doch
die österreichischen Partnerfirmen haben
uns nicht verlassen.
In welchen politischen Bereichen arbeiten
Rumänien und Österreich international
eng zusammen?
Rumänien und Österreich haben viele
gemeinsame Interessen, sowohl auf bilateraler
als auch auf multilateraler Ebene. Von
besonderer Bedeutung sind die Themen
Donau, Schwarzes Meer, Energie, Westbalkan
oder unsere gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen.
Einer der wichtigsten gemeinsamen
Erfolge war die seitens der
Europäischen Kommission angenommene
EU-Strategie für den Donauraum, eine vor
zwei Jahren gemeinsam gestartete Initiative.
Weiter entlang der Donau und zum Hafen
Constanta ist das Schwarze Meer ein
sehr wichtiges Thema für Rumänien, wovon
auch Österreich profitieren kann. Rumänien
kann als „Sprungbrett“ für Österreich
in die Südkaukasus-Region gelten, da
das Interesse von Österreich für diese Region
in der letzten Periode gestiegen ist. Es
ist wichtig, dass Rumänien, zusammen
mit Österreich, diese Region in den Vordergrund
der europäischen Debatte bringt
und auf die Notwendigkeit einer EU-Strategie
hindeutet.
16 | SOCIETY 3/4_11
Das Schwarze Meer ist immer wichtiger
auch in Energiefragen – Nabucco, AGRI
oder auch andere Energieprojekte durchqueren
diese Region. Für die Energiesicherheit
Europas ist das Schwarze Meer ein
sehr wichtiger Punkt.
Die Erweiterung der EU mit den Staaten
des Westbalkans gilt als Priorität für unsere
Regierungen, und die Entwicklungen
innerhalb der Östlichen Partnerschaft betrachten
unsere beiden Länder mit großem
Interesse. Der Demokratisierungsprozess
und die Modernisierung der Republik
Moldau werden mit österreichischen und
rumänischen Geldern gefördert. Die Republik
Moldau hat in den letzten Jahren ihren
„Appetit“ für Reformen wieder gefunden
und scheint auf dem richtigen Weg zu
sein.
Rumänien arbeitet eng mit Österreich
auch auf multilateraler Ebene – UNO und
OSZE. Rumänien hat mit großem Interesse
die Aktivität Österreichs als nichtständiges
Mitglied im Sicherheitsrat der Vereinten
Nationen (Periode 2009-2010) verfolgt
und hat alle Initiativen begrüßt. Außerdem
werden oft bilaterale Vereinbarungen
zur gegenseitigen Unterstützung von
Kandidaturen getroffen.
Seit der Wende 1989 kann Rumänien auf
Erfolge zurückblicken, besonders die Beitritte
zur NATO (2004) und der EU (2007). Der
Beitritt zum Schengener Abkommen gestaltet
sich ein wenig schwieriger. Der Beitritt
zum Euro ist erst in einigen Jahren vorgesehen.
Wie beurteilen Sie die derzeitige
Situation Rumäniens in der EU?
Man sollte nicht den Fehler machen,
Rumäniens Mitgliedschaft in der Familie
der EU nur durch den Schengenbeitritt zu
analysieren. Die EU befindet sich zu diesem
Zeitpunkt vor großen Herausforderungen.
Um diese schwierigen Zeiten zu
„überleben“, sollte man sich an einem der
EU Grundwerte sehr fest anhalten. Wie
Sie vielleicht schon erraten haben, meine
ich damit die Solidarität. Die Geschichte
der EU zeigt den klaren Beweis, dass wir
nach jeder Krise zusammen als Mitgliedstaaten
und im ganzen als Union besser
gerüstet wurden. Eigentlich sollte man
nicht populistische Aussagen in nationale,
politische Debatten einführen. Das Resultat
des letzten Rates für Justiz und Inneres
hat leider nicht unsere
Erwartungen erfüllt, trotzdem bleiben
wir optimistisch, dass eine richtige Entscheidung
in der nächsten Periode getroffen
wird. Wie Sie vielleicht wissen, hat
der Bericht der Europäischen Kommission
betont, dass die Bemühungen der rumänischen
Behörden im Kampf gegen
die Korruption in einer großen Anzahl
der Fälle mit entsprechenden gerichtlichen
Urteilen finalisiert werden konnten.
Die positiven Fortschritte, die der Bericht
der Europäischen Kommission hervorhebt,
beweisen eindeutig die Tatsache,
dass die restriktive Position einiger
Mitgliedstaaten zu Rumäniens Schengen-
Beitritt als grund – und gegenstandslos zu
bewerten ist.
Seit unserem EU Beitritt haben wir uns
bemüht, unser Image als vertrauenswürdiger
Partner durch die getroffenen Maßnahmen,
sowohl in Rumänien als auch
auf europäischer Ebene, zu entwickeln.
Die guten Beziehungen zwischen uns
und unseren europäischen Partner spiegeln
dies wider. Deswegen sind wir überzeugt,
dass die EU Präsidentschaft zusammen
mit den „skeptischen
Mitgliedstaaten“ eine europäische Lösung,
betreffend unseres Schengenbeitritts,
treffen werden.
„Um diese schwierigen Zeiten
zu ‚überleben‘, sollte man
sich an einem der EU Grundwerte
– der Solidarität – sehr
fest anhalten.“ in Kasachstan
I.E. SILVIA DAVIDOIU
Mag. Gertrud Tauchhammer, Mag.
Tanja Tauchhammer, Dr. Alexandru
Gradinar und I.E. Silvia Davidoiu
beim Interview in der Botschaft
Die Wirtschaftskrise hat Rumänien ab
Ende 2009 hart getroffen, aber die strengen
Sparmaßnahmen, die unsere Regierung
beschlossen hat, erreichten das Ziel,
neues Wachstum zu ermöglichen. Die
schweren Zeiten sind noch nicht vorbei,
das bedeutet weitere Arbeit, um andere
negative Effekte zu vermeiden. Unser Präsident
hat klar betont, dass der Euro weiter
eine Priorität der rumänischen Regierung
bleibt.
Rumänien hat ein großes Potential für
erneuerbare Energiequellen wie Wind, Wasser
und Sonne. Wie sieht die Zukunft der rumänischen
Energiegewinnung aus? Wie ist
die Situation derzeit?
Rumänien hat sich gegenüber der EU
verpflichtet, im Jahr 2020 24 Prozent seiner
Stromerzeugung aus erneuerbaren
Quellen zu produzieren, aber als Ziel 38
Prozent gesetzt. Schon im Jahr 2010 bezifferte
sich die Stromerzeugung aus erneuerbaren
Quellen bei 35 Prozent oder
20,2 Terrawattstunden – daraus 74 Prozent
Wasserkraft, 22 Prozent Windkraft
und 4 Prozent Biomasse.
Das Potential der Wasserkraft steht
außer Frage – die großen Donauwasserkraftwerke,
Wasserkraftwerke an anderen
Flüssen wie Olt oder Arges, aber
auch das riesige Potential von Klein-Wasserkraftwerken
hat in den letzten Jahren
viele Investoren angezogen. Zum Beispiel
ist Wienstrom GmbH der größte
Käufer von Klein-Wasserkraftwerken (27
SOCIETY 3/4_11 | 17
RUMÄNIEN
BOTSCHAFT
Einheiten) die vom rumänischen Staat
2008 privatisiert wurden.
Außerdem, parallel zur Entwicklung
der Windkraftprojekte und sehr wichtig
für die Speicherung von elektrischer
Energie und Reglung des Stromnetzes,
rückt das schon lang geplante Pumpspeicherkraftwerkprojekt
Tarnita-Lapusesti
immer mehr in den Vordergrund.
Wir reden hier über ein Kraftwerk mit einer
Leistung von 1000 MW bei einer Investition
von über einer Milliarde Euro.
Außer der Wasserkraft hat die Windkraft
in den letzten zwei Jahren sehr große
Projekte nach Rumänien angezogen.
Die Investoren sind an dem riesigen
Windkraftpotential von Rumänien interessiert,
nachdem wichtige Studien die
Dobrudscha-Region als „windgünstigste“
Region in Süd-Ost Europa und zweitgünstigste
europaweit bezeichnet haben.
Wie groß ist das Potential für Windkraft?
Es wird gesagt, dass drei Viertel der Investoren
aus Rumänien sich für energiebezogene
Projekte interessieren, hauptsächlich
Stromerzeugung aus
Windkraft. Es gibt Schätzungen, die das
Gesamtinvestitionsvolumen in Windkraft
auf fünf Milliarden Euro beziffern.
Es gibt Berechnungen, die die installierte
Leistung für Windanlangen am Ende
des Jahres 2011 bei 1000 MW schätzen
und im Jahr 2020 auf 5000 MW. Die Anzahl
aller Windkraftprojekte, über die
man verhandelt (nur wenige haben Bewilligungen
erhalten), würde eine Leistung
von 30000 MW mitbringen.
Wie hoch sind die getätigten Investitionen?
Viele Unternehmen die in der Windkraft
tätig sind, investieren erhebliche
Summen in rumänische Projekte. Einer
der ambitioniertesten Akteure ist die
tschechische CEZ mit einer Gesamtinvestition
von 1,1 Milliarden Euro. In den
Dörfern Cogealac und Fântânele baut
die Firma den bisher größten onshore-
Windpark Europas: laut Plan sollen 240
Anlagen installiert werden, 120 davon
sind bereits ans Netz gegangen. Die Vertreter
von CEZ verkünden, dass sie so viel
Strom produzieren werden, wie ein Reaktor
des Atomkraftwerks in Cernavoda.
Wenn alle Projekte verwirklicht werden,
könnte die Windkraft in zwei bis drei
Jahren die Kernkraft überholen.
Auch der weltweite Marktführer Iberdrola
Renovables kündigte dieses Jahr
den Baustart für seinen ersten Dobrudscha-Windpark
an. Bis 2017 ist der Bau
fünfzig weiterer Projekte vorgesehen.
Mit einer Gesamtkapazität von 1500 MW
soll der Komplex den Energiebedarf von
mehr als einer Million Haushalte decken.
Die portugiesische Firma EDP Renovaveis
und die Enel Green Power, Tochterfirma
des größten italienischen Stromversorgers
Enel, gelten ebenfalls als
wichtige Akteure auf dem rumänischen
Windenergiemarkt. Auch österreichische
Unternehmen wie der Verbund haben
schon Interesse an diesem Sektor gezeigt.
Alle involvierten Unternehmen in erneuerbare
Energie-bezogene Projekte haben
diesen Sommer eine gute Nachricht
erhalten – nachdem die rumänischen Behörden
die endgültige Fassung des Fördersystems
für die Stromerzeugung aus
erneuerbaren Energiequellen nach Brüssel
geschickt haben, wurde diese bewilligt
und in die rumänische Gesetzgebung
aufgenommen, sodass die
Stromerzeuger bereits grüne Zertifikate
erteilt bekommen.
Und wie sieht es bei der Sonnenenergie
aus?
„Wenn alle Projekte verwirklicht
werden, könnte die
Windkraft in zwei bis drei
Jahren die Kernkraft
überholen.“ in Kasachstan
I.E. SILVIA DAVIDOIU
Die Sonnenenergie wird in der nächsten
Zeit für private Haushalte immer
mehr an Bedeutung gewinnen, da diese
Form von erneuerbare Energie auch
durch staatliche Mittel stark gefördert
wird.
Österreich zählt zu den größten Direktinvestoren
in Rumänien. Worauf führen
Sie das zurück? Wie wird die zukünftige
Entwicklung verlaufen?
Auslandsinvestitionen spielen eine
immer wichtigere Rolle in der Zusammenarbeit
zwischen Rumänien und
Österreich. Die österreichischen Direktinvestitionen
in Rumänien betragen insgesamt
zehn Milliarden Euro, 18 Prozent
des Gesamtinvestitionsvolumens (2.
Stelle nach den Niederlanden - gemäß
anderen Statistiken sogar auf dem ersten
Platz). Zurzeit gibt es in Rumänien fast
6.000 Unternehmen (3,5 Prozent der Gesamtzahl)
mit österreichischem Kapital
und über 1.000 aktive Investoren. Fast
100.000 direkte Arbeitnehmer sind bei
österreichischen Unternehmen in Rumänien
beschäftigt. Allein die im mehrheitlichen
Besitz der OMV befindlichen
Petrom beschäftigt über 25.000 Personen.
Rumänien ist in der Region Zentralund
Osteuropa neben Tschechien das
bedeutendste Zielland österreichischer
Investitionen. Österreich ist nicht nur
durch die schon weltweit bekannten Erfolgsgeschichten
von Erste Group und
OMV in Rumänien als Investor tätig, sondern
hat einen führenden Marktanteil
im Finanz- und Versicherungswesen. Die
Raiffeisenbank hat schon 2001 die rumänische
Banca Agricola übernommen und
die VIG hat über 150 Millionen Euro in
Asirom investiert.
Außerdem sind die österreichischen
Unternehmen sehr stark in Sektoren wie
Immobilien, Baumaterialien, Holzverarbeitung,
Zucker, Verpackungen u.a. involviert,
die meisten davon Klein- und
Mittelbetriebe. Namen wie Baumit, Egger,
Kika, Porsche, Baumax oder voestalpine
sagen Ihnen sicher etwas!
Wie wird die zukünftige Entwicklung
verlaufen?
Für österreichische Unternehmen bestehen
derzeit in Rumänien eine Unzahl
von Chancen in nahezu allen Branchen.
Ein wesentliches Argument ist die immer
größere Rolle, die der Dienstleistungssektor
und die Industrie in der
BIP-Entstehung haben werden. Schon
2009 und 2010 war der Anteil dieser
zwei Sektoren ungefähr 85 Prozent.
Außerdem ist das enorme Potenzial von
den Vorteilen in Bereichen wie Marktgröße,
gute Ausbildung, Offenheit für Österreich,
Flattax und die anderen die ich
früher erwähnt habe gegeben.
Zu den Trendbranchen der nächsten
Jahre zählen sicherlich die Umwelttechnologien,
Alternativenergie, Transportinfrastruktur,
Industriezulieferungen,
Landwirtschaft/biologische Landwirtschaft
und IT. Viele dieser Branchen sind
heute hier vertreten, was meine Aussage
noch verstärkt.
Der rumänische Markt für erneuerbare
Energien bietet im Vergleich zu anderen
Ländern der Region ein enormes Potenzial
insbesondere im Wind- und
Sonnenbereich und in der Wasserkraft.
Die Investition vom Verbund im Bereich
18 | SOCIETY 3/4_11
„Für die Energiesicherheit Europas
ist das Schwarze Meer
ein sehr wichtiger Punkt.“ in
I.E. SILVIA DAVIDOIU
I.E.Silvia Davidoiu
Das Botschaftsgebäude in der Prinz-Eugen-Straße
österreichische Staatsbürger, teilnehmen.
Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
Bei schönem Wetter unternehme ich
gerne mit meiner Familie gerne Ausflüge
in die Natur. Letztens waren wir auf
der Riegersburg. Ich wohne in Döbling
und gehe gerne in Neustift am Walde in
kleine, intime Restaurants. Und ich liebe
Almdudler! Ich muss der Zentrale auf
der Döblinger Hauptstraße einen Brief
schreiben, um ihnen zu sagen, dass ich
ein großer Fan bin.
CURRICULUM VITAE
Wind und das große Engagement von
Andritz und Voith Hydro im Wasserkraftsektor
sprechen dafür.
Österreichische Unternehmen sollen
bei ihrem Engagement in Rumänien
auch auf mögliche EU-Förderungen achten,
die nicht genügend ausgeschöpft
werden. Alleine für den Zeitraum 2007
bis 2013 hat die Europäische Union rund
30 Milliarden Euro an Fördergeldern für
Rumänien reserviert, die abgeholt werden
müssen. Auch das neue Gesetz, das
PPP - Projekte fördert, bietet eine wesentliche
Unterstützung für interessierte Investoren.
Wie groß ist die rumänische Gemeinde
in Österreich und wie aktiv ist sie wirtschaftlich
und kulturell?
Laut Integrationsbericht zählt die rumänische
Gemeinde in Österreich 68.000
Personen. Die rumänische Gemeinschaft
in Österreich organisiert häufig kulturelle
Veranstaltungen, bei denen vor allem
Volksmusiksänger aus Rumänien herzlich
eingeladen sind. Besonders zu betonen
sind die kulturellen Veranstaltungen,
die die Botschaft häufig organisiert,
wie Konzerte oder Projektionen rumänischer
Filme, bei denen sowohl Vertreter
der rumänischen Gemeinschaft, als auch
Silvia Davidoiu wurde am 30. März 1967 in Bukarest geboren.
Sie ist verheiratet und hat eine Tochter. Ihre Ausbildung
begann sie an der Wissenschaftsakademie, Fakultät
für Handelsbeziehungen. Danach folgte eine postuniversitäre
Weiterbildung am Institut für Politikwissenschaft
und internationale Beziehungen, ein Masterstudium an der
Universität Limerick sowie ein Fortbildungskurs für Diplomaten
am Außenamt Bonn-Berlin.
Seit 1992 ist sie für das Außenministerium von Rumänien
tätig, unter anderem als Erste Sekretärin in der Botschaft
von Rumänien in Bonn/Berlin von 1997-2001. Von 2002 –
2004 war sie als Botschaftsrätin im Außenministerium von
Rumänien in Bukarest tätig. 2004 – 2008 war sie als
Botschafterin Irland tätig, bevor sie 2009 in die Rumänische
Botschaft in Wien kam.
SOCIETY 3/4_11 | 19
RUMÄNIEN
AUSSENMINISTER
Romania’s Foreign Policy
Romania will continue its constructive
dialogue
In the SOCIETY-Interview, H.E. Teodor Baconschi, Minister of Foreign Affairs of Romania,
talks about the Schengen accession, the importance of the Black Sea Region and the Danube
River for Europe, and Romania’s commitment in Afghanistan.
The negative attitude of some of the EU
member states towards an accession of Romania
to the Schengen Treaty was a heavy
blow for the Romanian efforts of integration
into Europe. How will Romania behave now?
The European Parliament adopted a
new resolution, on 13 October 2011, to support
the Schengen accession of Romania
and Bulgaria. The political message of the
European Parliament should also be read as
a strong signal of support for one of the
most important European projects, which
is the Schengen cooperation.
The majority support for the accession
of Romania and Bulgaria to Schengen in
the September Justice and Home Affairs
Council and, now, the new resolution of
the European Parliament show that there is
an overwhelming positive attitude of our
partners regarding this objective.
We strongly believe that our Dutch and
Finnish partners will pay attention to this
message coming from Brussels and will
show a constructive approach. The fact
that Romania and Bulgaria have fulfilled
all the requirements stated in the Schengen
acquis cannot be doubted.
Romania will continue its constructive
dialogue on Schengen with all partners. At
the end of the day, that’s what the EU is
about: dialogue and sincere cooperation. As
a newer Member of the Union, EU’s values
and rules are still fresh in our mind.
The Black Sea Synergy aims at a new European
policy in the Black Sea region including
all neighbouring states. What has been
achieved so far? What are the biggest
chances for the region?
Romania has a major strategic interest
in building up a stable, peaceful and prosperous
Eastern Neighbourhood. We see the
strengthening of the EU’s relations with its
neighbours and increasing the Union’s role
in its neighbourhood as major priorities of
the EU’s foreign policy in future years.
The Black Sea area carries, in our opinion,
great potential for cooperation, both
„As a newer member of
the Union, EU’s values
and rules are still fresh in
our mind.“
H.E. TEODOR BACONSCHI
between the countries of the region and between
the region and other interested
countries and international organizations.
The approximation to EU standards is
the most appropriate way, not only to stimulate
progress and prosperity for the states
in the region, but also for strengthening relations
and developing a culture of regional
cooperation, the benchmark for creating
a sustainable and secure Black Sea region.
In fact, the positive transformation of the
region is only possible through an inclusive
framework of cooperation.
Romania thus wants to enhance and
deepen its cooperation with all interested
EU partners in the wider Black Sea region,
mainly within the framework of the Black
Sea Synergy and the Eastern Partnership.
Romania’s strategic objectives in the
Black sea region are: the consolidation of
its democratic stability, its access to prosperity
through regional cooperation projects
and along with the EU partners, and
an inclusive approach to all regional stakeholders.
Romania will continue to support an increased
relevance and impact of the EU’s
Black Sea Synergy, as well as the enhancement
of cooperation within the Black Sea
Economic Cooperation Organization.
Whereas the Synergy, launched in 2008,
should continue to take advantage of its already
recognized added-value, inclusiveness
and local ownership (Russia and
Turkey having been included in this open
framework right from the start), we have to
imagine ways to take it further.
We should therefore ponder over how to
relate the Synergy to the existing EU Strategies,
such as the EU Strategy for the
Danube Region, and the one currently suggested
by the European Parliament – the
EU Strategy for the Black Sea region.
Relations with the Republic of Moldova
have become more intense in recent years.
What are the aims of Romania’s foreign policy
concerning Moldova?
Developing the bilateral relations with
the Republic of Moldova is a top priority
for us. The two major pillars of this relation
refer to our support for the European
perspective of the Republic of
20 | SOCIETY 3/4_11
Moldova and to an intensified bilateral
cooperation, primarily based on our common
history, language, traditions and
culture.
The progress achieved by the Government
of the Republic of Moldova since
September 2009 is appreciated by the EU
and was confirmed recently during the
Eastern Partnership Summit (Warsaw,
29-30 September 2011). Clearly, the EU is
the only viable option for the Republic of
Moldova. We will continue to offer our
strong support for its European aspirations,
in order to obtain a clear European
perspective for Chiflin?u, similar to that
offered to the Western Balkans countries.
The bilateral relation is reaching its
best in terms of dynamism. Chisinau has
shown particular interest in promoting
concrete projects, such as energy interconnections
– gas and electricity, as well
as the connection of transport networks.
We support these projects and are working
with our partners in Chisinau to advance
on all of them. Furthermore, we
will organize the first joint Romania – Republic
of Moldova government session, in
Bucharest, in November this year.
Another regional cooperation is the
Danube Strategy. What are Romania’s aims
concerning the utilization of the Danube?
For centuries, the Danube was a border
between states and cultures. Today,
however, the river has become the symbol
of European unity, the backbone of
Central Europe that links the Black Forest
to the Black Sea, communities and
peoples who experience a feeling of belonging
to the same political and cultural
space.
The time has come for us to use
Danube’s huge potential in the spirit of a
green, sustainable strategy based on the
newest elements of human knowledge.
Romania is managing the longest section
of the river and the largest part of the
Danube Delta reserve – the youngest land
of the Danube basin, with an eco-system
that is unique in Europe. Our responsibility
for the sustainable development of
the entire Danube river basin is, therefore,
maximal.
Under these circumstances, Romania,
together with Austria, initiated a
large–scale consultation process aimed at
developing a great European project. It
has proved succesful, since the European
Union Strategy for the Danube Region
was approved by the European Council
on June 24, 2011. We need to maintain
our high political commitment regarding
the Strategy. Therefore, Romania will
be hosting together with Austria, in
Bucharest, on November, 7-8 2011, a conference
of the foreign ministers of riparian
countries which seeks to enhance cooperation
in the Danube region through
concrete actions and projects in the various
priority areas of the Strategy.
As you know, the Danube Strategy is
one of the important regional cooperation
strategies in the EU framework, and
it is essential to mention that it includes
not only the riparian European member
states, but also six non-EU member states.
This means that the adoption of the EU
Strategy for the Danube region and its
implementation contribute to the deepening
of the transboundary, transregional
and transnational cooperation and coordination,
and also integration and
stabilization within the Central and
South East Europe.
Moreover, Danube as an important inland
waterway of Pan-European transport
links, via Rhine-Main-Danube, the
port of Constanta, the industrial centers
of Western Europe and the port of Rotterdam.
Central European countries can
have direct access to the Black Sea and
Suez Canal. Therefore a new trade route
appears: Suez Canal - Central Europe via
Constanta, which compared to the old
crossing (Mediterranean and the Iberian
Peninsula bypasses) shortens the road
march with eight days, including costs.
I would like to underline that our
main priorities are: investments for improving
and upgrading navigation, intermodal
transportation, environmental
protection, tourism and cultural projects,
the transfer of knowledge. Taking into
account that since 1939 Romania has
had the largest number of inland waterway
vessels among all Danube countries,
a strategic priority for Romania is to return
to its traditional significant place in
the Danube navigation system.
I am sure that the Danube can be a
CURRICULUM VITAE
H.E. Teodor Baconschi was born on February 14th, 1963, in
Bucharest, is married and has two children. He is a career
diplomat and was appointed Minister of Foreign Affairs in
December 2009. He graduated from the Bucharest Theological
University Institute in 1985, went for an ABD degree at
Université de Paris IV-Sorbonne (1991), and was awarded a
PhD in Religious Anthropology in 1994. Previously, he was
Ambassador to France, Portugal and to the Holy Sea. He was
Presidential Advisor between 2006 and 2007. He held the offices
of State Secretary and Director General of the MFA.
catalyst for cooperation and prosperity in
Central and Eastern Europe.
As a member of NATO, Romania has deployed
nearly 2,000 troops in Afghanistan.
How long will Romania continue to stay in
Afghanistan? What have been the results of
the military engagement?
Let me start by stressing that
Afghanistan remains on the top of NA-
TO’s agenda and that Romania is part of
the Allied effort to achieve a more stable
Afghanistan, free of terrorism, enjoying
friendly relations with its neighbors, governed
by the rule of law; in a nutshell, a
solid partner for NATO.
From the very beginning, Romania
has had a significant participation in
Afghanistan. Currently there are roughly
1,900 Romanian soldiers on the ground.
The overwhelming majority of our contingent
is performing security missions
in the Zabul Province, within the International
Security Assistance Force (ISAF).
Another part of our contingent provides
the security of the Kabul International
Airport (KAIA).
Our participation to ISAF has brought
valuable results in terms of protecting
the population and neutralizing insurgent
networks. All these could not be
achieved without the professionalism,
dedication and bravery of our soldiers.
Unfortunately, so far 17 of them have lost
their lives, and many others have been injured
during their term of service.
Still, I can safely state that Romania
will stay on the ground with our NATO
allies and partners, alongside the Afghan
Government, until our commitment is
fulfilled.
At this point, there is a general interest
to achieve a successful transition by
the end of 2014, with the Afghan government
gradually taking over an increasing
role across the entire spectrum of activities
currently managed by its international
partners. Of course, the transition
process should continue to be conditionsbased
and not calendar-driven.
Furthermore, experience on the
ground demonstrates that peace and security
in Afghanistan cannot be achieved
by military means alone and that a special
emphasis should be placed on nonmilitary
solutions. Romania understood
the importance of capacity building efforts,
such as training for the military
and police. Currently, we have 59 military
trainers and 66 gendarmes in the NATO
Training Mission – Afghanistan (NTM-A)
and 23 Romanian experts are working for
the EU Mission in Afghanistan (EUPOL).
SOCIETY 3/4_11 | 21
RUMÄNIEN
JUSTIZ
Reform and co-operation
Changing the Mentality in the
Justice System
H.E. Catalin Marian Predoiu, Minister of Justice, talks with SOCIETY about the improvements
in reducing corruption and the strong juridical co-operation with the EU and the
United States. “The key lies in changing the mentality in the Justice System”, he says.
In its last report, the European Commission
stated that Romania has made important
progress in reducing corruption. The
Romanian judges also state that in the
past five years more than ninety percent of
the cases were solved. Still, justice improvements
did not convince some countries
who did not support Romania for Schengen.
What are your plans to change this image
for your country?
Romania’s access in Schengen is blocked
for the moment for political consideration
connected with an internal political agenda
of one of an EU member state. The Accession
Treaty of Romania to EU must be respected
and we required the observation of
the rule of law in our international relation.
Romania’s efforts, mainly the Government’s
efforts, to reform justice and to
stop corruption are stronger than ever.
They deserve to be recognized and we are
glad that they have been positively noted in
the last two European Commission reports.
How does Romania co-work with other European
countries to prevent and stop crime?
We have an excellent international juridical
collaboration with all the EU Member
States. Last year, the European Commission
saluted our Justice for the application
of the European Arrest Warrant programme.
Recently, we have created an Asset
Recovery Office within the Ministry of
Justice that is in contact with all the similar
offices in the EU. It is part of the Stockholm
Programme for Free Security and Justice
Area in Europe. For this new office, we
have the support of the Serious Organized
Crime Agency in the UK, as well as the one
of the US experts in Asset Recovery. Also,
the Directorate for Organized Crime works
with the Police and prosecutors in other
states to stop crime. I would also want to
mention that the SEECI centre in
Bucharest is an important element in
fighting crime. Romania is, in fact, a solid
partner in stopping crime, thanks to its institutions
and visible results.
„The new Civil Law Code is an
institutional success project.“
H.E. CATALIN MARIAN PREDOIU
CURRICULUM VITAE
H.E. Catalin Marian Predoiu was born on August 27, 1968, in
Buzau/Romania. He is married and has two children. He
graduated from the University of Bucharest, Faculty of Law,
in 1991. In 1994, he successfully completed a training programme
in Commercial Law Practice at Caen Bar, France. In
2004, he obtained a Ph.D. degree summa cum laude in
Commercial Law from the University of Bucharest, Faculty of
Law. Between 1994 and 2007 he was a lecturer at Bucharest
University for Commercial Law. Also, he was a founding partner
of Racoti-Predoiu SCA in 1995. As lawyer he has been
member of the Bucharest Bar since 1991, the National Association
of the Romanian Bars, the International Bar Association
since 1999 and the Permanent Commission of the National
Association of the Romanian Bars (since 2007). He
wrote several articles and books about corporate law. Since
2008 he has been Minister of Justice, and he was ad-interim
Minister of Foreign Affairs in 2009.
In a recent interview in France, HE
Claude Gueant, the Ministry of Interns, declared
that Romanians represent a problem
and that the number of crimes committed
by Romanian immigrants has grown. How
is this image affecting your activity? Do you
consider there is a political involvement in
this attitude?
The artificial explanations will not
solve the real problems and will not impress
the French people who were educated
in the spirit of democracy, of truth
and human rights. Romanian Police is
helping its French colleagues in fighting
street crime in France, especially in Paris.
The key solution is the efficiency of the
police in imposing the law.
You have renewed the civil laws. How will
that improve the activity of foreigners living
and investing in Romania? Will it stop corruption?
The new Civil Law Code is an institutional
success project. It is now up to the
participants in the act of Justice – magistrates
and the other legal profession, to
continue this project and to implement it.
The new laws are modern, in line with
the UNIDROIT principles and the laws of
international commercial laws. That is
why it will help businesses and it was
saluted by the Foreign Investors Council
in Romania.
Excellency, how much time do you think
is still needed for the Romanian justice to be
seen as reliable by all means?
The reforms introduced by the Executive
must now be carried further by the
Superior Council of Magistrates, the presidents
of the Appeal Court, the Judicial Inspection.
If these authorities and magistrates
will adopt the correct attitude and
will work to modernize the system, positive
results will be seen in the next
months and years. The key lies in changing
the mentality in the Justice System
and understanding the vocational side of
the magistrate profession.
22 | SOCIETY 3/4_11
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RUMÄNIEN
WIRTSCHAFT
EU-Kommissar für Regionalpolitik Johannes
Hahn (l.) im Gespräch mit Rumäniens
Europaminister Leonard Orban (r.)
Zuerst die Hausaufgaben
Wege aus der Krise
Die Wirtschaftskrise war ein harter Dämpfer für die rumänische
Wirtschaft. Neben der Annahme von internationalen
Hilfspaketen musste ein strenger Sparkurs eingeschlagen
werden. Österreich zählt zu den größten Investoren in Rumänien
und ist Marktführer in vielen Branchen.
arden Euro in Rumänien investiert. Dabei
gingen die zwei größten jemals von österreichischen
Firmen im Ausland getätigten
Investitionen über die Bühne: die Übernahme
der staatlichen Petrom durch die
OMV und die Übernahme der Banca Comerciala
Romana (BCR) durch die Erste
Bank. Österreichische Firmen zählen zu
den Marktführern in den Bereichen Treibstoff,
Banken, Versicherungen und Immobilien.
Die österreichischen Ausfuhren sind im
Jahr 2009 um 33 Prozent eingesunken, im
Jahr 2010 wieder um 5,6 Prozent gestiegen,
und im ersten Halbjahr 2011 deutlich um
13 Prozent gewachsen. Die rumänischen
Ausfuhren nach Österreich sind im Jahr
2009 um 17 Prozent gefallen, im Jahr darauf
wiederum um 47 Prozent gestiegen. Im
ersten Halbjahr 2011 machte die Steigerung
bereits 35 Prozent aus. Weiterhin
gibt es einen österreichischen Exportüberschuss
von elf Prozent.
Für die Zukunft gibt es für österreichische
Firmen Chancen in den Bereichen Infrastruktur,
Energie und Umwelttechnik,
da sich Rumänien vom Billiglohnland zu
einem höher entwickelten EU-Land hinbewegt.
WIRTSCHAFTSDATEN
RUMÄNIEN
Nach Jahren des kräftigen Wirtschaftswachstums
zwischen 2004 und 2008
um jährlich durchschnittlich 6,7 Prozent
des BIP gab es im Zuge der weltweiten
Wirtschaftskrise im Jahr 2009 einen deutlichen
Rückgang der Wirtschaftsleistung
um 7,1 Prozent. Zusätzlich sind die Immobilienpreise
eingebrochen und die ausländischen
Direktinvestitionen um über sechzig
Prozent zurückgegangen. Im Jahr 2010
hat sich der Rückgang Wirtschaftsleistung
mit minus 1,9 Prozent des BIP etwas eingebremst.
Für 2011 wird wieder mit einem
leichten Wirtschaftswachstum von ca. 1,5
Prozent gerechnet.
***
Hilfspaket und Sparkurs
Um die Krise zu bewältigen, hat Rumänien
2009 vom Internationalen Währungsfond,
der EU und der Weltbank insgesamt
zwanzig Milliarden Euro als Hilfspaket erhalten.
Gleichzeitig musste Rumänien sein
Budget streng einhalten, was einen harten
Sparkurs zur Folge hatte. Die Sparmaßnahmen
umfassten eine Reduktion bei den Beamtengehältern,
Postenabbau im öffentlichen
Bereich, Einsparungen im
Sozialbereich und eine deutliche Erhöhung
der Mehrwertsteuer von 19 auf 24
Prozent. Die Maßnahmen haben vorerst
den Protest der Bevölkerung hervorgerufen
und einen Rückgang des privaten Konsums
bewirkt.
***
EU-Strukturfonds nicht ausgeschöpft
Rumänien stehen bis 2013 Förderungen
von EU-Strukturfonds in der Höhe von
knapp zwanzig Milliarden Euro zur Verfügung,
die bis jetzt jedoch nur zu 13,5 Prozent
ausgenutzt wurden. Um die Förderungen
nicht zu verlieren, hat Rumänien
kürzlich ein eigenes Ministerium für Europäische
Angelegenheiten gegründet, mit
Minister Leonard Orban an der Spitze. Er
war bis 2010 Kommissar in Brüssel und
kennt daher die bürokratischen Prozeduren.
Mit seiner Hilfe soll es gelingen, möglichst
die gesamten Fördermittel bis 2013
zu verwenden.
***
Österreich als größter Direktinvestor
Österreich zählte lange Zeit zum ausländischen
Direktinvestor Nummer eins in
Rumänien, wurde aber kürzlich von den
Niederlanden überholt. In den Jahren seit
der Wende 1989 hat Österreich neun Milli-
Bedeutende Wirtschaftssektoren: Maschinenbauindustrie,
KFZ-Industrie, Leichtindustrie, chemische Industrie,
Holzverarbeitung, Öl- und Gasindustrie, Landwirtschaft
Wirtschaftswachstum: - 1,9% (2010)
BIP-pro-Kopf: EUR 5.690,--
BIP real: EUR 116,9 Mrd.
Inflation: 6,1%
Arbeitslosigkeit: 6,9%
Auslandsverschuldung: EUR 75,7 Mrd.
Währung: RON (Rumänischer Leu); 1 EUR = ca. 4,24 RON
Exporte: EUR 37,3 Mrd.
Wichtigste Exportmärkte: Deutschland, Italien, Frankreich,
Türkei, Ungarn
Importe: EUR 43,2 Mrd.
Wichtigste Herkunftsländer: Deutschland, Italien, Ungarn,
Frankreich, China
Außenhandel Rumäniens mit Österreich
Rumänische Exporte nach Österreich: EUR 941,5 Mio.
(2010)
Bedeutendste Exportprodukte: Elektrische Geräte, Möbel,
Bekleidung, Schuhe, Holz
Rumänische Importe aus Österreich: EUR 1,69 Mrd. (2010)
Bedeutendste Importprodukte: Elektrische/mechanische
Maschinen, Kraftfahrzeuge, Kunststoffe, Kautschukmischungen
Quelle: AWO, Sep. 2011
FOTO: EUROPEAN UNION, 2011
24 | SOCIETY 3/4_11
RUMÄNIEN
WIRTSCHAFT
Österreich und Rumänien
Vielfältige Chancen
Österreichs Wirtschaftsdelegierter in Bukarest, Mag. Rudolf
Lukavsky, im SOCIETY-Interview über österreichische Investitionen,
erneuerbare Energie und Tourismus in Rumänien.
„Das Interesse an Umwelttechnik
und erneuerbaren Energien
boomt.“
RUDOLF LUKAVSKY
Weshalb hat sich Rumänien nach der
Wende zu einem so wichtigen Investitionsstandort
für Österreich entwickelt (Erste
Bank, OMV etc.)?
Vieles verbindet die beiden Länder,
nicht zuletzt – neben einer sehr starken historischen
und kulturellen Verflechtung –
beiderseits überaus erfreuliche Wirtschaftsbeziehungen.
Seit vielen Jahren ist Österreich
ein Top-Investor in Rumänien. Über
6.000 Firmen mit österreichischer Kapitalbeteiligung
sind im rumänischen Handelsregister
eingetragen – und beinahe täglich
kommen neue hinzu. Insgesamt haben
österreichische Unternehmen bereits
knapp zehn Mrd. Euro in Rumänien investiert
und sich über die Jahre als verlässliche
Partner etablieren können. Vor allem
die beiden Großinvestitionen der Erste
Bank in die Banca Comerciala Romania
(BCR) sowie der österreichischen OMV in
die ehemals im Staatsbesitz befindliche
Petrom sind im Wirtschaftsleben stark präsent.
Aber auch in anderen Bereichen wie
beispielsweise im Versicherungswesen,
Holzverarbeitung, Transport und Logistik,
der Baustoff- und Industriegüterherstellung
etc. sind österreichische Unternehmen
Markt- bzw. Technologieführer. Aber
nicht nur Großinvestoren, sondern zahlreiche
österreichische Klein- und Mittelbetriebe
sind sehr erfolgreich in Rumänien tätig.
Rumänien entwickelt sich weg vom Billiglohnland
hin zu höherwertiger Industrieproduktion.
Welche Chancen sehen Sie für
die österreichische Exportwirtschaft?
Die Chancen sind vielfältig, Exportmöglichkeiten
gibt es beinahe in allen Bereichen.
Insbesondere in der Industriemodernisierung,
bei Maschinen- und
Apparatelieferungen sowie Exporte landwirtschaftlicher
Maschinen und Kraftfahrzeuge
sehen wir großes Potenzial.
Rumänien wirbt für sich unter dem Titel
„erneuerbare Energie“. Welches Potential
hat Rumänien bei grüner Technologie?
Der Aufholbedarf im Bereich Umwelttechnik
in Rumänien ist groß. Besonderes
Potential liegt in den Bereichen Zuund
Abwasser, Abfallwirtschaft sowie im
Bereich Energie. Hier hat sich Rumänien
große Ziele gesetzt: obzwar die Energieversorgung
heute noch stark von fossilen
Energieträgern geprägt ist, strebt Rumänien
nicht nur die Erhöhung der Energieeffizienz
sondern auch die Entwicklung
des Bereiches erneuerbare Energien an.
Ausgedehnte Gegenden mit Warmwasserquellen,
überdurchschnittlicher
Windkraft oder Sonnenbestrahlung, Potential
für Kleinwasserkraftwerke und
Biomasse ermöglichen die Energiegewinnung
aus erneuerbaren Quellen. Als Anreiz
für Investoren hat die EU Mittel zur
Verfügungen gestellt, weiters werden nationale
Förderungen sowie Grünzertifikate
in Aussicht gestellt – das Interesse an
Umwelttechnik und Erneuerbaren Energien
boomt.
Wie entwickelt sich der rumänische Tourismus?
Was erwartet den Besucher in Rumänien?
Rumänien wird als Tourismusland
häufig unterschätzt, obwohl es landschaftlich
und kulturell sehr viel zu bieten
hat. Leider geht der Ausbau der Tourismusinfrastruktur
weiterhin schleppend
voran, sowohl im Bade- als auch im
Gesundheitstourismus. Einzig im Wintertourismus
gibt es kleinere Erfolge zu verzeichnen,
wozu die österreichische Firma
Doppelmayr beispielsweise mit acht installierten
Anlagen einen wesentlichen
Beitrag geleistet hat. Um den Ausbau der
Tourismusinfrastruktur weitere voranzutreiben
und Chancen für österreichische
Unternehmen auszuloten organisiert die
„Außenwirtschaft Österreich“ mit dem
AußenwirtschaftsCenter Bukarest im November
einen Austria Showcase in diesem
Bereich. Termin 23.-25.11.2011, Anmeldefrist
läuft, Interessenten melden
sich bitte unter bukarest@wko.at .
CURRICULUM VITAE
Mag. Rudolf Lukavsky ist am 22. Dezember 1964 in Wien
geboren. 1989 schloss er sein Studium mit dem Magister der
Handelswissenschaften an der WU ab und begann seine
Laufbahn in der WKO. Auslandserfahrung sammelte er in
Moskau, Singapur, Johannesburg und Kairo. In der Zentrale
in Wien war er stv. Leiter für Human Resources und Finanzen
der AWO. Seit 2009 ist er Wirtschaftsdelegierter in
Bukarest, zuständig für Rumänien und Moldau.
SOCIETY 3/4_11 | 25
RUMÄNIEN
KULTUR
NexT Film Festival
George Enescu Festival
Jury NexT Film Festival: Dana Bunescu, Marian
Masone, Marie Dubas, Christian Guinot, Anne Garber
Kulturelles Rumänien
Festivals and More
Im Land am Schwarzen Meer hat sich inzwischen ein reges
Kulturleben etabliert. Beweis dafür sind unzählige Festivals,
die das ganze Jahr über stattfinden. Für jeden Geschmack ist
etwas vorhanden, für Filmliebhaber genauso wie für Jazz--
oder Rockmusikfans.
***
Lichtspielhighlights
Cineasten treffen sich beim TIFF (Transsylvania
International Film Festival), welches
sowohl in Klausenburg/Cluj als auch
in Hermannstadt/Sibiu stattfindet. Das
größte Spielfilmfestival Rumäniens wurde
2002 ins Leben gerufen und hat es sich zur
Aufgabe gemacht, junge Filmemacher bei
der Bekanntmachung ihrer Werke zu
unterstützen. Ziel ist es, eine Generation
von Cineasten heranzuziehen, die Geschmack
an Qualitätskino hat. In dieselbe
Kerbe schlägt das NexT Film Festival - International
Short Film Festival in Bukarest.
Hier können vor allem junge Filmschaffende
ihre Arbeiten unter den verschiedensten
Kategorien vorstellen. Wem es an Sitzfleisch
für Spielfilme ermangelt, der kann
das ASTRA Dokumentarfilm Festival in
Hermannstadt/Sibiu besuchen. Das Hauptaugenmerk
dieser Veranstaltung liegt auf
nationalen und internationalen Dokumentarfilmproduktionen.
***
Musikalische Vielfalt
Liebhaber der klassischen Musik werden
beim traditionellen George Enescu-Festival
in Bukarest fündig. Diese Veranstaltung
würdigt den berühmten
rumänischen Komponisten George Enescu
mit einem vielfältigen Musikprogramm,
welches in der ganzen Stadt stattfindet. Als
künstlerischer Leiter des Festivals fungiert
der frühere Direktor der Wiener Staatsoper,
Ioan Holender. Garana bietet Jazzmusikfans
mit dem Garana Fazz-Festival die
Möglichkeit, unterschiedlichste Interpreten
des Genres live zu erleben. Rocker treffen
sich bei Rumäniens größtem Musikfestival,
dem Peninsula /Félsziget Festival in
Targu Mures, wo bereits internationale
Größen wie Iggy Pop oder Nine Inch Nails
auf der Bühne standen. Nationale, rumänische
Independent Music Interpreten rokken
auf dem Stufstock Festival in Vama
Veche..
***
Das Leben – ein Theater
Eine Reise in eine vergangene Welt
kann man bei den Burgspielen in Schäßburg
unternehmen. Vor den Kulissen der
Stadt spielt sich Rumäniens größtes Mittelalterfestival
ab. Schausteller, Theaterstücke
und Musikanten transportieren den Besucher
in eine längst vergangene Ära. Hermannstadt/Sibiu
wird ebenfalls jährlich
zum Theaterspielort. Während des Internationalen
Theaterfestivals kann man in der
gesamten Stadt Theaterstücke und Musikperformances
bewundern.
Garana Jazz Festival Direktor
Marius Giura mit Künstler
INFO
TIFF
www.tiff.ro/en
NexT Film Festival
www.nextfilmfestival.ro/en/
George Enescu Festival
www.festivalenescu.ro
Astra Film Festival
www.astrafilm.ro
Garana Jazz-Festival
www.garana-jazz.ro
Peninsula / Félsziget Festival
www.felsziget.ro/en/
Burgspiele in Schäßburg
www.welcometoromania.ro/Sighisoara/
Internationales Theaterfestival in Hermannstadt / Sibiu
www.sibfest.ro
26 | SOCIETY 3/4_11
RUMÄNIEN
KOMMENTAR
Starker Wirtschaftspartner Österreich
Rumäniens dorniger Weg ins
Schengen-Land
Rumänien wird auf seinem Europa-Kurs gegenwärtig viel Geduld und Beharrlichkeit abverlangt.
Vier Jahre nach dem Beitritt zur Europäischen Union ist es den zwei benachbarten EU--
Partnern Rumänien und Bulgarien allerdings noch nicht geglückt, als Mitglieder in den
Schengen-Raum aufgenommen werden. Von HERMINE SCHREIBERHUBER
Groß war die Enttäuschung in den beiden
osteuropäischen Staaten, weil der
Beitritt in diesem Jahr nicht mehr
vollzogen wird, auch nicht in Form einer
Zwei-Phasen-Lösung. Für Rumänien wäre
eine Aufnahme in den Schengen-Raum
vor den für 2012 angesetzten Parlamentsund
Kommunalwahlen als großer außenpolitischer
Erfolg zu verbuchen gewesen.
Der von Deutschland und Frankreich
vorgelegte Kompromissvorschlag – Anfang
Oktober 2011 Öffnung der Häfen und Flughäfen,
Mitte nächsten Jahres Aufhebung
der Festlandgrenzen – gelangte im EU-
Innenministerrat im September nicht
mehr zur Abstimmung. Die Bedenken der
Niederlande und Finnlands waren nicht
auszuräumen. Eine Entscheidung soll nun
auf EU-Gipfelebene fallen.
Begründet wurde die Ablehnung der
Schengen-Reife, auch seitens der EU-Kommission,
mit Defiziten im Kampf gegen die
Korruption. Der technische Acquis gilt als
erfüllt. Vergeblich pochten rumänische
Regierungsvertreter auf die verstärkten
Anti-Korruptions-Maßnahmen Bukarests,
wie die Einrichtung einer eigenen Anti-
Korruptions-Staatsanwaltschaft und die
Schaffung einer Abteilung für Korruptionsbekämpfung
im Innenministerium.
Die polnische EU-Ratspräsidentschaft
warnte angesichts der Verzögerung vor einer
Vertrauenskrise in der Europäischen
Union. Bulgarien sprach von einem ungerechten
Aufschub, Rumänien befürchtet,
dass die Euro-Finanzkrise das Thema
Schengen von der EU-Tagesordnung verdrängen
werde. Österreich hatte seinerseits
der EU-Kommission signalisiert, dass
es mit dem Zwei-Stufen-Kompromiss gut leben
könnte.
***
Bukarest will Europa-Engagement
stärken
Mit oder ohne Schengen – Rumänien
CURRICULUM VITAE
Mag. Hermine Schreiberhuber
absolvierte Studien an
den Universitäten Wien und
Paris (Dolmetsch, Publizistik,
Kunstgeschichte, Politologie).
Danach war sie als Übersetzerin,
Dolmetscherin, Reiseleiterin
sowie freie Journalistin
tätig und arbeitete an
den österreichischen Vertretungsbehörden
in Spanien und Frankreich. Sie war stellvertretende
Ressortleiterin für Außenpolitik bei der Austria
Presse Agentur (APA). Ferner verfasst sie Reportagen für
Wochenzeitungen wie „Die Furche“ und wirkt an politischen
Büchern mit.
hat sich Europa auf die Fahnen geschrieben.
Kürzlich wurde ein neues Ministerium
für Europäische Angelegenheiten geschaffen.
Der ausgewiesene EU-Experte
Leonard Orban soll für eine bessere Nutzung
von EU-Geldern sorgen. Nur knapp 14
Prozent der für Rumänien vorgesehenen
Finanzierungen wurden bisher beansprucht;
über 19 Mrd. Euro stünden bis
2013 zur Verfügung. Die Nutzungsrate soll
nun bis Jahresende auf 25 Prozent angehoben
werden.
Staatspräsident Traian Basescu plädierte
unterdessen dafür, das Ziel des gemeinsamen
und starken Europa nicht aus den
Augen zu verlieren. Gegen die Großmächte
USA und China könne nur eine Art
„Vereinigte Staaten von Europa“ durch
massiven Verzicht auf nationale Souveränität
bestehen, betonte er im Sommer. Gemeinsame
wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
und Sicherheit seien hierfür die
Grundpfeiler, so Basescu.
Innenpolitisch will Rumänien an seinem
seit 2010 eingeschlagenen harten Sparkurs
festhalten. Einsparungen im öffentlichen
Dienst bis 2014 sollen jährlich rund
400 Millionen Euro erbringen. Die Ausweitung
der Staatsschulden konnte auf diese
Weise gestoppt werden. Immerhin ist Rumänien
einer der erfolgreichsten Verschuldungsbekämpfer
unter den EU-Partnern.
Als starker Partner präsentierte sich Rumänien
zuletzt gegenüber dem Weltwährungsfonds.
Staatschef Basescu betonte vor
Vertretern von IWF und Weltbank, dass
sein Land weitaus besser dastehe als andere
EU-Staaten. Für das Gesamtjahr 2011
wird ein Wirtschaftswachstum von bis zu
zwei Prozent, für 2012 ein Anstieg von 4,4
Prozent prognostiziert.
***
Österreich ein wichtiger Investor
Zwischen Österreich und Rumänien hat
sich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs,
aber vor allem seit dem EU-Beitritt Rumäniens
2007 eine enge bilaterale Wirtschaftspartnerschaft
entwickelt. Nach den
Niederlanden ist Österreich der zweitgrößte
Investor in dem Donau-Staat. Mehr als
zehn Milliarden Euro haben österreichische
Unternehmen dort nach Angaben der
Wirtschaftskammer Österreich investiert.
Der Löwenanteil entfällt auf die OMV –
durch die Übernahme der rumänischen Erdölgesellschaft
Petrom, und die Erste Bank
– durch den Erwerb der Banca Comerciala
Romana BRC. Zuletzt erhielten die österreichischen
Baukonzerne Strabag und Alpine
den Zuschlag für bedeutende Straßenbauprojekte.
Die Europa-Route ist mühsamer geworden,
vor allem seit die EU die Folgen der Finanzkrise
zu bewältigen hat, die den Partnern
ein Maximum an Solidarität
abverlangen. Rumänien hat bewiesen, dass
es sein Europa-Engagement ernst nimmt.
Es wird sich auch durch Verzögerungen
beim Eintritt in den Schengen-Raum nicht
von seinem Weg abbringen lassen.
SOCIETY 3/4_11 | 27
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DIPLOMATIE
SOCIETY EIGENEVENT
S.E. Jargalsaikhan Enkhsaikhan,
Gertrud Tauchhammer
Präsentation der SOCIETY Sommerausgabe
Treffen der Kulturen
Italien und die Mongolei trafen sich bei der Präsentation der SOCIETY Sommerausgabe in
der Österreichischen Nationalbibliothek. Mag. Gertrud Tauchhammer lud zusammen
mit S.E. Jargalsaikhan Enkhsaikhan, Botschafter der Mongolei in Österreich und Italien,
zu einem kulturellen Abend ein. Mehr als vierhundert begeisterte Gäste wohnten dem vielfältigen
Programm bei.
Gleich mehrere Highlights wurden an
diesem Abend dem Publikum geboten:
Ein original Nomadenzelt mit ausgewählten
Ausstellungstücken vermittelte
einen Einblick in die Kultur des zentralasiatischen
Landes, untermalt von den Klängen
mongolischer Künstler wie B. Nadinbolor,
Ch. Otgonbayar und E. Enkhjin. Die
prachtvollen Kostüme der Künstler versetzten
die Gäste in Staunen.
Zu den weiteren Höhepunkten des
Abends gehörte eine Zeremonie in Gedenken
an den berühmten Operntenor Mario
Del Monaco. Vor der Kulisse des Prunksaals
wurde in der Anwesenheit der eigens aus
Italien angereisten Delegation der „Leone di
Venezia“ aus dem Nachlass des Sängers von
Odino Marcon, Präsident des „Istituto Lirico
Mario Del Monaco“ an Nationalbibliotheksdirektorin
Dr. Johanna Rachinger überreicht.
Eine erste Geste des Gedenkens an
den italienischen Opernstar, der in Wien
große Erfolge feierte. Abgerundet wurde die
stimmungsvolle Zeremonie durch den Gesang
des Tenors Agim Hushi, der Arien aus
„Otello“ und „I Pagliacci“ darbot. Selten
gab es ein so stimmungsvolles Treffen
zweier unterschiedlicher Kulturen.
International bekannt:
Tenor Agim Hushi
30 | SOCIETY 3/4_11
Nicoletta Romor,
Davide Perin
Original mongolisches Ger
(Jurte) und original Tracht
Zeremonie zu Ehren von
Mario del Monaco
Mongolisches
Nomadenzelt
BM a.D. Willibald Pahr
S.E. Sergej Netschajew
(Russ. Föd.)
Friederike Koch (Leiner)
Zeremonie für
Mario del Monaco
im Prunksaal
der Nationalbibliothek
Begrüßung durch
Generaldirektorin
Johanna Rachinger
Gertrud Tauchhammer, Odino Marcon,
Generaldirektorin Johanna Rachinger,
S.E. Jargalsaikhan Enkhsaikhan,
Stefano Pimpolari, Vittorio Zanini
Präsident „Istituto
Mario del Monaco“
Odino Marcon
Dr. Zuheir Elwazer
Odino Marcon
übergibt ein
Gastgeschenk an
Johanna
Rachinger
Großes Publikumsinteresse
Mongolische Pferdekopfgeige
gespielt
von B. Nadinbolor
Botschafter Ali El Mansouri
(UN Katar)
SOCIETY 3/4_11 | 31
DIPLOMATIE
SOCIETY EIGENEVENT
Prof. Ernst Fuchs
(Mitte sitzend)
I.E. Lidia Imanalieva (Kirgisistan),
S.E. Nuriddin
Shamsov (Tadschikistan)
Die Gastgeber mit S.E. Eugenio
d’Auria (Italien)
S.E. Gordan Bakota
Präsentation im
Prunksaal
Arnona und
S.E. Aviv Shir-
On (Israel)
Großes Publikumsinteresse
AUSZUG AUS DER GÄSTELISTE
Generaldirektor Suleiman Al-Herbish (OFID) · S.E. Gordan
Bakota (Kroatien) · S.E. Dr. John Barrett (Kanada) · S.E. Andrij
Bereznji (Ukraine) · S.E. Khamkheuang Bounteum (Laos)
· Mario Cerutti · Béatrice Chicanaux (Tunesisches
Fremdenverkehrsamt) · S.E. Hyun Cho (Südkorea) · S.E.
Botschafter Eugenio D’Auria (Italien) · Dino De Poli (Präsident
Fondanzione Cassamarca) · S.E. Alejandro Díaz
(Mexiko) · Chargé d' Affaires Ravshanbek Duschanov (Usbekistan)
· S.E. William Eacho III (USA) · S.E. Dr. Zuheir Elwazer
(Palästina) · Prof. Ernst Fuchs · Dr. Franz Greif
(Österreichisch-Mongolische Gesellschaft) · S.E. Philip
Griffiths (Neuseeland) · Dr. Adrian Hollaender (Künstleragentur
Hollaender-Calix) · S.E. Dr. Ashot Hovakimian (Armenien)
· S.E. Muhammad Ikram Bin Yaakob (Malaysia) ·
S.E. Shigeo Iwatani (Japan) · Botschafterin Blanka Jamnisek
(UN Vertretung Slowenien) · Peder Johansson (CTBTO)
· Brigitte Just (Fashion Design) · Angelika Le Brun (Botschaft
von Frankreich) · S.E. Xolisa Mabhongo (Südafrika)
· Odino Marcon (Präsident des “Istituto Lirico Mario Del Monaco”)
· Carlo Marcon · S.E. Vili Minarolli (Albanien) · Botschafter
Takeshi Nakane (UN Japan) · Sabine Nedwed
(Kunsthaus Wien) · S.E. Sergej Netschajew (Russ. Föd.) ·
S.E. Thiep Nguyen (Vietnam) · Elena Ortica · S.E. Freddy Padilla
de León (Kolumbien) · BM a. D. Dr. Willibald Pahr ·
Dottore Stefano Pimpolari (Assessore alla Cultura Comune
di Treviso) · Mag. Hermine Schreiberhuber · Ezio Scime
· S.E. Nuriddin Shamsov (Tadschikistan) · S.E. Aviv Shir-On
(Israel) · Werner Somweber (WKO) · Dio Ti Salvi Perin · Generalsekretär
Tibor Tóth (CTBTO) · Maria Varga (Verfassungsgerichtshof)
· Botschafter Vladimir Voronkov (UN
Vertretung Russ. Föd.) · Friedrun West (West Studios) ·
Robert Wood (Botschaft von USA) · Dottore Vittorio Zanini
· S.E. I Gusti Agung Wesaka Puja (Indonesien)
32 | SOCIETY 3/4_11
POLITIK
REZENSION
Rezension des Essays „Ende
des Gehorsams“ von Anneliese
Rohrer
Demokratie
in Gefahr?
„Wahrlich, wir leben in finsteren Zeiten“,
so schrieb Bertolt Brecht in den
30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
Aber sind die Zeiten heute heller?
Von SUSANNE SCHOLL
Das Außenministerium
weltweit für Sie da.
Aktuelle Informationen
und Sicherheitshinweise
jetzt auch als App
Griechenland torkelt unter der Last in Jahrzehnten gewachsener
Korruption, in der Slowakei kann die europäische
Solidarität nur mit dem Versprechen von Neuwahlen
durchgesetzt werden und in Ungarn kann man gar nicht
beschreiben, was dort herrscht. Wir sind in der Überzeugung
groß geworden, eine bessere Art des Zusammenlebens als die
Demokratie gäbe es nicht.
Allerdings haben wir es uns bequem gemacht in unseren
Sicherheiten und Gewohnheiten und darüber vergessen,
dass man die Demokratie jeden Tag aufs Neue verteidigen
muss. Wir wenden uns vielleicht etwas angewidert ab, wenn
unsere demokratischen Werte wieder einmal im Namen anderer
Dinge hintan gestellt werden. Auf die Barrikaden steigen
wir jedoch schon lange nicht mehr.
Tatsächlich aber geschieht in Österreich die schleichende
Aushöhlung unseres demokratischen Rechtstaates.
Anneliese Rohrer appelliert an alle, nicht weg zu sehen. Sie
spricht von „Wut“- noch lieber aber von „Mut-Bürgern“, die
bereit sind zu schützen, was mit so viel Leid errungen wurde.
Eine funktionierende Zivilgesellschaft der Gleichheit
und Humanität. Und sie fordert dazu auf, den all zu bequemen
Gehorsam gegenüber „der Obrigkeit“ aufzugeben. Denn:
„Die Zukunft des Landes hängt vom Verhalten der Mehrheit
seiner Bürger ab. Es ist die Einstellung der Gesamtbevölkerung,
die ein Multiorganversagen
der Demokratie
verhindern kann.“
Dr. Susanne Scholl studierte
Slawistik und war ab 1985 ORF-
Korrespondentin, ab 2000 Leiterin
des ORF-Büros in Moskau
und erhielt das Österreichische
Ehrenkreuz für Wissenschaft
und Kunst. Sie war 2009 Journalist
des Jahres.
Anneliese Rohrer gilt als
eine der besten Kennerinnen
österreichischer
Innenpolitik. Vor kurzem
ist ihr neues Buch erschienen.
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Ich lade Sie ein, sich die Application
des Außen ministeriums kostenlos auf Ihr Smartphone
zu laden. Nutzen Sie unser Informationsservice
vor und während Ihrer Reise. Ich wünsche Ihnen
eine gute und sichere Reise!
Dr. Michael Spindelegger
Vizekanzler und Außenminister
DIPLOMATIE
SOCIETY EIGENEVENT
Die Botschafter aus Vietnam, Tunesien,
Kuba, Kroatien, Nigeria, El Salvador
und Sri Lanka mit Imperial Direktor
Klaus Christandl (2. v. r.) und Gerti
Tauchhammer (Mitte)
New Ambassadors to Austria
Imperiales Willkommen
Das Hotel Imperial, in dem bereits der Dichter Rainer Maria Rilke zu Gast war, bot die
stimmungsvolle Kulisse für die Begrüßung der neuen Botschafter in Wien, zu der Mag.
Gertrud Tauchhammer einlud.
AUSZUG AUS DER GÄSTELISTE
Hans Harrer (Senat der Wirtschaft),
Frau Stowasser und
Begleitung
Als Begrüßungsgeschenk erhielten S.E.
Mario Antonio Rivera Mora (El Salvador),
S.E. Gordan Bakota (Kroatien),
S.E. Juan Carlos Marsán Aguilera (Kuba), I.E.
Maria Oyeyinka Laose (Nigeria), S.E. Aliyar
Lebbe Abdul Azeez (Sri Lanka), S.E. Mohamad
Samir Koubaa (Tunesien) und S.E.
Thiep Nguyen (Vietnam) ein Handtuchset
der Firma Gans mit eigens eingesticktem
SOCIETY Logo und die berühmte Imperial
Torte. Für musikalische Unterhaltung sorgte
die Mezzosopranistin Elisabeth Wolfbauer
mit Klavierbegleitung von Miyuki
Dipl. Ing. Albert Blauensteiner (TU Wien) · Karl-Heinz Fürst
(Kaheba Bauträger) · Hans Harrer (Senat der Wirtschaft)
· S.E. Haris Hrle (Botschaft von Bosnien und Herzegowina)
· S.E. Shigeo Iwatani (Botschaft von Japan) · Ingrid Köhn-
Dursy (BMeiA) · S.E. Jan Koukal (Botschaft von Tschechien)
· Dr. Gabriel Lansky (Lansky, Ganzger und Partner) · David
Latin (OMV) · Franz Moser (Conainex) · Andreas Nothelle
(OSZE) · S.E. Ramon Quinones Rodriguez (Botschaft der
Dominikanischen Republik) · DI Alexander Ristic (Österreichische
Staatsdruckerei) · Torben Roepstorff (Honorarkonsulat
von Samoa) · Dina Schorr (Botschaft der USA) · S.E.
Stefán Skjaldarson (Botschaft von Island) · Prof. Richard
Trappl (Universität Wien) · S.E. Hubert Würth (Botschaft
von Luxemburg)
Schüssler. Sie interpretierte die Arie der
Eboli „O don fatale“ aus der Oper „Don
Carlo“ von Giuseppe Verdi. Für das leibliche
Wohl sorgten die Gaumenfreuden des
Hotels Imperial unter dem neuen Direktor
Klaus Christandl.
S.E. Jan Koukal (Tschechien), Gerti Tauchhammer,
Hans Winkler (Dir. Dipl. Akademie), Dir. Klaus
Christandl
Dr. Walter Wolfsberger
(Innovest),
Dr. Rolf Thaler (CSC
Austria)
34 | SOCIETY 3/4_11
Markus und Hildegard
Habsburg, Dr. Ljubo Brajkovic
S.E. Shigeo
Iwatani (Japan)
S.E. Mario Antonio Rivera
Mora (El Salvador)
S.E. Gordan Bakota (Kroatien), S.E.
Aliyar Abdul Azeez (Sri Lanka)
Elisabeth Wolfbauer sang Verdi
S.E. Nuriddin Shamsov (Tadschikistan),
Dir. Klaus Christandl,
Frau Eipeldauer
S.E. Peter Lizák (Slowakei)
und Ing. Robert Krempel
S.E. Juan Carlos Marsán
Aguilera (Kuba)
Designerin Masha Derler (Mitte)
und Begleitung
I.E. Maria Oyeyinka Laose (Nigeria)
und Geschäftsfreunde
S.E. Hubert Würth (Luxemburg),
S.E. John Bernhard
(OSZE Dänemark)
Nhut La Hong mit Begleitung und
S.E. Thiep Nguyen (Vietnam)
Exquisites Buffet
Klaus Christandl, Geschäftsträger
a.i. Dr. Christoph
Kühn (Apost. Nuntiatur)
S.E. Mohamad Samir
Koubaa mit Gattin
(Tunesien) und Botschafter
Calligaris
S.E. Aliyar Azeez (Sri Lanka),
Hermann Kroiher
Roland Baumgartner,
Klaus Christandl, Christine
Lugner
S.E. Khaled Shamaa
(Ägypten)
Botschafter Jingye
Cheng (UN
China), Gerti
Tauchhammer,
Dir. Klaus
Christandl
SOCIETY 3/4_11 | 35
DIPLOMATIE
SOCIETY EIGENEVENT
Junior Diplomats Reception
Everyone is a Winner
Der Dachboden des neu eröffneten 25 Hour Hotels war der Schauplatz der dritten Junior
Diplomats Reception zu der Mag. Gertrud Tauchhammer einlud. Vor einem grandiosen
Ausblick über die Skyline Wiens wurden die neuen Diplomaten herzlich willkommen geheißen.
Als besonderes Highlight gab es eine Tombola, bei der ein iPad 2 zu gewinnen war.
2. Preis: Sandorbek
Umurzakov mit Demmer
Teesortiment
Gerti Tauchhammer
präsentiert die 3rd Junior
Diplomats Reception
mit iPad 2 als
Hauptgewinn
Diplomatische Akademie
iPad2 Gewinner Herbert
Daniel Espinoza Solan
Steve Lambert mit dem
Bubbletea-Gutschein
Andrea-Viktoria Meyer
mit dem Bubbletea-Gutschein
Mercedes
Hammer mit
dem Bubbletea-Gutschein
4. Preis: Darko
Vidovic
gewann ein
pure distance
Parfum
3. Preis:
Rebecca
Patterson
mit Gans-
Handtuchset
Mehr als vierzig Junior Diplomats kamen,
um an der Verlosung teilzunehmen
und einen Preis mit nachhause
nehmen zu können. Den
Hauptpreis, ein iPad 2 konnte Herbert Daniel
Espinoza Solano aus Costa Rica für
sich in Anspruch nehmen. Sandorbek Umurzakov
aus Uzbekistan nahm den zweiten
Preis, ein Teesortiment der Traditionsfirma
Demmer entgegen. Ein kuscheliges
Handtuchset der Firma Gans ging als dritter
Preis an Rebecca Patterson von der Botschaft
der Vereinigten Staaten. Den duftenden
vierten Preis, das Parfum pure
distance, nahm Darko Vidovic aus Bosnien
und Herzegowina entgegen. Einen Gutschein
über zehn Euro für das neue Trendgetränk
Bubbletea erhielten Steve Lambert
aus Kanada, Andrea-Viktoria Meyer der
Deutschen Botschaft, Ivana Bukovic von
der kroatischen Botschaft sowie Mercedes
Hammer der US Mission. Wir gratulieren
den Gewinnern ganz herzlich!
AUSZUG AUS DER GÄSTELISTE
Dimitry Berdnikov (Botschaft von Russland) · David Hachemi
(Botchaft von Afghanistan) · Mordechai Ish-Shalom
(Botschaft von Israel) · Veikko Kala (Botschaft von Estland)
· Nada Knezevic (Botschaft von Serbien) · Kresmir Kovacicek
(Botschaft von Kroatien) · Ivet Lopez Rodriguez (Botschaft
von Kuba) · Agneta Malmsen Otte (Botschaft von
Schweden) · Anton Marku (Botschaft des Kosovo) · Farzana
Niazi (Botschaft von Afghanistan) · Katja Reichhard
(Botschaft von Deutschland) · James Revell (Botschaft von
Großbritannien) · Sofie Sakvarelidze (Botschaft von Georgien)
· Lía Rosa Salgado (Botschaft von Kolumbien) · Gemma
Sharp (Botschaft von Großbritannien) · Srimal Wickremasinghe
(Botschaft von Sri Lanka)
Bubbletea von tealicious
Hoteldirektorin Fanny
Holzer (25hours Hotels)
36 | SOCIETY 3/4_11
DIPLOMATIE
SOCIETY EIGENEVENT
Botschafterausflug Salzburg
„Es war sehr schön – es hat uns
sehr gefreut“*
Achtundzwanzig Diplomaten aus neunzehn verschiedenen Nationen trafen sich in Österreichs
heimlicher Hauptstadt Salzburg bei strahlendem Sonnenschein – dem sprichwörtlichen
„Kaiserwetter“ .
AUSZUG AUS DER GÄSTELISTE
FOTOS: MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG WWW.CITYGIUDE.AT, EVA VON SCHILGEN, APA KOLARIK, FOTO NEUMAYR
Anlass war die Sonntagsmatinee des
Mozarteumorchesters. Salzburgs Landeshauptfrau
Gabi Burgstaller begrüßte
die Botschafter und betonte die Wichtigkeit
der persönlichen Begegnung: „Obwohl
ich in Salzburg schon oft Besuch von einzelnen
Botschaftern hatte, so viele auf einmal
zu begrüßen – das ist in der Geschichte
Salzburgs einmalig.“ Anschließend traf
man sich mit Salzburger Gästen aus Wirtschaft,
Wissenschaft und Kunst zum
Lunch in der Stieglbrauerei. Weiter ging es
zum Hangar-7, dem Wahrzeichen von Red
Dr. Bernhard Collini-
Nocker, Dr. Antonia
Gobiet und Dr. Ronald
Gobiet
Hangar-7
Landeshauptfrau Gabi Burgstaller mit Exzellenzen,
Dirigent Marc Minkowski und dem Team SOCIETY
Bull. Der letzte Besuch galt der anerkannten
Paracelsus Medizinische Privatuniversität.
Es war sehr schön und es hat sie wirklich
sehr gefreut – so sehr, dass sie zu den
Salzburger Festspielen wieder kommen
werden!
Unser Dank gilt:
Industriellenvereinigung Salzburg, Hotel
„Goldener Hirsch“, Stiegl-Brauerei, Batliner-Europainstitut,
Salzburg Cityguide Uwe
Brandl, Hangar-7, Paracelsus Medizinische
Privatuniversität, Fürst-Mozartkugeln, Casino
Salzburg, Alumero, Salzburg Tourismus
Mag. Irene Schulte mit Kindern
und RA Dr. Philip Lettowsky
Helma Schröcker, (Marketing
SOCIETY) und Dr.
Roman Moser
Inese Berzins mit Gastgeberin
Gerti Tauchhammer
Dr. Wolfgang Berger RA und Dr. Andrea Berger Landwirtin •
Dr. Bernhard Collini-Nocker (Universität Salzburg) • Herbert
und Anne Groeger (Kuratorium Young Classic Europe) •
Dipl. Ing. Erich Hackl (Geoconsult) • Alfred Graf Hartig (Botschafter
des Souveränen Ritter- und Hospitalordens vom Hl.
Johannes zu Jerusalem von Rhodos und von Malta in Rumänien)
• Dr. Johannes Hörl (Vorstand der Glossglockner Hochalpen
AG) • Generalkonsul Zoran Jeremic (Konsulabteilung
der Botschaft der Republik Serbien) • Prinzessin Leila Kadir-
Schnelle (Urenkelin des letzten Sultans der Türkei) • Mag. Gritlind
Kettel (Sonderbeauftragte des Landes Salzburg für
internationale Angelegenheiten) • Kommerzialrat Dipl. Ing.
Wilhelm Kneps & Gemahlin (Senoplast) • Dr. Ingrid König
(Melitta Austria) • Thomas W. Kramer und Valerie Sophie Kramer
(UNO Wien/Jordanien) • Wilhelm Krings und Gemahlin
(Trans Textil GmbH Freilassing) • Dr. Philipp Lettowsky Anwalt
• Maarten D. und Sirikit Reuchlin (holländischer Generalkonsul)
• Dipl. Hans-Jürgen Miko (Alpine Bau) • Dr. Regina Ovesny-Straka
und Gemahl (Generaldirektorin Salzburger Sparkasse)
• Jianzhen Reiter (China Büro der Stadt Salzburg) • Dr.
Michael Schaffer (Hochalpen AG )• Dr. Wolfgang Schurich
(Vorstandsmitglied Stiftung Mozarteum)
Wolf von Schilgen, Eva Baronin von Schilgen
(SOCIETY Salzburg), S.E. Alejandro Diaz
(Mexiko), S.E. Thiep Nguyen (Vietnam)
S.E. Philip Griffiths
(Neuseeland) mit Hangar-7
Stewardess
* Zitat: Kaiser Franz Josef von Österreich (1830 - 1916)
SOCIETY 3/4_11 | 37
DIPLOMATIE
AKKREDITIERUNGEN
DIPLOMATENKARUSSELL
Die neu akkreditierten Botschafter bei Bundespräsident Dr. Heinz Fischer in der Hofburg.
ASERBAIDSCHAN
H.E. GALIB
ISRAFILOV
Born in Azerbaijan on
May 9th, 1975. Married,
two children.
NIGERIA
H.E. MARIA
OYEYINKA LAOSE
Born in Abeokuta/Nigeria
on October 7th,
1954. Single, two children.
SRI LANKA
H.E. ALIYAR LEBBE
ABDUL AZEEZ
Married. Two children.
Education
■ 1991-1996: International Relations,
Baku State University, Azerbaijan
■ 1997: International Relations, Georgetown
University, Washington D.C.
Professional Career
■ 1995: Internship at the Department
of International Organizations, MFA,
Baku, Azerbaijan
■ 1996-1997: Desk Officer, Department
of International Organizations, MFA,
Baku
■ 1997-1999: Attaché, Department of International
Organizations, MFA, Baku
■ 1999-2002: Third Secretary, Second
Secretary, Embassy of the Republic of
Azerbaijan to Austria, Permanent Mission
of the Republic of Azerbaijan to
the Organization for Security and Cooperation
in Europe, Vienna
■ 2003-2005: Second Secretary, First Secretary,
Permanent Mission of the Republic
of Azerbaijan to the United Nations,
New York
■ 2005-2007: Head of Division, Department
of Security Affairs, Ministry of
Foreign Affairs, Baku
■ 2007-2009: Deputy Director of Department
of Security Affairs, Ministry of
Foreign Affairs, Baku
■ 2009-2011: Counselor for Political Affairs,
Congressional Liaison, Embassy
of the Republic of Azerbaijan to USA,
Washington
Education
■ 1975: B.A (Honours): French. University
of Ile, Ile-Ife, Nigeria
■ 1981: Portuguese Language Certificate.
Instituto Superior de Linguase Administracao.
Lisbon.
■ 1987: United Nations Disarmament Fellowship
Certificate
Professional Career
■ 1978-1980: Third Secretary. Protocol
Department – Language Bureau, Ministry
of Foreign Affairs, Nigeria.
■ 1980-1981: Second Secretary. French
language centre of the MFA
■ 1982-1986: First Secretary. Embassy of
Nigeria, Paris
■ 1986-1992: Ministry of Foreign Affairs
in Abuja. Mulilateral desk.
■ 1992-1998: Counselor at the Nigerian
Permanent Mission to the UN Headquarters
in New York.
■ 1998-2002: Ministry of Foreign Affairs
in Abuja. Deputy Chief of Protocol
and later Assistant Director at the European
Affairs Department.
■ 2002-2006: Minister, then Charge
d´Affaires at the Nigeria Embassy/Permanent
Mission to the UN Offices in
Vienna, Austria.
■ 2006-2007: Director. Foreign Service
Academy, Ministry of Foreign Affairs.
■ 2007-2011: Director at the UN Division
in Charge of the UN Security
Council.
Education
■ Master of Law from Tribhuvan University,
Kathmandu
■ Bachelor of Law from the University of
Colombo
■ Certificate of Diplomatic Studies from
the Graduate Institute of International
Studies, Geneva
Professional Career
■ 1993-1996: Second Secretary, Permanent
Mission in Geneva
■ 1996-1999: Deputy Director, Division
for South Asia and SAARC in Colombo
■ 1999-2002: Director for Treaty, Environment
and Law at the Secretariat
of the South Asian Association for Regional
Cooperation, Kathmandu
■ 2002-2003: Deputy Director of the
Secretariat for Coordinating the
Peace Process, Prime Minister’s Office
■ 2003-2005: Minister Counsellor and
Head of Chancery, Sri Lanka High
Commission in Canberra
■ 2005-2008: Ambassador and Deputy
Permanent Representative, United Nations
New York
■ 2009: Deputy Director General for UN
and Multilateral Affairs
■ 2009-2011: Director General for Middle
East and Africa
FOTOS: WENZEL/HBF
40 | SOCIETY 3/4_11
JULI BIS SEPTEMBER
2011
SCHWEDEN
H.E. NILS DAAG
Geboren am 3. September
1948 in Stockholm,
Schweden.
Verheiratet.
TUNESIEN
H.E. MOHAMED
SAMIR KOUBAA
Born in Sfax/Tunisia
on December 4th ,
1955. Married, two
children.
TURKMENISTAN
H.E. SILAPBERDI
NURBERDIEV
Geb. am 22.11.1977 in
der Region Achal/
Turkmenistan. Verheiratet,
zwei Kinder.
Ausbildung
■ Abschluss Studium Betriebswirtschaftslehre,
Handelshochschule Stockholm
■ Studien in Politikwissenschaft und Geschichte,
Universität Stockholm
■ Gaststipendiat, Deutsche Gesellschaft
für Auswärtige Politik (DGAP)
Berufliche Laufbahn
■ 1972-74: Diplomatisches Traineeprogramm
vom Schwedischen Außenministerium
■ 1975-80: 2. Botschaftssekretär (Politik),
Washington D.C., 1. Botschaftssekretär
(stv. Missionschef), Rabat
■ 1980-81: Assistent des Staatssekretärs,
Entwicklungszusammenarbeit,
Außenministerium
■ 1982-86: Chef der Amerikanischen
Sektion, Politische Abteilung im
Außenministerium; Assistent des Politischen
Direktors
■ 1986-90: Botschaftsrat (Politik), London
■ 1990-92: Botschafter in Zimbabwe
■ 1993-97: Abteilungsleiter für internationale
Angelegenheiten und Sicherheitsfragen,
Verteidigungsministerium
■ 1997-2002: Botschafter/Ständiger Vertreter
Schwedens bei der OSZE, Wien
■ 2002-06: Botschafter in Irland
■ 2006-10: Abteilungsleiter für sicherheitspolitische
Fragen, Außenmin.
Education
■ Ecole Nationale d´Administration: Economics
■ Institut de Défense Nationale
Professional Career
■ 1983-1988: First Secretary. Permanent
Mission of Tunisia to the UN in New
York, Assistant to the Chairman of
the Group of 77.
■ 1989-1991: Head. Division of Cooperation
with United Nations Economic
Institutions, International Conferences,
Ministry of Foreign Affairs.
■ 1991-1997: Counselor. Permanent Mission
of Tunisia to the United Nations
Office and International Organizations
in Geneva.
■ 1997-2000: Deputy Director. Ministry
of Foreign Affairs.
■ 2000-2003: Deputy Permanent Representative.
Permanent Mission of
Tunisia to the UN in Geneva.
■ 2003-2006: Deputy Permanent Representative.
Permanent Mission of
Tunisia to the UN in New York.
■ 2006-2009: Director. International
Economic Organizations, Ministry of
Foreign Affairs.
■ 2009-2010: Deputy Permanent Representative.
Permanent Mission of
Tunisia to the UN in Geneva.
■ 2011: Chargé d’Affaires. Permanent
Mission of Tunisia to the UN in Geneva.
Ausbildung
■ 1998: Studienabschluss an der Staatlichen
Magtymguly Universität, Wirtschaft
und internationale Ökonomie
■ 1998-1999: Wehrdienst
Berufliche Laufbahn
■ 2000-2004: Attache in der Abteilung
für Konsularfragen des Ministeriums
für äußere Angelegenheiten von
Turkmenistan
■ 2004-2008: Dritter Sekretär, Zweiter
Sekretär, später Erster Sekretär der
Abteilung für internationale Organisationen
des Ministeriums für äußere
Angelegenheiten von Turkmenistan
■ 2008-2011: Erster Sekretär (Konsul)
der Botschaft von Turkmenistan im
Königreich Saudi-Arabien (Riad)
■ 2011: Botschaftsrat der Botschaft von
Turkmenistan im Königreich Saudi-
Arabien (Riad)
■ Seit August 2011: Außerordentlicher
und Bevollmächtigter Botschafter von
Turkmenistan in der Republik Österreich;
Leiter der Delegation Turkmenistans
bei der OSZE
SOCIETY 3/4_11 | 41
DIPLOMATIE
UNIDO
Die neu akkreditierten Botschafter überreichten ihre Beglaubigungen an
den Generaldirektor der UNIDO, Kandeh K. Yumkella. Die Überreichungen
fanden im Hauptsitz der UNIDO in Wien statt.
United Nations Industrial Development Organization
INFORMATION
Cristina Stricker, Information Officer
Tel: +43-(0)1-26026-3034
Fax: +43-(0)1-26026-6881
E-Mail: c.stricker@unido.org
CHINA: S.E. CHENG JINGYE
SRI LANKA: S.E. ALIYAR LEBBE ABDUL AZEEZ
überreicht an Vizegeneraldirektor Yoshiteru Uramoto
SCHWEDEN: S.E. NILS DAAG
überreicht an Vizegeneraldirektor Yoshiteru Uramoto
NIGERIA: I.E. MARIA OYEYINKA LAOSE
TUNESIEN: S.E. MOHAMED SAMIR KOUBAA
RUSS. FÖD.: S.E. VLADIMIR I. VORONKOV
UNIDO
Die United Nations Industrial Development Organization
(Organisation der Vereinten Nationen für Industrielle Entwicklung)
ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen
mit dem Ziel, die industrielle Entwicklung in Entwikklungsländern
und Reformstaaten nachhaltig zu fördern. Zu
ihrer Tätigkeit zählen Industrial Governance und Statistik, Investitions-
und Technologieförderung, Förderung von Handel
und Wettbewerbsfähigkeit, Entwicklung der Privatwirtschaft
und Agro-Industrien, nachhaltige Energiewirtschaft
und Klimawandel, das Montreal-Protokoll und Umweltmanagement.
NICARAGUA: S.E. ÁLVARO JOSÉ ROBELO GONZÁLEZ
ANGOLA: I.E. MARIA DE JESUS DOS REIS FERREIRA
überreicht an Vizegeneraldirektor Yoshiteru Uramoto
Die UNIDO, mit Hauptsitz in der UNO-City in Wien, wurde
1966 als Programm der Vereinten Nationen gegründet
und ist seit 1985 eine selbstständige Sonderorganisation der
VN. Derzeitiger Generaldirektor (seit 2005) ist Kandeh K.
Yumkella (Sierra Leone). Die UNIDO hat 173 Mitgliedsstaaten,
in 53 Ländern Büros und beschäftigt etwa 650 Mitarbeiter.
Darüber hinaus arbeiten über 2100 Experten international
bei UNIDO-Projekten. Das geschätzte Gesamtvolumen aller
Tätigkeiten für 2010/11 beträgt etwa 385 Millionen Euro
(UNIDO ist die einzige UN-Organisation, die in Euro budgetiert).
ÄGYPTEN: S.E. KHALED ABDEL RAHMAN SHAMAA
LUXEMBURG: S.E. HUBERT WÜRTH
GABUN: S.E. BAUDELAIRE NDONG ELLA
SLOWENIEN: I.E. BLANKA JAMNISEK
42 | SOCIETY 3/4_11
DIPLOMATIE
DEUTSCHLAND
S.E. Blomeyer-Bartenstein,
BM Reinhold Mitterlehner,
Staatsminister Martin Zeil
beim Empfang am Tag der
Deutschen Einheit
Deutsch-österreichische Beziehungen
Die Sympathie ist gestiegen
Der deutsche Botschafter S.E. Hans Henning Blomeyer-Bartenstein spricht anlässlich
„Fünfzig Jahre Mauerbau“ im SOCIETY-Interview über die Gedenkfeierlichkeiten in Berlin,
den Aufschwung der Handelsbeziehungen und die deutsch-österreichische Freundschaft.
„Die Wiedervereinigung
Deutschlands in Frieden und
Freiheit wird von meinen
Landsleuten vor allem als
großes Glück empfunden.“
HANS HENNING BLOMEYER-
BARTENSTEIN
Welche Ziele haben Sie sich als deutscher
Botschafter in Österreich gesetzt?
Ich möchte folgende mir am Herzen liegende
Prioritäten nennen: Das besonders
enge Verhältnis unserer beiden Länder
durch möglichst umfassende Präsenz bei
Veranstaltungen aus allen Bereichen des
gesellschaftlichen Lebens in Wien und im
Lande aufmerksam zu begleiten. Der wirtschaftlichen
und kulturellen Zusammenarbeit
dabei mein besonderes Augenmerk
zu widmen. Die intensive Abstimmung
zwischen den Regierungen beider Länder
gerade in europäischen Fragen weiter zu
fördern.
Der Außenhandel zwischen Deutschland
und Österreich hat wieder zugelegt. Worauf
führen Sie das zurück?
Ich begrüße es außerordentlich, dass
der Handel zwischen beiden Ländern im ersten
Halbjahr 2011 weiter kräftig zugelegt
hat, nachdem bereits 2010 eine deutliche
Erholung festzustellen war. Dabei stiegen
vor allem die Exporte aus Österreich nach
Deutschland mit 10,82 Prozent deutlich
an. Aber auch die Importe Österreichs aus
Deutschland legten um 4,32 Prozent zu,
verglichen mit den Werten von 2008, vor
der Finanz- und Wirtschaftskrise.
Betrachtet man die Steigerungen branchenbezogen,
so ist auffällig, dass vor allem
die Lieferungen von Österreich nach
Deutschland in der Sparte „Maschinen,
Apparate und mechanische Geräte“ deutlich
zulegten. Da es sich hierbei größtenteils
um industrielle Zwischenprodukte
handelt, ist Österreich auch ein Profiteur
des deutschen Aufschwungs, speziell in
der Autoindustrie. Verdeutlicht wird dies
durch die guten Produktionszahlen aus
Deutschland. So teilte der „Verband der
deutschen Automobilindustrie“ mit, dass
im August 2011 die Produktion mit
399.000 Einheiten um 19 Prozent im Vorjahresvergleich
gestiegen ist.
Auf Seiten der Importe Österreichs aus
Deutschland ist vor allem die stark erhöhte
Einfuhr mineralischer Brennstoffe hervorstechend.
Dies ist aber in erster Linie
auf den deutlich gestiegenen Preis von Ro-
44 | SOCIETY 3/4_11
höl zurückzuführen.
Durch diese positive Entwicklung werden
die intensiven bilateralen Handelsbeziehungen
weiter gefestigt. Deutschlands
Position als wichtigster Handelspartner
Österreichs bleibt unbestritten. Im ersten
Halbjahr 2011 betrug der Anteil der Importe
aus Deutschland an den Gesamteinfuhren
38,3 Prozent und bei den Exporten lag
der deutsche Anteil bei 31,2 Prozent, laut
Zahlen von Statistik Austria. Darauf können
wir gemeinsam stolz sein.
Deutsche zählen in Österreich zur größten
Gruppe der Touristen, der ausländischen
Studenten und der in Österreich lebenden
Ausländer. Wie beurteilen sie das
Verhältnis zwischen Deutschen und Österreichern?
Das Verhältnis zwischen Österreichern
und Deutschen ist eng und vertraut.
Unsere Länder sind in der Tat
sprachlich, kulturell, wirtschaftlich und
gesellschaftlich so eng miteinander verflochten
wie kaum zwei andere Länder
in Europa. Nicht nur Touristen und Studenten,
sondern auch Vertreter des wirtschaftlichen
Lebens, Künstler, Sportler,
Medientätige und Musiker aus Deutschland
zieht es nach Österreich und umgekehrt.
Gesellschaftliche Diskussionen
werden oft in beiden Ländern geführt
und machen an der Staatsgrenze nicht
halt.
Dennoch gibt es stereotype Vorurteile
in beide Richtungen. So werden Deutsche
hierzulande bisweilen als „steif“,
„arrogant“, aber auch als „tüchtig“ und
„genau“ gesehen. Auch wird den Deutschen
gelegentlich mangelnder Humor
bescheinigt, was der Beliebtheit deutscher
Komiker wie Loriot oder Stermann
in Österreich übrigens keinen Abbruch
tut. Deutsche Touristen hingegen machen
sich zuweilen ein sehr einseitiges
Bild von Österreich, das sie vor allem als
beliebtes Urlaubsland sehen.
Insgesamt sind aber das Verständnis
und die Sympathie füreinander in den
letzten Jahren gestiegen. Hier machen
sich die Wanderungsbewegungen zwischen
den Ländern positiv bemerkbar.
Freundschaften werden gepflegt, Menschen
wachsen zusammen.
Wie verläuft die politische Zusammenarbeit
zwischen Deutschland und Österreich
in internationalen Fragen und Fragen der
EU?
Deutschland und Österreich arbeiten
in allen wichtigen Fragen eng und
freundschaftlich zusammen. Wir verfolgen
im Wesentlichen gleiche Interessen
innerhalb wie außerhalb der EU. Das
„Die Deutschen werden hierzulande
bisweilen als ‚steif‘,
‚arrogant‘, aber auch als
‚tüchtig‘ und ‚genau‘ gesehen.“
HANS HENNING BLOMEYER-
BARTENSTEIN
CURRICULUM VITAE
S.E. Hans Henning Blomeyer-Bartenstein
ist am 28.
Juli 1950 in München geboren.
Nach dem Studium der
Politischen Wissenschaften
und der Rechtswissenschaften
in Paris trat er 1975 in
den Auswärtigen Dienst ein.
Seine Auslandsposten führten
ihn nach Kairo, Washington, Tel Aviv (ständiger Vertreter
des Botschafters) und London (Gesandter). Im Auswärtigen
Amt war er u. a. persönlicher Referent der
Staatsminister Dr. Alois Mertes und Dr. Lutz Stavenhagen,
Leiter des Referats Öffentlichkeitsarbeit und Beauftragter
für die Asien- und Pazifikpolitik (2007-09). Von 1995 bis
2001 war er Leiter des Referats für bilaterale Beziehungen
zu den USA und Kanada, die Vereinten Nationen und Sicherheits-
und Abrüstungspolitik im Bundeskanzleramt.
Seit Juli 2009 ist Hans Henning Blomeyer-Bartenstein
Botschafter in Wien.
hohe Maß an übereinstimmenden EU-
Interessen kommt z.B. im gemeinsamen
Eintreten für die Stabilität des Euro, für
strenge Auflagen beim Euro-Rettungsschirm
oder für eine Finanztransaktionssteuer
zum Ausdruck.
Das traditionell sehr gute und vertrauensvolle
Klima wird durch hochrangige
Besuche auf Bundes- und Länderebene
sowie enge Abstimmung kontinuierlich
gepflegt. Auch auf parteipolitischer
Ebene bestehen insbesondere zwischen
ÖVP und CDU/CSU sowie zwischen SPÖ
und SPD enge Kontakte der jeweiligen
Führungsebenen.
Deutschland gedenkt dieses Jahr des
Mauerbaus vor fünfzig Jahren. Wie wird in
der öffentlichen Debatte mit diesem Kapitel
deutscher Geschichte umgegangen?
Es ist für uns Deutsche ein Grund zur
Freude und Dankbarkeit, dass unser
Land und seine Hauptstadt seit 1990
nicht mehr durch Mauer und Stacheldraht
geteilt sind. Die Wiedervereinigung
Deutschlands in Frieden und Freiheit
wird von meinen Landsleuten vor
allem als großes Glück empfunden.
Die Menschen, die den Bau der Mauer
am 13. August 1961 miterlebt haben,
erinnern sich an einen Tag, der ihr Leben
veränderte, gleich, auf welcher Seite der
Mauer sie fortan gelebt haben. Familien
wurden auseinandergerissen, Freundschaften
zerstört. Für sie ist dieser Tag
ein Tag des schmerzhaften Erinnerns.
Dies kam auch in einer feierlichen Gedenkfeier
in Berlin vor dem Brandenburger
Tor zum Ausdruck Politiker aller Parteien
würdigten die Opfer der Mauer.
Bundespräsident Christian Wulff betonte,
dass das Ende der Geschichte der
Mauer uns heute Mut mache, da die
Menschen die Geschichte dieses Endes
geschrieben hätten: „Die Mauer fiel
nicht, sie wurde umgestürzt“. Bundeskanzlerin
Angela Merkel sagte, der Mauerbau
mahne uns noch heute, für Freiheit,
Demokratie und Bürgerrechte
einzutreten.
SOCIETY 3/4_11 | 45
DIPLOMATIE
GESELLSCHAFT
Europa-Gesellschaft Coudenhove-Kalergi
Für ein Europa der Regionen
Ein Visionär und Vordenker der europäischen Vereinigung war Richard Coudenhove-
Kalergi, dessen Ideen in der Europa-Gesellschaft seines Namens weiterverfolgt werden.
Visionär und Vordenker Richard Coudenhove-Kalergi
Die Europa-Gesellschaft Coudenhove-
Kalergi ist eine unabhängige und gemeinnützige
Europainstitution zur
Förderung des europäischen Einigungsprozesses.
1978 wurde in Erinnerung an
Richard Coudenhove-Kalergi (1894-1972),
dem Visionär und Vordenker für ein gemeinsames
Europa, dem Begründer der
modernen Europa-Idee auf demokratischer
Basis und dem Inspirator für den Europarat
und die Europäische Union, die Coudenhove-Kalergi-Stiftung
in Genf gegründet.
Sie wurde 2008 in die
Europa-Gesellschaft Coudenhove-Kalergi
mit Sitz in Wien umgewandelt. Die Gesellschaft
entwickelt europafördernde Projekte
und gibt die Europäischen Briefe mit
Themen zu Europafragen heraus.
Schon 1922 präsentierte Richard Coudenhove-Kalergi
einen konkreten Vorschlag
zur Einigung Europas. Wien wurde
Hauptsitz der Paneuropa-Union. Hochrangige
Vertreter in den europäischen Parlamenten
unterstützten den „Propheten Europas“.
Er schrieb bereits vor fast hundert
Jahren über eine Europäische Union und
eine gemeinsame Währung. Unsere heutige
Europa-Hymne war seine Idee. Er war familiär
und durch sein Schicksal in fünf europäischen
Ländern persönlich verankert
und somit ein Europäer „par excellence“.
Zitat aus Coudenhove-Kalergis Werken: „Je
phantasieloser ein Politiker ist, desto größer
erscheint ihm das Reich der Utopie
und desto kleiner das Reich des Möglichen.
Solange an Paneuropa Tausende glauben,
ist es Utopie. Wenn erst Millionen daran
glauben, ist es politisches Programm. Sobald
hundert Millionen daran glauben, ist
es verwirklicht.“
Otto von Habsburg, der langjährige
internationale Paneuropa-Präsident, hat
das Lebenswerk Coudenhove-Kalergis fortgeführt.
Der Spross aus der Europa maßgeblich
mitprägenden Habsburg-Dynastie
brachte seine erlebte Geschichte über eine
lange Periode auch in das Europa-Parlament
in Brüssel und Straßburg ein. Er war
Ehrenpräsident der Europa-Gesellschaft
Coudenhove-Kalergi und Impulsgeber für
europapolitische Initiativen. Im Buch „Die
paneuropäische Idee“ schreibt Otto von
Habsburg: „Europa wird nur dann eine
Zukunft haben, wenn man diesen Erdteil
zeitgerecht so vereinigt, wie es seiner Natur
entspricht. Europa ist eine Gemeinschaft
der Völker und der Zivilisationen.“
Alois Mock, früherer österreichischer Vizekanzler
und Außenminister, der Österreich
mit Elan und Begeisterung in die Europäische
Union führte, wird in Österreich
und vielen anderen Ländern für seine europabezogenen
Initiativen hoch geschätzt
und verehrt. Seine kompromissbereite und
verständnisvolle Haltung, vor allem auch
in Bezug auf die oft schwierigen Beitrittsprozesse
der östlichen Nachbarländer sind
historische Verdienste. Alois Mock ist seit
2002 Präsident der Europa-Gesellschaft
Coudenhove-Kalergi. Zitat des österreichischen
„Mister Europe“: „Ein Europa ohne
Österreich ist undenkbar.“
Nikolaus von Liechtenstein ist als Vertreter
des Fürstentums in Brüssel durch
lange Jahre ein intimer Kenner der europäischen
Institutionen geworden. Seine ausgeglichene
und wertbezogene Haltung in
vielen Diskussionsfragen haben ihn zu einem
gesuchten Europa-Gesprächspartner
gemacht. Er residiert seit kurzem als dislozierter
Botschafter seines Landes beim Heiligen
Stuhl wieder in Liechtenstein. Er ist
geschäftsführender Vizepräsident der Europa-Gesellschaft
Coudenhove-Kalergi.
Heinz Wimpissinger war über vier Jahrzehnte
österreichischer Wirtschaftsdiplomat
in europäischen Ländern und in Übersee.
Als Generalsekretär werden von ihm
die operativen Agenden der Europa-Gesellschaft
wahrgenommen. Sein Lieblingszitat
zu Europa: „Gestalten wir ein Europa der
Regionen statt Nationen.“
Die Einigung Europas schreitet fort,
doch immer wieder zeichnen sich neue Bedrohungen
wie die gegenwärtige Finanzkrise,
die Asylanten- und Immigrationswellen,
Minderheitenprobleme am Beispiel
der Roma oder ganz allgemein nationale
Egoismen, fundamentalistische Religionen
oder extreme Ideologiepositionen ab.
Otto von Habsburg war viele Jahre
Ehrenpräsident der Europa-Gesellschaft
Alois Mock, Präsident der Europa-Gesellschaft
Coudenhove-Kalergi
Nikolaus von Liechtenstein, geschäftsführender
Vizepräsident
KONTAKT
Beiträge und Zusammenarbeitsinteresse zur Unterstützung
unserer Ziele sowie für die Erarbeitung von Lösungshilfen
im europäischen Kontext sind gesucht. Kontaktaufnahme
erbeten unter
EUROPA-GESELLSCHAFT COUDENHOVE-KALERGI
Lichtenfelsgasse 7, A-1010 Wien
Tel. +43-(0)1-401361
E-Mail: es-ck@european-society-coudenhove-kalergi.org
www.european-society-coudenhove-kalergi.org
FOTO: MARTHA HERMANN © HOPI-MEDIA (MOCK)
46 | SOCIETY 3/4_11
DIPLOMATIE
SEEGERICHTSHOF
Der Internationale Seegerichtshof
Ein Weltgericht für die Meere
Das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen von 1982 stellt ein umfassendes rechtliches
Rahmenwerk zur Regulierung des gesamten Meeresraums sowie seiner Nutzungen
und Ressourcen dar. Es kann zu Recht als eine „Verfassung für die Ozeane“ bezeichnet werden.
Dem Übereinkommen gehören derzeit 161 Staaten darunter Österreich an, sowie auch
die Europäische Union. Von HELMUT TÜRK
ÜBER DEN AUTOR
Dr. Helmut Türk war Leiter des Völkerrechtsbüros im österreichischen
Außenministerium, Botschafter in Washington,
Kabinettsdirektor der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei
und Botschafter beim Heiligen Stuhl. Seit dem
Jahr 2005 ist er Richter am Internationalen Seegerichtshof
- von 2008 bis 2011 dessen Vizepräsident.
Das Seerechtübereinkommen enthält
wichtige Regelungen zur Beilegung von
Streitigkeiten, die jedoch erst zum Tragen
kommen, wenn etwaige von den Parteien
selbst gewählte Streitbelegungsmechanismen,
vor allem solche diplomatischer
Art, nicht zu einem Ergebnis geführt haben.
Mit dem Übereinkommen wurde auch der
Internationale Seegerichtshof geschaffen,
der 1996 seine Tätigkeit an seinem Sitz in
Hamburg aufgenommen hat. Die Staaten
haben jedoch die Wahl, ob sie eine Streitigkeit
dem Seegerichtshof, dem Internationalen
Gerichtshof in Den Haag oder einem
Schiedsgericht unterbreiten. Sie haben auch
das Recht, gewisse Kategorien von Streitigkeiten,
wie etwa die Abgrenzung von Meeresgebieten
oder militärische Aktivitäten,
von einer verbindlichen Streitbeilegung auszunehmen.
Die Zuständigkeit des Internationalen
Seegerichtshofs erstreckt sich grundsätzlich
auf alle Seerechtsstreitigkeiten, wie
Streitigkeiten über die Abgrenzung von Meeresgebieten,
Fischerei, Meeresverschmutzung
oder wissenschaftliche Meeresforschung.
Nachdem die Meere beinahe 71
Prozent der Erdoberfläche umfassen, hat
der Seegerichtshof – vom Internationalen
Gerichtshof abgesehen – den weltweit größten
Zuständigkeitsbereich. Wie Hamburgs
Bürgermeister Olaf Scholz unlängst erklärt
hat: „Am Internationalen Seegerichtshof
bündelt sich die weltweite Kompetenz zum
globalen Thema Seerecht.“
***
Österreichs Stimme
Der Seegerichtshof hat in zwei Fällen eine
obligatorische Zuständigkeit, und zwar
hinsichtlich der Verfügung von vorläufigen
Maßnahmen – bis zur Einsetzung eines
Schiedsgerichts – sowie der sofortigen Freigabe
von Schiffen und Besatzung, sofern
diese von einem Küstenstaat wegen behaupteten
illegalen Fischfangs oder angeblicher
Meeresverschmutzung festgehalten werden.
Die Urteile des Seegerichthofs sind endgültig
und die Streitparteien sind verpflichtet
diese zu befolgen – was bisher stets der Fall
gewesen ist. Es besteht auch keine Möglichkeit
der Berufung.
Der Internationale Seegerichthof besteht
aus 21 Richtern, die anerkannte Experten
auf dem Gebiet des Seerechts sein müssen
und von den Vertragsstaaten des Seerechtsübereinkommens
für einen Zeitraum von
neun Jahren gewählt werden. Die Zusammensetzung
des Gerichtshofs muss eine
Vertretung der wesentlichen Rechtssysteme
der Welt sowie eine gerechte
geographische Verteilung gewährleisten.
Der Autor dieser Zeilen gehört dem Seegerichtshof
seit sechs Jahren als einziger aus
einem Binnenstaat stammender Richter an
und hatte die Ehre, während der letzten
drei Jahre als dessen Vizepräsident zu fungieren.
Als erster hochrangiger österreichischer
Politiker hat der Landeshauptmann
von Oberösterreich, Dr. Josef Pühringer, an
der Spitze einer Wirtschafts- und Journalistendelegation
im Mai d. J. im Rahmen eines
offiziellen Aufenthalts in Hamburg
auch den Seegerichtshof besucht.
***
Der bisher wichtigste Fall
In den 15 Jahren seines Bestehens hat
sich der Internationale Seegerichtshof bereits
einen Ruf für eine rasche und effiziente
Behandlung von Fällen erworben
und dabei bedeutende Beiträge zur Entwicklung
des Völkerrechts geleistet. Derzeit
behandelt der Seegerichtshof seinen
bisher wichtigsten Fall, und zwar eine
Streitigkeit zwischen Bangladesch und Myanmar
betreffend die Abgrenzung von
Meeresgebieten im Golf von Bengalen, wobei
auch wichtige wirtschaftliche Interessen
mit im Spiel sind. Mit einem Urteil ist
im März 2012 zu rechnen. Das Potenzial
des Internationalen Seegerichtshofs zur
Beilegung von Seerechtsstreitigkeiten ist
bisher allerdings noch nicht ausgeschöpft.
Eine wichtige Rolle könnte dieser in Zukunft
auch bei internationalen Schadensfällen
aufgrund von Meeresverschmutzung
spielen, und zwar nicht zuletzt
angesichts der Komplexität der diesbezüglichen
innerstaatlichen Verfahren.
Landeshauptmann Josef
Pühringer zu Besuch am
Int. Seegerichtshof
SOCIETY 3/4_11 | 47
DIPLOMATIE
ÖGAVN
Jung und aktuell
Arabischer Herbst auf Schloss
Hernstein
Die schon seit 1967 alljährlich auf Schloss Hernstein in Niederösterreich abgehaltenen
„Außenpolitischen Gespräche“ standen heuer von 21. bis 22. Oktober unter dem Rahmenthema
„Transformations in the Arab World“.
Prof. Ziad Majed (li) mit Bot. Gregor Woschnagg
(Mitte) und Mag. Karl Hartleb (rechts)
Die Idee, den „Arabischen Frühling“ bei
den traditionsreichen Gesprächen zu
beleuchten, hatte Botschafter i.R. Dr.
Alexander Christiani, Vorstandsmitglied
der Österreichischen Gesellschaft für
Außenpolitik und die Vereinten Nationen
(ÖGAVN) und inhaltlicher Betreuer der
Veranstaltung bereits im Mai dieses Jahres.
***
Thema am Puls der Zeit
Aktueller konnte der Zeitpunkt der Abhaltung
der Gespräche nicht sein. Am Tag
eins nach dem Tod von Muammar al-Gaddafi
trafen sich die von der ÖGAVN eingeladenen
Experten und an die 100 Teilnehmer
im Seminarzentrum des ehemaligen
Habsburgerschlösschen, um die Hintergründe
der Revolutionen und die zukünftigen
Chancen für die Region und für die
Welt zu analysieren.
Unter ihnen internationale Experten
wie der per Video-Botschaft zugeschaltete
SKH Prince El-Hassan bin Talaal von Jordanien
sowie „live“ Ziad Majed, Political Researcher
for Middle East Studies at the
American University of Paris und der frühere
Außenminister von Mauretanien und
Professor am renomierten Graduate Institute
of International and Development
Studies in Genf, Dr. Mohammad-Mahmoud
Ould Mohamedou.
Heimische Referenten wie Botschafter
Dr. Ferdinand Trauttmansdorff, Mag. Karl
Hartleb von der Wirtschaftskammer Österreich
und Brigadier Mag. Dr. Walter Feichtinger
von der Landesverteidigungsakademie
ergänzten die Panels.
***
Thema für die Jugend
ÖGAVN-Präsident Altbundeskanzler Dr.
Wolfgang Schüssel und Vizepräsident Botschafter
i.R. Dr. Gregor Woschnagg hoben
in ihren Begrüßungsworten die Bedeutung
der Region für Europa hervor und
motivierten die zum großen Teil aus Studierenden
und Jungakademikern bestehenden
Teilnehmer, sich aktiv in die Diskussion
einzubringen. Dem hohen
Jugendanteil wurde heuer auch dadurch
ÖGAVN-Präsident
Dr. Wolfgang
Schüssel in Hernstein
Rechnung getragen, dass Marc E. Melich,
Vorstandsvorsitzender des Akademischen
Forums für Außenpolitik (AFA) in Wien,
mit der Moderation eines Panels betraut
wurde.
„Der Unterschied zu den sonstigen Vortragsveranstaltungen,
die in der Regel auf
Wien beschränkt sind, besteht, neben dem
Fokus auf die jüngere Generation, bei den
Hernsteiner Gesprächen darin, sich über
eineinhalb Tage zusammenzusetzen, um
sich intensiver mit einer Materie beschäftigen
zu können.“, so ÖGAVN-Generalsekretär
Michael F. Pfeifer, der verantwortliche
Organisator der jährlichen „Außenpolitischen
Gespräche“.
MITGLIEDSCHAFT
Alle Personen, die am internationalen
Geschehen interessiert sind
und zur Stärkung der Vereinten
Nationen beitragen wollen, können
ordentliche Mitglieder der
Seit 1945
Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik und die Vereinten
Nationen (ÖGAVN) werden. Daneben sind Unternehmen
und andere Institutionen eingeladen, als unterstützende
Mitglieder beizutreten. Wenn Sie Interesse an einer
Mitgliedschaft haben, wenden Sie sich bitte an:
ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR AUSSENPOLITIK
UND DIE VEREINTEN NATIONEN (ÖGAVN)
Hofburg/Stallburg, Reitschulgasse 2/2. OG, A-1010 Wien
Tel.: +43-(0)1-535 46 27
E-Mail: office@oegavn.org, www.oegavn.org
MAGAZIN SOCIETY
Mag. Gertrud Tauchhammer hat mit dem Magazin
SOCIETY als offizielles Organ schon seit 1995 fungiert und
übt seitdem mit verschiedensten Aktivitäten den Brückenschlag
zwischen Österreich und den Vereinten Nationen
aus. Auf Vorschlag von Altbundeskanzler Dr. Wolfgang
Schüssel wird die Kooperation zwischen dem Magazin
SOCIETY und der ÖGAVN fortgesetzt. SOCIETY ist zu hundert
Prozent im Eigentum der Tauchhammer KG/Mag. Gertrud
Tauchhammer.
48 | SOCIETY 3/4_11
DIPLOMATIE
WELCOME TO AUSTRIA
INFORMATION
The Board of WA with State
Secretary Wolfgang Waldner
Where Diplomats Feel At Home
A Platform for Ideas
and Culture
“Welcome To Austria” held its 14 th General Assembly Meeting,
followed by a cocktail reception which was graced by the
presence of State Secretary Wolfgang Waldner.
At the 14th General Assembly Meeting
of “Welcome To Austria”, State Secretary
Wolfgang Waldner, on behalf of
WA-President Foreign Minister Michael
Spindelegger, highlighted the importance
of the Association in building bridges between
Austria and the world – between foreign
diplomats posted in Vienna and Austrian
Society.
The main purpose of WA is to introduce
foreign diplomats and international civil servants
to the Austrian way of life and culture.
The emphasis is placed on culture past and
present and the rich heritage of the Austrian
civilisation. WA aims at being a platform
for the exchange of ideas and cultures and
invites all foreign diplomats in Austria to
participate. The Association is grateful for
the patronage of the BMeiA and proud to
have the Foreign Minister as President.
After the General Assembly Meeting,
which took place in the famous Marmorsaal
of the Foreign Ministry, a cocktail reception
was held during which members of WA had
the chance to converse with State Secretary
Dr. Waldner.
WA “Welcome to Austria” was
founded in 1997 by Dr. Benita Ferrero-
Waldner, who was then State Secretary
for Foreign Affairs, with the
overriding objective of introducing
foreign diplomats and international
civil servants assigned to Vienna and
their spouses to the Austrian way of
life. The aims of WA are to promote the awareness and understanding
of Austria’s rich heritage of culture and history
past and present. WA would welcome newly accredited
diplomats and their spouses to join the club.
***
WA invites you to join:
■ You will meet many interesting Austrians in a relaxed
atmosphere and make new friends.
■ You will be offered a wide choice of excellent programmes
and learn a great deal about your host country.
■ You will be invited to private homes and through WA
events you will enjoy many things which you would not
have access to outside our Association.
***
THE BOARD OF “WELCOME TO AUSTRIA”
Dr. Benita Ferrero-Waldner – Founding President
Foreign Minister Dr. Michael Spindelegger – President
Gabrielle Schallenberg – First Vice President - History, Art
Dr. Monika Türk – Second Vice President
Mag. Stephan Hofstätter – Treasurer
Mag. Gertrud Tauchhammer – Public Relations,
“Schriftführerin”
Dr. Elisabeth Wolff – Music
Dr. Heide Almoslechner – German
Anne Thun-Hohenstein – History, Art
Dr. Stefanie Winkelbauer – Applied Arts, Cuisine
Mag. Adelaida Calligaris – Liaison Officer
***
OFFICE HOURS
Mo-Tue-Wed: 2 p.m.–5 p.m.
Thurs-Fri: 9 p.m.–12 p.m.
Gabriela Znidaric, Secretary
Hofburg, Stallburg, Reitschulgasse 2, 1010 Vienna
Phone: +43-(0)1-535 88 36, Fax: +43-(0)1-535 88 37
E-mail: office@welcome-to-austria.org
www.welcome-to-austria.org
FOTOS: SOCIETY/BIBER
View of the plenum
First Vice-President Gabrielle Schallenberg,
Wolfgang Waldner, Second
Vice-President Monika Türk
SOCIETY 3/4_11 | 49
DIPLOMATIE
USBEKISTAN
20 th Anniversary of Independence
Anti-Crisis Program in Uzbekistan
Interview with the Head of the Permanent Mission of the Republic of Uzbekistan to the International
Organizations in Vienna, Dr. Ravshanbek Duschanov, by SOCIETY Editor-in-Chief
Mag. Gertrud Tauchhammer about the economic growth, the Rogun Hydropower Plant,
Afghanistan and the relations with Austria.
Gerti Tauchhammer, Dr.
Ravshanbek Duschanov and
spouse
Mr. Duschanov, thank you for agreeing to
give an interview to our magazine. In recent
years Uzbekistan has demonstrated strong
economic growth despite the global financial
crisis. What do you think is the secret
of the success of your country?
First of all, I would like to point out that
we are on the eve of 20th anniversary of Independence
of Uzbekistan to be celebrated
in September 1. During this short by historical
standards time the huge work in all areas
of Uzbekistan have been done.
Indeed, economic growth in Uzbekistan
in recent years is more than 8% annually.
In particular, last year this figure was 8.5%.
In addition, export growth last year was
10.8%, which contributed to the growth of
international trade balance increase of 1.8
times. And this is despite the global financial
crisis. International experts suggest
that the crisis has affected Uzbekistan
minimally. Together with a statement of
positive indicators, I should note that behind
these significant results is a vast
work of the state to promote economic
growth and development, as well as to
prevent and reduce the impacts of global
crisis on Uzbekistan.
In particular, in Uzbekistan, the President
of our country, Islam Karimov formed
"The concept of the further deepening of
democratic reforms and the development
of
Botschafter
civil society
Gordan Bakota
in the country," which calls
for further reforms in various sectors of society.
Development and implementation of
the "Anti-Crisis Program in Uzbekistan" also
supposes reformation of economy in order
to prevent and reduce the impact of
the crisis. In addition, the Uzbekistan’s
government is paying attention on small
and medium-sized business, which is one
of the main factors of economic development.
Thus, 2011 was declared as the Year
of Small Business and Private Entrepreneurship.
The set of government programs
to promote economic growth and development
and their effectiveness, I think, has
been contributed to these positive changes
in socio-economic environment of our
country.
One of the urgent issues of social discussions
at present is the issue of transboundary
waters, including in Central Asia. What
do you think about the construction of Rogun
Hydropower Plant in Tajikistan?
Under the project, Rogun Hydropower
plant is a type of high-altitude HPP with
335 meters rock dam. If the project is completed,
the dam of hydropower will be the
tallest in the world. Hydropower project
has been criticized because of the location
in a zone of high seismic activity, landslide
and debris flow processes and the availabil-
50 | SOCIETY 3/4_11
ity under the base of the dam Ionakhsh tectonic
fault, filled with rock salt. According
to the estimates of distinguished experts,
the exploitation of Rogun on the Vakhsh
River in Tajikistan will interrelate risks and
threats to existing natural balance, and the
economic situation not only in Uzbekistan
but Turkmenistan and Kazakhstan. Experts
believe that if a cascade of hydropower
plant on the Vakhsh River will actively
generate electricity in the area, the possible
flooding could hit 28 districts and
cities of Uzbekistan. In addition, the threat
of flooding will affect power lines, agricultural
lands and irrigation canals, put into
question the work of railway lines. Total
loss from water quality deterioration, loss
of crops and the area of reservoirs and fish
resources, reduction of the area riparian
forests, reed beds, natural grassland, reduction
and extinction of rare animals and
birds for five years will amount to 18 billion
238 million U.S. dollars or, 36 billion
dollars annually.
I think that what happened in Japan,
the powerful earthquake that caused the
failure of one of the world's largest nuclear
power plant, made the world take a fresh
look at the possible consequences of the
disaster. In this regard, I believe that it is
necessary to take seriously the opinion of
the Honorary Director of Research Institute
of Seismology, Academy of Sciences of
Tajikistan, Sabit Negmatullaev, who concluded
that over the next 10 years in the
Pamir-Hindu Kush mountain range can be
a strong earthquake, similar in strength to
that was in Japan.
A good example - evidence of our irresponsible
attitude to environmental issues
- is the tragedy of the Aral Sea, which is almost
during the lifetime of only one generation,
has evolved from once a unique
and one of the most beautiful seas to the
drying and disappearing basin.
In these circumstances, any attempt to
implement the projects that were developed
30-40 years ago, during the Soviet period,
for the construction in the upper
reaches of these rivers the large-scale hydropower
plants with huge dams, especially
considering that the seismicity of the
upcoming construction zone is 8-9 points
- all of which can cause irreparable environmental
damage and the cause of the
most dangerous man-made disasters.
It would be much more rational, as recommended
by many international environmental
organizations and respected
experts, to construct on these rivers the
same power capacity and safer, more economical
small hydropower plants.
„Trade turnover between
Uzbekistan and Austria has increased
from year to year.“
RAVSHANBEK DUSCHANOV
In connection with the problems that
still exist in Afghanistan, including drug
trafficking and terrorism, is becoming increasingly
popular initiative "6 +3" proposed
by Uzbekistan. Could you tell more
details about it and its benefits?
Questions on stabilization and improvement
of the situation in
Afghanistan continue to be among the
important foreign policy priorities of the
countries bordering Afghanistan. In this
regard, Uzbekistan is interested in promoting
international involvement in
Afghanistan in order to create a stable
foundation for the development of
Afghanistan in the political, socio-economic
and humanitarian spheres in the
long term. In this regard, it is important
to note that there is no military solution
for the existing problems in Afghanistan.
In the current situation it is extremely
important to find alternative ways of
achieving peace and stability in
Afghanistan. Among them, in our opinion,
the significant role could be played
by the establishment under the auspices
of the UN the Contact Group "6 +3" proposed
by Uzbekistan in 2008.
Meaning and essence of the initiative
of the President of Republic of Uzbekistan
Islam Karimov is built on the sense
that Afghanistan’s troubles must be addressed
by the Afghans themselves with
the assistance of those nations who are
inherently interested in seeing the end
to the war and a peaceful future in
Afghanistan. In this case, one should
primarily refer to the United States, NA-
TO, Russia, who are in effect involved in
the peacemaking mission, as well as
Afghanistan’s immediate neighbors.
The central objective of “6+3” contact
group is to propose to the confronting
parties a Program of Secession
of Hostilities in Afghanistan, to seek out
compromise solutions to key issues and
disagreements dividing the country, to
ensure security and provide required
guarantees taking into account the interests
of every party.
At the same time, the first and foremost
emphasis in the Program must be
placed on rendering economic assistance,
implementing socially oriented,
infrastructural and humanitarian projects,
addressing unemployment, tackling
the most pressing tasks in fighting
poverty, misery and lawlessness. It is
necessary to demonstrate a complete respect
for the ages-old traditions, customs
and values of Islamic religion adhered
to by the people of Afghanistan.
I think our readers will be interested to
know your opinion on the trends of development
of bilateral relations between
Uzbekistan and Austria.
I am pleased to note the dynamic development
of Uzbek-Austrian relations in
the economic, political and cultural
spheres. Trade turnover between Uzbekistan
and Austria has increased from year
to year as well as the number of Austrian
tourists wishing to visit our country.
In particular, in cooperation with the
Economic Chamber of Austria in May this
year was organized the Uzbek-Austrian
business forum, which goal was to introduce
to Austrian business circles the economic
and investment potential of Uzbekistan
and the development of possible
ways of cooperation. Also, the work on
preparation of the next session of Intergovernmental
Committee is of particular
importance.
However, it should be noted that the
potential for the development of relations
between our countries does not match the
existing opportunities. Austrian companies
could more intensively use of the opportunities
available in Free Industrial
Economic Zone “Navoi” and more actively
participate in investment projects in
Uzbekistan.
Speaking about investment opportunities
of Austrian economy for Uzbekistan, it
should be noted that Austria is specialized
in the design and manufacture of complex
industrial products, especially capital
goods and innovative industrial technologies.
Key industries include mechanical
engineering, electrical, chemical, food
and other industries. In my view, these areas
could become a good basis for implementing
joint projects in Uzbekistan.
In conclusion let me to wish you and to
your edition all success and prosperity.
SOCIETY 3/4_11 | 51
DIPLOMATIE
INTERNATIONAL
NATIONALFEIERTAGE
der Botschaften mit Amtssitz in Wien. Von Oktober bis Dezember
1.
1.
1.
2.
3.
12.
23.
25.
27.
28.
28.
29.
OKTOBER
China Jahrestag der Gründung der
VR China (1949)
Nigeria Unabhängigkeitstag (1960)
Zypern Unabhängigkeitstag (1960)
Indien Geburtstag Mahatma Ghandis
(1869-1948)
Deutschland Tag der Deutschen
Einheit (1990)
Spanien Gedenktag an die Entdeckung
Amerikas (Día de la Hispanidad)
Ungarn Nationalfeiertag (Gedenken
an den Volksaufstand 1956)
Kasachstan Tag der Republik (Souveränitätserklärung
1990)
Turkmenistan Unabhängigkeitstag
(Proklamation der Unabhängigkeit
von der Sowjetunion 1991)
Griechenland „Ochi-Tag“ (Ablehnung
des italienischen Ultimatums
1940)
Tschechische Republik Unabhängigkeitstag
(1918)
Türkei Tag der Republik (1923)
1.
3.
11.
11.
18.
18.
22.
28.
29.
NOVEMBER
Algerien Jahrestag der algerischen
Revolution (1954)
Panama Unabhängigkeitstag (Loslösung
von Großkolumbien 1903)
Angola Unabhängigkeitstag (1975)
Polen Unabhängigkeitstag (1918)
Lettland Unabhängigkeitstag (1918)
Oman Geburtstag S.M. Sultan
Qabus ibn Said (*1940; Amtsantritt
am 23. Juli 1970)
Libanon Unabhängigkeit (1943)
Albanien Nationalfeiertag (1912)
Albanien Tag der Befreiung (Ende
der italienisch-deutschen Besetzung
1944)
1.
2.
2.
5.
6.
11.
12.
13.
16.
23.
DEZEMBER
Rumänien „Tag der großen Vereinigung“
(1918)
Laos Ausrufung der Volksrepublik
(1975)
Vereinigte Arabische Emirate
Nationalfeiertag (Staatsgründung
1971)
Thailand Geburtstag S.M. König
Bhumibol Adulyadej (Regent seit 9.
Juni 1946)
Finnland Unabhängigkeitstag
(1917)
Burkina Faso Unabhängigkeitstag
(Ausrufung der Republik 1958)
Kenia Unabhängigkeitstag (1963)
Malta „Republic Day“ (1974)
Kasachstan Unabhängigkeitstag
(1991)
Japan Geburtstag S.M. Kaiser Akihito
(Amtsantritt 7. Jänner 1989)
KONFERENZEN DER VEREINTEN NATIONEN IN WIEN
November bis Dezember 2011
NOVEMBER
2. UNODC: Informal Meeting of the Standing Open-ended Intergovernmental Working Group on Im
proving the Governance and Financial Situation of the UNODC
9.-10. UNODC: Conference of the Parties to the United Nations Convention against Transnational Organized
Crime: Intergovernmental Expert Group Meeting on the UNTOC Omnibus Survey Software
11. UNODC: Conference of the Parties to the United Nations Convention against Transnational
Organized Crime: Informal Consultations on the UNTOC Review Mechanisms
14.-16. IAEA: Board of Governors: Technical Assistance and Cooperation Committee
14.-18. UNCITRAL: Working Group III (Online Dispute Resolution), 24 th session
16. UNODC: Informal Meeting of the Standing Open-ended Intergovernmental Working Group on
Improving the Governance and Financial Situation of the UNODC
17.-18. IAEA: Board of Governors
28.-2.12. UNIDO: General Conference, 14 th session
DEZEMBER
12. UNODC: Commission on Narcotic Drugs, reconvened 54 th session
12.-16. UNCITRAL: Working Group VI (Security Interests), 20 th session
13. UNODC: Commission on Crime Prevention and Criminal Justice, reconvened 20 th session
14.-15. UNODC: Conference of the Parties to the United Nations Convention against Transnational
Organized Crime: Informal Consultations on the UNTOC Review Mechanisms
14.-16. UNODC: Open-ended Intergovernmental Expert Group to Conduct a Comprehensive Study on the
Problem of Cybercrime*
* unter Ausschluss der Öffentlichkeit, Quelle: http://www.unvienna.org/documents/calend294.pdf
52 | SOCIETY 3/4_11
DIPLOMATIE
BERICHT
Ein ungewöhnlicher „Besuch“
Zwei Heilige zu Gast bei uns
Es kommt sicher nicht sehr häufig vor, Heilige zu Gast zu haben. Uns wurde diese Ehre zuteil,
als mein Mann Botschafter beim Heiligen Stuhl war. Nur wenigen ist bekannt, dass die
Gebeine des Schutzheiligen von Norikum, des Hl. Severin, in der Pfarrkirche von Frattamaggiore
bei Neapel beigesetzt sind. Von MONIKA TÜRK
Papst Benedikt
XVI. vor den Vitrinen
der Hl. Severin
und Sossio
Während unserer Zeit in Rom fuhren
wir jährlich zwei Mal nach Frattamaggiore.
Einmal am Gedenktag des
Heiligen Severin am 8. Jänner und ein zweites
Mal, wenn die Silberkassetten mit den
Reliquien des Hl. Severin und des Hl. Sossio,
eines lokalen Märtyrers und Heiligen, in
feierlicher Prozession durch die Stadt getragen
wurden. Die Ruhestätte des Hl. Severin
wird nicht nur von den österreichischen
Botschaftern beim Hl. Stuhl regelmäßig besucht,
sondern ist auch wiederholt Anlass
für Besuche seitens hochrangiger österreichischer
Persönlichkeiten. Neue Vitrinen
für die Reliquien der Heiligen Severin und
Sossio sind 2003 von Casinos Austria International
gespendet worden.
Der Hl. Severin war Mönch und Staatsmann
zur Endzeit der Römerherrschaft in
der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts im
Donauraum und ist als der Apostel Norikums
bekannt. Severin hielt sich hauptsächlich
im Donauland zwischen Carnuntum
im Wiener Becken und der Gegend
von Passau auf. Hier begründete er auch
ein kleines Kloster. Er rief die Bewohner von
Batavis (Passau) zu Umkehr und Buße auf
und sorgte für einen kampflosen Abzug der
Römer. Am 8. Jänner 482 starb er in Favianis
(Mautern bei Krems). 488 – einige Jahre
nach der Abdankung des letzten weströmischen
Kaisers Romulus Augustulus – zog
sich die von Severin gegründete Mönchsgemeinschaft
mit den sterblichen Überresten
des Heiligen nach Misenium nahe Neapel
zurück. Die Reliquien Severins wurden
gemeinsam mit denen Sossios im Jahr 1807
feierlich nach Frattamaggiore übergeführt.
Der Hl. Severin blieb in der Gegend seines
Wirkens unvergessen: Der Stadtteil Sievering
im 19. Wiener Gemeindebezirk führt
seinen Namen auf ihn zurück. Das Wappen
der Gemeinde zeigt ihn, und die Sieveringer
Pfarrkirche ist ihm geweiht.
***
Zuerst beim Papst, dann in der
Botschaft
Wir hatten uns mit dem Pfarrer von
Frattamaggiore, Don Sossio Rossi, angefreundet
und eines Tages rief er meinen
Mann an, dass er mit seiner Pfarrgemeinde
eine Pilgerfahrt nach Rom unternehmen
und die Reliquienschreine des Hl. Severin
und des Hl. Sossio mitnehmen
möchte. Er hatte sich vorgestellt, dass die
beiden Vitrinen bei der Generalaudienz
des Papstes, die jeden Mittwoch vor dem
Petersdom stattfindet, am Vorplatz des Petersdomes
aufgestellt und dem Hl. Vater
präsentiert werden.
An einem Mittwoch im Mai 2006 kam
Don Sossio in einem Sonderzug mit etwa
4.000 Pilgern aus seiner Pfarrgemeinde sowie
den beiden Reliquienschreinen nach
Rom. Alles lief wie geplant. Die Pilger waren
bei der Generalaudienz des Papstes, die
Vitrinen waren aufgestellt und der Hl. Vater
erwies ihnen seine Reverenz. Zu bemerken
ist, dass dem Papst der Hl. Severin als
Schutzheiliger Norikums wohlbekannt
war, es ihn jedoch überraschte, dass dessen
sterbliche Überreste in Süditalien aufbewahrt
werden.
Nach der Generalaudienz wollten die
Pilger zum Mittagessen gehen und anschließend
Rom besichtigen. Deshalb bat
uns Pfarrer Don Sossio, die Schreine mit
den Gebeinen der Heiligen inzwischen mit
uns in die Botschaft zu nehmen. Mein
Mann musste allerdings den Chauffeur
erst dazu bewegen, die Heiligenschreine in
das Auto zu nehmen, da er davor große
Angst hatte. Schließlich willigte er jedoch
ein. Die Heiligenschreine wurden auf die
Rücksitze des Dienstwagens gestellt und in
die Botschaftsresidenz gebracht. Ich stellte
sie im Wohnzimmer auf zwei Tische, daneben
Blumen und Kerzen und sorgte dafür,
dass entweder ich oder jemand anderer
stets bei ihnen war. Man könnte somit sagen,
dass der Hl. Severin damit nach mehr
als 1.500 Jahren auf österreichischen Boden
zurückgekehrt war. Am Abend wurden
die Schreine wieder abgeholt und die Heiligen
reisten mit den Pilgern zurück in die
Kapelle der Pfarrkirche in Frattamaggiore.
SOCIETY 3/4_11 | 53
DIPLOMATIE
KASACHSTAN
Kazakhstan’s National Day
20 Years of Independence
2011 is a landmark year for Kazakhstan. Twenty years ago, on December 16, 1991 President
Nursultan Nazarbayev signed the Constitutional Law “On State Independence of the Republic
of Kazakhstan”.
The acclaimed British writer and politician
Jonathan Aitken, the author of
“Nazarbayev and the Making of Kazakhstan”,
describes the young country as a
miracle: “My personal impression is that
Kazakhstan is a miracle. No one knew anything
about your republic just 20 years
ago. But today the whole global community
is talking about your success. Nursultan
Nazarbayev played not a lesser role in the
world history than Churchill in the history
of Britain”.
Is there any other state in the world
that over 20 years, a rather short time period
in terms of historical development,
reached such a level as Kazakhstan did?
The answer is no. The journey this country
made in two decades is tremendous. It
took independent Kazakhstan just 20 years
to achieve international success advocating
inter-ethnic and inter-faith dialogue and
creating a world without nuclear weapons.
The formation of political and economic
systems, the establishment of a unique institution
- Kazakhstan People’s Assembly,
chairmanship in many international organizations
earned the republic significant
political weight and boosted its international
image.
To strengthen its national security, in
the first place, the country focuses on internal
political stability in the society.
“Economy first, politics second” is the basic
principle of Kazakhstani state model’s
development. Its policy centers on mutual
understanding, tolerance and national cohesion,
maintenance of peace and accord
in Kazakhstan, since only this can facilitate
the republic in its successful international
advancement.
***
No! to nuclear weapons
One of the first decisions of the Kazakhstan
President after the republic gained
independence was the closure of the Semipalatinsk
nuclear test site, a move that
was highly appreciated by the entire world
community. The former U.S. Secretary of
State Henry Kissinger said that Kazakhstan
was a country listening to reason and
Celebrating 20 years of
independence in the
capital Astana
called it an example of how people should
live and look to the future with hope.
Heads of state positively view Kazakhstan’s
contribution in the fight for nuclear nonproliferation
and against international terrorism,
religious extremism. The capital of
Kazakhstan - Astana - is the venue for Congresses
of Leaders of World and Traditional
Religions and other events aimed at addressing
present global problems.
“Two decades made of many accomplishments
that earlier could not have
been achieved during centuries” - this is
how Kazakhstan’s leader Nursultan
Nazarbayev describes the 20 year period of
independence. In his last state-of-the-nation
address “Let’s build the future together!”
voiced in January 2011, Nazarbayev said:
“We are coming into the twentieth year of
Independence. In December 1991 we opted
for stability and success and went forward,
creating new development programs for
every new stage. We set ambitious goals
and achieved them”.
***
Trinity of languages
At the same time the country has been
implementing a large-scale cultural project
“Trinity of languages”. Its goal is the
knowledge of Kazakh, Russian and English
by the majority of Kazakhstanis. The development
of the Kazakh language is of paramount
importance as it is the state language,
which is being used more
extensively. The Russian language, which is
the language of interethnic communication,
is used officially along with Kazakh.
English should help Kazakhstanis faster integrate
in the international economic and
educational environment.
Kazakhstan can be proud of the 20-
year-long road of independence. Of the
fifteen Soviet republics that once constituted
a great power, the country has grown
into a regional leader, consistently defending
its own interests, guided by the principles
of tolerance and security. Kazakhstan
has gone down in history as the first Asian,
Muslim and former Soviet country that
was elected chairman of the Organization
for Security and Cooperation in Europe.
The country that broke shackles of communism
has retained special Kazakh properties.
President Nazarbayev has sought
open economy and society, i.e. precisely
those things which his neighbors stubbornly
refused and which helped him earn
sufficient renown for Kazakhstan in international
organizations, wrote the “Iron Lady”
Margaret Thatcher in the foreword to
Nazarbayev’s book “The Kazakhstan Way”.
Today “Kazakhstan’s way” of development
is being sized up by many states. “Celebration
of the 20th anniversary of independence
is not only a formal event”, - the President
of the Republic of Kazakhstan
believes. – “... Independence is the main asset
of the people. This message must be
brought home to every Kazakhstani”.
54 | SOCIETY 3/4_11
Kasachstan an den Schalthebeln
Souveränität durch
Erfahrung
Der Vorsitz Kasachstans in der Organisation für Islamische
Zusammenarbeit (OIC) seit Juni dieses Jahres wird in der
Öffentlichkeit der islamischen Länder mit großem Interesse
wahrgenommen.
Kasachstan ist Vorsitzender der OIC
Der OIC-Vorsitz Kasachstans fällt in eine
schwierige Zeit, in der sich die islamische
Gemeinschaft befindet. Zur Diskussion
stehen hauptsächlich die aktuellen
Probleme der internationalen und
regionalen Sicherheit. Dazu gehören vor allem
das Nahost-Problem, wie der arabischisraelische
Konflikt, interne palästinensische
Probleme, Widersprüche in der
arabischen Welt und Meinungsverschiedenheiten
anderer Mitgliedsstaaten.
Die OIC befasst sich auch mit zahlreichen
Problemen der internationalen Zusammenarbeit,
darunter mit politischen,
sozialen, wirtschaftlichen und wissenschaftlich-technischen
Aspekten der Kooperation.
Das Hauptziel der Organisation
besteht darin, die Voraussetzungen für eine
nachhaltige Entwicklung ihrer Mitgliedsländer
zu schaffen. Kasachstan, das
2010 während seines OSZE-Vorsitzes entsprechende
Erfahrungen sammeln konnte,
hat bereits einige seiner Schwerpunkte in
der internationalen Arena angekündigt
wie etwa die internationale Stabilität und
Sicherheit, die Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen
sowie die Weiterentwicklung
des interkulturellen und des
interkonfessionellen Dialogs.
***
Annäherung von OSZE und OIC
Genauso wie die OSZE, ist die OIC ein
Diskussionsforum, in dem sich Länder aus
verschiedenen geographischen Regionen
und Kontinenten zusammengeschlossen
haben. Der Aufgabenbereich der beiden
Organisationen ist in einigen Kernbereichen
sehr ähnlich, dazu zählen Fragen der
internationalen Sicherheit sowie die Zusammenarbeit
in Handel, Wirtschaft und
in humanitären Angelegenheiten. Den OS-
ZE-Raum bilden jedoch die europäischen
Länder mit denselben Grundwerten und
vergleichbaren sozialen, wirtschaftlichen,
kulturellen und politischen Merkmalen.
Zum Unterschied davon weisen die OIC-Mitgliedsländer
differenziertere Parameter auf
und bilden mehrere Gruppen von Staaten.
Das OIC-Exekutivkomitee, dem die Gastgeberländer
des aktuellen, vorangegangenen
und zukünftigen Gipfels der Organisation
und der Außenministerkonferenz
sowie diejenigen Staaten, in denen sich
der Sitz des OIC-Sekretariats (Saudi-Arabien)
und des Generalsekretärs befinden,
angehören, gewährleistet die Einhaltung
des Kollegialprinzips und die Kontinuität
der Tätigkeit dieser Organisation. In der OS-
ZE ist für diese Zwecke die „Troika“ eingerichtet,
der in diesem Jahr auch Kasachstan
angehört. Die OIC ist eine internationale
Vereinigung mit 57 Mitgliedsstaaten. Kasachstan
gilt als eines der Schlüsselmitglieder
und verfügt auch über das erforderliche
Potenzial, um diese Organisation auf
den Gipfel des Erfolgs zu bringen und die
Annäherung von zwei wichtigen internationalen
Organisationen, nämlich der OIC
und der OSZE, voranzutreiben.
***
Neue Herausforderungen
Eine der Hauptaufgaben der OIC besteht
darin, die islamische Welt an die
Herausforderungen des 21. Jahrhunderts
anzupassen. Es wird erwartet, dass Kasachstan
als neuer Vorsitzender der Organisation
eine Schlüsselposition bei der Stärkung
der Integration in Zentralasien und
im OIC-Raum einnehmen wird. Dies ergibt
sich vor allem dadurch, dass die führenden
Vertreter der Organisation Kasachstan als
wichtiges Bindeglied zur Förderung der
Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten
einerseits und den in der OIC vertretenen
Regionen andererseits ansehen.
Sämtliche Mitgliedsstaaten der Organisation
hegen in Hinblick auf das enorme politische
und wirtschaftliche Potenzial Kasachstans
die Hoffnung, dass die gesetzten
Ziele auch erreicht werden.
Die OIC ist bestrebt, Geschlossenheit zu
erreichen und dabei die Achtung der Souveränität
ihrer Mitgliedsstaaten nicht außer
Acht zu lassen. Kein einziger Mitgliedsstaat
kann in der Realität alleine
überleben. Die Tendenzen, die gegenwärtig
in der Welt zu beobachten sind, unterscheiden
sich wesentlich von der Entwikklung
in den Jahrzehnten davor. Der
Stellvertretende OIC-Generalsekretär, Abdul
Muis Bukhari, ist der Überzeugung,
dass der OSZE-Gipfel in Astana und die Miteinbeziehung
der OIC-Vertreter in den Verhandlungsprozess
einen herausragenden
Verdienst Kasachstans darstellen. Gerade
deshalb, als auch aus anderen Gründen ist
zu erwarten, dass der OIC-Vorsitz Kasachstans
eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung
der Organisation und der Gemeinschaft
aller Muslime spielen wird.
Gleichzeitig muss allerdings eingeräumt
werden, dass die OIC ihr Potential bei Weitem
nicht zur Gänze ausschöpft. Es ist zu
hoffen, dass Kasachstan als neuer OIC-Vorsitzender
wie bereits im Rahmen seines
OSZE-Vorsitzes zur Annäherung von West
und Ost beitragen und dadurch positive Veränderungen
in der OIC bewirken kann.
Boggy Creek Airboat Ride
SOCIETY 3/4_11 | 55
DIPLOMATIE
EVENTS
HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN
DER DIPLOMATIE Von Juli bis Oktober 2011
PAN: BAHNORAMA
Auf Einladung des Projektleiters der ÖBB-Großbaustelle besuchten
Vorstandsmitglieder der Österreichisch-Argentinischen und Österreichisch-Portugiesischen
Gesellschaft die größte Baustelle der ÖBB
in Österreich und nutzten die fantastische Gelegenheit, das rasch
fortschreitende Baugeschehen unter professioneller Führung von
DI Heinz Gschnitzer (4.v.r) vom beinahe siebzig Meter hohen „Bahnorama-Turm“,
dem höchsten begehbaren Holzturm Europas,
und einem herrlichen Rundblick von diesem aus, zu besichtigen.
(v.l.n.r.:) Botschafter Irland, Botschafter Chile, Botschafter Sudan, Botschafter
Indonesien, Hon. Kons. Baurat h.c. Dipl. Ing. Wolfgang Meixner, Bezirksvorsteherin
Wien 17 Dr. Ilse Pfeffer, Botschafter Venezuela, Botschafter Panama
Besichtigung des Bahnorama-Turms
KAP VERDE: NATIONALFEIERTAG
Honorarkonsul der Kap Verdischen Inseln, Baurat h.c. Dipl.-Ing.
Wolfgang Meixner, lud zur alljährlichen Feier zum Kap Verdischen
Nationalfeiertag in sein Haus in Wien-Dornbach. Mehr als
250 geladene Gäste aus Wirtschaft, Kultur und Politik sowie Botschafter
und Konsuln folgten der Einladung und feierten bei ausgezeichnetem
Wetter. Für eine tolle Stimmung sorgte die fünfköpfige
Musikgruppe von den Kap Verden.
Die „eingeflogene“ Musikgruppe von
den Kap Verden, mit HK. Meixner
(v.l.n.r.:) Botschafter von Chile, Botschafterin von Guatemala,
HK Baurat h.c. Dipl. Ing. Wolfgang Meixner, Bezirksvorsteherin
Wien 17 Dr. Ilse Pfeffer, Botschafter Indonesien
Hon. Kons. Baurat h.c. Dipl. Ing. Wolfgang Meixner
mit Gattin, sowie Honorarkonsulin von Paraguay
und Damen von der Spanischen Botschaft
Wien-Dornbach
Honorarkonsulin
von Bolivien
(v. r. n. l.:) Botschafter Ukraine, Botschafter
Sudan, HK. W. Meixner und
Sohn Dipl. Ing. Markus Meixner
Bezirksvorsteherin
Wien 17 Dr. Ilse
Pfeffer mit Stellvertreter
Mag. Erik
Sas und Bezirksrat
Ing. Trinko
Takeshi Kamiyama und Gattin (Japanische
Botsch.), Hon. Kons. Meixner und Sohn Dipl. Ing.
Markus Meixner (Vizepräsident der Österreichisch-
Kap-Verdischen Freundschaftsgesellschaft)
56 | SOCIETY 3/4_11
ÄGYPTEN:
NATIONALFEIERTAG
Der Botschafter und Ständige Vertreter der
Arabischen Republik von Ägypten S.E. Ehab
Fawzy lud anlässlich des Nationalfeiertages
zum Empfang in die ägyptische Botschaft.
S.E. Julio Cezar Zelner Goncalves (Brasilien), I.E. Carla Maria
Rodriguez Mancia (Guatemala), S.E. William Eacho III (USA)
S.E. Kairat Abdrakhmanov
(Kasachstan), S.E. Jargalsaikhan
Enkhsaikhan (Mongolei)
S.E. Ehab Fawzy, Botschaftsrätin
Serenade Gamil, Ahmed El Fadly
FOTOS: SOCIETY/PROKOFIEF, SOCIETY/SCHIFFL, PRIVAT
Madame Marie-Valentine
Carré, S.E. Philippe Carré
FRANKREICH: NATIONALFEIERTAG
S.E. Botschafter Philippe Carré und Gattin Marie-Valentine Carré luden
zur Féte Nationale in die Botschaft, dem Feiertag zur Erinnerung
an das Föderationsfest von 1790.
Neue Botschafterin in Frankreich
Dr. Ursula Plassnik, S.E. Dr. Ashot
Hovakimian (Armenien)
Botschafterin Mag. Melitta Schubert
(BMeiA), S.E. Panagiotis Zografos
(Griechenland)
Fatma Neslihan Tezcan
und S.E. Kadri Ecved
Tezcan (Türkei), S.E.
Alejandro Díaz (Mexiko)
LUXEMBURG: ABSCHIEDSEMPFANG
Die Botschafterin von Luxemburg I.E. Arlette Conzemius und ihr Gatte
Thierry Paccoud luden zum Abschiedsempfang in der Residenz.
I.E. Arlette Conzemius
und Thierry Paccoud
Generalsekretär Dr. Johannes Kyrle
(BMeiA), S.E. I Gusti Agung Wesaka
Puja (Indonesien)
SOCIETY 3/4_11 | 57
DIPLOMATIE
EVENTS
HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN
DER DIPLOMATIE Von Juli bis Oktober 2011
OMAN: AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Unter dem Ehrenschutz von S.E.
Dr. Badr M. Al Hinai wurde zum
Eröffnungsevent der Ausstellung
„Sultanate of Oman – Modern Life
with Old Tradition“ in das
VIC geladen. Die Ausstellung
zeigt das kulturelle Erbe und
einzigartige Aspekte des Oman
und beleuchtet die enormen
Fortschritte des Sultanats während
der letzten vierzig Jahre.
S.E. Dr. Badr Al Hinai
S.E. Makram Queisi
(Jordanien) mit Gattin
ARMENIEN: 20. NATIONALFEIERTAG
Den 20. Nationalfeiertag der
Republik Armenien nahmen
sich Botschafter S.E. Dr. Ashot
Hovakamian und Gattin Anahit
Hovakimian als Anlass zu
einem Konzert mit anschließendem
Empfang ins Palais
Ferstel zu laden. Sopranistin
Sona Gahazarian interpretierte
die armenische Nationalhymne
in Klavierbegleitung von Nareh Arghamayan. Des Weiteren
traten Hasmik Papian (Sopran) und Avo Kouyoumdijan
(Klavier) auf. Das Sargsyan Duo unterhielt die Gäste mit Chansonklassikern
von Charles Aznavour bis Consuelo Velazques.
S.E. Philip Griffiths (Neuseeland), S.E. Michael Potts (Australien)
Veranstalter und Gäste der Ausstellung
S.E. Dr. Ashot Hovakimian
SAUDI ARABIEN: NATIONALFEIERTAG
Botschafter S.H. Prinz Mansour
Bin Khalid Al Saud lud
mit Gattin zur Feier des Nationalfeiertages
ins Palais
Liechtenstein.
Botschafsrat Wang Shunqing
(China), Tsutomu Osawa (UN
Japan) mit Gattin
Großoberst GU Gang und Gattin,
S.E. Mingde SHI
CHINA: 84. JAHRESTAG DER
VOLKSBEFREIUNGSARMEE
Anlässlich des 84. Jahrestages der
Gründung der Volksbefreiungsarmee
Chinas luden der Botschafter
der Volksrepublik China
S.E. SHI Mingde, seine Gattin und
der Militär- und Luftattaché Großoberst
GU Gang mit seiner Gattin
zum Empfang in die chinesische
Botschaft.
S.E. Hans Henning Blomeyer-
Bartenstein (Deutschland),
S.H. Prinz Al Saud
Saudischer Empfang im Palais Liechtenstein
FOTOS: SOCIETY/SCHIFFL, SOCIETY/PROKOFIEFF, SOCIETY/BIBER
58 | SOCIETY 3/4_11
S.E. I Gusti Agung Wesaka
Puja und Gattin
INDONESIEN: 66 JAHRE
UNABHÄNGIGKEIT
Zum 66. Jahrestag der Unabhängigkeit
der Republik Indonesien luden Botschafter
I Gusti Agung Wesaka Puja und Gattin
zum Empfang im Garten der Residenz. Dabei
präsentierte der „Poetische Surrealist“
Helmut Kand seine Werke „Heart in Bali -
Head in Vienna“.
S.E. Dinkar Khullar (Indien), S.E. Xolisa
Mfundiso Mabhongo (Südafrika)
Künstler Helmut Kand
Gesandte Botschaftsrätin Ngozi
Ukaeje, Steve Ekpebike Agbana,
Gesandter Foluso Adeshida, I.E.
Maria Oyeyinka Laose
NIGERIA: NATIONALFEIERTAG
Die Republik Nigeria feierte
ihren 51. Nationalfeiertag in
der Residenz in Döbling. Hierzu
empfing die neue Botschafterin
in Wien, I.E. Maria
Oyeyinka Laose, zahlreiche
Gäste zu einer Gartenparty
mit Musikprogramm.
S.E. Ramon Quinones (Dom. Rep.), Ngozi
Ukaeje, S.E. Ali Uzcategui Duque (Venezuela)
S.E. Hans Henning Blomeyer-Bartenstein,
BM Dr. Reinhold Mitterlehner,
Staatsminister Martin Zeil
DEUTSCHLAND: TAG DER EINHEIT
Den Tag der Deutschen
Einheit nahmen
sich Botschafter
Hans Henning Blomeyer-Bartenstein
und der Bayerische
Staatsminister für
Wirtschaft Martin
Zeil zum Anlass, ein
rauschendes Fest mit
Blasmusikkapelle in
der Deutschen Botschaft
zu feiern.
Christiane Hörbiger,
Gerhard Tötschinger
SOCIETY 3/4_11 | 59
DIPLOMATIE
EVENTS
HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN
DER DIPLOMATIE Von Juli bis Oktober 2011
I.E. Lidia Imanalieva (Kirgisistan),
S.E. Alyaksandr Sychov (Belarus)
USBEKISTAN: 20 JAHRE UNABHÄNGIGKEIT
Der Chargé d'Affaires von Usbekistan,
Dr. Ravshanbek Duschanov,
lud zum Empfang in die Botschaft,
um das zwanzigjährige Jubiläum
der Republik Usbekistan zu feiern.
Der zentralasiatische Staat präsentierte
bei diesem Anlass eine Jubiläumsbriefmarke,
die in Zusammenarbeit
zwischen dem
usbekischen Postministerium und
der Österreichischen Staatsdruckerei
herausgegeben wurde.
SPANIEN: NATIONALFEIERTAG
Der Botschafter von Spanien,
S.E. Yago Pico de Coaña de Valicourt,
lud gemeinsam mit OSZE-
Botschafter Fernando Valderrama
Pareja und Botschafterin
Carmen Buján Freire anlässlich
des spanischen Nationalfeiertages
in die Botschaft ein.
S.E. Yago Pico de Coaña
de Valicourt
Dr. Ravshanbek Duschanov, Regierungsvertreter,
Prof. Reinhart Gausterer (Staatsdru-ckerei)
Takeshi Kamiyama (Japan), S.E.
Alfredo Labbé (Chile
BRASILIEN: NATIONALFEIERTAG
Seinen 189. Unabhängigkeitstag feierte Brasilien auf Einladung seiner
Exzellenz Botschafter Julio Cezar Zelner Gonçalves mit einem
großen Fest und der musikalischen Unterstützung durch das Brazil
Music Project unter der Leitung des Dirigenten Luis Guilherme
de Godoy.
FOTOS: SOCIETY/SCHIFFL, SOCIETY/BIBER
Die Receiving Line
S.E. James Brennan (Irland), S.E. Jerzy Marganski
(Polen), S.E. Sabri Kiqmari (Kosovo)
Das Brazil Music Project
60 | SOCIETY 3/4_11
Dr. Zuheir Elwazer
(Palästina) mit Gattin
S.E. Dr. Omar Zniber und Gattin
MAROKKO: FÊTE DU
THRÔNE
Anlässlich der Féte du Trône,
dem Thronfest König
Mohammed VI., lud S.E.
Omar Zniber, Botschafter
des Königreichs Marokko,
zum Empfang.
S.E. Makram Queisi (Jordanien),
Botschafter a.D.
Karl Diem
S.E. Eugenio Curia (Argentinien)
mit Gattin
rechts: S.E. Alejandro Díaz
S.E. Kairat Abdrakhmanov
(Kasachstan), S.E. Andrii
Bereznyi (Ukraine)
MEXIKO: NATIONALFEIERTAG
Am Tag der Unabhängigkeit lud der Botschafter von Mexiko, S.E.
Alejandro Díaz, zum Nationalfeiertagsempfang im Heeresgeschichtlichen
Museum
im Wiener Arsenal.
Traditionell
wurden mexikanisches
Bier und Tequila
serviert und eine
typische Mariachi-Formation,
die „Mariachi
Sin Fronteras“,
ließ mexikanische
Klänge erklingen.
S.E. Mahmoud Elamin
(Sudan), S.E. Ishaya El
Khoury (Libanon), S.E.
Abdulhakim Al-Erayani
(Jemen), S.E. Mohamed
Koubaa (Tunesien)
SRI LANKA: NEUER BOTSCHAFTER
Der neue Botschafter von
Sri Lanka in Österreich, S.E.
Aliyar Lebbe Abdul Azeez,
lud anlässlich seiner Akkreditierung
beim Bundespräsidenten
zum Empfang in
die Residenz.
S.E. Aliyar Lebbe Abdul
Azeez
SOCIETY 3/4_11 | 61
DIPLOMATIE
EVENTS
HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN
DER DIPLOMATIE Von Juli bis Oktober 2011
S.E. Andrii Bereznyi
mit Gattin
UKRAINE: 20 JAHRE UNABHÄNGIGKEIT
Mit einem eindrucksvollen musikalischen
Programm feierte die Ukraine auf Einladung
von S.E. Andrii Bereznyi und dem
Ständigen Vertreter bei den internationalen
Organisationen Ihor Prokopchuk in der Wiener
Börse den 20. Jahrestag der Unabhängigkeit.
Es sangen die aus der Ukraine stammenden
Staatsopernsänger Zoryana Kushpler (Mezzosopran)
und Marian Talaba (Tenor), am Klavier begleitet von Pavlo
Kachnov. Weitere Auftritte hatten die beiden Gewinner zahlreicher
Musikbewerbe, der Geiger Yaromyr Babsky und der Pianist
Volodymyr Borodin, sowie die ukrainischen Gitarrenspieler Dmytro
Sawytskij und Andrii Ivchenko, der Komponist Jewgen Gembik
(Violine) sowie der gemischte Kirchenchor zu St. Barbara in Wien.
MAZEDONIEN: NATIONALFEIERTAG
Zwanzig Jahre Unabhängigkeit
sowie ihren Nationalfeiertag
feierte die Republik Mazedonien
kürzlich. Botschafter S.E. Gjorgji
Filipov und Gattin Liljana Filipova
luden zu einem Empfang
in das Palais Hotel Radisson Blu.
Verteidigungsattaché Oberst
i.G. Zvonko Atanasovski
HK Wilhelm Rieder mit
Gattin Christine
Kirchenchor St.
Barbara
S.E. Dr. Gjorgji Filipov, Liljana
Filipova
CHINA: NATIONALFEIERTAG
Das Hotel Savoyen Vienna bot einen ehrenvollen Rahmen für die
Feier zum 62. Nationalfeiertag der Volksrepublik China. Botschafter
S.E. Mingde Shi und Botschafter Jingye Cheng begrüßten die
zahlreich erschienen Gäste. In seiner Ansprache betonte Botschafter
Mingde Shi das 40. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen
zwischen China und Österreich sowie deren zukünftige
Vertiefung.
FOTOS: SOCIETY/SCHIFFL, PRIVAT, SOCIETY/HUTTER
S.E. SHI Mingde bei
der Ansprache
Hongge Zhang (Unternehmerin),
Dr. Georg
Zanger (Rechtsanwalt)
Die Receiving Line
62 | SOCIETY 3/4_11
DIPLOMATIE
BOTSCHAFTER
Botschafterausflug in
der Wachau
Botschaftertreffen mit Landeshauptmann Erwin Pröll
Ausflug in die Wachau
Der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll lud die internationalen Botschafter
in Österreich zu einem spätsommerlichen Ausflug in die Wachau ein.
Nach einer Kaffeejause auf der Terrasse
von Hotel Schloss Dürnstein und einem
Rundgang durch die Altstadt von
Dürnstein ging es per Schiff die Donau entlang
nach Krems. Das Abendessen fand anschließend
im Nikolaihof in Mautern statt.
Unter den Gästen waren S.E. Gordan Bakota
(Kroatien), S.E. Milovan Bozinovic (Serbien),
S.E. Eugenio Mario Curia (Argentinien),
S.E. Eugenio d'Auria (Italien), S.E.
William Eacho III (USA), S.E. Prof. Gjorgji Filipov
(Mazedonien), S.E. Dr. Ashot Hovakimian
(Armenien), S.E. Shigeo Iwatani (Japan),
S.E. Xolisa Mabhongo (Südafrika), S.E.
Dr. Vili Minarolli (Albanien), S.E. Sergej
Netschajew (Russ. Föderation), S.E. Yago
Pico de Coana (Spanien), S.E. Makram Queisi
(Jordanien), S.E. Aviv Shir-On (Israel), S.E.
Dr. Vince Szalay-Bobrovniczky (Ungarn),
S.E. Panayotis Zografos (Griechenland).
S.E. William Eacho III (USA)
Dürnstein in der Wachau
S.E. Sergej Netschajew
(Russ. Föd.), LH Erwin Pröll
S.E. Gjorgji Filipov (Mazedonien),
LH Erwin Pröll
FOTOS: NLK PFEIFFER
Donauschiff in der Wachau
S.E. Aviv und Arnona
Shir-On (Israel), LH
Erwin Pröll
Donna und William Eacho
(USA) mit LH Erwin Pröll
SOCIETY 3/4_11 | 63
WISSENSCHAFT
AUSZEICHNUNG
Toleranzpreis 2011 für
Daniel Barenboim
Toleranzpreis der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste
Ost und West vereint
Eine der vornehmsten Aufgaben der in Salzburg ansässigen Europäischen Akademie der
Wissenschaften und Künste ist die jährliche Verleihung des Toleranzpreises an eine Persönlichkeit
des öffentlichen Lebens, welche ein Beispiel gelebter Toleranz ist. Von EVA VON SCHILGEN
Die Wahl der Akademie fiel dieses Jahr
auf den weltberühmten Pianisten und
Dirigenten Daniel Barenboim, der sich
seit Jahrzehnten um die Annäherung der
verfeindeten Volksgruppen in Nahost einsetzt.
Er gründete mit dem indessen verstorbenen
palästinensischen Literaturwissenschaftler
Edward Said 1999 in Weimar
das „West-Eastern Divan Orchestra“, in
dem junge Musiker aus Israel, Palästina,
Ägypten, Syrien, Jordanien, Iran, dem Libanon
und Andalusien spielen. Durch das gemeinsame
Musizieren soll der Dialog zwischen
den Kulturen gefördert und
politische Barrieren überwunden werden.
Der Name des Orchesters leitet sich ab
von der 1819 erschienenen Gedichtsammlung
„West-östlicher Divan“ von Johann
Wolfgang von Goethe. Goethes Interesse
am Islam war groß und er bewunderte das
Werk des im 14. Jahrhundert lebenden
persischen Dichters Hafis. Drei Stiftungen
unterstützen das Orchester, die Fundación
KONTAKT
DIE EUROPÄISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN
UND KÜNSTE IN SALZBURG
St. Peter Bezirk 10, 5020 Salzburg
Tel. +43-(0)662-84 13 45
E-Mail: office@euro-acad.eu
www.euro.acad.eu
Barenboim-Said in Spanien, die Daniel Barenboim
Stiftung in Deutschland und die
Barenboim-Said Foundation in den USA.
***
Künstler ohne Berührungsängste
Daniel Barenboim stammt aus einer jüdischen
Familie und wurde 1942 in Buenos
Aires in Argentinien geboren. Bereits im Alter
von acht Jahren gab er sein erstes Konzert.
Er war Chefdirigent des „Orchestre de
Paris“ und des „Chicago Symphony Orchestra“.
Seit 1992 ist er Künstlerischer Leiter
und Generalmusikdirektor der „Staatsoper
Unter den Linden“ in Berlin, sein Vertrag
wurde kürzlich bis 2022 verlängert.
2000 wählte ihn die Staatskapelle Berlin
zum Chefdirigenten auf Lebenszeit. An
der Mailänder Scala ist er seit 2001 Musikdirektor.
2007 dirigierte er bei den Salzburger
Festspielen die Oper „Eugen Onegin“
und trat das erste Mal hier mit dem „West-
Eastern Divan Orchestra“ auf.
Der Künstler kennt keine Berührungsängste.
So war er von 1981 bis 1999 Dirigent
der Bayreuther Festspiele, wo er „Tristan
und Isolde“, „Die Meistersinger von Nürnberg“,
„Parsifal“ und die Tetralogie „Der
Ring des Nibelungen“ dirigierte. 2001 gab er
mit der Berliner Staatskapelle in Israel ein
Gastspiel und spielte als Zugabe einen Orchesterauszug
aus Wagners „Tristan und
Isolde“, ein Tabubruch, galt doch Wagners
Musik wegen der antisemitischen Haltung
des Komponisten und der Vereinnahmung
seiner Werke durch die Nationalsozialisten
als in Israel nicht aufführbar.
FOTOS: © EUROPÄISCHE AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN UND KÜNSTE, AUSTRIA PRESSE SERVICE/ANDREAS KOLARIK
64 | SOCIETY 3/4_11
2005 spielte sein Jugendorchester in der Stadt Ramallah im
Westjordanland. Die 5. Sinfonie von Ludwig van Beethoven mit
dem Cairo Symphonie Orchestra dirigierte er 2009 im Opernhaus
in Kairo, auch diese Aufführung war politisch umstritten.
Den Österreichern ans Herz gewachsen ist der Dirigent unter anderem
durch das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker
im Jahr 2009.
***
Friedensbotschafter der UNO
Barenboim war in erste Ehe mit der bedeutenden englischen
Cellistin Jacqueline du Pré verheiratet, die im Alter von nur 42
Jahren an multipler Sklerose verstarb. Seit 1988 ist er mit der
russischen Pianistin Jelena Baschkirowa verheiratet, Mitgründerin
des Metropolis Ensemble Berlin und künstlerische Leiterin
des Jerusalemer Kammermusikfestivals (International Jerusalem
Chamber Music Festival).
Daniel Barenboim wurde mit zahlreichen Ehrungen und
Auszeichnungen bedacht, darunter dem deutschen Großen
Bundesverdienstkreuz. Im September 2007 wurde Barenboim
neben dem Schriftsteller Paulo Coelho von UN-Generalsekretär
Ban Ki-moon zum Friedensbotschafter der UNO ernannt. Für seine
Bemühungen um den Frieden in Nahost verlieh man ihm die
palästinensische Ehrenstaatsbürgerschaft. Im Mai 2011 erhielt
er in Wien den Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste um die Menschenrechte.
2011 wurde er für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
***
Toleranzpreis 2011
Nach dem Konzert mit dem „West-Eastern Divan Orchestra“
anlässlich der Salzburger Festspiele 2011 übergab der Präsident
der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste, Felix
Unger, Daniel Barenboim den Toleranzpreis 2011. Prominenteste
Preisträger der letzten Jahre sind Teddy Kollek, der aus
Österreich stammende Bürgermeister von Jerusalem, das „Internationale
Rote Kreuz“ und der deutsche Außenminister Hans-
Dietrich Genscher.
Die von dem Salzburger Herzchirurgen Felix Unger, dem verstorbenen
Wiener Erzbischof Franz Kardinal König und dem Politikwissenschaftler
und Philosophen Nikolaus Lobkowicz 1990
in Salzburg gegründete Akademie zählt heute mehr als 1400
Mitglieder in 23 Ländern, darunter zahlreiche Nobelpreisträger.
Landes-Protektoren sind unter anderen Jerzy Buzek, H.M. Juan
Carlos de Borbón, Milo Dukanovic, H.R.H. Jean de Luxembourg,
H.R.H. Prince Philippe of Belgium, Bundespräsident Heinz Fischer
sowie in Kürze der russische Ministerpräsident Wladimir
Wladimirowitsch Putin.
Geistige Nahrung
ist der Adel der
Seele. Paracelsus (1493 - 1541)
Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität
in Salzburg sieht ihren Auftrag in Lehre und
Forschung im Kernbereich Humanmedizin
und in weiteren Fächern der Gesundheitswissenschaften.
Unsere Mission: nach höchsten
professionellen Standards auszubilden und
dadurch Patienten die bestmögliche Versorgung
in der Medizin, in der Pflege und in anderen
Gesundheitsbereichen zu bieten. Dazu
gehört das Bestreben, stets neues Wissen zu
generieren und weiterzugeben und so zur
nachhaltigen Verbesserung der Patientenversorgung
beizutragen.
Univ. Prof. Dr. Felix
Unger und Wladimir
Putin
Nähere Informationen unter www.pmu.ac.at
SOCIETY 3_11 | 73
WIRTSCHAFT
INDUSTRIELLENVEREINIGUNG
US-Botschafter William C. Eacho III,
Festspielpräsidentin Dr. Helga Rabl-
Stadler, Susanne Czepl-Zrost, IV-Salzburg-Präsident
Mag. Rudolf Zrost
Der Salzburger Festspielempfang 2011
Bildung ist Kultur
Die „Vereinigung der österreichischen Industrie“ bat zum
jährlichen Salzburger Festspielempfang unter dem Motto
„Bildung ist Kultur“ und unterstützt das Bildungsvolksbegehren
von Dr. Hannes Androsch. Von EVA VON SCHILGEN
Die Interessenvertretung der österreichischen
Industrie, die heutige Industriellenvereinigung
oder kurz „IV“,
hat eine lange Tradition. Bereits 1862 wurde
in Österreich eine Vertretung der Großund
Schwerindustrie unter der Bezeichnung
„Verein der Industriellen“ gegründet.
Der „Centralverband der Industriellen
Österreichs“, die Vertretung von Fachverbänden,
entstand 1892 und 1897die Vertretung
der Klein- und Mittelbetriebe, der
„Bund der österreichischen Industriellen“.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges
schlossen sich die drei Vereine zum
„Reichsverband der österreichischen Industrie“
zusammen, später „Hauptverband
der Industrie Österreichs“ genannt. Während
des Ständestaates wurde der „Bund
der Österreichischen Industriellen“ gegründet,
welcher nach dem Anschluss an
Hitler-Deutschland aufgelassen wurde. Eine
Neugründung erfolgte 1946 unter der
Bezeichnung „Vereinigung österreichischer
Industrieller“, 1996 wurde der Name
geändert auf „Vereinigung der Österreichischen
Industrie“.
Heute profitieren österreichweit etwa
3.500 Mitglieder von der effizienten Arbeit
der Interessensvertretung auf nationaler
und internationaler Ebene. Beheimatet ist
sie im historischen Wiener „Haus der Industrie“,
welches im März hundert Jahre alt
wurde und das nach Kriegsende Sitz des
Alliierten Rates war. So wurden im Kleinen
Festsaal die Verhandlungen zur Vorbereitungen
des Staatsvertrags abgehalten.
Die Industriellenvereinigung ist das
österreichische Mitglied im freiwilligen
Europäischen Industrie- und Arbeitgeberverband
Businesseurope und unterhält als
klar europäisch ausgerichtete Organisation
bereits seit 1988 ein Büro in Brüssel.
Die Vereinigung, die in allen neun
Bundesländern Österreichs vertreten ist,
wird von freiwilligen Mitgliedsbeiträgen
finanziert und versteht sich als dem Industrie-
und Arbeitsstandort verpflichtete parteiunabhängige
Organisation. Ihr Ziel ist es,
die Interessen der Mitglieder in Österreich
und Europa gezielt und nachhaltig zu vertreten.
Dazu tragen nicht zuletzt die intensive
Kommunikation und der Erfahrungsaustausch
mit und unter den Mitgliedern
bei. Neben Expertentreffen bietet auch das
gesellschaftliche Parkett dazu Gelegenheit.
***
Aufruf für mehr Bildung
Beim 9. Festspielempfang der Salzburger
Industriellenvereinigung stellten sich
fast fünfhundert hochkarätige Vertreter
aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft
ein. „Bildung ist Kultur“ war das
diesjährige Motto. „Ohne Bildung gibt es
kein Bewusstsein für Kultur“, betonte IV-
Salzburg-Präsident Mag. Rudolf Zrost bei
seiner Begrüßungsrede an die Gäste, darunter
der Initiator des Volksbegehrens „Bildungsinitiative“,
der vormalige Finanzminister
Dr. Hannes Androsch.
Der Präsident der Industriellenvereinigung
Österreich, Dr. Veit Sorger, mahnte
strukturelle Reformen ein, damit Österreichs
Industrie weiterhin zum wirtschaftlichen
Aufschwung Österreichs beitragen
kann. Dass die Geschäftsführerin der Salzburger
Vereinigung, Irene Schulte, ein gutes
Gespür für ihre Gäste hat, zeigten die
angeregten Gespräche beim anschließenden
Networking, bis man zu den diversen
Veranstaltungen eilte, die großen Abendroben
zur Premiere von „Le nozze di Figaro“,
das kleine Abendkleid zum Konzert „Mahler-Szenen“
und die Tracht zum immer aktuellen
„Jedermann“. Es lebe die Kunst!
66 | SOCIETY 3/4_11
IV-Salzburg-GF Mag. Irene
Schulte, Festspielpräsidentin
Dr. Helga Rabl-Stadler,
Benita Ferrerero-Waldner
Carbo-Tech Chef Karl Wagner
mit Ehefrau Sonja
IV-Präsident Veit Sorger
FOTOS: FOTOS MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG INDUSTRIELLENVEREINIGUNG SALZBURG, FOTO KOLARIK, FRANZ NEUMAYR
Elisabeth Eder
Wilfried Haslauer, Christine
Roesslhuber, Romy Seidl,
David Brenner
Hannes Androsch
mit Tochter Claudia
Katja Burkard
und Hans Mahr
Wolfgang Porsche, Claudia
Huebner, Susanne Czepl-
Zrost, Rudolf Zrost
Wolfgang Schwarzhaupt
und Suzanne Harf
Heinrich Spaengler, Elisabeth
Guertler
Gabriel Barylli und
Frau Sylvia
IV-GF Irene Schulte
Maximiliane Laserer im
Kleid von Jean-Paul
Gaultier
SOCIETY 3/4_11 | 67
WIRTSCHAFT
CONSULTING
Russland – ein Land voller Möglichkeiten
Auf dem Sprung in
einen neuen Markt
Geschäftsbeziehungen mit Russland sind nicht immer eine einfache
Sache. Darum kümmert sich Consultant Sergey Danilin,
MBA. SOCIETY sprach mit ihm über die richtige Vorgehensweise
bei Investitionen im Osten. Interview: TANJA TAUCHHAMMER
Wie sind Sie auf die Idee gekommen,
Danilin Consulting zu gründen?
Ich bin seit zwanzig Jahren in Österreich
und habe durch meine Tätigkeit in
den unterschiedlichsten Bereichen einiges
an Know-how sammeln können. Ich
weiß, wie die Geschäfte erledigt werden
müssen und ich kenne sowohl die österreichische
als auch die russische Seite. Mein
großer Vorteil sind die Kontakte, über die
ich verfüge. In Europa sind diese Dinge wesentlich
einfacher als in Russland. In Russland
muss man schon die richtigen Personen
kennen, um ein Geschäft erfolgreich
abschließen und letztendlich langfristig
führen zu können. Ich unterstütze ein bereits
laufendes Projekt auch gerne durchgehend
und selbstverständlich nur persönlich
und praktisch rund um die Uhr.
Welche Leistungen können Sie Ihren Kunden
anbieten?
Ich mache für meine Kunden (besser gesagt
Partner) alles, wo mein Know-How gebraucht
wird. Meine Arbeit wird auf den
Kunden und seine Bedürfnisse zugeschnitten.
Ich verknüpfe Partner in Russland, die
für ein gewisses Projekt von Interesse sind.
Es kommt manchmal vor, dass jemand in
Österreich eine Idee für ein Geschäft hat,
doch es fehlen ihm die nötigen Connections.
Durch meine Kontakte, die ich in
meiner langjährigen Tätigkeit in den Bereichen
Import und Export sowie im Investitionsbereich
aufbauen konnte, sorge ich
dafür, dass der österreichische Partner die
richtigen Leute kennen lernt und seine
Ideen in Russland umsetzen kann. Ich bin
dann vor Ort und stelle sicher, dass der
österreichische Unternehmer bekommt,
was er benötigt. Bei Fragen und Problemen
in der russischen Geschäftswelt bin ich eine
universelle Anlaufstelle. Denn ohne
Unterstützung vor Ort ist es teilweise recht
schwierig. Da komme ich ins Spiel, unterstütze
und vermittle zwischen den einzelnen
Geschäftspartnern.
Wo liegt, Ihrer Meinung nach, der Unterschied
zwischen der österreichischen und
russischen Geschäftswelt?
Da in den letzten Jahrzehnten Westeuropa
keine großen sozialen Krisen erlebt
hat, sind die Geschäftsmodelle hier
ziemlich traditionell, stabil und durchsichtig.
Die Spielregeln sind gesetzlich
festgelegt, die Leute sind höchst diszipliniert.
Hier bedeutet „ja“ ein Ja und
„nein“ ein Nein. Heutige Geschäftsleute
in Russland sind im Gegensatz zu ihren
Kollegen in Europa durch unglaubliche
politische, soziale und wirtschaftliche
Krisen gegangen. Nur zum Nachdenken:
Stellen Sie sich vor, dass von heute auf
morgen ohne irgendeine Ankündigung
seitens der Regierung die gesamten Geldersparnisse
der 120 Millionen Russen 99
Prozent ihres Wertes verlieren. Gestern
waren Sie noch ziemlich wohlhabend,
konnten sich ein Auto oder ein kleines
Ferienhaus leisten, und heute gehen sich
für dieses Geld nur die notwendigsten
Lebensmittel für einen Monat aus. Wie
werden Sie Ihr Leben organisieren? Wie
schaffen Sie es, Ihre Motivation aufrecht
zu erhalten? Wir alle (ich zähle mich
selbstverständlich auch dazu) haben es
doch geschafft, und Russland zeigt heute
sehr beeindruckende wirtschaftliche
Ergebnisse. Wir schauen sehr optimistisch
in die Zukunft. Wir sind mit den
Lebensumständen gewachsen, die von
uns immer kreative Lösungen verlangt
haben. Wie organisieren Sie ein Projekt,
wenn die Steuern 100 Prozent Ihres Rohgewinns
betragen? Wie starten Sie eine
Produktionslinie innerhalb von drei Monaten,
wo Sie Genehmigung von mehr
als 120 behördlichen Stellen brauchen?
Wie führen Sie Ihr Geschäft auf eine
Straße oder in einem Bezirk, wo auch bestimmte
„inoffizielle“ Regelungen gelten
und entsprechende Führungspersonen
viel mehr als zuständige Behörden zu sagen
haben? Aufgrund von solchen bestandenen
Lebensprüfungen haben die
meisten Landsmänner ihre eigenen Vorstellungen,
wie ein Geschäft abgewickelt
werden muss.
Sie schlagen eine Brücke zur „russischen
Seele“?
Es wurde und wird noch immer viel
über die geheimnisvolle „russische Seele“
gesprochen. Eine Seele wächst durch
Schwierigkeiten und Lebensprüfungen. Sie
werden jetzt viel besser verstehen, warum
erfolgreiche Besprechungen und Vertragsunterzeichnungen
in Russland nicht in
großen Besprechungsräumen nach stundenlangen,
mühsamen Sitzungen, sondern
oft in Saunas nach gemeinsam ausgetrunkenen
zwei bis drei Flaschen Wodka
zustande kommen.
CURRICULUM VITAE
Sergey Danilin ist am 9. Februar 1972 in Moskau geboren.
Er studierte Lasertechnik, Finanzmanagement und Sozialplanung
in Moskau. Zwischen 2003 und 2007 absolvierte
er das „Executive MBA“-Programm an der IMADEC
University in Wien. Er arbeitete bei der NORDEX Group,
war Vorstandsmitglied bei der Bank „Garant-Invest“,
Projektleiter bei ONAKO-Trading, Geschäftsführer bei
SIBUR-Trading, einer Partnerfirma der Gazprom-Gruppe
und ist seit 2007 selbstständiger Investorenberater. Er ist
verheiratet und hat drei Kinder.
KONTAKT
Danilin Consulting
Habsburgergasse 6-8, 1010 Wien
Mobil: +43-(0)660-777 0000
office@danilin-consulting.com
www.danilin-consulting.com
68 | SOCIETY 3/4_11
Aufbau eines neuen internationalen Key Account Managements
S&T AG wird international
WIRTSCHAFT
BERICHT
S&T, der größte IT Systemintegrator in den osteuropäischen Ländern, baut sein Geschäft weiter
aus. Die Neuausrichtung der Vertriebsorganisation übernahm Dorette Dülsner, eine in
der CEE Region erfahrene IT Vertriebsmanagerin. Die Managerin im Gespräch mit SOCIETY.
Mit Ihrer neuen Position sind Sie ja
praktisch wieder in die CEE Region zurükkgekehrt?
Ja, das stimmt. Nach sehr erfolgreichen
Jahren als Geschäftsbereichsleiterin für
Microsoft Dynamics in Österreich wollte
ich wieder in das internationale Geschäft
zurückkehren. Und S&T konnte nach tiefgreifenden
Veränderungen, insbesondere
in der österreichischen Landesorganisation,
wieder in die Gewinnzone zurückkehren,
sodass wir jetzt optimistisch in die Zukunft
blicken können. S&T hat eine
überzeugende langfristige Strategie, die
bis in das Jahr 2020 reicht, aufgesetzt, an
deren Umsetzung ich mit Freude arbeite.
Welche Schwerpunkte setzen Sie in Ihrer
neuen Rolle?
Unsere Kunden profitieren von S&Ts
breiter Präsenz und unserer hohen IT Kompetenz
in nahezu allen osteuropäischen
Ländern, denn das ist praktisch unser
Heimmarkt. Heute machen wir bereits
mehr als sechzig Prozent unseres Umsatzes
mit internationalen Kunden in dieser
Region. In Zukunft möchten wir diese
noch besser, und vor allem aus einer Hand
über alle Länderniederlassungen hinweg
betreuen. Mein Aufgabenschwerpunkt ist
es nun, das hierzu benötigte internationale
Key Account Management aufzubauen.
Das geschieht mit dem Ziel, intensive Kontakte
mit den jeweiligen Headquarters unserer
Kunden, zumeist in Österreich, aber
auch in Europa zu pflegen und unser gesamtes
Leistungsportfolio anzubieten. Dazu
bauen wir im Key Account Management
unsere Industrieorientierung stark
aus. Unter den Kunden, die von unserem
Investment profitieren sollen sind unter
anderem Raiffeisen, Erste Bank, Spar, OMV
und Novomatic. Ein weiterer Schwerpunkt
liegt auf der Akquirierung von Neukunden
in der Region.
CURRICULUM VITAE
Dipl. Kffr. Dorette Dülsner ist
am 12. Juli 1966 in
Saalfeld/Saale, Deutschland
geboren. Ihrem Studium der
Betriebswirtschaftslehre folgte
ein postgradualer Abschluss im
Bereich Logistik und ein Lehrgang
zur Business Process Managerin
im Public Sector. Ihre
Karriere begann sie bei der Deutschen Bahn. 2001 wurde sie
Key Account Managerin für Transportation bei SAP. 2006
wechselte Dülsner zu Microsoft, wo sie bis 2011 als Geschäftsbereichsleiterin
für Microsoft Business Solution in
Österreich und CEE tätig war. Seit September 2011 ist sie Head
of International Sales bei S&T.
Stipendium für den Universitätslehrgang
Executive MBA am IfM
Das Magazin Society vergibt gemeinsam mit dem IfM – Institut
für Management ein MBA-Stipendium in der Höhe
von 10.000 Euro.
Das Executive MBA-Programm in General
Management vermittelt betriebswirtschaftliches
Know-how und persönliche
Fertigkeiten, um Führungspositionen
in Unternehmen zu übernehmen
bzw. zu festigen. Gemeinsam mit einem
erstklassigen Dozententeam aus Praxis
und Wissenschaft erarbeiten die TeilnehmerInnen
in kleinen Gruppen sofort anwendbares
Fachwissen zu den Themen Betriebswirtschaft,
Unternehmensführung, strategisches
Management, Marketing sowie
führungsrelevante Fragen des Personalmanagement
und Personal Skills.
• 11 Pflichtfächer und 3 Wahlpflichtfächer
• Sprachen: Deutsch und Englisch
• 40 Präsenztage
• Berufsbegleitendes postgraduales Stu-
• dium
• Beginn jederzeit möglich
• Modularer Aufbau
• Individuell abgestimmte Prüfungstermine
• Durchschnittliche Studiendauer 18 Mo-
• nate
• Veranstaltungsort Schloss Leopoldskron in
• Salzburg und Design Hotel Roomz in
• Wien
***
Zulassung
Abgeschlossenes Hochschulstudium
(mindestens Bachelor) bzw. postsekundärer
Bildungsabschluss oder gleichwertige Qualifikation
und 5 Jahre Berufserfahrung.
***
Bewerbung
Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen
(Motivationsschreiben und Lebenslauf)
bis 20.01.2012 an office@ifm.ac
Mehr Infos unter: www.ifm.ac
Das Stipendium wird von einer Jury
vergeben. Der Selbstbehalt der/des Stipendiaten/in
beträgt EUR 14.800,-- zzgl. Reiseund
Aufenthaltskosten. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen. Der/Die Gewinner/in wird
verständigt.
SOCIETY 3/4_11 | 69
WIRTSCHAFT
KOMMENTAR
Dark clouds over the financial
centres in the world.
The Winds of Inflation
Nothing without Labour
In the last thirty years flawed economic and financial policies have driven the United States
into steep self-destructive decline, while the Asian Tigers have flourished. The current
financial and debt crises are heralds of even deeper global disorder and possible catastrophic
economic collapse. By JAMES CUMES
For quite a long time now – I wrote in October
1973 – the world has struggled –
for the most part inelegantly and certainly
ineffectually – against inflation. This
unremitting but unsuccessful struggle has
had its most dramatic episodes – though its
origins lie deeper both in time and causation
– since the United States tried to dampen
a boom in its domestic economy by restrictive
economic measures in July 1969.
Since then, the winds of inflation have
swept everywhere. No one has been able to
control it. In Australia, the more we try to
stop it, the worse it becomes.
What is wrong?
***
The Elusive Answer
Across the world, the academic economists
have no answer. Nor do our bankers
or businessmen. Our economic writers and
journalists are able to tell us what was
wrong with our economic policies (such as
those embodied in the 1971 budget) after
they have shown themselves to be unsound;
but they are quite unable to suggest
the right policies in advance. Finance Ministry
officials, relatively inflexible in their
well-meaning conservatism, apply their
known rules and remedies and, however
many times they fail, return forever hope-
70 | SOCIETY 3/4_11
FOTOS: PRIVAT; PIXELIO/PETER FREITAG
fully to the only springs of their inventiveness.
We in Australia, though unable to cope
with our current economic problems, are
no worse than people in other countries.
Their experts, officials, bankers and others
are quite as helpless as our own. If the Australian
Government struggles to make a selection
of the non-remedies that are offered
to it, so for the most part do the governments
of the advanced economies of Western
Europe, North America and Japan.
The Ministerial Meeting of the Organisation
for Economic Cooperation and Development,
held in Paris last June 1973 recognised
the gravity of the economic situation
and, in particular, acknowledged worldwide
inflation as a problem that had to be
solved. But the Ministers and their impressively
expert delegations were unable to offer
any real solutions. The Committee of
Twenty established by the International
Monetary Fund to try to reform the international
monetary system has, despite the
great competence of its members and of
the IMF staff, made little progress but,
more importantly, it seems not really to
know where it should be going. Dollar and
other currency crises follow in rapid succession.
Central Bankers and Treasurers meet.
Confident assertions of success in stabilising
the currency situation are followed by
frank confessions of failure. The confident
assertions have become noticeably fewer as
the succession of crises has grown.
***
Reflections of the Past
Is there any solution? Must we go on in
this way until the end of time? Most people
must occasionally get a nightmarish feeling
that, in terms of our lack of control of
the situation, we are back in the 1920s and
1930s. Then we had a succession of – or
abortive proposals for – world economic
conferences, world financial conferences,
devaluations, currency manoeuvres; and
everything we did only seemed to make
things worse. The present crises are NOT
the same as those of the 1920s and 1930s.
There are not the millions of unemployed,
the long dole queues and the terrifying
prospect that seemed to confront us in the
early thirties that the modern economy,
deficient in aggregate demand, would slow
to a cataclysmic halt.
But, if there are differences, there are also
similarities and it is at these that we
should look. There is a solution to our present
problems and, just like the solution
that Keynes outlined to us in 1936, it is
very simple. Someone recently said of
Keynes’ theories, “no one supposes that
such inspired simplifications, these
‘jumps’ in thought, are the work of simpletons,
though simpletons may grasp them
once they have been done”. So at the moment,
we are passing the obvious solution
by, not because it is so complex that we
cannot grasp it, but because we have become
conditioned to a particular mode of
economic thinking that we never really
turn our minds to it. Again, the conditioning
of the classical economists in the 1920s
and 1930s is striking.
So we need to do two things.”
“The measures should aim at
full employment through public
enterprise, wise public
banking and direct public investment.”
JAMES CUMES
***
The Decline of a Superpower
The above could have been written today
about today’s global or national financial
and economic problems.
It wasn’t.
I wrote it in October 1973 as part of an
analysis for a senior Australian Cabinet
Minister. At the time, it had little impact
on the national and international policies
to which it related. The United States had
tried to do too much in the 1960s. With
hot and cold wars, moon landings and welfare,
deficits began to appear in budget
and foreign-payment balances. Nixon applied
fiscal and monetary remedies in
1969 and French pressure forced him to
cut the US dollar’s link with gold in 1971.
The International Monetary Fund ceased to
exist as contemplated under its Articles of
Agreement of 1944.
The 1970s were not a good decade for
the United States. From being the greatest
creditor in world history it sank deep into
a process which would make it the world’s
greatest debtor.
However, it persisted with its policies of
fighting inflation with hikes in interest
rates and advocating free markets and a
minimum of government “interference”.
These United States policies were enthusiastically
shared by other major Western
countries. The trade unions were destroyed.
Reagan did it initially through
sacking the air-traffic controllers. Thatcher
did it by beating the striking coal miners.
Containerisation did it by abolishing
union members’ jobs.
The economy is nothing without
labour. Labour makes the stuff; it delivers
the stuff; and it consumes the stuff. Managers
– and the rich – have neglected that
crucial fact in recent years at the cost of
the economy’s best interests and, ultimately,
their own.
Since 1980, the process of reversing the
rise of the working class has been successfully
pursued with the middle class being
included in the humbling of the rest of the
society by the very rich. The tyranny of
both the traditional and newly rich has become
steadily more firmly fixed in place
since the late 1990s. Warren Buffett has
told us there is a class war going on now
and “We are winning.”
He could even have fairly claimed that
we, the rich, have already won.
These trends were not difficult to identify.
The attempt to fight inflation through
hikes in interest rates and fiscal measures
caused persistent “stagflation” which I
predicted in my book “The Indigent Rich”
published in 1971. In “Inflation” published
in 1974, I particularly stressed the need for
“fixed-capital investment, productivity and
production” to resolve problems of both inflation
and unemployment.
But the self-destruction continued.
Not by everyone.
***
The Rise of Asian Tigers
The attempt to curb inflation by monetary
measures provoked inflation which
could not be alleviated by local production.
Supplies had to be imported by the United
States. Those supplies were provided increasingly
by the Asian Tigers who were
later joined by China and India. Some elements
in United States inflation eased as a
result but the job losses in “stagflation” became
embedded ever more in the American
situation.
SOCIETY 3/4_11 | 71
WIRTSCHAFT
KOMMENTAR
Not only did inflation ease and unemployment
increase but the balance of trade
and payments moved ever more markedly
against the United States and in favour of
the Asian Tigers, China and India.
This was not a sudden development. It
matured over about twenty years as I described
in “The Multiple Abyss” (1996) and
“America’s Suicidal Statecraft” (2006).
As the policies matured and Deng’s option
to join “the rich” bore fruit, China
moved from being a relatively backward
economy in the mid-1970s to being the
world’s second largest economy now, with
superpower and space-race ambitions and
promise of becoming the world’s top economy
in the near future. Meantime, the
United States has had its credit rating reduced
by S & P, its approved debt ceiling
raised above the present $14 trillion and its
space enterprise largely suspended.
Is that as far as global rearrangements
are likely to go?
Will stability soon be restored to the
global economy and finance?
Will the dramatic changes of past
decades in the economic, political and
strategic power situation be brought to a
speedy and relatively painless close?
The answer to all three questions seems
to be “no”.
***
A Situation Even More Critical
Since the Lehman collapse of 2008, the
United States has wasted valuable time,
reputation and money turning a disastrous
scenario into a catastrophic reality.
In “America’s Suicidal Statecraft”, I compared
Ben Bernanke’s idea of helicopters
dropping money from the skies to the
1970s practice of the Emperor of the Central
African Republic throwing paper money
to his grateful citizens when he went
walkabout. The gratitude didn’t last. The
Emperor was dethroned, imprisoned and
executed.
The fate of Bernanke and his president
might be more merciful but unpleasant
nevertheless.
Trillions of dollars have been spent for
virtually no result except to make a United
States – and Western recovery – more difficult,
more complex and more long drawn
out than before.
Bearing in mind the “hedonic” features
of American statistics, the United States is
almost certainly in “recession” right now.
The question is not whether the United
States is in a double-dip recession. Rather
it is in continuing recession deriving from
long-lasting, fundamental, uncorrected errors
of policy.
“The economy is nothing without
labour. Labour makes the
stuff; it delivers the stuff; and
it consumes the stuff.”
JAMES CUMES
“It is not possible to construct
a real economic and financial
recovery while this casino philosophy
and practice continue
to rule.”
JAMES CUMES
What is terrifying is that the situation
is even more critical than three years ago.
During those three years, the problems
confronting the United States have become
bigger and more menacing than
ever.
Not only bigger and more menacing but
even less well identified than ever and
more subject to pointing fingers at others
rather than accepting responsibility for
putting their own house in order and helping
others so as to promote global stability
and peaceful change.
The United States has recently tended,
for example, to highlight the sovereign
debt of the Eurozone countries as the central
threat to global stability. That may be
planned to distract attention from its own
massive debt and deficit, and from the
highly unstable speculative financial system
which still operates in the United
States itself.
***
The Economy Is “Toast”
Alessio Rastani’s view that it is not governments
but “Goldman and Sachs [that]
rules the world” is not funny. Not at all, because
it reflects what many see as an everyday
reality.
“The market,” Rastani says, “is toast.” After
all the years spent in adoration of the
market, it might seem a sacrilege to express
such a thought – even think it; but it
too reflects everyday reality. Moreover, it is
not just the little day-trader who characterises
today’s “market”. The whole community
- the bankers, the hedge-fund managers,
the ordinary Joe and Josephine in
the street – swings the levers of the global
poker machines now, not so much in expectation
of becoming rich as in hope of
grabbing at financial survival.
Everyone has been caught up in the addiction
to gambling on the stock markets,
foreign exchange and commodity markets
– wherever a prospect exists of making or
saving a fast buck.
It is not possible to construct a real economic
and financial recovery while this casino
philosophy and practice continue to rule.
But its reform – or more accurately its
replacement - will not be easy to achieve
and cannot be done quickly.
It will take several years at least to return
to rational economic policies for domestic
and global economies. That is if – at
last – we begin right now to do the right
things.
What are the “right things”?
The quote from 1973 said “we need to
do two things?”
What are they?
***
Two Things To Do
The first is to acknowledge that we are
dealing with a new economic and financial
situation. We must make fundamental
changes, not just tinker with details at the
margin. In this context a solution to Greek
debt will not solve the problem of global
debt – sovereign, commercial and personal.
Nor will it correct the range of financial
and economic policies which caused the
perilous and ultimately devastating accumulation
of financial disequilibria.
The second thing we must do is to look
again at our broad macroeconomic policies
so that they deliver full employment
and stable growth within the sort of society
that Keynes and others envisaged. At
BOOKS BY THE AUTHOR
“America’s Suicidal Statecraft” and “The Multiple Abyss”
are available on Amazon in print and kindle editions.
www.authorsden.com/jameswcumes
America’s Suicidal Statecraft
– The self-destruction
of a superpower
James Cumes
Cresscourt Publishing
Always a critic of mainstream
interest-rate and
credit policies, James Cumes
shows in this book how the
United States fecklessly drained away its economic strength
and endangered its political and strategic position as the
world’s single superpower.
72 | SOCIETY 3/4_11
FOTO: PIXELIO/GERD ALTMANN
The US is in continuing
recession
the same time, we must take account of
the many revolutions that have occurred
in production, distribution and exchange
ABOUT THE AUTHOR
Dr. James Cumes has written several books on history, economics,
philosophy and four novels. He graduated in Economics
and Diplomatic Studies at Australian universities
and is a Doctor of Philosophy in Economics from the London
School of Economics and Political Science. After service
as a teenage soldier, ha had diplomatic postings in Paris,
Geneva, London, Bonn and Berlin. He became Ambassador
to the European Union and several individual countries, including
Austria, High Commissioner to Nigeria and visiting
Ambassador to a dozen other West African countries. He
was Permanent Representative to the UN and UNIDO and
Governor on the Board of IAEA in Vienna. He is married to
Austrian Heide Schulte von Bäuminghaus Cumes. With their
daughter, Kim, they move between homes in Australia,
Austria, Monaco and the South of France.
over the last several decades.
To tackle these changes, we must imagine
we are at a point of reflection on policies
similar to that at the end of the 1930s.
We need to consider what should now replace
the ineffectual United Nations and
its Specialised Agencies as well as global financial
institutions. We need to reflect on
urgent practical issues such as what our reserve
currency for international transactions
should be. What should be the role,
if any, of a reserve currency? What should
be the role of gold?
What we do know is that while the market
must be allowed to play a vital part in
our economic and financial life, it cannot
be allowed a completely free run. It may be
funny to declare that “the market is toast”
but we must devise a new “toaster” – not
necessarily through more regulations but
smarter regulations if we are not to continue
to burn our toast to a cinder.
***
What then should we do?
I cannot set out all the detail in this article.
I have done that already in “America’s
Suicidal Statecraft”. However, in broad
terms –
The current United Nations General Assembly
should appoint a small but distinguished
and gifted group (DIGG) charged
with examining data and proposals connected
with the current global financial
situation. It should produce a report of
practical measures before the end of 2011
based on proposals for sustainable growth
through fixed capital investment, productivity
and production instead of policies of
restriction and austerity.
The measures should aim at full employment
through public enterprise, wise public
banking and direct public investment.
The emphasis should be on production of
goods and services for a stable and growing
market and the effective elimination of the
massive current speculation in capital, currencies,
commodities and commerce.
The basic model for stability and for
moderation of the volatility that encourages
speculation should be the domestic
and global economic and financial system
that characterised the quarter century in
the highly developed countries from 1945
to 1970. This basic model will have to be
modified for economic, financial, social,
technical and scientific changes since but,
among other things, it should restore the
rights, privileges and status of the working
and middle classes as well as modify the
“sitting pretty” situation of the rich.
The broad objective should be to
achieve peaceful change based on social
and economic justice within a genuinely
democratic system.
DIGG’s report should recommend immediate
measures to minimize distress
while more basic reconstruction of domestic
and global economies takes place. A
process should be started to construct a
new IMF and IBRD [Int. Bank for Reconstruction
and Development] as well as new
agencies for such key economic and social
sectors as agriculture and trade. We must
look towards a revolution in domestic and
global policies which is likely to require
the UN or other central multilateral authority
to meet in continuous session to
oversee the progress – or further deterioration
– of the global economy.
This would herald a peaceful revolution.
We need to embark on it urgently to avoid
a monumental financial collapse. We need
to embark on it also to avoid revolutionary
violence on an unprecedented scale.
SOCIETY 3/4_11 | 73
WIRTSCHAFT
COACHING
Modernes Zeitmanagement
Das Wichtige im Auge behalten
„Ich habe keine Zeit!“ Dieser Satz ist immer falsch! Richtiges Zeitmanagement hilft, die 24
Stunden, die jeder am Tag zur Verfügung hat, besser zu nützen. Denn wir brauchen nicht
mehr Zeit, sondern die Kraft, sie zu bändigen. Von SONJA LITTIG-WENGERSKY
„Wir alle haben 24 Stunden
am Tag zur Verfügung. Die
Frage ist nur, was wir damit
machen.“
SONJA LITTIG-WENGERSKY
Wer kennt ihn nicht, den Stoßseufzer
„Ich habe keine Zeit!“? Alle Zeitplanungssysteme
und Zeitmanagementmethoden
zielen darauf ab, die Zeit
besser in den Griff zu bekommen. Aber
oberflächliche Korrekturen nützen gar
nichts, wenn wir nicht selbst zum Meister
über unsere Zeit und damit über unsere
Arbeit, ja unser Leben werden. „Ich habe
keine Zeit“ ist oft eine self-fulfilling prophecy,
mit der wir uns programmieren
und in noch mehr Stress und Zeitdruck
versetzen.
Wir ALLE haben 24 Stunden am Tag zur
Verfügung! Die Frage ist nur, was wir damit
machen; wie wir diese Zeit füllen;
wem wir Zeit schenken oder widmen; und
von wem wir uns Zeit stehlen lassen. Da
hilft nur eines: umdenken! Die Zeit ist ein
demokratisches Gut. Wahrscheinlich das
demokratischste überhaupt, denn jeder –
egal ob Bettler oder Milliardär – hat gleich
viel davon zur Verfügung. Die Frage ist:
• Was machen wir aus der uns zur Verfügung
stehenden Zeit?
• Wie gehen wir damit um?
• Wo setzen wir unsere Prioritäten?
• Bestimmen wir unsere Zeit selbst?
***
Zeitmanagement – was ist das?
Zeitmanagement ist das systematische
und disziplinierte Planen Ihrer Zeit. Der
Zweck ist es, mehr Zeit für die wichtigen
Dinge in Ihrem Berufs- und Privatleben zu
haben. Durch eine systematische Zeitplanung
können Sie täglich erstaunlich viel
Zeit gewinnen. Zeitmanagement gibt Ihnen
mehr Zeit für die WIRKLICH WICHTI-
GEN DINGE – und für sich selbst!
Es geht beim Zeitmanagement aber
nicht darum, dass Sie noch mehr Zeit für
noch mehr Arbeit freimachen, sodass Sie
in den zwölf Stunden, die Sie täglich arbeiten,
die Arbeit von fünfzehn Stunden hineinquetschen
können. Vielmehr sollten
Sie sich mit Ihrem Zeitmanagement mehr
Freiraum z.B. für Erholung, für Möglichkeiten
neue Energie zu tanken, für Ihre Familie,
Hobbys, Weiterbildung, oder andere
Vorhaben, die Ihnen wichtig sind, schaffen.
So können Sie insgesamt ein ausgeglicheneres
und damit glücklicheres Leben
führen.
Der Vorteil dabei ist: Wenn es Ihnen gut
geht und Sie sich wohl und ausgeglichen
fühlen, sind Sie leistungsfähiger und verrichten
Ihre Arbeit besser. Dies kommt Ihrem
gesamten persönlichen Umfeld zugute:
Ihrem Arbeitgeber, Ihren Mitarbeitern
und Kollegen, Ihren Kunden, Ihren Freunden
und nicht zuletzt Ihrer Familie. Daraus
ergibt sich ein positiver Kreislauf.
Zeitmanagement hilft Ihnen nicht nur
dabei, Zeit zu gewinnen, die Sie positiv
und effizient nützen können, sondern es
unterstützt Sie vor allem auch dabei, die
wirklich wesentlichen Dinge zu erledigen,
Prioritäten zu setzen. Dadurch können Sie
erfolgreicher und zufriedener werden. Und
Sie haben durch ein systematisches Zeitmanagement
letztlich weniger Arbeit mit
diesen Aufgaben als vorher, weil Sie durch
die konsequente Ausrichtung auf das Wesentliche
immer die wirklich wichtigen
Dinge im Blick behalten und sich nicht mit
Unwichtigem verzetteln. So können Sie
schon im Vorfeld Probleme und mögliche
Krisenherde erkennen. Im Anfangsstadium
lassen sich solche Situationen meist mit
sehr viel weniger Aufwand lösen, als wenn
man bereits mittendrin im Chaos steckt
und den roten Faden verloren hat. Vorteil
des Zeitmanagements: Sie erledigen die
wesentlichen Dinge in weniger Zeit! Zeitmanagement
bedeutet die eigene Zeit zu
beherrschen – statt sich beherrschen zu
lassen. Das Zauberwort heißt: AGIEREN
STATT REAGIEREN!
Das Time-Management-Seminar von Dr. Sonja Littig-
Wengersky
ÜBER DIE AUTORIN
Dr. Sonja Littig-Wengersky ist Dipl. Coach und Trainerin
für Kommunikation und Persönlichkeitsentwicklung sowie
Buchautorin. Vom IIR (Institute for International Research)
wurde sie mehrfach zur „Top Trainerin des Jahres“ gewählt.
Info über das Time-Management-Seminar:
www.littig.at/et-enough-time.php
74 | SOCIETY 3/4_11
Komfort und Sicherheit
Technik für den Menschen
WIRTSCHAFT
PORTRÄT
Moderne Elektrotechnik bedeutet Komfort auf Knopfdruck vom Wohnzimmer aus, Zugriff
auf Geräte von unterwegs, Licht und Klang angepasst nach individuellen Wünschen sowie
flexible und effiziente Komponenten, die nach Belieben aufgerüstet werden können.
Ing. Andreas Schmid
übernahm später die Abteilung Freileitungsarbeiten.
Er leitet seit 2003 gemeinsam
mit seinem Bruder Stefan Schmid die
Firma. Seine Lebensphilosophie im Privaten
wie Beruflichen lautet: Der Mensch steht im
Mittelpunkt – es zählen Ehrlichkeit, Respekt,
Höflichkeit und Handschlagqualität.
Ing. Stefan Schmid ist ebenfalls Absolvent
der HTL TGM in Wien. Neben dem Studium
an der TU arbeitete er bereits im väterlichen
Betrieb. Er widmete sich darauf
mehr der Praxis und machte die Meisterprüfung
sowie Konzessionsprüfung in der
Elektroinnung.
Zwischenzeitlich gründete er die Firma
McTextrion, die im Auftrag der Firmen
Steyr Spezialfahrzeuge und ÖAF Gräf&Stift
mobile Operationssäle und mobile Computer-Tomographie-Container
entwickelte
und baute. Dafür hat man sogar internationale
Preise erhalten. Außerdem entwickelte
McTextrion Spezialleuchten für das
Bundesheer und vertrieb diese in Amerika,
China und den Arabischen Emiraten.
Nach der Schließung der Sonderfahrzeuglinie
bei Steyr wechselte Ing. Stefan
Schmid wieder in den Familienbetrieb, wo
er alle Agenden der Firma McTextrion weiter
bearbeitet. Er ist in der Firma für Installationstechnik,
Alarmanlagen und EDV-
Verkabelungen zuständig.
In der heutigen, schnelllebigen Zeit, in
der nur mehr Fakten zählen und der
Mensch immer mehr in den Hintergrund gedrängt
wird, hat er sich als Ziel gesetzt, die
individuelle Betreuung und Beratung als erste
Priorität anzusehen. Nicht der Mensch
muss sich nach der Technik richten, sondern
die technischen Möglichkeiten sind
den einzelnen Bedürfnissen anzupassen.
KONTAKT
Ing. Leopold Schmid
Beheimgassse 45, 1170 Wien
Tel. +43-(0)1-402 65 68-0
E-Mail: office@elektroschmid.at
www.elektroschmid.at
Notdienst täglich 7 bis 23 Uhr
+43-(0)664-833 60 30
Das Familienunternehmen Ing. Leopold
Schmid zählt seit sechzig Jahren und in
bereits dritter Generation zu den herausragenden
Anbietern von Elektroinstallationen
aller Art und ist immer auf dem neuesten
Stand in Technik und Know-how.
1948 von Ingenieur Leopold Schmid gegründet,
begann die Firma mit zwei Mitarbeitern.
Einer der Schwerpunkte war von
Anfang an der Bau von Freileitungen und
die Errichtung und Instandhaltung der
öffentlichen Beleuchtung in Wien. Im Jahr
1973 übernahm sein Sohn Günther
Schmid die Leitung, der die Firma auf
sechzig Mitarbeiter vergrößerte. Seit 2003
sind dessen Söhne Ing. Andreas und Ing.
Stefan Schmid Firmenleiter.
Ing. Andreas Schmid ist Absolvent der
HTL TGM in Wien und seit seinem Berufseintritt
im väterlichen Betrieb tätig. Zunächst
arbeitete er in der Abteilung für Beleuchtungsanlagen,
organisierte die
Verkabelungsarbeiten bei Wien Energie und
Ing. Stefan Schmid
SOCIETY 3/4_11 | 75
WISSENSCHAFT
KOLUMNE
Kolumne von HERBERT PIETSCHMANN
110 Jahre Motorflug
Um den ersten erfolgreichen motorisierten Flug gibt es einen nicht lösbaren Streit:
Waren es Gustav Whitehead oder die Brüder Wright, denen der erste Flug gelungen ist?
Zweifellos ist, dass alle drei geniale Erfinder waren.
Am 14. August 2011 gab es zwei
Gedenkfeiern aus gleichem
Anlass: eine im Discovery Museum
von Bridgeport, Connecticut,
USA, die andere im Flugpionier-Gustav-Weißkopf-Museum
in
Leutershausen, Deutschland. Gefeiert
wurde der 110. Jahrestag des
ersten erfolgreichen Fluges einer
motorgetriebenen Maschine
„schwerer als Luft“. Eine Video-
Schaltung verband die beiden
Feiern, wegen der Zeitdifferenz
um 11 Uhr in Bridgeport und um
17 Uhr in Leutershausen. Am 14.
August 1901 hatte Gustave Whitehead
mit seinem Fluggerät Nr. 21
diese Pionierleistung in Bridgeport
vollbracht, zwei Jahre vor den
Brüdern Wright. In Leutershausen
bei Ansbach war er als „Gustav
Weißkopf“ im Jahre 1874 geboren
worden.
Leider gibt es für Whiteheads Flug
„nur Zeugenaussagen und keinen fotografischen
Beweis“ (Wikipedia). Zwar
hatte schon am 8. August 1901 die angesehene
Wissenschafts-Zeitschrift
„Scientific American“ einen mit zwei
Fotos illustrierten Artikel gebracht, in
dem es heißt: „Eine neuartige Flugmaschine
wurde soeben von Mr. Gustave
Whitehead aus Bridgeport, Conn., fertig
gestellt und steht nun bereit für die
ersten Flugversuche.“ Und die Zeitung
„Bridgeport Sunday Herald“ brachte
am 18. August 1901 einen ganzseitigen
Artikel über den Erstflug. Der Reporter
dieser Zeitung, Dick Howell, konnte
als Augenzeuge verlässliche Angaben
machen.
Trotzdem gelten die Brüder Wright
als Erfinder des Motorfluges, denn sie
„haben ihre Flüge genauestens fotografisch
und schriftlich dokumentiert,
so dass keine Zweifel an ihrer Darstellung
bestehen. Ihre Absicht zum exklusiven
Verkauf ihrer Flugzeuge veranlasste
sie aber zu weitgehender
Geheimhaltung.“ (Wikipedia)
Herbert Pietschmann in
Leutershausen, dem
Geburtsort von Gustave
Whitehead
***
Das Privileg des Erstfluges
Wegen der Bedeutung des Flugwesens
für unsere Welt handelt es sich bei
dem Streit um den Erstflug längst nicht
mehr um eine historisch-wissenschaftliche
Frage. Als beliebtes Ziel von Touristen
ist Kitty Hawk in North Carolina,
der Ort des Fluges der Brüder Wright,
zu einer beträchtlichen Fremdenverkehrs-Attraktion
geworden. Es geht also
auch um North Carolina gegen Connecticut;
vor allem, weil der Bundesstaat
North Carolina mit Recht so stolz
auf diesen Ort ist, dass er auf die Nummerntafeln
seiner Kraftfahrzeuge unter
„North Carolina“ auch prägen lässt
„First in Flight“. Auf dieses Privileg ist
freilich nicht leicht zu verzichten!
Daher gibt es einen grimmigen
Streit, wer nun tatsächlich den ersten
kontrollierten Flug durchgeführt hat
und ob Whiteheads „Flug“ vielleicht
nur eine Reihe von Sprüngen mit
wiederholten Bodenberührungen war.
Also wurde Whiteheads Flugmaschine
Nr. 21 sowohl in Bridgeport als auch in
Leutershausen getreu dem Original
nachgebaut und zum richtigen
Fliegen gebracht. Bei der gemeinsamen
Feier in Bridgeport
und Leutershausen wurden nicht
nur der Flugpionier Gustave
Whitehead, sondern auch die
zeitgenössischen Piloten, die die
beiden Nachbauten geflogen hatten,
gewürdigt. Sondermarken
mit Sonderstempel wurden auf
Gedenkflügen vom Aeroclub Ansbach
mit einem Motorflugzeug
über Leutershausen und einem
Segelflugzeug während der Bayerischen
Segelflug-Meisterschaften
der Junioren befördert.
Der grimmige Streit geht aber
weiter. Carroll F. Gray aus Kalifornien
hat in einem ausgewogenen
Artikel im Internet („Understanding
Gustave Whiteheads Aerial
Adventures“) den Streit untersucht
und meint darin folgerichtig, selbst
wenn man Gustave Whitehead als Lügner
entlarven könnte, müsste man erst
erklären, wie es zu den notariell beglaubigten
Aussagen vieler Zeugen unabhängig
voneinander kommen konnte.
***
Leistungen genialer Erfinder
Ich bedaure, dass dieser Streit dazu
führt, die unzweifelhaften Leistungen
der einen oder der anderen Seite zu
schmälern oder gar zu verwerfen. Whiteheads
Anstrengungen hatten zum
Bau von beachtlichen Flugzeugmotoren
und Flugmaschinen geführt, die
Brüder Wright hatten die Steuerung
um alle drei Raumachsen erstmals
technisch verwirklicht. Es scheint mir
historisch nicht sinnvoll, eine so wichtige
Erfindung wie die des Flugzeugs
gemäß unseres Entweder-Oder-Denkens
auf einen bestimmten Zeitpunkt
und eine Person festzulegen. Wenn die
Zeit reif für eine Neuerung ist, finden
sich meist mehrere geniale Menschen,
deren Kräfte gebündelt zum Durchbruch
der Erfindung führen.
76 | SOCIETY 3/4_11
Herbert Pietschmann ist Emeritus der Fakultät für Physik der Universität Wien und
Buch-Autor (z.B.: Die Atomisierung der Gesellschaft. Ibera Verlag Wien 2009).
WIRTSCHAFT
RECHT
Ohne Expertise großes Risiko
Der Kunstsammler
und sein Recht
Kunst wird als vermeintlich sichere Anlage angepriesen. Von
falschem Gold hört man relativ selten. Ein millionenteures
Kunstwerk hingegen kann auf einmal nichts mehr wert
sein. Es lohnt, sich als Kunstsammler mit dem Phänomen
der Kunstexpertise auseinanderzusetzen.
Das Kunstwerk umströmt nach wie vor eine
nicht fassbare Aura des Erhabenen,
und damit lässt sich manche Verführung
zur Kunst und zum Kunstkauf erklären.
Die Motivation Kunst zu sammeln wird
meist mit einer Leidenschaft oder einer besonderen
Vorliebe für die Kunst begründet.
Die folgenden Zeilen sind nicht zuletzt der
Vernunft geschuldet, wenn es darum geht,
seine Rechte als Sammler zu kennen und
diese notfalls auch durchzusetzen.
Heute muss der Kauf eines Kunstwerkes
im gehobenen Preissegment beinahe so
wie der Kauf eines Unternehmens behandelt
werden. Man spricht dabei von einer
„Art Due Diligence“. Es muss die Provenienz,
die Echtheit und die Verfügungsberechtigung
des Verkäufers vorab von Experten
untersucht werden, um „sicherer“ –
sprich: gutgläubiger – Eigentümer eines
echten Werkes zu werden.
Das Kunstwerk ist auch ein Investitionsund
Spekulationsobjekt. Dem folgt das
Kunstrecht mit einem Instrumentarium,
welches bisher nur aus dem Bereich des
Wirtschaftsrechts bekannt war.
***
Die Expertise über die Echtheit
Allgemein anerkannt ist mittlerweile,
dass eine Expertise über die Echtheit eines
Kunstwerkes letztlich keine absolute Sicherheit
gegen eine falsche Zuschreibung oder
eine Fälschung geben kann. Trotzdem ist sie
im Auktions- und Kunsthandel eine feste
Größe, um überhaupt gewisse Arbeiten verkaufen
zu können. In manchen Fällen ist
die Macht einzelner Experten so groß, dass
gegen sie nur mit Hilfe des Kartellrechts
oder des Rechts gegen den unlauteren Wettbewerb
vorgegangen werden kann.
Ein berühmt-berüchtigtes Beispiel ist
das Andy-Warhol-Authentication-Board.
Internationale Auktionshäuser holen regelmäßig
deren Expertise ein, welche dann
wie ein Endurteil für den Eigentümer des
vermeintlich echten „Warhols“ wirkt. Faktisch
wurden durch die Zu- oder Abschreibungen
des Boards schon Millionenwerte
vernichtet.
Warhol schafft den Juristen und Experten
nicht zuletzt deswegen Kopfzerbrechen,
weil der Begriff des Originals bei ihm
zu kurz greift. Der Künstler selbst pflegte
den Werkstattgedanken und delegierte oftmals
an Dritte die Ausführung seines
künstlerischen Konzepts.
Klagen wegen Verweigerung einer Expertise
oder Aufnahme in ein Werkverzeichnis
sind aber mit großen Unsicherheiten
belastet. Wie bei jedem Prozess, wo es
um die Echtheit eines Kunstwerkes geht,
zeigt sich das Dilemma des Fehlens einer
objektiv unanfechtbaren letzten Instanz
Der Autor
Mag. Michael Maier
KONTAKT
Rechtsanwaltsanwärter bei LANSKY, GANZGER + Partner
Lansky, Ganzger & Partner Rechtsanwälte GmbH
Rotenturmstrasse 16-18/7, 1010 Wien
Tel.: +43-(0)1-533 33 30-0
www.lansky.at
für Echtheitsfragen. Der Ratschlag für
Sammler kann daher nur lauten, sich mit
der möglichst anerkanntesten Expertise
für sein Kunstwerk auszustatten. Sollte einem
Warhol beispielsweise das Zertifikat
des Andy Warhol-Authentication-Boards
fehlen, wäre ein Ankauf mit großen Unsicherheiten
belastet.
Die Kunstexpertise steht auch im Mittelpunkt
in einem zurzeit in Köln stattfindenden
Prozess gegen eine Kunstfälscherbande,
wobei bemerkenswert ist, dass auch ein
international anerkannter Experte unter
den Getäuschten ist. Werner Spies hat eine
Kaufempfehlung für einen „falschen“ Max
Ernst für die Sammlung Würth abgegeben.
Der Experte für Max Ernst und auch Picasso
hat die viel beachtete Ausstellung in der
Wiener Albertina „Picasso – Malen gegen
die Zeit“ kuratiert und wird im Jahr 2013
die Retrospektive von Max Ernst in der Albertina
ausrichten..
***
Haftung des Sachverständigen?
Sammler müssen sich in vielen Fällen
auf das Urteil von Experten verlassen können.
Echtheits- und Wertgutachten spielen
eine große Rolle auch für die Besteuerung,
Versicherung und Beleihung von Kunstgegenständen
und bei der Vermögensauseinandersetzung
unter Erben oder geschiedenen
Eheleuten.
Nicht nur der Kunstexperte ist Sachverständiger,
sondern auch Kunsthändler, Galeristen
und Antiquitätenhändler. Der
Kunstexperte haftet aber nur, wenn er für
den Rat oder das Gutachten ein Entgelt bekommen
hat. Die Judikatur zieht dabei eine
niedrige Grenze der Entgeltlichkeit.
Wird ein Rat nicht ausschließlich selbstlos
gegeben, sondern erwartet der Ratgeber
für sich wirtschaftliche Vorteile, dann wird
Entgeltlichkeit angenommen. So kann beispielsweise
der Rat eines Kunsthändlers
zum Ankauf von diesem oder jenem Künstler
zu einem „Expertenratschlag“ werden,
wenn durch diesen Kauf auch der Kunsthändler
selbst profitiert.
Dem Sammler ist anzuraten, hier
durchaus seine Marktmacht für sich zu
nutzen. So können in einem Auftragsvertrag
mit einem Experten Haftungsgarantien
zugunsten des Auftragsgebers festgeschrieben
werden.
Ein Unternehmenskauf wird kaum an
einem Tag abgewickelt. So sollte auch ein
Kunstwerk vor dem Ankauf eingehend
untersucht werden und die eigene Leidenschaft
für die Kunst in Zaum gehalten
werden, um das Werk, den Verkäufer und
die Expertise mit der notwendigen Sorgfalt
überprüfen zu können.
SOCIETY 3/4_11 | 77
WISSENSCHAFT
THERAPIE
Ein Blick in die psychotherapeutische Praxis
Tabus, Familiengeheimnisse
und Unaussprechliches
Geheimnisse in der Familie haben oft einen gravierenden Einfluss auf die seelische und körperliche
Gesundheit. Sie in therapeutischer Arbeit aufzudecken bedeutet Versöhnung mit der
eigenen Geschichte und Selbstwerdung. Von SILVIA PROSQUILL-SALZMANN
Der Begriff des Tabus kommt aus dem
Polynesischen, er hat zwei Bedeutungen,
zum einen meint er heilig und geweiht,
zum Anderen verboten und gefährlich.
Ein Tabu benennt Handlungen und
Verhaltensweisen, die im sittlichen Verständnis
geächtet, in vielen Fällen per Gesetz
geahndet werden und eine kulturabhängige
Gültigkeit haben. Ein Tabubruch
ist seit Jahrhunderten Ziel öffentlicher Beurteilung
und Verurteilung und hat die
Menschheit immer berührt.
Gleichsam berührend sind Tabus, die
an Familiengeheimnisse anknüpfen und
durch ganz individuelle Erlebnisse große
Belastungen und seelische Konflikte hervorrufen.
So können „heimliche und unheimliche“
Geschichten, wie sie uns Freud
in einem seiner wichtigsten Aufsätze
hinterlassen hat, die heute oder damals,
auch Generationen davor stattgefunden
haben, unbewusste Spuren hinterlassen
und damit gravierenden Einfluss auf das
heutige Leben nehmen.
Bestimmte Begegnungen, Orte, Gerüche
oder Musikstücke lassen uns oft in eine
unergründliche Stimmung sinken, ohne
dass wir dafür eine Erklärung finden.
Ein Ort, wie in manchen Gesprächen zu erfahren
war, an dem viel über Geheimnisse
gesprochen wird, ist oft der Letzte Platz eines
Menschen – der Friedhof. Hier wird der
positiven und negativen Eigenschaften gedacht
und im Zuge dessen werden Familiengeheimnisse
wach. Kinder erzählen
dann: an einem gewissen Platz, bei einer
gewissen Musik, bei einer gewissen Geschichte
hat die Oma immer geweint, ist
der Opa immer zornig geworden. Kinder
haben feine Sensoren für alles Verheimlichte
und Unausgesprochene.
***
Die Vielfalt der Geheimnisse
Wiederholt erzählen mir Betroffene
nach Aufdeckung eines Geheimnisses: „Geahnt
habe ich es ja schon immer.“ Die Vielfalt
der Geheimnisse ist unbegrenzt und
stellt uns oftmals vor die Frage: Hat es das
„Unaussprechliche“ auch in unserer Familie
gegeben? Um nur einige zu nennen:
Geschwisterkinder, die nicht die gleichen
Eltern haben; verheimlichte Adoptionen,
Abtreibungen, unheilbare und psychische
Erkrankungen; Vernachlässigung ungeliebter
Kinder; Vergewaltigungen; Selbstmorde;
Rätsel im Zusammenhang mit Geld; jüdische
oder nationalsozialistische
Vergangenheiten usw.
Geheimnisse können generationsübergreifende
Gefühle auslösen. Die Verknüpfung
des eigenen Schicksals mit dem der
Ahnen lässt wiederholt Schande, Mitschuld
und Schamgefühle entstehen, die
ÜBER DIE AUTORIN
Silvia Prosquill-Salzmann ist diplomierte Lebens- und Sozialberaterin
in eigener Praxis. Sie ist Absolventin der Sigmund-Freud-Privatuniversität
in Wien, wo sie zur Psychoanalytikerin
ausgebildet wird und einen BA p.th.
erworben hat.
KONTAKT
Silvia Prosquill-Salzmann
Dipl. Lebens- und Sozialberaterin
Psychotherapeutin in Ausbildung und Supervision
Laudongasse 31/5/15, A 1080 Wien
Mobil +43-(0)664-190 32 31
uns über weite Strecken in unserem Leben
beeinträchtigen und Angst vor Ausschluss
und Außenseitertum zur Folge hat. Die
Aufdeckung von familiären Heimlichkeiten
geht mit bedrückender Angst einher
und wird erst durch Gewissheit gemildert.
Die Fantasie ist es, die uns quält z. B. ein
ungeliebtes Kind, oder der Enkel eines NS-
Opfers bzw. Täters, oder ein Ersatzkind,
oder ein Kind aus einem Inzest zu sein.
Diese Vorstellungen sind schlimmer, als
die Wahrheit zu erfahren, das Unaussprechliche
zu formulieren und sich mit
der Auswirkung auf sich selbst zu befassen.
***
Entlastung der inneren Spannung
Im therapeutischen Rahmen erlebe ich
immer wieder die große Erleichterung,
wenn ein Betroffener sich erstmals öffnet
und über sein geheimes Thema spricht.
Die Neutralität und der professionelle Umgang
ermöglichen eine weitgehende Entlastung
der inneren Spannung, die sich
manchmal über Jahre aufgebaut hat. Vielfach
sind Familiengeheimnisse von parallel
auftretenden körperlichen und seelischen
Symptomen wie Schlaflosigkeit,
Melancholie, sexueller Empfindungslosigkeit,
Schmerzen verschiedenster Art begleitet.
Im Zuge einer therapeutischen Aufarbeitung
ist eine Auflösung der
körperlichen Beschwerden regelmäßig zu
beobachten. So können etwa Träume im
therapeutischen Prozess erhellend und
wegweisend für verdrängte Erlebnisse sein.
Eine wichtige Phase tritt ein, wenn ein Betroffener
sich mit Vergangenem konfrontiert,
Unaussprechliches besprechbar wird
und in weiterer Arbeit damit versöhnt.
Ein langer therapeutischer Prozess nähert
sich dem Ende zu.
Im dem Zusammenhang denke ich an
den Satz „Werde der, der du bist“ mit allen
Geheimnissen und daraus resultierenden
Schwierigkeiten, doch im Bewusstsein,
dass sie ein Teil von dir sind und deiner
Selbstwerdung und Selbstheilung dienen.
78 | SOCIETY 3/4_11
WIRTSCHAFT
DIVERSITÄT
EDIC 2012
Diversitätsmanagement für
unternehmerisches Handeln
Der „European Diversity & Inclusion Congress“ versammelt von 1. bis 2. März 2012 wieder
rund 200 Diversity-ExpertInnen aus aller Welt in Wien.
Beatrice Achaleke
Mit einem vielfältigen Angebot bietet
der zweitägige EDIC Kongress eine
ausgezeichnete Lehr- und Lernstätte
für AnfängerInnen und ExpertInnen auf
dem Gebiet des Diversitätsmanagements.
EDIC stellt dabei ein Ressourcenforum für
CEOs, ManagerInnen, PraktikerInnen,
Hochschulen, Forschungseinrichtungen
sowie eine hochrangige Netzwerkplattform
für TeilnehmerInnen, PartnerInnen
und ReferentInnen dar.
Gleich zu Beginn des Kongresses liegt
der Fokus auf den aktuellen Herausforderungen
und Chancen, wie beispielsweise
flexiblen Arbeitszeitregelungen, die für
Unternehmen und deren MitarbeiterInnen
viele Vorteile bringen können, aber guter
Planung bedürfen. Auch die Einrichtung eines
„Frauen- und Minderheiten-Talentepools“
kann dabei unterstützen, Diversität
in die mittlere und Top-Managementebene
zu heben.
***
Diversität als Unternehmensstrategie
Entscheidend für gelebte Vielfalt innerhalb
eines Unternehmens sind in erster Linie
die betrieblichen Diversity-Zielsetzungen
– in einer sich ständig wechselnden
Belegschaft eine besondere Herausforderung,
auf die im EDIC Kongress speziell
eingegangen wird. Der unternehmerische
Erfolg stellt sich dann ein, wenn Diversitätsmanagement
in die gesamte Unternehmensstrategie
eingebunden und von
der Unternehmensführung als besonders
relevant kommuniziert wird.
Welche Rolle soziale Netzwerke innerund
außerhalb eines Betriebes sowie dessen
Dynamiken für die Förderung einer inklusiven
Vielfalt in paneuropäischen und
globalen Unternehmen spielen, ist ebenso
Diskussionsthema des EDIC-Kongresses.
Forschungsergebnisse zeigen darüber
hinaus, welche Rolle die berufliche Entwicklung,
menschliche Netzwerke, Mitarbeiterengagement
und Mitarbeiterzufriedenheit
für positive Geschäftsergebnisse
spielen. Ein besonderer Schwerpunkt ist
auch die Darstellung, wie europäische
Unternehmen und ExpertInnen aktuelle
Herausforderungen und neue Chancen in
Hinsicht auf eine neue und vielfältigere Belegschaft
meistern.
***
Wie profitieren Unternehmen
von EDIC?
Der European Diversity & Inclusion
Congress hilft, das Thema „Vielfalt“ mit all
seinen Facetten besser zu verstehen, sowie
das Vertrauen im Umgang mit Diversitätsmanagement
zu stärken. Organisationen
bekommen die Möglichkeit, sich mit ExpertInnen
auszutauschen und Strategien
für die praktische Umsetzung zu erlernen.
Denn mit erfolgreichem Diversitätsmanagement
können Betriebskosten gesenkt,
die Wettbewerbsfähigkeit deutlich
gesteigert werden.
ÜBER EDIC
Der hochkarätige Diversitätskongress zieht jährlich eine
hohe Anzahl an namhaften Firmen an, u. a. KPMG, IBM,
Rewe, L'Oreal, Telefonica O2, Ernst & Young, American Express,
Hitachi, HP, die Europäische Zentralbank, Microsoft,
Deloitte, London 2012, Walt Disney etc.
Rund 200 internationale und hochrangige D & I-Experten,
Wissenschaftler und andere interessierte TeilnehmerInnen
aus der ganzen Welt werden zum EDIC-Kongress 2012 erwartet.
Der Kongress wird in englischer und deutscher
Sprache gehalten. Gastgeber ist die Wirtschaftskammer
Wien (WKW).
www.diversityleadership.eu
Für nähere Informationen schreiben Sie an:
office@diversityleadership.eu.
KONTAKT
Beatrice Achaleke
EDIC Gründerin & Kongressmanagerin
Mobil +43-(0)699-11 969 115
E-Mail: achaleke@diversityleadership.eu
Im November 2011 erscheint
Beatrice Achalekes erstes Buch
im Verlag Holzhausen mit dem
Titel „Vielfalt statt Einfalt. Wo
ich herkomme“. Darin beschreibt
sie ihr Erfolgsrezept
Vielfalt und dessen Herausforderungen
und führt die Leserinnen
und Leser anhand ihrer
Lebensstationen in Afrika und Europa zu einem erweiterten
wie punktgenauen Vielfalts-Verständnis. Für
Achaleke ist Diversität kein leeres Fremdwort sondern der
Leitgedanke ihres Lebenslaufs.
Die Buchpräsentation in Kooperation mit SOCIETY findet
am 7. November 2011 um 11 Uhr in den Räumlichkeiten der
österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik statt.
Nähere Information unter www.beatrice-achaleke.at
Bestellung unter: https://shop.verlagholzhausen.at/
hhshop/Vielfalt-statt-Einfalt-Wo-ich-herkomme.htm
SOCIETY 3/4_11 | 79
WIRTSCHAFT
EVENTS
HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN
DER WIRTSCHAFT Juli bis Oktober 2011
Networking an der frischen Luft: Doris
Pignitter, Bruno Waldl und Brigitte
Elmecker (alle UniCredit)
FORUM VELDEN: NETZWERKABEND
Auf Einladung des Forums Velden ließen die Teilnehmer des CEE-
Wirtschaftsforums Velden den ersten Kongresstag bei einer Schifffahrt
auf dem Wörthersee ausklingen. In entspannter Atmosphäre
wurde resümiert und diskutiert und wertvolle Kontakte
wurden intensiviert. Die Abendveranstaltung ließ keine Wünsche
offen: Nach einem erfolgreichen Kongresstag versammelte sich die
Wirtschaftselite auf dem Schiff „Santa Lucia“ und legte von Velden
ab nach Pörtschach.
WIRTSCHAFTSMINISTERIUM: HEADQUARTERS DIALOG
Wirtschaftsminister Reinhold
Mitterlehner betonte
beim „Headquarters Dialog“
im Wirtschaftsministerium
die steigende Bedeutung
einer aktiven
Standortpolitik. Dass der
Headquarters-Standort
Österreich im internationalen
Vergleich gut aufge-
BM Reinhold Mitterlehner
stellt ist, zeigte eine neue
Erhebung der renommierten Rechtsanwalt-Sozietät Wolf Theiss.
Positive Ergebnisse präsentierte auch eine Befragung von Kreutzer
Fischer & Partner. Neben der Präsentation der Studienergebnisse
fand auch eine Podiumsdiskussion mit hochkarätigen Unternehmern
statt, in der die Vorzüge des Standorts Österreich und die
wichtigsten Zukunftsaufgaben analysiert wurden.
Netzwerken auf den sanften Wellen des Wörthersees:
Magnus Wallin (Sonnenkraft) und
Klaus Zöttl (UniCredit)
Schiff ahoi: Michael Friedl (Wirtschaftsdelegierter Teheran)
und Meinrad Höfferer (Leiter Außenwirtschaft der
Wirtschaftskammer Kärnten) mit Kapitän Didi
v.l.n.r.: Alleinvorstand Klaus Huttelmaier (Robert Bosch AG), Vorstandsvorsitzender Elmar
Wieland (Schenker & CO AG) , Sektionschef Michael Losch (BMWFJ), StV. Chefredakteur
Franz Schellhorn (Die Presse), Vorstandsvorsitzende Monika Kircher-Kohl (Infineon Technologies
Austria AG), Vizepräsident Mike Borze (BenQ Europe).
GD Dr. Karl Stoss und
seinen Vorstandskollegen
Mag. Bettina
Glatz-Kremsner und
DI Friedrich Stickler
beim Anschnitt der
Geburtstagstorte
80 | SOCIETY 3/4_11
GEBURTSTAG: 25 JAHRE LOTTO
Lottosieger, Sportgrößen, Geschäftspartner sowie Vertreter aus Politik,
Wirtschaft und Medien folgten der Einladung von GD Dr. Karl
Stoss und seinen Vorstandskollegen DI Friedrich Stickler und
Mag. Bettina Glatz-Kremsner ins Studio 44. Gefeiert wurde der 25.
Geburtstag von Lotto „6 aus 45“ und damit auch der Österreichischen
Lotterien. Highlight des Abends war die Jubiläumsziehung,
die erstmals nicht im ORF-Zentrum, sondern im Studio 44 über die
Bühne ging. Für ebenso große Überraschung wie Begeisterung sorgte
die junge Vorarlberger Künstlerin Alexandra Caró („Listen to your
inside“) mit dem eigens komponierten Geburtstagssong L.O.TT.O.
Lotterien-Vorstand mit
den Lotto Moderatoren
Karin Schranz-Klippl und
Thomas May
FOTOS: FORUM VELDEN/WAJAND; HBF/HARTL; ANDREAS TISCHLER
LIFE UND STYLE
BALL
Ein Highlight in der Silvesternacht
- der Kaiserball
in der HOFBURG Vienna
Größter Silvesterball Wiens
„Aspects of Love“
Ein Silvester im Zeichen der Liebe, das ist der 42. Kaiserball
in der HOFBURG Vienna. Ein unvergesslicher Abend unter
dem Motto „Aspects of Love“ mit rhythmischen und romantischen
Melodien großer Musicalkomponisten und tausenden
Rosen in den kaiserlichen Prunksälen: „It’s like a fairy tale!“
flotten Discoklängen. Nach Mitternacht
lädt die beliebte „Publikumsquadrille“
zum Mitmachen ein.
Die Kulinarik darf zu Silvester ebenso
nicht zu kurz kommen: Catering’s Best by
InterContinental verwöhnt die Gäste mit
einem exquisiten viergängigen Galadiner
oder alternativ mit einem reichhaltigen
Buffet. Der Cocktail wird in eigenen Kaiserball-Sektflöten
gereicht, die nach dem Ball
als ideales Souvenir mit nach Hause genommen
werden können.
FOTOS: FOTO FAYER, TANZSCHULE ELMAYER, HOFBURG VIENNA/FISCHERAUER
Am 31. Dezember 2011 feiern 2.500 Gäste
aus aller Welt den größten Silvesterball
Wiens, den 42. Kaiserball in
der HOFBURG Vienna. „Flotte Rhythmen
aus bekannten Musicals und Wiener Balltradition:
dieses Wechselspiel von Historie
und Gegenwart prägt die Silvesternacht
voll Schwung und Eleganz“, so HOFBURG
Vienna Geschäftsführerin Renate Danler.
Unter dem Motto „Aspects of Love“ begleiten
Melodien großer Musicalkomponisten
durch den Abend. Bei der Eröffnung
singt Bühnenstar Maya Hakvoort den bekannten
Song „Ich gehör nur mir“ aus
dem Erfolgsmusical „Elisabeth“, bei der
spektakulären Mitternachtseinlage unterhalten
Sänger und Tänzer der führenden
österreichischen Theater mit Klassikern
wie „I Got Rhythm“ oder „Big Spender“.
Natürlich kommt auch die österreichische
Balltradition nicht zu kurz: Colloredo-
Grenadiere heißen die Gäste nach historisch-militärischem
Zeremoniell in der
Eingangshalle willkommen, das Jungdamen-
und Jungherrenkomitee gestaltet
die Eröffnung mit der traditionellen Fächerpolonaise
und die Klänge des Donauwalzers
geleiten schwungvoll ins Jahr 2012.
Junge und Junggebliebene tanzen nicht
nur zu den zahlreichen Live-Bands, die
sich in den großen Tanzsälen abwechseln,
sondern auch im „Tanzpalast bei Hof“ zu
KAISERBALL 2011
31. Dezember 2011
Einlass für Dinergäste: 19.30 Uhr
Einlass für Ballgäste: 21.00 Uhr
Ballende: 03.30 Uhr
Information und Buchung
HOFBURG Vienna, Heldenplatz
Tel. +43-(0)1-587 36 66-23
E-Mail: kaiserball@hofburg.com, www.kaiserball.com
SOCIETY 3/4_11 | 81
LIFE UND STYLE
REISE
Villa Giustinian
Urlaub für sich und andere
Genießen und Gutes tun
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anderen etwas Gutes! Denn mit dem Erlös aus dem Gutscheinheft-Verkauf organisiert Global
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zum halben Preis buchen können. Die Hotels
sind: Das 5-Sterne Hotel Klosterbräu in
Seefeld (Tirol), das Romantikhotel Villa
Giustinian in Portobuffolé (nahe Venedig)
und das Wellnesshotel Alpenschlössl in
St. Johann (Salzburger Land). Sie erhalten
den Gratis-2for1-Gutschein mit der Post
zugesandt. Unkostenbeitrag 12 Euro (mit
Zahlschein). Infos: www.global-family.net
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Villa Giustinian
Das Romantikhotel „Villa Giustinian“ in
der Provinz Treviso im mittelalterlichen
Städtchen Portobuffolé ist eine malerische
Villa aus dem siebzehnten Jahrhundert,
aufwändig restauriert und im typisch venezianischen
Stil erbaut, umgeben von einem
großen Park: eine Oase des Friedens
für die Gäste. Das Hotel verfügt über 35
Zimmer, ausgestattet mit jedem Komfort,
und acht historisch wertvolle Suiten, ein
stimmungsvoller Rahmen für festliche Anlässe.
Ausgezeichnete Köche lassen überdies
die traditionelle lokale Küche wieder
aufleben. Mit einem Wort: ein Ort voll
Poesie und Charme.
KONTAKT
Global Family Charity Resort e.V.
Straubingerstraße 1a
A 5020 Salzburg
Tel. +43-(0)699-172 119 06
E-Mail: office@global-family.net
www.global-family.net
Gründer und Generalsekretär Karl G. Auer
FOTO: VILLA GIUSTINIAN
82 | SOCIETY 3/4_11
LIFE UND STYLE
GESUNDHEIT
Detox-Kosmetik im Parkhotel Igls
Ein Jungbrunnen
der besonderen Art
Schon lange nimmt das Gesundheitszentrum Parkhotel Igls
eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Modernen Mayr Medizin
ein. Auch in der Detox-Kosmetik – unterstützende Behandlungen
zur Entgiftung der Haut – setzt das Haus neue
Maßstäbe. Das Ergebnis ist eine straffere Haut voll jugendlicher
Leuchtkraft!
Die entspannenden Kosmetikbehandlungen
für Gesicht und Körper im neu gestalteten
Ambiente des Beauty Bereiches
sind nicht nur pflegend, sie
unterstützen die Haut während und bei der
Entgiftung des Körpers. Giftstoffe im Körper
werden während des Entschlackungsprozesses
nicht nur über die Reinigungssysteme
– Darm, Nieren und Lunge – ausgeschieden,
sondern auch über das größte Organ des
Menschen – die Haut.
Sie hat eine bedeutende Funktion im Bereich
des Stoffwechsels und somit bei der
Ausleitung von Giftstoffen. „Dabei kann es
zu Hautunreinheiten, Akne oder Schuppenflechte
kommen“, erklärt Sonja Soyer, erfahrene
Detox Kosmetik Expertin und langjährige
Leiterin der Beauty Abteilung im
Parkhotel Igls. „Diese für die Fastenkur natürliche
Reaktion wird durch unsere Detox
Kosmetik Anwendungen für Körper und Gesicht
sanft aber effizient reduziert“.
Zu Beginn jeder Behandlung steht eine
detaillierte Hautanalyse, die zeigt welche Bedürfnisse
die Haut im jeweiligen Entgiftungsstadium
hat. Erst danach wird für jeden
Gast ein speziell auf ihn abgestimmtes
Pflegekonzept zusammengestellt, das maximale
Resultate für die Haut, Erholung und
Entspannung für den Geist verspricht.
KONTAKT
PARKHOTEL IGLS
Gesundheit im Zentrum
Iglerstraße 51, A-6080 Innsbruck-Igls
Tel. +43-(0)512-377 305
E-Mail: info@parkhotel-igls.at
www.parkhotel-igls.at
***
Detox Anwendungen und Methoden
Produkte für die Detox-Kosmetik im
Parkhotel Igls stammen von der Firma
Akari. Das Unternehmen steht für eine
ganzheitliche Kosmetik-Linie im Einklang
mit der Natur und den Elementen. Akari
arbeitet mit Farbstrahlung, Vakuum-Drainagen,
Farbklang, individuell ausgewählten
Aromen und Blütenessenzen. Gemeinsames
Ziel all dieser Wirkstoffe und
Anwendungen ist es, den Körper bei der
Entgiftung zu unterstützen und die Regeneration
der Haut zu fördern.
Bei kosmetischen Behandlungen wird
vor allem das Farb-Licht-Gerät eingesetzt,
wobei sich besonders das Vakuum-Farblicht
bewährt: Dieses Kombinationsgerät
erzeugt je nach Farbe die gewünschte
Schwingung und gleichzeitig ein Vakuum
auf der Haut. Eine Kombination, die sich
besonders bei Lymphdrainagen bewährt.
Beste Ergebnisse für die Straffheit der
Haut werden durch die Verbindung von
Drainagen und dem Reizstromgerät Atilla
erzielt. Durch die Behandlung geraten die
Oberfläche des Gewebes sowie die tieferen
Schichten der Haut in Vibration und fördern
zusätzlich den Entgiftungsprozess.
Das Gesundheitszentrum Parkhotel Igls
hat sich der Ernährung, Bewegung und
Regeneration auf Basis der Modernen Mayr-
Medizin verschrieben. Dieses Konzept bietet
den Gästen ein umfassendes modernes
Fastenerlebnis inmitten unberührter Natur.
Körper- Geist und Seele werden als Einheit
gesehen und behandelt. Daher gilt nicht
„nur“ der Reinigung des Körpers die Aufmerksamkeit,
auch der Schönheit, dem
Wohlfühlen und der Psyche wird große
Bedeutung geschenkt. Ein Ärzteteam, das
sich Zeit für die großen und kleinen Anliegen
ihrer Gäste nimmt, schonende Kost, ein
individuell abgestimmter Bewegungsplan
sowie die wegweisende Symbiose aus Schulund
Komplementärmedizin garantieren einen
substanziellen Therapieerfolg.
SOCIETY 3/4_11 | 83
LIFE UND STYLE
WELLNESS
VIVA liegt direkt am Wörthersee
VIVA – das Zentrum für Moderne Mayr Medizin
Fasten, Entgiften und
Entspannen
„Nicht das Fasten wollen wir lernen, sondern das richtige Essen“, betonte vor fast hundert
Jahren Dr. Franz Xaver Mayr. Im VIVA Zentrum für Moderne Mayr Medizin wird der Gedanke
mit den Methoden des 21. Jahrhunderts fortgeführt.
Das Team von VIVA
Burnout, Allergien, Über- oder Untergewicht,
Stoffwechselerkrankungen und
unerfüllter Kinderwunsch sind nur einige
der Gesundheitsprobleme, die während
der Modernen Mayr Therapie erfolgreich
behandelt werden können. VIVA
steht für ein ganzheitliches Diagnose- und
Therapiekonzept, basierend auf der Heilkunst
des Arztes F.X. Mayr.
Die Therapie kombiniert die bewährte
Tradition der Mayr-Kur mit modernen naturheilkundlichen
Verfahren wie Applied
Kinesiology, orthomolekularer Medizin
und Hyperthermie. Diese Behandlungen
werden in Kombination mit den neuesten
diagnostischen Verfahren durchgeführt,
um den individuellen Gesundheitszustand
des Gastes zu bestimmen.
Dr. Harald Stossier und sein Team entwickeln
für jeden Gast ein individuelles
Entgiftungsprogramm, das unter anderem
aus medizinischen Bauchbehandlungen,
Entgiftungsmassagen, Kneippanwendungen,
Bewegungstherapie, Entspannungstherapie,
Kochschule u.v.m. bestehen kann.
Ziel ist eine gesündere Ernährungs- und Lebensweise,
um langfristig Gesundheit zu
gewährleisten.
Übrigens: 2011 konnte VIVA in der Kategorie
„Best Luxury Medical/Wellness Spa“
den World Luxury Spa Award gewinnen.
KONTAKT
VIVA – Das Zentrum für MODERNE MAYR MEDIZIN
Seepromenade 11, A-9082 Maria Wörth
Rezeption Tel.: +43 (0) 42 73-311 17 0
office@viva-mayr.com
www.viva-mayr.com
84 | SOCIETY 3/4_11
„Gans to go“
Einfach nur genießen
LIFE UND STYLE
KULINARIK
Das Steigenberger Hotel Herrenhof in der Wiener Innenstadt ist nicht nur ein beliebtes Haus
bei Wien-Besuchern, sondern setzt auch kulinarisch immer wieder neue Akzente. General Manager
Elisabeth Perwanger empfiehlt für kühle Herbst-Tage die Teatime@Herrenhof und ab
November bietet das Hotel auch ein praktisches Service für alle Martini-Gansl-Liebhaber.
Seit Herbstbeginn wird im Steigenberger
Hotel Herrenhof wieder jeden Freitag
und Samstag ab 15:00 Uhr nach klassischer
britischer Tradition der Afternoon Tee
Elisabeth Perwanger
Gans to go
zelebriert. Dabei setzt das beliebte Innenstadt
Hotel auf höchste Professionalität und
Qualität. „Unsere Gäste können erlesene
Teesorten aus dem Frankfurter Teehaus Ronnefeldt
direkt aus einer Geruchkarte auswählen.
Und wir sind das einzige Hotel in
Österreich, in dem gleich fünf ausgebildete
Teamaster die Gäste bei der Auswahl des
Tees beraten“, freut sich General Manager
Elisabeth Perwanger. Die geschulten Tee-
Sommeliers können alle Fragen rund um
den Tee beantworten. Zum Afternoon Tea
im Herrenhof werden klassische Sandwiches,
Scones und Petit Fours gereicht.
***
„Sie haben die Gäste, wir liefern
die Gans.“
In der Vorweihnachtszeit bietet das Steigenberger
Hotel Herrenhof auch ein praktisches
Service für Liebhaber knusprig gebratener
Gänse. Unter dem Motto „Sie
haben die Gäste, wir liefern die Gans“ bereitet
Küchenchef Stefan Schartner in der
Hotelküche eine knusprige Gans für vier
Personen mit Erdäpfelknödel, Apfelrotkraut,
duftenden Maroni und Bratensaft
servierfertig vor. Dazu gibt es eine Flasche
Rotwein. Bei Selbstabholung kostet die
knusprige Gans samt ausreichend portionierter
Beilagen 29.- Euro pro Person. Inklusive
Zustellung „just in time“ mit dem
hoteleigenen Gansl-Express im Stadtgebiet
von Wien liegt der Gesamtpreis für vier
Personen bei 139.- Euro. Jede weitere Portion
„Gansl“ kostet 29.- Euro. Genießer
sollten ihren Braten mindestens 24 Stunden
vor Abholung bestellen.
Geliefert wird an private Haushalte und
Firmen, erhältlich sind auch „Gans to go“
Gutscheine als Geschenk. „Mit unserer
‚Gans to Go‘ können Feinschmecker zwischen
14.11.2011 bis 06.01.2012 die Martinigansl-
und Weihnachtszeit kulinarisch
ganz entspannt genießen und nebenbei
auch noch ihre Gäste mit einem herrlich
knusprigen Gänstebraten beeindrucken“,
ist Elisabeth Perwanger überzeugt.
Teamaster
KONTAKT
Steigenberger Hotel Herrenhof
Herrengasse 20, 1010 Wien
Tel. +43-(0)1-534 04
E-Mail: herrenhof-wien@steigenberger.at
www.steigenberger.com/Wien
SOCIETY 3/4_11 | 85
LIFE UND STYLE
REISE
Der Markplatz Rynek Glowny gehört zu den
größten mittelalterlichen Plätzen Europas.
UNESCO Weltkulturerbe und
Kulturhauptstadt Europas
Wow! Krakau
Wer hätte das gedacht: Krakau ist eine Perle. Eine prächtige
Stadt. Die heimliche Hauptstadt Polens mit ihren Cafés,
Theatern, Ausstellungen, dem wunderbaren Mix aus Gotik
Renaissance und Barock und den vielen jungen Menschen,
die hier studieren. Von KARL KALTENEGGER
Unglaublich ist die Tatsache, dass Krakau
von den Bombardierungen und
großflächigen Verwüstungen der zwei
Weltkriege ziemlich verschont geblieben
ist. Dann die Ära des Kommunismus, in
der nicht genug Geld fürs Niederreißen
und neu Bauen vorhanden war. Jahrzehntelang
blieb die Stadt hinter dem Eisernen
Vorhang verborgen. Es war wie ein Dornröschenschlaf.
Dann die Befreiung vom Kommunismus.
Mittlerweile ist Krakau neu erblüht.
Überall wurde sanft renoviert. Dem
erstaunten Besucher präsentiert sich nun
eine Stadt mit Flair. Eine sehr junge Universitätsstadt.
Eine Million Einwohner verzeichnet
die Statistik. Davon ist die fast unglaubliche
Zahl von 200.000 an Schülern
und Studenten enthalten. Rechnet man
nun nach, kommt man wohl auf einen Anteil
von zwanzig Prozent an Jugendlichen.
Flaniert man durch die Straßen, so
merkt man das überall. Die Straßen Cafés,
Bars und Restaurants sind voll mit jungen
Leuten, die wiederum von jungen Leuten
bedient werden. Krakau ist eine Stadt zum
Wohlfühlen, denke ich, als ich mir einen
Kaffee in der der Florianska 45 im Café
„Jan Michalik“ gönne. Draußen im Straßencafe
natürlich. Um die vorletzte Jahrhundertwende
war dieses Literatencafé
der Treffpunkt der Intellektuellen, Künstler
und Bohemiens. Bis zum Ende des Ersten
Weltkriegs gehörte die Stadt zur österreichisch-ungarischen
Monarchie. Und so
gibt es hier auch die uns so wohlbekannte
österreichische Kaffeehaus-Tradition, wo
Sie Ihren Kaffee vom elegant gekleideten
Ober serviert bekommen. Heute trifft sich
im „Jan Michalik“ ganz Krakau, inklusive
Kabarett im Kellergewölbe. Aber das lassen
wir lieber aus, denn die polnische Sprache
mit ihren vielen Zischlauten ist da ein unüberwindbares
Hindernis.
***
Das Wohnzimmer Krakaus
Für manche ist die drittgrößte Stadt Polens
mit ihren Theatern, Kinos, Konzerten,
Ausstellungen, Kneipen, Kabaretts und
Jazz-Lokalen, mit seinem wunderbaren Mix
aus Gotik, Renaissance und Barock die
heimliche Hauptstadt Polens. Sie zählt zum
UNESCO Weltkulturerbe. Anno 2000 war
sie Kulturhauptstadt Europas. Und so machen
wir uns wieder auf den Weg durch die
kopfsteingepflasterten Gässchen der Krakauer
Altstadt. Zuerst geht es zum riesigen
Marktplatz. Wichtige europäische Handelswege
wie die Bernsteinstraße oder die Salzstraße
verliefen hier. Die Tuchhallen, die
im Mittelalter als Krämerläden genutzt
wurden, sind heute noch in Verwendung,
nun werden in dem Trubel u. a. Souvenirs
86 | SOCIETY 3/4_11
FOTOS: KARL KALTENEGGER, POLNISCHES FREMDENVERKEHRSAMT
angeboten. In der gotischen Marienkirche
sieht man den Altar von Veit Stoß, den
größten Altar Europas, an dem zwölf Jahre
lang gearbeitet wurde.
Der Markplatz Rynek Glowny gehört,
wie der Markusplatz in Venedig, zu den
größten mittelalterlichen Plätzen Europas.
Da ist genug Platz für Musikanten, Straßentheater,
Konzerte oder Shows, gleichermaßen
bestaunt von Touristen und Einheimischen.
Rundum sind mittelalterliche
Bürgerhäuser und Adelspaläste, in denen
sich Restaurants, Cafés, und Galerien befinden.
Der Hauptplatz im Ausmaß von zweihundert
mal zweihundert Metern ist das eigentliche
Wohnzimmer der Stadt.
***
In den Untergrund
Bei Grabungen für eine U-Bahn-Linie
wurden unter dem Platz Objekte aus vielen
Jahrhunderten gefunden. In früheren Zeiten
war es üblich, den Müll ganz einfach
aus dem Fenster zu werfen und in den Straßen
liegen zu lassen, anstatt ihn fort zu
schaffen. Dann kam Sand darauf und so
wurde der Platz langsam immer höher
und höher. Heute sind die Forscher froh
über diese Vorgangsweise, denn in dem
Müll finden sich viele interessante Stücke
des früheren Lebens. Dinge des täglichen
Gebrauchs, Messer, Scheren, aber auch
Würfelspiele, Pfeilspitzen der Tartaren, sowie
Kunstobjekte, wie ein schwarzes Pferd
oder ein byzantinisches Bronzekreuz. Mittlerweile
zeigt ein sehenswertes unterirdisches
Museum die Fundstücke. Das Museum
und die Schau ist auf eine
amerikanische Art spannend gestaltet und
auf jeden Fall einen Besuch wert.
***
Zum Wawel über der Stadt
Wir stapfen weiter auf den Stadtberg.
Südlich der Altstadt liegt der Wawel mit
dem Königsschloss, das ständig verändert
wurde und sich jetzt als eine Mischung aus
Gotik, Renaissance und Barock zeigt. Der
25 Meter hohe an der Weichsel gelegene
Feine Krakauerwurst in der
„Kredens“ in Krakau
Blick hinauf zum
Wawel
Schlossberg prägt die Silhouette der Stadt.
Hier war schon immer das Zentrum weltlicher
und geistlicher Macht. Auch die erste
Kathedrale befindet sich hier.
Kommt man nach Krakau, so ist es unerlässlich,
dass man irgendwann eine Krakauer
Wurst ausprobiert. Wir tun dies in einem
feinen Wurstwarengeschäft. Und
wirklich, die Wurst schmeckt ausgezeichnet.
Sonst fällt mir auf, dass das polnische
Essen ruhig mehr Gewürze vertragen könnte.
Aber über Geschmack lässt es sich bekanntlich
trefflich streiten.
Natürlich sollte man sich der leidvollen
Geschichte Polens während der NS-Besetzung
nicht entziehen, wenn man nach Krakau
kommt. Die Gedenkstätte Auschwitz ist
nahe. Und in der Stadt selber findet man
das Museum „Oskar Schindler“ in der Ulica
Lipowa 4, in der ehemaligen Emailwarenfabrik
des Unternehmers, dessen Geschichte
in Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“
gezeigt wurde. Lohnenswert ist auch ein Besuch
in Kazimierz, dem jüdischen Viertel
der Stadt, das durch viele neue Lokale belebt
wurde. Auch Antiquitätenliebhaber
Die Marienkirche
in
Krakau
werden sich hier beim Stöbern in ihrem Element
fühlen. Noch ein letzter Ausflugstipp:
Das nahe Salzbergwerk Wieliczka mit seinen
außergewöhnlichen Stollen, Katakomben,
einer Kapelle und riesigen Hallen, die
aus den Felsen gehauen wurden. 3,5 Kilometer
lang ist die Strecke, die bis zu 135 Meter
unter Tag verläuft.
ÜBER DEN AUTOR
Karl Kaltenegger war langjähriger
ORF-Journalist, Manager und Moderator
für Radio Salzburg, Ö3 (er moderierte
in den 1980er Jahren den Ö3
Wecker), und Radio Wien (Abendsendung).
Mittlerweile ist er als Reisejournalist aktiv,
schreibt für mehrere Publikationen wie z. B. den „traveller“
und ist auch für SOCIETY unterwegs.
Polnisches Fremdenverkehrsamt
Fleschgasse 34/2a, 1130 Wien
E-Mail: wien@pot.gov.pl
www.polen.travel
Krakau-Info
www.krakow.pl
Hotel Wyspianski
Ulica Westerplatte 15, 31-033 Kraków
wyspianski@janpol.com.pl
www.hotel-wyspianski.pl
Guter Fremdenführer in Krakau:
Krzystof Ciacma, taisatravel@poczta.onet.pl
Salzbergwerk Wieliczka: www.kopalnia.pl
Boggy Creek Airboat Ride
SOCIETY 3/4_11 | 87
LIFE UND STYLE
STYLING
Luxury Couture Collection
Labels and Love
Jahr für Jahr pilgern tausende Frauen in die Modemetropolen dieser Welt zu den heiß begehrten
Fashionweeks, auf der Suche nach den zwei „L“ – Labels & Love. So manche Frau schafft es
mit beidem in ihrem Gepäck wieder zurückzukehren, Labels und Mr. Right. Von JEANNINE NUJIC
Für alle anderen heißt es „shopping for
Labels, shopping for Love.“ So machte
auch ich mich auf und begab mich auf
die Suche…
In New York, Mailand, London und Paris
warteten die begehrten Designer mit den
neuesten Kreationen auf, gesehen und gesehen
werden ist hier das Motto. Wer es
dorthin geschafft hat, hat es geschafft.
Retrochic hieß es in New York, Marc
Jacobs und Ralph Lauren setzen auf schwere
und grobe Stoffe, sowie jede Menge Federn.
Fendi, Prada und Gucci hingegen
präsentierten sich als Paradiesvögel und
zeigten sich Farbenfroh. Paris macht seinem
Namen als Modehauptstadt mit großartigen
Shows alle Ehre. Vor allem Chanel,
Valentino und Alexander McQueen beeindruckten
in der Stadt der Liebe.
Ein atemberaubendes Spektakel und
für mich eines der Highlights war die
Show von Chanel in Paris. Karl Lagerfeld
setzte die aktuelle Kollektion mit einer in
Weiß gehaltenen Unterwasser-Kulisse der
Extraklasse in Szene. Das Fazit: Jede Menge
Labels gab es zu sehen, tolle Shows und
umso bessere Partys. Mr. Right ließ dieses
Jahr auf sich warten, und so brachte ich
nur ein „L“ mit und versuche es nächstes
Jahr wieder, bei meiner Suche nach Labels
and Love.
***
Vienna Fashionweek 2011: Zwei „L“?
Auf meiner Suche nach den zwei „L“
führte mich mein Weg auch zur diesjährigen
Fashionweek in Wien. Weniger glamourös
ging es hier zu, und es machte fast
so den Anschein, als müssten wir noch einiges
aufholen. Wieder saß ich in der ersten
Reihe und war weniger gespannt auf
die Show. Doch dann folgte ein Intro, das
wohl alle im Raum aufblicken ließ.
Die Show von Fashiondesignerin Martina
Müller, Label Callisti, startete mit einem
tollen Videospot, einer grandiosen Musikunterlegung,
und auch die Auswahl ihrer
Models war authentisch und gut getroffen.
So gewann sie auch so manch österreichische
Promidame als Model für ihre
Elastik-Wollkleid
mit Leder Applikationen
„Callisti bedeutet im
Neugriechischen „für
die Schönste“.“
MARTINA MÜLLER
88 | SOCIETY 3/4_11
2009 erweiterte die Designerin ihr Sortiment
um eine Couture Linie, der „Luxury
Couture Collection“, die nun jährlich
zur Ball-Saison neu erscheinen wird. Die
Designerin hatte eine Kollektion vor Augen,
die zeitlose Eleganz und moderne
Sinnlichkeit widerspiegeln sollte. Zu den
Liebhabern des Labels zählen mittlerweile
Hollywood-Größen wie Brooke Shields. Reduzierte
und klare Designs, die die Vorzüge
des weiblichen Körpers hervorheben sowie
höchste Qualität bestimmen ihre
Kollektionen. Ihre Kreationen sind figurbetont,
feminin, sexy, jedoch immer mit einem
edlen, klassischen Touch versehen.
Zeitlose Eleganz und moderne Sinnlichkeit
ist die Handschrift ihrer Kollektionen.
INTERVIEW mit Martina Müller
Fashion-Label CALLISTI
Etui-Kleid mit
Leder-Akzenten
und raffinierter
Schulterpartie
Show. Mit klassischen Kreationen, erdigen
Farben sowie sehr körperbetonten Schnitten
überzeugte sie.
Und so manche Frau, zu der auch ich
gehörte, hätte wohl am liebsten die ganze
Kollektion mit nach Hause genommen.
Mein Fazit: Zumindest fand ich ein „L“
auf der Vienna Fashionweek 2011, und eingehüllt
in die stylishen, figurbetonten,
sexy Kreationen meines Lieblings-Labels,
lässt das zweite „L“ – diesen Winter hoffentlich
– nicht mehr lange auf sich warten.
Und falls es mit Mr. Right doch nicht
klappt, gilt das Motto: „Don‘t cry, buy a
bag, shoes & a dress – go out and then get
over it.“
***
Luxury Couture Collection
Im Jänner 2007 gründete Martina Müller
das erfolgreiche Fashion-Label CALLISTI
und eröffnete noch im selben Jahr ihren
ersten Shop in Wien mit der Spezialisierung
auf Pret-á-porter/Ready to Wear Kollektionen.
Was zeichnet
deine Kreationen,
deinen Stil aus?
Meine Kreationen
sollen nicht
„verkleiden“ sondern
„einkleiden“,
also die
Persönlichkeit
der Trägerin
Martina
Müller
unterstreichen.
Ich lege Wert darauf, die Vorzüge des weiblichen
Körpers hervorzuheben. Die Frau
soll sich in Callisti-Kleidern wohl und
schön fühlen.
Du hast ja genau genommen keine fachspezifische
Ausbildung, wie hast du es
trotzdem geschafft?
Das Modedesignen in Form von Skizzen
war von klein an meine Leidenschaft, ich
habe schon in meiner Jugend Kleider für
mich und Freunde entworfen. Das Nähen
habe ich mir innerhalb von vielen Jahren
selbst beigebracht. Ich habe in meinen intensivsten
„Selbstlern-Phasen“ etwa tausend
Kleidungsstücke pro Jahr genäht!
Übung macht ja bekanntlich den Meister.
Ich bin also Autodidakt.
Was bedeutet Callisti?
Callisti bedeutet im Neugriechischen
„für die Schönste“. Genau das ist es, was
ich mit meiner Mode ausdrücken
möchte.
In welchen zwei Kleidern würdest du die
Ladies auf die Suche nach den zwei „L“
schicken?
Das Elastik-Wollkleid mit Leder-Applikationen
ist das perfekte Shoppinoutfit,
mit dem Etui-Kleid ist man auf der
Suche nach dem Traummann bestens gekleidet.
SOCIETY 3/4_11 | 89
LIFE UND STYLE
WASSER
Prof. Dr. Andrea Zauner-Dungl, Mag.
Gerald Steger, Dr. Sophie Karmasin
Trinken ist wichtig
Auf Knopfdruck: Wasser
Gerald Steger, CEO der café+co International Holding, im SOCIETY-Gespräch über die
gesunde und ökologische Wasserversorgung mit dem „Aquapush“-Wasserspender.
café+co beschäftigte sich bisher vor allem
mit Qualitätskaffee für Büros. Was waren
die Gründe für den Einstieg in die Wasserversorgung
mit „Aquapush“?
In einem guten Wiener Kaffeehaus bekommt
man automatisch zum Kaffee ein
Glas Wasser dazu serviert. Es war also naheliegend,
auch am Arbeitsplatz Wasser
zum Kaffee anzubieten.
Wie viel Wasser sollte man trinken?
Prof. Dr. Andrea Zauner-Dungl empfiehlt
pro Kilogramm Körpergewicht 25 Milliliter
Wasser pro Tag. Generell muss davon ausgegangen
werden, dass rund jede(r) Zweite
tagsüber zu wenig Wasser trinkt. Mediziner
sehen Kopfschmerzen, Müdigkeit usw. häufig
als Folge von Flüssigkeitsmangel.
Wie kann man Mitarbeiter im Büro motivieren
mehr Wasser zu trinken?
Eine Ursache für zu wenig Trinken ist,
dass man ‚einfach nicht daran denkt‘, d.h.
‚aus den Augen aus dem Sinn‘. Es geht also
darum, die Verfügbarkeit von qualitativ
einwandfreiem Wasser zu verbessern.
Ich kann das auch aus eigener Erfahrung
sagen. Seit ich am Weg in mein Büro an
einem „Aquapush“ Wasserspender vorbei
gehe, trinke ich deutlich mehr Wasser.
Neben Hygiene-Sicherheit haben wir bei
„Aquapush“ daher besonders auf eine ansprechende
Optik Wert gelegt.
Wie erfolgt die Qualitätssicherung bei
„Aquapush“?
Über ein an die jeweilige Wasserqualität
vor Ort angepasstes Filtersystem
werden Verunreinigungen, Schwebeteilchen
aus alten Rohrleitungen usw. herausgefiltert.
Die wertvollen Mineralstoffe
Verbleiben jedoch im Wasser.
Anschließend wird das Wasser über UV-
Licht vor Keimen geschützt. Die Wasser-
Spender werden von café+co Vertriebsfirmen
regelmäßig gewartet.
Mit Aquapush kann jeder Mitarbeiter
sein persönliches Wasser ‚produzieren‘ –
mit einer Temperatur je nach Wunsch
zwischen drei Grad und Raumtemperatur,
und CO2 ist stufenlos dosierbar.
Bringt „Aquapush“ auch ökologische
und logistische Vorteile? Wie sieht es mit
den Kosten aus?
Aquapush wird direkt an die Wasserleitung
angeschlossen. D.h. Sämtliche
Verpackungen wie PET-Flaschen oder
Gallonen entfallen. Auch das Schleppen
und Lagern von Wasserflaschen entfällt.
Je nach Verbrauch spart sich ein Betrieb
zwischen fünfzig und 75 Prozent der
Wasserkosten im Vergleich zu Flaschen
bzw. Gallonen.
INFO
Aquapush mit nachgeschalteter zweistufiger Filtration
(UV-Licht und Aktivkohle) bietet jederzeit frisches, sauberes
Wasser für den regelmäßigen Genuss. Aquapush ist in
Österreich über die café+co Partner
- Vendare www.vendare.at und
- Delikomat www.delikomat.at erhältlich.
Weitere Infos unter www.cafeplusco.com
FOTO: LEISUREGROUP.AT/HUTTER
90 | SOCIETY 3/4_11
LIFE UND STYLE
DESIGN
INFO
Händlerverzeichnis unter:
www.fitflop.at
FitFlops machen „süchtig“
Stylisch, ergonomisch,
wetterfest
Die FitFlop-Highlights der Herbst-Winterkollektion
2011/2012 mit stimulierender Zwischensohle, kuscheligem
Schaffell-Futter und isolierender Gummisohle halten die
Füße selbst in klirrender Kälte warm.
wobbleboard“. Diese flexible
Zwischensohle
stimuliert die
Muskulatur zu
permanenten
Mikrobewegungen.
So verteilt sich der Druck
wie beim Barfußlaufen auf
die gesamte Fußsohle und
Fußbeschwerden werden nachweislich
verringert. Dass dabei ganz nebenbei
auch die Muskulatur von Oberschenkeln
und Waden trainiert wird, ist ein angenehmer
Nebeneffekt, den man gerne in Kauf
nimmt.
***
Das wird ein Hype – Hyka!
Die rustikalen Leder-Boots zum Schnüren
mit kuscheligem Schaffell-Futter lassen
den Winter draußen, die kernigen
Gummisohlen trotzen Schneematsch und
jedem Regenguss. Zum Shoppen in die
City oder ab in den Winterwald,
Hyka macht alles
mit. Bei den Farben
kann man sich entscheiden
zwischen Ahornbraun,
Toffee, Bootcamp-
Grün und Schwarz.
***
Schlägt ein wie ein Blizz!
Auffällige Schnürungen
sind ein Must have
im kommenden Winter.
Die neuen Blizz Boots
nehmen diesen Trend auf
und halten außerdem die Füße
selbst im Tiefschnee warm: Das Außenmaterial
ist ausgerüstet mit einer wasserresistenten
Membranschicht, innen gibt es
ein daunenweiches Futter und untenrum
eine dicke, isolierende Gummisohle. Blizz
kommt in den Farben Schwarz, Weiß,
Mondblau und Metallgrau.
Wer es noch eine Klasse luxuriöser mag,
zum Beispiel für den Après-Ski-Zirkus,
trägt Superblizz. Der vereint
alle Vorteile des
Blizz-Modells, ist aber
außen aus feinstem
Schaf-Fell, auf dem die
Schnürungen besonders
extravagant rüberkommen.
Herbst und Winter können kommen, zumindest
wenn man sich die neue Kollektion
von FitFlop anschaut. Dass alle
Modelle ergonomisch auf dem höchsten
Niveau angesiedelt sind, ist inzwischen
gelernt. Und nun beschert
uns die neue
Herbst-Winter-Kollektion
‚lifestylische‘ Schuhe für jeden
Anlass, die man gar nicht mehr
ausziehen mag.
Selbstverständlich haben alle super komfortablen
Modelle das patentierte „Micro-
SOCIETY 3/4_11 | 91
LIFE UND STYLE
SCHÖNHEIT
Moderne Kosmetik
Das AHA-Erlebnis für Ihre Haut
Die Kombination von Fruchtsäure, Hyaluron und Lichtenergie ist die Zauberformel für eine
strahlende, gepflegte und ebenmäßige Gesichtshaut.
Ihre Haut sieht strapaziert und fahl aus?
Vermehrt haben sich nach dem Sommer Pigmentflecken
gebildet?
Ihre Augenfältchen zeichnen sich deutlicher ab?
Unerwünschte Äderchen stören das Hautbild?
Elisabeth Kögler von
Studio Contacto
Diese Zeichen der frühzeitigen Hautalterung
können mit effektiven Produkten
und in Kombination mit speziellen
Lichtwellen deutlich verringert
werden. Das Wichtigste sind die Verbesserung
der Hauternährung sowie deren verstärkte
Durchfeuchtung.
Speziell Fruchtsäure (Alpha-Hydroxy-
Acid, kurz AHA) fördert die Zellregeneration
und erwirkt dadurch ein frisches und
erholtes Hautbild. Ganz wichtig ist die
vermehrte Zufuhr von Feuchtigkeit, damit
die durch Fruchtsäure angeregten Prozesse
in der Haut auch umgesetzt werden
können. Demnach sollte unbedingt die begleitende
Maßnahme immer eine Heimpflege
mit Hyaluronprodukten sein.
Wesentlich zum AHA-Erlebnis trägt die
Lichtbehandlung bei – mit IPL Licht wird
die Haut durch Tiefenwirkung der Lichtstrahlen
stark zur Neubildung und Regeneration
von kollagenen Bindegewebsfasern
angeregt und gleichzeitig werden kleine
Gefäße und Pigmentflecken entfernt.
Schon nach einer Kombinationsbehandlung
sind sichtbare Verbesserungen erkennbar:
Ihre Haut strahlt, wirkt ebenmäßig
und straff. Ebenso wird die
Fältchenreduktion deutlich.
Die erfahrene Kosmetikerin geht, neben
den erwünschten Hautverjüngungsmaßnahmen,
in der Kabinenbehandlung auch
ausführlich auf eventuelle Hautveränderungen
wie verstärkte Gefäßbildung oder
Pigmentierungen durch zusätzliche Anwendung
von unterstützenden Substanzen
wie Vitamin-C-Produkten oder Retinol ein.
Verwöhnen und verbessern Sie Ihr
Hautbild mit dieser modernen, innovativen
medizinisch-kosmetischen Anwendung!
Gerne berät Sie das Team von Mag.
(FH) Elisabeth Kögler ausführlich und unverbindlich
zu den angebotenen Therapien,
den Therapieverlauf und den zu erwartenden
Kosten. Englisch, Spanisch und
Italienisch können als Konversationssprache
angeboten werden.
Mesoeclat – effiziente
Hautstraffungskur in der
exklusiven Kosmetik
INFO
Kosmetisch-medizinische Kombinationsbehandlung zur
Hautverjüngung
Als erster Schritt wird Ihre Gesichtshaut mit dem IPL –
Lichtsystem behandelt, wodurch die Regeneration und
Neubildung von kollagenen Bindegewebsfasern der Haut
intensiv angeregt wird.
Anschließend wird das Gesicht in einer kosmetischen
Behandlung (60 Min. Dauer) mit intensiv durchfeuchtenden
Substanzen (Fruchtsäureampullen und Hyaluron)
und regenerierenden Phytohormonen gepflegt.
Unser Einführungsangebot:
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92 | SOCIETY 3/4_11
LIFE UND STYLE
STYLING
Eine Frage von Geschmack, Bequemlichkeit oder Macht?
Wenn Frauen Männer anziehen
Studien zufolge wird etwa die Hälfte der Kleidungsstücke eines Mannes von seiner Frau oder
Partnerin ausgesucht. Es stellt sich die Frage, woran das liegen mag. Ist es Bequemlichkeit
seitens des Mannes, der Wunsch seiner Frau zu gefallen oder einfach ein Liebesbeweis?
Von INGRID CHLADEK
FOTOS: PIXELIO.DE, GILBERT BRANDL
Haben Frauen tatsächlich ein besseres
Stilempfinden und einen besseren Geschmack
in modischen Belangen? Tragekomfort
und Funktionalität stehen bei
Männern an oberster Stelle. Sie greifen
eher zu praktischer und zeitloser Kleidung,
zu dezenten Farben. Das Bedürfnis,
durch Kleidung aufzufallen, ist weniger
stark ausgeprägt. Viele Männer hängen
auch an ihren Kleidungsstücken und wollen
sie so lange wie nur möglich tragen. So
kann es durchaus sein, dass abgetretene
Schuhe, ausgebeulte Hosen und aus der
Form geratene Shirts in seinem Kleiderschrank
zu finden sind.
Frauen sind hinsichtlich der Kleidung
kritischer, wollen ihre Männer verschönern,
stolz sein – und anderen Frauen damit
andeuten: „Finger weg, er ist vergeben!“
Frauen haben ein gutes Auge für Details
und sehen eher, ob ein Knopf lose ist oder
ob ein Kleidungsstück nicht richtig sitzt. Einem
Mann, der in einem verknitterten
Hemd und nachlässig gekleidet zur Arbeit
kommt, wird schon mal die Frage gestellt:
„Hast Du keine Frau, die auf Dich schaut?“
***
Auf die Funktion achten
Zieht eine Frau ihren Mann an, so sollte
sie sich dabei nicht nur von ihrem eigenen
Geschmack leiten lassen. Eine entscheidende
Rolle spielt die Branche und Funktion
des Mannes. Mit passender und anlassgerechter
Kleidung kann er seine
Persönlichkeit unterstreichen – oder aber
im Gegenteil eine falsche Botschaft senden.
Ein Beispiel dafür ist die Farbwahl: eine
Frau, die ihren Mann, einen bedeutenden
Manager, mit einem rosa Hemd ins Büro
ziehen lässt, tut ihm nichts Gutes. Rosa ist
eine Farbe, die den Träger schwach und
hilflos wirken lässt – und das ist im beinharten
Business sicherlich nicht passend.
Ist der Mann in einer Branche tätig oder
nimmt eine Funktion ein, in der Seriosität,
Macht und Kompetenz eine Rolle spielen,
dann ist der klassische Stil mit Anzug,
Hemd und Krawatte passend. In der Kreativoder
Modebranche können die Outfits hinsichtlich
Schnitt und Farbe durchaus ausgeflippter,
bunter sein. In sportlichen Branchen
passen Jeans, Hemd oder Shirt und ein
lässig darüber getragenes Sakko. Dies sollten
Frauen beim Shopping berücksichtigen.
Je besser sie die Funktion und Branche
ihres Mannes kennen, desto gezielter können
sie seine Wirkung erhöhen. Die Passform
der Kleidung spielt natürlich auch eine
bedeutende Rolle. Schlecht sitzende
Kleidung, zu kurze Hosen, zu enge Kleidung
etc. lassen den Träger schnell nachlässig erscheinen.
Und besonderes Augenmerk sollte
auf die Wahl der Schuhe gelegt werden –
und deren Pflege.
***
Fingerspitzengefühl erforderlich
Man sagt ja auch, dass Menschen, die
einander ähnlich sind, sich sympathisch
finden. Das bedeutet, wenn die Frau die
Kleidung des Mannes auswählt, spiegelt
sich oft darin eigentlich ihr Geschmack wider.
Das sieht man vor allem bei der Wahl
der Farben. Trägt eine Frau gerne leuchtende
Farben, so finden sich auch in der Garderobe
des Mannes diese Farben wieder: Als
Hemd, Shirt, Socken oder Krawatte. Aber
auch hier gilt, der Mann muss sich in seiner
Kleidung wohl fühlen. Männer, die
eher im Hintergrund stehen wollen, werden
sich in leuchtenden Farben, die automatisch
die Aufmerksamkeit auf sich ziehen,
wie ein Papagei vorkommen und das
Stück im Kasten vergraben oder „versehentlich“
entsorgen. Dabei ist wirklich viel
Fingerspitzengefühl erforderlich. Und es
gibt natürlich auch viele Männer, die selbst
Stilempfinden an den Tag legen, und die
Auswahl ihrer Kleidung selbst vornehmen.
KONTAKT
Mag. Ingrid Chladek
Dressforsuccess
Heiligenstädterstraße 115/1
A-1190 Wien
Tel. +43(0)664-122 70 46
ingrid.chladek@dressforsuccess.at
www.dressforsuccess.at
SOCIETY 3/4_11 | 93
LIFE UND STYLE
MODE
Wiener Chic
Sein statt Schein
Eine Wiener Modemacherin interessiert
sich noch während ihres
Studiums bei Vivienne Westwood
und Helmut Lang für
Tracht, als kein Hahn danach
kräht. Heute wird sie scheinbar
von einem Hype überrollt,
mit dessen Inhalt sie
nichts am Hut hat. Überlieferte
Bekleidungsformen,
die dazugehörigen Techniken
und die Reisen zu den
Erzählerinnen sind für
Susanne Bisovsky aber
weiterhin essentiell.
Text: JOSEPH GERGER
Haute
Couture-
Ensemble
aus der
Kollektion
„Innocentia“
94 | SOCIETY 3/4_11
Alexandra Liedtke
in „Frida“
SOCIETY 3/4_11 | 95
LIFE UND STYLE
MODE
Ein neuer Teil in
der „Everlasting
Collection“
100 | SOCIETY 3_11
Prêt-à-porter: Schürzenrock
und T-Shirt
mit „Bscheisserl“
SOCIETY 3/4_11 | 97
LIFE UND STYLE
MODE
„Die Mode ist nur die jüngere,
ausgelassenere, quecksilbrige,
grenzenlos eitle, Stände
und Nationen herrisch
über einen Kamm scherende
und von allen Hunden
der Neuerungssucht gehetzte
Schwester der Tracht.
Dieser nachgeborene Kobold,
die Mode eben, hat
die ältere, gesetztere
Schwester aufs Land
verbannt.“
FRIEDRICH THEODOR
VISCHER, 1789
Deutsche Tracht
aus der Sicht
von Susanne
Bisovsky
98 | SOCIETY 3/4_11
Susanne Bisovsky
Nichts ist unmoderner als der
modische Höhepunkt einer Zeit
Vielleicht können Modedesigner auch ohne die Beeinflussung durch die Geschichte der
Bekleidung auskommen. Damit lassen sie sich aber die Zusammenkünfte und das Erlernen
von Techniken, die von Belang sind, entgehen.
FOTOS: KOLLEKTION FRIDA: WOLFGANG ZAJC, KOLLEKTION INNOCENTIA/MITGIFT3: PETER OLSCHINSKY/VERENA WEISS, KOLLEKTION EVERLASTING COLLECTION3: JOHANNA WOHLRAB
Der Begriff „Tracht“, auf den man Susanne
Bisovsky oft festnageln wollte, wurde
wie viele andere Begriffe als Mittel zur
Instrumentalisierung geschaffen. Reste davon
finden sich noch heute in oft verwendeten
Begriffen wie „Originaldirndl“, „Originaltracht“.
Die Formensprache und Schnitte
dieser „Original-Teile“ gehen aber auf die Arbeit
einer einzigen Person zurück, die im
Auftrag der Machthaber die Vielfalt vereinheitlichte.
Das wird bis heute ohne Widerspruch
übernommen. Eine Fälschung als
zünftige Wiesngaudi, ein Trachten-Dirndl-
Lederhosen-Hype, der einer ernsthaften Beschäftigung
mit der Materie zumindest in
die mediale Quere kommt.
Susanne Bisovsky ist nur insofern an
„Tracht“ und „Design“ interessiert, sofern
sie einerseits aus dem Gebrauch im Alltag
kommen oder andererseits optisch den
Atem rauben (obwohl mitunter gar schwer
zu tragen und somit alltagsuntauglich). Sie
sammelt Geschichten und Berichte aus der
Welt des Kleidertragens, dem Benutzen und
den Benutzern von Gewand und ist damit
folgerichtig auch bei dieser langsamen Gewandform
gelandet. Daraus konstruiert sie
jedoch kein PR-Dekors oder schwimmt auf
den sich ewig wiederholenden Retrobewegungen.
Im Gegenteil. Der mediale Overkill
und die offensichtliche Bedeutungslosigkeit
der unzähligen Events, Awards oder
Charitys hält sie davon ab, sich in eine spezifische
Öffentlichkeit zu integrieren oder
sich auf den angebotenen Präsentationsflächen
zu zeigen. Mit erfrischender Konsequenz
nimmt sie nicht am hysterischen
Modegeschehen oder Trachtengaudium teil.
***
Unbefleckte Empfängnis
Susanne Bisovsky agiert instinktiv (aber
im selben Maße willentlich) nicht hip oder
avantgardig, „damit Modisches nicht auf
sie abfärbe“. Das hat marginalen Wert in
den Augen der Lifestyle-Society, aber gerade
diese „erarbeitete Jungfräulichkeit“
schärft den untrüglichen, unbestechlichen
INFO
Susanne Bisovsky hat für Helmut Lang, J.C.Castelbajac,
Kathleen Madden und Austrian Embroideries designt.
Momentan ist sie unter anderem für Sportalm/Kitzbühel
tätig. Kooperationen wurden mit Herend, Hämmerle,
Lobmeyr, Swarovski, Backhausen, Augarten
u.v.m. realisiert.
Blick. „Befleckung passiert automatisch
dadurch, dass man lebt und atmet…
dadurch werde man ausreichend beeinflusst!“,
sagt die Modemacherin.
Sie kreiert Haute Couture für die immer
umfangreicher werdende, programmatische
„Everlasting Collection“ (zuletzt „Innocentia“,
wo sie auf Spuren des Brauchtums
deutscher Minderheiten, z.B. der Sorben
wandelt, auch das Ergebnis eines längeren
Aufenthalts in Polen). Die unablässige Arbeit
an ihrem Stil hat zudem ein bemerkenswertes
Archiv entstehen lassen: Kleidung
wider die Pest, Backen von Röcken,
Bedeckung wider die Hoffart, Blutrock, gekalkte
Hüte, gepiercte Flügelhauben, Arten
der Trauer und daraus resultierende Regeln
des Kleidens oder ein Leben lang nicht gewaschene
Kleidungsstücke… Diese Geschichten
beinhalten natürlich spezielle
Oberflächen und Technologien und diese
werden von Susanne Bisovsky aufgegriffen
und transponiert.
Stets hat sie das vermeintliche „Unvermögen“
der „Tracht“ inspiriert: Vorhandenes,
aus welchen Gründen auch immer,
weiterzuverwenden, aufzutrennen, zu wenden,
zu stückeln und wieder anzunähen
und daher immer (und zwangsläufig) in
Stil und Material, in Lesbarkeit und innerhalb
der Gemeinschaft stimmig zu bleiben.
In ihren Prêt-à-porter-Kollektionen hat
sie, um im Gegensatz zum unausgegorenen
Rhythmus von Mode genauer vorgehen
zu können, das laufend erweiterbare Bekleidungsmodell
„Mitgift“ (engl. Dowry)
entwickelt: „Mitgift“ bleibt sich in Design,
Musterung und Look über einen langen Zeitraum
treu. Ein erweiterbarer Basisbestand
an Kleidung und Accessoires. Ein gut gefüllter
Mitgiftschrank.
***
Momentan: Ursuppe light
Heute ist man in der Lage, alles kreuz
und quer und sofort zu bekommen und zu
blenden, stellt die Designerin fest. Das Unvermögen,
mit der Übersättigung umzugehen
(man denke zum Beispiel an den vergessenen
Begriff des Schonens!), erzeugt
ein ihrer Meinung nach verwirrtes Gesamtbild.
Susanne Bisovsky ist in diesem Spiel
nicht auffindbar. Aber vielleicht ist die Modemacherin
gerade deswegen erfolgreich.
KONTAKT
SUSANNE BISOVSKY
Salon
Seidengasse 13
Brilliantengrund – Wien 7
Eröffnung im November 2011
Anmeldung und Infos unter:
www.bisovsky.com
SOCIETY 3/4_11 | 99
LIFE UND STYLE
EVENTS
HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN
DER GESELLSCHAFT Von Juli bis Oktober 2011
Mari und Wilhelm Holzbauer
Helga Rabl-Stadler, Festspielpräsidentin,
Fürstin Manni zu Sayn-
Wittgenstein-Sayn
SALZBURG: ISA GALA
Auf der ISA Gala, die den Einstieg in die
Salzburger Festspielpartysaison darstellt,
wurde traditionell die österreichisch-deutsche
Freundschaft gepflegt,
sei es in Kultur, Wirtschaft oder Gastronomie.
Das „Placement“ bei so einem
wichtigen Dinner ist ein wahres
„Tempelhüpfen im Minenfeld“, so Gastgeber
und ISA Präsident Wilfried Haslauer.
Der Menüplan und die musikalische
Untermalung vom Young Singers
Project konnten sich sehen lassen, die
hochkarätige Gästeliste auch.
MQ VIENNA FASHION
WEEK
Heuer ging bereits die dritte
MQ VIENNA FASHION WEEK
presented by Vöslauer im
MuseumsQuartier Wien erfolgreich
über die Bühne.
Über 55 Shows mit 1.300 verschiedenen
Styles wurden
dem modeinteressierten Publikum
geboten. 261 Models
bevölkerten den Catwalk.
Über 10.000 Besucher zeigten
sich von den Kollektionen
bekannter Designer wie
Tiberius, Pitour, Anelia Peschev,
Callisti und den international
angereisten Modeschaffenden
Wonder
Anatomie, From Dusk Till
Dawn, Dimitri, Maldoror
uvm. mehr als angetan. In
den angrenzenden Ausstellungsräumen
und dem Showroom
wurden die neuesten
Trends fleißig nachgeshoppt.
Lena Hoschek
Ski-Kaiser Franz Klammer
und Kaiser-Double Franz
Soukop buhlten um Sisi
BAD ISCHL: KAISERFEST
Im Lieblings-Kurort der Monarchie wurde der 181. Geburtstag von Kaiser
Franz Josef I. gefeiert. Die „Nacht der Kaiser“ überzeugte durch einen Mix
aus nostalgischem k&k-Flair und Akzenten des 21. Jahrhunderts, der die
gelungene Inszenierung mondäner Monarchie abrundete. Highlight des
Charity-Events der Franz Klammer-Foundation war die Imperiale Fashion
Show, bei der Österreichs Jungadel in die Modelrolle sprang und die edlen
Kollektionen des Wiener Modelabels „Sisi Vienna“ präsentierte. Der Erlös
der hochkarätig besuchten Veranstaltung geht an die Foundation, die Menschen,
die im Zusammenhang mit Sport in eine Notlage geraten sind,
ideell und materiell unterstützt.
Simone Miller Aichholz, Josefine Bulgarini d’Elci Seiler-Tarbuk, Sophie Freiin von
Seiler-Tabuk, Antonie Bauer (Spross aus der ungarischen Adelsfamilie Batthyány),
Anna-Katharina Ritterin Bànò de Tapoly-Lucska e Kükekmezö, Anna von Oswald
und Elisabeth Ferch (Tochter von Freiin Alexandra von Holzhausen)
Brutto-Gesamtsieger der “Kaiser
Golf Trophy” Hubert Neuper wartete
seit 31 Jahren auf diesen Tag!
Nicht nur Michael Hadschieff und
Oliver Stamm scharten sich um
Patricia Kaiser, die als “Sisi” den
Catwalk adelte
FOTOS: TVB BAD ISCHL, WILD+TEAM, JÜRGEN HAMMERSCHMID
100 | SOCIETY 3/4_11
KUNST UND KULTUR
TANZ
„Vier Jahreszeiten“
Chinesische Tanz-Akrobatik in der Wiener Stadthalle
Life.Sunlight: Vier Jahreszeiten
Zum vierzigjährigen Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen der Republik
Österreich und der Volksrepublik China wurde die chinesische Tanz- und Akrobatikaufführung
„Life.Sunlight: Vier Jahreszeiten“ in der Wiener Stadthalle präsentiert.
Von Dr. ADRIAN HOLLAENDER
FOTOS: ADRIAN HOLLAENDER, (C) BILDAGENTUR ZOLLES, HEY-U
Dr. Adrian Hollaender,
S.E. Shi
Mingde, Dr.
Gerhard Feltl
Das von Herwig Ursin und Li Yaping
produzierte und stimmungsvoll gestaltete
Event spannte einen weiten
Bogen von den chinesischen Künstlern der
Guangdong Acrobatic Troupe bis hin zur
russisch-armenisch-österreichischen Solotänzerin
des Wiener Staatsballetts Karina
Sarkissova, die mit selbst choreographierten
Balletteinlagen beeindruckte.
Die Guangdong Acrobatic Troupe zählt
zu den besten Akrobatik- und Tanzgruppen
der Welt und wurde in den inzwischen
rund sechzig Jahren ihres Bestehens mit
den höchsten nationalen und internationalen
Auszeichnungen geehrt. Über Initiative
von Su Ningxia Mayer, Stadthallen-Geschäftsführer
Dr. Gerhard Feltl und KR
Peter Hanke ist es in Kooperation mit der
HEY-U Mediagroup gelungen, diese besondere
Truppe nach Wien zu verpflichten,
wo sie bereits zuvor mit ihrer Ballett-Show
„Swan Lake“ Triumphe feiern konnte.
Die nunmehrige Weltpremiere der
Tanz- und Akrobatikaufführung „Life.Sunlight:
Vier Jahreszeiten“ in der Wiener
Stadthalle wurde mit Ansprachen des Chinesischen
Ministers Wang Chen, des österreichischen
Staatssekretärs Dr. Wolfgang
Waldner, des Chinesischen Botschafters
Shi Mingde und der Wiener Landtagsabgeordneten
Elisabeth Vitouch eröffnet. Sie
fand in Gegenwart prominenter Gäste wie
Justizministerin Dr. Beatrix Karl, Steffl-
Eigentümer Hans Schmid, WK-Präsidentin
Brigitte Jank u.v.a. statt.
Die Leistungen der auftretenden Künstler
zeichneten sich durch akrobatisch-tänzerisches
Können, höchste Körperbeherrschung,
choreographische Stimmigkeit und
musikalische Harmonie aus. Unter den
zahlreichen exzellenten Tanzakrobaten
sind besonders die bereits aus „Swan Lake“
bekannten Solisten Wei Baohua und Wu
Zhengdan hervorzuheben. Dementsprechend
bejubelte das Publikum von der Premiere
bis zur letzten Aufführung die außergewöhnlichen
akrobatisch-tänzerischen
Leistungen mit frenetischem Applaus!
Wei Baohua und
Wu Zhengdan
SOCIETY 3/4_11 | 101
KUNST UND KULTUR
SOCIETY EIGENEVENT
Feierliche Eröffnung des „Istituto Lirico Mario
del Monaco di Treviso“ in der Villa Flora
Eröffnung des „Istituto Lirico Mario Del Monaco di Treviso“ in der Villa Flora
Vin d‘ Honneur für Mario
Del Monaco
Bei spätsommerlichen Temperaturen lud Mag. Gertrud Tauchhammer zu einem Event anlässlich
der Eröffnung der Repräsentanz des „Istituto Lirico Mario Del Monaco di Treviso“
in die Villa Flora ein.
Der Tenor Mario Del Monaco feierte in
Wien große Erfolge, so sang er den
Otello an der Wiener Staatsoper. Das
neue Büro des „Istituto Lirico Mario Del Monaco
di Treviso“ in der Villa Flora setzt sich
für die Förderung der Bekanntheit des
Opernsängers ein. Als erste Geste enthüllte
der Präsident des Instituts, Odino Marcon,
vor der eigens aus Treviso angereisten italienischen
Delegation und unter der Anwesenheit
des italienischen Botschafters in
Österreich, S. E. Eugenio d‘Auria eine Kupferstatue
des Gesangskünstlers. Sichtlich
gerührt waren die Laudatoren, unter ihnen
der Vizebürgermeister der Stadt Treviso,
Stefano Pimpolari.
102 | SOCIETY 3/4_11
Stefano Pimpolari (Treviso),
Dr. Ravshanbek
Duschanov
Stefano Pimpolari, Odino
Marcon, Gerti Tauchhammer,
S.E. Eugenio d’Auria,
Dr. Adrian Hollaender, Vittorio
Zanini
Afra Zaffalon, Lucia Marchetto
Stefano Pimpolari,
Gerti Tauchhammer
Odino Marcon
Delegation aus Treviso
AUSZUG AUS DER GÄSTELISTE
S. E. Eugenio D’Auria (Italien) • Dott. Stefano Pimpolari (Assessore
alla Cultura Comune di Treviso) • Chargé d’Affaires
Ravshanbek Duschanov (Usbekistan) • Odino Marcon (Präsident
des „Istituto Lirico Mario Del Monaco di Treviso“) •
Dino De Poli (Präsident Fondazione Cassamarca) • Dott.
Vittorio Zanini • Davide Perin • Elena Ortica • Ezio Scime •
Carlo Marcon • Mario Cerutti • Dr. Adrian Hollaender
Bild des Mario del
Monaco
Die Statue
Leone d’Oro di
Venezia
Die Laudatoren
Davide Perin Nicoletta
Romor, Afra Zaffalon,
Stefano Pimpolari
SOCIETY 3/4_11 | 103
KUNST UND KULTUR
PORTRÄT
Goldene Ehrenmedaille der Stadt Wien für José Carreras
Mit der Seele singt er von
Liebe und Leidenschaft
„Singen ist meine große Leidenschaft, dem Gesang gehört meine ganze Liebe. Es ist nicht
bloß mein Beruf, es ist meine Berufung“, erzählt Startenor José Carreras im Gespräch mit
Roman Bartl.
José Carreras erhält
die Goldene Ehrenmedaille
der Stadt Wien
Der Stadtsenatssitzungssaal des
Wiener Rathauses an einem
späten Vormittag. Da, wo sonst
das politische Wort regiert, hängt
nun der Himmel voller Geigen. Ein
Streichquartett der Wiener Philharmoniker
spielt walzerseelige Melodien
des virtuosen Komponisten
Fritz Kreisler unter dem Gemälde
des legendären Bürgermeisters Helmut
Zilk. In der Mitte des Raumes,
der ersten Reihe etwas vorgelagert,
sitzt einer der Superstars der internationalen
Opernbühnen der
1970er bis 90er Jahre, der als einer
der „Drei Tenöre“ unsterbliche
Musikgeschichte schrieb, nachdem
er selbst dem nahenden Tod durch
Leukämie auf wunderbare Weise
entkommen und seinen Fans, wie
auch der klassischen Musikszene erhalten
geblieben ist. War Luciano Pavarotti
in dem Triumvirat der
Stimmgewaltige, Placido Domingo
der künstlerisch Vielseitige, so war
und ist José Carreras gewiss der
Seelenvolle, der nicht zuletzt durch
seine schwere Krankheit eine hohe
menschliche Qualität und seine ganze beseelte
Persönlichkeit in seine Stimme, wie
auch sein Wesen zu legen weiß. „Wer an
Musik denkt, denkt auch an José Carreras.
Wie wenige Künstler hat der Tenor die
Opernwelt geprägt“, schrieb einst ein namhafter
Kritiker. Nun ist er nach Wien zurückgekehrt,
in jene Stadt, die für den
künstlerischen Kosmopoliten neben seiner
Heimatstadt Barcelona die wichtigste seiner
Karriere und seines Lebens ist. Er erhält
während einer stilvollen Feier aus den Händen
von Kulturstadtrat Mailath-Pokorny die
Goldene Ehrenmedaille der Stadt Wien. In
den engen Sitzreihen hinter ihm drängt
sich alles, was in der klassischen Musikwelt
Bedeutung hatte, hat oder haben wird. Ich
sitze in der letzten Reihe. Hinter mir zwischen
einigen Cocktailstehtischen die
Claque, wie am Stehplatz bei unvergesslichen
Opernabenden.
***
Der Opernskandal hat in Wien
Tradition
Einer der am längsten dienenden Operndirektoren
der Wiener Musikgeschichte,
Ioan Holender, lauscht einige Reihen vor
mir der Laudatio seines Nachfolgers Dominique
Meyer. Dieser sinniert gerade am
Rednerpult darüber, dass der Tenorissimo,
würde er sich all seine Orden und Ehrenzeichen
an die Brust heften, einem russischen
General aus den Zeiten des Kommunismus
gleichen würde. Und doch bedeutet José
Carreras diese Auszeichnung besonders
viel, wie er mir in einem Gespräch nach seiner
Feierstunde versichert. Er erzählt
mir, dass ein Besuch von Wien
ihm stets das Gefühl vermittelt,
nach Hause zu kommen. „Wien hat
das beste Publikum der Musikwelt“,
gerät er ins Schwärmen: „Aufgrund
des Wissens, aufgrund des Respekts,
den das Wiener Publikum
den Künstlern entgegenbringt und
weil es sich auch nicht davor
scheut, seinen Enthusiasmus zu zeigen.
Wien ist die einzige Stadt der
Welt, in der der Operndirektor in
regelmäßigen Abständen in den
Schlagzeilen der Tageszeitungen
auftaucht. Der ‚Opernskandal‘,
meist ohnehin nur ein Skandälchen,
hat hier Tradition und gehört
zu Wien wie das Salz in die
Suppe. Und dann kann es passieren,
dass sich plötzlich Leute über die
Staatsoper erregen, die in ihrem Leben
noch nie einen Fuß in das
Opernhaus gesetzt haben.“
Er erzählt mir amüsiert über
eine besonders seltene, wie auch
sehr peinliche Panne während einer
Tosca-Vorstellung 1982, von der ich
nichts wusste, da ich damals im Ausland
gelebt habe: Das Erschießungskommando
im 3. Akt erschien einfach nicht auf der
Bühne. Die uniformierten Statisten saßen
gemütlich in der Kantine, statt auf der
Terrasse der Engelsburg aufzumarschieren.
Da daher die tödlichen Schüsse auf Cavaradossi
ausblieben, sah Tenorkollege Nicola
Martinucci nur den Ausweg,
fluchtartig in die Kulissen zu verschwinden
und seine Tosca, Montserrat Caballé, etwas
verstört zurück zu lassen, worauf das Publikum
in schallendes Gelächter ausbrach.
So gab es zum hochdramatischen Finale
der Oper Lach- statt Gewehrsalven, während
Montserrat tapfer aber ziemlich verloren
den Tod ihres nicht mehr anwesenden
Geliebten beklagte.
FOTOS: NORBERT KÖSSLER
104 | SOCIETY 3/4_11
***
Straßenkonzert in Perelada
Während zum würdigen Abschluss der
Ehrung die vier philharmonischen Herren
zur Fiedel griffen, versank ich noch einmal
in Tagträumen und erinnerte mich an unvergessliche
Erlebnisse mit dem tenoralen
Maestro. Seinen zweiten Liederabend nach
seiner schweren Krankheit gab „Don José“
im bezaubernden kleinen Festspielstädtchen
Perelada, in der Nähe von Barcelona.
Hier organisierte sein Manager Carlos Caballé,
der Bruder der großen Diva Montserrat,
ein Festival. Es war Mitte August 1988 und
ich reiste auf Einladung Herrn Caballés mit
einem Kamerateam an die Spanische Mittelmeerküste.
Am Nachmittag vor dem triumphalen
Konzert, das vor der Kulisse eines
wunderschönen Wasserschlosses stattfand,
spazierten die aus aller Welt, vor allem aber
aus Katalonien angereisten Fans, wie auch
die anwesende Spanische Königin Sophia,
die Griechische Ex-Königin Annemarie und
Lady Di durch die Gassen des bezaubernden
kleinen Städtchens. Auch ich war mit meinen
Kollegen auf Motivsuche unterwegs.
Mit einem Mal erklang irgendwoher wundervolle
Musik. Montserrat Caballé hatte einen
Flügel auf einen der Plätze transportieren
lassen und gab ein spontanes
Straßenkonzert. Uns alle, auch die drei königlichen
Damen, zog es zu dieser Plaza, wo
eine mir unvergessliche, einzigartige Stimmung
herrschte. Jubelnde Dorfbewohner
und Touristen, kreischende Babys, lachende
Kinder, bellende Hunde. Die Zuschauer bevölkerten
die Straßen ringsum, saßen auf
Dächern, kletterten aus Fenstern, drängten
sich auf den winzigen Balkonen, um Spaniens
populärster Sängerin zu lauschen.
Wir waren mit einem mal eine große Familie,
geeint durch die geheimnisvollen Bande
der Musik. Diese trugen dann auch den großen
José Carreras durch seinen Liederabend,
der ein unvorstellbarer Triumph mit nicht
enden wollenden Ovationen war und der
vom spanischen Fernsehen live übertragen
wurde. Ich bin heute noch dankbar, dass ich
das miterleben durfte.
***
Unprätentiöser Star
Nun ist der Höhepunkt der Feierstunde
gekommen. Der Liebling der Musen und der
Opernfans nimmt seine goldene Ehrung
entgegen umringt von dutzenden Photographen,
die den Saal in gleisendes Blitzlichtgewitter
tauchen. Ich schließe die Augen
und tauche wieder ins Reich der
Erinnerung ab. Ein Monat nach dem Liederabend
an der Costa Brava fand ein
„Abend mit José Carreras“ an der Wiener
Staatsoper statt. Einen Tag davor gab es im
Hotel Sacher ein Treffen mit dem „José Carreras
Fanclub“, der ein riesiges Transparent
mit der Aufschrift „Willkommen José“ an
der Opernfassade anbringen ließ. Die Clubpräsidentin
hatte ihre Begrüßungsrede auf
Katalanisch einstudiert und José war von der
Herzlichkeit seiner meist weiblichen Fans
sichtlich berührt. Nie zuvor fasste das Haus
am Ring so viele Zuschauer wie bei dem Liederabend
tags darauf. Sogar auf dem abgedeckten
Orchestergraben und der Hinterund
den Seitenbühnen waren Sitzreihen
aufgestellt. Vom Bundespräsidenten abwärts
war alles, was in Politik, Wirtschaft, Kultur
und Gesellschaft Rang und Namen hatte, gekommen.
Sogar die behandelnden Ärzte aus
Barcelona und Seatle waren angereist und
natürlich seine gesamte Familie. Seinen
neun Jahre älteren Bruder Alberto, seine
Schwester und seine beiden Kinder durfte
ich dann später, an seinem 50. Geburtstag,
kennenlernen. Nach einer vielumjubelten
Bajazzo-Vorstellung fand sich die Familie in
einem kleinen italienischen Restaurant bei
der Oper ein. Ich war als einziger Medienvertreter
mit meinem Kamerateam geladen
und lernte an jenem Abend den unprätentiösen
Menschen hinter dem Opernstar kennen
und erlebte eine derart herzliche Atmosphäre
und einen derart starken familiären
Zusammenhalt, wie er wohl nur in mediterranen
Verwandtschaften zu finden ist. Unter
diesen Menschen fühlte ich mich sofort zu
Hause.
***
Mailänder Waterloo
Der offizielle Teil der Veranstaltung ist
nun vorbei, Drinks werden gereicht, José
steht vor einem riesigen Blumenarrangement
und gibt geduldig Fernsehinterviews.
Ich beobachte diesen wahrhaften Gentleman
mit den angenehmen Manieren des
vergangenen Jahrhunderts und bewundere,
wie immer, seine elegante Garderobe. Als ich
mich dann in einer langen Schlange von
Gratulanten ihm entgegen bewege, erinnere
ich mich zu guter Letzt noch an eine Begegnung
in Mailand. José Carreras gab an
der Scala, außerhalb der Staggione, einen
Liederabend mit von Lucian Berio bearbeiteten
Verdi-Liedern. Nach der Probe besuchte
ich ihn in seiner Garderobe und fragte ihn,
wo er wohl seine wunderschönen Krawatten
kaufe. Er empfahl mir die Boutique von
„Etro“ in der Via Monte Napoleone. Am
Nachmittag suchte ich diese auf und deckte
mich mit Krawatten und Stecktüchern ein.
In meiner Euphorie nach Verdis wunderbarem
Liedgut befiel mich ein wahrer Kaufrausch
und ich besuchte in der noblen Einkaufsmeile
zahlreiche Boutiquen von
„Versace“ und „Valentino“ über „Hermes“
bis zu „Gucci“. Nach der Vorstellung nahm
ich dann an einem zu Josés Ehren gegebenen
Abendesse in kleinem Rahmen Teil und
brachte ihn zum Lachen, da ich ihm für seinen
Tipp zu meinen wunderschönen Krawatten
dankte, ihm aber mitteilen musste,
dass die glanzvolle Via Monte Napoleone für
mein Konto ein finanzielles Waterloo war.
***
Zum Singen geboren
Als der schlimmste Trubel vorbei ist,
nimmt sich der Startenor ein wenig Zeit für
ein kleines Gespräch auch mit mir. Er erzählt
mir, dass er kommenden Sommer bei
den Salzburger Festspielen auftreten wird.
Als er 2010 in Zürich ein Benefizkonzert für
seine Stiftung gab, hat ihn Alexander Pereira
für sein erstes Direktionsjahr an die Salzach
eingeladen. Er freut sich schon sehr,
verrät er mir, da, wo er an der Seite Herbert
von Karajans riesige Triumphe feierte, wieder
auf der Bühne stehen zu können. Ich
muss ihm nun gestehen, dass ich die Opernabende
mit ihm vermisse, da er 2004 zum
vorerst letzten Mal Oper gesungen hat. Er
antwortet mir offen, dass er sein Repertoire
der 1970er, 80er und 90er Jahre nicht mehr
wie damals darbringen könnte und den von
ihm erwarteten hohen Standard nur in den
klug ausgewählten Programmen seiner Konzertabende
bieten kann. Er erzählt mir weiter,
dass allerdings eine Oper für ihn in Arbeit
ist, deren musikalische Proben
vielversprechend seien und die 2013 Premiere
haben könnte. So frage ich ihn zum
Schluss, warum er sein vom Orchester der
Wiener Volksoper unter der Leitung von
David Giménez begleitetes Konzert am Tag
darauf „Liebe und Leidenschaft“ betitelt
hat. Er antwortet: „Singen ist meine große
Leidenschaft, dem Gesang gehört meine
ganze Liebe. Es ist nicht bloß mein Beruf, es
ist meine Berufung. Ich weiß seit meinem
elften Lebensjahr, als ich zum ersten Mal auf
einer Bühne stand, dass Singen das ist, wofür
ich geboren wurde.“ Zwinkert mir zu
und eilt zu einem Champagnerempfang anlässlich
der Eröffnung einer neuen Chopard
Boutique, dessen Ehrengast er ist, da
die Besitzerfamilie Scheufele mit ihm befreundet
ist und stets reichlich für seine Leukämiestiftung
spendet. Ich hingegen bin
schon voll Vorfreude auf einen neuen José
Carreras Abend, als ich die Treppen der
Feststiege fröhlich hinab schreite.
SOCIETY 3/4_11 | 105
KUNST UND KULTUR
SALZBURG
Die Salzburger Hirtenkinder
musizieren für den Erlöser
Salzburg hat immer Kultursaison
Winter-Festspiel-Karussell
Salzburg hat weit mehr zu bieten als die berühmten Sommerfestspiele. Das ganze Jahr über
lockt die Stadt mit höchst interessanten Festivals sein Publikum an. Denn Salzburgs Kulturszene
kommt nie zur Ruhe. Von EVA VON SCHILGEN
Hagen Quartett
Wenn der nie zu versiegen scheinende
Touristenstrom nur mehr dahin
tröpfelt, wenn die Menge der Fotografen
und Reporter vergeblich Ausschau
hält nach internationalen Stars und solchen,
die es gerne sein möchten, wenn die
letzten TV- und Radioübertragungswagen
die Stadt verlassen haben und die Preise
der Hotellerie sich wieder auf ein erträgliches
Niveau eingependelt haben, dann sind
die Salzburger Sommerfestspiele vorüber.
Wer aber nun meint, dass Salzburgs
Kulturszene zur Ruhe kommt, irrt. Denn
nun beginnen zur Freude der Kultur-Individualisten
und auf Initiative findiger Tourismusmanager
eine ganze Reihe höchst
interessanter feiner kleiner Festivals.
***
FESTIVAL DIALOGE „Positionen“
30.11.-04.12.2011
Neue Hör-und Sehdimensionen verspricht
das 2005 von der Stiftung Mozarteum
Salzburg ins Leben gerufene Festival
„Dialoge“. Zeitgenössische Künstler aus den
Disziplinen Musik, Tanz, Literatur, Bildende
Kunst und Film laden ein Publikum
ein, welches offen für Neues und Experimentelles
ist. Unter den Komponisten nehmen
dieses Jahr George Aperghis, Helmut
Lachenmann und Iannis Xenakis zentrale
Rollen ein. Ihre Werke setzen sich mit traditionellen
wie modernen Klassikern auseinander,
unter anderem mit Mozart, Liszt,
Beethoven, Kurtág, Ligeti, Stockhausen.
***
SALZBURGER ADVENTSINGEN
02.-18.12.2011
Internationale Bekanntheit erreicht hat
auch das seit 1946 stattfindende beliebte
„Salzburger Adventsingen“, das zum großen
Vorbild für unzählige Adventsingen
wurde. Thema der diesjährigen Aufführungen
ist die alttestamentliche Prophezeiung
„Es wird ein Stern aus Jakob ausgehen
106 | SOCIETY 3/4_11
FOTOS: © GERHARD KOLOCKER, JUSTIN PUNFREY, HARALD HOFFMANN, ANDRÉ RIVAL, ADVENTSINGEN SALZBURG
und ein Zepter aus Israel aufkommen“
(4.Mos.24,17). Dem Stern von Bethlehem,
welcher einst den Magiern aus dem Osten
den Weg zum göttlichen Kind wies, werden
auch dieses Jahr mehr als 36.000 Besucher
folgen.
***
DELIRIUM 16.-18.12.2011
Zum vierten Mal findet am letzten Wochenende
vor Weihnachten ein Festival
der besonderen Art statt. Maestro Gustav
Kuhn, das Orchester der Tiroler Festspiele,
der Shootingstar am Sopranhimmel Anett
Fritsch, der Sprecher Sven-Eric Bechtolf,
der Pianist Peter Lang, die Chorakademie,
sowie die junge innovative Osttiroler Musicbanda
Franui werden im weißgoldenen
Jugendstilsaal des Mozarteum Salzburg
den Besuchern das Elementare der Musik
aufzeigen – das, worauf es in der Musik
wirklich ankommt.
So unterschiedliche Werke wie Mozarts
Klavierkonzert Nr. 25 in C-Dur, Mahlers 4.
Symphonie oder die große Romantik von
Tschaikowskys 4. Symphonie, Daniel
Schnyders virtuoses und effektvolles „Konzert
für Sopran- und Tenorsaxophon, Bassposaune
und Orchester“, die Uraufführung
von Angelo di Montegral oder Franz
Schuberts Lieder, in neuer, skelettierter
Form, versprechen aufregende Stunden.
Mit dem – nun schon traditionellen – Höhepunkt,
Beethovens „Neunte“, wird das
Publikum endgültig ins musikalische „Delirium“
versetzt werden.
Verdanken werden sie dies den prominenten
Sponsoren, allen voran die Salzburger
Sparkasse. Aber auch die Österreichischen
Lotterien, die Wiener Städtische,
Deloitte, voestalpine, Hotel Sacher und
Novomatic sowie die Salzburger Unternehmen
Stiegl, Pappas Gruppe und SPAR, als
auch Land und Stadt Salzburg unterstützen
das Delirium.
***
MOZARTWOCHE 27.01-05.02.2012
Ein feines, exklusives Festival, zu der die
Stiftung Mozarteum Salzburg jährlich
rund um Mozarts Geburtstag im Jänner
einlädt, ist die Mozartwoche. Neben Werken
Mozarts – dieses Jahr auch auf Original-Instrumenten
zu hören – stehen die Uraufführung
des choreographischen
Konzerts „gefaltet“ der Choreographin
Gustav Kuhn Mitsuko Uchida Sasha Waltz
Sasha Waltz und des Komponisten Mark
Andre auf dem diesjährigen Programm.
Mitsuko Uchida als „Artist in Residence“,
Mark Andre als „Composer in Residence“
sowie ein eigener Zyklus mit dem Minguet
Quartett, versprechen neue interessante
Musikerlebnisse. Wie in jedem Jahr sind
international führende Mozart-Interpreten
zu Gast. Ergänzt wird das Festival mit
Künstler- und Einführungsgesprächen, einem
Filmprogramm sowie Kinderprojekten.
***
Kultur das ganze Jahr
„Fest gefeiert“ wird kulturell über das
Jahr auch bei der ARGEkultur Salzburg, die
als größtes unabhängiges Kulturzentrum
Salzburgs zeitgenössische, innovative und
gesellschaftskritische Kunst und Kultur in
einzigartiger Weise präsentiert. Unter anderem
auch das im Jänner stattfindende
Kabarett Festival „MotzArt“.
Dass es auch das ganze Jahr an kulturellen
Höhenpunkten in Salzburg nicht fehlt,
dafür sorgen – um nur einige zu nennen –
im März die Osterfestspiele, die Pfingstfestspiele
im Mai, das Salzburger Literaturfest
und das Julifestival „Sommerszene“, bevor
„Jedermann“ wieder zu den Sommerfestspielen
erscheint. Aber das ist eine andere
Geschichte.
Für den Kunst-und Kulturfreund präsentiert
sich Salzburg somit als wahres Kultur-Schlaraffenland,
in dem nie der letzte
Vorhang fällt, bevor der nächste nicht aufgegangen
ist.
Round and round, for ever and ever,
We’re riding on art’s roundabout.
Rich or poor or foolish or clever,
Round we must go, year in, year out...
Also springen auch Sie auf das Festspiel-Karussell
auf, Salzburg wartet!
SOCIETY 3/4_11 | 107
KUNST UND KULTUR
SALZBURG
Liebe zur Musik
Constanze Mozart und ihr
Vermächtnis
„Sie ist nicht hässlich, aber auch nichts weniger schön, ihre ganze Schönheit besteht aus
zwei kleinen schwarzen Augen und in einem schönen Wachstum. Sie hat keinen Witz, aber
gesunden Menschenverstand genug um ihre Pflichten als Frau und Mutter erfüllen zu
können“.* Von EVA VON SCHILGEN
giert und verliebt sich – erfolglos – in die
ältere Schwester Aloysia. 1779 übersiedelt
die Familie nach Wien, wo ihre Schwester
ein Engagement am Burgtheater bekommen
hat. Mozart zieht 1781 nach seinem
Hinauswurf aus der Salzburger Hofmusik
als Untermieter bei den Webers ein, muss
jedoch „wegen des Geredes der Leute“ die
Wohnung bald wechseln. Als Mozart
Constanze heiraten will, verweigert sein
Vater ihm lange seine Einwilligung. Die
Ölbild von Hans Hansen, Wien 1802
So schreibt Mozart unter anderem an
seinen Vater über Constanze, seinem
„Stanzerl“, wie er sie liebevoll nannte.
Sie wird für ihn der wichtigste Mensch in
seinem Leben und seine engste musikalische
Beraterin.
Constanze hatte kein leichtes Leben.
1762 in Zell im schwarzwäldischen Wiesenthal
als Tochter des Amtmannes Weber geboren,
verbringt sie ihre ersten Lebensjahre
in Mannheim. Sie erhält, obwohl die Familie
in ärmlichen Verhältnissen lebt,
zusammen mit ihren Schwestern eine ausgezeichnete
musikalische Ausbildung. So
wird auch der junge Mozart vom Oktober
1777 bis März 1778 als Gesangslehrer enga-
„Ich will meine Frau glücklich
machen, und nicht mein
Glück durch sie machen.“**
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Schwangerschaften – während der achtjährigen
Ehe bringt Constanze sechs Kinder
zur Welt, von denen nur zwei überleben
–, die anstrengende Reisetätigkeit
mit ihrem Mann und die steten finanziellen
Sorgen zehren an ihrer Gesundheit.
Ihren Menschenverstand beweist Constanze
nach dem überraschenden Tode
Mozarts im Dezember 1791 durch die Bewahrung
seiner musikalischen Arbeit trotz
großer finanzieller Not. Mit Unterstützung
ihres zweiten Ehemannes und glühenden
Mozartverehrers, dem dänischen Diplomaten
Nicolaus Nissen, beginnt sie eine
umfassende Mozartbiographie. Nach Jahren
in Dänemark und Italien lassen sie
sich 1821 in Salzburg nieder. Nicolaus Nissen
stirbt 1826, am 6. März 1842 folgt ihm
Constanze im Alter von achtzig Jahren.
FOTOS: MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG DER INTERNATIONALEN STIFTUNG MOZARTEUM, SALZBURG
108 | SOCIETY 3/4_11
*Zitat von Wolfgang Amadeus Mozart
**Brief an seinen Vater, 1782, über seine Liebesheirat mit Constanze Weber
Salzburgs Botschafter
Das Mozarteumorchester
KUNST UND KULTUR
SALZBURG
Eines der schönsten Vermächtnisse der Witwe Constanze Mozart ist das heute weltbekannte
Mozarteumorchester. 1841 wird mit ihrer und der Mithilfe von Mozarts Söhnen Franz
Xaver und Karl Thomas in Salzburg der „Dom-Musik-Verein und Mozarteum” gegründet,
aus dem das heutige Orchester hervorging. Von EVA VON SCHILGEN
DIE NÄCHSTEN TERMINE
Donnerstagskonzert 3 am 15.12.2011
Großer Saal Mozarteum
Schubert, Mahler, Brahms
Karen Gomyo Violine, Christian Poltéra Violoncello
Heinrich Schiff Dirigent
Sonntagsmatinee 3 am 15.01.2012
Großes Festspielhaus
Beethoven, Dvofiák
Frank Peter Zimmermann Violine
Michael Schønwandt Dirigent
Sonntagsmatinee 4 am 04.03.2012
Großes Festspielhaus
Mendelssohn Bartholdy
S. Schwartz, B. Fink, M. Schade, T. Quasthoff, Salzburger
Bachchor Gesang
Ivor Bolton Dirigen
Mozarteumorchester Salzburg
Die 91 Musiker aus 26 Nationen, von den
Salzburgern liebevoll „unsere musikalischen
Botschafter in der Welt“ genannt,
können mit einer unglaublichen Bandbreite
musikalischen Könnens aufwarten. So
bieten die Sonntagsmatineen große Symphonik
von der Klassik bis zur Gegenwart,
wogegen in den Donnerstagskonzerten die
Wiener Klassik im Mittelpunkt steht. Heiß
begehrt sind zu den Sommerfestspielen die
Karten zu den Mozart-Matineen und ein
großer Kreis von Mozartkennern trifft sich
im Jänner anlässlich der Mozartwochen.
Wandlungsfähigkeit zeigt das Orchester
auch bei Oper, Operette, Musical oder Ballet
im Salzburger Landestheater und erfreut die
Abonnenten der Salzburger Kulturvereinigung
mit einem großen symphonischen Repertoire.
Seit 2004 ist Ivor Bolton Chefdirigent.
Internationale Stars wie die
Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager,
die Sänger Thomas Quasthoff und Michael
Schade, die Dirigenten Marc Minkowski und
Heinrich Schiff sind nur einige der Künstler,
die das Programm 2011/2012 mitgestalten.
Tourneen nach Japan, Spanien, auf die kanarischen
Inseln und Deutschland runden die
Konzertsaison ab.
Ein besonderes Anliegen der geschäftsführenden
Direktorin Vera van Hazebrouck
ist die Arbeit mit Kindern. So veranstaltet
das Orchester vor den Sonntagsmatineen
Musikworkshops, in denen die Kinder spielerisch
auf das Konzert vorbereitet werden.
Eine jährliche Patenschaft für eine Salzburger
Schule beginnt mit einem Herbstkonzert
und bietet den Schülern über das Jahr verteilt
Probenbesuche und den persönlichen
Kontakt mit den Dirigenten und den Musikern.
Dass für Kinder und Jugendliche der
Kontakt mit klassischer Musik bereichernd
und prägend ist, beweist die Zahl der jungen
Musikerinnen und Musiker des Mozarteumorchesters.
KARTEN UND INFORMATIONEN
Tel: +43/662/873154
E-Mail: tickets@mozarteum.at
www.mozarteumorchester.at
BUCHTIPP
Tarte und Quiche für Brahms und Mozart
Anne-Francoise Roelandts
Das Kochen ist die kleine Schwester des Musizierens. Das
eine ernährt den Körper, das andere die Seele, beides
braucht Einsatz und Geduld, Liebe und Können. In diesem
Buch finden Sie Rezepte für die leichten, gesunden
und schmackhaften Köstlichkeiten inspiriert vom
Mozarteumorchester Salzburg. Zu erwerben bei den Konzerten
des Mozarteumorchesters am CD-Stand.
Vom Verkaufspreis von EUR 14,50 gehen EUR 5,-- an ein
Tsunami-Waisenprojekt der Caritas Japan.
Kinder beim Musikworkshop
SOCIETY 3/4_11 | 109
KUNST UND KULTUR
SOCIETY EIGENEVENT
(v.l.n.r.) Direktorin Ingried Brugger,
Fernando Botero, Gertrud Tauchhammer
Ambassadors Reception: Botero
Kolumbianische Üppigkeit auf
der Freyung
Ein kulturelles Highlight erwartete die Gäste der Ambassadors Reception unter der Patronage
von H.E. Freddy Padilla de León (Kolumbien), Dr. Ingried Brugger und Mag. Gertrud
Tauchhammer anlässlich der Eröffnung der Botero Ausstellung im Bank Austria Kunstforum.
Der laut eigenen Aussagen „kolumbianischste
unter den kolumbianischen
Künstlern“, Fernando Botero, ist trotz
seiner neunundsiebzig Jahre eigens aus
Paris angereist, um der Präsentation der
größten Schau seiner Werke in Österreich
beizuwohnen. Gespannt folgten die Besucher
aus Diplomatie und Wirtschaft der
Spezialführung durch die Ausstellung. Der
stilvolle Ausklang der Veranstaltung fand
im Barockpalais Daun-Kinsky auf der Freyung
bei einem Cocktail Lunch statt. Bei
Häppchen aus der Küche der Palais Gastronomie
und süßem Genuss der Café Central
Patisserie konnten die Gäste über die üppige
Kunst des kolumbianischen Malers
diskutieren.
AUSZUG AUS DER GÄSTELISTE
S.E. Alfredo Labbé (Botschaft von Chile) · S.E. Juan Carlos
Marsan-Aguilera (Botschaft von Cuba) · S.E. Mario Antonio
Rivera Mora (Botschaft von El Salvador) · S.E. Prof.
Gjorgji Filipov (Botschaft von Mazedonien) · S.E. Sabri Kiqmari
(Botschaft von Kosovo) · S.E. Khamkheuang Bounteum
(Botschaft von Laos) · S.E. Dr. Ashot Hovakimian
(Botschaft von Armenien) · S.E. Hubert Würth (Botschaft
von Luxemburg) · S.E. Mahmoud Hassan Elamin (Botschaft
von Sudan) · I.E. Carla Maria Rodriguez Mancia (Botschaft
von Guatemala) · S.E. Zuheir Elwazer (Botschaft der PLO)
· S.E. Nguyen Thiep (Botschaft von Vietnam) · Galit Ronen
(Botschaft von Israel) · Anzelm Barany (Botschaft von Ungarn)
· S.E. Andrij Viktorowitsch Bereznji (Botschaft der
Ukraine)
S.E. Freddy Padilla, S.E. Ali
Uzcategui Duque (Venezuela),
Dr. Hans Burkard (Ö-Kolumb.
Gesellschaft)
110 | SOCIETY 3/4_11
Zahlreiche
Besucher
Empfang im Palais
Daun-Kinsky
S.E. Vince Szalay Bobrovniczky
(Ungarn) mit Frau und Kind
Fernando Botero,
Tanja Tauchhammer
Dr. Zuheir Elwazer
S.E. Freddy Padilla de León, I.E.
Carla Mancia, S.E. Zuheir Elwazer
S.E. Andrij Bereznji,
Iryna Samchenko
Führung durch die Ausstellung
S.E. Eugenio Curia
S.E. Alejandro Díaz,
I.E. Carla Mancia
S.E. Mahmoud Elamin
(Sudan), Frau Eipeldauer
Begrüßung am Empfang
S.E. Hubert Würth (Luxemburg),
Gerti Tauchhammer
Palais Daun-Kinsky
Kay Fröhlich (Palais
Daun-Kinsky)
SOCIETY 3/4_11 | 111
KUNST UND KULTUR
COVERSTORY
„Schneiderei“, 2000, Öl auf Leinwand
BILDER: (C) FERNANDO BOTERO
112 | SOCIETY 3/4_11
Fernando Botero im Bank Austria Kunstforum
Der Reiz des Monströsen
Jeder kennt sie, die monströs verformten Figuren des kolumbianischen Künstlers Fernando
Botero. Nach der Mexikanerin Frida Kahlo bringt Direktorin Ingried Brugger erneut einen
lateinamerikanischen Künstler ins Bank Austria Kunstforum. Mit siebzig Gemälden ist dies
die erste umfassende Präsentation von Boteros Werk in Österreich.
***
Lateinamerikanische Einflüsse
Seine südamerikanische Heimat ist ein
Quell der Inspiration für den Künstler, so
finden sich in seinen Gemälden oftmals
Sujets wie Stierkämpfer oder Priester. Hinter
dieser scheinbaren Heiterkeit verbirgt
sich eine Doppeldeutigkeit, die bei genauerer
Betrachtung zutage tritt. Botero fügt
in seine Bilder Metaphern der Bedrohung
ein – wie ausbrechende Vulkane oder einstürzende
Häuser – welche die vordergründige
Idylle ins Negative verkehren.
***
Die Botschaft der Kunst
Ein Kunstwerk muss Boteros Meinung
nach eine eindeutige Botschaft vermitteln,
sowie den unmissverständlichen Dialog
zwischen Künstler und Betrachter ermöglichen.
Am deutlichsten macht dies sein
Abu-Ghraib-Zyklus, den er nach dem Betrachten
der Folterszenen durch US- amerikanische
Soldaten in schneller Folge anfertigte
und der hier erstmals gezeigt wird.
Zur Eröffnung reiste der inzwischen
79jährige Künstler extra aus Paris an. Prominente
Unterstützung erhielt er durch
den Schauspieler Mario Adorf, der die einleitenden
Worte zur Eröffnung der Ausstellung
sprach.
BOTERO
Bank Austria Kunstforum
1010 Wien, Freyung 8
12. Oktober 2011 bis 15. Jänner 2012
Öffnungszeiten: täglich 10:00 bis 19:00 Uhr
Freitag: 10:00 bis 21:00 Uhr
www.bankaustria-kunstforum.at
„Picknick“, 1989, Öl auf Leinwand
„Melancholie“, 1989, Öl auf Leinwand
„Das Priesterseminar“,
2004, Öl auf Leinwand
SOCIETY 3/4_11 | 113
KUNST UND KULTUR
COVERSTORY
Botero – Ein Ausnahmekünstler
Lateinamerikanische Sinnlichkeit
und Subversivität
Die Bank Austria Kunstforum Direktorin Ingried Brugger im Gespräch mit SOCIETY über
das „Massenphänomen Botero“ und dessen „scheinbare Naivität“. Von TANJA TAUCHHAMMER
Wieso präsentieren Sie
uns den Künstler Fernando
Botero?
Ich habe Botero deswegen
gezeigt, weil er sicher
einer der bekanntesten
Künstler nach 1950 und einer
der bedeutendsten
Künstler Südamerikas dieser
zweiten Jahrhunderthälfte
ist. Südamerika interessiert
mich vor allem im
Zusammenhang mit der Kultur
in der Auseinandersetzung
mit der Frida Kahlo
Ausstellung. Es ist ein Kontinent,
der in seiner Vielfalt
und Widersprüchlichkeit
unglaublich spannend ist
was sich auch in seiner
Kunst spiegelt. Fernando
Botero ist aber auch ein kosmopolitischer
Künstler. Er ist ja nicht in Kolumbien geblieben,
sondern hat auf der ganzen Welt
seine Ateliers. Zusätzlich ist er auch in der
internationalen Kunstszene sehr gut vernetzt.
Natürlich wäre seine Kunst ohne
den europäischen Kontext nicht zu denken
gewesen, es ist aber eine Mischung aus
dieser Tradition, die aus Südamerika
kommt und die er auch immer forciert hat,
und einem internationalen Kunstgeschehen.
Das ist ein eigener Reiz. Er hat allerdings
hier mit diesen wie aufgeblasen wirkenden
Figuren, die etwas seltsam Hilfloses
an sich haben, eine Marke kreiert, die als
solche weltweit bekannt ist. Natürlich setzt
eine Institution wie das Kunstforum auch
auf Marken.
Was erwartet den Besucher der Ausstellung?
Wie werden die Reaktionen sein?
Ich glaube die Leute werden sich sehr
freuen. Es ist ein Fest der Sinne, der Fröhlichkeit
und des Lebens. Es ist eine Kunst,
die unglaublich nachdenklich macht und
niemanden kalt lässt. Wir haben versucht
Botero gerecht zu werden, indem wir auch
Facetten seiner Arbeit zeigen, die nicht so
bekannt oder beliebt sind. Botero hat die
Fernando Botero, „Kartenspieler“,
1991, Öl auf Leinwand
Bilder der Folterszenen von Abu Ghraib gesehen,
welche die Welt schockierten, und
malte daraufhin in rascher Folge einen Zyklus
dazu. Sie sind in einer Art und Weise
drastisch gerade weil sie so manieriert sind.
Gerade weil es ebenfalls diese dicken Figuren
sind. Es geht wirklich an Herz und Nieren.
Diese Bilder waren niemals ausgestellt
oder im Handel. In den USA war dieser Zyklus
ein großer Skandal, woraufhin Fernando
Botero zur Persona non grata avancierte.
Wenn man sich die Fotos ansieht, dann
sind die Bilder noch erschreckender. Weil
sie diese Übersetzungsleistung in ein anderes
Medium haben und das bleibt beim Betrachter
hängen.
ZUR PERSON
Ingried Brugger studierte Kunstgeschichte,
Architektur und Germanistik
in Wien und Berlin. 1988
trat sie als Kuratorin in das
Kunstforum ein, 1993 wurde sie
stellvertretende Direktorin und
im Jahr 2000 avancierte sie
schließlich zur Direktorin.
Was ist Ihrer Meinung
nach das Besondere an
Fernando Botero?
Da gibt es zwei Aspekte:
erstens existieren wenige
Künstler, die so wenig
einer Gruppe
zugeordnet werden können
wie Botero. Er ist
sehr eigenständig und
das ist an und für sich bemerkenswert.
Das zweite
ist, dass er einen visuellen
Nerv trifft. Botero ist
ein Massenphänomen,
und das als wirklich guter
Künstler.
Inwiefern arbeitet Botero
in der Tradition des
südamerikanischen Bereichs?
Es ist diese angebliche Volkstümlichkeit,
diese scheinbare Naivität, welche
auch Frida Kahlo besitzt, die aber in
Wirklichkeit ein großes Raffinement
darstellt. Genauso wie Frida Kahlo ist
auch Fernando Botero natürlich kein
naiver Künstler. Das ist vielmehr der Einsatz
eines Kalküls. Er packt in diese Szenen,
die vermeintlich aus der lateinamerikanischen
Üppigkeit stammen, die
Probleme unserer Welt. Darum zeige ich
diesen Künstler so gerne. Ich denke, man
hat ein falsches Bild von Botero: Das ist
lustig, zynisch, seltsam oder monströs.
Diese Vielschichtigkeit ist etwas Besonderes.
Es sind Szenen, die scheinbar
Leichtigkeit vorgaukeln: Fröhlichkeit,
Feste, der Tanz, Menschen die sich umarmen,
Menschen die zusammen arbeiten,
aber das stimmt aber alles nicht. Es
ist immer gleichzeitig totale Verzweiflung,
unendliche Einsamkeit. Die Menschen
stehen in überhaupt keiner Beziehung
zueinander, genauso wie ihre
Körper uneins sind. Sie wirken vollkommen
nach innen gekehrt. Es sind diese
verschiedenen Schichten die Botero zu
einem großen Künstler machen.
FOTOS: (C) FERNANDO BOTERO (BILD), BA KUNSTFORUM/HELENE WALDNER
114 | SOCIETY 3/4_11
KUNST UND KULTUR
KOMMENTAR
Boteros Erfolgsgeheimnis
Markenzeichen für
den Kunstmarkt
„Die im Raum gesehenen Körper sind alle konvex.“ Paul
Cézanne, 1902. Kannte Fernando Botero diese Behauptung,
als er begann, seine drollig aufgeblasenen Figuren zu
malen? Von GERHARD GUTRUF
Ob Fernando Botero Cézannes
apodiktische Behauptung, dass
alle im Raum gesehenen Körper
konvex seien überhaupt kannte
als er begann, sein von drollig
aufgeblasenen Figuren bevölkertes
Parallel-Universum zu schaffen,
weiß ich nicht. Jedenfalls war das
konsequente, stetige Festhalten an
einer einmal gefundenen Formel
die Voraussetzung für seinen Erfolg.
Zusätzliche Spannung und Irritation
erzielt Botero in seinen Bildern
durch das skurrile
Selbstverständnis seiner von ihrem
Dick-Sein unbeschwerten Protagonisten,
die in einem konventionell
konstruierten zentralperspektivischen
Raum mit in sich gekehrtem Blick eifrig ihren
Beschäftigungen nachgehen.
***
Aufgeblasene Kunstwelt
Neben seinen weltweit bekannten Ölbildern
ist Botero auch als Plastiker tätig: seine
gewaltigen Bronzeskulpturen sind perfekt
ausgeführt, amüsant und
unverkennbar, bringen aber keine zusätzlichen
künstlerischen Aspekte. Sie beweisen
eindringlich, dass nicht jeder Entwurf
beliebig vergrößert werden kann. Das wirklich
große Kunstwerk hat die nur ihm eigene
Dimension – und wenn es bescheidene
24 x 21 cm sind wie bei Vermeers Spitzenklöpplerin:
hier ist mit Recht von innerer
Monumentalität zu sprechen. Das Aufgeblasene
ist ein auffälliges Kennzeichen
zahlreicher zeitgenössischer Werke, deren
äußere Abmessungen die künstlerische
Substanz oft um ein Vielfaches übersteigen.
Aufgrund ihres Unterhaltungswerts
drängt sich eine Verwandtschaft von Boteros
Werken mit Arbeiten des österreichischen
Shootingstars Erwin Wurm auf, dessen
Objekte technisch aufwändige, mit
Hilfe zahlreicher Spezialisten in die Realität
übersetzte Kunstwitze sind und die
Martin Polasek, Ohne Titel, Tuschfeder, 29 x 38 cm, 1969
sich wegen ihres unmittelbar ansprechenden
Scherzcharakters breitester Beliebtheit
erfreuen. So ist es wenig überraschend,
dass sich auch aufgeblasene Autos
und Häuser sowie kugelig verformte Menschen
unter seinen Produkten finden…
***
Kunstmarkt-Mechanismen
Nur Künstlerinnen und Künstler, die
sich permanent „bis zur Kenntlichkeit“
wiederholen, haben eine Chance, am
Kunstmarkt zu reüssieren. Aus 100 Metern
Entfernung erkennbar – das ist eine der
wichtigsten Voraussetzungen für die Aufnahme
in die Liga der vom Kunsthandel
bevorzugten Produzenten zeitgenössischer
ÜBER DEN AUTOR
Gerhard Gutruf, geb. 1944, studierte von 1962 bis 1970
an der Ak.d.b.K. Wien. Er ist Maler, Grafiker und Kunsttheoretiker.
Teilnahmen an den Biennalen von Ibiza,
Florenz, New Delhi, Kairo, Shanghai. Große Einzelausstellungen
u. a. in Rom, Wien, Essen, Ascona, Kairo, Bratislava,
Mexico-City, Guadalajara, Pretoria, Lissabon, Coimbra,
Peking, Istanbul, Madrid, Kiew, Ningbo und Delft.
www.gutruf.at
Kunst. Gegen die medienbedingte Reizüberflutung
haben Bilder „nur noch eine
Chance in unserer Erinnerung haften zu
bleiben, wenn sie zeichenhaft sind: einfach,
klar und wiederholbar“ meint dazu
der bekannte Kunstkritiker Robert Hughes.
Wie funktioniert nun die Bekanntmachung
und Vermarktung von Künstlern
und Kunstwerken?
Basis für den Marktwert sind professionelle,
Preis steigernde Methoden bei Auktionen,
ergänzt durch ein ausgeklügeltes
System von international koordinierten
Ausstellungen in prominenten Galerien
und Museen. Die von Leo Castelli bis Saatchi
perfektionierten Strategien haben die
Mechanismen der Vermarktung innovativ,
dann radikal verändert.
Moderne sowie zeitgenössische
Kunst boomen nach dem Zusammenbruch
des überhitzten
Kunstmarkts in den 90er-Jahren
wieder. Bei Künstlern, Insidern
und auch weiteren Interessentenkreisen
beliebte Szenenereignisse
sind Monsterveranstaltungen wie
Biennalen, die Dokumenta sowie
diverse Kunstmessen, u.a. die
schon betagte Arte Fiera Bologna
und die Art Basel; in Mittel- und
Fernost drängen rasant wachsende
Großveranstaltungen ins Rampenlicht.
Die Auswahl treffen Kuratoren
mit einem Hang für Auffälliges, wenn
möglich noch immer Schockierendes. Der
anvisierte Coup gelingt Hand in Hand mit
Museumsdirektoren, Galeristen, Kunstkritikern
und einflussreichen Sammlern, die
sowohl Printmedien beeinflussen und studieren,
aber sich auch immer öfter über
das Internet austauschen und sich so laufend
Informationen über gängige internationale
Trends besorgen. Freundschaften
mit Managern des Kunstbetriebes sind für
Künstler von Vorteil.
***
Zu entdecken: Martin Polasek
Durch den Rost fallen dabei manchmal
hervorragende – möglicherweise allzu sensible,
introvertierte – Künstler, die sich
vom zeitgeistigen Exhibitionismus fernhalten
und in der Stille des Ateliers allein
mit ihren Arbeiten beschäftigt sind oder
waren: wie z.B. der großartige, vom seinerzeitigen
Albertina-Direktor Otto Benesch
besonders geschätzte Wiener Maler, Grafiker
und langjährige Pauser-Assistent Martin
Polasek (1924 – 2002), der heute nur
mehr wenigen Akademie-Abgängern bekannt
ist und dem in absehbarer Zeit eine
umfassende Museums-Retrospektive gewidmet
werden sollte.
SOCIETY 3/4_11 | 115
KUNST UND KULTUR
EVENTS
HIGHLIGHTS VERANSTALTUNGEN
DER KULTUR Juli bis Oktober 2011
DIE SAMMLUNG STEPIC: AFRIKA. AFRIQUE. AFRICA.
Die Ausstellung AFRIKA.AFRIQUE.AFRICA. im Bank Austria Kunstforum
zeigt an die 200 ausgewählte Exponate aus Holz, Metall und
Terrakotta, sowie Webe- und Perlenarbeiten, zusammengetragen
vom Sammler Herbert Stepic auf seinen zahlreichen Reisen nach
Afrika. Die außergewöhnliche Präsentation schwarzafrikanischer
Stammeskunst zeigt neben einigen über 2000 Jahren alten Exponaten
der NOK-Kunst hauptsächlich jüngere Werke aus dem Grasland
des heutigen Kamerun. Anlässlich der Eröffnung besuchten
unter anderem Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl, Andreas
Mailath-Pokorny, der amtierende Stadtrat für Kunst und Wissenschaft
und Profil-Herausgeber Christian Rainer die Ausstellung.
Herbert Stepic, Andreas
Mailath-Pokorny
Junge und talentierte Chorsänger
Wolfgang Kos, Direktor Wien Museum und Preisträger OscART 2008 Peter
Pakesch, Intendant des Universalmuseums Joanneum, Graz, OscART 2011
für besondere Leistungen in der Kategorie „Museumswesen“
SALZBURG:
HONG KONG CHILDREN’S CHOIR KONZERT
Das Mozarteum in Salzburg war Veranstaltungsort für ein Konzert
der besonderen Art: Der Hong Kong Children’s Choir (HKCC), der
größte und einer der besten Kinderchöre weltweit, leistet einen beträchtlichen
Beitrag zur Kinder-Kunsterziehung in Hong Kong. Die
„kleinen singenden Botschafter des guten Willens“ gaben ein Genre-
Repertoire von Kirchenmusik bis Jazz zum Besten und boten ein abwechslungsreiches
Programm aus westlichen und chinesischen Werken
und Musik aus Hong Kong.
PREIS: OSCART 2011
Seit dem Jahr 2002 vergibt das Gremium
„Der Kunsthandel“ den OscART
als Auszeichnung für besondere Leistungen
an GaleristInnen, KunsthändlerInnen,
MuseumsdirektorInnen,
KunstsammlerInnen, KunstjournalistInnen
und KunsthistorikerInnen.
Gemeinsam mit den diesjährigen
PreisträgerInnen feierten alle
bisher Ausgezeichneten zehn Jahre
OscART. Bei der Preisverleihung im
Atelierhaus der Akademie der bildenden
Künste, dem Semper Depot,
wurden die heurigen Preisträger für ihre außergewöhnlichen Leistungen
mit den OscARTs 2011 gewürdigt.
Foto links: Harald Schweiger, Herbert Giese, Alexander Giese (Kunsthandel Giese & Schweiger),
Renate Kainer und Christian Meyer (Galerie Meyer Kainer), Peter Pakesch (Intendant des Universalmuseums
Joanneum), Heike Maier-Rieper (Koordinatorin, evn sammlung), Werner Rodlauer
(Gremialobmann des Landesgremium Wien Kunst,- Antiquitäten- und Briefmarkenhandel),
Andrea Schurian (Der Standard, Leiterin der Kultur), Peter Layr (EVN Vorstandssprecher),
KR Erwin Pellet (Spartenobmann des Wiener Handels)
FOTOS: SOCIETY/SCHIFFL, KATHARINA SCHIFFL, MANFRED SCHMID, LUDWIG SCHEDL/WK WIEN/DER KUNSTHANDEL
116 | SOCIETY 3/4_11
BIOGRAFIE: WOLFGANG AMBROS
Im Pfarrwirt in Wien Döbling präsentierte
der österreichische Popmusiker Wolfgang
Ambros seine Biografie, die anlässlich
seines vierzigjährigen Bühnenjubiläums
bei Ueberreuter erschienen ist.
Packend geschrieben von Andrea
Fehringer und Thomas Köpf, las Ambros
Ausschnitte aus dem Buch vor, gespickt
mit Livenummern, die er gemeinsam ausschließlich
mit seinem Band-Pianisten Günter
Dzikowski vortrug.
Dr. Nikolaus Bachler, Ioan und
Angelika Holender,
S.E. Blomeyer-Bartenstein
Wolfgang Ambros,
Rudi Dolezal, Joesi
Prokopetz
AUSZEICHNUNG: IOAN HOLENDER
Der ehemalige Direktor der Wiener Staatsoper Ioan Holender wurde
mit dem großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der
Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Im Rahmen eines
feierlichen Empfanges in der Residenz des deutschen Botschafters
S.E. Hans-Henning Blomeyer-Bartenstein überreichte dieser den Orden.
In seiner Laudatio würdigte der Botschafter die herausragenden
Verdienste Holenders um das Wiener und das internationale
Musikleben. Die Aufführung deutscher Opernkomponisten
und die Einbindung deutscher Künstler waren eine Konstante der
langjährigen Tätigkeit Holenders in der Staatsoper. Auch Dr. Nikolaus
Bachler, Intendant der Staatsoper München, ehrte Ioan Holender
mit einer Laudatio. Adrian Eröd, Solist der Wiener Staatsoper,
und Holenders Kinder, Alina und Liviu Holender an Cello und
Klavier, gestalteten das exquisite musikalische Rahmenprogramm.
SOCIETY 3/4_11 | 117
LIFE UND STYLE
SERVICE
VERANSTALTUNGSTIPPS
Herbst 2011
RENÉ MAGRITTE – DAS LUSTPRINZIP
Bis heute faszinieren der intellektuelle Reiz
und die geheimnisvolle Rästelhaftigkeit der
surrealen Bildwelten von René Magritte. Ab
November 2011 widmet die Albertina diesem
so einflussreichen Künstler des 20. Jahrhunderts
eine große Ausstellung. Mehr als
hundert Gemälde und Papierarbeiten stellen
die Vielschichtigkeit seines Schaffens vor.
HENRI CARTIER-BRESSON
Henri Cartier-Bresson hat mit seinem umfangreichen
fotografischen Werk und seinem
1952 erschienenen Buch „Der entscheidende
Augenblick“ Generationen von
Fotografen geprägt. Mit dieser Ausstellung,
die seinen verschiedenen Reisen gewidmet
ist, zeigt das KUNST HAUS WIEN den Künstler
von einer weniger bekannten Seite.
KLEZMORE FESTIVAL 2011
Zum achten Mal findet das KlezMORE-Festival
Vienna statt. 16 Tage lang wird auf diversen
Wiener Bühnen und in zwei Kirchen
die künstlerische Auseinandersetzung mit
Klezmer-Musik, ihren möglichen Interpretationen
und Definitionen gepflegt. 2011 wird
dabei zusätzlich ein kleiner Schwerpunkt in
Richtung sefardischer Musikkultur gesetzt.
KONZERTE
PAUL ANKA
Wiener Stadthalle / Halle F
3. November
www.stadthalle.com
BOB DYLAN UND MIKE KNOPFLER
Olympia Sport- und Veranstaltungszentrum
Innsbruck
8. November
www.olympia-innsbruck.at
GIANNI COSCA & GIANLUIGI TROVESI
Festspielhaus St. Pölten
10. November
www.festspielhaus.at
ANNETT LOUISAN
Wiener Stadthalle
14. November
www.stadthalle.com
GOLDEN VOICES OF GOSPEL
Halle E im Museumsquartier
18. November
www.halleneg.at
LENNY KRAVITZ
Wiener Stadthalle
18. November
www.stadthalle.com
GEORGE MICHAEL SYMPHONICA:
THE ORCHESTRAL TOUR
Stadthalle Wien
21. November
www.stadthalle.com
SADE
Wiener Stadthalle
25. November
www.stadthalle.com
RED HOT CHILI PEPPERS
Wiener Stadthalle
7. Dezember
www.stadthalle.com
STS & BAND – TOUR 2011
Stadthalle Graz
14. Dezember
www.mcg.at/de/stadthalle
DIE FANTASTISCHEN VIER
Wiener Stadthalle
20. Dezember
www.stadthalle.com
BÜHNE
WEINZETTL UND RUDLE
Johann Pölz Halle
3. November
www.avb.amstetten.at
OTTO SCHENK
Die Bühne im Hof
3. und 4. November
www.bih.at
DER EINSAME WEG
Volkstheater Wien
Premiere 18. November
www.volkstheater.at
ROLAND DÜRINGER
Orpheum Graz
12. Dezember
www.spielstaetten.at
DER ROSENKAVALIER
Wiener Staatsoper
Premiere 8. Dezember
www.wiener-staatsoper.at
HAIR – DAS MUSICAL
Wiener Stadthalle
Premiere 13. Dezember
www.stadthalle.com
RUSSISCHES STAATSBALLETT – SCHWANENSEE
Opernhaus, Graz
Gastspiel 6. Jänner 2012
www.theater-graz.com
DIE NACHT DER MUSICALS 2012
Wels Stadttheater
8. Jänner 2012
www.kdschroeder.at
PHANTOM DER OPER
Festspielhaus Bregenz
Premiere 12. Jänner 2012
www.festspielhausbregenz.at
AUSSTELLUNGEN
THE EXITEMENT CONTINUES
Zeitgenössische Kunst aus
der Sammlung Leopold II
Leopold Museum
Von 14.Oktober 2011 bis 30. Jänner 2012
www.leopoldmuseum.org
DIE TRAPP FAMILIE – REALITÄT UND SOUND
OF MUSIC
Panorama Museum
ab 3. November
www.salzburgmuseum.at
DIE ERNST JANDL SHOW
Wien Museum Karlsplatz
ab 4. November
www.wienmuseum.at
RENÉ MAGRITTE – DAS LUSTPRINZIP
Albertina
9. November 2011 bis 26. Februar 2012
www.albertina.at
NO FASHION, PLEASE!
Fotografie zwischen Gender und Lifestyle
KUNSTHALLE wien, halle 2
10. November 2011 bis 22. Jänner 2012
www.kunsthallewien.at
HENRI CARTIER-BRESSON – INDIEN –
AMERIKA – RUSSLAND
Kunsthaus Wien
17. November 2011 bis 26. Februar 2012
www.kunsthauswien.com
METAMART – KUNST & KAPITAL.
DIE AUSSTELLUNG.
Künstlerhaus k/haus
Eröffnung 24. November
www.k-haus.at
MODERNE. SELBSTMORD DER KUNST?
Neue Galerie Graz Joanneumsviertel
Eröffnung: 26. November
www.museum-joanneum.at
2X 100 BESTE PLAKATE
MAK-Museum für angewandte Kunst
Eröffnung 29. November
www.mak.at
FESTIVALS
KLEZMORE FESTIVAL 2011
Theater Akzent
5. bis 20. November 2011
www.klezmore-vienna.at
FOTOS: CHARLY HERSCOVICI BRÜSSEL, JANSEN FOLKERS, MAGNUM PHOTOS/HENRI CARTIER-BRESSON
118 | SOCIETY 3/4_11
LIFE UND STYLE
SERVICE
EX LIBRIS
Empfehlungen der Redaktion
ABSEITS
Gottfried Pfaffenberger
Eigenverlag
Kann der Menschheitstraum von einer friedlichen
Koexistenz aller Völker Wirklichkeit werden?
Es hilft nicht, die politischen Machthaber
zu kritisieren und den bevorstehenden Absturz
des Lebensstandards zu bejammern, ohne
selbst Einfluss auf die Gestaltung des Gesellschaftsprozesses
zu nehmen. Im Gegenteil, dadurch
wird nur die Abseitsstellung jedes Einzelnen
bei der Diskussion zur Bewältigung der
Krise gefestigt. Der Autor fordert individuelles
Engagement und beschreibt, wie mit Hausverstand,
gepaart mit Mut und Kreativität, die
globale Megakrise abgewendet werden kann.
SCHÖNHEIT
Hans Weiss/Ingeborg Lackinger Karger
Deuticke Verlag
Von Anti-Aging über Botox bis zu Schönheitsoperationen:
Einer der umstrittensten Bereiche
der Medizin ist zu einem milliardenschweren
Geschäft geworden. Nicht selten haben derartige
Eingriffe verheerende Folgen. Denn
schließlich darf sich hierzulande jeder Arzt ohne
weitere Qualifikationen mit dem Titel
„Schönheitschirurg“ schmücken. In Zusammenarbeit
mit Medizinern beschreiben die
Autoren die wichtigsten Techniken und Möglichkeiten
der Beauty-Industrie und geben klare
Bewertungen ab: Was ist der Nutzen, und wo
liegen die Risiken der Schönheitsmedizin?
DER WILDBACH TONI
Moses Wolff
Goldmann Verlag
Als in einem kleinen Dorf mitten in den Alpen
eines Tages der Dorffrieden – in Gestalt eines
kleinen Fähnchens – vom Marktplatz gestohlen
wird, kommt es zur alpinen Apokalypse: Die
Harmonie der Bergwelt ist zerstört, das Dorf
dem Untergang geweiht. Die Einheimischen
gehen sich an die Gurgel, und der Bergführer,
der Wildbach Toni, hat bald keine Gäste mehr.
Während er seinen letzten Gästen in einem Seminar
die Bergwelt näherbringt, legt Toni bei
der Suche nach dem Dieb des Dorffriedens
einen Zahn zu. Denn: Das Fähnchen muss wieder
her!
WOLFGANG AMBROS –
DIE BIOGRAFIE
Andrea Fehringer/Thomas Köpf
Ueberreuter
Der legendäre Rockmusiker Wolfgang Ambros
feiert sein 40-jähriges Bühnenjubiläum. Er
schaffte es 1971 mit dem Lied Da Hofa in der Hitparade
von 0 auf Platz 1 und hatte mit Zwickts
mi 1975 einen weiteren Nummer Eins-Hit. Eine
fulminante Musikerkarriere nahm ihren Lauf. In
seinem authentischen Buch spricht er nicht nur
über Höhen und Tiefen seines Lebens als Musiker,
sondern zeigt auch seine private Seite: Er
erzählt über sein Leben als Vater von Zwillingen,
darüber wie er den Krebs besiegte und von seinem
humanitären Engagement in Kenia.
HERZHAFTE HERBSTKÜCHE
Claudia Seifert, Sabine Hans
AT Verlag
Herbstzeit ist Erntezeit üppig, bunt und sinnlich.
Nun beschenken uns Garten, Feld und Wald mit
ihrer ganzen Fülle und Vielfalt, vom Rot der
Beeren bis zum goldenen Wein, vom dunklen
Purpur des Holunders bis zum warmen Braun
von Pilzen und Kastanien. Auf dem Wochenmarkt
bietet sich, was das Herz begehrt, und
vielleicht kommt auch noch der eine oder andere
Fund von einem Spaziergang über Land
hinzu. Aus der herbstlichen Fülle schöpfen die
achtzig Rezepte in diesem Buch. Eine junge,
kreative Küche - abwechslungsreich, frisch, oft
überraschend kombiniert und immer unkompliziert
in der Zubereitung.
ERLEBNISKOCHEN
Andrea Grossmann
Styria Verlag
In diesem Kochbuch geht die Autorin den Zusammenhängen
zwischen Natur und Kultur, Essen
und Tradition nach und lässt sich dabei von
dem Kalendarium der Natur leiten. Entstanden
sind so sechs zauberhafte Kapitel, die nicht nur
zum Nachkochen einladen, sondern auch viel
„altes Wissen“ neu interpretieren und auf charmante
Weise unterhalten - sie zeigen Traditionelles
im neuen Licht und erklären, warum das
Farbenspiel der Jahreszeiten einen so großen
Einfluss auf Körper und Seele hat. Jeder Abschnitt
beinhaltet neben den Rezepten eine
ausführliche Auseinandersetzung mit den dafür
benötigten Zutaten.
DAS FEINE BUCH VOM KEKS
Therese Knittl
Lions Club Wien Ostarrichi
Ein Benefiz-Kekskochbuch der besonderen Art:
Kein Haubenkoch und keine Sterneköchin, sondern
eine schlichte Hobbyköchin zeichnet für die
Rezepte verantwortlich. Für ein professionelles
Layout fanden sich vier junge Damen von der
Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt
in Wien. Als Koordinationsstelle
fungierte der Lions Club Wien-Ostarrichi. Eine
karitative Geschenkidee für eine erbetene Spende
von 20 Euro pro Buch. Mit dem Erlös kann der
Lions Club Wien-Ostarrichi seinem karitativen
Auftrag nachkommen und dort helfen, wo sonst
kaum noch Hilfe von anderer Seite zu erwarten
ist. Kontakt: keksbuchlions@aon.at
DAS KLEINE ABC DES
STAATSBESUCHES
Meinhard Rauchensteiner
Czernin
Ein Staatsbesuch ist die höchste Form, die
gegenseitige Wertschätzung zweier Staaten
auszudrücken. Die Choreographie für einen
Staatsbesuch zu schreiben, oder auch nur zu
beschreiben, mag verschroben wirken, und
mancher Beobachter wird den Kopf schütteln
ob der tausend Nebensächlichkeiten, die es zu
bedenken, zu formulieren und zu organisieren
gilt. Warum das alles so wichtig ist und wie ein
Staatsbesuch im Einzelnen aussieht, weiß niemand
besser als Meinhard Rauchensteiner. Er
hat alle seit 1999 in Österreich stattgefundenen
Staatsbesuche mitgestaltet und hautnah erlebt.
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HOROSKOP
OKTOBER – NOVEMBER – DEZEMBER 2011
Herbst 2011
Was uns die
Sterne sagen
Ihr persönliches Herbsthoroskop
von Gerhard
von Lentner.
Weltprognose für 2012
Die Welt wird turbulente Zeiten erleben.
Es wird eine entscheidende Wende
geben. Die großen Wirtschaftsmächte
müssen näher zusammenarbeiten. Die
Börsen in Tokio, Frankfurt und New York
werden ein ewiges Auf und Ab verspüren.
Vieles ist bewusst gesteuert. Man will die
Weltbevölkerung verunsichern. Aber man
kann dennoch ruhig und gelassen bleiben.
Durch Pluto und Mars kann es bis zum
Herbst zu verheerenden Unwettern kommen,
welche große Überschwemmungen
und Verwüstungen nach sich ziehen. Speziell
der asiatische Raum wird davon betroffen
sein. Auch Erdbeben der gravierenderen
Art wird es geben. In den USA zeichnen sich
verheerende Wirbelstürme ab.
Der syrische Diktator, wie auch andere,
werden das Feld räumen müssen. Durch
das Pluto-Saturn-Quadrat kommt es zu erheblichen
politischen Störungen. Auch in
Südamerika, speziell in Venezuela, wird es
einen Umbruch geben. Die politische Lage
wird instabil. Kuba wird sich langsam öffnen
und demokratischer im Sinne der
westlichen Welt.
In Russland bleibt Putin weiterhin am
Ruder. Dimitri Medwedew will wirtschaftliche
Reformen vorantreiben. Das kann
nur unter der Führung Putins gelingen.
In den USA besteht, trotz der Krise, die
Chance für eine Wiederwahl Obamas. Dazu
müsste ihm das Wunder gelingen, die
USA aus der Wirtschaftskrise zu hieven.
Irak, Iran, Israel und das palästinensische
Volk werden im Jahr 2012 noch keinen
Frieden finden. In Asien geht es weiterhin
WIDDER - ARIES
21. 03. – 19. 04.
Planet: Mars und Pluto
Element: Feuer
Sie sind auf dem richtigen Weg. Die Widerstände der vergangen
Zeiten scheinen überwunden zu sein. Man darf aber nicht selbstgefällig
werden. Nicht mit dem Kopf durch die Wand, sondern mit
Feingefühl verfolgt man am ehesten sein Ziel. Saturn und Pluto stehen
noch immer im Quadrat und das prüft den Widder gehörig.
Beruf: Noch ist nicht alles erreicht. Aber mit der nötigen Ausdauer
verhilft einem Jupiter im Gleichgewicht zu bleiben. Liebe: So
manche Liebe bahnt sich an. Man möchte sich binden und doch frei
sein. Eine offene Beziehung bringt Schwung ins Leben. Finanzen:
Für den Mathematiker unter diesem Zeichen eine wahre Fundgrube
von Glück zum Geld. Hoch und Tief zu gleicher Zeit. Gesundheit:
Geben Sie vermehrt auf ihre Füße und den Rücken Acht. Langsam
essen und nur gesunde Kost dem Körper zuführen.
ZWILLINGE – GEMINI
21. 05. – 21. 06.
Planet: Merkur
Element: Luft
Zwillinge haben in den letzten Monaten so einiges durchgemacht.
Nun ist es an der Zeit, Neues zu beginnen. Sie möchten aus
dem Alltag ausbrechen. Sie sollten aber den „guten Pfad“ nicht
verlassen, nur weil Sie ungeduldig sind. Daher: Eile mit Weile! Greifen
Sie Ihrer Zeit nicht vor – ansonsten wird es ein Unglück geben.
Beruf: Es sind Umbrüche und eine Neuorientierung zu erwarten.
Gehen Sie mit der Zeit. Lassen Sie die Umgestaltung zu. Liebe: Sie
hätten es lieber, für immer jung zu bleiben. Aber: Eine Liebelei
kann Ihnen Schaden zufügen! Finanzen: Trotz einem guten Gespür
für Finanzen sollten Sie nun vorsichtig sein. Jemand möchte Ihnen
etwas Verlustbringendes aufschwätzen. Gesundheit: Versuchen Sie
die Zeit etwas ruhiger anzugehen. Gönnen Sie sich gesunde Kost
und Sie werden wieder mehr Freude am Leben haben.
LÖWE – LEO
23. 07. – 23. 08
Planet: Sonne
Element: Feuer
Ihr Weg kommt Ihnen mühsam vor. Doch er hat sich im Jahr 2011 gelohnt.
Im Jahr 2012 werden Sie das bekommen, was Sie schon lange
erwartet haben. Trotz wirtschaftlicher Krisen werden Sie es
schaffen. Sie sind in den letzten Jahren zum Meister Ihrer eigenen Krise
geworden. Ihre Selbstbewältigung bringt Sie zu Ihrem Erfolg.
Beruf: Jetzt nur nicht entmutigen lassen. Sie können auf Ihrem Weg
weiter voranschreiten. Neuer Berufszweig: Krisenmanagement!
Liebe: Auch die Liebe wird Sie nun belohnen. Ihre Beharrlichkeit
zeigt Ihnen, dass Sie auf das richtige Pferd gesetzt haben. Finanzen:
Vergessen Sie bei all Ihrem Erfolg nicht, dass jemand Ihre Hilfe
braucht. Geben Sie und Sie bekommen zurück. Gesundheit: Stellen
Sie sich auf ein spannendes Jahr ein. Schützen Sie Ihre Gesundheit.
Sport und Fitness bringen Ihnen den nötigen Ausgleich.
STIER – TAURUS
21. 04. – 20. 05.
Planet: Venus
Element: Erde
Schon wieder lauert die nächste Wirtschaftskrise, die den Stiergeborenen
unsicher macht. Vertrauen Sie Ihrem Instinkt. Grund und Boden
sind Ihnen sicher. Ihre Spekulation aus den letzten Jahren wird
sich bezahlt machen. Jupiter und Mars geben Ihnen den richtigen
Schwung für Ihren Erfolg.
Beruf: Sie bekommen die Möglichkeit, aus dem scheinbaren Nichts
etwas Großes auf die Beine zu stellen.
Liebe: Vergessen Sie nicht bei all dem Trubel, sich auch für Ihre Familie
Zeit zu nehmen. Hund und Katze freuen sich über die nötigen
Streicheleinheiten. Finanzen: Sie sind nur so stark, wie es Ihr Partner
zulässt. Daher bedenken Sie. Der Erfolg ist nicht alleine auf Ihrem
Mist gewachsen. Gesundheit: Leber, Galle und das Blut sind Ihre
Schwachstellen. Geben Sie darauf Acht, was Sie zu sich nehmen.
KREBS – CANCER
22. 06. – 22. 07.
Planet: Mond
Element: Wasser
Es scheint Ihnen alles zu gelingen. Im Jahr 2012 kann es zu einer
glücklichen Trennung von Altem und gleichzeitig einer neuen Vereinigung
kommen, die Ihr Leben entscheidend verändert. Befreien
Sie sich von altem Schrott. Haus und Wohnung erhalten neuen Glanz.
Für Firmenchefs: trotz Wirtschaftskrise ist eine Erweiterung sinnvoll.
Beruf: Es schaut besser aus als angenommen. Freuen Sie sich auf
den Umbruch. Planen Sie fürs neue Jahr 2012. Liebe: Die Liebe geht
und die Liebe kommt. Lassen Sie sich nicht von ewigem Gezanke
mürbe machen. Gehen Sie neue Wege. Finanzen: Weiterhin können
Sie auf Gold und Silber setzen. Planen Sie eine Investition in
Immobilien. Es zahlt sich aus. Gesundheit: Herz und Lunge machen
Ihnen zeitweise Sorgen. Gehen Sie Schwimmen und meiden Sie
süße und fette Kost.
JUNGFRAU – VIRGO
24. 08. – 23. 09.
Planet: Merkur
Element: Erde
Da Sie Ihre Finanzen in Ordnung gehalten haben, können Sie sich
trotz Wirtschaftskrise einiges leisten. Sogar ein kleines Risiko werden
Sie wagen. Da Mars im Zeichen der Jungfrau steht, wird Sie das
so richtig in Fahrt bringen. Sie sprühen nur so vor lauter Jugendkraft.
Aber Sie wissen, wie weit Sie gehen können.
Beruf: Sie kennen Ihre Ziele und diese verfolgen Sie auch weiterhin.
Sie werden im Jahr 2012 nichts anbrennen lassen. Liebe: In der
Liebe hätten Sie es genauso wie bei den Finanzen. Nur da scheinen
Sie für das Jahr 2012 nicht das richtige Gespür zu haben. Finanzen:
Langsam aber sicher werden Sie Ihr Kapitalpölsterchen
vermehren. Euro um Euro werden Sie es stetig vermehren. Gesundheit:
Vergewissern Sie sich, dass Sie Ihre Augen nicht zu sehr
überanstrengen. Besuchen Sie einen Facharzt. Zucker meiden.
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WAAGE – LIBRA
23. 09. – 23. 10.
Planet: Venus
Element: Luft
Nachdem sich einige Waagen entschlossen haben, Ihren Weg zu ändern,
wird dies nun gelingen. Sie haben in den letzten Jahren genügend
Erfahrung gesammelt und können diese nun auch in die Tat
umsetzen. Es kommen neue Menschen auf Sie zu, die Sie sehr begeistern
werden. Sie ändern Ihre Sichtweise dem Leben gegenüber.
Beruf: Neues im Beruflichen wird sich auftun, wenn Sie es nur zulassen.
Seien Sie für eine positive Abwechslung bereit. Liebe: Jemand
reicht Ihnen die Hand zum Bund des Lebens. Wägen Sie aber
ab, ob bei all Ihrem Glück die Zeit schon reif ist für eine Bindung.
Finanzen: Ihr Gespür für Mineralien ist sehr ausgeprägt. Sie werden
sich vermehrt mit Gold und Silber auseinandersetzen. Gesundheit:
Viel frische Luft gibt ihnen neue Ideen. Diese werden Sie
haben, wenn Sie reichlich Äpfel essen werden.
SCHÜTZE – SAGITTARIUS
23. 11. – 21. 12.
Planet: Jupiter