Stadtmagazin CLP Ausgabe 28
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eportage<br />
112<br />
„Notruf, Feuerwehr und Rettungsdienst – wo genau ist der Einsatzort?“<br />
Es brennt oder ein Mensch in Ihrer<br />
Nähe benötigt Hilfe nach einem<br />
Zusammenbruch. Sie selbst sind<br />
in Not und niemand ist da, um Ihnen<br />
zu helfen. Die katastrophalen Folgen<br />
von Unwettern bedrohen Sie und Ihre<br />
Umgebung – von einer auf die nächste<br />
Minute sind Sie gefordert Dinge zu<br />
tun, die nicht zum Alltag gehören. Die<br />
eventuell Panik auslösen, auf jeden Fall<br />
aber Ihren persönlichen Einsatz erfordern.<br />
Dabei ist die Situation viel zu bedrohlich,<br />
viel zu umfassend, als dass Sie<br />
alleine erfolgreich dagegen angehen<br />
können – also haben Sie auf dem Telefon<br />
oder am Handy die 112 gewählt<br />
und hören die Antwort „Notruf, Feuerwehr<br />
und Rettungsdienst – wo genau<br />
ist der Einsatzort?“<br />
Nun können Sie durchatmen, da Sie<br />
den Teil jener Hilfsmaßnahmen geschafft<br />
haben, die Sie alleine absolvieren<br />
mussten. Denn ab sofort wird eine(r)<br />
der über 50 Mitarbeiter/innen der<br />
Großleitstelle Oldenburger Land (GOL)<br />
Ihnen zur Seite stehen. Direkt am Telefon,<br />
durch Zuhören und durch gezielte<br />
Fragetechniken, die in der Summe ihrer<br />
Struktur all jene Details darlegen, die<br />
für die Einschätzung der Notfall-Lage<br />
von höchster Priorität sind. Auch für die<br />
Rettungskräfte, die so schon bei ihrer<br />
Ankunft vor Ort auf die herrschende<br />
Situation bestmöglich eingestellt sind.<br />
Bis dahin sind Sie die unter Umständen<br />
lebensrettende Hilfe. Selbst, wenn<br />
Sie partout nicht wissen, was zu tun ist,<br />
Ihr(e) Gesprächspartner/in in der Großleitstelle<br />
in Oldenburg ist auf jeden nur<br />
möglichen Hilfe-Anruf vorbereitet und<br />
weiß ihn einzuordnen.<br />
Wenn ein Sturm Verwüstungen anrichtet<br />
oder wenn ein Feuer ausgebrochen<br />
ist und Menschen und Tiere zu<br />
retten sind. Wenn ein Verkehrsunfall<br />
geschehen ist. Wenn ein Mensch zu ersticken<br />
droht oder durch einen Unfall<br />
schwer verletzt ist; einen Herzinfarkt<br />
oder Schlaganfall erlitten hat; sich nicht<br />
mehr bewegt oder nicht ansprechbar<br />
ist, kurz, wenn jemand dringend Hilfe<br />
benötigt.<br />
Durch Herzdruckmassagen,<br />
Mund-zu-Mund-Beatmungen, Maßnahmen<br />
zur Blutstillung oder was gegen<br />
eine akute Erstickungsgefahr zu<br />
tun ist, oder, oder... Darum heißt es am<br />
Telefon sofort: „Legen Sie bitte nicht<br />
auf“, und das nächste ist, dass Sie über<br />
die Verbindung Schritt für Schritt durch<br />
die notwendigen Hilfsmaßnahmen<br />
geleitet werden. Währenddessen und<br />
aufgrund der Einschätzung Ihrer Angaben<br />
der Disponent/innen wurden von<br />
ihnen bereits die benötigten Rettungskräfte<br />
alarmiert. Von geografisch möglichst<br />
nahebei, mit den notwendigen<br />
Ressourcen (Fahrzeugen, ihren Besatzungen,<br />
Hubschraubern, Geräten) und<br />
in der notwendigen Stärke.<br />
Sie haben 112 gewählt. Doch läuft der<br />
Anruf nicht, wie noch vor einigen Jahren<br />
in der Rettungswache der örtlichen<br />
Feuerwehr auf, sondern bei der Großleitstelle<br />
in Oldenburg. Wo 24 Stunden<br />
täglich und sieben Tage in der Woche<br />
immer ein Schichtführer und mindestens<br />
vier Disponent/innen (zu besonderen<br />
Anlässen und präventiv bis zu 1+11<br />
= ein Schichtführer und elf weitere Disponent/innen)<br />
an den elektronischen<br />
Pulten Anrufe annehmen und koordinieren.<br />
Wo man als Besucher die hochprofessionelle<br />
Atmosphäre spürt. Die<br />
ruhig ist, unaufgeregt und konzentriert.<br />
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