FINDORFF Magazin | Januar - Februar 2019
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EIN WINTERMÄRCHEN<br />
Der alte und der neue Eisfeldbetreuer des Bremer Eisvereins: Reinhard Pridat übergibt sein Amt an Peter Meyer<br />
Klirrende Kälte. Die Wintersonne strahlt von oben, das glitzernde Eis<br />
lockt von unten. Jahr für Jahr hofft jeder Eislaufbegeisterte auf längeren<br />
Frost und wartet sehnsüchtig auf das Zufrieren der großen Eislauffläche<br />
im Blockland, der Semkenfahrt. Es ist die bekannteste<br />
Eisfläche Bremens. Wenn es endlich soweit ist, pilgern Tausende<br />
freudig und mit Schlittschuhen über den Schultern und Kindern auf<br />
Schlitten entlang der Hemmstraße und des Hochschulrings.<br />
Kann ich es noch?<br />
Viele Jahre stand ich selbst nicht mehr auf dem Eis, obwohl mir der langjährige<br />
Eisfeldbetreuer des Bremer Eisvereins Reinhard Pridat versichert,<br />
dass sie jedes Jahr hier auf dem Eis waren, wenn auch manchmal nur wenige<br />
Tage. Dann ist es endlich soweit, das Wetter könnte besser nicht sein.<br />
Es ist eiskalt und sonnig. Ohne Skihose, Mütze und dicke Handschuhe<br />
geht gar nichts. Ich schnalle mir am Start der Bahn auf den praktischen<br />
Sitzbänken die fast unbenutzten Schlittschuhe unter und los geht´s. Bin<br />
ich doch früher regelmäßiger Gast in der Eislaufhalle auf der Bürgerweide<br />
gewesen. Das ist doch bestimmt wie Radfahren, man verlernt es nicht,<br />
bin ich mir sicher. Also, rauf auf die Bahn und zack, verliere ich sofort das<br />
Gleichgewicht und kann mich nur mühsam auf den Beinen halten. Während<br />
Kinder leichtfüßig um mich herumsausen, versuche ich vorsichtig<br />
und steif einige Schritte auf der glatten Oberfläche. Das hatte ich irgendwie<br />
leichter in Erinnerung und bewege mich im Schneckentempo vorwärts.<br />
Irgendwann werde ich mutiger und schneller. Wenn ich auch nicht<br />
gerade wie eine Eisprinzessin über die Fläche schwebe, komme ich zumindest<br />
in einen gleichmäßigen Lauf. Und siehe da, irgendwann geht es<br />
fast von selbst. Und die alte Begeisterung und Freude ist wieder da. Was<br />
für ein phantastisches Gefühl, auf der drei Kilometer langen Bahn durch<br />
die schönen Wümmewiesen zu gleiten! Mit Hunderten genauso strahlenden<br />
Menschen um mich herum. Trotzdem ist es nicht zu voll, da sich<br />
alle auf der zugefrorenen Fläche verteilen. Wer keine Thermoskanne mit<br />
Winterfreuden auf dem Eis: Für das Eislaufvergnügen sorgt seit Mitte der 60er<br />
Jahre der Bremer Eisverein, ehrenamtlich übrigens<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Januar</strong> - <strong>Februar</strong> <strong>2019</strong>