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Fashion Week<br />
Glööckler eröffnet<br />
„seine“ Modewoche<br />
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BERLINER KURIER, Dienstag, 15. Januar 2019<br />
Foto: imago<br />
Nur eine Minderheit der Rettungsstellen-Patienten ist in großer Not.<br />
80 Millionen Miese in<br />
den Rettungskassen<br />
Schnell, schnell: Viele <strong>Berliner</strong><br />
fühlen sich bei der Arbeit gehetzt,dafür<br />
nicht ausreichend gut bezahlt.<br />
Fotos: dpa, imago<br />
Berlin –Die 42 Krankenhäuser<br />
der Stadt, die über eine Rettungsstelle<br />
verfügen, machen<br />
damit finanzielle Verluste. Kostet<br />
ein Rettungsstellen-Fall im<br />
Durchschnitt 120 Euro, erlösen<br />
sie im Schnitt nur 35 Euro. Das<br />
summiere sich pro Jahr auf<br />
rund 80 Millionen Euro, erklärte<br />
Marc Schreiner, Geschäftsführer<br />
der <strong>Berliner</strong> Krankenhausgesellschaft,<br />
im Gesundheitsausschuss<br />
des Abgeordnetenhauses.<br />
Schreiner: „So kann<br />
das nicht weitergehen.“<br />
Rund 1,3 Millionen Patienten<br />
würden jährlich in den Rettungsstellen<br />
behandelt, aber<br />
nur ein Drittel davon bedürfe<br />
stationärer Behandlung. Von<br />
den übrigen zwei Dritteln sei<br />
wiederum nur bei über 60 Prozent<br />
eine erweiterte Diagnostik<br />
wie Röntgen oder Labor fällig<br />
geworden. Bei über 300000 Patienten<br />
hätte es gereicht, wenn<br />
sie zum Hausarzt gegangen wären<br />
oder über die zu wenig bekannte<br />
Telefonnummer 116117<br />
einen Bereitschaftsarzt der<br />
Kassenärztlichen Vereinigung<br />
(KV) gerufen hätten.<br />
Es gebe aber Unzufriedenheit<br />
mit den Praxisöffnungszeiten,<br />
wer krank werde, wolle eine<br />
schnelle, umfassende Diagnostik<br />
und Behandlung. Berlin und<br />
die übrigen Bundesländer sollten<br />
anstelle der KV die ambulante<br />
Notfallversorgung übernehmen,<br />
wenn die Praxen geschlossen<br />
sind. Ein Vorschlag,<br />
der beim Ausschussvorsitzenden<br />
Wolfgang Albers (Linke)<br />
auf Zustimmung stieß.<br />
Die Patientenbeauftragte Karin<br />
Stötzner verlangte im Ausschuss,<br />
dass niedergelassene<br />
Ärzte ihre Sprechzeiten ausweiten,<br />
abends oder mittwochs<br />
behandeln, mehr Sprechstunden<br />
ohne Termin anbieten. GL