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Berliner Kurier 17.01.2019

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10 BERLIN BERLINER KURIER, Donnerstag, 17.Januar 2019 **<br />

Ganz links:<br />

Stefanie D. auf<br />

einem Bild kurz<br />

vorihrem Tod.<br />

Links: Udo V. soll<br />

zunächst seine<br />

Partnerin und<br />

anschließend sich<br />

selbst getötet<br />

haben.<br />

Zwei Leichen auf Mallorca entdeckt<br />

Das tödliche<br />

In dieser schmucken<br />

Wohnanlage auf der<br />

Urlaubsinsel Mallorca<br />

geschah die Tat.<br />

Ende eines<br />

Auswanderer-Traums<br />

Speditionsunternehmer bringt erst Freundin, dann sich selbst um. DasPaar hatte sich in Berlin kennengelernt<br />

Von<br />

P. DEBIONNE<br />

Berlin – Sie hatte sich ihren<br />

Traum erfüllt. Ein neues Leben<br />

auf der Sonneninsel Mallorca.<br />

Ein Job, der nicht nur<br />

Geld, sondern auch inneren<br />

Frieden bringt. Und nun noch<br />

eine neue Liebe. Doch diese<br />

Liebe brachte Stefanie D. den<br />

Tod: Ihr neuer Partner tötete<br />

sie vergangene Woche, sagt<br />

die spanische Polizei. Danach<br />

richtete sich der Mann selbst.<br />

Begonnen hatte die todbringende<br />

Romanze in Berlin.<br />

Vor etwa einem Jahr lernte die<br />

ursprünglich aus Bayern stammende<br />

Stefanie D. (55) den 59-<br />

jährigen Udo V. in Berlin ken-<br />

nen. Der Mann hat hier Familie,<br />

kam deswegen öfter in die<br />

Hauptstadt. Die lebenslustige<br />

Stefanie war aus beruflichen<br />

Gründen an der Spree.<br />

Schnell funkte es zwischen<br />

dem Geschäftsführer eines<br />

Transportunternehmens und<br />

der Entspannungstrainerin.<br />

Gemeinsam flogen sie nach<br />

Mallorca. Hier hatte sich die<br />

esoterisch veranlagte Stefanie<br />

D. vor einigen Jahren eine neue<br />

Existenz aufgebaut und arbeitete<br />

in einem Zentrum für Lebensenergiebalance.<br />

Das junge Glück bezog ein<br />

schmuckes Häuschen in der Ferienhaussiedlung<br />

„Las Palmeras“<br />

in der Gemeinde Llucmajor,<br />

südöstlich der mallorquinischen<br />

Hauptstadt Palma. Doch<br />

bereits nach kurzer Zeit soll es<br />

nach Informationen der spanischen<br />

Polizei zu teils lautstarken<br />

Streits zwischen Udo V.<br />

und Stefanie D. gekommen<br />

sein. Worum es dabei ging, ist<br />

bislang nicht bekannt.<br />

War es einer dieser Streits,<br />

der vergangene Woche eskalierte?<br />

Die Inselpolizei geht jedenfalls<br />

davon aus, dass Udo V.<br />

seine Partnerin vergangene<br />

Woche tötete und sich anschließend<br />

selbst das Leben<br />

nahm. Nachdem Freunde sich<br />

Sorgen um das Pärchen und die<br />

Polizei alarmiert hatten, enterten<br />

die Einsatzkräfte das Haus<br />

–und fanden die Leichen von<br />

Stefanie D. und Udo S. Die Frau<br />

lag tot im Bett, der Mann hing<br />

tot an einem Strick.<br />

Die genauen Hintergründe<br />

werden jetzt ermittelt.<br />

Fotos: Bosch, Privat<br />

Die Eingangstür zum Haus der Toten wurde vonder spanischen Bundespolizei<br />

versiegelt.<br />

VorGericht: Der Bronze-Klau vonTreptow<br />

Zerlegt in zehn Einzelteile: Der „Schwimmer“ vonKünstlerin Gertrud Classen.<br />

Fotos: LKA,Prenzelberger Stimme<br />

Ein Kunstbanause hatte den „Schwimmer“ der DDR-Künstlerin<br />

Gertrud Classen aus einem Park gestohlen und anschließend zersägt<br />

Moabit – Der „Schwimmer“<br />

fiel miesen Banausen zum<br />

Opfer: Die Bronze-Skulptur<br />

der Künstlerin Gertrud<br />

Classen verschwand aus einer<br />

Parkanlage in Treptow.<br />

Sie tauchte zersägt beim<br />

Schrotthändler wieder auf.<br />

Zerlegt in zehn Einzelteile.<br />

Christian R.(36) steht unter<br />

Verdacht. Er sollte nun vor<br />

das Amtsgericht Tiergarten.<br />

Doch der Mann aus Brandenburg<br />

ließ sich nicht blicken.<br />

Um Strafe kam er nicht herum:<br />

2800 Euro soll R. blechen.<br />

DDR-Künstlerin Gertrud<br />

Classen (1905-1974) hatte die<br />

Skulptur 1966 geschaffen.<br />

1975wurdeder „Schwimmer“<br />

an der Kiefholzstraße/Ecke<br />

Hohenbirker Weg aufgestellt.<br />

Am 4. Mai 2018 meldete ein<br />

Anwohner: Der Sockel ist<br />

leer. Die Polizeiermittelte.<br />

Das zersägte Kunstwerk<br />

wurde schließlich im August<br />

bei einem Schrotthändler sichergestellt.<br />

Dessen Hinweise<br />

führten die Ermittler auf<br />

die Spur des Brandenburgers.<br />

R. soll genau 184,80 Euro für<br />

die als Altmetall verhökerten<br />

Bronze-Teilekassiert haben.<br />

Laut Staatsanwaltschaft soll<br />

R. die Skulptur entweder<br />

selbst geklaut oder sie von<br />

Dritten in der Kenntnis ihrer<br />

Herkunft übernommen<br />

haben.<br />

Auf Diebstahl oder auf Hehlerei<br />

lautet die Anklage. Gegen<br />

das Urteil kann R. Berufung<br />

einlegen. Die Figur soll<br />

saniert werden. Es fehlte bislang<br />

das Geld.<br />

KE.

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