Berliner Kurier 17.01.2019

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24 SPORT BERLINER KURIER, Donnerstag, 17.Januar 2019 * Von PATRICK BERGER und SEBASTIAN SCHMITT Vedad Ibisevic hat noch nicht genug! Der Hertha-Vertrag des 34- jährigen Stürmers läuft in weniger als sechs Monaten aus. Doch von einem Karriereende will der Vedator nichts wissen. Während MLS-Klub Chicago Fire die Fühler nach ihm ausstreckt, geht der Bosnier „hungrig“ in die Bundesliga-Rückrunde. Der Kapitän fordert: „Wir müssen aufwachen.“ Nach den müden Kicksbeim Telekom Cup ging Trainer Pal Dardai mit seiner Mannschaft vor dem Rückrundenstart inNürnberg (Sonntag, 15.30 Uhr) hart ins Gericht. Ibisevic kann es verstehen. „Ich hoffe, dass seine Worte positiveAuswirkungen haben und wir den Rückrunden-Mythos endlich beenden. Dafür müssen wir hellwach sein!“ Um gleich mit einem Sieg zu starten, wird Dardai im Angriff auf eine Doppelspitze mit Ibisevic und Davie Selke setzen. In der Hinrunde ließ der Ungar meist nur einen der beiden ran. „Es hilft nicht, wenn wir ständig wechseln. Wir müssen schon ein paar Spiele mit einem System machen, damit sich alle darauf einstellen können. Wenn man mit zwei Spitzen spielen will, braucht man viel Eingewöhnungszeit“, appelliert Ibisevic. „Aber das ist auch Teil des Geschäfts: Manchmal muss man eben schnell reagieren.“ In diesem Geschäft kennt sich Ibisevic bestens aus – der Veteran spielt seine 15. (!) Profi-Saison. Und hat noch Luft für mehr.„Ichfühle mich gut. Ich kann noch alles machen, was ich bis jetzt gemacht habe –ich muss nur danach etwas länger schlafen“, sagt Ibisevic mit einem Grinsen. Weil der Vertrag des Vedators, der mit 116 Torenin304 Liga-Spielen der viertbeste ausländische Stürmer der Liga-Geschichte ist, im Juni 304 Bundesliga- Spiele machte Vedad Ibisevic für Hoffenheim, Stuttgartund Hertha, schoss dabei 116 Treffer. Vedad warnt: Wir müssen aufwachen Kritik von Trainer Dardai und Lockrufe vom Schweini-Klub aus Chicago –Herthas Kapitän Ibisevic spricht Klartext Vedad Ibisevic hört im Training Trainer Pal Dardai zu. Rechts: Dennis Jastrzembski Fotos: City-Press ausläuft, buhlen mehrere Vereine um ihn –nach KURIER-Informationen auch der Klub von 2014er-Weltmeister Bastian Schweinsteiger Chicago Fire.Der KURIER fragte beim Schweini-Klub nach: Ibisevic sei natürlich ein interessanter Spieler. Man gebe aber keine Kommentare zuSpielern ab, die man nicht unter Vertraghat. „Die MLShabe ich im Kopf“, sagt Ibisevic ehrlich, der die US-amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt.„Ichwäre aber nicht traurig, wenn es nicht passiert.“ Klar, imAusland könnte er noch einmal viel Geld verdienen. Der Veteran hat aber sportlich noch viel vor. Am liebsten mit Hertha –auch wenn er Abstriche an seinem Mega-Gehalt (rund 3 Mio. Euro) machen müsste: „Ich bin ehrgeizig und gerne Teil einer Mannschaft, die hoffentlich etwas Schönes erreicht. Deswegen kann ich es mir sehr, sehr gut vorstellen, hier zu bleiben.“ Dass das keine Floskel ist, beweist der Fakt, dass ervor kurzem im Westen der Stadt ein Haus für sich, seine Frau Zerina, Sohn Ismail und Tochter Zejna gekauft hat. Ende Januar will sich Manager Michael Preetz mit Ibisevic-Berater Andreas Sadlo (50) zu konkreten Gesprächen treffen. „Wir werden demnächst mit unseren Jungs, vor allem mit den erfahrenen Spielern, reden und uns ihreIdeen anhören. Dann gleichen wir die Vorstellungen ab und sehen weiter“, erklärt Preetz. Der Ball liegt also bei Hertha. BUNDESLIGA Hoffenheim–FC Bayern • • • • morgen, 20.30 Leverkusen–Gladbach • ••••••••••• Sa., 15.30 Stuttgart–Mainz •••••••••••••••••••• Sa., 15.30 Frankfurt–Freiburg • ••••••••••••••• Sa., 15.30 Augsburg–Düsseldorf • ••••••••••• Sa., 15.30 Hannover–Bremen ••••••••••••••••• Sa., 15.30 Leipzig–Dortmund ••••••••••••••••• Sa., 18.30 Nürnberg–Hertha BSC •••••••••••• So., 15.30 Schalke–Wolfsburg • •••••••••••••• So., 18.00 1. Dortmund 17 44:18 42 2. FC Bayern 17 36:18 36 3. Gladbach 17 36:18 33 4. Leipzig 17 31:17 31 5. Wolfsburg 17 27:22 28 6. Frankfurt 17 34:23 27 7. Hoffenheim 17 32:23 25 8. Hertha BSC 17 26:27 24 9. Leverkusen 17 26:29 24 10. Bremen 17 28:29 22 11. Freiburg 17 21:25 21 12. Mainz 17 17:22 21 13. Schalke 17 20:24 18 14. Düsseldorf 17 19:33 18 15. Augsburg 17 25:29 15 16. Stuttgart 17 12:35 14 17. Hannover 17 17:35 11 18. Nürnberg 17 14:38 11
* BERLINER KURIER, Donnerstag, 17.Januar 2019 ZWEITE LIGA Bochum–Duisburg • •••••••• Di., 29.1., 18.30 Darmstadt–St.Pauli • •••••• Di., 29.1., 20.30 Gr.Fürth–Ingolstadt ••••••• Di., 29.1., 20.30 Magdeburg–Erzgeb. Aue •• Di., 29.1., 20.30 Regensburg–Paderborn •• Mi., 30.1., 18.30 Hamburg–Sandhausen ••• Mi., 30.1., 20.30 Heidenheim–Kiel • ••••••••• Mi., 30.1., 20.30 Dresden–Bielefeld ••••••••• Mi., 30.1., 20.30 1. FC Union–1. FC Köln •••• Do., 31.1., 20.30 1. Hamburg 18 25:19 37 2. 1. FC Köln 18 47:22 36 3. St.Pauli 18 30:22 34 4. 1. FC Union 18 27:15 31 5. Kiel 18 34:25 30 6. Heidenheim 18 30:23 30 7. Paderborn 18 42:30 28 8. Bochum 18 28:23 27 9. Regensburg 18 31:28 26 10. Dresden 18 23:27 25 11. Gr.Fürth 18 21:31 24 12. Erzgeb. Aue 18 25:23 22 13. Darmstadt 18 23:33 19 14. Bielefeld 18 22:28 18 15. Sandhausen 18 18:27 13 16. Duisburg 18 16:33 13 17. Magdeburg 18 20:35 11 18. Ingolstadt 18 17:35 10 Anflug kompakt Unions Manager Oliver Ruhnert (F.) versammelt bis Sonnabend die komplette Scoutingabteilung. Theo Gries (57), Stefan Studer (54), André Jochum (37), Marcel Borggräfe und Steven Pälchen (27) trudelten in Jerez ein. Abflug B-Junior Fisnik Asllani (16), der bei den Profis einmal reinschnuppern durfte, fliegt heute wie geplant zurück. Dafür kam U19-Stürmer Laurenz Dehl (17). Auswahl Die Wahl zum Tor des Jahres mit Sebastian Polters September-Hammer läuft. Als Favoriten gelten Frankfurts Luka Jovic, Freiburgs Nils Petersen und Toni Kroos. Foto: Koch Fotos: Koch KenReichel Jerez de la Frontera – Ken Reichel ist vielleicht der einzige Unioner, der das Trainingslager etwas genießen kann, Erholung findet. „Schlaftechnisch auf jeden Fall. Mit einem einen Monat alten Kind zu Hause ist das nicht so einfach“, sagt Unions Linksverteidiger und schiebt lachend nach: „Tagsüber ist dafür die Belastung hier umso höher.“ So hoch, dass er sogar auf die Golfrunde mit den Kollegen am freien Nachmittag verzichtete. „Mit meinen 32 Jahren muss ich es da jetzt etwas ruhiger angehen lassen“, sagt der Ex- Braunschweiger. Den Kontakt mit der Heimat zu Frau Sina und den Söhnen Lian (2) und Junes Noah hält er via Facetime. „Den Kleinen kann ich dabei ja nur sehen. Aber der Große hat es schon gut drauf. Man muss nur aufpassen, dass er das Telefonat nicht vorzeitig beendet. Da ist immer so ein schöner roter Knopf, den drückt er zu gerne“, so Reichel lachend. Einen Knopf, der den Aufstieg garantieren würde, hätte er natürlich auch gerne. Aber Fußball ist nun mal kein Wunschkonzert. „Wenn es normal läuft, sind Köln und der HSV vorne. Wenn ich sehe, wie Köln sich verstärkt hat, sind die für mich der klare Meisterfavorit. Aber SPORT 25 „Union ist die beste Mannschaft, in der ich je gespielt habe“ KenReichel und Trainer Urs Fischer nutzen einen Wegzwischen den Einheiten zum Gespräch. Der Ex-Braunschweiger sieht das eiserne Team stärker als seine Aufstiegstruppe 2013 Aus Spanien berichtet MATHIASBUNKUS mal sehen, was passiert, wenn sie herkommen. Wir sind unbequem zu bespielen und sehr heimstark“, so Reichel kämpferisch. Im Aufstiegsrennen will er auf jeden Fall weiter mitreden. Köln könnte nervös werden, wenn es nach der Winterpause nicht gleich klappt. Unruhe könnte auch ausbrechen angesichts der (zu?) vielen Kölner Hochkaräter. Sein Vorhaben ist es daher nicht, den Aufstieg als Ziel auszurufen, sondern an das bisher Geleistete anzuknüpfen. „Wenn wir noch mal so viele Punkte holen, eine Serie starten und ungeschlagen bleiben können, dann schauen wir mal, was dabei rauskommt.“ Mit Braunschweig gelang ihm das 2013 schon mal. Wenn er beide Teams vergleicht, sieht er Pluspunkte bei den Eisernen. „Das ist definitiv die beste Mannschaft, in der ich je gespielt habe. Bei der Eintracht sind wir mehr über das Kollektiv und den Teamgeist gekommen“, so seine Erinnerung. Der Teamgeist bei den Eisernen ist übrigens nicht minder gut. Da könnte also was gehen ... Unions Fans sehen im Trainingslager ganz genau zu. Mees zurück nach Berlin Linksaußen bangt nach Muskelfaserrissumden Start Jerez de la Frontera – Der schlechten folgte gleich die gute Nachricht – Sebastian Polter musste zwar gestern mit dem Training aussetzen. Aber der Schlag auf seinen Spann sollte ihn nicht so sehr behindern, dass er nicht ab heute wieder auf dem Trainingsplatz stehen sollte. Weniger erfreulich stellt sich hingegen die Situation bei Joshua Mees dar. Das Ultraschallbild ergab einen Muskelfaserriss. Die Einblutung ist zwar nicht besonders groß, vielleicht einen Zentimeter, aber mit dem Trainingslager ist es vorbei für den quirligen Linksaußen, der sich schon in der Sommervorbereitung mit einer ähnlichen Blessur herumschlagen musste. Jeder hofft jetzt darauf, dass es nicht die Altverletzung ist, die wieder aufgerissen ist. Das könnte zu ständigen Problemen führen. Um das auszuschließen, sitzt Mees heute in einem Flieger zurück nach Berlin. MB Foto: Koch Einer verletzt,fünf sorgen sich drumrum. Joshua Mees (Mitte) hat es erwischt.
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