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Lankwitz Journal Feb/Mrz 2019

Journal für Lankwitz und Umgebung

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<strong>Lankwitz</strong><br />

<strong>Journal</strong> für <strong>Lankwitz</strong> und Umgebung <strong>Feb</strong>ruar / März · Nr. 1/<strong>2019</strong><br />

Veranstaltungsort Ratswaage<br />

Vorträge und Seminare<br />

für Frauen


2<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Veranstaltungskalender für Frauen<br />

Vorträge und Seminare zur Fort- und Weiterbildung,<br />

Freizeitgestaltung und viele weitere Angebote<br />

Das Frauenprogramm für<br />

das 1. Halbjahr <strong>2019</strong> liegt<br />

vor mit einer Fülle von<br />

Angeboten. Herausgeberin<br />

ist die Frauenbeauftragte des<br />

Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf,<br />

Hildegard Josten.<br />

Hier finden Sie Vorträge und<br />

Seminare zur Gesundheitsprävention,<br />

PC-Kurse, Fortund<br />

Weiterbildungen zum<br />

Wiedereinstieg in den Beruf,<br />

Angebote zur Freizeitgestaltung<br />

und diverse andere interessante<br />

Veranstaltungen.<br />

In diesem Jahr feiern wir in<br />

Deutschland ein ganz besonderes<br />

Jubiläum. Am 12. November<br />

1918 wurde Frauen vom<br />

Rat der Volksbeauftragten das<br />

aktive und passive Wahlrecht<br />

zuerkannt. Und am 19. <strong>Feb</strong>ruar<br />

<strong>2019</strong> durften sie zum ersten<br />

Mal in Deutschland wählen<br />

und gewählt werden. Die<br />

Regierung habe den Frauen<br />

nur gegeben, was ihnen bis<br />

dahin zu Unrecht vorenthalten<br />

worden sei. Das sagte<br />

die Sozialdemokratin Marie<br />

Juchacz, als sie als erste Frau<br />

an das Redepult eines deutschen<br />

Parlamentes trat. Für<br />

dieses Recht haben Frauen<br />

hart gekämpft. 100 Jahre Frauenwahlrecht!<br />

Für die Demokratie<br />

Christian Hahn<br />

Versicherungsfachmann (BWV)<br />

Allianz Hauptvertretung<br />

Birkbuschstraße 58<br />

12167 Berlin<br />

Telefon 0 30 / 76 99 20 27<br />

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Versicherungen der Versicherungsunternehmen der Allianz<br />

(Fachagentur für Tierversicherungen)<br />

Investmentfonds der Allianz Global Investors


und auf dem Weg zur Gleichstellung<br />

der Geschlechter eine<br />

der wichtigsten und grundlegendsten<br />

Entscheidungen. Ein<br />

Jahrhundert später hat sich vieles<br />

weiterentwickelt und positiv<br />

verändert, doch es bleibt noch<br />

sehr viel zu tun.<br />

Dieses so wichtige Jubiläum<br />

wird mit vielfältigen Veranstaltungen,<br />

darunter Ausstellungen,<br />

Lesungen, Filmen,<br />

Diskussionen und vielem mehr<br />

gefeiert. Einen Angebotsüberblick<br />

erhalten Sie im Frauenprogramm.<br />

Ein Highlight ist die Fraueninformationsbörse,<br />

die am<br />

8. März <strong>2019</strong>, am Internationalen<br />

Frauentag von 16 bis 19 Uhr<br />

im Bürgersaal des Rathauses<br />

Zehlendorf, Kirchstraße 1/3,<br />

14163 Berlin, stattfindet. Hier<br />

stellen Projekte, Vereine und<br />

Organisationen ihre Angebote<br />

für Frauen vor. Eine gute Gelegenheit,<br />

sich über die Themen<br />

Ausbildung, Arbeit, Wiedereinstieg<br />

in den Beruf, Existenzgründung,<br />

Rente, Fort- und<br />

Weiterbildung, Präventionsangebote<br />

gegen häusliche Gewalt,<br />

Freizeit und noch vieles<br />

mehr zu informieren.<br />

Das Programm ist im Büro<br />

der Frauenbeauftragten von<br />

Steglitz-Zehlendorf, Kirchstraße<br />

1/3, 14163 Berlin, sowie<br />

bei den Bürgerämtern, in<br />

den Bibliotheken und bei den<br />

Pförtnerinnen und Pförtnern<br />

des Rathaus Steglitz und Zehlendorf<br />

erhältlich. Im Internet<br />

finden Sie das Programm unter<br />

www.steglitz-zehlendorf.de/<br />

frauenbeauftragte ◾<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 3<br />

Impressum<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 9. Jahrgang<br />

Verlag<br />

Gazette Verbrauchermagazin GmbH,<br />

Badensche Str. 44, 10715 Berlin<br />

☎ 030 / 407 555 47<br />

Redaktion<br />

Karl-Heinz Christ<br />

journal@gazette-berlin.de<br />

Anzeigen<br />

Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54<br />

d.gottschalk@gazette-berlin.de<br />

Druck<br />

SPPrint Media, 14089 Berlin<br />

© Gazette Verbrauchermagazin GmbH<br />

Das <strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> erscheint alle zwei Monate:<br />

am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres.<br />

Nächste Ausgabe April/Mai Nr. 2/<strong>2019</strong><br />

Anzeigen-/Redaktionsschluss: 05.03.<strong>2019</strong><br />

Erscheinung: 01.04.<strong>2019</strong><br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben<br />

oder selbst etwas aus dem Ortsteil beitragen<br />

möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.<br />

Haben Sie eine Ausgabe verpasst?<br />

Ältere Ausgaben finden Sie in unserem Online-<br />

Archiv, unter www.gazette-berlin.de.<br />

Ihre Redaktion des <strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong>s<br />

KUNDENDIENST<br />

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Mo - Fr 9 - 18 Uhr<br />

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4<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

182 neue Mietwohnungen in <strong>Lankwitz</strong><br />

degewo baut in der Mudrastraße<br />

Bis Ende 2021 entstehen 182 Wohnungen in der Mudrastraße. Visualisierung: Planungsgemeinschaft Bollinger + Fehlig Architekten GmbH BDA<br />

<br />

und Bernrieder.Sieweke-Lagemann.Architekten BDA GmbH<br />

Nach dem Abriss der alten<br />

Seniorenwohnanlage<br />

in der Mudrastraße in<br />

<strong>Lankwitz</strong> errichtet die degewo<br />

182 neue Mietwohnungen. Auf<br />

dem rund 11.400 Quadratmeter<br />

großen Grundstück entstehen<br />

insgesamt sieben viergeschossige<br />

Mehrfamilienhäuser mit 1-<br />

bis 4-Zimmer-Wohnungen und<br />

Wohnungsgrößen von 37 m² bis<br />

80 m². degewo investiert rund<br />

27 Millionen Euro in den Neubau,<br />

der Ende 2021 fertig gestellt<br />

sein soll.<br />

„Die Mudrastraße ist ein weiteres<br />

Bauvorhaben innerhalb unseres<br />

Neubauprogramms und<br />

ein positives Beispiel dafür, dass<br />

die landeseigenen Wohnungsbauunternehmen<br />

bezahlbaren<br />

Wohnraum sicherstellen“, so degewo-Vorstandsmitglied<br />

Sandra<br />

Wehrmann. Dabei berücksichtige<br />

degewo auch die Bedürfnisse<br />

des Quartiers. „Nur dort, wo<br />

die Neubauten dem gesamten<br />

Quartier einen Mehrwert bringen,<br />

werden neue Mieterinnen<br />

und Mieter willkommen sein.<br />

Mit unserem Wohnungsangebot<br />

gehen wir sowohl auf die demografische<br />

Situation des Quartiers,<br />

als auch auf den verstärkten Zuzug<br />

junger Familien im Bezirk<br />

ein.“ degewo stellt nicht nur die<br />

ursprüngliche Zahl von 113 Seniorenwohnungen<br />

wieder her,<br />

sondern ergänzt das Quartier<br />

zusätzlich mit einer betreuten<br />

Senioren-WG und familiengerechten<br />

Wohnraum.<br />

Etwas mehr als die Hälfte der<br />

Wohnungen wird degewo zu<br />

Mieten von 6,50 Euro/m² nettokalt<br />

anbieten. Möglich ist<br />

dies u. a. durch den Einsatz von<br />

Wohnungsbaufördermitteln<br />

des Landes Berlin. Die frei finanzierten<br />

Wohnungen werden<br />

durchschnittlich für unter<br />

10 Euro/m² nettokalt angeboten.<br />

Alle Wohnungen sind weitgehend<br />

barrierefrei gestaltet. Um<br />

den Austausch zu fördern und<br />

Nachbarschaften zu stärken,<br />

gibt es einen Begegnungsraum<br />

für Quartiersaktivitäten. Die<br />

Außenanlagen werden mit viel<br />

Grün, Spielflächen und Sitzgelegenheiten<br />

gestaltet. Gebaut<br />

wird nach den Entwürfen der<br />

Planungsgemeinschaft Bollinger<br />

+ Fehlig Architekten GmbH<br />

BDA und Bernrieder.Sieweke-Lagemann.Architekten<br />

BDA GmbH<br />

aus Berlin.<br />

Um den Bestand der bezirklichen<br />

Seniorenwohnanlage<br />

an der Mudrastraße hatte es<br />

lange Diskussionen gegeben.<br />

Die Gebäude stammen aus<br />

den 1960er-Jahren. Eine Sanierung<br />

war aus technischen<br />

und wirtschaftlichen Gründen<br />

nicht sinnvoll. Anfang des letzten<br />

Jahres war das Grundstück<br />

Mudrastraße 1, 5, 9 und 11 samt<br />

altem Gebäudebestand an die<br />

landeseigene Wohnungsbaugesellschaft<br />

degewo übertragen<br />

worden, die den Standort nun<br />

mit Mietwohnungsneubau für<br />

alle Generationen revitalisiert. ◾


Steglitz-Lexikon mit <strong>Lankwitz</strong>,<br />

Lichterfelde und Südende<br />

Von Abwasser bis Zeitungen – das neue Buch<br />

von Christian Simon<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 5<br />

Man versteht die<br />

Gegenwart, wenn<br />

man die Vergangenheit<br />

kennt. Sehen Sie<br />

Ihre Wohngegend mit anderen<br />

Augen! Wo heute<br />

der Carmerplatz ist, konnte<br />

Ende des 19. Jahrhunderts<br />

noch im Pferdepfuhl gebadet<br />

werden und in <strong>Lankwitz</strong><br />

gab es ganze zwei Jahre<br />

lang – von 1880 bis 1882<br />

eine Pferderennbahn. Wo<br />

feierten die Steglitzer, <strong>Lankwitz</strong>er<br />

und Lichterfelder früher?<br />

Wie viele Schulen gab<br />

es und was ist heute an diesen<br />

Orten? Diese und viele<br />

weitere Fragen beantwortet<br />

das neue Steglitz-Lexikon<br />

des Autors Christian Simon.<br />

Erinnert wird an den Bau der „Probechaussee“, zwischen<br />

Berlin und Schöneberg, die über Steglitz<br />

und Zehlendorf verlängert wurde und auf deren<br />

Trasse heute die B1 verläuft.<br />

Das Buch ruft Ereignisse<br />

wie das Eisenbahnunglück<br />

am Bahnhof Steglitz und die<br />

Gasexplosion in der Lepsiusstraße<br />

wieder ins Gedächtnis.<br />

Aber auch Industrie,<br />

Hörfunk und die vor allem<br />

in Lichterfelde ansässigen<br />

Kasernen kommen nicht<br />

zu kurz. Im Buch finden<br />

die Leser Fakten, die kaum<br />

bekannt sind, da sie bisher<br />

noch nirgends präsentiert<br />

worden sind. Ein kurzweiliges<br />

Lesevergnügen, aber<br />

auch ein Band, in dem man<br />

immer wieder gerne nachschlägt.<br />

Das Buch „Steglitz-Lexikon<br />

mit <strong>Lankwitz</strong>, Lichterfelde<br />

und Südende“ von Christian<br />

Simon mit 234 Seiten und über 320 teils historischen<br />

Abbildungen ist in der AVI Arzneimittel-<br />

Verlags GmbH Berlin erschienen. Es ist zum Preis<br />

von 22 Euro im Buchhandel erhältlich. ◾


6<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

90 Jahre Lothar Scholz<br />

Zeitzeuge und Autor, der freiwillig durch die Hölle ging<br />

Lothar Scholz heute.<br />

Er hat sie überlebt, die Hölle,<br />

der er als 16-jähriger Kriegsfreiwilliger<br />

von seinem<br />

Heimatort Fürstenwalde im Jahr<br />

1944 siegesüberzeugt in jugendlichem<br />

Eifer als Luftwaffenhelfer<br />

entgegen marschiert war.<br />

Dennoch: „Dass ich einmal so alt<br />

werde, hätte ich nie gedacht“,<br />

erklärt mir Lothar Scholz bei<br />

meinem Besuch in seinem Lichterfelder<br />

Haus kurz vor seinem<br />

90. Geburtstag am 14. Dezember<br />

2018.<br />

Überzeugter Hitlerjunge war er,<br />

1944 eingezogen zur Heimatflak,<br />

wenig später Kriegsgefangener,<br />

viel später in Friedenszeiten<br />

Kaufmann und Autor, der u. a. in<br />

seinem Buch „Der verratene Idealismus“<br />

über sich, einen „Jungen<br />

im Banne des Nationalsozialismus“,<br />

geschrieben hat; – ehrlich<br />

und ohne fadenscheinige Entschuldigung<br />

für sein Handeln,<br />

das ihn in zehn Jahre währende<br />

russische Kriegsgefangenschaft<br />

führte und in Alpträume, die ihn<br />

bis heute verfolgen.<br />

Vom Hitlerjungen zum<br />

Kriegsfreiwilligen…<br />

Auszugsweise erzählt er mir in<br />

seinem gemütlichen Souterrain-<br />

Büro aus dieser Zeit: Erschütterndes<br />

und Heiteres wechseln<br />

dabei, wie bei den von ihm als<br />

Lothar 16-jährig.<br />

Foto: privat<br />

Zeitzeugen regelmäßig gehaltenen<br />

Vorträgen und Lesungen.<br />

Noch mit Bundeskanzler Schröder<br />

war er anlässlich der 50-Jahr-<br />

Kriegsendfeier bei Putin zu Gast,<br />

mit dem er sich in fließendem<br />

Russisch unterhalten habe. Und<br />

aktuell stehe er in Kontakt mit<br />

Ministerpräsident Dr. Dietmar<br />

Woidke, erklärt mir der Autor.<br />

Er erzählt weiter, wie einst ein<br />

geschniegelter Nachwuchsoffizier<br />

der Wehrmacht die Schüler<br />

im Jahr 1943 in der Klasse aufgesucht<br />

und zum freiwilligen Eintritt<br />

in die deutsche Wehrmacht<br />

aufgerufen habe. Viele meldeten<br />

sich damals begeistert, und die<br />

meisten Schüler besiegelten damit<br />

wohl ihr eigenes Todesurteil.<br />

Auch Lothar hob begeistert den<br />

Arm und focht anschließend<br />

mit seiner herzensguten Mutter<br />

– der Vater war bereits in amerikanischer<br />

Kriegsgefangenschaft<br />

– einen harten Kampf um deren<br />

Unterschrift für das Kriegsfreiwil-


<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 7<br />

ligen-Formular. Sie unterschrieb<br />

schließlich nach langem Ringen,<br />

forderte aber einen bitteren Gegenpfand,<br />

indem sie dem Sohn<br />

eine Pistole in die Hand drückte:<br />

Sollten einmal die Russen vor<br />

der Tür stehen, müsse Lothar<br />

sie, seinen kleinen Bruder und<br />

schließlich sich damit erschießen.<br />

Lothar versprach dies mit<br />

schwerem Herzen, musste dieses<br />

Versprechen aber nie einlösen,<br />

denn Mutter und Bruder kamen<br />

später über Wehrmachtstransporte<br />

ins Internierungslager<br />

nach Dänemark.<br />

Bewegt berichtet Lothar Scholz<br />

von seiner „Feuertaufe“ als<br />

Kriegsfreiwilliger in der Kesselschlacht<br />

von Halbe: „Auch wenn<br />

ich nicht an der Ostfront, sondern<br />

südlich von Berlin im Einsatz war:<br />

Der Russe war bei Halbe derselbe<br />

Die Unterkunft für Luftwaffenhelfer in Berlin-Karlshorst im Jahr 1944.<br />

wie der an der Ostfront“. Hier vor<br />

Berlin zerriss dann auch ein gezielter<br />

Schuss auf die am Gürtel<br />

befestigte Eierhandgranate seinen<br />

Schulfreund, dessen sterbliche<br />

Überreste Lothar dem Sanitäter<br />

hoffnungsvoll anvertraute.<br />

– Dann kindlich verständnislos<br />

und entrüstet darüber, dass der<br />

nicht mehr helfen konnte.<br />

…und Gefangenen<br />

Foto: privat<br />

Aber der heute 90-Jährige berichtet<br />

auch aus für ihn frohen,<br />

davorliegenden Tagen in der<br />

Der Copy-Shop<br />

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8<br />

Gesundheit<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Lothar Scholz mit dem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder zu Gast bei Präsident Wladimir Putin.<br />

Foto: privat<br />

Hitlerjugend, die ihn, den unbedarften<br />

Jungen aus Fürstenwalde,<br />

letztendlich gezielt und<br />

psychologisch meisterhaft, nationalsozialistisch<br />

für den Krieg<br />

abrichteten.<br />

In der „Motor-HJ“ lernte Lothar<br />

von gestandenen Männern, wie<br />

man ein Motorrad baut. „Das<br />

war ein Gefühl, wenn ich dann<br />

mit dem Motorrad durch Fürstenwalde<br />

fuhr und die Mädels<br />

guckten. Damit könnte man<br />

auch heute noch Jugendliche<br />

genauso begeistern und in seinen<br />

Bann ziehen“, glaubt Lothar<br />

und erklärt damit die Faszination,<br />

welche die Nationalsozialisten<br />

im Volk geschickt für ihre Sache<br />

zu verbreiten wussten. Lothar<br />

Scholz erinnert sich aber auch<br />

gut an Flüsterwitze, die damals<br />

die Runde machten, sei es zum<br />

Klumpfuß von Goebbels („Da<br />

sitzt die Batterie für den anderen<br />

Fuß“) oder zur Leibesfülle<br />

Görings („ Herrmannplatz! – Was<br />

frisst er auch so viel!?“). Dabei<br />

blitzt es fröhlich in den Augen<br />

des alten Herrn, der immer einen<br />

fröhlichen Spruch auf den Lippen<br />

hat, sich nie zu etwas zwingen<br />

ließ und sich bis heute als Rebell<br />

bezeichnet. Das brachte ihm in<br />

der Gefangenschaft absolutes<br />

Schreibverbot ein. „Weil ich mich<br />

dort immer geweigert hatte,<br />

irgendein Schriftstück zu unterschrieben“,<br />

erklärt Lothar. Als er<br />

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aus Protest gegen das erteilte<br />

Schreibverbot seine Lagerarbeit<br />

einstellte, war es der russische<br />

Lagerkommandant, der ihm riet,<br />

einfach unter anderem Namen zu<br />

schreiben – und schon bald erhielt<br />

seine Mutter die erste Post<br />

aus der Gefangenschaft, aus deren<br />

Wortlaut sie klar ihren Sohn<br />

erkannte. Über das Rote Kreuz<br />

ließ sie nun ein Paket an sein<br />

„Pseudonym“ ins ferne Russland<br />

schicken. Schmalzfleisch und<br />

Kokosnuss trafen im Lager ein,<br />

letzteres hatten die russischen<br />

Aufseher noch nie gesehen. Als<br />

Lothar ihnen erklärte, dass Affen<br />

Kokosnüsse fressen, meinte der<br />

Aufseher: „Gut, dann kannst du<br />

das auch fressen.“<br />

Seine innere Heiterkeit mag Lothar<br />

Scholz mit dazu verholfen<br />

haben, über all das Erlebte und<br />

Schwere hinwegzukommen.<br />

Nicht alle waren so stark: Seine<br />

spätere erste Frau kam ebenfalls<br />

aus russischer Kriegsgefangenschaft,<br />

als Lothar sie bei seiner<br />

Heimkehr 1955 kennenlernte. Sie<br />

fand nicht über das Schreckliche<br />

hinweg, suchte schließlich Vergessen<br />

im Alkohol und starb früh.<br />

Spätheimkehrer Lothar zog zuerst<br />

zu seiner Mutter nach Berlin,<br />

die – aus Fürstenwalde geflüchtet<br />

– inzwischen in Lichterfelde-<br />

Ost in der Baseler Straße untergekommen<br />

war. „Ich sprach perfekt<br />

Russisch, werde heute noch oft<br />

für einen echten Russen gehalten,<br />

– besonders beim Fluchen“,<br />

lacht Lothar, der bis heute Kontakt<br />

nach Russland gehalten hat.<br />

„Ich bin durch die Lebensschule<br />

Russlands gegangen, habe da<br />

Wichtiges für´s ganze Leben gelernt“,<br />

erinnert sich Lothar, der<br />

mit der deutschen Sprache nach<br />

langen Jahren fern der Heimat<br />

„auf Kriegsfuß“ stand.<br />

Spätheimkehrer<br />

Seine Sprache wieder besser zu<br />

lernen, auch dazu ging er 27-jährig<br />

noch einmal zur Schule, auf<br />

die Berufsschule für Kaufleute.<br />

„Dass ich dort der Einzige war,<br />

der rauchte, missfiel meinem<br />

Lehrer“, erzählt er schmunzelnd.<br />

Als ein Geschäftsführer für ein<br />

Nestle-Lebensmittel-Testgeschäft<br />

am Tempelhofer Damm<br />

gesucht wird, übernimmt er die<br />

Stelle. Sein Stellvertreter macht<br />

ihm den Bau eines eigenen Häuschens<br />

schmackhaft. 1963 lernt<br />

Lothar seine zweite Frau kennen<br />

und heiratet sie bereits sieben<br />

Wochen später („Sie war so<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 9<br />

schön frech, das hat mir gefallen.<br />

Kochen tut sie wie eine Göttin.“).<br />

Den Rat des Kollegen setzt er mit<br />

Hilfe der Wohnungsbaukreditanstalt<br />

nun in die Tat um: „Am Tag<br />

war ich im Geschäft, nachts bei<br />

Vollmond hab ich am Haus in<br />

Lichterfelde gebaut.“ Hier wohnt<br />

er mit seiner Frau noch heute,<br />

zwei Töchter haben ihm inzwischen<br />

vier Enkelinnen und einen<br />

Enkel beschert.<br />

Auch auf der Karriereleiter stieg<br />

Lothar Scholz kontinuierlich<br />

aufwärts, wurde schließlich Verkaufsleiter<br />

bei „Kümmerling“.<br />

Nach Renteneintritt führte er erfolgreich<br />

einen Sekthandel, statt<br />

sich zur Ruhe zu setzen.<br />

Sein Buch „Der verratene Idealismus“,<br />

das nicht nur er gerne<br />

als Pflichtlektüre in den Schulen<br />

sähe, schrieb er, der bereits in der<br />

Gefangenschaft jede Gelegenheit<br />

zum Lesen wahrgenommen<br />

hatte, u. a. für die, …die mit jugendlichem<br />

Eifer und im Glauben<br />

an die gute Sache ihr Leben für<br />

Führer, Volk und Vaterland gegeben<br />

haben, ohne zu wissen, dass<br />

sie missbraucht wurden…<br />

Für mehr Verständnis spricht dieses<br />

in klarer Sprache geschriebene<br />

Geschichtsbuch, das – gerade<br />

in heutiger Zeit – auch als ernst<br />

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10<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

zu nehmende Warnung verstanden<br />

werden kann.<br />

Ein weiteres, nicht weniger beeindruckendes<br />

und aussagekräftiges<br />

Werk aus der Feder<br />

von Lothar Scholz berichtet<br />

berührend über seine Jugend<br />

in sowjetischen Straflagern „Im<br />

Namen von Marx – Engels – Lenin<br />

– Stalin“.<br />

Heute bastelt der Senior trotz<br />

vergangener gesundheitlicher<br />

Zwischenfälle, die er souverän<br />

gemeistert hat, noch hier und<br />

da im Haus, will demnächst den<br />

Zaun erneuern und Ballast abwerfen,<br />

der sich im Laufe der<br />

Jahre angesammelt hat. „Ich<br />

bereite mich auf´s Abdampfen<br />

vor, da soll dann alles in Ordnung<br />

sein. Angst vor dem Sterben<br />

hab´ ich nicht, nur dabei<br />

sein möchte ich nicht“, erklärt<br />

er mit dem ihm eigenen Humor.<br />

– Doch damit soll er sich noch<br />

viel Zeit lassen, denn nicht nur<br />

als Zeitzeuge ist Lothar Scholz<br />

nach wie vor gefragt. Auch sonst<br />

hat er noch reichlich Bemerkenswertes<br />

zu sagen.<br />

Buch-Interessenten können<br />

sich an Lothar Scholz unter E-<br />

Mail scholz-sekt-buch@arcor.<br />

de wenden.<br />

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12247 Berlin-<strong>Lankwitz</strong><br />

auf dem Hof<br />

☎ 030 / 772 58 95


Nottkes – das gemütliche Kieztheater<br />

Buntes Programm mit Geburtstagsfeier im Mai<br />

Bis zum 25.1.<strong>2019</strong> war das<br />

beliebte Kieztheater von<br />

Katja Nottke in der Winterpause,<br />

danach gab es zum letzten<br />

Mal am 26. und 27. Januar<br />

die Musik – Komödie „Unser<br />

Traumschiff“.<br />

Katja Nottke, Chefin des Kieztheaters.<br />

Im <strong>Feb</strong>ruar und März werden<br />

viele bekannte und beliebte<br />

Stücke gezeigt. Einige Highlights<br />

sind „KNEF“ am 17. <strong>Feb</strong>ruar um<br />

16 Uhr, „Wegen Emil seine unanständige<br />

Lust“ am 24. <strong>Feb</strong>ruar<br />

um 16 Uhr, die Dinnershow<br />

„Dinner der Diven“ am 2. März<br />

um 18 Uhr sowie „Jahrgang 59<br />

– Westberlin“ am 16. März um<br />

17 Uhr. Zu allen Stücken gibt es<br />

Kaffee und Kuchen oder einem<br />

Imbiss.<br />

Die erste Premiere im neuem<br />

Jahr ist „Ich hätt getanzt heut<br />

Nacht“ am 22. März um 19 Uhr.<br />

Eine bunte Revue mit der Musik<br />

des Berliner Chanson – Nette,<br />

Henry Nandzig und dem Trio<br />

Scho sowie Kabarett. Die Gäste<br />

können sich auf Lieder des<br />

Komponisten Robert Gilbert<br />

freuen, wie „Ein Freund, ein guter<br />

Freund“, „Es grünt so grün,<br />

wenn Spaniens Blüten blühen“<br />

oder „Das gibt‘s nur einmal, das<br />

kommt nie wieder“. Weitere Termine<br />

23. März um 17 Uhr und am<br />

24. März um 16 Uhr.<br />

Die nächste Premiere kommt im<br />

April, hier bekommt eine weitere<br />

Frau ihr eigenes Programm. Mit<br />

„Die süße Dicke kommt“ werden<br />

das Leben, die Musik und die<br />

Sketche von Helga Hahnemann<br />

geehrt. Sie war ein absoluter Publikumsliebling<br />

mit ihrer Berliner<br />

Schnauze. Eine bunte Zeitreise<br />

durch ein Stück Unterhaltung<br />

der DDR mit Live-Musik und einem<br />

Imbiss. Die Premiere ist am<br />

6. April um 17 Uhr.<br />

Im Mai feiert Katja Nottke mit<br />

Ihren Kollegen auf der Bühne<br />

ihren 60. Geburtstag. An zehn<br />

Tagen vom 10. Mai bis 19. Mai<br />

wird gefeiert: mit viel Live Musik<br />

mit dem Trio Scho und vielen<br />

Kollegen auf der Bühne. Es wird<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 11<br />

„Dinner mit Diven“ wird am 2. März gezeigt.<br />

getrunken, gesungen und geknabbert,<br />

die Gäste können sich<br />

auf ein buntes Programm freuen,<br />

mit vielen bekannten Lieder, Szenen<br />

und Witze. Dazu gibt es auch<br />

kulinarische Überraschungen für<br />

die Gäste. Eine weitere Überraschung<br />

ist der Sonderpreis von<br />

19 Euro pro Gast.<br />

Nottkes das Kieztheater, Jungfernstieg<br />

4c, 12207 Berlin. Alle<br />

Termine und Infos finden Sie<br />

unter www.nottkes.de.<br />

Kartenbestellungen unter<br />

☎ 01573 – 516 38 98. ◾<br />

Dauerbrenner „Wegen Emil seine unanständige Lust“ ist am 24. <strong>Feb</strong>ruar zu sehen.<br />

<br />

Fotos: Nottkes Kieztheater


12<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Geliebt, gegossen, vergessen:<br />

Phänomen Zimmerpflanze<br />

Sonderausstellung im Botanischen Museum Berlin<br />

Zimmerpflanzen bewegen<br />

Menschen damals<br />

wie heute emotional. Sie<br />

sind unsere täglichen Begleiter,<br />

sie sind duldsame Mitbewohner<br />

und stumme Zeugen unseres<br />

Lebensgefühls. Die Gewächse<br />

spiegeln nicht nur unsere Innenräume,<br />

sondern auch unser<br />

Innenleben. Obwohl wir sie oft<br />

übersehen, würden wir etwas<br />

vermissen, wenn es sie nicht<br />

gäbe. Die Sonderausstellung<br />

„Geliebt, gegossen, vergessen:<br />

Phänomen Zimmerpflanze“ im<br />

Botanischen Museum Berlin<br />

beleuchtet die emotionalen<br />

Facetten einer ganz besonderen<br />

Beziehung: Geschichte(n)<br />

zwischen liebevoller Pflege<br />

und gedankenlosem Konsum.<br />

Sie ist noch bis zum 2. Juni <strong>2019</strong><br />

zu sehen.<br />

50 Zimmerpflanzen<br />

auf dem längsten<br />

Fensterbrett Berlins<br />

Auf dem mit rund 100 Metern<br />

längsten Fensterbrett Berlins<br />

werden 50 verschiedene lebende<br />

Zimmerpflanzen präsentiert,<br />

darunter sind beliebte Klassiker<br />

wie die Grünlilie, Monstera,<br />

Usambaraveilchen und Geigenfeige.<br />

In botanischer Hinsicht<br />

spiegeln diese Arten die ganze<br />

Bandbreite der Tropen und<br />

Subtropen weltweit. Wo genau<br />

<br />

sie herkommen und welche Geschichten<br />

sie erzählen, verrät<br />

der Blick auf eine große Landkarte.<br />

Tipps zu ihrer Pflege und<br />

ihre botanische Geschichte sind<br />

auf überdimensionalen Pflanzetiketten<br />

zu entdecken. Entlang<br />

des Fensterbretts schlendern<br />

die Besucher durch verschiedene<br />

Zimmer mit ihren typischen<br />

Pflanzen: Vom Wohnzimmer<br />

Foto: Inspirellie/Shutterstock.com / bgbm<br />

über das Bad ins Schlafzimmer,<br />

von der Küche über den<br />

Wintergarten bis ins Büro. Die<br />

etwas andere Wohnungsbesichtigung<br />

erzählt spannende<br />

Geschichten zu Zimmerpflanzen<br />

und ihren Hintergründen,<br />

begleitet von vielen Objekten<br />

wie historischen Gießkannen,<br />

Herbarbelegen oder kostbaren<br />

Pflanzenbüchern.


Vom raren<br />

Biedermeiergrün zur<br />

modernen Massenware<br />

Die Welt der Zimmerpflanzen hat<br />

sich im Laufe der Jahrhunderte<br />

radikal verändert und unterliegt<br />

der Mode. Was in den eher<br />

schlecht beheizten Räumen der<br />

Biedermeierzeit nur am Fenster<br />

gedieh, fühlt sich heute in unseren<br />

gut geheizten und trockenen<br />

Innenräumen nicht mehr wohl<br />

und umgekehrt. Und während<br />

Kakteen, Grünlilien oder Aloen<br />

zu Goethes Zeiten noch heiß<br />

begehrte Exoten waren, deren<br />

Ableger wie Kostbarkeiten unter<br />

Freunden weitergereicht wurden,<br />

stehen sie heute mit Tausenden<br />

Artgenossen als Massenware in<br />

Baumärkten und Einrichtungshäusern<br />

zum Verkauf.<br />

Dem Menschen<br />

ausgeliefert<br />

Die Zimmerpflanze ist ein Sonderfall<br />

in der Welt der Botanik.<br />

Mit ihren wilden Verwandten<br />

und Vorfahren hat sie dabei<br />

so gut wie nichts gemein: Als<br />

Solitär in einem Blumentopf<br />

vereinzelt, ist sie uns Menschen<br />

als Zimmerbesitzern auf Gedeih<br />

und Verderb ausgeliefert. Den<br />

Platz am Fenster, Wasser, und<br />

Nährstoffe – alles empfängt<br />

sie aus unserer Hand. Sie wird<br />

geliebt und gegossen – oder<br />

schmählich vergessen. Ob passionierter<br />

Blumenliebhaber oder<br />

puristischer Verweigerer – eine<br />

Haltung hat jeder zum Zimmergrün,<br />

mit persönlichen Erinnerungen<br />

und Geschichten. ◾<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 13<br />

Geliebt, gegossen, vergessen:<br />

Phänomen Zimmerpflanze<br />

Sonderausstellung im Botanischen<br />

Museum Berlin<br />

Königin-Luise-Str. 6-8, 14195 Berlin<br />

Bis 2. Juni <strong>2019</strong><br />

Täglich von 9 Uhr bis 19 Uhr<br />

Normaler Museumseintritt 2,50 Euro,<br />

ermäßigt 1,50 Euro (bei Garteneintritt<br />

6,00 Euro, ermäßigt 3,00 Euro ist<br />

Museumseintritt inkl.)<br />

Führungen im <strong>Feb</strong>ruar:<br />

3. <strong>Feb</strong>ruar, 10 Uhr und<br />

6. <strong>Feb</strong>ruar, 14 Uhr:<br />

Männerpflanzen<br />

Zimmerpflanzen sind keine reine<br />

Frauensache. Charakteristische<br />

Männerpflanzen sind unkompliziert in<br />

der Pflege und betonen die persönliche<br />

Ausstrahlung.<br />

17. <strong>Feb</strong>ruar, 10 Uhr und<br />

20. <strong>Feb</strong>ruar, 14 Uhr:<br />

Kamelien, die Rosen des Winters<br />

Die populäre Kamelie hat nicht nur<br />

eine interessante Geschichte, sondern<br />

ist mit ihrer speziellen Biologie eine<br />

Herausforderung für Züchter in aller<br />

Welt.<br />

DieAUTOWERKSTATT<br />

Kamenzer Damm<br />

Kamenzer Damm 76<br />

12249 Berlin-<strong>Lankwitz</strong><br />

Tel. (030) 853 40 73<br />

und (030) 76 70 67 80<br />

foto: industrieblick / fotolia<br />

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16<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Club Goerz werk im Berliner Südwesten<br />

Event-Location mit Loft-Charme<br />

Silvio Schobinger – mit immer neuen Ideen bringt er den Berliner Südwesten voran.<br />

Foto: Dorothea Letkemann<br />

„Vorwärtsdenken im Sinne des<br />

Gemeinschaftsgedankens“ hatte<br />

sich Silvio Schobinger im Jahr<br />

2015 auf die Fahne geschrieben.<br />

In diesem Sinne restaurierte der<br />

Visionär mit frischem Unternehmergeist<br />

behutsam das historische<br />

Goerz werk mit seinen Lofts<br />

hin zu angesagtem Standort für<br />

traditionelle Handwerksbetriebe,<br />

technologische Start-Ups<br />

und kreativ produzierendes Gewerbe.<br />

Daraus ist inzwischen<br />

eine bunte Mischung von rund<br />

100 Mietern entstanden, die das<br />

Denkmal deutscher Industriekultur<br />

und damit auch das Gebiet<br />

um die Goerzallee mit neuem<br />

Leben erfüllen. Auch die neuerdings<br />

im „CoWerk“ des Gebäudekomplexes<br />

auf Zeit mietbaren<br />

Co-Working-Plätze werden gerne<br />

von Freelancern, Teams und Startups<br />

genutzt, nicht zuletzt wegen<br />

des schnellen Internets im Haus<br />

und eines individuell auf die Nutzer<br />

zugeschnittenen Angebotes,<br />

das von voll ausgestatteten Einzelplätzen<br />

bis zu Arbeitsinseln im<br />

Loft reicht.<br />

Mit der Einrichtung des Club<br />

Goerz werk bietet Silvio Schobinger<br />

allen Goerz werk-Mieter optimale<br />

Vernetzungsmöglichkeiten<br />

und die günstige Gelegenheit,<br />

sich außerhalb des Arbeitsalltages<br />

ungezwungen auszutauschen<br />

und gemeinsam innovative Ideen<br />

zu entwickeln.<br />

Die Club-Türen des spektakulären<br />

und nun frisch ausgebauten<br />

Event-Loft stehen seit November<br />

2018 auch nach außen weit offen<br />

und haben seitdem bereits viel<br />

Anklang bei Bezirk, Anrainern und<br />

Unternehmern gefunden – sei es<br />

bei Firmenfesten, privaten Feiern<br />

oder Unternehmenstreffen.<br />

Neue Zimmerdecke in nur 1 Tag!<br />

Ohne ausräumen und<br />

Beleuchtung nach Wunsch<br />

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unsere Ausstellung<br />

Mo.-Fr. 10:00-17:00<br />

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Leonorenstraße 22, 12247 Berlin-<strong>Lankwitz</strong> - oder rufen Sie an: 030 / 720 17 203


<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 17<br />

Für den Berliner Südwesten eröffnet<br />

sich mit dieser für unterschiedlichste<br />

Events zu buchenden<br />

Location ein neues reizvolles<br />

Clubangebot, das man bisher<br />

vergebens im Bezirk gesucht<br />

hat. Das Gebiet um die Goerzallee<br />

wird damit ein gutes Stück<br />

attraktiver.<br />

Über die Arbeit<br />

sprechen und feiern...<br />

Als „Herzstück des Goerz werk“<br />

bezeichnet das Team um Silvio<br />

Schobinger den rund 600 Quadratmeter<br />

umfassenden Club mit<br />

Panorama-Blick weit über Zehlendorf,<br />

der in den wärmeren<br />

Monaten auch von der mit imposantem<br />

Grill ausgestatteten,<br />

rund 200 Quadratmeter großen<br />

Terrasse aus an frischer Luft<br />

In der warmen Jahreszeit bietet die luftige Club-Dachterrasse Raum mit Ausblick und zum<br />

Ausspannen.<br />

Foto: Andreas Nenninger<br />

genossen werden kann. Der Innenraum<br />

des unaufdringlich im<br />

Vintage-Stil gehaltenen Clubs<br />

bietet variable Raumkonzepte<br />

für Gesellschaften von etwa 100<br />

bis 500 Gästen. Flexibilität – auch<br />

bei der Gästezahl – steht beim<br />

Veranstaltungsteam an erster<br />

Stelle, wenn es darum geht, den<br />

jeweils passenden Rahmen für<br />

ein Event zu schaffen.<br />

Gemütliches Kaminzimmer, auf<br />

Wunsch Raucher-Lounge, eine<br />

gut bestückte Bar, die keinen<br />

Getränke-Wunsch offenlässt,<br />

sowie ein ausgewogenes Licht-<br />

Veranstaltungen aller Art - auch Catering<br />

Sehr persönliche Betreuung und Durchführung<br />

Räumlichkeiten<br />

• 2 Veranstaltungsräume (bis zu 120 Personen)<br />

• Große Sonnenterrasse<br />

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18<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Cluballtag für Netzwerker: Über die Arbeit sprechen und mit Gleichgesinnten feiern.<br />

Ton-Musik-Technik-Angebot stehen<br />

für Full-Service-Buchende<br />

ebenso bereit wie ein bewährtes<br />

Catering-Angebot: Christian<br />

Farkas und sein Profiteam haben<br />

sich mit ihrer regionalen Produkte-Küche,<br />

die traditionelle und<br />

innovative Kochkunst geschickt<br />

verbindet, bereits im täglich für<br />

die Öffentlichkeit zugänglichen<br />

Casino des Goerz werkes einen<br />

Namen gemacht. Veganes und<br />

vegetarisch sowie koscheres<br />

Catering gehören ebenso zu<br />

ihrem Angebot wie der nachhaltige<br />

Umgang mit regionalen<br />

Produkten. Dennoch könne der<br />

Buchende in Einzelfällen auch<br />

seinen eigenen Caterer mitbringen,<br />

wie Pressesprecherin<br />

Anusch Guyenz erklärt.<br />

Mit diesem breiten Club-Angebot<br />

dürfte es Silvio Schobinger<br />

einmal mehr gelingen, die Attraktivität<br />

des Goerz werk weit<br />

über den Bezirk hinaus sichtbar<br />

zu machen.<br />

…und gute Ideen<br />

weiterentwickeln<br />

Stillstand ist für die Goerz werker<br />

ein Fremdwort. Und so sind auch<br />

sie mit guten Ideen und im<br />

Gleichschritt mit Visionär Schobinger<br />

für eine noch spannendere<br />

Infrastruktur ins neue Jahr<br />

gestartet:<br />

Schon heute kann man sich auf<br />

die Wiedereröffnung des Biergartens<br />

auf grüner Wiese des Goerzwerk-Außengeländes<br />

freuen, der<br />

bereits 2018 trotz „verpfuschter<br />

Fußball-WM“ viel Zuspruch fand.<br />

Dazu beigetragen hat nicht zuletzt<br />

die junge Brauerei „Malz &<br />

Foto: Dorothea Letkemann<br />

Moritz“ unter Geschäftsführer<br />

Julian von Angern, die im Goerzwerk<br />

ihren Sitz hat und auch in<br />

diesem Jahr in den warmen Monaten<br />

die Gäste aus nah und fern<br />

mit neuen Brauspezialitäten verwöhnen<br />

wird.<br />

An der Umsetzung einer weiteren<br />

Idee wird derzeit akribisch<br />

gearbeitet; mit dem Wunsch, auf<br />

dem Gelände des Goerz werks<br />

im kommenden Sommer einen<br />

Wochenmarkt mit Ständen regionaler<br />

Landwirte und Bauern<br />

initiieren zu können.<br />

Auch das Regenwald-Projekt<br />

„Wildwerk“, das die Goerz werker<br />

gemeinsam mit der Stiftung<br />

„Wilderness International“ zur<br />

Rettung des Regenwaldes ins<br />

Leben gerufen haben, wird <strong>2019</strong><br />

ausgebaut werden und die Spender<br />

aus dem Goerz werk mit ent-


<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 19<br />

<br />

sprechendem Umweltsiegel auszeichnen. Passend<br />

zum Umweltengagement wird auch die Photovoltaik-Anlage<br />

auf dem Dach des Goerz werkes weiter<br />

installiert.<br />

In fernerer Zukunft dagegen, aber – wer Schobinger<br />

und sein Team kennt – durchaus umsetzbar,<br />

steht die Idee vom Goerz werk-Salonschiff auf dem<br />

Stichkanal, der aktuell noch ein eher trostloses Dasein<br />

fristet. In der Abendsonne zum Feierabend auf<br />

dem Wasser schaukeln? Eine reizvolle Idee! – Einen<br />

kleinen Vorgeschmack darauf könnte es schon<br />

bald geben: Wenn Philipp Wilhelm vom Stand Up<br />

Paddling Shop und Mieter im Goerz werk zur sinnvollen<br />

Pausen-Beschäftigung für ambitionierte<br />

Steh-Paddler Bretter im Stichkanal zu Wasser lässt.<br />

Ein Pool zur Abkühlung an heißen Sommertagen<br />

auf der Club-Terrasse ist hingegen eine Idee, die<br />

aufgrund umfangreicher Vorplanungen noch etwas<br />

auf ihre Umsetzung warten muss. Doch davon<br />

träumen darf man schon heute, an kühlen <strong>Feb</strong>ruartagen.<br />

Denn schließlich ist im Goerz werk bereits so mancher<br />

Traum wahr, so manche Idee gemeinsam umgesetzt<br />

geworden.<br />

Informationen und Event-Anfragen zu Club-Buchungen<br />

bei Annemarie Rainer unter Telefon 030<br />

– 290 27 68 16 oder E-Mail club@Goerz werk.de<br />

Foto: Dorothea Letkemann<br />

Weitere Informationen zum Goerz werk und seinen<br />

Angeboten unter www.goerzwerk.de ◾<br />

<br />

Jacqueline Lorenz<br />

Geier<br />

ANWALTSKANZLEI<br />

Kaiser-Wilhelm-Str. 133 · 12247 Berlin<br />

im Lysoformgebäude am Teltowkanal<br />

Parkplätze auf dem Gelände vorhanden<br />

Tel. 030 / 46 99 11 80<br />

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Schadenregulierung<br />

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• Mahn- und<br />

- Verkehrsstrafrecht<br />

Zwangsvollstreckungsrecht<br />

- Ordnungswidrigkeitenrecht


20<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Im Freundeskreis unter Gleichgesinnten Gutes tun. Foto: Freundeskreis d. M.<br />

Freundeskreis der Musikschule<br />

Steglitz-Zehlendorf e. V.<br />

Musik verbindet<br />

Mit frisch gewähltem Vorstand<br />

und guten Vorsätzen<br />

geht auch der<br />

gemeinnützige „Freundeskreis<br />

der Musikschule Steglitz-Zehlendorf<br />

e. V.“ mit 101 Mitgliedern<br />

in das neue Jahr, das bereits sein<br />

32. Vereinsjahr wird.<br />

Dabei will er weiterhin als unterstützender<br />

Partner der Leo-<br />

Borchard-Musikschule Steglitz-<br />

Zehlendorf deren Bestrebungen<br />

und Aufgaben ideell und materiell<br />

fördern: Mit dem Ziel, jedem<br />

Heranwachsenden die Möglichkeit<br />

des Erlernens eines Musikinstrumentes<br />

zu geben.<br />

An der Spitze des Vorstandes<br />

steht als 1. Vorsitzende die<br />

Vereins-Mitbegründerin Anka<br />

Sommer, an ihrer Seite als stellvertretender<br />

Vorsitzender Wolfgang<br />

Dederding. Karin Lau – im<br />

Bezirk u. a. für die Bürgerstiftung<br />

Steglitz-Zehlendorf und Seniorenvertretung<br />

erfolgreich unterwegs<br />

– unterstützt als Schriftführerin<br />

den Verein.<br />

Ehrenvorsitzender ist Rüdiger<br />

Trantow, der im Jahr 1992<br />

nach dem plötzlichen Tod von<br />

Prof. Dr. Egon Werner dessen<br />

Nachfolge und damit den Vereinsvorsitz<br />

angetreten hatte.<br />

Der Musikpädagoge, Komponist<br />

und Dirigent trug mit zum<br />

Erfolg der Steglitzer Musikschule<br />

bei und leitete sie 33 Jahre,<br />

26 Jahre stand er dem bezirklichen<br />

Kunstamt vor.<br />

Mit Alter Musik junge<br />

Menschen gewinnen<br />

Maßgeblich dafür verantwortlich,<br />

dass sich der Bereich „Alte<br />

Musik“ in der Leo-Borchard-<br />

Musikschule etabliert hat, ist<br />

der Freundeskreis-Verein mit<br />

Anka Sommer: Als ehemalige<br />

Lehrervertreterin der Musikschule<br />

Steglitz verwirklichte<br />

die vielfach ausgezeichnete<br />

Musikerin, deren Vorfahren in<br />

der Bach-Familie zu finden sind,<br />

mit dem Verein die Idee, junge<br />

Menschen der Musikschule<br />

mit historischen Instrumenten,


mit Tanz und Gesang vertraut<br />

zu machen. 1992 initiierte der<br />

Freundeskreis-Verein dazu die<br />

„1. Steglitzer Tage für Alte Musik“<br />

mit „Die Feenkönigin“, anlässlich<br />

der 300. Wiederkehr der Uraufführung<br />

von Henry Purcell´s<br />

„The Fairy Queen“. Inzwischen<br />

ist diese jährliche Veranstaltung<br />

zur Bezirks-Tradition geworden.<br />

Im letzten Jahr fanden so bereits<br />

die „26. Internationalen Steglitzer<br />

Tage für Alte Musik“ statt, inzwischen<br />

unter der Schirmherrschaft<br />

und Unterstützung von<br />

Bezirksbürgermeisterin Cerstin<br />

Richter-Kotowski, veranstaltet<br />

vom Freundeskreis-Verein in Zusammenarbeit<br />

mit dem Bezirksamt.<br />

Befürworter seiner Arbeit<br />

findet der Freundeskreis dabei<br />

auch in der BVV und im Kultur-<br />

Bezirksstadtrat Frank Mückisch.<br />

Auch in diesem Jahr erwartet<br />

wieder ein musikalischer Leckerbissen<br />

die Freunde Alter Musik<br />

vom 13. – 20. Mai. Schon jetzt sei<br />

verraten: In Vorbereitung ist das<br />

Programm der „27. Internationalen<br />

Steglitzer Tage für Alte Musik“<br />

mit der Oper „L‘Olimpiade“<br />

aus dem Jahr 1756 im italienischen<br />

Stil des deutschen Komponisten<br />

Johann Adolph Hasse,<br />

deren Originalpartitur sich im<br />

Besitz Anka Sommers befindet.<br />

Im Einsatz für die<br />

Musikschule Steglitz-<br />

Zehlendorf<br />

Aus dem über die Jahre fundierten<br />

und vielschichtigen<br />

Unterricht der inzwischen von<br />

Joachim Gleich geleiteten Leo-<br />

Borchard-Musikschule Steglitz-<br />

Zehlendorf sind immer wieder<br />

Die Geschwister Tuong-Han und Tuong-<br />

Lam Nguyen am Cembalo.<br />

<br />

Foto: Freundeskreis<br />

namhafte Musiker hervorgegangen,<br />

zu denen der Freundeskreis-Verein<br />

ebenso Kontakte<br />

pflegt wie zu den Kollegen der<br />

Musikschule.<br />

Um die jungen Musikschülerinnen<br />

und -schüler an die Instrumente<br />

frühzeitig heranführen<br />

zu können, stellt er der Musikschule<br />

Verleih-Instrumente zur<br />

Anka Sommer und Karin Lau vom<br />

Freundeskreis der Musikschule.<br />

<strong>Lankwitz</strong> Gesundheit <strong>Journal</strong> 21<br />

Verfügung und schafft wertvolle<br />

Instrumente an, vom Akkordeon<br />

über Kesselpauke und Harfe bis<br />

hin zum Cembalo. Außerdem<br />

leistet der Verein finanzielle Unterstützung<br />

u. a. bei Reparaturen<br />

von Instrumenten und gewährt<br />

Zuschüsse zu Konzertreisen und<br />

zu Unterrichtsentgelt.<br />

Die Leo-Borchard-Musikschule<br />

auch zukünftig mit in das Vereins-Konzept<br />

einzubeziehen,<br />

den Kontakt zu ihr weiter auszubauen<br />

und sie in die Vereins-Planung<br />

stärker mit einzubinden,<br />

sei ein wichtiges Ziel, wie Anka<br />

Sommer versichert. So bleibe<br />

man für Ideen der Musikschule<br />

durchaus aufgeschlossen.<br />

Zu den Zielen des Freundeskreis-Vereins<br />

zählt auch, wie<br />

Karin Lau ergänzt, weitere<br />

fruchtbare Kooperationen im<br />

Bezirk auf die Beine zu stellen:<br />

Sei es zum Heimatverein, zur<br />

Kirche oder zur Bürgerstiftung<br />

Steglitz-Zehlendorf. Und auch<br />

um das ausbaufähige Musikangebot<br />

für Geflüchtete will sich<br />

der Freundeskreis verstärkt<br />

kümmern. – Es gibt also viel zu<br />

tun, wozu neue Mitglieder und<br />

Förderer herzlich willkommen<br />

sind.<br />

Musik- und Musikschulinteressierte<br />

finden weitere Informationen<br />

zum Freundeskreis der<br />

Musikschule Steglitz-Zehlendorf<br />

e. V. unter www.freundeskreisder-musikschule.de.<br />

◾<br />

<br />

Jacqueline Lorenz<br />

Freundeskreis der Musikschule<br />

Steglitz-Zehlendorf e. V.<br />

An der Rehwiese 24b<br />

14129 Berlin<br />

☎ 030-803 69 96<br />

E-Mail: Anka.Sommer@t-online.de


22<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Mobiles Kindertheater MALINKA<br />

Kathrin Brunner und ihr fantastisches Ein-Frau-Unternehmen<br />

Kathrin Brunner in ihrem neuen Stück „Auf der Suche nach der Dunkelheit“. <br />

Seit 2017 tourt Kathrin Brunner,<br />

Schauspielerin, Kulturmanagerin,<br />

begeisterte<br />

Handwerkerin und Mama einer<br />

sechsjährigen Tochter, mit ihrem<br />

mobilen Kindertheater durch<br />

Kitas, Schulen, ausgesuchte<br />

kleine Bühnen und Privatfeiern.<br />

Mit dabei stets ein Bollerwagen<br />

voller Requisiten, selbsterschaffener<br />

Figuren, Masken und Bühnenbilder.<br />

Mit viel Liebe und<br />

Sachverstand entwickelt, spielt<br />

die Künstlerin Geschichten und<br />

Märchen für kleine Leute und<br />

führt sie so behutsam an die<br />

bunte und faszinierende Theaterwelt<br />

heran. So leistet sie wichtige<br />

Kulturarbeit, um Kinder von<br />

heute zum kunstverständigen<br />

Publikum von morgen werden<br />

zu lassen.<br />

Puppenbau,<br />

Bühnenbild und Spiel<br />

Foto: Tobias Sorge<br />

Als darstellende Künstlerin an<br />

namhaften Landesbühnen<br />

Deutschlands hat die gebürtige<br />

Hessin über Jahre wertvolle<br />

Erfahrungen gesammelt, die<br />

ihrer kreativen Selbstständigkeit<br />

nun zu Gute kommen. Im<br />

Filmgeschäft fasste sie ebenso<br />

Fuß wie beim Hörfunk und im<br />

Synchronstudio. Und nicht nur<br />

in der Galerie auf dem Wannseer<br />

Hof „Mutter Fourage“, hat sie sich<br />

als Kulturmanagerin mit umfangreichem<br />

Netzwerk einen Namen<br />

gemacht.<br />

„Aber auch das Handwerk hat<br />

von Kindheit an für mich eine<br />

wichtige Rolle gespielt“, betont<br />

Kathrin Brunner. Malen und Basteln<br />

gehörten da zum Alltag. So<br />

erstaunt es kaum, dass dem Abitur<br />

eine Schreinerlehre in Kelkheim<br />

folgte. „Restauration und


Bühnenbild interessierten mich,<br />

und ich habe damals überlegt,<br />

in den Bühnenbau zu gehen“,<br />

erzählt die vielseitige Künstlerin.<br />

Doch ihre Bestimmung sah sie<br />

dann doch eher darin, auf anstatt<br />

hinter der Bühne zu arbeiten.<br />

Dem Schauspiel gesellte sich<br />

schließlich noch die Theaterpädagogik<br />

dazu. Erfolgreich arbeitet<br />

sie seitdem als Spielleiterin mit<br />

Kindern und Jugendlichen zusammen,<br />

um mit ihnen gemeinsam<br />

Stücke und Filme nach eigenen<br />

Vorlagen zu entwickeln und<br />

dazu die Requisiten und Bühnenbilder<br />

zu fertigen, vom Steckenpferd<br />

bis zur Maske. In Musicalcamps<br />

und Filmschauspielkursen<br />

leitet Kathrin Brunner die kleinen<br />

Künstler professionell an.<br />

Dies besondere Händchen für<br />

junge Menschen und die Aussicht,<br />

für ihre inzwischen schulpflichtige<br />

Tochter in greifbarer<br />

Nähe kreativ arbeiten zu können,<br />

ließen die Schauspielerin 2017<br />

die Selbstständigkeit wählen.<br />

Aus viel Frauenpower und guten<br />

Einfällen hat sie 2017 ihr mobiles<br />

Kindertheater „MALINKA“<br />

auf die Beine gestellt. „Malinka“<br />

bedeutet im Polnischen „kleine<br />

Himbeere“. Und die steht im<br />

Theater-Logo dann auch für das,<br />

was der engagierten Künstlerin<br />

besonders am Herzen liegt und<br />

für ihre Arbeit wichtig ist: Natur,<br />

Schönheit und Kindheit.<br />

Mit ihrem ganz speziellen, für<br />

kleine Räume konzipierten Kindertheater<br />

und ihrem derzeit<br />

dreistückigen Repertoire garantiert<br />

sie kurze Auf- und Abbauzeiten.<br />

Sie benötigt keine aufwendige<br />

Technik, begleitende<br />

Kathrin Brunner als Berlinda (r.) mit Pauline<br />

– Maskenspiel für kleine Leute.<br />

<br />

Foto: Tobias Sorge<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 23<br />

Workshops können auf Wunsch<br />

dazugebucht werden.<br />

Mit wenig Aufwand so viel zu<br />

erreichen, das gelingt Kathrin<br />

Brunner auf erstaunliche Art<br />

und Weise. – Gerade in unserer<br />

Zeit des Überflusses ein ganz<br />

besonderes Lehrstück, nicht<br />

nur für kleine Leute. Dabei muss<br />

jeder Ton, jede Geste und jeder<br />

Szenewechsel professionell gelingen,<br />

um das junge Publikum<br />

erreichen zu können. Für die<br />

Bühnenfrau Kathrin Brunner kein<br />

Problem.<br />

Ihre neuentwickelten Kinderstücke<br />

durchlaufen, bevor sie auf<br />

die Bühne kommen, zuerst eine<br />

„Probephase“ bei ihrer Tochter<br />

und bei Aufführungen in deren<br />

ehemaliger Kita. „Denn Kinder<br />

sind die ehrlichsten Kritiker“,<br />

weiß die Schauspielerin nur zu<br />

gut und erzählt:<br />

„Nachdem gerade jüngere Kinder<br />

bei Spielbeginn von Fall zu<br />

Fall auf Masken unsicher reagiert<br />

hatten, gehe ich heute zu Beginn<br />

eines Stückes zuerst unmaskiert<br />

auf die Bühne. Die Kinder können<br />

sich die aus Pappe oder<br />

Stoff gefertigten Teile dann genau<br />

ansehen, bevor ich sie mir<br />

schließlich für das Stück aufsetze.<br />

Dramaturgisch musste ich da<br />

umdenken, aber das Publikum<br />

geht halt vor.“<br />

Vom Teufel,<br />

Berlindas Besuch<br />

und der Dunkelheit<br />

Drei selbstentwickelte Stücke<br />

bietet die Theaterchefin derzeit<br />

an: Neben dem Märchen-Pappfigurenstück<br />

„Der Teufel mit den<br />

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24<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Sie haben – gefertigt von Kathrin Brunner – im „Teufel mit den drei goldenen Haaren“ ihren<br />

Auftritt.<br />

Foto: K.Brunner<br />

drei goldenen Haaren“ für Kinder<br />

ab 3 Jahren und dem Maskenspiel<br />

zum Thema Freundschaft<br />

„Berlinda bekommt Besuch“ für<br />

Kinder ab 4 Jahren feierte Ende<br />

2018 ein drittes Stück Premiere:<br />

In „Auf der Suche nach der<br />

Dunkelheit“ nach dem Text von<br />

Enrico Möglich geht es um die<br />

Angst vorm Dunkeln, aber auch<br />

um den Sinn der Dunkelheit.<br />

Denn ein Laternenumzug oder<br />

ein Lagerfeuer im Hellen machen<br />

nur wenig Spaß. Mit Klängen,<br />

Liedern und aus ihrem Nähkästchen<br />

gezauberten Puppen, Tieren<br />

und Requisiten lädt Kathrin<br />

Brunner die kleinen Gäste ab<br />

2 Jahren zu einem lebendigen<br />

Spiel und einer Reise durch die<br />

Jahreszeiten ein, zu denen Helligkeit<br />

UND Dunkelheit nun mal<br />

dazugehören.<br />

„Ich liebe die Entstehungsphase<br />

der Stücke“, verrät Kathrin Brunner.<br />

„Das besonders Reizvolle für<br />

mich ist der kreative Prozess an<br />

sich. Meine Stücke entwickeln<br />

sich bei dieser Arbeit immer<br />

weiter, Bilder in meinem Kopf<br />

werden dabei immer deutlicher,<br />

und so von mir umgesetzt.“<br />

Von kleinen Theatern und Bibliotheken,<br />

die ihre Türen für das<br />

breite Publikum öffnen, aber<br />

auch für Privatfeiern, von Kitas<br />

und Schulen kann Kathrin Brunner<br />

mit ihrem mobilen Kindertheater<br />

mit etwa 1 ½ Monaten<br />

Vorlauf gebucht werden.<br />

„Ich bin an interessanten Spielstätten<br />

stadtweit interessiert“,<br />

erklärt die Schauspielerin und<br />

freut sich über Vorschläge, gerne<br />

auch aus dem Umland Berlins.<br />

In der warmen Jahreszeit wird sie<br />

auch bei „Mutter Fourage“ spielen.<br />

<br />

◾<br />

<br />

Jacqueline Lorenz<br />

Mobiles Kindertheater „MALINKA“<br />

Termine öffentlicher Kinder-<br />

Aufführungen des Mobilen<br />

Kindertheaters finden Interessierte unter<br />

www.theater-malinka.de.<br />

Nächste öffentliche Aufführung<br />

des Stückes „Auf der Suche nach<br />

der Dunkelheit“ ist am 17. <strong>Feb</strong>ruar<br />

<strong>2019</strong> um 11 Uhr sowie um 14 Uhr im<br />

„Charlottchen“, Droysenstraße 1 in<br />

10629 Berlin-Charlottenburg.<br />

„Der Teufel mit den drei goldenen<br />

Haaren“ wird im „Charlottchen“ am<br />

2. März <strong>2019</strong> um 14 Uhr gespielt.<br />

Karten jeweils: 6 € / ☎ 030-32438 29<br />

Informationen und Anfragen zum<br />

Mobilen Kindertheater „MALINKA“ unter<br />

E-Mail: info@theater-malinka.de.<br />

Sibyllenstraße 2<br />

12247 Berlin-<strong>Lankwitz</strong><br />

Tel./Fax: 774 27 50<br />

Mo - Fr 9.00 - 13.00<br />

u.14.00 - 18.00<br />

Sa 9.00 - 12.00<br />

seit<br />

1985<br />

Klingsorstr. 66<br />

12167 Berlin-Steglitz<br />

Mo - Fr 9.00 - 13.00<br />

u. 14.00 - 18.00<br />

Sa 10.00 - 12.00<br />

Handwerksmeister · Innungsmitglied


Die Ausstellungsmacherinnen Heike Stange und<br />

Claudia von Gélieu bieten Führungen durch die<br />

Ausstellung<br />

Freitag, 23. November 2018 um 17 Uhr<br />

mit Heike Stange (Fachbereich Kultur)<br />

Sonntag, 9. Dezember 2018 um 12 Uhr<br />

und Sonntag, 6. Januar <strong>2019</strong> um 12 Uhr<br />

mit Claudia von Gélieu (Frauentouren)<br />

Weitere Ausstellungsgespräche nach Absprache:<br />

Tel. 90299 4516. Eintritt frei<br />

Ort<br />

Schwartzsche Villa, Atelier<br />

Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz<br />

kultur.steglitz-zehlendorf@berlin.de<br />

www.kultur-steglitz-zehlendorf.de<br />

Öffnungszeiten<br />

18. November 2018 bis 10. März <strong>2019</strong><br />

Mo–So 10–18 Uhr, Eintritt frei<br />

24. bis 26., 31. Dezember 2018, 1. Januar <strong>2019</strong> geschlossen<br />

Verbindungen<br />

S + U Rathaus Steglitz<br />

Busse 170, 186, 188, 282, 283, 284, 285,<br />

380, M48, M82, M85, X83<br />

<strong>Lankwitz</strong> Gesundheit <strong>Journal</strong> 25<br />

Kampf um Heut und Morgen<br />

Bezirkliche Spurensuche zu 100 Jahren Frauenwahlrecht<br />

Die Werkstattausstellung im Atelier der<br />

Schwartzschen Villa präsentiert erste Ergebnisse<br />

einer Spurensuche im Bezirk<br />

Steglitz-Zehlendorf. Beispielhaft erzählt sie neun<br />

Biografien von Frauen, die für die politische und<br />

gesellschaftliche Gleichberechtigung von Frauen<br />

eintraten. Einzelne entstammen dem proletarischen,<br />

andere dem bürgerlichen Milieu, manche<br />

überschritten diese Grenzen. Oft ist nur wenig<br />

überliefert von den Frauen, doch Spuren verweisen<br />

auf umfangreiche Zusammenhänge des vielfältigen<br />

frauenpolitischen Engagements.<br />

Die Einführung des Frauenwahlrechts fiel in die<br />

Zeit des revolutionären Umbruchs und der Bildung<br />

der Bezirke Steglitz und Zehlendorf. Die<br />

ersten weiblichen Gemeindemitglieder und Bezirksverordneten<br />

werden mit Namen, Berufen,<br />

Adressen und Parteizugehörigkeit aufgelistet.<br />

Aufrufe an Wählerinnen, Plakate, Zeitungsbeiträge<br />

und Publikationen dokumentieren Themen, die<br />

im Revolutionswinter 1918/19 debattiert wurden.<br />

Die Ausstellung ist Teil des Berliner Themenwinters<br />

„100 Jahre Revolution – Berlin 1918|19“ der<br />

Kulturprojekte GmbH.<br />

◾<br />

Kampf um Heut und Morgen<br />

Ausstellung bis 10. März <strong>2019</strong><br />

Mo-So 10-18 Uhr<br />

Eintritt: frei<br />

KAMPF<br />

Schwartzsche Villa<br />

UM HEUT<br />

UND MORGEN<br />

Gunewaldstraße 55, 12165 Berlin-Steglitz Bezirkliche Spurensuche zu Quelle: Archiv der sozialen Demokratie<br />

100 Jahren Frauenwahlrecht<br />

Einladung<br />

Häusliche „Rund-um-die-Uhr“-<br />

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26<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Berlins erste Professorin<br />

Lydia Rabinowitsch-Kempner fand die Ursache der Tuberkulose<br />

Die Wissbegier war ihr vermutlich<br />

in die Wiege gelegt<br />

worden, Lydia Rabinowitsch<br />

wurde 1871 als eines<br />

von neun Kindern eines litauischen<br />

Brauereibesitzers geboren.<br />

Sie besuchte das Mädchengymnasium<br />

ihrer Heimatstadt<br />

Kowno und begeisterte sich<br />

vor allem für die Naturwissenschaften.<br />

Anschließend wollte<br />

sie ein Studium aufnehmen, das<br />

war jedoch sowohl in Russland<br />

als auch in Preußen für Frauen<br />

nicht möglich. Die Schweiz war<br />

fortschrittlicher und da Frauen<br />

dort zum Studium zugelassen<br />

waren, ging Lydia nach Zürich<br />

und Bern. Dort besuchte sie<br />

die naturwissenschaftlichen<br />

Vorlesungen und schloss das<br />

Studium mit ihrer Dissertation<br />

über die „Entwicklungsgeschichte<br />

der Fruchtkörper einiger<br />

Gastromyceten“ mit summa<br />

cum laude ab.<br />

Unbezahlte<br />

Arbeit in Berlin<br />

Nach dem Studium arbeitete<br />

sie in Berlin bei dem Nobelpreisträger<br />

Robert Koch. Es war<br />

zwar eine Ehre, als einzige Frau<br />

dort arbeiten zu dürfen, allerdings<br />

wurde Lydia Rabinowitsch<br />

nicht für ihre Arbeit bezahlt. Sie<br />

hatte eine unbezahlte Assistentenstelle.<br />

Die junge Wissenschaftlerin<br />

entschloss sich zu<br />

einem Aufenthalt in Amerika,<br />

da ihr in Deutschland keine<br />

wissenschaftlichen Freiheiten<br />

gelassen wurden. Sie besuchte<br />

das weltweit erste Medizin-College<br />

für Frauen in Philadelphia.<br />

Beim Aufbau einer Abteilung für<br />

Bakteriologie war sie dabei und<br />

erhielt eine Assistenzprofessur.<br />

Die Semesterferien verbrachte<br />

sie in Berlin, wo sie den jungen<br />

Wissenschaftler Walter Kempner<br />

kennen lernte, der bei Robert<br />

Koch arbeitete. Die Beziehung<br />

zu Walter Kempner führte dazu,<br />

dass sie endgültig nach Berlin<br />

zurückkehrte, wo ihre Professur<br />

nicht anerkannt war. 1898 heirateten<br />

Lydia und Walter.<br />

Entdeckung<br />

der Ursache für<br />

Tuberkulose<br />

Ein großes gesundheitliches<br />

Problem im dicht bevölkerten<br />

Berlin war die Tuberkulose, deren<br />

Herkunft noch unbekannt<br />

war. Auch Robert Koch suchte<br />

mit seinen Mitarbeitern nach<br />

der Ursache. Bereits 1895 fand<br />

Lydia erstmals Tuberkeln in der<br />

Kuhmilch, diese wurden von erfahrenen<br />

Wissenschaftlern allerdings<br />

nicht als krankmachende<br />

Ursache angesehen. Nach ihrer<br />

Rückkehr aus den USA forschte


sie weiter und kam zu der Überzeugung,<br />

dass die Tuberkeln aus<br />

der Milch infizierter Rinder bei<br />

Menschen doch zur Tuberkulose<br />

führen würden. Diese Annahme<br />

der Milch als Ursache schien jedoch<br />

falsch zu sein, denn schon<br />

bald waren alle Milchproben<br />

frei von den krankmachenden<br />

Bakterien. Die Lösung des Rätsels<br />

ging als „Moabiter Milchskandal“<br />

in die Geschichte ein.<br />

Der Lieferant, die Firma Bolle<br />

mit Hauptsitz in Moabit, hatte<br />

nur noch abgekochte Milchproben<br />

an das Institut geliefert. Die<br />

Ursache der Tuberkulose war<br />

gefunden. Lydia Rabinowitsch-<br />

Kempner stellte Strafanzeige.<br />

Bolle strengte einen Prozess gegen<br />

sie an, den das Unternehmen<br />

verlor. Die Entdeckung der<br />

Wissenschaftlerin führte dazu,<br />

dass Milch pasteurisiert wird.<br />

Durch den Skandal wurde Lydia<br />

bekannt und das Institut gelangte<br />

zur Berühmtheit. Schließlich<br />

hatte selbst Rudolph Virchow<br />

die krankmachende Wirkung<br />

des Tuberkelbazillus lange nicht<br />

ernst genommen. Lydia Rabinowitsch-Kempner<br />

wechselte<br />

später von dem Institut von Robert<br />

Koch in das Pathologische<br />

Institut.<br />

Kempners in<br />

Lichterfelde<br />

<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong> 27<br />

1911 mietet die Familie mit ihren<br />

drei Kindern ein Haus in der<br />

Potsdamer Straße 58a in Groß-<br />

Lichterfelde. 1912 wurde ihr von<br />

Kaiser Wilhelm II. als erster Frau<br />

in Deutschland der Professorentitel<br />

verliehen. In ihrem Haus<br />

verkehrten viele Frauen mit einer<br />

akademischen Ausbildung und<br />

Kempners engagierten sich für<br />

eine Stiftung, die das Studium<br />

von Frauen förderte. 1920 starb<br />

ihr Mann Walter mit nur 50 Jahren<br />

an Kehlkopftuberkulose, kurz<br />

zuvor konnten sie das Lichterfelder<br />

Haus noch kaufen. Jetzt stand<br />

Lydia mit drei Kindern alleine da.<br />

Sie bekam eine Direktorenstelle<br />

des Bakteriologischen Instituts<br />

im Krankenhaus Moabit. Mit ihrer<br />

Arbeit und als Herausgeberin<br />

der „Zeitschrift für Tuberkulose“<br />

finanzierte sie den Lebensunterhalt<br />

der Familie und die Ausbildung<br />

der Kinder. Tragisch war,<br />

dass auch die Tochter Nadja im<br />

Jahr 1932 an Tuberkulose starb.<br />

So verlor die Familie zwei Mitglieder<br />

durch die Krankheit, die sie so<br />

bekämpft hatten.<br />

Nach der Übernahme der Macht<br />

durch die Nationalsozialisten wurde<br />

Lydia zwangsweise in den Ruhestand<br />

versetzt. Ihre Zeitschrift<br />

musste sie ebenfalls in andere<br />

Hände geben. Lydia selbst war<br />

an Brustkrebs erkrankt und zu<br />

schwach für eine Flucht. Sie starb<br />

1935 in Berlin. Ihre Söhne, der Arzt<br />

Walter und der Jurist Robert konnten<br />

rechtzeitig aus Deutschland in<br />

die USA fliehen. Robert W. Kempner<br />

wurde US-Bürger und als<br />

stellvertretender Hauptankläger<br />

1947/1948 ein wichtiger Teil der<br />

Nürnberger Prozesse. Er bekam<br />

1984 das Bundesverdienstkreuz<br />

verliehen. Nach seinem Tod 1993<br />

erfolgte die Beisetzung auf seinen<br />

Wunsch hin auf dem Parkfriedhof<br />

Lichterfelde, in dem Grab, in dem<br />

auch sein Vater, seine Mutter und<br />

seine Schwester beerdigt wurden.<br />

Seit 1995 ist es ein Ehrengrab der<br />

Stadt Berlin. In der künftigen „Europacity“<br />

in Berlin-Mitte an der<br />

Heidestraße gibt es seit 2016 die<br />

Lydia-Rabinowitsch-Straße. Ein<br />

Schild neben ihrem Foto und ihr<br />

Name auf der Berliner Gedenktafel<br />

für jüdische Mitarbeiter im<br />

Krankenhaus Moabit rufen Lydia<br />

Rabinowitsch-Kempner in Erinnerung.<br />

Nach ihrem Sohn Robert W.<br />

Kempner wurde im Jahr 2003 eine<br />

Straße in der Nähe des Dahlemer<br />

Wegs benannt.<br />

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