mav 05.2017
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05-2017<br />
Verbände Interessenvertretung für Zerspaner Seite 22<br />
Maschinen Anwender baut modulares 5-Achs-Mikro-BAZ Seite 36<br />
Moulding Expo Nass oder trocken: neue Ansätze beim Graphitfräsen Seite 60<br />
Special<br />
Spanntechnik<br />
Seite 76<br />
Mai 2017 1
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2 Mai 2017
Editorial<br />
Starke Teamleistung<br />
■■■■■■ Rund 750 Aussteller werden zur Formenbau-Messe<br />
Moulding Expo erwartet, die vom 30. Mai bis 2. Juni 2017 in<br />
Stuttgart ihre Pforten öffnet. In ihrer zweiten Auflage ist die<br />
Messe dem erklärten Ziel, eine Messe von der Branche für die<br />
Branche anzubieten, ein deutliches Stück näher gekommen.<br />
Denn kamen 2015 rund ein Drittel der Aussteller aus dem Kernbereich<br />
des Industriezweigs, waren also Werkzeug-, Modell- und<br />
Formenbauer, so weisen die Zeichen dieses Jahr in Richtung<br />
50 Prozent. Hier schlägt sich auch die Unterstützung der<br />
fach lichen Trägerverbände<br />
VDMA, VDW, VDWF und<br />
MF nieder. Die Verbände haben<br />
es in einer starken Teamleistung<br />
gemeinsam mit der<br />
Messe Stuttgart geschafft, eine<br />
neue Messe zu etablieren,<br />
die wahrscheinlich bei ihrer<br />
dritten Auflage 2019 schon<br />
die unangefochtene Leitmesse<br />
für die Werkzeug- und Formenbau-Branche<br />
sein wird.<br />
Das hohe Engagement der<br />
Verbände bei der Messevorbereitung<br />
begründet sich<br />
auch daraus, dass Messen für die Branchenvertretungen das<br />
Marketinginstrument überhaupt sind. Lesen Sie hierzu in unserem<br />
Trendthema Verbände und Co. das Interview mit<br />
VDW-Geschäftsführer Dr. Wilfried Schäfer (ab Seite 22).<br />
Seit mittlerweile einem Vierteljahrhundert vertritt auch der<br />
Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF) die<br />
Interessen seiner Branche. In dieser Zeit hat der Verband es geschafft,<br />
der Branche ein Gesicht, ein Gehör und auch Antworten<br />
zu geben. Mehr dazu ab Seite 32.<br />
Seit nunmehr 48 Jahren ist Dr. Dieter Kress, der geschäftsführende<br />
Gesellschafter der Mapal Dr. Kress KG, Teil der Präzi<br />
sionswerkzeugindustrie. Pünktlich zu seinem 75. Geburtstag hat<br />
die <strong>mav</strong> mit ihm darüber gesprochen, was den Unternehmer<br />
Dr. Dieter Kress auszeichnet.<br />
Last but not least haben wir uns auch noch mit den Trends in<br />
der Spanntechnik beschäftigt. Wir haben hierzu die führenden<br />
Werkzeug- und Werkstückspanntechnik-Hersteller aus Deutschland<br />
und der Schweiz befragt, welche Trends sie 2017 sehen und<br />
ob Industrie 4.0 in ihren Produkten schon eine Rolle spielt (ab<br />
Seite 76). Viel Spaß beim Lesen!<br />
■<br />
Frederick Rindle<br />
Redakteur<br />
frederick.rindle@konradin.de<br />
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Inhalt 05-2017<br />
Dr. Dieter Kress hat aus einem<br />
100-Mann-Unternehmen<br />
einen global aufgestellter<br />
Werkzeughersteller mit<br />
5000 Mitarbeitern geformt.<br />
Im Gespräch zu seinem<br />
75. Geburtstag erklärt er,<br />
warum er als Unternehmer<br />
nie „fertig“ ist. Bild: Mapal<br />
64<br />
TREND Verbände & Co.<br />
22 VDW: 125 Jahre Zusammenarbeit in der<br />
Werkzeugmaschinenbranche<br />
25 Technischer Kongress des VDA in Berlin:<br />
E-Mobilität und Digitalisierung im Mittelpunkt<br />
26 Worldskills: Junge Fachkräfte mit Höchstleistungen<br />
28 VDMA Präzisionswerkzeuge: Vollständiges<br />
Dienstleistungsbuffet zum All-You-Can-Eat-Beitrag<br />
30 Verband der Deutschen Drehteile-Industrie<br />
32 VDWF: Das Gesicht einer Branche<br />
01 Maschinen<br />
36 Anwender baut modulares 5 Achs-Mikro-BAZ<br />
40 Luftfahrtzulieferer nutzt Portalfräsmaschine für<br />
hochkomplexe Werkstücke<br />
41 Vertikales 5-Achsen-Bearbeitungszentrum sorgt für<br />
perfekte Konturtreue und Oberflächenqualität<br />
42 Fixer Doppelspindler: Bis zu 50 Prozent mehr<br />
Produktivität in der Fünf-Achs-Bearbeitung<br />
44 Eine Erfolgsgeschichte sucht ihresgleichen: Übergabe<br />
der 200sten Multiswiss an Berger Feintechnik<br />
48 Lang-/Kurzdrehautomat mit integrierter Roboterzelle<br />
für die automatisierte Fertigung<br />
54 Universelles 5-Achs-BAZ für kürzeste<br />
Span-zu-Span-Zeiten<br />
56 Moulding Expo: 5-Achs-BAZ in Portalbauweise<br />
57 5-Achs-Portal-BAZ für den High-End-Formenbau<br />
58 Deutsch-japanische Allianz für Präzision<br />
02 Werkzeuge<br />
60 Nass oder trocken: neue Ansätze beim Graphitfräsen<br />
62 Automatisierte Werkzeug-Bestandsführung<br />
63 Hohe Abtragsleistung bei Top-Oberflächenqualitäten<br />
64 Interview mit Dr. Dieter Kress, Mapal Dr. Kress KG:<br />
„Fertig ist man als Unternehmer nie“<br />
70 Knowhow und Werkzeuge steigern Standzeiten um<br />
100 % bei der Titanzerspanung<br />
74 Produktiver dank Drehen in allen Richtungen<br />
SPECIAL Spanntechnik<br />
76 Aktuelle Trends in der Spanntechnik<br />
80 Spannmittel für Industrie 4.0<br />
82 Pilatus Aircraft: Schweizer Flugzeughersteller<br />
modernisiert Volumenzerspanung<br />
86 Spannsystem mit integrierter Kühlölzufuhr<br />
90 Der Schraubstock ist tot – es lebe der Schraubstock!<br />
94 Effiziente Belastungsprüfung von Werkzeugen und<br />
Spannfuttern<br />
03 Automation<br />
98 Flexible Systemlösung sichert wirtschaftliche<br />
Produktion bei Spannmittelhersteller<br />
102 Multitouch-Bedienpanel für Werkzeugmaschinen<br />
104 Interview mit Ralf Winkelmann und Matthias Fritz,<br />
Geschäftsführer, Fanuc Deutschland:<br />
„Fanuc Japan verstärkt den Fokus auf Deutschland!“<br />
4 Mai 2017
Mai 2017 17<br />
70<br />
Erfolgreiche Zusammenarbeit:<br />
Die Mitarbeiter<br />
von JEB und<br />
Adolf Pfeiffer freuen<br />
sich über das Wirtschaftlichkeitsplus<br />
dank<br />
Walter Werkzeugen.<br />
Bild: Walter<br />
104<br />
Interview mit Ralf Winkelmann<br />
und Matthias<br />
Fritz, Geschäftsführer,<br />
Fanuc Deutschland:<br />
„Fanuc Japan verstärkt<br />
den Fokus auf Deutschland!“<br />
Bild: Fanuc<br />
110 Komplexe Einzelteile effizient ohne Crash fertigen<br />
112 Maschinenbauer fertigt schnell und flexibel dank<br />
durchgängiger CAM-Prozesskette<br />
Anlagen, Verfahren<br />
114 Per Trockenschmierung zu mehr Performance:<br />
Kühlschmierstrategie als ein Wegbereiter<br />
zur Zerspanung von morgen<br />
Rubriken<br />
06 Titelgeschichte<br />
12 Aus der Branche<br />
14 Expertentreff Hochfeste Drehteile<br />
Zum Titelbild<br />
Für den allgemeinen Einsatz<br />
beim dynamischen<br />
Planfräsen hat Iscar mit<br />
dem Heli Do H1200<br />
Upfeed Line ein besonders<br />
wirtschaftliches Planfrässystem<br />
entwickelt.<br />
Innovation in der spanenden Fertigung<br />
05-2017<br />
Verbände Interessenvertretung für Zerspaner Seite 22<br />
Maschinen Anwender baut modulares 5-Achs-Mikro-BAZ Seite 36<br />
Moulding Expo Nass oder trocken: neue Ansätze beim Graphitfräsen Seite 60<br />
Special<br />
Spanntechnik<br />
Seite 76<br />
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Mai 2017
Titelgeschichte<br />
Das Frässystem Heli Do<br />
H1200 Upfeed Line ist<br />
für Schnitttiefen bis maximal<br />
drei Millimeter<br />
ausgelegt und deckt 80<br />
Prozent aller Anwendungen<br />
ab. Bild: Iscar<br />
6 Mai 2017
Innovative Werkzeugtechnik sorgt für hohe Bearbeitungsgeschwindigkeiten und steigert die Produktivität<br />
Dynamisches Planfräsen<br />
Weiterentwicklungen in der Gießerei- und Umformtechnik haben<br />
dazu geführt, dass die Anforderungen an das Planfräsen in den vergangenen<br />
Jahren immer mehr gestiegen sind. Um sie zu meistern,<br />
hat Iscar eine Reihe innovativer Planfrässysteme entwickelt. Anwender<br />
setzen damit hohe Bearbeitungsgeschwindigkeiten um und<br />
steigern so die Produktivität.<br />
Mai 2017 7
Titelgeschichte<br />
Die doppelseitige Wendeschneidplatte<br />
bei Dove IQ Mill eignet sich sehr gut<br />
für die Bearbeitung von zähen Werkstückstoffen.<br />
Bild: Iscar<br />
Gerhard Bonfert,<br />
Manager Business<br />
Development, Iscar<br />
Germany: „Die<br />
Entwicklung beim<br />
Planfräsen geht weg von den großen<br />
Schnitttiefen hin zu geringen – oft auch in<br />
Kombination mit hohen Oberflächen -<br />
güten.“ Bild: Iscar<br />
■■■■■■ Das Planfräsen ist meist der erste Bearbeitungsschritt<br />
bei einem kubischen Bauteil. Die damit erzeugte<br />
Oberfläche dient in der Regel als Referenzfläche<br />
für alle weiteren Bearbeitungen. Bei der Planfräsbearbeitung<br />
wird eine definierte und ebene Oberfläche erzeugt.<br />
Dabei wird die durch andere Verfahren wie Umformen,<br />
Gießen oder Sägen erzeugte Oberfläche abgetragen.<br />
„In den vergangenen Jahren sind die Verfahren beim<br />
Umformen und Gießen immer präziser geworden“, erläutert<br />
Gerhard Bonfert, Manager Business Development<br />
bei Iscar Germany. „Die Bauteile können mit einem<br />
für die mechanische Bearbeitung geringeren Aufmaß<br />
hergestellt werden.“<br />
Entsprechend haben sich die Anforderungen für die<br />
Planfräsbearbeitung gewandelt. War es bei Guss- oder<br />
Schmiedebauteilen vor Jahren noch üblich, fünf bis<br />
sechs Millimeter abzutragen, so sind es heute nur noch<br />
zwei bis drei. Parallel dazu sind auch die Ansprüche an<br />
die Planfräswerkzeuge gestiegen: „Die Entwicklung<br />
geht weg von den großen Schnitttiefen hin zu geringen –<br />
oft auch in Kombination mit hohen Oberflächengüten“,<br />
so der Iscar-Experte.<br />
Da bei einer reinen Planfräsbearbeitung zumeist ebene<br />
Flächen ohne seitliche Kanten und Ecken hergestellt<br />
werden, kommen in der Regel auch Werkzeuge mit einem<br />
Einstellwinkel kleiner als 90° zum Einsatz – also<br />
keine Eckfrässysteme. Vergleicht man nun die effektive<br />
Spandicke bei einem 90°-Eckfrässystem und einem<br />
45°-Planfräser, wird der wirtschaftliche Vorteil schnell<br />
klar: Während die maximale Spandicke beim 90°-Eckfräsen<br />
dem Zahnvorschub entspricht, beträgt sie bei einem<br />
45°-Planfrässystem lediglich 70 Prozent davon.<br />
Anders formuliert: Der Zahnvorschub kann bei einem<br />
45°-Planfräser um 40 Prozent erhöht werden, um die<br />
gleiche Spandicke wie beim 90°-Eckfräsen zu erzielen –<br />
es ergibt sich also eine 40-prozentige Produktivitätssteigerung<br />
(siehe Seite 10).<br />
Konventionell mit Anstellwinkel zwischen 40° und 65°<br />
Als konventionelles Planfräsen wird die Fräsbearbeitung<br />
mit einem Anstellwinkel zwischen 40 und 65° bezeichnet.<br />
Bei modernen Systemen zum konventionellen<br />
Planfräsen verfolgt Iscar die Strategie, möglichst viele<br />
Schneidkanten auf einer Wendeschneidplatte unterzubringen.<br />
So haben die Spezialisten eine doppelseitige<br />
Wendeschneidplatte entwickelt, die axial positiv eingebettet<br />
und somit hervorragend für die Bearbeitung von<br />
zähen Werkstückstoffen mit hohen Oberflächengüten<br />
geeignet ist.<br />
„Wird nun der Anstellwinkel noch flacher, reduziert<br />
sich auch die Spandicke, und der Vorschub pro Zahn<br />
kann weiter erhöht werden“, erklärt Bonfert. „Allerdings<br />
verringert sich dadurch gleichzeitig die maximale<br />
Schnitttiefe.“ Dieses Prinzip des Hochvorschubfräsens<br />
mit hohen Bahnvorschüben bei geringen Schnitttiefen<br />
hat seinen Ursprung im Formenbau und ist dort seit vie-<br />
8 Mai 2017
len Jahren fester Bestandteil der Bearbeitungsstrategien.<br />
Die Formen werden mit geringen Schnitttiefen in mehreren<br />
Ebenen „abgezeilt“ – so kann das Hochvorschubfräsen<br />
seinen Vorteil der hohen Bahngeschwindigkeiten<br />
voll ausspielen.<br />
„Hier spielt jedoch die Dynamik der Maschine eine<br />
entscheidende Rolle“, merkt Bonfert an. „Mögliche<br />
Produktivitätssteigerungen können nur dann erreicht<br />
werden, wenn die Maschinen die Bahngeschwindigkeiten<br />
auch umsetzen können.“ Dies gelte nicht nur für die<br />
Linearbewegung, sondern auch dann, wenn es „um die<br />
Ecke geht“ sowie beim Beschleunigen und Abbremsen.<br />
Iscar hat schon vor 17 Jahren ein erstes Frässystem<br />
zum Hochvorschubfräsen auf den Markt gebracht und<br />
ist seither führend in der Auswahl an Systemen zum<br />
„dynamischen Planfräsen“, wie dieses Verfahren eigentlich<br />
korrekt heißen müsste. Die neueste Entwicklung ist<br />
Mill 4 Feed – ein Planfräser mit sehr flachem Anstellwinkel<br />
für maximale Bahnvorschübe sowie sehr positiven<br />
Schneiden.<br />
Das System wurde speziell für langspanende und zähe<br />
Werkstückstoffe entwickelt, wie fast alle Arten von<br />
rostfreien Stählen sowie Titan- und Nickelbasis-Legierungen.<br />
Neben dem sehr weichen Schnitt und den dadurch<br />
minimierten Schnittkräften zeichnet sich diese<br />
Lösung auch durch eine wirtschaftliche Wendeschneidplatte<br />
mit vier Schneidkanten aus.<br />
Kommt das hochdynamische Planfräsen allerdings<br />
auf konventionellen Maschinen mit unzureichender Dynamik<br />
zur Anwendung, wird der Einsatz dieser Werkzeugsysteme<br />
schnell unwirtschaftlich. Um dennoch eine<br />
Produktivitätssteigerung gegenüber dem konventionellen<br />
Planfräsen zu erreichen, hat Iscar die Heli Do H600<br />
Upfeed Line entwickelt. Dabei handelt es sich um Werkzeugträger<br />
mit drei unterschiedlichen Anstellwinkeln<br />
für die gleiche Platte. So können je nach Anwendung<br />
und Maschine die jeweils produktivsten Werkzeuge eingesetzt<br />
werden. Das System verfügt über doppelseitige<br />
Wendeschneidplatten mit sechs Schneidkanten und ist<br />
die erste Wahl bei Stahllegierungen, insbesondere bei<br />
den festen bis hochfesten Werkstückstoffen.<br />
Mill 4 Feed ist ein neuer Planfräser mit sehr flachem<br />
Anstellwinkel für maximale Bahnvorschübe. Bild: Iscar<br />
Mai 2017 9
Titelgeschichte<br />
Hohe Zahnvorschübe und maximale Schnitttiefe<br />
Für den allgemeinen Einsatz beim dynamischen Planfräsen<br />
schließlich hat Iscar mit dem Heli Do H1200 Upfeed<br />
Line ein besonders wirtschaftliches Planfrässystem<br />
entwickelt. Es vereint hohe Zahnvorschübe durch einen<br />
flachen Einstellwinkel mit einer maximalen Schnitttiefe<br />
und einer effizienten 12-schneidigen Wendeschneidplatte.<br />
Das Frässystem ist für Schnitttiefen bis maximal drei<br />
Millimeter ausgelegt und deckt somit 80 Prozent der<br />
Schnitttiefen im Markt ab, die heutzutage abzutragen<br />
sind.<br />
Durch die geringeren Aufmaße und damit einhergehend<br />
kleinere Schnitttiefen bei gleichzeitig gesteigerter<br />
Dynamik der auf dem Markt befindlichen Maschinen<br />
hat sich auch die Vielfalt der Planfrässysteme erweitert:<br />
Für jede Anwendung lässt sich die optimale Wirtschaftlichkeit<br />
erzielen. Bei großen Schnitttiefen werden in der<br />
Regel 45°-Planfrässysteme eingesetzt, in der Schwerzerspanung<br />
sogar 65°. „Je geringer die Schnitttiefe ist, umso<br />
eher kann auf Werkzeugsysteme mit flacherem Anstellwinkel<br />
umgeschwenkt werden“, bringt es Bonfert<br />
auf den Punkt. „Damit erhöht sich der Bahnvorschub,<br />
und die Produktivität steigt.“<br />
■<br />
Iscar Germany GmbH<br />
www.iscar.de<br />
Drei unterschiedliche Anstellwinkel<br />
Iscar hat Heli Do H600 Upfeed Line mit drei unterschiedlichen Anstellwinkeln für die gleiche Platte<br />
entwickelt. Bild: Iscar<br />
Fräsersysteme im Vergleich<br />
Wird der Anstellwinkel flacher, reduziert sich die Spandicke, und der Vorschub kann erhöht werden. Bild: Iscar<br />
10 Mai 2017
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Mai 2017 11
Aus der Branche<br />
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Industrie 4.0 – das vernetzte Unternehmen, Seminar,<br />
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30.05. – 02.06.2017<br />
Internationale Fachmesse für Werkzeug-, Modellund<br />
Formenbau, Stuttgart<br />
www.messe-stuttgart.de/moulding-expo<br />
WBA Aachener Werkzeugbau Akademie<br />
01.06.2017<br />
Erfolgreich planen und steuern im Werkzeugbau,<br />
Seminar, Aachen<br />
www.wzlforum.rwth-aachen.de<br />
Automationspraxis Expertenforum<br />
20.06. – 21.06.2017<br />
Quo vadis Automation, bei Fastems in Issum<br />
www.automationspraxis.de/events/<br />
quovadisautomation<br />
Rapidtech<br />
20.06. – 22.06.2017<br />
Internationale Messe & Konferenz für additive<br />
Technologien, Erfurt<br />
www.rapidtech.de<br />
Stuttgarter Produktionsakademie<br />
21.06.2017<br />
Instandhaltungscontrolling – Transparenz, Methoden,<br />
Verantwortung, Seminar, Stuttgart<br />
www.stuttgarter-produktionsakademie.de<br />
Wucherer<br />
verstärkt Rexroth-Vorstand<br />
Neu im Vorstand<br />
bei Bosch Rexroth<br />
ist Dr. Marc Wucherer.<br />
Der 47-Jährige<br />
verantwortet dort<br />
den weltweiten Vertrieb.<br />
Wucherer war<br />
lange Jahre für Siemens<br />
tätig und hatte<br />
dort verschiedene<br />
Fach- und Führungsaufgaben<br />
in<br />
Entwicklung, Fertigung<br />
und vor allem<br />
im Vertrieb in<br />
Deutschland und<br />
China inne.<br />
Dualis erweitert<br />
Geschäftsführung<br />
Die Dualis IT Solution<br />
hat den Itac-<br />
Manager Martin<br />
Heinz (Bild) in die<br />
Geschäftsleitung berufen.<br />
Dualis, ein<br />
Anbieter von Produktionsplanungssowie<br />
Simulations-<br />
Software, ist seit<br />
2016 eigenständige<br />
Tochter der Itac<br />
Software. Das operative<br />
Geschäft wird<br />
weiter von Heike<br />
Wilson geführt.<br />
Stephan führt<br />
SKF Aerospace<br />
& Automotive<br />
Der bisherige Senior<br />
Vice President<br />
Group Technology<br />
im SKF-Vorstand,<br />
Bernd Stephan<br />
(Bild), ist neuer President<br />
Automotive<br />
& Aerospace. Er<br />
folgt Stéphane Le<br />
Mournier nach, der<br />
aus dem Vorstand<br />
ausscheidet, jedoch<br />
Geschäftsführer von<br />
SKF Frankreich<br />
bleibt.<br />
Trumpf stellt<br />
Geschäftsführung<br />
neu auf<br />
In die Geschäftsführung<br />
der Trumpf-<br />
Gruppe aufgerückt<br />
sind Heinz-Jürgen<br />
Prokop (Bild) sowie<br />
Christian Schmitz.<br />
Prokop, seit 2016<br />
Vorsitzender des<br />
VDW, übernimmt<br />
den Bereich Werkzeugmaschinen<br />
von Mathias<br />
Kammüller, der<br />
künftig als Chief<br />
Digital Officer<br />
(CDO) fungiert.<br />
Komet Praxisforum on tour<br />
21.06. – 22.06.2017<br />
Zerspant wie geplant – Lösungsansätze zur<br />
Optimierung von Zerspanungsprozessen, bei Grob<br />
in Mindelheim<br />
www.daspraxisforum.de<br />
<strong>mav</strong> Expertentreff Hochfeste Drehteile<br />
27.06.2017<br />
Technologieführer präsentieren optimierte<br />
Fertigungslösungen, Rottweil<br />
www.<strong>mav</strong>-online.de/hochfeste_drehteile<br />
Langjähriger Röhm-Chef verstorben<br />
Der langjährige Geschäftsführer, Gesellschafter<br />
und Beiratsvorsitzende der Röhm-Unternehmensgruppe,<br />
Bernd Röhm, ist verstorben. Röhm war<br />
früh mit verantwortungsvollen Aufgaben innerhalb<br />
der Gruppe vertraut. Als dynamischer Impulsgeber<br />
bestimmte er die Geschicke des Spanntechnik-Spezialisten<br />
maßgeblich mit.<br />
EMO Hannover<br />
18.09. – 21.09.2017<br />
Weltmesse der Metallbearbeitung, Hannover<br />
www.emo-hannover.de<br />
12 Mai 2017
Phoenix Lake Industrial Park<br />
Chongquing, Yongchuan<br />
Ihr Tor zum Wachstumsmarkt im Westen Chinas<br />
Chongqing ist die am schnellsten wachsende Provinz des Landes und Mittelpunkt einer Wirtschaftsregion<br />
mit hundert Millionen Menschen. Phoenix Lake Industrial Park zählt zu den von<br />
der Regierung geförderten Excellence Clustern. Investoren werden hier mit offenen Armen,<br />
ohne bürokratische Hürden empfangen. Die Verwaltung wird alle Anstrengungen unternehmen,<br />
damit Sie sich hier wohlfühlen und erfolgreich wirtschaften.<br />
• Stärkstes Wirtschaftswachstum China<br />
• Nationales Cluster für High-End Manufacturing<br />
• Effiziente Infrastruktur<br />
• Wettbewerbsfähige Standortkosten<br />
Nähere Informationen: Christoph Hoene, European Representative<br />
Tel.: +49 7161 983 44 57 · E-Mail: christoph.hoene@hoene-consult.de · www.phoenix-lake.com<br />
Mai 2017 13
Aus der Branche<br />
Neue Fertigungsstrategien für komplexe Teile aus schwer zerspanbaren Materialien<br />
Expertentreff Hochfeste Drehteile<br />
■■■■■■ „Die Zerspaner als Teil der sogenannten Old Economy<br />
stehen vor großen Veränderungen“, sagt Professor Dr.-Ing. Siegfried<br />
Schmalzried, der beim Expertentreff Hochfeste Drehteile am 27. Juni<br />
2017 in Rottweil die Keynote halten wird. Der Forscher von der<br />
Hochschule Furtwangen wird in seinem Vortrag auch einen Blick in<br />
die Zukunft der Zerspanung wagen: „Einerseits werden sich der Be-<br />
darf und die Art der Drehteile aufgrund der Elektromobilität we-<br />
sentlich verändern. Andererseits konnte durch neue Entwicklungen<br />
der Kolbenmotor in den letzten fünf Jahren nochmals erheblich ver-<br />
bessert werden. Wie wirkt sich dies insbesondere auf die Drehbran-<br />
che aus? Was bedeutet dies auf Werkstückebene? Welche Werkstoffe<br />
müssen zukünftig bearbeitet werden? Welche Technologien bezie-<br />
hungsweise prozessbezogene Herausforderungen stehen bereits zur<br />
Verfügung oder werden in Zukunft gefragt sein?“<br />
Zehn Technologieführer aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />
der Zerspanung präsentieren zudem auf dem Expertentreff Hochfeste<br />
Drehteile ihre Fertigungslösungen und geben einen spannenden<br />
Ausblick auf künftige Entwicklungen. Anmeldung und weitere<br />
Informationen unter: <strong>mav</strong>.industrie.de/hochfeste_drehteile ■<br />
Für jede Anwendung den perfekten Edelstahl<br />
Turn to Tornos<br />
Dieter Ott, Produktbereichsleiter,<br />
Ugitech<br />
GmbH.<br />
Rostfreier Edelstahl<br />
muss für die Automobilindustrie<br />
und Medizintechnik<br />
höchst<br />
unterschiedliche Anforderungen<br />
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Edelstahlsorten bieten<br />
ein großes Potential<br />
für diese Märkte,<br />
in denen rostfreier<br />
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Taktgeber und Treiber<br />
neuer Entwicklungen<br />
sein wird. Unabhängig<br />
davon, wie<br />
anspruchsvoll die Anforderung<br />
definiert<br />
ist: Wir bieten die Lösung.<br />
Roger Sachse,<br />
Geschäftsführer,<br />
Tornos Technologies<br />
Deutschland GmbH.<br />
Wir werden Lösungen<br />
für die Herausforderungen<br />
der Zukunft<br />
präsentieren:<br />
Entscheidend für die<br />
wirtschaftliche Bearbeitung<br />
komplexer<br />
Werkstücke aus<br />
hochfesten Materialien<br />
ist ein optimaler<br />
Workflow, in dem die<br />
spezifischen Stärken<br />
der Maschine, der<br />
Software, der Werkzeuge,<br />
der Peripherie<br />
und Hilfsstoffe perfekt<br />
aufeinander abgestimmt<br />
sind. Die<br />
besondere Stärke von<br />
Tornos liegt dabei in<br />
der ganzheitlichen<br />
Betrachtung der Prozesse<br />
und darauf abgestimmten<br />
maßgeschneiderten<br />
Fertigungsstrategien.<br />
Das richtige Spannmittel macht den Unterschied<br />
Hochwarmfeste und Nickel-Basis-Legierungen<br />
Britta Hoffmann,<br />
Geschäftsführerin,<br />
Schlenker Spannwerkzeuge.<br />
Mit den Ansprüchen<br />
an die Drehteile<br />
wächst automatisch<br />
der Anspruch an die<br />
eingesetzten Spannmittel.<br />
Oftmals entscheidet<br />
das richtige<br />
Spannmittel über die<br />
generelle Herstellbarkeit,<br />
die Laufzeiten<br />
sowie die Qualität<br />
der Drehteile. Jeden<br />
Tag erfahren wir aufs<br />
Neue, „das richtige<br />
Spannmittel macht<br />
den Unterschied“.<br />
Dank unserer langjährigen<br />
Erfahrung,<br />
kombiniert mit hoher<br />
Fertigungstiefe, ist<br />
unser hochmotiviertes<br />
Spezialisten-Team<br />
in der Lage, das<br />
Spannmittel zu liefern,<br />
welches die Produkte<br />
benötigen.<br />
Andreas Härle,<br />
Produktmanager,<br />
Paul Horn GmbH.<br />
Hochwarmfeste Legierungen<br />
und Nickel-Basis-Legierungen<br />
sind Werkstoffe,<br />
die einiges an Zerspanungs-Knowhow<br />
erfordern.<br />
Der Vortrag<br />
gibt einen Einblick in<br />
die Definition und<br />
Abgrenzung dieser<br />
Legierungen. Im Anschluss<br />
daran geht es<br />
um den Einsatz dieser<br />
Werkstoffe in den Bereichen<br />
Automotive,<br />
Luft- und Raumfahrt,<br />
Medizintechnik sowie<br />
Energieerzeugung.<br />
Um den Praxisbezug<br />
weiter zu schärfen,<br />
kommt ein Musterteil<br />
zum Einsatz, das die<br />
Zerspanungsmöglichkeiten<br />
verdeutlicht.<br />
14 Mai 2017
Übernahme von Meccanodora, Morara und Tacchella<br />
FFG kauft im Schleifbereich zu<br />
■■■■■■ Mit der Übernahme<br />
der italienischen Traditionshersteller<br />
Meccanodora, Morara<br />
und Tacchella von der IMT Spa<br />
verstärkt der taiwanische<br />
Mischkonzern Fair Friend<br />
Group (FFG) sein Werkzeugmaschinenprogramm<br />
für die spanende<br />
Bearbeitung rotationssymmetrischer<br />
Bauteile um<br />
Schleifmaschinen. Dadurch<br />
könne man dem Markt nun in<br />
etlichen Bereichen die komplette<br />
Prozesskette der Zerspanung<br />
anbieten und so weitere Optimierungsmöglichkeiten<br />
für die<br />
Kunden erschließen. Der Zukauf<br />
erfolgte über die mit FFG<br />
verbundene Gesellschaft Grinding<br />
Technology Srl.<br />
Die drei übernommenen Hersteller<br />
entwickeln seit 100 Jahren<br />
Schleiftechnik für verschiedene<br />
Anwendungsfelder. Das<br />
Angebot reicht von Universalmaschinen<br />
bis zu Systemlösungen<br />
und umfasst Maschinenkonzepte<br />
für das Rund- und Unrundschleifen<br />
sowie Mehrtechnologielösungen<br />
für die integrierte<br />
Schleif-, Dreh- und Fräsbearbeitung.<br />
Zu den Anwendungsfeldern<br />
zählen unter anderem<br />
Komponenten im Automotive<br />
Antriebsstrang, Eisenbahn -<br />
achsen und Turbinen in der<br />
Energieerzeugung, Pumpen- und<br />
Luftfahrttechnik.<br />
„Meccanodora, Morara und<br />
Tacchella sind international anerkannte<br />
Technologiepartner in<br />
vielen Industriezweigen“, erläutert<br />
Dr. Gerald Weber, CEO der<br />
FFG Europe & Americas Gruppe.<br />
„Wir werden den Lösungsbaukasten<br />
für unsere Kunden<br />
mit ihrem Knowhow erweitern.“<br />
COO Luigi Maniglio ergänzt:<br />
„Mit der Integration der<br />
Marken in unsere Gruppe werden<br />
wir die Innovationskraft<br />
stärken und durch unser Vertriebs-<br />
und Servicenetzwerk<br />
neue Absatzmöglichkeiten erschließen.“<br />
■<br />
In der internationalen<br />
Eisenbahnindustrie<br />
ist Morara<br />
als erfahrener Hersteller von Schleif maschinen<br />
für Eisenbahnachsen bekannt. Bild: FFG<br />
Echte Dauerläufer – bei<br />
konstanter Höchstleistung.<br />
Bearbeitungszentren mit einzigartiger<br />
Langzeitgenauigkeit.<br />
Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, info@hermle.de<br />
Moulding Expo<br />
30.05.–02.06.<br />
Mai 2017 15
Aus der Branche<br />
Spatenstich für Erweiterungsbau<br />
Yaskawa expandiert in<br />
Allershausen<br />
■■■■■■ Der Automationsspezialist Yaskawa<br />
vergrößert seinen Standort in Allershausen<br />
bei München, dem Sitz der europäischen<br />
Robotics Division: Mitte April 2017<br />
wurde der erste Spatenstich für einen Erweiterungsbau<br />
mit 5000 Quadratmetern Nutzfläche<br />
gefeiert. Ziel der Japaner ist es, mittelfristig<br />
in strategischen Zielmärkten auch<br />
in Europa zu den führenden Herstellern von<br />
Industrierobotern zu zählen. Allershausen<br />
spielt in diesem Zusammenhang eine zen-<br />
trale Rolle als „Schaufenster für Europa“:<br />
Nach dem 14,6 Millionen Euro teuren Neubau<br />
im Jahr 2012 investiert Yaskawa jetzt<br />
mit dem Erweiterungsbau dort weitere 7,8<br />
Millionen Euro.<br />
Daneben plant das Unternehmen aktuell,<br />
das erste europäische Roboterwerk von Yaskawa<br />
im slowenischen Kocevje für eine Investitionssumme<br />
von ca. 25 Millionen Euro<br />
zu errichten. Ab Herbst 2018 sollen dort die<br />
ersten Roboter produziert werden. ■<br />
Spatenstich in Allershausen (von links): Rupert Popp<br />
(Bürgermeister von Allershausen), Tomio Sakamoto<br />
(Stellvertretender Generalkonsul, Japanisches Generalkonsulat<br />
München), Matthias Reinhard (Niederlassungsleiter<br />
Goldbeck Süd GmbH), Bruno J.<br />
Schnekenburger (President, Robotics Division),<br />
Manfred Stern (President & CEO Yaksawa Europe,<br />
Vice President Yaskawa Electric Corporation), und<br />
Robert Scholz (Landratsamt Freising). Bild: Yaskawa<br />
Deutschland behauptet Rang 3 im Ländervergleich<br />
Weltmaschinenumsatz 2016 leicht gesunken<br />
■■■■■■ Politische Krisen und wirtschaftliche Verunsicherung<br />
rund um den Globus haben im vergangenen<br />
Jahr im weltweiten Maschinenbau ihre Spuren hinterlassen.<br />
Nach Schätzungen des Branchenverbands<br />
VDMA verringerte sich der globale Maschinenumsatz<br />
(ohne Serviceleistungen) 2016 um nominal 1 Prozent<br />
auf 2530 Milliarden Euro. Preis- und wechselkursbereinigt<br />
ergab sich allerdings ein kleines Plus von 1 Prozent.<br />
China bleibt weltgrößter Maschinenhersteller<br />
Weltmaschinenumsatz (Top-10-Länder-Ranking): China behauptete 2016 seine Spitzenposition vor den USA und<br />
Deutschland. Quelle: VDMA-Schätzungen).<br />
Deutschland hielt seine Position als drittgrößter Maschinenproduzent<br />
mit einem nominalen Umsatz von<br />
262 Milliarden Euro (plus 1 Prozent zum Vorjahr). Damit<br />
entfielen gut 10 Prozent des weltweiten Maschinenumsatzes<br />
auf die Bundesrepublik. „Die Investitionsneigung<br />
stagnierte im vergangenen Jahr nahezu weltweit“,<br />
analysiert VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.<br />
„Antriebskräfte für das Bruttoinlandsprodukt waren in<br />
vielen Ländern der Erde in erster Linie der Konsum und<br />
die Bautätigkeit.“<br />
China behielt 2016 mit deutlichem Abstand seine<br />
Spitzenposition im Länder-Ranking als weltgrößter Maschinenhersteller.<br />
Ein Gesamtumsatz von umgerechnet<br />
964 Milliarden Euro bedeutete jedoch einen Rückgang<br />
um 2 Prozent zum Vorjahr. Platz 2 behaupteten die<br />
USA; hier war der Umsatzrückgang mit 4 Prozent auf<br />
umgerechnet 335 Milliarden Euro noch größer.<br />
Innerhalb der Top 10 der größten Maschinenproduzenten<br />
konnte Japan (Platz 4) mit einem Umsatzzuwachs<br />
um 11 Prozent auf umgerechnet 238 Milliarden<br />
Euro besonders kräftig zulegen, während Großbritannien<br />
auf Rang 9 einen deutlichen Umsatzrückgang (minus<br />
9 Prozent auf umgerechnet 38 Milliarden Euro) verbuchte.<br />
Wechselkursveränderungen beeinflussten diese<br />
Ergebnisse jedoch erheblich: Während der Yen im vergangenen<br />
Jahr fast 12 Prozent zum Euro an Wert gewann,<br />
verlor das britische Pfund rund 11 Prozent. ■<br />
16 Mai 2017
Premium Aerotec, EOS und Daimler puschen additive Serienfertigung<br />
Partnerschaft für<br />
industriellen 3D-Druck<br />
■■■■■■ Gemeinsam treiben der Luftfahrtzulieferer<br />
Premium Aerotec, der Anlagenhersteller<br />
EOS und der Automobilkonzern<br />
Daimler den industriellen 3D-Druck<br />
metallischer Bauteile voran. Im Rahmen<br />
des Projektes Nextgen AM wollen sie die<br />
Grundlage für den Einsatz des Additive<br />
Manufacturing (AM) in der Großserienfertigung<br />
schaffen. Dazu wird das Projektteam<br />
den gesamten additiven Fertigungsprozess<br />
auf Automatisierungspotenziale hin prüfen<br />
– von der Zuführung des Metallpulvers bis<br />
zu den Verarbeitungsschritten nach dem eigentlichen<br />
Bauvorgang. Davon versprechen<br />
sich die Partner deutliche Kostenvorteile<br />
und wichtige Grundlagen, um die Technologie<br />
für Großserien nutzen zu können.<br />
Die dem eigentlichen Bauvorgang vorund<br />
nachgelagerten Prozessschritte machen<br />
rund 70 Prozent der Herstellkosten aus. Neben<br />
einer weiterentwickelten Systemtechnologie<br />
soll im Zuge des Projekts auch die<br />
Qualifizierung von Aluminium für die Verwendung<br />
im industriellen 3D-Druck erreicht<br />
werden.<br />
Die drei Partner wollen wegweisende<br />
Weiterentwicklungen hinsichtlich Wirtschaftlichkeit<br />
und Prozesszeiten erreichen.<br />
Gemeinsam investieren sie dafür mehrere<br />
Millionen Euro in Planung und Aufbau einer<br />
automatisierten Produktionsstätte zur<br />
additiven Serienfertigung. Im Technologiezentrum<br />
Varel entsteht in den nächsten Mo-<br />
naten eine entsprechende Entwicklungsund<br />
Testumgebung. Der offizielle Projektstart<br />
erfolgt im Mai 2017.<br />
Jeder der drei Partner bringt spezielle Fähigkeiten<br />
und Erfahrungen in das Projekt<br />
ein: Premium Aerotec ist der weltweit erste<br />
Hersteller, der 3D-gedruckte Strukturbauteile<br />
für Airbus-Flugzeuge in Serie liefert.<br />
Bislang kommt dabei Titanpulver als Werkstoff<br />
zum Einsatz. EOS ist ein weltweiter<br />
Im Projekt Nextgen AM wollen Premium<br />
Aerotec, EOS und Daimler den<br />
Grundstein für die additive Großserienfertigung<br />
der Zukunft legen. Bild: EOS<br />
Technologie- und Qualitätsführer für High-<br />
End-Lösungen im Bereich des industriellen<br />
3D-Drucks. Mit seiner Hilfe soll es gelingen,<br />
den AM-Produktionsprozess in eine automatisierte<br />
Fertigungslinie zu integrieren. Im<br />
Zentrum steht dabei das hochproduktive<br />
Vier-Laser-System EOS M 400-4 zur additiven<br />
Fertigung von Metallbauteilen. Der Automobilhersteller<br />
Daimler wiederum verfügt<br />
über umfassende Erfahrung in der Großserienproduktion.<br />
Das im Zuge von Nextgen AM zu entwickelnde<br />
wirtschaftliche, aluminiumbasierte<br />
Gesamtsystem soll im Automobilbau wie<br />
auch – mit entsprechender Adaption – in der<br />
Luftfahrt zum Einsatz kommen. Dies bietet<br />
die Chance, dem 3D-Druck einen breiteren<br />
Anwendungsbereich zu eröffnen. ■<br />
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Mai 2017 17
Aus der Branche<br />
Stuttgarter Formenbau-Messe etabliert sich als Leitveranstaltung der Branche<br />
Moulding Expo auf<br />
Wachstumskurs<br />
Rund 750 Aussteller werden zur zweiten Auflage der<br />
Moulding Expo erwartet, die vom 30. Mai bis 2. Juni<br />
2017 in Stuttgart ihre Pforten öffnet. Dabei ist die Veranstaltung<br />
auf dem besten Weg, sich als Leitmesse der<br />
Branche zu etablieren: An die 50 Prozent der Aussteller<br />
entstammen dem Kernbereich des Industriezweigs, sind<br />
also Werkzeug-, Formen- und Modellbauer.<br />
Freuen sich über den Erfolg<br />
der Moulding Expo: die Projektleiter<br />
Florian Niethammer<br />
(li.) und Florian Schmitz (re.).<br />
Bild: Messe Stuttgart<br />
Ulrich Kromer von Baerle, Sprecher der Geschäftsführung,<br />
Messe Stuttgart: „Die Moulding Expo<br />
wächst – und zwar mit Qualität.“ Bild: Messe Stuttgart<br />
■■■■■■ „Ich wünsche mir 700 Aussteller“,<br />
hat der Stuttgarter Messechef Ulrich<br />
Kromer von Baerle auf einer Veranstaltung<br />
Anfang März in der portugiesischen Formenbau-Hochburg<br />
Marinha Grande als<br />
Ziel ausgegeben – inzwischen steuert die<br />
Moulding Expo 2017 auf eine Zahl von<br />
750 Ausstellerfirmen zu. „Wir werden<br />
die avisierten rund 42 000 Quadratmeter<br />
und vier Hallen füllen“, kündigt Kromer an.<br />
„Die Messe wächst – und zwar mit Qualität.“<br />
In ihrer zweiten Auflage ist die Moulding<br />
Expo dem erklärten Ziel, eine Messe von<br />
der Branche für die Branche anzubieten, ein<br />
deutliches Stück näher gekommen. Kamen<br />
2015 rund ein Drittel der Aussteller den<br />
Kernbereichen des Industriezweigs, waren<br />
also Werkzeug-, Modell- und Formenbauer,<br />
so weisen die Zeichen heuer in Richtung<br />
50 Prozent. „Es macht großen Spaß zu sehen,<br />
wie die Moulding Expo wächst und<br />
wie gut sie von den Werkzeug-, Modell- und<br />
Formenbauern angenommen wird“, freut<br />
sich Projektleiter Florian Niethammer.<br />
Hier schlägt sich auch die Unterstützung<br />
der fachlichen Trägerverbände VDMA,<br />
VDW, VDWF und MF nieder. „Wir fühlen<br />
uns hier zu Hause, weil sich die vertrauensvolle<br />
Arbeit unter den Partnerverbänden<br />
und gemeinsam mit der Messeleitung in unserer<br />
Präsenz auf der Moulding Expo abbildet“,<br />
so VDWF-Geschäftsführer Ralf Dürrwächter.<br />
Mit über 1000 Quadratmetern Fläche<br />
und 77 Ausstellern stelle der VDWF-Gemeinschaftsstand<br />
die größte Messepräsenz<br />
dar, die der Verband jemals gestemmt hat.<br />
„Die Moulding Expo ist für die Branche zur<br />
Leitmesse geworden – und das, obwohl sie<br />
bisher erst einmal stattgefunden hat.“<br />
Internationalität gesteigert<br />
Näher gekommen sind die Messeveranstalter<br />
auch ihrem zweiten Ziel: internationaler<br />
zu werden. Rund 30 Prozent der Aussteller<br />
werden aus dem Ausland nach Stuttgart anreisen.<br />
Dazu hat die Partnerschaft mit dem<br />
internationalen Werkzeugbauverband IST-<br />
MA, der über 8000 Mitgliederfirmen weltweit<br />
repräsentiert, ebenso beigetragen wie<br />
die enge Zusammenarbeit mit zahlreichen<br />
europäischen Firmen und Landesverbänden.<br />
„Der Werkzeug- und Formenbau steht<br />
vor zahlreichen technologischen Herausforderungen“,<br />
macht VDW-Geschäftsführer<br />
Dr. Wilfried Schäfer deutlich. Die Erwartungen<br />
der Endkunden stiegen ständig und forderten<br />
Maschinenhersteller und Anwender<br />
stets aufs Neue heraus. Als wichtigste technologische<br />
Themen nennt Schäfer neben der<br />
Kerntechnologie Fünfachs-Fräsbearbeitung<br />
ergänzende Verfahren zur Oberflächentexturierung,<br />
hauptzeitparalleles Rüsten, Simulation,<br />
additive Fertigungs verfahren sowie<br />
Digitalisierung und Vernetzung. ■<br />
Moulding Expo<br />
www.messe-stuttgart.de/moulding-expo<br />
18 Mai 2017
TNX65/42<br />
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Produktivität in bisher nicht gekanntem Ausmaß. Die<br />
neue Fräseinheit beeindruckt durch Span-zu-Span Zeiten<br />
wie man sie bisher nur von Werkzeugrevolvern kennt.<br />
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TRAUB TNX65/42<br />
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17 Prozent mehr Aufträge im ersten Quartal<br />
DMG Mori startet stark<br />
ins Jahr<br />
■■■■■■ Einen erfolgreichen Start ins<br />
Jahr meldet der Werkzeugmaschinenhersteller<br />
DMG Mori: Im ersten Quartal sind Aufträge<br />
im Wert von 693,9 Millionen Euro<br />
eingegangen – 17 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum<br />
des Vorjahrs. Dabei wuchsen<br />
die Inlandsorders um 5 Prozent auf<br />
208,6 Millionen Euro, während die Auslandsaufträge<br />
um 24 Prozent auf 485,3 Millionen<br />
Euro kletterten. Der Umsatz lag mit<br />
533,9 Millionen Euro um 1 Prozent unter<br />
dem Vorjahreswert.<br />
Bereinigt um Restrukturierungseffekte –<br />
etwa die veränderte Vertriebs- und Servicestruktur<br />
in Asien und Amerika – wuchs der<br />
Auftragseingang um 24 Prozent, der Umsatz<br />
um 4 Prozent. Das Konzernergebnis nach<br />
Steuern stieg um ein Viertel auf 22,8 Millionen<br />
Euro. „Der beste Auftragseingang<br />
und das beste Ergebnis bestätigen die er -<br />
folgreiche Umsetzung der Neuausrichtung“,<br />
freut sich Christian Thönes, Vorstandsvorsitzender<br />
der DMG Mori Aktiengesellschaft.<br />
Präzisionsarbeit: Franziska Dreier, Industriemechanikerin<br />
bei Deckel Maho in Pfronten, richtet das Radmagazin<br />
für die Duoblock-Baureihe aus. Bild: DMG Mori<br />
Für 2017 hält der Konzern an der Prognose<br />
von 2,3 Milliarden Euro bei den Orders<br />
und 2,25 Milliarden Euro beim Umsatz<br />
fest. Insgesamt 18 Weltpremieren will DMG<br />
Mori heuer präsentieren, allein acht davon<br />
auf der EMO in Hannover, wo auch zahlreiche<br />
Neuheiten aus den Bereichen Automatisierung,<br />
Digitalisierung und Additive Manufacturing<br />
zu erwarten sind.<br />
■<br />
Fokus auf Produktivität und Vernetzung<br />
Volles Haus bei Chiron<br />
■■■■■■ 1640 Besucher, darunter etwa ein Viertel<br />
aus dem Ausland, haben sich beim dreitägigen Chiron<br />
Open House Ende März in Tuttlingen über das Portfolio<br />
der Gruppe informiert, zu der die Marken Chiron,<br />
Stama, Scherer und CMS gehören. Von Retrofitting<br />
über integrierte Automationslösungen bis hin zu schlüsselfertigen<br />
Komplettanlagen aus einer Hand reicht das<br />
Produktprogramm. Mehrere Dutzend unter Span stehende<br />
Bearbeitungszentren illustrierten die vielfältigen<br />
Einsatzmöglichkeiten der Maschinen. Mitarbeiter führten<br />
die Besucher über das Ausstellungsgelände, erläuterten<br />
Innovationen und halfen bei der Konkretisierung<br />
von Projektideen.<br />
Produkthighlights der diesjährigen Hausausstellung<br />
waren zwei neue Bearbeitungszentren, die dank Preci -<br />
sion+-Technologie bis zu 50 Prozent mehr Produktivität<br />
bieten (siehe auch S. 56). Darüber hinaus präsentierte<br />
die Gruppe mit dem webbasierten Teleservice Remote<br />
Line ein Tool, das Ausfallzeiten minimiert und so die<br />
Maschinenverfügbarkeit steigert. Schnittstellenfreie Automationslösungen<br />
mit der eigenen Roboterzelle Variocell<br />
ergänzten die Hausmesse, die Industrie 4.0-Konzepte<br />
und die Anlageneffizienz in den Mittelpunkt rückte.<br />
Begleitet wurde die Veranstaltung von einer Vortragsreihe,<br />
die Interessenten Technologien und Strate-<br />
gien zur Effizienzsteigerung in der Produktion vorstellte.<br />
Zudem konnten sich die Besucher an den Ständen<br />
von 31 Mitausstellern aus der Metallbearbeitung informieren.<br />
■<br />
Über 1600 Gäste informierten sich auf dem diesjährigen Chiron<br />
Open House über Produktneuheiten und Fertigungslösungen der<br />
Firmengruppe. Bild: Chiron<br />
Mai 2017 21
TRENDVerbände und Co.<br />
Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer, Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW)<br />
„Das Marketinginstrument<br />
Messe ist nicht zu ersetzen“<br />
Im VDW sind rund 120 Werkzeugmaschinenhersteller vertreten.<br />
Neben einigen größeren Firmen handelt es sich bei der Mehrheit<br />
um mittelständische Unternehmen, die sehr erfolgreich auf dem<br />
Markt agieren. Die <strong>mav</strong> sprach mit VDW-Geschäftsführer Dr. Wilfried<br />
Schäfer darüber, wie man die vielen Hidden Champions erfolgreich<br />
unterstützt.<br />
Dr. Wilfried Schäfer ist Geschäftsführer<br />
des VDW. Bild: VDW<br />
■■■■■■ <strong>mav</strong>: Welche Vorteile bietet eine Mitgliedschaft<br />
im VDW?<br />
Schäfer: Der VDW versteht sich vor allem als kompetenter<br />
Dienstleister für seine Mitglieder. Wir informieren<br />
regelmäßig mit aktuellen, sorgfältig aufbereiteten Nachrichten<br />
aus Wirtschaft, Technik, Forschung, Recht und<br />
Steuern. So publizieren wir beispielsweise exklusiv für<br />
unsere Mitglieder Prognosen zu den verschiedenen Exportmärkten<br />
und die damit verbundenen Chancen im<br />
internationalen Handel. Mit Auslandssymposien bieten<br />
wir den Unternehmen auch die Möglichkeit, sich vor<br />
Ort ein Bild zu machen und<br />
Kontakte zu knüpfen oder zu<br />
pflegen.<br />
In Union mit dem Fachverband<br />
Werkzeugmaschinen und<br />
Fertigungssysteme im VDMA,<br />
vertritt der VDW die Interessen<br />
der Branche gegenüber Politik<br />
und anderen Industriezweigen.<br />
Der Verband bringt sich aktiv in<br />
zahlreichen Organisationen ein,<br />
deren Arbeit erhebliche Auswirkungen<br />
auf die Mitglieder hat,<br />
beispielsweise in der Normung<br />
oder der Arbeitssicherheit. Dabei<br />
kooperiert der VDW eng mit<br />
seinen Mitgliedern und sorgt für<br />
einen kontinuierlichen Informationsfluss.<br />
Auch in Forschung<br />
und Entwicklung unterstützt<br />
der VDW die Branche erheblich.<br />
<strong>mav</strong>: Was zeichnet gerade den<br />
VDW im Vergleich zu anderen<br />
Verbänden aus?<br />
Schäfer: Der VDW bietet seinen<br />
Mitgliedern exklusive Informationen<br />
für ihre unternehmerischen<br />
Tätigkeiten: Weltweite<br />
Wirtschaftsstatistiken, Marktforschung<br />
und Prognosen, die<br />
im eigenen Haus erarbeitet werden.<br />
Im Rahmen der Industriel-<br />
22 Mai 2017
„Der VDW verfügt<br />
mit seiner 125-<br />
jährigen Historie<br />
über eine umfangreiche<br />
Tradition<br />
der Zusammen -<br />
arbeit in der<br />
Branche.“<br />
Expand<br />
your<br />
capabilities<br />
Expand<br />
len Gemeinschaftsforschung (IGF) bildet das VDW-Forschungsinstitut<br />
in Kooperation mit Mitgliedsfirmen und<br />
Forschungseinrichtungen die Schnittstelle für Wissenstransfer<br />
und technologische Innovation. Der VDW verfügt<br />
mit seiner 125-jährigen Historie über eine umfangreiche<br />
Tradition der Zusammenarbeit in der Werkzeugmaschinenbranche.<br />
Die Fluktuation unter unseren Mitgliedern<br />
ist dabei ausgesprochen gering.<br />
<strong>mav</strong>: Was sind die thematischen Highlights 2017 für<br />
die Werkzeugmaschinenhersteller?<br />
Schäfer: Der Megatrend Industrie 4.0 gehört 2017 und<br />
weit darüber hinaus sicher zu den großen Themen auch<br />
für Werkzeugmaschinenhersteller. Als ausgesprochen<br />
exportorientierte Branche bewegen uns selbstverständlich<br />
die derzeitigen Entwicklungen in der internationalen<br />
Politik. Wie werden sich die USA im Welthandel positionieren,<br />
wie gestaltet sich die Zukunft der Freihandelszonen?<br />
Auch in Europa geraten plötzlich lange angenommene<br />
Selbstverständlichkeiten der internationalen<br />
Zusammenarbeit ins Wanken. Die isolationistischen<br />
Tendenzen, die sich in einzelnen Staaten, etwa im Rahmen<br />
verschiedener nationaler Wahlkämpfe, abzeichnen,<br />
betrachtet der VDW mit großer Sorge.<br />
Daneben gibt es zahlreiche Themen, die für uns immer<br />
aktuell bleiben. Dazu gehört die Arbeitssicherheit,<br />
die im industriellen Umfeld immer einen hohen Stellenwert<br />
einnimmt. Dauerhaft engagiert sich der VDW auch<br />
darin, junge Menschen für technische Berufe zu begeistern<br />
und ihre Ausbildung zu fördern. Vornehmlich geschieht<br />
das über die Nachwuchsstiftung Maschinenbau.<br />
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Extrem geringer Programmieraufwand<br />
durch <br />
Effektivere Messstrategien<br />
12 x schneller kalibrieren<br />
9 x höherer Messdurchsatz<br />
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Die Innovation von<br />
Renishaw.<br />
<strong>mav</strong>: Der VDW und der VDMA agieren oftmals Schulter<br />
an Schulter. Warum ist die Selbstständigkeit des<br />
<br />
<br />
VDW trotzdem von Vorteil?<br />
<br />
Schäfer: Die Eigenständigkeit des VDW hat eine lange<br />
www.renishaw.de/revo<br />
Tradition. Der Verband kann sich so gezielt auf die Belange<br />
der eigenen Branche konzentrieren und hier noch<br />
BLOG<br />
passgenauere Unterstützung bieten. Dies gewährleistet<br />
für die Werkzeugmaschinenhersteller eine starke, eigene<br />
Stimme. Gleichzeitig arbeiten VDW und VDMA ausge-<br />
Renishaw GmbH, Karl-Benz-Straße 12, 72124 Pliezhausen, Deutschland<br />
T +49 (0) 7127 981-0 F +49 (0) 7127 88237 E germany@renishaw.com<br />
Mai 2017 23
TRENDVerbände und Co.<br />
sprochen eng zusammen. Sämtliche im VDW organisierten<br />
Unternehmen sind ebenfalls VDMA-Mitglieder.<br />
VDW und VDMA können so an einem Strang ziehen,<br />
wenn es um die Positionierung in großen wirtschaftsund<br />
gesellschaftspolitischen Fragen geht. Ein aktuelles<br />
Beispiel: Die VDW-Nachwuchsstiftung, eine Tochter-<br />
Organisation zur Unterstützung der beruflichen Ausbildung<br />
in Deutschland, erweiterte sich jüngst in enger<br />
Partnerschaft mit dem VDMA zur neuen, gemeinsamen<br />
Nachwuchsstiftung Maschinenbau.<br />
<strong>mav</strong>: Wie positioniert sich der Verband in politischen<br />
Fragen?<br />
Schäfer: In allgemeinen politischen Fragen arbeitet der<br />
VDW im Konsens mit dem VDMA. Spezifische Positionen<br />
vertritt der Verband vor allem in brancheneignen<br />
Themen, die sich direkt auf die Tätigkeit seiner Mitglieder<br />
auswirken. Dies betrifft zum Beispiel die bereits genannte<br />
Mitarbeit in relevanten nationalen und internationalen<br />
Normungsgremien. So vertritt der VDW seine<br />
Mitglieder beispielsweise im Rahmen der Maschinenrichtlinie<br />
oder der Ökodesign-Richtlinie der EU. In Fragen<br />
der ökologischen Nachhaltigkeit hat sich der VDW<br />
übrigens bereits 2010 in der Initiative Blue Competence<br />
aufgestellt. Der Verband engagiert sich zudem im Sinne<br />
seiner Mitglieder in der industriellen Gemeinschaftsforschung.<br />
<strong>mav</strong>: Welche Bedeutung haben Messen heutzu tage?<br />
Schäfer: Messen haben für die Werkzeugmaschinenbranche<br />
nach wie vor eine herausragende Bedeutung.<br />
Auch in Zeiten, in denen es manchmal den Anschein<br />
hat, dass vornehmlich digital kommuniziert wird: Das<br />
direkte, persönliche Gespräch zwischen Kunden und<br />
Anbietern ist schlichtweg nicht zu ersetzen. Auf Messen<br />
werden Kontakte gepflegt, Beziehungen geknüpft und<br />
Geschäfte angebahnt. Kunden können mit Ausstellern<br />
Lösungen für ihre spezifischen Anforderungen besprechen.<br />
Eine Messe bietet dabei die Möglichkeit, sich über<br />
die gesamte Wertschöpfungskette hinweg Überblick bei<br />
zahlreichen Anbietern zu verschaffen.<br />
Auch was den grenzübergreifenden Handel angeht,<br />
ist das Marketinginstrument Messe einfach nicht zu ersetzen.<br />
Aussteller und Kunden aus aller Welt reisen an<br />
und kommen an einem Ort ins Gespräch. Das hat auf<br />
unserer EMO World Tour zum Beispiel der Generalsekretär<br />
des taiwanesischen Maschinenverbandes TAMI<br />
treffend beschrieben: Die Messe sei als Innovationsplattform<br />
von großer Bedeutung für Investoren seines<br />
Landes. Man erhält wie bei keiner anderen Gelegenheit<br />
den Überblick über den Stand der Technik und die technologisch-wirtschaftlichen<br />
Chancen, die sich am Horizont<br />
abzeichnen. In dieser Hinsicht sind Messen gewissermaßen<br />
auch ein Instrument der Qualifizierung. ■<br />
Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.<br />
www.vdw.de<br />
Der VDW hat seinen Sitz in<br />
der Bankenmetropole<br />
Frankfurt am Main. Bild: VDW<br />
24 Mai 2017
Technischer Kongress des VDA in Berlin – E-Mobilität und Digitalisierung im Mittelpunkt<br />
Wissmann: Moderner Diesel ist<br />
notwendig für Klimaschutzziele<br />
Öffentlichkeitswirksam vertritt der VDA (Verband der Automobilindustrie)<br />
die Interessen der Automobilindustrie.<br />
Mit Nachdruck hat sich VDA-Präsident Matthias Wissmann<br />
auf dem 19. Technischen Kongress des VDA gegen<br />
Fahrverbote von Diesel-Pkws ausgesprochen: „Der moderne<br />
Euro-6-Diesel ist, neben der Elektromobilität, der<br />
wichtigste Baustein, um die europäischen Klimaschutzziele<br />
zu erreichen.“<br />
■■■■■■ Es gibt intelligentere Lösungen<br />
als Fahrverbote: Wir verbessern die Luftqualität<br />
in Städten, indem der Verkehr flüssiger<br />
läuft und konsequent die Grüne Welle<br />
eingeführt wird. Das verhindert Staus, wirkt<br />
auf den gesamten Pkw-Bestand und bringt<br />
die Emissionen deutlich nach unten. Die Digitalisierung<br />
reduziert den Parksuchverkehr<br />
und entlastet Städte zusätzlich. Außerdem<br />
sollten Busse und Taxen möglichst rasch auf<br />
die neuesten Modelle umstellen.<br />
Ein Fahrverbot von jungen Diesel-Pkws<br />
wäre auch sozialpolitisch fragwürdig: „In<br />
Stuttgart sollen ab 2018 bei ‚Feinstaubalarm‘<br />
bereits Euro-5-Diesel-Pkw nicht<br />
mehr fahren dürfen. Diese Autos wären<br />
dann gerade einmal zweieinhalb Jahre alt.<br />
Die Verbotsankündigung hat Bürger, viele<br />
Gewerbetreibende und Handwerker erheblich<br />
verunsichert. Die Politik sollte überlegen,<br />
ob bei einem so massiven Eingriff in die<br />
Eigentums- und Vermögensverhältnisse vieler<br />
Menschen noch die Verhältnismäßigkeit<br />
gewahrt wird“, so Wissmann. Es gehe nicht<br />
um wenige „alte Stinker“, sondern um junge<br />
Gebrauchtwagen. Rund 40 Prozent des<br />
Diesel-Pkw-Bestands in Deutschland sind<br />
Autos mit Euro-5-Norm.<br />
Der VDA-Präsident verwies darauf, dass<br />
die deutschen Hersteller und Zulieferer mit<br />
Hochdruck an der weiteren Verbesserung<br />
der Dieseltechnologie arbeiteten: „Bereits<br />
Ende 2019 werden 80 Prozent der Diesel-<br />
Pkw-Neuzulassungen mit SCR ausgestattet<br />
sein, der modernsten Abgastechnologie. Zu<br />
Mit Nachdruck hat sich Matthias Wissmann,<br />
Präsident des Verbandes der Automobilindustrie,<br />
gegen Fahrverbote von Diesel-Pkws ausgesprochen.<br />
Bild: VDA<br />
Beginn der nächsten Dekade wird es nahezu<br />
jeder neu zugelassene Diesel-Pkw sein. Damit<br />
ist die Stickoxidfrage bei Neufahrzeugen<br />
gelöst.“<br />
„Wir werden den Verbrennungsmotor<br />
noch viele Jahre haben. Aber gleichzeitig investieren<br />
wir massiv in Elektromobilität<br />
und Digitalisierung“, betonte Wissmann.<br />
Beide Themen standen auch im Mittelpunkt<br />
des Technischen Kongresses des VDA in Berlin.<br />
So wird die deutsche Automobilindustrie<br />
bis zum Jahr 2020 rund 40 Mrd. Euro<br />
für die Weiterentwicklung der Elektromobi-<br />
lität aufwenden: „Bis 2020 werden die deutschen<br />
Automobilhersteller ihr Modellangebot<br />
an E-Autos mehr als verdreifachen –<br />
von derzeit 30 Modellen auf knapp 100.<br />
Dies ist eine große Kraftanstrengung. Denn<br />
die Milliardenaufwendungen müssen aus<br />
dem laufenden Geschäft erwirtschaftet werden,<br />
also aus dem Verkauf von Autos mit<br />
Verbrennungsmotor. Wir können uns nicht<br />
– wie das mancher außerhalb der Branche<br />
meint – einfach aus einer Antriebsart ‚verabschieden‘.<br />
Diese Industrie ist kein Staatsbetrieb,<br />
der trotz ständiger Verluste immer<br />
wieder frisches Geld erhält. Sie trägt Verantwortung<br />
für viele hunderttausend Beschäftigte“,<br />
unterstrich der VDA-Präsident.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt des Technischen<br />
Kongresses lag beim vernetzten und<br />
automatisierten Fahren. „ Wir sind Treiber<br />
der Digitalisierung. Das gilt erst recht für<br />
den großen Megatrend der Mobilität: Das<br />
vernetzte und automatisierte Fahren“, betonte<br />
Wissmann. Die deutsche Automobilindustrie<br />
habe einen Anteil von 58 Prozent an<br />
den weltweiten Patenten im vernetzten und<br />
automatisierten Fahren. Wissmann: „Wir<br />
wollen weiter führend bleiben. Darum investiert<br />
die deutsche Automobilindustrie in<br />
den nächsten drei bis vier Jahren weitere 16<br />
bis 18 Milliarden Euro in Technologien der<br />
Digitalisierung.“<br />
Der 19. Technische Kongress fand am<br />
5. und 6. April 2017 in Berlin statt. Er ist in<br />
Europa das wichtigste Branchentreffen der<br />
Automobilindustrie. Mit über 700 Teilnehmern<br />
aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik<br />
wurde ein neuer Besucher-Höchststand<br />
erreicht.<br />
■<br />
Verband der Automobilindustrie e. V. VDA<br />
www.vda.de<br />
Mai 2017 25
TRENDVerbände und Co.<br />
Talentmanagement und Nachwuchsförderung durch berufliche Wettbewerbe<br />
Junge Fachkräfte zeigen<br />
Höchstleistungen<br />
„Der Virus Worldskills hat mich infiziert. Ich möchte in<br />
meinem Unternehmen künftig für das Training der nächsten<br />
Kandidaten tätig sein.“ Patrick Aiple, gelernter Zerspanungsmechaniker,<br />
gewann 2014 die Deutsche Meisterschaft<br />
in der Disziplin „CNC-Fräsen“ und nahm daraufhin<br />
erfolgreich an der Weltmeisterschaft der Berufe,<br />
den Worldskills São Paulo 2015, teil.<br />
Patrick Aiple gewann bei den<br />
Euroskills Göteborg 2016 Silber<br />
im Skill „CNC-Fräsen“.<br />
Bild: Worldskills Germany / Marcus Mötz<br />
■■■■■■ In São Paulo holte Patrick Aiple<br />
mit Platz 6 eine Medal of Excellence und beschloss,<br />
noch weiter ins Training zu gehen.<br />
Bei der Berufe-EM, den Euroskills im<br />
schwedischen Göteborg im vergangenen<br />
Jahr, machte Patrick seinen Traum wahr. Er<br />
gewann Silber in seiner Disziplin. „Das Tolle<br />
an meinem Beruf ist das Arbeiten mit neuen<br />
Technologien, neuen Maschinen, Materialien<br />
und Werkzeugen. Man hat nicht nur<br />
einen Job an der Maschine, sondern auch<br />
am Computer. Viel Abwechslung ist da garantiert.“<br />
Patrick ist einer von vielen jungen Menschen,<br />
die ihren Beruf aus Leidenschaft ausüben<br />
und viel Motivation und Ehrgeiz in die<br />
Weiterentwicklung der eigenen fachlichen<br />
und persönlichen Fähigkeiten stecken.<br />
Berufswettbewerbe finden auch auf der<br />
AMB in Stuttgart statt<br />
Auf Europa- und Weltmeisterschaften der<br />
Berufe erleben hunderttausende von Zuschauern<br />
voller Begeisterung lebendige und<br />
packende Wettkämpfe: Junge Menschen<br />
präsentieren dabei ihre beruflichen Disziplinen<br />
und wetteifern mit den besten Talenten<br />
der Welt um den Europa- oder Weltmeistertitel.<br />
Auf nationaler und regionaler Ebene<br />
werden jährlich zahlreiche Berufswettbewerbe<br />
im ganzen Bundesgebiet ausgetragen.<br />
In den Disziplinen „CNC-Drehen“ und<br />
„CNC-Fräsen“ beispielsweise alle zwei Jahre<br />
auf der AMB in Stuttgart. Auch im Skill<br />
„Polymechanik“ messen sich Technikall-<br />
rounder aus ganz Deutschland und der Welt<br />
miteinander.<br />
Die Wettkämpfe verändern die jungen<br />
Menschen, fördern und fordern sie, entwickeln<br />
sie zu Top-Fachkräften und bieten<br />
enorme Lernpotenziale. „Sie geben eine<br />
wichtige Orientierung in der eigenen Zukunftsplanung.<br />
Den Fachkräften stehen<br />
nach internationalen Wettbewerben die Türen<br />
offen – denn leidenschaftliche, exzellent<br />
ausgebildete und innovative Arbeitskräfte<br />
mit internationaler Erfahrung sind überall<br />
in der Wirtschaft gefragt“, unterstreicht<br />
Worldskills-Germany-Geschäftsführer Hubert<br />
Romer. Worldskills Germany – ein lebendiger<br />
Verein als Botschafter für die duale<br />
Bildung<br />
In nur zehn Jahren entwickelte sich<br />
Worldskills Germany vom kleinen und jungen<br />
Verein zu einer anerkannten Organisa -<br />
tion auf dem Gebiet der beruflichen Bildung<br />
und des Talentmanagements. Der Verein ist<br />
mittlerweile eine der ersten Adressen, wenn<br />
es um berufliche Wettbewerbe und Bildungssport<br />
geht.<br />
Gemeinsam mit derzeit ca. 80 Mitgliedern<br />
und Partnern schafft Worldskills Germany<br />
eine bundesweite, starke und nachhaltige<br />
Plattform in der Gemeinschaft der Bildungsnetzwerke<br />
und trägt so zu einer innovativen<br />
Nachwuchsförderung in deutschen<br />
Unternehmen bei. Darüber hinaus sorgt die<br />
Organisation durch die Zusammenarbeit<br />
mit etablierten Verbänden, Initiativen und<br />
Stakeholdern für ein erfolgreiches Marketing<br />
für duale Ausbildungsberufe in<br />
Deutschland.<br />
■<br />
Worldskills Germany e.V<br />
www.worldskillsgermany.com<br />
26 Mai 2017
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Mai 2017 27
TRENDVerbände und Co.<br />
„Vollständiges Dienstleistungsbuffet zum All-You-Can-Eat-Beitrag“<br />
Das Sprachrohr der<br />
Präzisionswerkzeugindustrie<br />
Einen Großteil ihres technischen Fortschritts und ihrer Wettbewerbsfähigkeit<br />
verdanken deutsche Industrieunternehmen den<br />
Herstellern ihrer Produktionsmittel. So sind auch die Firmen der<br />
Präzisionswerkzeug-Branche, eines der größten Fachzweige im<br />
Maschinenbau, seit vielen Jahren ein Garant für das Wachstum.<br />
Der VDMA-Fachverband Präzisionswerkzeuge ist seit seiner Gründung<br />
im Jahre 1917 das Informations- und Kommunikationszentrum<br />
der Branche.<br />
Autor: Yannick Schwab<br />
■■■■■■ Der VDMA-Fachverband Präzisionswerkzeuge<br />
betreut eine der größten Teilbranchen des Maschinenbaus<br />
mit einem Branchenumsatz von rund<br />
10 Milliarden Euro und knapp 65 000 Beschäftigten.<br />
Für die rund 180 Mitgliedsfirmen versteht sich der<br />
Fachverband als Dienstleister und Sprachrohr. Das Produktspektrum<br />
der Mitglieder umfasst dabei die Bereiche<br />
Zerspanwerkzeuge, Spannzeuge und Werkzeugbau. Wobei<br />
die Zerspanwerkzeughersteller mit 43 Prozent das<br />
Gros der Unternehmen stellen. Auf die Spanntechnik<br />
entfallen ein Drittel und auf den Werkzeugbau ein Viertel<br />
der Mitglieder. „Die meisten unserer Unternehmen<br />
zählen sich zum Mittelstand und sind inhabergeführt“,<br />
sagt Markus Heseding, Geschäftsführer Fachverband<br />
Präzisionswerkzeuge.<br />
Vorteile für die Mitglieder<br />
Rund 500 Mitarbeiter produzieren beim VDMA, dem<br />
größten Industrieverband in Europa, täglich Informationen<br />
und Dienstleistungen für die rund 3200 Mitglieder<br />
des Gesamtverbandes. Das Dienstleistungsspektrum<br />
umfasst Öffentlichkeitsarbeit, Themen mit branchenspezifischer<br />
Prägung wie Marktdaten aber auch übergeordnete<br />
Fragestellungen wie Vertragsgestaltung oder<br />
Einfuhrbeschränkungen. Die Mitglieder können in einem<br />
weltweiten Branchennetzwerk gemeinsame Interessen<br />
vertreten und auf die internationalen Dachverbände<br />
ISTMA und ECTA zurückgreifen. Regelmäßiger Erfahrungs-<br />
und Meinungsaustausch sind dem Fachverband<br />
genauso ein Anliegen wie die Bildung. Für die Ausbildung<br />
im Werkzeugbau und Maschinen- und Anlagenbau<br />
hat der VDMA dieses Jahr zwei Filme produziert,<br />
die es den Unternehmen ermöglichen sollen, für ihre<br />
Ausbildungsplätze zu werben.<br />
„Wesentliche Aspekte unserer Arbeit sind, die Unternehmen<br />
dabei zu unterstützen, sich frühzeitig auf<br />
neue Herausforderungen einzustellen, ihnen Orientierung<br />
zu geben und ihnen zeitaufwendige Informationsbeschaffung<br />
abzunehmen“, sagt Markus Heseding,<br />
Geschäftsführer Fachverband Präzisionswerkzeuge<br />
im VDMA. Bild: VDMA<br />
Auch der Fachverband Präzisionswerkzeuge trägt<br />
seinen Teil zur Nachwuchswerbung bei und sponsort<br />
auf wichtigen Metallbearbeitungsmessen Schülerbesuche.<br />
In Kooperation mit der Aachener Werkzeugbau<br />
Akademie veranstaltet der Fachverband dieses Jahr außerdem<br />
erstmals eine Werkzeugbau-Challenge für Auszubildende.<br />
Die Nachwuchskräfte lernen auf dem Campus<br />
der RWTH Aachen und bei Besuchen innovativer<br />
Unternehmen vom 31. Juli bis 4. August aktuelle Themen<br />
rund um den industriellen Werkzeugbau und dessen<br />
Handlungsfelder kennen. Weitere wesentliche Aspekte<br />
der Arbeit des Verbandes sind, die Unternehmen<br />
dabei zu unterstützen, sich frühzeitig auf neue Herausforderungen<br />
einzustellen, ihnen Orientierung zu geben<br />
und zeitaufwendige Informationsbeschaffung abzunehmen.<br />
28 Mai 2017
Highlights in diesem Jahr<br />
Bei der Zerspanung und den Spannzeugen ist die EMO<br />
in Hannover das Highlight des Jahres. Der Fachverband<br />
VDMA Präzisionswerkzeuge ist ideeller Träger der<br />
EMO und plant die Werkzeughallen 3 bis 6. Auf dem<br />
gemeinsamen Messestand der Fachverbände Präzisionswerkzeuge<br />
sowie Mess- und Prüftechnik in Halle 4 werden<br />
die Mitglieder und Partner ihre innovativen Lösungen<br />
für Industrie 4.0 den Messebesuchern in Kurzvorträgen<br />
präsentieren. Das Forum gliedert sich in die folgenden<br />
Themenblöcke: Präzisionswerkzeuge, Messtechnik,<br />
Forschung und Datenaustausch.<br />
Die Moulding Expo, welche vom 30. Mai bis 2. Juni<br />
in Stuttgart stattfindet, ist ein wichtiger internationaler<br />
Termin für den Werkzeugbau und seine Ausrüster. Auch<br />
bei dieser Messe engagiert sich der VDMA Präzisionswerkzeuge<br />
als ideeller Träger.<br />
„Der VDMA ist ein echter Vollsortimenter und bietet<br />
seinen Mitgliedern das vollständige Dienstleistungsbuffet<br />
zum All-You-Can-Eat-Beitrag“, verspricht der Geschäftsführer<br />
Markus Heseding. „Das gibt allen Mitarbeitern<br />
der Mitgliedsunternehmen die Möglichkeit, sich<br />
schnell und einfach mit den Informationen zu versorgen,<br />
die sie für ihre Arbeit benötigen.“<br />
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Die Branche soll auch 2017 wieder wachsen<br />
Ein leichtes Wachstum haben die deutschen Präzisionswerkzeuge-Hersteller<br />
im vergangenen Jahr verzeichnet: „Die Präzisionswerkzeuge-Industrie<br />
konnte ihre Produktion im Jahr 2016 insgesamt<br />
um 3 Prozent auf rund 9,9 Milliarden Euro steigern“,<br />
berichtete Lothar Horn, Vorsitzender des Fachverbands<br />
Präzisionswerkzeuge im VDMA, im Januar 2017. Auch für 2017<br />
erwarte man Stand Januar ein Wachstum der Branchenproduktion<br />
um drei Prozent. Die Teilbranchen Zerspanwerkzeuge, Spannzeuge<br />
und Werkzeugbau entwickelten sich im vergangenen Jahr<br />
unterschiedlich gut. Während der Werkzeugbau ein Umsatzplus<br />
von fünf Prozent verbuchen konnte, mussten sich die Hersteller<br />
von Spannzeugen mit einer Steigerung um ein Prozent zufriedengeben.<br />
Bei den Zerspanwerkzeugen stagnierte der Umsatz.<br />
Lothar Horn, Vorsitzender des Fachverbandes<br />
Präzisionswerkzeuge im VDMA. Bild: Horn<br />
www.ingersoll-imc.de<br />
Mai 2017 29
TRENDVerbände und Co.<br />
Auf Drehteile spezialisierte Zulieferer diskutieren unternehmensübergreifende Themen<br />
Ein Ding drehen<br />
Im Verband der Deutschen Drehteile-Industrie im Fachverband Metallwaren-<br />
und verwandte Industrien (FMI) e.V. haben sich Zulieferbetriebe<br />
organisiert, die im Lohnauftrag Drehteile aus Metallen und<br />
Kunststoffen herstellen. Sie arbeiten für eine Vielzahl an Branchen,<br />
zum Beispiel für die Automobil-, Nutzfahrzeug-, Baumaschinen-,<br />
Hausgeräte-, Möbel- und Beschlägeindustrie.<br />
■■■■■■ Aktuell gehören 135 Unternehmen mit über<br />
10 000 Beschäftigten und zusammen über 1,5 Milliarden<br />
Euro jährlichem Umsatz dem Verband der Deutschen<br />
Drehteile-Industrie an. Der Verband wurde im<br />
Jahr 1948 gegründet. Er vereinigt die bedeutenden<br />
Branchenhersteller und fördert die Zusammenarbeit seiner<br />
Mitgliedsfirmen auf technischem und wirtschaftlichen<br />
Gebiet. Der Verband hilft den Mitgliedern, sich aktuellen<br />
Herausforderungen zu stellen und unterstützt sie<br />
mit praktikablen und wirksamen Lösungen. Vier Vorstände<br />
führen den Verband, für die Tagesgeschäfte ist<br />
ein hauptamtlicher Geschäftsführer verantwortlich.<br />
Zu den halbjährlichen Mitgliederversammlungen sowie bei weiteren<br />
Anlässen informieren vom Verband organisierte Spezialisten in<br />
Referaten über Innovationen bei Maschinen und Verfahren. Bild: FMI<br />
Tagesaktuelle Themen im Fokus<br />
Inhalte der gemeinsamen Verbandsarbeit betreffen beispielsweise<br />
die Arbeitssicherheit, den Umweltschutz und<br />
die Qualitätssicherung. Darüber hinaus wirbt der Verband<br />
stellvertretend für seine Mitgliedsunternehmen intensiv<br />
für Berufe in der Metall- und Kunststoffbearbeitung.<br />
Damit will man dem aufkommenden Fachkräftemangel<br />
entgegenwirken. Diese und weitere Themen<br />
werden in halbjährlich ausgerichteten Fachtagungen<br />
erörtert. Dabei erhalten die Mitglieder auch Informationen<br />
über aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen.<br />
In Arbeitskreisen diskutieren ausgesuchte Verbandsmitglieder<br />
über aktuelle Themen. Gemeinsam mit der<br />
Verbandsführung werden Hinweise zur Formulierung<br />
und Gestaltung unter anderem der Allgemeinen Geschäftsbedingungen,<br />
der Qualitätssicherungs- und der<br />
Gewährleistungsvereinbarungen erarbeitet. Ebenso<br />
trägt der Verband dazu bei, dass die Zulieferbetriebe ihre<br />
Interessen gegenüber marktstarken Abnehmern vertreten<br />
und wahren können. Er<br />
überwacht in diesem Rahmen<br />
das Einhalten wettbewerbsrechtlich<br />
relevanter Vereinbarungen<br />
und der anzuwendenden<br />
Normen.<br />
Zu den halbjährlichen Mitgliederversammlungen<br />
sowie<br />
bei weiteren Anlässen informieren<br />
vom Verband organisierte<br />
Spezialisten in Referaten über<br />
Innovationen bei Maschinen<br />
und Verfahren. Ähnlich erhalten<br />
die Mitglieder auch unternehmensübergreifende<br />
Informationen<br />
beispielsweise zu Versicherungsvereinbarungen,<br />
zum<br />
Wettbewerbs-, Vertrags- und<br />
Umweltrecht, zu Verkaufs- und<br />
Lieferbedingungen sowie zur<br />
allgemeinen technischen Spezifikation<br />
von Drehteilen.<br />
30 Mai 2017
Marktwirtschaftliche Entwicklung und Position der<br />
Branche aufzeigen<br />
Beispielsweise gibt der Verband einen Leitfaden für den<br />
umweltgerechten Umgang mit Metallspänen an die im<br />
Verband organisierten Zulieferbetriebe heraus. Ähnlich<br />
informiert die Geschäftsführung des Verbands über allgemeine<br />
Wirtschaftsdaten und statistische Entwicklungen,<br />
die speziell für die besonderen Interessen der Branche<br />
Zulieferindustrie und Drehteilehersteller aufbereitet<br />
werden. Dazu gehört auch ein Benchmarking.<br />
Darüber hinaus organisiert der Verband<br />
gemeinsame Messeauftritte auf den relevanten<br />
Handels- und Industriemessen.<br />
Der Verband der Deutschen Drehteile-Industrie<br />
vertritt innerhalb seiner Öffentlichkeitsarbeit<br />
die Interessen seiner Mitglieder<br />
gegenüber Behörden und politischen Institutionen.<br />
Somit wirkt er indirekt unter anderem<br />
an der künftigen Ausprägung von Handelsbeziehungen<br />
zwischen Zulieferern und<br />
marktstarken Auftraggebern oder an der<br />
Ausrichtung von Umweltgesetzen mit.<br />
Internationalisierung unterstützen<br />
Willi Gaule, der bei der<br />
Räuchle GmbH+Co.<br />
KG die Geschäfte führt,<br />
ist aktuell Vorstandsvorsitzender<br />
des Verbands<br />
der Deutschen Drehteile-Industrie.<br />
Bild: FMI<br />
Die Integration in den übergeordneten<br />
Fachverband Metallwaren- und verwandte<br />
Industrien (FMI) e. V. ermöglicht ein weiterreichendes<br />
Spektrum an Verbandstätigkeiten. Beispielsweise beteiligt<br />
sich der Verband der Deutschen Drehteile-Industrie<br />
an der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie, die über<br />
6500 Zulieferunternehmen mit über 860 000 Beschäftigten<br />
repräsentiert. Zudem ist der Verband der Deutschen<br />
Drehteile-Industrie mit den deutschen Wirtschaftsverbänden<br />
WSM Wirtschaftsverband Stahl- und<br />
Metallverarbeitung e. V. und BDI Bundesverband der<br />
Deutschen Industrie e. V. verbunden.<br />
Für einen weltweiten Erfahrungsaustausch mit europäischen<br />
und nordamerikanischen Unternehmen, sorgen<br />
die gemeinsamen Treffen und Tagungen im Rahmen<br />
des Internationalen Drehteileverbands SID Syndicat International<br />
du Décolletage. Um speziell in Zeiten der<br />
zunehmenden Globalisierung internationale Kontakte<br />
und Handelsbeziehungen zu fördern, organisiert der<br />
Verband der Deutschen Drehteile-Industrie auch internationale<br />
Unternehmerreisen für Fach- und Führungskräfte.<br />
■<br />
Verband der Deutschen Drehteile-Industrie<br />
im Fachverband Metallwaren- und<br />
verwandte Industrien (FMI) e. V.<br />
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Mai 2017 31
VDWF: Der Branchenverband feiert 25-jähriges Jubiläum<br />
Ein Gesicht für die Branche<br />
Seit mittlerweile einem Vierteljahrhundert vertritt der Verband Deutscher<br />
Werkzeug- und Formenbauer (VDWF) die Interessen seiner<br />
Mitglieder. „In dieser Zeit hat er es geschafft, der Branche ein Gesicht,<br />
ein Gehör und auch Antworten zu geben“, ist sich VDWF-<br />
Präsident und Pro-Dekan der Hochschule Schmalkalden,<br />
Prof. Dr.-Ing. Thomas Seul, sicher.<br />
Autor: Yannick Schwab<br />
■■■■■■ Der VDWF wurde im November<br />
1992 von einer Gruppe engagierter Unternehmen<br />
ins Leben gerufen. Die Gründer<br />
hatten die Vision, dass eine Großzahl der<br />
Aufgaben von den mehrheitlich kleinen und<br />
mittelständischen Unternehmen nicht mehr<br />
alleine, wohl aber gemeinsam bewältigt<br />
werden kann.<br />
So verfolgt der Verband folgende übergeordnete<br />
Ziele. Die Sichtbarkeit des Werkzeug-<br />
und Formenbaus in Deutschland,<br />
Europa und der ganzen Welt. Die Aus- und<br />
Weiterbildung der Branche in Form von<br />
Ausbildungsinitiativen, praxisnaher Studiengänge,<br />
Seminare, Workshops und Delegationsreisen.<br />
Die Aufrechterhaltung und der<br />
Ausbau der Technologieführerschaft durch<br />
Erfahrungsaustausch, Forschungsprojekte<br />
und Technologievermittlung. Und nicht zuletzt<br />
die Art und Weise wie die Branche untereinander<br />
kommuniziert.<br />
Moulding Expo als internationale Plattform<br />
Auch deshalb setzt sich der VDWF heute,<br />
25 Jahre später, unter anderem als ideeller<br />
und fachlicher Träger der Moulding Expo<br />
für die Branche ein. „Wir wollen dem Werkzeug-<br />
und Formenbau mit der Messe eine<br />
Plattform bieten, um uns im internationalen<br />
Markt messen zu können“, erklärt Prof.<br />
Dr.-Ing. Thomas Seul, VDWF-Präsident und<br />
Pro-Dekan der Hochschule Schmalkalden.<br />
Die Moulding Expo findet im zweijährlichen<br />
Turnus auf dem Messegelände Stuttgart<br />
statt. „Auf der ersten Moulding Expo<br />
2015 hatten wir 52 Mitglieder am Gemeinschaftsstand.<br />
Dieses Jahr sind es 75, obwohl<br />
ein gutes Dutzend der Unternehmen von<br />
2015 mit einem eigenen Stand auf die<br />
Moulding Expo geht“, zeigt sich Ralf Dürrwächter,<br />
VDWF-Geschäftsführer Marketing,<br />
begeistert. Am Abend des 31. Mai wird<br />
an dem VDWF-Stand die „25 Jahre<br />
VDWF“-Jubiläumsfeier abgehalten. Neben<br />
dem Jubiläum hat der Verband vom 30. Mai<br />
bis 2. Juni aber noch Anderes zu feiern. Erstmals<br />
präsentiert ein Verein, live auf einer<br />
Messe, mit dem „Polyman“ sein eigens entwickeltes<br />
Werkzeug. Das „Polyman“-Werkzeug<br />
ist eine spritzgussgerechte Formteilkonstruktion.<br />
Ein Punkt, der sowohl auf der Moulding<br />
Expo 2017 als auch beim VDWF eine wichtige<br />
Rolle einnimmt, ist die Aus- und Weiterbildung.<br />
Unter dem Motto „Bring deine Zukunft<br />
in Form“ wird die Messe mit dem<br />
VDWF und den anderen Partnerverbänden<br />
in Halle 4 die wichtigsten Ausbildungsberufe<br />
des Werkzeug-, Kunststoff- und Formen-<br />
32 Mai 2017
Verbände und Co.TREND<br />
Der VDWF auf der Moulding Expo<br />
2015. 52 Mitglieder waren vor zwei<br />
Jahren am Gemeinschaftsstand des<br />
Verbandes vertreten, dieses Jahr sind<br />
es mehr als 70. Bild: VDWF<br />
baus präsentieren. „Wir möchten jungen<br />
Menschen die Branche nahebringen, Werkzeugbau<br />
ist nicht nur Hammer und Meißel“,<br />
stellt Dürrwächter klar.<br />
Aus- und Weiterbildung im Fokus<br />
Ein wichtiger Bestandteil der Aus- und Weiterbildungsinitiative<br />
des VDWF ist das überbetriebliche<br />
Ausbildungsprogramm. Hier<br />
werden den Auszubildenden neben der betrieblichen<br />
Ausbildung und der Berufsschule<br />
Spezialkenntnisse vermittelt. Im Mittelpunkt<br />
stehen dabei die Vermittlung und Vertiefung<br />
von Fähigkeiten und Kenntnissen<br />
auf dem Gebiet des Werkzeug- und Formenbaus.<br />
Die inhaltlichen Schwerpunkte werden<br />
dabei vom VDWF vorgegeben und gemeinsam<br />
mit dem Lehrpersonal vermittelt.<br />
Ziel ist es, so die Kluft zwischen Berufsschulausbildung<br />
und benötigtem Praxiswissen<br />
im Tagesgeschäft zu schließen. Den Mitgliedern<br />
bietet sich die Möglichkeit, ihre<br />
Auszubildenden für jeweils zwei Wochen im<br />
zweiten und dritten Lehrjahr schulen zu lassen.<br />
„Qualifizierte Mitarbeiter machen den<br />
Unterschied, die richtigen Maschinen kann<br />
jeder kaufen“, sagt Dürrwächter und hebt<br />
die Bedeutung der Ausbildung hervor.<br />
Weiter werden in Kooperation mit dem<br />
VDWF verschiedene berufsbegleitende Studiengänge<br />
an der Hochschule Schmalkalden<br />
angeboten. „Durch meine Arbeit als Pro-<br />
Dekan an der Hochschule Schmalkalden ist<br />
der Verband auch in die Richtungen Wissenschaft,<br />
Forschung und Lehre gegangen, was<br />
es vorher nicht gab“, erklärt Seul das Engagement<br />
des Verbandes an der Hochschule.<br />
So startet im Sommersemester 2017 der Stu-<br />
diengang für Additive Fertigungsverfahren<br />
und Rapid-Technologien.<br />
Nicht nur die Ausbildung, sondern auch<br />
die Weiterbildung von Fachkräften und leitenden<br />
Angestellten liegt dem Verein am<br />
Herzen. Weiterentwicklungen, Neuprodukte,<br />
moderne Technologien – in allen Bereichen<br />
des Werkzeug- und Formenbaus sind<br />
die Akteure gefordert, der zunehmenden<br />
Dynamik Herr zu werden. Aus diesem<br />
Grund hat der VDWF neben seiner überbetrieblichen<br />
Lehrlingsausbildung und den<br />
Studiengängen bereits seit vielen Jahren ein<br />
breites Seminar-, Workshop- und Arbeitskreis-Programm<br />
in seinem Portfolio. Schulungsinhalt<br />
sind technische Themenfelder,<br />
aber auch Soft Skills, die für eine zeitgemäße<br />
Unternehmensführung immer mehr an Bedeutung<br />
gewinnen. Insgesamt kommt der<br />
Verband deutscher Werkzeug- und Formenbauer<br />
mit 20 verschiedenen Aus- und Weiterbildungsinhalten<br />
auf über 100 Seminartage<br />
im Jahr 2017.<br />
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Mai 2017 33
TRENDVerbände und Co.<br />
Der VDWF stellt sich vor: (v. li.) Anton Schweiger, Vize<br />
Präsident, Barbara Ellinger-Walter, Vorstands -<br />
mitglied Finanzen, Markus Bay, Vorstandsmitglied<br />
Ausbildung, Professor Dr.-Ing. Thomas Seul, Präsident,<br />
Ralf Dürrwächter, Geschäftsführer Marketing,<br />
Heiko Semrau, Geschäftsführer Technik. Bild: VDWF<br />
Delegationsreise nach Südafrika 2012: Der deutsche<br />
Voll wildes Netzwerk<br />
legationsreisen und andere Veranstaltungen<br />
an.<br />
Ein weiteres Anliegen ist dem VDWF die<br />
Netzwerkpflege und der Erfahrungsaustausch<br />
zwischen seinen Mitgliedern. Die<br />
Mitgliederzahl konnte in den vergangenen<br />
Besonderer Beliebtheit erfreut sich der<br />
Geschäftsführertreff „Voll wild“. Die im<br />
November 2015 erstmals ausgetragene Veranstaltung<br />
findet zweimal jährlich bei einem<br />
04. Juli 2017, Horb a. N.<br />
den Leistungsträgern zu identifizieren und<br />
VDWF-Grillfest bei Karl Walter Formen- und Kokillenbau, 08. Juli 2017, Göppingen<br />
die Branche gemeinsam nach vorne zu pu -<br />
VDWF/VDMA-Anwenderforum, 12. September 2017, Schmalkalden<br />
shen.“<br />
■<br />
„Voll wild“ on Tour, 02. – 05. Oktober 2017, Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Deutschland<br />
· VDWF-Arbeitskreis „Werkzeugbau 4.0“ bei Paul Horn, 10. Oktober 2017, Tübingen Verband Deutscher Werkzeug- und<br />
drei Jahren von 150 auf mehr als 250 gesteigert<br />
werden. „Ein gutes und stabiles Netzwerk<br />
erfordert, dass man ordentlich mit -<br />
einander umgeht, dass man sich aufeinender<br />
freut. Was daraus entsteht, ist ein respektvoller<br />
Austausch auf Augenhöhe“, erklärt<br />
Seul. Deshalb bietet der Verband neben<br />
seinen Seminaren auch Workshops, De -<br />
Mitgliedsunternehmen statt. Zum Konzept<br />
gehört, dass neben interessanten Vorträgen<br />
und Produktionsbesichtigungen auch ein<br />
„besonderer“ Ausklang des Tages begangen<br />
wird. Im Oktober 2017 geht „Voll wild“<br />
auf Tour: Über die Schweiz und Liechtenstein<br />
fährt der Reisebus nach Österreich, bevor<br />
es zurück nach Deutschland geht. Neben<br />
diversen Betriebsrundgängen, stehen<br />
Botschafter Horst Freitag (hinten, M.) lud am Tag<br />
der Deutschen Einheit einige Hundert Gäste ein, darunter<br />
auch Professor Dr.-Ing. Seul. Bild: VDWF<br />
Vorträge und verschiedene Freizeitaktivitäten<br />
auf dem Programm. Seinen Abschluss<br />
findet das „Voll wild“-Jahr 2017 im November<br />
in der Müllverbrennungsanlage<br />
Mannheim, behandelt wird dort das Thema<br />
„Nachhaltigkeit“.<br />
Was passiert beim VDWF und welche<br />
Die gemeinsamen Aktivitäten und der<br />
Seminare werden angeboten?<br />
vertrauensvolle Umgang miteinander sorgen<br />
Moulding Expo mit VDWF-Gemeinschaftsstand, 30. Mai – 02. Juni 2017, Stuttgart<br />
für ein beständiges Wachstum des Netzwer-<br />
„25 Jahre VDWF“-Party im Rahmen der Moulding Expo, 31. Mai 2017, Stuttgart<br />
kes und bringen den VDWF in seinen Zielsetzungen<br />
voran. Auf die Arbeit als Präsi-<br />
· Seminar „Marketing und Vertrieb im Werkzeug- und Formenbau“ beim WI.SWF,<br />
20. – 21. Juni 2017, Halver<br />
dent beim VDWF angesprochen sagt Prof.<br />
· Workshop „Konkrete Entlastung der Unternehmensleitung“ im Innocentre,<br />
Seul: „Mir macht es einfach Spaß, mich mit<br />
Formenbauer e.V.<br />
www.vdwf.de<br />
34 Mai 2017
Mai 2017 35
01Maschinen<br />
Mikrofräsen: Filigraner Prozess – filigrane, aber robuste Maschine<br />
Anwender baut modulares<br />
5 Achs-Mikro-BAZ<br />
Die Mikrosystemtechnik (MST) ist mit einem weltweiten Marktvolumen<br />
im dreistelligen Milliardenbereich einer der großen Wachstumsmärkte.<br />
Für die Mikrosystemtechnik wird ein globales Wachstum<br />
von 16 % p. a. erwartet. Der anhaltende Trend zur Verkleinerung<br />
technischer Produkte und Konsumgüter erfordert die Entwicklung<br />
neuer und die Weiterentwicklung vorhandener Technologien<br />
zur Herstellung mikrotechnischer Bauteile. [1]<br />
Autoren: Siegfried Schmalzried, HFU<br />
Hubert Truckenbrod, Firma Zorn Microsolution GmbH<br />
■■■■■■ Diese Miniaturisierung bestimmt insbesondere<br />
Märkte, in denen Deutschland traditionell gut aufgestellt<br />
ist. Allen voran spielen hier die Automobilindustrie<br />
aber auch die Biomedizintechnik bzw. Medizintechnik<br />
eine gewichtige Rolle. Dabei sind die neuen Möglichkeiten<br />
und Potenziale durch die Miniaturisierung<br />
bemerkenswert. Gerade in der Medizintechnik werden<br />
minimalinvasive Verfahren durch sie erst ermöglicht. [2]<br />
Herausforderungen in der Mikrosystemtechnik<br />
Kleine und mittlere Unternehmen tun sich teilweise<br />
schwer mit Mikrosystemtechnik-Innovationen. Die<br />
Gründe dafür liegen zum einen im hohen Investitionsvolumen<br />
für Produktions- und Fertigungsanlagen und<br />
den langen Vorlaufzeiten zur Realisierung robuster und<br />
stabiler Prozesse, was einhergeht mit einem hohen Return-on-Investment-Risiko.<br />
Weiterhin ist der Markt<br />
sehr innovativ. Dies ist zunächst positiv, führt jedoch<br />
aus produktionstechnischer Sicht evtl. sogar zu einer<br />
abwartenden Haltung. [2]<br />
Mikrozerspanung wird immer wichtiger<br />
Vor diesem Hintergrund lohnt sich ein fokussierter<br />
Blick auf die Produktionstechnik für miniaturisierte<br />
Systeme. Dabei erweisen sich Verfahren, die in der Makrotechnologie<br />
effizient und wirtschaftlich sind, als zunehmend<br />
attraktiv für die Mikrosystemtechnik. Damit<br />
kann die ablehnende Haltung überwunden werden,<br />
handelt es sich doch um Verfahren, die gerade auch in<br />
KMUs in Perfektion angewandt werden. Eine rasante<br />
Entwicklung nahmen dabei in den letzten 5–10 Jahren<br />
die zerspanenden Verfahren.<br />
Technologisch unterscheiden sich die Anforderungen<br />
an die Mikrozerspanung deutlich von denen der Makrozerspanung,<br />
da sich die klassischen Zerspanungstheorien<br />
nicht direkt übertragen lassen. So können beispielsweise<br />
die Schnittgeschwindigkeiten der Makrozerspanung<br />
in der Mikrozerspanung nicht realisiert werden.<br />
Bei üblichem vc von 150 m/min (Hartmetall-Stahl)<br />
wäre bei einem Werkzeug mit einem Durchmesser von<br />
0,2 mm eine Spindeldrehzahl von ca. 250 000 U/min erforderlich.<br />
Aufgrund der Mikro-Dimensionen bestehen<br />
dann natürlich auch spezielle Anforderungen an die<br />
Steifigkeit der Werkzeuge, um den Anforderungen im<br />
Prozess zu genügen.<br />
Zorn Micro One nennt das Unternehmen das neue<br />
modulare 5-Achs-Mikrobearbeitungszentrum.<br />
Bild: Zorn<br />
36 Mai 2017
Darüber hinaus ist gerade die ultrapräzise Zerspanung<br />
geprägt von langen Maschinenhaupt- und -nebenzeiten.<br />
Das Einrichten und Auswuchten eines Fräswerkzeugs<br />
kann beispielsweise bis zu einem Tag dauern.<br />
Durch spezialisierte, meist luftgelagerte Werkzeugsysteme<br />
sowie kleine Werkzeuge sind Maschinenhauptzeiten<br />
von Stunden bis Tagen oder gar Wochen keine Seltenheit.<br />
Die dritte Stoßrichtung in der Mikrozerspanung<br />
Die Maschinenhersteller sind nun bemüht, dem Kunden<br />
genau für diese Herausforderungen Lösungen anzubieten.<br />
Dabei sind aus Sicht der Standardmaschinenhersteller<br />
und der Hersteller von Ultrapräzisionsmaschinen<br />
zwei Stoßrichtungen zu beobachten, welche jedoch<br />
letztendlich eine Annäherung bedeuten. Unter Beibehaltung<br />
ihrer Flexibilität und Produktivität versuchen<br />
Standardmaschinenhersteller, mit bekannten Maschinenelementen<br />
aus der Ultrapräzisionszerspanung wie<br />
beispielsweise hydrostatischen Führungen oder aerostatisch<br />
gelagerten Spindeln den Anforderungen zu genügen.<br />
Wobei die etablierten Hersteller von Ultrapräzisionsmaschinen<br />
versuchen, Steuerungsmerkmale und Automatisierungsmechanismen<br />
wie beispielsweise automatische<br />
Werkzeugwechsler in die Maschinenkonzepte zu<br />
integrieren.<br />
Beiden Ansätzen gemein ist die daraus entstehende<br />
höhere Maschinenkomplexität und Anfälligkeitssensitivität.<br />
Ganz am Ende stellt man Erstaunliches fest: Die<br />
Maschinen für die Mikrobearbeitung werden immer<br />
größer und teurer, obwohl man meinen könnte, Mikro-<br />
Präzision im μm-Bereich verspricht der Hersteller.<br />
Bild: Zorn<br />
bearbeitung müsste eigentlich auch für kleine, kompakte,<br />
clevere Maschinen stehen.<br />
Eine dritte Stoßrichtung kommt nun, im ersten Moment<br />
überraschend, von Seiten der Automatisierungstechnik.<br />
Taucht man in die Automatisierungstechnik<br />
ein, findet man dort bereits schon längst etablierte und<br />
weit vor der Diskussion um die Mikrosystemtechnik<br />
Lösungen beispielsweise in der Mikromontage. Bereits<br />
in den siebziger Jahren gab es Anwendungen, die nur<br />
automatisiert gelöst werden konnten, wie beispielsweise<br />
in der Glühwendelmontage für Miniaturlampen. Der<br />
Grund war einfach, da eine manuelle Montage nicht<br />
durchführbar war. Ist dieser reichhaltige Erfahrungsschatz<br />
für die Mikrozerspanung einsetzbar, womöglich<br />
genau als Lösungsansatz der beschriebenen Vorbehalte?<br />
Mikrozerspanung aus der Trickkiste der Automatisierer<br />
Bei der Firma Zorn Microsolution in Stockach wurde<br />
auf Basis eines weitreichenden Erfahrungsschatzes in<br />
der Mikromontage ein Entwicklerteam zusammengestellt,<br />
um sich der Herausforderung zu stellen. Interessant<br />
ist hierbei: Die Konstrukteure kommen nicht aus<br />
den einschlägig bekannten Werkzeugmaschinenfirmen<br />
bzw. -branchen und sind damit in ihrer Denkweise nicht<br />
vorbelastet. Die Maxime bei der Entwicklung lautet:<br />
Kompakte Maschine, einfach zu bedienen, günstig im<br />
Erwerb und nicht den Nanometer jagen, sondern mit<br />
Mai 2017 37
1875<br />
765<br />
01Maschinen<br />
microone 3<br />
Roboterzelle als Automatisierungsmodul<br />
Hier als Epson S5-A901S<br />
765<br />
microone 2<br />
3320<br />
1100<br />
microone 1<br />
Automatisierung Miniatur-Bearbeitungszentrum<br />
Zorn microone in verschiedenen Varianten.<br />
In der Darstellung werden bis zu drei Anlagen<br />
durch einen zentralen Roboter bestückt.<br />
Hier wird eine Gesamtfläche von ca. 6m² benötigt.<br />
Das modulare Konzept erlaubt unterschiedliche Anlagenlayouts. Hier beschickt ein zentraler<br />
Roboter drei Maschinen. Bild: Zorn<br />
2210<br />
Automatisierung Miniatur-Bearbeitungszentrum<br />
Zorn microone in verschiedenen Varianten.<br />
In der Darstellung wird eine Anlage durch einen<br />
zentralen Roboter bestückt. Hier wird eine<br />
Gesamtfläche von ca. 1,7m² benötigt.<br />
microone<br />
Roboterzelle als Automatisierungsmodul<br />
Hier als Epson S5-A901S<br />
Wird Widder Roboter mit einer einzelnen Maschine gekoppelt, liegt der Platzbedarf fbei ilediglich<br />
li 1,7 m 2 . Bild: Zorn<br />
dem μm spielen. Das Ganze, um die Komplexität und<br />
Investkosten zu reduzieren.<br />
Die daraus entstandene lässt den erfahrenen Zerspaner<br />
staunen. Die ist ein professionelles Mikrobearbeitungszentrum,<br />
welches äußerst flexibel an die unterschiedlichsten<br />
Anforderungen adaptiert werden kann.<br />
Kennzeichnend ist nicht nur die äußerst kompakte Bauweise<br />
in hochwertigster Ausführung, sondern auch die<br />
Trennbarkeit der Module. Der Fokus liegt hierbei auf<br />
der Modularität in Miniaturgröße für miniaturisierte<br />
Bearbeitungsaufgaben. Max. 0,9 m² Stellfläche werden<br />
für die vollwertige 5-Achs-Bearbeitung benötigt. Plug<br />
and Play beschreibt nicht nur die Technik des Produktes,<br />
dies gilt auch für den Transport, die passt ohne Demontage<br />
durch jede Standardtür.<br />
Der optimale Zugang sowie ein idealer Sichtbereich<br />
zum Werkstück erlauben dem Bediener/in eine ergonomische<br />
Maschinenbedienung. Hierzu trägt auch die als<br />
Sitzarbeitsplatz ausführbare Arbeitstischhöhe bei, mit<br />
der selbst kleinste Bauteile von zwei Seiten gut gesehen<br />
und gegriffen werden können.<br />
Die Modularität ermöglicht es, das Bearbeitungsmodul<br />
separat in Montageanlagen zu integrieren, während<br />
die Versorgungseinheit außerhalb bleibt. Die Maschine<br />
ist als klassisches Bearbeitungszentrum ausgeführt. Eine<br />
Weiterentwicklung sieht jedoch auch vor, weitere Bearbeitungsmethoden<br />
zu integrieren. Die aktuell eingesetzte<br />
Hochleistungsspindel kann dann z. B. durch eine Laseroptik<br />
oder durch eine Dosiereinheit ersetzt werden,<br />
wodurch weiter Mikroproduktionsaufgaben mit einer<br />
Basiseinheit durchgeführt werden können. Integriert in<br />
eine Automatisierungszelle kann das Teilehandling wesentlich<br />
vereinfacht werden.<br />
Gerade beim Werkzeugwechsel zeigt sich wiederum<br />
der Einfluss aus der Automatisierungstechnik. Die ist<br />
mit einem Werkzeugwechsler für 12 Werkzeuge ausgerüstet.<br />
Das durchdachte System der Direktspannung ermöglicht<br />
es, auf kostenintensive Werkzeughalter zu verzichten.<br />
Die bauartbedingte Konstruktion des mitfahrenden<br />
Magazins gestattet kürzeste Werkzeugwechselzyklen.<br />
Der Anwender kann sein Werkzeugmagazin zur<br />
Vergrößerung der Werkzeuganzahl ohne Probleme um<br />
mehrere Magazinplatten erweitern. Ein weiteres wichtiges<br />
Thema ist der Umweltaspekt. Trotz hoher Dynamik<br />
kann der Energieverbrauch der geräuscharmen Maschine<br />
durch reduzierte bewegte Massen gesenkt werden.<br />
Der konsequente Einsatz von MMS unterstreicht die<br />
Nachhaltigkeit.<br />
Mit diesem Ansatz aus der Trickkiste der Automatisierungstechnik<br />
ist es umfassend gelungen, ein vielseitig<br />
einsetzbares 5-Achs-Mikrobearbeitungszentrum zu realisieren.<br />
Die bekannte minimalistische jedoch flexible<br />
und robuste Herangehensweise der Automatisierer stellt<br />
eine äußerst ernst zu nehmende Alternative zu den aktuellen<br />
Systemen dar. Insbesondere kommt dieser Lösungsansatz<br />
den üblichen Vorbehalten gegenüber der<br />
Mikrozerspanung, nämlich filigrane und kompliziert zu<br />
beherrschende Prozesse, entgegen. Und das immer da,<br />
wo es eigentlich mehr um eine kostengünstige 5-Achsmikrobearbeitung<br />
als um den Nanometer geht. ■<br />
Literatur: [1] VDE Positionspapier Mikrosystemtechnik, VDE<br />
Verband der Elektronik, 2009<br />
[2] Positionspapier der Bundesregierung zur zukünftigen Entwicklung<br />
der Mikroelektronik https://www.bmbf.de/files/<br />
140624_BMBF_Positionspapier_Mikroelektronik.pdf BMBF 2014<br />
Zorn GmbH & Co. KG<br />
www.zorn-gmbh.de<br />
38 Mai 2017
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01Maschinen<br />
Luftfahrtzulieferer nutzt Portalfräsmaschine für hochkomplexe Werkstücke<br />
Intelligente<br />
Bewegungssteuerung<br />
Auf einer Portalmaschine mit 5-Achs-Kopf DCX 32–5SCi<br />
von Hurco fertigt die Knebel Metalltechnik GmbH Präzi -<br />
sions-Ersatzteile für den Flugzeugbau. In kürzester Zeit<br />
werden damit vorgegebene Spezifikationen an den angelieferten<br />
zertifizierten Materialien exakt umgesetzt. Die in<br />
der Luftfahrtindustrie überaus strengen Abnahmeprüfungen<br />
bestehen sie anschließend anstandslos.<br />
■■■■■■ Am Morgen kommt der Auftrag,<br />
am Abend muss alles fertig sein. Wie<br />
soll das gehen? Mit passenden Maschinen,<br />
lautet die Antwort von Edgar Knebel, Inhaber<br />
der Knebel Metalltechnik GmbH: „Nur<br />
so kann man auf dem schnellen Zuliefermarkt<br />
mithalten.“ In seinem Maschinenpark<br />
stehen ein Dutzend Fräsmaschinen von<br />
Hurco. Die neueste Anschaffung ist eine<br />
Portalfräsmaschine für hochkomplexe<br />
Werkstücke DCX 32-5SCi. Das 5-Achs-Bearbeitungszentrum<br />
mit integriertem 5-Achs-<br />
Simultan-Fräskopf eignet sich ideal für die<br />
5-Seiten-Bearbeitung und bietet in der<br />
Z-Achse mehr Freiraum in der Höhe. Die<br />
Maschine arbeitet mit hoher Laufruhe und<br />
bietet einen automatischen Werkzeugwechsler<br />
mit 40 Magazinplätzen.<br />
Die Steuerung ist präzise und einfach zu<br />
bedienen, wie Knebel findet: „Das liegt an<br />
Die Steuerung der Portalfräsmaschine<br />
ist präzise und einfach zu<br />
bedienen. Bild: Hurco<br />
der Philosophie von Hurco, knifflige Technik<br />
einfach zu gestalten.“ Zwar überlässt er<br />
das CNC-Programmieren seinen Fachleuten<br />
in der Konstruktion – sie senden die fertigen<br />
Pläne vom Büro aus direkt an die Maschinen.<br />
Doch mit der Hurco-Steuerung legt der<br />
Firmenchef auch gerne mal selbst Hand an,<br />
weil er hier direkt an der Maschine Aufgaben<br />
festlegen und starten kann.<br />
Software optimiert Verfahrbewegung<br />
Die kompakte Steuerung des Panels mit<br />
sparsamer Tastatur erleichtert das tägliche<br />
Arbeiten und verkürzt die Einarbeitung von<br />
Für hochkom -<br />
plexe Werk -<br />
stücke: Portalfräsmaschine<br />
DCX 32-5SCi<br />
von Hurco.<br />
Bild: Hurco<br />
Mitarbeitern an der Maschine, so Knebel.<br />
Zusätzlich erhöht das Softwaretool Ultimotion<br />
die Leistungsfähigkeit des Bearbeitungszentrums<br />
– eine Option, die Bearbeitungszeiten<br />
mittels optimaler Verfahrwege<br />
und Werkstückeinstiege deutlich verringert.<br />
Die Software ermittelt die optimale Verfahrbewegung<br />
und ermöglicht so eine deutlich<br />
agilere Maschinenperformance sowohl im<br />
Dialog als auch im NC-Betrieb. Die optimierte<br />
Bewegungsplanung erhöht Effizienz<br />
und Oberflächengüte ohne Einbußen bei<br />
der Genauigkeit des Werkstücks. Besonders<br />
bei komplexen Bauteilen sind die Vorteile<br />
vielfältig und können die Bearbeitungszeit<br />
um 30 Prozent und mehr reduzieren.<br />
Für Knebel ist die Schnelligkeit und Zuverlässigkeit<br />
seiner neuen Maschine das<br />
Nonplusultra: „Im Luftfahrtgeschäft wird<br />
‚on demand‘ beauftragt und umgesetzt. Sobald<br />
das Material bei uns eintrifft, muss die<br />
Fertigung starten. Logisch, dass meine Mitarbeiter<br />
und Maschinen auf dieses Geschäft<br />
ausgerichtet sein und unsere Anlagenpartner<br />
wie Hurco echte Qualität beweisen<br />
müssen.“<br />
■<br />
Hurco GmbH<br />
www.hurco.de<br />
40 Mai 2017
Vertikales 5-Achsen-Bearbeitungszentrum<br />
Perfekte Konturtreue und<br />
Oberflächenqualität<br />
■■■■■■ Für die präzise und<br />
effiziente Fertigung hochkomplexer<br />
Werkstücke zeigt die<br />
Hommel CNC-Technik auf der<br />
diesjährigen Moulding Expo in<br />
Stuttgart das vertikale 5-Achs-<br />
Bearbeitungszentrum Okuma<br />
MU-4000V.<br />
Dieses Bearbeitungszentrum<br />
ist mit der hochmodernen CNC-<br />
Steuerung Okuma OSP-P300M<br />
sowie mit einem stabilen und<br />
dynamischen Dreh-/Schwenktisch<br />
ausgestattet. Automatisierungen<br />
sind an der MU-4000V<br />
problemlos umsetzbar. Über die<br />
Seite kann die Maschine mit einem<br />
Roboter oder Palettenwechsler<br />
ausgestattet werden –<br />
und das ohne Einschränkung<br />
der Zugänglichkeit des Arbeitsraumes<br />
durch den Bediener.<br />
Die Maschine ist mit dem<br />
„5-Achs-Simultan-Software-Paket“<br />
von Okuma ausgestattet,<br />
mit speziellen Funktionen für<br />
die Ansprüche des Werkzeugund<br />
Formenbaus. Unter anderem<br />
können mit dem integrierten<br />
Super Nurbs dank zahlreicher<br />
Filterfunktionen Freiformflächen<br />
schneller und präziser<br />
gefräst werden.<br />
Weiterhin wird auf der<br />
MU-4000V die Intelligent Technology<br />
„5-Axis Auto Tuning<br />
System“ präsentiert. Durch die<br />
automatische Erfassung und<br />
Kompensation von fertigungstechnischen<br />
Toleranzen sowie<br />
verschleißbedingten Abweichungen<br />
der Maschinengeometrie<br />
erreichen die Bediener der<br />
Maschine mit dem 5-Axis Auto<br />
Tuning System höchste Genauigkeiten<br />
im Raum.<br />
■<br />
Das vertikale 5-Achs-Bearbeitungszentrum<br />
Okuma MU-4000V. Bild: Hommel<br />
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Mai 2017 41
01Maschinen<br />
Bis zu 50 Prozent mehr Produktivität in der Fünf-Achs-Bearbeitung<br />
Fixer Doppelspindler<br />
Die „vermutlich schnellste doppelspindlige Fünf-Achs-<br />
Maschine der Welt“ – so nennt Dr. Markus Flik, Vorsitzender<br />
der Chiron-Geschäftsführung, die neue DZ08 FX Precision<br />
+, die zusammen mit der einspindligen FZ08 FX<br />
Precision + auf der Hausmesse Ende März in Tuttlingen<br />
Premiere feierte. Bis zu 50 Prozent mehr Produktivität in<br />
der Fünf-Achs-Bearbeitung soll erzielt werden.<br />
■■■■■■ Kern der Innovation ist das bereits<br />
auf der AMB an der FZ08 MT vorgestellte<br />
hochdynamische Präzisionspaket. Es<br />
setzt unter anderem auf ein neues Antriebskonzept:<br />
Ein Wechsel von Kugelrollspindeln<br />
zu berührungslos arbeitenden elektromagnetischen<br />
Linearführungen in den Achsen<br />
X/Y/Z erhöht den maximal möglichen Ruck<br />
und den Geschwindigkeitsverstärkungsfaktor<br />
und sorgt für einen spürbaren Zuwachs<br />
an Dynamik.<br />
Dadurch steigen Oberflächen- und Regelgüte,<br />
außerdem können Werkstücke mit<br />
einer größeren Bahngeschwindigkeit bearbeitet<br />
werden. In der A- und C-Achse kommen<br />
dynamische Torqueantriebe zum Einsatz.<br />
Zusätzlich wurden Strukturbauteile<br />
optimiert und die Maschinensteifigkeit erhöht.<br />
Impeller schneller und zugleich präziser<br />
fertigen<br />
Im direkten Vergleich zur Vorgängermaschine<br />
zeigt die Precision +-Variante einen deutlichen<br />
Produktivitätsgewinn: Tests mit Aluminium-Impellern<br />
unterschiedlicher Größen<br />
ergaben eine Zeitersparnis zwischen 20 und<br />
51 Prozent – bei einer gleichzeitig höheren<br />
Präzision.<br />
Bei der neuen doppelspindligen DZ08 FX Preci -<br />
sion + kommen verschleißfreie Linearantriebe zum<br />
Einsatz. Bild: Chiron<br />
Speziell für die Impeller-Fertigung wurde<br />
überdies ein neues Vorrichtungswechselsystem<br />
entwickelt, das das Spannen und Lösen<br />
bequem von oben erlaubt – ohne andere<br />
Komponenten demontieren zu müssen. Eine<br />
optimierte Störkontur sorgt zudem für beste<br />
Zugänglichkeit und ermöglicht den Einsatz<br />
kurzer Werkzeuge.<br />
Für die nötige thermische Stabilität der<br />
neuen Maschine sorgen wassergekühlte Antriebe<br />
in allen Achsen sowie den Frässpindeln,<br />
die eine Drehzahl von 40 000 U/min<br />
erreichen. Das Magazin bietet Platz für bis<br />
zu 2 x 48 Werkzeuge und lässt sich hauptzeitparallel<br />
be- und entladen. Zudem ist das<br />
Hochleistungszentrum mit dem Handling -<br />
roboter Variocell voll automatisierbar. ■<br />
Chiron-Werke GmbH & Co. KG<br />
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Premiere auf dem Chiron Open<br />
House 2017: Die einspindlige FZ08<br />
FX Precision + (links) sowie die DZ08<br />
FX Precision + mit zwei Spindeln.<br />
Bild: Chiron<br />
42 Mai 2017
Die neue Generation,<br />
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Mai 2017 43
01Maschinen<br />
Übergabe der 200sten Multiswiss an Berger Feintechnik<br />
Eine Erfolgsgeschichte<br />
sucht ihresgleichen<br />
Der Aufstieg der Firma Berger zu einem der weltweit größten Unternehmen<br />
im Bereich der Präzisionsdrehtechnik ist eng mit der Firma<br />
Tornos verknüpft: Beide verbindet ein extrem hoher Qualitätsanspruch,<br />
und Berger investiert stets in die neueste Technologie, um<br />
Drehteile in höchster Qualität kostengünstig produzieren zu können.<br />
Und so kommt es nicht von ungefähr, dass nur wenige Monate<br />
nach ihrer Markteinführung die 200ste Multiswiss an das Werk<br />
Ummendorf übergeben werden konnte.<br />
Michael Hauser,<br />
CEO Tornos (re.),<br />
und Roger Sachse,<br />
Geschäftsführer<br />
Tornos Technologies<br />
Deutschland (li.),<br />
bei der feierlichen<br />
Übergabe der 200.<br />
Multiswiss an<br />
Herbert Maurer,<br />
Werkleiter Berger<br />
Feintechnik,<br />
Ummendorf.<br />
■■■■■■ Die 1955 von Alois Berger als<br />
„Alois Berger Schrauben und Facondrehteile“<br />
gegründete Firma entwickelte sich in<br />
den 60 Jahren ihres Bestehens zu einer weltweit<br />
tätigen Unternehmensgruppe mit über<br />
2400 Mitarbeitern und zwölf Produktionsstandorten<br />
rund um den Globus. Heute beliefert<br />
Berger namhafte Unternehmen in aller<br />
Welt mit hochpräzisen, Dreh- und Frästeilen<br />
von 2 mm bis 1800 mm Durchmesser<br />
und bis zu einer Läge von 3000 mm, sowie<br />
mit einbaufertigen Baugruppen.<br />
Die Berger-Gruppe hat sich mit Knowhow,<br />
Flexibilität und Engagement als „Spezialist<br />
für Präzision“ weltweit einen Namen<br />
erarbeitet, vor allem in der Automobilindustrie.<br />
Jeder große Automobilhersteller ist entweder<br />
direkt oder indirekt Kunde von Berger.<br />
Millionenfach bewähren sich tagtäglich<br />
hochkomplexe Drehteile aus allen Metallen<br />
beispielsweise in Diesel-Einspritzpumpen,<br />
ABS- und ARS-Systemen, Vergasern, Ventilen.<br />
Neue Märkte sieht die Holding vor allem<br />
bei der Nockenwellenverstellung und bei<br />
der Benzindirekteinspritzung. Dafür wurde<br />
der Standort Ummendorf massiv ausgebaut.<br />
Standen bis dato auf 5000 Quadratmetern<br />
Grundfläche 5000 Quadratmeter Hallenfläche<br />
zur Verfügung, erstreckt sich das 2015<br />
neu eröffnete, hochmoderne Werk auf<br />
12 000 Quadratmeter. Diese Investition ist<br />
ein weiterer Beweis für die Weitsicht der Firma<br />
Berger. Man rechnet zwar langfristig<br />
nicht mit einem größeren Volumenwachstum<br />
in Europa, investiert aber in Deutschland<br />
weiter in technische Entwicklungsprozesse,<br />
um die stabilen Prozesse dann in den<br />
Werken Nordamerika und China zu duplizieren.<br />
44 Mai 2017
DÜSSELDORF, 20. – 24. FEBRUAR<br />
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Extreme Ansprüche erfordern<br />
extreme Lösungen<br />
„Wir können heute keine Kapazitäten verkaufen,<br />
sondern nur noch Lösungen“, dieses<br />
Zitat von Herbert Maurer unterstreicht den<br />
Anspruch des Unternehmens. Mit dem Vertrauen<br />
in die Kompetenz und eigene Leistungsfähigkeit<br />
bewarb sich das Unternehmen<br />
2015 bei einem führenden OEM, den<br />
globalen Bedarf einer Kernkomponente einer<br />
modernen Benzin-Direkteinspritzung zu<br />
liefern, Volumen rund 16 Millionen Teile.<br />
Die Anforderungen waren und sind brutal,<br />
erinnert sich Maurer. Da das Werkstück<br />
direkt im Brennraum eingesetzt wird, besteht<br />
es aus einem hochfesten Werkstoff. Die<br />
komplexen Geometrien müssen mit einer<br />
Genauigkeit von unter 2 μm erzeugt werden.<br />
Roger Sachse, Geschäftsführer von Tornos<br />
Technologies Deutschland, ergänzt:<br />
„Wenn ich den Schwierigkeitsgrad auf einer<br />
Skala von eins bis zehn einordnen sollte,<br />
würde ich sagen zehn plus.“ Die Auftragsvergabe<br />
erstreckte sich über Monate und<br />
umfasste knapp zwanzig verschiedene Auslegungen.<br />
Die besondere Herausforderung<br />
lag für das Team bei Berger darin, den Prozess<br />
serientauglich zu machen. „Ein paar<br />
Werkstücke in der geforderten Qualität herzustellen,<br />
ist ambitioniert, aber nicht die<br />
große Kunst“, so Maurer. „16 Millionen<br />
Alle Multiswiss-Maschinen<br />
sind mit hydrostatisch<br />
gelagerten, unabhängigen,<br />
mobilen Spindeln<br />
ausgestattet.<br />
Bild: Tornos<br />
Qualität, die überzeugt –<br />
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Mai 2017 45
01Maschinen<br />
5-Achs gefertigte Teile mit dünnen Prüffrequenzen<br />
wirtschaftlich herzustellen, das ist<br />
spannend.“<br />
Bewährungsprobe für die<br />
Systempartnerschaft<br />
Im Vorfeld wurden von Berger zahlreiche<br />
Tornos Maschinen und Wettbewerbsprodukte<br />
ins Auge gefasst, um die passende Fertigungsstrategie<br />
zu finden. Ziel war es, eine<br />
Riesenmatrix ins Optimum zu führen. Bald<br />
kristallisierte sich die neue Multiswiss als<br />
das beste Produktionsmittel heraus. „Sie ist<br />
einfach die zur Zeit genaueste Drehmaschine“,<br />
so Maurer, „und erschien uns am geeignetsten,<br />
stabile Prozesse zu erzielen.“ Dennoch<br />
dauerte es fast ein Jahr, bis der Prozess<br />
so richtig zur Zufriedenheit der Verantwortlichen<br />
lief.<br />
Die Technologieentwicklung erfolgte<br />
weitestgehend bei Berger in enger Abstimmung<br />
mit den Technologen bei Tornos. Die<br />
partnerschaftliche Zusammenarbeit, die in<br />
den letzten Jahren entstanden war, kam bei<br />
diesem Projekt voll zum Tragen, und der Serienanlauf<br />
konnte sechs Monate früher als<br />
geplant erfolgen. Dass dies gelang, ist wieder<br />
„Berger typisch“. Anstatt auf einer Maschine<br />
zu experimentieren, wurden vierzehn<br />
Multiswiss angeschafft und von Anfang an<br />
unter Seriengesichtspunkten optimiert.<br />
„Wichtig war uns die Skalierbarkeit der<br />
Ergebnisse, und wir haben bereits in der Erprobungsphase<br />
eine breite Datenbasis aufgebaut,<br />
die uns half, die Auswirkungen einzelner<br />
Parameter auf den Gesamtprozess<br />
richtig einzuordnen.“ Mittlerweile laufen<br />
die zehn Multiswiss in Ummendorf rund um<br />
Das 2015 eröffnete hochmoderne Werk in<br />
Ummendorf erstreckt sich über 12 000 m². Bild: Berger<br />
die Uhr zur vollsten Zufriedenheit der Verantwortlichen.<br />
Ursprünglich war geplant,<br />
dieses Jahr das Volumen auf Werke in<br />
Deutschland, Nordamerika und China aufzuteilen.<br />
Nachdem sich die Anlaufphase in<br />
Ummendorf äußerst positiv dargestellt hat,<br />
können dieses Jahr die Kapazitäten in den<br />
Werken USA und China anderweitig ausgelastet<br />
werden.<br />
Technologisch ein Meisterstück<br />
Zehn Multiswiss laufen in Ummendorf rund<br />
um die Uhr. Bild Tornos<br />
Mit der Entwicklung der neuen Multiswiss<br />
ist Tornos der große Wurf gelungen. Bereits<br />
nach zehn Monaten konnte die 200ste Maschine<br />
dieses Typs ausgeliefert werden. Alle<br />
Multiswiss-Maschinen sind mit hydrostatisch<br />
gelagerten, unabhängigen, mobilen<br />
Spindeln ausgestattet. Die Z-Achse ermöglicht<br />
die Bearbeitung von Werkstücklängen,<br />
die auf herkömmlichen Mehrspindlern<br />
schwierig realisierbar sind. Der Bediener<br />
kann bei jeder Bearbeitungsposition die<br />
Drehzahl und die Bearbeitungsbedingungen<br />
exakt einstellen.<br />
Der Bediener „tritt in die Maschine ein“<br />
und kann die Werkzeughalter bequem<br />
wechseln, ohne sich in die Maschine hineinlehnen<br />
zu müssen. Dieser ergonomische Arbeitsbereich,<br />
der so groß wie kein anderer<br />
ist, stellt aufgrund seines einfachen Zugangs<br />
einen erheblichen wirtschaftlichen Vorteil<br />
beim Serienwechsel dar. Dank dieses Konzepts<br />
ist die Multiswiss ebenso einfach einzurichten<br />
wie eine Einspindeldrehmaschine.<br />
Der einzige Unterschied liegt in der Anzahl<br />
auszuwechselnder Spannzangen.<br />
Die Späneabfuhr ist zudem hervorragend,<br />
auch dann, wenn die Maschine vollständig<br />
mit komplexen Werkzeughaltern<br />
ausgerüstet ist. Jede Spindel verfügt über eine<br />
C-Achse. Die Hydrostatik-Technologie<br />
sorgt für ein ausgezeichnetes Dämpfungsverhalten,<br />
was die Oberflächengüte verbessert<br />
und die Werkzeugstandzeit erhöht, insbesondere<br />
bei der Bearbeitung von zähen<br />
Materialien. Die Produktivität nimmt bei<br />
den Mehrspindeldrehmaschinen einen immer<br />
wichtigeren Platz ein, denn jede Sekunde<br />
zählt.<br />
Die Torquemotor-Technologie, die eine<br />
Schaltung in 0,4 Sekunden ermöglicht, entspricht<br />
diesem Streben nach Leistungsfähigkeit<br />
ideal. Optionen wie Ölnebelabsauger,<br />
Späneförderer, Feuerlöschsystem und Hochdruckpumpe<br />
sind harmonisch in die Maschine<br />
eingebunden. Diese bereits bei der<br />
Entwicklung der Maschine berücksichtigte<br />
Integration führt zu einer geringen Aufstellfläche,<br />
so dass eine Multiswiss in jeder<br />
Werkstatt ihren Platz findet. Dank des Peripheriesystemmanagements<br />
ist die Maschine<br />
extrem kompakt. In den neuen Hallen von<br />
Berger in Ummendorf können deshalb noch<br />
weitere Maschinen aufgestellt und die Erfolgsgeschichte<br />
Berger/Tornos fortgeschrieben<br />
werden. Am 27. März erfolgte die feierliche<br />
Übergabe der 200sten Multiswiss im<br />
Beisein von Michael Hauser, CEO Tornos,<br />
an Herbert Maurer von der Berger Feintechnik<br />
GmbH.<br />
■<br />
Berger Feintechnik GmbH<br />
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46 Mai 2017
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Mai 2017 47
01Maschinen<br />
Integrierte Roboterzelle für die automatisierte Fertigung<br />
Lang-/Kurzdrehautomat:<br />
produktiv und präzise<br />
Der Lang-/Kurzdrehautomat Traub TNL20 ist eine Neuentwicklung<br />
auf Basis der etablierten TNL-Baureihe. Die TNL20 ist hydraulikfrei<br />
konzipiert und dadurch thermisch äußerst stabil. Sie ist hoch dynamisch<br />
und kann in ihrer maximalen Ausbaustufe bis zu vier Werkzeuge<br />
gleichzeitig einsetzen. Für die automatisierte Fertigung von<br />
Sägeabschnitten oder vorgeformten Werkstücken, steht optional eine<br />
in die Maschine integrierte Roboterzelle zur Verfügung.<br />
■■■■■■ Eine erste augenfällige Neuheit<br />
ist das neue Erscheinungsbild des Lang-/<br />
Kurzdrehautomaten Traub TNL20: Die klar<br />
strukturierte Außenverkleidung orientiert<br />
sich an den technischen Anforderungen –<br />
ohne unnötige Knicke und Kanten. Von Anwendern<br />
geschätzte Grundmerkmale des<br />
bisherigen Traub-Designs bleiben erhalten,<br />
wie zum Beispiel die große frontseitige<br />
Schiebehaube. Sie enthält ein großzügig dimensioniertes<br />
Sichtfenster zum Arbeitsraum<br />
sowie einen Rollladen, der einen komfor -<br />
tablen Zugang zur Hauptspindel und deren<br />
Peripherie eröffnet. Durch die äußerlich<br />
schlanke Konstruktion wurden für das Rüs-<br />
ten der Maschine vorbildliche Voraussetzungen<br />
geschaffen.<br />
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des<br />
neuen Designs ist der komplett in den Maschinenkubus<br />
integrierte Schaltschrank. Jegliche<br />
überstehenden Elemente werden vermieden,<br />
so dass die rechte Maschinenseite<br />
für den problemlosen Anbau eines beliebigen<br />
Stangenlademagazins frei zugänglich<br />
ist.<br />
Aufbau und Varianten der TNL20<br />
Die Basis der TNL20 bildet ein stabiles, außerordentlich<br />
steifes und schwingungsdämpfendes<br />
Graugussbett. Auf diesem sind<br />
sämtliche Baugruppen aufgebaut. Der großzügige<br />
und senkrecht gestaltete Arbeitsraum<br />
sorgt zusätzlich für die nötigen Freiheitsgrade<br />
bei der Bearbeitung der Werkstücke sowie<br />
durch den freien Spänefall für eine sehr<br />
hohe Prozesssicherheit.<br />
Zum Markteintritt gibt es den Lang-/<br />
Kurzdrehautomaten Traub TNL20 in zwei<br />
Varianten. Diese lassen sich variabel ausstatten<br />
und überzeugen durch ihre hohe<br />
Produktivität: Eine Ausbaustufe bildet die<br />
TNL20-9, die über neun Linearachsen, zwei<br />
Revolver (jeweils 8x Stationen, max. 12 000<br />
U/min, 2,0 kW) einen Rückapparat (4 Stationen)<br />
und eine autonome Gegenspindel<br />
verfügt. So können bereits mit der TNL20-9<br />
drei Werkzeuge simultan eingesetzt werden,<br />
was zur Steigerung der Produktivität führt.<br />
Die neue TNL20 – produktives<br />
Lang- und<br />
Kurzdrehen für Werkstücke<br />
mittlerer und hoher<br />
Komplexität von der<br />
Stange oder mit integrierter<br />
Roboterzelle.<br />
Bild: Index<br />
48 Mai 2017
Die TNL20-11 ist mit einem zusätzlichen<br />
Frontapparat (6 Stationen, davon 3 Stationen<br />
angetrieben, max. 12 500 U/min, 2,0<br />
kW) auf einem autonomen X/Z-Schlitten<br />
ausgestattet. Durch die Interpolation der<br />
Schaltachse „H“ des Frontapparates mit der<br />
X-Achse des autonomen Kreuzschlittens,<br />
lassen sich mit dem Frontapparat auch mühelos<br />
Y-Bearbeitungen oder Werkzeugkorrekturen<br />
an der Hauptspindel durchführen.<br />
In dieser Ausbaustufe kann zur Reduzierung<br />
der Bearbeitungszeiten auch mit bis zu vier<br />
Werkzeugen gleichzeitig produziert werden.<br />
Leistungsstarke Arbeitsspindeln<br />
Haupt- und Gegenspindel (max. 10 000<br />
U/min, 5,5 kW, 17,2 Nm) der TNL20 sind<br />
baugleich als flüssigkeitsgekühlte Einschub-<br />
Motorspindeln ausgeführt.<br />
Die Arbeitsspindel weist zudem eine lichte<br />
Weite im Zugrohr von 29 mm auf, wodurch<br />
der Einsatz eines stehenden Reduzierrohrs<br />
für Stangenmaterial bis 20 mm<br />
Durchmesser möglich ist. Das gewährleistet<br />
beste Führungsqualität, die sich letztendlich<br />
in der Präzision des zerspanten Bauteils positiv<br />
bemerkbar macht. Die bei der TNL20<br />
im Langdrehbetrieb verwendeten Führungsbuchsen<br />
sind im Übrigen mit denen der Vorgängermaschine<br />
TNL18 identisch. Der<br />
Drehautomat lässt sich in wenigen Minuten<br />
von Kurz- auf Langdrehen umrüsten.<br />
Hohe Dynamik und Präzision ohne Hydraulik<br />
Die TNL20-9 ermöglicht es, mit bis zu drei<br />
Werkzeugen zeitgleich und präzise zu fertigen.<br />
Bild: Index<br />
Um die Präzision der neuen Traub Lang-/<br />
Kurzdrehautomaten weiter zu steigern, ist<br />
die TNL20 komplett hydraulikfrei gestaltet.<br />
Das schlägt sich u. a. in hoher Thermostabilität<br />
nieder. Des Weiteren sind die Hauptund<br />
Gegenspindel anstelle von hydraulischen<br />
Spannzylindern im Standard mit einer<br />
pneumatisch betätigten Knaggenspannung<br />
ausgestattet, die eine vergleichbare maximale<br />
Spannkraft liefert. Während an der<br />
Hauptspindel in der Regel hohe Spannkräfte<br />
benötigt werden, sind an der Gegenspindel<br />
häufig geringe Spannkräfte erforderlich.<br />
Auch dies ist mit der Knaggenspannung<br />
durch eine einfache Verstellung zu realisieren.<br />
Mit der pneumatisch betätigten Knaggenspannung<br />
werden störende Wärmequellen<br />
eliminiert und die Nebenzeiten reduziert.<br />
Sie benötigt gerade einmal 0,2 Sekunden<br />
für den Spannvorgang – deutlich weniger<br />
als ein üblicher hydraulischer Spannzylinder,<br />
bei dem der Spannvorgang mit allen<br />
Nebenzeiten über 1 Sekunde dauert.<br />
Alternativ kann die Gegenspindel mit einem<br />
pneumatischen Spannzylinder angeboten<br />
werden, um mit einem größeren Spannhub<br />
auch Werkstücke über einen Bund übergreifend<br />
spannen zu können.<br />
Hohe Produktivität durch clevere Kinematik<br />
Die TNL20-11 verfügt mit ihrem zusätzlichen<br />
Frontapparat über einen zweiten oberen<br />
Werkzeugträger mit sechs Plätzen. Drei<br />
Werkzeugaufnahmen sind angetrieben, eine<br />
ist sogar mit einem Doppelhalter bestückbar.<br />
Der Frontapparat besitzt einen autonomen<br />
Kreuzschlitten in Z und X sowie eine<br />
NC-Schwenkachse. Durch deren Interpolation<br />
mit der X-Achse lässt sich eine Y-Achsenfunktion<br />
realisieren. Auf diese Weise<br />
kann der Anwender aber auch sein Werkzeug<br />
einfach über eine Positionskorrektur<br />
exakt auf Spindelmitte einstellen, was bei-<br />
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Mai 2017 49
Das Arbeitsraumkonzept: Mit zwei<br />
Werkzeugrevolvern sowie einem<br />
Front- und Rückapparat simultan<br />
und produktiv bearbeiten. Bild: Index<br />
Teilehandling und Automatisierung<br />
Mit der Werkstückentnahmeeinrichtung<br />
werden<br />
die fertigbearbeiteten<br />
Werkstücke mit einem<br />
Werkstückgreifer entnommen<br />
und auf ein Teileabführband<br />
abgelegt.<br />
Bild: Index<br />
spielsweise beim Tieflochbohren von großer<br />
Bedeutung ist.<br />
Der Rückapparat, mit dem sowohl die<br />
TNL20-9 als auch die TNL20-11 ausgestattet<br />
sein können, wurde komplett neu konzipiert.<br />
Während dieser bei der TNL18 noch<br />
als separate Einheit ausgeführt war, ist er<br />
jetzt auf dem unteren Revolver aufgebaut.<br />
Er besitzt vier Werkzeugaufnahmen, die in<br />
ausreichend großen Abständen angeordnet<br />
sind, so dass bei der Bearbeitung nahezu<br />
keine Störkanten mit inaktiven Werkzeugen<br />
entstehen. Er ist beim Rüsten gut zugänglich<br />
und beim Einfahren eines CNC-Programms<br />
gut einsehbar.<br />
Die Anordnung der Gegenspindel und<br />
des Rückapparates gewährt einen optimalen<br />
Kraftfluss, wodurch sich die Steifigkeit und<br />
die Präzision der Rückseitenbearbeitung<br />
deutlich verbessert haben.<br />
Zudem lassen sich die Achsen des unteren<br />
Revolvers mit Rückapparat und Gegenspindel<br />
koppeln, so dass mit dem Rückapparat<br />
unabhängig gearbeitet werden kann.<br />
Auch das trägt zu einer Produktivitätssteigerung<br />
bei. Während an der Hauptspindel<br />
mit den beiden Revolvern und dem Frontapparat<br />
simultan gearbeitet wird, kann die<br />
Gegenspindel gleichzeitig am Rückapparat<br />
tätig sein. Somit können bei der TNL20-11<br />
vier und bei der TNL20-9 drei Werkzeuge<br />
zeitgleich zerspanen.<br />
Großzügige Werkzeugträger und<br />
durchdachte Peripherie<br />
Insgesamt bietet die TNL20-11 26 Werkzeugstationen.<br />
Mit dem Einsatz von Doppel-<br />
und Dreifachhaltern in den großzügig<br />
gestalteten Revolvern, können problemlos<br />
bis zu 58 Werkzeuge bereitgestellt werden.<br />
Der große Werkzeugvorrat ermöglicht die<br />
Bearbeitung komplexer Werkstücke sowie<br />
das Bearbeiten ganzer Teilefamilien ohne<br />
Werkzeugwechsel bzw. größeren Rüstaufwand.<br />
Um alle Zerspanungsvorgänge optimal<br />
zu unterstützen, wird ein umfangreiches<br />
Kühlschmierstoff-Management eingesetzt.<br />
Dazu zählen 600 Liter KSS-Volumen und<br />
bis zu vier Pumpenplätze. Zusätzlich sorgt<br />
eine optionale 120 bar Pumpe für eine<br />
Hochdruckversorgung, die auch an Frontund<br />
Rückapparat zur Verfügung steht. Die<br />
anfallenden Späne können entweder mit einem<br />
Kratz- oder einem Scharnierband-Späneförderer<br />
aus der Maschine abtransportiert<br />
werden.<br />
Kleinteile können von der Gegenspindel<br />
durch ein in der Schaltachse des unteren<br />
Werkzeugträgers eingesetztes Rohr einfach<br />
und schnell auf ein Förderband rechts an<br />
der Maschine ausgespült und abtransportiert<br />
werden.<br />
Für größere Werkstücke wird optional eine<br />
zweiachsige Portaleinheit genutzt, die mit<br />
einer linearen Z-Achse in den Arbeitsraum<br />
fährt und dann vor die Gegenspindel<br />
schwenkt. Nach der Teileübernahme durch<br />
einen Greifer fährt die Achse wieder zurück.<br />
Die Ablage der Werkstücke erfolgt dabei<br />
einzeln. Lange Werkstücke lassen sich bis zu<br />
einer Länge von 700 mm durch die Gegenspindel<br />
abführen.<br />
Zur automatisierten Verarbeitung von<br />
Sägeabschnitten oder vorgeformten Rohteilen<br />
wurde als weitere Möglichkeit eine vollständig<br />
in die Maschine integrierte Roboterzelle<br />
entwickelt, die im Wesentlichen aus einem<br />
Gelenkarmroboter und einem vertikalen<br />
Palettenspeicher mit 28 Einschubplätzen<br />
besteht. Mit dieser frontal angedockten Automatisierungslösung<br />
kann der Anwender<br />
den Lang-/Kurzdrehautomaten auch mit<br />
Teilen größer als 20 mm Durchmesser bestücken.<br />
Außerdem ist die Roboterzelle bereits<br />
für die Integration einer 3D-Messeinrichtung<br />
vorbereitet.<br />
Selbstverständlich lassen sich auch Werkstücke,<br />
die ab Stange produziert werden,<br />
mit dem Roboter lageorientiert entladen<br />
und im Palettenspeicher ablegen. Roboterzelle<br />
und TNL20 sind als eine Einheit konzipiert,<br />
die auch als solche beim Kunden angeliefert<br />
wird. Zum einfachen und ergonomischen<br />
Rüsten der Maschine ist die Roboterzelle<br />
komplett verschiebbar. Nach dem Lösen<br />
einer Verriegelung kann der Anwender<br />
50 Mai 2017
Maschinen 01<br />
Die Werkstückabführung: Optional können kleine<br />
Werkstücke bis ca. 150 g Werkstückgewicht / max.<br />
Ø 20 mm einfach, schnell und schonend von der<br />
Gegenspindel durch die Schaltachse des unteren<br />
Werkzeugrevolvers mittels einer Spüleinrichtung<br />
ausgespült werden. Bild: Index<br />
Bedienerfreundlichkeit<br />
Das neu gestaltete Bedienfeld mit dem 19“<br />
Multitouchscreen im Mittelpunkt schafft eine<br />
vertraute Bedienatmosphäre. Dafür sorgt<br />
die auf Gestensteuerung erweiterte<br />
TX8i-Bedienoberfläche. Ähnlich einem<br />
Smartphone oder Tablet sind intuitive Gesten<br />
wie tippen, ziehen, verschieben, wischen,<br />
zoomen oder drehen möglich. Die<br />
Override-Schalter und das Handrad sind<br />
weiterhin auf der Maschinenbedientafel verfügbar<br />
und wie gewohnt ergonomisch angeordnet.<br />
Die Steuerung ist – wie bei Traub üblich<br />
– aufwärtskompatibel. Das bedeutet, bestehende<br />
Programme können bei gleicher<br />
Achskinematik auf die neue Steuerungsgeneration<br />
übertragen werden. Das bekannte<br />
Programmiersystem Winflex IPS steht ebenfalls<br />
wie gewohnt auf der Steuerung zur Verfügung.<br />
Geschwindigkeit<br />
In Verbindung mit einer geänderten Startstrategie<br />
und der neuesten C-Fast-Speichertechnologie<br />
startet die Steuerung doppelt so<br />
schnell wie seither. Somit ist die Maschine<br />
schneller startklar.<br />
Im NC-Bereich kommt erstmalig eine<br />
von Mitsubishi selbst entwickelte CNC-<br />
CPU zum Einsatz. Diese wurde speziell auf<br />
die Bedürfnisse einer CNC-Maschine zugeschnitten<br />
und sorgt für eine noch nie dagewesene<br />
Satzabarbeitungsgeschwindigkeit.<br />
Damit diese enorme Geschwindigkeit<br />
auch an den Antrieben ankommt, wurde die<br />
Verbindung der CNC-Steuerung zum Antriebsbus<br />
mit einem Hochgeschwindigkeitsbus<br />
in neuester Lichtwellenleitertechnologie<br />
ausgestattet.<br />
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Index-Werke GmbH & Co. KG<br />
www.index-werke.de<br />
sie auf die linke Seite in eine Endlage schieben,<br />
was dann einen uneingeschränkten Zugriff<br />
in die Maschine ermöglicht.<br />
Mehr Steuerungskomfort<br />
Xpanel ermöglicht den Zugang zum firmeneigenen<br />
IT-Netzwerk der Kunden über das<br />
Bedienfeld der Maschine. Mit Xpanel stehen<br />
dem Mitarbeiter jederzeit alle relevanten<br />
Informationen für eine wirtschaftliche<br />
Fertigung direkt an der Maschine zur Verfügung.<br />
Xpanel ist in der Traub-Steuerung bereits<br />
im Standard enthalten und individuell<br />
erweiterbar.<br />
Die Roboterzelle ist ergonomisch<br />
in die Maschine<br />
integriert. Sie<br />
kann während des Rüstvorgangs<br />
einfach nach<br />
links verschoben werden<br />
und erlaubt so einen ungehinderten<br />
Zugang<br />
zum Arbeitsraum der<br />
Maschine. Bild: Index<br />
BEARBEITUNGSZENTREN<br />
für den Werkzeug-, Formen- und Maschinenbau *<br />
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Mai 2017 51<br />
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Mai 2017 53<br />
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Innovative Experimente, wissenschaftliche Beiträge und spannende Ergebnisse:<br />
Das Magazin<br />
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Innovative Experimente, wissenschaftliche Beiträge und spannende Ergebnisse:
01Maschinen<br />
Effiziente Produktionsprozesse werden mit Automationslösungen verbunden<br />
Universelles 5-Achs-BAZ für<br />
kürzeste Span-zu-Spanzeiten<br />
Erstmals 2016 vorgestellt, stand auch 2017 in der 10. Auflage der<br />
Werktage bei Heller die neue Baureihe HF mit im Vordergrund. Die<br />
5-Achs-Bearbeitungszentren der neuen Baureihe reduzieren durch<br />
die 5. Achse im Werkstück in Verbindung mit der horizontalen Spindel<br />
deutlich die Nebenzeiten. Der Hersteller verspricht damit zudem<br />
ein dynamisches, produktives Zerspanen und den universellen Einsatz<br />
bei mittleren und höheren Losgrößen.<br />
■■■■■■ H steht für Horizontal, F für<br />
fünf Achsen. Erstmals vorgestellt wurde dieses<br />
Konzept mit der fünften Achse im Werkstück<br />
mit der HF 3500 bei den Heller Werktagen<br />
2016. In diesem Jahr stand die neue<br />
HF 5500 mit größerer Störkontur, höherer<br />
Zuladung und mehr Leistungsvermögen im<br />
Mittelpunkt. Ein 5-Achs-Bearbeitungszentrum,<br />
das einmal mehr aufzeigt, dass die<br />
Heller-Gene wie Produktivität, Leistung,<br />
Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit bei jeder<br />
Neuentwicklung in Nürtingen als Basis gesetzt<br />
sind. So wurde bei Baureihe HF auch<br />
Bewährtes mit Innovation ergänzt.<br />
Dazu zählt unter anderem die Kinematik.<br />
Drei Linearachsen in X, Y und Z sowie zwei<br />
direkt angetriebene dynamische Rundachsen<br />
in A und B. Dynamisch deshalb, weil die<br />
konstant hohe Geschwindigkeit der AB-<br />
Achsen durch kleinstes Massenträgheitsmoment<br />
und Direktantriebe in beiden Rundachsen<br />
erreicht wird. Im Gegensatz zu vergleichbaren<br />
Maschinen am Markt hat Heller<br />
hier aber mit einem Gegenlager ein Alleinstellungsmerkmal<br />
geschaffen. Durch dieses<br />
Gegenlager in Kombination mit YRT-<br />
Lager wird selbst bei hoher Belastung eine<br />
entsprechende Steifigkeit erreicht.<br />
Nun sehen die Nürtinger Maschinenbauer<br />
in der Baureihe HF aber auch ein universelles<br />
Bearbeitungszentrum für kürzeste<br />
Bei dem HF Maschinenkonzept<br />
setzt Heller ausschließlich auf eine<br />
Siemenssteuerung mit einem doppelt<br />
schwenkbaren Hauptbedien -<br />
gerät, einem 24“-Touch-Bildschirm<br />
und einer Heller Bedienerober -<br />
fläche. Bild: Heller<br />
MIT SPEED PAKET<br />
IST NACH AUSKUNFT VON HELLER BEI DER BAUREIHE HF EINE BESCHLEUNIGUNG BIS<br />
9 M/S2 SOWIE EIN EILGANG BIS ZU 80 M/MIN MÖGLICH. SO LASSEN SICH DIE SPAN-<br />
ZU-SPANZEITEN NOCHMALS UM BIS ZU 10 PROZENT REDUZIEREN.<br />
54 Mai 2017
Span-zu-Spanzeiten, denn Produktivität<br />
wird maßgeblich von Nebenzeiten beeinflusst.<br />
Die Heller spezifische horizontale<br />
Spindel für schnelle Werkzeugwechsel und<br />
kurze Nebenzeiten in Verbindung mit der<br />
fünften Achse im Werkstück für dynamische<br />
5-Seiten-Bearbeitung und simultane 5-Achs-<br />
Bearbeitung bringt in diesem Bereich wesentliche<br />
Vorteile.<br />
„Stress-Test“ mit ausgezeichnet bestanden<br />
Die Baureihe HF zeichnet sich aber auch<br />
durch die großen Werkstückstörkonturen<br />
aus. In diesem Zusammenhang ist man in<br />
Nürtingen im Gegensatz zu herkömmlichen<br />
5-Achs-Bearbeitungszentren nicht von einer<br />
Einzelteil-Aufspannung ausgegangen, sondern<br />
hat die Möglichkeit zu Mehrfach-Aufspannungen<br />
oder auch zur Aufnahme sehr<br />
großer Bauteile (z. B. Getriebegehäuse mit<br />
Rahmenvorrichtung) geschaffen.<br />
Für genügend Bauraum wurde die Störkontur<br />
bei der HF 5500 gegenüber der HF<br />
3500 mit 800 mm in der Höhe und 900 mm<br />
im Durchmesser um 27 Prozent vergrößert.<br />
Besonders interessant dabei ist, dass es trotz<br />
der großen Störkontur kaum zu Einschränkungen<br />
der Freiheitsgrade kommt. Demnach<br />
ist ein Schwenken von 150° (30 bis<br />
–120°) möglich. Mit Verfahrwegen von 900<br />
x 950 x 900 mm (X/Y/Z) und einer Zuladung<br />
von 750 kg positioniert Heller die HF<br />
5500 zwischen den 4-Achs-Bearbeitungszentren<br />
H 4500, H 5000 und H 6000, die<br />
für schwere Zuladungen und große Bauteile<br />
ausgelegt sind, bei kleineren und leichten<br />
Bauteilen für kleine bis große Stückzahlen.<br />
Welch enormes Leistungsvermögen dahinter<br />
steckt, machte Heller an den Werktagen<br />
2017 deutlich. Mit einem Planfräser,<br />
Durchmesser 100 mm, wurde in<br />
Stahl 1.2312 mit einer Zustellung<br />
von ap = 3,5 mm und einer Eingriffsbreite<br />
von ae = 75 mm ein<br />
Zerspanvolumen von 470 cm 3 erreicht.<br />
Mittlerweile wurde die Baureihe<br />
HF aber auch in der Fertigung<br />
von Heller intensiv in Sachen Leistungsfähigkeit<br />
und Präzision getestet.<br />
So kam die Allround-Maschine<br />
bei Aluminium, Guss und<br />
Stahl zum Einsatz. Im Wesentlichen ging es<br />
den Verantwortlichen bei diesem Einsatz<br />
darum, festzustellen, wie sich die Maschine<br />
im Drei-Schichtbetrieb verhält, wie sie unter<br />
Span reagiert, wo hier die Grenzen sind und<br />
welche Qualitäten damit zu erzielen sind.<br />
Das Ergebnis ist, dass die Fertigung bei Heller<br />
demnächst zwei neue Bearbeitungszentren<br />
aus der Baureihe HF einsetzen wird.<br />
Verbindungen zu effizienten<br />
Produktionsprozessen<br />
Heller definiert vor allem den allgemeinen<br />
Maschinenbau und die Automobil-Zulieferindustrie<br />
als die wesentlichen Zielgruppen<br />
der Baureihe HF. Auch deshalb setzt man<br />
bei diesem Maschinenkonzept ausschließlich<br />
auf eine Siemenssteuerung mit einem<br />
doppelt schwenkbaren Hauptbediengerät,<br />
einem 24“-Touch-Bildschirm und einer neu<br />
entwickelten Heller Bedieneroberfläche.<br />
Die HF 5500, ein universelles 5-Achs-<br />
Bearbeitungszentrum für kürzeste<br />
Span-zu-Spanzeiten. Bild: Heller<br />
Eine Entscheidung, die man als durchweg<br />
zielführend sieht, denn als Systempartner<br />
von Siemens ist man in der Lage, kontinuierlich<br />
auf die neuesten Steuerungs-Generationen<br />
zurückzugreifen. Effiziente Produktionsprozesse<br />
werden allerdings auch<br />
mit Automationslösungen verbunden. So<br />
wird die Baureihe HF sowohl als Tischmaschine<br />
als auch mit Palettenwechsler angeboten.<br />
Darüber hinaus werden auch Standards<br />
für eine Palettenautomation von Fastems<br />
oder Schuler sowie eine Bestückung<br />
über Roboter zur Verfügung stehen. ■<br />
Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH<br />
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Mai 2017 55
01Maschinen<br />
Hochdynamische 5-Achs-Bearbeitung von einfachen bis komplexen Präzisionsteilen<br />
5-Achs-Bearbeitungszentrum<br />
in Portalbauweise<br />
Zur Moulding Expo 2017 in Stuttgart präsentiert die Fehlmann<br />
AG mit der Versa 645 linear ein neues 5-Achs-Bearbeitungszentrum<br />
in Portalbauweise. Laut Hersteller<br />
meistert es von der 5-Achs-Bearbeitung mit Positionierung<br />
bis zum 5-Achs-Simultanfräsen jede anspruchsvolle<br />
Aufgabe präzise und zuverlässig.<br />
■■■■■■ Mit der Versa 645 linear lassen<br />
sich Werkstücke hochdynamisch 5-achsig<br />
mit höchster Präzision bearbeiten. Dank<br />
dem durchdachten Antriebskonzept gehören<br />
Kompromisse zwischen Präzision und<br />
dynamischer Bearbeitung der Vergangenheit<br />
an: Linearantriebe erlauben hohe Beschleunigung<br />
und Dynamik bei gleichzeitig höchster<br />
Präzision. Dadurch, dass nur zwei Achsen<br />
werkzeugseitig realisiert sind, ergibt sich<br />
eine hohe Steifigkeit und Präzision in der<br />
Werkzeugachse für makellose Oberflächen.<br />
Kompromisslos präzis<br />
Die Versa 645 linear ist konsequent auf<br />
höchste Präzision ausgelegt. Die gekühlten<br />
Schlittenteile und die ebenfalls gekühlte<br />
Maschinenstruktur verhindern nachhaltig<br />
unerwünschten Wärmegang. Die X-Achse<br />
mit dem Rund-Schwenktisch ist für beste<br />
Stabilität auf der ganzen Bettlänge abgestützt.<br />
Die stabile Schwenkbrücke mit Gegenlager<br />
leistet einen weiteren Beitrag zur<br />
hohen Steifigkeit der Maschine.<br />
Uneingeschränkt automatisierbar<br />
Mit ihrem durchdachten und kompakten<br />
Design ist die Versa 645 linear jederzeit automatisierbar.<br />
Dank der auf der rechten Maschinenseite<br />
angeordneten automatischen<br />
Ladetüre lässt sie sich auch problemlos an<br />
eine Automation anbinden. Der Arbeitsraum<br />
ist in jeder Anordnung für Einrichtarbeiten<br />
und zur Prozessüberwachung von<br />
vorne frei zugänglich.<br />
Je nach Anzahl der Paletten und der Vielfalt<br />
der Teile lässt sich die Anlage über eine<br />
in der Steuerung integrierte Palettenverwaltung<br />
oder über den flexiblen Fehlmann<br />
MCM (Milling Center Manager) steuern<br />
und überwachen. So ist das Bearbeitungszentrum<br />
jederzeit problemlos an verschiedenste<br />
Automationskonzepte anpassbar –<br />
auch wenn der Anwender sich erst später<br />
für eine Nachrüstung entscheidet.<br />
Großzügiger Arbeitsraum<br />
Die Versa 645 linear verfügt über kompakte<br />
Abmessungen und lässt sich mit wenig<br />
Platzbedarf aufstellen. Dennoch lassen sich<br />
auf dem Rundtisch mit einem Durchmesser<br />
von 350 mm Werkstücke bis 250 mm Höhe<br />
und einer Masse bis 150 kg bearbeiten. Der<br />
Tisch ist in mehreren Ausführungen erhältlich,<br />
so dass für jede Anwendung eine passende<br />
Lösung zur Verfügung steht. ■<br />
Fehlmann AG<br />
www.fehlmann.com<br />
Versa 645 linear – hochdynamische<br />
5-Achs-Bearbeitung mit höchster<br />
Präzision und Zuverlässigkeit.<br />
Bild: Fehlmann<br />
56 Mai 2017
Schruppen und perfekt Finishen auf dem 5-Achs-Portalbearbeitungszentrum<br />
Für den High-End-Formenbau<br />
großvolumiger Werkstücke<br />
Die Axa Entwicklungs- und Maschinenbau GmbH, international<br />
agierender Hersteller von Bearbeitungszentren,<br />
wird sich erstmals als Aussteller auf der Moulding Expo<br />
präsentieren. Mit dem neuen Bearbeitungszentrum TMP<br />
aus der Portal-Baureihe erweitert das Unternehmen sein<br />
Spektrum und orientiert sich nun auch Richtung High-<br />
End-Formenbau für großvolumige Werkstücke.<br />
Schlichten mittels<br />
Kugelkopffräser.<br />
Bild: Axa<br />
Impeller Bearbeitung<br />
auf dem Axa 5-Achs-<br />
Portalbearbeitungszentrum<br />
TMP. Bild: Axa<br />
■■■■■■ Das 5-Achs-Portalbearbeitungszentrum findet<br />
seinen Einsatzschwerpunkt in der Bearbeitung von<br />
Turbinen, Impellern, Zahnrädern und Peltonrädern sowie<br />
in diversen Formenbauanwendungen. Beispielhaft<br />
für sein vielfältiges Anwendungsspektrum wird AXA<br />
auf der Moulding Expo eine komplexe Impellerbearbeitung<br />
mit einem Werkstückdurchmesser von 1000 mm<br />
demonstrieren. Generell sind Dimensionen bis zu 1600<br />
mm Durchmesser und einer Traglast von 5 t möglich.<br />
Technische Daten des Messe Exponats TMP<br />
· Verfahrwege von X = 2300 mm, Y = 1600 mm,<br />
Z = 900 mm<br />
· Leistungsstarke SK 50 Schwenkspindel,<br />
max 9000 1/min<br />
(optional HSK A63 bis 18 000 1/min möglich)<br />
Interpolierender, robuster Schwenkkopf<br />
· Solide Rollenführungen, großzügig dimensioniert für<br />
hohe Genauigkeit<br />
· hochdynamischer, schnelldrehender NC-Rundtisch<br />
RTA 5D, 1250 mm Planscheibe (optional RTA 6D,<br />
1600 mm Planscheibe), direkt angetrieben mit Torque-Motor<br />
und direktem Messsystem<br />
· wassergekühlte Kugelumlaufspindeln in den Grundachsen<br />
X/Y sowie wassergekühlte Vorschubmotoren<br />
in X/Y/Z<br />
Mit der TMP will Axa eine Lösung für den Formenbauer<br />
anbieten, bei der Schruppen und High-End-Fini shing<br />
nicht mehr im Widerspruch stehen.<br />
■<br />
Axa Entwicklungs- und Maschinenbau GmbH<br />
www.axa-maschinenbau.de<br />
Telefon +49 70 42 83 21- 0<br />
E-Mail info@romai.de<br />
Angetriebene Werkzeuge Winkelköpfe Mehrspindelköpfe Schnell-Lauf-Spindeln<br />
Mai 2017 57
01Maschinen<br />
„Wir wollen Besucher für höchste<br />
Präzision begeistern und zeigen auf<br />
der Moulding Expo, was bei Zerspanungs-<br />
und Schleifprozessen im Werkzeug-<br />
und Formenbau alles möglich<br />
ist.“ sagt Ben Scherr, Geschäftsführer<br />
von Tecnoteam.<br />
Besucher auf der Moulding Expo für höchste Genauigkeiten begeistern<br />
Deutsch-japanische<br />
Allianz für Präzision<br />
Größer und aktueller denn je präsentiert sich Tecnoteam auf der<br />
Moulding Expo. Der Anbieter von hochpräzisen Lösungen in der<br />
Fräs- und Schleifbearbeitung zeigt auf einem Gemeinschaftsstand<br />
mit Yasda Fräsmaschinen, C & G Systems Inc. und Amada Schleifmaschinen<br />
eine deutsch-japanische Allianz für Präzision.<br />
Tecnoteam zeigt auf<br />
der Moulding Expo<br />
ein vertikales Micro-<br />
Center zum Hartfräsen<br />
und Koordinatenbohren<br />
mit 5-Achsen.<br />
Bilder: Tecnoteam<br />
■■■■■■ Neben aktuellen Maschinen erleben Besucher<br />
auch das innovative BIX-T System, das den Fluss<br />
des Kühlschmierstoffs optimiert, das bekannteste und<br />
leistungsstärkste CAM-Tool für den Werkzeug- und<br />
Formenbau in Japan sowie eine revolutionäre Software<br />
für die Schleifbearbeitung. Mit CGS lassen sich Schleifprozesse<br />
besser planen und Prozesszeiten verkürzen.<br />
„Wir wollen Besucher für höchste Präzision begeistern<br />
und zeigen auf der Moulding Expo, was bei Zerspanungs-<br />
und Schleifprozessen im Werkzeug- und Formenbau<br />
alles möglich ist“, berichtet Ben Scherr, Gründer<br />
und Geschäftsführer von Tecnoteam. Gemeinsam<br />
mit Amada Machine Tools Europe GmbH und Yasda<br />
Precision Tools K.K. sowie C & G Systems Inc. zeigen<br />
die Experten von Tecnoteam moderne Lösungskonzepte<br />
und neueste Maschinen für die hochpräzise Fräs- und<br />
Schleifbearbeitung.<br />
Genauigkeiten der Maschinen sind beeindruckend<br />
Mit dem Yasda 5-Achs-Bearbeitungszentrum YMC 430<br />
mit Dreh-Schwenktisch RT 10 präsentiert Tecnoteam<br />
ein vertikales Micro-Center zum Hartfräsen und Koordinatenbohren.<br />
Eine stabile Gusskonstruktion mit Ständer<br />
in H-Bauweise, Linearmotoren für alle Achsantriebe<br />
sowie Stabilisierungsmaßnahmen gegen Wärmeverzug<br />
und eine Positioniergenauigkeit der Linearachsen
tanen 5-Achs-Bearbeitung. Als Maschine für den Werkzeug-<br />
und Formenbau zur Teilefertigung zeigt Tecnoteam<br />
das vertikale 3-Achs-Lehrenbearbeitungszentrum<br />
Yasda YBM 640V Ver.III. Damit erreichen Anwender<br />
hochpräzise Ergebnisse sowohl beim Schruppen als<br />
auch beim Schlichten.<br />
Revolution in der Schleifbearbeitung<br />
Eine Revolution in der Schleifbearbeitung kündigt<br />
Amada mit der neuen Bearbeitungssoftware CGS<br />
(= Complete Grinding Solutions) an. Damit können<br />
Geometriedaten für Roh- und Fertigteile sowie für Aufspannvorrichtungen<br />
aus dem 3D-CAD in die Maschinensteuerung<br />
eingelesen werden. „So werden Fehler bei<br />
der manuellen Eingabe vermieden“, bekräftigt Scherr.<br />
Anwender können jederzeit mehrere Bearbeitungen pro<br />
Geometrien, mehrere Aufspannungen sowie einen Gesamtüberblick<br />
der Aufspannung abrufen. Sämtliche<br />
Jobdaten wie Mess-, Technologie- und Geometriedaten,<br />
etc. können gespeichert und wieder abgerufen werden.<br />
Besonderes Highlight: Prozesszeiten lassen sich mit CGS<br />
vorausberechnen und somit extrem<br />
verkürzen. Die Software<br />
CGS steht den Amada Flachund<br />
Profilschleifmaschinen<br />
Meister G3 und Techster zur<br />
Verfügung.<br />
Mit Software und Applikationen Prozesszeiten senken<br />
Ebenfalls bei Tecnoteam zu sehen ist das neue BIX-T<br />
System, das den Fluss des Kühlschmierstoffs optimiert,<br />
so dass der schneller und mehr Wärme aufnehmen und<br />
vom Werkzeug abführen kann. BIX-T verkürzt Bearbeitungsprozesse<br />
erheblich, ohne dass Spindelleistung oder<br />
Kühlmitteldruck erhöht werden müssen. Für Entspannung<br />
am Messestand nach so viel Anspannung sorgt eine<br />
japanische Kalligrafin. Sie zeigt ihre präzisen Künste<br />
und begeistert durch akkurate Strichführung. ■<br />
Tecnoteam GmbH<br />
www.tecnoteam.de<br />
Der Lösungsanbieter<br />
für Fräs- und Schleifbearbeitung<br />
Tecnoteam<br />
zeigt Neuheiten auf der<br />
Moulding Expo gemeinsam<br />
mit Amada und<br />
Yasda.<br />
Größer und aktueller<br />
denn je präsentiert sich<br />
Tecnoteam auf der<br />
Moulding Expo 2017.<br />
pneumatische Klemmung mit hohen Kräften<br />
innen- und außenklemmende Wirkrichtung<br />
Sicherheit - bei Ausfall der Pneumatik erfolgt Klemmung<br />
kurze Reaktionszeiten<br />
Werte hydraulischer Klemmungen werden erreicht und übertroffen<br />
geringe Systemkosten im Vergleich zur Hydraulik<br />
montagefreundlich<br />
geeignet für alle Wellengrößen<br />
HEMA Maschinen- und<br />
Apparateschutz GmbH<br />
Seligenstädter Straße 82<br />
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Die verschiedenen RotoClamp-Baureihen können über<br />
die sogenannte Booster-Funktion mit zusätzlicher Druckluft<br />
beaufschlagt werden, um die Klemmkraft zu erhöhen.<br />
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Mai 2017 59
02Werkzeuge<br />
Die Seagull-Fräser sind hervorragend<br />
für die Nassbearbeitung von Graphit<br />
geeignet. Bild: Zecha<br />
Nass oder trocken? Werkzeuge überzeugen mit hohen Standzeiten<br />
Neue Ansätze<br />
beim Graphitfräsen<br />
Aufgrund der vielen Vorteile sind Graphitelektroden aus der<br />
Funken erosion nicht mehr wegzudenken. Als Schreckgespenst gilt<br />
jedoch oft der Graphitstaub. Das Fräsen mit Kühlschmiermitteln<br />
bietet hier eine gute Alternative. Ein Test mit Seagull-Werkzeugen<br />
von Zecha zeigt die zahlreichen Vorzüge des Nassfräsens: größere<br />
Sauberkeit, flexiblere Maschinennutzung, höhere Maßhaltigkeit und<br />
geringerer Werkzeugverschleiß.<br />
■■■■■■ Graphit-, Kupfer- und Hartbearbeitung auf<br />
einer Fräsmaschine? Das war bislang wegen des hartnäckigen<br />
Graphitstaubs kaum eine Überlegung wert. Die<br />
Nassbearbeitung von Graphit könnte an dieser Stelle<br />
die Lösung bringen. Denn der Einsatz von Kühlschmiermittel<br />
erlaubt die flexible Nutzung der Fräsmaschine:<br />
Der beim Fräsen entstehende Graphitstaub wird durch<br />
die Kühlemulsion weggespült und anschließend durch<br />
spezielle Anlagen wieder aus der Emulsion heraus gefiltert.<br />
Doch was hat das für Auswirkungen auf die Werkzeuge,<br />
die Elektroden und nicht zuletzt auch auf das fertige<br />
Bauteil? Ein Vergleichstest mit Seagull-Fräsern<br />
brachte laut dem Hersteller Zecha erstaunliche Ergebnisse<br />
zu Tage.<br />
Mit den Fräsern lassen sich feinste Rippen und filigranste<br />
Elektrodengeometrien sehr gut fertigen. Der<br />
Grund: Die kurzen Schneiden – bei einem Durchmesser<br />
von 2 mm nur 0,6 mm – sowie die abgestimmte Kombination<br />
aus hochwertigem Hartmetall, Diamantbeschichtung<br />
und spezieller Geometrie mit engsten Toleranzen<br />
von nur 5 μm sorgt für minimalen Schneiddruck<br />
und Schnittkräfte. Das ermöglicht sehr gute Oberflächengüten<br />
und maximale Standzeiten.<br />
Die Fräser gibt es in zwei Qualitätsstufen: Die Qualitäts-Linie<br />
– unterteilt in die Serien 568 (Kugelfräser)<br />
und 578 (Torusfräser) – bietet ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
bei Standardanwendungen. Die Werkzeuge<br />
mit Diamantbeschichtung besitzen Rundlaufgenauigkeiten<br />
von 0,005 mm und Durchmessertoleranzen<br />
von 0/-0,015 mm. Für sehr gute Oberflächengüten und<br />
enge Toleranzen (im Durchmesser von 0/-0,010 mm<br />
und beim Rundlauf 0,003 mm) ist die High-End-Linie<br />
mit Kugelfräsern der Serie 567 und Torusfräsern der Serie<br />
577. Dank der 10 μm starken Hochleistungs-Diamantbeschichtung<br />
glänzen die Werkzeuge zudem mit<br />
langen Standzeiten.<br />
Ergebnisse sprechen für die Nassbearbeitung<br />
Um zu sehen, was bei der Nassbearbeitung möglich ist,<br />
wurden mit den Seagull Kugelfräsern (B-2-20-60) auf<br />
zwei Mikron Mill S400-Maschinen von GF Machining<br />
Solutions eigens dafür konstruierte Graphitelektroden<br />
gefertigt. Die Kühlung erfolgte direkt an der Frässtelle<br />
zum einen mit Druckluft und zum anderen mit Emulsion.<br />
Um den Rundlauf und Durchmesser der Fräser zu<br />
kontrollieren, wurden sie vorher und nachher mit dem<br />
Laservermessungsgerät 1210 von z-Mike vermessen.<br />
Kontur und Oberfläche wurden optisch mit C-View von<br />
Cimtrode mit 1000-facher Vergrößerung überprüft.<br />
„Die Ergebnisse sprechen eindeutig für die Nassbearbeitung:<br />
Nach 290 Minuten Fräszeit zeigten die mit<br />
Kühlschmierung eingesetzten Werkzeuge 30 Prozent<br />
weniger Verschleiß als die aus der Trockenbearbeitung.<br />
Nach 490 Minuten fiel das Ergebnis sogar noch deutlicher<br />
zugunsten der Nassbearbeitung aus: 40 Prozent<br />
weniger Verschleiß“, zeigt sich Daniel Gruber, Ge-<br />
60 Mai 2017
schäftsführer der Cimtrode GmbH, beeindruckt. Der<br />
Verschleiß lag mit Kühlschmiermittel bei maximal<br />
0,0052 mm, ohne gab es bis zu 0,0087 mm.<br />
Dabei sorgte die Nassbearbeitung nicht nur für längere<br />
Standzeiten bei den Werkzeugen, sondern auch die<br />
Maßhaltigkeit der Elektroden konnte deutlich gesteigert<br />
werden. Nach 490 min befand sich die Maßhaltigkeit<br />
der nassbearbeiteten Elektrode immer noch im Toleranzbereich<br />
von 0,005 mm. Bei der Trockenbearbeitung<br />
waren hier große Maßabweichungen zu sehen.<br />
Um die Erodierergebnisse zu überprüfen, wurde bei<br />
mehrfach durchgeführten Versuchen die Erodierzeit, die<br />
Oberflächenrauheit am fertigen Bauteil sowie der Abbrand<br />
an den Elektroden verglichen. Im Versuchsaufbau<br />
wurde je eine Schrupp- und eine Schlichtelektrode verwendet.<br />
Arndt Fielen, Vertriebsleiter bei Zecha: „Zwar<br />
konnten wir hier keine signifikanten Verbesserungen erzielen,<br />
jedoch waren die Ergebnisse durchweg vergleichbar<br />
– sei es mit den trocken oder den nass gefrästen<br />
Elektroden.“ Der Abbrand lag zwischen 3 und 6 μm,<br />
die Oberflächenrauheit am Bauteil zwischen Ra 0,82 bis<br />
0,87. Alle Elektroden waren zirka 40 min im Einsatz.<br />
Zudem sind die Elektroden durch die Nassbearbeitung<br />
Nach 490 Minuten fiel das Ergebnis<br />
sogar noch deutlicher<br />
zugunsten der Nassbearbeitung<br />
aus: 40 Prozent weniger<br />
Verschleiß. Bild: Zecha<br />
gewaschen und sauber. Das wirkt sich positiv auf die<br />
Qualitätsmessungen sowie auf das Erodieren aus.<br />
Graphitelektroden mit Kühlschmierung herzustellen,<br />
ist eine lohnende Option zum Trockenfräsen. Sie bietet<br />
Werkzeug- und Formenbauern die Möglichkeit, Kupfer,<br />
Graphit und Stahl auf ein und derselben Maschine zu<br />
bearbeiten und sorgt dabei für größere Sauberkeit. Gerade<br />
die kurze Schneide der Seagull-Werkzeuge bringt<br />
nicht nur erstaunliche Ergebnisse bei der Trockenbearbeitung,<br />
sondern ist auch ideal für das Nassfräsen von<br />
Graphit geeignet. Standzeiten werden verlängert, Werkzeugkosten<br />
gesenkt und die Maßhaltigkeit erhöht. ■<br />
Zecha Hartmetall-Werkzeugfabrikation GmbH<br />
www.zecha.de<br />
Hochvorschubfräser mit doppelseitigen und vierschneidigen Wendeschneidplatten<br />
Schneidengeometrie sorgt für guten Spanbruch<br />
Die spezielle Schneidengeometrie der Wendeschneidplatten<br />
des TD4N sorgt für einen guten Spanbruch<br />
und minimiert unerwünschtes Restmaterial für<br />
Folgeoperationen. Bild: MMC Hitachi Tool Engineering<br />
■■■■■■ Der japanischer Werkzeughersteller<br />
von Fräs- und Bohrwerkzeugen für<br />
die Weich- und Hartbearbeitung im Werkzeug-<br />
und Formenbau, MMC Hitachi Tool,<br />
stellt auf der Moulding Expo den neuen<br />
Wendeschneidplattenfräser TD4N vor.<br />
„Mit dem TD4N erweitern wir nicht nur<br />
unser bewährtes Angebot im Bereich Hochvorschub-Werkzeuge,<br />
sondern bieten als<br />
Novum in unserem Produktprogramm auch<br />
erstmals doppelseitige Wendeschneidplatten<br />
mit jeweils vier Schneiden pro Platte. Das reduziert<br />
die Kosten pro Schneidkante“, betont<br />
Jörn Mackensen von Astfeld, Product<br />
Engineer bei MMC Hitachi Tool. „Damit ist<br />
hohe Prozesssicherheit gewährleistet: Die<br />
spezielle Schneidengeometrie der Wendeschneidplatten<br />
sorgt für einen guten Spanbruch<br />
und minimiert unerwünschtes Restmaterial<br />
für Folgeoperationen. Dementsprechend<br />
überzeugt der Hochvorschubfräser<br />
mit guter Laufruhe und langen Standzeiten.“<br />
Mit dem TD4N möchte MMC Hitachi<br />
Tool seinen Status als Technologiepartner<br />
des Werkzeug- und Formenbaus untermauern.<br />
So unterstreichen die Charakteristika<br />
des neuen Hochvorschubfräsers den hohen<br />
Anspruch an die Prozessoptimierung im<br />
Werkzeug- und Formenbau durch die Anwendungsberater<br />
des Herstellers. Zumal die<br />
effiziente Einbindung des Zerspanungswerkzeugs<br />
in den Produktionsprozess ein<br />
integraler Bestandteil des Fertigungskonzepts<br />
Production50 ist. „Durch den Einsatz<br />
hochentwickelter Werkzeuge mit neuen Fertigungsstrategien<br />
lassen sich Werkzeuge und<br />
Formen schneller und damit effizienter produzieren“,<br />
fasst Mackensen von Astfeld zusammen.<br />
■<br />
MMC Hitachi Tool Engineering GmbH<br />
www.mmc-hitachitool-eu.com<br />
Mai 2017 61
02Werkzeuge<br />
Integriertes Toolmanagement für zukunftsfähige Produktion<br />
Automatisierte<br />
Werkzeug-Bestandsführung<br />
Arno Werkzeuge präsentiert auf der Moulding Expo die<br />
automatisierte Bestandsführung von Werkzeugen mithilfe<br />
der beiden Toolmanagementsysteme Store-Manager-Pro<br />
und der neuen Erweiterung Store-Manager-Start. Außerdem<br />
zeigt der Hersteller leistungsfähige Zerspanungswerkzeuge<br />
zur Fräsbearbeitung.<br />
■■■■■■ Zusätzlich zum bisherigen Karussellsystem<br />
Store-Manager-Pro mit bis zu 2160 Lagerplätzen auf<br />
nur 1,5 m 2 , bietet Arno Werkzeuge ein neues Schubladenmodell<br />
zur Werkzeugverwaltung an: den Store-Manager-Start.<br />
In diesem System können größere Artikel<br />
gelagert werden, die bisher keinen Platz in den Fächern<br />
des Karussellsystems gefunden haben.<br />
Wie bisher legt der Werkzeughersteller großen Wert<br />
auf eine garantierte Einzelentnahme, um die Verfügbarkeit<br />
der Werkzeuge zu sichern. Als modulares System<br />
konzipiert, kann der Store-Manager-Start sowohl als<br />
günstiges Einzelsystem mit PC genutzt werden als auch<br />
mit weiteren Modulen, wie z. B. dem großen Karussellsystem<br />
Store-Manager-Pro, ergänzt werden. Ein Vorteil<br />
des Systems ist die flexible Anpassung an Kundenwünsche:<br />
Sowohl die Hardware (Fächergrößen und -anzahl)<br />
als auch die Software kommen aus einer Hand und können<br />
anwenderspezifisch konfiguriert werden.<br />
Die Zukunft im Blick, ist das System bereits vorbereitet<br />
für den nächsten Schritt in Richtung Industrie 4.0.<br />
Durch Schnittstellen zu ERP, Tool Management<br />
und zusätzlichen, bereits vorhandenen<br />
Lagersystemen wie z. B. Paternosterregalen,<br />
können die Store-Manager in die Systemlandschaft<br />
beim Anwender integriert werden.<br />
Praxisbeispiele belegen große Einsparmöglichkeiten<br />
durch reduzierte Suchzeiten,<br />
einer automatischen Bestandsführung mit<br />
integrierter Gebrauchtwerkzeugverwaltung.<br />
Die Bestandssicherung der Werkzeuge führt<br />
in Folge zu einer erhöhten Maschinenverfügbarkeit.<br />
Werkzeuge zum Plan-, Eck- und HFC-<br />
Fräsen sowie Vollhartmetallfräser komplettieren<br />
das Angebot auf dem Messestand und<br />
bieten Besuchern interessante Möglichkeiten<br />
für eine zukunftsfähige Produktion. ■<br />
Karl-Heinz Arnold GmbH<br />
www.arno.de<br />
Kostentransparenz und 100 %ige Zugriffskontrolle<br />
verspricht das Toolmanagementsystem<br />
von Arno Werkzeuge.<br />
Bild: Arno<br />
62 Mai 2017
Hohe Abtragsleistung bei Top-Oberflächenqualitäten<br />
Werkzeug-Power<br />
für Aluminium<br />
Die HAM-Vertriebsgesellschaft Fritz Hartmann GmbH<br />
präsentiert auf der Moulding Expo 2017 einen Querschnitt<br />
ihres umfangreichen Angebots an Präzisionswerkzeugen.<br />
Ein Highlight sind zum Beispiel die Aluminiumfräser,<br />
mit denen hohe Abtragsleistungen bei sehr guter<br />
Oberflächenqualität erzeugt werden können.<br />
■■■■■■ HAM hat die VHM-Schaftfräser<br />
40-5390 und 40-5490 zum Schruppen<br />
und Schlichten mit hohen Vorschüben entwickelt.<br />
Sie besitzen eine spezielle Geometrie<br />
mit ungleicher Drallsteigung. Dadurch<br />
lassen sich neben Aluminium auch andere<br />
Materialien wie Kupfer- und Gusslegierungen<br />
sowie Nichteisen-Metalle mit hoher<br />
Laufruhe fräsen. Die Werkzeuge überzeugen<br />
durch ein hohes Zeitspanvolumen und eine<br />
maximale Zustellung im Vollschnitt bis<br />
1,5xD. Das Fräsergebnis ist vollkommen<br />
gratfrei, und bereits nach dem Schruppen<br />
entsteht eine feine, wie geschlichtete Oberfläche.<br />
Dies reduziert den Aufwand für zusätzliche<br />
Nacharbeiten. Während des Fräsens<br />
bleibt die Oberfläche gänzlich schattierungsfrei.<br />
Aus dem Universalprogramm von HAM<br />
zeigt Hartmann mehrere Trochoidal-Fräser:<br />
Der 40-1491 hat eine besondere Geometrie<br />
mit gleicher Teilung. Dies ermöglicht einen<br />
vibrationsfreien Lauf und geringe Auslenkung.<br />
Er punktet beim Umfang- und Konturfräsen<br />
mit hoher Kontur- und Profilgenauigkeit.<br />
Der VHM-Schaftfräser liefert dabei<br />
sehr gute Oberflächen. Für das Trochoid-<br />
und Hochgeschwindigkeitsfräsen ist<br />
der Schaftfräser 40-5091 prädestiniert. Er<br />
überzeugt beim Schruppen und Schlichten,<br />
arbeitet vibrationsfrei und ermöglicht eine<br />
hohe Abtragsleistung bei Top-Oberflächenqualitäten.<br />
Zum Umfang- und Konturenfräsen<br />
mit sehr guten Schlichtergebnissen wurde<br />
der VHM-Schaftfräser 40-1571 entwickelt.<br />
Anwender setzen damit lange Standzeiten<br />
in unterschiedlichen Materialien wie<br />
Der VHM-Schaftfräser<br />
40-5390<br />
überzeugt insbesondere<br />
bei der zuverlässigen<br />
Bearbeitung<br />
von Aluminium.<br />
Bild: Hartmann<br />
Der VHM-Schaftfräser<br />
40-1491 erzielt Top-<br />
Oberflächen. Bild: Hartmann<br />
Stahl, Titan, hochwertigen Legierungen<br />
oder Nichteisen-Metallen um. Für sehr gute<br />
Resultate beim Hartfräsen zeigt Hartmann<br />
Schaft-, Torus-, Kugel- und Miniaturfräser.<br />
Speziell für die Graphitbearbeitung sind Torus-<br />
und Kugelfräser ausgestellt.<br />
In Stuttgart sind ebenso Bohrer der Serie<br />
Superdrill zu sehen. Sie eignen sich für den<br />
Einsatz in Stahl. Sehr gute Ergebnisse in<br />
nichtrostenden Stählen erzielt die Bohrer-<br />
Reihe Nirodrill. Hartmann zeigt auch die<br />
Generation der extra langen Vollhartmetall-<br />
Spiralbohrer. Sie arbeiten präzise und prozesssicher<br />
bis 40xD.<br />
■<br />
Fritz Hartmann Präzisionswerkzeuge<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.fritzhartmann.de<br />
Mai 2017 63
02Werkzeuge<br />
Dr. Dieter Kress, Geschäftsführender Gesellschafter, Mapal Dr. Kress KG<br />
„Fertig ist man als<br />
Unternehmer nie“<br />
Als junger Mann hat Dr. Dieter Kress die Firma seines Vaters mit<br />
der Fokussierung des Produktprogramms auf kubische Bauteile auf<br />
die Erfolgsspur gebracht. Heute, 48 Jahre später, ist aus Mapal mit<br />
100 Mitarbeitern ein global aufgestellter Werkzeughersteller mit<br />
knapp 5000 Angestellten geworden. Im Gespräch zu seinem 75.<br />
Geburtstag erklärt er, wie man mit viel Arbeit und Glück erfolgreich<br />
sein kann.<br />
Das Interview führten: Holger Röhr und Frederick Rindle<br />
■■■■■■ <strong>mav</strong>: Herr Dr. Kress, seit nunmehr 48 Jahren<br />
sind Sie nun bei Mapal. In dieser Zeit ist aus einem<br />
kleinen Familienbetrieb ein global agierender Werkzeughersteller<br />
geworden. Was zeichnet den Menschen<br />
und Unternehmer Dieter Kress aus?<br />
Kress: Wer erfolgreich sein will, muss sich den Erfolg<br />
mit den richtigen Leuten zusammen erarbeiten. Hierzu<br />
muss man die Mitarbeiter, damit sie ihre optimale Leistung<br />
bringen können, unabhängig von ihrer formalen<br />
Ausbildung passend einsetzen. Dazu gehören Glück und<br />
Menschenkenntnis. Zudem ist Mapal wie eine Familie,<br />
die den Menschen die notwendige Sicherheit bietet, um<br />
innovativ arbeiten zu können. Mir ist es zudem wichtig,<br />
technologisch immer auf dem aktuellen Stand zu sein.<br />
Denn nur mit dem aktuellen Wissensstand kann man<br />
auch absehen, wohin die Entwicklung gehen wird. Hat<br />
man die richtigen Leute und das notwendige Knowhow,<br />
kann man in einem Familienunternehmen Entscheidungen<br />
auch innerhalb eines Vormittags fällen.<br />
Beim 3D-Druck zum Beispiel haben wir vormittags entschieden,<br />
dass wir nachmittags eine Maschine kaufen<br />
werden. Ich habe mich dabei aber immer an die Grundsätze<br />
meines Vaters gehalten: Niemals wie ein Hasardeur<br />
zu agieren, sondern die Projekte stets mit einer soliden<br />
Finanzierung anzugehen. Des Weiteren habe ich<br />
mich immer gerne durch das Lesen von Fachzeitschriften<br />
weitergebildet. Dabei kann man selbst aus Anzeigen<br />
erfahren, was den Mitbewerbern gerade wichtig ist.<br />
<strong>mav</strong>: Ihr Vater, der Steuerberater Dr. Georg Kress, hat<br />
die Mapal Dr. Kress KG 1950 in Aalen gegründet. Zu<br />
Beginn hat der Betrieb Holzbearbeitungsmaschinen und<br />
Gewindebohrer hergestellt. Vier Jahre später hat Ihr Vater<br />
mit der Einmesserreibahle ein damals völlig neues<br />
Werkzeugkonzept ins Programm aufgenommen. Wieso<br />
hat er damals ausgerechnet auf dieses eher schwierige<br />
Werkzeug gesetzt?<br />
Kress: Mein Vater hat sich nach dem Krieg erfolgreich<br />
bemüht, die richtigen Schritte zu machen – zunächst mit<br />
dem Ziel, wirtschaftlich zu überleben. 1954 wurde Mapal<br />
dann die Einschneiden-Reibahle von einem italienischen<br />
Werkzeugexperten angeboten, der zuvor bei anderen<br />
Werkzeugherstellern mit seinem Werkzeug gescheitert<br />
war. Als Nichttechniker hat mein Vater die<br />
Reibahle trotzdem gekauft. Leider hat das Werkzeug,<br />
wie von den anderen befürchtet, auch hier anfänglich<br />
nicht richtig funktioniert. Man war also gezwungen, das<br />
Produkt weiterzuentwickeln. Damit wurde der Geist geweckt,<br />
der bis heute in allen Mapal-Produkten steckt.<br />
Wir haben uns nie auf 08/15-Werkzeuge beschränkt,<br />
sondern immer versucht, das Beste für den Kunden zu<br />
entwickeln. Nachdem wir mit der Reibahle die gewünschten<br />
guten Ergebnisse erzielt hatten, kam ein neues<br />
Problem auf uns zu: Niemand kannte das Produkt.<br />
Also waren unsere Außendienstler gezwungen, dem<br />
Kunden das Werkzeug zu erklären und beim Einsatz zu<br />
helfen. So wurde der Servicegedanke schon früh ein Teil<br />
der noch jungen Firma.<br />
<strong>mav</strong>: Sie sind 1969 bei Mapal eingetreten. War es schon<br />
immer klar, dass Sie das Unternehmen einmal übernehmen<br />
würden?<br />
Kress: Ich bin eigentlich nie gefragt worden, ob ich den<br />
Betrieb übernehmen möchte. Allerdings wäre es für<br />
mich auch keine Option gewesen, die Firma nicht zu<br />
übernehmen. Ich war auch schon mein ganzes Leben<br />
mit dem Betrieb verbunden: So habe ich schon mit<br />
14 Jahren im Betrieb ausgeholfen. Damals habe ich zum<br />
Beispiel die Farbringe auf die Gewindebohrer aufgebracht,<br />
oder später habe ich auf einer manuell betätigten<br />
Schleifmaschine die Messer für die Reibahlen ge-<br />
Dr. Dieter Kress, Geschäftsführender Gesellschafter,<br />
Mapal Dr. Kress KG. Bild: Mapal<br />
64 Mai 2017
Mai 2017 65
02Werkzeuge<br />
schliffen. Kurz vor dem Abitur durfte ich mit unserem<br />
Außendienstmitarbeiter, da dieser kein Englisch konnte,<br />
zum Übersetzten mit nach England. Später habe ich in<br />
Stuttgart Maschinenbau und zusätzlich in München Betriebswirtschaftslehre<br />
studiert. Meine Diplomarbeit habe<br />
ich über die Reibahle angefertigt, und meine Dissertation<br />
beschäftigt sich mit dem Reiben bei hohen<br />
Schnittgeschwindigkeiten. Hierfür wurde extra eine<br />
Maschine von Tiefbohrtechnik angeschafft – das war<br />
damals etwas ganz Besonderes! So bin ich über die Jahre<br />
in die Firma einfach hingewachsen.<br />
<strong>mav</strong>: Kurz nach Ihrem Eintritt in die Firma sind die Gewindebohrer,<br />
mit denen Mapal den Großteil seines Umsatzes<br />
gemacht hatte, aus dem Sortiment herausgenommen<br />
worden. Wer hat das damals entschieden?<br />
Kress: Anfang der siebziger Jahre hatte die Firma Junker<br />
verschiedene Maschinen auf den Markt gebracht, mit<br />
der Gewindebohrer vollautomatisch hergestellt werden<br />
konnten. Facharbeiter, wie es sie bei Mapal gab, waren<br />
kaum mehr gefragt. Es ging nur noch um die Masse.<br />
Deshalb habe ich mich damals dafür eingesetzt, dass wir<br />
uns voll und ganz auf die Reibahle fokussierten. In dieser<br />
Zeit haben wir auch die Reibahle mit Wendeplatte<br />
entwickelt. Das war ein ganz wesentlicher Schritt für<br />
den langjährigen Erfolg damit in der Automobilindustrie.<br />
<strong>mav</strong>: Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit den<br />
Automobilisten in den Anfangsjahren?<br />
Kress: Die Zeit von 1970 bis 1990 war eine sehr interessante<br />
Phase für Mapal und für mich. Das Besondere war<br />
eben, dass wir ausschließlich die Reibahle im Programm<br />
hatten. Wir hatten anfänglich zu Daimler und dann<br />
auch zu anderen Automobilfirmen einen sehr guten<br />
Kontakt, und das genau in der Zeit, in der die Transferstraßen<br />
bei den Automobilisten zunehmend an Bedeutung<br />
verloren und die neu aufkommenden flexiblen Fertigungszentren<br />
mehr in den Fokus rückten. Das war die<br />
Chance für Mapal. Denn die Mapal-Reibahle mit ihren<br />
Führungsleisten war für den Einsatz auf den Zentren<br />
prädestiniert, da die Führungsleisten eine gerade Bohrung<br />
garantierten, während die Mehrschneiden-Reibahle<br />
mehr zum Verlaufen neigte. Zudem waren wir damals<br />
wie heute ein Hersteller von Sonderwerkzeugen. Wir<br />
haben Lösungen entwickelt und keine Standardprodukte<br />
verkauft. Mit unseren Lösungen konnten zum Beispiel<br />
auf einen Bearbeitungszentrum Zylinderköpfe und<br />
Motorblöcke gefertigt werden.<br />
<strong>mav</strong>: Mit den Bearbeitungszentren wurde auch der<br />
Hohlschaftkegel als neue Norm-Schnittstelle eingeführt.<br />
Sie haben als Vorsitzender des Normungsausschusses<br />
wesentlich zu dessen Erfolg beigetragen. Gegen wen<br />
mussten Sie das System damals durchsetzen?<br />
„Die heutigen<br />
technologischen<br />
Möglichkeiten<br />
sind fantastisch.“<br />
Kress: Die Normung kam 1985. Bis dahin gab es auf<br />
dem Markt die Schnittstellen ABS von Komet, Capto<br />
von Sandvik und KM von Kennametal. Wobei das nur<br />
über eine Lizenz zu erwerbende ABS-System für rundlaufende<br />
Werkzeuge am meisten verbreitet war. Die<br />
OEMs wollten aber auf jeden Fall ein System, das herstellerunabhängig<br />
und offen ist. Von daher lief es<br />
schließlich auf den HS-Kegel oder den HS-Zylinder hinaus.<br />
Als Vorsitzender der Normungskommission, der<br />
ich durch Zufall geworden war, musste ich schließlich<br />
eine Entscheidung treffen. Der Beschluss war, den HSK<br />
als Normvorschlag fertigzustellen und den Zylinder,<br />
falls der HSK sich nicht bewähren würde, als Vor-<br />
Normvorschlag vorzubereiten. Der HSK hat sich aber<br />
sehr schnell durchgesetzt – auch weil die Zylinder beim<br />
Wechseln oftmals klemmten. Während der Sitzungen<br />
der Kommission in London und Frankfurt habe ich viel<br />
gelernt und viele gute und belastbare Kontakte, gerade<br />
auch in die Automobilindustrie, geknüpft.<br />
<strong>mav</strong>: Mapal war und ist nicht nur in Deutschland erfolgreich.<br />
Welche Strategie haben Sie bei der Internationalisierung<br />
des Unternehmens verfolgt?<br />
Kress: Die Globalisierung brachte ganz neue Anforderungen<br />
an uns mit sich. Da war es nicht damit getan,<br />
dass man sich lediglich einen Vertreter sucht, und fertig.<br />
Denn die Kunden wollen in China, USA oder Brasilien<br />
den gleichen Service und Betreuung haben wie hier in<br />
Deutschland. Wir haben von daher ab 1990 eine ganze<br />
Menge an Firmen im Ausland gegründet. Zunächst in<br />
Europa, dann in Amerika und schließlich in Asien. Es<br />
war uns dabei immer wichtig, dass vor Ort die Werkzeuge<br />
ausgelegt und konstruiert werden können. Davon<br />
profitieren wir noch heute. Das waren auch für uns<br />
ganz neue Zeiten, ganz anders als zu Beginn des Unternehmens.<br />
<strong>mav</strong>: Was hat Ihr Vater Ihnen mitgegeben?<br />
Kress: Er war Kaufmann. Er hat mir gezeigt, dass eine<br />
solide Finanzierung und Organisation die Grundlage eines<br />
erfolgreichen Unternehmens ist. Er hatte auch den<br />
notwendigen Weitblick. So war er zum Beispiel 1977 in<br />
Amerika und hat aus den Fachzeitschriften erfahren,<br />
dass dort immer stärker Werkzeuge mit Wendeplatten<br />
im Einsatz waren. Daraufhin hat er diese Entwicklung<br />
auch bei Mapal angestoßen. Er konnte das System als<br />
Kaufmann technologisch nicht umsetzen, aber er wusste<br />
66 Mai 2017
VOLL AUF VERZAHNEN<br />
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MANDO G211: der neue Standard-Spanndorn speziell fürs<br />
Verzahnen. Der steife und schlanke Spanndorn mit optimierter<br />
Werkzeugauslaufkontur ist ideal für das Abwälzfräsen,<br />
Verzahnungsstoßen oder -schleifen.<br />
Das ganze Jahr über einzigartige<br />
Erlebnisse gewinnen!<br />
www.spannungerleben.de<br />
Mai 2017 67
02Werkzeuge<br />
in welche Richtung es gehen muss. Er war bis zu seinem<br />
Tod 1992 auch immer bei Mapal präsent.<br />
EMO 2007: Dr. Dieter<br />
Kress erklärt Bundespräsident<br />
Horst Köhler<br />
die Highlights des<br />
Mapal-Messestands.<br />
Bild: Mapal<br />
<strong>mav</strong>: Die Entwicklung rund um die PKD-Werkzeuge<br />
haben Sie ja rechtzeitig erkannt. Wann haben Sie bemerkt,<br />
dass das ein lohnendes Gebiet sein würde?<br />
Kress: Mit den PKD-Werkzeugen ging es bei Mapal<br />
1993/94 los. Damals hörte ich von verschiedenen Außendienstmitarbeitern,<br />
dass es jemanden gibt, der Werkzeuge<br />
macht, die eine sehr gute Qualität erzeugen und<br />
die man nicht einstellen muss. Nachdem ich das zwei,<br />
drei Mal mit einem<br />
„Das ist nicht möglich“<br />
abgetan hatte,<br />
habe ich mir beim<br />
vierten Mal die<br />
Werkzeuge zeigen<br />
lassen. Produziert<br />
wurden sie von der<br />
Firma WWS. Es war<br />
damals eine schwierige<br />
Zeit nicht nur<br />
für die PKD-Experten.<br />
So bot sich die<br />
Möglichkeit, die Firma<br />
zu kaufen – und<br />
wir haben schnell<br />
gehandelt. Der<br />
Gründer von WWS<br />
hat auch weiter als<br />
Geschäftsführer für<br />
uns gearbeitet. Wir haben im Übrigen bei jedem Firmenkauf<br />
darauf geachtet, dass die Geschäftsführer auch<br />
weiterhin die Firma leiteten. Bei WWS ging es danach<br />
unerhört steil bergauf. Ohne die engen Toleranzen, die<br />
der HSK beim Spannen ermöglicht, wären die PKD-<br />
Werkzeuge allerdings nie so weit gekommen. Heute fertigen<br />
wir die PKD-Werkzeuge in 13 Fertigungsstandorten,<br />
von Indien bis Pforzheim, mit der gleichen Qualität.<br />
Die PKD-Werkzeuge waren ein Glücksfall für uns.<br />
<strong>mav</strong>: Welche zukünftigen Herausforderungen sehen Sie<br />
auf Mapal zukommen?<br />
Kress: Die größten Herausforderungen werden sicherlich<br />
durch die neuen Antriebskonzepte auf uns zukommen.<br />
Allerdings wird die Umstellung zum Beispiel auf<br />
Elektromotoren nicht über Nacht geschehen. Ich gehe<br />
momentan davon aus, dass der Absatz von Autos mit<br />
konventionellem Antrieb bis 2025 noch steigen wird.<br />
Allerdings stellen wir schon heute unser Produktprogramm<br />
auf die neuen Antriebskonzepte um. So werden<br />
etwa die Gehäuse der E-Motoren fast aller Hersteller<br />
mit unseren Werkzeugen bearbeitet. Auf dem Mapal<br />
Dialog 2017 im Juni werden wir unsere Lösungen für<br />
die E-Mobilität einem breiten Publikum vorstellen. Zudem<br />
haben wir auch Werkzeuge für die Luftfahrtindustrie<br />
erfolgreich in unser Programm aufgenommen. Mit<br />
der plattformbasierten Online-Lösung für die C-Teile-<br />
Verwaltung, c-Com, haben wir weiterhin bewiesen, dass<br />
wir uns auch in der digitalen-Welt neue Geschäftsfelder<br />
erschließen können. Ein weiteres interessantes Feld ist<br />
das Re-Tooling. Viele Kunden haben flexible Zentren<br />
gekauft, und jetzt wollen sie diese auf neue Motorengenerationen<br />
umstellen. Die Mapal-Experten vor Ort<br />
können die Hersteller dabei mit ihrer Werkzeugexpertise<br />
unterstützen. Generell wird Mapal in Zukunft mehr<br />
zum Dienstleister werden.<br />
<strong>mav</strong>: Machen Ihnen manche Entwicklungen auch<br />
Sorgen?<br />
Kress: Was mir Sorgen macht ist die Bildungspolitik in<br />
Deutschland. Das Wissen in Mathematik und den<br />
MINT-Fächern allgemein wird bei den Schulabgängern<br />
immer geringer, und das obwohl Themen wie Industrie<br />
4.0 immer wichtiger werden. Das ist eine absolute Fehlentwicklung.<br />
Wir müssen aufpassen, dass wir nicht auf<br />
der Strecke bleiben.<br />
<strong>mav</strong>: Ihr Sohn Dr. Jochen Kress ist 2008 bei Mapal eingestiegen.<br />
Haben Sie schon über Ihre Nachfolge gesprochen?<br />
Kress: Ja selbstverständlich. Er wird in nicht allzu ferner<br />
Zukunft mein Nachfolger werden. Er hat schon jetzt<br />
wesentliche Bereiche im Unternehmen übernommen. Jochen<br />
und mir ist es wichtig, das die Gene von Mapal<br />
weiter bestehen. Wobei das Unternehmen sich immer an<br />
die aktuellen Erfordernisse und Möglichkeiten anpassen<br />
muss. C-Com ist dabei schon der erste richtige Schritt.<br />
Ich wünsche meinem Sohn und Mapal, dass es in Zukunft<br />
so erfreulich weitergeht. Ich möchte aber nicht,<br />
dass er alles so macht, wie ich oder mein Vater es gemacht<br />
haben. Das wäre der falsche Weg. Mein Sohn<br />
wird es so machen, wie er es für richtig hält – und ich<br />
bin mir sicher, er wird es richtig machen. Ich bin dankbar,<br />
dass wir jetzt schon zehn Jahre zusammen arbeiten<br />
durften. Es wird aber auch nach der Übergabe so sein,<br />
dass mein Büro immer noch mir gehören wird. Ich<br />
möchte solange ins Geschäft kommen können, wie ich<br />
es kann. Denn fertig ist man als Unternehmer nie. Wenn<br />
man einen eigenen Betrieb hat, muss man ja auch nie<br />
aufhören, dass ist das Schöne!<br />
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Mapal Fabrik für Präzisionswerkzeuge Dr. Kress KG<br />
www.mapal.com<br />
68 Mai 2017
Verbesserte Benutzerfreundlichkeit und Präzision<br />
Feinbohrsystem mit OLED-Display<br />
■■■■■■ Die Komet Group tooth-Low-Energy-Schnittstelle, Durchmesserbereich von 6 bis Komet Micro-Kom Blu-Flex 2 Feinbohrkopf<br />
hat eine zweite, überarbeitete die es ermöglicht, alle Daten auf 365 mm. ■<br />
mit eingebautem OLED-<br />
Version des Feinbohrsystems ein Smartphone zu übertragen.<br />
Display und Bluetooth-Low-Energy-<br />
Micro-Kom Blu-Flex entwickelt,<br />
Micro-Kom Blu-Flex 2 eignet Komet Group GmbH<br />
Funkverbindung zur Kopplung mit al-<br />
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Die Bedienerfreundlichkeit<br />
des neuen Feinbohrsystems<br />
Micro-Kom Blu-Flex 2 der Komet<br />
Besuchen Sie uns in Halle 5, Stand A32<br />
Group hat sich gegenüber<br />
30.05. bis 02.06.2017, Stuttgart<br />
dem Vormodell verbessert. Dazu<br />
trägt ein neues, besonders<br />
kontrastreiches OLED-Display<br />
Zwei, die<br />
bei, das sich direkt am<br />
Feinverstellkopf befindet. Es<br />
ist sehr energieeffizient, so beim Fräsen<br />
dass die im Kopf befindlichen<br />
Batterien nur selten zu wechseln<br />
sind. Über das Touchdisplay<br />
zur Höchstform<br />
kann der Bediener alle<br />
Einstellungen vornehmen.<br />
Im Feinverstellkopf ist ein<br />
auflaufen.<br />
Absolute-Wege-Messsystem<br />
integriert. So wird bei jedem<br />
Einschaltvorgang die absolute<br />
FE | Meister im kleinen Durchmesserbereich<br />
und relative Schieberposition<br />
FRÄSEN<br />
ausgegeben. Wie fürs Feinbohren<br />
erforderlich, lässt sich das<br />
Werkzeug sehr feinfühlig im<br />
μm-Bereich verstellen.<br />
Der ebenfalls im Kopf integrierte<br />
Teilunwuchtausgleich<br />
Mitarbeiter von ARNO<br />
sind zuverlässig und innovativ.<br />
erlaubt Drehzahlen bis zu<br />
20 000 min -1 . Zwar ist der<br />
Schieber selbstklemmend,<br />
doch wird empfohlen, insbesondere<br />
Egal, ob Plan-, Eck- oder Nutfräser –<br />
für den Highspeed-Be-<br />
unsere Fräser erzielen stets beste Ergebnisse!<br />
reich und Präzisionsanwendungen,<br />
die Klemmung mit einem<br />
• Eck- und HFC-Fräsen mit nur einem Trägerwerkzeug<br />
Innensechskantschlüssel<br />
- FE-Frässystem für den kleinen Durchmesserbereich<br />
- DUO-Mill für die großen Aufgaben bis Ø 160 mm<br />
manuell vorzunehmen. Auf<br />
diese einfache Weise lässt sich • FTA: das stabile System zum Planfräsen bis Ø 250 mm<br />
der Feinverstellkopf auch radial<br />
• ROC-Mill: runde und oktogonale Wendeschneidplatten<br />
verstellen.<br />
in einem Plattensitz<br />
Zudem befindet sich die<br />
komplette Bluetooth-Tech - Mehr Präzision finden Sie auf arno.de/fraesen<br />
nologie im Feinverstellkopf.<br />
Dazu zählt auch eine Blue-<br />
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69
02Werkzeuge<br />
Knowhow und Werkzeuge steigern Standzeiten um 100 % bei der Titanzerspanung<br />
Zielvorgabe zigfach erfüllt<br />
Michael Schirra, Prokurist beim Maschinenbauunternehmen JEB,<br />
stand plötzlich vor einer großen Aufgabe: Steigerung der Profitabilität<br />
um mindestens vier Prozent. Schon zuvor hatten er und seine<br />
Kollegen in der Produktion präzise gearbeitet, höchste Qualität abgeliefert<br />
und die Wünsche ihrer Kunden akribisch erfüllt – immer<br />
mit dem Blick auf maximale Wirtschaftlichkeit. Jetzt hob die Zielvorgabe<br />
die Messlatte noch weiter an.<br />
Beide Unternehmen verbindet ein gegenseitiges Vertrauen.<br />
„Weil die Qualität stimmt. Und weil wir von<br />
Walter hervorragenden Support bekommen – auch in<br />
Sachen Kompetenz-Transfer“, stellt Michael Weber, zuständiger<br />
Anwendungstechniker bei der Pfeiffer GmbH,<br />
klar. „Davon profitieren am Ende natürlich auch unsere<br />
Kunden.“<br />
Zweifache Präzisionskühlung<br />
sorgt für mehr Leistung<br />
Erfolgreiche Zusammenarbeit:<br />
Die Mitarbeiter<br />
von JEB und<br />
Adolf Pfeiffer freuen<br />
sich über das Wirtschaftlichkeitsplus<br />
dank<br />
Walter Werkzeugen.<br />
Bild: Walter<br />
■■■■■■ Für Michael Schirra, Prokuristen beim Maschinenbauer<br />
JEB, ist Wirtschaftlichkeit ein ganz wesentlicher<br />
Punkt. Denn in der Aerospace-Branche, für<br />
die JEB arbeitet, herrscht ein enormer Preisdruck. Dem<br />
unterliegt auch der Maschinenbauer aus dem badischen<br />
Durmersheim. Denn seit mehr als 30 Jahren beliefert<br />
das Unternehmen die Luftfahrtindustrie. Michael Schirra<br />
setzte von daher das Thema auch auf die Agenda des<br />
nächsten Treffens mit seinem Werkzeug-Zulieferer, der<br />
Adolf Pfeiffer GmbH. Deren bevorzugter Werkzeuglieferant<br />
ist die Tübinger Walter AG. Aufgrund der seit<br />
mehr als 20 Jahren sehr guten Geschäftsbeziehungen<br />
zwischen Walter und Pfeiffer kennt man dort die Produkte<br />
und Bearbeitungslösungen des Präzisionswerkzeugherstellers<br />
sehr genau.<br />
Bei Pfeiffer rannte Schirra buchstäblich<br />
offene Türen ein, als die<br />
beabsichtigte Steigerung der<br />
Wirtschaftlichkeit zur Sprache<br />
kam. „Unsere Ansprechpartner<br />
bei Walter hatten uns kurz zuvor<br />
die zweifache Präzisionskühlung<br />
vorgestellt“, sagt Weber.<br />
„Das schien die perfekte<br />
Lösung zu sein, wenn man Performance<br />
und Wirtschaftlichkeit<br />
verbessern will. Schließlich<br />
ist die Kühlung eine zentrale<br />
Stellschraube zur Leistungsoptimierung<br />
– besonders bei Titan.“<br />
„Das Prinzip der doppelten<br />
Präzisionskühlung ist ebenso<br />
einfach wie wirkungsvoll“, erklärt<br />
Werner Strobel, Produktmanager Drehen bei der<br />
Walter Deutschland GmbH. „Das Kühlmittel fließt innen<br />
durch die Aufnahme und tritt an Span- und Freifläche,<br />
also direkt in der Schnittzone, aus. Der Kühlmittelstrahl<br />
trifft dadurch auf kürzestem Weg exakt auf die<br />
Schneidkante beziehungsweise unter den Span – dort,<br />
wo die Temperaturen am höchsten sind. Je effizienter<br />
hier gekühlt wird, umso geringer ist der Werkzeugverschleiß<br />
und umso höher sind die Schnittwerte, die wir<br />
erreichen können.“<br />
Im nächsten Schritt testete der zertifizierte Luft- und<br />
Raumfahrt-Zulieferer die neue Lösung intern. Dass<br />
Walter Werkzeuge verwendet werden sollten, war den<br />
erfahrenen Praktikern sehr recht. „Die Kollegen wollten<br />
ohnehin am liebsten mit den Werkzeugen aus Tübingen<br />
arbeiten“, erzählt Schirra.<br />
70 Mai 2017
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Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />
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Mai 2017 71
02Werkzeuge<br />
Werner Strobel, Produktmanager bei<br />
Walter: „Wir haben uns entschlossen,<br />
zwei Bauteile mit einer Schneidkante<br />
zu bearbeiten und dafür den Vorschub<br />
noch etwas zu erhöhen. Damit ist der<br />
Prozess sicher, wir haben ein sehr geringes<br />
Ausschuss-Risiko und die Bearbeitungsgeschwindigkeit<br />
wird deutlich<br />
erhöht.“ Bild: Walter<br />
Testlauf unter Realbedingungen<br />
Die JEB-Zerspanungsfachleute arbeiteten sich mit mehreren<br />
Werkstücken Schritt für Schritt an die optimale<br />
Bearbeitungsstrategie heran. Schirra: „Wir nahmen den<br />
Gesamtablauf unter die Lupe und prüften alle relevanten<br />
Parameter. Wie ist das Werkstück gespannt? Wie<br />
weit können wir die Schnittparameter anheben? Wie<br />
hoch ist die verfügbare Leistung der Maschine und das<br />
maximale Drehmoment? Passen Kühlmittelzuführung<br />
und Druck – in unserem Fall 20 bar?“<br />
Die technischen Voraussetzungen waren schnell geklärt:<br />
Für die Präzisionskühlung benötigen die Maschinen<br />
unter anderem einen Feinfilter von 50 μm oder kleiner,<br />
damit die Düse mit 1,2 mm Durchmesser nicht verstopfen<br />
kann. Und sie müssen mit mindestens 10 bar<br />
Kühlmitteldruck arbeiten. Alle drei Maschinen bei JEB,<br />
die für die doppelte Präzisionskühlung vorgesehen waren,<br />
erfüllen diese Voraussetzungen.<br />
Plattengeometrie eröffnet Optimierungspotenzial<br />
Im Verlauf der Planungsgespräche floss eine weitere Optimierungsoption<br />
in die Überlegungen ein: mehr Effizienz<br />
durch eine neue Wendeschneidplatten-Geometrie.<br />
Zum Hintergrund: Der Zulieferer fertigt Bauteile, die<br />
nach dem Zerspanen oft nur noch aus 5 % des ursprünglichen<br />
Materials bestehen; die übrigen 95 % werden<br />
beim Bearbeiten entfernt. Dieses große Volumen<br />
zerspante JEB bis dato mit WNMG-Wendeschneidplatten<br />
mit sechs Schneidkanten und NMT-Geometrie für<br />
die mittlere Bearbeitung. Die Schneidkante erreichte ihr<br />
Standzeitende deshalb nach jedem Bauteil und musste<br />
ausgewechselt werden.<br />
„Das schien mir nicht optimal“, so Weber. Seine<br />
Überlegung: Eine für die Schruppbearbeitung optimierte<br />
CNMG-Wendeschneidplatte mit NRT-Geometrie<br />
müsste mehr Schnitttiefe erlauben, einen größeren Vorschub<br />
und höhere Schnittgeschwindigkeiten. Und zwar<br />
so viel mehr, dass sich das Zeitspanvolumen steigern<br />
lässt – trotz vier statt der bisher sechs effektiven<br />
Schneidkanten.<br />
Würde die neue Lösung, doppelte Präzisionskühlung<br />
plus neue Wendeschneidplatten-Geometrie, den Prozess<br />
tatsächlich wirtschaftlicher machen? Klarheit sollten einige<br />
Probeläufe im Juli 2016 bringen. Vor Ort mit dabei:<br />
Walter Produktmanager Strobel.<br />
Kleine Platte – große Wirkung: Die neue<br />
WS10-Wendeschneidplatte<br />
CNMG120408-NRT steigert deutlich das<br />
Zeitspanvolumen in der Titanbearbeitung.<br />
Bild: Walter<br />
Besonderes Augenmerk legten die Experten auf die<br />
Späne. „Die waren überwiegend stark verfärbt, bis ins<br />
Dunkelblaue“, so Weber. „Das zeigt, die Späne waren<br />
hoher Hitze ausgesetzt.“ Der Produktmanager Strobel<br />
erläutert: „Das ist gut, weil sie Hitze abführen, die sonst<br />
auf die Wendeschneidplatte einwirken und deren Lebensdauer<br />
negativ beeinflussen würde.“ Schließlich begutachteten<br />
alle beteiligten Spezialisten das Endprodukt.<br />
Wurden die Vorgaben des Kunden eingehalten?<br />
Und wie sieht es mit den Toleranzen und der Oberflächenbeschaffenheit<br />
aus?<br />
Überzeugende Ergebnisse rundum<br />
Die Ergebnisse waren mehr als zufriedenstellend. Mit<br />
einer Schneide ließen sich jetzt dank effizienter Präzisionskühlung<br />
und neuer Geometrie drei Bauteile anstatt<br />
vorher nur einem fertigen. Allerdings war die Standzeit<br />
bei drei Bauteilen pro Schneide bis aufs Letzte ausgereizt.<br />
„Das geht letztlich zu Lasten der Prozesssicherheit“,<br />
so Strobel. „Daher haben wir uns entschlossen,<br />
zwei Bauteile mit einer Schneidkante zu bearbeiten und<br />
dafür den Vorschub noch etwas zu erhöhen. Damit ist<br />
der Prozess sicher, wir haben ein sehr geringes Aus-<br />
72 Mai 2017
Das Kühlmittel wird direkt an die<br />
Schneidkante geführt. Dadurch<br />
lassen sich die Walter Werkzeuge<br />
bereits ab 10 bar Kühlmitteldruck<br />
einsetzen. Bild: Walter<br />
Vielfältigkeit<br />
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Die doppelte Präzisionskühlung von Walter durch<br />
die Spannpratze und an der Freifläche verdoppelte<br />
bei JEB die Werkzeugstandzeit. Bild: Walter<br />
schuss-Risiko und die Bearbeitungsgeschwindigkeit<br />
wird deutlich erhöht.“<br />
Seit Oktober 2016 arbeiten alle drei Maschinen bei<br />
dem Zulieferer mit der neuen Lösung. Schirra ist mehr<br />
als zufrieden: Denn aus den ursprünglich angepeilten<br />
vier Prozent Plus in Sachen Wirtschaftlichkeit sind deutlich<br />
mehr geworden: „Durch die Kombination aus doppelter<br />
Präzisionskühlung und neuer Geometrie konnten<br />
wir die Laufzeit deutlich reduzieren und die Standzeit<br />
pro Schneide um satte 100 Prozent erhöhen.“<br />
Angeregt durch die guten Erfahrungen mit Kühlung<br />
unter relativ hohem Druck, will Schirra seine Maschinen<br />
auf 60 bar Kühlmitteldruck aufrüsten. „Ich möchte<br />
die neuen präzisionsgekühlten Werkzeuge von Walter<br />
künftig auch im Schlichtbereich und beim Abstechen<br />
einsetzen. Darauf will ich vorbereitet sein.“ ■<br />
JEB Maschinenbau GmbH<br />
www.jebgmbh.de<br />
Adolf Pfeiffer GmbH<br />
www.pfeiffer-werkzeuge.info<br />
Walter AG<br />
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Mai 2017 73
02Werkzeuge<br />
Produktivitätssteigerungen von über 50 Prozent<br />
Drehen in alle Richtungen<br />
Sandvik Coromant stellt sein Drehkonzept für eine verbesserte<br />
Bearbeitungsflexibilität und signifikante Produktivitätsgewinne<br />
vor. Die Prime-Turning-Methode und die<br />
dazugehörigen Werkzeuge bieten insbesondere Herstellern<br />
in der Automobil- und Luftfahrtindustrie eine Lösung<br />
zum Drehen in alle Richtungen.<br />
■■■■■■ Im Gegensatz zu der für lange<br />
Zeit weitgehend unveränderten konventionellen<br />
Drehbearbeitung ermöglicht Prime-<br />
Turning mit nur einem Werkzeug das Längs-<br />
(vorwärts und rückwärts), Plan- und Profildrehen.<br />
Die neue Methode basiert auf einem<br />
Werkzeug, das nahe des Spannfutters in das<br />
Werkstück eintritt und das Material abträgt,<br />
während es in Richtung des Reitstocks<br />
verfährt. Auf diese Weise sind Bearbeitungen<br />
mit kleinem Einstellwinkel und<br />
größerem Eintrittswinkel sowie die Zerspanung<br />
mit höheren Schnittparametern möglich.<br />
Außerdem kann mit den gleichen<br />
Werkzeugen herkömmlich zerspant werden,<br />
also die Drehbearbeitung vom Werkstückende<br />
in Richtung Spannfutter.<br />
Sandvik Coromant ermöglicht mit seiner Prime-Turning-Methode<br />
und seinen innovativen<br />
Coro-Turn Prime Werkzeugen die Drehbearbeitung<br />
in alle Richtungen. Bild: Sandvik Coromant<br />
Mit dem neuen Drehkonzept lassen sich<br />
Produktivitätssteigerungen von über 50<br />
Prozent realisieren. Die deutlichen Verbesserungen<br />
lassen sich auch auf den kleinen Einstellwinkel<br />
und den größeren Eintrittswinkel<br />
zurückführen. Hierdurch werden dünnere<br />
und breitere Späne produziert, die die<br />
Last und die Hitze weg vom Schneidenradius<br />
führen; dies führt zu höheren Schnittdaten<br />
und längeren Standzeiten. Weil beim Prime-Turning<br />
von der Schulter weg bearbeitet<br />
wird, besteht nicht die Gefahr von Späneklemmern.<br />
Und eine höhere Maschinenauslastung<br />
aufgrund reduzierter Rüstzeiten und<br />
weniger Nebenzeiten für Werkzeugwechsel<br />
erhöht die Gesamtproduktivität.<br />
Für die Großserienfertigung und für<br />
häufige Werkzeugwechsel<br />
Insbesondere fertigungsintensive Industrien<br />
wie die Automobil- und Luftfahrtindustrie<br />
sollen von der neuen Methode profitieren –<br />
überall dort, wo Außendrehbearbeitungen<br />
im Rahmen von Großserienfertigungen<br />
durchgeführt werden oder wo mehrere Setups<br />
und häufige Werkzeugwechsel gefordert<br />
sind.<br />
„Erfahrene Anwender wissen, dass ein<br />
kleiner Einstellwinkel höhere Vorschubgeschwindigkeiten<br />
ermöglicht“, sagt Håkan<br />
Ericksson, Leiter der Anwendungstechnik<br />
bei Sandvik Coromant. „Dennoch sind bei<br />
der konventionellen Drehbearbeitung Winkel<br />
von etwa 90 Grad notwendig, um die<br />
Schulter zu erreichen und die langen, gewölbten<br />
Späne, die ein kleiner Einstellwinkel<br />
typischerweise liefert, zu vermeiden. Prime-Turning<br />
löst diese Probleme durch die<br />
Kombination aus einer perfekten Reichweite<br />
an der Schulter und einem Einstellwinkel<br />
von 25 bis 30 Grad mit exzellenter Spankontrolle<br />
und engen Toleranzen. Diese Innovation<br />
steht für unzählige Möglichkeiten,<br />
Drehprozesse effizienter und produktiver zu<br />
machen. Es ist nicht nur ein neues Werkzeug,<br />
sondern eine völlig neue Art der Drehbearbeitung.“<br />
Der Hersteller führt zunächst zwei Coro-<br />
Turn Prime Drehwerkzeuge und den Prime-<br />
Turning Codegenerator ein, der optimierte<br />
Programmiercodes und Techniken liefert.<br />
Die dazugehörigen Wendeschneidplatten<br />
verfügen für eine effiziente Schneidkantenausnutzung,<br />
längere Standzeiten und über<br />
drei Schneidkanten je Schneidenecke: eine<br />
fürs Längsdrehen, eine fürs Plandrehen und<br />
eine fürs Profildrehen.<br />
■<br />
Sandvik Coromant<br />
www.sandvik.coromant.com<br />
74 Mai 2017
Fräser für den Werkzeug-, Modell- und Formenbau<br />
Ein Werkzeug,<br />
ein Arbeitsgang<br />
■■■■■■ Auf der Moulding Expo in Stuttgart demonstriert<br />
Hufschmied Zerspanungssysteme, dass man<br />
auch bei Fräswerkzeugen für den Werkzeug-, Modellund<br />
Formenbau eine Spitzenstellung einnehmen möchte.<br />
Ob Hartbearbeitung, Modell- und Werkzeugplatten<br />
auf PUR-Basis oder Platten- und Blockmaterial aus<br />
Ureol: Die neu entwickelten Produkte überzeugen mit<br />
beeindruckenden Leistungswerten.<br />
30.05. - 02.06.17<br />
Halle 3 Stand C55<br />
Für das Schruppen bei der Hartbearbeitung wird ein<br />
Hochschubfräser mit sechs Schneiden und spezieller Beschichtung<br />
angeboten, fürs Schlichten eine Designinnovation,<br />
deren Geometrie die Vorteile eines Torus und eines<br />
Kugelfräsers vereint. Deutlich geringere Produktionskosten<br />
sind bereits beim Fräsen eines Gesenks zur<br />
Fertigung von Hüftgelenken nachgewiesen worden.<br />
Blockbuster lautet der Name der neuen Fräserfamilie,<br />
die bei der Bearbeitung von Modell- und Werkzeugplatten<br />
für Produktivitätsgewinne sorgen soll: Entfall<br />
von Vorschlichten, schnelles Schruppen mit extrem hohen<br />
Vorschüben bei voller Tiefenzustellung und qualitätsgerechtes<br />
Schlichten – alles mit einem Fräser in einem<br />
Arbeitsgang. Der Graftor beeindruckt beim Fräsen<br />
von Ureol mit Feinstarbeit, die auf dem neuesten Stand<br />
ist. Filigrane 3D-Strukturen werden prozesssicher ohne<br />
Wegbrechen herausgearbeitet – auch hier mit einem<br />
Werkzeug in einem Arbeitsgang.<br />
■<br />
Hufschmied Zerspanungssysteme GmbH<br />
www.hufschmied.net<br />
Hufschmied Zerspanungssysteme präsentiert und<br />
demonstriert seine Werkzeuge auch auf der Moulding<br />
Expo 2017. Bild: Hufschmied<br />
Bilz Werkzeugfabrik GmbH & Co. KG<br />
Vogelsangstraße 8, DE 73760 Ostfildern<br />
Tel. 0711/34801-0, vertrieb@bilz.de<br />
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Mai 2017 75
SPECIAL Spanntechnik<br />
Branchenumfrage: Was sind die Trends in der Spanntechnik 2017?<br />
Modular, flexibel und<br />
am besten automatisiert<br />
Die Variantenvielfalt steigt – die Losgrößen sinken. Der<br />
Ruf nach Lösungen für diesen allgemeinen Trend in der<br />
Fertigung wird immer lauter. Die Spannmittelhersteller<br />
haben sich nicht nur für diese Herausforderung als Problemlöser<br />
in Stellung gebracht. Wir haben uns bei den<br />
führenden Herstellern in der Schweiz und Deutschland<br />
umgehört und die Frage gestellt: Was sind die Trends in<br />
der Spanntechnik? Die Antworten lesen Sie hier.<br />
Der Schunk Vero-S Baukasten für die Werkstück -<br />
direktspannung ermöglicht eine optimale Zugänglichkeit<br />
und eine definierte Spannsituation. Bild: Schunk<br />
Mapal: Kundenlösungen, die perfekt auf<br />
Maschine und Werkzeug abgestimmt sind<br />
Schunk: Trend geht zu hochkompatiblen<br />
Baukastensystemen<br />
Markus Michelberger,<br />
Vertriebsleitung<br />
Spanntechnik, Heinz-<br />
Dieter Schunk GmbH<br />
& Co. Spanntechnik<br />
KG. Bild: Schunk<br />
Moderne Spannlösungen können<br />
weit mehr als nur präzise und<br />
kraftvoll zu spannen. Sie sind<br />
schnell und einfach zu bedienen,<br />
verkürzen die Rüstzeiten, passen<br />
sich flexibel und zügig an unterschiedliche<br />
Spannaufgaben an<br />
und verursachen minimalen Wartungsaufwand.<br />
Der Trend geht<br />
zu hochkompatiblen Baukastensystemen,<br />
mit denen sich jede<br />
einzelne Spannaufgabe intelligent<br />
und wirtschaftlich lösen lässt und<br />
zugleich eine hohe Durchgängigkeit<br />
zwischen unterschiedlichen<br />
Maschinen gewährleistet ist.<br />
Damit erhöhen Anwender ihre<br />
Flexibilität in der Fertigung und<br />
gewährleisten eine hohe Investi -<br />
tionssicherheit.<br />
Jochen Schmidt,<br />
Produktmanager<br />
Spanntechnik,<br />
Mapal Dr. Kress KG.<br />
Bild: Mapal<br />
Generell geht der Trend hin zu individuellen<br />
Kundenlösungen, die perfekt auf Maschine<br />
und Werkzeug abgestimmt sind. Prozesssichere<br />
Direktspannung auch von kleinen<br />
Durchmessern, effektives Thermomanagement,<br />
die Sensorik sowie die kontrollierte<br />
Schwingungsdämpfung von Werkzeugsystemen<br />
gewinnen an Bedeutung.<br />
Die aktuellen Trends in der Spanntechnik<br />
sind vielfältig – und unterscheiden sich je<br />
nach Fertigungsgröße und -portfolio:<br />
In der Massenfertigung werden mehr und<br />
mehr Spannfutter gefordert, die sich in intelligente<br />
Fertigungsstrukturen mit hohem Automatisierungsgrad<br />
integrieren lassen. Hier<br />
müssen sich alle Systemkomponenten digital<br />
vernetzen lassen. Werkzeugspannfutter sind<br />
in der Regel nur in Direktspannung im Einsatz<br />
– auch für kleine Durchmesser. Mit Hilfe<br />
der additiven Fertigung ist es Mapal gelungen,<br />
genau solche Futter anzubieten: Hydrodehnspannfutter<br />
mit schlanker Kontur für<br />
die Direktspannung von Werkzeugen ab<br />
3 mm Durchmesser.<br />
In der Einzel- und Kleinserienfertigung geht<br />
es vermehrt um Flexibilität. Hierfür haben<br />
modulare Systeme neue Akzente gesetzt.<br />
76 Mai 2017
WOHLKLANG<br />
…aus der richtigen Spannung<br />
Hainbuch: Wandlungsfähigkeit und<br />
Rüstzeitminimierung<br />
Stefan Nitsche, Leiter<br />
Produktmanagement,<br />
Hainbuch GmbH.<br />
Bild: Hainbuch<br />
Schnelle Wandlungsfähigkeit und<br />
Rüstzeitminimierung bieten<br />
Schnellwechselsysteme wie unser<br />
Centrotex. Denn der Kunde<br />
möchte keine Zeit verlieren und<br />
schnellstmöglich mit dem für sein<br />
Werkstück geeigneten Spannmittel<br />
zerspanen. Parallel dazu merken<br />
wir eine sehr starke Nachfrage<br />
nach unserer mini Baureihe.<br />
Diese Futter haben 30 Prozent<br />
weniger Masse, um ein Drittel geringeren<br />
Futterdurchmesser und<br />
sind kompatibel mit dem flexiblen<br />
Baukasten-System. So kann<br />
innerhalb einer halben Minute<br />
von einem Außenspannmittel<br />
mittels eines Adaptionsspann -<br />
dorns auf Innenspannung um -<br />
gerüstet werden.<br />
AMF: Spanntechnik wird zum Mittelpunkt im<br />
Fertigungsprozess<br />
Jürgen Förster, Prokurist<br />
und Vertriebsleiter,<br />
Andreas Maier GmbH<br />
AMF. Bild: AMF<br />
Sinkende Stückzahlen bei einer größeren<br />
Variantenvielfalt, und das Ganze mit engeren<br />
Terminen. Diese Themen beschäftigen<br />
unsere Kunden und somit auch<br />
uns bereits seit Jahren. Es wurde in den<br />
letzten Jahren viel in neue Maschinen<br />
und Fertigungsprozesse investiert. Diese<br />
freigewordenen Kapazitäten gilt es nun<br />
auch komplett auszuschöpfen. Die<br />
Spanntechnik spielt hierbei eine entscheidende<br />
Rolle. War früher die Spanntechnik<br />
ein „Mittel zum Zweck“, bildet<br />
sie heute mit den Mittelpunkt im Fertigungsprozess.<br />
Dieses Denken haben die<br />
Kunden übernommen und die Einsparpotenziale<br />
entdeckt. Der Trend hierbei<br />
geht immer mehr zu Projektanfertigungen,<br />
die optimal auf die Bedürfnisse des<br />
Kunden abgestimmt sind. Flexibel einsetzbare<br />
Lösungen sind hierbei gefordert,<br />
die Anforderungen in der Zukunft<br />
bereits abdecken können, obwohl diese<br />
im Moment noch nicht notwendig sind.<br />
Zukunftsorientiertes Denken und Planen<br />
ist hierbei das Kernthema.<br />
Das Spannen eines Werkstücks<br />
ist wie das Stimmen eines Musikinstruments.<br />
Nur mit der korrekten Spannung<br />
entsteht das richtige Ergebnis.<br />
Werkstückspannung<br />
Gute Spannung >> gute Wirkung.<br />
www.halder.de<br />
Mai 2017 77
SPECIAL Spanntechnik<br />
Rego-Fix:<br />
Immer extremere Anforderungen<br />
Martin Brönnimann,<br />
Leiter Produkte-Entwicklung,<br />
Rego-Fix<br />
AG. Bild: Rego-Fix<br />
Roemheld: Mehrseiten- und<br />
Komplettbearbeitung<br />
Andreas Lotz, Vertriebsleiter<br />
International,<br />
Roemheld GmbH<br />
Friedrichshütte. Bild: Roemheld<br />
Es werden immer extremere Anforderungen<br />
gestellt. Dies betrifft<br />
die Spanndurchmesser, Rundläufe<br />
und Spannkraft. Dabei sind oft<br />
die aktuellen Grenzen der Physik<br />
das Limit. Es werden dazu auch<br />
immer häufiger spezielle Lösungen<br />
für jede individuelle Bearbeitung<br />
verlangt. Dies betrifft die<br />
Halterlänge sowie die Störkontur.<br />
Erowa: Höhere Präzision und<br />
Prozesssicherheit<br />
Urs Canonica, Marketing/PR,<br />
Erowa AG.<br />
Bild: Erowa<br />
Erowa-Kunden setzen auf durchdachte,<br />
zuverlässige und präzise<br />
Spannsysteme. Zudem investieren<br />
viele Kunden in Lösungen, welche<br />
später auf einfache Weise erweitert<br />
werden können (beispielsweise<br />
durch Automation). Trends<br />
gehen in Richtung erhöhte Präzision<br />
und Prozesssicherheit. Auch<br />
sind innovative Lösungen im<br />
Bereich Rohteilspannung sehr<br />
gefragt.<br />
In der Großserienfertigung geht<br />
die Entwicklung in Richtung<br />
Mehrseiten- und Komplettbearbeitung<br />
mit mehrspindligen Bearbeitungszentren.<br />
Deshalb werden<br />
verstärkt schlanke Abstützelemente<br />
und kompakte Spannelemente<br />
nachgefragt, die auf engem<br />
Raum Werkzeugen möglichst viel<br />
Platz überlassen. Dass diese<br />
Komponenten über eine Spannund<br />
Lösekontrolle für eine Automatisierung<br />
verfügen, ist dabei<br />
ein Muss.<br />
Röhm: Industrie 4.0, Flexibilisierung<br />
und neue Werkstoffe<br />
Daniel Rauch, Leiter<br />
Produktmanagement,<br />
Röhm GmbH. Bild: Röhm<br />
Adressen<br />
Aus unserer Sicht gibt es drei große<br />
Trends: Zum einen das Thema Elektrifizierung<br />
und Sensorik zur Überwachung.<br />
Dadurch wird die Spanntechnik bereit für<br />
Industrie 4.0 gemacht. Der zweite Trend:<br />
Flexibilisierung. Das heißt in diesem<br />
Zusammenhang die schnelle Anpassung<br />
an unterschiedliche Werkstücke, was<br />
wiederum Rüstzeiten und dadurch Kosten<br />
minimiert. Wir sprechen hier auch etwas<br />
salopp von der „Serienfertigung bei Stückzahl<br />
1“. Der dritte Punkt sind neue Werkstoffe<br />
und Technologien. Das kann man<br />
von zwei Seiten betrachten: Z. B. nutzen<br />
wir neue Werkstoffe für unsere Spann -<br />
mittel, um diese in Leichtbauweise fertigen<br />
zu können. Aber auch Spann lösungen<br />
für neue Technologien und Werkstoffe<br />
bieten neue Herausforderungen.<br />
Andreas Maier GmbH (AMF)<br />
www.amf.de<br />
Erowa AG<br />
www.erowa.com<br />
Hainbuch GmbH<br />
www.hainbuch.com<br />
Mapal Dr. Kress KG<br />
www.mapal.com<br />
Rego-Fix AG<br />
www.rego-fix.com<br />
Röhm GmbH<br />
www.roehm.biz<br />
Roehmheld GmbH<br />
www.roemheld.de<br />
Schunk GmbH<br />
www.schunk.com<br />
78 Mai 2017
Magnetisches und hydraulisches Spannmittel vereint<br />
Kombiniertes Spannprinzip<br />
Mit seiner Elektro-Permanent-Magnetvorrichtung möchte SAV die<br />
Vorteile eines hydraulischen und magentischen Spannmittels vereinen.<br />
Bild: SAV<br />
■■■■■■ Schwere Fräsbearbeitungen<br />
setzen höchste Belastbarkeit<br />
und gleichzeitig eine hohe<br />
Präzision voraus. Dies erfüllen<br />
intelligente Spannmittel und<br />
ermöglichen gleichzeitig, die<br />
Produktivität zu steigern und<br />
Kosten zu senken. Mit seiner<br />
Elektro-Permanent-Magnetvorrichtung<br />
will der Spanntechnik-<br />
Experte SAV eine solche Spannlösung<br />
entwickelt haben.<br />
Unternehmen können ihre<br />
Maschinenproduktivität erhöhen,<br />
indem sie die Leistung steigern<br />
oder den Aufwand minimieren.<br />
Werkzeugmaschinen<br />
stoßen jedoch häufig aufgrund<br />
der Verfahrgeschwindigkeiten<br />
bzw. Werkzeugwechselzeiten an<br />
ihre Grenzen. Hier setzt die intelligente<br />
Spanntechnik an: Mit<br />
ihrem Einsatz kann eine höhere<br />
Zerspanungsleistung erreicht<br />
werden. Zugleich senken sie den<br />
Aufwand, indem sie Tischaufspannflächen,<br />
den Pendelbetrieb<br />
und die Palettierung optimal<br />
nutzen, Spann- sowie Rüstzeiten<br />
verringern und die Flexibilität<br />
bei geringem Rüstaufwand steigern.<br />
SAV verbindet diese Vorteile<br />
in ihrer Elektro-Permanent-<br />
Magnetvorrichtung, bei der<br />
magnetische und hydraulische<br />
Spannprinzipien intelligent<br />
kombiniert werden. Der Spanntechnikhersteller<br />
entwickelte<br />
zwei Vorrichtungen – mit einer<br />
Größe von jeweils 4260 x 750<br />
mm – im Pendelbetrieb.<br />
Um Zahnleisten schwer zu<br />
Fräsen, werden auf dem System<br />
die Rohlinge sechsseitig in zwei<br />
Aufspannungen bearbeitet. Die<br />
erste Spannung führt eine Kombinations-Vorrichtung<br />
am unebenen<br />
Rohteil durch. Dämpfung,<br />
Spannkraft und ein Höhenausgleich<br />
um +/-2,5 mm er-<br />
folgen magnetisch über federnde<br />
Polschuhe. Die hydraulische<br />
Sockelspannung wird über einfach<br />
wechselbare Spannbacken<br />
garantiert. Diese Kombination<br />
ist wegen der rohen Spannfläche<br />
und insbesondere der Stirnbearbeitung<br />
mit kleinen Werkstückquerschnitten<br />
erforderlich. So<br />
vereint die Elektro-Permanent-<br />
Magnetvorrichtung die Vorteile<br />
der hydraulischen Punktspannung<br />
und magnetischen Flächenspannung.<br />
■<br />
SAV GmbH<br />
www.sav.de<br />
Mai 2017 79
SPECIAL Spanntechnik<br />
Spannmittel als Bindeglied zwischen Maschine und Werkzeug sind wesentlich für Industrie 4.0<br />
Neue Spannung in der<br />
Digitalisierung<br />
Wie die Luft zum Atmen braucht die digitale Fabrik Daten. Für ein<br />
optimales Ergebnis, müssen die Daten den echten Bearbeitungsprozess<br />
so gut wie möglich widerspiegeln. Von daher sollten die<br />
Sensoren so nah wie technisch machbar am Zerspanungspunkt<br />
sitzen. Das Spannmittel zum Beispiel bietet dafür einen idealen<br />
Platz.<br />
Autor: Frederick Rindle<br />
Heinz-Dieter Schunk GmbH & Co. Spanntechnik<br />
KG, sicher. „Fertigungssysteme von<br />
morgen sind vollständig vernetzt und erfassen<br />
unter anderem auch mithilfe der Spannmittel<br />
und Greifsysteme permanent sowohl<br />
den eigenen Status als auch den ihrer Umwelt.<br />
Mit Hilfe von Sensoren werden Spannmittel<br />
schon bald in der Lage sein, permanent<br />
die Spannkraft zu überwachen. Fällt<br />
die Spannkraft ab oder kommt es zu Vibrationen,<br />
werden die Zerspanungsparameter<br />
automatisch angepasst, um einen sicheren<br />
Prozess und eine maximale Effizienz zu gewährleisten.“<br />
Maschinenraumsimulationen inklusive<br />
Spannmittel<br />
■■■■■■ Die digitale Vernetzung sowie<br />
die Kommunikation der einzelnen Systemkomponenten<br />
sind in einer modernen zukunftsweisenden<br />
Fertigung wichtige Bausteine<br />
um Kosten, Qualität und Produktivität<br />
nachhaltig zu optimieren. „Smarte<br />
Spannmittel mit entsprechender Sensorik<br />
können als Bindeglied zwischen Maschine<br />
und Werkzeug wichtige Informationen über<br />
die Bearbeitung geben“, sagt Jochen<br />
Schmidt, Produktmanager Spanntechnik bei<br />
der Mapal Dr. Kress KG. „So können bei-<br />
Von der manuellen HSK-Spanneinheit mit der Mapal KS-Spannpatrone über<br />
Spannzeuge mit Flanschmodul, der Hydrodehnspann- und Schrumpftechnik bis<br />
hin zu Adaptern umfasst das Mapal-Programm eine breite Vielfalt an Systemen<br />
und Technologien. Bild: Mapal<br />
spielsweise Werkzeuge standzeittechnisch<br />
länger eingesetzt werden oder im Umkehrschluss<br />
vor einem Werkzeugbruch ausgewechselt<br />
werden. Zudem können Dispositionsgrößen<br />
genauer bestimmt und der digitale<br />
Service für die Kunden ausgebaut werden“,<br />
so Schmidt.<br />
„Die Faktoren Automatisierung, Flexibilisierung<br />
und Digitalisierung werden künftig<br />
zu maßgeblichen Erfolgskriterien in der<br />
Produktion“, ist sich auch Markus Michelberger,<br />
Vertriebsleitung Spanntechnik,<br />
Die Daten aus den Spannmittel sind zudem<br />
auch für eine Simulation des Bearbeitungsprozesses<br />
von Vorteil. So setzt zum Beispiel<br />
der Schweizer Hersteller Triag die Daten aus<br />
der Konstruktion für die Erstellung der Bearbeitungsprogramme<br />
ein. „Maschinenraumsimulationen<br />
inklusive Spannmittel,<br />
Werkstücke und Operationsabläufe tragen<br />
zur Erleichterung der Arbeitsgänge wesentlich<br />
bei“, erklärt Dashmir Ramadani, der<br />
bei Triag-International im technischen Vertrieb<br />
tätig ist.<br />
Die Spanntechnikhersteller sind an dem<br />
Thema Daten schon seit längerem dran: So<br />
zählt zum Beispiel die Integration von Sensoren<br />
in Spannsysteme bereits seit sieben<br />
Jahren zu den Entwicklungsschwerpunkten<br />
von Ott-Jakob. Dabei hat vor allem die<br />
Qualität der Daten Ott-Jakob überzeugt.<br />
„Die Werkzeugspannsysteme stehen im<br />
Kraftfluss der Bearbeitung und genau dort,<br />
wo Statusinformationen aufgrund der Über-<br />
80 Mai 2017
tragungsstrecke eindeutig sind und nicht<br />
von anderen Störgrößen verrauscht werden“,<br />
sagt Hubert Sykora, Leitung Vertrieb,<br />
Ott-Jakob Spanntechnik GmbH. „Durch<br />
die exponierte Position der Komponenten<br />
innerhalb einer Werkzeugmaschine, bietet<br />
die Spanntechnik großes Potenzial für die<br />
Gewinnung von hochwertigem Datenmaterial.“<br />
„Neben der Datenqualität<br />
bietet auch die Spannkraftmessung<br />
einen großen Nutzen. „Inzwischen<br />
erkennt man den großen<br />
Nutzen der Spannkraftmessung<br />
zur Beurteilung der für das<br />
Werkstück idealen Spannkraft,<br />
des Verschmutzungs- und Wartungszustandes,<br />
ebenso wie die<br />
hundertstelgenaue Messung des<br />
Spanndurchmessers“, ist sich<br />
Stefan Nitsche, Leiter Produktmanagement<br />
bei Hainbuch, sicher.<br />
„So lassen sich Bearbeitungsprozesse<br />
beispielsweise<br />
aufwandslos selbst regeln und<br />
ein kostenintensiver Maschinenstillstand<br />
mit händischem Eingriff<br />
findet nur dann statt, wenn<br />
die Parameter aus der Vorgabe<br />
Wenn zwischen Ihnen und uns mehr entsteht:<br />
Das ist der MAPAL Effekt.<br />
Sie<br />
Perfektes<br />
Finish<br />
suchen das Werkzeug<br />
für die beste Oberfläche.<br />
um künftig jeden einzelnen Prozessschritt<br />
detailliert zu überwachen und die Anlagensteuerung<br />
sowie das übergeordnete ERP-<br />
System permanent mit Prozessdaten zu versorgen“,<br />
zeigt Michelberger die Strategie<br />
auf. „So wird beispielsweise das intelligente<br />
Magnos Force Measuring System, das als<br />
Technologiestudie auf der EMO zu sehen<br />
ist, bei Magnetspannlösungen eine kontinuierliche<br />
Spannkrafterfassung sowie eine darauf<br />
abgestimmte Anpassung der Prozessdaten<br />
ermöglichen.“ Darüber hinaus möchte<br />
Schunk mit dem ersten elektrisch gesteuerten<br />
24-V-Nullpunktspannmodul Vero-S<br />
NSE-E mini den Trend zur fluidfreien, hochvernetzten<br />
Werkzeugmaschine forcieren. ■<br />
Wir<br />
liefern die Lösung<br />
für wirtschaftliche<br />
Fräsprozesse.<br />
geraten.“ „Unser mehrfach ausgezeichnetes<br />
Toplus-IQ-Futter<br />
war bereits 2007 der Pionier der<br />
intelligenten Spanntechnik“, unterstreicht<br />
Hainbuch-Experte<br />
Nitsche das frühe Engagement<br />
der Spannmittelhersteller auf<br />
diesem Gebiet.<br />
Dass der Einsatz von Sensoren<br />
in Spannmitteln momentan<br />
nicht nur theoretisch diskutiert<br />
wird, hat zum Beispiel Roemheld<br />
mit einem sensorischen<br />
Spannsystem bewiesen.<br />
Ebenso ist auch schon<br />
Schunk mit smarten Produkten<br />
am Markt vertreten. Die Spannund<br />
Greiftechnikexperten haben<br />
aktuell eine Vielzahl an<br />
kommunikationsfähigen Kraftspannblöcken,<br />
voll automatisierbarer<br />
Palettiersysteme und<br />
Schnellwechsellösungen für die<br />
flexible Fertigung im Angebot.<br />
„Unser Ziel ist es, die exponierte<br />
Position unserer Module<br />
,closest-to-the-part‘ zu nutzen,<br />
Entdecken Sie jetzt Werkzeug- und Service-Lösungen, die Sie vorwärts bringen:<br />
Mai 2017 www.mapal.com | Ihr Technologiepartner in der Zerspanung<br />
81
Patrik Odermatt, als Teamleiter mechanische Bearbeitung<br />
und Toolshop schon seit langem für den Bereich<br />
Werkzeuge bei Pilatus verantwortlich, stimmt seinem<br />
Kollegen zu. Seiner Erfahrung nach zahlen sich qualitativ<br />
hochwertige Aufnahmen aus, die langfristig hohe<br />
Stabilität und Rundlaufgenauigkeit bieten. Deshalb arbeitet<br />
er schon seit Jahren mit Haimer zusammen, wenn<br />
es um Belange der Werkzeugspannung geht. So sind auf<br />
unterschiedlichen Bearbeitungszentren Haimer-<br />
Das erfolgreiche Pilatus<br />
Turboprop-Mehrzweckflugzeug<br />
PC-12: Wie die<br />
anderen Pilatus Flugzeuge<br />
besteht es zu großen<br />
Teilen aus Aluminium-Strukturbauteilen.<br />
Bild: Pilatus Flugzeugwerke<br />
Schweizer Flugzeughersteller modernisiert Volumenzerspanung<br />
Wo viele Späne fliegen<br />
Pilatus Aircraft installierte 2016 neue Fertigungssysteme für die<br />
Zerspanung von Strukturbauteilen aus Aluminium. Um beim Hochgeschwindigkeitsfräsen<br />
prozesssicher die gewünschte Ober -<br />
flächengüte und Präzision zu erreichen, setzen die Flugzeugbauer<br />
Lösungen von Haimer ein: verschiedenste Werkzeugaufnahmen<br />
und dazu passende Schrumpf- und Wuchtgeräte.<br />
■■■■■■ Wenn ein Zerspaner vom Fliegen spricht,<br />
meint er in den meisten Fällen: Späne. Bei der Pilatus<br />
Flugzeugwerke AG, dem einzigen Schweizer Flugzeugbauer,<br />
ist das nicht anders. Zwar dreht sich dort am<br />
Hauptsitz in Stans fast alles ums Thema „Fliegen“, doch<br />
nimmt die Eigenfertigung und speziell die Zerspanung<br />
sehr viel Raum ein. Walter Duss, Abteilungsleiter mechanische<br />
Bearbeitung, bekräftigt: „Wir haben generell<br />
eine sehr große Fertigungstiefe, um auf die Qualität unserer<br />
Flugzeuge entscheidend Einfluss nehmen zu können.<br />
Ein zentrales Element ist die Zerspanung der Strukturbauteile,<br />
die wir im Jahr 2016 auf den neuesten<br />
Stand gebracht haben.“<br />
So investierte Pilatus jüngst in eine komplett modernisierte<br />
Volumenzerspanung. Kernbestandteile sind<br />
zwei flexible Fertigungssysteme, die sich weitgehend automatisiert<br />
betreiben lassen und prozesssicher höchste<br />
Qualität erzeugen.<br />
Um auf den neuen High-End-Fertigungssystemen die<br />
geforderten Oberflächengüten und Toleranzen sowie ein<br />
möglichst hohes Zeitspanvolumen zu erreichen, müssen<br />
auch die flankierenden Prozesse und Produkte entsprechende<br />
Anforderungen erfüllen. Duss weist darauf hin,<br />
dass dabei feingewuchtete Werkzeuge zwingend erforderlich<br />
sind: „Erst die hohe Wuchtgüte der Komplettwerkzeuge<br />
– gewuchtet auf einer Haimer-Auswuchtmaschine<br />
– inklusive der Haimer-Aufnahmen sichert uns<br />
eine vibrationsfreie Bearbeitung und Oberflächen ohne<br />
Rattermarken, die in mühsamer, teurer Handarbeit entfernt<br />
werden müssten. Außerdem verlängert die hohe<br />
Rundlaufgenauigkeit die Standzeiten von Spindel und<br />
Werkzeugen erheblich.“<br />
Werkzeugspannung ist von zentraler Bedeutung<br />
82 Mai 2017
Spanntechnik SPECIAL<br />
Schrumpffutter sowie -Präzisionsspannzangenfutter im<br />
Einsatz, für die im Tool-Shop – dem Pilatus-internen<br />
Werkzeug-Dienstleistungszentrum – entsprechende Einstell-,<br />
Schrumpf- und Wuchtgeräte bereitstehen. „Wir<br />
haben mit Haimer-Produkten bezüglich Qualität, Preis-/<br />
Leistungsverhältnis, Beratung und Support sehr positive<br />
Erfahrungen gemacht“, berichtet Odermatt. „Deshalb<br />
trafen wir die Entscheidung, für unsere neuen Fertigungssysteme<br />
durchgängig und einheitlich auf Werkzeugspanntechnik<br />
von Haimer zu setzen.“<br />
So kommen in den beiden flexiblen Fertigungssystemen<br />
ausschließlich Werkzeuge zum Einsatz, die in die<br />
Standard-Schrumpffutter, Power Shrink Chuck ultrakurz<br />
oder lang sowie Power Mini Shrink Chuck geschrumpft<br />
sind oder in den Präzisionsspannzangenfut-<br />
Entgratung von<br />
Querbohrungen<br />
tern Power Collet Chuck sowie speziellen Messerkopfaufnahmen<br />
stecken. Der Bedarf ist groß. Schließlich<br />
greifen die fünf geplanten Bearbeitungszentren für Bauteile<br />
bis maximal 750 mm auf ein zentrales Werkzeugmagazin<br />
mit 1600 Plätzen zu, und die beiden Scharmann<br />
Ecospeed F Zentren im Starrag FMS (Flexible<br />
Manufacturing System) sind mit jeweils einem Werkzeugmagazin<br />
mit 300 Plätzen ausgestattet. Zusätzlich<br />
sind zahlreiche Reserve-Werkzeuge im Tool-Shop vorhanden,<br />
die jederzeit zur Einwechslung bereitstehen.<br />
Patrik Odermatt (links) und Walter<br />
Duss (Mitte) vom Flugzeugbauer Pilatus<br />
freuen sich mit Tobias Völker vom<br />
Werkzeugspann-Spezialisten Haimer<br />
über die erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
in der Volumenzerspanung. Bild: Haimer<br />
Kundenspezifische<br />
Problemlösungen für das<br />
automatisierte Entgraten<br />
Prozesssicher und<br />
wirtschaftlich: Entgraten von<br />
Bohrungen ab Ø2.0 mm<br />
Für jeden Zweck das passende Futter<br />
Für Odermatt war die große Bandbreite an Werkzeugaufnahmen,<br />
die insbesondere fürs Schrumpfen angeboten<br />
werden, ein wichtiges Argument für diese Entscheidung:<br />
„Wir bearbeiten sehr viele verschiedene Teile, die<br />
mit Wandstärken von bis zu 1,2 Millimeter im Vergleich<br />
zu anderen Flugzeugherstellern extrem dünn und mit<br />
HEULE WERKZEUG AG<br />
9436 Balgach – Switzerland<br />
Telefon +41 71 726 38 38<br />
Mail info@heule.com<br />
www.heule.com<br />
Mai 2017 83
SPECIAL Spanntechnik<br />
tiefen Taschen ausgeführt sind. Da kommt uns die große<br />
Auswahl entgegen. Zudem zeigte sich Haimer bei der<br />
Spindelschnittstelle sehr flexibel.“ In der Regel nutzt Pilatus<br />
einen HSK-A-63-Kegel. Insbesondere fürs Starrag<br />
FMS brauchte es einen speziellen HSK-A-63/80 Halter,<br />
der einen 63er-Kegel und einen 80-mm-Bund hat. Dadurch<br />
entsteht ein Plus an Steifigkeit, was wiederum<br />
mehr Dynamik beim Fräsen erlaubt und letztendlich zu<br />
besseren Oberflächen führt.<br />
Tobias Völker als Marketingleiter, bei Haimer unter<br />
anderem für den Vertrieb in der Schweiz zuständig, erklärt:<br />
„Die HSK-A-63/80 Schnittstelle ist perfekt für die<br />
Fertigung von Strukturbauteilen mit hohen Drehzahlen<br />
geeignet. Nach intensiver Abstimmung mit Pilatus haben<br />
wir ein Aufnahmenprogramm für diese Schnittstelle<br />
ausgearbeitet und in unser Standard-Lieferprogramm<br />
aufgenommen, so dass die Halter jetzt ab Lager verfügbar<br />
sind.“<br />
Innovative Chip-Sicherung – Data-Lock<br />
Bei einer Holmbrücke<br />
für das Mehrzweckflugzeug<br />
Pilatus PC-12<br />
bleibt von einem knapp<br />
380 kg schweren Rohteil<br />
ein Fertigteil übrig,<br />
das nur noch 35 kg<br />
wiegt. Bild: Haimer<br />
Die neuen flexiblen Fertigungssysteme bei Pilatus in<br />
Stans sind durchgängig mit Werkzeugaufnahmen<br />
von Haimer bestückt (im Bild ein Schrumpffutter<br />
mit Schnittstelle HSK-A-63/80). Bild: Haimer<br />
Dieser Support kommt beim Schweizer Flugzeugbauer<br />
gut an, ebenso die Innovationsfreude seines Lieferanten.<br />
Denn mit den aktuellen Werkzeugaufnahmen nutzt Pilatus<br />
einen RFID-Chip, auf dem sich werkzeugrelevante<br />
Daten berührungslos speichern lassen. Um sicher zu gehen,<br />
dass diese normalerweise eingeklebten Datenträger<br />
ebenso prozesssicher integriert sind, hat der Spanntechnikhersteller<br />
eine Lösung entwickelt, die den Datenträger<br />
mechanisch fixiert und gleichzeitig den Datentransfer<br />
nicht beeinträchtigt. Das unterstützt den automatischen<br />
Ablauf in flexiblen Fertigungssystemen, der zwingend<br />
notwendig ist. Odermatt erwähnt: „Haimer gab<br />
uns die Möglichkeit, diese mechanische Sicherung vorab<br />
zu testen – und sie hat uns absolut überzeugt. Mit<br />
Data-Lock sind wir auch bei höchsten Drehzahlen auf<br />
der sicheren Seite, weshalb wir uns entschieden haben,<br />
es durchgängig einzusetzen.“<br />
Als besondere Stärke der Zusammenarbeit stellt der<br />
Werkzeugfachmann heraus, dass er die gesamte Werkzeugspanntechnik<br />
aus einer Hand bekommt: „Für jedes<br />
Schrumpffutter sind im Schrumpfgerät bereits alle benötigten<br />
Parameter hinterlegt. Da stimmen Leistung<br />
und Erwärmungszeiten, so dass wir quasi auf Knopfdruck<br />
einen prozesssicheren Schrumpfvorgang bekommen.“<br />
Zudem eignet sich das Schrumpfgerät Power<br />
Clamp Premium für die Werkzeugvoreinstellung in Toleranzlänge.<br />
Aktuell schrumpfen die Mitarbeiter im<br />
Tool-Shop pro Tag zirka 15 bis 20 Werkzeuge. Zusätzlich<br />
nutzen die Maschinenbediener die dortigen<br />
Schrumpfkapazitäten für ihre Zwecke.<br />
„Und das Wuchten funktioniert ebenso einfach“, ergänzt<br />
Odermatt. „Mit dem Wuchtgerät Tool Dynamic<br />
Comfort haben wir die Möglichkeit, die Wuchtgüte jedes<br />
Komplettwerkzeugs auf G2.5 bei 33 000 Umdrehungen<br />
zu überprüfen beziehungsweise zu korrigieren.“<br />
So werden nach jedem Werkzeugwechsel die Aufnahmen<br />
inklusive Werkzeug gecheckt und – falls erforderlich<br />
– aufs Neue gewuchtet.<br />
84 Mai 2017
Für den RFID-Chip<br />
(Datenträger), auf dem<br />
sich werkzeugrelevante<br />
Daten berührungslos<br />
speichern lassen, bietet<br />
Haimer eine mechanische<br />
Sicherung an, damit<br />
er sich auch bei hohen<br />
Drehzahlen nicht<br />
vom Grundkörper löst<br />
und gleichzeitig die Lese-<br />
und Schreibqualität<br />
des Chips nicht beeinträchtigt<br />
wird. Bild: Haimer<br />
Neue Volumenzerspanung trägt Früchte<br />
Pilatus produziert am Hauptsitz in Stans sämtliche<br />
Flugzeugtypen: unter anderem das über 1500 Mal verkaufte<br />
einmotorige Turboprop-Mehrzweckflugzeug<br />
PC-12, das hochmoderne Trainingsflugzeug PC-21 und<br />
den noch im Prototypenstatus befindlichen, zweistrahligen<br />
Business Jet PC-24, der 2017 zertifiziert werden<br />
wird und bereits über 80 Mal geordert wurde. All diese<br />
Flugzeuge bestehen zu großen Teilen aus Aluminium-<br />
Strukturbauteilen – von der Nase bis zur Heckflosse<br />
und den Flügelenden.<br />
Charakteristisch für diese Bauteile ist ihr hoher Zerspanungsgrad,<br />
der durchschnittlich über 90 Prozent<br />
liegt, wie ein paar Beispiele belegen: Bei einer Holmbrücke<br />
für das Mehrzweckflugzeug Pilatus PC-12 bleibt<br />
von einem knapp 380 kg schweren Rohteil ein Fertigteil<br />
übrig, das nur noch 35 kg wiegt. Auf einen Zerspanungsgrad<br />
von sogar 97,7 Prozent bringt es ein Span-<br />
Teil für das Cockpit des PC-12, von dessen ursprüng -<br />
lichen 14 kg Rohteilgewicht nur mehr gut 300 g übrig<br />
bleiben.<br />
Umso entscheidender ist, dass die Neustrukturierung<br />
der Volumenzerspanung Früchte trägt, wie Duss bestätigt:<br />
„Durch die automatisierten, flexiblen Fertigungs -<br />
lösungen und Komponenten wie die Schrumpf- und<br />
Wuchttechnik von Haimer ist es uns gelungen, die Bauteilqualität<br />
zu steigern und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern.<br />
Auf ähnlicher Produktionsfläche und bei gleichem<br />
Personalstand können wir jetzt rund ein Drittel<br />
mehr Kapazität generieren. Das ist für uns sehr wichtig,<br />
denn die Schweiz ist ein teurer Fertigungsstand -<br />
ort. Zudem stehen wir in gewaltigem internationalen<br />
Wettbewerb, der uns zwingt, sehr kostenbewusst zu<br />
agieren.“<br />
■<br />
Pilatus Flugzeugwerke AG<br />
www.pilatus-aircraft.com<br />
Standzeit<br />
erhöhen<br />
ohne Warmschrumpfen?<br />
Kein Problem mit<br />
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Alle Infos unter:<br />
<br />
Haimer GmbH<br />
www.haimer.com<br />
Mai 2017 85
SPECIAL Spanntechnik<br />
Flexibel einsetzbares Drehwerkzeug-Spannsystem mit integrierter Kühlölzufuhr<br />
Zeit- und Qualitätsgewinn<br />
beim Einrichten<br />
Moderne Dreh-/Fräsautomaten haben zahlreiche Achsen und<br />
Werkzeuge und können damit selbst sehr komplexe Bearbeitungsaufgaben<br />
mit hoher Produktivität und Präzision erledigen. Dadurch<br />
steigt jedoch zugleich der Zeitbedarf für das Einrichten. Besonders<br />
bei den zahlreichen Drehwerkzeugen, die meist gruppenweise in<br />
entsprechenden Mehrfach-Werkzeugplatten angeordnet sind. Hier<br />
kann durch Verwendung vorjustierbarer Spannkeile mit integrierter<br />
Kühlschmierstoffversorgung viel Zeit gespart werden.<br />
Autor: Klaus Vollrath, Journalist in Aarwangen<br />
Der Spannkeil (oben separat<br />
zu sehen) fixiert<br />
den Werkzeughalter sicher<br />
in der Werkzeugplatte.<br />
Der verstellbare<br />
Anschlag (links hinten)<br />
sowie ein Festanschlag<br />
vorne definieren die Position<br />
der Werkzeugschneide.<br />
Bild: Vollrath<br />
schaft gehören zahlreiche Firmen aus dem<br />
Maschinenbau, der Uhren- und der Automobilindustrie,<br />
außerdem noch Hersteller<br />
von Medizintechnik sowie Unternehmen<br />
aus den Bereichen Elektrotechnik bzw. Elektronik.<br />
„Bei Drehautomaten der hier eingesetzten<br />
Kategorien kommen Mehrfach-Werkzeugplatten<br />
zum Einsatz, die teils bis zu<br />
sechs oder acht Werkzeuge aufnehmen können“,<br />
erläutert Sven Zehner, Kundenbetreuer<br />
des Werkzeughandels Erich Klingseisen<br />
KG. Bei den Werkzeugen handelt es sich<br />
um mit Wendeschneidplatten bestückte Halter<br />
verschiedener Hersteller mit teils unterschiedlichen<br />
Abmessungen. Dadurch wurde<br />
das Einrichten bei einem Produktwechsel<br />
oder beim Wechsel auf einen anderen Drehautomaten<br />
zu einer zeitlich aufwendigen<br />
Prozedur.<br />
Hinzu kommt der Aspekt Werkzeugkühlung.<br />
Gerade bei schwer zerspanbaren<br />
Werkstoffen und hohen Präzisionsanforderungen<br />
hängt die Standzeit der Werkzeuge<br />
entscheidend davon ab, dass die Schneide<br />
des Werkzeugs möglichst direkt und mit<br />
möglichst hohem Druck mit Schneidöl beaufschlagt<br />
wird. Dabei kommt es sowohl<br />
auf die Kühlung der Schneide als auch auf<br />
das Entfernen der Späne aus dem Kontaktbereich<br />
zwischen Schneide und Werkstück<br />
an. Hier sind integrierte Hoch- oder Niederdrucksysteme<br />
– erstere mit Drücken bis zu<br />
200 bar – Stand der Technik. Die erforderliche<br />
Verschlauchung bzw. Verrohrung war<br />
entsprechend aufwendig. Per Saldo machte<br />
all dies früher das (Neu-)Einrichten zu einer<br />
zeitraubenden Angelegenheit, die typischerweise<br />
bis zu zwei Arbeitstage in Anspruch<br />
nehmen konnte.<br />
Spannkeilsystem mit Kühlsystem<br />
■■■■■■ „Wir beliefern eine breite Palette<br />
industrieller Abnehmer mit hochgenau<br />
bearbeiteten Dreh- und Frästeilen in Stückzahlen<br />
zwischen 500 bis zu mehreren Millionen<br />
pro Jahr“, sagt Klaus Meier, Kundenberater<br />
Technik bei Ritz-Fahr in Efringen-<br />
Kirchen. Mit knapp 40 Drehautomaten der<br />
Hersteller Tornos, Citizen und Gildemeister<br />
werden jährlich rund 140 Mio. Teile im<br />
Durchmesserbereich von 0,5 bis 32 mm aus<br />
Messing, Stahl, Edelstahl oder Aluminium<br />
hergestellt. Dabei konzentriert man sich vor<br />
allem auf anspruchsvolle Geometrien mit<br />
hohen Präzisionsanforderungen sowie auf<br />
schwer zerspanbare Werkstoffe. Zur Kund-<br />
„Als Abhilfe haben wir ein Spannkeilsystem<br />
mit integriertem Kühlsystem entwickelt, das<br />
mit den unterschiedlichen Haltersystemen<br />
der jeweiligen Hersteller eingesetzt werden<br />
kann“, so Denis Juillerat, Area Sales Manager<br />
der Utilis AG in Müllheim (Schweiz).<br />
Der „Multidec-Lub“-Spannkeil wird mithilfe<br />
mehrerer Schrauben auf der Werkzeugplatte<br />
festgezogen. Durch die Keilwirkung<br />
wird der Halter samt Wendeschneidplatte<br />
sicher auf der Werkzeugplatte befestigt. Ein<br />
einstellbarer hinterer Anschlag für den Hal-<br />
86 Mai 2017
„Dank des Spannkeilsystems<br />
konnten<br />
wir den Zeitaufwand<br />
für das Einrichten<br />
von 1 bis 2<br />
Tagen auf wenige<br />
Stunden reduzieren.<br />
Die Werkzeuge sitzen<br />
auf Anhieb mit<br />
einer Toleranz von<br />
lediglich circa ± 0,02<br />
Millimeter“, sagt<br />
Klaus Meier.<br />
Bild: Vollrath<br />
ter sowie ein gerundeter Vorsprung im Kontaktbereich<br />
zwischen Spannkeil und Werkzeugplatte<br />
sorgen dafür, dass die Position<br />
der Schneide nach einem Werkzeugwechsel<br />
bzw. einem Drehen der Wendeschneidplatte<br />
wieder bis auf wenige 1/100 mm mit dem<br />
vorherigen Stand übereinstimmt.<br />
Weiterer Vorteil des Systems sind integrierte<br />
Kühlmittelbohrungen, die zu zwei<br />
stirnseitigen Austrittsöffnungen führen. Die<br />
beiden hier austretenden Kühlschmierstoff-<br />
Strahlen sind so orientiert, dass sie sich in<br />
genau definiertem Winkel exakt an der Position<br />
der Schneide kreuzen.<br />
„Dank dieser Technologie konnten wir<br />
den Zeitaufwand für das Einrichten von bis<br />
zu zwei Tagen auf nur noch vier bis sechs<br />
Stunden reduzieren“, freut sich Meier. Mithilfe<br />
des Spannkeils sitze das Werkzeug mit<br />
einer Toleranz von lediglich ca. ± 0,02 mm<br />
da, wo es hingehöre, der Rest lasse sich mithilfe<br />
der Maschinensteuerung erledigen.<br />
Das Bestellsystem des Herstellers ermögliche<br />
es ihm, nach Angabe entsprechender<br />
Abmessungen faktisch maßgeschneiderte<br />
Spannkeile für unterschiedliche Werkzeugplatten<br />
und -halter zu beziehen. Das Rüsten<br />
werde damit zu einem wiederholbaren und<br />
damit besser beherrschbaren Vorgang.<br />
Diese Lösung ermögliche Ritz-Fahr eine<br />
erhöhte Flexibilität bei wechselnden Auftragslagen<br />
oder bei Ausfällen einzelner Maschinen.<br />
Zugleich komme dies auch der eigenen<br />
Qualitätsphilosophie entgegen. Wenn<br />
man eine Serie unterbreche und das Teil für<br />
das nächste Los neu einrichte, müsse man<br />
sich die Maße natürlich nochmals genau anschauen.<br />
Sehr zufrieden sei man auch mit<br />
der integrierten Werkzeugschmierung und<br />
-kühlung. Das ermögliche höhere Bearbeitungsgeschwindigkeiten<br />
bei zugleich verbesserter<br />
Werkzeugstandzeit. In einem konkreten<br />
Fall konnte man dadurch die Bearbeitungszeit<br />
von 61 auf 43 Sekunden verringern.<br />
■<br />
Ritz-Fahr GmbH<br />
www.ritzfahr.de<br />
Utilis AG<br />
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Mai 2017 87
SPECIAL Spanntechnik<br />
Einfache Bedienung und Montage gewährleistet Sicherheit<br />
Wenn es spannend wird<br />
■■■■■■ Werkstücke bis ca. 50 cm werden meist mit Drei- bzw.<br />
Vierbackenfutter mechanisch und manuell aufgespannt, oder automatisch<br />
per Pneumatik bzw. Hydraulik. Werden die zu bearbeitenden<br />
Werkstücke allerdings größer, finden Planscheiben ihren Einsatz.<br />
Sie halten mittels Klauenkästen und Spannspindeln auch wesentlich<br />
größere Teile sicher an Ort und Stelle.<br />
Als Anwender hat man die Wahl zwischen sieben Standardgewindegrößen<br />
von TR 50 bis TR 200, mit denen, dank dem bewährten<br />
Prinzip der Kraftvervielfältigung mittels Keilspannsystem,<br />
Spannkräfte von bis zu 700 kN erreicht werden können. Außerdem<br />
wird so eine Selbsthemmung in jeder Spannstellung sowie ein hohes<br />
Maß an Steifigkeit erreicht. Die Kraftspannspindeln sind mit einer<br />
internen Umschaltautomatik ausgestattet, um zwischen Außen- und<br />
Innenspannung umschalten zu können. Die Kraftspannspindeln<br />
MSP/MSPD von Jakob Antriebstechnik überzeugen durch hohe<br />
Spannkräfte, einen großen Kraftspannhub und einfache Bedienung<br />
und Montage. So kann maximale Betriebssicherheit gewährleistet<br />
werden.<br />
Überzeugen auf ganzer Linie: Die mechanischen Kraftspindeln MSP/MSPD von<br />
Jakob Antriebstechnik. Bild: Jakob<br />
Um diese dauerhaft zu garantieren, empfiehlt Jakob eine regelmäßige<br />
Prüfung derselben ein- bis zweimal im Jahr. Besonders einfach<br />
gestaltet sich das mit Kraftmesssystemen, wie dem hydraulischen,<br />
autarken Kraftaufnehmer HMD. Die intelligente Spannklaue<br />
FMS erlaubt sogar eine konstante Spannkraftkontrolle während der<br />
Bearbeitung der Werkstücke. Die ermittelten Daten können drahtlos<br />
direkt an ein Anzeigegerät oder PC gesendet werden. Alternativ<br />
bietet das Unternehmen auch Schulungen an, um Teilnehmer als Bedien-<br />
oder Instandhaltungspersonal zu zertifizieren. So können<br />
Montage und Wartung zukünftig zeitsparend im eigenen Betrieb<br />
vorgenommen werden.<br />
■<br />
Jakob Antriebstechnik GmbH<br />
www.jakobantriebstechnik.de<br />
Kompakter Allround-Schraubstock<br />
Dauerläufer für den täglichen Einsatz<br />
Der MSR<br />
besticht durch flexible<br />
Einsatzmöglichkeiten und eine schnelle<br />
Spannbereichsverstellung über ein<br />
Bolzensystem. Bild: Röhm<br />
■■■■■■ Wie einfach und schnell man<br />
auf unterschiedlichste Anforderungen aus<br />
der Fertigung reagieren kann, zeigt Röhm<br />
mit seinem MSR-Schraubstock. Der MSR<br />
bringt alles mit, was man für<br />
den flexiblen Einsatz braucht:<br />
Eine schnelle Spannbereichsverstellung<br />
über ein Bolzensystem,<br />
einfache Bedienung und<br />
Kompaktheit.<br />
Doch nicht nur, wenn es darum<br />
geht, sich schnell auf unterschiedliche<br />
Spannsituationen einzustellen,<br />
ist die Lösung perfekt. Der mechanische<br />
Schraubstock spielt seine Stärken besonders<br />
bei beengten Platzverhältnissen auf Fräsmaschinen<br />
und Bearbeitungszentren aus. Der<br />
gehärtete Körper, das gute Preis-Leistungs-<br />
verhältnis und die preisgünstigen Spannbacken<br />
runden das Gesamtpaket ab.<br />
„Der MSR-Schraubstock ist für Fräsoperationen<br />
mit Niederzug eine preisgünstige<br />
Alternative zu teureren Schraubstöcken“,<br />
bringt es Stefan Balletshofer, der zuständige<br />
Konstrukteur, auf den Punkt. Der MSR besitzt<br />
zudem eine verschleiß- und wartungsarme<br />
Spindel, die den Schraubstock zu einem<br />
echten Dauerläufer für den tagtäglichen<br />
Einsatz macht.<br />
■<br />
Röhm GbmH<br />
www.roehm.biz<br />
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Mai 2017 89
SPECIAL Spanntechnik<br />
Durchdachte Spannblöcke und Spannelemente bieten einen erheblichen Mehrwert<br />
Der Schraubstock ist tot –<br />
es lebe der Schraubstock!<br />
Kostendruck, eine zunehmende Varianz und sinkende Losgrößen<br />
erfordern vielerorts ein Umdenken in der Fertigung. Angesichts der<br />
Erfolge von vollautomatisierten Maschinen könnte man vermuten,<br />
dass klassische Spannmittel schleichend aus dem Markt verschwinden.<br />
Das Gegenteil ist der Fall: Gerade in modernen Fertigungskonzepten<br />
mit Werkzeugspeichern bieten durchdachte<br />
Spannblöcke und Spannelemente einen erheblichen Mehrwert.<br />
cholas Warnken, bei Fette Compacting zuständig<br />
für die Prozessoptimierung. Zudem<br />
ließe sich mit dem System eine sehr hohe<br />
Genauigkeit erzielen. Die Spanner selbst<br />
sind auf Paletten mit Schnittstelle zum<br />
Schunk Vero-S NSA plus Palettiersystem<br />
montiert, so dass sie per Roboter<br />
vollautomatisch aus dem Palettenspeicher<br />
entnommen und in einem<br />
der drei angeschlossenen<br />
5-Achs-Universalbearbeitungszentren<br />
präzise platziert und bearbeitet<br />
werden können.<br />
Kraftvolle Spannblöcke mit<br />
gekapseltem Antrieb<br />
Das für die beiden Heller Bearbeitungszentren zuständige<br />
Team versteht es, die Vorteile der Spannmittel<br />
geschickt zu nutzen. Das Bild zeigt (v.l.):<br />
Schunk-Fachberater Jens Martin, Prozessoptimierer<br />
Nicholas Warnken, CNC-Programmierer Rüdiger<br />
Heed und Maschinenbediener Christian Sonnenrein.<br />
Bild: Schunk<br />
■■■■■■ Mit wenigen Handgriffen<br />
spannt Dirk Moldenhauer an der Rüststa -<br />
tion eines robotergestützten Fertigungssystems<br />
Rohteile aus Bronze in manuell betätigte<br />
Kontec KSC Spannblöcke. Eine halbe<br />
Umdrehung mit dem Spannschlüssel genügt<br />
– schon krallen sich die Prägebacken mit einer<br />
Spanntiefe von 3 mm in die Werkstücke,<br />
ohne dass diese zuvor in einem zusätzlichen<br />
Arbeitsschritt geprägt werden mussten.<br />
„Seitdem wir den Vorteil des Grip-Systems<br />
entdeckt haben, können wir auf umständliche<br />
Vorarbeiten komplett verzichten<br />
und sparen wertvolle Zeit“, erläutert Ni-<br />
Die manuell betätigten Spannblöcke<br />
sind effiziente Allrounder für die<br />
Roh- und Fertigteilbearbeitung insbesondere<br />
auf Palettensystemen. Sie<br />
vereinen hohe Spannkräfte, eine<br />
komfortable Bedienung und kurze<br />
Rüstzeiten. Bereits mit vergleichsweise<br />
geringem Drehmoment erzielen<br />
sie hohe Spannkräfte von bis zu<br />
50 kN, so dass zum formschlüssigen<br />
Spannen auf eine separate Prägestation<br />
komplett verzichtet werden kann. Da<br />
die Spannung auf Zug erfolgt, wird die Biegebelastung<br />
am Grundkörper und damit<br />
das Aufbäumen der Spanner minimiert. Ein<br />
vorgespanntes Zentrumslager ohne Spindel -<br />
umkehrspiel sowie extra eingepasste Schieber<br />
gewährleisten eine exzellente Wiederholgenauigkeit<br />
von +/- 0,015 mm. Der vollständig<br />
gekapselte Antrieb sowie ein integrierter<br />
Späneabfluss sorgen für eine besonders<br />
hohe Prozessstabilität und minimalen<br />
Verschleiß.<br />
Dank Backenschnellwechselsystem können<br />
werkstückspezifische Spannbacken mit<br />
wenigen Handgriffen gewechselt und ein<br />
90 Mai 2017
eites Werkstückspektrum abgedeckt werden.<br />
Die Spannblöcke gibt es als Zentrischspanner<br />
oder als Einfachspanner mit fester<br />
Backe. Sie bieten mit einer Schnelleinstellung<br />
des Spannbereichs, flacher Bauweise<br />
und geringem Gewicht perfekte Voraussetzungen<br />
für das mannlose Werkstückhandling<br />
auf Palettensystemen und in Palettenspeichern.<br />
Erhebliche Potenziale bei<br />
Spannmitteln<br />
Spanntechniken notwendig.“ Bearbeitet<br />
werden vorrangig Werkstücke aus Bronze<br />
und Edelstahl, daneben Teile aus Aluminium-Stahl,<br />
Kunststoff, Titan und Grauguss.<br />
Rasanter Spannmittelwechsel<br />
Im Vorfeld der Investition in die beiden Anlagen<br />
untersuchten die Planungsteams sorgfältig<br />
die am Markt verfügbaren Spannsys-<br />
Die Reorganisation der Fertigung<br />
bei Fette Compacting förderte<br />
erhebliche Potenziale im<br />
Bereich der Spannmittel zutage.<br />
Systematisch haben Warken und<br />
die beiden CNC-Programmierer<br />
Markus Piel und Rüdiger Heed<br />
das variantenreiche Werkstück -<br />
spektrum durchleuchtet, neu geclustert<br />
und zwei vollautomatisierten<br />
Fertigungssystemen zugeordnet.<br />
Rund 50 häufig benötigte<br />
A-Teile und 150 B-/C-Teile werden<br />
heute auf Schunk-Spanntürmen<br />
gespannt, in einem Schuler-<br />
Palettensystem magaziniert und<br />
zur Bearbeitung vollautomatisch<br />
auf zwei 5-Achs-Bearbeitungszentren<br />
Heller-FP-6000<br />
eingewechselt. Insgesamt sind<br />
zwölf Spanntürme im Einsatz,<br />
davon vier fest definierte Türme<br />
für A-Teile. 1800 B- und C-Teile<br />
wiederum sind drei Grob-G350<br />
5-Achs-Universalbearbeitungszentren<br />
zugeordnet, die über ein<br />
flexibles, robotergestütztes Fertigungssystem<br />
verknüpft sind.<br />
Dabei gewährleisten Greifsysteme<br />
und Spannmittel ein prozesssicheres<br />
Handling sowie eine sichere<br />
und effiziente Spannung<br />
der Teile.<br />
„Unsere früheren Maschinen,<br />
die manuell beladen wurden,<br />
liefen nur 30 bis 40 Prozent<br />
ihrer Zeit, so lange waren die<br />
Rüstzeiten“, erläutert Warnken.<br />
„Um effizienter zu werden,<br />
mussten wir automatisieren.<br />
Dazu waren insbesondere auch<br />
neue Fräskonzepte und neue<br />
Spanntechnik für die zerspanende Fertigung<br />
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teme in einer Nutzwertanalyse. „Entscheidende<br />
Punkte beim Nullpunktspannsystem<br />
für die Spanntürme waren Haltekraft,<br />
Handling, Verfügbarkeit und Standardisierung“,<br />
fasst Warnken zusammen. „Bei<br />
Schunk ist vieles Standard mit entsprechend<br />
kurzen Lieferzeiten. Auch die Sicherheit haben<br />
wir dank der Selbsthemmung besser<br />
eingeschätzt und die Folgekosten waren geringer.“<br />
Doch damit nicht genug: „Sie ha-<br />
Mai 2017 91<br />
lang-technik.de
SPECIAL Spanntechnik<br />
Auch der Spannturmkopf<br />
ist mit zwei Vero-S<br />
Spannmodulen bestückt.<br />
So kann der<br />
Turm auf fünf Seiten genutzt<br />
werden. Bild: Schunk<br />
Fürs vollautomatische Handling wurden die Schunk<br />
Kontec KSC Spannblöcke auf Spannpaletten montiert.<br />
Dank 160°-Schnellspannung sind sie an einer<br />
externen Rüststation in Sekundenschnelle präzise gerüstet.<br />
Bild: Schunk<br />
ben viel für uns ausgelegt, gezeichnet und<br />
entworfen.“ So gelang es unter anderem, die<br />
Zahl der Spannmodule auf den Spanntürmen<br />
von vier auf zwei pro Seite zu reduzieren.<br />
Auch oberhalb der Nullpunktspannmodule<br />
konnte ein hoher Standardisierungsgrad<br />
erreicht werden.<br />
Kraftpaket für die 5-Achs-Bearbeitung<br />
So nutzt Fette Compacting kraftvolle NC-<br />
Spanner Kontec KSX, um in der 5-Achs-Bearbeitung<br />
eine optimale Zugänglichkeit zu<br />
gewährleisten. Die kompakten und hohen<br />
Spannsysteme verfügen über werkzeuglos<br />
einstellbare Spannkräfte zwischen 4 und<br />
40 kN und bieten damit jede Menge Power<br />
für einen sicheren Halt auch bei minimalen<br />
Spannflächen. Die Auflagefläche in einer<br />
Höhe von 211 mm gewährleistet, dass die<br />
Werkstücke auch mit kurzen Standardwerkzeugen<br />
von allen Seiten optimal zugänglich<br />
sind. Das spart den Einsatz von Sonderwerkzeugen,<br />
ermöglicht ein hohes Zerspanvolumen<br />
und sorgt für maximale Präzision<br />
am Werkstück sowie für eine perfekte Oberflächenqualität.<br />
Mit einer einzigen 160°-Hebeldrehung<br />
sind die Teile in weniger als einer<br />
Sekunde vibrationssicher und wiederholgenau<br />
gespannt. Da die Spannung wie<br />
beim Kontec KSC auf Zug erfolgt, wird<br />
auch hier die Biegebelastung am Grundkörper<br />
stark reduziert. Zudem lässt sich mit<br />
Aufgrund der Haltekräfte<br />
genügen bei Fette<br />
Compacting zwei<br />
Vero-S Nullpunktspannmodule,<br />
um die standardisierten<br />
Spannblöcke<br />
und Vorrichtungen präzise<br />
zu spannen. Zum<br />
schnellen Rüsten ist der<br />
Spannturm auf fünf Seiten<br />
mit Nullpunktspannmodulen<br />
ausgestattet.<br />
Bild: Schunk<br />
dem langen Führungssystem und der Anordnung<br />
des Spannmechanismus eine sehr<br />
steife, formstabile Aufspannung erreichen –<br />
ideale Voraussetzungen also für eine präzise<br />
Bearbeitung der zweiten Seite.<br />
Sowohl der Antrieb als auch der Verstellmechanismus<br />
des 5-Achs-Spanners sind<br />
vollständig gekapselt und damit gegen Späne,<br />
Schmutz und Kühlschmiermittel geschützt.<br />
Zusätzlich verhindert das reinigungsfreundliche<br />
Design, dass sich Spänenester<br />
bilden. Über zwei Spannbolzen lassen<br />
sich die Spannblöcke mit einer Wiederholgenauigkeit<br />
< 0,005 mm rüsten. Zur Spannung<br />
flacher Maschinenbautauteile kombi-<br />
92 Mai 2017
Der NC-Spanner Schunk<br />
Kontec KSX ist ein Spezialist<br />
für die 5-Achs-Bearbeitung.<br />
Bild: Schunk<br />
Nutzung der fünften<br />
Spannturmseite<br />
niert Fette Compacting die 5-Achs-Spanner<br />
mit festen Kontec-Adapter- beziehungsweise<br />
flexiblen Pendelbacken. Letztere legen sich<br />
individuell an die Kontur von Guss- und<br />
Rohteilen an und ermöglichen die Einleitung<br />
hoher Kräfte, ohne dass aufwändige<br />
Sonderformbacken erforderlich sind.<br />
Daneben kommen auf den Spanntürmen<br />
auch kraftverstärkte Maschinenschraubstöcke<br />
mit Hebel-Schnellspannung zum Einsatz.<br />
Diese sind modular aufgebaut und verfügen<br />
über eine zwischen 10 und 100 %<br />
stufenlos einstellbarer Spannkraft zur Rohund<br />
Fertigteilbearbeitung. Mit der<br />
160°-Schnellspannung sind die Werkstücke<br />
auch hier in weniger als einer Sekunde auf<br />
Zug gespannt und sicher verriegelt. Der<br />
Spannbereich lässt sich werkzeuglos von<br />
Hand verstellen. Mit seiner gekapselten<br />
Kraftübertragungsdose ist auch der Kontec<br />
KSG resistent gegen Schmutz, Späne und<br />
Kühlschmiermittel und lässt sich dank<br />
Schnittstelle zum Nullpunktspannsystem in<br />
kürzester Zeit rüsten. Kontec KSD Mehrfachspannsysteme<br />
ermöglichen eine flexible<br />
Nutzung als Einfach-, Doppel- oder Zentrischspanner<br />
mit minimalen Umbauzeiten.<br />
Durch eine Dritthandfunktion ermöglichen<br />
sie ein einfaches und sicheres Beladen. Auch<br />
bei ihnen erfolgt die Spannung auf Zug.<br />
Um die Potenziale der Spanntürme<br />
in vollem Umfang auszuschöpfen,<br />
ist auch der Kopf der<br />
Spanntürme mit jeweils zwei Vero-S<br />
Nullpunktspannmodulen<br />
ausgestattet. Diese werden zum einen beim<br />
Kalibrieren der Maschine für den Einsatz einer<br />
Messleiste genutzt, um den Kopfversatz<br />
zu prüfen. Zum anderen gibt es auch heute<br />
noch Werkstücke mit fünf Aufspannungen,<br />
von denen die letzte auf dem Kopf des<br />
Spannturms erfolgen kann.<br />
Unterm Strich hat sich die Nutzung der<br />
Spanntürme auf den 5-Achs-Bearbeitungszentren<br />
innerhalb kürzester Zeit ausgezahlt.<br />
Viele Bauteile, insbesondere solche mit Nuten<br />
beziehungsweise schrägen Flächen oder<br />
Bohrungen, konnte CNC-Programmierer<br />
Rüdiger Heed von fünf auf drei Spannungen<br />
reduzieren. „Bei unseren Top-Forty bewirkt<br />
der Einsatz der 5-Achs-Technologie in Verbindung<br />
mit den passenden Spannvorrichtungen<br />
eine Fertigungskostenersparnis von<br />
rund 30 Prozent“, hebt Warnken hervor. ■<br />
Fette Compacting GmbH<br />
www.fette-compacting.de<br />
Schunk GmbH & Co. KG<br />
www.schunk.com<br />
Mai 2017 93
SPECIAL Spanntechnik<br />
Effiziente Belastungsprüfung von Werkzeugen und Spannfuttern<br />
Kombinierte Prüfverfahren<br />
Moderne Produktionsprozesse „am Limit“ zu fahren, also an den<br />
Grenzen ihrer technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit, ist ein<br />
begehrtes Ziel in der modernen Fertigungstechnik, was aber in der<br />
praktischen Realisierbarkeit erfahrungsgemäß nicht ohne weiteres<br />
erreichbar ist.<br />
Gesamtansicht „Dynamischer<br />
Belastungsprüfstand“.<br />
Bild: GFE<br />
■■■■■■ Wo sind diese Grenzen, bei denen es beispielsweise<br />
zur Maschinenüberlastung, zu unerwünschten<br />
Ratterschwingungen, Überschreitung der Toleranzvorgaben<br />
oder zum Werkzeugbruch kommt? Oder wie<br />
steht es um die Belastbarkeit der Spanntechnik, sowohl<br />
des Werkstücks als auch des Werkzeugs? All das sind<br />
Fragen, mit denen sich die GFE – Gesellschaft für Fertigungstechnik<br />
und Entwicklung Schmalkalden e.V. in<br />
den letzten Jahren mit der Bearbeitung entsprechender<br />
Projekte in Zusammenarbeit mit der Industrie gewidmet<br />
hat. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei die Untersuchung<br />
der dynamischen Grenzbelastung von Werkzeugen<br />
und Werkzeugspannfuttern.<br />
Insbesondere bei Hochleistungs-Fräsprozessen<br />
(HSC/HPC) wird häufig deren Leistungsfähigkeit durch<br />
das dynamische Nachgiebigkeitsverhalten des Gesamtsystems<br />
begrenzt. Es gilt dabei, eine Vielzahl von Einflussfaktoren<br />
bzw. Anforderungen zu berücksichtigen.<br />
In den sogenannten „Grenzbereichen“ der Zerspanung<br />
sind genaue Kenntnisse über das dynamische Verhalten<br />
des Systems Maschine – Spannfutter – Werkzeug erforderlich.<br />
Wie die Erfahrungen zeigen, kommt diesem vor<br />
allem im präventiven Bereich eine entscheidende Rolle<br />
zu, wenn es darum geht, z. B. das Einsatzverhalten bzw.<br />
das Versagensverhalten (Grenzbelastung) von rotierenden<br />
Spannfuttern für Zerspanwerkzeuge mit Zylinderschaft<br />
bzw. der Schaftwerkzeuge selbst, vorherzubestimmen.<br />
Dynamischer Werkzeugdrift<br />
An erster Stelle ist hier die Ermittlung der dynamischen<br />
Werkzeugdrift, dem axialen Werkzeugauszug infolge eines<br />
Spannkraftversagens des verwendeten Werkzeugspannfutters,<br />
zu nennen. In der Praxis wird das rotierende<br />
System Spindel – Spannfutter – Werkzeug bis auf ein<br />
Maximum belastet. Das „schwächste Glied“ in diesem<br />
System stellt häufig das Zerspanwerkzeug oder die<br />
falsch ausgewählte Spanntechnik dar. Besonders bei<br />
großen Werkzeugauskraglängen fallen die Belastungsgrenzen<br />
stark ab. Ein Werkzeugversagen, nicht selten in<br />
Form von Werkzeugbruch, ist die Folge.<br />
So kann z. B. ein aus dem Spannzeug heraus gerissenes<br />
Werkzeug nicht nur zu einem Werkzeugbruch und<br />
zur Beschädigung des Spannzeugs führen, sondern auch<br />
zu irreparablen Werkstückschäden. Darüber hinaus besteht<br />
immer die Gefahr eines Spindelschadens<br />
bzw. von unvorhersehbaren Maschinenausfallzeiten.<br />
Das andere Extrem stellt die deutliche<br />
Unterschreitung der möglichen Werkzeugeinsatzgrenzen<br />
dar, natürlich mit dem entsprechenden<br />
Verlust an wertvoller Arbeitszeit.<br />
Hieraus erwächst die Notwendigkeit<br />
zur Kenntnis bzw. zur Ermittlung entsprechender<br />
Werkzeug-Spannfutter-Einsatzgrenzen,<br />
insbesondere für den dynamischen Bereich.<br />
94 Mai 2017
Axialer Werkzeugauszug eines Schaftwerk -<br />
zeuges aus einer Spannzange infolge der Überschreitung<br />
der dynamischen Spannkraft. Bild: GFE<br />
Belastungsprüfungen des Systems<br />
Werkzeug – Spannfutter<br />
Abgeleitet aus den Anforderungen der Industrie sowie<br />
aufbauend auf dem vorliegenden Erkenntnisstand zu<br />
statischen und dynamischen Belastungsprüfungen war<br />
es vorrangiges Ziel, die Voraussetzungen für die Realisierung<br />
von dynamischen Grenzbelastungsprüfungen<br />
bzw. die Erweiterung bisher möglicher dynamischer Belastungsprüfungen<br />
für das System Werkzeug – Spanntechnik<br />
zu schaffen.<br />
Hierzu wurden die in der GFE Schmalkalden vorhandenen<br />
Möglichkeiten zur dynamischen Einleitung<br />
von Radial- oder Axialkräften durch die zusätzliche und<br />
zeitgleiche Überlagerung mit einem Torsionsmoment erweitert<br />
und somit eine neue Stufe bezüglich dynamischer<br />
Prüf- und Belastungsmöglichkeiten erreicht.<br />
Die neuen Prüfmöglichkeiten können mittels Kombinationen<br />
von dynamischen und vor allem simultanen<br />
Belastungsarten, am Werkzeug angreifend, die entsprechenden<br />
Grenzbereiche von Werkzeug und Spanntechnik<br />
aufzeigen. Steuerungstechnisch können bei dieser<br />
Variante in Überlagerung eines variabel einstellbaren,<br />
aber permanenten Biegemomentes die weiteren Belastungen<br />
(Torsion und Axialzug) impulsartig angreifen<br />
(siehe Bild „Kräfteangriff“).<br />
Die Prinziplösung zur dynamischen Spannfutterspannkraft-Grenzbelastung<br />
beruht auf dem synchronen<br />
Zusammenspiel von verschieden Belastungs-Baugruppen.<br />
Die Online-Kontrolle der Ist- u. Sollwerte bzw. die<br />
entsprechende Signalüberwachung wird über die PC-<br />
Steuerung direkt am Bildschirm ermöglicht.<br />
Durch permanente oder gepulste Krafteinleitungen,<br />
welche in Betrag und Dauer während der Spindelrota -<br />
tion individuell variieren können, sind dynamische<br />
Grenzbelastungsuntersuchungen an den beliebigen<br />
Mai 2017<br />
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SPECIAL Spanntechnik<br />
Kräfteangriff an einem<br />
HM-Schaftwerkzeug.<br />
Bild: GFE<br />
Kraft-Weg-Grenzbelastungskennlinien<br />
(axialer<br />
Werkzeugauszug). Bild: GFE<br />
Zukunftsideen in Serie<br />
Wie die Zukunft der Zerspanung aussehen<br />
kann, präsentieren die Mitglieder des Vereins<br />
für Zukunfts orientierte Zers panung e.V. in<br />
einer exklusiven Serie in der <strong>mav</strong>.<br />
Werkzeug-Spannsystemen bzw. die Erfassung und Beurteilung<br />
relevanter dynamischer Kennwerte bei exakt definierten<br />
Belastungswerten möglich.<br />
Abhängigkeiten bei der simulierten Grenzbelastung<br />
Die simulierte Grenzbelastung bezüglich eines dynamischen<br />
Spannkraftversagens bzw. dem dynamischen<br />
Werkzeugauszug erfolgt in Abhängigkeit:<br />
des Spannfuttertyps<br />
der Spanndurchmesser-Toleranz und Spannlänge<br />
der Oberflächenqualität (Rauheitswerte)<br />
· der Belastungen wie Drehzahl, Axialzug, Biegung und<br />
Torsion<br />
Bei der Vielzahl von variierbaren Parametern wie den<br />
Belastungskräften, der Oberflächenrauheit oder der<br />
Durchmessertoleranz der Werkzeugschäfte und der<br />
Spannfutterbohrung, aber auch der Spindeldrehzahl,<br />
dem Spannfuttertyp, der Art und Dauer der Belastung,<br />
der L/D-Belastungsposition usw. sind die Untersuchungsmöglichkeiten<br />
theoretisch unendlich.<br />
Modular aufgebaute Belastungsprüfstände bieten<br />
vielfältige Testmöglichkeiten<br />
Über die statischen Belastungsprüfmöglichkeiten hinaus,<br />
steht in der GFE Schmalkaden u. a. ein „Dynamischer<br />
„Belastungsprüfstand“ zur Verfügung, mit dem,<br />
mit Blick auf die dynamischen Einsatzgrenzen:<br />
· für rotierende Werkzeugspannfutter das dynamische<br />
Spannkraftversagen (infolge von axialem Werkzeugauszug)<br />
sowie<br />
· für Sinterwerkstoffe, wie: Hartmetall- oder Keramik<br />
das dynamische Biegewechsel-Bruchverhalten von<br />
Schaftwerkzeugen (unter Beachtung deren spezifischer<br />
Werkstoff- u. Oberflächenqualität) ermittelt<br />
und dokumentiert werden können.<br />
Die modular konzipierte Prüfmodultechnik ermöglicht<br />
stets eine belastungsoptimierte Anpassung auf problematische<br />
Zerspanungsanwendungen.<br />
96 Mai 2017
TC64-RG<br />
Ergebnisse der Belastungsprüfungen<br />
Allgemeine Anforderungen an moderne<br />
Werkzeug-Spannsysteme. Bild: GFE<br />
Beispielhaft zeigt die Grafik (S. 96) einen experimentell<br />
ermittelten dynamischen Spannkraft-Versagensfall in<br />
Form eines axialen Werkzeugauszuges.<br />
Mit der hier kurz beschriebenen Vorgehensweise ist<br />
bei Festlegung einheitlicher Randbedingungen ein Vergleich<br />
der ertragbaren dynamischen Spannkraft der unterschiedlichsten<br />
Werkzeug- und Spannfuttertypen<br />
möglich. Zu den am Markt üblichen Werkzeugspanntechniken,<br />
aber auch für Neuentwicklungen, ist damit<br />
die Ableitung von Einsatzempfehlungen, besonders<br />
auch für sogenannte „diffizile“ Bearbeitungsaufgaben<br />
bzw. Anwendungsfälle, möglich.<br />
Herstellern und Anwendern von Werkzeugspanntechnik<br />
für rotierende Werkzeuge sowie auch Hartmetallherstellern<br />
stehen damit geeignete Prüf- bzw. Untersuchungsmöglichkeiten<br />
zur Ermittlung und Verbesserung<br />
der entsprechenden Qualitätskenngrößen ihrer<br />
Produkte zur Verfügung.<br />
Funkübertragung<br />
shark360 DIGILOG<br />
Messung Rauheit<br />
Fazit der dynamischen Grenzbelastungsuntersuchungen<br />
Eine systematische Approximation an die dynamischen<br />
Grenzbelastungen unterschiedlicher Werkzeug- und<br />
Spannfutter-Systeme ist möglich.<br />
Damit sind Aussagen zur Vermeidung von Spanntechnikversagen<br />
und Werkzeugbruch und somit zur Verringerung<br />
von Werkzeug- oder Werkstückschäden bzw.<br />
von Maschinenausfallzeiten ableitbar.<br />
Im Ergebnis kann somit ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung<br />
der Arbeits- und Prozesssicherheit in der Hochleistungszerspanung<br />
geleistet werden.<br />
■<br />
GFE – Gesellschaft für Fertigungstechnik<br />
und Entwicklung Schmalkalden e.V.<br />
www.gfe-net.de<br />
Die Autoren<br />
Dr.-Ing. Reiner Schwäblein, Bereichsleiter<br />
Werkzeugtechnik und<br />
Prof. Dr.-Ing. Frank Barthelmä,<br />
Institutsleiter/Geschäftsführer, beide<br />
GFE – Gesellschaft für Fertigungstechnik<br />
und Entwicklung<br />
Schmalkalden e.V.<br />
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Mai 2017 97<br />
Fertigungsmesstechnik Made in Germany
03Automation<br />
Systemlösung sichert wirtschaftliche Produktion bei Spannmittelhersteller<br />
Anhaltendes Wachstum durch<br />
flexible Automation<br />
Weitsicht und Mut bewies der Spanntechnik-Spezialist Gressel, als<br />
er sich 2007 für die Investition in ein Multi-Level-System (MLS) von<br />
Fastems zur Anbindung von bis zu vier horizontalen Bearbeitungszentren<br />
(BAZ) entschied. „Heute könnten wir ohne Automation nicht<br />
wirtschaftlich produzieren“, so Geschäftsführer Jörg Maier.<br />
■■■■■■ Der Name Gressel steht insbesondere<br />
für hohe Qualität, Präzision und<br />
nicht zuletzt Vielfalt in punkto Spanntechnik.<br />
Die Bandbreite reicht vom Werkbankschraubstock<br />
bis hin zur automatisierten<br />
Werkstückbeladung. Zu den Spezialitäten<br />
der Schweizer gehören u. a. kundenspezifische<br />
Lösungen für die automatisierte Produktion.<br />
„Wir versuchen hier, soweit wie<br />
möglich mit standardisierten Bauteilen zu<br />
arbeiten“, erläutert Geschäftsführer Jörg<br />
Maier. „Doch je näher wir an das kundenindividuelle<br />
Werkstück herankommen, desto<br />
spezieller werden unsere Lösungen.“<br />
Über die vergangenen zehn Jahre verzeichnete<br />
die Gressel AG ein kontinuierliches<br />
Wachstum. Die Übernahme durch<br />
Schunk 2014 habe einen entscheidenden<br />
Beitrag hierzu geleistet, so Maier: „Wir sind<br />
finanziell unabhängig und können weiteres<br />
Wachstum durch die Gewinnung von<br />
Spanntradition seit über 80 Jahren<br />
Weitsichtige Investition in die Automation:<br />
Mit dem Erwerb eines horizontalen<br />
Bearbeitungszentrums fiel<br />
bereits 2007 die Entscheidung, mehrere<br />
Maschinen in einem Multi-Level-<br />
System (MLS) von Fastems miteinander<br />
zu verketten. Das System hat eine<br />
Länge von 37 Metern und eine Höhe<br />
von 10 Metern. Bild: Fastems<br />
Marktanteilen sowie einer zunehmenden Internationalisierung<br />
aufgrund der Zugehörigkeit<br />
zu Schunk verzeichnen.“<br />
Schlüssel für Wettbewerbsfähigkeit<br />
Mit dem Beginn der Herstellung von Schraubstöcken wurde 1933 im schweizerischen<br />
Aadorf der Grundstein für die Gressel AG gelegt. Das Unternehmen ist seinem<br />
Standort treu geblieben und befand sich bis Mitte 2014 in dritter Generation<br />
im Besitz der Familie Müller-Gressel, bevor der operative Teil von der H.-D. Schunk<br />
GmbH & Co. Spanntechnik KG übernommen wurde. „Eine erfolgreiche Nachfolgeregelung<br />
im Sinne der Eigner“, erklärt Geschäftsführer Jörg Maier, „denn es bestehen<br />
schon lange gute Beziehungen zu Schunk, unter anderem als Vertriebspartner<br />
für die mechanischen Schraubstöcke von Gressel.“ Und er betont: „Gressel ist eine<br />
Marke mit hervorragendem Ruf und einem gewissen Marktwert. Gute Gründe also,<br />
den Namen auch nach der Übernahme beizubehalten.“<br />
Wer wächst, muss investieren. Und das haben<br />
die Aadorfer konsequent getan – z. B. in<br />
einen modernen, automatisierten Maschinenpark.<br />
„Wir verfügen über eine hohe Fertigungstiefe<br />
und haben schon allein aufgrund<br />
der Lohnkosten in der Schweiz einen<br />
hohen Automationsgrad“, bemerkt Maier.<br />
Ein weiterer Grund für hohe Automation<br />
ist der anhaltend steile Kurs des Schweizer<br />
Franken. Laut Maier hat man jedoch durch<br />
einige gezielte Maßnahmen den Kurseffekt<br />
des Franken auf den Export kompensieren<br />
können, beispielsweise durch einen Materialeinkauf<br />
in Euro, aber auch durch die Optimierung<br />
innerbetrieblicher Prozesse. „Natürlich<br />
trägt unsere Automatisierung einen<br />
nicht unerheblichen Teil dazu bei“, ergänzt<br />
der Geschäftsführer. „Sie ist der Schlüssel,<br />
um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben.<br />
Ich sage in diesem Zusammenhang immer,<br />
wir haben den Kurs zwar geschluckt, aber<br />
noch nicht gänzlich verdaut!“<br />
Um die Produktivität über längere Maschinenlaufzeiten<br />
zu steigern, verfolgt Gressel<br />
derzeit drei Automationsstrategien. Zum<br />
einen die Direkt-Beladung von 3-Achs-Maschinen<br />
mittels Roboter, ein im eigenen<br />
Hause entwickelter Werkstückspeicher für<br />
den unbemannten Zwei-Schicht-Betrieb von<br />
98 Mai 2017
5-Achs-BAZ und schließlich ein Flexibles<br />
Fertigungssystem (FFS) mit einem Multi-Level-System<br />
(MLS) von Fastems.<br />
Die Entscheidung für die, gemessen an<br />
der Unternehmensgröße, enorme Investition<br />
in dieses System fiel 2007 im Zusammenhang<br />
mit dem Erwerb eines horizontalen<br />
BAZ vom Typ Starrag Heckert HEC 500<br />
Athletic. „Begonnen haben wir mit zwei Bearbeitungszentren,<br />
darunter einer Bestandsmaschine,<br />
ebenfalls von Starrag Heckert“,<br />
blickt Maier zurück. „Schon mit dieser Lösung<br />
konnten wir nach Überwindung der<br />
Finanzkrise die Effekte des bereits damals<br />
starken Franken und die damit verbundenen<br />
gedämpften Exportprognosen zu einem<br />
Großteil kompensieren. Im Jahr 2012 haben<br />
wir eine weitere Starrag Heckert HEC 500<br />
an das MLS angebunden und somit einen<br />
weiteren entscheidenden Schritt in Richtung<br />
hochflexibler Mehrschichtfertigung voll -<br />
zogen.“<br />
Räumliche Trennung von Rüsten und<br />
Produktion<br />
Für das FFS wurde eigens ein Neubau errichtet.<br />
„Aus Platzgründen blieb uns keine<br />
andere Wahl, als eine neue Produktionshalle<br />
zu bauen, die unmittelbar an eine ältere<br />
Halle grenzt“, begründet Maier. „Das MLS<br />
befindet sich an der Zwischenwand, die mit<br />
Durchbrüchen versehen wurde, um in der<br />
Zunächst waren zwei BAZ<br />
Starrag Heckert HEC 500<br />
Athletic an das MLS angebunden.<br />
Im Jahr 2012 folgte<br />
mit der dritten Maschine<br />
ein weiterer entscheidender<br />
Schritt zu einer hochflexiblen<br />
Mehrschichtfertigung.<br />
Anfang 2017 wurde dann<br />
das vierte BAZ mit dem<br />
System verkettet. Bild: Fastems<br />
älteren Halle zunächst zwei Be- und Entladestationen<br />
sowie zwei Materialstationen<br />
zu installieren. Typischerweise werden an<br />
den Rüststationen unsere Aufspanntürme<br />
mit Werkstücken für die Bearbeitung der<br />
ersten und zweiten Seite bestückt. Das bedeutet,<br />
wir müssen zur Komplettbearbeitung<br />
einmal umspannen. Darüber hinaus erfolgen<br />
direkt an den Be- und Entladestationen<br />
noch manuelle Tätigkeiten an den<br />
Werkstücken, damit wir sicherstellen können,<br />
dass die Teile bis zur Fertigstellung im<br />
Prozess bleiben.“<br />
Aus Maiers Sicht macht die Trennung<br />
zwischen Rüst- und Materialstationen in einer<br />
Halle und der spanenden Fertigung inklusive<br />
Automation in einer separaten Halle<br />
durchaus Sinn: „Somit erreichen wir eine<br />
klare Trennung von Systembediener und<br />
produzierenden Maschinen, da verschiedene<br />
Mitarbeiter für die jeweiligen Bereiche zuständig<br />
sind und man ohnehin keinen unmittelbaren<br />
Einfluss auf die Bearbeitung in<br />
den Maschinen hat. Bemannt ist die Halle<br />
mit dem FFS in zwei Schichten, zum Beispiel<br />
um neue Werkstücke auf den Maschinen<br />
einzufahren. Die BAZ selbst laufen in der<br />
Regel rund um die Uhr, also 24 Stunden.“<br />
Viel Platz auf vergleichsweise geringer<br />
Fläche<br />
Das MLS-MD (Medium Duty) mit einer<br />
Nennlast von 1500 kg pro Palette nimmt<br />
mit einer Länge von 37 Metern und einer<br />
Höhe von 10 Metern nahezu vollständig eine<br />
Hallenwand im besagten Neubau ein.<br />
Das zweiteilige System mit 5 bzw. 11 Ebe-<br />
Wir stellen aus: Moulding Expo in Stuttgart, Halle 4, Stand 4B34<br />
Mai 2017 99
03Automation<br />
Von rechts: Jörg Maier,<br />
Geschäftsführer, und<br />
Marcel Herzog, Leiter<br />
Großserienfertigung der<br />
Gressel AG, sowie Matti<br />
Kangas, Sales-Manager<br />
Fastems für Baden-<br />
Württemberg und die<br />
Schweiz. Bild: Fastems<br />
Jörg Maier, Geschäftsführer der<br />
Gressel AG: „Wir sind weitaus<br />
schneller gewachsen, als geplant.<br />
Das System von Fastems<br />
hat uns unter anderem hierzu<br />
die flexiblen Möglichkeiten geboten<br />
und im Grunde unser<br />
Wachstum bis zum heutigen<br />
Tage unterstützt.“ Bild: Fastems<br />
Das zweiteilige MLS mit 5 bzw. 11 Ebenen bietet<br />
aktuell Platz für 76 Maschinenpaletten. Die Anzahl<br />
der Materialpaletten hat sich von anfänglich 411 auf<br />
derzeit 500 erhöht. Bild: Fastems<br />
nen bietet aktuell Platz für insgesamt 76<br />
Maschinenpaletten. Die Anzahl der Materialpaletten<br />
(Europaletten) hat sich von anfänglich<br />
411 auf derzeit 500 erhöht. Zudem<br />
bietet das MLS noch Platz für die rund 1280<br />
Werkzeuge der bislang angebundenen drei<br />
Maschinen, also zirka 320 Werkzeuge pro<br />
Maschine inklusive Schwesterwerkzeuge,<br />
die für die unbemannte Produktion in der<br />
Nacht benötigt werden.<br />
„Sicherlich war zum damaligen Zeitpunkt<br />
der Investition in das FFS nicht abzusehen,<br />
ob die auftragsbezogenen Kapazitäten<br />
für die Auslastung eines solchen Systems<br />
überhaupt erreicht werden“, gibt Maier zu.<br />
„Wir hatten aber schon immer eine wachstumsorientierte<br />
Mittelfrist-Strategie und<br />
wollten daher dorthin kommen, wo wir<br />
heute sind.“<br />
Vor diesem Hintergrund sei die Automatisierung<br />
ein logischer mithin konsequenter<br />
Schritt gewesen: „Wir mussten uns aufgrund<br />
der äußeren Rahmenbedingungen etwas<br />
einfallen lassen, um für einen Teil unse-<br />
rer Maschinen einen wirtschaftlichen<br />
24-Stunden-Betrieb zu ermöglichen. Vor<br />
dem Kauf des MLS erwogen wir noch die<br />
Option mit einem System zur Anbindung<br />
von lediglich zwei Maschinen. Letztendlich<br />
fassten wir aber den Entschluss, die Risiken<br />
für ein höheres Invest in eine Maximallösung<br />
für die Automatisierung von bis zu vier<br />
Maschinen zu tragen.“<br />
Produktivität auf hohem Niveau<br />
Wer wagt, gewinnt bekanntlich. Und der Erfolg<br />
gibt Maier recht. „Wir sind weitaus<br />
schneller gewachsen, als geplant. Das System<br />
von Fastems hat uns unter anderem<br />
hierzu die flexiblen Möglichkeiten geboten<br />
und im Grunde unser Wachstum bis zum<br />
heutigen Tage unterstützt.“<br />
Anfang 2017 investierte Gressel aufgrund<br />
der positiven Auftragsentwicklung<br />
auch bei den größeren Spannmitteln in eine<br />
weitere Starrag Heckert HEC 500 Athletic<br />
für das MLS. Zusätzlich wurde eine dritte<br />
Rüst- sowie Materialstation installiert, wiederum<br />
in der gegenüberliegenden Halle. Belief<br />
sich die Produktion im FFS zu Beginn<br />
auf rund 250 verschiedene Wiederholteile,<br />
hat sich deren Anzahl mittlerweile nahezu<br />
verdoppelt, plus diverser neuer Werkstücke<br />
die laufend hinzukommen. Die Teilevielfalt<br />
hat demnach zugenommen, aber auch die<br />
Produktivität des Gesamtsystems.<br />
Die bereits am MLS angebundenen drei<br />
Maschinen erzielen mittlerweile je 5000<br />
Spindelstunden pro Jahr – und das bei einer<br />
chaotisch organisierten Beschickung der<br />
BAZ. Mit diesem Ergebnis kann Maier sehr<br />
zufrieden sein, zumal er für alle vier BAZ<br />
per annum 6000 Spindelstunden pro Maschine<br />
anpeilt: „Man sollte bedenken, dass<br />
die BAZ nicht rund um die Uhr fertigen<br />
können, weil unter anderem neue Teile eingefahren<br />
werden müssen und Serviceintervalle<br />
für die Maschinen anstehen. Hinzu<br />
kommt, dass wir in der Schweiz an Sonntagen<br />
nicht produzieren dürfen. Daher laufen<br />
die Maschinen an Samstagen unbemannt<br />
bis in die Nacht hinein, bevor am Sonntag<br />
die Produktion pausiert. Unsere Produktivität<br />
erreicht daher schon ein sehr hohes Niveau.“<br />
■<br />
Fastems GmbH<br />
www.fastems.de<br />
Gressel AG<br />
www.gressel.ch<br />
100 Mai 2017
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Mai 2017 101
03Automation<br />
Multitouch-Bedienpanel für Werkzeugmaschinen<br />
Alles im Blick in der Fertigung<br />
An Werkzeugmaschinen werden hohe Qualitätsanforderungen gestellt.<br />
Konstruktion, Antriebstechnik, Steuerung und andere Komponenten<br />
sollen für Präzision in der Bearbeitung, Zuverlässigkeit und<br />
Produktivität sorgen. Ein solcher Qualitätsanspruch muss sich aber<br />
auch in den Bedienkonzepten der Maschinen widerspiegeln. Der<br />
Werkzeugmaschinenbauer Heller setzt für die Bedienpanels seiner<br />
neuen 5-Achs-Bearbeitungszentren auf Hardware von Schubert<br />
System Elektronik.<br />
■■■■■■ Moderne Bedienkonzepte an<br />
der Mensch-Maschine-Schnittstelle sind<br />
auch bei Werkzeugmaschinen heute unabdingbar.<br />
Anwender erwarten eine benutzerfreundliche,<br />
moderne Bedienung, wie sie<br />
auch in anderen Bereichen – etwa bei Mobiltelefonen,<br />
Tablets oder Navigationssystemen<br />
– längst üblich sind. Touchbedienung,<br />
große Bildschirme mit hoher Auflösung und<br />
neuer Menüführung erfreuen den Bediener.<br />
Auch in Hinblick auf Produktivität und fehlerfreie<br />
Bedienung sind Bedienkonzepte mit<br />
einer hohen Benutzerfreundlichkeit enorm<br />
wichtig. Nicht zuletzt bieten moderne Bedienkonzepte<br />
mit hochwertiger Technik<br />
dem Maschinenbauer eine Möglichkeit zur<br />
Differenzierung im Marktumfeld.<br />
Einer der führenden Hersteller von modernen<br />
CNC-Werkzeugmaschinen und Fertigungssystemen<br />
für die spanende Bearbeitung<br />
ist die Gebr. Heller Maschinenfabrik<br />
GmbH aus Nürtingen. Mit der Entwicklung<br />
der neuen Baureihe HF komplettiert der<br />
Maschinenbauer das bestehende Maschinenprogramm<br />
im Segment der Bearbeitungszentren.<br />
Die neue Maschinenreihe er-<br />
möglicht hohe Produktivität und universellen<br />
Einsatz bei mittleren und höheren Losgrößen.<br />
Zielgruppen sind vor allem Automobilzulieferer<br />
und der allgemeine Maschinenbau.<br />
Die Bearbeitungszentren sind mit<br />
der fünften Achse im Werkstück sowohl für<br />
eine dynamische 5-Seiten-Bearbeitung als<br />
auch für die simultane 5-Achs-Bearbeitung<br />
ausgelegt. Die horizontale Spindel sorgt unter<br />
anderem für schnelle Werkzeugwechsel.<br />
Neue Touch-Bedienpanels<br />
Mit der HF-Baureihe präsentiert Heller erstmals<br />
auch sein neues Heller Operation Interface:<br />
Das 24“-Bedienpanel im 16:9-Format<br />
und Schnell-Zugriffstechnik in der<br />
Steuerung sollen den Bediener optimal bei<br />
seiner Arbeit unterstützen. Auf den Panels<br />
lassen sich Erweiterungsanwendungen – so<br />
genannte Xtends – installieren. Der große<br />
Bildschirm stellt mehrere Fenster gleichzeitig<br />
dar. Die gewohnte NC-Oberfläche kann<br />
identisch übernommen werden.<br />
Der Bildschirm bietet daneben aber noch<br />
ausreichend Platz beispielsweise für die Bedienoberfläche,<br />
die optional erhältliche Arbeitsraumkamera<br />
sowie für viele weitere<br />
Applikationen. Werden die Bedienoberfläche<br />
der CNC-Steuerung und das Kamerabild<br />
gleichzeitig eingeblendet, erleichtert<br />
dies dem Bediener etwa den Einrichteprozess.<br />
Auch andere Programme kann er in<br />
den Bedienpanels integrieren; so lassen sich<br />
etwa Anbindungen an ein ERP-System wie<br />
SAP darüber realisieren. Weitere Beispiele<br />
sind Dateiverwaltung, Datenbanken oder<br />
Werkzeugverwaltung.<br />
Moderne Bedienkonzepte sorgen bei den<br />
Bearbeitungszentren von Heller für Ergonomie<br />
und Produktivität. Bild: Schubert<br />
102 Mai 2017
Über die Touch-Funktionalität sind außerdem<br />
anwendungsspezifische Softkey -<br />
boards möglich. Der Bediener erhält Zugriff<br />
auf zusätzliche Funktionen ohne umständliches<br />
Umschalten zwischen verschiedenen<br />
Fenstern. Das Bedienkonzept unterstützt zudem<br />
die Umsetzung von Industrie-4.0-Konzepten,<br />
da eine Durchgängigkeit von der<br />
Maschine bis zur Unternehmensleitebene<br />
hergestellt werden kann. Papierlose Fertigung,<br />
Remote-Zugriff auf die Maschine und<br />
eine Fernwartung sind nur einige der Möglichkeiten,<br />
die sich damit ergeben.<br />
Bei der Hardware für die Bedienpanels<br />
konnte Heller, wie in vorangegangenen Projekten<br />
auch, auf das technologische Knowhow<br />
seines langjährigen Lieferanten Schubert<br />
System Elektronik GmbH bauen. Die<br />
Schubert-Experten haben in einer Designphase<br />
in enger Zusammenarbeit mit den<br />
Konstrukteuren und Entwicklern von Heller<br />
das Design der Panels entworfen. Bei der<br />
Entwicklung war es sehr wichtig, dass die<br />
Bedienpanels die Bedienphilosophie widerspiegeln.<br />
Neben der hohen Benutzerfreundlichkeit<br />
steht dabei vor allem die Anwendererfahrung<br />
im Mittelpunkt.<br />
Die Maschinen der HF-Baureihe sind mit<br />
einem Hauptbedienfeld und optional mit einem<br />
Zweitbedienfeld ausgestattet. Besonderer<br />
Wert wurde auf hohe Ergonomie gelegt.<br />
Verschiedene Tastenmodule in<br />
Glaseinfassung und seitlichem<br />
Edelstahl-Rammschutz. Bild: Schubert<br />
Das HMI der Produktlinie Prime<br />
Cube von Schubert System<br />
Elektronik. Bild: Schubert<br />
Neben den Touch- sind Kurzhubtasten in<br />
das Bedienpanel integriert, die dem Nutzer<br />
eine eindeutige haptische Rückmeldung geben.<br />
Die Winkel von Display und Tastatur<br />
orientieren sich ebenfalls an ergonomischen<br />
Gesichtspunkten: das Display ist 15° gegenüber<br />
der Senkrechten geneigt, die Tastatur<br />
25° gegenüber der Waagerechten. Die mehrfarbige<br />
Beleuchtung der Tasten wird von der<br />
Software aus angesteuert, um die Benutzerführung<br />
zu verbessern.<br />
Bewährte Display- und IPC-Technik<br />
Das verwendete 24“-Display mit einer Auflösung<br />
von 1920 x 1080 Pixel ist uneingeschränkt<br />
PCT-Multitouch-fähig. Der Multitouch<br />
erkennt bis zu zehn Finger gleichzeitig<br />
und ermöglicht so Sicherheitseingaben – unbeabsichtigte<br />
Fehlbedienungen werden vermieden.<br />
Das Display ist auf die rauen Umgebungsbedingungen<br />
in der Fertigung angepasst:<br />
Das Einscheiben-Sicherheitsglas, das<br />
Schubert für die Displays verwendet, ist gehärtet<br />
und entspiegelt, so dass keine stören-<br />
den Reflexionen zum Beispiel durch die<br />
Hallenbeleuchtung entstehen. Das Display<br />
lässt sich auch mit Handschuhen bedienen<br />
und ist ölresistent. Das komplette Bedienpanel<br />
inklusive Tastaturen, Not-Aus-Schalter,<br />
Override-Schaltern, Tasten und Multitouch-<br />
Display ist in einem Gehäuse gekapselt untergebracht<br />
und erfüllt die geforderte Betriebssicherheit.<br />
Im Inneren der Bedienpanels kommt die<br />
IPC-Technik aus der Produktlinie Prime<br />
Cube von Schubert zum Einsatz. Die Hardware<br />
arbeitet mit den gängigen NC-Steuerungen<br />
von Siemens und Fanuc zusammen.<br />
Das Baseboard des Panel-PCs ist mit einem<br />
1,6-GHz-AMD-Prozessor bestückt und ermöglicht<br />
einen lüfterlosen Betrieb. Als Betriebssystem<br />
kommt in der Anwendung ein<br />
Embedded Linux zum Einsatz.<br />
Die Kommunikation zwischen Panel-PC<br />
und NC-Steuerung geschieht über Profinet –<br />
optional sind zusätzliche Feldbusanbindungen<br />
direkt vom Panel-PC aus möglich. Auch<br />
die Taster, das elektronische Zugriffssystem<br />
und die Override-Schalter sind über Profinet<br />
an den Panel-PC angebunden. Sämtliche<br />
Komponenten in den Geräten sind nach den<br />
Kriterien Zuverlässigkeit und Langzeitverfügbarkeit<br />
sowie Bediensicherheit ausgewählt.<br />
Da der Lebenszyklus einer Werkzeugmaschine<br />
deutlich länger ist als der von<br />
modernen IT-Komponenten, ist diese Langzeitverfügbarkeit<br />
in der Anwendung von<br />
großer Bedeutung.<br />
■<br />
Schubert System Elektronik GmbH<br />
www.schubert-system-elektronik.de<br />
Gebr. Heller Maschinenfabrik GmbH<br />
www.heller.biz<br />
Mai 2017 103
03Automation<br />
Interview: Ralf Winkelmann und Matthias Fritz, Geschäftsführer, Fanuc Deutschland<br />
„Fanuc Japan verstärkt den<br />
Fokus auf Deutschland!“<br />
Welche Impulse sie als neue Fanuc Deutschland Geschäftsführer<br />
setzen wollen und welche Rolle die offene IoT-Plattform Field dabei<br />
spielt, das verraten Ralf Winkelmann und Matthias Fritz im Interview.<br />
Das Interview führten: Armin Barnitzke und Holger Röhr<br />
Ralf Winkelmann (links) und Matthias Fritz bilden<br />
seit Herbst 2016 mit dem Europa-Präsidenten Shinichi<br />
Tanzawa die neue Fanuc Deutschland Geschäftsführung.<br />
Bild: Fanuc<br />
■■■■■■ <strong>mav</strong>: Herr Winkelmann, Herr Fritz: Sie beide<br />
bilden seit Herbst 2016 zusammen mit dem Europa-<br />
Präsidenten Shinichi Tanzawa die neue Fanuc Deutschland<br />
Geschäftsführung. Warum ein Dreigestirn?<br />
Winkelmann: Mit Blick auf unsere ehrgeizigen Wachstumsziele<br />
und die steigende Bedeutung von Fanuc<br />
Deutschland im weltweiten Fanuc Verbund haben wir<br />
ganz einfach die Notwendigkeit gesehen, die vielfältigen<br />
Aufgaben zu verteilen und so mehr zu fokussieren. Daher<br />
haben wir nun einen Geschäftsführer im Bereich<br />
Technik, Herrn Fritz, und einen Geschäftsführer im Bereich<br />
Vertrieb, mich. Letztlich war es für uns auch ein<br />
104 Mai 2017
gemein sames Commitment, dass wir als operative Führungsköpfe<br />
das Frontend nach außen bilden.<br />
Fritz: Ralf Winkelmann und ich kennen uns sehr gut<br />
und arbeiten seit Jahren eng zusammen. Daher ist eine<br />
gemeinsame Geschäftsführung sehr fruchtbar, weil wir<br />
beide einen Sparringspartner haben. Der Austausch gibt<br />
uns Gelegenheit, Entscheidungen zu reflektieren, und<br />
bringt uns auf neue Gedanken, die man als Einzelkämpfer<br />
vielleicht übersehen hätte.<br />
<strong>mav</strong>: Und wie ist die Rolle von Shinichi Tanzawa?<br />
Winkelmann: Shinichi Tanzawa als Europa-Präsident ist<br />
zugleich Sprecher der Geschäftsleitung. Das ist bei japanischen<br />
Unternehmen durchaus üblich. Herr Tanzawa<br />
lässt uns natürlich die operativen Freiheiten, die es<br />
braucht, um das Geschäft voran zu treiben. Zugleich<br />
haben wir einen großen Vorteil: Wir haben als Fanuc<br />
Deutschland mit Herrn Tanzawa ein weiteres Sprachrohr<br />
auf höchster Ebene – was uns sehr hilft.<br />
<strong>mav</strong>: Inwiefern?<br />
Fritz: Das ist für alle Beteiligten ein ganz anderes Feeling<br />
in der Zusammenarbeit. Letztlich versetzt uns das<br />
in die Lage, zusammen mit unseren deutschen Kunden<br />
bestimmte Themen und Technologien konkret anzupaeromobil<br />
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<strong>mav</strong>: Stärkt ein Japaner in der Geschäftsführung auch<br />
den Kontakt ins japanische Headquarter?<br />
Winkelmann: Ja. Den Transparenz-Gedanken unserer<br />
Zentrale in Japan – Tomei – leben wir in der deutschen<br />
Geschäftsführung ganz stark. Wir sind daher sehr intensiv<br />
im Kontakt mit Luxemburg, aber eben auch direkt<br />
mit Japan. Das ist ein großer Fortschritt im Vergleich<br />
zur Vergangenheit. Dadurch können wir offene Fragen<br />
viel schneller umsetzen und klären.<br />
Fritz: Das ist auch deshalb besonders wichtig, weil unsere<br />
Zentrale in Japan den Fokus auf Europa verstärken<br />
will: Wir haben hier viele Schlüsselkunden. Deren Maschinen<br />
gehen zwar in die ganze Welt, aber die Entwicklung<br />
läuft hier. Das hat man in Japan erkannt. Deutschland<br />
soll daher ein Stück weit Entwicklungsstandort<br />
werden.<br />
<strong>mav</strong>: Wie gehen Sie das konkret an?<br />
Fritz: Eine starke Intensivierung der Kontakte nach Japan<br />
ist für mich persönlich ein ganz wichtiges Thema –<br />
nicht nur auf der Management-, sondern auch auf der<br />
Technikebene. Daher setzen wir konsequent auf Austausch<br />
und Kommunika tion und nutzen viel mehr die<br />
Möglichkeiten moderner Technologien. Wir haben wöchentliche<br />
Videokonferenzen direkt mit dem Entwicklungslabor<br />
im Headquarter. Da können unsere Applikations-Teams<br />
die Bedürfnisse der deutschen Kunden direkt<br />
in den Entwicklungsprozess einfließen lassen. Und<br />
wenn man virtuell quasi am selben Tisch sitzt, ist dieser<br />
Effekt nicht zu unterschätzen.<br />
HandlingTech<br />
Automations-Systeme<br />
Mai 2017 105
03Automation<br />
„Wir lassen die<br />
Bedürfnisse deutscher<br />
Kunden direkt<br />
im Headquarter<br />
in den Entwicklungsprozess<br />
einfließen!“<br />
Matthias Fritz ist 2011 bei Fanuc Deutschland als<br />
technischer Leiter eingestiegen. Bild: Fanuc<br />
cken. Denn damit bringen wir die deutschen Kunden<br />
viel näher ans Produkt, weil wir in Japan mehr Kundenverständnis<br />
schaffen, wie ein Produkt für den deutschen<br />
Markt in Zukunft aussehen muss.<br />
<strong>mav</strong>: Planen Sie dann auch ein eigenes Entwicklungszentrum<br />
in Neuhausen?<br />
Fritz: Das sehe ich eher als langfristigen Prozess. Ich bin<br />
ein Freund von organischem Wachstum: Wir starten daher<br />
das eigene Entwicklungszentrum zunächst in einem<br />
überschaubaren Rahmen. Das Ganze soll dann über die<br />
nächsten 3 bis 5 Jahre allmählich wachsen. Und wenn<br />
wir die Entwicklungsarbeit weiter so intensivieren wie<br />
wir das angefangen haben, werden wir in ein paar Jahren<br />
ganz anders dastehen.<br />
Winkelmann: Und das ist keine reine Zukunftsmusik.<br />
Wir bieten den Kunden heute bereits eine ganze Menge<br />
an Technikleistungen an. Wir haben 100 Leute im Service<br />
und fast 100 Leute im Applikations-Support. Diese<br />
Manpower steht Maschinenbauern zur Verfügung, um<br />
Sachen zu entwickeln und auszuprobieren. Das müssen<br />
wir den Kunden noch viel klarer machen. Ein Meilenstein<br />
ist hier sicher unsere neue Akademie, in der wir ein<br />
Technologiecenter integriert haben, in dem wir auf einer<br />
Fläche von 1000 Quadratmetern alle Produktbereiche<br />
bespielen können. So können wir mit dem Kunden zusammen<br />
Prozesslösungen er arbeiten. Mit dem Technikum<br />
können wir zudem unsere technologischen Möglichkeiten<br />
demonstrieren, beispielsweise welche komplexen<br />
Teile wir mit unserer Robodrill inzwischen herstellen<br />
können.<br />
Fritz: Das geht sogar so weit, dass wir eine Seriensicherheit<br />
nachweisen können. Wir haben von allen Maschinen<br />
Varianten vor Ort, so dass wir Teile im Technologiecenter<br />
jederzeit sofort auf die Maschine bringen und testen<br />
können. Darüber hinaus bauen wir einen Klimaraum<br />
für die Robocut Maschinen – schließlich können<br />
wir mit der Robocut bis aufs Mü genau produzieren.<br />
Solche Genauigkeiten wollen wir mit der entsprechenden<br />
Messmaschine nachweisen können, ohne dass das<br />
Klima eine Rolle spielt.<br />
<strong>mav</strong>: Welche Ziele haben Sie sich im Vertrieb gesetzt?<br />
Winkelmann: Eins ist klar: Wir wollen noch näher an<br />
den Kunden ran. Das Ganze hat mit dem Merger der<br />
drei Einzelgesellschaften zur Fanuc Deutschland GmbH<br />
begonnen. Diesen Gedanken führen wir nun konsequent<br />
fort. Wir passen daher die Vertriebsorganisation<br />
an: Um verstärkt dort präsent zu sein, wo die Kunden<br />
sind, und dort die richtige Kompetenz vor Ort zu gewährleisten,<br />
restrukturieren wir den Vertrieb in regionale<br />
Teams. Wir werden den Vertrieb sicher auch personell<br />
aufstocken. Das machen wir aber gezielt Schritt für<br />
Schritt und nicht mit der Gießkanne.<br />
<strong>mav</strong>: Apropos Merger – ist dieser schon abgeschlossen?<br />
Winkelmann: Merger einer solchen Größenordnung gehen<br />
nicht von heute auf morgen über die Bühne, da sind<br />
wir keine Ausnahme. Wir sind jetzt im dritten Jahr und<br />
noch lange nicht am Ende. Aber wir sind auf einem guten<br />
Weg, insbesondere hier in Neuhausen. Dabei haben<br />
wir auch festgestellt, dass der Informationsaustausch<br />
über die einzelnen Produktlinien hinweg ein absoluter<br />
Beschleuniger sein kann – gerade beim technischen Support.<br />
Fritz: Letztlich muss auch die technische Integra tion<br />
noch weiter voranschreiten. Für erste Systemhäuser ist<br />
es bereits selbstverständlich, eine Robodrill und einen<br />
Roboter zu integrieren und als Paket zu verkaufen. Aber<br />
das ist ein erster Schritt und noch nicht in allen Köpfen<br />
verankert – hier ist also noch viel Potenzial vorhanden.<br />
Diese Synergien werden wir daher technisch ausbauen.<br />
106 Mai 2017
„Um die optimale<br />
Kompetenz beim<br />
Kunden vor Ort zu<br />
gewährleisten, restrukturieren<br />
wir<br />
den Vertrieb in regionale<br />
Teams!“<br />
Ralf Winkelmann arbeitet seit 2003 für Fanuc und<br />
war zuvor Vertriebsleiter Robotics und Leiter des<br />
Automotive Center. Bild: Fanuc<br />
<strong>mav</strong>: Wie?<br />
Winkelmann: In dem wir beispielsweise dafür sorgen,<br />
dass man Fanuc Produkte noch einfacher plug and play<br />
vernetzen kann. Dadurch können wir unseren CNCund<br />
Maschinen-Kunden einen Mehrwert durch den<br />
Einsatz eines Roboters bieten. Europa kann in der Fertigung<br />
im weltweiten Wettbewerb nur durch einen Vorteil<br />
in Sachen Effizienz und Produktivität bestehen. Und das<br />
bekommt man nur mit Automatisierung hin.<br />
<strong>mav</strong>: Welche anderen technischen Vorteile wollen Sie in<br />
den Vordergrund rücken?<br />
Fritz: Wir müssen dem Kunden auf dem Shopfloor einen<br />
konkreten Mehrwert bieten. Das Thema TCO – also Total<br />
Cost of Ownership – müssen wir daher stärker in<br />
den Vordergrund rücken, denn das ist unsere große Stärke.<br />
In Sachen Reparaturkosten beispielsweise sind wir<br />
über 10 Jahre betrachtet ganz vorn. Und der größte finanzielle<br />
Nachteil für den Kunden entsteht ja nicht<br />
durch die Reparatur, sondern durch den Ausfall der Maschinen.<br />
Hier kommen neue Technologien wie IoT und<br />
künstliche Intelligenz ins Spiel. Mit unserem Field System<br />
folgen wir daher dem Ansatz, die Verlässlichkeit unserer<br />
Systeme mit dem Vorteil von KI zu verknüpfen,<br />
um Trends zu erkennen und so eine Predictive Maintenance<br />
anbieten zu können.<br />
Mai 2017 107
03Automation<br />
Fritz: Für Kunden, die in Sachen Daten noch zweifeln,<br />
haben wir daher bewusst zwei Varianten im Angebot:<br />
Eine Cloud-Lösung und eine On-Premise-Lösung. Wenn<br />
jemand tatsächlich Bedenken bezüglich der Sicherheit<br />
hat, kann er die Daten bei sich behalten.<br />
Dritter im Bunde: Der Japaner Shinichi Tanzawa (Mitte) ist President<br />
und CEO der Fanuc Europe Cooperation und unterstützt<br />
Fritz und Winkelmann als Sprecher der Geschäftsführung von<br />
Fanuc Deutschland. Bild: Fanuc<br />
<strong>mav</strong>: Was genau steckt hinter Field?<br />
Winkelmann: Die Idee ist, den Gedanken des IoT in die<br />
Produktion zu bringen. Field hilft uns, Daten besser zu<br />
analysieren, um so dem Kunden eine ausfallfreie Produktion<br />
zu ermöglichen. Das Besondere: Field ist eine<br />
offene Plattform, die Fanuc Produkte aber auch Drittprodukte<br />
zusammenführt. Auf der Messe Jimtof haben<br />
wir das bereits gezeigt, in dem wir nicht nur Fanuc Maschinen,<br />
sondern auch Maschinen von Wettbewerbern<br />
in das Field-System integriert haben.<br />
Fritz: Mit dieser Offenheit grenzen wir uns ganz bewusst<br />
von Marktbegleitern ab. Wir legen die Schnittstellen<br />
offen. Jeder kann also dafür Schnittstellen schreiben<br />
und sich so in das System einklinken. Auf Basis der<br />
Plattform stellen wir dann konkrete Angebote zur Verfügung.<br />
Ein Beispiel ist unser Service Zero Downtime<br />
(ZDT), mit dem wir Kunden helfen, ihre Produktion ohne<br />
Unterbrechungen zu betreiben.<br />
<strong>mav</strong>: Welche Rolle spielt die künstliche Intelligenz dabei?<br />
Fritz: Ohne Intelligenz ist das Ganze natürlich erstmal<br />
nur ein riesiges Datengrab. Das System muss auf Basis<br />
der gesammelten Daten in der Lage sein, Schlussfolgerungen<br />
zu ziehen – auch solche, die man aufgrund der<br />
sonst üblichen Wenn-Dann-Abfolgen gar nicht bemerken<br />
würde.<br />
<strong>mav</strong>: Aber rücken die Kunden ihre Daten frei willig<br />
raus?<br />
Winkelmann: Natürlich gibt es gerade in Deutschland<br />
eine Angst im Umgang mit Daten. Man scheut oft vor<br />
einer Nutzung von Daten zurück und sieht erstmal den<br />
kritischen Aspekt dabei. Wir wollen helfen, diese Angst<br />
zu überwinden. Denn das Thema Smart Data würde<br />
Deutschland – global betrachtet – voran bringen.<br />
<strong>mav</strong>: Wollen Sie mit Field auch Geld verdienen oder ist<br />
das nur ein nettes Add-on für Ihre Roboter und CNC-<br />
Steuerungen?<br />
Winkelmann: Kostenlos können wir das Ganze nicht<br />
anbieten. Da steckt schließlich eine Menge Arbeit und<br />
Investment drin, was unseren Kunden schlussendlich einen<br />
Mehrwert generiert. Natürlich wollen und müssen<br />
wir damit auch Geld verdienen, zumal sich die Geschäftsmodelle<br />
ändern: Mit dem reinen Komponentenverkauf<br />
kommt man in Zukunft nicht weiter, man muss<br />
daher auch andere Business-Modelle ins Spiel bringen.<br />
Field ist eines dieser Modelle – besser gesagt die Applikationen,<br />
die auf Field laufen.<br />
<strong>mav</strong>: Haben Sie in Sachen Field bereits Kunden -<br />
projekte?<br />
Fritz: Bei den großen Automobil-OEMs ist der Bedarf in<br />
jedem Fall da, gerade Predictive Maintenance ist hier<br />
ein großes Thema. Es gibt daher bereits einige ganz konkrete<br />
Projekte, aber viele Kunden sondieren noch: Wie<br />
sieht unsere IT-Infrastruktur aus? Welche Voraussetzungen<br />
brauchen wir? Daher starten wir meist zunächst mit<br />
Pilotzellen, mit denen der Kunde das Ganze testen kann,<br />
bevor es in die Fabrik ausgerollt wird.<br />
<strong>mav</strong>: Sie sind ja bekannt dafür, dass Sie Technologien<br />
im Stillen fertig entwickeln und erst dann an den Markt<br />
bringen. Wettbewerber wie Siemens und Kuka drehen<br />
allerdings schon eine ganze Weile öffentlichkeitswirksam<br />
am großen Industrie-4.0-Rad. Haben Sie da nicht<br />
Angst, in der öffentlichen Wahrnehmung an Boden zu<br />
verlieren?<br />
Winkelmann: Mag schon sein. Aber uns geht es in erster<br />
Linie darum, den Kunden zuzuhören. So passen wir die<br />
Produkte den Bedingungen der Kunden an. Entsprechend<br />
bringen wir Field nun Stück für Stück an den<br />
Markt. Aber klar: Schon in der Vergangenheit hatten<br />
wir das ein oder andere spannende Feature nicht an die<br />
große Glocke gehängt. Ein Beispiel: Den sicheren Roboter<br />
mit DCS haben wir schon seit vielen Jahren und nun<br />
scheint es so, als würde die Technologie gerade in<br />
Europa neu erfunden. Daher arbeiten wir daran, unsere<br />
technologische Innovationskraft stärker in den Vordergrund<br />
zu stellen.<br />
<strong>mav</strong>: Welche Pläne haben Sie speziell im CNC-Umfeld?<br />
Winkelmann: Global sind wir hier Weltmarktführer, in<br />
Europa haben wir großen Nachholbedarf. Der Ausbau<br />
dieses Marktanteils wird sicher eine unserer Kernaufgaben<br />
sein, auch wenn uns natürlich bewusst ist, dass dies<br />
108 Mai 2017
im Heimatland des großen Wettbewerbers eine große<br />
Herausforderung ist. Wir haben seit einigen Jahren circa<br />
10 Prozent Marktanteil, den wollen wir ausbauen und<br />
einen signifikanten Abstand zur 10 gewinnen. In den<br />
nächsten drei bis vier Jahren wollen wir auf 15 Prozent<br />
Marktanteil kommen.<br />
<strong>mav</strong>: Und wie steht es bei den Werkzeugmaschinen:<br />
Wollen Sie die Robodrill verstärkt vermarkten und das<br />
Konzept technologisch ausbauen, auch wenn Sie damit<br />
in Wettbewerb zu ihren CNC-Kunden treten?<br />
Fritz: Technologisch hat sich Einiges getan. Wir sind seit<br />
vergangenem Jahr in der Lage, auf der Robodrill zum<br />
Beispiel Impeller zu produzieren. Hierfür benötigt man<br />
normalerweise eine Maschine, die fünfmal so viel kostet<br />
und viermal so groß ist. Technologisch bauen wir die<br />
Robodrill also definitiv aus, aber wir bleiben in unserer<br />
Marktnische.<br />
Winkelmann: Denn wir wollen definitiv nicht in den<br />
Wettbewerb mit unseren CNC-Kunden einsteigen – deswegen<br />
bespielen wir explizit ein überschaubares Marktsegment,<br />
überschaubar hinsichtlich der Anforderungen<br />
aber auch hinsichtlich der Größe. Dieses Marktsegment<br />
wollen wir nicht verlassen – was aber natürlich nicht<br />
heißt, dass wir die Maschinen in diesem Segment nicht<br />
aktiv vermarkten und nicht kontinuierlich verbessern.<br />
Denn das Konzept der Robodrill als flexibles modulares<br />
System wird in der Fabrik der Zukunft eine immer größere<br />
Rolle spielen. Wenn man immer agiler fertigen will,<br />
und das kostengünstig bis zur Losgröße eins, braucht<br />
man kleine flexible Einheiten, die man modular anordnen<br />
kann – ein Credo, das die Robodrill erfüllt.<br />
<strong>mav</strong>: Was wird bei Fanuc auf der EMO im Vordergrund<br />
stehen?<br />
Winkelmann: Field wird sicher eine wichtige Rolle spielen<br />
– sprich der Datenschirm, den wir über alle Maschinen<br />
spannen. Aber auch die neuen Maschinen-Produkte,<br />
wie die hoch genauen Robocut Maschinen – ebenso<br />
wie die neuen HMI für unsere Steuerungen. ■<br />
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Mai 2017<br />
1 30.11.2010 09:50:26<br />
109
03Automation<br />
Komplexe Einzelteile effizient und ohne Crash fertigen<br />
Kollision<br />
ausgeschlossen<br />
Im Fokus aktueller Fertigungsdiskussionen steht das<br />
Thema Prozesssicherheit. Speziell für die Herausforderungen<br />
im Werkzeug- und Formenbau, in dem eine hohe<br />
Teilevarianz hinzukommt, bietet Zoller hochpräzise Einstell-<br />
und Messgeräte, effiziente Tool-Management-Lösungen<br />
und Messprogramme für schnelleres und garantiert<br />
kollisionsfreies Arbeiten.<br />
Die TMS Tool Management Solutions verknüpfen<br />
virtuelle und reale Werkzeugdaten vom Auftrag bis<br />
zur Auslieferung. Bild: Zoller<br />
Management-System. Die Pleidelsheimer bieten Schnittstellen<br />
zu allen gängigen CAM-Systemen und machen<br />
auf diese Weise eine separate Werkzeugdatenhaltung im<br />
CAM-System überflüssig. Selbst wenn mehr als ein<br />
CAM-System im Einsatz ist, können diese Systeme parallel<br />
ohne jeglichen Zusatzaufwand angebunden werden.<br />
Schneller Werkzeug-Check<br />
Garantiert kollisionsfrei<br />
arbeiten: Premium-Einstell-<br />
und Messgerät<br />
Venturion 450 mit<br />
Messprogramm Toolreality-Check.<br />
Bild: Zoller<br />
■■■■■■ Der Werkzeug- und Formenbau ist geprägt<br />
von einer oftmals hochkomplexen Einzelteilfertigung.<br />
Aus diesem Grund müssen Werkzeuge ständig teileabhängig<br />
neu zusammengebaut werden. Damit dies effizient<br />
erfolgen kann, ist eine transparente Werkzeugorganisation<br />
unabdingbar.<br />
Mit der zentralen Werkzeugdatenbank z.One und<br />
den TMS Tool Management Solutions verbindet Zoller<br />
virtuelle und reale Werkzeugdaten und stellt damit sicher,<br />
dass jederzeit und überall die richtigen Daten zur<br />
Verfügung stehen – vom CAD/CAM-Bereich bis an die<br />
Maschine. Die Grundlage für das Programmieren einer<br />
realitätsnahen Fräs-Strategie und der anschließenden Simulation<br />
bildet der klar definierte Werkzeugzusammenbau<br />
durch Einzelkomponenten in Stücklisten im Tool-<br />
Doch zeigt die Praxis, dass damit noch nicht alle Herausforderungen<br />
gelöst sind. Programmierte Soll-Daten<br />
der Werkzeuge stimmen mit den realen Ist-Daten oftmals<br />
nicht überein. Dies löst das Messprogramm Toolreality-Check<br />
in der Messgerätesoftware Pilot 3.0.<br />
Dieses Messprogramm ermöglicht eine schnelle Kollisionsprüfung<br />
der Werkzeuge, indem es überprüft, ob<br />
die reale Werkzeugkontur dem in der ursprünglichen Simulation<br />
verwendeten Werkzeug entspricht. Dies erfolgt<br />
durch Erfassung der realen Werkzeug-Ist-Kontur<br />
am rotierenden Werkzeug, um der tatsächlichen Bearbeitungssituation<br />
zu entsprechen. So sind Kollisionen<br />
ausgeschlossen.<br />
Der Anwender muss lediglich den Speicherort der gewünschten<br />
Werkzeug-Soll-Kontur eingeben. Das Messprogramm<br />
fährt automatisch den Startpunkt an und<br />
vermisst die komplette Werkzeugkontur unter Rotation<br />
und somit unter Realbedingungen. Anschließend<br />
werden der Soll/Ist-Vergleich und die Ergebnisse der<br />
Kollisionsüberprüfung angezeigt. „Grün“ gibt das<br />
„Go“ für die Bearbeitung, „Rot“ bedeutet „Achtung,<br />
Kollision!“<br />
■<br />
E. Zoller GmbH & Co. KG<br />
www.zoller.info<br />
110 Mai 2017
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Mai 2017 111
03Automation<br />
Das CAM-System Proficam<br />
(li.) mit seinem intelligenten<br />
Postprozessor-Konzept<br />
macht die<br />
NC-Programmierung<br />
bei Fette Compacting<br />
um 30 % schneller. Die<br />
Maschinensimulation<br />
Profi Kinematik (re.) sichert<br />
den Bearbeitungsprozess<br />
im Vorfeld virtuell<br />
ab. Bild: Coscom<br />
Maschinenbauer fertigt schnell und flexibel dank durchgängiger CAM-Prozesskette<br />
Durchlaufzeit halbiert<br />
Mit einer durchgängigen CAM-Fertigungs-Prozesskette reduziert<br />
ein Hersteller von Präzisionsmaschinen für die pharmazeutische Industrie<br />
seine Durchlaufzeit um bis zu 50 Prozent.<br />
■■■■■■ Die Fette Compacting GmbH<br />
aus Schwarzenbek bei Hamburg entwickelt,<br />
produziert und vertreibt Hochleistungsmaschinen,<br />
z. B. Tablettieranlagen und -pressen<br />
für pharmazeutische und chemische Betriebe.<br />
Im Bereich mechanische Fertigung setzt<br />
der Mittelständler auf einen heterogenen<br />
Maschinenpark aus rund 20 CNC-Maschinen<br />
und BAZ verschiedener Hersteller für<br />
Dreh-, Fräs und Millturn-Bearbeitungen.<br />
„Um weitere Marktanteile zu gewinnen,<br />
benötigen wir optimale und fehlerfreie Fertigungsprozesse“,<br />
erläutert Matthias Hoffmann,<br />
Global Director Operations bei Fette<br />
Compacting, „Das ist auch der Grund, warum<br />
wir dauerhaft eine stabile und funktionsfähige<br />
Software-Infrastruktur brauchen.<br />
Eine Software-Prozesskette von der Konstruktion<br />
bis zur Fertigungsmaschine war<br />
für uns das Ziel im Optimierungsprozess.“<br />
Die Coscom-Lösung mit dem innovativen<br />
CAM-System inkl. NC-Joker Postpro-<br />
zessorkonzept, virtuelle Maschine mit Simulation<br />
sowie Werkzeug- und gemeinsames<br />
zentrales CAM-Daten-Management, erfüllt<br />
diese Vorgabe: Nach der Programmierung<br />
mit dem CAD/CAM-System werden im NC-<br />
Joker die NC-Programme für jede Maschine<br />
und deren individuelle Kinematik erzeugt.<br />
„Bevor der Joker zum Einsatz kam, wurden<br />
die NC-Sätze für unsere Maschinen mit einem<br />
Blackbox-Postprozessor-System erstellt,<br />
das der Hersteller unserer CAD/<br />
CAM-Software entwickelt hatte“, blickt<br />
Hoffmann zurück. „Doch das erwies sich<br />
im Laufe der Zeit als sehr unflexibel.“<br />
Konkret bedeutete dies, dass Fette jedes<br />
Mal neu angepasste Postprozessoren benötigte,<br />
sobald das Unternehmen eine Fertigungsmaschine<br />
neu anschaffte, neu konfigurierte<br />
oder ein Update der Maschinensteuerung<br />
aufspielte. „In Bezug auf die NC-Programmierung<br />
ist Unabhängigkeit und maximale<br />
Flexibilität unser oberstes Ziel. Coscom<br />
kam da wie gerufen. Unser altes CAM-<br />
System haben wir durch Proficam mit dem<br />
neuen Baustein NC-Joker abgelöst. Auf der<br />
Basis eines intelligenten, modular aufgebauten<br />
Baukastenprinzips können wir heute unsere<br />
neuen Postprozessoren selbst frei konfigurieren.“<br />
Vor allem aber kann der Spezialmaschinenhersteller<br />
seine kinematisch komplexen<br />
Dreh- und Fräszentren jetzt mit optimierten<br />
Verfahrwegen und innovativen<br />
Technologien bzw. mit kürzeren Bearbeitungszeiten<br />
wirtschaftlicher und prozesssicherer<br />
betreiben.<br />
30 % mehr NC-Programme in gleicher Zeit<br />
Das NC-Joker-Konzept hat sich im Vergleich<br />
zum vorher eingesetzten System auch<br />
als kostengünstiger erwiesen. Außerdem<br />
bleibt das Knowhow im eigenen Haus – für<br />
ein Unternehmen wie Fette Compacting, das<br />
sehr großen Wert auf seine hohe Fertigungstiefe<br />
legt, ein entscheidendes Argument.<br />
„Die Qualität der NC-Programme ist<br />
sehr gut, wesentlich besser als beim alten<br />
CAM-System“, zeigt sich Hoffmann zufrie-<br />
112 Mai 2017
EXTREM<br />
den. Klaus Dresel, zuständig für die NC-<br />
Programmierung, ergänzt: „Bei dem Vorgängersystem<br />
mussten wir immer wieder<br />
nachträglich manuell korrigieren und verloren<br />
so jede Menge Zeit. Dazu kam, dass<br />
durch die neuen Maschinenkonzepte neue<br />
Unsicherheiten in der Programmierung entstanden.<br />
Das ist jetzt zum Glück nicht mehr<br />
so! Auch die Einfahr- und Rüstzeiten konnten<br />
wir dadurch beachtlich reduzieren.“<br />
Alles in allem bewirkt die Coscom-Lösung<br />
eine beachtliche Beschleunigung der<br />
NC-Programmierung im Vergleich zu vorher.<br />
„Das Volumen, das wir durch die NC-<br />
Programmierung schleusen, ist rund 30 Prozent<br />
höher als vorher“, so Hoffmann. „Diese<br />
Effizienzsteigerungen haben wir letztlich<br />
durch das Programmieren und optimale<br />
parat. Das hilft uns sehr, unser internes<br />
Knowhow im Zerspanungsprozess effizient<br />
zu sammeln, transparenter bereitzustellen<br />
und wirtschaftlicher zu nutzen.“<br />
Neben dem Datenmanagement greifen<br />
Dresel und sein Team auf die virtuelle Maschine<br />
zur Maschinensimulation zurück. Sie<br />
sichert die Fertigung an den Maschinen virtuell<br />
ab, denn sie gibt den Mitarbeitern die<br />
Möglichkeit, den Arbeitsraum vollständig<br />
darzustellen, virtuell zu rüsten inklusive aller<br />
Spannmittel und Werkzeuge – und zwar<br />
genauso, wie es physikalisch später auch in<br />
der Maschine vorherrscht. „Mit dem Werkzeugdaten-Management<br />
und der Maschinensimulation<br />
können wir die gesamte Bearbeitung<br />
mit allen Parametern im Vorfeld<br />
der Bearbeitung komplett virtuell abbil-<br />
Die durchgängige CAM-<br />
Prozess-Lösung sorgt<br />
für einen wirtschaftlichen<br />
Betrieb der CNC-<br />
Maschinen, d. h. für optimierte<br />
Verfahrwege,<br />
reduzierte Bearbeitungszeiten<br />
und kürzere Rüstsowie<br />
Nebenzeiten.<br />
Bild: Coscom<br />
... genau, robust<br />
und zuverlässig<br />
Postprozessoren als solches herausgeholt.<br />
Dazu kommt, dass die Software stabil und<br />
fehlerfrei funktioniert und man so gut wie<br />
nicht nacharbeiten muss.“<br />
Allen Daten aus einer Datenbank<br />
Nach den positiven Erfahrungen mit dem<br />
CAM- und NC-Joker-Konzept schlossen<br />
Hoffmann und sein Team auch die übrigen<br />
Teile der Prozesskette mit Coscom-Lösungen:<br />
mit dem Fertigungsdaten-Management<br />
Factorydirector und der Werkzeugverwaltung<br />
Tooldirector. Besonders angetan ist<br />
Dresel vom Datenbankkonzept für die Fertigungs-<br />
und Werkzeugdaten: „Das CAM-<br />
Datenmanagement hat uns die Arbeit<br />
enorm erleichtert, wir können alles mit einem<br />
Klick sehr schnell finden und haben auf<br />
Knopfdruck alle für einen Auftrag relevanten<br />
Fertigungs- und Werkzeugdaten in einer<br />
gemeinsamen durchgängigen Datenbank<br />
den“, so Dresel. „Besonders bei den komplexen<br />
Teilen ist das eine große Hilfe und<br />
dient der Prozesssicherheit.“<br />
Die Einführung der Coscom-Software<br />
hat mit dazu beigetragen, dass Fette Compacting<br />
seiner Zielvorgabe – Reduktion der<br />
Zeit von der Entwicklung bis zum serienreifen<br />
Bauteil um 50 % – ein großes Stück näher<br />
gekommen ist. Nicht nur die Umsetzung<br />
von Neuentwicklungen wurde aufgrund eines<br />
optimierten NC-Prozesses gesteigert.<br />
„Alles in allem konnten wir Effizienzgewinne<br />
im Fertigungsprozess von bis zu 30 Prozent<br />
erzielen“, resümiert Hoffmann. „Durch<br />
den Umstieg auf die prozessorientierte Coscom-Lösung<br />
wurde unser Gesamtworkflow<br />
in der Zerspanung insgesamt schneller, reibungsloser<br />
und günstiger.“<br />
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Mai 2017 113<br />
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mehr Performance<br />
Um in Zukunft Hightech-Materialien produktiv und kostenoptimiert<br />
zu zerspanen, bedarf es neuer Kühlschmierstrategien. Herkömmliche<br />
KSS-Verfahren sind den steigenden Anforderungen oft nicht<br />
mehr gewachsen. Wege aus dieser Sackgasse ermöglicht die Aerosol-Trockenschmierung<br />
(ATS) bzw. ATS-cryolub zur kryogenen<br />
Kühlung. Ob Titan, Alu oder andere Leichtbauwerkstoffe – das System<br />
des Schmierspezialisten Rother Technologie GmbH funktioniert<br />
in einem breiten Materialspektrum mit souveränen Ergebnissen.<br />
die verhinderten, dass die gesamte Tool- und<br />
Maschinenperformance ausgereizt werden<br />
kann. Dank ATS beziehugsweise ATS-cryolub<br />
sei dieser Knoten gelöst, so Rother: „Bereits<br />
mehrmals wurde ATS für den hohen<br />
wirtschaftlichen, technologischen, gesellschaftlichen<br />
und ökologischen Nutzen des<br />
Prinzips ,Temperaturvermeidung statt Reduzierung’<br />
ausgezeichnet.“<br />
■■■■■■ Globalisierung, Industrie 4.0,<br />
neue zu bearbeitende Hightech-Werkstoffe<br />
– laut einer aktuellen Studie verspürt ein<br />
Großteil von Unternehmen im Maschinenund<br />
Anlagenbau sehr hohen Innovationsdruck,<br />
um im internationalen Wettbewerb<br />
weiter vorne mit dabei zu sein. Auch im<br />
Marktsegment Metallbearbeitung steigen<br />
die Ansprüche an Hersteller von Bearbeitungszentren<br />
stetig. Die reagieren auf immer<br />
kürzere Innovationszyklen und nehmen dabei<br />
ihre Zulieferer in die Pflicht, als Technologiepartner<br />
mitzugehen und das rasante<br />
Entwicklungstempo zu unterstützen.<br />
Ein Beispiel ist die Aerosol-Trockenschmierung<br />
ATS bzw. ATS-cryolub des<br />
Schmierspezialisten Rother als „Scharnier“<br />
zwischen Zerspanungsherausforderungen<br />
von morgen einerseits sowie den Ansprü-<br />
chen an Wirtschaftlichkeit und Qualität andererseits.<br />
„Der Werkzeug-, Maschinenund<br />
Anlagenbau erhält angesichts neuer<br />
Werkstoffe und fortschrittlicher Bearbeitungsverfahren<br />
starke Impulse zur Entwicklung<br />
innovativer Maschinenkonzepte“, erläutert<br />
Geschäftsführer Reiner Rother. Ergebnis<br />
sind Bearbeitungszentren, die das Potenzial<br />
haben, mit auf die Applikation maßgeschneiderter<br />
Werkzeuge künftige Zerspanherausforderungen<br />
optimal zu lösen.<br />
Limitierende Faktoren seien dabei oftmals<br />
„klassische“ Kühlschmierstrategien,<br />
Problemlose Erstausrüstung von Maschinen<br />
Die Aerosol Trockenschmierung ATS setzt<br />
an, wo herkömmliche MMS- sowie kryogene<br />
Systeme an ihre Grenzen stoßen: Das<br />
Steuerungsgerät Aerosol Master erzeugt ein<br />
äußerst feines Aerosol mit Schmierpartikeln<br />
im Mikrobereich. Die Devise – Hitze verhindern<br />
statt bekämpfen – hat großen Einfluss<br />
auf Produktivität und Qualität. Dazu reicht<br />
eine sehr geringe Menge mineralölfreien Öls<br />
(zirka 3 – 25 ml/h), das mittels eines Druckbehälters<br />
in einem Transportgas (Luft) in<br />
ATS lässt sich mit geringem Adaptionsaufwand<br />
und ohne nennenswerte<br />
Störung der Produktion nachrüsten<br />
beziehungsweise auf allen gängigen<br />
Bearbeitungszentren in Erstausrüstung<br />
integrieren. Bild: Rother<br />
ATS-cryolub gegen Trockenbearbeitung<br />
– beim<br />
Zerspanen hochwarmfester<br />
Legierungen lassen sich gekühlt<br />
höhere Schnittwerte<br />
fahren, und die Bearbeitungszeit<br />
pro Bauteil sinkt<br />
deutlich. Bild: Walter<br />
114 Mai 2017
Bei der Titanbearbeitung steigert<br />
ATS-cryolub das Zeitspanvolumen<br />
um bis zu 70 Prozent und senkt die<br />
Bearbeitungszeit pro Bauteil um bis<br />
zu 40 Prozent. Bild: Hermle<br />
feinste Partikel zerstäubt wird. Der Öl-Nebel<br />
sorgt für eine spezielle und ausreichende<br />
Schmierung direkt an der Schnittstelle und<br />
verhindert so das Entstehen von Reibungswärme.<br />
Trotz des niedrigen Verbrauchs ist<br />
die optimale Schmierleistung gewährleistet.<br />
„Mit geringem Adaptionsaufwand kann<br />
die Produktivität in der zerspanenden Fertigung<br />
an Bearbeitungszentren, Transferstraßen,<br />
Dreh- und Fräsmaschinen sowie Bohrmaschinen<br />
mit unserer Zukunftstechnologie<br />
enorm gesteigert werden“, erklärt Armin<br />
Smajilovic, Product Manager ATS/cryolub<br />
bei Rother. Bekannte Einschränkungen der<br />
MMS wie Entmischung, Dosierung, Regelung,<br />
Leitungslänge, Einsatz kleiner Werkzeuge<br />
mit Kühlkanaldurchmesser < 0,5 mm<br />
gebe es mit ATS nicht. „Da wir mit allen renommierten<br />
Maschinenherstellern zusammenarbeiten,<br />
haben Anwender aus allen Bereichen<br />
der Metallbearbeitung bei Neumaschinen<br />
wie auch zur Nachrüstung von Anlagen<br />
Zugriff auf ATS.“<br />
Eiskalt der Hitze begegnen<br />
Während ATS in der Hochgeschwindigkeitsbearbeitung<br />
von herkömmlichem Metallund<br />
NE-Metall bereits eine feste Größe ist,<br />
beeindruckt das System insbesondere bei<br />
der Zerspanung von schwierigen Materialien.<br />
Bei Titan sowie hochwarmfesten Legierungen<br />
etc. kann zusätzlich die Aerosolkühlung<br />
ATS-cryolub zugeschaltet werden. Dieses<br />
spezielle Gas (AKZ/IKZ) kühlt die Eingriffszone<br />
auf bis zu -78 °C ab. Die Kühlleistung<br />
lässt sich, ebenso wie die Aerosolsättigung,<br />
bedarfsgerecht und somit bauteil- und<br />
materialabhängig einstellen. In Kombina -<br />
tion mit speziellen kryotauglichen Zerspanwerkzeugen<br />
und dem Rother-Spezialöl Aerosol<br />
Master lubricant erhöht sich die Produktivität<br />
deutlich.<br />
„So etwa in der Turbinenschaufelfertigung“,<br />
berichtet Smajilovic. „Dort reduziert<br />
ATS-cryolub in speziellen Applikationen die<br />
Werkzeugtemperaturen im Schruppprozess<br />
Spezielle kryotaugliche<br />
Werkzeuge, wie etwa<br />
die der Walter AG, sind<br />
optimal darauf ausgelegt,<br />
in Kombination mit<br />
ATS-cryolub die Maschinenperformance<br />
auch bei sehr schwierig<br />
zu zerspanenden Werkstoffen<br />
optimal auszureizen.<br />
Bild: Walter<br />
um über 100 Grad. Verglichen mit herkömmlichen<br />
Kühlmethoden erhöht ATScryolub<br />
bei gleicher Werkzeugmenge das<br />
Zeitspanvolumen um bis zu 70 Prozent und<br />
senkt die Bearbeitungszeit pro Bauteil um<br />
bis zu 50 Prozent.“<br />
Spezielle Croytec-Präzisionswerkzeuge<br />
der Walter AG in Kombination mit ATScryolub<br />
reduzieren etwa bei einem Bauteil<br />
aus hochlegiertem Werkzeugstahl<br />
(X12CrNiWB16-13) im Vergleich zur bisherigen<br />
Trockenbearbeitung die Herstellungszeit<br />
des Bauteils signifikant – und dies bei<br />
deutlich besserer Qualität.<br />
Ein weiteres Beispiel ist das Vollnutschruppen<br />
von hochwarmfestem Stahl<br />
22CrMoV12.1. Hier schafft das gleiche<br />
10er VHM-Schruppwerkzeug laut einer<br />
Vergleichsstudie der Westsächsischen Hochschule<br />
Zwickau (Institut für Produktionstechnik<br />
IfP, Forschungsgruppe Spanungstechnik)<br />
mit ATS-cryolub gegenüber MMS<br />
ein vierfach höheres Gesamtspanvolumen<br />
und gegenüber Vollstrahlkühlung. Mit<br />
Emulsion ist es sogar sechsfach höher.<br />
„Bei der Titanbearbeitung steigert ATScryolub<br />
bei gleichem Werkzeugeinsatz – je<br />
nach Applikation – das Zeitspanvolumen<br />
um bis zu 70 Prozent und senkt die Bearbeitungszeit<br />
pro Bauteil um bis zu 40 Prozent“,<br />
so Smajilovic. „Solche Performancesprünge<br />
erreichen wir in vielen Applikationen und<br />
Materialien, denn mit einer optimalen Gesamtstrategie<br />
lassen sich nun ganz andere<br />
Schnittparameter als bisher realisieren.<br />
Auch bei Composites sind die Ergebnisse<br />
vielversprechend.“<br />
■<br />
Rother Technologie GmbH & Co. KG<br />
www.rother-technologie.de<br />
Mai 2017 115
Inserentenverzeichnis<br />
Arno Arnold GmbH, Obertshausen .................109<br />
Arno Werkzeuge Karl-Heinz Arnold GmbH,<br />
Ostfildern .............................................69<br />
AVANTEC Zerspantechnik GmbH, Illingen ...........95<br />
Bilz Werkzeugfabrik GmbH & Co. KG,<br />
Ostfildern .............................................75<br />
Blum-Novotest GmbH, Grünkraut ...................97<br />
CemeCon AG, Würselen .............................87<br />
CGTech Deutschland GmbH, Köln .................101<br />
Deutsche Hochschulwerbung und -vertriebs GmbH,<br />
Düsseldorf ........................................52-53<br />
ELHA-Maschinenbau Liemke KG, Hövelhof .........51<br />
EMCO GmbH, AT-HALLEIN-TAXACH ................39<br />
FANUC Deutschland GmbH, Neuhausen ............47<br />
FRENCO GmbH, Altdorf ..............................93<br />
GF Machining Solutions GmbH, Schorndorf ........41<br />
Haimer GmbH, Hollenbach ............................3<br />
Hainbuch GmbH, Marbach ...........................67<br />
Erwin Halder KG, Achstetten .........................77<br />
HandlingTech GmbH Systeme GmbH,<br />
Steinenbronn .......................................105<br />
Dr. Johannes Heidenhain GmbH, Traunreut .......118<br />
Hema Maschinen- und Apparateschutz GmbH,<br />
Seligenstadt ..........................................59<br />
Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim ....15<br />
Heule Werkzeug AG, CH-Balgach ...................83<br />
Hoene Consult, Göppingen ..........................13<br />
Hartmetall Werkzeugfabrik Paul Horn GmbH,<br />
Tübingen ...............................................2<br />
HURCO GmbH, Pliening ..........................17,31<br />
Vorschau auf die nächste<br />
Index-Werke GmbH & Co. KG Hahn & Tessky,<br />
Esslingen .........................................19-20<br />
Ingersoll Werkzeuge GmbH, Haiger .................29<br />
...........................................................<br />
KERN Microtechnik GmbH, Eschenlohe .............55<br />
Lang Technik GmbH, Holzmaden ....................91<br />
Liebherr Verzahntechnik GmbH, Kempten .........109<br />
LMT Tool Systems GmbH, Schwarzenbek ...........11<br />
Magnescale Europe GmbH, Wernau ...............113<br />
Robert Maier GmbH Werkzeug- und Maschinenbau,<br />
Vaihingen .............................................57<br />
Mapal Präzisionswerkzeuge Dr. Kress KG,<br />
Aalen .................................................81<br />
Matsuura Machinery GmbH, Wiesbaden .............5<br />
Mayfran GmbH, Aachen ............................111<br />
MECADAT AG, Langenbach .........................99<br />
REGO-FIX AG, CH-Tenniken .........................85<br />
Renishaw GmbH, Pliezhausen .......................23<br />
Röhm GmbH, Sontheim ..............................79<br />
RUWAC Industrie-Sauger GmbH, Melle .............33<br />
J. Schmalz GmbH, Glatten ...........................73<br />
Schubert System Elektronik GmbH,<br />
Neuhausen ...........................................49<br />
Siemens AG, Nürnberg ...............................35<br />
SPINNER WERKZEUGMASCHINENFABRIK GMBH,<br />
Sauerlach .............................................43<br />
Otto Suhner GmbH Bereich Automation,<br />
Bad Säckingen ...................................33,73<br />
TUNGALOY Germany GmbH, Monheim ............117<br />
VDW Verein Dt.Werkzeugmaschinenfabriken e.V.,<br />
Frankfurt ..............................................45<br />
Zimmer GmbH, Ettlingen ...........................107<br />
Die Ausgabe 06 der <strong>mav</strong> erscheint am<br />
14.06.2017. In unserem Trendthema Additive<br />
Fertigung beleuchten wir die Entwicklung und<br />
die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des 3D-<br />
Metalldrucks, der beinahe grenzenlose Strukturvielfalt<br />
ermöglicht.<br />
ISSN 0343–043X<br />
Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />
Verlag:<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />
Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Geschäftsführer: Peter Dilger<br />
Verlagsleiter: Peter Dilger<br />
Chefredakteur:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Holger Röhr (hr), Phone +49 711 7594–389<br />
Redaktion:<br />
Dr. Frank-Michael Kieß (fm), Phone +49 711 7594–241<br />
Frederick Rindle (fr), Phone +49 711 7594–539<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Gabriele Rüdenauer, Phone +49 711 7594–257, Fax –1257,<br />
E-Mail: <strong>mav</strong>.redaktion@konradin.de<br />
Layout: Vera Müller, Phone +49 711 7594–422<br />
Anzeigenleitung:<br />
Dipl.-Oec. Peter Hamberger, Phone +49 711 7594–360<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Cornelie Martin, Phone +49 711 7594–354<br />
Auftragsmanagement:<br />
Annemarie Olender, Phone +49 711 7594–319<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 57 vom 1.10.2016<br />
Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594–5850<br />
Fax +49 711 7594–15850<br />
E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />
Erscheinungsweise: monatlich (mit zwei Doppelnummern).<br />
Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel.<br />
Bezugspreis Inland jährlich 160,00 € inkl. Versandkosten und MwSt.<br />
(Ausland 160,00 € inkl. Versandkosten);<br />
Einzelheft 18,00 € inkl. MwSt., zzgl.Versandkosten.<br />
Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich<br />
bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum Ende des<br />
ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf des ersten Jahres gilt<br />
eine Kündigungsfrist von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />
Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer Gewalt entsteht<br />
kein Anspruch auf Ersatz.<br />
Auslandsvertretungen:<br />
Großbritannien: Jens Smith Partnership, The Court, Long Sutton,<br />
Hook, Hampshire RG29 1TA,<br />
Phone 01256 862589, Fax 01256 862182,<br />
E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />
Israel: Marcus Sheff, P.O. Box 42 48 15, Yakinton Street, Netanya 42141,<br />
Phone 09 8853687, Fax 09 8853689,<br />
E-Mail: tws@netvision.net.il<br />
Switzerland IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstrasse 3,<br />
CH-8406 Winterthur<br />
Tel: +41 52 633 08 88, Fax: +41 52 633 08 99,<br />
e-mail: f.stoll@iff-media.ch<br />
Japan: Mediahouse Inc., Teiko Homma,<br />
2-chome Building, 2–3–6, Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102,<br />
Phone 03 3234–2161, Fax 03 3234–1140;<br />
USA: D.A. Fox Advertising Sales, Inc.Detlef Fox<br />
5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001<br />
Phone +1 212 8963881, Fax +1 212 6293988;<br />
detleffox@comcast.net<br />
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Printed in Germany<br />
© 2017 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
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116 Mai 2017
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Mai 2017 117
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118 Mai 2017