14 TITELSTORY <strong>planet</strong> <strong>toys</strong> WIR WOLLEN ZUKUNFT GESTALTEN! „Wir sind das Original!“, versprechen die Mitglieder der Fachgruppe Holzspielzeug seit Jahren. Damit die Botschaft ankommt, setzen sie auf Öffentlichkeitsarbeit und nutzen die Spielwarenmesse für eine ungewöhnliche, wie beispielsetzende Mehrwertaktion. Fragen an den Vorsitzenden der Fachgruppe, Wolfgang Schühle.
TITELSTORY <strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 15 Herr Schühle, Ihre Mitglieder verstehen nicht nur was von Produkten, sondern auch was von Messemarketing. Machen Sie mit Ihrer Messe-Mehrwertaktion inzwischen den Job der Spielwarenmesse oder sind Sie nur simply clever? Wolfgang Schühle: Wir machen weder den Job der Spielwarenmesse noch sind wir „simply clever“! Wir denken einfach mit. Spielwarenmesse sind wir alle. Aus dem heraus entsteht die Verpflichtung, aktiv zu einer gelingenden Messe beizutragen. Mit unserer Mehrwertaktion relativieren wir für Fachhändler, wenn sie an unseren Ständen bestellen, die Kosten, die durch einen Messebesuch entstehen. Unsere Aktion geht Hand in Hand mit der Spielwarenmesse, die nun ebenfalls ein Bonusheft mit Mehrwerten entwickelt hat. Führen Ihre alljährlichen Messe-Lecklerlis dazu, dass der Handel kommt und auf den Ständen ordert? Wie ist insgesamt das Feedback auf die Aktion? W.S.: Insgesamt bekommen wir eine positive Rückmeldung. Wir sehen auf der Messe nicht wenige Besucher an unserem Stand, die unsere Messeaktion in ihren Unterlagen dabeihaben, aktiv nach den angebotenen Vorteilen fragen und sie auch durch eine Bestellung am Stand nutzen. Insofern sind wir zufrieden, wie sich unsere Aktion entwickelt hat. Ein Beitrag zur Statistik. Wie viele Mitglieder hat Ihre Fachgruppe, was machen die so und wo kommen die eigentlich alle her? W.S.: Ein Schweizer Kollege, ein Unternehmen aus Finnland und 23 Hersteller aus Deutschland machen aktiv die Fachgruppe aus. Vertreten ist quasi die „Crème de la Crème“ der Hersteller, die sich schwerpunktmäßig mit der Herstellung von Holzspielwaren beschäftigen oder teilweise Holzspielzeuge im Portfolio führen. Sie finden große und kleine Marken in der Fachgruppe, jedoch alles Hersteller mit Herz und Sinn für gute und qualitativ hochwertige Spielwaren, die das Angebot im Fachhandel bereichern und für Vielfalt sorgen. Die Fachgruppe Holzspielzeug scheint uns anders als andere Fachgruppen zu sein: 1. Sie ist als Grass-Root-Organisation entstanden. Und 2. Sie ist ein eingetragener Verein. Was macht die Fachgruppe so besonders? W.S.: Was uns als Fachgruppe ausmacht? Die Menschen, die sich hier zum Austausch treffen! Das ist ein unheimlich sympathischer Haufen, wenn ich das so salopp formulieren darf. Wir können uns auf hohem Niveau austauschen, Referenten zu interessanten Themen einladen, diskutieren, uns zwischen den Themen auf einer anderen Ebene begegnen. Immer unter Wahrung der kartellrechtlichen Gesetzgebung. Und bei all dem ist eine hohe Wertschätzung dem anderen gegenüber spürund erlebbar! »Sie finden große und kleine Marken in der Fachgruppe, jedoch alles Hersteller mit Herz und Sinn für gute und qualitativ hochwertige Spielwaren, die das Angebot im Fachhandel bereichern und für Vielfalt sorgen.« WOLFGANG SCHÜHLE Vorsitzender Fachgruppe Holzspielzeug Das Dritte, was ins Auge springt, ist die Heterogenität der Firmen. Was ist das Verbindende, das gemeinsame Ziel? W.S.: Über den Werkstoff hinaus verbinden uns der Wunsch und das Ziel, Zukunft zu gestalten, sowohl für unsere Unternehmen als auch die damit verbundenen Mitarbeiter. Hier tragen wir eine hohe Verantwortung! Und auch mit unseren Produkten, die einen wichtigen Beitrag für eine gesunde Entwicklung unserer Kinder darstellen! Wenn wir als Fachgruppe gemeinsam, unter Beachtung aller relevanten kartellrechtlichen Gegebenheiten darüber sprechen, wie dies umgesetzt werden kann, so ist das allzumal besser, als im eigenen Saft zu schmoren. Letzte Besonderheit: Mitglied in der Fachgruppe kann man auch unabhängig von einer Mitgliedschaft im DVSI werden. Warum, ist doch die Zusammenarbeit mit dem DVSI ausgesprochen gut? W.S.: Ulrich Brobeil, Geschäftsführer des DVSI, war Initiator für die Gründung der Fachgruppe. Die Fachgruppe hat sich zwar in Form eines eingetragenen Vereines gegründet, aber Fachgruppe und DVSI stehen in einem sehr engen kollegialen und freundschaftlichen Verhältnis. Der Austausch stimmt. Bei wichtigen Themen oder speziellen Fragen partizipieren die Mitglieder der Fachgruppe von der hohen Kompetenz und Professionalität der DVSI. Das geht ganz klar bis zu einer gewissen Grenze, für weitere Leistungen sollte die Mitgliedschaft im DVSI folgen. 2011 hieß es, die Mitglieder der Fachgruppe stünden für „die Stärke unserer Produkte, die Stärke unseres Naturmaterials“. Ist es gelungen, die Botschaft stärker zum Konsumenten zu transportieren? Die Zeiten müssten doch gerade heute gut für Holzspielzeug sein! W.S.: Das ist richtig. Mit dieser Intension sind wir angetreten, haben sicher auch das eine oder andere in Richtung Fachhändler oder Endverbraucher bewegt! Allerdings dürfen wir unsere Einflussmöglichkeiten auch nicht überschätzen. Und doch: Steter Tropfen höhlt den Stein! Wir haben sicher einen kleinen Beitrag dazu geleistet, dass Holzspielzeuge heute wieder mehr im Fokus stehen. Das Spektrum der Themen, die auf den Fachtagungen diskutiert werden, ist breit. Was war das beherrschende Thema in den letzten Jahren? Die Agonie des Fachhandels? W.S.: Einen inhaltlich roten Faden im engeren Sinne gibt es nicht. Wir sind bemüht, und das gelingt durchaus recht gut, uns mit aktuellen Zeitthemen auseinanderzusetzen. Denken Sie nur an Themen wie Datenschutzgrundverordnung oder das neue Verpackungsgesetz. Dazu kommen die vielen Veränderungen und Neuerungen im Bereich der Spielwarensicherheit. Wenn heute zwei zusammensitzen, wittert das Kartellamt fast schon ein Compliance-Vergehen. Umgekehrt gilt, dass kartellrechtlich alles erlaubt ist, was nicht verboten ist. Stellt das die Fachgruppe vor besondere Herausforderungen? W.S.: Das Leben wird nicht einfacher in der Fülle der Regularien, mit denen wir als Unternehmer umgehen müssen.