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Bergrettung im Sellraintal bündelt die Kräfte<br />
Die Ortsstellen St. Sigmund und Gries bewältigen die herausfordernden Aufgaben nach Fusionierung künftig gemeinsam<br />
Für Bergunfälle im Sellraintal<br />
waren bislang zwei Ortsstellen<br />
der Bergrettung Tirol zuständig.<br />
Für das Sellraintal bis<br />
nach Praxmar/Lüsens rückten<br />
die Mitglieder der Ortsstelle<br />
Gries im Sellrain aus, während<br />
im Bereich des Obertales bis<br />
nach Kühtai und den angrenzenden<br />
Seitentäler die Retter<br />
aus St. Sigmund verantwortlich<br />
zeichneten. Auf Grund der geringen<br />
Einwohnerzahl in St.<br />
Sigmund war es nicht einfach,<br />
die Ortsstelle vollumfänglich<br />
aufrecht zu erhalten. Gemeinsam<br />
mit den Kollegen aus<br />
Gries entschloss man sich nun,<br />
die Kräfte zu bündeln und als<br />
„Bergrettung Sellraintal“ eine<br />
schlagkräftige Einsatzgruppe<br />
zu bilden.<br />
Von Wolfgang Rives<br />
Die Bergrettung Tirol zählt landesweit<br />
rund 4.400 ehrenamtliche<br />
Mitglieder, die bei eintretenden<br />
Notfällen an 365 Tagen im Jahr<br />
rund um die Uhr abrufbereit sind.<br />
Jährlich rücken die Retter zu mehr<br />
als 2000 Einsätzen aus und leisten<br />
den in alpine Notlagen geratenen<br />
Personen professionelle Hilfe. Oft<br />
muss sich das Einsatzteam schwierigen<br />
Voraussetzungen stellen, geschehen<br />
doch die meisten Unfälle<br />
abseits der ausgewiesenen Wanderwege<br />
und Skipisten. An Stellen, an<br />
denen oftmals weder Rettungswägen<br />
noch Hubschrauber eingesetzt werden<br />
können, wagen sich die bestens<br />
geschulten Mitglieder oft unter lebensgefährlichen<br />
Umständen zu<br />
den Verunglückten vor.<br />
GRIES IM SELLRAIN UND<br />
ST. SIGMUND S<strong>TE</strong>LLEN GE-<br />
MEINSAMES EINSATZ<strong>TE</strong>AM.<br />
Das hohe Anforderungsprofil für<br />
aktive Bergretter ist eine große Herausforderung.<br />
Da es für die St.<br />
Die Ortsstellen Gries im Sellrain und St. Sigmund schlossen sich zur „Bergrettung Sellraintal“ zusammen. Da die Ausbildung,<br />
aber auch eine Vielzahl von Einsätzen ohnehin gemeinsam erledigt wurden, war die Fusion sinnvoll. Fotos: Bergrettung Sellraintal<br />
Sigmunder mit einer Einwohnerzahl<br />
von weniger als 200 Personen<br />
alles andere als leicht war, eine eigenständige<br />
Ortsstelle aufrecht zu<br />
erhalten, wurden im vergangenen<br />
Frühjahr die Pläne zu einem Zusammenschluss<br />
mit der Ortsstelle Gries<br />
im Sellrain immer konkreter. Nach<br />
sorgfältiger Abwägung aller Vor- und<br />
Nachteile entschlossen sich die Mitglieder<br />
mehrheitlich für eine Fusion.<br />
Seit Anfang Dezember bilden<br />
die Bergretter aus St. Sigmund und<br />
Gries nun die aus 62 Mitgliedern bestehende<br />
„Bergrettung Sellraintal“,<br />
deren Name bei der ersten gemeinsamen<br />
Jahreshauptversammlung<br />
einstimmig beschlossen wurde. „Das<br />
Einsatzgebiet umfasst nunmehr<br />
150 km 2 , die bestehenden Geräteräume<br />
und Einsatzzentralen bleiben<br />
auch in Zukunft bestehen, da bei<br />
drohenden Straßensperren das notwendige<br />
Einsatzmaterial in beiden<br />
Gemeinden vorhanden sein muss“,<br />
berichtet der Leiter der Ortsstelle<br />
Sellraintal, Gerhard Baumann.<br />
LAWINENREPORT MIT<br />
RUDI MAIR UND PATRICK<br />
NAIRZ. Neben der Rettungstätigkeit<br />
zeichnet sich die Bergrettung<br />
aber auch durch die Abhaltung<br />
interessanter Informationsveranstaltungen<br />
aus. Ein Höhepunkt ist<br />
dabei ein Vortrag der bekannten<br />
Lawinenexperten Rudi Mair und<br />
Patrick Nairz, die am kommenden<br />
Freitag, dem 1. Februar, im Gemeindesaal<br />
St. Sigmund referieren. Der<br />
Lawinenreport „Von der Schneeflocke<br />
über das Gefahrenmuster zur<br />
Lawinenvorhersage“ beginnt um 19<br />
Uhr.<br />
Bei der 1. Jahreshauptversammlung dabei: Hermann Spiegl (Landesleiter BR<br />
Tirol), Bgm. Anton Schiffmann (St. Sigmund), Helmut Haider (Bergretter seit 60<br />
Jahren), Hubert Holzer (langjähriger Kassier der OS St. Sigmund), Bgm. Martin<br />
Haselwanter (Gries im Sellrain) und Ortsstellenleiter Gerhard Baumann (v.l.n.r.).<br />
Bei alpinen Notfällen begeben sich die<br />
Bergretter oft in gefährliches Gelände.<br />
30./31. Jänner 2019<br />
RUNDSCHAU Seite 3